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STS Group AG

Environmental & Social Information Mar 31, 2025

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Environmental & Social Information

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Nichtfinanzieller Konzernbericht 2024

1. ALLGEMEINE ANGABEN (ESRS 2) _______________1
EINFÜHRUNG1
VERANTWORTUNG, REGELN UND PROZESSE2
GESCHÄFTSMODELL, STRATEGIE UND WERTSCHÖPFUNGSKETTE4
STAKEHOLDER ENGAGEMENT 11
RISIKOANALYSE UND NICHT FINANZIELLE RISIKEN 13
WESENTLICHE THEMEN14
2. BERICHTSPFLICHTIGE ASPEKTE_______________ 27
UMWELTBELANGE27
KLIMAWANDEL (ESRS E1) _______________ 27
RESSOURCENNUTZUNG & KREISLAUFWIRTSCHAFT (ESRS E5)________ 44
EU-TAXONOMIE ANGABEN_______________ 49
Herangehensweise 50
Ergebnisse 54
ARBEITNEHMERBELANGE61
ARBEITSKRÄFTE DES UNTERNEHMENS (ESRS S1) _________61
ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE UND LIEFERKETTE 73
ARBEITSKRÄFTE IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE (ESRS S2)________ 73
SOZIALBELANGE76
BETROFFENE GEMEINSCHAFTEN (ESRS S3)_________ 76
BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG 77
GOVERNANCE UND UNTERNEHMENSPOLITIK (ESRS G1)__________77

1. ALLGEMEINE ANGABEN (ESRS 2)

EINFÜHRUNG

ESRS 2 BP-1 Allgemeine Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärungen

Die STS Group1 veröffentlicht seit dem Geschäftsjahr 2018 eine nichtfinanzielle Erklärung gemäß den Anforderungen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) als separates Dokument. Aufgrund der jüngsten gesetzlichen Entwicklungen in Europa hat die STS Group bereits Ende 2023 damit begonnen, ihre Prozesse anzupassen und sich auf die Anforderungen der CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) vorzubereiten. Im Jahr 2024 wurde eine detaillierte Wesentlichkeitsanalyse nach den Vorgaben der ESRS (European Sustainability Reporting Standards) durchgeführt und die erforderlichen Daten erhoben. Da die CSRD in Deutschland im Berichtsjahr nicht in nationales Recht umgesetzt wurde, erfolgte keine Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung 2024 durch einen externen Wirtschaftsprüfer. Die Inhalte des nichtfinanziellen Konzernberichts wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Die separate nichtfinanzielle Erklärung wurde in Anlehnung an die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) erstellt. Zu Beginn jedes Abschnitts dieser nichtfinanziellen Erklärung wurden daher Verweise auf die Abgabepflichten der im Bericht angesprochenen ESRS hinzugefügt. Der Konsolidierungskreis der nichtfinanziellen Erklärung entspricht dem des Finanzberichts 2024. Die Gruppe verfolgt alle gesetzlichen und regulatorischen Entwicklungen in Bezug auf die Erstellung und Offenlegung nichtfinanzieller Informationen, einschließlich der EU-Taxonomie-Verordnung. Aus diesem Grund hat die STS Group erneut für das Jahr 2024 die Taxonomiefähigkeit der Wirtschaftstätigkeiten und die Taxonomiekonformität der identifizierten fähigen Aktivitäten überprüft und die entsprechenden Kennzahlen (Umsatz, CapEx und Opex) erhoben. Der Taxonomie-Bericht ist im Kapitel Umweltbelange enthalten.

In dieser nichtfinanziellen Erklärung wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher, männlicher und diverser Sprachformen aus Gründen der Lesbarkeit verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

1 Als STS Group, wird die STS Group AG mit deren sämtlichen Töchtergesellschaften bezeichnet.

VERANTWORTUNG, REGELN UND PROZESSE

ESRS 2 GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane

Die STS Group AG verfügt über ein duales Führungssystem, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat die Hauptaufgabe, den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft zu überwachen und zu beraten. Der Aufsichtsrat besteht derzeit aus drei Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt werden. Alle Mitglieder verfügen über die Kompetenzen, die im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit der STS Group AG als wesentlich angesehen werden. Dazu gehören insbesondere langjährige Erfahrungen und vertiefte Kenntnisse in der Führung eines international tätigen Unternehmens in der Automobilbranche sowie in den Bereichen Produktion, Produktentwicklung, strategisches Management, Finanzund Rechnungswesen. Der Aufsichtsrat erörtert in regelmäßigen Abständen die Geschäftsentwicklung und -planung sowie die Unternehmensstrategie und deren Umsetzung. Er prüft den Jahres- und Konzernabschluss, den Lagebericht, den Konzernlagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns. Er entscheidet nach den gesetzlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses. Wesentliche Vorstandsentscheidungen, z.B. die Budgetplanung, Kapitalmaßnahmen sowie wesentliche Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Bei der Auswahl der vorzuschlagenden Kandidaten für den Aufsichtsrat achtet die Gesellschaft darauf, dass es sich um Personen handelt, die über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen wie persönlichen Erfahrungen verfügen, auch im Hinblick auf die für die Gesellschaft relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Da der Aufsichtsrat der Gesellschaft satzungsgemäß nur aus drei Personen besteht, werden - abgesehen vom gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungsausschuss - keine Ausschüsse gebildet. Alle Mitglieder des Prüfungsausschusses befassen sich insbesondere mit der Rechnungslegung, den Rechnungslegungsgrundsätzen, dem internen Kontroll- und Risikomanagementsystem sowie der Abschlussprüfung.

Der Vorstand der STS Group AG besteht seit dem Jahr 2022 aus einem Mitglied, der für die Geschäftsführung und die Vertretung der Gesellschaft nach außen verantwortlich ist. Er leitet die STS Group AG mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung und im Interesse der Gesellschaft. Der Vorstand ist zuständig für die Aufstellung des Halbjahresberichts und des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Lageberichts und des Konzernlageberichts der STS Group AG. Er sorgt außerdem dafür, dass gesetzliche Bestimmungen, behördliche Regelungen und unternehmensinterne Richtlinien eingehalten werden. Er wirkt auf deren Einhaltung durch die Konzernunternehmen hin.

ESRS 2 GOV-2 Informationen und Nachhaltigkeitsaspekte, mit denen sich die Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane des Unternehmens befassen

Der zunehmende Wettbewerb auf den globalen Märkten und die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit in den Unternehmensalltag zu integrieren, sowohl aufgrund dynamischer gesetzlicher Vorgaben als auch durch den wachsenden Druck verschiedener Stakeholder, machen es heutzutage notwendig, zu erkennen, was für ein Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit wichtig ist und dies auch konkret umzusetzen und in die Organisationsstruktur des Unternehmens zu integrieren. Die STS Group hat klare Verantwortlichkeiten für ESG entwickelt und zugewiesen. ESG-Management bezeichnet die Aufsicht, Strukturen, Richtlinien, Regeln und Kontrollen einer Organisation in Bezug auf wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie deren Risiken und Chancen. Der Vorstand sowie der Aufsichtsrat der STS Group befassen sich mit allen wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und deren Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs). Die STS Group verfügt darüber hinaus über ein bereichsübergreifendes ESG-Team (dasselbe Team der Adler Pelzer Group), das von den Ansprechpartnern der verschiedenen Unternehmensbereiche geleitet wird und für das Management und die Überwachung von Nachhaltigkeitsthemen verantwortlich ist. Eine Ebene höher ist das funktionsübergreifende ESG-Kernteam angesiedelt, das von dem CSR-Manager und dem CSO geleitet und koordiniert wird und für die Entscheidungsfindung und den funktionsübergreifenden Informationsaustausch verantwortlich ist. Der CSO berichtet monatlich an das Executive Committee, das direkt vom CEO geleitet wird und informiert es. Das Executive Committee ist für die Prüfung und Genehmigung von Nachhaltigkeitsthemen und der nichtfinanziellen Erklärung verantwortlich.

Compliance

Die STS Group AG hat seit Ende 2022 die Verhaltenskodizes der Adler Pelzer Group übernommen und verfügt deshalb über einen Verhaltenskodex, der für alle Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder gilt und über einen Verhaltenskodex für Geschäftspartner/ Lieferanten. Der Verhaltenskodex wird regelmäßig überprüft und an die sich ändernden Standards und Erwartungen der Stakeholder angepasst. Er ist ein grundlegender Bestandteil der Unternehmensrichtlinien für das Geschäftsgebaren und legt klare Erwartungen in Bezug auf Korruptionsbekämpfung, fairen Wettbewerb und die Achtung der Menschenrechte fest. Außerdem verfügt die STS Group über eine Compliance-Abteilung, die direkt an den Aufsichtsrat berichtet. Die Compliance-Abteilung stellt nicht nur die Einhaltung der internen Richtlinien des Verhaltenskodex sicher, sondern führt auch Risikobewertungen durch, um potenzielle Bereiche für Fehlverhalten oder Verstöße gegen Vorschriften zu ermitteln. Diese Bewertungen ermöglichen es dem Aufsichtsrat, fundierte Entscheidungen über Richtlinien für das Geschäftsverhalten und Risikomanagementstrategien zu treffen. Außerdem erstellt die Compliance-Abteilung einen jährlichen Bericht, der dem Aufsichtsrat vorgelegt wird. In diesem Bericht werden der Status der Richtlinien zum Geschäftsgebaren, Compliance-bezogene Vorfälle und ergriffene Korrekturmaßnahmen behandelt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Aufsichtsrat ein genaues Verständnis der unternehmerischen Ethik und möglicher Verbesserungsbereiche hat. Das Unternehmen hat ein Hinweisgebersystem eingerichtet, das es Mitarbeitern und Stakeholdern ermöglicht, unethische oder illegale Aktivitäten vertraulich zu melden. Die STS Group AG untermauert mit ihrem Hinweisgebersystem ihr Engagement für Transparenz und ethische Geschäftspraktiken. Zu den Aufgaben des Aufsichtsrats gehört auch die Überwachung dieses Mechanismus und die Sicherstellung, dass Meldungen umgehend untersucht werden und gleichzeitig Hinweisgeber vor Vergeltungsmaßnahmen geschützt sind.

Der Aufsichtsrat wird regelmäßig über wesentliche Nachhaltigkeitsauswirkungen, -risiken und -chancen im Rahmen von vierteljährlichen Sitzungen, detaillierten Berichten und bei Bedarf auch anlassbezogen informiert. Gleichzeitig ist der Vorstand für die Sicherstellung einer zeitnahen Kommunikation verantwortlich, die Themen wie die Umsetzung der Sorgfaltspflicht, die Wirksamkeit der Richtlinien und die Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele abdeckt. Unterstützende Strukturen wie Ausschüsse und Ad-hoc-Beschlüsse ermöglichen eine flexible Reaktion auf kritische Nachhaltigkeitsthemen.

GESCHÄFTSMODELL, STRATEGIE UND WERTSCHÖPFUNGSKETTE

ESRS 2 SBM-1 Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Die STS Group bietet ihren Kunden eine breite Palette an Systemlösungen und Komponenten für den Innenraum sowie für die Außenverkleidung von Lkw, Nutzfahrzeugen und Pkw an. Dabei werten STS-Komponenten das Fahrzeugdesign optisch auf, tragen zur Aerodynamik des Fahrzeuges bei und sorgen für eine signifikante Gewichtsreduktion durch ihre Leichtbauweise. Die STS Group entwickelt und produziert Fahrzeugkomponenten mit SMC-Technologie (Sheet Molding Compound), die Metallkomponenten effizient ersetzt und dabei zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Fahrzeugen beiträgt, indem das Gesamtgewicht dieser Fahrzeuge verringert wird.

Aufgrund ihrer hohen vertikalen Integration ist die STS Group in der Lage, den kompletten Herstellungsprozess jeder Komponente von der Idee bis zum fertigen Produkt abzubilden. Als One-Stop-Shop-Anbieter mit langjähriger Expertise sieht der Vorstand in gewichtsoptimierten Kunststofflösungen, wie sie zunehmend im Pkw-Bereich vorkommen, einen klaren Wettbewerbsvorteil. Produktionsanlagen und Logistik sind hauptsächlich für kleine und mittlere Serien ausgelegt, wie sie typisch für leichte bis schwere Nutzfahrzeuge sind, aber auch für Sondermodelle und Elektromobilität oder gewichtsoptimierte Kunststofflösungen, wie sie zunehmend im Pkw-Bereich vorkommen.

Die STS-Produktionsstätten befinden sich in der Nähe der jeweiligen Standorte der Kundenwerke. Das macht alle Aspekte der Zusammenarbeit einfacher, effizienter und nachhaltiger. Mit Hauptsitz in Deutschland betreibt die Gruppe ein globales Netzwerk in allen wichtigen Märkten. Die STS Group verfügt zum Ende des Geschäftsjahres über zwölf Werke in fünf Ländern auf drei Kontinenten.

Die STS Group vereint die Fertigungstechnologien Spritzguss sowie Heiß- und Formpressen von Kompositen (Verbundwerkstoffen). Es stellt das Halbzeug und die Verbundwerkstoffe selbst her und kann somit flexibel auf kundenspezifische Anforderungen reagieren.

Die Geschäftstätigkeit der STS Group wird zum einen nach Produktarten und zum anderen nach geographischen Aspekten gesteuert. Dieses Prinzip findet sich in der nachfolgenden Segmentierung der Geschäftstätigkeiten wieder:

Plastics: Das Segment fertigt eine Vielzahl von Karosserieaußenteilen und Innenmodulen für Lkw, andere Nutzfahrzeuge und Pkw. Es beinhaltet die Hard-Trim-Produkte aus Spritzguss und Verbundwerkstoffen wie SMC (Sheet Moulding Compound) oder glasfaserverstärkte duroplastische Halbzeuge. Das Halbzeug spielt durch seine zahlreichen positiven Eigenschaften wie beispielsweise hohe Steifigkeit und Hitzebeständigkeit eine wichtige Rolle in der Automobilproduktion. So ersetzt es häufig Strukturteile aus Metall und leistet einen wichtigen Beitrag bei der Abdeckung von Batteriesystemen in Elektrofahrzeugen. Das Segment Plastics verfügt über Produktionsstätten in Europa und Mexiko. Aus Mexiko und den USA heraus werden Kunden in Nordamerika beliefert. Hard-Trim-Systeme kommen bei Nutzfahrzeugen z.B. für Außenteile (z.B. Frontmodule, Dachmodule und weitere aerodynamische Verkleidungen) oder Innenmodule ("Bunkbox" unter dem Fahrerbett und Regalelemente) und bei Pkw z.B. für Strukturteile (Heckklappe) zum Einsatz. Darüber hinaus verfügt das Segment über eigene

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Kapazitäten für die Lackierung von Kunststoffen.

China: In diesem Segment sind die Aktivitäten im chinesischen Markt gebündelt. Diese umfassen die Belieferung der Kunden mit Kunststoffteilen für die Außenverkleidung von Fahrzeugen, überwiegend für die Kabine von Nutzfahrzeugen, zunehmend aber auch für die von Pkws. Die Produktpalette bietet Lösungen und Komponenten für Nutzfahrzeuge wie Stoßfänger, Frontverkleidungen, Deflektoren, Dächer, Kotflügel und Einstiege sowie Teile für Pkw wie die Batterieabdeckung für Elektrofahrzeuge bis hin zu komplexen Strukturteilen, beispielsweise die Heckklappe für SUVs. Dabei kommen Verbundwerkstoff-Pressverfahren sowie Spritzgusstechnik zur Anwendung. Zudem verfügt das Segment über eigene Kapazitäten für die Lackierung von Kunststoffen.

Materials: Dieses Segment umfasst die Entwicklung und Produktion von Halbfabrikaten (Sheet Molding Compound – SMC), Faserformmassen (Bulk Molding Compound – BMC) und hoch entwickelten Faserformmassen (Advanced Molding Compound – AMC). Die Halbzeuge werden sowohl gruppenintern für Hard-Trim-Applikationen genutzt als auch an externe Dritte geliefert. Im Rahmen der Entwicklung dieser Basis-Materialien besteht bereits die Möglichkeit, wesentliche Parameter des Endprodukts zu beeinflussen.

Der STS Group ist bewusst, dass Nachhaltigkeit nicht nur in die täglichen Abläufe, sondern auch in die gesamte Wertschöpfungskette einzubetten ist, indem verschiedene Stakeholder einbezogen werden. Auch bei der Bewertung von Auswirkungen, Risiken und Chancen im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurde die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet. Bei der Analyse der Wertschöpfungskette wurden in erster Linie die Tier-1 und -2 Lieferanten und deren Mitarbeiter bei der vorgelagerten Wertschöpfungskette betrachtet. Bei den eigenen Produktionsaktivitäten wurden vor allem die Mitarbeiter der gesamten Gruppe als wesentliche Stakeholder berücksichtigt. Bei der nachgelagerten Wertschöpfungskette lag der Fokus auf den Geschäftskunden (OEMs).

Die STS Group verfolgt das strategische Ziel, die zukunftsträchtigen Leichtgewichtlösungen für Nutz- und Elektrofahrzeuge weiter auszubauen. Der Fokus der Unternehmensstrategie liegt daher auf den Zukunftsmärkten Leichtbauteile und E-Mobility. Als einer der führenden Zulieferer von Komponenten und Systemen für die Automobilindustrie liegt der Schwerpunkt der STS Group auf Komponenten aus Verbundwerkstoffen und Spritzguss von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. STS-Produkte sollen Fahrzeuge zukunftsfähig machen, indem sie signifikante Beiträge zur Gewichtsreduzierung und damit zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten. Darüber hinaus verbessern die Produkte der STS Group die Optik, Haptik sowie die Funktionalität von Fahrzeugen.

Die Wachstumsstrategie der STS Group basiert zum einen auf Prozessoptimierungen durch eine erhöhte Automatisierung von Fertigungsprozessen, aber auch zum anderen auf der Adressierung von technologischen Trends wie autonomes Fahren oder E-Mobilität. Die Mission der Gruppe lautet, innovative Systemlösungen für einen smarten Transport und ein nachhaltiges Wachstum herzustellen und zu liefern. Um die Wettbewerbsposition auszubauen und nachhaltig profitabel zu gestalten, konzentriert sich die Gruppe auf vier strategische Säulen:

  • Marktführerschaft
  • Technologieführerschaft
  • Kundennähe
  • Effektive Produktionssysteme

Im Jahr 2020 hat die STS Group entschieden, sich auf die Kerntechnologien der Spritzgussund Verbundstofftechnologie zu fokussieren. Darauf folgte die Veräußerung des Segments Acoustics an die Adler Pelzer Group2 . Damit begann eine strategische Neuausrichtung mit dem Ziel, die zukunftsträchtigen Leichtgewichtlösungen für Nutz- und Elektrofahrzeuge weiter auszubauen. Zum 31. Dezember 2024 hält die Adler Pelzer Group 74,42 % der Anteile an der STS Group AG. Im Geschäftsjahr 2024 wurde der Prozess der Umsetzung der CSR- Strategie der Adler Pelzer Group, der bereits 2022 begonnen hatte, weiter vorangetrieben und vervollständigt. Ziel war die strategische Ausrichtung der STS Group mit der Adler Pelzer Group in Bezug auf Nachhaltigkeit, um die Anforderungen von Kunden und Lieferanten nach bestimmten Nachhaltigkeitsstandards bestmöglich zu erfüllen. Die Nachhaltigkeitsziele und die Prozesse zur Erhebung von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren wurden zudem mit den Vorgaben der Adler Pelzer Group abgeglichen.

Nachhaltigkeit stellt einen integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie dar und orientiert sich an der Nachhaltigkeitsstrategie der Adler Pelzer Group, die wiederum auf vier wesentliche Megatrends der Automobilindustrie ausgerichtet ist. Die ESG-Maßnahmen der STS Group folgen den Leitlinien der Adler Pelzer Group und tragen zur Erreichung der definierten Nachhaltigkeitsziele bei.

2 Als Adler Pelzer Group, wird die Adler Pelzer Holding GmbH mit deren sämtlichen Töchtergesellschaften bezeichnet.

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Unter dem Motto "Think Sustainable, Act Responsible" verfolgt die STS Group die Ziele eines nachhaltigeren Geschäftsmodells, um ihren Beitrag für die Umwelt zu leisten. Das Nachhaltigkeitsmanagement des Konzerns basiert auf fünf Säulen, welche die Identifizierung und Auswertung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen leiten:

Das Nachhaltigkeitsleitbild der STS Group leitet sich aus den UN-Sustainable Development Goals (SDGs) ab. Die SDGs sind 17 politische Ziele, die im Wesentlichen die globale nachhaltige Entwicklung bis 2030 ermöglichen sollen.

