Annual Report • Mar 21, 2025
Annual Report
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JAHRESFINANZBERICHT 2024 DER LENZING GRUPPE

| Konzernlagebericht 2024 | 2 |
|---|---|
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 7 |
| Forschung und Entwicklung | 12 |
| Investitionen | 13 |
| Risikobericht | 14 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
19 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 20 |
| Ausblick | 21 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
22 |
| Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/ Nachhaltigkeitsbericht |
27 |
| Zusicherungsvermerk über die unabhängige Prüfung der nichfinanziellen Berichterstattung |
228 |
| Konzernabschluss 2024 | 231 |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 233 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 234 |
| Konzern-Bilanz | 235 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 236 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 237 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 238 |
| Bestätigungsvermerk | 311 |
| Erklärung des Vorstandes | 315 |
| Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe | 316 |
| Einzelabschluss 2024 | 317 |
| Lagebericht 2024 | 318 |
| Jahresabschluss 2024 | 550 |
| Bestätigungsvermerk | 579 |
| Erklärung des Vorstandes | 582 |
| Impressum | 583 |
KAPITEL 1 /3
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
|---|---|
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 7 |
| Forschung und Entwicklung | 12 |
| Investitionen | 13 |
| Risikobericht | 14 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
19 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 20 |
| Ausblick | 21 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
22 |
| Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/ Nachhaltigkeitsbericht |
27 |
2024

Der Internationale Währungsfonds (IWF) berichtet für das Jahr 2024 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,2 Prozent. Damit bleibt die Dynamik weiter hinter der Vor-Covid-Zeit zurück (Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019: 3,7 %). Die US-amerikanische Wirtschaft entwickelte sich mit einem Wachstum von 2,8 Prozent vor allem aufgrund einer starken Inlandsnachfrage positiv. In einigen Ländern Europas (Eurozone: 0,8 %) herrschte dagegen weiterhin eine Rezession. Dämpfend wirkten unter anderem die infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin hohen Energiepreise, die geldpolitische Straffung der Vorjahre sowie die nach wie vor erhöhte Inflation. Das Verbrauchervertrauen erholte sich zwar gegenüber dem Vorjahr leicht, blieb aber absolut gesehen auf niedrigem Niveau. Auch das chinesische Wirtschaftswachstum blieb mit 4,8 Prozent hinter den Erwartungen und dem Regierungsziel zurück. Während sich die Exportnachfrage erholte, dämpften ein schwacher Inlandskonsum und die schwelende Krise am Immobilienmarkt das Wachstum. Für das Jahr 2025 geht der IWF von einem weltweiten Wachstum von 3,3 Prozent aus.
In der Textil- und Bekleidungsindustrie verbesserte sich zwar die Nachfrage entlang der Wertschöpfungskette im Vergleich zum Vorjahr leicht, vor allem gegen Jahresende waren aber zumindest teilweise Vorzieheffekte in Erwartung höherer Handelsbarrieren dafür verantwortlich. Die Preise blieben weiterhin unter Druck. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm im Lauf des Jahres 2024 laut einer weltweiten Umfrage der International Textile Manufacturers Federation2 zu. Die Mehrheit der Marktteilnehmer beurteilt die Situation jedoch weiter negativ.
Nach vorläufigen Berechnungen blieben die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung im Jahr 2024 – bereinigt um Preiseffekte – kaum verändert gegenüber dem Vorjahr. Während die Nachfrage in China stagnierte und in Europa sogar rückläufig war, erwies sie sich in den USA als stabiler als erwartet.
Nach einer Reduktion der Lagerstände im Bekleidungseinzelhandel im Verlauf des Vorjahres wurde 2024 wieder ein Lageraufbau verzeichnet, der zumindest teilweise auf vorgezogene Bestellungen angesichts drohender US-Einfuhrzölle zurückzuführen war. Währenddessen stiegen die Lagerstände der vorgelagerten Produktionsstufen kaum.
Die Nachfrage nach Heimtextilien wurde 2024 weiterhin von einer reduzierten Bautätigkeit infolge hoher Zinsen sowie durch in der Covid-Pandemie vorgezogene Investitionen negativ beeinflusst.
Die Einzelhandelsabsätze von Hygieneprodukten in der Vliesstoffindustrie erwiesen sich wie in den Vorjahren als krisenresistent. Die Verkaufsmengen großer Marken waren stabil bis leicht rückläufig, preisgünstigere Handelsmarken wurden stärker nachgefragt.

Die weltweite Faserproduktion stieg 2024 entsprechend ersten Schätzungen um etwas mehr als 3 Prozent auf 126 Mio. Tonnen. Das Wachstum lag damit im langjährigen Durchschnitt.
Die Baumwollernte ging in der abgelaufenen Saison 2023/2024 um rund 1 Prozent auf 24,1 Mio. Tonnen zurück. Die Anbauflächen reduzierten sich das zweite Jahr in Folge um knapp 2 Prozent, während der Flächenertrag im weltweiten Durchschnitt marginal anstieg. Produktionssteigerungen in Brasilien und Pakistan konnten die rückläufigen Ernten in China, Indien und den USA fast vollständig kompensieren. Brasilien löste erstmals die USA als wichtigsten Exporteur ab. Die Nachfrage nach Baumwolle erholte sich um knapp 6 Prozent auf 25 Mio. Tonnen. Die Lagerbestände sanken dadurch um 5 Prozent auf 18,5 Mio. Tonnen. Auch die Produktion anderer Naturfasern wie Wolle, Leinen, Hanf und Seide sank um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
3 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2023 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: The Fiber Year, ICAC, Cotton Outlook, CCFG, FAO
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2025
2 Quelle: ITMF, 30th Global Textile Industry Survey, Jänner 2025
Die Produktion von regenerierten Cellulosefasern wie Lyocell-, Modal- und Viscosefasern stieg nach ersten Schätzungen um 8 Prozent auf 8,4 Mio. Tonnen. Eine höhere Auslastung der Viscosewerke gefolgt von einer weltweit gestiegenen Produktion von Lyocellfasern waren die Hauptgründe für dieses Wachstum.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen rund 87,5 Mio. Tonnen und lag damit 5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Faserarten in Prozent (Basis = 126 Mio. to)

1
2
Die Preisentwicklung an den Märkten für Stapelfasern war 2024 uneinheitlich. Während die Baumwoll- und Polyesterpreise nachgaben, konnten die Viscosepreise leicht zulegen.
Die Baumwollpreise entwickelten sich dabei allerdings sehr volatil. Lag der Cotlook A-Index zu Jahresbeginn noch bei 91 US-Cent pro Pfund und stieg im Februar auf bis zu 107 US-Cent pro Pfund, so verlor er nach einer leichten Erholung im Herbst auf Jahressicht 14 Prozent und sank auf 79 US-Cent pro Pfund. Die Marke von 80 US-Cent pro Pfund war zuletzt im Dezember 2020 unterschritten worden.
Auch der Preis für Polyester-Stapelfasern in China war im Jahresverlauf rückläufig. Er erreichte zwar zwischenzeitlich aufgrund höherer Kosten für Rohöl und die für die Faserproduktion benötigten Zwischenprodukte im Juli ein Hoch von RMB 7.940 pro Tonne. Danach gab der Preis allerdings auf RMB 6.980 pro Tonne zum Jahresende nach. Auf Jahressicht bedeutet das ein Minus von 5 Prozent.
Die Viscosepreise in China konnten auf Jahressicht um 9 Prozent auf RMB 13.750 pro Tonne zulegen. Im Durchschnitt des Jahres 2024 war der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit nur 3 Prozent allerdings moderat. 2024 war gekennzeichnet durch eine hohe Auslastung der chinesischen Viscosewerke von über 85 Prozent sowie niedrige Lagerstände von rund 10 Tagen im Jahresdurchschnitt – beide Werte wurde zuletzt 2017 erreicht und lassen auf ein zunehmend ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schließen. Die wirtschaftliche Lage nicht rückwärts integrierter Hersteller war jedoch weiterhin angespannt.
Das Preispremium für differenzierte Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als vergleichsweise widerstandfähig.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern, stieg im Verlauf des Jahres 2024 mit Ausnahme minimaler Korrekturen kontinuierlich an und lag per Ende Dezember mit USD 970 pro Tonne 10 Prozent über dem Wert vom Jahresbeginn. Auch im Jahresdurchschnitt konnte der Preis um 7 Prozent zulegen. Dies ist umso bemerkenswerter als der chinesische Preis für Papierzellstoff aus Laubholz im August um mehr als USD 150 pro Tonne nachgab und bis zum Jahresende weiter sank.
Wie bereits im Vorjahr konnte sich der Faserzellstoff dieser Entwicklung entziehen, da ein eingeschränktes Angebot auf eine hohe Nachfrage durch Faserhersteller traf. Das Preispremium für Faserzellstoff lag zum Jahresende bei ungewöhnlich hohen USD 425 pro Tonne.

1 Quellen: ICAC, TFY, Lenzing Schätzungen 2 Quellen: CCFG, CCA
Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigte 2024 eine stetige Verbesserung, wenngleich die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte wie erwartet schleppend verlief. Auf der Volumenseite war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des Berichtsjahres positiv, liegt damit aber weiterhin unter jenem des Vorjahres. Dies, gepaart mit den nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten sowie spürbar gestiegenen Logistikkosten, hatte 2024 einen dämpfenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe wie auch auf die gesamte Branche.
Die Ergebnisentwicklung der Lenzing Gruppe war darüber hinaus durch Sondereffekte geprägt, die sich negativ auf das Ergebnis nach Steuern auswirkten. Ungeachtet dessen setzte Lenzing ihren Erholungskurs dank der entschlossenen Maßnahmen als Reaktion auf die vergangenen Krisenjahre weiter kontinuierlich fort.1
Der Vorstand der Lenzing Gruppe setzt derzeit ein ganzheitliches Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des E-BITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Zur Stärkung des Vertriebs werden zahlreiche Aktivitäten wie die Gewinnung von Neukunden für die wichtigsten Fasertypen und die Expansion in bisher kleineren Märkten unternommen, die sich bereits positiv auf der Umsatzebene auswirken. Darüber hinaus erwartet der Vorstand signifikante Kosteneinsparungen, wovon im Jahr 2024 bereits über EUR 130 Mio. realisiert werden konnten. Das Performance-Programm liegt damit weit über Plan. Durch intelligente Effizienzsteigerungsmaßnahmen wurden sehr gute Fortschritte im Bereich der Produktkosten und -qualität erzielt. Auch im Einkauf konnten durch operative und strategische Maßnahmen Erfolge realisiert werden. Nach vorne betrachtet, auch über das Jahr 2024 hinaus, werden aus dem ganzheitlichen Performance-Programm weiterhin Verbesserungen in den Herstellkosten erwartet und insbesondere im Bereich der Overhead-Funktionen weitere Kostenpotenziale gehoben. Parallel werden die angegangenen Struktur- und Prozessverbesserungen zu positiven Effekten bei der Umsatz- und Margengenerierung führen.
Die Umsatzerlöse stiegen 2024 um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,66 Mrd. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern (+10 Prozent) zurückzuführen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg 2024 um 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 395,4 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 12,0 auf 14,8 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 88,5 Mio. (nach minus EUR 476,4 Mio. im Jahr 2023) und die EBIT-Marge betrug 3,3 Prozent (nach minus 18,9 Prozent im Jahr 2023). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 42,0 Mio. (nach minus EUR 585,6 Mio. im Jahr 2023).
Der Steueraufwand belief sich 2024 auf EUR 96,3 Mio. (nach EUR 7,3 Mio. im Jahr 2023). Dies war unter anderem auf das rückwirkende Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich GmbH (Gruppenträger) unter 50 Prozent für das Jahr 2022 zurückzuführen. Im Zuge dessen hatte die Lenzing Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von EUR 22,2 Mio. zu leisten, welche im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasst wurde. Details zu den finanziellen Auswirkungen des Ausscheidens aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH werden im Konzernabschluss in Note 29 und Note 38 (Abschnitt "Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen") erläutert. Darüber hinaus wurde der Steueraufwand durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung2 im Volumen von EUR 47,5 Mio. beeinflusst. Zudem fielen ausländische Quellensteuern in Höhe von EUR 5,6 Mio. an. Die restlichen Effekte ergeben sich aus positiven steuerlichen Ergebnissen einzelner Lenzing Gesellschaften und der damit in Verbindung stehenden laufenden bzw. latenten Steuerpositionen.
Der stark verbesserte Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtsjahr bei EUR 322,5 Mio. (nach EUR 160,3 Mio. im Jahr 2023); unterstützend wirkten dabei Gestaltungsmaßnahmen zur Reduzierung des Working Capitals. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 185 Mio. (nach minus EUR 291,5 Mio. im Jahr 2023). Der Free Cashflow zeigte eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf EUR 167 Mio. (nach minus EUR 122,8 Mio. im Jahr 2023). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei minus EUR 430 Mio. (nach EUR 421,1 Mio. im Jahr 2023).
Der Liquiditätsbestand (einschließlich liquider Wechsel) reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung von Schuldscheindarlehen und anderen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 38,2 Prozent auf EUR 451,7 Mio. per 31. Dezember 2024.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 156,3 Mio. (nach EUR 283,6 Mio. im Jahr 2023).
Die Bilanzsumme ging im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 4,6 Prozent auf EUR 4,98 Mrd. per 31. Dezember 2024 zurück.
1 Die Kennzahlen in diesem Kapitel werden im Finanzglossar des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2024 näher erklärt.
2 Vorherrschende Währung des primären Wirtschaftsumfeldes einer Tochtergesellschaft
Das bereinigte Eigenkapital ging ebenfalls um 4,6 Prozent auf EUR 1,73 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2024 unverändert bei 34,7 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag um 1,9 Prozent auf EUR 1,53 Mrd. zurück. Das Net Gearing erhöhte sich auf 88,8 Prozent (nach 86,4 Prozent per 31. Dezember 2023). Das Trading Working Capital stieg um 4,9 Prozent auf EUR 578 Mio.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
| Vereinfachte Konzern-Gewinn- und | |
|---|---|
| Verlustrechnung1 | EUR Mio. |
| Veränderung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | Absolut | Relativ | |||
| Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 142,7 | 5,7 % | ||
| Umsatzkosten | –2.155,8 | –2.597,6 | 441,8 | 17,0 % | ||
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
508,1 | –76,5 | 584,5 | n/a | ||
| Sonstige betriebliche Erträge |
61,8 | 108,7 | –46,9 | –43,1 % | ||
| Vertriebs aufwendungen |
–300,5 | –274,9 | –25,6 | –9,3 % | ||
| Verwaltungs aufwendungen |
–146,7 | –144,7 | –2,0 | –1,4 % | ||
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
–29,2 | –69,1 | 39,9 | 57,8 % | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–4,9 | –20,0 | 15,0 | 75,2 % | ||
| EBIT | 88,5 | –476,4 | 564,9 | n/a | ||
| Finanzerfolg | –130,5 | –109,2 | –21,3 | –19,5 % | ||
| EBT | –42,0 | –585,6 | 543,6 | 92,8% | ||
| Steueraufwand | –96,3 | –7,3 | –89,0 | <–100 % | ||
| Ergebnis nach Steuern |
–138,3 | –593,0 | 454,7 | 76,7% |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe ist in die zwei Divisionen "Faser" und "Zellstoff" gegliedert.
Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Unternehmensstrategie "Better Growth" weiter vorangetrieben. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, die langfristig wachsende Nachfrage nach hochwertigen und nachhaltig erzeugten Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu bedienen. Nach Umsetzung der Großprojekte in Brasilien und Thailand sowie der Modernisierung der Kapazitäten in China und Indonesien wird Lenzing einen profitablen Wachstumskurs verfolgen, ihren Fokus auf Premiumfasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Lenzing aktualisierte 2024 auch ihre Klimaziele, um ihr Engagement für den Klimaschutz an den Zielen des Übereinkommens von Paris zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius auszurichten. Die Science Based Targets Initiative (SBTi), die führende Organisation auf dem Gebiet der klimarelevanten Zielsetzung, überprüfte und bestätigte die Zielanhebung. Lenzing ist der einzige Produzent von regenerierten Cellulosefasern mit einem wissenschaftlich bestätigten Netto-Null-Ziel (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts).
Für ihre Leistungen und Führungsposition in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit wurde Lenzing einmal mehr von den branchenweit wichtigsten Ratinganbietern ausgezeichnet. CDP setzte Lenzing 2024 erneut und damit zum vierten Mal in Folge auf die prestigeträchtige A-Liste in der Kategorie "Klimawandel". In den Kategorien "Wälder" und "Wassersicherheit" erreichte Lenzing sehr gute "A-" bzw. "B"-Bewertungen. Im CSR-Rating von EcoVadis erreichte Lenzing zum insgesamt vierten Mal in Folge Platin-Status, die höchste Bewertung, und zählt damit zum weltweit besten Prozent der bewerteten Unternehmen. MSCI bewertete Lenzing mit einem "A" und im globalen "Hot Button Ranking" der Non-Profit-Organisation Canopy, die die Leistung der globalen Produzenten von regenerierten Cellulosefasern in den Bereichen nachhaltige Beschaffung, Transparenz und Innovation bewertet, erreichte das Unternehmen den ersten Platz. Mehr Informationen zu Ratings und Awards in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts.
Lenzing gab 2024 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Rohit Aggarwal übernahm mit 1. September die Position des CEO und Vorstandsvorsitzenden von Stephan Sielaff, der im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat per Ende August aus der Lenzing AG ausschied. Walter Bickel wurde mit Wirkung vom 15. April als Chief Transformation Officer und Vorstandsmitglied der Lenzing AG bis 31. Dezember 2025 ernannt.
In der Division Faser sind insbesondere die Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit ihren regenerierten Cellulosefasern für Textilien und für Vliesstoffe zusammengefasst.
Lenzing steht weltweit für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™.
Das Projekt "Glacial Threads: From Forests to Future Textiles" verbindet nachhaltigen Gletscherschutz und Textilrecycling und steht exemplarisch für die kollaborative Innovationskraft der Lenzing im Jahr 2024. Geotextilien aus biologisch abbaubaren LENZING™ Fasern1 leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der von der globalen Erderwärmung stark gefährdeten Gletscher, ohne die Umwelt mit Mikroplastik zu verschmutzen. Gemeinsam mit einem Netzwerk von innovativen Partnern arbeitet Lenzing derzeit daran, Geotextilien nach ihrer Verwendung zu neuen Textilfasern zu verarbeiten. In einer ersten Pilotphase wurde das Recycling von Vliesstoffen für Geotextilien erfolgreich getestet. Das Pilotprojekt wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum Internationalen Tag des Waldes, im Palais des Nations, dem Sitz des Büros der Vereinten Nationen in Genf präsentiert und im September bei den CNMI Sustainable Fashion Awards 2024 in Mailand mit dem "Biodiversity and Water Award" ausgezeichnet.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen erfolgreich seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikations- und Marketingaktivitäten steigerte Lenzing auch 2024 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Nachhaltigkeit in Verbindung mit Transparenz und Rückverfolgbarkeit, Innovation sowie die starken Marken sind die wesentlichen Differenzierungsmerkmale der Lenzing.
Die Umsatzerlöse der Division Faser erreichten 2024 einen Wert von EUR 2,03 Mrd. – 65,4 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 34,6 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Die Faserverkaufsmenge stieg auf ca. 960.000 Tonnen (nach ca. 840.000 Tonnen im Jahr 2023). Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte
LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt wurden.
1 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien,
sich auf 92,6 Prozent (nach 78,9 Prozent im Jahr 2023). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 32,8 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 68,7 Mio.
Das Marktumfeld im Textilsegment war auch 2024 von Unsicherheit und verhaltener Nachfrage geprägt. Entlang der textilen Wertschöpfungskette wurden Aufträge daher nach wie vor sehr kurzfristig vergeben.
Trotz des allgemein verhaltenen Konsumklimas verzeichnete Lenzing eine solide Nachfrage für seine Spezialfasern der Marken LENZING™ ECOVERO™, TENCEL™ Modal, TENCEL™ Lyocell und TENCEL™ Luxe. Die Verkaufsmengen der meisten Spezialfasern konnte demzufolge gegenüber 2023 erhöht werden. Lenzing überzeugte insbesondere mit der Qualität, den nachhaltigen Vorteilen ihrer Fasern und ihrer Innovationskraft. Darüber hinaus ist es gelungen, die "Ingredient Branding"-Strategie weiter zu festigen und die Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Versprechen für Nachhaltigkeit und Komfort zu etablieren.
Die wichtigsten direkten Absatzmärkte für Fasern der Lenzing waren dabei im Jahr 2024 weiterhin China, die Türkei, Indien, Pakistan und Bangladesch.
Neben der Entwicklung radikal neuer Technologien arbeitet Lenzing auch kontinuierlich an der Entwicklung neuer Anwendungsgebiete für bestehende Fasern. 2024 konnte etwa gemeinsam mit dem chinesischen Partner Advance Denim eine spezielle Denim-Kollektion mit matten Lyocellfasern der Marke TENCEL™ entwickelt werden. Diese Fasern ermöglichen es, Stoffe aus Lyocellfasern zu entwickeln, die mit einer besonders matten Optik überzeugen. Gerade im Denim-Segment stößt diese Charakteristik auf hohes Interesse bei Kunden und Partnern und ermöglicht die Entwicklung neuer Anwendungsbereiche und Subsegmente.
Aufgrund seines besonders innovativen und nachhalten Charakters, konnte auch das Lyocell-Filament-Geschäft ein erfolgreiches Jahr verbuchen. 2024 wurde ein weiterer Absatzrekord verzeichnet und das Interesse von Brands, Retailern und Stoffherstellern nahm weiter zu. Lenzing stellte die hochwertige Anwendbarkeit von Filamenten der Marke TENCEL™ Luxe auch bei der einzigartigen Kollaboration mit Designer Peet Dullaert unter Beweis.
Lenzing steigerte die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen, die mehr als 15,5 Mrd. Impressionen in Online-Medien und 59,3 Mio. Interaktionen, einschließlich Videoaufrufe, in sozialen Medien erzielten. Der Erfolg der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ im Geschäftsjahr 2024 spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit rund 380 Markenpartnern weltweit wider, darunter internationale und aufstrebende Marken wie Armedangels, GANNI, Guess, Carhartt, Joao Maraschin, Marc O'Polo, VOGUE Collection, Camper, Calzedonia, Candiani, Yamamay, Impetus, COS, Next, Mother of Pearl, Stripe & Stare, Reformation, CASA, Sense of Place, Aimer, Eifini, DVF (Diane von Furstenberg), Peacebird, LUOLAI.
Die Marke TENCEL™ präsentierte darüber hinaus 2024 eine neue moderne Markenidentität. Mit dem neuen Brand-Manifesto "Nature. Future. Us." betont die Marke das Engagement, Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette zu fördern und positive Veränderungen in der Textilindustrie voranzutreiben.
Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) sind ein strategisches Geschäftssegment von Lenzing, das im Laufe der Jahre gewachsen ist. Unterstützt wurde dieses Wachstums neben den funktionalen Vorteilen der Fasern von Lenzing auch durch den weltweiten Kampf gegen Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, unter anderem die laufenden Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen, die EU-Einwegkunststoffrichtlinie und das geplante Verbot von plastikhaltigen Feuchttüchern in Großbritannien. Um das Bewusstsein für Umweltverschmutzung durch Plastikmüll und für Faserlösungen zu schärfen und so eine Abkehr von synthetischem Material zu fördern, nahm Lenzing 2024 an der UNEP-Konferenz Sea of Solutions teil.
2024 standen die Erweiterung des Faserportfolios und die Ergänzung durch verschiedene Spezialfasern im Mittelpunkt. Es war ein äußerst erfolgreiches Jahr, in dem verschiedene Innovationen entwickelt und auf den Markt gebracht wurden. Im Vordergrund stand bei diesen Entwicklungen die Verkürzung der Markteinführungszeit dank der Stärkung des Innovationsprozesses.
Nach der sehr positiven Marktreaktion auf Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ mit Dry Technology im Jahr 2023 wurde die Lyocell Dry-Familie letztes Jahr erweitert. Sie trägt derzeit zu einem weitreichenden Umstieg von Plastik auf holzbasierte Cellulosefasern in Anwendungen wie saugfähigen Hygieneartikeln und Feuchttüchern bei. Bei der Lyocell Dry-Familie können Kunden hydrophobe Fasern für ein solides Flüssigkeitsmanagement nutzen. Die Produktreihe zeichnet sich ferner durch ihre Weichheit und Festigkeit aus.
Ein weiteres Highlight war die Entwicklung einer neuen Faseroberfläche für unsere Fasern für Vliesstoffe, die ohne Palmöl, Palmkernöl oder Palmölderivate als Komponente hergestellt wird und damit die Umwelteigenschaften sowie die Faserqualität und Leistung verbessert.
Im Rahmen der Filtech-Messe wurden außerdem Fasern aus der Lyocell Shortcut-Produktreihe mit verbesserter Fibrillierung präsentiert, um weitere Absatzpotenziale im weltweit wachsenden Filtermarkt zu erschließen.
