Annual Report (ESEF) • Apr 29, 2025
Preview not available for this file type.
Download Source File52990038OKF8UAD5LA122024-01-012024-12-31iso4217:EUR52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-3152990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-3152990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:AggregateContinuingAndDiscontinuedOperationsMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:AggregateContinuingAndDiscontinuedOperationsMemberiso4217:EURxbrli:shares52990038OKF8UAD5LA122024-12-3152990038OKF8UAD5LA122023-12-3152990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:AggregateContinuingAndDiscontinuedOperationsMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:AggregateContinuingAndDiscontinuedOperationsMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-3152990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember52990038OKF8UAD5LA122022-12-312023-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember52990038OKF8UAD5LA122023-12-312024-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember52990038OKF8UAD5LA122024-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember JAHRESFINANZBERICHT 2024 INHALTSVERZEICHNIS KONZERNABSCHLUSS FRAUENTHAL-GRUPPE 2024 4 KONZERNLAGEBERICHT 20 KONZERNABSCHLUSS 31 KONZERNANHANG 64 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 67 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER 68 BESTÄTIGUNGSVERMERK JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 2024 74 LAGEBERICHT 91 JAHRESABSCHLUSS 108 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTETER 109 BESTÄTIGUNGSVERMERK KONZERNLAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2024 A. EINLEITUNG Die Frauenthal-Gruppe hat einen gesonderten nicht finanziellen Bericht erstellt, bei dem die nicht finanziellen Leistungsindikatoren berichtet werden. DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK Die Frauenthal-Gruppe weist einen Gesamt-Umsatz in Höhe von MEUR 1.014,3 auf und liegt damit um MEUR -66,6 unter dem Vorjahresergebnis (-6,2 %). Dieser Umsatzrückgang ergibt sich in Höhe von MEUR -38,8 aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR -27,9 aus der Division Frauenthal Automotive. Die Division Frauenthal Handel weist einen Jahresumsatz in Höhe von MEUR 807,0 (-4,6 %) auf, die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von MEUR 207,3 (-11,9 %). Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2024 ein EBITDA 1 von MEUR 47,6 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -14,6 unter dem Vorjahr. Bereinigt um das Ergebnis aus dem Verkauf einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel iHv MEUR 3,0 beträgt das bereinigte EBITDA der Frauenthal-Gruppe MEUR 44,5 und liegt um MEUR -17,6 unter dem Vorjahr. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 34,9 auf – das bereinigte EBITDA iHv MEUR 31,9 liegt um MEUR -15,1 (-32,1 %) unter dem Vorjahresergebnis. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA in Höhe von MEUR 14,5 und liegt damit um MEUR -3,0 (-17,2 %) unter dem Vorjahr. Das EBIT 2 der Frauenthal-Gruppe beträgt 2024 MEUR 5,6 und ist im Geschäftsjahr mit außerplanmäßigen Abschreibungen aufgrund von Impairments iHv MEUR 6,9 belastet. Das bereinigte EBIT in Höhe von MEUR 9,5 liegt um MEUR -19,3 unter dem Vorjahresvergleichswert. Das Konzern-Eigenkapital sinkt von MEUR 192,0 um MEUR -27,5 auf MEUR 164,5, was einerseits mit MEUR -20,8 auf den Rückerwerb eigener Aktien und andererseits auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 38,1 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 verringert sich per 31. Dezember 2024 auf 35,0 %. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2024 sind beide Divisionen mit einem äußerst herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für ihre Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark steigende Baustoffpreise, Personalmangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf die Bauproduktion (-4,4 % 3 gegenüber 2023) aus. Dieser Trend ist besonders im Bereich Neubau zu spüren, wo die Baugenehmigungen deutlich zurückgegangen sind. Bei Renovierungen und im Bereich der energetischen Sanierung zeigt sich hingegen eine stabilere Entwicklung. Die CO₂- reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen sowie Investitionen in Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen befinden sich weiterhin auf einem stabilen Niveau, wenn auch die Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren nachgelassen hat. Die umfangreichen Förderaktionen, insbesondere das Programm „Raus aus Öl und Gas", stellen wichtige Konjunkturmaßnahmen dar, die aber Ende des Jahres 2024 überraschend eingestellt werden. Die bereits genehmigten, aber noch nicht abgerufenen Förderungen werden voraussichtlich bis zum 3. Quartal 2025 die Nachfrage in der Division Frauenthal Handel stützen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Österreich zeigt sich herausfordernd, mit einem prognostizierten BIP-Rückgang von -0,9 % für 2024 laut OeNB Report 2024/22. 1 EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 2 EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern; EBIT bereinigt: beinhaltet keine außerplanmäßigen Abschreibungen > siehe auch Punkt B. Ergebnisanalyse Tabelle Punkt (2) 3 98 th Euroconstruct Country Report, Winter 2024. 4 Der europäische Automobilmarkt gerät im Jahr 2024 in eine anhaltende Krise – dies resultiert vor allem aus den Unsicherheiten und der damit verbundenen niedrigen Nachfrage im Bereich der Elektromobilität. Das Geschäftsjahr ist geprägt von einem weiterhin hohen Zinsniveau, Zollbarrieren sowie einer starken Konkurrenz, insbesondere aus Fernost, wobei vor allem chinesische Anbieter im chinesischen Markt deutlich an Marktanteilen gegenüber Europäischen Herstellern gewinnen. Infolgedessen bleibt das Produktionsvolumen der europäischen Hersteller deutlich hinter den ursprünglichen Prognosen zurück. Die Zulassungen auf dem europäischen PKW-Markt 4 stagnieren weitestgehend und verzeichnen lediglich ein Wachstum von 0,8 % im Vergleich zu 2023. In wichtigen Märkten wie z. B. Deutschland und Italien gehen die Zulassungen um rund -7 % bzw. -5 % zurück. Der Anteil der batteriebetriebenen Fahrzeuge (BEVs) bleibt mit 13,6 % stabil (12,6 % im Jahr 2023), doch gegen Jahresende 2024 geht der Markt für BEVs deutlich zurück – im Monat Dezember in Deutschland um -38,6 % und in Frankreich um -20,7 % im Vergleich zum Dezember des Vorjahres. Im Nutzfahrzeugmarkt 5 sinken die Neuregistrierungen von LKWs, dem wichtigsten Nutzfahrzeugsegment für die Division Frauenthal Automotive, im Vergleich zu 2023 um -6,3 %. In Deutschland, dem größten Markt für schwere Nutzfahrzeuge, geht der Markt um -6,9 % zurück, während Frankreich einen Rückgang von -2,9 % verzeichnet. Das Segment der mittelschweren Nutzfahrzeuge wächst hingegen um 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem der LKW-Markt im Jahr 2023 den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht hat, 6 ist das Jahr 2024 von einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage geprägt. Ebenso ist für die erste Hälfte des Jahres 2025 derzeit keine Erholung der Nachfrage in Sicht. Im europäischen PKW-Markt beginnt die Nachfrage erstmals nach 16 aufeinanderfolgenden Wachstumsmonaten im Dezember 2023 zu schrumpfen, und dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2024 fort: Im Jahr 2024 gibt es einen nur leichten Anstieg der PKW- Neuzulassungen um 0,8 %. Das Gesamtjahresvolumen 2024 erreicht 10,6 Millionen Fahrzeuge. Spanien zeigt sich mit einer soliden Wachstumsrate von 7,1 % weiterhin widerstandsfähig. Rückgänge werden dagegen in Frankreich (-3,2 %), Deutschland (-1 %) und Italien (-0,5 %) 7 beobachtet. Zusammengefasst ist das Jahr 2024 für die Division Frauenthal Automotive eine Herausforderung, die im Wesentlichen durch die anhaltende Krise in der Automobilindustrie geprägt ist. DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: UMSATZ UND ERGEBNIS AUFGRUND DER KRISE IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE UNTER VORJAHRESNIVEAU Das Geschäftsjahr 2024 ist von inflationsbedingten Kostensteigerungen sowie einer sinkenden Nachfrage auf Kundenseite geprägt. Die hohe Kostenbasis in Kombination mit geringen Abrufen seitens der Kunden kann teilweise durch ein striktes Kostenmanagement sowie Effizienzsteigerungen in der Produktion abgefedert werden. Zusätzlich liegt der Fokus auf der Bündelung der Einkaufsaktivitäten und intensiven Verhandlungen mit den Kunden, mit dem Ziel, die inflationsbedingten Kostensteigerungen sowie die teilweise niedrigen Volumina auszugleichen. Die Umsatzerlöse sinken im Jahr 2024 aufgrund des weiterhin angespannten Marktumfelds im Vergleich zu 2023 um rund -12 %. Die niedrigen Umsätze, kombiniert mit steigenden Kosten, führen zu einem Rückgang des Ergebnisses um -17 %. Positiv hervorzuheben ist, dass das Jahr 2024 in Bezug auf die Akquisition neuer Kunden erfolgreich verlief. Die Produktion neuer Teile wurde sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Kunden in Mehrjahresverträgen vereinbart. Der Produktionsstart dieser neuen Verträge ist für die Jahre 2026/2027 geplant. DIVISION FRAUENTHAL HANDEL: DIFFERENZIERTE MARKTENTWICKLUNG PRÄGT DAS GESCHÄFTSJAHR Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel wird maßgeblich von der rückläufigen Baukonjunktur in Österreich beeinflusst. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zwar weiterhin zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen, jedoch hat sich die Dynamik aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten und der unsicheren Fördersituation merklich abgeschwächt. Für 2024 zeichnet sich eine differenzierte Entwicklung ab: Der Neubausektor steht aufgrund der schwierigen Finanzierungsbedingungen und hohen Baukosten weiter unter erheblichem Druck, mit einem deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen. Der Renovierungssektor zeigt sich hingegen widerstandsfähiger. Die für 2025 erwartete Zinswende und das Auslaufen der Verordnung für nachhaltige Vergabestandards bei der Finanzierung von Wohnimmobilien (KIM-VO) könnten zu einer Belebung der Immobilientransaktionen führen und positive Impulse für das Renovierungsgeschäft setzen. 4 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/new-car-registrations-0-8-in-2024-battery-electric-13-6-market-share/ 5 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/new-commercial-vehicle-registrations-vans-8-3-trucks-6-3-buses-9- 2-in-2024/ 6 LKW-Markt siehe https://think.ing.com/articles/european-truck-market-slows-while-electric-journey-accelerates/ 7 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_December_2024.pdf 5 Nach einem außergewöhnlichen starken Jahr 2023 mit einem EBITDA von MEUR 47,0 wird für 2024 aufgrund des herausfordernden Marktumfelds, insbesondere durch die deutliche Abschwächung im Neubausegment, ein EBITDA von MEUR 35,0 erwirtschaftet. Dieser Rückgang spiegelt die strukturellen Herausforderungen des Marktes wider, insbesondere die Kombination aus gestiegenen Wareneinsatzkosten, höheren Personal- und Infrastrukturkosten sowie dem anhaltenden Preisdruck im Markt. Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rückläufige Sanitärmarkt die Branche. Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen kann die Division Frauenthal Handel ihre Marktposition behaupten und in einigen Bereichen sogar ausbauen. B. ERGEBNISANALYSE UMSATZ Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2024 mit MEUR 1.014,3 um MEUR -66,6 bzw. -6,2 % unter dem Vorjahresergebnis. Der Rückgang stammt mit MEUR -38,8 (-4,6 %) aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR -27,9 (-11,9 %) aus der Division Frauenthal Automotive. UMSATZ NACH SEGMENTEN in TEUR 2024 2023 Veränderung Frauenthal Automotive 207.346 235.220 -27.874 Frauenthal Handel 806.977 845.737 -38.760 Holdings und Sonstige 14 8 6 Frauenthal-Gruppe 1.014.337 1.080.966 -66.629 Der Umsatz der Division Frauenthal Automotive sinkt gegenüber dem Vergleichszeitraum um MEUR -27,9 bzw. um -11,9 %. Dieser Rückgang ist mit MEUR -15,4 auf die Business Unit Frauenthal Gnotec und mit einer Reduktion von MEUR -12,5 auf die Business Unit Frauenthal Airtank zurückzuführen. Der Umsatz der Division Frauenthal Handel sinkt um -4,6 % und liegt im Geschäftsjahr 2024 bei MEUR 807,0. Dies ist vor allem auf die rückläufige Baukonjunktur in Österreich zurückzuführen. Eine bemerkbare Verschiebung des Umsatzmixes hin zu Wärmepumpen, Wärmespeichern und Photovoltaik kann diesen Umsatzrückgang nicht kompensieren. Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich in Höhe von MEUR 791,3 sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind im Wesentlichen auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert. Die Details der Umsätze nach Regionen sind der Konzern-Segmentberichterstattung zu entnehmen. ERGEBNIS Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2024 ein EBITDA von MEUR 47,6 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -14,6 unter dem Vorjahr. In diesem Ergebnis ist ein Sonderertrag iHv MEUR 3,0 aus dem Verkauf einer Immobilie der Division Frauenthal Handel enthalten. Bereinigt um diesen Sondereffekt ergibt sich ein bereinigtes EBITDA der Frauenthal-Gruppe von MEUR 44,5 – dieses liegt um MEUR -17,6 unter dem Vorjahreswert. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 14,5 und liegt damit um MEUR -3,0 unter dem Vorjahreswert. Die Division Frauenthal Handel liegt um MEUR -12,0 unter dem Vorjahreswert und kann MEUR 34,9 an EBITDA beisteuern. Bereinigt um den Sonderertrag aus dem Verkauf der Immobilie erzielt die Division Frauenthal Handel ein bereinigtes EBITDA iHv MEUR 31,9 und liegt somit um MEUR -15,1 unter dem Vorjahreswert. Neben dem Umsatzrückgang resultiert der Ergebnisrückgang vor allem aus einem Anstieg des Wareneinsatzes und dem damit einhergehenden Rückgang im Deckungsbeitrag in Kombination mit gestiegenen Kosten. 6 EBITDA NACH SEGMENTEN in TEUR 2024 2023 Veränderung Frauenthal Automotive 14.453 17.461 -3.008 Frauenthal Handel 34.945 46.988 -12.043 Frauenthal Handel bereinigt 1) 31.910 46.988 -15.078 Holdings und Sonstige -1.030 -1.498 468 Frauenthal-Gruppe 47.580 62.191 -14.611 Frauenthal-Gruppe bereinigt 1) 44.545 62.191 -17.646 in % vom Umsatz 4,7% 5,8% -1,1% in % vom Umsatz bereinigt 4,4% 5,8% -1,4% 1) 2024: bereinigt um den Sonderertrag aus dem Verkauf einer Immobilie der Division Frauenthal Handel iHv MEUR 3,0 Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhen sich in der Frauenthal-Gruppe gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um MEUR -1,6. Im Geschäftsjahr 2024 gibt es außerplanmäßige Abschreibungen iHV MEUR 6,9 (VJ: keine), davon betreffen MEUR 1,8 den Firmenwert der Division Frauenthal Handel und MEUR 5,1 Sachanlagen der Business Unit Frauenthal Gnotec. Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe verbessert sich um MEUR 0,1 auf MEUR -11,2 (VJ: MEUR -11,3), was vor allem auf höhere Kursgewinne zurückzuführen ist. Gesamt ergibt sich für das Geschäftsjahr 2024 ein Steuerertrag iHv MEUR 0,5 (VJ: Steueraufwand iHv MEUR -3,0) – dies ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR 2024 2023 Veränderung Umsatz 1.014.337 1.080.966 -66.629 EBITDA 47.580 62.191 -14.611 EBITDA bereinigt 1) 44.545 62.191 -17.646 EBIT 5.601 28.735 -23.134 EBIT bereinigt 1)2) 9.464 28.735 -19.271 Finanzergebnis -11.186 -11.307 121 Ergebnis vor Steuern -5.585 17.428 -23.013 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1) 2) -1.722 17.428 -19.150 Ergebnis nach Steuern -5.109 14.399 -19.508 Ergebnis nach Steuern bereinigt 2) 678 14.399 -13.721 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1) 2) -2.357 14.399 -16.756 1) 2024: bereinigt um den Sonderertrag aus dem Verkauf einer Immobilie der Division Frauenthal Handel iHv MEUR 3,0 2) 2024: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Automotive MEUR -5,1 und außerplanmäßige Abschreibung des Firmenwertes in der Division Handel iHv MEUR -1,8 7 VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe sinkt im Vergleich zum Vorjahr um MEUR -34,0 auf MEUR 470,4. Die langfristigen Vermögenswerte sinken um MEUR -14,3 auf MEUR 189,3 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 – Hauptgründe hierfür sind der Verkauf einer Immobilie sowie die außerplanmäßigen Abschreibungen des Firmenwerts in der Division Frauenthal Handel und die außerplanmäßigen Abschreibungen von Sachanlagen in der Business Unit Frauenthal Gnotec. Die kurzfristigen Vermögenswerte verringern sich um MEUR -19,8 gegenüber dem Vorjahr. Bei den Vorräten kommt es aufgrund eines gezielten Lagerabbaus in der Division Frauenthal Handel zu einem Rückgang von MEUR -21,0. Auf der Passivseite sinkt das Eigenkapital von MEUR 192,0 um MEUR -27,5 auf MEUR 164,5 – dies ist iHv MEUR -20,8 auf den Erwerb eigener Aktien und mit MEUR -5,2 auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen. Des Weiteren verringern die versicherungsmathematischen Verluste das Eigenkapital iHv MEUR -0,8. Die Eigenkapitalquote von 35,0 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 verringert sich um 3,1 Prozentpunkte gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2023 iHv 38,1 %. Der Rückgang der langfristigen Schulden um MEUR -4,8 ist in Höhe von MEUR -3,3 auf den Rückgang der Finanz- und Leasingverbindlichkeiten und in Höhe von MEUR -1,5 auf die Personalrückstellungen und die passiven latenten Steuern zurückzuführen. Die kurzfristigen Schulden sinken um MEUR -1,6, wobei die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten mit MEUR 13,5 den höchsten Anstieg verzeichnen – dies ist vor allem auf höheren kurzfristigen Liquiditätsbedarf zurückzuführen. Im Gegenzug reduzieren sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um MEUR -12,0 und die Steuerschulden um MEUR -3,3. VERMÖGENS- UND FINANZLAGE in TEUR 2024 2023 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 189.295 203.585 -14.290 Vorräte 182.928 203.961 -21.033 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 98.128 96.901 1.227 Summe Vermögenswerte 470.351 504.447 -34.096 Eigenkapital 164.451 192.042 -27.591 Langfristige Schulden 119.220 124.097 -4.877 Kurzfristige Schulden 186.680 188.308 -1.628 Summe Eigenkapital und Schulden 470.351 504.447 -34.096 INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN) Im Geschäftsjahr 2024 werden MEUR 15,5 (exklusive Investitionen Nutzungsrechte Leasing) in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie investiert. Die Division Frauenthal Automotive investiert MEUR 10,1 schwerpunktmäßig in produktivitätsverbessernde Maßnahmen sowie Erweiterungen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 5,4 in die Erweiterung und Modernisierung der Logistik- und Verkaufsflächen sowie in den Fuhrpark und in Digitalisierung. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR -14,5 von MEUR 199,0 auf MEUR 184,5 – dies ist einerseits auf den Verkauf einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel und andererseits auf die außerplanmäßigen Abschreibungen in beiden Divisionen zurückzuführen. 8 ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN in TEUR Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagen Nutzungsrechte Leasing Anlagen gesamt Buchwerte 01.01.2024 20.386 108.118 70.460 198.964 IFRS 16 Modifikationen 0 0 12.792 12.792 Investitionen 1.388 14.127 4.610 20.125 Planmäßige Abschreibungen -1.918 -15.044 -18.119 -35.081 Außerplanmäßige Abschreibungen -1.800 -5.098 0 -6.898 Abgänge -7 -5.006 -1 -5.014 Kursdifferenzen -3 -393 -42 -437 Buchwerte 31.12.2024 18.046 96.703 69.700 184.449 KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG KAPITALFLUSSRECHNUNG in TEUR 2024 2023 Veränderung Kapitalfluss aus dem Ergebnis 29.732 49.361 -19.629 Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 36.001 50.210 -14.209 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit 1.956 -29.928 31.884 Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -29.399 -25.011 -4.388 Veränderung der liquiden Mittel 8.558 -4.729 13.287 Liquide Mittel am Ende der Periode 48.401 39.843 8.558 Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR -19,6 insbesondere aufgrund des niedrigeren Ergebnisses. Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit sinkt um MEUR -14,2, was auf die Veränderung des Working Capital vor allem bei den sonstigen Forderungen, den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt MEUR 2,0 und ist aufgrund der Einzahlungen aus Termingeldeinlagen iHv MEUR 9,0 sowie den Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen iHv MEUR 8,6 positiv. Die enthaltenen Investitionen für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen belaufen sich im Geschäftsjahr 2024 auf MEUR 15,5. Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -29,4 und setzt sich wie folgt zusammen: Erwerb eigener Anteile iHv MEUR -20,8, Tilgung von Krediten iHv MEUR -24,8 und Leasingverbindlichkeiten von MEUR -19,5, Aufnahme von Krediten iHv MEUR 35,8 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist). Die Tilgung und die Aufnahme von Krediten sind gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund der neu abgeschlossenen Finanzierung in der Division Frauenthal Handel deutlich angestiegen. Die Nettoverschuldung 8 der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 11,3 und beträgt per 31. Dezember 2024 MEUR 89,5 (Nettoverschuldung per 31. Dezember 2023: MEUR 78,2). 8 Nettoverschuldung: Summe aus Termingeldeinlage, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich Finanz- und Leasingverbindlichkeiten 9 C. ANGABEN GEM. § 243A ABS. 1 UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.445.240 Stück Aktien, somit 16,71 % des Grundkapitals und 18,56 % der Stimmrechte (VJ: 1.628.575 Stück Aktien, 18,82 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH, der Tridelta GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 6.341.102 Stück Aktien, somit 73,29 % des Grundkapitals und 81,44 % der Stimmrechte (VJ: 7.022.916 Stück Aktien, 81,18 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Die Frauenthal Holding AG hält seit dem Aktienrückkaufprogramm, das im Juni 2024 abgeschlossen wurde, selbst 10 % der Aktien. Das Stimmrecht aus diesen eigenen Aktien ruht in der Hauptversammlung, weshalb es bei den anderen Aktionären zu Abweichungen zwischen dem Stimmrechtsanteil und dem Anteil am Grundkapital kommt. (§ 243a Abs. 1 Z 1.-4.) Bei der Frauenthal Holding AG bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. (§ 243a Abs. 1 Z 5.) Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. (§ 243a Abs. 1 Z 6.) Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). (§ 243a Abs. 1 Z 7.) In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. (§ 243a Abs 1 Z 8.) Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. (§ 243a Abs 1 Z 9.) D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reports berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. MARKTRISIKO Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Krise, die durch einen schleppenden Technologiewandel hin zur Elektrifizierung, starke Konkurrenz aus Fernost sowie eine generelle Absatzschwäche in sowohl heimischen als auch ausländischen Märkten geprägt ist. Diese Krise betrifft sowohl den Markt für Personenkraftwagen als auch jenen für Nutzfahrzeuge. Allerdings geht das Management der Division Frauenthal Automotive davon aus, dass die Krise im Bereich der Nutzfahrzeuge weniger strukturell bedingt, sondern eher durch die aktuelle Konjunkturschwäche verursacht ist, was sie insgesamt weniger tiefgreifend erscheinen lässt. 10 Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, fokussiert die Division Frauenthal Automotive ihre Verkaufsaktivitäten verstärkt auf das Nutzfahrzeugsegment. Zudem wird daran gearbeitet, das Kundenportfolio weiter zu diversifizieren. Die geografische Erweiterung der Produktionsstandorte nach China und in die USA spielt in dieser Strategie eine wesentliche Rolle. Neben der allgemein sinkenden Nachfrage der europäischen Hersteller stellt die Unsicherheit im Hinblick auf den Technologiewandel in der Branche eine weitere Herausforderung dar. Verzögerungen beim Produktionsstart sowie deutlich geringere Abrufvolumina als ursprünglich von den Kunden kommuniziert, sind im Bereich der Elektromobilität derzeit die Norm und stellen ein erhebliches Risiko für die Planungssicherheit dar. Politische Herausforderungen, insbesondere die Auswirkungen neuer Zölle in den USA und in China, sind noch schwer abzuschätzen, erhöhen jedoch die Unsicherheit in einem bereits angespannten Markt. PKW-Segment (rund 45 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Im Berichtsjahr kann die Business Unit Frauenthal Gnotec signifikante Neuaufträge im PKW-Produktbereich sowohl von Bestandskunden als auch von neuen Kunden gewinnen. Dennoch bleibt im aktuellen Marktumfeld unklar, in welchem Umfang die bei Vertragsabschluss kommunizierten Volumina zum Produktionsstart tatsächlich abgerufen werden. Zudem sind Verzögerungen beim Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle zu erwarten, was zu einer erhöhten Unsicherheit bei den Umsatzplanungen für die kommenden Jahre führen wird. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für die Division Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung. Die Volatilität dieser Märkte stellt daher einen zusätzlichen Chancen- und Risikofaktor dar. • Die anhaltende Absatzkrise und der technologische Wandel in der Automobilindustrie haben erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer. Zahlreiche Zulieferer, sowohl kleine als auch große Unternehmen, sind durch diesen Wandel bereits in finanzielle Schwierigkeiten geraten, was zu einer steigenden Zahl von Insolvenzen führt. Viele OEM-Kunden verfügen derzeit über keinen finanziellen Spielraum, um ihre Zulieferer zu unterstützen. Insolvenzen der Mitbewerber können zum einen Chancen (z. B. Übernahme von Produktionsvolumina) als auch Risiken (z. B. Produktionsstopp bei den OEM-Kunden aufgrund von Ausfällen von Lieferanten) mit sich bringen. • Zulieferer, die komplexere Komponenten herstellen und gleichzeitig Design- sowie Entwicklungsdienstleistungen anbieten können, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Die Division Frauenthal Automotive ist in diesem Bereich sehr wettbewerbsfähig und beabsichtigt, im Rahmen der „Metal Meets Motion“-Strategie die Diversifizierung im Bereich komplexer Fertigungen weiter voranzutreiben. Engineering-Kompetenz und Kundennähe bleiben dabei zentrale Stärken, die kontinuierlich ausgebaut werden. NFZ-Bereich (rund 55 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Auch das Nutzfahrzeugsegment verzeichnet im Jahr 2024 einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Markt für schwere Nutzfahrzeuge zeigt, mit Ausnahme des US-Marktes, einen Rückgang von mehr als -10 %. Der Auftragseingang für die größeren Nutzfahrzeug-OEMs bricht in der zweiten Jahreshälfte 2024 nochmals ein, was auf einen schwächeren Markt im Jahr 2025 hindeutet. Eine Erholung dieses Marktes ist derzeit frühestens im zweiten Halbjahr 2025 zu erwarten. • Positiv hervorzuheben sind jedoch die Neuakquisitionen im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge, sowohl in der Business Unit Frauenthal Gnotec als auch der Business Unit Frauenthal Airtank. Es konnten neue Verträge mit Bestandskunden sowie Neukunden abgeschlossen werden. • Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge wird kurz- bis mittelfristig keine nennenswerte Substitution von Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe erwartet. Sowohl der Nutzfahrzeug- als auch der PKW-Markt sind in den letzten Jahren von Unsicherheiten bei Energiepreisen, Transportkosten und Lieferengpässen geprägt, was mit steigenden Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit einhergeht. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach lokalen Lieferanten. Die globale Präsenz von Frauenthal Automotive stellt in diesem Zusammenhang einen klaren Vorteil bei der Gewinnung neuer Kundenaufträge dar. Aus heutiger Sicht könnte die Ankündigung Anfang April 2025 neue Zölle in den USA auf Importe aus der EU zu verhängen in der Division Frauenthal Automotive aufgrund von höheren Endkundenpreisen zu einem erneuten Geschäftsrückgang führen. Die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2024 einen geringen Anteil (6,9 %) des Umsatzes in den USA, aber es besteht das Risiko, dass Produktionsstandorte unserer Kunden verlagert werden könnten. Weiters besteht aufgrund der verhängten Zölle das Risiko höherer Kosten der konzerninternen Verkäufe. Aufgrund dieser vagen Ankündigung ist eine verlässliche Vorhersage der Auswirkungen für die Zukunft nicht prognostizierbar. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Die aktuelle Marktlage ist durch eine Reihe bedeutender Herausforderungen geprägt. Im Neubausegment zeigt sich eine deutliche Abschwächung, die sich insbesondere im signifikanten Rückgang der Baugenehmigungen widerspiegelt. Die für 2025 prognostizierten moderaten Preissteigerungen seitens der Industrie sollten zur Stabilisierung der Marktentwicklung beitragen. Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch die noch unklare zukünftige Ausgestaltung der Förderlandschaft für energetische Sanierungen. Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit könnte zudem zu einem Abflauen der Investitionsbereitschaft führen, was weitere Herausforderungen für die Marktentwicklung mit sich bringen würde. Weiters dominiert wie in den Vorjahren ein aggressiver Preiswettbewerb. 11 Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Diese Abhängigkeit von öffentlichen Investitionen bietet in der aktuellen Marktsituation eine gewisse Stabilität. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert und ermöglicht eine zeitnahe Anpassung an Marktveränderungen. KUNDENRISIKO Die Hersteller von PKWs und Nutzfahrzeugen sind in der Regel sehr große, international tätige Unternehmen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die auf Zahlungsausfälle großer OEM-Kunden oder anderer bedeutender Tier-1-Kunden hindeuten. Dennoch stellt die derzeitige Unsicherheit am Markt eine Herausforderung dar, und die Entwicklungen bei den Kunden werden fortlaufend evaluiert. Die Division Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1- und Tier-2-Kunden. Diese Kunden machen einen geringen Anteil des Geschäftsvolumens aus, und auch in diesem Segment gibt es aktuell keine Risiken eines potenziellen Zahlungsausfalls. Die wenigen Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit stets einvernehmlich mit den Kunden geklärt werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallsversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei der Division Frauenthal Automotive derzeit noch gering, jedoch können im aktuellen Marktumfeld Schadensfälle nicht vollständig ausgeschlossen werden. Diese Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr weiterhin mit erhöhter Aufmerksamkeit überwacht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei der Division Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Ein wesentliches Risiko im Jahr 2024 stellt die Unsicherheit bezüglich der Abrufvolumina dar. Diese Herausforderung wird voraussichtlich auch im Jahr 2025 und den Folgejahren bestehen bleiben oder sich sogar weiter verschärfen. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet eng mit ihren Kunden zusammen, um Nachfrageschwankungen frühzeitig zu antizipieren und die Produktion entsprechend anzupassen. Aufgrund der Volatilität der Nachfrage werden zudem vermehrt Preisanpassungen vorgenommen, um die bei Vertragsabschluss vereinbarte Profitabilität der Produkte sicherzustellen. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil ihrer Kunden bereits seit vielen Jahren zusammen, was auch die Mitwirkung an Produkt- und Modelländerungen umfasst. Dennoch erhöhen die Globalisierungsstrategien der OEM-Kunden und die aktuell unsichere Zollpolitik (insbesondere in Europa, den USA und China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko eines wachsenden Wettbewerbs durch außereuropäische Lieferanten, insbesondere aus China. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie der OEMs dazu führen, dass Kunden eine weltweite Präsenz der Division Frauenthal Automotive verlangen, um die Lieferantenbeziehung aufrechtzuerhalten oder neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (USA) ist die Division Frauenthal Automotive jedoch gut aufgestellt, um die Local-Content- Anforderungen zu erfüllen, insbesondere in Zeiten hoher Import- und Exportzölle. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehältern, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, jedoch keine verbindlichen Liefermengen für den gesamten Zeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab, was bedeutet, dass sie ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten an Wettbewerber verlagern können. Faktisch ist es jedoch in den meisten Fällen so, dass die Division Frauenthal Automotive für einen Großteil der Teilenummern der einzige Lieferant ist und die Kunden kurzfristig keine Alternativlieferanten haben. Der Abschluss und die Verlängerung solcher Verträge hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Kundenentscheidungen werden dabei primär durch Preisgestaltung, die Fähigkeit zur kontinuierlichen Produktivitätsverbesserung sowie zur Weitergabe von Kostensenkungen an die Kunden bestimmt. Darüber hinaus spielen auch Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden. Auch wenn die Prognose der Umsatzentwicklung in diesen Segmenten eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in anderen Produktbereichen, gibt es aufgrund der oben genannten Entwicklungen eine erhöhte Unsicherheit in Bezug auf die Planbarkeit der bereits nominierten Umsätze. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden ist. Die Division Frauenthal Automotive ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden sowie von nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch sorgfältiges Monitoring der Kunden, durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie durch Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Ein weiteres bedeutendes Risiko in den Kundenbeziehungen ergibt sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden ermöglichen, Preisdruck auszuüben. Obwohl Kunden in der Regel nur in Ausnahmefällen Volumina an Wettbewerber verlagern, kann sich die Division Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und dem Preisdruck abhängt, den sie auf ihre Lieferanten ausüben können. Aufgrund der aktuellen Krise in der Automobilindustrie üben Kunden verstärkt Preisdruck auf die Division Frauenthal Automotive aus. 12 Um zu verhindern, dass OEM-Kunden alternative Lieferanten entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen sowie Produktivitätsverbesserungen ein zentrales Element des Geschäftsmodells der Division Frauenthal Automotive. Dabei werden auch die teils anhaltend niedrigen Abrufvolumina berücksichtigt. Der Fokus der Investitionen liegt auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist durch die Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installations- und Elektrobranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installations- sowie Elektrobranche und für kleine Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse des KSV1870 9 zeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2024 mit 6.587 Unternehmensinsolvenzen bzw. durchschnittlich 18 Firmenpleiten pro Tag einen neuen Höchststand erreicht hat. Die Bauwirtschaft zählt dabei zu den am stärksten betroffenen Branchen. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg auf bis 7.000 Unternehmensinsolvenzen prognostiziert. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Der Personalmarkt in Europa hat sich aufgrund der sinkenden Nachfrage in der Automobilindustrie (sowohl an den OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Sicht der Arbeitgeber im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Dennoch stellt der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften weiterhin eine Herausforderung für die Division Frauenthal Automotive dar. Die Folgen dieser Entwicklung erfordern gezielte Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird die Attraktivität der Division Frauenthal Automotive als Arbeitgeber kontinuierlich gesteigert, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Darüber hinaus wird durch Investitionen in die Automatisierung der Personalbedarf reduziert, was langfristig zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen führt. Diese Maßnahmen zeigen bereits im Berichtsjahr positive Auswirkungen. Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch für die Division Frauenthal Handel ein großes Thema. Der Arbeitsmarkt ist mittlerweile ein sogenannter Bewerbermarkt und geprägt von der starken Nachfrage an Arbeitskräften, vor allem an Fachkräften. Die Division Frauenthal Handel verzeichnet eine leichte Verbesserung der Situation, aber nach wie vor spielt das Thema Fachkräfteverfügbarkeit eine wichtige Rolle in allen strategischen Überlegungen der Personalarbeit. Bei einem marktbedingten Rückgang des Personalstands von rund 10 % bleibt die Anzahl der qualifizierten Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durchschnitt weiterhin rückläufig. Allerdings kann in einzelnen Berufsfeldern – vor allem im Vertriebsbereich – eine leichte Stabilisierung der Bewerbersituation und der Besetzungsqualität registriert werden. In anderen Bereichen der Division Frauenthal Handel bleibt die Lage allerdings auch im Jahr 2024 angespannt – zum Beispiel im Bereich Photovoltaik im engeren Sinn und erneuerbarer Energie im weiteren Sinn. Die Fluktuationsrate in der Division Frauenthal Handel, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, sinkt von 8,63 % im Jahr 2023 auf 7,81 % im Jahr 2024. Beide Werte liegen wie auch in den Vorjahren im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem niedrigen Niveau. 9 KSV Insolvenzstatistik vom 13.01.2025, siehe https://www.ksv.at/insolvenzstatistik/insolvenzstatistik-2024-final 13 Die Division Frauenthal Handel unterstützt diese Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“, „Nachwuchsprogramme“ sowie allem voran mit dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Auch im Jahr 2024 lebt die Division Frauenthal Handel eine sogenannte Mehrmarkenstrategie in Hinblick auf Wiedererkennung und Attraktivität als Arbeitgeberin mit ihrem Auftritt als Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe. Weiters gelingt es der Division Frauenthal Handel, beispielsweise die Auszeichnungen „Top Company“ und „beliebter Lehrbetrieb“ wie auch in den Jahren davor zu behalten. Das im Frühjahr 2023 eingeführte Mitarbeitendenempfehlungsprogramm ermöglicht im Jahr 2024 einen breiteren Zugang in Bezug auf dieses Thema für alle Mitarbeitenden der Division Frauenthal Handel. Erstmals werden sämtliche vakante Positionen der Division Frauenthal Handel mittels dieser Plattform abgewickelt. Damit können im Jahr 2024 mehr als 30 Positionen durch Empfehlungen der eigenen Mitarbeitenden erfolgreich besetzt werden (Softwareanbieter radancy). Die einfache Handhabung des Programms ermöglicht mit nur wenigen Klicks das Teilen von Jobs in den eigenen beruflichen und privaten Netzwerken und garantiert im Gegenzug attraktive Vergütungen für die tatsächliche Vermittlung von Bewerbenden. Das gruppeneigene Karriereportal „frauenthal-jobs.at“ mit dem implementierten Bewerbendenmanagement-Tool „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) wird in der Division Frauenthal Handel weiterhin eingesetzt. Wie schon in den Vorjahren hat das Management der Division Frauenthal Handel im Jahr 2024 eine volle Woche investiert und in dieser Zeit sämtliche Standorte der Division Frauenthal Handel in ganz Österreich besucht. Diese „Roadshows“ haben sich als erfolgreiches Instrument der Mitarbeitendenbindung und der internen Kommunikation etabliert. Das Format soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um den rund 1.650 Mitarbeitenden wichtige Unternehmensinformationen vor Ort näherzubringen und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Der solide Wert von 60 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform kununu, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der Arbeitgebermarke Frauenthal Handel Gruppe Früchte tragen. UMWELTRISIKEN Die Unternehmen der Division Frauenthal Automotive erfüllen sämtliche umweltrelevanten Anforderungen, gesetzlichen Vorschriften sowie Verordnungen und Bescheide. Alle Mitarbeitenden werden regelmäßig und umfassend in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit informiert und geschult. Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die teilweise auch thermische Verfahren (wie z. B. Schweißen) in der Produktion einsetzen. Dies führt zu allgemeinen Risiken im Zusammenhang mit Abfällen und Abwässern, die aus diesen Prozessen entstehen. Einige der Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die dadurch verursachte Kontamination von Böden stellt in der Regel kein unmittelbares Umweltrisiko dar, solange keine Emissionen auftreten oder sich die umweltrelevanten Auflagen ändern. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence-Prüfung vor. Das Management ist sich der potenziellen Umweltrisiken bewusst und ergreift geeignete Maßnahmen, um diese Risiken zu minimieren. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind bis auf Batterien, welche gesetzeskonform gelagert und transportiert werden, keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisiken bekannt. Im Bereich der Verpackung arbeitet die Division Frauenthal Handel nach den Vorgaben der Verpackungsverordnung und ist aktiver Partner der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), wodurch eine nachhaltige und gesetzeskonforme Entsorgung und Wiederverwertung der Verpackungsmaterialien sichergestellt wird. An einigen Logistikstandorten der Division Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch das Erwärmen von Stahl, Umformprozesse (wie Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließende Oberflächenbehandlungen gefertigt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile entstehen meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen. Bei allen diesen Verfahren bestehen sowohl Produktionsausfallrisiken als auch Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr traten in diesem Bereich keine signifikanten Vorfälle auf. Die Sicherheit in der Produktion hat für die Division Frauenthal Automotive einen hohen Stellenwert und wird über die gesetzlich geforderten Standards hinaus kontinuierlich verbessert. Dies geschieht durch laufende Optimierungsmaßnahmen sowie durch die Implementierung zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen. Zur Minimierung von Risiken werden detaillierte Arbeits- und Verfahrensanweisungen erstellt, regelmäßige Schulungsmaßnahmen durchgeführt, die laufende Instandhaltung und Überprüfung der Maschinen sichergestellt und Versicherungsverträge abgeschlossen. 14 Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können in seltenen Fällen Qualitätsmängel zu Materialbrüchen, undichten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das regelmäßig intern und extern auditiert wird, verringert das Risiko von Schadensfällen erheblich. Zudem bestehen Versicherungen, die mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufaktionen abdecken. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind jedoch Gewährleistungskosten (z. B. der Austausch fehlerhafter Produkte), die im Extremfall zu erheblichen Ergebnisbelastungen führen können. Im Berichtsjahr gab es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2024 stellt für das Management und die Belegschaft in der Division Frauenthal Handel eine besondere Herausforderung dar, insbesondere durch die Kombination aus schwächelnder Baukonjunktur und hohem Kostendruck. Die Schwerpunkte liegen daher auf der Absicherung des operativen Betriebs und der flexiblen Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks wesentliche Partnerin in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Category Managements sowie des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist die Division Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich Category Management wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Disposition, Liquiditäts- und Produktmanagement verbessert. Ein stetig weiterentwickeltes Prognosesystem zur Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestands ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbarkeit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten in der Division Frauenthal Automotive durch langfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Dennoch bestehen im Falle von Rohstoffverknappungen oder starken Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt. Hierbei gibt es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen können. Diese Effekte neutralisieren sich jedoch erfahrungsgemäß im Laufe eines mehrjährigen Betrachtungszeitraums. Das Einkaufsmanagement für Vormaterialien wird zunehmend zentral koordiniert, um positive Einkaufseffekte sowohl hinsichtlich der Preise als auch der Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage der Division Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht immer unmittelbar an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz (u. a. Erweiterung von Photovoltaik-Anlagen) und Preisverhandlungen mit den Kunden kann im Jahr 2024 gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind grundsätzlich möglich. Für alle relevanten Vormaterialien existieren mehrere Lieferanten. Dennoch kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Strategische Abhängigkeiten bestehen jedoch nicht. Die Division Frauenthal Handel minimiert potenzielle Versorgungsrisiken durch ein ausgeklügeltes Bestandsmanagement, welches eine optimale Balance zwischen Lagerhaltung und Kapitalbindung gewährleistet. Durch die strategische Zusammenarbeit mit einem breiten Netzwerk an Lieferanten und die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH wird die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern reduziert. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der digitalen Prozesse und Systeme, insbesondere im Bereich der Lagerführung und Logistik, ermöglicht eine präzise Bedarfsplanung und zeitnahe Reaktion auf Nachfrageschwankungen. Die hohe Warenverfügbarkeit von über 99,7 % (OTIF = on time in full) im Jahr 2024 unterstreicht die Effektivität dieser Maßnahmen und die Verlässlichkeit der Versorgungskette. 15 FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal-Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 35,0 % im Jahr 2024 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Frauenthal Handel als auch in der Division Frauenthal Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die beiden Divisionen sind hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Frauenthal Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Stichtag enorm verringern. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31. Dezember 2024 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Frauenthal Automotive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert und es stehen nicht ausgenutzte Banklinien zur Verfügung, um Liquiditätsschwankungen ausgleichen zu können. In enger Abstimmung mit der Frauenthal Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine laufende Kommunikation mit den Banken. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im August 2024 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine tilgende Tranche (MEUR 15) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 45. Zudem wurden im September 2024 vier zusätzliche Betriebsmittellinien mit einer Gesamthöhe von MEUR 24 (MEUR 14 bis 2029, MEUR 10 auf unbestimmte Zeit) eingerichtet. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei und in Tschechien erfolgt die Finanzierung ebenso mit lokalen Banken. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten und die Verzinsung ist großteils variabel auf EURIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken. Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,4 sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien. Die Frauenthal-Gruppe nutzt in beiden Divisionen Factoring Verträge mit unbefristeter Laufzeit, die einen zentralen Bestandteil der langfristigen Finanzierungsstrategie darstellen. Diese Vereinbarungen sichern die flexible Liquiditätssteuerung und unterstützen die Working-Capital-Optimierung. Das Factoring-Volumen beträgt MEUR 76,6, davon sind MEUR 75,2 ohne Regress. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Die Division Frauenthal Handel verwendet Wertpapiere als Finanzinstrument für die Deckung der Pensionsrückstellungen. Diese Wertpapiere bergen ein geringes Risiko. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2024 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis, in der Slowakei auf ESTER-Basis bzw. in Schweden auf 1-Wochen-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen ist gering, da vorwiegend in lokaler Währung fakturiert und eingekauft wird. Diese Währungsrisiken sind daher im Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte aus Intercompany- Darlehen (Translationsrisiko) beschränkt. Die Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter Punkt 44 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutschland, der Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände. 16 Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristig ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 4,14 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2029 sowie einer langfristigen Immobilienfinanzierung bis 2038), in der Division Frauenthal Automotive 4,55 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 4,79 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2027). COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten der Frauenthal Holding AG auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2025 in Kraft. WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND DES RISIKO-MANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den gesamten Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung iS der CSRD werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. 17 Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Sowohl bei Frauenthal Gnotec als auch bei Frauenthal Airtank ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind z. B. bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec (sogenannte „Residential Engineers“) vor Ort tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Business Unit Frauenthal Gnotec besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. Ein innovativer Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wurde 2024 eingeführt. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken (mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil) ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2024. Durch die vollständige Erneuerung der Kundenwebshops (oeag-shop.at, sht.at, kontinentale-shop.at, ELEKTROMATERIAL.AT) ist die digitale Kundenplattform auf ein neues Niveau gehoben worden. Die nahtlose Integration mit den entsprechenden mobilen Apps ermöglicht den Kunden einen flexiblen Zugriff über alle Endgeräte, wodurch der Umsatzanteil über die digitalen Kanäle kontinuierlich steigt. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. F. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt im Jahr 2025 in beiden Divisionen auf strukturellen Änderungen und einem strikten Kostenmanagement, um die voraussichtlich weiterhin niedrigen Abrufvolumina in der Division Frauenthal Automotive und die geringere Marktnachfrage in der Division Frauenthal Handel abzufedern. Für das Jahr 2025 sind in der Division Frauenthal Automotive umfangreiche Effizienzsteigerungsprogramme, insbesondere am Produktionsstandort in Schweden, geplant. Gleichzeitig richtet sich das Werk in den USA auf den 2024 gestarteten und im Jahr 2025 intensivierenden Produktionshochlauf aus. Der Produktionsstandort in der Slowakei wurde durch Investitionen in die Infrastruktur im Jahr 2024 optimal für weiteres profitables Wachstum vorbereitet. 18 In einem weiterhin sehr herausfordernden Marktumfeld, das voraussichtlich auch 2025 von niedrigen Volumina und damit verbundenen Insolvenzen in der Zulieferindustrie geprägt sein wird, ist die Division Frauenthal Automotive als stabile Partnerin bei ihren Kunden gut positioniert. Daher ist auch für 2025 geplant, Marktanteile sowohl bei Bestandskunden als auch bei Neukunden zu gewinnen. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die Baukonjunktur zeigt laut Euroconstruct-Bericht eine differenzierte Entwicklung: Während der Neubaubereich unter starkem Druck steht, was sich in rückläufigen Baubewilligungen manifestiert, zeigt der Renovierungssektor eine etwas bessere, wenn auch gedämpfte Entwicklung. Diese unterschiedliche Entwicklung der Marktsegmente führt dennoch in Summe zu einer deutlichen Abschwächung der Gesamtmarktentwicklung. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar. Das private Konsumverhalten zeigt sich dabei deutlich zurückhaltend - laut aktuellen KSV-Analysen 10 haben 51 % der Haushalte ihre Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Prognoseunsicherheit durch mehrere Faktoren verstärkt: Neben den klassischen Herausforderungen wie Rohstoffpreisen, Zinslandschaft und Inflation kommt die veränderte Fördersituation im Bereich „Raus aus Öl und Gas“ hinzu. Während die bereits genehmigten Förderungen noch bis zum 3. Quartal 2025 die Nachfrage stützen werden, ist die zukünftige Ausgestaltung der Förderlandschaft noch unklar. Die Renovierungstätigkeit könnte jedoch durch die erwartete Zinswende und das Auslaufen der KIM-VO positive Impulse erhalten, da dies zu vermehrten Immobilientransaktionen führen dürfte. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und die sich verändernden Marktbedingungen bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden den Kundenservice weiter zu verbessern und den Fokus auf Kundennutzen zu setzen. Die Frauenthal-Gruppe sieht sich weiterhin in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive mit einem zunehmend herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2025 hängt damit umso mehr von der Konjunktur und dem Marktumfeld der beiden Divisionen ab. Besonders relevant sind dabei die Entwicklung des Automobilsektors und der Baukonjunktur, die Ausgestaltung der Förderungen für erneuerbare Energien sowie die Entwicklung der Rohstoffpreise und des Zinsumfelds. Eine seriöse Prognose für das Konzernergebnis 2025 ist daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 10 KSV Insolvenzstatistik vom 13.01.2025, siehe https://www.ksv.at/insolvenzstatistik/insolvenzstatistik-2024-final 19 KONZERNABSCHLUSS FÜR 2024 DER FRAUENTHAL HOLDING AG INHALTVERZEICHNIS KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS KONZERN-ANLAGENSPIEGEL KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN (4) NACHHALTIGKEIT, GEOPOLITISCHE KONFLIKTE, INFLATION UND ZINSNIVEAU B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS (6) KAPITALKONSOLIDIERUNG (7) WÄHRUNGSUMRECHNUNG C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (8) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (9) LATENTE STEUERN (10) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (11) VORRÄTE (12) FORDERUNGEN (13) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (14) RÜCKSTELLUNGEN (15) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (16) VERBINDLICHKEITEN (17) ERTRAGSREALISIERUNG (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (20) SACHANLAGEN (21) NUTZUNGSRECHTE (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (23) LATENTE STEUERN (24) VORRÄTE (25) FORDERUNGEN (26) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (27) EIGENKAPITAL (28) VERBINDLICHKEITEN (29) RÜCKSTELLUNGEN (30) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG (31) UMSATZERLÖSE (32) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE (33) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN (34) PERSONAL (35) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN (36) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (37) FINANZERFOLG (38) ERTRAGSTEUERN (39) ERGEBNIS JE AKTIE F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) (40) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS (41) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (42) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT (43) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT G. SONSTIGE ANGABEN (44) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG (45) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (46) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS (47) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE (48) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN (49) ANGABEN ÜBER EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG 20 KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Anmerkung in TEUR 2024 2023 (31) UMSATZERLÖSE 1.014.337 1.080.966 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -559 1.233 Aktivierte Eigenleistungen 31 7 (32) Sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für Material und sonstige bezogene 14.635 7.256 (33) -760.704 -795.210 Herstellungsleistungen (34) Personalaufwand -155.331 -163.128 (36) Sonstige betriebliche Aufwendungen -64.829 -68.933 EBITDA 47.580 62.191 (19),(20),(21),(35) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -35.081 -33.456 (8) Außerplanmäßige Abschreibungen -6.898 0 Betriebserfolg (EBIT) 5.601 28.735 Zinserträge 1.402 629 Zinsaufwendungen -12.585 -12.022 Sonstige Finanzerträge 31 86 Sonstige Finanzaufwendungen -34 0 Finanzerfolg -11.186 -11.307 ERGEBNIS VOR STEUERN -5.585 17.428 (38) Ertragsteuern 476 -3.029 Ergebnis nach Steuern -5.109 14.399 Jahresergebnis -5.109 14.399 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Ergebnisanteil (Konzernergebnis) -5.109 14.399 (39) Ergebnis je Aktie unverwässert -0,63 1,66 verwässert -0,63 1,66 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2024 2023 Ergebnis nach Steuern -5.109 14.399 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung -916 -325 Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und -916 -325 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden (38) Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -757 -2.412 Personalrückstellungen Summe der Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und -757 -2.412 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden Sonstiges Gesamtergebnis -1.673 -2.737 Gesamtergebnis -6.782 11.662 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender -6.782 11.662 Gesamtergebnisanteil 21 KONZERNBILANZ Anmerkung in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 VERMÖGENSWERTE Langfristige Vermögenswerte (1),(8),(19) Immaterielle Vermögenswerte 18.046 20.386 (21) Nutzungsrechte Leasing 69.700 70.460 (8)(20) Sachanlagen 96.703 108.118 (10)(22) Finanzanlagen 40 40 (10)(22) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.220 2.113 (9),(23) Aktive latente Steuern 2.587 2.468 189.296 203.585 Kurzfristige Vermögenswerte (11),(24) Vorräte 182.928 203.961 (12),(25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22.477 29.986 (12),(25) Steuerforderungen 1.428 1.305 (12),(25) Termingeldeinlage 0 9.000 (12),(25) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 14.811 10.238 (12),(25) Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 11.010 6.529 (13),(26) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 48.401 39.843 281.055 300.862 Summe Vermögenswerte 470.351 504.447 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN Eigenkapital (27) Grundkapital 8.652 8.652 (27) Kapitalrücklagen 22.331 22.331 (27) Einbehaltene Ergebnisse 167.930 173.039 (27) Sonstiges Ergebnis -13.653 -11.980 (27) Eigene Anteile -20.809 0 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 164.451 192.042 Langfristige Schulden (16),(28) Finanzverbindlichkeiten 28.754 31.205 (16),(28) Leasingverbindlichkeiten 54.327 55.167 (14),(29) Personalrückstellungen 33.473 34.061 (9),(23) Passive latente Steuern 1.915 2.952 (15),(29) Sonstige Rückstellungen 751 712 119.220 124.097 Kurzfristige Schulden (16),(28) Finanzverbindlichkeiten 37.599 24.118 (16),(28) Leasingverbindlichkeiten 17.245 16.562 (16),(28) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 73.064 85.018 (16),(28) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 1 (16),(28) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.393 14.905 (16),(28) Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.277 43.211 (28) Steuerschulden 125 3.390 (15),(29) Sonstige Rückstellungen 977 1.103 186.680 188.308 Summe Eigenkapital und Schulden 470.351 504.447 22 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2024 2023 Jahresergebnis -5.109 14.399 Zinserträge und -aufwendungen 11.183 11.393 Ertragsteuern -476 3.030 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 41.979 33.456 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -4.008 -451 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 412 187 Zuschreibungen Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 -86 Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren 34 0 Veränderung langfristiger Rückstellungen -2.130 -445 Gezahlte Zinsen -9.211 -8.303 Erhaltene Zinsen 696 465 Gezahlte Ertragsteuern -3.637 -4.284 (40) Kapitalfluss aus dem Ergebnis 29.732 49.361 Veränderung Vorräte 21.032 -12.302 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.509 8.480 Veränderung Forderungen verbundene Unternehmen 0 1 Veränderung sonstiger Forderungen -9.054 3.477 Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -126 151 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -11.954 -8.578 Veränderung Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen -1 1 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten -657 9.100 Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen -481 518 (41) Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 36.001 50.210 (42) Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten -15.513 -21.464 und Sachanlagen Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten 8.579 536 und Sachanlagen Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren -110 0 Auszahlungen Termingeldeinlagen 0 -9.000 Einzahlungen Termingeldeinlagen 9.000 0 0,(42) Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit 1.956 -29.928 Gewinnausschüttungen 0 -519 Kauf eigene Anteile -20.809 0 Tilgung Leasing -19.532 -18.504 Aufnahme von Krediten 35.776 9.421 Tilgung von Krediten -24.834 -15.409 (43) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -29.399 -25.011 VERÄNDERUNG DER LIQUIDEN MITTEL 8.558 -4.729 Anfangsbestand der liquiden Mittel 39.843 44.572 (13)(26) Endbestand der liquiden Mittel 48.401 39.843 23 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS Sonstiges Ergebnis Versicherungs- EK der Währungs- mathematische Eigentümer Grund- Kapital- Einbehaltene ausgleichs- Gewinne/Verluste Eigene des Mutter- Konzern- Anmerkung in TEUR kapital rücklage Ergebnisse posten gemäß IAS 19 Anteile unternehmens kapital Stand 01.01.2023 8.652 22.331 159.159 -5.819 -3.424 0 180.900 180.900 Jahresergebnis 14.399 14.399 14.399 Sonstiges Gesamtergebnis -325 -2.412 -2.737 -2.737 Gesamtergebnis 2023 0 14.399 -325 -2.412 0 11.662 11.662 (27) Gewinnausschüttung -519 -519 -519 Transaktionen mit Eigentümern 0 0 -519 0 0 0 -519 -519 Stand 31.12.2023 = 01.01.2024 8.652 22.331 173.039 -6.144 -5.836 0 192.042 192.042 Jahresergebnis -5.109 -5.109 -5.109 Sonstiges Gesamtergebnis -916 -757 -1.673 -1.673 Gesamtergebnis 2024 0 -5.109 -916 -757 0 -6.782 -6.782 (27),(48) Erwerb eigene Anteile -20.809 -20.809 -20.809 Transaktionen mit Eigentümern 0 0 0 0 0 -20.809 -20.809 -20.809 STAND 31.12.2024 8.652 22.331 167.930 -7.060 -6.593 -20.809 164.451 164.451 24 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Kunden- Marken- und beziehungen, Kundenbelie- Rechte, Entwicklungs- in TEUR ferungsrechte Lizenzen Firmenwerte aufwendungen Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2023 15.450 28.174 9.503 584 53.711 Kursdifferenzen 0 5 0 1 6 Zugänge 0 1.780 0 0 1.780 Abgänge 0 217 0 0 217 Umbuchungen 0 0 0 21 21 Stand 31.12.2023 15.450 29.742 9.503 606 55.301 Stand 01.01.2024 15.450 29.742 9.503 606 55.301 Kursdifferenzen 0 -348 0 -15 -363 Zugänge 0 1.388 0 0 1.388 Abgänge 0 168 0 0 168 Stand 31.12.2024 15.450 30.614 9.503 592 56.158 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2023 6.898 24.904 1.196 584 33.582 Stand 31.12.2023 7.001 26.130 1.196 588 34.915 Stand 01.01.2024 7.001 26.130 1.196 588 34.915 Stand 31.12.2024 7.027 27.510 2.996 580 38.113 Buchwerte 01.01.2023 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Buchwerte 31.12.2023 8.449 3.612 8.307 18 20.386 Buchwerte 01.01.2024 8.449 3.612 8.307 18 20.386 Buchwerte 31.12.2024 8.423 3.104 6.507 12 18.046 Buchwerte 01.01.2023 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Kursdifferenzen 0 -1 0 0 -1 Zugänge 0 1.780 0 0 1.780 Abgänge 0 20 0 0 20 Umbuchungen 0 0 0 18 18 Abschreibungen des Geschäftsjahres 103 1.417 0 0 1.520 davon planmäßige Abschreibung 103 1.417 0 0 1.520 Buchwerte 31.12.2023 8.449 3.612 8.307 18 20.386 Buchwerte 01.01.2024 8.449 3.612 8.307 18 20.386 Kursdifferenzen 0 -2 0 -1 -3 Zugänge 0 1.388 0 0 1.388 Abgänge 0 7 0 0 7 Abschreibungen des Geschäftsjahres 26 1.887 1.800 5 3.718 davon planmäßige Abschreibung 26 1.887 0 5 1.918 davon außerplanmäßige Abschreibung 0 0 1.800 0 1.800 Buchwerte 31.12.2024 8.423 3.104 6.507 12 18.046 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs . 25 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL SACHANLAGEN Andere Anlagen, Geleistete Technische Betriebs- und Anzahlungen Grundstücke Anlagen Geschäfts- und Anlagen im in TEUR und Bauten und Maschinen ausstattung Bau Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2023 70.752 72.037 67.197 11.986 221.972 Kursdifferenzen -158 -792 -104 -79 -1.133 Zugänge 5.573 1.850 6.521 5.706 19.650 Abgänge 304 348 4.507 0 5.159 Umbuchungen 578 4.682 2.357 -7.639 -22 Stand 31.12.2023 76.441 77.429 71.464 9.974 235.308 Stand 01.01.2024 76.441 77.429 71.464 9.974 235.308 Kursdifferenzen -269 -493 -11 65 -708 Zugänge 1.135 7.132 2.571 3.289 14.127 Abgänge 7.016 171 6.879 0 14.066 Umbuchungen 554 3.050 1.331 -4.935 0 Stand 31.12.2024 70.845 86.947 68.476 8.393 234.661 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2023 30.336 43.087 44.498 -68 117.853 Stand 31.12.2023 32.440 48.311 46.469 -29 127.191 Stand 01.01.2024 32.440 48.311 46.469 -29 127.191 Stand 31.12.2024 32.848 58.468 46.298 344 137.958 Buchwerte 01.01.2023 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Buchwerte 31.12.2023 44.001 29.118 24.995 10.003 108.117 Buchwerte 01.01.2024 44.001 29.118 24.995 10.003 108.117 Buchwerte 31.12.2024 37.997 28.479 22.178 8.049 96.703 Buchwerte 01.01.2023 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Kursdifferenzen -94 -371 -55 -78 -598 Zugänge 5.573 1.850 6.521 5.706 19.650 Abgänge 12 0 240 0 252 Umbuchungen 578 4.682 2.360 -7.639 -19 Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.459 5.993 6.290 40 14.782 davon planmäßige Abschreibung 2.459 5.993 6.290 40 14.782 Buchwerte 31.12.2023 44.001 29.118 24.995 10.003 108.118 Buchwerte 01.01.2024 44.001 29.118 24.995 10.003 108.118 Kursdifferenzen -165 -305 12 65 -393 Zugänge 1.135 7.132 2.571 3.289 14.127 Abgänge 4.214 0 792 0 5.006 Umbuchungen 793 3.030 1.485 -5.308 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 3.553 10.496 6.093 0 20.142 davon planmäßige Abschreibung 2.843 6.108 6.093 0 15.044 davon außerplanmäßige Abschreibung 710 4.388 0 0 5.098 Buchwerte 31.12.2024 37.997 28.479 22.178 8.049 96.703 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 26 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL NUTZUNGSRECHTE LEASING Andere Anlagen, Technische Betriebs- und Grundstücke Anlagen Geschäfts- in TEUR und Bauten Fahrzeuge und Maschinen ausstattung Summe Anschaffungskosten Stand 01.01.2023 120.276 4.840 5.268 977 131.361 IFRS 16 Modifizierungen/Neubewertungen 14.704 81 0 108 14.893 Kursdifferenzen -331 -10 -176 -2 -519 Zugänge 629 1.360 0 0 1.989 Abgänge 4.691 259 0 33 4.983 Stand 31.12.2023 130.587 6.013 5.092 1.049 142.741 Stand 01.01.2024 130.587 6.013 5.092 1.049 142.741 IFRS 16 Modifizierungen/Neubewertungen 12.577 90 -2 127 12.792 Kursdifferenzen 37 -46 21 -4 8 Zugänge 531 4.034 45 0 4.610 Abgänge 2.678 254 1 128 3.061 Stand 31.12.2024 141.054 9.838 5.155 1.043 157.090 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2023 50.999 2.675 4.741 564 58.979 Stand 31.12.2023 63.516 3.259 4.750 757 72.282 Stand 01.01.2024 63.516 3.259 4.750 757 72.282 Stand 31.12.2024 77.307 4.318 4.942 823 87.390 Buchwerte 01.01.2023 69.277 2.165 527 412 72.382 Buchwerte 31.12.2023 67.071 2.754 342 291 70.459 Buchwerte 01.01.2024 67.071 2.754 342 291 70.459 Buchwerte 31.12.2024 63.747 5.520 213 219 69.700 Buchwerte 01.01.2023 69.277 2.165 527 412 72.382 IFRS 16 Modifizierungen/Neubewertungen 14.704 81 0 108 14.893 Kursdifferenzen -227 -7 -8 0 -242 Zugänge 629 1.360 0 0 1.989 Abgänge 1.409 0 0 0 1.409 Abschreibungen des Geschäftsjahres 15.903 845 177 229 17.154 davon planmäßige Abschreibung 15.903 845 177 229 17.154 Buchwerte 31.12.2023 67.071 2.754 342 291 70.460 Buchwerte 01.01.2024 67.071 2.754 342 291 70.460 IFRS 16 Modifizierungen/Neubewertungen 12.577 90 -2 127 12.792 Kursdifferenzen -15 -20 -5 -2 -42 Zugänge 531 4.034 45 0 4.610 Abgänge 0 0 1 0 1 Abschreibungen des Geschäftsjahres 16.417 1.339 166 197 18.119 davon planmäßige Abschreibung 16.417 1.339 166 197 18.119 Buchwerte 31.12.2024 63.747 5.520 213 219 69.700 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 27 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 Fremdkapital 90.662 82.537 211.844 226.334 5.936 8.971 -2.420 -5.437 306.022 312.405 Vermögen 133.757 131.719 329.726 346.495 9.429 31.698 -2.561 -5.465 470.351 504.447 REGIONEN NACH STANDORTEN/GESELLSCHAFTSSITZ Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing Durchschnittliche Beschäftigte und Immaterielles Vermögen in TEUR 2024 2023 2024 2023 Österreich 123.743 137.067 1.579 1.686 Deutschland 12.146 12.409 182 209 Schweden 13.852 17.768 278 349 Sonstige Länder 34.708 31.720 544 618 Frauenthal-Gruppe 184.449 198.964 2.583 2.862 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. 28 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 Außenumsatz 207.346 235.220 806.977 845.737 13 8 0 0 1.014.337 1.080.966 Innenumsatz 0 0 0 0 2.543 2.314 -2.543 -2.314 0 0 Umsatz gesamt 207.346 235.220 806.977 845.737 2.556 2.322 -2.543 -2.314 1.014.337 1.080.966 Materialaufwand -139.833 -164.197 -620.871 -631.013 0 0 0 0 -760.704 -795.210 Personalaufwand -41.292 -42.331 -112.007 -118.761 -2.032 -2.036 0 0 -155.331 -163.128 Sonstige betriebliche Aufwendungen -12.596 -13.659 -52.420 -55.238 -1.770 -1.790 1.957 1.753 -64.829 -68.934 EBITDA 14.453 17.461 34.945 46.988 -1.030 -1.498 -787 -759 47.580 62.191 EBITDA bereinigt 1) 14.453 17.461 31.910 46.988 -1.030 -1.498 -787 -759 44.545 62.191 Abschreibungen -15.372 -9.901 -26.893 -23.909 -488 -487 774 842 -41.979 -33.455 davon außerplanmäßige Abschreibung -5.098 0 -1.800 0 0 0 0 0 -6.898 0 Betriebserfolg (EBIT) -919 7.560 8.052 23.079 -1.518 -1.985 -13 83 5.601 28.736 EBIT bereinigt 1) 2) 4.179 7.560 6.816 23.079 -1.518 -1.985 -13 83 9.464 28.737 Zinserträge 837 218 411 255 158 294 -5 -138 1.401 629 Zinsaufwendungen -3.334 -3.648 -8.989 -8.268 -290 -261 28 155 -12.585 -12.022 Sonstiges Finanzergebnis 0 0 -3 86 0 0 0 0 -3 86 Ergebnis vor Steuern -3.416 4.130 -529 15.151 -1.650 -1.952 10 100 -5.585 17.428 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1) 2) 1.682 4.130 -1.764 15.151 -1.650 -1.952 10 100 -1.722 17.428 Steuern vom Einkommen und Ertrag 396 -951 -1.143 -3.540 1.225 1.484 -2 -23 476 -3.030 Ergebnis nach Steuern -3.020 3.179 -1.672 11.611 -425 -468 8 77 -5.109 14.399 Ergebnis nach Steuern bereinigt 2) 967 3.179 128 11.611 -425 -468 8 77 678 14.399 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1) 2) 967 3.179 -2.907 11.611 -425 -468 8 77 -2.357 14.399 Investitionen 3) 10.096 6.530 5.366 14.903 51 30 0 0 15.513 21.463 Mitarbeiter 1.004 1.176 1.569 1.676 10 10 0 0 2.583 2.862 1) 2024: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 3,0 aus dem Verkauf einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel 2) 2024: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive MEUR -5,1 und um außerplanmäßige Abschreibung des Firmenwertes in der Division Frauenthal Handel MEUR -1,8 3) Erhöhungen von Nutzungsrechten aus Miet- und Leasingverträgen werden nicht in das hier ausgewiesene Investitionsvolumen einbezogen. * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. 29 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG UMSATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 Österreich 993 1.598 790.339 828.357 14 8 791.346 829.963 Deutschland 25.864 27.118 10.339 10.808 0 0 36.203 37.927 Frankreich 14.259 15.545 23 24 0 0 14.282 15.569 Schweden 52.776 64.410 4 4 0 0 52.780 64.415 Belgien 36.841 49.329 3 3 0 0 36.844 49.332 Sonstige EU 44.726 47.765 4.913 5.135 0 0 49.639 52.900 Sonstiges Europa 1.694 1.601 1.086 1.124 0 0 2.779 2.724 Amerika 14.296 5.095 38 40 0 0 14.335 5.135 Asien 15.142 21.850 2 2 0 0 15.144 21.852 Sonstige 755 909 231 240 0 0 986 1.148 Summe 207.346 235.220 806.977 845.737 14 8 1.014.337 1.080.966 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 30 KONZERNANHANG FÜR 2024 DER FRAUENTHAL HOLDING AG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal Konzern“ oder „der Konzernabschluss “) zum 31. Dezember 2024 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmännisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen. (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN Erstmalig wurden zum 1. Jänner 2024 die folgenden Standards von der Gruppe angewandt, wobei sich ausgenommen der Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern: Internationale Steuerreform – Modellregeln für Pillar Two keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gruppe ergeben: (3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2024 angewendet Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der Datum der Veröffentlichung Übernahme erstmaligen durch IASB in EU-Recht Anwendung laut EU-Recht Änderungen von IAS 7 Kapitalflussrechnungen und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: 25.05.2023 15.05.2024 01.01.2024 Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen Änderungen von IAS 1 Darstellung des Abschlusses: 23.01.2020 • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig; • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig – 15.07.2020 19.12.2023 01.01.2024 Verschiebung der erstmaligen Anwendung; und • Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen 31.10.2022 ( Covenants ); Änderungen von IFRS 16 Leasingverhältnissen: Leasingverbindlichkeit in einer Sale and Leaseback- Transaktion 22.09.2022 20.11.2023 01.01.2024 31 (3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS-Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt. Aus den Änderungen erwartet die Frauenthal-Gruppe keine wesentlichen Auswirkungen. Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der Datum der Veröffentlichung Übernahme erstmaligen durch IASB in EU-Recht Anwendung laut EU-Recht Änderungen von IAS 21 Wechselkursänderungen: Mangel an Umtauschbarkeit 15.08.2023 12.11.2024 01.01.2025 (3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden. Aus den Änderungen erwartet die Frauenthal-Gruppe keine wesentlichen Auswirkungen. Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der (Übernahme in EU-Recht ausstehend) Veröffentlichung erstmaligen durch IASB Anwendung laut IASB Änderungen von IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Klassifizierung und Bewertung 30.05.2024 01.01.2026 von Finanzinstrumenten Jährliche Verbesserungen der IFRS Accounting Standards – 18.07.2024 01.01.2026 Volume 11 Änderungen von IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Verträge über naturabhängige 18.12.2024 01.01.2026 Stromversorgung IFRS 18: Darstellung und Angaben im Abschluss 09.04.2024 01.01.2027 IFRS 19: Tochterunternehmen ohne öffentliche 09.05.2024 01.01.2027 Rechenschaftspflicht: Angaben (4) NACHHALTIGKEIT, GEOPOLITISCHE KONFLIKTE, INFLATION UND ZINSNIVEAU NACHHALTIGKEIT Umweltorientierung und Ressourcenschonung sind sowohl aus geschäftsstrategischen Gründen als auch aufgrund der Werthaltung des Managements und der Mitarbeitenden der Frauenthal-Gruppe eine wichtige Zielsetzung. In beiden Divisionen bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte zur Förderung von umwelt- und ressourcenschonenden Technologien. Beispiele dafür sind Projekte im Bereich der Wärmerückgewinnung, des Energiemonitorings, des Einsatzes von LEDs, modernen Heiz- und Klimageräten, Wärmepumpen, PV- Anlagen, sowie im Bereich der Elektromobilität und EURO-IV-LKWs mit reduziertem Emissionsausstoß. In der Division Frauenthal Handel wird unsere Kundschaft beim Verkauf von energieeffizienten Heizungssystemen und PV-Anlagen beraten. Die Forcierung von Produkten im Sanitärbereich, die den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren, ist ebenso ein Beitrag zur Förderung des Umweltbewusstseins. Die Nachfrage in dem Bereich ist von der Ausgestaltung staatlicher Förderungen im Bereich der energieeffizienten Sanierung abhängig. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen stabile, aber volatile Volumina an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erkennen, trotz zwischenzeitlichen Auf- und Abschwüngen. Diese Entwicklung betrifft die Division Frauenthal Automotive nicht unmittelbar, da die Produkte sowohl in batteriebetriebenen Fahrzeugen als auch in herkömmlichen Verbrenner- basierten Fahrzeugen eingesetzt werden können. Insbesondere OEMS zeigen erhöhte Anforderungen an Zulieferer im Bereich Nachhaltigkeit, hier setzt die Frauenthal-Gruppe auf Transparenz und verfügt als börsennotiertes Unternehmen über erfolgreich implementierte ESG-Strukturen und Berichte. 32 Als börsennotiertes Unternehmen ist Frauenthal für interne und externe Stakeholder in hohem Maße transparent. Das Vertrauen unserer Mitarbeitenden und jenes von Kunden/innen, Lieferanten, Geschäftspartnern sowie Aktionären hängt auch von der wahrgenommenen Zukunftsorientierung unseres Handelns ab. Unmittelbare Auswirkungen aus Umwelt- und Klimarisiken auf den Konzernabschluss der Frauenthal-Gruppe werden laufend evaluiert. In Summe wurden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss identifiziert. Die Division Frauenthal Automotive ist aufgrund der herzustellenden Produkte von der technologischen Umstellung auf Elektromobilität grundsätzlich nicht betroffen. Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten oder Firmenwerten wurde auf Auswirkungen aus Umwelt- und Klimarisiken geachtet. Zum Stichtag ergaben sich bezogen auf Umwelt- und Klimarisiken keine Wertminderungserfordernisse. Weiters ergaben sich aus der Analyse der Risiken in Zusammenhang mit Umwelt- und Klimaschutz zum Stichtag keine wesentlichen bilanzierungspflichtigen Rückstellungen oder Eventualverbindlichkeiten. Weitere Details können dem gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht (dem Nachhaltigkeitsbericht) 2024 der Frauenthal- Gruppe unter www.frauenthal.at/de/berichte.html entnommen werden. GEOPOLITISCHE KONFLIKTE, MARKTUMFELD Das Geschäftsjahr 2024 ist in beiden Divisionen der Frauenthal-Gruppe von einem zunehmend herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation geprägt. Die Frauenthal-Gruppe hat zwar keine Gesellschaften sowie keine wesentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten in der Ukraine, Russland oder dem Nahen Osten, allerdings sind diese Konflikte Treiber für die ohnehin anhaltend hohe Inflation im Jahr 2024. Die Kundenabrufe sind vor allem gegen Ende des Jahres 2024 eingebrochen und die Abrufvolumina sind für die Division Frauenthal Automotive nicht vorhersehbar. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um Nachfrageschwankungen frühzeitig zu antizipieren und die Produktion entsprechend anzupassen. In der Division Frauenthal Handel stellt die Kombination aus schwächelnder Baukonjunktur und hohem Kostendruck im Jahr 2024 eine besondere Herausforderung dar. Die makroökonomischen Gegebenheiten (Baukonjunktur, Inflation, gestiegenes Zinsniveau, Lieferkettenprobleme) werden im Zuge der Bilanzerstellung bei der Bewertung von Vermögenswerten und Rückstellungen berücksichtigt. B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2023 verändert sich die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften wie folgt: NEUGRÜNDUNG Im Geschäftsjahr 2024 ist folgende Gesellschaft innerhalb des Konsolidierungskreises neugegründet worden: Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag Frauenthal Beta GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt verändert: Inland Ausland Gesamt Einbezogen zum 31.12.2023 7 12 19 Neugründung 1 0 1 Einbezogen zum 31.12.2024 8 12 20 33 Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL HANDEL Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Handel Gruppe AG Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Beta GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Handel GmbH Wels, Österreich 100,00% 31.12. SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12. 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12. OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH i.L. (vormals: OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf Dresden, Deutschland 100,00% 31.12. GmbH) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Airtank Elterlein GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o. Hustopeče, Tschechien 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Gnotec Asia Holding Ltd. Hongkong, Hongkong 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec China Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Slovakia s.r.o. Čadca, Slowakei 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Sweden AB Kinnared, Schweden 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Inc. Fountain Inn, USA 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Germany GmbH Hamburg, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Tool Development AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Trade (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Die G – S Company, s.r.o. mit Sitz in Bánovce nad Bebravou, Slowakei wurde am 23. Dezember 2020 gegründet und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2024 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2024 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2024 in Liquidation. Außer den zuletzt genannten Gesellschaften gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert wurden. (6) KAPITALKONSOLIDIERUNG Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen . (7) WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode . 34 Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsausgleichsposten verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsausgleichsposten ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 wie folgt verändert: 1 EURO ENTSPRICHT Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2024 31.12.2023 2024 2023 Tschechische Republik CZK 25,1850 24,7250 25,1190 24,0070 Schweden SEK 11,4590 11,0960 11,4498 11,4842 Hongkong HKD 8,0686 8,6314 8,4315 8,4802 China CNY 7,5833 7,8509 7,7733 7,6839 USA USD 1,0389 1,1050 1,0808 1,0829 C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. (8) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell/Fair Value“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Sie basieren grundsätzlich auf einer Value in Use Berechnung auf Basis der geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden. Für die Frauenthal-Gruppe stellen der Russland-Ukraine Konflikt sowie der Konflikt im Nahen Osten keine Impairmenttrigger dar, da die Frauenthal-Gruppe über keine Vermögenswerte in der Ukraine, in Russland und im Nahen Osten verfügt und keine relevanten Umsätze in diesen Ländern generiert. Die Abgrenzung der CGU’s in der Division Frauenthal Automotive erfolgte nach den Kriterien des jeweils gemeinsamen Kundenstocks, der zentralen Preisgestaltung und der Möglichkeit die Produktion der Produkte zwischen den Werken zu verlagern. Daraus ergeben sich für die Division Frauenthal Automotive die CGU Frauenthal Gnotec und die CGU Frauenthal Airtank. Die CGU Frauenthal Gnotec wurde im Jahr 2024 besonders hart von Volumeneinbrüchen getroffen, die zu entsprechenden negativen Budget-Abweichungen führten. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung Ende des Jahres wurde in der CGU Frauenthal Gnotec ein Wertminderungsbedarf festgestellt, der zu einer außerplanmäßigen Abschreibung des Anlagevermögens von MEUR -5,1 führte. Als Basis für die Prüfung der Wertminderung wurde der erzielbare Betrag als höherer Betrag aus Value in Use und Fair Value less costs to sell ermittelt. Der Value in Use wurde auf Basis einer Geschäftsplanung erstellt, deren mittelfristige Umsatzentwicklung auf Marktanalysen sowie internen Erwartungen beruhte. Die Annahmen sind stark von der Ende des Jahres 2024 hereinbrechenden Automobilkrise getrieben. Der WACC nach Steuern beträgt 8,21 % (31.12.2023: 7,75 %). 35 Die CGU Frauenthal Airtank wurde ebenfalls im Jahr 2024 von Volumeneinbrüchen getroffen, die zu negativen Budget-Abweichungen führten. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung Ende des Jahres wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Handel Gruppe AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Personenkreis getroffen. Es ergibt sich somit die CGU Frauenthal Handel. Im Geschäftsjahr 2024 wurde die CGU Frauenthal Handel stark von Umsatzrückgängen getroffen, die zu entsprechenden negativen Budget-Abweichungen führten. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) wurde mittels Vergleich mit dem value in use- getestet. Der Bewertung liegt das im November 2024 erstellte Budget für 2025 sowie eine Mittelfristplanung bis 2029 zugrunde. Die Annahmen zur Marktentwicklung basieren sowohl auf internen Erfahrungswerten als auch renommierten externen Marktstudien Für die CGU Frauenthal Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem rückläufigen Markt von -4,1 % (VJ: 0,2 %),einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 1,5 % (VJ: 2,2 % bis 2,4 %) in den Folgejahren und einem Wachstum in der ewigen Rente von 0% aus. Der erzielbare Betrag der CGU wurde anhand des Nutzungswerts ermittelt. Der für die CGU Frauenthal Handel mit einem WACC nach Steuern von 9,76 % (31.12.2023: 8,35 %) durchgeführte Wertminderungstest ergab einen Wertminderungsbedarf iHv MEUR -1,8. Bei einem Anstieg des WACC um 1,00 % würde sich ein Wertminderungsbedarf iHv MEUR -12,8 ergeben. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Es wurden im Geschäftsjahr 2024 für Forschung und Entwicklung TEUR 10 (VJ: TEUR 10) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Frauenthal Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die bereits vollständig abgeschrieben sind. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel erworbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte. Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. in Jahren Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10 SACHANLAGEN Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern: in Jahren Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50 Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten . 36 Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2024 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert . Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien direkt mit den Anschaffungskosten saldiert (Nettomethode). Für weitere Informationen wird auf den Punkt (20) Sachanlagen verwiesen. NUTZUNGSRECHTE LEASING Gemäß IFRS 16 werden für Verträge aus Miet- und Leasingverhältnissen Nutzungsrechte bzw. Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben bzw. verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Vertragslaufzeiten werden halbjährlich oder bei Vorliegen von Triggering Events überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen. Bei unbefristeten Verträgen (hauptsächlich Immobilien) wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Bei Änderung der Laufzeit des Leasingverhältnisses wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Grenzfremdkapitalkostensatz für die verbleibende Restlaufzeit neu bewertet und das Nutzungsrecht entsprechend angepasst. Der resultierende Effekt wird im Anlagespiegel unter IFRS 16 Modifizierungen/Neubewertungen angegeben. Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird in Anspruch genommen. Für ähnlich ausgestaltete Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze verwendet. Bei Ansatz von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal- Gruppe dazu entschieden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. (9) LATENTE STEUERN Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen. Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. (10) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile. Termingeldeinlagen werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen eingestuft. Zinsen aus Wertpapieren und Zinsen auf Guthaben bei Kreditinstituten werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht konsolidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. (11) VORRÄTE Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie Waren erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO- Verfahren. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten. 37 Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. (12) FORDERUNGEN Die Frauenthal-Gruppe nutzt unbefristete Factoring-Vereinbarungen, welche einen wesentlichen Bestandteil der langfristigen Finanzierungsstrategie darstellen. Nach erfolgtem Verkauf der jeweiligen Forderungen werden diese aus der Bilanz ausgebucht. Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht, wenn der Grund für die Wertberichtigung nicht mehr vorliegt. (13) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag. (14) RÜCKSTELLUNGEN LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method). Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leistungszusagen in Österreich. Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden. Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher, wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. In Österreich erhalten Mitarbeitende aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. Mitarbeitende von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditäts- und Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden. Mitarbeitende von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgswirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird in der Position Zinsaufwendungen erfasst. 38 Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Rückstellungen für Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen und Jubiläumsgelder Parameter 2024 2023 2024 2023 SCHWEDEN Abzinsungsfaktor 3,24 % 3,60 % n.a. n.a. Durchschnittliche Bezugs- bzw. 1,80 % 2,10 % n.a. n.a. Pensionserhöhung Duration 13 Jahre 14 Jahre n.a. n.a. ÜBRIGE LÄNDER Abzinsungsfaktor 3,09% - 3,17 % 3,46 % - 3,55 % 3,46 3,09% - 3,24 % % - 3,60 % Durchschnittliche Bezugs- bzw. 2,00 % - 4,60 % 2,00 % - 9,70 % 3,00 % - 3,00 % - 4,00 % 4,50 % Pensionserhöhung Duration 8 Jahre 8 Jahre 9-10 Jahre 10 Jahre BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst. Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (29) Rückstellungen entnommen werden. (15) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. (16) VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. (17) ERTRAGSREALISIERUNG Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Frauenthal Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb, zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Frauenthal Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden. Division Frauenthal Handel: Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Serviceangebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten. Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. an die individuellen Leistungsbeurteilungen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur- Partnerbetrieben bestehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind. Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleistungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreisanpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzelbasis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht, wird eine Vertragsverbindlichkeit gebildet. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Aufgrund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden. 39 Rückgaberechte sind in der Division Frauenthal Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge enthalten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungsverpflichtung darstellen könnten. Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Frauenthal Handel wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 3.749 (VJ: TEUR 3.706) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 3.114 (VJ: TEUR 3.047) bilanziert. Als Großhändler ohne eigene Produktion erfolgt die Umsatzrealisierung ausschließlich zeitpunktbezogen. Das Verschaffen der Verfügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden „ab Werk“. Division Frauenthal Automotive: Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Frauenthal Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die CGUs Gnotec und Airtank für ihre jeweiligen Kunden sowohl Bauteile als auch Werkzeuge erzeugen, wird insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten Werkzeug von einem anderen Lieferanten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können. Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen einzeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen. Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Negative variable Vergütungen wie z. B. Nomination Fees werden von den CGUs nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an. Wird ein Werkzeug durch eine der CGUs erstellt, so verbleibt das Eigentum der Werkzeuge stets beim Kunden. Die produzierenden Werke haben das Recht auf physischen Besitz der Werkzeuge, um die Herstellung der gewünschten Teile durchführen zu können. Die Umsatzrealisierung erfolgt nach der finalen Abnahme der Werkzeuge durch den Kunden (PPAP = Production Part Approval Process). Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungsmacht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungsanspruch in voller Höhe. Folglich erfolgt die Realisierung von Bauteillieferungen zeitpunktbezogen gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht. In den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 987 (VJ: TEUR 1.875). Zusätzlich bestehen im Konzern Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 22.103 (VJ: TEUR 22.862). (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests unter Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Der Bewertung von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen sowie der damit verbundenen Leasingverbindlichkeit liegt eine bestmögliche Schätzung hinsichtlich der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zugrunde. Falls sich wesentliche Änderungen der Rahmenbedingungen oder des Vertrages ergeben, wird diese Einschätzung aktualisiert. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt, bei unbefristeten Verträgen wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Bei bestimmten unbefristeten Verträgen in der Division Frauenthal Handel wird die Vertragslaufzeit jeweils um maximal weitere 12 Monate angesetzt, da nur für diesen Zeitraum eine hinreichende Sicherheit besteht. Der Vorstand entscheidet jährlich für das nächste Jahr, welche Verträge für die nächsten 12 Monate fortgeführt werden sollen Das Kündigungsrecht des Vermieters bei korrespondierender Kündigungsoption des Mieters (in den vorliegenden Fällen innerhalb von 12 Monaten) verhindert gemäß IFRS 16.B34 den Ansatz eines durchsetzbaren Nutzungsrechtes über diesen Zeitraum hinaus. Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (14) Rückstellungen dargestellt. 40 Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerten, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (24), (25), (29). D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 6.507 (VJ: TEUR 8.307). in TEUR 31.12.2023 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2024 Frauenthal Handel 8.307 0 0 1.800 6.507 Frauenthal-Gruppe 8.307 0 0 1.800 6.507 Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbelieferungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950 (VJ: TEUR 5.950). Für weitere Informationen wird auf Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen. (20) SACHANLAGEN Im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie im Vorjahr kam es zu außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 6.898 (VJ: TEUR 0). Für weitere Informationen wird auf Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte verwiesen . Es wurden im Geschäftsjahr keine Investitionszuschüsse im Anlagevermögen erfasst (VJ: TEUR 16). Zum 31. Dezember 2024 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 39.876 (VJ: TEUR 38.356). (21) NUTZUNGSRECHTE Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Frauenthal Handel. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Verträge Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben sowie verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Details siehe Anhang Punkt (18). Es sind keine variablen Leasingzahlungen, die sich je nach zukünftigen Faktoren ändern können, vorhanden. Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen TEUR 18.119 (VJ: TEUR 17.154). Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten „Zinsaufwendungen“ dargestellt – diese betragen TEUR 2.095 (VJ: TEUR 1.762). Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von TEUR 19.532 (VJ: TEUR 18.504). Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen TEUR 394 (VJ: TEUR 344). Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv TEUR 69.700 (VJ: TEUR 70.460) und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv TEUR 71.572 (VJ: TEUR 71.729) dargestellt. Zum 31.12.2024 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert TEUR 638 (VJ: TEUR 862). Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) betragen zum 31.12.2024 TEUR 32 (VJ: TEUR 76). Für weitere Informationen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen. Die Fälligkeitsanalyse ist unter Punkt (44) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung dargestellt. (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlagen sind mehrere nicht konsolidierte Beteiligungen enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert. Zum 31. Dezember 2024 gibt es keine Termingeldeinlage (VJ: TEUR 9.000). Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.220 (VJ: TEUR 2.113) und Finanzanlagen von TEUR 40 (VJ: TEUR 40) bilanziert. 41 (23) LATENTE STEUERN Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt der jeweils gültige Steuersatz bzw. bei angekündigten Steuersatzänderungen der künftig gültige Steuersatz zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN 2024 2023 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Wertunterschiede in Bilanzpositionen 19.569 -21.477 19.584 -22.420 Immaterielle Vermögenswerte 0 -1.958 0 -1.948 Nutzungsrechte 0 -15.959 0 -15.948 Sachanlagen 287 -3.421 122 -4.411 Sonstige Vermögenswerte 101 -94 98 -48 Personalrückstellungen 3.366 0 3.556 0 Sonstige Rückstellungen 14 -45 1 -65 Leasingverbindlichkeiten 15.510 0 15.752 0 Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 290 0 56 0 Steuerliche Verlustvorträge und 3.634 0 3.541 0 Beteiligungsabschreibungen Steuerliche Verlustvorträge und 15.560 0 15.289 0 Beteiligungsabschreibungen Abzüglich Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch -11.924 0 -11.747 0 angesetzt wurde Passive Latente Steuern "Periodiseringsfond" 0 -1.054 0 -1.190 Gnotec Gruppe 0 -1.054 0 -1.190 Aktive/Passive Steuerabgrenzungen 23.203 -22.530 23.125 -23.609 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen -20.616 20.616 -20.657 -20.657 gegenüber derselben Steuerbehörde Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.587 -1.914 2.468 -2.952 VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN 2024 2023 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Stand der latenten Steuern per 1.1. 2.468 -2.952 2.581 -2.895 Ergebnisneutrale Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen 267 85 705 5 davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten 220 0 723 0 Personalrückstellungen davon aus Währungsumrechnung 46 85 -18 5 Ergebniswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen -148 952 -817 -62 Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.587 -1.914 2.468 -2.952 Im Geschäftsjahr 2024 gibt es eine österreichische Steuergruppe bei der als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird. 42 Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden („Periodiseringsfond“) – maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren verbraucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten, Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In den schwedischen Gesellschaften beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2024 MSEK 58,6 (MEUR 5,1) (VJ: MSEK 64,1 (MEUR 5,8)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden. Latente Steueransprüche iSd IAS 12.82 wurden aufgrund positiver Ertragsaussichten im Automotive Bereich iHv TEUR 984 (VJ: TEUR 535) aktiviert. Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern gebildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 11.512 (VJ: TEUR 11.186) ergeben würden: in TEUR 2024 2023 Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer 44.463 43.173 Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer 29.510 29.449 Fehlender zusätzlicher Aktivposten 11.512 11.186 Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 44.463 (VJ: TEUR 43.173) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 29.510 (VJ: TEUR 29.449) können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. Aufgrund der zukünftigen Wahrscheinlichkeit der Verwertung wurden auf alle vorhandenen temporären Differenzen latente Steuern gebildet. Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (38) abgebildet. In Umsetzung der EU-Richtlinie zur globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Europäischen Union (BEPS Pillar 2-Regelung der OECD) wurde in Österreich das Mindestbesteuerungsgesetz („MinBestG“) beschlossen, das für Wirtschaftsjahre, die ab dem 31.12.2023 beginnen, in Kraft getreten ist. Die Regelungen zur Mindeststeuer sollen sicherstellen, dass multinationale Unternehmensgruppen in allen Ländern, in denen sie vertreten sind, zumindest mit einem effektiven Steuersatz von 15 % besteuert werden. Eine zusätzliche Besteuerung ergibt sich somit nur, wenn das Besteuerungsniveau diesen Mindeststeuersatz unterschreitet. Die Frauenthal-Gruppe ist Teil der multinationalen Unternehmensgruppe der Ventana Holding GmbH, mit Sitz in Österreich, deren konsolidierte Umsatzerlöse den Schwellenwert von MEUR 750 überschreitet, und die damit 2024 erstmalig in den Anwendungsbereich der Globalen Mindestbesteuerungsregelungen fällt. Die Analyse des Umsetzungsstatus der BEPS Pillar 2-Regelung der OECD in nationales Recht zeigt für jene Jurisdiktionen, in denen die Frauenthal-Gruppe aktiv ist, per Februar 2025 folgendes Bild: Umsetzungsstatus Pillar 2-Regelung der OECD Österreich nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Deutschland nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Tschechische Republik nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Slowakei nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Schweden nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Hong Kong Entwurf für nationale Umsetzung per 27.12.2024 veröffentlicht; Anwendbarkeit voraussichtlich rückwirkend ab 1.1.2025 USA bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar China bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar Die Frauenthal-Gruppe hat die erforderlichen Berichtsprozesse inzwischen aufgebaut, um die für die Beurteilung der potenziellen zusätzlichen Steuerbelastung notwendigen Informationen einzuholen. Auf Basis der vorläufig vorliegenden länderbezogenen Berichterstattung (Country-by-Country Reporting) sowie der lokalen Jahresabschlüsse 2024 sind die temporären Safe-Harbour Vereinfachungen für alle Steuerjurisdiktionen erfüllt. Somit fallen keine Ergänzungssteuern für 2024 an und es liegt keine Erhöhung des effektiven Steuersatzes durch die Regelungen zur globalen Mindestbesteuerung vor, was auch für den restlichen Übergangszeitraum bis 2026 erwartet wird. Ab 2027 zeichnet sich für die Frauenthal-Gruppe nach den Regeln des Mindestbesteuerungsgesetzes zwar für China möglicherweise eine Auswirkung ab, insgesamt wird für die Frauenthal-Gruppe aber aufgrund der untergeordneten Rolle dieser Jurisdiktion für das Konzernergebnis keine signifikante Erhöhung des effektiven Steuersatzes erwartet. Die Frauenthal-Gruppe hat die vorübergehende, Ausnahmeregelung bezüglich Ansatzes und Angabe latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar 2-Ertragsteuern gemäß IAS 12.4A angewendet. 43 (24) VORRÄTE Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR 2024 2023 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12.233 12.771 Unfertige Erzeugnisse 11.134 8.784 Fertige Erzeugnisse und Waren 158.461 179.678 Geleistete Anzahlungen 239 192 Noch nicht abrechenbare Leistungen 862 2.536 Vorräte 182.928 203.961 Die Wertberichtigung zu Vorräten ist folgender Tabelle zu entnehmen: In den Zuführungen sind hauptsächlich Lagerwertkorrekturen bei Artikeln mit hoher Reichweite und geringer Drehung in der Division Frauenthal Handel enthalten. Zusätzlich wurden in den Aufwendungen für Material Abschreibungen auf Artikelbasis für jene Waren erfasst, welche nicht mehr als reguläre Lagerware angesehen werden können (gemessen an der Drehung des Artikels, Sortimentsauflassung bzw. nach Verwendung als Ausstellungsstück in Schauräumen). Zum 31. Dezember 2024 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 16.945 (VJ: TEUR 18.059). (25) FORDERUNGEN Die Frauenthal-Gruppe nutzt in beiden Divisionen Factoring Verträge mit unbefristeter Laufzeit. Das Factoring-Volumen beträgt zum 31.12.2024 TEUR 76.605 (VJ: TEUR 79.906), davon TEUR 75.172 ohne Regress (VJ: MEUR 77.900). Die Factoring Vereinbarungen sind auf Basis des 1-Monats bzw. 1-Wochen-Euribors verzinst. Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2024 2023 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22.477 29.986 Steuerforderungen 1.428 1.305 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 14.811 10.238 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 11.010 6.529 Forderungen 49.725 48.058 Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 22.477 (VJ: TEUR 29.986) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 7.509 gesunken. Dies resultiert einerseits aus geringeren Volumina der Division Frauenthal Handel und andererseits aus den Bewertungen der Kundenretouren, welche per Abschluss 31.12.24 unter Sonstige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen werden (VJ: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern (überwiegend Guthaben Umsatzsteuer) und diverse sonstige Forderungen in der Division Frauenthal Handel und Division Frauenthal Automotive enthalten. Die Ausfallwahrscheinlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen. In der Position Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte sind vor allem höhere Vorauszahlungen der Division Frauenthal Automotive enthalten. Zum 31. Dezember 2024 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 16.377 (VJ: TEUR 35.012). in TEUR 2024 2023 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 10.109 9.695 Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 3.987 2.234 Verbrauch -1.879 -1.811 Auflösungen -169 -9 Kursdifferenzen -19 0 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 12.028 10.109 44 Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt: in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigung 26.697 35.642 Wertberichtigungen -4.220 -5.656 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung 22.477 29.986 Die dargestellten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Wertberichtigungen für erwartete Kreditausfälle iSd IFRS 9 und haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2024 2023 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 5.656 4.614 Zuführungen 3.044 4.688 Verbrauch -2.818 -1.693 Auflösungen -1.604 -1.806 Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) -57 -148 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 4.220 5.656 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die den Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet. Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2024 wurden wie folgt ermittelt: FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2024 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Werte in TEUR 21.330 2.113 1.395 218 1.641 26.697 Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2023 wurden wie folgt ermittelt. FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2023 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Werte in TEUR 26.766 4.222 927 244 3.483 35.642 Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Abschlussstichtag noch keine Tatsachen bekannt, dass wesentliche Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. (26) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 Guthaben bei Kreditinstituten 48.311 39.756 Kassenbestände 91 87 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 48.401 39.843 Zum 31. Dezember 2024 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 161 (VJ: TEUR 408). 45 (27) EIGENKAPITAL GRUNDKAPITAL Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2024 ist in der Tabelle „Entwicklung des Eigenkapitals“, dargestellt. Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2024 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 8.651.491,00 (VJ: EUR 8.651.491,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 6.751.491 (VJ: 6.751.491) auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen sowie iHv EUR 783.499 aus der gebundenen Rücklage, die im Rahmen der vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals gemäß § 229 Abs 2 Z5 UGB im Vorjahr eingestellt wurde. EINBEHALTENE ERGEBNISSE In den einbehaltenen Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und die kumulierten Ergebnisse ausgewiesen. SONSTIGES ERGEBNIS Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -13.652 (VJ: TEUR -11.980) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -7.059 (VJ: TEUR -6.144) und versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -6.593 (VJ: TEUR -5.836). Im sonstigen Ergebnis sind in der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste latente Steuern von TEUR 220 (VJ: TEUR 723) berücksichtigt. EIGENE ANTEILE Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 33. Hauptversammlung erteilt. In der 35. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt zum 31.12.2024 865.149 Stück – dies entspricht 10 % des Grundkapitals. Die Aktien wurden zum Preis von EUR 23,80 je Stück im Wege eines öffentlichen (Teil-)Angebots gemäß §§ 4 ff ÜbG erworben. Das freiwillige öffentliche (Teil-)Angebot wurde am 26. April 2024 veröffentlicht und die Annahme des Angebots lief bis einschließlich 24. Mai 2024. Eigene Aktien Anzahl Stück Anteil am Anteil am Grundkapital in EUR Grundkapital in % Stand 31.12.2023 0 0 0,00 Stand 31.12.2024 865.149 865.149 10,00 GEWINNAUSSCHÜTTUNG Es wurde im Geschäftsjahr 2024 keine Dividende an Aktionäre (VJ: TEUR -519) ausgeschüttet. ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt zum 31.12.2024 TEUR 0, daher entfällt der Ergebnisverwendungsvorschlag. 46 (28) VERBINDLICHKEITEN Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2024 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar: Restlaufzeit Gesamt- bis 1 Jahr 1 - 5 über 5 in TEUR betrag Jahre Jahre besichert Finanzverbindlichkeiten 66.353 37.599 25.327 3.426 73.359 Leasingverbindlichkeiten 71.572 17.245 36.486 17.841 71.572 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 73.064 73.064 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.393 11.393 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.277 46.277 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 268.659 185.578 61.814 21.267 110.314 Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2023 stellen sich wie folgt dar: Restlaufzeit in TEUR Gesamt- bis 1 1 - 5 über 5 betrag Jahr Jahre Jahre besichert Finanzverbindlichkeiten 55.324 24.118 22.689 8.516 52.670 Leasingverbindlichkeiten 71.729 16.562 33.985 21.182 71.729 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 85.018 85.018 0 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 1 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.905 14.905 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 43.211 43.211 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 270.187 183.815 56.675 29.698 124.399 Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 66.353 (VJ: TEUR 55.324). Die Veränderung beruht im Wesentlichen auf einen erhöhten Liquiditätsbedarf aufgrund der derzeitigen Marktsituation in den beiden Divisionen sowie durch den Aktienrückkauf. In den kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 11.336 (VJ: TEUR 14.889) enthalten. Die besicherten Finanzverbindlichkeiten enthalten lang und kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 38.742 (VJ: TEUR 52.670). Die Veränderung kommt vor allem aus der Refinanzierung der Division Frauenthal Handel, da für die 2024 eingerichtete Konsortialfinanzierung keine Sicherheiten gegeben wurden. Nachfolgend wird eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt: in TEUR 2024 2023 Veränderung Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 2.986 3.137 -151 Steuerverbindlichkeiten 12.443 9.638 2.805 Vertragsverbindlichkeiten 22.103 22.862 -759 Noch nicht erhaltene Rechnungen/passive Rechnungsabgrenzungen 6.535 5.177 1.358 Gewährleistung und Schadensfälle 413 402 11 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.797 1.994 -198 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.277 43.211 3.066 Die Erhöhung in der Position Steuerverbindlichkeiten ist vor allem auf die Division Frauenthal Handel zurückzuführen. Die Position Vertragsverbindlichkeiten umfasst im Wesentlichen Bonusverpflichtungen im Zusammenhang mit Verrechnungen von Jahresbonusforderungen mit Kunden in Höhe von TEUR 14.354 (VJ: TEUR 15.386) und in die Verbindlichkeiten aus erwarteten Kundenretouren in Höhe von TEUR 3.749 (VJ: TEUR 3.706). Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen Lohnsteuern und Umsatzsteuern. Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 125 (VJ: TEUR 3.390) enthält Rückstellungen für Steuern aus Einkommen und Ertrag. 47 (29) RÜCKSTELLUNGEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Rückstellung Rückstellung für Rückstellung Summe in TEUR für Pensionen Abfertigungen für Jubiläumsgelder 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 Stand 1.1. 12.958 11.579 12.782 11.541 8.321 7.044 34.062 30.165 Zuweisung 428 1.711 892 1.713 591 1.444 1.912 4.869 Verwendung -824 -804 -1.505 -955 -416 -484 -2.745 -2.243 Auflösung 0 0 -19 0 -857 0 -875 0 Zinsaufwand 440 466 450 483 310 316 1.201 1.265 Kursdifferenzen -80 5 0 0 0 0 -80 5 Stand 31.12. 12.922 12.958 12.601 12.782 7.950 8.321 33.473 34.061 Die Rückstellung für Pensionen betreffen mit TEUR 1.531 (VJ: TEUR 1.645) Standorte in Deutschland, mit TEUR 8.836 (VJ: TEUR 8.802) Standorte in Österreich und mit TEUR 2.555 (VJ: TEUR 2.510) Standorte in Schweden. Die Zuweisung der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung der Zinssätze für die Berechnung. Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 3,09 bis 3,24 % im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2023 12.958 12.782 Laufender Dienstzeitaufwand 0 437 Zinsaufwand 440 450 Zahlungen -938 -1.505 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 541 436 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 582 391 - aus der Änderung von demographischen Annahmen 0 20 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen -40 24 Währungsdifferenzen -80 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2024 12.922 12.601 Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 3,46 % bis 3,60 % im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2022 11.579 11.542 Laufender Dienstzeitaufwand 0 404 Zinsaufwand 466 483 Zahlungen -919 -956 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 1.827 1.309 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 1.105 1.233 - aus der Änderung von demographischen Annahmen 0 9 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 722 67 Währungsdifferenzen 5 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2023 12.958 12.782 SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Würden die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2024 verwendeten Zinssatz mit einem um 0,5 %-Punkte geänderten Zinssatz erfolgen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal- Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: 48 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2024 Szenario -0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.922 13.693 -771 davon Schweden 2.555 2.736 -180 Rückstellung für Abfertigungen 12.601 13.245 -644 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.950 8.317 -367 Rückstellungen gesamt 33.473 35.254 -1.782 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2024 Szenario +0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.922 12.224 698 davon Schweden 2.555 2.393 162 Rückstellung für Abfertigungen 12.601 12.000 601 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.950 7.612 339 Rückstellungen gesamt 33.473 31.835 1.638 Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2024 verwendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 %-Punkte geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: GEHALTSTREND in TEUR 2024 Szenario -0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.922 12.564 358 davon Schweden 2.555 2.471 84 Rückstellung für Abfertigungen 12.601 12.297 304 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.950 7.797 153 Rückstellungen gesamt 33.473 32.658 814 GEHALTSTREND in TEUR 2024 Szenario +0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.922 13.296 -374 davon Schweden 2.555 2.643 -88 Rückstellung für Abfertigungen 12.601 12.913 -313 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.950 7.970 -20 Rückstellungen gesamt 33.473 34.179 -707 SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2024 2023 2024 2023 Stand 1.1. 711 774 1.103 952 Zuweisung 96 0 711 660 Verwendung -55 -39 -750 -428 Auflösung -0 -1 -84 -104 Kursdifferenzen -2 -1 -3 0 Umgliederung 0 -23 0 23 Stand 31.12. 751 711 977 1.103 49 (30) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2024 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.255 (VJ: TEUR 1.074) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten. E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. (31) UMSATZERLÖSE Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2024 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und diese den größten Umsatzbeitrag liefern. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern. in TEUR 2024 2023 Veränderung Österreich 791.346 829.963 -38.617 Deutschland 36.203 37.927 -1.723 Sonstige EU 153.544 182.217 -28.972 Amerika 14.335 5.135 9.199 Asien 15.144 21.852 -6.708 Sonstige Länder 3.765 3.873 -108 Umsatzerlöse 1.014.337 1.080.966 -66.629 Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen befinden sich im Segmentbericht. UMSÄTZE NACH PRODUKTEN Frauenthal Frauenthal Handel Holdings und Frauenthal-Gruppe Automotive Sonstige in TEUR 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 Frauenthal Airtank 49.264 61.747 - - - - 49.264 61.747 (Druckluftbehälter) Frauenthal Gnotec (Metall- Komponenten) 158.082 173.473 - - - - 158.082 173.473 Handel - - 806.977 845.737 - - 806.977 845.737 Sonstige (Mieterträge) - - 14 8 14 8 Summe 207.346 235.220 806.977 845.737 14 8 1.014.337 1.080.966 50 (32) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen: in TEUR 2024 2023 Veränderung Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 523 726 -202 Erhaltene Boni und Zuschüsse 4.829 2.864 1.965 Erträge aus Weiterverrechnungen 1.198 985 213 Miet- und Betriebskostenerträge 886 713 173 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 3.977 451 3.526 Kursgewinne 628 176 453 Übrige sonstige Erträge 2.593 1.342 1.251 Sonstige betriebliche Erträge 14.635 7.256 7.379 Die Veränderung der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Frauenthal Handel für getätigte Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (36), wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen. Die Veränderung der Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen betrifft im Wesentlichen den Verkauf einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel. In den übrigen sonstigen Erträgen sind Zuschüsse der öffentlichen Hand für Energiekosten iHv TEUR 250 (VJ: TEUR 0) enthalten. Weitere Informationen betreffend die öffentlichen Zuschüsse im Zusammenhang mit der Kurzarbeit und Erstattungen für COVID-19 Erkrankungen sind dem Kapitel (34) Personal zu entnehmen. (33) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen: In den Materialaufwendungen sind keine Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten (VJ: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (24)). in TEUR 2024 2023 Veränderung Materialaufwendungen 733.776 762.795 -29.019 Aufwendungen für bezogene Leistungen 26.928 32.416 -5.487 Summe 760.704 795.210 -34.506 (34) PERSONAL Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten für die fortzuführenden Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar : 2024 2023 Veränderung Arbeiter 1.262 1.481 -219 Angestellte 1.321 1.381 -60 Summe 2.583 2.862 -279 Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten beträgt in der Division Frauenthal Automotive 1.004 und in der Division Frauenthal Handel 1.569. 51 Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar: in TEUR 2024 2023 Veränderung Löhne und Gehälter 117.858 124.522 -6.664 Aufwendungen für Abfertigungen 469 42 428 Aufwendungen für Altersversorgung 2.936 3.218 -282 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie 32.221 33.262 -1.041 vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge Sonstige Sozialaufwendungen 1.846 2.084 -238 Personalaufwand 155.331 163.128 -7.797 In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 1.208 (VJ: TEUR 1.279) geleistet. Gemäß IAS 20 werden die geleisteten Zuschüsse aus öffentlicher Hand (Kurzarbeitsbeihilfen COVID-19) in den Konzerngesellschaften in der Position Löhne und Gehälter saldiert. Im Personalaufwand wurden staatliche Zuschüsse in Form von Erstattungen aufgrund von COVID-19-Erkrankungen iHv TEUR 196 (VJ: TEUR 371) saldiert. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. (35) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (8), (19) und (20). (36) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2024 2023 Veränderung Frachtkosten 17.132 18.056 -924 Fremdleistungen 10.556 12.829 -2.273 Verwaltungskosten 9.342 9.511 -168 Rechts- und Beratungsaufwendungen 3.536 4.083 -547 Sonstige Vertriebskosten 8.147 6.838 1.308 Geleastes Personal 1.135 852 283 Reisekosten 2.350 2.495 -145 Versicherungsaufwendungen 3.014 2.672 341 Personalbeschaffung und Ausbildung 848 1.789 -941 Fremdreparaturen 623 652 -29 Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 1.044 1.938 -894 Kursverluste 574 489 84 Bankgebühren 531 468 63 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 412 187 225 Entsorgungskosten 143 128 15 Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom 173 261 -87 Einkommen und Ertrag fallen Übrige Aufwendungen 5.268 5.683 -415 Sonstige betriebliche Aufwendungen 64.828 68.933 -4.104 Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert: Der Rückgang der Fremdleistungen resultiert im Wesentlichen aus der Division Frauenthal Handel und ist auf einen geringeren Instandhaltungsbedarf zurückzuführen. Die Veränderung der Sonstigen Vertriebskosten resultiert im Wesentlichen aus höheren Werbungskosten, da die hausintern organisierte Messe „Frauenthal EXPO“ der Division Frauenthal Handel veranstaltet wird. Die übrigen Aufwendungen beinhalten vor allem Reinigungskosten sowie Kosten für Arbeitskleidung. 52 Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers (einschließlich des internationalen Netzwerks im Sinne des § 271b UGB) an die Frauenthal-Gruppe setzten sich wie folgt zusammen (Wertangaben jeweils netto): in TEUR 2024 2023 Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 356 89 Andere Bestätigungsleistungen 5 256 Sonstige Leistungen 4 61 Summe 365 406 (37) FINANZERFOLG in TEUR 2024 2023 Veränderung Zinserträge 1.402 629 773 Zinsaufwendungen -12.585 -12.022 -564 Sonstige Finanzerträge 31 86 -55 Sonstige Finanzaufwendungen -34 0 -34 Summe -11.187 -11.307 121 Die Veränderung der Zinsaufwendungen ergibt sich aus höheren Kreditausnutzungen. Die Veränderung der Zinserträge ist vor allem auf höhere unrealisierte Kursgewinne zurückzuführen. (38) ERTRAGSTEUERN STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 23 %. Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes in Österreich in 2023 auf 24 % und in 2024 auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. In der Position Ertragsteuern in Höhe von TEUR 354 (VJ: TEUR -3.030) entfallen TEUR -866 (VJ: TEUR -3.843) auf den laufenden Steueraufwand. Die Steuern aus Vorperioden iHv TEUR 539 (VJ: TEUR 1.692) sind vor allem auf geänderte ertragssteuerliche Beurteilungen vergangener Sachverhalte zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2024 wurden TEUR 3.637 (VJ: TEUR 4.284) an Steuern bezahlt. Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung: in TEUR 2024 2023 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern -977 -3.135 Steuern 220 723 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern -757 -2.412 53 Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (23) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar: ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ENTSPRECHENDEN STEUERAUFWAND ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND in TEUR 1-12/2024 1-12/2023 Ergebnis vor Steuern -5.585 17.428 Steueraufwand zum entsprechenden Steuersatz von 23 % (VJ: 24 %) 1.285 -4.183 Steuerliche Auswirkungen Steuern aus Vorperioden 539 1.692 Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge / Beteiligungsabschreibungen 157 235 Nicht aktivierte Verluste des Geschäftsjahres -478 -385 Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen -19 466 Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges -1.127 -869 Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen 120 80 Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern 0 -66 Gesamte Steuerliche Auswirkungen -808 1.153 Effektive Steuerbelastung 477 -3.030 Laufende Steuern -866 -3.843 Steuern aus Vorperioden 539 1.692 Latente Steuern 804 -879 Ertragsteuern laut Gesamtergebnisrechnung 477 -3.030 Effektiver Steuersatz 9 % 17 % Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz für die österreichischen Konzerngesellschaften von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezog en. (39) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte sowie das verwässerte Gesamt-Ergebnis je Aktie sind im Geschäftsjahr 2024 ident und liegen bei durchschnittlich gewichteten 8.127.661 Stück (VJ: 8.651.491 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR -0,63 (VJ: EUR 1,66). Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt: Stückaktien 2024 2023 Anzahl der ausgegebenen Aktien 8.651.491 8.651.491 Durchschnittlicher Bestand eigener Aktien -523.830 0 Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert / verwässert) 8.127.661 8.651.491 in TEUR 2024 2023 Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens -5.109 14.399 zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern 54 F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres. (40) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt. Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge. (41) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. (42) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. Des Weiteren gab es im Jahr 2024 aufgrund des Verkaufs einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel hohe Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen sowie Einzahlungen aus Termingeldeinlagen iHv MEUR 9,0. (43) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind im Kapitalfluss aus dem Ergebnis ausgewiesen. Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt: FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Buchwert Wechselkurs- Effektiv- IFRS Sonstige Buchwert in TEUR 31.12.2023 Zahlungs-wirksamer Kapitalfluss änderung verzinsung 16 Veränderungen ** 31.12.2024 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 31.205 -2.495 -103 -208 355 28.754 Leasing 55.167 103 -943 54.327 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 24.118 13.437 -89 0 133 37.599 Leasing 16.562 -19.532 -10 20.225 17.245 55 ** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung in den operativen Kapitalfluss umgegliedert werden. G. SONSTIGE ANGABEN (44) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert. Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da die Gesellschaft zum Bilanzstichtag über Guthaben bei Kreditinstituten iHv TEUR 48.401 (VJ: TEUR 48.843) sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien verfügt. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 76.605 (VJ: TEUR 79.906), davon sind TEUR 75.172 (VJ: TEUR 77.900) ohne Regress. Die eingerichteten Factoring Vereinbarungen dienen einer flexiblen Liquiditätssteuerung und unterstützen die Working-Capital-Optimierung. Die Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec von MEUR 15,6 (VJ: MEUR 13,8) finanziert. Der chinesische Standort der CGU Frauenthal Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 7,9 (VJ: MEUR 2,0) von drei lokalen chinesischen Banken erhalten. Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögenswerte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit bis 2028. Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses die weiteren Auswirkungen der multiplen makroökonomischen Krisen noch nicht final determiniert werden können. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die erwähnten Faktoren zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird kein Liquiditätsengpass erwartet, der die Fortführung der Gruppe gefährdet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich . FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Buchwert Zahlungs- Wechselkurs- Effektiv- Sonstige Buchwert in TEUR 31.12.2022 wirksamer änderung verzinsung IFRS 16 Veränderungen ** 31.12.2023 Kapitalfluss Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 38.387 -1.465 13 177 -5.908 31.205 Leasing 57.601 -154 -2.280 55.167 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 22.198 -4.523 -143 0 6.586 24.118 Leasing 15.505 -18.504 -37 19.598 16.562 56 Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich: Buchwert Cash Flow 2025 Cash Flow 2026 in TEUR 31.12.2024 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 222.382 4.855 139.302 2.641 17.773 Finanzverbindlichkeiten 66.353 2.855 37.599 1.110 7.766 Leasingverbindlichkeiten 71.572 2.000 17.246 1.532 10.007 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 73.064 0 73.064 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.393 0 11.393 0 0 Cash Flow 2027-29 Cash Flow 2030ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 4.187 44.358 1.820 21.267 Finanzverbindlichkeiten 1.383 17.879 475 3.426 Leasingverbindlichkeiten 2.804 26.478 1.345 17.841 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2024 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Die Vergleichszahlen für 2023 stellen sich wie folgt dar: Buchwert Cash Flow 2024 Cash Flow 2025 in TEUR 31.12.2023 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 226.976 3.862 140.603 2.257 29.125 Finanzverbindlichkeiten 55.324 2.113 24.118 868 18.750 Leasingverbindlichkeiten 71.729 1.749 16.562 1.390 10.375 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 85.018 0 85.018 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.905 0 14.905 0 0 Cash Flow 2026-28 Cash Flow 2029ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 1.796 19.063 2.590 38.295 Finanzverbindlichkeiten 464 8.322 71 4.243 Leasingverbindlichkeiten 1.332 10.740 2.519 34.052 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 ZINSÄNDERUNGSRISIKO Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und durch variabel und fix verzinste Finanzierungen von lokalen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2029 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung. 57 Zum 31. Dezember 2024 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 28.754 (VJ: TEUR 31.205) und die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 37.599 (VJ: TEUR 24.118). Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2024 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Mit 31.12.2024 sind keine derivativen Finanzinstrumente vorhanden. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken. Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2024 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 478 (VJ: TEUR 311) geringer gewesen. AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forderungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt. Weiters hat die Division Frauenthal Handel unbefristete Factoring-Vereinbarungen ohne Regress. In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können. Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Veränderungen monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei das Risiko eines Zahlungsausfalls bei einem Factoring mit Regress bei den Produktionsstandorten liegt. Das Factoring-Volumen der Division Frauenthal Automotive beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 5.071 (VJ: TEUR 5.255), wobei TEUR 1.433 (VJ: TEUR 2.006) mit und TEUR 3.638 (VJ: TEUR 3.249) ohne Regress vereinbart wurden. In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installationsunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Großhändlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet. 58 Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird neben dem Verkauf der Forderungen an eine Factorbank durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of- the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte. WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK. Die Entwicklung der SEK wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Währungsrisiken sind daher ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital: TRANSLATIONSRISIKO 2024 Summe in lokaler Summe Exposure mögliche Gewinne mögliche Verluste Währung (in in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR Tausend) Forderungen 0 0 TCZK -1 0 0 Verbindlichkeiten 32 1 Forderungen 98 94 TUSD 14 2 -1 Verbindlichkeiten 83 80 Forderungen 1.663 206 THKD 206 23 -19 Verbindlichkeiten 0 0 Forderungen 2.236 195 TSEK -391 36 -43 Verbindlichkeiten 6.719 586 Forderungen 732 732 TEUR -504 54 -46 Verbindlichkeiten 1.236 1.236 SUMME -677 114 -110 * Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 % Die Beträge in der Währung CNY sind unbedeutend. 59 ZEITWERTE In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2023 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.220 2.220 2.113 2.113 davon Wertpapiere FVTPL 2.220 2.220 2.113 2.113 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 22.477 29.986 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen AC 0 0 Termingeldeinlage AC 0 9.000 Sonstige finanzielle Forderungen AC 14.811 10.238 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 48.401 39.843 Beteiligung an anderen Unternehmen FVTPL 40 40 40 40 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 85.689 89.067 Fair value through Profit and Loss FVTPL 2.260 2.260 2.153 2.153 * * * * * * * * * * * * FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2023 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 28.754 1) 28.754 31.205 1) 31.205 Leasingverbindlichkeiten AC *** 54.327 *** 55.167 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 37.599 1) 37.599 24.118 1) 24.118 Leasingverbindlichkeiten AC *** 17.245 *** 16.562 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und AC 73.064 85.018 Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen AC 0 1 Unternehmen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 11.393 14.905 davon aggregiert nach Bewertungskategorien IFRS 9 At Amortised Cost AC 0 222.382 0 226.976 * * * * * * 1) Die Finanzverbindlichkeiten sind sowohl variabel als auch fix verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert unter den aktuellen Marktgegebenheiten wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar. * Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. *** Gemäß IFRS 7.29 d) ist der Fair Value von Leasingverbindlichkeiten nicht anzugeben. 60 Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden: ZEITWERTHIERARCHIE Bewertungs- kategorie Beizulegender Beizulegender in TEUR nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2023 1. Stufe Wertpapiere FVTPL 2.220 2.220 2.113 2.113 Beteiligungen FVTPL 40 40 40 40 ** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungs- in TEUR kategorie nach Nettoergebnisse 2023 Nettoergebnisse 2024 IFRS 9 At Amortised Cost – Aktiva AC -812 2.786 - Wertberichtigungen -1.042 1.436 - Kursverluste und -gewinne -314 55 - Finanzerträge 544 1.295 At Amortised Cost – Passiva AC -12.022 -12.585 - Zinsaufwendungen -12.022 -12.585 at fair value through profit or loss FVTPL 85 107 - Veränderung aus Wertpapieren 85 107 (45) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen. Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs-, Installationstechnik- und Elektromaterialmarken sowie die Eigenmarken ALVA und die Exklusivmarke PASSION. Die Division Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für Bremssysteme. Die Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA. Die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2024 mit zwei Kunden Umsatzerlöse über 10% des Gesamtumsatzes. Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden. Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.33. (46) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer adäquaten Eigenkapitalquote von über 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 164.451 (VJ: TEUR 192.042) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote sinkt im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 %-Punkte von 38,1 % auf 35,0 %. Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2024 von 40,7 % auf 54,4 % gestiegen, da die Finanzverbindlichkeiten gestiegen sind und sich das Eigenkapital verringert hat. Die Nettoverschuldung erhöht sich somit von TEUR 78.204 auf TEUR 89.518. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Die verzinslichen Nettoschulden sind, die um verzinsliche Aktiva saldierten, verzinslichen Schulden. Das Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital. 61 in TEUR 2020 2021 2022 2023 2024 Finanzverbindlichkeiten 80.077 70.986 60.585 55.324 66.353 Leasingverbindlichkeiten 42.050 67.854 73.105 71.729 71.572 Termingeldeinlagen 0 0 0 -9.000 0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -54.027 -48.492 -44.572 -39.843 -48.401 Gewährte Darlehen -500 -5 -5 -5 -5 Verschuldung 67.600 90.343 89.114 78.204 89.518 Gearing Ratio in % 59,1 % 70,2 % 49,3 % 40,7 % 54,4 % Verschuldung ohne Leasingverbindlichkeiten 25.550 22.489 16.008 6.475 17.946 Gearing Ratio in % ohne Leasingverbindlichkeiten 22,3 % 17,5 % 8,8 % 3,4 % 10,9 % (47) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2024 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.-Bw Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Im Geschäftsjahr 2024 hat der Konzernbetriebsrat Thomas Zwettler und Johann Parcer als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 137 (VJ: TEUR 129). Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Im Geschäftsjahr 2024 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.209, davon fixe Vergütung TEUR 953, davon variable Vergütung TEUR 210, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 42 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 4 (VJ: Insgesamt TEUR 1.680, davon fixe Vergütung TEUR 1.318, davon variable Vergütung TEUR 285, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 71 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 6). In den fixen Vergütungen sind TEUR 483 (VJ: TEUR 403) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten. Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlungen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2024 TEUR 10 (VJ: TEUR 21). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 210 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein erfolgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Directors and Officers“ (D&O)- Versicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2024 auf TEUR 71 (VJ: TEUR 71). 62 (48) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN Über die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A., die FT Holding GmbH und die Tridelta GmbH, welche wiederum gemeinsam 73,08 % des Grundkapitals und 81,21 % der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG halten, kontrolliert Dr. Hannes Winkler zum 31. Dezember 2024 indirekt die Frauenthal Holding AG. Weitere 0,21 % des Grundkapitals und 0,23 % der Stimmrechte werden direkt von der Ventana Holding GmbH gehalten, die unmittelbar durch Dr. Hannes Winkler kontrolliert wird. 16,71 % der Aktien befinden sich im Streubesitz. Die Frauenthal Holding AG hält seit dem Aktienrückkaufprogramm, das im Juni 2024 abgeschlossen wurde, selbst 10 % der Aktien. Das Stimmrecht aus diesen eigenen Aktien ruht in der Hauptversammlung, weshalb es bei den anderen Aktionären zu Abweichungen zwischen dem Stimmrechtsanteil und dem Anteil am Grundkapital kommt. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird durch Beherrschung auf Basis eines Stimmbindungsvertrags in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH , Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, zum 31.12.2024 miteinbezogen. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Website unter Investor Relations abrufbar. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 5.742 (VJ: TEUR 5.595) betrug. Die Höhe der offenen Verbindlichkeiten zum 31.12.2024 beträgt TEUR 1 (VJ: TEUR 0). Weiters wurden Rückstellungen iHv TEUR 6 gebildet (VJ: TEUR 0). Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 5.053 (VJ: TEUR 4.941) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG eingemietet sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexierungen zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiterbelastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde zu Beginn einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist. Die Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 522 (VJ: TEUR 483) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu dem anderen Vorstandsmitglied. Des Weiteren wurden im Jahr 2024 Reisespesen in Höhe von TEUR 82 (VJ: TEUR 91) von der Ventana Gruppe an Unternehmen der Frauenthal-Gruppe verrechnet. Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen und Sonstiges TEUR 33 (VJ: TEUR 9). Die Frauenthal Holding AG hat im Zuge des öffentlichen (Teil-)Angebots gemäß §§ 4 ff ÜbG von der Tridelta GmbH 681.814 Stück von der Austrian Equities AG 48.700 Stück und von Erika Hochrieser 9.279 Stück eigene Aktien zum Preis von EUR 23,80 je Stück erworben. Es wurden im Geschäftsjahr 2024 Beratungsleistungen durch Frieders, Tassul & Partner iHv TEUR 78 (VJ: TEUR 78) in Anspruch genommen. Weiters wurden im Geschäftsjahr 2024 Leistungen durch die MOORE CENTURION Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH iHv 7 TEUR (VJ: TEUR 2) in Anspruch genommen. Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden. (49) ANGABEN ÜBER EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 29. April 2025 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 29. April 2025 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 63 Abkürzungsverzeichnis AC At Amortised Cost Fortgeführte Anschaffungskosten AktG Aktiengesetz BEV Battery Electric Vehicles BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz CDS Credit Default Swap CEE-Länder Mittel- und osteuropäische Länder CGU Cash Generating Unit CNY Chinesischer Yuan ct/kWh Cents pro Kilowattstunde CZK Tschechische Krone D&O Directors and Officers DCF-Verfahren Discounted Cash Flow-Methode DSGVO Datenschutzgrundverordnung EBIT Earnings Before Interest and Taxes Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow EDV Elektronische Datenverarbeitung EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz ERP Enterprise Resource Planning EU Europäische Union EUR Euro EU-VO Europäische Union Verordnung FIFO First-in-First-out 64 FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs FN Firmenbuchnummer FVTPL Fair Value Through Profit and Loss Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung HKD Hong-Kong Dollar IAS International Accounting Standards IASB International Accounting Standards Board IFRS International Financial Reporting Standards iHv in Höhe von IKS internes Kontrollsystem iSd im Sinne des LKW Lastkraftwagen MEUR Million(en) Euro MSEK Million(en) schwedische Kronen NFZ Nutzfahrzeug OEM Original Equipment Manufacturer OTIF on-time in-full p.a. per anno PKW Personenkraftwagen RMS Risikomanagementsystem SC South Carolina SEK Schwedische Krone TCZK Tausend Tschechische Krone TEUR Tausend Euro TSEK Tausend Schwedische Krone TUSD Tausend United States Dollar 65 UGB Unternehmensgesetzbuch USD United States Dollar VJ Vorjahr WACC Weighted Average Cost of Capital Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss 66 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal- Konzerns. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 67 Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalfluss- rechnung und der Entwicklung des Eigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU- VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Sonstiger Sachverhalt Der Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 25. April 2024 ein nicht modifiziertes Prüfungsurteil erteilt hat. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. 68 Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: Werthaltigkeit der Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer der zahlungsmittel- generierenden Einheit (CGU) Frauenthal Handel sowie Werthaltigkeit der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 der Frauenthal Holding AG werden unter dem Bilanzposten immaterielle Vermögenswerte unter anderem Firmenwerte mit einem Buchwert von TEUR 6.507 und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950, die beide der CGU Frauenthal Handel zuzurechnen sind, ausgewiesen. Gemäß IAS 36 hat der Vorstand für diese Vermögenswerte mindestens einmal im Jahr oder anlassbezogen im Rahmen von Werthaltigkeitstests zu beurteilen, ob Wertminderungen vorliegen. Darüber hinaus werden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sonstige immaterielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte Leasing und Sachanlagen in Höhe von TEUR 171.992 ausgewiesen. Der Vorstand hat gemäß IAS 36 die Werthaltigkeit dieser Vermögenswerte anlassfallbezogen zu prüfen. Der Werthaltigkeitstest für die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird auf Ebene des operativen Segments Frauenthal Handel als zahlungsmittelgenerierende Einheit durchgeführt. Eine Wertminderung wird erfasst, wenn die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten die entsprechenden erzielbaren Beträge übersteigen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Der Konzern ermittelt den Nutzungswert mittels eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens (DCF-Methode). Neben Prognosen der zukünftigen Zahlungsströme („Free Cash Flows“) ist insbesondere auch der Diskontierungszinssatz (WACC) als stark ermessensbehaftet einzustufen. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der genannten CGUs. Da sich bereits geringfügige Änderungen im Diskontierungszinssatz bzw. der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse wesentlich auf den erzielbaren Betrag auswirken können, bestehen im Hinblick auf die Ermittlung der Nutzungswerte und somit die Werthaltigkeit der getesteten Vermögenswerte erhebliche Schätzungsunsicherheiten. Für den Konzernabschluss besteht das Risiko, dass eine erforderliche Wertminderung der betroffenen Vermögenswerte nicht angemessen ermittelt oder nicht identifiziert wird. Im Geschäftsjahr 2024 hat der Konzern bei den Firmenwerten eine Wertminderung in Höhe von TEUR 1.800 und eine außerplanmäßige Abschreibung auf Sachanlagen der CGU Gnotec in Höhe von TEUR 5.098 verbucht. Die Angaben zu den durchgeführten Werthaltigkeitstests finden sich im Abschnitt 8. des Konzernanhangs. Prüferisches Vorgehen Für die Prüfung der Werthaltigkeit haben wir uns ein Verständnis über die Zusammensetzung und Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs), denen die Firmenwerte, die Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer und die übrigen zu beurteilenden langfristigen Vermögenswerte zuzuordnen sind, verschafft und die vom Vorstand beobachteten Anhaltspunkte möglicher Wertminderungserfordernisse nachvollzogen. Die bei der Ermittlung der Nutzungswerte verwendeten Bewertungsmodelle haben wir auf rechnerische Richtigkeit und auf Übereinstimmung mit den Bewertungsgrundsätzen der einschlägigen Regelungen der IFRS geprüft. Weiters haben wir uns mit den wesentlichen Parametern (Diskontierungszinssätze und künftige Zahlungsströme) auseinandergesetzt. Dazu haben wir interne Bewertungsspezialisten beigezogen. In Bezug auf die erwarteten Zahlungsströme haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft und uns vergewissert, dass die den Wertminderungstests zugrunde gelegten Zahlungsströme auf dem vom Vorstand freigegebenen und vom Aufsichtsrat gebilligten Budgets für 2025 bzw den zur Kenntnis genommenen Planungen für die Folgejahre basieren. Anhand von Vorjahresvergleichen, Marktdaten und unter Berücksichtigung der in der Automotive Sparte bestehenden Rahmenverträge haben wir die Plausibilität der erwarteten Umsätze und Wachstumsraten beurteilt. 69 Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die eigenständige Ableitung der für die Bestimmung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter, einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis der von Frauenthal verwendeten Peer Group, beurteilt. Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben zur Werthaltigkeit der Firmenwerte, Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie sonstiger langfristiger Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 vollständig und sachgerecht sind. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben sowie dafür, dem Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen entweder, den Konzern zu liquidieren oder Unternehmenstätigkeiten einzustellen bzw. haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. 70 Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängenden Angaben. • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. 71 Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB) und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Juni 2024 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. September 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 16. September 2024 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr MMag Christoph Zimmel. Wien, Grant Thornton Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft qualifiziert elektronisch signiert MMag Christoph ZIMMEL eh Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. 72 LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2024 JAHRESABSCHLUSS A. EINLEITUNG (1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 22 Gesellschaften (2023: 22 Gesellschaften), welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automotive. Diese Divisionen werden im Lagebericht beschrieben. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2024 sind beide Divisionen mit einem äußerst herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für ihre Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark steigende Baustoffpreise, Personalmangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf die Bauproduktion (-4,4 % 1 gegenüber 2023) aus. Dieser Trend ist besonders im Bereich Neubau zu spüren, wo die Baugenehmigungen deutlich zurückgegangen sind. Bei Renovierungen und im Bereich der energetischen Sanierung zeigt sich hingegen eine stabilere Entwicklung. Die CO₂-reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen sowie Investitionen in Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen befinden sich weiterhin auf einem stabilen Niveau, wenn auch die Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren nachgelassen hat. Die umfangreichen Förderaktionen, insbesondere das Programm „Raus aus Öl und Gas", stellen wichtige Konjunkturmaßnahmen dar, die aber Ende des Jahres 2024 überraschend eingestellt werden. Die bereits genehmigten, aber noch nicht abgerufenen Förderungen werden voraussichtlich bis zum 3. Quartal 2025 die Nachfrage in der Division Frauenthal Handel stützen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Österreich zeigt sich herausfordernd, mit einem prognostizierten BIP-Rückgang von -0,9 % für 2024 laut OeNB Report 2024/22. Der europäische Automobilmarkt gerät im Jahr 2024 in eine anhaltende Krise – dies resultiert vor allem aus den Unsicherheiten und der damit verbundenen niedrigen Nachfrage im Bereich der Elektromobilität. Das Geschäftsjahr ist geprägt von einem weiterhin hohen Zinsniveau, Zollbarrieren sowie einer starken Konkurrenz, insbesondere aus Fernost, wobei vor allem chinesische Anbieter im chinesischen Markt deutlich an Marktanteilen gegenüber Europäischen Herstellern gewinnen. Infolgedessen bleibt das Produktionsvolumen der europäischen Hersteller deutlich hinter den ursprünglichen Prognosen zurück. Die Zulassungen auf dem europäischen PKW-Markt 2 stagnieren weitestgehend und verzeichnen lediglich ein Wachstum von 0,8 % im Vergleich zu 2023. In wichtigen Märkten wie z. B. Deutschland und Italien gehen die Zulassungen um rund -7 % bzw. -5 % zurück. 1 98 th Euroconstruct Country Report, Winter 2024 2 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/new-car-registrations-0-8-in-2024-battery-electric-13-6- market-share/ 74 Der Anteil der batteriebetriebenen Fahrzeuge (BEVs) bleibt mit 13,6 % stabil (12,6 % im Jahr 2023), doch gegen Jah- resende 2024 geht der Markt für BEVs deutlich zurück – im Monat Dezember in Deutschland um -38,6 % und in Frankreich um -20,7 % im Vergleich zum Dezember des Vorjahres. Im Nutzfahrzeugmarkt 3 sinken die Neuregistrierungen von LKWs, dem wichtigsten Nutzfahrzeugsegment für die Division Frauenthal Automotive, im Vergleich zu 2023 um -6,3 %. In Deutschland, dem größten Markt für schwere Nutzfahrzeuge, geht der Markt um -6,9 % zurück, während Frankreich einen Rückgang von -2,9 % verzeichnet. Das Segment der mittelschweren Nutzfahrzeuge wächst hingegen um 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem der LKW-Markt im Jahr 2023 den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht hat, 4 ist das Jahr 2024 von einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage geprägt. Ebenso ist für die erste Hälfte des Jahres 2025 derzeit keine Erholung der Nachfrage in Sicht. Im europäischen PKW-Markt beginnt die Nachfrage erstmals nach 16 aufeinanderfolgenden Wachstumsmonaten im Dezember 2023 zu schrumpfen, und dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2024 fort: Im Jahr 2024 gibt es einen nur leichten Anstieg der PKW-Neuzulassungen um 0,8 %. Das Gesamtjahresvolumen 2024 erreicht 10,6 Millionen Fahr- zeuge. Spanien zeigt sich mit einer soliden Wachstumsrate von 7,1 % weiterhin widerstandsfähig. Rückgänge werden dagegen in Frankreich (-3,2 %), Deutschland (-1 %) und Italien (-0,5 %) 5 beobachtet. Zusammengefasst ist das Jahr 2024 für die Division Frauenthal Automotive eine Herausforderung, die im Wesentlichen durch die anhaltende Krise in der Automobilindustrie geprägt ist. (3) DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: UMSATZ UND ERGEBNIS AUFGRUND DER KRISE IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE UNTER VORJAHRESNIVEAU Das Geschäftsjahr 2024 ist von inflationsbedingten Kostensteigerungen sowie einer sinkenden Nachfrage auf Kundenseite geprägt. Die hohe Kostenbasis in Kombination mit geringen Abrufen seitens der Kunden kann teilweise durch ein striktes Kostenmanagement sowie Effizienzsteigerungen in der Produktion abgefedert werden. Zusätzlich liegt der Fokus auf der Bündelung der Einkaufsaktivitäten und intensiven Verhandlungen mit den Kunden, mit dem Ziel, die inflationsbedingten Kostensteigerungen sowie die teilweise niedrigen Volumina auszugleichen. Die Umsatzerlöse sinken im Jahr 2024 aufgrund des weiterhin angespannten Marktumfelds im Vergleich zu 2023 um rund -12 %. Die niedrigen Umsätze, kombiniert mit steigenden Kosten, führen zu einem Rückgang des Ergebnisses um -17 %. Positiv hervorzuheben ist, dass das Jahr 2024 in Bezug auf die Akquisition neuer Kunden erfolgreich verlief. Die Produktion neuer Teile wurde sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Kunden in Mehrjahresverträgen vereinbart. Der Produktionsstart dieser neuen Verträge ist für die Jahre 2026/2027 geplant. (4) DIVISION FRAUENTHAL HANDEL DIFFERENZIERTE MARKTENTWICKLUNG PRÄGT DAS GESCHÄFTSJAHR Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel wird maßgeblich von der rückläufigen Baukonjunktur in Österreich beeinflusst. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zwar weiterhin zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen, jedoch hat sich die Dynamik aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten und der unsicheren Fördersituation merklich abgeschwächt. Für 2024 zeichnet sich eine differenzierte Entwicklung ab: Der Neubausektor steht aufgrund der schwierigen Finanzierungsbedingungen und hohen Baukosten weiter unter erheblichem Druck, mit einem deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen. Der Renovierungssektor zeigt sich hingegen widerstandsfähiger. Die für 2025 erwartete 3 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/new-commercial-vehicle-registrations-vans-8-3- trucks-6-3-buses-9-2-in-2024/ 4 LKW-Markt siehe https://think.ing.com/articles/european-truck-market-slows-while-electric-journey-accelerates/ 5 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_December_2024.pdf 75 Zinswende und das Auslaufen der Verordnung für nachhaltige Vergabestandards bei der Finanzierung von Wohnimmobilien (KIM-VO) könnten zu einer Belebung der Immobilientransaktionen führen und positive Impulse für das Renovierungsgeschäft setzen. Nach einem außergewöhnlichen starken Jahr 2023 mit einem EBITDA von MEUR 47,0 wird für 2024 aufgrund des herausfordernden Marktumfelds, insbesondere durch die deutliche Abschwächung im Neubausegment, ein EBITDA von MEUR 35,0 erwirtschaftet. Dieser Rückgang spiegelt die strukturellen Herausforderungen des Marktes wider, insbeson- dere die Kombination aus gestiegenen Wareneinsatzkosten, höheren Personal- und Infrastrukturkosten sowie dem an- haltenden Preisdruck im Markt. Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rückläufige Sanitärmarkt die Branche. Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen kann die Division Frauenthal Handel ihre Marktposition behaupten und in einigen Bereichen sogar ausbauen. B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2024 mit TEUR 2.842 (Vorjahr: TEUR 2.688) um insgesamt TEUR 154 über dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus höheren Verrechnungen an Konzerngesellschaften. in TEUR 2024 2023 Veränderung Umsatzerlöse und sonstige Erträge 2.842 2.688 154 Personalaufwand -2.032 -2.036 4 Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.189 -3.235 46 EBITDA -2.379 -2.583 204 Abschreibungen -33 -40 7 Betriebsergebnis (EBIT) -2.412 -2.623 211 Erträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 2.000 12.600 -10.600 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge/Aufwendungen -15 156 -171 Aufwendungen aus Finanzanlagen -29.926 0 -29.926 Finanzergebnis -27.942 12.756 -40.698 Ergebnis vor Steuern -30.354 10.133 -40.487 Steuern vom Einkommen 1.248 2.497 -1.249 Ergebnis nach Steuern -29.106 12.630 -41.736 Auflösung von Gewinnrücklagen 29.040 0 29.040 Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0 -12.630 12.630 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 66 66 0 Bilanzgewinn 0 66 -66 (2) ERGEBNIS Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -2.412 (Vorjahr: TEUR -2.623) um TEUR 211 über dem Vorjahreswert, was hauptsächlich aus den höheren Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen resultiert. Der Personalaufwand ist um TEUR 4 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 46 gesunken, dies resultiert aus den niedrigeren Weiterverrechnungen und Betriebs- bzw. Mietkosten sowie gestiegenen Reisekosten und Rechts- und Beratungsaufwand im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 9.600) sowie der Tochtergesellschaft Frauenthal Automotive GmbH in Höhe von TEUR 2.000 (Vorjahr: TEUR 3.000). Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftssteuern iHv TEUR 0 (Vorjahr: TEUR -3.071), Steueraufwand aus 76 Vorperioden iHv TEUR 449 (Vorjahr: TEUR 1.773), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2024 in Höhe von TEUR 728 (Vorjahr: TEUR 3.336), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 178 (Vorjahr: TEUR -423) sowie die Auflösung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR -107 (Vorjahr: TEUR 883). Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2024 TEUR -29.106 (Vorjahr: TEUR 12.630). Die negative Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR -41.736 ist einerseits auf die Abschreibung der Beteiligung der Frauenthal Automotive GmbH iHv TEUR -29.926 und andererseits auf geringere Gewinnausschüttungen aus den Tochterunternehmen zurückzuführen. Es wurden TEUR 29.040 (Vorjahr: TEUR 0) von den freien Rücklagen aufgelöst (im Vorjahr Zuführung iHv TEUR 12.630). Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages iHv TEUR 66 (Vorjahr: TEUR 66) beträgt der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG daher zum 31.12.2024 TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 66). (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG sinkt im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 115.676 auf TEUR 63.615, also um TEUR -52.061. AKTIVA in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 Verände- rung Immaterielle Vermögensgegenstände 3 5 -2 Sachanlagen 85 65 20 Finanzanlagen 60.885 90.812 -29.927 Anlagevermögen 60.973 90.881 -29.908 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 486 3.702 -3.216 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 493 245 248 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 23 19.360 -19.337 Umlaufvermögen 1.002 23.306 -22.304 Rechnungsabgrenzungen 362 388 -26 Aktive latente Steuern 1.278 1.101 178 Summe AKTIVA 63.615 115.676 -52.061 Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr stark verändert. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung des Guthabens bei Kreditinstituten, sowie den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Die aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR 178 erhöht. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen. PASSIVA in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 Veränderung Eingefordertes Grundkapital 7.786 8.651 -865 Ausgegebenes Grundkapital 7.786 8.651 -865 Kapitalrücklagen 23.349 23.349 0 Rücklagen eigene Anteile 865 865 Gewinnrücklagen 29.363 78.993 -49.630 Bilanzgewinn 0 66 -66 Eigenkapital 61.363 111.060 -49.697 Eigenkapitalquote (in %) 96,46% 96,01% 0,45% Steuerrückstellungen 231 3.200 -2.969 Sonstige Rückstellungen 1.032 1.066 -34 Rückstellungen 1.264 4.266 -3.002 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 637 5 632 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54 30 24 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 25 1 24 Sonstige Verbindlichkeiten 272 315 -43 Verbindlichkeiten 988 350 638 77 Summe PASSIVA 63.615 115.676 -52.061 Die Veränderung des Eigenkapitals ist vorrangig auf den Erwerb der eigenen Aktien im Geschäftsjahr 2024 zurückzu- führen. Die Eigenkapitalquote steigt gegenüber dem Vorjahr aufgrund der geringeren Bilanzsumme um 0,45% von 96,01 % auf 96,46 %. Die Verringerung der Steuerrückstellungen um TEUR -2.968 ist iHv TEUR -3.075 auf die Zahlung der Körperschaftssteuer für das Jahr 2023 zurückzuführen. Die Rückstellung für interne Verlustvorträgen der Gruppenmitglieder steigt um TEUR 107. Aufgrund der rückläufigen Einkünfte aus Gewerbebetrieb der Steuergruppe, im Vergleich zu 2023, ergibt sich für das Geschäftsjahr 2024 keine Steuerrückstellung. Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen aufgrund von Auflösung für Personalrückstellungen um TEUR -34 gesunken. (4) GELDFLUSSRECHNUNG in TEUR 2024 2023 Ergebnis vor Steuern -30.354 10.133 Abschreibungen / Zuschreibungen auf Vermögensgegenstände des Investitionsbereichs 33 40 Abschreibung von Finanzanlagen 29.926 0 Beteiligungserträge sowie sonstige Zinsen und ähnliche Erträge / Zinsen und ähnliche Auf- wendungen -1.985 -12.614 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen 1 9 Netto-Geldfluss aus dem betrieblichen Ergebnis -2.379 -2.432 Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Ak- tiva* 16 -200 Zunahme/Abnahme von Rückstellungen -34 44 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -19 -64 Netto-Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit vor Steuern -2.415 -2.652 Zahlungen von Ertragsteuern 955 6.972 Netto-Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit -1.460 4.320 Auszahlungen für Anlagenzugang -51 -30 Einzahlungen aus Beteiligungs- und Zinserträgen 2.308 12.745 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit 2.257 12.715 Erwerb eigener Aktien -20.591 0 ausbezahlte Ausschüttungen 0 -519 Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 632 0 Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen -174 -130 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit -20.133 -649 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmitteläquivalente -19.336 16.385 Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 19.360 2.974 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 23 19.360 * Die Darstellung wurde aufgrund der erhaltenen Steuerumlagen gegenüber dem Vorjahr angepasst. Die Gesamtsumme ist in der Zeile Zahlung von Ertragsteuern ersichtlich. Der Posten Netto-Geldfluss aus dem betrieblichen Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2024 einen Betrag in Höhe von TEUR -2.379 (Vorjahr: TEUR -2.432) aus, welcher weitergehend auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Im Jahr 2024 haben sich im Wesentlichen die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Verrechnungen der Steuerumlagen iHv TEUR 3.974 vermindert bzw. die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände iHv TEUR 36 erhöht, was zu einem Netto- Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit von TEUR -1.460 führt. Der Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit setzt sich im Wesentlichen aus Dividendenzahlungen der Tochtergesellschaft Frauenthal Automotive GmbH iHv MEUR 2,0 zusammen. 78 C. ANGABEN GEM. § 243A ABS. 1 UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.445.240 Stück Aktien, somit 16,71 % des Grundkapitals und 18,56 % der Stimmrechte (VJ: 1.628.575 Stück Aktien, 18,82 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH, der Tridelta GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 6.341.102 Stück Aktien, somit 73,29 % des Grundkapitals und 81,44 % der Stimmrechte (VJ: 7.022.916 Stück Aktien, 81,18 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Die Frauenthal Holding AG hält seit dem Aktienrückkaufprogramm, das im Juni 2024 abgeschlossen wurde, selbst 10 % der Aktien. Das Stimmrecht aus diesen eigenen Aktien ruht in der Hauptversammlung, weshalb es bei den anderen Aktionären zu Abweichungen zwischen dem Stimmrechtsanteil und dem Anteil am Grundkapital kommt. (§ 243a Abs. 1 1.-4.) Bei der Frauenthal Holding AG bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. (§ 243a Abs. 1 5.) Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. (§ 243a Abs. 1 6.) Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). (§ 243a Abs. 1 7.) In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. (§ 243a Abs 1 8.) Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. (§ 243a Abs 1 9.) D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. 79 Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reports berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. (1) MARKTRISIKO Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Krise, die durch einen schleppenden Technologiewandel hin zur Elektrifizierung, starke Konkurrenz aus Fernost sowie eine generelle Absatzschwäche in sowohl heimischen als auch ausländischen Märkten geprägt ist. Diese Krise betrifft sowohl den Markt für Personenkraftwagen als auch jenen für Nutzfahrzeuge. Allerdings geht das Management der Division Frauenthal Automotive davon aus, dass die Krise im Bereich der Nutzfahrzeuge weniger strukturell bedingt, sondern eher durch die aktuelle Konjunkturschwäche verursacht ist, was sie insgesamt weniger tiefgreifend erscheinen lässt. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, fokussiert die Division Frauenthal Automotive ihre Verkaufsaktivitäten verstärkt auf das Nutzfahrzeugsegment. Zudem wird daran gearbeitet, das Kundenportfolio weiter zu diversifizieren. Die geografische Erweiterung der Produktionsstandorte nach China und in die USA spielt in dieser Strategie eine wesentliche Rolle. Neben der allgemein sinkenden Nachfrage der europäischen Hersteller stellt die Unsicherheit im Hinblick auf den Technologiewandel in der Branche eine weitere Herausforderung dar. Verzögerungen beim Produktionsstart sowie deutlich geringere Abrufvolumina als ursprünglich von den Kunden kommuniziert, sind im Bereich der Elektromobilität derzeit die Norm und stellen ein erhebliches Risiko für die Planungssicherheit dar. Politische Herausforderungen, insbesondere die Auswirkungen neuer Zölle in den USA und in China, sind noch schwer abzuschätzen, erhöhen jedoch die Unsicherheit in einem bereits angespannten Markt. PKW-Segment (rund 45 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Im Berichtsjahr kann die Business Unit Frauenthal Gnotec signifikante Neuaufträge im PKW-Produktbereich sowohl von Bestandskunden als auch von neuen Kunden gewinnen. Dennoch bleibt im aktuellen Marktumfeld unklar, in welchem Umfang die bei Vertragsabschluss kommunizierten Volumina zum Produktionsstart tatsächlich abgerufen werden. Zudem sind Verzögerungen beim Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle zu erwarten, was zu einer erhöhten Unsicherheit bei den Umsatzplanungen für die kommenden Jahre führen wird. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für die Division Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung. Die Volatilität dieser Märkte stellt daher einen zusätzlichen Chancen- und Risikofaktor dar. • Die anhaltende Absatzkrise und der technologische Wandel in der Automobilindustrie haben erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer. Zahlreiche Zulieferer, sowohl kleine als auch große Unternehmen, sind durch diesen Wandel bereits in finanzielle Schwierigkeiten geraten, was zu einer steigenden Zahl von Insolvenzen führt. Viele OEM-Kunden verfügen derzeit über keinen finanziellen Spielraum, um ihre Zulieferer zu unterstützen. Insolvenzen der Mitbewerber können zum einen Chancen (z. B. Übernahme von Produktionsvolumina) als auch Risiken (z. B. Produktionsstopp bei den OEM-Kunden aufgrund von Ausfällen von Lieferanten) mit sich bringen. • Zulieferer, die komplexere Komponenten herstellen und gleichzeitig Design- sowie Entwicklungsdienstleistungen anbieten können, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Die Division Frauenthal Automotive ist in diesem Bereich sehr wettbewerbsfähig und beabsichtigt, im Rahmen der „Metal Meets Motion“-Strategie die Diversifizierung im Bereich komplexer Fertigungen weiter voranzutreiben. Engineering-Kompetenz und Kundennähe bleiben dabei zentrale Stärken, die kontinuierlich ausgebaut werden. NFZ-Bereich (rund 55 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Auch das Nutzfahrzeugsegment verzeichnet im Jahr 2024 einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Markt für schwere Nutzfahrzeuge zeigt, mit Ausnahme des US-Marktes, einen Rückgang von mehr als -10 %. Der Auftragseingang für die größeren Nutzfahrzeug-OEMs bricht in der zweiten Jahreshälfte 2024 nochmals ein, was auf einen schwächeren Markt im Jahr 2025 hindeutet. Eine Erholung dieses Marktes ist derzeit frühestens im zweiten Halbjahr 2025 zu erwarten. • Positiv hervorzuheben sind jedoch die Neuakquisitionen im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge, sowohl in der Business Unit Frauenthal Gnotec als auch der Business Unit Frauenthal Airtank. Es konnten neue Verträge mit Bestandskunden sowie Neukunden abgeschlossen werden. 80 • Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge wird kurz- bis mittelfristig keine nennenswerte Substitution von Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe erwartet. Sowohl der Nutzfahrzeug- als auch der PKW-Markt sind in den letzten Jahren von Unsicherheiten bei Energiepreisen, Transportkosten und Lieferengpässen geprägt, was mit steigenden Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit einhergeht. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach lokalen Lieferanten. Die globale Präsenz von Frauenthal Automotive stellt in diesem Zusammenhang einen klaren Vorteil bei der Gewinnung neuer Kundenaufträge dar. Aus heutiger Sicht könnte die Ankündigung Anfang April 2025 neue Zölle in den USA auf Importe aus der EU zu verhängen in der Division Frauenthal Automotive aufgrund von höheren Endkundenpreisen zu einem erneuten Geschäftsrückgang führen. Die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2024 einen geringen Anteil (6,9 %) des Umsatzes in den USA, aber es besteht das Risiko, dass Produktionsstandorte unserer Kunden verlagert werden könnten. Weiters besteht aufgrund der verhängten Zölle das Risiko höherer Kosten der konzerninternen Verkäufe. Aufgrund dieser vagen Ankündigung ist eine verlässliche Vorhersage der Auswirkungen für die Zukunft nicht prognostizierbar. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Die aktuelle Marktlage ist durch eine Reihe bedeutender Herausforderungen geprägt. Im Neubausegment zeigt sich eine deutliche Abschwächung, die sich insbesondere im signifikanten Rückgang der Baugenehmigungen widerspiegelt. Die für 2025 prognostizierten moderaten Preissteigerungen seitens der Industrie sollten zur Stabilisierung der Marktentwicklung beitragen. Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch die noch unklare zukünftige Ausgestaltung der Förderlandschaft für energetische Sanierungen. Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit könnte zudem zu einem Abflauen der Investitionsbereitschaft führen, was weitere Herausforderungen für die Marktentwicklung mit sich bringen würde. Weiters dominiert wie in den Vorjahren ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Diese Abhängigkeit von öffentlichen Investitionen bietet in der aktuellen Marktsituation eine gewisse Stabilität. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert und ermöglicht eine zeitnahe Anpassung an Marktveränderungen. (2) KUNDENRISIKO Die Hersteller von PKWs und Nutzfahrzeugen sind in der Regel sehr große, international tätige Unternehmen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die auf Zahlungsausfälle großer OEM-Kunden oder anderer bedeutender Tier-1-Kunden hindeuten. Dennoch stellt die derzeitige Unsicherheit am Markt eine Herausforderung dar, und die Entwicklungen bei den Kunden werden fortlaufend evaluiert. Die Division Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1- und Tier-2-Kunden. Diese Kunden machen einen geringen Anteil des Geschäftsvolumens aus, und auch in diesem Segment gibt es aktuell keine Risiken eines potenziellen Zahlungsausfalls. Die wenigen Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit stets einvernehmlich mit den Kunden geklärt werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallsversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei der Division Frauenthal Automotive derzeit noch gering, jedoch können im aktuellen Marktumfeld Schadensfälle nicht vollständig ausgeschlossen werden. Diese Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr weiterhin mit erhöhter Aufmerksamkeit überwacht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei der Division Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Ein wesentliches Risiko im Jahr 2024 stellt die Unsicherheit bezüglich der Abrufvolumina dar. Diese Herausforderung wird voraussichtlich auch im Jahr 2025 und den Folgejahren bestehen bleiben oder sich sogar weiter verschärfen. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet eng mit ihren Kunden zusammen, um Nachfrageschwankungen frühzeitig zu antizipieren und die Produktion entsprechend anzupassen. Aufgrund der Volatilität der Nachfrage werden zudem vermehrt Preisanpassungen vorgenommen, um die bei Vertragsabschluss vereinbarte Profitabilität der Produkte sicherzustellen. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil ihrer Kunden bereits seit vielen Jahren zusammen, was auch die Mitwirkung an Produkt- und Modelländerungen umfasst. Dennoch erhöhen die Globalisierungsstrategien der 81 OEM-Kunden und die aktuell unsichere Zollpolitik (insbesondere in Europa, den USA und China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko eines wachsenden Wettbewerbs durch außereuropäische Lieferanten, insbesondere aus China. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie der OEMs dazu führen, dass Kunden eine weltweite Präsenz der Division Frauenthal Automotive verlangen, um die Lieferantenbeziehung aufrechtzuerhalten oder neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (USA) ist die Division Frauenthal Automotive jedoch gut aufgestellt, um die Local-Content-Anforderungen zu erfüllen, insbesondere in Zeiten hoher Import- und Exportzölle. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehältern, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, jedoch keine verbindlichen Liefermengen für den gesamten Zeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab, was bedeutet, dass sie ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten an Wettbewerber verlagern können. Faktisch ist es jedoch in den meisten Fällen so, dass die Division Frauenthal Automotive für einen Großteil der Teilenummern der einzige Lieferant ist und die Kunden kurzfristig keine Alternativlieferanten haben. Der Abschluss und die Verlängerung solcher Verträge hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Kundenentscheidungen werden dabei primär durch Preisgestaltung, die Fähigkeit zur kontinuierlichen Produktivitätsverbesserung sowie zur Weitergabe von Kostensenkungen an die Kunden bestimmt. Darüber hinaus spielen auch Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden. Auch wenn die Prognose der Umsatzentwicklung in diesen Segmenten eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in anderen Produktbereichen, gibt es aufgrund der oben genannten Entwicklungen eine erhöhte Unsicherheit in Bezug auf die Planbarkeit der bereits nominierten Umsätze. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden ist. Die Division Frauenthal Automotive ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden sowie von nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch sorgfältiges Monitoring der Kunden, durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie durch Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Ein weiteres bedeutendes Risiko in den Kundenbeziehungen ergibt sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden ermöglichen, Preisdruck auszuüben. Obwohl Kunden in der Regel nur in Ausnahmefällen Volumina an Wettbewerber verlagern, kann sich die Division Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und dem Preisdruck abhängt, den sie auf ihre Lieferanten ausüben können. Aufgrund der aktuellen Krise in der Automobilindustrie üben Kunden verstärkt Preisdruck auf die Division Frauenthal Automotive aus. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden alternative Lieferanten entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen sowie Produktivitätsverbesserungen ein zentrales Element des Geschäftsmodells der Division Frauenthal Automotive. Dabei werden auch die teils anhaltend niedrigen Abrufvolumina berücksichtigt. Der Fokus der Investitionen liegt auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist durch die Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installations- und Elektrobranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. 82 Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installations- sowie Elektrobranche und für kleine Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse des KSV1870 6 zeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2024 mit 6.587 Unternehmensinsolvenzen bzw. durchschnittlich 18 Firmenpleiten pro Tag einen neuen Höchststand erreicht hat. Die Bauwirtschaft zählt dabei zu den am stärksten betroffenen Branchen. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg auf bis 7.000 Unternehmensinsolvenzen prognostiziert. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. (3) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Der Personalmarkt in Europa hat sich aufgrund der sinkenden Nachfrage in der Automobilindustrie (sowohl an den OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Sicht der Arbeitgeber im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Dennoch stellt der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften weiterhin eine Herausforderung für die Division Frauenthal Automotive dar. Die Folgen dieser Entwicklung erfordern gezielte Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird die Attraktivität der Division Frauenthal Automotive als Arbeitgeber kontinuierlich gesteigert, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Darüber hinaus wird durch Investitionen in die Automatisierung der Personalbedarf reduziert, was langfristig zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen führt. Diese Maßnahmen zeigen bereits im Berichtsjahr positive Auswirkungen. Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch für die Division Frauenthal Handel ein großes Thema. Der Arbeitsmarkt ist mittlerweile ein sogenannter Bewerbermarkt und geprägt von der starken Nachfrage an Arbeitskräften, vor allem an Fachkräften. Die Division Frauenthal Handel verzeichnet eine leichte Verbesserung der Situation, aber nach wie vor spielt das Thema Fachkräfteverfügbarkeit eine wichtige Rolle in allen strategischen Überlegungen der Personalarbeit. Bei einem marktbedingten Rückgang des Personalstands von rund 10 % bleibt die Anzahl der qualifizierten Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durchschnitt weiterhin rückläufig. Allerdings kann in einzelnen Berufsfeldern – vor allem im Vertriebsbereich – eine leichte Stabilisierung der Bewerbersituation und der Besetzungsqualität registriert werden. In anderen Bereichen der Division Frauenthal Handel bleibt die Lage allerdings auch im Jahr 2024 angespannt – zum Beispiel im Bereich Photovoltaik im engeren Sinn und erneuerbarer Energie im weiteren Sinn. Die Fluktuationsrate in der Division Frauenthal Handel, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, sinkt von 8,63 % im Jahr 2023 auf 7,81 % im Jahr 2024. Beide Werte liegen wie auch in den Vorjahren im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem niedrigen Niveau. Die Division Frauenthal Handel unterstützt diese Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“, „Nachwuchsprogramme“ sowie allem voran mit dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Auch im Jahr 2024 lebt die Division Frauenthal Handel eine sogenannte Mehrmarkenstrategie in Hinblick auf Wiedererkennung und Attraktivität als Arbeitgeberin mit ihrem Auftritt als Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe. Weiters gelingt es der Division Frauenthal Handel, beispielsweise die Auszeichnungen „Top Company“ und „beliebter Lehrbetrieb“ wie auch in den Jahren davor zu behalten. Das im Frühjahr 2023 eingeführte Mitarbeitendenempfehlungsprogramm ermöglicht im Jahr 2024 einen breiteren Zugang in Bezug auf dieses Thema für alle Mitarbeitenden der Division Frauenthal Handel. Erstmals werden sämtliche vakante Positionen der Division Frauenthal Handel mittels dieser Plattform abgewickelt. Damit können im Jahr 2024 mehr als 30 Positionen durch Empfehlungen der eigenen Mitarbeitenden erfolgreich besetzt werden (Softwareanbieter radancy). Die einfache Handhabung des Programms ermöglicht mit nur wenigen Klicks das Teilen von Jobs in den eigenen 6 KSV Insolvenzstatistik vom 13.01.2025, siehe https://www.ksv.at/insolvenzstatistik/insolvenzstatistik-2024-final 83 beruflichen und privaten Netzwerken und garantiert im Gegenzug attraktive Vergütungen für die tatsächliche Vermittlung von Bewerbenden. Das gruppeneigene Karriereportal „frauenthal-jobs.at“ mit dem implementierten Bewerbendenmanagement-Tool „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) wird in der Division Frauenthal Handel weiterhin eingesetzt. Wie schon in den Vorjahren hat das Management der Division Frauenthal Handel im Jahr 2024 eine volle Woche investiert und in dieser Zeit sämtliche Standorte der Division Frauenthal Handel in ganz Österreich besucht. Diese „Roadshows“ haben sich als erfolgreiches Instrument der Mitarbeitendenbindung und der internen Kommunikation etabliert. Das Format soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um den rund 1.650 Mitarbeitenden wichtige Unternehmensinformationen vor Ort näherzubringen und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Der solide Wert von 60 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform kununu, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der Arbeitgebermarke Frauenthal Handel Gruppe Früchte tragen. (4) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen der Division Frauenthal Automotive erfüllen sämtliche umweltrelevanten Anforderungen, gesetzlichen Vorschriften sowie Verordnungen und Bescheide. Alle Mitarbeitenden werden regelmäßig und umfassend in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit informiert und geschult. Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die teilweise auch thermische Verfahren (wie z. B. Schweißen) in der Produktion einsetzen. Dies führt zu allgemeinen Risiken im Zusammenhang mit Abfällen und Abwässern, die aus diesen Prozessen entstehen. Einige der Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die dadurch verursachte Kontamination von Böden stellt in der Regel kein unmittelbares Umweltrisiko dar, solange keine Emissionen auftreten oder sich die umweltrelevanten Auflagen ändern. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence-Prüfung vor. Das Management ist sich der potenziellen Umweltrisiken bewusst und ergreift geeignete Maßnahmen, um diese Risiken zu minimieren. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind bis auf Batterien, welche gesetzeskonform gelagert und transportiert werden, keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisiken bekannt. Im Bereich der Verpackung arbeitet die Division Frauenthal Handel nach den Vorgaben der Verpackungsverordnung und ist aktiver Partner der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), wodurch eine nachhaltige und gesetzeskonforme Entsorgung und Wiederverwertung der Verpackungsmaterialien sichergestellt wird. An einigen Logistikstandorten der Division Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. (5) BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch das Erwärmen von Stahl, Umformprozesse (wie Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließende Oberflächenbehandlungen gefertigt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile entstehen meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen. Bei allen diesen Verfahren bestehen sowohl Produktionsausfallrisiken als auch Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr traten in diesem Bereich keine signifikanten Vorfälle auf. Die Sicherheit in der Produktion hat für die Division Frauenthal Automotive einen hohen Stellenwert und wird über die gesetzlich geforderten Standards hinaus kontinuierlich verbessert. Dies geschieht durch laufende Optimierungsmaßnahmen sowie durch die Implementierung zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen. Zur Minimierung von Risiken werden detaillierte Arbeits- und Verfahrensanweisungen erstellt, regelmäßige Schulungsmaßnahmen durchgeführt, die laufende Instandhaltung und Überprüfung der Maschinen sichergestellt und Versicherungsverträge abgeschlossen. 84 Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können in seltenen Fällen Qualitätsmängel zu Materialbrüchen, undichten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das regelmäßig intern und extern auditiert wird, verringert das Risiko von Schadensfällen erheblich. Zudem bestehen Versicherungen, die mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufaktionen abdecken. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind jedoch Gewährleistungskosten (z. B. der Austausch fehlerhafter Produkte), die im Extremfall zu erheblichen Ergebnisbelastungen führen können. Im Berichtsjahr gab es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2024 stellt für das Management und die Belegschaft in der Division Frauenthal Handel eine besondere Herausforderung dar, insbesondere durch die Kombination aus schwächelnder Baukonjunktur und hohem Kostendruck. Die Schwerpunkte liegen daher auf der Absicherung des operativen Betriebs und der flexiblen Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks wesentliche Partnerin in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Category Managements sowie des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist die Division Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich Category Management wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Disposition, Liquiditäts- und Produktmanagement verbessert. Ein stetig weiterentwickeltes Prognosesystem zur Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestands ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbarkeit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. (6) VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten in der Division Frauenthal Automotive durch langfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Dennoch bestehen im Falle von Rohstoffverknappungen oder starken Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt. Hierbei gibt es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen können. Diese Effekte neutralisieren sich jedoch erfahrungsgemäß im Laufe eines mehrjährigen Betrachtungszeitraums. Das Einkaufsmanagement für Vormaterialien wird zunehmend zentral koordiniert, um positive Einkaufseffekte sowohl hinsichtlich der Preise als auch der Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage der Division Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht immer unmittelbar an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz (u. a. Erweiterung von Photovoltaik-Anlagen) und Preisverhandlungen mit den Kunden kann im Jahr 2024 gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind grundsätzlich möglich. Für alle relevanten Vormaterialien existieren mehrere Lieferanten. Dennoch kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Strategische Abhängigkeiten bestehen jedoch nicht. Die Division Frauenthal Handel minimiert potenzielle Versorgungsrisiken durch ein ausgeklügeltes Bestandsmanagement, welches eine optimale Balance zwischen Lagerhaltung und Kapitalbindung gewährleistet. Durch die strategische Zusammenarbeit mit einem breiten Netzwerk an Lieferanten und die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH wird die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern reduziert. 85 Die kontinuierliche Weiterentwicklung der digitalen Prozesse und Systeme, insbesondere im Bereich der Lagerführung und Logistik, ermöglicht eine präzise Bedarfsplanung und zeitnahe Reaktion auf Nachfrageschwankungen. Die hohe Warenverfügbarkeit von über 99,7 % (OTIF = on time in full) im Jahr 2024 unterstreicht die Effektivität dieser Maßnahmen und die Verlässlichkeit der Versorgungskette. (7) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal-Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 35,0 % im Jahr 2024 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Frauenthal Handel als auch in der Division Frauenthal Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die beiden Divisionen sind hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Frauenthal Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Stichtag enorm verringern. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31. Dezember 2024 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Frauenthal Automotive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert und es stehen nicht ausgenutzte Banklinien zur Verfügung, um Liquiditätsschwankungen ausgleichen zu können. In enger Abstimmung mit der Frauenthal Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine laufende Kommunikation mit den Banken. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im August 2024 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine tilgende Tranche (MEUR 15) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 45. Zudem wurden im September 2024 vier zusätzliche Betriebsmittellinien mit einer Gesamthöhe von MEUR 24 (MEUR 14 bis 2029, MEUR 10 auf unbestimmte Zeit) eingerichtet. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei und in Tschechien erfolgt die Finanzierung ebenso mit lokalen Banken. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten und die Verzinsung ist großteils variabel auf EURIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital- Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken. Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,4 sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien. Die Frauenthal-Gruppe nutzt in beiden Divisionen Factoring Verträge mit unbefristeter Laufzeit, die einen zentralen Bestandteil der langfristigen Finanzierungsstrategie darstellen. Diese Vereinbarungen sichern die flexible Liquiditätssteuerung und unterstützen die Working-Capital-Optimierung. Das Factoring-Volumen beträgt MEUR 76,6, davon sind MEUR 75,2 ohne Regress. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Die Division Frauenthal Handel verwendet Wertpapiere als Finanzinstrument für die Deckung der Pensionsrückstellungen. Diese Wertpapiere bergen kein Kursrisiko. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. 86 Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2024 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis, in der Slowakei auf ESTER-Basis bzw. in Schweden auf 1-Wochen- STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen ist gering, da vorwiegend in lokaler Währung fakturiert und eingekauft wird. Diese Währungsrisiken sind daher im Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte aus Intercompany-Darlehen (Translationsrisiko) beschränkt. Die Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter Punkt 44 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutschland, der Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände. Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristig ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 4,14 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2029 sowie einer langfristigen Immobilienfinanzierung bis 2038), in der Division Frauenthal Automotive 4,55 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 4,79 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2027). (8) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten der Frauenthal Holding AG auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2025 in Kraft. (9) WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der 87 Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den gesamten Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung iS der CSRD werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow- Statements der Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Sowohl bei Frauenthal Gnotec als auch bei Frauenthal Airtank ist die enge Zusammenarbeit 88 mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind z. B. bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec (sogenannte „Residential Engineers“) vor Ort tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering- Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Business Unit Frauenthal Gnotec besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. Ein innovativer Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wurde 2024 eingeführt. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken (mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil) ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2024. Durch die vollständige Erneuerung der Kundenwebshops (oeag-shop.at, sht.at, kontinentale-shop.at, ELEKTROMATERIAL.AT) ist die digitale Kundenplattform auf ein neues Niveau gehoben worden. Die nahtlose Integration mit den entsprechenden mobilen Apps ermöglicht den Kunden einen flexiblen Zugriff über alle Endgeräte, wodurch der Umsatzanteil über die digitalen Kanäle kontinuierlich steigt. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. F. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt im Jahr 2025 in beiden Divisionen auf strukturellen Änderungen und einem strikten Kostenmanagement, um die voraussichtlich weiterhin niedrigen Abrufvolumina in der Division Frauenthal Automotive und die geringere Marktnachfrage in der Division Frauenthal Handel abzufedern. Für das Jahr 2025 sind in der Division Frauenthal Automotive umfangreiche Effizienzsteigerungsprogramme, insbesondere am Produktionsstandort in Schweden, geplant. Gleichzeitig richtet sich das Werk in den USA auf den 2024 gestarteten und im Jahr 2025 intensivierenden Produktionshochlauf aus. Der Produktionsstandort in der Slowakei wurde durch Investitionen in die Infrastruktur im Jahr 2024 optimal für weiteres profitables Wachstum vorbereitet. In einem weiterhin sehr herausfordernden Marktumfeld, das voraussichtlich auch 2025 von niedrigen Volumina und damit verbundenen Insolvenzen in der Zulieferindustrie geprägt sein wird, ist die Division Frauenthal Automotive als stabile Partnerin bei ihren Kunden gut positioniert. Daher ist auch für 2025 geplant, Marktanteile sowohl bei Bestandskunden als auch bei Neukunden zu gewinnen. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die Baukonjunktur zeigt laut Euroconstruct-Bericht eine differenzierte Entwicklung: Während der Neubaubereich unter starkem Druck steht, was sich in rückläufigen Baubewilligungen manifestiert, zeigt der Renovierungssektor eine etwas bessere, wenn auch gedämpfte Entwicklung. Diese unterschiedliche Entwicklung der Marktsegmente führt dennoch in Summe zu einer deutlichen Abschwächung der Gesamtmarktentwicklung. 89 Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar. Das private Konsumverhalten zeigt sich dabei deutlich zurückhaltend - laut aktuellen KSV-Analysen 7 haben 51 % der Haushalte ihre Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Prognoseunsicherheit durch mehrere Faktoren verstärkt: Neben den klassischen Herausforderungen wie Rohstoffpreisen, Zinslandschaft und Inflation kommt die veränderte Fördersituation im Bereich „Raus aus Öl und Gas“ hinzu. Während die bereits genehmigten Förderungen noch bis zum 3. Quartal 2025 die Nachfrage stützen werden, ist die zukünftige Ausgestaltung der Förderlandschaft noch unklar. Die Renovierungstätigkeit könnte jedoch durch die erwartete Zinswende und das Auslaufen der KIM-VO positive Impulse erhalten, da dies zu vermehrten Immobilientransaktionen führen dürfte. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und die sich verändernden Marktbedingungen bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden den Kundenservice weiter zu verbessern und den Fokus auf Kundennutzen zu setzen. Die Frauenthal-Gruppe sieht sich weiterhin in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive mit einem zunehmend herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2025 hängt damit umso mehr von der Konjunktur und dem Marktumfeld der beiden Divisionen ab. Besonders relevant sind dabei die Entwicklung des Automobilsektors und der Baukonjunktur, die Ausgestaltung der Förderungen für erneuerbare Energien sowie die Entwicklung der Rohstoffpreise und des Zinsumfelds. Eine seriöse Prognose für das Konzernergebnis 2025 ist daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten in den beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 7 KSV Insolvenzstatistik vom 13.01.2025, siehe https://www.ksv.at/insolvenzstatistik/insolvenzstatistik-2024-final 90 GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG in EUR 2024 2023 UMSATZERLÖSE 1 773 854 2 688 328 Sonstige betriebliche Erträge 1 068 071 0 Personalaufwand -2 031 987 -2 036 319 Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagever- mögens und Sachanlagen -33 273 -39 900 Sonstige betriebliche Aufwendungen -3 188 511 -3 234 946 BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -2 411 847 -2 622 837 Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 2 000 000 12 600 000 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Erträge -15 388 156 048 Aufwendungen aus Finanzanlagen -29 926 480 0 Finanzergebnis -27 941 868 12 756 048 Ergebnis vor Steuern -30 353 715 10 133 210 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1 247 831 2 497 129 Ergebnis nach Steuern -29 105 884 12 630 340 Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss -29 105 884 12 630 340 Auflösung von Gewinnrücklagen 29 040 223 0 Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0 -12 630 340 Jahresverlust / Jahresgewinn -65 661 0 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 65 661 65 661 BILANZGEWINN 0 65 661 91 BILANZ EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG AKTIVA in EUR 31.12.2024 31.12.2023 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 2 844 4 740 Sachanlagen 84 825 65 124 Finanzanlagen 60 885 026 90 811 506 60 972 695 90 881 370 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 485 593 3 701 794 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 493 318 244 864 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 23 355 19 359 649 1 002 266 23 306 307 Rechnungsabgrenzungen 362 316 387 585 Aktive latente Steuern 1 278 200 1 100 600 Summe AKTIVA 63 615 478 115 675 862 PASSIVA in EUR 31.12.2024 31.12.2023 Eigenkapital Einbezahltes Grundkapital 7 786 342 8 651 491 Kapitalrücklagen 23 349 310 23 349 310 Rücklage eigene Anteile 865 149 0 Gewinnrücklagen 29 362 650 78 993 420 Bilanzgewinn/-verlust 0 65 661 61 363 451 111 059 881 Rückstellungen Steuerrückstellungen 231 400 3 199 616 Sonstige Rückstellungen 1 032 200 1 065 950 1 263 600 4 265 566 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 636 601 4 740 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54 287 29 639 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 25 194 959 Sonstige Verbindlichkeiten 272 345 315 077 988 427 350 415 Summe PASSIVA 63 615 478 115 675 862 92 ANLAGESPIEGEL Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2024 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2024 EUR Stand 01.01.2024 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2024 EUR Stand 31.12.2023 EUR Stand 31.12.2024 EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen und Datenverarbeitungspro- gramme 39 075,90 0 0 39 075,90 34 335,95 1 895,88 0 36 231,83 4 739,95 2 844,07 II. Sachanlagen 1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 613 658,50 51 078,46 34 674,04 630 062,92 548 534,64 31 377,02 34 673,76 545 237,90 65 123,86 84 825,02 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 96 561 796,76 0,00 0,00 96 561 796,76 5 750 290,78 29 926 480,00 0,00 35 676 770,78 90 811 505,98 60 885 025,98 SUMME ANLAGENSPIEGEL 97 214 531,16 51 078,46 34 674,04 97 230 935,58 6 333 161,37 29 959 752,90 34 673,76 36 258 240,51 90 881 369,79 60 972 695,07 93 ANHANG zur Bilanz zum 31.12.2024 und Gewinn- und Verlustrechnung für 1-12/2024 der FRAUENTHAL HOLDING AG ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN ALLGEMEINES Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Die Bilanzierungsmethoden mit Ausnahme der Darstellung der Umsatzerlöse (Erläuterung im Abschnitt Umsatzerlöse) wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet. ANLAGEVERMÖGEN IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 1.000,00 (2023: EUR 1.000,00) werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. 94 Folgende Nutzungsdauern werden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 10 Jahre Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten. FINANZANLAGEN Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. UMLAUFVERMÖGEN FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN Der Posten beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. AKTIVE LATENTE STEUERN Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuerentlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ teilweise auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigener positiver Ergebnisse nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.). Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezogen. Anwendbarkeit des Mindeststeuergesetzes In Umsetzung der EU-Richtlinie zur globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Europäischen Union (BEPS Pillar 2-Regelung der OECD) wurde in Österreich das Mindestbesteuerungsgesetz („MinBestG“) beschlossen, das für Wirtschaftsjahre, die ab dem 31.12.2023 beginnen, in Kraft getreten ist. Die Regelungen zur Mindeststeuer sollen sicherstellen, dass multinationale Unternehmensgruppen in allen Ländern, in denen sie vertreten sind, zumindest mit einem effektiven Steuersatz von 15 % besteuert werden. Eine zusätzliche Besteuerung ergibt sich somit nur, wenn das Besteuerungsniveau diesen Mindeststeuersatz unterschreitet. Die Frauenthal- Gruppe ist Teil der multinationalen Unternehmensgruppe der Ventana Holding GmbH, mit Sitz in Österreich, deren konsolidierte Umsatzerlöse den Schwellenwert von MEUR 750 überschreitet, und die damit 2024 erstmalig in den Anwendungsbereich der Globalen Mindestbesteuerungsregelungen fällt. 95 Die Analyse des Umsetzungsstatus der BEPS Pillar 2-Regelung der OECD in nationales Recht zeigt für jene Jurisdiktionen, in denen die Frauenthal-Gruppe aktiv ist, per Februar 2025 folgendes Bild: Umsetzungsstatus Pillar 2-Regelung der OECD Österreich nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Deutschland nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Tschechische Republik nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Slowakei nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Schweden nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Hong Kong Entwurf für nationale Umsetzung per 27.12.2024 veröffentlicht; Anwendbarkeit voraussichtlich rückwirkend ab 1.1.2025 USA bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar China bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar Die Frauenthal-Gruppe hat die erforderlichen Berichtsprozesse inzwischen aufgebaut, um die für die Beurteilung der potenziellen zusätzlichen Steuerbelastung notwendigen Informationen einzuholen. Auf Basis der vorläufig vorliegenden länderbezogenen Berichterstattung (Country-by-Country Reporting) sowie der lokalen Jahresabschlüsse 2024 sind die temporären Safe-Harbour Vereinfachungen für alle Steuerjurisdiktionen erfüllt. Somit fallen keine Ergänzungssteuern für 2024 an und es liegt keine Erhöhung des effektiven Steuersatzes durch die Regelungen zur globalen Mindestbesteuerung vor, was auch für den restlichen Übergangszeitraum bis 2026 erwartet wird. Ab 2027 zeichnet sich für die Frauenthal-Gruppe nach den Regeln des Mindestbesteuerungsgesetzes zwar für China möglicherweise eine Auswirkung ab, insgesamt wird für die Frauenthal-Gruppe aber aufgrund der untergeordneten Rolle dieser Jurisdiktion für das Konzernergebnis keine signifikante Erhöhung des effektiven Steuersatzes erwartet. Gemäß § 198 Abs. 10 Satz 3 Z 4 UGB wurden keine latenten Steuern, die aus der Anwendung des MinBestG oder eines vergleichbaren ausländischen Gesetzes entstehen, angesetzt. Laufende Steuern aus der Umsetzung der österreichischen bzw. vergleichbaren ausländischen Steuergesetze waren mangels Anwendbarkeit zum 31.12.2024 nicht zu erfassen. RÜCKSTELLUNGEN Der Posten Steuerrückstellungen enthält die Vorsorge für noch nicht veranlagte Körperschaftsteuer sowie bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern. Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind („interner Verlustvortrag“). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder, in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen, berücksichtigt wurde. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 3,56 % (VJ: 3,57 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 9,63 % (VJ: 8,99 %), eines Fluktuationsabschlags, welcher sich in Abhängigkeit der Zugehörigkeitsdauer zum Unternehmen zwischen 7 und 26 % ausmacht (VJ: zw. 7 und 24 %) sowie des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt. Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen. Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. 96 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2024 die folgende Zusammensetzung auf: Zusammensetzung: Anteil Anschaffungs- Buchwert in kosten % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 71.916.480,92 41.990.000,92 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 117.386,42 117.386,42 96.561.796,76 60.885.025,98 Im Geschäftsjahr 2024 liegen weder Zugänge noch Abgänge im Finanzanlagevermögen vor. Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen wurde mittels einer Bewertung auf Basis von diskontierten Netto- Zahlungsmittelflüssen, sowie von abgeleiteten Diskontierungszinssätzen durchgeführt. Aufgrund von gesunkenen Ertragserwartungen in der Division Frauenthal Automotive wurde im Geschäftsjahr 2024 die Beteiligung an der Frauenthal Automotive GmbH um EUR 29.926.480,- außerplanmäßig abgeschrieben. Die Netto-Zahlungsmittelflüsse wurden auf Basis einer Geschäftsplanung ermittelt, deren mittelfristige Umsatzentwicklung auf Marktanalysen sowie internen Erwartungen beruht. Die Annahmen sind stark von der Ende des Jahres 2024 hereinbrechenden Automobilkrise getrieben. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2024 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 485.593,45 485.593,45 0,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 493.317,96 493.317,96 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 978.911,41 978.911,41 0,00 Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2023 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.701.793,55 3.578.801,55 122.992,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 244.864,48 244.864,48 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.946.658,03 3.823.666,03 122.992,00 97 In den sonstigen Forderungen zum 31.12.2024 sind Erträge in Höhe von EUR 236.376,23 (VJ: EUR 151.050,59) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2024 zahlungswirksam werden. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 264.369,45 258.465,03 Sonstige Forderungen davon Steuerumlagen 221.224,00 221.224,00 3.443.328,52 3.443.328,52 485.593,45 3.701.793,55 Zusammensetzung 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Forderungen aus Verrechnungen und Steuerumlagen Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče 24.103,25 26.471,19 Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien 6.136,81 14.482,87 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 128.390,00 230.196,00 1a Installateur Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien 10.446,00 17.506,97 SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf 82.388,00 1.283.736,54 Frauenthal Handel GmbH, Wien 0,00 1.911.889,01 Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein 37.331,27 40.873,40 Frauenthal Gnotec AB, Göteborg 196.798,12 176.637,57 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 0,00 0,00 Techno Heat GmbH, Wien 0,00 0,00 485.593,45 3.701.793,55 AKTIVE LATENTE STEUERN Per 31.12.2024 beträgt der Posten aktive latente Steuern EUR 1.278.200,00 (VJ: EUR 1.100.600,00). Es besteht eine Ausschüttungssperre gemäß § 235 Abs 2 UGB in Höhe der bilanzierten aktiven latenten Steuern, soweit die danach verbleibenden, jederzeit auflösbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags, nicht mindestens dem aktivierten Betrag entsprechen. Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge, Beteiligungsabschreibungen der Vorjahre und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögensgegenstände und Schulden gebildet Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt 0): in EUR 31.12.2023 31.12.2024 eigene Ansatz- differenzen und Verlustvorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe eigene Ansatz- differenzen und Verlustvortr äge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe Erfolg- wirksame Änderung Anlagevermögen 1.993,08 0,00 1.993,08 1.931,31 0,00 1.931,31 -61,77 Siebtelabschreibungen 10.173,89 1.065.542,29 1.075.716,18 6.792,56 745.845,90 752.638,46 -323.077,72 Geldbeschaffungskosten 1.638,74 0,00 1.638,74 1.680,80 0,00 1.680,80 42,06 Jubiläumsgeldrückstellung 21.252,00 0,00 21.252,00 26.174,00 0,00 26.174,00 4.922,00 Verlustvorträge 0,00 0,00 0,00 495.775,43 0,00 495.775,43 495.775,43 35.057,71 1.065.542,29 1.100.600,00 532.354,10 745.845,90 1.278.200,00 177.600,00 98 EIGENKAPITAL In der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals um EUR 783.499,00 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499,00 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.445.240 Stück Aktien, somit 16,71 % des Grundkapitals und 18,56 % der Stimmrechte (VJ: 1.628.575 Stück Aktien, 18,82 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH, der Tridelta GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 6.341.102 Stück Aktien, somit 73,29 % des Grundkapitals und 81,44 % der Stimmrechte (VJ: 7.022.916 Stück Aktien, 81,18 % des Grundkapitals und der Stimmrechte). Die Frauenthal Holding AG hält seit dem Aktienrückkaufprogramm, das im Juni 2024 abgeschlossen wurde, selbst 10 % der Aktien. Das Stimmrecht aus diesen eigenen Aktien ruht in der Hauptversammlung, weshalb es bei den anderen Aktionären zu Abweichungen zwischen dem Stimmrechtsanteil und dem Anteil am Grundkapital kommt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt zum 31.12.2024 865.149 Stück – dies entspricht 10 % des Grundkapitals. Die Aktien wurden zum Preis von EUR 23,80 je Stück im Wege eines öffentlichen (Teil-)Angebots gemäß §§ 4 ff ÜbG erworben. Das freiwillige öffentliche (Teil-)Angebot wurde am 26. April 2024 veröffentlicht und die Annahme des Angebots lief bis einschließlich 24. Mai 2024. Die Gewinnrücklagen haben sich aufgrund des Erwerbs eigener Aktien um EUR 20.590.546,20 reduziert. Eigene Aktien Anzahl Stück Anteil am Grundkapital in EUR Anteil am Grundkapital in % Stand 31.12.2023 0 0 0,00 Stand 31.12.2024 865.149 865.149 10,00 Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 33. Hauptversammlung erteilt. In der 35. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). RÜCKSTELLUNGEN Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Rückstellung für Körperschaftsteuer 0,00 3.074.916,00 Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 231.400,00 124.700,00 231.400,00 3.199.616,00 99 Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt: 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Jubiläumsgelder 138.000,00 114.600,00 nicht konsumierte Urlaubstage 160.600,00 168.200,00 Veröffentlichungskosten 90.000,00 90.000,00 Prüfungs- und Beratungskosten Prämien 92.400,00 351.200,00 63.350,00 429.800,00 übrige kurzfristig 200.000,00 200.000,00 1.032.200,00 1.065.950,00 Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind vor allem für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesellschaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 200 begrenzt sind. VERBINDLICHKEITEN Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2024 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 636.600,66 636.600,66 0,00 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.287,26 54.287,26 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 25.194,00 25.194,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 272.344,90 272.344,90 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.111,70 3.111,70 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 21.190,13 21.190,13 davon aus Abgrenzungen 248.043,07 248.043,07 Verbindlichkeiten gesamt 988.426,82 988.426,82 0,00 0,00 0,00 Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2023 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.739,58 4.739,58 0,00 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29.639,23 29.639,23 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 959,00 959,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 315.076,80 315.076,80 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.706,35 3.706,35 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 23.307,42 23.307,42 davon aus Abgrenzungen 288.063,03 288.063,03 Verbindlichkeiten gesamt 350.414,61 350.414,61 0,00 0,00 0,00 In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2024 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 45.547,93 (VJ: EUR 85.567,89) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2024 zahlungswirksam werden. 100 Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: Zusammensetzung: 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Frauenthal Handel GmbH, Wels 25.194,00 0,00 Techno Heat GmbH, Wien 0,00 959,00 25.194,00 959,00 SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt: 2024 2023 TEUR TEUR für das folgende Geschäftsjahr 352 339 für die fünf folgenden Geschäftsjahre 352 339 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf: 31.12.2024 31.12.2023 EUR EUR Garantien 3.371.248,16 3.836.248,16 Summe 3.371.248,16 3.836.248,16 Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank- Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2024 auf TEUR 3.371 (VJ: TEUR 3.836). ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über keine derivativen Finanzinstrumente. 101 ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: - nach geographisch bestimmten Märkten 2024 2023 EUR EUR Inlandsumsätze 843.673,50 1.020.766,15 Auslandsumsätze 930.180,00 1.667.562,21 1.773.853,50 2.688.328,36 Bei den Umsatzerlösen handelt es sich vorrangig um Leistungen im Bereich Treasury, rechtlichen & steuerlichen Fragestellungen, Unterstützung bei Versicherungsthemen sowie IT. Die Gliederung der Umsatzerlöse hat sich im Geschäftsjahr 2024 um die Weiterverrechnungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen verändert, deshalb sind die Umsatzerlöse 2024 nicht mit jenen aus 2023 vergleichbar (im VJ waren EUR 1.120.148,36 Weiterverrechnungen enthalten). PERSONALAUFWAND Im Personalaufwand sind für das Geschäftsjahr 2024 keine Erstattungen im Zusammenhang mit COVID-19 (VJ: EUR 3.235,17) enthalten. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit staatlichen Unterstützungen. Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 23.200,00 (VJ: EUR 21.000,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die auf die Änderung des Zinsniveaus entfallenden Änderungen in Höhe von EUR 200,00 (VJ: EUR 7.000,00) wurde im Finanzergebnis erfasst. LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITERVORSORGEKASSEN Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: 2024 2023 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes Leitende Angestellte Sonstige Mitarbeiter 9.811,32 2.153,94 14.354,25 10.611,54 1.680,22 11.895,59 26.319,51 24.187,35 AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen: 2024 2023 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes 42.000,00 29.075,22 42.000,00 29.075,22 Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind. 102 ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN 2024 2023 EUR EUR Dividendenerträge Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien Frauenthal Automotive GmbH, Wien 0,00 2.000.000,00 9.600.000,00 3.000.000,00 2.000.000,00 12.600.000,00 AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN Im Jahr 2024 fielen EUR 29.926.480,00 (Vorjahr EUR 0,00) an Aufwendungen aus Finanzanlagen an. Diese betreffen die außerplanmäßige Abschreibung der Beteiligung an der Frauenthal Automotive GmbH. STEUERN VOM EINKOMMEN Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Die Berechnung der Steuerumlagen erfolgt zum aktuellen Körperschaftssteuersatz von 23%. Per 31.12.2024 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen: - Frauenthal Holding AG, Wien - Frauenthal Immobilien GmbH, Wien - Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien - Frauenthal Automotive GmbH, Wien - Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien - Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien - SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf - 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien - Frauenthal Handel GmbH, Wels - Frauenthal Beta GmbH, Wien - Techno Heat GmbH, Wien Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet. Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen: 2024 2023 EUR EUR Körperschaftsteuer Steuerertrag Vorperioden 0,00 449.214,62 -3.070.750,00 1.772.751,43 Gruppenumlagen 727.716,00 3.335.928,00 Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten von Gruppenmitgliedern -106.700,00 882.500,00 Veränderung aktiver latenter Steuern 177.600,00 -423.300,00 1.247.830,62 2.497.129,43 Per 31. Dezember 2024 existieren steuerliche Verlustvorträge von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 20.788 (VJ: TEUR 17.035), für die noch keine interne Vergütung vorgenommen wurde. Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt, allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2024 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 1.006 (VJ: TEUR 542), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst. 103 Per 31. Dezember 2024 sind steuerliche Verlustvorträge iHv TEUR 2.156 (VJ: TEUR 0,00) vorhanden, für die aktive latente Steuern erfasst wurden. Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2024 TEUR 14.054 (VJ: TEUR 14.054) quasi permanente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahresabschluss“ (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde. AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer erfasst: 2024 EUR 2023 EUR Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 120.300,00 89.120,00 andere Bestätigungsleistungen 5.000,00 7.000,00 sonstige Leistungen 0,00 61.280,00 Summe 125.300,00 157.400,00 104 SONSTIGE ANGABEN BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßige geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe. • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien • Frauenthal Automotive GmbH, Wien • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien • Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf • Frauenthal Handel GmbH, Wels • Frauenthal Beta GmbH, Wien • Techno Heat GmbH, Wien • Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče • Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein • Frauenthal Gnotec AB, Göteborg Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 522 (VJ: TEUR 483) von der Ventana Holding GmbH an die Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat - im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern - keinen variablen Remunerationbestandteil. Eine Gesellschaft der Validus-Gruppe verrechnete Nettomieten in Höhe von TEUR 344 (VJ: TEUR 331) an die Frauenthal Holding AG. Des Weiteren wurden im Jahr 2024 Reisespesen in Höhe von TEUR 55 (VJ: TEUR 91) von Ventana Holding GmbH verrechnet. Es wurden im Geschäftsjahr 2024 Beratungsleistungen durch Frieders, Tassul & Partner iHv TEUR 23 (VJ: TEUR 9) und Leistungen durch die MOORE CENTURION Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH iHv TEUR 7 (VJ: TEUR 2) in Anspruch genommen. Die Frauenthal Holding AG erstellt selbst den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen. Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird zum 31.12.2024 in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN 187931w offengelegt. ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2024 stellen sich wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2024 Jahresergebnis 2024 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 256.789,01 42.559.974,36 249.486,56 -17.993.154,12 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 84.496.448,15 2.509.238,84 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 2.783.698,84 431.101,13 105 Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2024 Jahresergebnis 2024 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 7.302,45 62.552.886,48 119.853,42 386.363,78 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.988.049,31 4.817.321,74 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 2.352.597,71 383.545,02 DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt: 2024 2023 Angestellte 10 10 Gesamt 10 10 ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Mag. Thomas Stadlhofer Mitglied von 1. Jänner 2023 bis 31.März 2024 Im Geschäftsjahr 2024 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.209 (VJ: TEUR 1.680). In den Vergütungen sind TEUR 522 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (VJ: TEUR 483). Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2024 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.- Bw. Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 106 Der Konzernbetriebsrat hat folgende Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 137 (VJ: TEUR 129). Vorschüsse bzw. Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt zum 31.12.2024 TEUR 0, daher entfällt der Ergebnisverwendungsvorschlag. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 29. April 2025 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender 107 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, 29. April 2025 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 108 Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2024 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU- VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Sonstiger Sachverhalt Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 25. April 2024 ein nicht modifiziertes Prüfungsurteil erteilt hat. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: Bewertung des Finanzanlagevermögens Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlagevermögen, im Wesentlichen bestehend aus zwei Divisionsholdinggesellschaften, stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 96 % der Bilanzsumme den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet. 109 Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie den Diskontierungszinssätzen abhängig und daher mit Schätzunsicherheiten und Ermessen behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und der Ableitung des Diskontierungszinssatzes. Im Abschnitt Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Finanzanlagen des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt Erläuterungen zur Bilanz, Finanzanlagen des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen dargestellt und erläutert, dass die Überprüfung der Werthaltigkeit von Beteiligungen im Geschäftsjahr 2024 zu einer außerplanmäßigen Abschreibung geführt hat. Prüferisches Vorgehen Für die Prüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft. Darauf aufbauend haben wir die angewandten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer Methodik beurteilt und rechnerisch nachvollzogen. Weiters haben wir uns mit den wesentlichen Parametern (Diskontierungszinssätze und künftige Zahlungsströme) auseinandergesetzt. Dazu haben wir interne Bewertungsspezialisten beigezogen. In Bezug auf die erwarteten Cashflows haben wir uns vergewissert, dass diese mit den von der Unternehmensleitung freigegebenen und vom Aufsichtsrat gebilligten bzw zur Kenntnis genommenen Budgets für 2025 und Planungen für die Folgejahre übereinstimmen. Anhand von Vorjahresvergleichen, Marktdaten und unter Berücksichtigung der in der Automotive Sparte bestehenden Rahmenverträge haben wir die Plausibilität der erwarteten Umsätze und Wachstumsraten beurteilt. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch nachvollziehen der Ableitung der für die Bestimmung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) beurteilt. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. 110 Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. 111 Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Juni 2024 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. September 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 16. September 2024 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr MMag Christoph Zimmel. Wien, Grant Thornton Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft qualifiziert elektronisch signiert MMag Christoph ZIMMEL eh Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. 112
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.