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Aus diesen Zielen wurden von der Adler Pelzer Group 11 identifiziert, die als Orientierung für die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und als Ausgangspunkt für die Festlegung von ESG-Zielen für die gesamte STS Group dienen:

Environment:

Social:

Governance:

STAKEHOLDER ENGAGEMENT

ESRS 2 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger

Die STS Group ist bestrebt, die Interessen und Erwartungen ihrer Stakeholder durch einen kontinuierlichen Dialog zu verstehen und im Rahmen der Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berücksichtigen. Die Erkenntnisse des Stakeholder-Dialogs fließen darüber hinaus in das Nachhaltigkeitsmanagement und die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein.

Die Grundsätze der STS-Richtlinie zur Einbeziehung von Stakeholdern beruhen auf Transparenz und Integrität. Sie entsprechen internationalen Standards, einschließlich der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte:

Stakeholder Chancen/Herausforderungen Kommunikationskanäle
Vorstand Eine starke Unternehmensleistung
steigert die Glaubwürdigkeit und
Anerkennung des Vorstands;
Möglichkeiten zur
Kompetenzentwicklung und zum
beruflichen Aufstieg
Regelmäßige Executive Meetings; E
Mails; Reports; Daily Business
Rechtsrisiken; Reputationsschaden;
Underperformance des Unternehmens
Aufsichtsrat Verbesserte Reputation durch positive
Performance des Unternehmens
Board Meetings; E-Mails; Reports
Rechtsrisiken; Reputationsschaden
Hauptaktionäre Wirtschaftliche Interdependenz: Die
Performance der STS Group
beeinflusst die Performance von APG
und umgekehrt; Strategic Alignment;
Synergien
Shareholder Meetings; Daily Business
Reputationsrisiken; Finanzielle
Schwierigkeiten

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Stakeholder Chancen/Herausforderungen Kommunikationskanäle
Investoren Wirtschaftliche Entwicklung des
Unternehmens; Wachstum;
Steigerung des Aktienpreises;
Profitabilität; Vertrauen
Wirtschaftliches Risiko; Verlust des
Vertrauens
Shareholder Meetings;
Hauptversammlungen;
Pressemitteilungen; Ad-Hocs; Brokerage
Plattformen; Online-Plattformen
Mitarbeiter Anerkennung und faire Behandlung
fördern Produktivität und
Engagement; Möglichkeiten zur
Kompetenzentwicklung und zum
beruflichen Aufstieg; Sichere und
stabile Arbeitsbedingungen; Inklusive
Arbeitskultur; Arbeitseffizienz;
Steigerung der Produktivität
Stress und exzessiver Workload;
Unsicherheit; Unzufriedenheit;
Schlechte Performance
Regelmäßige Meetings und Town Halls;
Intranet; E-Mail; Surveys; Hinweisgeber
System; Policies; Betriebsräte und
Gewerkschaften; Gedruckte
Informationen auf dem Shopfloor, um
Mitarbeiter ohne digitale Endgeräte zu
erreichen
Kunden Hohe Standards; hohe Qualität;
Angebot maßgeschneiderter
Produkte; Joint Development;
Knowhow
ESG-Risiken; Environmental
Performance; Lieferkette-Risiken und
Produktionsausfälle; Streik von
Mitarbeitern; Reputationsschaden
Regelmäßige Meetings; Online
Plattform; Social Media;
Unternehmenswebsite; Marketing
Kanäle; Roadshows; Pressemeldungen
Lieferanten Verstärkte Partnerschaft; Wachstum;
Entwicklung neuer Produkte;
Synergien;
Umsatzeinbußen; Insolvenz;
Verspätung bei Zahlungen;
Unterbrechung der Lieferkette
Supplier Assessment und Audits;
Regelmäßige Meetings; Supply Chain
Services: Plattformen für den Austausch
allgemeiner Informationen über ESG
Themen und Risiken
Kreditoren Starke finanzielle Performance;
Wachstum; Markt-Expansion
Default Risiko
Direkte Verhandlungen; Finanzberichte,
Meldungen, Meetings; Kommunikation
durch gesetzliche Vertreter im Falle von
Streitigkeiten oder Zahlungsverzug
Stakeholder Chancen/Herausforderungen Kommunikationskanäle
Behörden/Institutionen Compliance und Vertrauen;
Wirtschaftliche Stabilität; Vertrauen
Verstärkte Kontrolle durch die
Behörden, was sich auf Ressourcen
auswirkt; Reputationsschaden
Regulatory Filings; Sitzungen; Post; E
Mails; Ad-Hoc Audits und Plant Visits
Gemeinschaften
Betroffene
Community Engagement;
Wirtschaftliche Entwicklung;
Schaffung von Arbeitsplätzen
Umweltverschmutzung;
Arbeitslosigkeit
Town Halls; Public Forums;
Pressemeldungen, Newsletter;
Community Outreach Programs

RISIKOANALYSE UND NICHT FINANZIELLE RISIKEN

ESRS 2 GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Konzepte für die Handhabung der Risiken sind in einem Risikomanagement Handbuch festgelegt, welches fortlaufend aktualisiert wird. Die Hauptverantwortung für den Risikomanagementprozess liegt beim Vorstand. Zur Unterstützung bei der Umsetzung des Risikomanagementprozesses und der Verwaltung des Risikomanagement-Tools hat der CEO Risikomanager (RM) für die Business Units (BU) ernannt. Diese werden durch das eingesetzte Risikomanagement-Team, dem u.a. die Finanzdirektoren, die Werksleiter und die Einkaufs- und Vertriebsleiter angehören, unterstützt. Über die Einbindung weiterer Funktionen wird je nach Bedarf entschieden.

Der Vorstand der STS Group AG hat ein Risikofrüherkennungssystem installiert, damit Entwicklungen frühzeitig erkannt, überwacht und gesteuert werden, die den Fortbestand der Gesellschaft möglicherweise gefährden. Alle kritischen Geschäftsentwicklungen und Haftungsrisiken werden einer kritischen Prüfung unterzogen und regelmäßig in den Reviews der Tochtergesellschaften sowie in den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen berichtet. Die Einschätzung eines Risikos erfordert eine "Brutto"- und eine "Netto"-Bewertung. Die Bruttobewertung eines Risikos ist die Auswirkung, die ein potenzielles Risiko - ohne ergriffene und tatsächlich umgesetzte Maßnahmen - auf das EBIT der STS Group hätte. Die Nettobewertung berücksichtigt mögliche oder bereits umgesetzte Maßnahmen, um die Risiken zu vermeiden. Gemäß dem Risikomanagementsystem der STS Group werden nur Risiken berücksichtigt, die einen Schwellenwert von 1 Mio. EUR brutto überschreiten. Die Bewertung der Risiken erfolgt nach ihrer monetären Auswirkung (Schadensausmaß) auf das EBIT und der Eintrittswahrscheinlichkeit. Bei der Bewertung der monetären Auswirkung werden die vier Kategorien "sehr gering", "gering", "mittel" und "hoch" unterschieden. Maßgeblich für die Bewertung ist das Schadensausmaß bezogen auf ein Geschäftsjahr. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird auf einer Prozentskala bewertet und in die vier Kategorien "unwahrscheinlich", "möglich", "wahrscheinlich" und "sehr wahrscheinlich" unterteilt. Die Kombination aus Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit definiert die Risikoklasse, die in ihrer Wirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering, mittel und hoch eingestuft wird.

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden im Berichtsjahr verschiedene nachhaltigkeitsbezogene bzw. nichtfinanzielle Risiken in Bezug auf die Nachhaltigkeitsthemen, die unter den ESRS abgedeckt sind, ermittelt und ausgewertet. Im Zusammenhang damit wurden auch die wesentlichen Klimarisiken in Übereinstimmung mit den Anforderungen der CSRD und der Taxonomie-Verordnung identifiziert - sowohl physische als auch transitorische. Eine detaillierte Beschreibung der Risiken befindet sich in den jeweiligen Kapiteln dieser Erklärung zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen. Im Zusammenhang mit dem Prozess der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den CSRD/ESRS Anforderungen wurden weitere Risiken festgestellt.

Weitere Angaben zum Risikomanagement sind dem Chancen- und Risikobericht innerhalb des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2024 zu entnehmen.

WESENTLICHE THEMEN

ESRS 2 IRO-1 Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Die STS Group hatte bereits im Jahr 2018 einige wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, basierend auf den berichtspflichtigen Aspekten nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz – Umweltbelange, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Bestechung und Korruption – identifiziert und später anhand der CSR-Strategie der Adler Pelzer Group überprüft und angepasst. Im Berichtsjahr 2024 hat die STS Group eine Wesentlichkeitsanalyse ("Doppelte Wesentlichkeitsanalyse") gemäß den Anforderungen der neuen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, und zwar der ESRS (European Sustainability Reporting Standards - nach dem ESRS 1, Kapitel 3) durchgeführt. Die Analyse der Nachhaltigkeitsthemen wurde durch folgende internationale Rahmenwerke gestützt:

  • Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs);
  • Pariser Abkommen

  • UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

  • SASB-Standards
  • Europäischer Green Deal

Der Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse begann mit einer übergeordneten Analyse der von den ESRS abgedeckten Nachhaltigkeitsthemen und führte dann zu einer detaillierten Bewertung der einzelnen Auswirkungen, Risiken und Chancen. Experten aus allen Unternehmensabteilungen wurden während des gesamten Prozesses durch Konsultationen, Vor-Ort-Workshops und virtuelle Workshops eingebunden. Die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses und der gesammelten Daten wurde durch die Anwendung quantitativer und qualitativer Methoden zur Bewertung der identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen sichergestellt. Bei der Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse für die STS Group wurde auch die Perspektive der Adler Pelzer Group miteinbezogen. Der CSRD-Projektmanager der STS Group diente als primäre Schnittstelle zwischen der Muttergesellschaft (Adler Pelzer Group) und der Tochtergesellschaft (STS Group) und sorgte für eine reibungslose Kommunikation und Koordination zwischen beiden Unternehmen. Das gesamte CSRD-Berichtsteam und das CSR-Team der Adler Pelzer Group waren ebenfalls involviert. Das Management war während des gesamten Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse eng eingebunden. Ihre Beteiligung gewährleistete die Ausrichtung an den strategischen Zielen, sicherte die notwendige Entscheidungskompetenz für die Umsetzung von Veränderungen und unterstrich das Engagement des Managements für Nachhaltigkeit. Die Planung und Moderation sämtlicher Workshops wurden durch externe ESG-Berater unterstützt.

Die Wesentlichkeitsanalyse begann mit der sogenannten "Longlist Creation", bei der eine Liste potenziell wesentlicher Themen (sogenannte "Long List") erstellt wurde. Anschließend wurden die Themen der "Long List" unter beiden Aspekten der doppelten Wesentlichkeit - der sogenannten "Impact Materiality" (Wesentlichkeit der Auswirkungen) und der "Financial Materiality" (finanzielle Wesentlichkeit) - einer IRO-Analyse unterzogen, d.h. einer Auswertung der Auswirkungen (I: Impacts), der Risiken (R: Risks) und der Chancen (O: Opportunities).

In den Workshops für die "Longlist-Creation" wurden zunächst die Wesentlichkeitsanforderungen der ESRS und anschließend die des SASB-Frameworks überprüft, um sicherzustellen, dass keine kritischen Nachhaltigkeitsaspekte, welche für die Geschäftstätigkeit der STS Group relevant sind, übersehen wurden. Nachdem der Erstellung der "Longlist" haben die Teilnehmer jedes Thema durchleuchtet und die damit verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert. Außerdem wurden auch alle relevanten Stakeholder der STS Group berücksichtigt, um zu verstehen, an welcher Stelle der Wertschöpfungskette das jeweilige Thema von Bedeutung ist.

Die "Longlist-Creation-Phase" ergab eine Liste von 67 Nachhaltigkeitsthemen, die für die STS Group potenziell wesentlich sein könnten. Anschließend wurden diese 67 Themen in fünf Kategorien eingeteilt, um eine gezieltere Diskussion mit den betroffenen Unternehmensabteilungen zu ermöglichen. Ziel dieser Bewertungen war es, eine umfassende Analyse jedes Themas durchzuführen und die damit verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) zu bewerten.

Nach der ersten Phase wurden die identifizierten IROs quantifiziert. Bei der konkreten Quantifizierung (Auswertung) der IROs wurde eine Nettobetrachtung vorgenommen, d.h. die Quantifizierung der negativen Auswirkungen bzw. Risiken erfolgte z.B. nach der Betrachtung möglicher Maßnahmen zur Minderung des identifizierten Risikos bzw. der negativen Auswirkung. Gemeint sind Maßnahmen, die dem Auftreten eines Risikos bzw. einer Auswirkung unmittelbar entgegenwirken (mitigating), jedoch nicht solche, die dem Risiko bzw. der Maßnahme erst mittelbar oder langfristig entgegenwirken (remediating). Die STS Group stützte sich bei der Auswertung sowohl auf qualitative Angaben, die auf der Erfahrung und dem Fachwissen der beteiligten Experten basierten, wie z.B. Informationen über Wettbewerber oder Feedback von Mitarbeitern und Kunden, als auch, wo möglich, auf quantitative Daten, wie z.B. bei der Quantifizierung von Risiken (basierend auf den Leitlinien des Risikomanagementhandbuchs der Gruppe).

Auswertung der identifizierten Auswirkungen (Inside-Out Perspektive)

Bewertung der Auswirkungen der Aktivitäten des Unternehmens auf die Umwelt und die Menschen in Bezug auf ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG-Aspekte). Zu den Auswirkungen zählen jene, die mit den eigenen Geschäftstätigkeiten sowie mit der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette des Unternehmens verbunden sind, unter anderem durch seine Produkte und Dienstleistungen sowie durch seine Geschäftsbeziehungen. Das Schweregrad der Auswirkungen (positive und negative) wurde durch folgende Kriterien bestimmt:

  • Ausmaß: Größe der positiven/negativen Auswirkungen auf Menschen und/oder die Umwelt (z.B. das Ausmaß der Beeinträchtigung grundlegender Lebensbedürfnisse oder Freiheiten von Menschen);
  • Umfang: Ausmaß der Ausbreitung der Auswirkungen (z.B. die Anzahl der betroffenen Menschen oder die geografische Ausdehnung eines bestimmten Schadens);
  • Unbehebbarkeit nur bei negativen Auswirkungen: Inwieweit können die negativen Auswirkungen behoben werden (z.B. durch Entschädigung oder Rückerstattung bzw. ob Betroffene ihre Rechte wiedererlangen können);

• Bei potenziellen Auswirkungen wurde auch die "Eintrittswahrscheinlichkeit" berücksichtigt.

Daher ergeben sich vier verschiedene Arten von Auswirkungen, die im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse identifiziert wurden:

  • Tatsächliche negative Auswirkungen: Bewertung anhand von Ausmaß, Umfang und Unbehebbarkeit.
  • Tatsächliche positive Auswirkungen: Bewertung anhand von Ausmaß und Umfang.
  • Potenzielle negative Auswirkungen: Bewertung anhand von Ausmaß, Umfang und Umkehrbarkeit sowie Eintrittswahrscheinlichkeit.
  • Potenzielle positive Auswirkungen: Bewertung anhand von Ausmaß, Umfang und Eintrittswahrscheinlichkeit.

Auswertung der identifizierten Risiken und Chancen (Outside-In Perspektive)

Ein Nachhaltigkeitsthema stellt ein Risiko dar, wenn es negative finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen hat oder haben könnte: Es hat oder könnte kurz- , mittel- oder langfristig negative Auswirkungen auf die Entwicklung, die Finanzlage, die Ertragslage, den Cashflow, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten des Unternehmens haben. Andererseits stellt ein Nachhaltigkeitsthema eine Opportunität dar, wenn es einen positiven finanziellen Einfluss auf das Unternehmen hat oder haben könnte.

Die Risiken und Chancen lassen sich durch die folgenden Kriterien bestimmen:

• Ausmaß der Risiken oder Chancen für das Unternehmen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit.

Die Klassifizierung der Risiken nach dem bestehenden Risikomanagementsystem der STS Group wurde als Basis für die Auswertung der finanziellen Wesentlichkeit verwendet.

IRO-Quantifizierung: Berechnungsmethode

Im Allgemeinen erfolgt die Berechnung des jeweiligen Schweregrades der Auswirkungen, Risiken und Chancen immer so, dass diese auf einer Skala zwischen [0 - 10] liegen. Dabei werden die Dimensionen Ausmaß, Umfang und Unbehebbarkeit addiert und die Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert.

Außerdem wurde jedes quantifizierte IRO immer auf einen relevanten Zeithorizont - kurzfristig, mittelfristig, langfristig - abgebildet.

ESRS 2 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Nachfolgend werden die ESRS, deren Handlungsfelder und entsprechenden IROs aufgelistet, die durch die doppelte Wesentlichkeitsanalyse der STS Group identifiziert wurden. Eine detaillierte Beschreibung dieser IROs bezogen auf die wesentlichen ESRS-Themen befindet sich in den jeweiligen ESG-Kapiteln:

ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
E1 Klimawandel Anpassung an den Klimawandel Ja Tatsächlich positiv Herstellung von Leichtbauteilen für den
Automobilsektor
Risiko Physische und Übergangsrisiken
Chance Wettbewerbsvorteil durch
Widerstandsfähigkeit gegenüber dem
Klimawandel
Klimaschutz Ja Tatsächlich negativ CO₂-Emissionen aus Produktionsaktivitäten,
Lieferanten und Kunden
Risiko Produktionsausfälle und
Betriebsunterbrechungen
Chance Gestiegene Nachfrage nach Leichtbauteilen
Energie Ja Tatsächlich positiv Geringerer Energieverbrauch im
Fahrzeugbetrieb durch Leichtbauteile
Tatsächlich negativ Energieverbrauch aus den
Produktionsprozessen
Risiko Steigende Energiepreise
Green Energy und Kostenreduzierung
Chance Energieunabhängigkeit
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment Auswirkungen/Chancen/Risiken Beschreibung der IROs
als relevant eingestuft (IROs)
E2 Umweltverschmutzung Luftverschmutzung Ja Potenziell negativ Freisetzung flüchtiger organischer
Verbindungen aus den produktionsprozessen
und Lieferanten
Risiko Bußgelder aufgrund von Compliance
Verstößen
Wasserverschmutzung Ja Potenziell negativ Verschmutzung vom Abwasser aus
Lackierereien
Risiko Bußgelder wegen Wasserverschmutzung
Bodenverschmutzung Nein
Verschmutzung von lebenden
Organismen und Nahrungsressour
Nein
cen
Besorgniserregende Stoffe Nein
Besonders besorgniserregende Nein
Stoffe
Mikroplastik Ja Potenziell negativ Entstehung von Mikroplastik aus Fräsen von
Teilen, beim Hochdruckreinigen, aus Brennen
von Thermoplasten
Risiko Änderungen in Gesetzgebung
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment Auswirkungen/Chancen/Risiken Beschreibung der IROs
als relevant eingestuft (IROs)
E3 Wasser-und Meeres Wasser Ja Potenziell negativ Geringer Verbrauch von Wasser in
ressourcen Produktionsprozessen
Risiko Änderungen in Gesetzgebung
Meeresressourcen Nein
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
E4 Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Direkte Ursachen des
Biodiversitätsverlusts
Ja Tatsächlich negativ CO2-Emissionen aus den
Produktionsprozessen und Lieferanten mit
negativen Folgen auf die Ökosysteme
Chance Reputationsrisiko
Auswirkungen auf den Zustand
der Arten
Ja Tatsächlich negativ Durch Luftverschmutzung und
Bodenversiegelung (von Lieferanten und
Kunden)
Risiko Compliance Risiko und Verlust von
Betriebsgenehmigungen
Auswirkungen auf den Umfang
und den Zustand von
Ökosystemen
Ja Tatsächlich negativ Bodenversiegelung
Risiko Reputationsrisiko
Auswirkungen und
Abhängigkeiten von
Ökosystemdienstleistungen
Nein
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
E5 Ressourcennutzung
und Kreislaufwirtschaft
Ressourcenzuflüsse, einschließlich
Ressourcenverbrauch
Ja Tatsächlich negativ Erhebliche Menge an Ressourcen, die von
Lieferanten benötigt werden
Potenziell positiv Erhöhte Materialausbeute und Einsatz von
Sekundärrohstoffen
Risiko Weniger Wettbewerbsfähigkeit
Chance Erhöhte Resilienz durch geringeren
Materialeinsatz
Ressourcenabflüsse im
Zusammenhang mit Produkten
Ja Tatsächlich negativ Erhebliche Ressourcenabflüsse mit begrenzter
Recyclingfähigkeit
Potenziell positiv Verbesserte Recyclingfähigkeit durch
Ökodesign der Produkte
Risiko Übergangs- und Marktrisiken aufgrund der
Notwendigkeit, den Materialabfluss zu
reduzieren
Abfälle Ja Tatsächlich negativ Abfallaufkommen
Risiko Weniger Wettbewerbsfähigkeit
Chance Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch
Ressourcenwiederverwendung
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment Auswirkungen/Chancen/Risiken Beschreibung der IROs
als relevant eingestuft (IROs)
S1 Eigene Belegschaft Arbeitsbedingungen Ja Tatsächlich positiv Sichere Arbeitsbedingungen und zufriedene
Mitarbeiter
Potenziell negativ Unzufriedene Mitarbeiter
Risiko Rechtrisiken
Chance Produktivitätssteigerung durch
Mitarbeiterzufriedenheit
Gleichbehandlung und
Chancengleichheit für alle
Ja Potenziell positiv Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Potenziell negativ Geschlechterungleichheiten in
Führungspositionen
Risiko Geringe Mitarbeiterattraktivität für Frauen
Chance Steigerung der Mitarbeiterattraktivität durch
Diversität und Gleichberechtigung
Sonstige arbeitsbezogene Rechte Ja Tatsächlich positiv Verbesserung der Lebensqualität und der
Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter
Risiko Arbeitsbedingungen in wachsenden Märkten
Chance Bessere Reputation
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
S2 Arbeitskräfte in der
Wertschöpfungskette
Arbeitsbedingungen Ja Tatsächlich positiv Verbesserung des Lieferkettenengagements
(Fokus auf gute Arbeitsbedingungen)
Chance Stabile Lieferkette
Sonstige arbeitsbezogene Rechte Ja Tatsächlich positiv Verbesserung des Lieferkettenengagements
(Fokus auf Menschenrechte)
Risiko Schlechte Reputation für
Menschenrechtsverletzungen in der
Lieferkette
Chance Bessere Reputation und Positionierung am
Markt
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
S3 Betroffene
Gemeinschaften
Wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Rechte von
Gemeinschaften
Ja Potenziell positiv Schaffung neuer Arbeitsplätze, Beschäftigung
junger Menschen
Chance "Social license to operate"
Bürgerrechte und politische
Rechte von Gemeinschaften
Nein
Rechte indigener Völker Nein
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
S4 Verbraucher und End
nutzer
Informationsbezogene
Auswirkungen für
Verbraucher/End-nutzer
Persönliche Sicherheit von
Nein,keine direkte Interaktion mit
dem End-nutzer. Verkauf über
OEM
Nein
Verbrauchern/Endnutzern
Soziale Inklusion von
Verbrauchern/Endnutzern
Nein
ESRS Thema Sub-Thema Thema beim Pre-Assessment
als relevant eingestuft
Auswirkungen/Chancen/Risiken
(IROs)
Beschreibung der IROs
G1 Unternehmenspolitik Unternehmenskultur Ja Tatsächlich positiv Positive Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld
und wichtigste Stakeholder
Potenziell negativ Negative Auswirkungen auf Mitarbeiter
Risiko Reputationsrisiko
Chance Wettbewerbsvorteil
Schutz von Hinweisgebern Ja Tatsächlich positiv Sicherheit der Hinweisgeber
Chance Bessere Reputation und Wettbewerbsvorteile
Tierschutz Nein
Politisches Engagement und
Lobbytätigkeiten
Nein
Management der Beziehungen zu
Lieferanten, einschließlich
Zahlungspraktiken
Ja Tatsächlich positiv Zufriedene Lieferanten und langjährige
Beziehungen
Potenziell negativ Verspätete Zahlungen an Lieferanten
Risiko Unterbrechungen der Lieferungen wegen
verspäteter Zahlungen
Chance Stabile und vertrauensvolle
Geschäftsbeziehungen
Korruption und Bestechung Ja Tatsächlich positiv Geschulte und ausgebildete Mitarbeiter
Chance Bessere Reputation

Festlegung der Schwellenwerte für die Materialität

Da der ESRS 1 Standard keinen Schwellenwert vorgibt und einen Interpretationsspielraum zulässt, hat das CSR-Team nach der IRO-Quantifizierung Schwellenwerte unter Betrachtung qualitativer oder quantitativen Daten festgelegt. Dabei wurden quantitative Daten als objektive Nachweise für eine IRO-Quantifizierung bevorzugt.

Aus der Analyse und Auswertung der identifizierten IROs hat sich die nachfolgende Wesentlichkeitsmatrix ergeben. Gemeinsam mit dem CSR-Team und externen Beratern wurde die Matrix überprüft und diskutiert, um einen angemessenen Umfang für die Berichterstattung festzulegen. Ein Thema ist materiell, sobald einer der beiden Aspekte (Impact Materiality / Financial Materiality) den definierten Schwellenwert überschreitet:

Nach sorgfältiger Überlegung wurde ein Schwellenwert von 6 – auf einer Skala von 0 bis 10 – bei der Materialität der Auswirkungen und der finanziellen Materialität festgelegt. Dadurch wurde ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Berücksichtigung der für die STS Group wichtigsten Themen und den relevanten Themen in der Wertschöpfungskette erzielt.

Seite |24 Jedes ESRS-Handlungsfeld deckt verschiedene Themen und Unterthemen ab, die auch im Rahmen der IRO-Analyse untersucht wurden. Die nachstehende Tabelle zeigt die Themen, die im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse als für die STS Group relevant eingestuft wurden.

ESRS Thema Sub-Thema Sub-sub-Thema
Anpassung an den
E1 Klimawandel Klimawandel
Klimaschutz
Energie
Ressourcenzuflüsse,
E5 Ressourcennutzung und einschließlich
Kreislaufwirtschaft Ressourcenverbrauch
Ressourcenabflüsse im
Zusammenhang mit Produkten
Abfälle
S1 Eigene Belegschaft Arbeitsbedingungen Sichere Beschäftigung
Arbeitszeit
Angemessene Entlohnung
Sozialer Dialog
Versammlungsfreiheit, Existenz
von Betriebsräten und Rechte der
Arbeitnehmer auf Information,
Anhörung und Mitbestimmung
Tarifverhandlungen, einschließlich
der
Quote der durch Tarifverträge
abgedeckten Arbeitskräfte
Vereinbarkeit von Berufs- und
Privatleben
Gesundheitsschutz und Sicherheit
Gleichbehandlung und Gleichstellung der Geschlechter
Chancengleichheit für alle und
gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Weiterbildung und
Kompetenzentwicklung
Beschäftigung und Inklusion von
Menschen mit Behinderungen
Maßnahmen gegen Gewalt und
Belästigung am Arbeitsplatz
Diversität
Sonstige arbeitsbezogene
Rechte
Kinderarbeit
ESRS Thema Sub-Thema Sub-sub-Thema
Zwangsarbeit
Datenschutz
S2 Arbeitskräfte in der
Wertschöpfungskette
Arbeitsbedingungen Sichere Beschäftigung
Arbeitszeit
Angemessene Entlohnung
Sozialer Dialog
Versammlungsfreiheit, Existenz
von Betriebsräten und Rechte der
Arbeitnehmer auf Information,
Anhörung und Mitbestimmung
Tarifverhandlungen, einschließlich
der
Quote der durch Tarifverträge
abgedeckten Arbeitskräfte
Vereinbarkeit von Berufs- und
Privatleben
Gesundheitsschutz und Sicherheit
Sonstige arbeitsbezogene
Rechte
Kinderarbeit
Zwangsarbeit
Datenschutz
G1 Unternehmenspolitik Unternehmenskultur
Schutz von Hinweisgebern
Vermeidung und Aufdeckung
Korruption und Bestechung einschließlich Schulung
Vorkommnisse

2. BERICHTSPFLICHTIGE ASPEKTE

UMWELTBELANGE

KLIMAWANDEL (ESRS E1)

Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, den Wandel hin zu einer klimaneutralen Mobilität zu bewältigen und gleichzeitig ihre Wirtschaftskraft und globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Mit den ambitionierten Klimazielen Europas und Deutschlands, darunter das EU-Paket "Fit for 55" und die deutsche Verpflichtung zur CO₂-Neutralität bis 2045, muss die Branche den Wandel hin zu Elektrifizierung und nachhaltigen Lieferketten vorantreiben. In diesem Zusammenhang stellt sich die STS Group der Herausforderung, dass in der EU ab dem Jahr 2035 nur noch lokal emissionsfreie Neuwagen (Pkw und Leichtfahrzeuge) in den Markt gebracht werden dürfen.

E1.MDR-P

Die STS Group ist Teil der Mobilität der Zukunft. Als Zulieferer der globalen Nutzfahrzeug- und Automobilindustrie ist die STS Group sich ihrer Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft bewusst, indem Produkte für die Automobilindustrie hergestellt werden, die konkret zu einer Reduzierung der Umweltbelastung beitragen. Die ökologische Verantwortung der Gesellschaft ist deshalb im Produktkonzept der Gruppe verankert: Fahrzeugkomponenten herzustellen, die dank Leichtbauweise und Design zur Reduzierung des Gesamtgewichtes, der Verbesserung der Aerodynamik und dadurch zur Senkung der CO2- Emissionen der Fahrzeuge beitragen.

STS verfügt über eine gruppenweite "Environmental Policy" (Umweltrichtilinie) und eine "Richtlinie zur Energieeffizienz" zur Steuerung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel.

Die von der Adler Pelzer Group entwickelte Umweltrichtlinie wurde von der STS Group adaptiert und fördert die Einhaltung internationaler Umweltstandards entlang der gesamte Wertschöpfungskette. Diese Policy basiert auf internationalen Branchenpraktiken und Standards für Umweltmanagement, enthält Maßnahmen zur Ressourceneffizienz, stellt Mindestanforderungen für die Lieferanten dar und deckt die wesentlichen Umweltthemen ab, darunter die effiziente Nutzung von Energie und anderen Ressourcen, die Reduzierung von THG-Emissionen, das Abfall- und Chemikalienmanagement und die Abfallentsorgung.

Die Richtlinie zur Energieeffizienz ergänzt die Umweltrichtlinie und präsentiert eine Reihe an Leitfäden und Best Practices bezüglich folgender Themen:

Stromeffizienz:

  • Einstellungen optimieren
  • Beleuchtung
  • Druckluft
  • Heizung und Kühlung
  • Prozess und Technologie

Gaseffizienz:

  • Einstellung optimieren
  • Heizung und Kühlung

Wassereffizienz

E1.MDR-T; E1-4 – Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel

Die Umweltziele zur Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz umfassen die Reduktion der CO2-Emissionen aus eigenen Geschäftsaktivitäten (gesamte Scope 1- und 2-Emissionen) sowie entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3). Seit dem Jahr 2022 berechnet und überwacht die Adler Pelzer Group die Scope 3 Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Diese beinhalten auch die Emissionen der STS Group, wobei die Scope 3 Emissionen erst seit dem Berichtsjahr 2024 gesondert für die STS Group ausgewiesen werden.

Als Hauptziel wurde die Reduzierung der THG-Emissionen der Gruppe - mit Fokus auf Scope 1 und 2-Emissionen – auf 50 % bis zum Jahr 2026 festgelegt (das Basisjahr ist 2021). Die CO2- Emissionen werden regelmäßig basierend auf den Vorgaben des GHG-Protokolls berechnet, jährlich erhoben und im CDP-Report berichtet. Der CDP-Bericht hilft der STS Group dabei, ihre Umweltauswirkungen transparent zu dokumentieren, zu bewerten und dementsprechend ihre Verbesserungspotentiale aufzuzeigen.

E1.MDR-A

Die STS Group ist bestrebt, die Energieeffizienz ihrer Produktionsprozesse und Standorte zu verbessern und einen effizienteren und sparsameren Umgang mit Ressourcen zu erreichen. Alle Produktionswerke der STS Group verfügen über ein Umweltmanagementsystem, dass nach dem internationalen Standard ISO 14001 zertifiziert ist. Das Umweltmanagementsystem regelt die Zuständigkeiten und Abläufe des betrieblichen Umweltschutzes zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie zur Unterstützung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der betrieblichen Prozesse und Produkte in Verbindung mit einem verantwortungsbewussten Umgang der Mitarbeiter mit den Ressourcen. Um Produkte herzustellen und zu liefern, die die gesetzlichen Regularien erfüllen, setzt die STS Group bereits etablierte Prozesse ein und führt regelmäßige Überprüfungen der Prozesse durch. Die Überprüfung der Prozesse bezieht sich im Wesentlichen auf die regelmäßigen internen und externen Auditierungen im Rahmen der ISO 14001 Zertifizierung für alle Produktionswerke. Die Ergebnisse interner und externer Audits werden kommuniziert und notwendige Verbesserungen eingeführt. Außerdem sind die Standorte der Gruppe nach der in der Automobilindustrie anerkannten Norm IATF 16949 zertifiziert. Die Einhaltung der Anforderungen wird sowohl durch interne Audits als auch durch Audits der Zertifizierungsgesellschaften sichergestellt. Auf Basis der Ergebnisse werden kontinuierliche Verbesserungsprogramme verfolgt und die Ergebnisse kommuniziert.

In der CSR-Strategie, die von der Adler Pelzer Group übernommen wurde, werden das Konzept des Umweltmanagements und der Umweltschutz mehrfach bekräftigt und insbesondere in folgenden Dokumenten festgehalten: Im Verhaltenskodex für Mitarbeiter, im Verhaltenskodex für Geschäftspartner und in den Umweltrichtlinien für Lieferanten, die in dem "Policy statement LkSG" enthalten sind. Mit der Einführung dieses internen Regelwerks zeigt die STS Group ihre Verpflichtung zu einer umweltbewussten Unternehmensführung, insbesondere:

  • Zur Berücksichtigung der Umweltauswirkungen neuer Tätigkeiten und neuer Produktionsverfahren.
  • Zum verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.
  • Zur Entwicklung einer konstruktiven Zusammenarbeit auf der Grundlage höchster Transparenz und maximalen Vertrauens, sowohl intern als auch mit der externen Gemeinschaft und den Institutionen.
  • Zur Gewährleistung eines hohen Sicherheits- und Umweltschutzstandards durch die Einführung wirksamer Managementsysteme.

E1-1 – Übergangsplan für den Klimaschutz; E1-2 – Strategien im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel

Die STS Group zielt in Übereinstimmung mit der CSR-Strategie der Adler Pelzer Group darauf ab, ihre Scope-1- und 2-Emissionen bis 2026 um 50 % (im Vergleich zum Basisjahr 2021) zu senken. Zur Erreichung der Klimaziele hat die STS Group seit dem Jahr 2021 bestimmte Maßnahmen von der Adler Pelzer Group übernommen und umgesetzt, welche dazu beitragen, das Unternehmen, die Produktionsprozesse und Produkte beider Gesellschaftsgruppen nachhaltiger zu gestalten.

  • Einsatz von erneuerbarer Energie: Umstellung auf "Green Energy" Verträge; Projekte zu Photovoltaikanlagen in den Werken, Bau einer Windkraftanlage Neue Produktionsprozesse: U.a. APG ECO Line
  • Kreislaufwirtschaft / Recycling: Z.B. APG REC Line; Einsatz von Recyclingmaterial in Produktionsprozessen
  • Fuel Switch: U.a. Verringerung des Verbrauchs von konventionellem Kraftstoff,
  • Vermeidung von Geschäftsreisen

E1-3 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimastrategien

Die Umweltziele der Gruppe können nur durch einen holistischen Ansatz erreicht werden. Der Weg zur Reduzierung der CO2-Emissionen wurde daher in sechs Pfade unterteilt, für die jeweils konkrete Maßnahmen festgelegt und implementiert wurden:

A rbeitsbereic he: F uel Sw itc h
(5 % )
R enew able H eat
(1 0 % )
New Processes
(1 0 % )
C irc ularity &
Recycling
(1 5 % )
R enewable Power
(25 % )
M aterial & P roc ess
(35 % )
Maßnahmen: R eduzierung des
Verbrauchs fossiler
Brennstoffe
E ffizienzsteigerung
von H eiz- und
Kühlanlagen
Life C ycle
Assessment & C radle
to G rave
P ost-C onsumer
R ecycling:
W iederverwerten von
Materialien, die von
Verbrauchern bereits
benutzt wurden
G rüne
Stromlieferverträge
Messung des
E nergieverbrauchs
bei wichtigen
P rozessen z. B.
F oaming, SMC
M oulding & P ainting,
C arpet
Anschaffung neuer
G abelstapler
Standortübergreifend
e Standards für die
Beschaffung neuer
H eiz- und
K ühlsysteme
O ptimierung von
D esign und
P rozessen für gleiche
P erformance bei
geringerem G ewicht
W iederverwertung
von
P roduktionsabfällen in
anderen P roduktlinien
D irektinvestitionen bei
regionalen und
globalen
E nergieversorgern
R eduzierung von
G eschäftsreisen
W iederverwertung
von M aterialabfall im
selben Prozess
R emote-Arbeit >25 %
wiederverwertetes
M aterial in P rodukten
U mstellung des
F irmenfuhrparks auf
E lektroautos

E1.IRO-1 – Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden sowohl positive als auch negative Auswirkungen (konkrete und potenzielle), Opportunitäten und Risiken in Bezug auf das Thema Klimawandel identifiziert und ausgewertet. Alle Themen des Standards ESRS E1 wurden in mehreren Workshops mit den Umwelt-Experten der STS Group im Detail analysiert. Zur Auswertung der identifizierten IROs wurde die gesamte Wertschöpfungskette der STS Group betrachtet - mit Fokus auf den weltweit Tier-1 Lieferanten und auf den Geschäftskunden.

E1.SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Bei den Themen "Anpassung an den Klimawandel" und "Klimaschutz" identifizierte die STS Group in erster Linie positive Effekte durch die produzierten Fahrzeugkomponenten. Diese resultieren aus der Leichtbauweise und dem Design dieser Bauteile, wodurch das Gesamtgewicht der Fahrzeuge der Kunden reduziert und somit deren CO2-Emissionen verringert werden. Außerdem stellt die STS Group die Einhaltung aller relevanten Umweltvorschriften sicher und erfüllt die Anforderungen der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001:2015. Sowohl interne Audits als auch Audits durch Zertifizierungsgesellschaften werden regelmäßig durchgeführt, um die Einhaltung dieser Anforderungen sicherzustellen.

Die wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt wurden hauptsächlich bei den Emissionen von Treibhausgasen in den Produktionsprozessen der Betriebsstätte der STS Group sowie der Lieferanten, deren Transportwegen und auch bei den Aktivitäten der Geschäftskunden im Automotive-Sektor, festgestellt.

Zusätzlich wurden physische und transitorische Risiken als direkte Folgen des Klimawandels identifiziert, welche in einer umfassenden Klimarisikoanalyse detaillierter untersucht wurden.

Zu den wesentlichen Naturgefahren zählen Überschwemmungen und Hitzestress, die Produktionsanlagen beschädigen, die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter und die Logistik beeinträchtigen und im allgemeinen die Produktionsziele der gesamten Gruppe gefährden können. Alle Standorte sind akuten und chronischen Naturgefahren ausgesetzt. Die Küstenregionen (Jiangyin und Wuxi) sind besonders anfällig für den Anstieg des Meeresspiegels, Hochwasser an Flüssen und Sturmfluten. In der Sektion zur Beschreibung der Klimarisikoanalyse sind die identifizierten Risiken detaillierter dargestellt.

Gleichzeitig wurden unterschiedliche standortübergreifende Übergangsrisiken identifiziert, die auch Produktionsausfälle und Störungen des Geschäftsbetriebs verursachen können. Eine Auflistung aller identifizierten transitorischen Risiken befindet sich im Abschnitt zur Klimarisikoanalyse.