Im Berichtsjahr hat Lenzing auch ihre Kooperation mit wichtigen Kunden und Downstream-Partnern verstärkt. Dabei wurden gemeinsame Fahrpläne für Produktinnovationen erstellt, aus denen bis 2030 und darüber hinaus Produkte der zweiten und dritten Generation hervorgehen werden. Ferner wurde ein "Voice of the customer"-Projekt lanciert, um die Bedürfnisse und Ambitionen des Marktes besser zu verstehen und zum Erfolg und zur Leistung der Kunden und Partner in der Wertschöpfungskette beizutragen.
Lenzing stärkte im Berichtsjahr nicht nur bestehende Geschäftsbeziehungen, sondern konzentrierte sich auch erfolgreich auf die Gewinnung neuer Partner. Das Unternehmen zählt derzeit 23 Co-Branding-Partner in Europa und Nordamerika, darunter zwei Neuzugänge. Langjährige Partner wie Coterie in den USA und Bode Chemie in Europa brachten neue VEOCEL™ Produkte auf den Markt und rundeten damit ihre Portfolios ab. Lenzing ging zudem eine Partnerschaft mit Carefree Slipeinlagen in den USA ein, bei denen VEOCEL™ Lyocellfasern mit Dry Technology in die oberen Schichten integriert wurden. Um Werbung für diese Zusammenarbeit zu machen, investierte Lenzing in Live-Sendungen von US-Fernsehsendern, die bei ihren Zielkund:innen besonders beliebt sind. Flankiert wurde dies durch eine Influencer-Kampagne in sozialen Medien. Durch diese Maßnahmen verbesserte sich die Sichtbarkeit der Marke am Markt deutlich.
In Asien schloss Lenzing mehrere strategische Partnerschaften, z. B. mit Graminton für die Entwicklung von zwei Co-Branding-Produkten und Begleitkampagnen, und mit NBond für die Einführung eines neuen Co-Branding-Produkts im Segment feuchtes Toilettenpapier. Zudem bündelte Lenzing ihre Kräfte mit Kindoh und dem bekannten Frauenmagazin Allure im Zusammenhang mit den Green Product Awards sowie mit LIFE Bioral und Akachan Honpo Water 99, um die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und Nachhaltigkeit als wichtiges Thema in der Region zu fördern.
Ein Highlight im Berichtsjahr war das VEOCEL™ Kundenevent, bei dem Lenzing Partner in der Wertschöpfungskette zu einer zweitägigen Veranstaltung am Standort Lenzing in Österreich begrüßte.
Auch die Aufklärung von Konsument:innen stand 2024 wieder an oberster Stelle. Lenzing unterstrich die Vorteile holzbasierter Cellulosefasern gegenüber synthetischem Material. In einer Kampagne in den sozialen Medien zur Stärkung der Konsument:innen betonte Lenzing die Bedeutung informierter Kaufentscheidungen für einen gesünderen Planeten und eine nachhaltige Zukunft.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr 2024 stieg die Verkaufsmenge hauptsächlich durch die Nutzung von Chancen außerhalb der EU-Märkte.
Die Division Zellstoff bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf bis hin zur Erzeugung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produzierte im Berichtsjahr mit ausgezeichneter Qualität und deutlich über der Nennkapazität von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr. Überschüssiger Strom wird als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Diese neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie.
Im September 2024 gab Lenzing die Emission einer grünen Anleihe durch das Joint-Venture LD Celulose (Emittent LD Celulose International GmbH) über USD 650 Mio. bekannt. Die Anleihe stieß bei institutionellen Anlegern auf große Nachfrage. Teil der neuen Finanzierungsstruktur von LD Celulose mit einem Gesamtvolumen von USD 1 Mrd. ist auch ein syndizierter Kredit in Höhe von USD 350 Mio. LD Celulose verwendete den Nettoerlös aus der Emission und
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948 die Kreditauszahlung plus vorhandene Barmittel, um die bestehende Projektfinanzierung zu tilgen und in eine eigenständige Unternehmensfinanzierung umzuwandeln. Lenzing hält 51 Prozent an dem Joint Venture, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC® zertifizierte Waldfläche zu verfügen.1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Sinne der "Better Growth" Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen in diesem Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Die ungünstigen Bedingungen am Textilmarkt haben zu einer Wachstumsabkühlung im Sektor geführt, da die Kostenstruktur noch keine höheren Mengen gestattet.
Die (internen und externen) Umsatzerlöse der Division Zellstoff erreichten 2024 einen Wert von EUR 1,17 Mrd. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 436,3 Mio., das Betriebsergebnis (E-BIT) bei EUR 243,7 Mio.
Die Lage der Holzmärkte hat sich 2024 weiter stabilisiert. Ursachen waren die geringere Holznachfrage in der Industrie sowie niedrigere Energiepreise und der somit geringere Verbrauch von Biomasse. Dementsprechend sanken die Holzpreise im erwarteten Rahmen.
Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtsjahr daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigten auch 2024 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFCund FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.2
Um die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff zu versorgen, betreibt die Lenzing Gruppe an den Standorten Lenzing, Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Der Eigenversorgungsgrad liegt derzeit deutlich über den strategisch angestrebten 75 Prozent. Lenzing etablierte sich auch als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2024 insgesamt ca. 1.176.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
2 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
2024 unterzeichneten Lenzing und C.P.L. Prodotti Chimici die erste Lizenzvereinbarung für Essigsäure der Marke LENZING™ Bio-based Acetic Acid. Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigeren, ressourcenschonenden Industrie. Die vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass der CO2-Fußabdruck von Essigsäure der Marke LENZING™ Biobased Acetic Acid um mehr als 85 Prozent geringer ist als bei vergleichbaren Produkten auf Basis fossiler Rohstoffe.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisionen "Faser" und "Zellstoff" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an allen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe sind mit Blick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten nach wie vor sehr gut gefüllt.
Die Energiepreise gingen in Europa im Jahr 2024 weiter zurück und setzten damit ihre Erholung fort, auch wenn es gegen Ende des Jahres wieder einen Anstieg zu verzeichnen gab. Der anhaltend niedrige Gasverbrauch in Europa und die damit verbundenen niedrigen Importe führten zu einem Rückgang der Gaspreise um 15 Prozent. Der Strompreis ging aufgrund der hohen Produktion von erneuerbaren Energien sogar um 20 Prozent zurück. Der Kohlepreis verzeichnete einen Rückgang um 10 Prozent und der Ölpreis ging um 3 Prozent zurück. Der CO2-Preis verzeichnete ein Minus von 22 Prozent.
Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.
Im November 2023 hatte Lenzing einen Liefervertrag mit dem österreichischen Stromproduzenten WLK energy über den Bezug von rund 13 MW Leistung aus Windenergie abgeschlossen. Die Anlage wurde 2024 errichtet und liefert seit 2025 grünen Strom für den Standort Lenzing. Darüber hinaus plant Lenzing (vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung) einen Ausbau ihrer PV-
Kapazitäten für den Standort und unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung. Der Standort bezieht derzeit Strom aus PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7 MWp.
Im Jahr 2024 wurde eine Prüfung der Umweltverträglichkeit für die Errichtung und den Betrieb eines neuen Wirbelschichtkessels am Standort Lenzing erfolgreich durchgeführt. Mit dem Vorhaben soll die Altanlage ersetzt, der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen minimiert und die Luftqualität verbessert werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2025 geplant.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode überwiegend im Normalbetrieb. Im Berichtsjahr wurden etliche Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt, die nicht nur beträchtliche Einsparungen mit sich bringen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Ressourcenschonung und Wettbewerbsfähigkeit leisten.
Die Energieanlagen in Paskov liefen in der Berichtsperiode ebenfalls im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Erdgaspreise am Standort Mobile (USA) veränderten sich nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr. Beim Strompreis kam es zu einer leichten Erhöhung.
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Beim Kohlepreis gab es keine wesentliche Änderung im Vergleich zum Vorjahr. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit dem dritten Quartal des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen. Der Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück.
Die Dampf- und Strompreise am Standort Nanjing (China) gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Mit der Inbetriebnahme zweier Gasturbinen konnte im Berichtsjahr ein weiterer Meilenstein bei der Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren erreicht werden.
Der für die Lyocallanlage am Standort Prachinburi (Thailand) maßgebende Dampf- und Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Die für Lenzing relevanten Chemikalienmärkte verzeichneten 2024, im Vergleich zum Jahresende 2023, moderate Preisanstiege, die zum Teil auf die nach wie vor erhöhten Energiekosten aufseiten der Hersteller zurückzuführen waren.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 moderat, stiegen aber im zweiten Halbjahr in allen Regionen kontinuierlich an. Grund dafür war eine relativ stabile Nachfrage aus der Nickel- und Aluminiumerzeugung bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2024 stabil, verzeichneten gegen Jahresende aber aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach Schwefelsäure und Düngemitteln einen deutlichen Anstieg.
In Sonstige sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Sonstige erreichten 2024 einen Wert von EUR 3,3 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 52,5 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 65,3 Mio.
Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 35,70 (Eröffnungskurs am 2. Jänner 2024) in das Börsenjahr 2024 und erreichte am 13. Juni 2024 mit EUR 37,20 den höchsten Schlusskurs des Jahres 2024. Der tiefste Schlusskurs wurde am 18. März 2024 bei EUR 24,85 registriert. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 29,50. Dies entspricht einem Kursrückgang von 17,37 Prozent gegenüber Jahresanfang. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Plus von 6,62 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde im Berichtsjahr keine Dividende ausgeschüttet. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Berichtsjahr beschlossen, die bestehende Dividendenpolitik von mindestens EUR 4,50 pro Aktie unbefristet auszusetzen.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Innovationsaktivitäten 2024 noch stärker auf die spezifischen Anforderungen der Kunden und auf das Ziel, Entwicklungen rascher umzusetzen, ausgerichtet. Technologische und grundlegende Entwicklungen sind in einem zentralen Bereich zusammengefasst, während die Entwicklungen von Produkten und Produktanwendungen als eigene Gruppen den Commercial-Teams zugeordnet sind. Lenzing stellte auch ihre Operational Service Group, die sich unter anderem mit kontinuierlichen Verbesserungen beschäftigt, neu auf. Diese Gruppen sind eng miteinander vernetzt und arbeiten auch mit anderen Teams wie der Nachhaltigkeitsabteilung zusammen, um die Innovationskraft der Lenzing schrittweise weiter zu stärken.
Ein Vergleich der Innovationskennzahlen mit den Vorjahren ist aufgrund der beschriebenen Organisationsanpassungen nur bedingt möglich. Ende 2024 waren in den verschiedenen Innovationsbereichen 205 Mitarbeiter:innen tätig (nach 222 Mitarbeiter:innen Ende 2023). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 30,4 Mio. (nach EUR 31,6 Mio. im Jahr 2023). Produkte und Technologien der Lenzing waren Ende 2024 durch 1.114 Patente und Patentanmeldungen (aus 144 Patentfamilien) in 46 Ländern und Organisationen geschützt.
Nachhaltigkeit ist neben dem klaren Fokus auf Kunden und Konsument:innen wesentliches Leitprinzip für alle Innovationstätigkeiten der Lenzing Gruppe einschließlich der Prozess- und Produktentwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf die Themen Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft gerichtet ist. Beinahe alle Entwicklungsprojekte berücksichtigen wesentliche Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit und unterstützen das ambitionierte Netto-Null-Ziel bis 2050. Dazu gehören insbesondere Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen, zur Reduzierung von Abwasseremissionen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion von CO2-Emissionen.
Lenzing war in den vergangenen Jahren verstärkt auf europäischer Ebene aktiv und an mehreren erfolgreichen Projekteinreichungen beteiligt. Insgesamt ist Lenzing Partner in vier von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekten. Beim 2024 gestarteten Projekt CELLFIL, das sich mit der Herstellung von Lyocell-Filamenten und deren Anwendungen beschäftigt, ist Lenzing einer der Hauptpartner. Das Unternehmen arbeitet darüber hinaus an den Projekten LIFE-TREATS (Textilrecyling), CISUTAC (textile Nachhaltigkeit) und ESCIB (neue Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung) mit.
Lenzing hat 2024, insbesondere in der Zusammenarbeit mit ihren Partnern, auch das Thema Textilrecycling weiter vorangetrieben. Ein Leuchtturmprojekt stellt die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra dar, die sich intensiv mit der Entwicklung für das Recycling von Alttextilien und der Errichtung einer Pilotanlage beschäftigt (auch im Rahmen von LIFE-TREATS). Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr verschiedene RecyclingZellstoffe evaluiert und auf ihre Einsetzbarkeit in der Faserproduktion getestet.
Die Innovationsbereiche unterstützten im Berichtsjahr auch das Performance-Programm der Lenzing Gruppe. Im Fokus der Aktivitäten, die positive kurzfristig Effekte zeigen, stehen Einsparungen von Energie und Ressourcen sowie die Effizienzsteigerung von Anlagen.
Ein weiteres Highlight aus dem Bereich Innovation war der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB. Lenzing schloss sich den bestehenden Investoren H&M Group, Inter IKEA Group, Stora Enso und LSCS Invest an. TreeToTextile wurde 2014 als Joint Venture gegründet, um einen nachhaltigeren Prozess für die Erzeugung von Cellulosefasern zu entwickeln. Das Unternehmen betreibt seit 2015 Pilotanlagen und investierte 2021 in eine Demoanlage. Die Skalierung der Produktion soll in einem nächsten Schritt erfolgen. Das Closing erfolgte im Februar 2025.
Weiterführende Informationen und Kennzahlen zum Thema "Nachhaltige Innovationen" finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 156,3 Mio. (nach EUR 283,6 Mio. im Jahr 2023).
Lenzing legte 2024 im Rahmen ihres Performance-Programms, und nach den erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, einen klaren Fokus auf Maintenance- und License to operate-Projekte. Um die ehrgeizigen Umweltstandards der Gruppe zu erfüllen, investierte Lenzing seit 2021 EUR 24 Mio. in die Errichtung einer neuen Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Vereinigtes Königreich). Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Projekts sollen die Abwasseremissionen am Standort um bis zu 80 Prozent reduziert werden (siehe auch Kapitel "E2 Umweltverschmutzung" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts).
Ein Teil der Investitionsausgaben im Jahr 2024 entfällt außerdem auf Restzahlungen für die Investitionsprojekte in China und Indonesien. Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien), um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser zu bedienen. Die Fertigstellung der beiden Investitionsprojekte, die mithelfen, das Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe zu erreichen (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts), erfolgte 2023.
Die geopolitischen, ökologischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen sorgen für eine zunehmende Fragmentierung der globalen Risikolandschaft.
Als eines der größten Risiken im Jahr 2025 gelten bewaffnete Konflikte zwischen Staaten. Entsprechend ist die nationale Sicherheitspolitik in vielen Ländern zum vorrangigen Thema geworden. Diese Entwicklung birgt die Gefahr einer geopolitischen Rezession und könnte zu einer Eskalation im Hinblick auf Zölle und weltweit zu Handelsprotektionismus führen.
Die führenden Nationen konzentrieren sich verstärkt auf die wachsenden wirtschaftlichen und sozialen Sorgen im eigenen Land, anstatt sich darum zu bemühen, die multilateralen Beziehungen zu stärken und gemeinsam die globalen Herausforderungen anzugehen.
Konjunkturflaute, Inflation und Schulden gelten als die Hauptrisiken, die zu Ungleichheit führen und wiederum soziale und politische Instabilität begünstigen.
Auch die Rolle der Technologie bei Cyber-Spionage und -Kriegsführung gibt zunehmend Anlass zur Sorge. Die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen, bei der auch die generative KI (GenKI) eine Rolle spielt, stellt eine wachsende Bedrohung dar, die das geopolitische Narrativ beeinflusst und zu gesellschaftlicher Polarisierung führt.
Die Auswirkungen des Klimawandels treten von Jahr zu Jahr immer deutlicher zutage, und zwar in Form von weltweit immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen von zunehmend schwerem Ausmaß, die immer höhere Sachschäden und vermehrte Betriebsunterbrechungen zur Folge haben.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die Entwicklung des globalen Risikoumfelds, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen geopolitischen Brennpunkte, wirkt sich in unterschiedlichem Maße auf das Risikoumfeld von Lenzing aus.
Für 2025 prognostiziert der IWF ein Weltwirtschaftswachstum von 3,3 Prozent. Die globale Inflationsrate wird laut IWF voraussichtlich auf 4,2 Prozent im Jahr 2025 und auf 3,5 Prozent im Jahr 2026 sinken.1
Ein übermäßig starker Handelsprotektionismus weltweit, insbesondere seitens der neuen US-Regierung, und die damit verbundene Verschärfung der Sanktionen im Welthandel birgt das Risiko strengerer Importbeschränkungen oder anderer Auswirkungen auf Logistik und Vertrieb in den für Lenzing relevanten Märkten.
Ertragsrisiken ergeben sich primär aus einer anhaltend schwachen Nachfrage bei regenerierten Cellulosefasern und entsprechend niedrigen Faserpreisen sowie aus nicht vorhersehbaren Preisentwicklungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie.
Lenzing begegnet diesen Risiken proaktiv durch den konsequenten Einsatz ihrer Strategie "Better Growth" und ihrem Fokus auf nachhaltiges Wachstum mit emissionsarmen Premiumprodukten.
Die Versorgung der Faserproduktionsstandorte mit hochwertigem Faserzellstoff ist durch die unternehmenseigene Zellstoffproduktion und ausreichende Marktkapazitäten gewährleistet.
Das Liquiditätsrisiko für 2025 wird aufgrund der Cash-Position und ungenutzter Kreditlinien bei Banken sowie der erwarteten Free Cashflow-Entwicklung als moderat eingestuft. Lenzing konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten im Jahr 2023 wesentlich stärken und im Berichtsjahr erneut einen deutlichen Anstieg beim Free Cashflow verzeichnen. Ein anhaltend hohes Zinsniveau, steigende Zinsen oder eine unerwartet negative Entwicklung des operativen Geschäfts und des dadurch generierten Free Cashflows würde ein Risiko für die verfügbare Liquidität darstellen. Die Verfügbarkeit von Krediten und der Zugang zu den Kapitalmärkten für Refinanzierungsaktivitäten sind für Lenzing im Jahr 2025 wichtig und stellen risikomindernde Faktoren für das Liquiditätsmanagement dar.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 7,8 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 5,4 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Verlusten aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken. Bei den nicht-operativen Risiken sind für Lenzing insbesondere Cybersicherheits-, Datenschutz- und andere compliance-bezogene Risiken von Bedeutung, da sie möglicherweise zu Betriebsstörungen führen oder sich negativ auf die Reputation auswirken könnten. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gezielten Präventionsmaßnahmen wie einer hochmodernen technologischen Infrastruktur, konzernweiten Richtlinien, Schulungs- und Fortbildungsprogrammen und einer globalen Organisationsstruktur entgegen.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2025
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, ganzheitlichen und unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Folge dem Vorstand und anderen Stakeholdern kommuniziert und transparent dargelegt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden im Rahmen des Risikomanagements klimabezogene Risiken und Chancen und deren kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert und bewertet sowie entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen. Der Enterprise Risk Management (ERM)-Ansatz, der ESG-Risiken und -Chancen einbezieht, erfüllt auch die Offenlegungsanforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS), insbesondere ESRS 2 GOV-1, Paragraph 22(c)(iii).
Die Risikomanagement-Strategie von Lenzing ist eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft und folgt einem mehrstufigen Ansatz: Mit ihrem Risikoappetit legt Lenzing die allgemeine Einstellung zum Eingehen von Risiken sowie zur Realisierung von Opportunitäten auf verschiedenen Ebenen fest. Risiken, die nicht vertretbar sind oder der Strategie von Lenzing widersprechen, werden vermieden, reduziert oder übertragen. Der Risikoappetit von Lenzing definiert daher auch die Risikotransfer-Strategie der Gruppe, die wiederum den Grad der versicherungstechnischen Risikoeigentragung (Selbstbehalte) der einzelnen Produktionsstandorte bestimmt. Corporate Risk Management führt im Halbjahresrhythmus Risikointerviews mit allen operativen Einheiten und globalen Unternehmensfunktionen durch. Der Schwerpunkt liegt auf der Beurteilung der kurz- bis mittelfristigen Risiken, während die Analyse klimabezogener Risiken und Chancen auch die langfristigen Aussichten berücksichtigt (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts). Die wesentlichen Risiken und eine zunehmende Anzahl an Chancen werden in Lenzings Enterprise Risk Management (ERM) System erfasst und quantitativ bewertet. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer hochentwickelten Simulationssoftware, die auch für die Berechnung der Risiko-KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko, VaR), das risikobereinigte EBITDA oder das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA herangezogen wird. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die ERM-Organisation von Lenzing definiert die Regeln, Rechte und Verantwortlichkeiten innerhalb der Lenzing Gruppe, die für die jeweils zuständigen Stakeholder gelten bzw. von diesen wahrzunehmen sind. Für jeden Produktionsstandort ist ein Risikomanager ernannt, der alle standortspezifischen Risiken und Chancen koordiniert und kommuniziert und darüber im Rahmen des halbjährlichen Risikointerviews Bericht erstattet. Die Zuordnung der Risiken erfolgt gemäß der jeweiligen Betriebsorganisation, wobei jedem Risiko ein sogenannter "Risk owner" zugewiesen ist.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die wesentlichen Risiken und Chancen werden dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats auf halbjährlicher Basis vorgestellt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwoll-, regenerierten Cellulose- und synthetischen Fasern. Die Preisentwicklung dieser Produkte, die unter anderem von der allgemeinen Nachfrage und Marktsättigung abhängt, beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch eine stetige Premiumisierung im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Entwicklung von Premiumprodukten und -dienstleistungen die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen. Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 50 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch einen steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als regenerierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit internen Rechts- und Compliance-Experten über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt. Aufgrund der fortschreitenden Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Ökosysteme sind striktere Gesetze und Verordnungen seitens Regierungen und sonstiger Stakeholder zu erwarten. Dazu zählen u. a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch zusätzliche Steuern auf CO2- Emissionen und Maßnahmen wie der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM). Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben erfolgt derzeit auch in anderen Regionen und Ländern. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten physischen und Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Im Rahmen einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2024 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Den einzelnen ESG-Themen werden relevante Risiken und Chancen zugeordnet, welche sukzessive in das Enterprise Risk Management System integriert und in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen und die Exposition durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing erachtet diese Entwicklung aufgrund ihres Geschäftsmodells mit verantwortungsbewusst hergestellten Fasern als Chance. Darüber hinaus sieht Lenzing erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken für die physische sowie die mentale langfristige Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen an den eigenen Standorten und entlang der Wertschöpfungskette als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt mit gezielten Umfragen und Schwerpunktprogrammen entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cybersicherheits-Vorfälle (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierten Nachhaltigkeitsbewertungen, den Ergebnisse des Together-for-Sustainability (TfS) Prüfprogramms sowie Lenzing-spezifischer Audits, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von regenerierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bergen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken und der Überwachung der Produktionsprozesse durch hochqualifiziertes Personal sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Ein direkter Schutz gegen bestimmte Naturgefahren wie Wirbelstürme, Erdbeben und Überschwemmungen, der über die bestehende Elementarschadenversicherung hinausgeht, ist nicht möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Lenzing ist ein anlagenintensives Unternehmen, das dem Risiko der Alterung von Anlagen oder Anlagenteilen ausgesetzt ist. Es bedarf laufender Investitionen, um diese Anlagen oder Anlagenteile auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Lenzing ergreift im Rahmen von Instandhaltungsinitiativen und Produktivitätsverbesserungen kontinuierlich Maßnahmen, um diesem Risiko entsprechend zu begegnen.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine Fachabteilung entgegen, die sich ausschließlich mit möglichen Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernabschluss, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche-Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe Corporate Governance Bericht.
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelte Informationstechnologie (IT) abhängig, sowohl in ihren eigenen Produktionsstätten als auch in der gesamten Wertschöpfungskette. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen. Diese Risiken werden durch umfassende technische und organisatorische Maßnahmen sowie durch eine zusätzliche Cyber-Versicherung adressiert.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt, sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Sicherheits- und Gesundheitsprogramm der Lenzing berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Präventionsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe nichtfinanzielle Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequenten Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer:innen der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von operativen Risiken, die auf die Konzern-Bilanz und Konzern-GuV wirken. Der Vorstand zeichnet für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und damit das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegen grundsätzlich dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Diese Vorgaben und Richtlinien stellen den Rahmen für das Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt dem Bereich "Corporate Audit".