Aus der Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren sowie aus den steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit in der Automobilbranche können sich aber auch wesentliche Opportunitäten für die STS Group ergeben. So wurden die Chancen einer steigenden Nachfrage nach Leichtbaukomponenten für Fahrzeuge und die Entwicklung emissionsarmer Produkte als Möglichkeit zur Gewinnung neuer Kunden und zur Erzielung höherer Umsätze identifiziert.

Hinsichtlich des Themas "Energie" konnten sowohl negative als auch positive Auswirkungen identifiziert werden. Die Produktionsprozesse der Betriebsstätte und der Büros brauchen eine große Menge an Energie, die wiederum CO2-Emissionen verursacht. Leichte Bauteile verringern den Energieverbrauch von E-Fahrzeugen (positive Auswirkung für die Geschäftskunden). Hinsichtlich der Analyse von Chancen und Risiken wurde der steigende Energiepreis als Hauptrisikofaktor identifiziert, wobei auch die Chancen der Nutzung von erneuerbarer Energie, die mit einer langfristigen Reduktion von Betriebskosten und bessere Positionierung auf dem Markt verbunden ist, zu berücksichtigen ist.

KLIMARISIKOANALYSE

Die STS Group - unterstützt von externen Partnern - führte im Berichtsjahr eine standortspezifische Analyse der physischen Klimarisiken des Unternehmens in den beiden Regionen an jeweils zwei Standorten, in denen der größte Teil der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten des Unternehmens erfolgt, durch. , Für diese Standorte wurden auch die entsprechenden Maßnahmen zur Minderung der identifizierten Risiken ermittelt und Vorschläge unterbreitet, sofern keine Maßnahme vorhanden war. In Übereinstimmung mit den Anforderungen der EU-Taxonomie wurden die physischen Klimarisiken in zwei Kategorien eingeteilt: akute und chronische Risiken. Akute Risiken ergeben sich aus ereignisbedingten Gefahren wie extremen Regenfällen oder Überschwemmungen, während chronische Risiken sich auf langfristige Veränderungen der Klimamuster beziehen, einschließlich steigender Meeresspiegel und steigender Durchschnittstemperaturen.

Auf Grundlage dieser standortspezifischen Analyse wurde auch eine standortübergreifende Identifizierung wesentlicher Naturgefahren durchgeführt. Außerdem wurden die Übergangsrisiken (transitorische Risiken) in Übereinstimmung mit der CSRD für die gesamte Gruppe identifiziert und bewertet. Übergangsrisiken umfassen mehrere Kategorien:

  • Politische und regulatorische Risiken, wie z.B. CO2-Bepreisung und sich entwickelnde Vorschriften für bestehende Produkte.
  • Technologische Risiken, einschließlich der Kosten für die Umsetzung emissionsärmerer Technologien.
  • Marktrisiken, die durch Veränderungen der Kundenpräferenzen und der Nachfrage von Produkten entstehen.
  • Reputationsrisiken, die sich aus steigenden Erwartungen der Stakeholder an die Produkte in Bezug auf die Klimaauswirkungen ergeben.

Die Methodik

Auf Basis des delegierten Rechtsakts zum Klimawandel (EU-Taxonomie) bewertet die STS Group die physischen Klimarisiken unter Berücksichtigung des neuesten Berichts des "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC). Im Jahr 2024 ist es der sechste Bericht, IPCC AR 6, der die sogenannten Shared Socio-economic Pathways (abgekürzt: SSPs) einführt.

Für die Analyse der Standorte der STS Group wurden die folgenden SSPs berücksichtigt:

  • SSP1-2.6: Sustainability: Taking the Green Road (in accordance with Paris Climate Agreement);
  • SSP2-4.5: Middle of the road;
  • SSP5-8.5: Fossil-fueled Development: Taking the Highway.

Erster Schritt: Schaffung einer soliden Datenbasis und Ermittlung von Standortbesonderheiten und relevanten Naturgefahren

In der ersten Phase der Klimarisikoanalyse wurden im Rahmen eines Einführungsworkshops die Anforderungen der Klimarisikoanalyse erklärt. Darüber hinaus wurde die durchgeführte doppelte Wesentlichkeitsanalyse als Basis betrachtet, um die identifizierten IROs in Bezug auf die E1-Themen als Basis für die Klimarisikoanalyse zu nehmen. Danach wurden Informationen zu den für die EU-Taxonomie relevanten Produktionsstandorten gesammelt. Sofern relevant, wurden auch die Herkunft wichtiger Produktionsressourcen und die damit verbundenen Transportwege berücksichtigt – im Rahmen der Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus wurden für die vier ausgewählten Standorte potenzielle klimabedingte Naturgefahren gemäß dem Katalog akuter und chronischer Klimarisiken der Taxonomie-Verordnung identifiziert. Dazu wurden externe Datenquellen herangezogen. Standortbezogene Interviews mit STS-Experten wurden virtuell durchgeführt. Zusätzlich wurden die für jeden Standort wesentlichen Systemelemente definiert (z.B. Gebäude, IT-Infrastruktur, Maschinen, Stromversorgung, usw.) und für jedes Element die relevanten Naturgefahren identifiziert, die in der weiteren Risiko-Analyse berücksichtigt werden.

Temperature-related Wind-related Water-related Solid mass-related
Chronic Changing temperature (air,
freshwater, marine water)
Changing wind patterns Changing precipitation patterns
and types (rain, hail, snow/ice)
Coastal erosion
Heat stress Precipitation or hydrological
variability
Soil degradation
Temperature variability Ocean acidification Soil erosion
Permafrost thawing Saline intrusion Solifluction
Sea level rise
Water stress
Acute Heat wave Cyclone, hurricane, typhoon Drought Avalanche
Cold wave/frost Storm (including blizzards, dust
and sandstorms)
Heavy precipitation (rain, hail,
snow/ice)
Landslide
Wildfire Tornado Flood (coastal, fluvial, pluvial,
ground water)
Subsidence
Al . ! . !

Klimabedingten Naturgefahren gemäß der EU-Taxonomie:

Zweiter Schritt: Klimarisikoanalyse und standortspezifische Bewertung

In der zweiten Phase wurden Abhängigkeiten zwischen Systemelementen und relevanten Naturgefahren untersucht, gestützt auf historische Schadensdaten und externe Klimadaten. Einige der aufgeführten klimabedingten Naturgefahren konnten entweder aufgrund der geographischen Lage des Standortes oder aufgrund der Tatsache, dass sie keine negativen Auswirkungen auf die Systemelemente haben, von der Bewertung ausgeschlossen werden. Danach erfolgte eine Bewertung der kurz-, mittel- und langfristigen Entwicklung relevanter klimabedingter Naturgefahren unter Berücksichtigung verschiedener Emissionsszenarien. Zusätzlich fanden standortspezifische Interviews mit Experten statt, um die Wechselwirkungen zwischen Systemelementen und Klimarisiken zu diskutieren sowie eine qualitative Gesamtbewertung vorzunehmen. Zur Risikoabschätzung wurden historische Klimatrends und kurzfristige Prognosen genutzt, während für die Zukunftsszenarien ein Beobachtungszeitraum von 10 bis 30 Jahren herangezogen wurde. Bestehende und potenzielle Anpassungsmaßnahmen wurden identifiziert und erörtert. Wesentliche klimabedingte Übergangsrisiken und -chancen wurden zudem identifiziert.

Die Risiken werden gemäß dem folgenden System bewertet:

Low:

  • Es sind nur minimale Betriebsstörungen zu erwarten.
  • Betriebsprozesse könnten gestört werden, können aber sofort auf andere Standorte verlagert werden (internes Outsourcing).
  • In Einzelfällen ist eine Überprüfung des Standorts empfehlenswert.
  • Adaptive Maßnahmen sind nur in Ausnahmefällen angebracht.

Middle:

  • Mittlere Betriebsstörungen sind möglich.
  • Betriebsprozesse können nicht sofort verlagert werden.
  • Die Produktion aller Waren außer SMC-Produkten kann ausgelagert werden, jedoch maximal für zwei Monate.
  • Eine Vor-Ort-Bewertung der Situation wird dringend empfohlen.
  • Adaptive Maßnahmen müssen fallweise umgesetzt werden.

High:

  • Erhebliche Betriebsstörungen sind zu erwarten.
  • Die Produktion aller Waren außer SMC-Produkten müsste für mehr als zwei Monate ausgelagert werden.
  • Wirksame adaptive Maßnahmen sind erforderlich, um das Risiko zu reduzieren (zur Erreichung der Taxonomiekonformität).

Dritter Schritt: unternehmensweite Klimarisikoanalyse

In der dritten Phase der Bewertung wurden die standortspezifischen Klimarisikoberichte gemäß den Anforderungen der EU-Taxonomie - für die vier ausgewählten Standorte - erstellt. Außerdem wurden die identifizierten standortübergreifenden potenziellen Naturgefahren für die verbleibenden Standorte während eines Workshops mit verschiedenen Experten der STS Group analysiert. Anschließend erfolgte eine umfassende Überprüfung aller Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der klimabedingten Übergangsphase - zunächst als Bruttobetrachtung, ohne Berücksichtigung bestehender oder geplanter Maßnahmen. Im Fokus stand die Diskussion kurz-, mittel- und langfristiger Übergangsrisiken in den Bereichen Politik und Recht, Technologie, Markt und Reputation, die für die STS Group relevant sein könnten. Dabei wurde ein optimistisches Klimaszenario zugrunde gelegt, das eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C vorsieht.

Standortspezifische Klimarisikoanalyse mit dem Fokus auf Systemelementen (nach Anforderungen der EU-Taxonomie)

Standort Jiangyin, China:

Für diesen Standort wurden keine signifikanten hohen Risiken festgestellt, sondern nur mittlere Risiken für bestimmte Systemelemente.

Die Naturgefahren "Waldbrand", "tropische Stürme (Zyklon, Hurrikan, Taifun)", "Sturm" und "Tornado" stellen derzeit jeweils ein mittleres Risiko für mindestens ein Systemelement (Gebäude, Maschinen und Stromversorgung) dar. Mittlere Risiken sind nicht kritisch, erfordern aber Aufmerksamkeit und Strategien zur Risikominderung. Diese Naturgefahren können zu vorübergehenden Betriebsunterbrechungen und damit zu einem Outsourcing führen. Ein internes Outsourcing ist für die meisten Prozesse eine zusätzliche Option, je nach Kapazitäten und Vorbereitungszeit anderer Standorte.

Je nach Entwicklung der Naturgefahren und Vulnerabilität des Standorts kann sich das Risikoniveau für bestimmte Systemelemente in Zukunft ändern. Bei "Hitzestress" und "Hitzewelle" kann das Risiko einer Beeinträchtigung der Belegschaft von "niedrig" auf "mittel" steigen. Bei "Waldbrand" könnte das Risiko einer Beeinträchtigung der Stromversorgung von "mittel" auf "hoch" steigen, und die Risiken einer Beeinträchtigung der Belegschaft, des Zugangs zum Standort und der regionalen Erreichbarkeit werden voraussichtlich von "niedrig" auf "mittel" steigen. Bei "Bodensenkungen" wird auch erwartet, dass die Risiken von Beeinträchtigungen des Gebäudes und des Lagergebäudes (innen) von "gering" auf "mittel" steigen. In diesen Fällen können die Naturereignisse mit höherer Intensität, Häufigkeit oder weniger Zeit zur Vorbereitung auftreten, was die zukünftigen Risiken für die betroffenen Systemelemente erhöht. Gegebenenfalls sollten weitere Minderungsstrategien in Betracht gezogen und eingeführt werden.

Ein interessantes Ergebnis der Analyse dieses Standorts war die Wesentlichkeit der externen Stromversorgung. Dieses Systemelement ist für den Betrieb des Standorts unerlässlich, und jede Unterbrechung der Stromversorgung stellt ein grundlegendes Risiko für die Betriebsintegrität dar, unabhängig von den klimabedingten chronischen und akuten Naturgefahren. Der Standort ist stark von der Stromversorgung abhängig und verfügt über keine Notstromquelle. Dennoch scheint die Fähigkeit, sich an die genannten Risiken und Maßnahmen anzupassen, derzeit ausreichend zu sein. Viele der aktuellen Schutzmaßnahmen gegen temperaturbedingte Gefahren – wie Klimaanlagen – sind auf eine stabile Stromversorgung angewiesen. Aktuell ist der Standort gegen Schäden durch Naturgefahren versichert, mit Ausnahme von Tsunamis.

Standort Wuxi, China:

Am Standort Wuxi wurden nur mittlere Risiken für bestimmte Systemelemente identifiziert.

Da die vor Ort durchgeführten Prozesse überwiegend IT-gestützte Ressourcen nutzen, könnten alle wesentlichen Prozesse vor Ort, unabhängig vom Standort, fortgesetzt werden. Dies ermöglicht eine gewisse Widerstandsfähigkeit der am Standort durchgeführten Aktivitäten gegenüber einer Reihe von Naturgefahren.

Dennoch ist Waldbrand eine Naturgefahr, die ein mittleres Risiko für mindestens ein Systemelement des Standorts darstellt. Diese mittlere Risikobewertung deutet darauf hin, dass Waldbrand zwar nicht als äußerst kritisch angesehen werden kann, aber dennoch Aufmerksamkeit und Minderungsstrategien erfordert.

Ein Waldbrandrisiko für den Standort Wuxi besteht aufgrund der gravierenden Schäden, die ein Waldbrand an der lokalen IT-Infrastruktur, einschließlich der IT-Geräte und des Hauptservers, verursachen könnte. Obwohl die STS Group als Mieter der Gebäude nicht für die Kosten von Gebäudeschäden verantwortlich wäre, würden Kosten im Zusammenhang mit vorübergehenden Betriebsunterbrechungen und der Wiederherstellung der IT-Infrastruktur auf das Unternehmen zukommen.

Je nach Entwicklung der Naturgefahren und der Anfälligkeit des Standorts kann sich das Risikoniveau für bestimmte Systemelemente in Zukunft ändern. Bei "Bodensenkungen" könnte das Risiko einer Beschädigung der Gebäude, IT-Ausrüstung und -Infrastruktur sowie Arbeitskräfte von "niedrig" auf "mittel" steigen. In diesen Fällen kann das Naturereignis mit höherer Intensität, Häufigkeit oder weniger Zeit zur Vorbereitung auftreten, was die zukünftigen Risiken für die betroffenen Systemelemente erhöht. Gegebenenfalls sollten weitere Strategien zur Risikominderung in Betracht gezogen werden.

Die übrigen bewerteten Naturgefahren hatten entweder geringe Auswirkungen auf die Systemelemente oder wurden als irrelevant für den Betrieb des Standorts eingestuft.

Eine wichtige Erkenntnis dieses Berichts ist die Relevanz des Forschungs- und Entwicklungsteams (F&E-Team). Das F&E-Team ist für zentrale technologische Weiterentwicklungsprozesse für alle Standorte der STS Group in China von entscheidender Bedeutung. Eine Nichtverfügbarkeit oder ein Verlust des Personals dieses Teams stellt ein grundlegendes Risiko für die betriebliche Integrität dar, unabhängig von den klimabedingten chronischen und akuten Naturgefahren.

Standort Tournon, Frankreich:

Für den Standort Tournon wurden erhebliche hohe Risiken wegen der Naturgefahr "Hochwasser" für die Systemelemente "Chemikalienlager", "Maschinen", "Stromversorgung", "Zugang zum Gelände" und "regionale Erreichbarkeit" ermittelt.

Darüber hinaus wurde ein hohes Risiko für "Bodensenkungen" für das Systemelement "Maschinen" ermittelt. Diese Bewertungen des hohen Risikos unterstreichen die Notwendigkeit angemessener Risikomanagementstrategien zur Risikominderung.

Die Naturgefahren "Hitzewelle", "Waldbrand", "Tornado", "starke Niederschläge", "Hochwasser" und "Bodensenkung" stellen derzeit jeweils ein mittleres Risiko für mindestens eines der definierten Systemelemente dar. Diese mittleren Risiken wurden als nicht kritisch eingestuft, aber erfordern dennoch Aufmerksamkeit und Minderungsstrategien.

Je nach Entwicklung der Naturgefahren und der Anfälligkeit des Standorts kann sich das Risikoniveau für bestimmte Systemelemente in Zukunft ändern. Bei "Hitzewelle" könnte das Risiko einer Beschädigung der Chemikalienlagerung von "mittel" auf "hoch" steigen, was bedeutet, dass weitere Minderungsstrategien in Betracht gezogen werden sollten. Darüber hinaus könnte sich das Risiko einer Beschädigung der Maschinen durch starke Niederschläge von "mittel" auf "hoch" ändern. Bei den klimabedingten Naturgefahren "Hitzestress" und "Hitzewelle" könnte das Risiko einer Beeinträchtigung der Belegschaft von "niedrig" auf "mittel" steigen. Darüber hinaus könnte sich das Risiko einer Beschädigung der Maschinen und der Stromversorgung aufgrund einer Hitzewelle von "niedrig" auf "mittel" ändern. In diesen Fällen können die Naturgefahren mit höherer Intensität, Häufigkeit oder weniger Zeit zur Vorbereitung auftreten, was die zukünftigen Risiken für die betroffenen Systemelemente erhöht. Weitere Strategien zur Risikominderung sollten in Betracht gezogen und bei Bedarf eingeführt werden.

Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Bericht ist die Relevanz der externen Stromversorgung. Dieses Systemelement ist für das reibungslose Betreiben des Standorts unerlässlich, und jede Unterbrechung der Stromversorgung stellt ein grundlegendes Risiko für die Betriebsintegrität dar, unabhängig von klimabedingten chronischen und akuten Naturgefahren.

Standort St. Desirat, Frankreich:

Für den Standort St. Desirat wurden erhebliche hohe Risiken aus der Naturgefahr "Hochwasser" für die Systemelemente "Gebäude", "Kellerraum", "Maschinen", "Wasserversorgung", "Stromversorgung" und "Belegschaft" ermittelt.

Die Naturgefahren "Hitzestress", "Hitzewelle", "Kältewelle", "Waldbrand", "Tornado", "Dürre", "stärke Niederschläge", "Hochwasser" und "Bodensenkung" stellen derzeit jeweils ein mittleres Risiko für mindestens eines der definierten Systemelemente dar.

Je nach Entwicklung der Naturgefahren und der Anfälligkeit des Standorts kann sich das Risikoniveau für bestimmte Systemelemente in Zukunft ändern. Für die Naturgefahr "starke Niederschläge" könnte sich das Risiko einer Beeinträchtigung des Kellerraums in Zukunft von "mittel" auf "niedrig" ändern. Auch das Risiko einer beeinträchtigten Gasversorgung aufgrund einer "Kältewelle" könnte sich von "mittel" auf "niedrig" ändern.

Bei der klimabedingten Naturgefahr "Dürre" könnte sich das Risiko einer Beschädigung von Maschinen von "mittel" auf "hoch" ändern, was bedeutet, dass weitere Strategien zur Risikominderung in Betracht gezogen werden sollten. Darüber hinaus könnte sich das Risiko einer Beeinträchtigung der Stromversorgung durch "Hitzewellen" von "niedrig" auf "mittel" erhöhen. Darüber hinaus könnte das Risiko von "Bodensenkungen" für die Lagerung im Freien, die Stromversorgung, die Belegschaft und die regionale Erreichbarkeit in Zukunft von "niedrig" auf "mittel" steigen. In diesen Fällen können die Naturgefahren mit höherer Intensität, Häufigkeit oder weniger Zeit zur Vorbereitung auftreten, was die zukünftigen Risiken für die betroffenen Systemelemente erhöht.

Ein entscheidendes Ergebnis dieses Berichts ist die Relevanz der externen Stromversorgung. Dieses Systemelement ist für das Funktionieren des Standorts unerlässlich, und jede Unterbrechung der Stromversorgung stellt ein grundlegendes Risiko für die Betriebsintegrität dar, unabhängig von den klimabedingten chronischen und akuten Naturgefahren.