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern sind die zentralen Bereiche "Corporate Accounting" und "Corporate Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting" und "Corporate Tax" unterstützt und überwacht. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird über das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem berichtet. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der in diesem Bereich verantwortete Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird vom Bereich "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Ein Compliance Management System (CMS) dient dazu, gruppenweit die gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften einzuhalten. Die Abteilung untersteht direkt dem Finanzvorstand der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent, Detect, Respond). Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) vorgegeben und Mitarbeiter:innen dahingehend geschult. Auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind, werden unterstützt. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 40.107.738,37 und ist eingeteilt in 38.618.180 Stückaktien. Die B&C Gruppe gab am 12. Juni 2024 bekannt, dass sie und der brasilianische Zellstoffproduzent Suzano S.A. eine langfristige Partnerschaft im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an Lenzing unterzeichnet haben. Im Rahmen der Vereinbarung hat die Suzano S.A. von der B&C Gruppe einen Anteil von 15 Prozent an der Lenzing AG übernommen. Die B&C Gruppe hielt damit per 31.12.2024 einen Anteil der Stimmrechte von 37,25 Prozent und die Suzano S.A. 15 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem:der Aktionär:in in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 18. April 2024 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionär:innen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionär:innen bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Mit der Durchführung der Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen im Jahr 2023 wurden 12.068.180 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 19. April 2028.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der IWF1 revidierte zuletzt seine Wachstumsprognose für 2025 leicht nach oben auf 3,3 Prozent, betont jedoch die weiterhin große Ungleichheit zwischen den Regionen sowie ein hohes Maß an Unsicherheit. Letzteres rührt vor allem von geopolitischen Spannungen, zunehmenden protektionistischen Tendenzen und einer möglichen Rückkehr der Inflation.
In Zeiten der Unsicherheit bleiben Konsument:innen vorsichtig und sparsam, was sich negativ auf das Konsumklima und die Kaufneigung auswirkt.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle rechnen Analysten2 in der laufenden Erntesaison 2024/2025 nach vorläufigen Schätzungen mit einem leichten Anstieg der Lagerstände auf ca. 18,7 Mio. Tonnen (nach einem Lagerabbau von 0,9 Mio. Tonnen in der Vorsaison)
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing weiterhin über Plan. Das Unternehmen erwartet, dass die Maßnahmen auch in den kommenden Quartalen zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werden.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2025 2 Quelle: ICAC
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
308,8 | 781,8 | 227,6 | 164,3 | 160,4 | |
| - Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen | –1,8 | –2,0 | –2,1 | –1,9 | –2,0 | |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 |
| EBITDA-Marge | 14,8% | 12,0% | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| / Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 |
| EBIT-Marge | 3,3% | –18,9% | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 322,5 | 160,3 | –43,2 | 394,0 | 48,9 |
| - Cashow aus der Investitionstätigkeit | –185,0 | –291,5 | –687,4 | –841,3 | –666,2 |
| + Erwerb/Auszahlung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
37,1 | 14,2 | 0,3 | 7,3 | 4,1 |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–7,5 | –5,8 | –10,4 | –5,6 | –1,5 |
| Free Cashflow | 167,0 | –122,8 | –740,7 | –445,5 | –614,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Rahmen eines Unternehmenserwerbes im Wesentlichen Sachanlagen erworben und somit dem CAPEX zugerechnet (siehe Note 3 im Konzernabschluss 31. Dezember 2023).
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten |
156,3 | 267,8 | 698,9 | 844,3 | 668,8 |
| + Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 0,0 | 15,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| CAPEX | 156,3 | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 |
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 442,3 | 725,6 | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
9,4 | 5,4 | 6,4 | 10,8 | 11,1 |
| Liquiditätsbestand | 451,7 | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags ins Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 646,2 | 552,9 | 712,5 | 477,0 | 329,4 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 318,2 | 294,5 | 293,6 | 325,2 | 249,7 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–386,4 | –296,3 | –435,4 | –414,8 | –195,2 |
| Trading Working Capital | 578,0 | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
705,7 | 655,4 | 595,5 | 606,1 | 437,7 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.822,8 | 2.621,6 | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
20,5% | 21,0% | 24,0% | 16,0% | 21,9% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.652,0 | 1.742,2 | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 12,1 | 14,1 | 15,0 | 13,7 | 14,2 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 83,5 | 72,1 | 67,7 | 44,2 | 19,9 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | –21,7 | –19,3 | –20,0 | –14,2 | –8,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| / Bilanzsumme | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7% | 34,7% | 37,8% | 39,7% | 45,8% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet. Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal 2023 des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten (siehe Tabelle "Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten" in Note 35 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 der Lenzing Gruppe) dargestellt. In Geschäftsjahren davor waren Leasingverbindlichkeiten in der Nettofinanzverschuldung enthalten. Die Änderung der Berechnung erfolgte, da die wesentlichen Stakeholder der Lenzing Gruppe die Nettofinanzverschuldung auch ohne die Leasingverbindlichkeiten betrachten.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 279,4 | 529,0 | 250,3 | 120,1 | 105,6 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.828,5 | 1.906,7 | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 |
| - Liquiditätsbestand | –451,7 | –731,0 | –453,3 | –1.124,1 | –1.081,1 |
| Nettonanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.656,3 | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | –9,6 | –9,8 | –6,2 | –6,2 | –7,9 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | –114,2 | –132,3 | –63,3 | –57,3 | –53,0 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,92 | 192,32 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 3,9 | 5,2 | 7,41 | 2,51 | 2,11, 2 |
1) Die Nettonanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
2) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| Net Gearing | 88,8% | 86,4% | 86,2%1 | 43,2%1 | 21,5%1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| + Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 9,6 | 9,8 | 6,2 | 6,2 | 7,9 |
| + Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 114,2 | 132,3 | 63,3 | 57,3 | 53,0 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 75,9 | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 |
| Nettoverschuldung | 1.732,2 | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 |
1) Die Nettonanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 35,0 | –56,5 | 54,8 | –52,0 | –45,11 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
123,5 | –532,9 | 71,2 | 148,6 | –11,21 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.458,6 | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 3,6% | –14,2% | 2,0% | 5,4% | –0,5%1 |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 35,0 | –56,5 | 54,8 | –52,0 | –45,11 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | –51,6 | –13,7 | –87,6 | 3,7 | 23,01 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | –16,6 | –70,2 | –32,8 | –48,4 | –22,1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | –386,4 | –296,3 | –435,4 | –414,8 | –195,2 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | –231,0 | –249,4 | –266,1 | –234,4 | –140,3 |
| - Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | –9,8 | –13,6 | –3,6 | –6,7 | –26,9 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | –291,9 | –129,2 | –133,0 | –180,4 | –141,8 |
| - Langfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 0,0 | –48,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| - Kurzfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | –16,0 | –32,1 | –27,9 | –38,3 | –2,4 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | –74,6 | –40,1 | –70,2 | –59,8 | –42,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | –21,7 | –19,3 | –20,0 | –14,2 | –8,5 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | –28,5 | –52,6 | –66,3 | –39,1 | –25,7 |
| - Langfristige Rückstellungen | –83,0 | –89,1 | –91,5 | –118,2 | –120,4 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 75,9 | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | –442,3 | –725,6 | –446,9 | –1.113,3 | –1.070,0 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | –25,0 | –31,0 | –26,5 | –24,8 | –29,1 |
| - Finanzanlagen | –48,4 | –39,8 | –41,4 | –71,1 | –40,9 |
| Stand zum 31.12. | 3.394,1 | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 |
| Stand zum 01.01. | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.458,6 | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.767,5 | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –42,0 | –585,6 | –10,1 | 182,9 | 22,3 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.767,5 | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | –2,4% | –30,1% | –0,5% | 9,1% | 1,3% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.095,7 | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.095,7 | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 1,7% | –8,9% | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
ZWISCHEN - KAPITEL

| Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | 28 |
|---|---|
| Highlights des Jahres | 29 |
| Über die Nachhaltigkeitserklärung | 30 |
| Governance für Nachhaltigkeit | 32 |
| Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe | 38 |
| Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" |
41 |
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Zielfortschritt |
43 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel |
48 |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen |
51 |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse | 63 |
| Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung |
77 |
| Klimawandel | 85 |
|---|---|
| Umweltverschmutzung | 108 |
| Wasser und Meeresressourcen | 118 |
| Biologische Vielfalt und Ökosysteme | 125 |
| Ressourcennutzung und | |
| Kreislaufwirtschaft | 141 |
| Nachhaltige Innovationen | 155 |
| Arbeitskräfte des Unternehmens | 163 |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | 189 |
| Verbraucher:innen und Endnutzer:innen | 195 |
| Unternehmensführung | 201 |
| Transparenz | 214 |
| Zusätzliche Informationen gemäß § 243b UGB |
218 |
| Ergänzende Informationen zu den Kapiteln 220 |
| Lenzing Gruppe: Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022j | |
| Nachhaltige Rohstobeschaung | |||
| Anteil des Holzes aus zertizierten oder kontrollierten Quellen | 100 % | 100 % | >99 % |
| Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch) | |||
| F&E – Ausgaben nach Frascati | EUR 30,4 Mio. | EUR 31,6 Mio. | EUR 34,8 Mio. |
| Anteil Spezialfasern am Faserumsatza | 92,6 % | 78,9 % | 70,9 % |
| Spezischeb Schwefelemissionen (in kg/t, 2014 = 100%) |
17 % | 42 % | 67 % |
| Wasserintensitätc,d Gesamtwasserverbrauch pro Umsatz m3 /EUR Mio.) |
5.075 | 4.823 | 3.152 |
| CSB nach Wasseraufbereitung (spezischb , in kg/t, 2014 = 100%) |
71 % | 79 % | 90 % |
| Dekarbonisierunge | |||
| Treibhausgasintensitätc,f (marktbasiert) in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Umsatz (Mio. t/EUR) | 0,00121 | 0,00115 | 0,00115 |
| Spezischeb Treibhausgasemissionen Index Scope 1, 2 und 3g (t CO2-Äquivalent/t, 2017 = 100%) |
59 % | 54 % | 83 % |
| Mitarbeiter:innen | |||
| Anzahl der Mitarbeiter:innenh | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Gesundheit und Sicherheit | |||
| Arbeitsunfallrate (Rate of recordable work-related injuries, TRIFR)h | 1,1 | 0,7 | 0,6 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben mit Audit/ interner Bewertung vertreteni (% der Ausgaben) | 60 % | 40 % |
a) Spezialfasern von Lenzing sind Net Benet-Produkte, die positive Auswirkungen und Vorteile für Gesellschaft, Umwelt und die Partner der Wertschöpfungskette bieten.
b) Spezische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing AG (d. h. Zellsto- und Faserproduktionsvolumen) angegeben. Dies gilt für alle spezischen Indikatoren in diesem Bericht, außer für die spezischen THG-Emissionen (angegeben pro Tonne Zellsto und Faser verkauft).
c) Neuer gemeldeter Indikator aufgrund der Einführung der ESRS-Anforderungen.
d) Im Jahr 2024 ist die Wasserintensität im Vergleich zu 2023 aufgrund der höheren Produktionsleistung und der gestiegenen Einnahmen leicht gestiegen.
e) Die historischen Werte der THG-Intensität und des Index der spezischen THG-Emissionen haben sich aufgrund der Neuberechnung der Scope 1 Emissionen für die Jahre 2017 bis 2023 und der Neuberechnung der Scope 3 Emissionen im Jahr 2023 geändert.
f) Im Jahr 2024 hat sich die Treibhausgasintensität aufgrund des höheren Produktionsvolumens und der gestiegenen Einnahmen gegenüber 2023 leicht erhöht.
g) Aufgrund des höheren Produktionsvolumens im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 sind die spezischen THG-Emissionen von 54% auf 59 % gestiegen.
h) Mitarbeiter:innen (inklusive Lehrlinge und ohne Leasingpersonal) in Österreich, der Tschechischen Republik, Großbritannien, den USA, China, Indonesien, Indien, Taiwan, Thailand, der Türkei, Korea, Singapur, Brasilien, Deutschland und Italien.
i) 95 Prozent der wichtigsten Lieferanten, auf die 80 Prozent der Ausgaben entfallen, bis 2025 über EcoVadis, das Together for Sustainability (TfS) Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung.
j) Im Jahr 2022 wurden die Produktionsstätten in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) nicht in den Berichtsumfang aufgenommen, da sich diese Anlagen in der Anlaufphase befanden.
Lenzing Grimsby (Großbritannien) hat die erste Bauphase der modernisierten Abwasseraufbereitungsanlage abgeschlossen, die im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen wird. –Erfolge
TENCEL™ Modal und TENCEL™ Lyocell erfüllen die fünf Stufen des Protokolls zur Klimaschutzstrategie und sind von Climate-Partner zertiziert.

[ESRS 2 BP-1; GRI 2-1, 2-2, 2-3]
Diese nicht nanzielle Erklärung ist der zusammengefasste konsolidierte nicht nanzielle Bericht der Lenzing Gruppe1 (gemäß § 267a UGB) und der Lenzing Aktiengesellschaft (gemäß § 243b UGB) und ist Teil des Lageberichts.
Diese nicht nanzielle Erklärung wurde in Vorbereitung auf die Berichtspicht nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und gemäß den Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) nach den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) erstellt. Diese Erklärung wurde außerdem in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt, ebenfalls für den Zeitraum 1.01.2024 – 31.12.2024. Einen detaillierten GRI-Index nden Sie auf der Webseite des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2024 der Lenzing Gruppe. Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen geliefert werden können, sind im Anhang entsprechend dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (Na-DiVeG2 ) und nach den AFRAC-Empfehlungen separate Daten für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt. Bitte beachten Sie, dass die in den Vorjahren nach GRI berichteten Vergleichszahlen teilweise in die vom ESRS geforderten Maßeinheiten umgerechnet wurden. Dies könnte die Vergleichbarkeit mit anderen GRI-Berichten einschränken; solche Fälle sind im GRI-Index vermerkt.
Dieser Bericht umfasst alle voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe. Detaillierte Informationen nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Note 3, Note 41). Neben den voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe wird auch das Joint Venture RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing (Österreich), in die Nachhaltigkeitserklärung einbezogen, da Lenzing die operative Kontrolle hat. Die assoziierten Unternehmen wurden geprüft und, soweit relevant (und wesentlich), in den CO2-Fußabdruck des Unternehmens einbezogen. Gemäß den gesetzlichen Anforderungen besteht ein jährlicher Berichtszyklus.
Da der Bericht erstmalig vollständig den Vorgaben von ESRS entspricht, werden keine Vergleichsinformationen gemäß ESRS 1.136 vorgelegt. Die Lenzing AG berücksichtigt Informationen und Kennzahlen basierend auf der Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852.
Um den Entscheidungsndungsanforderungen einiger Lenzing Stakeholder nachzukommen, wurde beschlossen, zwei ESRS-Angaben in diesen Bericht aufzunehmen, obwohl sie nicht wesentlich sind: S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog sowie S1-10 Angemessene Entlohnung.
Lenzing hat aus Gründen der Vertraulichkeit auf folgende Angaben verzichtet: Zahlen für spezische Frachtwerte, da es sich um die
gesamte Faser- und Zellsto-Produktionsmenge der Lenzing Produktionsstandorte handelt (ESRS E2-3 23 a); genaue Angaben und Beschreibung zum Energieverbrauch nach GRI 302-1 and 302-4.
[ESRS 2 BP-2; GRI 2-3, 2-4]
Informationen über die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette von Lenzing nden Sie im Abschnitt "Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe" in diesem Kapitel. Für einen Teil der geforderten Informationen zur Wertschöpfungskette wurde die Übergangsbestimmung in ESRS 1 Kapitel 10 genutzt. Lenzing wird weitere Anstrengungen in diese Richtung unternehmen. Insbesondere für das Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette" hat Lenzing noch keinen vollständigen Einblick in seine Wertschöpfungskette, was in Zukunft verbessert werden muss.
Die Kennzahlen der EU Taxonomy sind Gegenstand von Bewertungen und Schätzungen. Weitere Informationen zur EU-Taxonomie nden Sie im Kapitel "Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung".
Die Kennzahlen der THG-Emissionen enthalten Daten der Wertschöpfungskette mit Schätzwerten. Informationen über diese Schätzwerte und deren Genauigkeitsgrad sind im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze" (E1-6) im Standard "E1 Klimawandel" enthalten.
Außerdem wurde die bisherige Kennzahl für die spezische Wassernutzung von "m³ pro Tonne erzeugter Zellstoe und Fasern" in Prozent gegenüber dem Basisjahr 2014 in Wasserintensität in "m³ pro EUR 1 Mio. Umsatzerlöse" geändert. Ebenso wurde die Kennzahl für den spezischen Primärenergieverbrauch von "GJ pro Tonne erzeugter Zellstoe und Fasern" auf Energieintensität in "MWh pro Umsatzerlös aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren" umgestellt. Diese neuen Kennzahlen sind vom ESRS vorgeschrieben. Weitere Informationen zu den neuen Kennzahlen nden Sie in den Kapiteln "E1 Klimawandel" und "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Die THG-Emissionen der Kategorie Scope 1 für die Jahre 2017, 2021, 2022 und 2023 wurden aufgrund einer rechtlichen Änderung am Standort Lenzing (Österreich) neu berechnet. Insbesondere der fossile Anteil des am Standort verbrannten externen Abfalls wurde
1 "Die Gruppe" (aus Gründen der besseren Lesbarkeit gelegentlich auch "Lenzing" genannt) umfasst die Lenzing Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften. 2 Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (§ 243b, § 267a UGB)
bisher nur geschätzt und basiert nun auf tatsächlichen Messungen. Da der gemessene fossile Anteil höher ist als die vorherige Schätzung, steigen die fossilen und sinken die biogenen Scope 1 THG-Emissionen proportional (um etwa 160 bis 170 Kilotonnen CO2- Äquivalent).
Dr. Krishna Manda Vice President Corporate Sustainability Lenzing Aktiengesellschaft
4860 Lenzing Österreich
Tel.: +43 7672 701-0 E-Mail: [email protected]
Alle in diesem Bericht erwähnten Fokuspapiere nden Sie hier: https://www.lenzing.com/de/investoren/publikationen.
In der nachfolgenden Tabelle 2 ist angegeben, welche Oenlegungsanforderungen der Nachhaltigkeitserklärung durch Verweise einbezogen werden.
| Aufnahme von Informationen mittels Verweis | ||
|---|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22 b, 22 c i (GRI 2-12) | Geschäftsbericht: Corporate Governance Report: Aufsichtsrat: Arbeitsweise: ESG Ausschuss |
|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22 c iii | Geschäftsbericht: Risikobericht: Ziele des Risikomanagements |
| GRI 2-1 | Geschäftsbericht: Die Standorte der Lenzing Gruppe; Annual Report: Konzernabschluss |
| GRI 2-2 | Geschäftsbericht: Konzernabschluss |
| GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-15, 2-18 | Geschäftsbericht: Corporate Governance Bericht |
| GRI 2-19 | Vergütungsberichte (Bericht 2024 verfügbar ab 20.03.2025) |
| GRI 2-20 | Vergütungs-Policy |
| GRI 2-22 | Geschäftsbericht: Vorwort des CEO |
| GRI 2-28 | Fokuspapier "Stakeholder Engagement" |
[ESRS 2 GOV-1; ESRS G1, ESRS 2 GOV-1; GRI 2-12, 2-13, 2-17, 405-1]
Corporate Sustainability berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden (CEO). Darüber hinaus wurde auf interner Vorstandsebene ein ESG-Ausschuss (ESG Committee) gebildet, um die Nachhaltigkeitsagenda im Unternehmen voranzutreiben.
Das ESG Committee trit vierteljährlich zusammen. Es nden regelmäßig funktionsübergreifende Abstimmungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen statt, um die Integration sozialer und ökologischer Belange in die Geschäftsabläufe zu fördern. Allgemeine Informationen zur Corporate Governance und zur Zusammensetzung der Organe des Unternehmens nden Sie im Geschäftsbericht 2024 der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht). Der Betriebsrat ist auch im Aufsichtsrat vertreten.

Alle Fachgebiete (Sektor-, produkt-, markt- und nachhaltigkeitsspezisch) sowie spezisches Fachwissen (u. a. nachhaltige Innovationen, nachwachsende Rohstoe, Klima und Energie, Kreislaufwirtschaft und Recycling, Biodiversität, Wassermanagement, Transparenz, Unternehmensethik, faire Arbeitspraktiken, Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion) werden durch die Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand abgedeckt. Darüber hinaus werden Meetings des ESG Committees als Möglichkeit erachtet, das kollektive Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung des Vorstandes in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu stärken.
Bei Lenzing haben Vorstand und Aufsichtsrat Zugang zu nachhaltigkeitsspezischem Fachwissen durch die Nachhaltigkeitsabteilung Corporate Sustainability, die als Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsfragen dient und durch Fachexpert:innen aus anderen Abteilungen unterstützt wird. Das spezische Fachwissen aller Expert:innen steht in Zusammenhang mit den identizierten wesentlichen Themen. Damit ist gewährleistet, dass die Unternehmensführung gut gerüstet ist, um Nachhaltigkeitsfragen eektiv zu lenken und zu verwalten, und dass Lenzing entsprechend auf wesentliche Risiken und Chancen eingehen kann. Durch die Ausrichtung der Nachhaltigkeitsbemühungen auf die wesentlichen Themen mindert Lenzing nicht nur die Risiken, sondern nutzt auch Chancen zur Schaung eines langfristigen Geschäftswertes.
Lenzing ist ein globales Unternehmen und handelt dementsprechend konform. Das Compliance Management System ist integraler Bestandteil des Berichtssystems der Lenzing Gruppe. Die Compliance-Funktion zielt darauf ab, alle Lenzing Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Manager:innen durch vorbeugende risikoorientierte Maßnahmen und durch einheitliche Erkennungs- und Reaktionsprozesse zu beraten und zu unterstützen und so letztendlich vor negativen Folgen von Verstößen gegen Gesetze und Werte zu schützen.
Lenzings Compliance-Organisation ist eine länderübergreifende Organisation mit internationalen Expert:innen, die vom Group Compliance Ocer geleitet wird. Dieser berichtet direkt an den Vorstand und den Aufsichtsrat. Der Österreichische Corporate Governance Kodex (ÖCGK) deniert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK). Lenzing erwartet von allen Mitarbeiter:innen, die Verhaltensregeln mit zu tragen und zu beachten. Sie sind auch aufgefordert, aufmerksam zu sein, genau hinzusehen und zu melden, wenn sie Verbesserungspotenzial erkennen oder einen Verstoß gegen Regeln und Werte aufdecken.
Lenzings Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter:innen nehmen an verpichtenden Compliance-Schulungen teil und verfügen daher über Kenntnisse in Fragen des unternehmerischen Handelns. Weitere Informationen über Schulungen nden Sie im Abschnitt "Compliance-Schulungen" (G1-3) im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
| Personen in Leitungsorganen der Organisation (Vorstand und Aufsichtsrat) | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022a | |
| Anzahl gesamt | 18 | 19 | 17 |
| Unter 30 Jahre | 0 | 0 | 0 |
| 30–50 Jahre | 2 | 4 | 5 |
| Über 50 Jahre | 16 | 15 | 12 |
| Frauen | 2 | 4 | 3 |
| Männer | 16 | 15 | 14 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 0 % | 0 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 11 % | 21 % | 29 % |
| Über 50 Jahre | 89 % | 79 % | 71 % |
| Frauen | 11 % | 21 % | 18 % |
| Männer | 89 % | 79 % | 82 % |
| Verhältnis von weiblichen zu männlichen Mitgliedern | 0,1 | 0,3 | 0,2 |
| Geschäftsführende Mitglieder (Vorstand) | 4,0 | 4 | 3 |
| Nicht geschäftsführende Mitglieder (Aufsichtsrat) | 9,0 | 10 | 9 |
| Vertretung von Beschäftigten (Aufsichtsrat) | 5,0 | 5 | 5 |
| Prozentsatz der unabhängigen Mitglieder des Aufsichtsrates (nach Österreichischen Corporate Governance Kodex Anhang 1) |
100 % | 100 % | 100 % |
a) Die drei Vorstandsmitglieder im Jahr 2022 wurden irrtümlicherweise im Bericht 2022 nicht berücksichtigt.
Der Vorstand hat die Aufgabe, die strategische Ausrichtung und das operative Management des Unternehmens zu lenken. Dazu gehört die Beaufsichtigung der Umsetzung von Richtlinien/Policies und Verfahren zur Bewältigung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen. Jedes Mitglied hat einen bestimmten Zuständigkeitsbereich. Der Aufsichtsrat hat eine zusätzliche Kontrollfunktion inne und stellt sicher, dass der Vorstand die Risiken und Chancen des Unternehmens umsichtig managt. In Bezug auf ESGrelevante Themen spielen die beiden ESG Committees eine wichtige Rolle bei der Beaufsichtigung der Managementprozesse. So wurden beispielsweise sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat in den doppelten Wesentlichkeitsprozess einbezogen und haben die Ergebnisse überprüft.
Im Vorstand ist Lenzings CEO Rohit Aggarwal für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des ESG Committees des Aufsichtsrates nden Sie im Abschnitt "Arbeitsweise des Aufsichtsrates" im Corporate Governance Bericht.
Die doppelte Wesentlichkeit, die der Nachhaltigkeitsberichterstattung zugrunde liegt, muss jährlich aktualisiert werden. Die Aktualisierungen werden auf der Grundlage von Beiträgen und Analysen der Expert:innen der jeweiligen Fachgebiete vorgenommen. Für verschiedene wesentliche Themen werden Maßnahmen ergrien und Ziele festgelegt, wenn dies für notwendig erachtet wird. Informationen über die Festlegung von Zielen und den allgemeinen angestrebten Governance-Prozess nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" in diesem Kapitel. Weitere Informationen zum Umgang mit Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Ziele des Risikomanagements" im Risikobericht. Die meisten der wesentlichen ESG-Risiken und -Chancen sind bereits Bestandteil des Risikomanagementsystems; die relevanten neuen Risiken werden sukzessive hinzugefügt.