Produktionsstandorte der STS Group
Physische
Klimarisiken:
Blainville Izernore Kandel Jiangyin Précigné Qindao Ramos Salem Shiyan St
Desirat
Tournon
sur
Rhône
Wuxi
Anstieg des
Meerspiegels
x x x
Überflutung x x - x
Sturm x Rhône
Tornado x x x x x x - x
Wasserstress x x x x x Rhône
Dürre x x x x x x
Bodensenkung x x
Hitzestress x x x x x x x x x x x x
Hitzewelle x x x x
Starke
Niederschläge
x x x x
Temperatur
schwankungen
x

Physische Risiken:

Im Folgenden werden die identifizierten Naturgefahren mittels eines "Heatmap" für alle Produktionsstandorte dargestellt. Die als "High" und "Very High" eingestuften Gefahren wurden als materielle Naturgefahren betrachtet und daher in der späteren Phase der qualitativen Risikobewertung analysiert:

Identifizierte standortübergreifende Klimarisiken (gruppenweit):

Identifizierte Übergangsrisiken (standortübergreifend, nach den Anforderungen der CSRD):

Die Standorte der STS Group sind Übergangsrisiken ausgesetzt, die sich aus folgenden Faktoren ergeben:

  • Abwanderung von Kunden zu alternativen nachhaltigen Technologien und Lösungen
  • Steigende Kosten aufgrund der Entwicklung und Zunahme von nachhaltigkeitsbezogenen Gesetzgebungen
  • Kostenintensive F&E-Maßnahmen zur Nachhaltigkeit können die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen, wenn Kunden höhere Preise nicht akzeptieren
  • Unfähigkeit, mit dem raschen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft Schritt zu halten
  • Mangel an qualifiziertem Personal
  • Steigende Preise für Rohstoffe und Transport
  • Störungen der Lieferkette
  • Kosten und Ressourcenallokation aufgrund von Sicherstellung von ESG-Datenqualität
  • Fehlerhafte Ressourcenverteilung aufgrund von politischen und regulatorischen Unsicherheiten

ENERGIE

E1-5 – Energieverbrauch und Energiemix

Brennstoffverbrauch aus Kohle und n/a
Kohleerzeugnissen (MWh)
Brennstoffverbrauch aus Rohöl und 1.583
Erdölerzeugnissen (MWh)
Brennstoffverbrauch aus Erdgas (MWh) 41.711
Brennstoffverbrauch aus sonstigen fossilen Quellen
(MWh)
0
Verbrauch aus erworbener oder erhaltener n/a
Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus
fossilen Quellen (MWh)
Gesamtenergieverbrauch aus fossilen Quellen 43.294
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch 44,7 %
(in %)
Energieintensität der Aktivitäten in klimaintensiven 321,6 (MWh/mEUR)
Sektoren (*)
Verbrauch aus nuklearen Quellen (MWh) n/a
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am n/a
Gesamtenergieverbrauch (in %)
Brennstoffverbrauch für erneuerbare Quellen, n/a
einschließlich Biomasse (auch Industrie- und
Siedlungsabfällen biologischen Ursprungs, Biogas,
Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen usw.) (MWh).
Verbrauch aus erworbener oder erhaltener n/a
Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus
erneuerbaren Quellen (MWh)
Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei 0 MWh (marktbasiert)
der es sich nicht um Brennstoffe handelt (MWh)
Gesamtenergieverbrauch erneuerbarer Energie n/a
(MWh)
Anteil erneuerbarer Quellen am n/a
Gesamtenergieverbrauch (in %)
Gesamtenergieverbrauch im Zusammenhang mit
dem eigenen Betrieb (MWh) 96.951 MWh

(*) Sektoren mit hoher Klimarelevanz sind die NACE-Abschnitte A bis H und L gemäß der Definition in der Delegierten Verordnung EU 2022 / 1288 der Kommission. Die STS Group fällt unter die NACE-Kategorie C29.3.2 - Herstellung von sonstigen Teilen und Zubehör für Fahrzeuge (Manufacture of other parts and accessories for motor vehicles).

TREIBHAUSGASEMISSIONEN

E1-6 – THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen

Rückblick Etappenziele und Zieljahre
Basisjahr
2021
Vergleich
2023
2024 2025 2030 Jährlich
des Ziels/
Basisjahr
(%)
Scope-1 THG-Emissionen
Scope-1 THG-Emissionen
(tCO2eq)
12.542 6.990 8.677 +24,1 / -
30,8
% der Scope-1- THG
Emissionen aus regulierten
Emissionshandelssystemen
0 0 0
Scope-2 THG-Emissionen
Standortbezogene Scope-2-
THG Bruttoemissionen (t
CO2e)
15.777 13.683 12.306 -10,0% / -
22,0%
Marktbezogene Scope-2-THG
Bruttoemissionen (t CO2e)
15.939 12.239 11.721 -4,2 / -
26,5%
Signifikante Scope-3 THG
Emissionen
Gesamte indirekte (Scope-3-)
THG-Bruttoemissionen (t
CO2e)
- - 99.024 -
1 Erworbene Waren und
Dienstleistungen
- - 72.471 -
2 Investitionsgüter - - 1.146 -
3 Tätigkeiten im
Zusammenhang mit
Brennstoffen und Energie
(nicht in Scope 1 oder Scope 2
enthalten)
- - 3.151 -
4 Vorgelagerter Transport und
Vertrieb
- - 10.016 -
Rückblick Etappenziele und Zieljahre
5 Abfallaufkommen in - - 4.562 -
Betrieben
6 Geschäftsreisen - - 351 -
7 Pendelnde Arbeitnehmer - - 346 -
9 Nachgelagerter Transport - - 2.149 -
10 Verarbeitung verkaufter
Produkte
- - 4.416 -
12 Behandlung von Produkten
am Ende der Lebensdauer
- - 416 -
Basisjahr Vergleich 2024 2025 2030 Jährlich
THG-Emissionen insgesamt 2021 2023 des Ziels/
Basisjahr
(%)
THG-Emissionen
insgesamt
28.319 20.673 S1+S2 LB Nur Scope
(standortbezogen) (t CO2e) (standortbezigen): 1&2: +1,5% /
20.983 -26,0%
All scopes:
120.007
THG-Emissionen insgesamt 28.481 19.229 S1+S2 MB Nur Scope
(marktbezogen) (t CO2e) (marktbezogen): 1&2: +6,1%
20.395 /-28,4%
All scopes:
119.419

RESSOURCENNUTZUNG & KREISLAUFWIRTSCHAFT (ESRS E5)

E5.IRO-1 – Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse wurde im Berichtsjahr 2024 im Rahmen mehrerer Workshops vor Ort und virtuell mit Ansprechpartnern aus verschiedenen Unternehmensabteilungen durchgeführt, die die Interessen und Perspektiven der wichtigsten Stakeholdergruppen repräsentierten.

In der detaillierten IRO-Analyse wurden u.a. die Auswirkungen, die Risiken und die Opportunitäten in Bezug auf die E5-Themen "Ressourcennutzung & Kreislaufwirtschaft" diskutiert und bewertet. Die folgenden IROs wurden für diesen ESRS-Standard identifiziert und bewertet:

  • Risiken: Übergangs- und Marktrisiken wie der Verlust von Wettbewerbsfähigkeit aufgrund unzureichender Reduzierung des Produktionsabfalls; Auftragsverlustrisiko, falls die Ressourcennutzung für die Herstellungsprozesse nicht reduziert wird.
  • Negative Auswirkungen identifiziert bei den eigenen Produktionsprozessen und in der Lieferkette: Abfallerzeugung, erhebliche Ressourcenabflüsse, Materialverbrauch für die Herstellung der Produkte und Schaffung von Ressourcen seitens der Lieferanten.
  • Potenzielle positive Auswirkungen bei der zukünftigen Entwicklung der Produktionsprozesse der STS Group: Verbesserte Recyclingfähigkeit der Produkte durch Ökodesign; erhöhte Nutzung sekundärer Ressourcen und Reduzierung von Primärressourcen.
  • Chancen erhöhte Widerstandsfähigkeit und steigende Attraktivität für Kunden durch geringeren Material- und Primärrohstoffverbrauch; Abfallreduzierung und Wiederverwendung von Ressourcen.

E5.MDR-P

Die STS Group setzt sich im Jahr 2024 weiterhin für die nachhaltige Nutzung und den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen ein. Die Gruppe verpflichtet sich daher, Maßnahmen zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Ressourcennutzung auf die Natur überall dort umzusetzen, wo die Gruppe handeln kann, d.h. bei der Gestaltung der Produkte und der Auswahl der Materialien - und dort, wo messbare negative Auswirkungen durch die Herstellung und den Transport der Produkte festgestellt werden. Zur Steuerung der Themen, die sich auf die Ressourcennutzung und die Kreislaufwirtschaft beziehen, verfügt die STS Group über eine Umweltrichtlinie ("Environmental Guidelines" der Adler Pelzer Group), welche u.a. die folgenden Themen abdeckt:

  • Umweltmanagementsystem
  • Nachhaltige Ressourcennutzung
  • Abfallmanagement
  • Chemikalienmanagement
  • Abwasserableitung

Die Umweltrichtlinie legt fest, dass die STS Group und ihre Lieferanten weltweit vereinbarte Leitlinien und Rahmenbedingungen für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen einhalten und

eine Strategie zur stufenweisen Verbesserung ihrer Effizienz mit spezifischen Maßnahmen zur Beseitigung aller Formen von Abfall und zur Reduzierung des Energieeinsatzes mit Schwerpunkt auf Energieeffizienz haben müssen.

E5-1 – Strategien im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Im Rahmen ihrer Umweltstrategie hat sich die STS Group zum Ziel gesetzt, Ressourcen effizienter und sparsamer zu nutzen und die Recyclingfähigkeit kontinuierlich zu verbessern. Alle Produktionswerke der STS Group verfügen über ein Umweltmanagementsystem, das nach dem internationalen Standard ISO 14001 zertifiziert ist. Das Umweltmanagementsystem regelt die Zuständigkeiten und Abläufe des betrieblichen Umweltschutzes zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie zur Unterstützung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der betrieblichen Prozesse und Produkte in Verbindung mit einem verantwortungsbewussten Umgang der Mitarbeiter mit den Ressourcen.

E5-3 – Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Die übergeordneten Ziele bezüglich der Themen unter dem Standard E5 wurden von der STS Group in Abstimmung mit der CSR-Strategie der Adler Pelzer Group festgelegt:

  • Reduzierung des Ressourcenverbrauchs
  • Förderung der Kreislaufwirtschaft
  • Beschaffung erneuerbarer Materialien
  • Abfallreduzierung

Die STS Group und die Adler Pelzer Group beziehen sich auf die Rahmenwerke der folgenden Gesetzgebung: European Climate Law – der German Federal Constitution Court hat geurteilt, dass der Federal Climate Change Act (von 2021) ausreichende Spezifikationen für Emissionsreduzierungen nach 2030 beinhalten muss. Dieses Urteil bekräftigt den verbindlichen Charakter von Klimazielen und verpflichtet die Regierung, detailliertere, rechtsverbindliche Ziele festzulegen.

Die Festlegung und Anwendung der folgenden Ebenen in der Abfallhierarchie der STS Group ist Voraussetzung für die Erreichung der Ziele der Abfallverringerung:

• Vermeidung von Abfall durch die Anwendung von Lean-Fertigung (Lean Manufacturing: schlanke Produktion), um den Materialverbrauch zu optimieren und Verschnitte zu minimieren. Teile werden so entworfen, dass weniger Rohmaterial benötigt wird - durch hochpräzises Schneiden oder Formen, um Ausschuss zu reduzieren.

  • Reduzierung von Abfall, um die Menge der erzeugten Toxizität zu minimieren, beispielsweise durch Umstellung auf ungiftige oder VOC-arme Klebstoffe und Harze und durch Verwendung standardisierter Rohstoffabmessungen, um den Verschnitt zu minimieren.
  • Wiederverwendung von Materialien: Wiederverwendung großer Verschnitte oder Abfälle in den Produktionsprozessen.
  • Recycling: Umwandeln von Abfallmaterial in neue Rohstoffe oder Produkte.
  • Entsorgung: Sichere Entsorgung von Abfällen, die nicht wiederverwendet, recycelt oder verwertet werden können.

Konkrete Maßnahmen wurden vereinbart, um die Erreichung der festgelegten Ziele zu ermöglichen:

  • Verringerung des Einsatzes von Neumaterialien.
  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer oder recycelter Materialien.
  • Umsetzung von Prinzipien des zirkulären Designs, Erhöhung der Recyclingfähigkeit.
  • Erhöhung des Anteils nachhaltig beschaffter erneuerbarer Materialien.

E5-MDR Targets

Als Richtwert wurde die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und des Einsatzes von Neumaterialien auf höchstens 75 % definiert, damit der Anteil erneuerbarer oder recycelter Inhaltsstoffe erhöht werden kann. Diese Corporate Targets wurden zusammen mit der Adler Pelzer Group, in Anlehnung an die CSR-Strategie, bestimmt. Zur Überwachung der Gruppenziele im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft und Schonung der Ressourcen wurden gruppenweit die folgenden zwei kurzfristigen Ziele (auf Adler Pelzer Group Ebene) gesetzt:

  • Reduzierung von mindestens 5 % Abfall pro Jahr bis zum 31. Dezember 2025 (gemessen in metrischen Tonnen pro Bauteil geliefert).
  • Reduzierung von Energieverbrauch von mindestens 5 % pro Jahr, ebenfalls bis 31. Dezember 2025 (gemessen in kWh pro Arbeitsstunde).

E5-5 – Ressourcenabflüsse

Die Produktlebensdauer entspricht der Lebensdauer des Fahrzeugs. Alle Produktkomponenten sind so ausgelegt, dass sie während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs funktionsfähig bleiben. Sollte dennoch ein Austausch notwendig werden, so erfolgt dieser ausschließlich durch den Austausch einzelner Komponenten. Aufgrund der Konstruktionsmerkmale und der Materialbeschaffenheit der verwendeten Bauteile ist jedoch sichergestellt, dass sie unter normalen Betriebsbedingungen ihre Funktion über die gesamte Produktlebensdauer erfüllen.

Alle zur Berechnung der Daten verwendeten Methoden werden im Handbuch zur Definition der KPI detailliert beschrieben und offengelegt und sind hier im folgenden Abschnitt kurz beschrieben.

Das Gesamtabfallaufkommen für das Jahr 2024 betrug 3.579,17 metrische Tonnen. Die gesamte gefährliche Abfallmenge betrug 1.291,98 metrische Tonnen.

Nachfolgend sind alle Abfallströme, die für den Sektor oder die Geschäftstätigkeiten der STS Group relevant sind, aufgelistet:

• Materialabfall:

  • o Produktionsabfall (Verschnitt, Ausschuss)
  • o Defekte Rohstoffe (z.B. beschädigte Stoffrollen, verzogene Glasfaser-Platten oder verunreinigte Harze)
  • o nicht verkaufsfähige/nicht spezifikationsgerechte Komponenten

• Prozessabfall:

  • o Staub/Feinstaub
  • o Überschüssige Klebstoffe und Harze (z.B. Polyurethan)
  • o Abwasser
  • o Verpackungsabfälle

• Produktionsnaher Abfall:

  • o Gebrauchte Werkzeuge und Geräte (z.B. abgenutzte Schneidwerkzeuge/beschädigte Maschinenkomponenten)
  • o Wartungsabfälle (z.B. Öle, Schmiermittel und Filter)
  • o Persönliche Schutzausrüstung (z.B. Handschuhe, Masken)
  • Sonderabfall:
    • o Chemische Abfälle (z.B. Lösungsmittel, Härter oder Reinigungsmittel)
    • o Kontaminiertes Material
    • o Harzaushärtungsabfälle
    • o Gebrauchte Filter
  • Recycling:
    • o Wiederverwendbarer Produktionsabfall, recyclebares Material,
  • Allgemeiner Büro- und Anlagenabfall:
    • o Verwaltungsabfall
    • o Kantinenabfall (organischer Abfall, Lebensmittelverpackungen)

Die STS Group hat im Jahr 2024 ihre Umweltstrategie in enger Abstimmung mit der Adler Pelzer Group weiterentwickelt und ihre Ziele und Maßnahmen überarbeitet. Durch die doppelte

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Wesentlichkeitsanalyse konnte sich die Gruppe gezielt auf die wichtigsten identifizierten Umweltthemen fokussieren und alle relevanten IROs identifizieren. Dies ermöglichte eine noch präzisere strategische Ausrichtung und eröffnete neue Möglichkeiten, um Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Darüber hinaus engagierte sich die STS Group weiterhin dafür, negative Umweltauswirkungen zu minimieren und ihren positiven Beitrag zum Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern.

EU-TAXONOMIE ANGABEN

Die Europäische Union hat am 18. Juni 2020 im Zuge des Green Deals zur Lenkung von Finanzströmen zu ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten die sogenannte EU-Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) verabschiedet. Die Verordnung sieht ein Klassifizierungs- und Bewertungssystem vor, nach dem eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig eingestuft werden kann. Demnach ist eine Wirtschaftstätigkeit gemäß Artikel 3 und 9 der EU-Taxonomie-Verordnung ökologisch nachhaltig, wenn diese:

  • a. einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von sechs in der EU-Taxonomie-Verordnung definierten Umweltzielen leistet ("Substantial contribution"),
  • b. nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines oder mehrerer dieser Umweltziele führt ("Do no significant harm" – DNSH) und
  • c. unter Einhaltung von sozialen Mindeststandards durchgeführt wird ("Minimum Safeguards").

Die sechs Umweltziele gemäß Artikel 9 der EU-Taxonomie-Verordnung sind:

  • der Klimaschutz,
  • die Anpassung an den Klimawandel,
  • die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen,
  • der Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft,
  • die Vermeidung von Verschmutzung,
  • der Schutz von Ökosystemen und Biodiversität.

In der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 ist definiert, dass Informationen über die sogenannten taxonomiefähigen ("taxonomy-eligible") und taxonomiekonformen ("taxonomyaligned") Wirtschaftstätigkeiten offenzulegen sind. Dabei versteht man unter einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit eine Wirtschaftsaktivität, die in der EU-Taxonomie-Verordnung enthalten und beschrieben wird, während unter einer taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit eine Wirtschaftsaktivität verstanden wird, welche die Anforderungen der "substantial contribution" und der DNSH-Anforderungen erfüllt sowie unter Einhaltung der sozialen Mindeststandards umgesetzt wird. Demzufolge ist die "Taxonomy-eligibility" (die Fähigkeit) eine notwendige, aber keine hinreichende und die "Taxonomy-alignment" (die Konformität) eine hinreichende Bedingung dafür, dass eine Wirtschaftsaktivität als ökologisch nachhaltig eingestuft werden kann. Darüber hinaus definiert die EU-Taxonomie-Verordnung in Artikel 10 und Artikel 16 ermöglichende Tätigkeiten (enabling) und Übergangstätigkeiten (transitional). Ermöglichende Tätigkeiten sind dabei jene Tätigkeiten, die es ermöglichen, dass eine andere Wirtschaftstätigkeit nachhaltig ausgeübt werden kann, ohne dabei zu einem Lockin-Effekt zu führen. Übergangsaktivitäten hingegen sind Wirtschaftstätigkeiten, die im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens sind und für die es keine technologisch und wirtschaftlich durchführbare CO2-arme Alternative gibt.

Um den Grad der Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu bemessen, sind die Anteile von

  • Umsatzerlösen (Turnover),
  • Investitionsausgaben (CapEx) und
  • Betriebsaufwand (OpEx)

von sowohl taxonomiefähigen als auch taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten an den jeweiligen Gesamtumsatzerlösen, Gesamtinvestitionsausgaben und Gesamtbetriebsaufwänden auszuweisen. Die EU-Kommission hat mit der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 ANHANG II den Meldebogen für die ausführliche Darstellung der umsatzrelevanten Kennzahlen aktualisiert.