Nachhaltigkeit ist ein grundlegendes Wertversprechen für Kunden und zugleich geschäftliche Triebfeder und Innovationsmotor für die Lenzing Gruppe. Das Unternehmen nutzt die Nachhaltigkeitsarbeit zunehmend, indem es sich mit Net Benet-Produkten (z. B. LENZING™ ECOVERO™), wichtigen Ratings (für Investoren) sowie Benchmarking-Tools auf breiterer Branchenebene positioniert. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde auf Vorstandsebene ein ESG Committee eingerichtet, das die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda durch eine funktionsübergreifende Abstimmung beschleunigen soll und für die Nachhaltigkeitsstrategie und die Umsetzung von ESG-Themen zuständig ist. Dieses Committee tritt einmal pro Quartal zusammen. Die wichtigsten Ziele sind die Formulierung und Umsetzung einer ESG-Vision, einer ESG-Strategie sowie von ESG-Kriterien für das Unternehmen. Das ESG Committee (Abb. 02) besteht aus dem Vorstand und Verantwortlichen verschiedener Funktionen, die den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele überprüfen, die Eektivität des Ansatzes für das Management aller Nachhaltigkeitsaspekte, einschließlich Risiken und Chancen, bewerten und langfristige strategische Entscheidungen treen. Die Abteilung Corporate Sustainability leitet das ESG Committee und ist integraler Bestandteil desselben. Sie arbeitet eng mit verschiedenen Funktionen zusammen, um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unterschiedliche Geschäftsprozesse zu gewährleisten, auf die Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder einzugehen und das Unternehmen t für die Zukunft zu machen.
2023 wurde vom Aufsichtsrat ein ESG Committee eingerichtet, um ESG-Themen in Bezug auf Strategie, nachhaltigen Geschäftserfolg und Transformation zu beaufsichtigen. Es soll den Vorstand, das Aufsichtsratsplenum sowie den Prüfungsausschuss und den Strategie-, Wachstums- und Innovationsausschuss bei Fragen zur nicht nanziellen Berichterstattung sowie strategischen ESG-Themen unterstützen. Mindestens zwei Mal pro Jahr nden Committee-Meetings statt.
In diesen Meetings werden die Mitglieder vom Vice President Corporate Sustainability und den leitenden Verantwortlichen anderer wichtiger Funktionen über wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen informiert. Des Weiteren werden Themen wie Klima, Produkt-Fußabdruck, Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion, ESG-Governance und die nicht nanzielle Berichterstattung besprochen. Außerdem geht es um viele wesentliche Themen und andere relevante Informationen, z. B. treibende Kräfte, potenzielle Lücken, erforderliche Maßnahmen, Ziele, neue gesetzliche Vorschriften und Forderungen der Stakeholder. Durch diese ganzheitliche Betrachtung werden in den Meetings auch Konikte oenkundig und es werden entsprechende Entscheidungen getroen.
2024 befassten sich der Vorstand und Aufsichtsrat in den Meetings des ESG Committees mit den folgenden Themen:

Informationen zur Führungskultur der Lenzing Gruppe nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance-Bericht)
Informationen über die Häugkeit der Angleichung der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane nden Sie in der Abbildung "Nachhaltigkeitsorganisation" im Abschnitt "Führungsstruktur für Nachhaltigkeit" in diesem Kapitel.
[ESRS 2 GOV-3. ESRS E1 ESRS 2 GOV-3; GRI 2-19 b]
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an nanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht nanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft, die die nachhaltige Unternehmensstrategie weiter fördern. Daher wurde der Long-Term-Incentive (LTI), ein variabler Leistungsbonus, zusätzlich zu den bestehenden Kriterien um Nachhaltigkeitsziele für Vorstandsmitglieder ergänzt. Weitere Informationen nden Sie im Vergütungsbericht (Bericht für 2024 verfügbar ab 20.03.2025).
Der Anteil der variablen Vergütung, der von nachhaltigkeitsbezogenen Zielen und/oder Auswirkungen abhängt, beträgt für den Vorstandsvorsitzenden 6–10 Prozent und für ein ordentliches Mitglied 4–7 Prozent. Die Vergütung des Vorstandes wird vom Vergütungsausschuss des Aufsichtsrates genehmigt und angepasst.
Die spezischen Ziele und zugehörigen Kennzahlen in Zusammenhang mit der LTI-Vergütung des Vorstandes für verschiedene Drei-Jahres-Tranchen werden im Folgenden beschrieben:
45 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto."
Die klimabezogene Leistung wurde anhand des bisherigen "kurzfristigen wissenschaftlich fundierten Ziels" bewertet, eines der unter E1-4 angeführten THG-Emissionsreduktionsziele, genauer gesagt des zugehörigen Vergütungsziels "Lenzing reduziert bis 2024 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto". "Lenzing reduziert bis 2026 45 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto."
2024 hatte ein Vorstandsmitglied Anspruch auf eine Vergütung, die an ein klimabezogenes Ziel bzw. an eine entsprechende Leistungskennzahl geknüpft war. Der prozentuale Anteil der Vergütung im Jahr 2024, basierend auf der Tranche von 2022, betrug 2,3 Prozent der Gesamtvergütung dieses Vorstandsmitglieds.
[ESRS 2 GOV-4]
| Erklärung zur Sorgfaltspicht | |
|---|---|
| KERNELEMENTE DER | |
| SORGFALTSPFLICHT | KAPITEL IN DER NACHHALTIGKEITSERKLÄRUNG |
| a) Einbindung der Sorgfaltspicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Governance-Struktur für Nachhaltigkeit (ESRS 2 GOV-2) | |
| An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung (ESRS 2 GOV-3) | |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (ESRS 2 SBM-3) | |
| E1 Klimawandel: Bewertung von Risiken und Chancen (ESRS E1 ESRS 2 SBM-3) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Resilizenzbewertung (ESRS E4 ESRS 2 SBM-3) | |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Folgen-, Risiko- und Chancenmanagement (ESRS S1 ESRS 2 SBM-3) |
|
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-3) | |
| S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Produktsicherheit für (in)direkte Kunden (ESRS S4 ESRS 2 SBM-3) |
|
| b) Einbeziehung betroener Interessenträger in allen wesentlichen Schritten der Sorgfaltspicht |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Governance-Struktur für Nachhaltigkeit (ESRS 2 GOV-2) | |
| Partnerschaften für systemischen Wandel (ESRS 2 SBM-2) | |
| Arbeitskräfte des Unternehmens und ihr Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S1 ESRS 2 SBM-2) | |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-2) |
|
| Verbraucher:innen & Endnutzer:innen und deren Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S4 ESRS 2 SBM-2) |
|
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (ESRS 2 IRO-1) | |
| In jedem wesentlichen thematischen Kapitel (E1-E5, S1, S2, S3, G1) und unternehmensspezischen Kapitel (Nachhaltige Innovationen, Transparenz): |
|
| Einbeziehung von Stakeholdern | |
| c) Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (ESRS 2 IRO-1) | |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (ESRS 2 SBM-3) | |
| E1 Klimawandel: Bewertung von Risiken und Chancen (ESRS E1 ESRS 2 SBM-3) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Resilizenzbewertung (ESRS E4 ESRS 2 SBM-3) | |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Folgen-, Risiko- und Chancenmanagement (ESRS S1 ESRS 2 SBM-3) |
|
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-3) | |
| S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Produktsicherheit für (in)direkte Kunden (ESRS S4 ESRS 2 SBM-3) |
| d) Maßnahmen zum Umgang mit negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt |
In den folgenden thematischen Kapiteln (E1-E5, S1, S2, S4, G1) und dem unternehmensspezischen Kapitel Transparenz |
|---|---|
| Maßnahmen | |
| Übergangsplan für den Klimawandel (E1-1) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Strategieentwicklung (E4-1) | |
| Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch): Nachhaltigkeit fördert Innovation; Net Benet Ansatz; Zusammenarbeit im Bereich Forschung |
|
| G1 Unternehmensführung: Beschaung (G1-2) | |
| e) Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation |
In jedem wesentlichen thematischen Kapitel (E1-E5, S1, S2, S3, G1) und unternehmensspezischen Kapitel (Nachhaltige Innovationen, Transparenz): |
| Kennzahlen und Ziele |
[ESRS 2 GOV-5; GRI 2-12]
Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sind die Abteilungen Corporate Sustainability und Corporate Communications gemeinsam zuständig. Lenzing arbeitet derzeit an einem formalen Dokument für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, das auch das Thema interne Kontrollen beinhaltet. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung konzentriert sich auf die notwendigen Schritte zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und klammert Prozesse anderer Abteilungen (z. B. Datenqualität) aus.
Lenzings Enterprise Risk Management (ERM)-System umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung einschließt. Das System beinhaltet eine Monte-Carlo-Simulation für die Risiko- und Chancenanalyse (zur quantitativen Bewertung), die Integration von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit ESG sowie klimabezogene Risikobewertungen im Einklang mit den Empfehlungen der TCFD. Der ERM-Prozess umfasst halbjährliche Risikointerviews mit den relevanten internen Stakeholdern auf Konzern- und Standortebene, die Zusammenfassung von Risiken und die Risikoberichterstattung an den Vorstand sowie den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates.
Lenzings ERM-Ansatz orientiert sich am ERM-Rahmenwerk von COSO™ und kombiniert Top-down- und Bottom-up-Methoden. Die Top-down-Analyse umfasst die Abstimmung mit dem Vorstand, um die wichtigsten Risiken und Annahmen zu ermitteln. Die Bottom-up-Analyse beinhaltet Interviews mit den Risikoverantwortlichen der Standorte und Unternehmensfunktionen. Die Risiken werden anhand ihrer Häugkeit und ihrer nanziellen Auswirkungen sowohl quantitativ als auch qualitativ bewertet. Die Methode der Risikopriorisierung bei der risikobasierten strategischen Investitionsplanung beinhaltet die Bewertung des Risikos der Nichtinvestition (Risk of Non-Investment, RoNI). Dabei werden Faktoren wie Gesundheit und Sicherheit, Umwelt, Betriebsunterbrechung, Rechtliches und Reputation berücksichtigt.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung birgt das Risiko falscher Angaben aufgrund menschlicher Fehler oder unvollständiger Daten. Lenzing hat eine Reihe von Kontrollen eingeführt, um dieses Risiko zu minimieren:
Die Ergebnisse des halbjährlichen ERM-Prozesses werden durch eine strukturierte konzernweite ERM-Strategie und einen zugehörigen Prozess in die relevanten internen Funktionen und Prozesse integriert. Dazu gehören Rollen und Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement des Unternehmens, die Risikoverantwortlichen der Standorte und der Unternehmensfunktionen sowie andere Stakeholder, wobei eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit erfolgt, um eine ganzheitliche Sicht auf Risiken und Chancen zu gewährleisten. Darüber hinaus werden die Risiken den Risikoeignern zugewiesen, die für die Ermittlung und Bewertung der Risiken sowie für die Festlegung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen und Strategien zur Risikominimierung zuständig sind. ERM-Strategie, -Prozess und -Organisation sind im ERM-Verfahren der Lenzing Gruppe deniert, das im gesamten Unternehmen umgesetzt wird und regelmäßig Bestandteil von Schulungen ist.
Die Ergebnisse der Risikobewertung werden zweimal jährlich an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates weitergeleitet. Der Risikobericht fasst die wichtigsten Risiken, Maßnahmen zur Risikominimierung sowie die Gesamtrisiken der Lenzing Gruppe zusammen.
[ESRS 2 SBM-1; GRI 2-6, 201-1]
Die Lenzing Gruppe setzt sich für eine ökologisch verantwortungsvolle Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohsto Holz ein, der in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen angebaut wird. Als Innovationspionier ist Lenzing ein Partner der globalen Textil- und Vliesstohersteller und treibt zahlreiche neue technologische Entwicklungen voran.

a) Betrit TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit der Textilund Vliesstoprodukte für die Konsumenten hängen auch von der Materialzusammensetzung (Fasermischung) und der Verarbeitung auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette ab.
Die Lenzing Gruppe gehört zur Chemieindustrie und bedient den Fasermarkt mit regenerierten Cellulosefasern. Lenzing Fasern werden hauptsächlich für Bekleidung, Heimtextilien, technische Textilien und Hygieneprodukte verwendet. Lenzings Produktportfolio reicht von Faserzellsto als Basisrohmaterial zur Faserherstellung Über innovative Spezialfasern bis hin zu Energie sowie biobasierten Bioranerie- und Co-Produkten. Die wichtigsten Produktgruppen gemäß ESRS sind regenerierte Cellulosefasern und Faserzellsto.
Die eigene Zellsto-Produktion an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) basiert auf einem Bioranerie-Konzept, bei dem der Rohsto Holz vollständig verwertet wird.
Die Lenzing Gruppe vereint umfassende Kompetenz bei Faserzellsto- und Bioranerieverfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung in drei wesentlichen Faserprozesstechnologien:
Aus den vorgenannten Prozessen haben sich weitere Entwicklungen und Technologien ergeben. Weitere Informationen zu wichtigen Produkten (die auch mit den Lenzings Nachhaltigkeitszielen in Zusammenhang stehen) nden Sie im Abschnitt "Net Benet-Ansatz" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen" und auf der Lenzing Website.
In der Abbildung links dargestellt und nachfolgend beschrieben ist die Wertschöpfungskette der Lenzing Gruppe.
Die wichtigsten Rohmaterialien für die Produktion von Lenzing Fasern sind Holz, Prozesschemikalien, Wasser und Energie. Lenzing hat Beschaungsverträge für diese Rohmaterialien. Holz wird größtenteils von Lieferanten mit langfristigen Lieferverträgen sowie von Lenzings eigenen Plantagen bezogen. Chemikalien werden meist regional eingekauft.
Lenzing setzt auf nachhaltige Beschaung. Die Auswahl und Bewertung von Lieferanten basiert auf Standards im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie auf wirtschaftlichen und qualitätsbezogenen Kriterien.
Die identizierten (potenziellen) Auswirkungen, Risiken und Chancen in Lenzings vorgelagerter Wertschöpfungskette berücksichtigen die Forstwirtschaft und die Chemieindustrie.
Die Produktion erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird Faserzellsto hergestellt, und in einem zweiten Schritt werden Fasern auf der Basis von Faserzellsto produziert. Lenzings Faserzellsto wird in drei Bioranerien an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) hergestellt. Lenzing setzt auf modernste und nachhaltige Produktionstechnologien.
Das bedeutet hohe Ressourcenezienz, hohe Rückgewinnungsraten für Chemikalien und, wo möglich, geschlossene Kreisläufe für Prozesschemikalien und Wasser.
Auch Bioenergie, Bioranerie-Produkte und Co-Produkte werden erzeugt. Lenzing kombiniert ihr umfassendes Know-how im Bereich Faserzellsto- und Bioranerie-Technologien mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaserproduktion.
Wie in Abbildung 3 unter "Produktionsschritte" dargestellt, nutzen die Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette die Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoen oder für industrielle Anwendungen.
Lenzing arbeitet eng mit den Partnern der Wertschöpfungskette zusammen, vom Direktkunden bis zum Einzelhandel, in der Textilwie auch in derVliesstondustrie sowie im Bereich industrielle Anwendungen, um Know-how sowohl in der Verarbeitung als auch in der Entwicklung innovativer Anwendungen zu vermitteln.
Die identizierten (potenziellen) Auswirkungen, Risiken und Chancen in Lenzings nachgelagerter Wertschöpfungskette berücksichtigen die Prozesse der Textil- und Vliesstondustrie. Weitere Informationen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" in diesem Kapitel.
Nach der Herstellung werden die fertigen Produkte vertrieben, womit die Nutzungsphase bei den Konsument:innen beginnt.
TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern3 sind, wie der Name schon sagt, kompostierbar und biologisch abbaubar. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit von im Handel erhältlichen Textilien und Vliesstoprodukten hängen jedoch auch von der Materialzusammensetzung (z. B. Fasermischung) des Produkts und der Verarbeitung in der Wertschöpfungskette ab.
Weitere Informationen über Regionen, Stakeholder und Produkte im Zusammenhang mit den Nachhaltigkeitszielen nden Sie in der Zielbeschreibung im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" in diesem Kapitel.
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette, durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpichtungen zu erreichen.
Die Lenzing AG bietet ihren Aktionär:innen ein nachhaltige Investition in einen Weltmarktführer am Wachstumsmarkt für holzbasierte Cellulosefasern. Weitere Informationen für Investoren nden Sie in Lenzings Equity Story auf der Website.
Zudem ist die Natur ein stiller Stakeholder von Lenzing. Lenzing kommt eine besondere Verantwortung zu. Das Unternehmen trägt mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstondustrie weiter anzuheben. Die Natur wird von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Multi-Stakeholder-Initiativen vertreten, mit denen Lenzing zusammenarbeitet.
Nonwoven Technologie. Eine Ausnahme bildet die TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare Faser LENZING™ Lyocell Filament, die die oben genannten Bedingungen mit Ausnahme der biologischen Abbaubarkeit im Meer erfüllt.
3 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™
| Lenzing Gruppe: Verteilung der Wertschöpfung | Tabelle 5 | ||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Wertschaung | EUR 695,1 Mio. | EUR 26,3 Mio. | EUR 527,6 Mio. |
| Ökonomische Wertschöpfunga | |||
| Mitarbeiter:innenb,c | EUR 537,5 Mio. | EUR 464,4 Mio. | EUR 449,5 Mio. |
| Gewinnrücklagen | EUR 138,3 Mio. | EUR –593,0 Mio. | EUR –37,2 Mio. |
| Öentlicher Sektor d |
EUR 114,4 Mio. | EUR 23,0 Mio. | EUR 42,6 Mio. |
| Aktionäre (Dividende)e | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. |
| Fremdkapitalgeberb,f | EUR 181,4 Mio. | EUR 131,9 Mio. | EUR 72,7 Mio. |
| ROCE (Return On Capital Employed)b,g | 3,6 % | –14,2 % | 2,0 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquoteg | 34,7 % | 34,7 % | 37,8 % |
| Umsatzerlöse | EUR 2.663,9 Mio. | EUR 2.521,2 Mio. | EUR 2.565,7 Mio. |
| Umsatz Bereich Faser | EUR 2.033,0 Mio. | EUR 1.841,0 Mio. | EUR 2.093,8 Mio. |
| Umsatz Bereich Zellsto | EUR 0.627,6 Mio. | EUR 0.676,1 Mio. | EUR 0.466,9 Mio. |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen)b | EUR 0.395,4 Mio. | EUR 303,3 Mio. | EUR 241,9 Mio. |
| Gesamtfaserverkaufsmenge (t) | 962.000 | 841.000 | 814.430 |
a) Die Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe errechnet sich aus der Unternehmensleistung abzüglich des Materialaufwands, der sonstigen Aufwendungen und der Abschreibungen. Die Verteilung der Wertschöpfung zeigt, inwieweit diese auf die Stakeholder wie Mitarbeiter:innen, öentliche Hand und Kreditgeber verteilt wird.
b) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses 2022).
c) Personalkosten abzüglich Kommunalsteuern
d) Ertragssteueraufwand zuzüglich Vermögenssteuern und ähnliche Steuern zuzüglich Kommunalsteuern
e) Auf Basis Gewinnverwendungsvorschlag
f) Finanzierungskosten abzüglich Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus nanziellen Schulden
g) Die oben angeführten Finanzkennzahlen sind im Wesentlichen aus dem IFRS-Konzernabschluss der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details sind im Abschnitt "Erläuterungen zu den nanziellen Leistungsindikatoren der Lenzing Gruppe", im Glossar des Geschäftsberichts und im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe enthalten.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Land und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 69 | 73 |
Wir setzen uns mit Leidenschaft dafür ein, nachhaltige Lösungen für den wachsenden Bedarf der Welt zurVerfügung zu stellen. Wir schaen eine positive Wirkung für die Menschen, mit denen wir arbeiten, die Konsument:innen, denen wir dienen, und die Gesellschaft und Umwelt, in der wir tätig sind. Das sichert unseren wirtschaftlichen Erfolg.
Wir verstehen uns als Impulsgeberin und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette daran, positive Veränderungen in Gang zu setzen. Wir setzen uns aktiv für die Verbesserung der ökologischen Performance entlang der Wertschöpfungskette und damit im Endprodukt ein und engagieren uns für das gesellschaftliche Wohl. Positive Auswirkungen und Zusatznutzen für Mensch und Umwelt zu schaen – das ist das klare Ziel unserer Innovations- und Geschäftstätigkeit.
Lenzings denierte Nachhaltigkeitsmission und -vision ist ein Leitfaden, um bei allem, was Lenzing tut, bessere Entscheidungen zu treen – von den kleinen Entscheidungen des Tagesgeschäfts bis hin zu strategischen und langfristigen Entscheidungen.
"Naturally positive", die Nachhaltigkeitsstrategie der Lenzing Gruppe, ist fest in der neuen Strategie "Better Growth" der Lenzing Gruppe verankert, die 2022 entwickelt wurde. Innerhalb der vier strategischen Felder (Nachhaltigkeit, Innovation, Premiumisierung und Exzellenz) deniert diese Strategie jene Nachhaltigkeitsbereiche, in denen Lenzing den größten Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann. Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz Lenzing, jene Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auf welche die Unternehmensaktivitäten die größten Auswirkungen haben, angemessen zu berücksichtigen und zu unterstützen.
Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie" und im Fokuspapier "SDG".

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing baut auf drei strategischen Grundprinzipien auf. Innerhalb dieser Grundprinzipien wurden sieben Kernbereiche identiziert, in denen die Lenzing Gruppe wesentlich zur Schaung positiver Auswirkungen und Vorteile beiträgt.
Komplexe globale Herausforderungen verlangen einen kooperativen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen – unter Einbeziehung vieler Stakeholder-Gruppen. Als einem der führenden Unternehmen in der Herstellung regenerierter Cellulosefasern kommt Lenzing eine besondere Verantwortung zu. Daher trägt das Unternehmen mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstondustrie weiter anzuheben. Grundvoraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Mit ihren Beiträgen zur Entwicklung branchenweiter Methoden, Instrumente und Ansätze fördert Lenzing den Fortschritt in Bezug auf die Nachhaltigkeits-Roadmap der Branche durch die Bewältigung zentraler Herausforderungen. Benchmarking-Instrumente wie ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) und FSLM (Facility Social Labor Module), konkrete Nachhaltigkeitsziele, die Einbindung von Lieferanten und Instrumente zur physischen und digitalen Rückverfolgbarkeit tragen zu diesem Wandel bei.
Im Einklang mit Lenzings Vision hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag." treibt das Unternehmen die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voran, indem die Lenzing Gruppe danach strebt, Abfällen in allen Aspekten ihres Kerngeschäftes ein neues Leben zu schenken und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauösungen zu entwickeln, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Diese Vision basiert auf der Entschlossenheit von Lenzing, mit so wenig neuen Ressourcen wie möglich einen Mehrwert zu schaen und den Einsatz von fossilem Kohlensto im Unternehmen und in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern.
Das Unternehmen vereint den Cellulosefaserzyklus ihrer holzbasierten Produkte (biologischer Zyklus) mit innovativen Technologien, in deren Mittelpunkt geschlossene Produktionskreisläufe und die Rückgewinnung von Rohstoen und Chemikalien (technischer Zyklus) stehen.
Spezielle Zielvorgaben für die Entwicklung von Fasern auf der Basis von Recyclingmaterial und von Kreislaufgeschäftsmodellen mit Partnern in der Wertschöpfungskette tragen zu diesem Grundsatz bei. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette, durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpichtungen zu erreichen. Eine verantwortungsbewusste Beschaungspolitik, der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser, die Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen bilden die Grundlage für die Bemühungen, die Wertschöpfungskette bei Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luft- und Wasseremissionen, Umweltverschmutzung und Klimaschutz sind Eckpfeiler für das verantwortungsvolle Unternehmertum von Lenzing und wirken als Innovationsmotor.
Die größte künftige Herausforderung ist Lenzings Klimaaktionsplan. Derzeit bestehen mehrere Hindernisse für die Umsetzung dieses Aktionsplans. Zu diesen Hindernissen zählen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von netzbasiertem Strom aus erneuerbaren Quellen, die Kosten erneuerbarer Brennstoe (grüner Wassersto, Ammoniak), die nicht mit denen für Strom aus fossilen Energieträgern und fossilen Brennstoen vergleichbar sind, das Fehlen gleicher Wettbewerbsbedingungen für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck sowie die Bereitschaft von Geschäftspartnern, die Kosten und Risiken von Investitionen zu teilen.
Weitere Informationen zu Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie sowie zu ihren strategischen Grundprinzipien und Kernbereichen nden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie".
In der vom Vorstand verabschiedeten Nachhaltigkeits-Policy verpichtet sich Lenzing zurVerbesserung der Nachhaltigkeitsleistung, Ressourcenezienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing ist bestrebt, bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen beste Nachhaltigkeitspraktiken, lebenszyklusorientiertes und langfristiges Denken, transparente und respektvolle Zusammenarbeit sowie Partnerschaften mit ihren Stakeholdern anzuwenden, um die langfristigen Ziele der Gesellschaft zu erreichen. Lenzing identiziert, bewertet und managt kontinuierlich Umweltrisiken, -chancen und -auswirkungen und überwacht, prüft und berichtet regelmäßig über deren jeweiligen Fortschritt. Lenzing bekennt sich zum Übereinkommen von Paris (COP 21) und zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und setzt sich entsprechend in den Bereichen Dekarbonisierung, Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Energie und Biodiversität ein. Darüber hinaus hält sich Lenzing an die internationalen Grundsätze für Menschenrechte und Arbeitsnormen; dies zeigt ihr Engagement für international anerkannte Nachhaltigkeitsstandards und die Einhaltung ethischer Praktiken. Lenzings Ansatz ist es, mit ihren Geschäftspraktiken und Produkten mehr positive Auswirkungen und Nutzen zu schaen, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dies umfasst die drei Bereiche PEOPLE, PLANET und PROFIT, wobei die Bedürfnisse von Gesellschaft, Umwelt und Aktionär:innen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Nachhaltigkeits-Policy ist auf der Lenzing Website einsehbar.
[ESRS 2 GOV-1 22 d, MDR-T 80 g, j; GRI 3-3 e, f]
Die Lenzing Gruppe hat sich Nachhaltigkeitsziele für die wichtigsten Herausforderungen in jedem ihrer strategischen Kernbereiche gesetzt. Um die Transparenz zu erhöhen, werden die entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen und der im Berichtsjahr erzielte Fortschritt im Folgenden erläutert.
Lenzing bewertet kontinuierlich Leistungslücken, Erwartungen der Stakeholder, neue gesetzliche Vorschriften, die Unternehmensstrategie für Werthebel, Ratings sowie wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse und formuliert zudem neue Maßnahmen und Ziele, um Lenzings Nachhaltigkeitsagenda weiter zu verbessern. Die Basis der umweltbezogenen Ziele beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Abteilung Corporate Sustainability arbeitet eng mit verschiedenen anderen relevanten Funktionen im gesamten Unternehmen zusammen, um Lenzings Nachhaltigkeitsziele festzulegen. Diese Ziele werden dann vom Vorstand genehmigt.
Bei Lenzing gibt es einen systematischen angestrebten Governance-Prozess, der das eektive Monitoring und den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele sicherstellt. Für jedes Ziel gibt es einen Sponsor auf Vorstandsebene, der unter Berücksichtigung der Fachkenntnisse und der Verantwortung für bestimmte Bereiche eine:n Zieleigner:in benennt. Dieser wiederum benennt eine:n zuständige:n Zielverantwortliche:n, um eine eektive Umsetzung zu gewährleisten. Der Monitoring-Prozess umfasst vierteljährliche Meetings, an der die Abteilung Corporate Sustainability sowie die Zieleigner:innen und Zielverantwortlichen teilnehmen. Bei diesen Meetings werden die Fortschritte, Herausforderungen und Status aller Nachhaltigkeitsziele und der zugehörigen Maßnahmen besprochen. Die Ergebnisse werden dem ESG Committee des Vorstandes vorgelegt, und erforderlichenfalls werden geeignete Verbesserungsmaßnahmen zur Bewältigung etwaiger Probleme festgelegt. Darüber hinaus werden der Grad und die Fähigkeit der Zielerreichung jährlich unter Berücksichtigung der Marktsituation und des regulatorischen Umfelds bewertet und die Ziele bei Bedarf weiter angepasst.
| Farbcode-Status | Auf Kurs |
|---|---|
| Erreicht | |
| Verzögert | |
| Neu | |
| Umgesetzte | |
| Maßnahmen | |
Umsetzung bis SDG Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch) Luftemissionen Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a 2023 Erreicht 12 Maßnahme(n) Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) 2023 Erreicht Status in 2024 Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertiziert. Nach mehr als einem Jahr Betriebszeit hat die installierte CAP zu einer entsprechenden Verringerung der Schwefelemissionen beigetragen. Somit wurde das Ziel "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreicht. Textilrecycling Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z.B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030 2030 Auf Kurs 9, 12, 17 Maßnahme(n) Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent aus Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030 2030 Auf Kurs Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030 2030 Auf Kurs
| Status in 2024 | Lenzing hat seine Bemühungen fortgesetzt, die Technologie zur Wiederverwendung von baumwollreichen Textilabfällen in der Textilfaserproduktion zu verbessern. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich auf die Verarbeitung der zunehmenden Mengen an Textilabfällen aus Haushalten vorzubereiten, die aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnungen zur Sammlung und Behandlung gemäß der Abfallhierarchie erforderlich sind. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld, der Preisdruck in der textilen Wertschöpfungskette, die mangelnde Nachfrage auf dem Markt und die beträchtlichen Investitionen, die für den Aufbau eines Textil-Recyclingnetzes erforderlich sind, haben jedoch zu einer Änderung der Zielsetzung und zu einer Neuformulierung des ursprünglichen Ziels "Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025" in " Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030" geführt, und zwar mit einem verlängerten Zeitrahmen. Auch das Zieljahr wurde um fünf Jahre verlängert, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen. Zusammen mit dieser Änderung des Ziels wurden auch die Maßnahmen zur Verfolgung des Fortschritts aktualisiert, und zwar von "Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien" zu "Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030" und von "Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRA™ Technologie für Textilien hergestellt wurden" zu "Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030" mit erweitertem Zeitrahmen. Trotz dieser Herausforderungen bietet Lenzing durchgehend LENZING™ x REFIBRA™ Fasern mit 20 Prozent Recyclinganteil im kommerziellen |
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|---|---|---|---|
| Maßstab an. Die Zusammenarbeit mit Södra für Textilrecycling wurde auch in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt. |
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| Kreislaufwirtschaft | Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 15 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
9, 12, 17 |
| Status in 2024 | Lenzing leistet Pionierarbeit bei innovativen, auf Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Geschäftsmodellen, die alle Aspekte vom chemischen Textilrecycling, wie die Zusammenarbeit mit Södra, bis hin zur Integration verschiedener Recyclingtechnologien umfassen. Im Jahr 2024 kombinierten Recyc Leather und Lenzing beispielsweise recycelte Lederfasern mit TENCEL™ Lyocellfasern, um ein Material der nächsten Generation für Schuhe zu entwickeln, das von der dänischen Modemarke GANNI verwendet wird. Ein weiteres Beispiel: Lenzing und ein innovatives Netzwerk von Partnern haben ein Konzept für das Recycling von Geotextilien aus Lenzing Fasern für Vliesstoe entwickelt. Nachdem die Geotextilien erfolgreich ein Gletscherfeld vor dem Abschmelzen im Sommer geschützt hatten, wurden sie nicht entsorgt, sondern gesammelt und zu einem modischen "Glacier Jacket"-Kleidungsstück recycelt. Darüber hinaus wird die Wiederverwendung und die Minimierung von Rückständen aus verschiedenen Recyclingmethoden untersucht. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen des Marktes in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft, wie z. B. die mangelnde Nachfrage auf dem Markt, wurde die Zahl der wichtigsten Partner in der Lieferkette von 25 auf 15 reduziert. |
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| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2026 |
2026 Auf Kurs |
6, 12 |
| Status in 2024 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt und Lenzing arbeitet aktiv an der Überarbeitung der MMCF-Version 3 mit. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Zusätzlich zu den Zielen "Abwasser" und "Luftemissionen" haben alle Lenzing Viscosestandorte ihre erste Bewertung der Supplier to Zero Platform abgeschlossen und die Gesamtbewertung für das angestrebte Niveau "aspirational" erfolgreich erreicht. |
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| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028b |
2028 Auf Kurs |
6, 12 |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktionc |
2025 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2026 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Die Lyocell-Standorte haben die Abwassertests durchgeführt und die MMCF-Bewertung auf der Supplier to Zero-Plattform im Jahr 2024 abgeschlossen. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich keine ZDHC-zertizierten Labore gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht durchgeführt werden. Die übrigen Standorte haben die Berichterstattung auf dem ZDHC-Gateway, die Bewertung auf der ZDHC Lieferantenplattform abgeschlossen und haben den Status "aspirational" erreicht. Das Ziel des Standorts Grimsby (UK), den "foundational" Status zu erreichen, wurde durch Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen vom Zieljahr 2025 auf 2026 verschoben. Der Standort hat jedoch bereits erhebliche Fortschritte gemacht und wird Anfang 2025 eine moderne Kläranlage in Betrieb nehmen können. |
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| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser | |||
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstobedarf CSB)) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024 (Ausgangsbasis 2014)a,b |
2024 Verzögert |
6, 12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert eine neue Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Grimsby (Großbritannien) |
2024 Maßnahmen durchgeführt |
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|---|---|---|---|
| Status in 2024 | Die Aufrüstung der Kläranlage in Purwakarta (Indonesien) erfolgte 2023, und die vollständige Inbetriebnahme wurde Anfang 2024 durchgeführt. Das Kläranlagenprojekt in Grimsby (UK) verläuft weiterhin nach Plan, und die Inbetriebnahme der Anlage hat begonnen. Sie wird Anfang 2025 in Betrieb gehen und damit den Weg für die Erfüllung des ZDHC-Ziels ebnen. Das COD-Reduzierungsziel konnte jedoch nicht im Jahr 2024 erreicht werden, da dafür ein ganzjähriger Betrieb der Kläranlage in Grimsby (UK) vorausgesetzt ist. |
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| Nachhaltige Rohstobeschaung und Biodiversität | |||
| Naturschutzprojekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact-Projekt bis 2024 |
2024 Erreicht |
1, 15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Erreicht |
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| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Erreicht |
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| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Erreicht |
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| Status in 2024 | Im Jahr 2023 wurde das Projekt auf weitere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Erweiterung wurde von der Austrian Development Agency (ADA) und Lenzing nanziert, und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Alle weiteren Maßnahmen liegen im Ermessen des Projekteigners (ICEP); Lenzing hat alle geplanten Maßnahmen abgeschlossen und erfüllt. |
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| Naturschutzäche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 20.000 ha bis 2030 |
2030 Erreicht |
15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzäche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 20.000 ha |
2030 Erreicht |
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| Status in 2024 | Lenzing hat das ursprüngliche Ziel von 15.000 ha im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzäche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 20.000 ha im Jahr 2024 erhöht. Im Jahr 2024 wurde das Ziel und die Maßnahme auf 20.000 ha erhöht. |
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| Naturschutzprojekte | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
15 |
| Status in 2024 | Lenzing unterstützte 2024 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, zum Beispiel ein Projekt in Österreich zur Wiederherstellung und zum Schutz von Mooren und Torfgebieten sowie Projekte zur Erhaltung der Wälder durch soziale Auswirkungen in der DR Kongo, Burundi und Tansania. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte nden Sie im Kapitel "E4 Biodiversität und Ökosysteme". |
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| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung bis 2025. |
2025 Auf Kurs |
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| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Mehr als 800 der Lieferanten von Lenzing werden von EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbindung von Lieferanten ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die Einkäufer bestrebt sind, einen möglichst großen Teil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubinden. Rund 60 Prozent der globalen Beschaungsausgaben, einschließlich Holz und Zellsto, wurden von diesen Bewertungen erfasst. Die mit den wichtigsten Chemielieferanten unterzeichneten Lieferverträge enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
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| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
Kontinuierlich Auf Kurs |
12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten, und 2023 die erste externe Verizierung durch |
2023 Erreicht |
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| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4.0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3.0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die |
| Dekarbonisierung | |||
|---|---|---|---|
| Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
2030 Auf Kurs |
7, 13 |
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 Auf Kurs |
7, 13 |
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100 Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
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| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Maßnahmen durchgeführt |
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| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
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| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellsto-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
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| Die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3 Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2- Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Lenzing engagiert sich mit 80 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein genehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstobranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z. B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZINGTM ECOVEROTM und VEOCELTM. |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2-Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Sechs Produktionsstätten beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom. In Nanjing (China) wurden Gasleitungen angeschlossen und gebaut. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es nden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaung umweltfreundlicher Chemikalien zur Verfügung (z. B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) war aufgrund der Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum ging, durchgängig 100 Prozent Biomasse-Energie zu erhalten, jedoch hat der Standort für einige Monate im Jahr 100Prozent Biomasse Energie erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen auszuarbeiten. Die Diskussion und Verhandlung über die Sicherstellung der biogenen Energie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, ist noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Verbraucher:innen angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage der Nachhaltigkeit zugunsten einer kostengünstigen Beschaung den Vorrang gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Es wurden Kundengespräche geführt, um Faserprodukte mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu positionieren, die zur Reduzierung der Scope 3 Emissionen der Kunden beitragen. Entsprechend dieser Herausforderungen wurde die Maßnahme von "Lenzing erreicht Scope 1- und 2- Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie" zu "die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten" umformuliert, und das Zieljahr wurde von 2023 auf 2030 verlängert. Die Zielvorgabe für das Engagement der Kunden wurde von 50 Prozent auf 80 Prozent der "Kunden mit genehmigten SBT und Engagement" erhöht. |
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| Vorheriges kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Reduzierung der THG-emissionen nach Scope 1, 2 und 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
2030 Auf Kurs |
7, 13 |
| Verbundenes Vergütungsziel Lenzing reduziert 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017) b,e |
2024 Erreicht |
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| Verbundenes Unternehmensziel |
Lenzing reduziert 50 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017) e |
2027 Auf Kurs |
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| Das vorherige kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel ist nach wie vor relevant für die Vergütungs- und Unternehmensziele mit derselben Ausgangsbasis von 2017. Die Verwirklichung und Erreichung der Maßnahmen der aktualisierten kurzfristigen und langfristigen wissenschaftlich fundierten Ziele wird daher zur Erreichung dieser verbundenen Ziele führen. |
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| Menschen fördern und ermächtigen |
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| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellsto) bis 2024d |
Kontinuierlich Auf Kurs |
8, 12 |
| Maßnahme(n) Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen 2025 Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2025 Auf Kurs |
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|---|---|
| ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ | -- |
| Status in 2024 | Die FSLM-Verizierung (Eigenbewertung und Vor-Ort-Audit) wurde 2024 erfolgreich an den Standorten Mobile Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll. |
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|---|---|---|---|
| Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Schaung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbendens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
Kontinuierlich Auf Kurs |
3, 5, 10 |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
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| (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien), Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) abgeschlossen. Aufgrund der Unverfügbarkeit von SLCP-verizierten Auditoren, konnten die Standorte Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahr 2024 nur die Eigenbewertung, nicht aber den gesamten Verizierungsprozess abschließen. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5ab Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein Die Global Equity, Diversity and Inclusion (EDI) Policy wurde mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter in mehreren Sprachen neu aufgelegt. Eine dritte Mitarbeiter-Ressourcengruppe (ERG), PrideAlliance@Lenzing, wurde gegründet, um die Gleichstellung und Einbeziehung der LGBTQ+-Gemeinschaft in Lenzing weiter zu verbessern, während die beiden anderen ERGs, Women@Lenzing und Multiculture@Lenzing, weitergeführt werden. Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus Im Berichtsjahr wurde eine Umfrage zu "Community Engagement" an alle Standorte gesendet, um Informationen zu diesem Thema zu sammeln und mögliche gemeinsame Aktionen für 2025 besser zu planen. Im Jahr 2024 unterstützte Lenzing erneut zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinschaften in der Nähe ihrer Standorte. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Community Engagement". |
2025 Auf Kurs |
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| 2026 Auf Kurs |
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| 2021 Erreicht |
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| Status in 2024 | |||
| Einbeziehung der Gemeinden |
Kontinuierlich Auf Kurs |
1, 3, 11 | |
| Status in 2024 |
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel bis 2030.
f) Scope 3 Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstos Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellsto), der Produktion von Brennstoen, dem Transport von eingekauften Rohstoen und Brennstoen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde 2023 aktualisiert und Anfang 2024 von der SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlen-stospeicherung bestehen.
| Erreichte Ziele | SDG | ||
|---|---|---|---|
| Ziel 10 | Verbesserung der Transparenz durch die Umsetzung des Higg Facilities Environmental Module (FEM 3.0) an allen Standorten bis 2019 |
Erreicht | 12, 17 |
| Ziel 12 | Erreichen der digitalen Rückverfolgbarkeit von Fasern durch 500 Wertschöpfungskettenpartner mit Blockchain-Technologie bis 2021 |
Erreicht | 9, 12, 17 |
| Ziel 13 | Erhöhung der physischen Rückverfolgbarkeit von TENCELTM x REFIBRATM und LENZINGTM, ECOVEROTM auf 100 Prozent der Lenzing Spezialfasern für Textilien bis 2021 |
Erreicht | 12 |
Ziele, die vor dem Berichtsjahr erreicht wurden
Die Welt ist heute stärker vernetzt als je zuvor. Die Verbesserung des Zugangs zu Technologie und Wissen ist ein wichtiges Instrument, um Ideen zu teilen und Innovationen zu fördern. Die komplexen globalen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, erfordern einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen.
Einen Dialog zu führen bedeutet, die Stakeholder zu respektieren, die Expertise und das Wissen von Lenzing einzubringen und die Gelegenheit zu nutzen, von den Perspektiven der Partner zu lernen. Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen ist Transparenz. Am Anfang eines jeden Dialogs steht die Bereitstellung transparenter Informationen, die den Stakeholdern ermöglichen, sich eine fundierte Meinung zu bilden, Risiken zu bewerten und Missverständnisse durch den Aufbau von Vertrauen abzuwenden. Durch gegenseitigen Respekt und Aufgeschlossenheit geprägte Beziehungen zu den Stakeholdern tragen ferner dazu bei, bestehende Spannungen abzubauen und potenzielle Konikte zu vermeiden. Der fortlaufende Dialog kann in einer Vielzahl von Formaten stattnden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Meetings, Arbeitsgruppen, Beantwortung von Anfragen/Umfragen, Konferenzen usw.
Die wichtigsten am Beteiligungsprozess beteiligten Akteure sind in Abbildung 05 dargestellt. Weitere Informationen zu unseren wichtigsten Stakeholdern nden Sie im Fokuspapier "Stakeholder-Engagement".

An der Kontaktaufnahme zu den jeweiligen Stakeholdern sind verschiedene Unternehmensfunktionen beteiligt. Neben der Abteilung Corporate Sustainability spielen der Vorstand und die Manager:innen der verschiedenen Funktionen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des proaktiven Ansatzes der Gruppe für einen kontinuierlichen Stakeholder-Dialog.
Die wichtigsten Stakeholder der Lenzing Gruppe sind die Personen und Unternehmen, die potenziell von der Geschäftstätigkeit, dem Geschäftsgebaren und den strategischen Zielen der Lenzing Gruppe betroen sind oder die Lenzing bei der Erreichung dieser Ziele unterstützen könnten. Lenzing betrachtet sie als strategische Partner, die ein erhebliches Interesse an und großen Einuss auf die Bereiche haben, die Lenzing besonders am Herzen liegen. Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind Lenzings Mitarbeiter:innen. Ihre Leistungen, Transparenz und Zusammenarbeit sind ein klares Zeugnis für die glaubwürdige Nachhaltigkeitsleistung der Lenzing Gruppe. Die Hauptthemen im Jahr 2024 waren:
Weitere Informationen zum Stakeholder-Dialog im Jahr 2024 nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in den jeweiligen thematischen Standards. Informationen darüber, wie die Ergebnisse des Stakeholder-Dialogs in die Strategie und das Geschäftsmodell einießen, nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" in diesem Kapitel.
| Stakeholder | interessiert in |
|---|---|
| Investoren | Resilienz, Chancen, Risiken |
| Hochschulen, Medien | negative (und positive) Umweltauswirkungen, bewährte Praktiken |
| NGOs/NPOs/Multistakeholder-Initiativen/Wirtschaftsverbände | negative (und positive) Umweltauswirkungen, bewährte Verfahren, Fachwissen, Kenntnisse |
| Lieferanten | stabiles Geschäft, kein Risiko eines Reputationsverlustes bei der Zusammenarbeit mit uns |
| direkte Kunden (z. B. Spinner), indirekte Kunden (Marken, Einzelhändler) |
Erreichen ihrer Ziele/Verpichtungen; ihre Scope 3 Emissionen, Zertizierungen, Audits, Lebenszyklusanalysen und Produktfußabdruck, Rückverfolgbarkeit |
| Arbeitskräfte des Unternehmens | sichere Arbeitsplätze, Gesundheit und Sicherheit, Ausbildung und Kompetenzentwicklung |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz, Diversität, Kinder- und Zwangsarbeit, angemessener Wohnraum, Wasser und sanitäre Einrichtungen, Privatsphäre |
| Lokale Gemeinschaften | Lärm und Geruch |
| Endverbraucher | Produktsicherheit |
Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden teilweise über die Ansichten und Interessen der betroenen Stakeholder in Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Auswirkungen informiert. Die Ansichten der eigenen Arbeitskräfte werden durch den Betriebsrat sowie durch die Lenzing Arbeitsklimaumfrage kommuniziert. Die Meinungen von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen werden indirekt über Lenzings Kunden eingeholt und von Lenzings Vertriebsteams weitergegeben. Die Ansichten und Interessen der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette werden der Konzernleitung nicht aktiv mitgeteilt.
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema "Personal" als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Sie wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema betrachtet.
Das Arbeitsrecht unterliegt den national geltenden Gesetzen. Dank des anerkannten internen globalen Bewertungssystems, der Tarifverträge, der gewerkschaftlichen Aktivitäten und der staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte erhalten die Mitarbeiter:innen an allen Standorten der Lenzing Gruppe faire Löhne. Interne Arbeitspraktiken der Lenzing Gruppe werden im Rahmen der jährlichen Bewertung durch EcoVadis evaluiert.
Die Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe zeichnet sich durch langfristige Partnerschaften, eine enge Zusammenarbeit, gegenseitigen Respekt sowie einen stetigen Austausch in oener und transparenter Atmosphäre aus. Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und Arbeitnehmervertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der nanziellen Situation und der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z. B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, Townhall-Meetings, ERGs sowie interne E-Mails und interne Nachrichten.
Um sich auf die aktuell schwierigen Zeiten und das volatile Marktumfeld vorzubereiten, hat Lenzing einen strategischen Ansatz entwickelt. Dieser sogenannte "People Plan" wurde 2024 eingeführt und zum ersten Mal umgesetzt. Er beinhaltet die vier Kernbereiche: organisatorische Performance, Diversität und Kultur, Führungskräfteentwicklung und Talentmanagement.
Organisatorische Performance: Die Organisation deniert und verfolgt organisatorische, nanzielle und individuelle Leistungskennzahlen. Die präzise Nachverfolgung wird durch ein strenges Monitoring sowie leistungsstarke Reporting-Tools und -Verfahren sichergestellt. Zusätzlich überwacht die Organisation konsequent Personalkosten und leistungsabhängige variable Vergütungselemente.
Diversität und Kultur: Das Unternehmen arbeitet weiterhin an der Schaung eines anregenden, inklusiven und leistungsorientieren Arbeitsumfelds. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit in allen Regionen, unterstützt durch Umfragen zum Arbeitsklima sowie Aktionspläne, um auf Verbesserungsbereiche einzugehen. Abgerundet wird dies durch weltweite Initiativen im Bereich Chancengleichheit, Diversität und Inklusion.
Führungskräfteentwicklung: Die Organisation zielt auf die Förderung von Verantwortlichkeit, inklusives Verhalten und funktionalem Know-how ab. Die Talententwicklung von Führungskräften ist ein Hauptschwerpunkt und wird durch Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte sowie individuelle und standardisierte Entwicklungsbeurteilungen unterstützt.
Talentmanagement: Die Organisation fördert durch ausgereifte Talentmanagementprozesse und -systeme die Transparenz bei der Ermittlung und Beurteilung von Talenten. Sie unterstützt den Wechsel zwischen Funktionen und Geschäftsbereichen, baut die interne Nachfolgepipeline auf und erweitert diese und führt Personalversammlungen durch. Das Leistungsmanagement spielt eine entscheidende Rolle für kontinuierliche Entwicklung und Verbesserungen.
[ESRS S2 ESRS 2 SBM-2]
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und spricht sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen aus. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einussbereich im Einklang mit derAllgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact (UNGC), den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt.
Die Textilindustrie steht weiterhin vor anhaltenden und systemischen Herausforderungen in Bezug auf Menschen- und Arbeitsrechte. Die Arbeitsbedingungen in der Produktion sind für die Arbeiter:innen häug unangemessen, insbesondere in Fabriken in Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Diese Herausforderungen können erhebliche Auswirkungen auf das Wohl und die Rechte der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette haben. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass ihre Interessen, Meinungen und Bedürfnisse in der Unternehmensstrategie und im Geschäftsmodell berücksichtigt werden.
In Bezug auf die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette stützt sich Lenzing hauptsächlich auf verfügbare Informationen Dritter, z. B. Nichtregierungsorganisationen (NGOs), gemeinnützige Organisationen (NPOs), Gewerkschaften, Risikodatenbanken und Regierungen, sowie auf ihre interne Fachkompetenz, um Auswirkungen zu erkennen und zu bewerten. Lenzing hat unmittelbare Auswirkungen auf die Rechte von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette in ihrem Einussbereich. Lenzings Einussbereich beschränkt sich hauptsächlich auf ihre Lieferanten und zum Teil auf ihre nachgelagerten Geschäftspartner in Bezug auf den Vertrieb, den Transport und die Lagerung der Lenzing Produkte. Lenzings Einuss beschränkt sich darauf, die Arbeitsbedingungen durch Audits zu überprüfen und sich auf Ratings und Standards zu stützen, z. B. das EcoVadis-Rating.