Herangehensweise

Bereits im Berichtsjahr 2022 wurden für die europäischen Standorte der STS Group wirtschaftliche Tätigkeiten identifiziert, die als taxonomiefähig gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung gelten. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurden die Analysen in den folgenden Jahren weiter verfeinert und an die regulatorischen Entwicklungen, insbesondere die Verordnung (EU) 2023/2486, angepasst. Zudem wurde eine Taxonomiekonformitätsprüfung durchgeführt. Im Berichtsjahr 2024 erfolgte erstmals eine weltweite Analyse, um die Anforderungen der CSRD-Berichterstattung zu erfüllen. Damit wurden die taxonomiefähigen und -konformen Aktivitäten für das Berichtsjahr 2024 konzernweit erfasst. Hierzu wurde innerhalb der STS Group ein interdisziplinäres Team zusammengestellt, das Expertise aus sämtlichen relevanten Geschäftsbereichen vereint und eine konsistente Umsetzung der Taxonomie-Anforderungen sicherstellt. Die Identifizierung der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten erfolgten im Rahmen verschiedener virtueller Workshops mit externen Beratern und den jeweiligen Ansprechpartnern der unterschiedlichen Standorte weltweit. Nach der Feststellung der taxonomiefähigen Aktivitäten erfolgte die Analyse der sogenannten "Technical Screening Criteria" zur Festlegung der Konformität der fähigen Wirtschaftstätigkeiten mit Unterstützung einer Software und durch externe Berater.

Die für die STS Group als relevant identifizierten Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung sind:

  • Herstellung von anderen kohlenstoffarmen Technologien,
  • Herstellung von Batterien,
  • Herstellung von Automobil- und Mobilitätskomponenten,
  • Herstellung von Kunststoffen in Primärform,
  • Erwerb und Eigentum an Gebäuden und
  • Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation.

Der Fokus der STS Group liegt dabei auf der Herstellung von Fahrzeugkomponenten mit SMC-Technologie (Sheet Molding Compound), die Metallkomponenten effizient ersetzt und dabei zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Fahrzeugen beiträgt, indem das Gesamtgewicht dieser Fahrzeuge verringert wird. Deswegen wurde als Umweltziel "Klimaschutz" gewählt. Im Folgenden ist die Vorgehensweise bei der Konformitätsprüfung erläutert.

Relevante Bereiche der EU-Taxonomie-Verordnung

Die Herstellung anderer CO2-armer Technologien ist eine ermöglichende Tätigkeit und ist definiert als die Herstellung von Technologien, die auf eine erhebliche Verringerung der Treibhausgasemissionen in anderen, nicht in den Delegierten Verordnungen der EU-Taxonomie-Verordnung explizit beschriebenen, Wirtschaftssektoren abzielen. Kernkompetenz der STS Group ist die Herstellung von besonders leichten Fahrzeugkomponenten. Die Verwendung eines Verbundmaterials aus Kunststoff – produziert am Standort MCR (Mixed Composites Recyclables) – statt Metall, wie sonst üblich, ermöglicht eine Gewichtsreduktion, eine höhere Design- und Anpassungsfreiheit der Fertigungsteile und eine verbesserte Aerodynamik und führt damit zu einer Treibhausgasemissionsreduktion bei der Verwendung. Diese und andere besonders leichte Technologien werden von der STS Group im Kunststoffspritzguss-Verfahren, dem "Sheet Moulding Compounds"-Verfahren (SMC) hergestellt.

Die Herstellung von Batterien ist eine ermöglichende Tätigkeit und ist definiert als die Herstellung von wiederaufladbaren Batterien, Batteriepacks und Akkumulatoren für den Verkehr, die stationäre und netzunabhängige Energiespeicherung und andere industrielle Anwendungen, die Herstellung der entsprechenden Komponenten (aktive Batteriematerialien, Batteriezellen, Gehäuse und elektronische Bauteile) sowie das Recycling von Altbatterien. Die STS Group produziert Batteriefachabdeckungen für elektrische Fahrzeuge. Diese Batterieabdeckungen zeichnen sich durch einen leichten Verbundwerkstoff aus, der speziell für extrem hohe Temperaturen ausgelegt ist. Ferner bietet dieses Material auch eine größere Designfreiheit und ein geringeres Gewicht.

Herstellung von Automobil- und Mobilitätskomponenten ist eine ermöglichende Tätigkeit und ist definiert als die Herstellung, Reparatur, Wartung, Nachrüstung, Wiederverwendung und Aufrüstung von Mobilitätskomponenten für emissionsfreie persönliche Mobilitätshilfen sowie von Fahrzeug- und Mobilitätssystemen, Komponenten, selbständigen technischen Einheiten, Teilen und Ersatzteilen. Die STS Group bereitete im Jahr 2023 die Herstellung von Komponenten gemäß den Anforderungen der Verordnung vor, welche geplant im Jahr 2024 in die Serienfertigung gegangen sind.

Die Herstellung von Kunststoffen in Primärform ist eine Übergangstätigkeit und ist definiert als Herstellung von Harzen, Kunststoffen und nicht vulkanisierbaren thermoplastischen Elastomeren, das Mischen und Vermengen von Harzen auf kundenspezifischer Basis sowie die Herstellung von nicht kundenspezifischen Kunstharzen. Der Unternehmensbereich Mixed Composites Recyclables (MCR)-fokussiert sich neben der Herstellung der SMCs (Sheet Molding Compound – SMC) auch auf die Anfertigung von fortschrittlichen Formmassen (Advanced Moulding Compounds (AMC)) und Schüttgut-Formmassen (Bulk Moulding Compounds (BMC)) und ist damit von dieser Wirtschaftstätigkeit erfasst. Die Produkte zeichnen sich durch niedriges Gewicht, hohe Wärmebeständigkeit, gutes Energieabsorptionsvermögen und sehr gute elektrische Isoliereigenschaften aus.

Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation ist eine ermöglichende Tätigkeit und ist definiert als Durchführung von Forschung, angewandter Forschung und experimenteller Entwicklung im Bereich von Lösungen, Prozessen, Technologien, Geschäftsmodellen und anderen Produkten für die Verringerung oder Vermeidung oder den Abbau von Treibhausgasemissionen mit mindestens Technologie-Reifegrad (TRL) 6. Unsere Forschungstätigkeit umfasst Tätigkeiten rund um die Entwicklung von neuen Materialien und Bauteilen mit hoher Festigkeit und Beständigkeit, welche geringes Gewicht bei gleichbleibend hoher Funktionalität ermöglichen.

Der Erwerb und das Eigentum an Gebäuden ist definiert als Erwerb von Immobilien und Ausübung des Eigentums an diesen Immobilien. Die STS Group besitzt Gebäude an mehreren Betriebsstandorten.

Die STS Group verfügt sowohl über Richtlinien ("Policies") als auch über konkrete Maßnahmen und Instrumente, um den Schutz der Menschen- und Arbeitnehmerrechte sowie die Einhaltung nationaler und internationaler Gesetze zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zur Unternehmensbesteuerung und zum fairen Wettbewerb sicherzustellen. Um zu überprüfen, ob die STS Group ihre Wirtschaftstätigkeiten im Einklang mit diesen Standards und Normen ausübt, wurden sowohl eine Desktop-Recherche als auch ein Workshop mit mehreren Stakeholdern der Gruppe durchgeführt. Die Desktop-Recherche wurde auf der Grundlage der vom Corporate Senior HR Manager zur Verfügung gestellten Daten durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf den offiziellen Grundsatzdokumenten zu Menschenrechten, Arbeitsrechten, der Korruptionsbekämpfung und fairem Wettbewerb lag. Der Workshop mit Ansprechpartnern aus den Bereichen Personal, Einkauf, Lieferkette und Nachhaltigkeit konzentrierte sich auf die Analyse und Bewertung der offiziellen Richtlinien der STS Group und der implementierten Maßnahmen (z.B. Beschwerdemechanismen), die die Einhaltung nationaler und interner Gesetze und Standards, nationaler und internationaler rechtlicher Anforderungen sowie der Steuergesetze und der Grundsätze des fairen Wettbewerbs gewährleisten.

Die folgenden offiziellen Policies wurden analysiert, um die Einhaltung der "Minimum Safeguards" zu überprüfen:

    1. Code of Business Conduct
    1. Code of Conduct for Suppliers
    1. Human Rights Statement
    1. Policy Statement LkSG
    1. UK Modern Slavery Statement

Zu den wesentlichen Maßnahmen bzw. Instrumenten, über die die STS Group verfügt, gehören ein gruppenweites systematisches Risikomanagement, Whistleblowing-Mechanismen und verschiedene Mitarbeiterschulungen. Darüber hinaus wurde der Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse als Instrument zur Identifizierung und Bewertung negativer Auswirkungen und der entsprechenden Maßnahmen im Zusammenhang mit den Geschäftsaktivitäten betrachtet.

Die beschriebenen Elemente des Prozesses zur Einhaltung sozialer Mindeststandards stellen sicher, dass die STS Group ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommt und die genannten Leitprinzipien und Standards einhält.

Ergebnisse

Der Konsolidierungskreis der Taxonomie-Analyse umfasst alle Produktionsstandorte des Konzerns. Die nachfolgende Darstellung und Tabellen zeigen die Anteile der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Geschäftstätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx):

*Umsatzerlöse, CapEx, OpEx und entsprechende Taxonomie-Kennzahlen beziehen sich auf die weltweiten Standorte der STS Group: STS Composites Europe, STS Composites USA, STS Composites China, STS Composites

Konsolidiert in EUR Aktivitäten - Anteile in Prozent
Mio. Taxonomiekonfor
me
Taxonomiefä
hige
Nicht-taxonomiefähige
Umsatzerlöse* 311,13 0,62 % 65,54 % 34,46 %
Investitionsausgaben*
(CapEx)
15,58 0,25 % 5,49 % 94,51 %
Betriebsausgaben* (OpEx) 36,36 0,55 % 7,76 % 92,24 %

Mexico, MCR SAS.

Umsatzerlöse – Die ausgewiesene Summe der Umsatzerlöse gemäß Absatz 1.1.1. ANHANG I der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 entspricht den im IFRS-Konzernabschluss ausgewiesenen Umsatzerlösen in Höhe von EUR 311,13 Mio. Aus diesen gesamten Umsatzerlösen wurden EUR 1,93 Mio. taxonomiekonforme Umsätze in den Kategorien "Herstellung von Automobil- und Mobilitätskomponenten" und "Herstellung von Batterien" erwirtschaftet.

Investitionsausgaben (CapEx) – Die ausgewiesene Summe der Investitionsausgaben gemäß Absatz 1.1.2. ANHANG I der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 umfasst die Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten und berücksichtigt die folgenden Positionen des IFRS-Konzernabschlusses:

  • IAS 16 Sachanlagen,
  • IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte,
  • IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und
  • IFRS 16 Leasingverhältnisse.

Diese sind der Gesamtbetrag der getätigten Investitionen in der Berichtsperiode in Höhe von EUR 15,58 Mio. Von diesen gesamten getätigten Investitionen wurden TEUR 38,93 taxonomiekonforme Investitionen in der Kategorie "Herstellung von Automobil- und Mobilitätskomponenten" erwirtschaftet.

Betriebsausgaben (OpEx) - Die ausgewiesene Summe der Betriebsausgaben gemäß Absatz 1.1.3. ANHANG I der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 umfasst die direkten, nicht kapitalisierten Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingaufwendungen, Wartung und Reparatur sowie sämtliche anderen direkten Ausgaben im Zusammenhang mit der laufenden Wartung und Instandhaltung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens beziehen.

Die gesamten Betriebsausgaben in der Berichtsperiode betragen EUR 36,36 Mio. Von diesen gesamten Betriebsausgaben wurden TEUR 199,31 taxonomiekonforme Betriebsausgaben in den Kategorien "Erwerb und Eigentum von Gebäuden", "Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation" und "Herstellung anderer kohlenstoffarmer Technologien" erwirtschaftet.

Die Darstellung der o.g. Kennzahlen der STS Group sind im folgenden Meldebogen nach der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 ANHANG II dargestellt:

Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
W irtsc haftstätigkeiten (1 ) Code (a
) (2)
Umsatz (3) Umsatzanteil,
Jahr 2024 (4)
Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel
(6)
Wasser- und Meeresressourcen
(7)
Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (10)
Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel
(12)
Wasser- und Meeresressourcen
(13)
Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (16)
Mindestschutzmaßnahmen (17) Taxonomiekon
former (A.1.)
oder -fähiger
(A.2.)
Umsatzanteil,
Jahr 2023 (18)
Kategorie
(ermöglichend
e Tätigkeiten)
(19)
Übergangstäti
gkeiten (20)
Text EUR % Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N % E T
A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Herstellung von Automobil- und
Mobilitätskomponenten
CCM 3.18 1.572.522 0,51% Y N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y Y Y Y Y 0% E
Herstellung von Batterien CCM 3.4 352.000 0,11% Y N N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y Y Y Y Y 0% E
Herstellung anderer
kohlenstoffarmer Technologien
CCM 3.6 - - - - - - - - - - - - - - - 3,33% E
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
1.924.522 0,62% 0,62% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 3,33%
davon ermöglichende Tätigkeiten 1.924.522 0,62% 100% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 3,33% E
davon Übergangstätigkeiten 0 0% 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
Herstellung von Kunststoffen in
Primärform
CCM 3.17 13.401.116 4,31% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 14,02%
Erwerb und Eigentum von
Gebäuden
CCM 7.7 175.071.464 56,27% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
Herstellung von Batterien CCM 3.4 48.314 0,02% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
Herstellung von Automobil- und
Mobilitätskomponenten
CCM 3.18 5.648.129 1,82% EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
Herstellung anderer
kohlenstoffarmer Technologien
CCM 3.6 7.821.285 2,51% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
Umsatz aus taxonomiefähigen, aber nicht
ökologisch nachhaltigen Tätigkeiten (nicht
taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
201.990.308 64,92% 64,92% 0% 0% 0% 0% 0% 14,02%
A. Umsatz aus taxonomiefähigen Tätigkeiten (A.1
+ A.2)
203.914.830 65,54% 65,54% 0% 0% 0% 0% 0% 17,34%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigekeiten 107.215.469 34,46%
Gesamt 311.130.299 100%

Tabelle 1: EU-Taxonomie-Meldebogen für Umsatzerlöse: Tabelle 2: Umsatzerlöse aus taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten nach Umweltziel:

Anteil des Umsatzes / Gesamtumsatz
Umweltziel Taxonomiekonform pro Umweltziel Taxonomiefähig pro Umweltziel
CCM 0.62% 65.54%
CCA 0% 0%
WTR 0% 0%
PPC 0% 0%
CE 0% 0%
BIO 0% 0%

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Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
W irtsc haftstätigkeiten (1 ) Code (a
) (2)
CapEx (3) Anteil CapEx,
Jahr 2024 (4)
Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel
(6)
Wasser- und Meeresressourcen
(7)
Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (10)
Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel
(12)
Wasser- und Meeresressourcen
(13)
Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (16)
Mindestschutzmaßnahmen (17) Taxonomiekon
former (A.1.)
oder -fähiger
(A.2.) CapEx
Anteil, Jahr
2023 (18)
Kategorie
(ermöglichend
e Tätigkeiten)
(19)
Übergangstäti
gkeiten (20)
Text EUR % Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N % E T
A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Herstellung von Automobil- und
Mobilitätskomponenten
CCM 3.18 38.925 0,25% Y N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y Y Y Y Y 0,97% E
Herstellung von Batterien CCM 3.4 - - - - - - - - - - - - - - - 0,54% E
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
38.925 0,25% 0,25% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 1,51%
davon ermöglichende Tätigkeiten 38.925 0,25% 100% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 1,51% E
davon Übergangstätigkeiten 0 0% 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
EL;
N/EL
d
(
)
Erwerb und Eigentum von
Gebäuden
CCM 7.7 816.091 5,24% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0,48%
CapEx aus taxonomiefähigen, aber nicht
ökologisch nachhaltigen Tätigkeiten (nicht
taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
816.091 5,24% 5,24% 0% 0% 0% 0% 0% 0,48%
A. CapEx aus taxonomiefähigen Tätigkeiten (A.1 +
A.2)
855.016 5,49% 5,49% 0% 0% 0% 0% 0% 1,99%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigekeiten 14.722.695 94,51%
Gesamt 15.577.711 100%

Tabelle 3: EU-Taxonomie-Meldebogen für Investitionsausgaben (CapEx):

Anteil CapEx / Gesamtinvestitionsausgaben
Umweltziel Taxonomiekonform pro Umweltziel Taxonomiefähig pro Umweltziel
CCM 0,25% 5,49%
CCA 0% 0%
WTR 0% 0%
PPC 0% 0%
CE 0% 0%
BIO 0% 0%

Tabelle 4: CapEx aus taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten nach Umweltziel:

Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
W irtsc haftstätigkeiten (1 ) Code (a
) (2)
OpEx (3) Anteil OpEx,
Jahr 2024 (4)
Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel
(6)
Wasser- und Meeresressourcen
(7)
Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (10)
Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel
(12)
Wasser- und Meeresressourcen
(13)
Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt und
Ökosysteme (16)
Mindestschutzmaßnahmen (17) Taxonomiekon
former (A.1.)
oder -fähiger
(A.2.) OpEx
Anteil, Jahr
2023 (18)
Kategorie
(ermöglichend
e Tätigkeiten)
(19)
Übergangstäti
gkeiten (20)
Text EUR % Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y; N;
N/EL
b
) (c
(
)
Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N Y/N % E T
A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Herstellung anderer
kohlenstoffarmer Technologien
CCM 3.6 58.023 0,16% Y N N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y Y Y Y Y 0,41% E
Marktnahe Forschung,
Entwicklung und Innovation
CCM 9.1 83.350 0,23% Y N N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y Y Y Y Y 0,35% E
Erwerb und Eigentum von
Gebäuden
CCM 7.7 57.938 0,16% Y N N/EL N/EL N/EL N/EL Y Y 0%
Herstellung von Batterien CCM 3.4 - - - - - - - - - - - - - - - 0,69% E
Herstellung von Automobil- und CCM 3.18 - - - - - - - - - - - - - - - 1,95% E
Mobilitätskomponenten
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
199.311 0,55% 0,55% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 3,4%
(taxonomiekonform) (A.1)
davon ermöglichende Tätigkeiten 141.373 0,39% 70,93% 0% 0% 0% 0% 0% Y Y Y Y Y Y 3,4% E
davon Übergangstätigkeiten 0 0% 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL;
N/EL
EL;
N/EL
EL;
N/EL
EL;
N/EL
EL;
N/EL
EL;
N/EL
d
(
)
d
(
)
d
(
)
d
(
)
d
(
)
d
(
)
Herstellung anderer
kohlenstoffarmer Technologien
CCM 3.17 150.889 0,41% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 1,75%
Marktnahe Forschung,
Entwicklung und Innovation
CCM 9.1 76.750 0,21% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0,63%
Erwerb und Eigentum von
Gebäuden
CCM 7.7 2.240.200 6,16% EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
Herstellung von Automobil- und
Mobilitätskomponenten
CCM 3.18 154.879 0,43% EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL 0%
OpEx aus taxonomiefähigen, aber nicht
ökologisch nachhaltigen Tätigkeiten (nicht
taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
2.622.718 7,21% 7,21% 0% 0% 0% 0% 0% 2,37%
A. OpEx aus taxonomiefähigen Tätigkeiten (A.1 +
A.2)
2.822.029 7,76% 7,76% 0% 0% 0% 0% 0% 5,77%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigekeiten 33.538.491 92,24%
Gesamt 36.360.520 100%

Tabelle 5: EU-Taxonomie-Meldebogen für Betriebsausgaben (OpEx):

Tabelle 6: OpEx aus taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten nach Umweltziel:

Anteil OpEx / Gesamtbetriebsausgaben
Umweltziel Taxonomiekonform pro Umweltziel Taxonomiefähig pro Umweltziel
CCM 0,55% 7,76%
CCA 0% 0%
WTR 0% 0%
PPC 0% 0%
CE 0% 0%
BIO 0% 0%

ARBEITNEHMERBELANGE

ARBEITSKRÄFTE DES UNTERNEHMENS (ESRS S1)

Nachhaltigkeit schließt für die STS Group nicht nur umweltbezogene Themen, sondern auch soziale und ethische Aspekte ein. Ein sicheres Arbeitsumfeld und die Möglichkeit für die Mitarbeiter, sich persönlich zu entfalten und weiterzuentwickeln und mit ihren Ideen zum Erfolg des Unternehmens beizutragen, sind wesentliche Bestandteile der Arbeitskultur der STS Group. Außerdem bedeutet Nachhaltigkeit für die STS Group, auch ein attraktiver und nachhaltiger Arbeitgeber zu sein.

ESRS 2 SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Mitarbeiter zählen zu den wichtigsten Stakeholdergruppen für die STS Group. Für die Erzielung eines langfristigen und nachhaltigen Unternehmenserfolgs sind die Gewährleistung eines sicheren Arbeitsumfelds sowie die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus legt die STS Group großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, da die Herstellung von hoch-qualitativen Produkten nur durch qualifizierte Fachkräfte gewährleistet werden kann. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden daher alle Themen unter dem ESRS S1-Standard als relevant eingestuft: Arbeitsbedingungen mit Fokus auf Gesundheitsschutz, sichere Beschäftigung und Work-Life Balance; Gleichbehandlung und Chancengleichheit, mit Fokus auf Weiterbildungsmöglichkeiten und Diversität; sonstige arbeitsbezogene Rechte mit Fokus auf dem Verbot von Kinderarbeit und Schutz von sensiblen Daten der Mitarbeiter.

In Bezug auf die wesentlichen sozialen Personalthemen hat die STS Group einige positive Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter identifiziert: Die Aufrechterhaltung hoher Sicherheitsstandards trägt zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter bei. Dies steigert die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit und reduziert das Risiko von Arbeitsunfällen. Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen wird zudem das Know-how der Mitarbeiter stetig verbessert. Die Mitarbeiter fühlen sich motiviert und haben die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus fördert ein vielfältiges und integratives Arbeitsumfeld die langfristige Mitarbeiterbindung, die Innovationskraft und die Problemlösungskompetenz. Die Mitarbeiter schätzen ein vielfältiges und internationales Arbeitsumfeld und sind mit der inklusiven Unternehmenskultur zufrieden.

Trotz dieser positiven Aspekte gibt es einige Umstände, die sich negativ auf die Mitarbeiter auswirken können: Fehlende Einigungen in Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften z.B. können zu Unzufriedenheit der Mitarbeiter und potenziellen Streiks führen. Ein geringer Frauenanteil in Führungspositionen und ein signifikantes Gender-Pay-Gap können zur Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte (weibliche) führen, die sich nicht wertgeschätzt fühlen und mit der Unternehmenskultur unzufrieden sind.

Neben den Auswirkungen auf die Mitarbeiter wurden aber auch Risiken und Chancen für die STS Group aus den S1-Themen festgestellt: Unangemessene Arbeitsbedingungen wirken sich negativ auf das Corporate Image aus, erhöhen die Mitarbeiterfluktuation und reduzieren die Attraktivität als Arbeitgeber für potenzielle neue Fachkräfte. Darüber hinaus können Konflikte mit Mitarbeitern und deren Vertretern zu erhöhtem Betriebsaufwand und Kostensteigerungen führen. Im Gegenzug führt eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit in der Regel zu einer höheren Motivation und Produktivität der Belegschaft, was sich positiv auf die Unternehmensleistung auswirkt. Darüber hinaus stärkt eine Unternehmenskultur, die auf Vielfalt, Inklusion und faire Arbeitsbedingungen setzt, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Unternehmens bei der Gewinnung und Bindung qualifizierter Talente.

S1-1 – Konzepte im Zusammenhang mit den Arbeitskräften des Unternehmens

Die STS Group ist ein international tätiges Unternehmen, das der Gesundheit, der Sicherheit und dem Wohlbefinden seiner Mitarbeiter einen hohen Stellenwert einräumt. Die weltweite Präsenz der Gruppe bringt die Notwendigkeit mit sich, sich an unterschiedliche Kulturen sowie an die jeweiligen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern anzupassen.

Die Angaben zur Handhabung der identifizierten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IRO – Impacts, Risks and Opportunities) in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter sind in übergeordneten Richtlinien verankert, welche für die STS Group weltweit gelten.

Die STS Group hat seit dem Geschäftsjahr 2022 die Ziele, Richtlinien und entsprechenden Kennzahlen der Adler Pelzer Group als Instrument für die Steuerung der wesentlichen Personalthemen übernommen. Darüber hinaus verfügen die einzelnen Standorte über spezifische Richtlinien, die an das nationale Arbeitsrecht angepasst sind. Diese Richtlinien regeln auch das Verfahren zur Einbeziehung der Mitarbeiter und ihrer Vertreter bei der Bewertung von Auswirkungen sowie zur Verbesserung negativer Folgen. Zudem enthalten sie Informationen zu den verfügbaren Kanälen, über die Mitarbeiter Verstöße oder Bedenken äußern können. Diese Richtlinien stehen im Einklang mit den international anerkannten Richtlinien, einschließlich:

  • der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte;
  • der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ("International Bill of Human Rights");

  • der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit.

S1-2 – Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte des Unternehmens und von Arbeitnehmervertretern in Bezug auf Auswirkungen

S1-3 – Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte des Unternehmens Bedenken äußern können

Übergeordnete Richtlinien und Maßnahmen:

  • "Corporate Policy 2024 CSR & QSHE": diese Richtlinie deckt die Themen der Gesundheit und Sicherheit der eigenen Belegschaft, die Einhaltung von Managementsystemen, der Schulungen und Data Sicherheit der Mitarbeiter ab. Die STS Group legt bei all ihren Aktivitäten großen Wert auf Qualität, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit. Das integrierte Managementsystem des Unternehmens unterstützt die Einhaltung von Vorschriften, die Informationssicherheit sowie die kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter zur Verbesserung und Risikominimierung. Die STS Group setzt sich klare Ziele mit Leistungskennzahlen, um die Effizienz zu steigern, und führt Audits durch, um die Fortschritte zu überprüfen. Mit einem risikobasierten Ansatz setzt das Unternehmen sichere, nachhaltige und energieeffiziente Verfahren ein und veröffentlicht jährlich seine ESG-Fortschritte in der nichtfinanziellen Erklärung. Qualität und Kundenzufriedenheit werden durch kontinuierliche Prozessoptimierung und die Qualifizierung der Mitarbeiter sichergestellt.
  • "Code of Business Conduct": Der Verhaltenskodex der Gruppe deckt alle internen Normen und Regeln der STS Group ab und regelt Themen wie das allgemeine Verhalten, die Rechtmäßigkeit und Einhaltung der Gesetze, das Hinweisgeberverfahren, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz, die Kommunikation und den Datenschutz. Die STS Group verpflichtet sich zu einer Unternehmenskultur, die auf Ehrlichkeit, Integrität, Transparenz und Respekt basiert. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, diese Grundsätze zu respektieren und die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Alle Mitarbeiter haben das Recht auf faire Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit. Diskriminierung wird in keiner Form toleriert. Der Schutz personenbezogener Daten ist zudem ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmensschutzes. Die STS Group setzt sich für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld ein, respektiert außerdem das Recht der Mitarbeiter auf gewerkschaftliche Organisation und Kollektivverhandlungen.
  • "Policy Statement LkSG": Die STS Group betrachtet die Achtung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt als wesentliche Bestandteile der täglichen Geschäftstätigkeit. Das Unternehmen verpflichtet sich, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu respektieren. Die STS Group setzt sich aktiv dafür ein, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte im

Rahmen ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit zu verhindern, zu minimieren und - wo möglich - zu beseitigen. Die STS Group verpflichtet sich, die Menschenrechte der Mitarbeiter zu respektieren. Insbesondere strebt sie danach, die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu schützen, die Rechte von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern zu achten sowie Vielfalt, Gleichheit und Integration zu fördern. Zudem setzt sie sich für verantwortungsvolle Arbeitspraktiken ein und duldet keine Form von Diskriminierung und Belästigung.

  • "Whistleblowing Policy": Diese Richtlinie ist ein zentraler Bestandteil des etablierten Hinweisgeberschutzsystems der Adler Pelzer Gruppe. Zusammen mit dem Meldekanal für Hinweisgeber stellt sie sicher, dass mögliche Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften, interne Richtlinien oder ethische Standards frühzeitig erkannt und adressiert werden können. Der Meldekanal steht nicht nur allen Mitarbeitern zur Verfügung, sondern ist auch für externe Dritte öffentlich zugänglich. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, Bedenken oder konkrete Hinweise auf rechtswidriges Verhalten oder Compliance-Verstöße vertraulich und ohne Angst vor Repressalien zu melden. Ziel ist es, ein Umfeld der Integrität und Transparenz zu fördern, in dem Fehlverhalten proaktiv erkannt und abgestellt werden kann. Das System folgt höchsten Datenschutzund Vertraulichkeitsstandards, um den Schutz der Hinweisgeber zu gewährleisten und gleichzeitig in Zusammenarbeit mit der Compliance-Abteilung eine effektive Bearbeitung der eingegangenen Meldungen sicherzustellen.
  • "STS Group-Integrity Line:": Alle Mitarbeiter der STS Group haben die Möglichkeit, Hinweise auf Verstöße gegen interne Regeln oder Gesetze, Fälle von Diskriminierung oder schwerwiegende Auswirkungen auf die Menschenrechte über das etablierte ITgestützte Hinweisgebersystem anonym zu melden. Die Meldungen werden vertraulich behandelt und vom Corporate Compliance Team entsprechend verfolgt und untersucht.
  • Neben den oben genannten Policies verfügt die Gruppe über weitere offizielle Richtlinien zu wesentlichen Themen, z.B. "Anti Harassment Policy"; "Non Discrimination Policy" und "Data Protection Policy".
  • Risiko-Matrix: An allen Standorten der Gruppe wird eine Arbeitsplatz-Risikobewertung durchgeführt. Eine standardisierte Risikomatrix dient als zentrales Instrument zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung der Risiken. Die Matrix dient zur systematischen Erfassung potenzieller Gefahren, der Analyse ihrer Auswirkungen und der Festlegung geeigneter Maßnahmen zur Risikominimierung. Darüber hinaus werden regelmäßige Schulungen und Trainings für die Sicherheitsbeauftragten an allen Standorten weltweit durchgeführt. Somit wird sichergestellt, dass die verantwortlichen Personen über das notwendige Wissen und die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um identifizierte Risiken effektiv zu überwachen und gezielte Präventionsstrategien umzusetzen.

  • "IATF 16949": Die Standorte der STS Group verfügen über die Zertifizierung nach der Qualitätsnorm IATF 16949. Diese Zertifizierung, weltweit bekannt, ist ein "Must Have" für die Zulieferer der Automobilbranche. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass ein Unternehmen in der Lage ist, konsistente Produkte und Dienstleistungen zu liefern, die den Anforderungen der Kunden und den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Sie umfasst Bereiche wie Risikomanagement, kontinuierliche Verbesserung, Rückverfolgbarkeit von Produkten und die Einbindung von Lieferanten in den Qualitätsprozess.

  • "ISO 45001": Die einzelnen Unternehmen der Gruppe sind nach der ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagementsystem) zertifiziert, die einen systematischen Rahmen bietet, um die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern, Arbeitsrisiken zu minimieren und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Zur Vermeidung von Unfällen werden Maßnahmen wie Arbeitsschutzschulungen, Sicherheitsaudits, der standortübergreifende Austausch von Best Practices und eine verbesserte Prozessüberwachung umgesetzt.
    • Unfallquote
    • Brandschutz-Audit
    • Gesundheits- und Sicherheitsaudit
    • 5S-Audit

Diese vier Kennzahlen werden für alle produzierenden Werke der Gruppe gesammelt, die Standorte von STS Plastics China einbeziehend. Die Standorte in Mexico, Ramos, und in den USA, Salem gehören nicht in die konsolidierte Berechnung dieser KPIs, diese fließen in das Cluster BU STS North America ein. Daher werden die entsprechenden Kennzahlen separat erhoben.

Weiterbildung

-

Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind die Grundlage für den langfristigen Erfolg jedes Unternehmens. Aufgrund der vielfältigen personalwirtschaftlichen Anforderungen und Gesetze wird die Personalarbeit auf Länderebene verantwortet und nach Maßgabe vor Ort umgesetzt. Der Austausch mit den Mitarbeitern erfolgt durch regelmäßige Mitarbeitergespräche mit den entsprechenden Führungskräften und Befragungen. Der regelmäßige Dialog sorgt für mehr Motivation und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Unterstützt werden die Ergebnisse der Mitarbeitergespräche durch regelmäßige "Performance Reviews", die dabei helfen sollen, die Selbst- und Fremdeinschätzung der Mitarbeiter in Einklang zu bringen und entsprechende Maßnahmen zur Kompetenzausprägung zu definieren. Aus dem Dialog mit den Mitarbeitern weltweit hat sich ergeben, dass die Möglichkeit der betrieblichen Weiterbildung und Entwicklung ein wesentlicher Teil der Mitarbeiterzufriedenheit ist. Daher setzt die Gruppe

Seite |66

auf eine kontinuierliche Entwicklung und Förderung ihrer Mitarbeiter und bietet Weiterbildungsmöglichkeiten und Schulungen an, um ihre Kompetenzen zu erweitern und sich damit zukunftsorientiert aufzustellen. Die Ergebnisse dieser Gespräche bilden die Grundlage für individuelle Entwicklungspläne und daraus abgeleitete Weiterbildungsmaßnahmen. Die STS Group bietet ihren Mitarbeitern die "APG-Academy" an. Diese E-Learning-Plattform wurde bereits von der Adler Pelzer Group als Teil des Weiterbildungsangebots der Mitarbeiter weltweit angeboten. Somit wird das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ausgebaut und damit die fachliche Entwicklung von kompetenten Mitarbeitern gefördert. Zudem werden Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen der regelmäßigen Mitarbeitergespräche mit den Führungskräften erörtert und die Mitarbeiter damit aktiv in die Entwicklung des Nachhaltigkeitskonzepts der Gruppe einbezogen. Dies führt auch zu einer Stärkung der Mitarbeiterbindung.

Kennzahlen

S1-6 – Merkmale der Arbeitnehmer des Unternehmens

Geschlecht Anzahl der MA
Männlich 1.268
Weiblich 326
Divers -
Keine Angaben -
Gesamtzahl der MA 1.594

Angaben zur Anzahl der Arbeitnehmer nach Geschlecht:

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter gruppenweit lag im Jahr 2024 bei 1.514.

Im Berichtsjahr 2024 schieden 452 Mitarbeiter aus der STS Group aus. Die Mitarbeiterfluktuationsrate pro Land und Betriebsstätte ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Land Betriebsstätte Mitarbeiterfluktuationsrate
Deutschland Kandel 0%
Frankreich Blainville 0%
Land Betriebsstätte Mitarbeiterfluktuationsrate
Izernore 1%
Tournon 0%
Precigné 2%
St. Desirat 1%
Mexico Ramos Aripe 2%
China Jiangyin 5%
Quingdao 1%
Shiyan 8%
Wuxi 4%
USA Salem n/a*

* Kennzahl noch nicht verfügbar für USA, da die Betriebstätte in Salem erst Ende 2023 geöffnet wurde und die Produktion erst im Jahr 2024 gestartet wurde.

Arbeitnehmer mit unbefristeten Arbeitsverträgen:

Weibliche Männliche Gesamt
Deutschland 3 21 24
Frankreich 174 772 946
USA 26 90 116
Mexico 30 74 104
China 34 142 176
Gesamtzahl 267 1099 1.366
Weibliche Männliche Gesamt
Deutschland 0 0 0
Frankreich 1 6 7
USA 14 55 69
Mexico 0 4 4
China 44 104 148
Gesamtzahl 59 169 228

Arbeitnehmer mit befristeten Arbeitsverträgen:

Zahl der Vollzeitkräfte:

Weibliche Männliche Gesamt
Deutschland 3 21 24
Frankreich 161 745 906
USA 40 145 185
Mexico 30 78 108
China 78 246 324
Gesamtzahl 312 1235 1.547

Zahl der Teilzeitkräfte:

Weibliche Männliche Gesamt
Deutschland 0 0 0
Frankreich 14 33 47
USA 0 0 0

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Weibliche Männliche Gesamt
Mexico 0 0 0
China 0 0 0
Gesamtzahl 14 33 47

Fremdarbeitskräfte:

S1-7 – Merkmale der Fremdarbeitskräfte des Unternehmens

Fremdarbeitskräfte Anzahl der MA
Gesamtzahl der Mitarbeiter ohne garantierte Stundenzahl* 186
Gesamtzahl der Selbstständigen** 324
Gesamtzahl der Mitarbeiter im Bereich der "Vermittlung und
Überlassung von Arbeitskräften"***
147

* Mitarbeiter ohne garantierte Stundenzahl sind bei dem Unternehmen beschäftigt, ohne dass eine Mindest- oder feste Anzahl von Arbeitsstunden garantiert wird. Der Mitarbeiter muss sich möglicherweise nach Bedarf für die Arbeit zur Verfügung stellen, aber das Unternehmen ist nicht vertraglich verpflichtet, dem Mitarbeiter eine Mindest- oder feste Anzahl von Arbeitsstunden pro Tag, Woche oder Monat anzubieten. Gelegenheitsarbeiter, Mitarbeiter mit Verträgen auf Stundenbasis und Mitarbeiter auf Abruf gehören z. B. zu dieser Kategorie.

** Selbständige sind Mitarbeiter, die mit dem Unternehmen einen Vertrag über die Bereitstellung von Arbeitskräften geschlossen haben (Auftragnehmer, die vom Unternehmen beauftragt werden, Arbeiten auszuführen, die sonst von einem Mitarbeiter ausgeführt würden, Auftragnehmer, die vom Unternehmen beauftragt werden, Arbeiten in einem öffentlichen Bereich (z. B. auf einer Straße) auszuführen, Auftragnehmer, die vom Unternehmen beauftragt werden, die Arbeit/Dienstleistung direkt am Arbeitsplatz eines Kunden des Unternehmens zu erbringen).

***Mitarbeiter, die von Drittunternehmen bereitgestellt werden (Personen, die vorübergehend abwesende Mitarbeiter vertreten, Personen, die zusätzlich zu den regulären Mitarbeitern Arbeiten ausführen, Personen, die vorübergehend aus einem anderen EU-Mitgliedstaat entsandt werden, um für das Unternehmen zu arbeiten).

S1-8 – Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog

An den Standorten Salem (USA) und Kandel (Deutschland) sind keine Mitarbeiter tarifvertraglich beschäftigt. Am Standort Ramos (Mexiko) sind es 59 %. An allen anderen Standorten sind die Mitarbeiter zu 100 % tarifverträglich abgedeckt.

S1-9 – Diversitätskennzahlen

Anzahl der Mitarbeiter auf der obersten Führungsebene (Headcount):

Geschlecht Anzahl der MA und % (Headcount)
Männlich 73; 80%
Weiblich 18; 20%
Gesamtzahl 91; 6 %
Alter Anzahl der MA (Headcount)
Unter 30 Jahren 222
Zwischen 30 und 50 Jahren 650
Über 50 Jahren 722

S1-10 – Angemessene Entlohnung

Alle Mitarbeiter der STS Group erhalten eine angemessene Vergütung, die den geltenden Maßstäben und den nationalen Gesetzen in den verschiedenen Ländern entspricht. Gehälter, Sozialleistungen und Arbeitszeiten der Mitarbeiter müssen den örtlichen Vorschriften und Gesetzen sowie den Bestimmungen der einschlägigen internationalen Übereinkommen entsprechen. Kein Mitarbeiter (gruppenweit) wurde im Geschäftsjahr 2024 unter dem geltenden Mindestlohn bezahlt.

S1-12 – Menschen mit Behinderungen

Der Anteil von Menschen mit Behinderungen in der Belegschaft betrug in China durchschnittlich rund 2 %. Für Frankreich lagen unterschiedliche Daten vor: 4 % für den Standort Tournon und 10 % für St. Desirat. Für Izernore und Precigne lagen keine Daten vor. An allen anderen Standorten betrug der Anteil von Menschen mit Behinderung Null.

S1-14 – Kennzahlen für Gesundheitsschutz und Sicherheit

Datenpunkt % der MA weltweit
Prozentsatz
der
eigenen
Belegschaft
100%
(Mitarbeiter und Nicht-Mitarbeiter), die durch
das Managementsystem für Gesundheit und
Sicherheit des Unternehmens abgedeckt sind
Anteil der Todesfälle durch Arbeitsunfälle und 0%
Berufskrankheiten (%)
Anzahl und % der Unfallquote 7
0,5%
Anzahl
der
erfassbaren
Fälle
von
1
Berufskrankheiten unter den Mitarbeitern des
Unternehmens
Anzahl der Ausfalltage von Mitarbeitern nach 4.685
Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten
Anzahl der Todesfälle durch Berufskrankheiten 0
Anzahl
der
festgestellten
Fälle
von
0
meldepflichtigen
arbeitsbedingten
Erkrankungen unter den eigenen Mitarbeitern

Die Unfallquote (LPM – Lost Time per Million) ergibt sich aus den resultierenden Ausfallstunden aus Arbeitsunfällen zur Gesamtarbeitszeit pro Monat und wird rollierend über die vergangenen sechs Monate ermittelt und dargestellt. Dieser Indikator bildet die Abbildung des Grades der Arbeitsplatzsicherheit sowie die Auswirkungen von Unfällen auf die Arbeitsleistung ab. Im Jahr 2024 wurde eine Unfallquote von kleiner 550 LPM (analog Vorjahr: kleiner 550 LPM) als Zielwert festgelegt, der nicht überschritten werden soll. Die Kennzahl der STS Group für das Berichtsjahr beläuft sich auf 1.776 LPM (1.518 im Jahr 2023). Die Unfallquote von Ramos war im Jahr 2024 gleich Null (wie im Vorjahr).