[ESRS S4 ESRS 2 SBM-2]
Durch Mitgliedschaft in internationalen Verbänden, Teilnahme an Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessengruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen, interagiert Lenzing durch ihre kundenorientierte Organisation kontinuierlich direkt mit ihren Kunden und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen.
Verbraucher:innen treen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion in der gesamten Wertschöpfungskette.
Dieser Trend wird von staatlichen Stellen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Wirtschafts-/Verbraucherverbänden durch Vorschriften und vorgeschriebene und/oder freiwillige Zertizierungssysteme unterstützt.
Lenzing verfügt über ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio und ist in mehreren Marktsegmenten tätig. Ihre Produkte können eine ergänzende Komponente bei industriellen Anwendungen (z. B. Filtersysteme, Isoliermaterial und Lebensmittelverpackungen) und eine (Schlüssel-)Komponente bei Konsumgütern (z. B. Textilien, Tücher und Hygieneprodukte) sein. Dementsprechend komplex sind die funktionalen und regulatorischen Anforderungen, die einen holistischen Ansatz erfordern.
Dieser ganzheitliche Ansatz basiert auf Lenzings "Better Growth"- Strategie, die sich auf Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung konzentriert. Konkret geht Lenzing auf die Erwartungen von Konsument:innen, Behörden und Verbänden ganzheitlich ein, indem sie öentlich (z. B. durch Policies, Whitepaper, Lenzings Globalem Verhaltenskodex und Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten) über ihre Bemühungen berichtet, um ihr Angebot kontinuierlich zu verbessern, proaktiv die aktuellen und künftigen Anforderungen zu erfüllen und für angemessene Transparenz in Bezug auf ihre Aktivitäten zu sorgen.
[ESRS 2 SBM-3; GRI 3-2]
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Auswirkun gen/ Risiken/ Chancen |
tatsächlich/ potenziell |
eigene Tätigkeiten (OO)/ Wertschöpfungskette: vor-/nachgelagert |
Zeitrahmen: kurz-, mittel-, langfristig |
Kurzbeschreibung | Langbeschreibung | Zusammenhängende Policies eigene Tätigkeiten (VC, wenn auf Wertschöpfungs kette bezogen) |
Zusammenhängende Ziele eigene Tätigkeiten (VC, wenn auf Wertschöp fungskette bezogen) |
| E1 Klimawandel | |||||||
| Anpassungen an den Klimawandel | |||||||
| Risiko | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung |
Klimamodelle zeigen, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimagefahren führen werden. Der Betrieb und die Lieferkette von Lenzing könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit und anderen physikalischen Gefahren unterschiedlichen Ausmaßes betroen sein. Alle identizierten Risiken werden von Lenzing durch eine umfassende Diversizierung der Lieferanten und ein ganzheitliches Bestands- und Ressourcenmanagement gehandhabt. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Umwelt Policy und Standard |
Kein Ziel VC: Einbeziehung von Lieferanten |
|
| Risiko | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Risiko der Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur |
Da Holz einer der wichtigsten Rohstoe für Lenzing ist, kann das Risiko der Nichtverfügbarkeit von Holz aufgrund von Waldschäden (Krankheiten, Schädlinge usw.) als direkte Folge höherer Durchschnittstemperaturen das Kerngeschäft beeinträchtigen. |
VC: Nachhaltigkeits-Policy | VC: Naturschutzprojekte | |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen |
Da sich die Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial haben werden. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaung, eziente Ressourcennutzung und Partnerschaften mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern beizutragen. |
Umwelt Policy und Standard Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| Klimaschutz | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken |
Kohlenstospeicher wie Wälder nehmen mehr Kohlendioxid auf, als sie abgeben, und tragen so zur Eindämmung des Klimawandels bei. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und damit die Erhaltung gesunder Kohlenstospeicher ist wichtig. Lenzing trägt dazu bei, indem es Holz und Zellsto aus zertizierten oder kontrollierten Quellen bezieht, die sich positiv auf die Kohlenstospeicher auswirken. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (auch VC) Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission . |
Die Versorgung der Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit Faser mit geringer CO2-Emission trägt direkt zur Reduzierung ihrer Scope 3 Emissionen und zur Erreichung ihrer Klimaziele bei. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (auch VC) |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien |
Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf grüne Steuern und Kohlenstobepreisung, stellt ein relevantes Risiko für Lenzing dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstontensive Prozesse durchführt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt (Verbesserung der Energieezienz, regulierte Emissionszertikate), und strengere Vorschriften, die die Kosten für Treibhausgasemissionen erhöhen könnten, sind in Vorbereitung. Lenzing führt strenge Energieezienzmaßnahmen ein, um ihr potenzielles Risiko einer grünen Besteuerung zu verringern. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird. |
Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse |
Holz ist die wichtigste natürliche Ressource für die Lenzing Gruppe, da es für die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern benötigt wird. Trotz der nachhaltigen Beschaungspolitik von Lenzing und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels und, des zunehmenden Wettbewerbs um Biomasse und Landnutzung steigen. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden |
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken aus dem operativen Geschäft zu nehmen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieezienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird ihre Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen (Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele erheblich reduzieren. Darüber hinaus strebt Lenzing an, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | langfristig | Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen |
Durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen oder inezienter Energieumwandlungstechnologien erzeugt Lenzing Treibhausgasemissionen, die zum globalen Klimawandel beitragen. |
Umwelt Policy und Standard | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | langfristig | Positive Auswirkungen auf die Förderung der Energiewende durch ein Kreislaufwirtschaftsmodell und Innovation |
Förderung des Übergangs zu einer fossilfreien Produktion durch ein zirkuläres Geschäftsmodell und Innovation. Dies führt zu niedrigeren Treibhausgasemissionen in der Zukunft, was sich positiv auf die Gesamtemissionen von Lenzing auswirkt. |
Nachhaltigkeits-Policy | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | Wertschöpfungskette | kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen |
Die Bewertung von Lieferanten und deren Engagement, um die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu erhöhen, kann zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette führen. |
Nachhaltigkeits-Policy (VC) Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (VC) |
VC: Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel VC: Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird |
Der Ruf von Lenzing könnte Schaden nehmen, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden. Lenzing verfügt über energieintensive Prozesse, die zu Treibhausgasemissionen führen, und sieht sich einem zunehmenden Druck durch Kunden und EU-Richtlinien ausgesetzt, ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern, was ein Risiko für Lenzing darstellt, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. |
Policy für Bioenergie Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
||
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko steigender Rohstokosten (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) aufgrund von Energiepreisen |
Die Rohstopreise (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) könnten aufgrund der Verfügbarkeit von Energie und der Preisvolatilität infolge des Klimawandels steigen. Zum Beispiel ein Anstieg des Holzpreises aufgrund der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen, Nullabholzungstendenzen und/oder häuger auftretende Schädlinge und Krankheiten (z. B. Schädlingsbefall) aufgrund veränderter Wettermuster als Folge des Klimawandels. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
||
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko der Neueinstufung von Biomasse als nicht erneuerbar in der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II/III) |
Mit der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II /III) könnte Biomasse neu eingestuft werden und nicht mehr als erneuerbar gelten. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
||
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen |
Unvorhergesehene Energieengpässe könnten die Geschäftstätigkeit von Lenzing beeinträchtigen, was ein nanzielles Risiko darstellen kann. |
Nachhaltigkeits-Policy Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Möglichkeit, die Energiekosten durch die Umsetzung von Konzepten, die auf erneuerbaren Energien basieren, langfristig zu senken. |
Lenzing sieht eine Chance, sich durch die proaktive Bewältigung ökologischer Herausforderungen günstig zu positionieren. Darüber hinaus können die Energiekosten durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und neuer Technologien langfristig gesenkt werden, was zu einem Marktvorteil führen kann, wenn die Umstellung rasch erfolgt. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| E2 Umweltverschmutzung | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Luftverschmutzung | |||||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt |
Lenzing trägt zur Luftverschmutzung bei und könnte die Gesundheit und die Umwelt negativ beeinussen. Um Umweltverschmutzung zu vermeiden, überwacht und kontrolliert Lenzing aktiv die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeiten. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
||
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste |
Lenzing kann die Betriebsgenehmigung (LTO) aufgrund von Änderungen der Vorschriften verlieren, z. B. wenn die strengeren Emissionswerte der EU BAT nicht eingehalten werden. Dies könnte zum Verlust des EU-Umweltzeichens und zur Nichterfüllung der Kundenanforderungen führen. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
|||
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führungsrolle bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Group Environmental Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
|||
| Wasserverschmutzung | |||||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung |
Textilproduktion ist geschätzt für etwa 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung durch Färben- und Veredeln von Produkten verantwortlich.b |
VC: Policy für Wasser | VC: Kein Ziel | ||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt |
Lenzing leitet in der eigenen Produktion Wasser ab und kann daher potenziell Gewässer beeinträchtigen. Im Falle einer unwahrscheinlichen Leckage wären die Folgen für die Ökosysteme fatal. Lenzing verpichtet sich, direkte und indirekte Wechselwirkungen mit Wasserressourcen umfassend zu überwachen, kontrollieren und melden. |
Policy für Wasser Umwelt Policy und Standard Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führung bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen durch emissionsarme Produkte. Zum Beispiel spinngefärbte Lenzing Fasern. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement Nachhaltigkeits-Policy |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
|||
| Besorgniserregende/besonders | besorgniserregende | Stoe | |||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs |
Mögliche schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen. Besorgniserregende Stoe werden in Lenzings eigener Produktion und in der Industrie weiterhin verwendet. Die Fasern von Lenzing werden durch Zertizierungen und Testverfahren auf Rückstände kontrolliert. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Chemical Management Group Standard VC: Keine Policy |
ZDHC Lyocell ZDHC Viscose FEM VC: Kein Ziel |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance durch Entwicklung und Umsetzung von Industrie-Benchmarks |
Erfüllung der Erwartungen der Stakeholder, indem darüber hinausgegangen wird. Entwicklung von Industrie-Benchmarks und Beitrag zu Multi-Stakeholder-Initiativen wie Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) sowie Einnahme einer Führungsrolle bei der Zellsto- und Faserproduktion mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen. |
Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
ZDHC Lyocell ZDHC Viscose FEM |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können |
Mikroplastik sind Kunststopartikel, die kleiner als 5 mm sind und durch Abrieb, z. B. beim Waschen, aus Kunststofasern freigesetzt werden können. Auf das Waschen entfallen 35 % a des primären Mikroplastiks, das in die Umwelt gelangt . Die Besorgnis über die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Mikroplastik wächst. Die Fasern von Lenzing setzen kein Mikroplastik frei und können eine Alternative zu Kunststofasern darstellen. |
Keine Policy VC: Keine Policy |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Negative Auswirkungen auf Wasserressourcen aufgrund von Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette |
Sowohl die Zellsto- und Faserproduktion als auch die Textilherstellung können wasserintensiv sein. Die Wasserentnahme von Lenzing und Partnern in der nachgelagerten Wertschöpfungskette kann zur zunehmenden Wasserknappheit beitragen. |
Policy für Wasser (auch VC) | FEM VC: Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette beim Erreichen ihrer Ziele durch Produkte mit besserem Wasserfußabdruck |
Die Faserprodukte von Lenzing werden mit einem geringeren Wasserfußabdruck als herkömmliche regenerierte Cellulosefasern hergestellt. Dies kann den Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Wasserschutzziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, den Wasserverbrauch in der gesamten Lieferkette zu reduzieren. |
Policy für Wasser | FEM | |
| Risiko | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätverlusts |
Zwei Risiken zählen für Lenzing zu allen Unterthemen der wesentlichen biologischen Vielfalt: Holzknappheit und hohe Holzpreise. Holzknappheit aufgrund nicht resilienter Wälder kann zu Geschäftseinbußen führen, da Holz möglicherweise nicht oder nur zu einem hohen Preis verfügbar ist. Da biodiverse Ökosysteme widerstandsfähiger gegen äußere Einüsse sind, stellt der Verlust der Biodiversität ein großes Risiko für Lenzing dar. |
VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Naturschutzprojekte | |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Negative Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität |
Lenzing und seine Wertschöpfungskette tragen mit ihren Treibhausgasemissionen zum Klimawandel und damit auch zum Verlust der Biodiversität bei. Lenzing hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Biodiversität (teils auch VC) |
Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten |
Nachhaltig bewirtschaftete Wälder können zu mehr Biodiversität beitragen. Lenzing bezieht ausschließlich Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen. Außerhalb ihrer Wertschöpfungskette beteiligt sich Lenzing auch an Auorstungsprojekten, um von Abholzung bedrohte Gebiete zu schützen. |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Naturschutzäche Brasilien Naturschutzprojekt Albanien VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
potenziell | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosysteme durch Lieferanten, die möglicherweise Landnutzungsänderungen durchführen |
Lieferanten könnten möglicherweise Landnutzungsänderungen vornehmen (z. B. Umwandlung von natürlichem Grünland in Plantagen oder von natürlichem Wald in Plantagen), die Ökosysteme potenziell zerstören können. |
VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Chance durch positive Positionierung mit Best Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen |
Positive Positionierung mit Best Practice bei der Holzbeschaung: Lenzing bezieht nur Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen. Außerhalb ihrer Wertschöpfungskette beteiligt sich Lenzing auch an Auorstungsprojekten zum Schutz von Gebieten, die von Abholzung bedroht sind. |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Einführung invasiver nichtheimischer Arten beim Holztransport |
Die Einführung invasiver nichtheimischer Arten, ob zufällig oder beabsichtigt, kann erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Dies kann direkt geschehen, wenn die invasive Art mit einheimischen Arten um Ressourcen konkurriert, oder indirekt, wenn die invasive Art neue Krankheitserreger überträgt. Lenzing verwendet in ihren brasilianischen Plantagen keine invasiven nichtheimische Arten, da diese Plantagen FSC®-zertiziert (FSC-C175509) sind, und bezieht kein Holz von Plantagen, die dies tun. Es gibt strenge internationale Vorsichtsmaßnahmen für den Transport von Panzenmaterial, das potenziell invasive Arten tragen könnte, um solche Einschleppungen zu verhindern. |
Policy für Biodiversität (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung |
Generell prüft Lenzing, ob Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind, durch das Unternehmen negativ beeinusst werden, z. B. durch die Auswirkungen von Umweltverschmutzung an den Produktionsstandorten. In Brasilien wird der Status (Risiko des Aussterbens) von Arten überwacht. Einige Arten, die auf der Roten Liste stehen, kommen in der Nähe der Plantagen vor. Lenzing achtet sehr darauf, Schutzgebiete für diese Arten zu verwalten. |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Naturschutzprojekte (auch VC) Naturschutzäche Brasilien |
| Negative Auswirkung |
potenziell | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiversität |
VC | VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Naturschutzprojekte |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen |
Gemischte Materialien (z. B. die Vermischung verschiedener Fasertypen) haben indirekt negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft. Da es schwieriger ist, gemischte Materialien zu trennen und zu verarbeiten, steigen die Recyclingkosten, was zu niedrigeren Recyclingraten und mehr Abfall führt. |
VC: Nachhaltigkeits-Policy | VC: Kreislaufwirtschaft |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz |
Lenzing's Kreislaufwirtschaft beinhaltet die Senkung von Emissionen durch die Schließung von Materialkreisläufen und die Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Holz und Zellsto |
Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse |
Recyclingprozesse sind energieintensiv, was potenziell zu höheren Treibhausgasemissionen und einem größeren CO2- Fußabdruck der Produkte im Vergleich zur Verwendung neuer Materialien führt. Ob die Auswirkungen negativ sind, hängt von der Verfügbarkeit künftiger Technologien sowie vom Umfang des Recyclings und der Rückgewinnung von Chemikalien ab. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) |
Textilerecycling Kreislaufwirtschaft (auch VC) |
||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen |
Die Herstellung von Fasern mit Recyclinganteil kann Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, die Lieferkette zirkulärer zu gestalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
|||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance für eine erhöhte Nachfrage nach Fasern mit recycelten Materialien aufgrund der EU Textilstrategie |
Die EU-Textilstrategie könnte zu verbindlichen Regeln für die Verwendung von recycelten Inhalten in Textilien führen. Dies könnte zu einem Nachfrageschub für einige Faserangebote führen, die recyceltes Material enthalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling | |||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden |
Abfälle sind ein wichtiger Austrag der gesamten Textilindustrie, der die Umwelt schädigen kann, wenn er nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Group Waste Management Guideline Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
||
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission |
Die Versorgung der Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit Faser mit geringer CO2-Emission trägt direkt zur Reduzierung ihrer Scope 3 Emissionen und zur Erreichung ihrer Klimaziele bei. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (auch VC) Umwelt Policy und Standard Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (VC) |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führung bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen durch emissionsarme Produkte. Zum Beispiel spinngefärbte Lenzing Fasern. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement Nachhaltigkeits-Policy |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
|||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen |
Die Herstellung von Fasern mit Recyclinganteil kann Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, die Lieferkette zirkulärer zu gestalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
| Risiko und Chance |
eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation |
Lenzing könnte ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber verlieren oder gewinnen, je nachdem, wie professionell und transparent das Unternehmen über die Umstrukturierungsmaßnahmen kommuniziert, was sich auf zukünftige Einstellungen auswirkt. |
Kommunikationsrichtlinie | Kein Ziel | |||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden |
Lenzing sieht wachsende Anforderungen auf Sozialzertikate seitens ihrer Kunden. Durch die Zertizierung stellt Lenzing sicher, als bevorzugter Lieferant gelistet zu bleiben. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Sozialstandard | |||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life Balance |
Eine unzureichende Work-Life-Balance kann zu physischen, psychischen und chronischen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer führen. |
Keine Policy | Kein Ziel | ||
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub |
Verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaube wirken sich positiv auf die Arbeitnehmer aus. |
Keine Policy | Kein Ziel | ||
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing |
Das Arbeitsumfeld kann sich auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter in den betriebenen Anlagen auswirken und diese potenziell gefährden. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | ||
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen |
Risikomanagement am Arbeitsplatz, Schulung und Ausbildung sowie unterstützende Gesundheitsmaßnahmen und -dienste tragen zu einer gesunden und risikobewussten Belegschaft bei. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | ||
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert |
Ein möglicherweise schlechtes Arbeitsklima kann zur Personaluktuation führen oder die Produktivität verringern. (Aufgrund der psychischen Gesundheit.) |
Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Policy für Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds |
Ein sicheres Arbeitsumfeld und gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiter:innen fördern eine engagierte und produktive Belegschaft. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit |
Lenzing steht im Bereich gleicher Lohn für gleiche Arbeit aufgrund kultureller Faktoren und unbewusster Vorurteile vor Herausforderungen. Lenzing ist sich der Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter und gleicher Lohn für gleiche Arbeit bewusst und setzt sich für eine kontinuierliche Verbesserung in diesem Bereich ein. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Global Salary Administration Guidelines |
Kein Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung |
Eine unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung kann zu einem Rückgang der Produktivität führen. |
Global Learning and Development Guideline Global Performance Management Guideline |
Nachfolgeplanung | |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt |
Belästigung am Arbeitsplatz kann zu schwerwiegenden negativen psychologischen Folgen für Arbeitnehmer:innen führen |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird |
Eine fehlende Förderung der Diversität kann zu Gefühlen der Ausgrenzung, Isolation und Diskriminierung führen und psychologische Folgen für Arbeitnehmer:innn haben. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität |
Lenzing hat durch diversitätsfördernde Maßnahmen einen positiven Einuss auf die Diversität. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität |
Diversität fördert Innovation und Leistung. | Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
|
| Negative Auswirkung |
potenziell | Wertschöpfungskette | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf Kinder in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Kinderarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist |
Kinderarbeit ist nach wie vor ein großes Problem in der Textilindustrie, wo Kinder ihrer Rechte beraubt werden, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind, ihnen der Zugang zu Bildung verwehrt wird und sie in einem Kreislauf aus Armut und Ungleichbehandlung gefangen sind. Angesichts der weiten Verbreitung von Kinderarbeit in der Textilherstellung besteht die Möglichkeit, dass sie auch in der Wertschöpfungskette von Lenzing vorkommt. |
VC (teils): Globaler Verhaltenskodex VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten VC (teils): Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards VC (teils): Nachhaltigkeits Policy VC (teils): Policy für Holz und Zellsto |
VC: Einbeziehung der Lieferanten (teils) |
| Negative Auswirkung |
potenziell | Wertschöpfungskette | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf Zwangsarbeiter in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Zwangsarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist |
Zwangsarbeit ist nach wie vor ein hartnäckiges Problem in der Textilindustrie, bei dem die grundlegenden Rechte und Freiheiten der Menschen verletzt werden, was oft zu physischen und psychischen Schäden führt und den Kreislauf von Armut und Ungleichheit aufrechterhält. Da Zwangsarbeit in der Textilherstellung weit verbreitet ist, besteht ein potenzielles Risiko, dass sie auch in der Wertschöpfungskette von Lenzing vorkommt. |
VC (teils): Globaler Verhaltenskodex VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten VC (teils): Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards VC (teils): Nachhaltigkeits Policy VC (teils): Policy für Holz und Zellsto |
VC: Einbeziehung der Lieferanten (teils) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung |
Die Nichteinhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards/Vorschriften kann die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen beeinträchtigen. |
Policy für Produktsicherheit Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene VC: keine Policy |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung |
Die Nichteinhaltung kann zu Gerichtsverfahren, nanziellen Verlusten und Rufschädigung führen. |
Policy für Produktsicherheit Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene |
Kein Ziel | |
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen |
Erreichen von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen. |
Policy für Qualität Standard für Sauberkeit & Hygiene |
Kein Ziel | |
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und - beständigkeit, Anwendungsleistung und Service |
Führend auf dem Markt in Bezug auf Produktsicherheit, Produktkonsistenz, Anwendungsleistung und Service |
Policy für Qualität Globaler Verhaltenskodex Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten Standard für Sauberkeit & Hygiene Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt |
Kein Ziel | |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt |
Intransparenz untergräbt das Vertrauen der Stakeholder, schwächt die Moral der Mitarbeiter:innen und kann den Ruf des Unternehmens gefährden. Der Vorstand des Unternehmens kann haftbar gemacht werden. |
Whistleblower Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Kartellrechts Direktive Globaler Verhaltenskodex Know-How-Schutz Direktive VC: Policy für Holz und Zellsto |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz |
Transparenz ist für alle Compliance-Maßnahmen unerlässlich, da die Aufrechterhaltung der Transparenz in allen Aspekten Ihrer Tätigkeit dazu beiträgt, Korruption, Bestechung und Interessenkonikte zu verhindern. |
Whistleblower Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Kartellrechts Direktive Globaler Verhaltenskodex Know-How-Schutz Direktive VC: Policy für Holz und Zellsto |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt |
Das Fehlen kontinuierlicher Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren kann zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses und zu Vergeltungsmaßnahmen gegen den Hinweisgeber führen, was letztlich die gesamten Bemühungen um Geschäftsgebaren und die gesamte Compliance-Aktivität untergräbt. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Globaler Verhaltenskodex VC: Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt |
Das Fehlen kontinuierlicher Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klarer Verfahren kann die gesamten Bestrebungen um Geschäftsgebaren und gesamte Compliance Aktivität untergraben. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Anti-Geldwäsche Direktive Globaler Verhaltenskodex |
Kein Ziel | |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Auch wenn ein Compliance Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. |
Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Globaler Verhaltenskodex VC: Anti-Geldwäsche Direktive VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden. |
Es besteht das Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden. |
Globaler Verhaltenskodex Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten Policy für Holz und Zellsto |
Einbeziehung der Lieferanten |
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| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz |
Transparenz ist für alle Maßnahmen zur Einhaltung von Vorschriften von wesentlicher Bedeutung, da die Aufrechterhaltung der Transparenz in allen Aspekten der Geschäftstätigkeiten dazu beiträgt, Vertrauen bei Stakeholdern aufzubauen. |
Nachhaltigkeits-Policy | Kein Ziel | |
a) https://environmentjournal.online/features/35-of-microplastics-in-oceans-come-from-clothing-research-reveals/#:~:text=A%20new%20report%20by%20the%20Instutition%20of%20Mechanical,way%20into%20our%20oceans%2C%20where%20they%20are%20swallowed%E2%80%A6
b) https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20201208STO93327/the-impact-of-textile-production-and-waste-on-the-environment-infographics#:~:text=Textile%20production%20is%20estimated%20to,up%20in%20the%20food%20chain.