Das Brandschutz-Audit (als Prozentsatz) misst den aktuellen Stand der umgesetzten Brandschutzmaßnahmen der Betriebsstätte mit dem Ziel Betriebsstätten zu identifizieren, in denen Optimierungsmaßnahmen erforderlich sind. Das für 2024 gesetzte Ziel bezüglich des Brandschutz-Audits belief sich auf einen Erfüllungsgrad von mindestens 85 % (im Vorjahr: mindestens 85 %). Die STS Group hat einen Wert von 75 % im Berichtsjahr erzielt (80 %, im Vorjahr). Für Ramos betrug der Wert für das Brandschutz-Audit im Jahr 2024 84 % (84 %, im Vorjahr).

Bei den Ergebnissen des Gesundheit- und Sicherheitsaudits wurde im Geschäftsjahr 2024 das Ziel von mindestens 85 % Erfüllungsgrad gesetzt (im Vorjahr: mindestens 85 %). Die STS Group hat im Berichtsjahr einen Wert von 73 % erreicht (78 %, im Vorjahr). Ramos berichtet über einen Erfüllungsgrad von 100 % für das Jahr 2024 (89 %, im Vorjahr).

Das 5S-Prinzip beschreibt die Gestaltung eines effizienten Arbeitsplatzes. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde als Ziel ein Audit-Ergebnis von mindestens 80 % festgelegt (im Vorjahr: mindestens 80 %). Die Kennzahl der STS Group für das Berichtsjahr beträgt 44 % und für Ramos 100 %.

S1-15 – Kennzahlen für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben

Alle Mitarbeiter der STS Group haben Anspruch auf Arbeitsfreistellung aus familiären Gründen (family-related leave). Im Berichtsjahr 2024 haben insgesamt 113 bzw. 7,45 % aller Mitarbeiter (weltweit) Arbeitsfreistellung aus familiären Gründen in Anspruch genommen, davon 5,30 % Männer und 2,15 % Frauen.

S1-16 – Vergütungskennzahlen (Verdienstunterschiede und Gesamtvergütung

Am deutschen Standort Kandel betrug der Gender Pay Gap im Jahr 2024 0 %. In Ramos, Mexiko, 19 %. Am Standort Salem, USA, 69 %. An den chinesischen Standorten lag der Gender Pay Gap je nach Standort zwischen 20 % und 50 %. In Frankreich lag er zwischen 4 % und 13 %, wobei für die Standorte Izernore und Precigne keine Daten vorliegen.

ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE UND LIEFERKETTE

ARBEITSKRÄFTE IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE (ESRS S2)

S2-1 – Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette

Für die STS Group ist das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele nur durch stabile und nachhaltige Geschäftsbeziehungen mit ihren Lieferanten möglich. Die Einkaufsabteilung der Adler Pelzer Group verfügt über einen Ansprechpartner für Nachhaltigkeitsthemen in der Lieferkette und sorgt für den Aufbau langfristiger und solider Lieferantenbeziehungen sowie für deren regelmäßige Bewertung. Der regelmäßige Austausch sowie die Einbeziehung und Bewertung aller relevanten Geschäftspartner ermöglichen die Gewährleistung höher Qualitätsstandard bei der Herstellung von Produkten und die Einhaltung von internationalen und nationalen Normen – u.a. dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz - entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lieferanten sind daher wichtige Stakeholder, denn eine stabile Lieferkette fördert effiziente Produktionsprozesse und mindert Risiken, die sich aus Lieferengpässen oder Nichteinhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards ergeben können. Außerdem spielt das Thema "Ausbildung und Kompetenzentwicklung" in der Lieferkette eine zentrale Rolle, da die Qualität der Produkte, die die STS Group von ihren Lieferanten erhält, u.a. von der Qualifikation deren Mitarbeiter abhängt.

ESRS 2 SBM-3 Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Bei der Analyse der Themen unter den Standards ESRS-S2 wurden wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert. Indem die STS Group hohe Standards für ihre Lieferanten festlegt und diese regelmäßig überprüft und evaluiert, kann sie die Arbeitsbedingungen in deren Betrieben positiv beeinflussen. Die strikte Einhaltung dieser Standards wirkt sich nicht nur positiv auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der Lieferanten, sondern auch auf die STS Group aus. Eine bessere Reputation sowie ein systematisches Vorgehen und Vorbeugen von Lieferkettenrisiken können zur Stärkung der Marktposition beitragen und die Attraktivität der Gruppe für potenzielle neue Investoren erhöhen. Werden diese Standards jedoch nicht ordnungsgemäß umgesetzt oder regelmäßig überwacht, kann dies zu einer negativen Reputation mit potenziell gravierenden Folgen wie Kundenverlusten und Sanktionen führen, die langfristig den Geschäftserfolg der Gruppe gefährden können.

S2-2 – Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette in Bezug auf Auswirkungen

S2-3 – Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können

Die STS Group ist bei der Auswahl der Beschaffungsmärkte entsprechend ihres Geschäftsmodells international aufgestellt. Innerhalb von Europa wird durch die Wahl des regionalen Beschaffungsmarkts die Kostenoptimierung im Einkauf bei Sicherstellung der Qualitätsstandards verfolgt. In Nordamerika, Mexiko und China wird schwerpunktmäßig auf lokale Lieferanten zurückgegriffen. Aus diesem Grund ist ihre aktive Einbeziehung in das Umweltmanagement von STS Group ein zentrales Element für die effektive Umsetzung der Umweltpolitik der Gesellschaft.

Die STS Group erkennt ihre Verantwortung in Bezug auf Menschenrechte an und verpflichtet sich, diese einzuhalten und die möglichen negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit und ihrer Wertschöpfungskette weltweit zu minimieren. Der Ansatz der STS Group zur Achtung und Einhaltung der Menschenrechte basiert auf:

  • den UN-Leitprinzipien;
  • der Internationalen Charta der Menschenrechte;
  • der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über grundlegende

Prinzipien und Rechte bei der Arbeit;

  • den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Die STS Group verfügt über Richtlinien und Mechanismen zur Steuerung der wesentlichen Auswirkungen und Risiken in Bezug auf ihre Lieferanten. Diese wurden von der Adler Pelzer Group übernommen und gelten weltweit als offizieller Leitfaden für die Auswahl neuer Lieferanten und das Management bestehender Lieferantenbeziehungen:

  • "Human Rights Statement": Diese Erklärung beschreibt den Ansatz des Unternehmens zur Achtung der Menschenrechte. Die Grundsätze dieser Erklärung gelten für alle Aktivitäten im In- und Ausland, einschließlich der Aspekte unserer Lieferkette. Der "Zero Tolerance" Ansatz zur Achtung und Wahrung der Menschenrechte basiert auf den UN-Leitprinzipien, der Internationalen Erklärung der Menschenrechte und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Die STS Group verpflichtet sich, im Rahmen ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit negative Auswirkungen auf die Menschenrechte zu vermeiden und, wo immer möglich, zu beseitigen oder zu mildern.
  • "Policy Statement LkSG": Die STS Group verpflichtet sich, Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette einzuhalten. Alle Lieferanten müssen den Verhaltenskodex ("Code of Conduct for Suppliers") einhalten und akzeptieren.
  • "Code of Conduct for Suppliers": Der Verhaltenskodex für Lieferanten gilt als valides Instrument, um die Einhaltung von Standards entlang der Lieferkette sicherzustellen und direkten positiven Einfluss auf die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten zu üben.

Der Verhaltenskodex umfasst zahlreiche Verpflichtungen u.a.:

  • Faire Arbeitsbedingungen (Löhne, Arbeitszeiten, Urlaub);
  • Das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit;
  • Verantwortung für Gesundheits- und Sicherheitsstandards;
  • Verbot von Diskriminierung;
  • Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit;
  • Bereitstellung anonymer Beschwerdemechanismen.

S2-4 – Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen

  • Software-basierte Risikoanalyse: Die STS Group verwendet einen risikobasierten Due-Diligence-Ansatz, um sicherzustellen, dass ihre Anforderungen in Bezug auf Menschenrechte und Umweltstandards von ihren Lieferanten erfüllt werden. Das Management der identifizierten Risiken und negativen Auswirkungen in der Lieferkette unterliegt den gleichen Stufen, die in der Risikomanagementpolitik der STS Group festgelegt sind. Die Risiken werden identifiziert, analysiert und mit einer Prioritätsnummer bewertet. Anschließend wird eine Risikostrategie entwickelt: Akzeptieren, Vermeiden, Verringern oder Übertragen des Risikos. Sollte ein Geschäftspartner geltende Gesetze oder die Unternehmensprinzipien in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt nicht einhalten, behält sich die STS Group das Recht vor, die Zusammenarbeit zu beenden. Im Jahr 2023 hat die Einkaufsabteilung der Adler Pelzer Group eine Software zur Echtzeitüberwachung von Lieferanten aller Unternehmen der Gruppe eingeführt. Die Implementierung dieser Software wurde auch für die STS Group eingeleitet und befand sich im Berichtsjahr 2024 noch in der Umsetzung. Die Software kann mithilfe von KI-Technologie Daten aus sozialen Medien und Nachrichtenmedien über die Lieferanten analysieren. Es werden regelmäßige Inspektionen in festgelegten Abständen durchgeführt, um das Risikoprofil der Lieferanten zu ermitteln. Wenn das Risikoprofil bedenklich ist, werden vorbeugende Maßnahmen und Abhilfemaßnahmen ergriffen.
  • Regelmäßige Überprüfungen: Eine kontinuierliche Kontrolle der Lieferkette und geplante Vor-Ort-Audits sorgen für zusätzliche Transparenz und ermöglichen die Sicherstellung höherer Qualität und Regelkonformität. Es erfolgen regelmäßige qualitative und quantitative Verfahren der Lieferantenbewertung. Dabei werden Kriterien wie Qualitäts- und Logistikanforderungen, Mengen- und Termintreue sowie Preisstabilität bewertet. Die bestehenden Prozesse werden im Zuge der prozessualen Anpassungen an das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz kontinuierlich weiterentwickelt, mit dem Ziel, einen einheitlichen Konzernstandard aufzubauen. Als

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zusätzliches Instrument hat die STS Group den SAQ - Self-Assessment-Questionnaire von der Adler Pelzer Group übernommen und in ihrem Unternehmen eingeführt. Die vollständige Implementierung ist noch nicht abgeschlossen. Die Befragung erfolgt auf der Supplier Assurance Plattform, die es den Lieferanten ermöglicht, Fragen zu wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten zu beantworten. Als Ergebnis der Überprüfung werden Maßnahmen und Aktionspläne zur Verbesserung der Lieferantenbeziehung definiert sowie deren Einhaltung im Nachgang systematisch analysiert.

  • "STS Group-Integrity Line": Über das Hinweisgebersystem der STS Group kann jegliches Fehlverhalten entlang der Lieferkette, insbesondere Verletzungen geltender Gesetze und interner Anweisungen und Verfahren, anonym gemeldet werden. Die Meldungen werden vertraulich behandelt und vom Corporate Compliance Team entsprechend verfolgt und untersucht.

SOZIALBELANGE

BETROFFENE GEMEINSCHAFTEN (ESRS S3)

Nach dem Motto "Be a good neighbour" arbeitet die STS Group täglich daran, einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Sie entwickelt innovative Lösungen für ihre Kunden, die wiederum zur Förderung einer nachhaltigeren Gesellschaft eingesetzt werden. Damit das erreicht wird, werden engagierte, kompetente und qualifizierte Fachkräfte für die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte benötigt. Deshalb sind die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen wichtige Aspekte der gesellschaftlichen Verantwortung für die STS Group. Darüber hinaus müssen die Produktionsprozesse den hohen Standards für den Umweltschutz und die Achtung der Menschenrechte entsprechen, die in den Verhaltenskodizes der Gruppe festgelegt sind. Für die STS Group ist die Achtung der Menschenrechte ein fundamentales Element ihrer Unternehmenspolitik. Die Gesellschaft sorgt stets für ein gerechtes und gesundes Arbeitsumfeld und fordert von ihren Mitarbeitern die Achtung der Menschenrechte und einen respektvollen Umgang miteinander.

BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG

GOVERNANCE UND UNTERNEHMENSPOLITIK (ESRS G1)

Eine gute Unternehmensführung ist das Fundament für die Umsetzung aller Maßnahmen zur Erreichung der definierten Nachhaltigkeitsziele. Unter den Stichworten "Governance" und "Compliance" wird im Unternehmen ein Regelwerk angewendet, das die Abläufe, die Organisation und die Verantwortlichkeiten innerhalb eines Unternehmens definiert und an dem die Unternehmenskultur sich orientiert. Das Verhalten im Einklang mit nationalen und internationalen Gesetzen und Richtlinien wird von der STS Group als Grundlage der Unternehmenswerte betrachtet. Jede Gesellschaft der Gruppe unterliegt in jedem Land, in der sie tätig ist, verschiedenen Gesetzen und Vorschriften, die unterschiedliche Bereiche wie den Schutz des freien Wettbewerbs, den Verbraucherschutz, die Arbeitnehmerrechte und den Umweltschutz betreffen. Die Mitarbeiter unterstützen weltweit das Prinzip eines regelkonformen Verhaltens und ermöglichen damit die Umsetzung einer guten Unternehmensführung.

Die Nichteinhaltung dieser Gesetze kann jedoch zu einer ernsthaften Schädigung des Vermögens und des Rufs der Gruppe führen. Die STS Group hat sich deswegen dazu verpflichtet, alle Gesetze und Verordnungen, die ihre Geschäftstätigkeit betreffen, einzuhalten.

ESRS 2 IRO-1 – Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Eine solide und werteorientierte Unternehmenskultur bildet einen zentralen Grundstein für den langfristigen Erfolg der STS Group. Insbesondere die Themen Unternehmenskultur, Schutz von Hinweisgebern sowie Prävention von Korruption und Bestechung spielen eine zentrale Rolle für die Gruppe. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden diesbezüglich relevante Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert.

Eine Unternehmenskultur, die auf Transparenz, Integrität und Offenheit basiert, schafft ein motivierendes Arbeitsumfeld. Dazu gehören auch die Einhaltung nationaler und internationaler Gesetze sowie der entschlossene Kampf gegen Korruption und Bestechung. Dies fördert die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und wirkt sich gleichzeitig positiv auf die gesamte Wertschöpfungskette aus: Die STS Group wirkt als positives Vorbild für Lieferanten und Kunden und fordert gleichzeitig hohe ethische Standards ein. Außerdem schätzen Investoren und Kunden ein faires und verantwortungsvolles Geschäftsgebaren. Eine solide und positive Unternehmenskultur ist daher auch eine Chance für die STS Group, langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen und die Unternehmensreputation zu verbessern. Lieferanten, Investoren, Mitarbeiter und Kunden haben mehr Vertrauen in Unternehmen, die ihre Werte konsequent leben. Umgekehrt kann eine Unternehmenskultur, die nicht den Erwartungen der wichtigsten Stakeholder entspricht, zu Unzufriedenheit führen und damit ein Risiko für die Reputation und den Verlust von Kunden und Mitarbeitern darstellen. Ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur ist eine offene Kommunikationskultur, in der rechtswidriges Verhalten und Verstöße gegen die Unternehmensgrundsätze sicher und vertraulich gemeldet werden können. Die STS Group verpflichtet sich daher, Hinweisgeber zu schützen, damit sie sich ohne Angst vor Repressalien äußern können. Die Förderung des Schutzes von Whistleblowern bringt der STS Group daher Vorteile wie eine stärkere Marktposition und einen besseren Ruf.

G1-1 – Unternehmenskultur und Konzepte für die Unternehmensführung

Die STS Group verfügt jeweils über einen Verhaltenskodex für die Mitarbeiter und für Geschäftspartner / Lieferanten (von der Adler Pelzer Group übernommen). Beide Kodizes enthalten die Grundsätze und Erwartungen an Mitarbeiter und Geschäftspartner hinsichtlich einer verantwortungsbewussten Rohstoffbeschaffung, der Verpflichtungen der Gruppe in Bezug auf Menschenrechte, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, Unternehmensethik und der Entwicklung einer nachhaltigen Lieferkette. Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter bietet eine klare Orientierung für die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit. Er regelt die Konformität des unternehmerischen Handelns mit nationalen und internationalen Gesetzen sowie mit gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Normen. Er legt klare Richtlinien für regelkonformes und integres Verhalten sowohl im Umgang der Mitarbeiter untereinander als auch mit externen Stakeholdern fest. Zudem bekennt sich die STS Group über die in den beiden Verhaltenskodizes ausgeprägten Verhaltensgrundsätze hinaus eindeutig zu Diversität und Inklusion, dem Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, der Versammlungsfreiheit und dem Recht auf Arbeitnehmervertretungen sowie verbindlichen Regelungen zur fairen Gestaltung der Arbeitszeit und Entlohnung. Neue Mitarbeiter erhalten Schulungen zum internen Verhaltenskodex, um die Unternehmenswerte zu verinnerlichen und die Unternehmenskultur aktiv zu fördern. Die STS Group erwartet von den Führungskräften, die Beachtung der Verhaltensrichtlinien aus der Vorbildrolle heraus vorzuleben und deren weitere Implementierung als Teil der Führungsaufgabe tatkräftig zu unterstützen. Dazu zählt neben der Überwachung der Vorgaben auch die aktive Mitarbeit an der Weiterentwicklung von Verhaltensanweisungen und Prozessen zur Sicherstellung eines regelkonformen Alltags in allen Unternehmensfeldern. Darüber hinaus verfügt die STS Group über Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptions-Policy und das Self-Assessment Tool, ein internes Instrument zur Bewertung potenzieller Fälle von Bestechung und Korruption innerhalb der STS Group. Bestechung und Bestechlichkeit werden in keiner Form toleriert und alle Mitarbeiter sind dazu verpflichtet, jegliche Art von Korruption zu vermeiden. Außerdem befolgt die Gruppe auch die relevanten landesspezifischen Antibestechungs- und Antikorruptionsgesetze, Richtlinien und Verordnungen.

Während der Company Compliance Officer für die Compliance Themen Kartellrecht, Geldwäsche und Korruptionsbekämpfung zuständig ist, verantworten weitere Fachbereiche die Themen Datenschutz, Exportkontrolle, Umweltschutz, Risikomanagement, Rechnungslegung, Steuern und Kapitalmarktrecht. Seit dem Geschäftsjahr 2020 verfügt die STS Group über ein ITgestütztes Compliance-Management System, welches auch die Kommunikation der Verhaltensrichtlinien und ein globales anonymes Hinweissystem umfasst. Dies ermöglicht allen Mitarbeitern sowie externen Hinweisgebern unter Wahrung der Vertraulichkeit ihrer Identität, Verdachtsfälle und unrechtmäßige Vorgänge zu melden. Im Berichtsjahr 2024 wurden keine Fälle bei der STS Group gemeldet.

Die STS Group übernimmt Verantwortung für ihre Mitarbeiter, Geschäftspartner und die Gesellschaft und setzt auf eine nachhaltige Unternehmensführung. Durch die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Standards und strukturierter Entscheidungsprozesse schafft die Gruppe ein sicheres Arbeitsumfeld. So entstehen innovative Produkte für eine nachhaltigere Mobilität, die höchsten Qualitätsansprüchen und Kundenerwartungen entsprechen. Damit unterstreicht die STS Group ihr Engagement für eine nachhaltige Wertschöpfung und die soziale Verantwortung und stärkt das Vertrauen ihrer wesentlichen Stakeholder.

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