Nach der vorläugen Wesentlichkeitsanalyse wurde Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" angepasst und berücksichtigt nun auch die neuen wesentlichen Themen. Die Nachhaltigkeitsstrategie sowie Lenzings Strategie "Better Growth" spiegeln die identizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen wider und helfen mit ihren strategischen Treibern, Prinzipien und Fokusbereichen auf diese einzugehen (weitere Informationen zu den strategischen Prinzipien nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie" in diesem Kapitel). Basierend auf den Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie diesen Strategien entwickelte Lenzing ihre Net-Benet-Produkte. Weitere Informationen zu Net Benet-Produkten nden Sie im entsprechenden Abschnitt des Kapitels "Nachhaltige Innovationen".
Der Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz bietet Marktchancen durch neue Technologien und Innovationen mit geringen Umweltauswirkungen. Durch das Angebot von Produkten, die einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, kann Lenzing neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Viele der ermittelten negativen Auswirkungen betreen die Textilindustrie und die Forstwirtschaft, wie Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung, Wasser, Biodiversität und Ressourcennutzung. Lenzing begegnet diesen Auswirkungen durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken, einschließlich nachhaltiger Beschaung, Ressourcenezienz, Nutzung erneuerbarer Energien und Kreislaufdenken. Durch das Engagement und die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern von Lenzing können viele positive Auswirkungen erzielt werden, wie die Einbindung von Lieferanten, das Angebot von Net-Benet-Produkten für die Kunden und nicht zuletzt die Förderung von Vielfalt und Integration der Mitarbeiter:innen.
Die Strategie und das Geschäftsmodell von Lenzing wurden auf Basis mehrerer Szenarioanalysen für das Jahr 2024 auf ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel überprüft. Darüber hinaus wurde erstmals eine naturbezogene Resilienzbewertung (einschließlich der Biodiversitäts-Treiber Klima, Wasser, etc.) durchgeführt und ein entsprechender Biodiversitätsansatz entwickelt. Es wurden Trends ermittelt, z. B. aufkommende Regelungen zur Kohlenstobepreisung oder die steigende Nachfrage nach emissionsarmen Produkten. Weitere Informationen zu den Bewertungen (Methodik, Zeithorizonte) nden Sie in den Abschnitten "Klimabezogene Risikobewertung gemäß TCFD" und "Naturbezogene Risikobewertung gemäß TNFD" in diesem Kapitel.
Informationen zu den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell in Bezug auf die Themen Klima, Biodiversität, Arbeitskräfte des Unternehmens, Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sowie Verbraucher:innen und Endnutzer:innen nden Sie in den entsprechenden SBM-3-Abschnitten in den jeweiligen thematischen Standards.
Die aktuellen nanziellen Auswirkungen der wesentlichen Risiken und Chancen von Lenzing betreen vor allem die Umsätze mit Spezialprodukten (Net-Benet), die Investitionstätigkeit der Gruppe zur Umsetzung der Klimaziele im Einklang mit der Unternehmensstrategie, die Werthaltigkeitsprüfung von Vermögenswerten und die Bewertung von biologischen Vermögenswerten. Die Lenzing Gruppe hat in den letzten Jahren mehrere langfristige Bezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen Preisschwankungen abzusichern.
Zu den wichtigsten Investitionen (Investitionstätigkeiten) in diesem Zusammenhang gehören:
Weitere Einzelheiten zu den aktuellen nanziellen Auswirkungen nden Sie in Note 1 des Anhangs zum konsolidierten Jahresabschluss sowie in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung, der konsolidierten Bilanz und der konsolidierten Kapitalussrechnung des Jahresabschlusses.
In den strategischen Bereichen gab es keine Änderungen gegenüber dem vorangegangenen Berichtszeitraum. Themen, die angesichts der ersten Berichterstattung gemäß ESRS für die ESG-Berichterstattung nicht mehr relevant waren, sind die Themen Digitalisierung und Cybersicherheit. Der Teil über Transparenz gegenüber Kunden wurde jedoch beibehalten und in "Transparenz" umbenannt.
[ESRS 2 IRO-1, ESRS E2 ESRS 2 IRO-1, ESRS E3 ESRS 2 IRO-1, ESRS E5 ESRS 2 IRO-1, Nachhaltige Innovationen ESRS 2 IRO-1, Transparenz ESRS 2 IRO-1; GRI 3-1]

Lenzing führte erstmals 2021 eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde 2024 eine neue Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Da Lenzing für das Berichtsjahr 2024 dem ESRS folgt, wurden der Umfang und die Anforderungen erweitert und neue Themenbereiche ergänzt.
Ausgehend von der Erstellung einer Gesamtliste führte Lenzing eine umfassende Prüfung der Aktivitäten in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette durch. Der primäre Fokus lag auf der Bewertung von Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks and Opportunities, IRO) unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Unternehmens auf ESG-Themen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen (doppelte Wesentlichkeit). Lenzing identizierte und bewertete Auswirkungen, Risiken und Chancen bei 94 Unterthemen des ESRS sowie zwei zusätzliche Nachhaltigkeitsthemen zur weiterführenden Bewertung. So beinhaltet beispielsweise das vordergründige ESRS-Thema "E1 Klimawandel" die Unterthemen "Anpassung an den Klimawandel", "Klimaschutz" und "Energie". Die Unterthemenebene für die Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen umfasst Wissen über Nachhaltigkeit, Anforderungen der Stakeholder und Forschung in der Wertschöpfungskette.
Bei der internen Datenerhebung wurden Informationen aus bestehenden Quellen herangezogen, z. B. die Wesentlichkeitsanalyse von 2021; zusätzlich wurde auch das Wissen interner Expert:innen berücksichtigt. Für die Umweltauswirkungen wird jedes Jahr eine so genannte Kontextanalyse an Lenzings Produktionsstandorten durchgeführt, die die Anlagen und Aktivitäten untersucht. Diese Analyse ießt ebenfalls in die übergeordnete Kontextanalyse auf globaler Ebene ein.
Die Kontextanalyse und die anderen Teile des Umweltmanagementsystems und -prozesses sind die Informationsquellen der doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Auf Produktebene ist die Lebenszyklusanalyse (LCA) das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate- Auswirkungen durch die direkte und indirekte Geschäftstätigkeit, d. h. bei der eigenen Zellsto- und Faserproduktion bzw. in vorgelagerten Lieferketten. Dies unterstützt nicht nur produktbezogene Umweltaussagen, sondern ermöglicht auch die Identizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial, wie z. B. die Zellstoproduktion (einschließlich Recycling) oder wichtige Chemikalien. Unterstützt wird das Verfahren durch den Umwelt-Datenerfassungsprozess für die internen Betriebsabläufe, einschließlich des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen, anderer Luftemissionen, des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung von wesentlichen Stoen sowieAbfällen und durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten (z.B. zum Wasserverbrauch) von Lieferanten (während der Fokus anfangs auf Zellstoieferanten lag, werden jetzt auch Primärdaten von wichtigen Chemikalienlieferanten abgefragt). Diese systematische Datensammlung aus der eigenen Produktion von Lenzing und seinen Lieferanten erfolgt auf Abruf und ießt in die kontinuierlichen Updates der LCA-Berechnungen für die Produkte von Lenzing ein. Die Erhebungen wird weiterhin durch das Chemikalienmanagementsystem von Lenzing und das Chemikalieninventar unterstützt. Die Wasser-Risikoanalyse auf Unternehmensebene wird durch die Sammlung kontextualisierter qualitativer und quantitativer Informationen zur Lieferkette und zur eigenen Produktion von Lenzing unter Verwendung des WRI Aqueduct Water Risk Atlas und des WWF Water Risk Filters durchgeführt. Diese Daten und Werkzeuge unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation und die Identizierung von gebieten mit Wasserrisiken für spezi sche Standorte, einschließlich Gebieten mit hohem Wasserstress (wobei sich Lenzings Standort in Prachinburi, Thailand, in einem solchen Gebiet bendet), sondern liefern auch Einblicke in zukünftige Szenarien, wie z.B. solche, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht werden. Diese Tätigkeit ist ein kontinuierlicher jährlicher Prozess und wurde auch im Berichtsjahr durchgeführt.
Weitere Informationen zur Datenerhebung und Folgenabschätzung in Bezug auf Unternehmensführung und soziale Themen (S1– S4) nden Sie im Abschnitt "Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen" in den entsprechenden Kapiteln.
Die externe Datenerhebung umfasste die Einsichtnahme in wissenschaftliche Abhandlungen, die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und die Lektüre von Branchenberichten.
Darüber hinaus stellte Lenzings Risikomanagement-Team sein Fachwissen für die Bewertung von Risiken und Chancen zur Verfügung. Die meisten ESG-Risiken und -Chancen waren bereits Teil von Lenzings Risikomanagementsystem und damit auch von Lenzings Risikomanagementprozess. Eine Beschreibung des Risikomanagementprozesses nden Sie im Abschnitt "Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung" in diesem Kapitel. Die zusätzlich ermittelten Risiken und Chancen werden sukzessive in das Risikomanagementsystem integriert. Zurzeit sind die Auswirkungen nicht Teil des Risikomanagementprozesses.
Lenzing war bestrebt, bei ihrer ersten doppelten Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS einen konservativen Ansatz zu verfolgen. Für Umweltauswirkungen, die sich aus den Geschäftsbeziehungen von Lenzing ergeben und Themen betreen, die Lenzing nicht bekannt sind (z. B. Wasserverschmutzung in der nachgelagerten Wertschöpfungskette), erfolgte die Bewertung auf der Basis von Daten aus der Wertschöpfungskette der Branche. Ein Beispiel, bei dem Lenzing die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftsbeziehungen kennt, sind die Holzlieferanten, deren Umweltauswirkungen bekannt sind.
Bei der Betrachtung der Umweltauswirkungen und der damit verbundenen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit konzentrierte sich Lenzing auf die eigenen Produktionsstandorte, da diese aufgrund ihrer Beschaenheit ein höheres Risiko für negative Auswirkungen bergen als Büros.
Bei der Bewertung der sozialen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sieht Lenzing noch Verbesserungspotenzial.
Lenzing hat die Zusammenhänge zwischen Auswirkungen, Risiken und Chancen geprüft. Als relevant erachtete Risiken und Chancen wurden der Bewertung von Risiken und Chancen zugeordnet.
Bei der Bewertung des Schweregrads der Auswirkungen wurden folgende Faktoren berücksichtigt: Ausmaß, Umfang (beide für alle Auswirkungen), Sanierbarkeit (für negative Auswirkungen) und Wahrscheinlichkeit (für potenzielle Auswirkungen), so dass sich eine Einteilung der Auswirkungen in die folgenden Kategorien ergibt:
Die Skala aller Faktoren (Ausmaß, Umfang, Sanierbarkeit, Wahrscheinlichkeit) reichte von 0 bis 5, wobei 5 in Bezug auf die Sanierbarkeit als die höchste Stufe ist, z. B. nicht sanierbar/irreversibel. Der Schweregrad wurde von den Expert:innen anhand von Ausmaß, Umfang und Sanierbarkeit bewertet. Das Ausmaß gibt die Tragweite der Auswirkungen auf das jeweilige ESG-Thema an. Der Umfang bezieht sich auf die geograsche Reichweite der Umweltauswirkungen und die Anzahl der Betroenen sozialer Auswirkungen. Die Sanierbarkeit gilt nur für negative Auswirkungen und gibt an, wie schwierig es ist, die Auswirkungen rückgängig zu machen. Die Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf die Häugkeit der potenziellen Auswirkungen, die von einem Mal in zehn Jahren bis hin zu mehrmals pro Monat reicht.
Damit eine Auswirkung als wesentlich angesehen werden kann, wurden drei Regeln angewandt: 1. Wenn einer der Werte für Umfang, Ausmaß, Sanierbarkeit oder Wahrscheinlichkeit 5 beträgt, ist die bewertete Auswirkung automatisch als wesentlich einzustufen. 2. Liegt der Schweregrad (Ausmaß, Umfang, Sanierbarkeit; Wert zwischen 0 und 5) über dem Schwellenwert von 3,7, ist die bewertete Auswirkung wesentlich. 3. Bei "potenziellen" Auswirkungen wurde auch die Wahrscheinlichkeit in Form einer Matrix aus Schweregrad und Wahrscheinlichkeit berücksichtigt. Bei einem bestimmten Wertepaar sind die Auswirkungen wesentlich. Beim Thema Menschenrechte wurde eine andere Matrix verwendet, bei der der Schweregrad Vorrang vor der Wahrscheinlichkeit hat.
Um die Ergebnisse zu validieren, wurde die Bewertung an zwei Workshop-Tagen unter Einbeziehung von Expert:innen aus der Abteilung Corporate Sustainability und anderen relevanten Abteilungen überprüft. Jede Folgenabschätzung wurde von den Expert:innen erläutert und in der Gruppe aufgegrien und besprochen, um gemeinsam eine Einigung und Interpretation der Ergebnisse zu erzielen.
Anschließend wurden eine Vereinheitlichung und eine Qualitätsprüfung anhand verschiedener Kriterien vorgenommen, um eine fundierte Bewertung zu gewährleisten, die sukzessive in die nächsten iterativen Aktualisierungen des Wesentlichkeitsprozesses integriert wurde bzw. wird. Die Kriterien lauten wie folgt: Die bewerteten Auswirkungen mussten verständlich erläutert werden. Der geschäftliche Kontext der Auswirkungen war nachzuweisen. Jede Auswirkung sollte nur einmal berücksichtigt werden.
Die folgenden Skalen wurden in Bezug auf Lenzings ESG-Risiken und -Chancen und ihre nanziellen Auswirkungen auf der Ebene der Unterthemen verwendet: auf einer Skala von 1 bis 4 (wobei 4 mit über EUR 3 Mio. den höchsten Wert darstellt) das Ausmaß der nanziellen Auswirkungen von Risiko/Chance auf Lenzing. Auf einer Skala von 1 bis 5 die Wahrscheinlichkeit des Auftretens (wobei 5 die höchste Wahrscheinlichkeit darstellt). Die zugewiesenen Zeiträume sind identisch mit denen der Folgenabschätzung. Die Art der Auswirkungen wurde wie folgt zugeordnet: nanziell/herstellungsbezogen/naturbezogen/intellektuell/menschlich/so-
zial/beziehungsbezogen; zur Bestimmung der Wesentlichkeit wurde eine Matrix erstellt, die die nanziellen Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit beinhaltet.
Die Bewertung wurde maßgeblich durch eine:n Lenzing Risikoexpert:in unterstützt, die/der dabei half, den Ansatz auf der Grundlage von Wissen, Daten und Leitlinien zu vereinheitlichen.
Lenzing aktualisierte 2024 ihre klimabezogene Risikobewertung und führte erstmals eine naturbezogene Risikobewertung gemäß TNFD durch. Weitere Informationen zur klimabezogenen Risikobewertung gemäß TCFD und zur naturbezogenen Risikobewertung gemäß TNFD nden Sie in den entsprechenden Abschnitten in diesem Kapitel.
Der beschriebene Ansatz zur Bewertung von Risiken und Chancen wurde gewählt, um eine qualitative Bewertung Lenzings heterogener ESG-Risiken zu ermöglichen. In der Regel werden die Risiken in Lenzings Risikomanagementsystem quantitativ mit der Monte-Carlo-Methode bewertet. ESG-Risiken werden jedoch in Lenzings Risikomanagementsystem entweder qualitativ oder quantitativ mit unterschiedlichen Methoden bewertet, je nach ihrer Art, Verfügbarkeit von Daten und Anforderungen verschiedener Standards und Ratings, z. B. TCFD und CDP.
Lenzing pegt ganzjährig einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Informationen zu Lenzings Stakeholdern nden Sie im Abschnitt "Partnerschaften für den systemischen Wandel" in diesem Kapitel.
Die Häugkeit ihrer Einbeziehung unterscheidet sich je nach Thema und Standort von Lenzing. Ein Hinzuziehen der betroenen Gemeinschaften zu Umweltthemen wie Lärm- und Geruchsbelästigung ist z. B. von Standort zu Standort sehr unterschiedlich. Vor allem Standorte in unmittelbarer Nähe betroener Gemeinschaften wie Nanjing (China), Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) werden regelmäßig konsultiert.
Um weitere Rückmeldung zu erhalten, nahmen sowohl interne (einschließlich des Vorstandes und der Leiter verschiedener Abteilungen sowie einschlägiger Expert:innen) als auch externe Stakeholder (Lieferanten, Kunden, Nichtregierungsorganisationen, Aufsichtsrat, Investoren und Wissenschaftler:innen) an einer Umfrage teil. Der kontinuierliche Dialog und die Ergebnisse der Umfrage wurden in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zur Information und Priorisierung Lenzings wesentlicher Themen verwendet.
Aufbauend auf der Bewertung in der vorangegangenen Phase wurden drei Bereiche festgelegt: wesentliche Themen für das Berichtsjahr, eine Liste (Schwellenwert 3,5-3,7) mit nicht wesentlichen Themen, die vorerst zurückgestellt und in Zukunft näher betrachtet werden müssen, sowie nicht wesentliche Themen. Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand zeigten großes Interesse und ließen sich die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse vom Vice President Corporate Sustainability vorlegen.
Weitere Informationen zur aktualisierten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse".
Im Jahr 2020 hat Lenzing den Ansatz der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) für die Bewertung klimabezogener Risiken und Chancen umgesetzt. Um diese Risikobewertung zu verbessern und die Einhaltung der sich laufend entwickelnden Vorschriften zu gewährleisten, wurde 2024 ein Folgeprojekt zur Aktualisierung der Klimarisikobewertung ins Leben gerufen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der nanziellen Quantizierung des Klimawandels in Bezug auf Übergangsrisiken und physische Risiken.
Der Zweck dieser Bewertung ist es, zusätzliche Anhaltspunkte für Risiken in Lenzings ERM-System zu erhalten und sich darauf vorzubereiten, Risiken mit dem derzeitigen Verständnis und den aktuell verfügbaren Daten zu vermeiden, zu minimieren und zu bewältigen. Diese Bewertung war zwar umfangreich, jedoch lagen noch nicht für alle Regionen umfassende Daten vor, und einige wichtige Bestandteile (z. B. gewisse Holzarten) wurden nicht modelliert. Ziel dieser Bewertung ist es somit, eine Orientierungshilfe zu geben und nicht etwa eine genaue nanzielle Quantizierung der Risiken.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Quantizierung von Klimarisiken aufgrund der Vielzahl künftiger Szenarien und der sich rasch verändernden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Natur aus ungenau ist. Darüber hinaus sind umfangreiche Daten aus der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich. In den nächsten Jahren werden schrittweise weitere Verbesserungen vorgenommen, um die Bewertung mit Schwerpunkt auf der gesamten Wertschöpfungskette, den Märkten und den Rohstoen zu verbessern.
Das Projekt wurde von Risilience unterstützt, einem spezialisierten Drittanbieter von Nachhaltigkeitsinformationen, der die Compliance mit TCFD-Empfehlungen und ESRS-Anforderungen ermöglicht. Das digitale Risikotool modelliert Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten der Lenzing Wertschöpfungskette und des eigenen Betriebs, die in früheren doppelten Wesentlichkeitsanalysen geprüft wurden. Das Risilience-Tool deckt mit speziellen Modellen sowohl physische Risiken als auch Übergangsrisiken verschiedener Kategorien ab. Das Tool quantiziert außerdem die Auswirkungen extremer Wetterereignisse und des anhaltenden Klimawandels auf Beschaung, Produktion und Vertrieb sowie auf den Verkauf. Diese Auswirkungen umfassen insbesondere, aber nicht ausschließlich, potenzielle Störungen und Vermögensschäden im eigenen Betrieb und in der Lieferkette sowie Veränderungen in der Regierungspolitik und im Verhalten der Konsument:innen, die sich sowohl auf Lenzings Reputation als auch auf die Nachfrage nach Lenzings Produkten auswirken würden.
Die aktuelle Risikobewertung berücksichtigt Lenzings Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen des eigenen Betriebs sowie der wichtigsten Lieferanten und Händler. Der wichtigste Rohsto für Lenzing ist derzeit Fichtenholz aus europäischen Wäldern. Künftig werden im Zuge der Weiterentwicklung der Daten und der Modelle weitere Holzarten (insbesondere Buche und Eukalyptus) hinzukommen, und die Liste der analysierten Risiken wird um Risiken wie Waldbrände ergänzt. Das Simulationsmodell für Risikoszenarien berücksichtigt systemische Wechselwirkungen verschiedener Aspekte; daher ist die Interpretation der Ergebnisse und der zugrundeliegenden Mechanismen komplex.
Die klimabedingten physischen Risiken und Übergangsrisiken wurden anhand verschiedener Klimaszenarien bewertet, einschließlich Gefahren und deren Auswirkungen auf Ökosysteme, Märkte und die Gesellschaft. Lenzings Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten sowie die nanziellen Parameter und das THG-Emissionsprol (Scope 1, 2 und 3) werden als digitaler Zwilling im unterstützenden Tool modelliert. Die Software ermöglicht es Lenzing, Simulationen extremer Wetterereignisse (klimabezogene Gefahren) für fünf Emissionspfade auf der Grundlage gemeinsam genutzter sozioökonomischer Pfade (Shared Socioeconomic Pathways, SSP) des Weltklimarates (IPCC) durchzuführen und die potenziellen Auswirkungen auf den Cashow, einschließlich der Auswirkungen auf Einnahmen und Kosten, auf Lenzings digitalen Zwilling zu bewerten. Daher liefern künftige Modellrechnungen der Treibhausgasemissionen der Gruppe und des entsprechenden Earnings Value at Risk ("EV@Risk") quantizierte Werte, die das potenzielle Risiko für verschiedene physische und vorübergehende Risikokategorien und Emissionspfade widerspiegeln. Die Emissionspfade reichen von Szenarien mit geringen (SSP1-1.9) bis zu Szenarien mit hohen Emissionen (SSP5-8.5) und beinhalten Gefahren wie Hitzewellen, Frost, Dürren sowie Hochwasser- und Sturmereignisse.
Physische Risiken ergeben sich aus den Auswirkungen dieser Ereignisse auf den eigenen Betrieb durch Betriebsunterbrechungen und Schäden an Vermögenswerten sowie auf die Wertschöpfungskette durch Unterbrechungen der Materialversorgung. Die Übergangsrisiken beschreiben die Auswirkungen des Übergangs zu einer kohlenstoarmen Wirtschaft nach den fünf SSPs und berücksichtigen die Auswirkungen politischer und rechtlicher Aspekte, z. B. den Kohlenstopreis und potenzielle Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit THG-Emissionen, technologische und investorenbezogene Entwicklungen im Hinblick auf erneuerbare Energien sowie die Reputation des Unternehmens und die Nachfrage der Konsument:innen. Die beiden extremen Klimaszenarien mit hohen Emissionsniveaus (SSP5-8.5, "Fossile Entwicklung") sowie das Niedrigemissionsszenario "Nachhaltigkeit" (SSP1-1.9) wurden bei der Bewertung der physischen Risiken bzw. der Übergangsrisiken besonders berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser beiden Szenarien und eines "Mittelweg"-Szenarios (SSP2–4.5) sowie ihre Besonderheiten sind in den Tabellen 18 und 19 im Kapitel "E1 Klimawandel" ausführlich beschrieben.
Die Anfälligkeit der überprüften Vermögenswerte und Aktivitäten gegenüber klimabedingten Gefahren und den entsprechenden physischen Risiken und Übergangsrisiken wird hauptsächlich durch den Standort bestimmt, während die Sensitivität von der lokalen Situation der Vermögenswerte abhängt und durch Parameter des Softwaremodells beschrieben wird. Das Risilience-Tool simuliert gefährliche Ereignisse nach verschiedenen Verläufen kurz- (fünf Jahre), mittel- (zehn Jahre) und langfristig (20 Jahre) und bewertet die Auswirkungen und erwarteten nanziellen Folgen. Jedes physikalische Gefahrenereignis wird mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, einer bestimmten Tragweite, einer bestimmten Dauer und einer bestimmten Zeitspanne für die Wiederherstellung von Teilen des Betriebs oder des gesamten Betriebs angegeben. Ergänzt wird dies durch bestimmte Rohsto- und Marktabhängigkeiten sowie deren Beziehung zum Cashow und Umsatz der Gruppe, was eine monetäre Quantizierung der simulierten Auswirkungen ermöglicht. Die quantizierten Ergebnisse sowohl der physischen Risiken als auch der Übergangsrisiken geben somit Aufschluss über den Grad der Gefährdung und die Sensitivität von Vermögenswerten und Geschäftsaktivitäten.
Lenzing aktualisierte im Berichtsjahr ihr Verfahren zur klimabezogenen Risikobewertung gemäß TCFD und wurde dabei unterstützt vom externen Softwareanbieter Risilience und dessen akademischem Partner, dem Centre for Risk Studies an der Judge Business School der Universität Cambridge, um physische Risiken, Übergangsrisiken sowie potenzielle direktionale Auswirkungen auf künftige Cashows zu modellieren. Das entsprechende digitale Software-Tool verknüpft unternehmensspezische Finanz- und Emissionsdaten mit Hintergrunddaten zu klimawandelbedingten Gefahren und Auswirkungen, um potenzielle Risiken als Übergangsrisiko oder physisches Risiko quantitativ einzustufen. In dieser ersten Analyse, die durch Software und externe Daten unterstützt wurde, wurden jedoch mehrere Einschränkungen des Modells festgestellt, die an der Genauigkeit der quantizierten Ergebnisse zweifeln lassen. Die Hintergrunddaten wurden – soweit möglich – weiter angepasst und aktualisiert. Die quantizierten Risiken jetzt lediglich in qualitativer Form dargestellt. Tabelle 20 im Kapitel "E1 Klimawandel" zeigt die Ergebnisse des jüngsten TCFD-Prozesses, die entsprechenden Beschreibungen von Szenarien und Risikokategorien sowie die Verbindung zu spezischen klimawandelbedingten Risiken des internen ERM-Ansatzes.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1, GRI 304-2]
Eine erste Resilienzanalyse auf der Grundlage des LEAP-Ansatzes4 (Locate, Evaluate, Assess, Prepare) der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) wurde im Berichtsjahr als Teil des Biodiversitätsansatzes und des Aktionsplans durchgeführt. Drei Klimaszenarien5 wurden ausgewählt, um Lenzings Geschäftsmodell
https://www.dkrz.de/de/kommunikation/klimasimulationen/cmip6-de/die-ssp-szenarien
4 Leitfaden für die Identizierung und Bewertung naturbezogener Aspekte: der LEAP-Ansatz – TNFD
5 SSP1-1.9, SSP2-4.5 und SSP5-8.5. Eine Beschreibung nden Sie unter
und Strategie, wie sie in der obigen Bewertung gemäß TCFD beschrieben werden, hinsichtlich ihrer Resilienz gegenüber den damit verbundenen physischen, vorübergehenden und systemischen Risiken zu bewerten.
Wichtige Annahmen: Bei der ursprünglichen Resilienzanalyse wurde nicht davon ausgegangen, dass der Zusammenbruch der planetarischen Ökosysteme in kurzen und mittleren Szenarien stattndet. Die Analyse umfasste auch keine detaillierte Modellierung von Ökosystem-Szenarien, da diese nur begrenzt verfügbar sind. Eine Ausweitung der Analyse in diese Richtung und eine mögliche Erweiterung der Abdeckung der Holzversorgungskette werden für den nächsten Berichtszeitraum erwartet.
Diese Analyse betraf alle Standorte des Unternehmens (insgesamt neun Standorte in Österreich, Tschechien, Großbritannien, China, in den USA, in Thailand, Indonesien und Brasilien) und auch die Holzlieferkette in Österreich und Tschechien (beide Länder liefern zusammen etwa 70–80 Prozent des Holzes für Lenzings Zellsto werke in Europa). Die Zeitrahmen lauten wie folgt: kurzfristig (maximal ein Jahr), mittelfristig (ein bis fünf Jahre) und langfristig (fünf bis dreißig Jahre). Im ersten Bewertungsjahr nahmen keine Stakeholder teil, aber Lenzing möchte ihre Einbeziehung künftig ausbauen.
In Österreich und Tschechien ist Lenzing von Holzlieferungen aus gesunden Waldökosystemen abhängig; hier drohen Gefahren durch Klimawandel, Übernutzung, Schädlinge und Krankheiten. In Brasilien bewirtschaftet Lenzing eigene Eukalyptusplantagen und verringert dadurch ihre Abhängigkeit von externen Lieferanten. Die Risiken durch Umweltschäden bestehen jedoch ebenso. Kritisch ist auch die Wasserabhängigkeit, da mögliche Unterbrechungen der Versorgung und Qualitätsprobleme die Produktion beeinträchtigen können. Die Übergangsrisiken im Zusammenhang mit rechtlichen Vorschriften sind kurzfristig gering, können aber mittelfristig zunehmen. Die physischen Risiken sind zunächst moderat, werden aber im Laufe der Zeit wahrscheinlich zunehmen; dies gilt insbesondere bei Szenarien mit hohen Emissionen, was möglicherweise zu Problemen bei der Verfügbarkeit und bei den Preisen von Holz und Wasser führen könnte.
Lenzings Betriebe sind an allen Standorten auf die Wasserressourcen vor Ort angewiesen und können verschiedenen Naturgefahren ausgesetzt sein. Unter Berücksichtigung der allgemeinen regionalen Risiken wurden die Risiken von Wasserstress und Naturgefahren für die Standorte bewertet.
In Lenzings Geschäftsmodell und Strategie ist ein umfassender Nachhaltigkeits- und Resilienzansatz verankert. Das Unternehmen ist gut auf Übergangsrisiken vorbereitet, da es proaktive Nachhaltigkeitspraktiken pegt und geltende Vorschriften einhält, z. B. die Nutzung von Holz aus zertizierten Wäldern und die verantwortungsvolle Nutzung von Wasser. Systemische Risiken durch Ökosystem-Störungen und eine uneinheitliche Umweltpolitik in einigen Ländern stellen jedoch erhebliche Herausforderungen dar, die möglicherweise die Versorgung mit Rohstoen und deren Qualität
7 https://anz.fsc.org/biodiversity-habitatprotection#:~:text=FSC%27s%20rigorous%20standards%20for%20responsible,ha bitat%20management%20in%20the%20forest
beeinträchtigen könnten. Um die Holzknappheit und Preisschwankungen abzufedern, bewirtschaftet Lenzing eigene Eukalyptusplantagen und arbeitet mit Forstzertizierungsorganisationen zusammen. Physische Risiken durch Naturkatastrophen wie Hochwasserereignisse und Dürren sind ebenfalls kritisch. Hier gibt es keine unmittelbaren Abhilfemaßnahmen, sodass solide Notfallpläne erforderlich sind. Kurzfristig sind diese Risiken moderat, zeigen aber erste Anzeichen einer Belastung und nehmen mittelfristig zu. Langfristig könnten die systemischen und physischen Risiken dramatisch zunehmen, insbesondere bei Szenarien mit hohen THG-Emissionen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Anpassungsstrategien, um die Nachhaltigkeit und Resilienz langfristig zu gewährleisten.
Die Lenzing Gruppe verwendet zwei verschiedene Arten der Forstwirtschaft für ihre Holzbeschaung, abhängig von der globalen Region: nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft wird von Lenzings Holz- und Zellstoieferanten in Europa und Nordamerika auf der Nordhalbkugel angewendet. Plantagenforstwirtschaft mit hohen Nachhaltigkeitsstandards wird hauptsächlich auf der Südhalbkugel von Lenzings Zellstoieferanten in Südafrika und von der eigenen Zellstofabrik in Indianópolis (Brasilien) betrieben. Im Joint-Venture-Projekt LD Celulose von Lenzing mit Dexco (ehemals Duratex) in Brasilien wird Holz aus Forest Stewardship Council® (FSC®) zertizierten Plantagen von derzeit mehr als 90.000 Hektar (FSC-C175509) bezogen. Die Plantagenforstwirtschaft kann den Druck auf die Abholzung natürlicher (primärer) Waldgebiete verringern, indem sie Holz mit sehr hohen Erträgen pro Flächeneinheit als Alternative zur Beschaung aus natürlichen Wäldern bereitstellt. Nur 3 Prozent der globalen Waldäche sind Plantagen, aber sie tragen etwa 33 Prozent des produzierten Holzes bei6 . Die FSC®-Zertizierung beinhaltet Managementkriterien zum Schutz der Biodiversität7 , wie in den nationalen Standards im Detail festgelegt.
Holz ist der wichtigste Rohsto für Lenzing. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Aktivitäten und der Lieferkette der Lenzing Gruppe auf Biodiversität und Ökosysteme ist daher mit der Landnutzung durch Forstwirtschaft verbunden. Lenzing ist auch stark von der Biodiversität und den Leistungen gesunder Waldökosysteme abhängig, die den Rohsto Holz liefern. Negative Auswirkungen auf die Biodiversität können durch überintensive Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen nachhaltiger Forstwirtschaft auf die Biodiversität und Ökosysteme gut bekannt8 und können weiter erforscht und verstärkt werden.
Bezüglich der essenziellen Ressource Wasser kann festgestellt werden, dass Wälder im Allgemeinen Teil des natürlichen Wasserkreislaufs sind. Naturnahe Wälder benötigen keine Bewässerung. Die Plantagen von LD Celulose und die der Lieferanten von Lenzing benden sich in Gebieten mit ausreichenden Niederschlägen, was
6 Bouseld et al., Nature Geoscience 16(2023), 1145-50 https://www.nature.com/articles/s41561-023-01323-y
8 Kunz 2017: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
eine gesetzliche Voraussetzung für die Einrichtung von Plantagen in den jeweiligen Ländern ist. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Grundwasserstände nicht signikant beeinusst und die Salzgehalte in den Böden durch die Holzbeschaung im Ein ussbereich von Lenzing nicht erhöht werden.
Im Falle naturnaher Wälder kann davon ausgegangen werden, dass die Auswirkungen auf einheimische Arten und die Biodiversität langfristig sein werden und langsam geschehen, da viele Gebiete auf dieselbe Weise schon über mehrere Waldgenerationen hinweg bewirtschaftet wurden. Eine interne Fallstudie von 2022, die von Lenzing in Auftrag gegeben wurde, hat in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Umweltdachverband darauf hingewiesen, dass zahlreiche Arten in bewirtschafteten Buchenwäldern in Österreich leben, darunter auch Arten der Roten Liste, die sich an die Bewirtschaftungspraktiken angepasst haben. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Umwandlung dieser naturnahen Wälder in vollständig natürliche Wälder (Einstellung aller Bewirtschaftung) diese Arten potenziell schädigen könnte. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse nden Sie im Fokuspapier "Biodiversität und Ökosysteme".
Die Einführung invasiver gebietsfremder Arten, ob zufällig oder absichtlich, kann erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Dies kann direkt geschehen, wenn die invasive Art mit einheimischen Arten um Ressourcen konkurriert, oder indirekt, wenn die invasive Art neue Krankheitserreger mit sich bringt. Lenzing verwendet keine invasiven gebietsfremden Arten in seinen Plantagen in Brasilien, da diese Plantagen FSC®-zertiziert sind (FSC-C175509), und bezieht auch kein Holz aus Plantagen, die dies tun. Es gibt starke internationale Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Einführung gebietsfremder Arten und des Transports von Panzenmaterial, das potenziell invasive Arten tragen könnte, um solche Einführungen zu verhindern. Für seine Lieferkette verlässt sich Lenzing auf diese Vorschriften.
Zusätzliche potenzielle Auswirkungen auf Wasser, Boden und Luft können durch Emissionen von Produktionsanlagen oder durch den Transport entstehen. Weitere Informationen nden Sie in den Kapiteln "E2 Umweltverschmutzung" und "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Am Ende der Wertschöpfungskette von Textil- und Vliesstoprodukten können Auswirkungen auf die Biodiversität durch nicht abbaubare Materialien entstehen, die in die Umwelt gelangen, wenn diese Produkte nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Weitere Informationen zur biologischen Abbaubarkeit der Fasern von Lenzing nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen zu Minderungsmaßnahmen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" des Kapitels "E4 Biodiversität und Ökosysteme".
Für Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing Betriebsstandorte (bis zu zehn Kilometer im Umkreis und 30 km ussabwärts) sind keine bedeutenden Auswirkungen auf den ökologischen Zustand dieser Gebiete oder auf bedrohte Arten bekannt, die den Tätigkeiten der Lenzing zuzuschreiben sind. Informationen zu "Biodiversitätssensible Gebiete und Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing Produktionsstandorte" nden Sie im gleichnamigen Abschnitt im Anhang.
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Bei der Identizierung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen wird die Wesentlichkeit anhand von Kennzahlen wie der Zahl gemeldeter Fälle und bestätigter Vorfälle sowie der Stakeholder-Interessen bewertet. So wurde die Bewertung der Themen "Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblowern)" sowie "Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung" stark von den Lenzing Stakeholdern, z. B. Investoren, beeinusst, was deren großes Interesse an diesem Thema zeigt.
[ESRS IRO-2]
Die oengelegten wesentlichen Informationen basieren auf den in Lenzings doppelter Wesentlichkeitsanalyse identizierten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen. Nach der Identizierung der wesentlichen (Unter-)Themen wurde die Wesentlichkeit sowohl auf der Ebene der Oenlegungspicht als auch auf der Ebene der Datenpunkte bewertet, wobei der Entscheidungsndungsbedarf der Stakeholder eine Rolle spielte. Der Prozess der doppelten Wesentlichkeit sowie die verwendeten Schwellenwerte sind im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" dieses Kapitels beschrieben. Nachstehend nden Sie die Tabellen "ESRS-Index" und "EU-Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften".
| ESRS 2 Allgemeine Angaben | |
|---|---|
| BP-1 Allgemeine Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärungen | Über die Nachhaltigkeitserklärung |
| BP-2 Angaben im Zusammenhang mit spezischen Umständen | Über die Nachhaltigkeitserklärung |
| GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane | Governance der Nachhaltigkeit |
| GOV-2 Informationen und Nachhaltigkeitsaspekte, mit denen sich die Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane des Unternehmens befassen |
ESG Committees |
| GOV-3 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme | An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung |
| GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspicht | Erklärung zur Sorgfaltspicht |
| GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung | Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung |
| SBM-1 Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette | Strategie |
| SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Partnerschaften für den systemischen Wandel |
| SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen |
| IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| IRO-2 In ESRS enthaltene von der Nachhaltigkeitserklärung des Unternehmens abgedeckte Angabepichten |
Inhaltsindex, EU-Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften und Kartierung |
| E1 Klimawandel | |
| ESRS 2 E1 GOV-3 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme | Allgemeine Angaben: An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung |
| E1-1 Übergangsplan für den Klimawandel | Strategie |
| ESRS 2 E1 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Bewertung von Risiken und Chancen |
| ESRS 2 E1 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Klimabezogene Risikobewertung nach TCFD |
| E1-2 Strategien im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel |
Policies |
| E1-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimastrategien | Maßnahmen |
| E1-4 Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel Kennzahlen und Ziele | |
| E1-5 Energieverbrauch und Energiemix | Energie und Brennstoe |
| E1-6 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG Gesamtemissionen |
Lenzings Treibhausgas-Emissionen |
| E1-8 Interne CO2-Bepreisung | Interner Kohlenstopreis |
| E2 Umweltverschmutzung | |
| ESRS 2 E2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E2-1 Strategien im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Policies |
| E2-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Maßnahmen |
| E2-3 Ziele im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Kennzahlen und Ziele |
| E2-4 Luft, Wasser- und Bodenverschmutzung | Verschmutzung von Luft und Wasser |
| E2-5 Besorgniserregende Stoe und besonders besorgniserregende Stoe | Besorgniserregende Stoe und besonders besorgniserregende Stoe |
| E3 Wasser- und Meeresressourcen | |
| ESRS 2 E3 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E3-1 Strategien im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Policies |
| E3-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Maßnahmen |
| E3-3 Ziele im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Kennzahlen und Ziele |
| E3-4 Wasserverbrauch | Wasserverbrauch |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme | |
| E4-1 Übergangsplan und Berücksichtigung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen in Strategie und Geschäftsmodell |
Strategieentwicklung |
| ESRS 2 E4 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Resilienz-Bewertung |
| ESRS 2 E4 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Naturbezogene Risikobewertung nach TNFD |
| E4-2 Strategien im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Policies |
| E4-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Maßnahmen |
| E4-4 Ziele im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Lenzings Biodiversitäts-Ziele |
| E4-5 Auswirkungsparameter im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemveränderungen |
Kennzahlen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und des Ökosystems in den Plantagen von LD Celulose |
|---|---|
| E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | |
| ESRS 2 E5 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E5-1 Strategien im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | Policies |
| E5-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
Maßnahmen |
| E5-3 Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | Kennzahlen und Ziele |
| E5-4 Ressourcenzuüsse | Ressourcenzuüsse |
| E5-5 Ressourcenabüsse | Ressourcenabüsse |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens | |
| ESRS 2 S1 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Arbeitskräfte des Unternehmens und ihr Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S1 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen |
| S1-1 Strategien im Zusammenhang mit der eigenen Belegschaft | Policies |
| S1-2 Verfahren zur Einbeziehung eigener Arbeitskräfte und von Arbeitnehmervertretern in Bezug auf Auswirkungen |
Kommunikation |
| S1-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die eigene Arbeitskräfte Bedenken äußern können |
Kanäle zur Äußerung von Bedenken |
| S1-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen und Ansätze zur Minderung wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit der eigenen Belegschaft sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze |
Maßnahmen |
| S1-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen |
Kennzahlen und Ziele |
| S1-6 Merkmale der Beschäftigten des Unternehmens | Beschäftigte in Zahlen |
| S1-7 Merkmale der nicht angestellten Beschäftigten in der eigenen Belegschaft des Unternehmens |
Beschäftigte in Zahlen |
| S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog (freiwillig, nicht wesentlich) | Kollektivverhandlungen und sozialer Dialog |
| S1-9 Diversitätsparameter | Kennzahlen zur Diversität |
| S1-10 Angemessene Entlohnung (freiwillig, nicht wesentlich) | Angemessene Entlohnung |
| S1-11 Sozialschutz | Soziale Sicherung |
| S1-12 Menschen mit Behinderungen | Personen mit Beeinträchtigungen |
| S1-13 Parameter für Schulungen und Kompetenzenentwicklung | Lernen und Entwicklung |
| S1-14 Parameter für Gesundheitsschutz und Sicherheit | Gesundheit und Sicherheit in Lenzing |
| S1-15 Parameter für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben S1-16 Vergütungsparameter (Verdienstunterschiede und Gesamtvergütung) |
Familienbedingte Beurlaubung Jährliche Gesamtvergütungsquote, Gender Pay Gap |
| S1-17 Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit | Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
| Menschenrechten | |
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | |
| ESRS 2 S2 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Stakeholder in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S2 SBM-3 Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Strategie |
| S2-1 Strategien im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette | Policies |
| S2-2 Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette in Bezug auf Auswirkungen |
Kanäle und Gegenmaßnahmen |
| S2-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können |
Kanäle und Gegenmaßnahmen |
| S2-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze |
Maßnahmen |
| S2-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen |
Kennzahlen und Ziele |
| S4 Verbraucher und Endnutzer | |
| ESRS 2 S4 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Stakeholder Verbraucher & Endnutzer und deren Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S4 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Produktsicherheit für (in)direkte Kunden |
| S4-1 Strategien im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern | Policies |
| S4-2 Verfahren zur Einbeziehung von Verbrauchern und Endnutzern in Bezug auf Auswirkungen |
Verfahren für den Austausch mit Verbrauchern und Endnutzern über die Auswirkungen |
| S4-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Verbraucher und Endnutzer Bedenken äußern können |
Kanäle zur Äußerung von Bedenken |
S4-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher und Endnutzer und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze Maßnahmen
S4-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen
Kennzahlen und Ziele
| ESRS 2 G1 GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane | Governance |
|---|---|
| ESRS 2 G1 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Compliance-bezogene Bewertung |
| G1-1 Strategien in Bezug auf Unternehmensführung und Unternehmenskultur | Globaler Verhaltenskodex |
| G1-2 Management der Beziehungen zu Lieferanten | Beschaung |
| G1-3 Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung | Maßnahmen |
| G1-4 Bestätigte Korruptions- oder Bestechungsfälle | Kennzahlen und Ziele |
| Angabepicht und zugehöriger Datenpunkt |
SFDR-Referenz | Säule-3-Referenz | Benchmark-Verordnungs-Referenz | EU-Klimagesetz Referenz |
Kapitel/Nicht wesentlich |
|---|---|---|---|---|---|
| ESRS 2 GOV-1: 21 (d) Geschlechtervielfalt in den Leitungs und Kontrollorganen |
Indikator Nr. 13 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Zusammensetzung und Vielfalt der Organmitglieder |
||
| ESRS 2 GOV-1: 21 (e) Prozentsatz der Leitungsorganmitglied er, die unabhängig sind |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Zusammensetzung und Vielfalt der Organmitglieder |
|||
| ESRS 2GOV-4: 30 Erklärung zur Sorgfaltspicht |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 3 |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Erklärung zur Sorgfaltspicht |
|||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) i Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoen |
Indikator Nr. 4 Tabelle 1 in Anhang 1 |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Tabelle 1: Qualitative Angaben zu Umweltrisiken, und Tabelle 2: Qualitative Angaben zu sozialen Risiken |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
Nicht wesentlich | |
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) ii Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Chemikalien |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 2 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
Nicht wesentlich | ||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) iii Beteiligung an Tätigkeiten im Zusammenhang mit umstrittenen Waen |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Nicht wesentlich | ||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) iv Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau und der Produktion von Tabak |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Nicht wesentlich | |||
| E1-1: 14 Übergangsplan zur Verwirklichung der Klimaneutralität bis 2050 |
Verordnung (EU) 2021/1119, Artikel 2 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Übergangsplan für den Klimawandel |
|||
| E1-1: 16 (g) Unternehmen, die von den Paris-abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind |
Artikel 449a Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 1: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Kreditqualität der Risikopositionen nach Sektoren, Emissionen und Restlaufzeit |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Buchstaben d bis g und Artikel 12 Absatz 2 |
Nicht wesentlich | ||
| E1-4: 34 THG-Emissionsreduktionsziele Indikator Nr. 4 in Anhang | 1 Tabelle 2 | Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 3: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Angleichungsparameter |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 6 |
E1 Klimawandel: Kennzahlen und Ziele | |
| E1-5: 38 Energieverbrauch aus fossilen Brennstoen aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren) |
Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 1 und Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe | |||
| E1-5: 37 Energieverbrauch und Energiemix Absatz |
Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 1 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe | |||
| E1-5: 40, 41, 42, 43 Energieintensität im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren |
Indikator Nr. 6 in Anhang 1 Tabelle 1 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe |
| E1-6: 44 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen |
Indikatoren Nr. 1 und 2 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Artikel 449a Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 1: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Kreditqualität der Risikopositionen nach Sektoren, Emissionen und Restlaufzeit |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 5 Absatz 1, Artikel 6 und Artikel 8 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Lenzings Treibhausgas Emissionen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| E1-6: 53, 54, 55 Intensität der THG Bruttoemissionen |
Indikator Nr. 3 Tabelle 1 in Anhang 1 |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 3: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Angleichungsparameter |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 8 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Lenzings Treibhausgas Emissionen |
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| E1-7: 56 Abbau von Treibhausgasen und CO2-Gutschriften |
Verordnung (EU) 2021/1119, Artikel 2 Absatz 1 |
Nicht wesentlich | |||
| E1-9: 66 Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 66 (a) Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absätze 46 und 47; Meldebogen 5: Anlagebuch – Physisches Risiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Risikopositionen mit physischem Risiko. |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 66 (c) Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischen Risiko benden |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absätze 46 und 47; Meldebogen 5: Anlagebuch – Physisches Risiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Risikopositionen mit physischem Risiko. |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 67 (c) Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieezienzklassen |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absatz 34; Meldebogen 2: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Durch Immobilien besicherte Darlehen – Energieezienz der Sicherheiten |
Nicht wesentlich | |||
| E1-9: 69 Grad der Exposition des Portfolios gegenüber klimabezogenen Chancen |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 der Kommission, Anhang II |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E2-4: 28 Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung(Europäisches Schadstofreisetzungs - und - verbringungsregister) aufgeführten Schadstos, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird |
Indikator Nr. 8 in Anhang 1 Tabelle 1 Indikator Nr. 2 in Anhang 1 Tabelle 2 Indikator Nr. 1 in Anhang 1 Tabelle 2 Indikator Nr. 3 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E2 Umweltverschmutzung: Verschmutzung von Luft und Wasser |
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| E3-1: 9 Wasser- und Meeresressourcen Indikator Nr. 7 in Anhang | 1 Tabelle 2 | E3 Wasser- und Meeresressourcen: Policies | |||
| E3-1: 13 Spezielle Strategie | Indikator Nr. 8 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E3 Wasser- und Meeresressourcen: Policies | |||
| E3-1: 14 Nachhaltige Ozeane und Meere Indikator Nr. 12 in Anhang | 1 Tabelle 2 | Nicht wesentlich |
| E3-4: 28 (c) Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers |
I n d i kat o r N r 6 , 2 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 3 W a s s e r - u n d M e e r e s r e s s o u r c e n : Wasserverbrauch |
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|---|---|---|---|
| E3-4: 29 Gesamtwasserverbrauch in m³ je Nettoeinnahme aus eigenen Tätigkeiten |
I n d i kat o r N r 6 , 1 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 3 W a s s e r - u n d M e e r e s r e s s o u r c e n : Wasserverbrauch |
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| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (a) i Liste der Unternehmensstandorte, einschließlich der Standorte unter seiner operativen Kontrolle, die Tätigkeiten durchführen, die in Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität negative Auswirkungen haben |
I n d i kat o r N r 7 i n A n han g 1 Tab e l l e 1 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Resilienzbewertung |
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| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (b) festgestellte wesentliche negative Auswirkungen in Bezug auf Landdegradation, Wüstenbildung oder Bodenversiegelung |
I n d i kat o r N r 1 0 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
N i c h t w e s e n t l i c h |
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| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (c) Tätigkeiten, die sich auf bedrohte Arten auswirken |
I n d i kat o r N r 1 4 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Resilienzbewertung |
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| E4-2: 24 (b) Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft |
I n d i kat o r N r 1 1 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Policies |
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| E4-2: 24 (c) Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Ozeane/Meere |
I n d i kat o r N r 1 2 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
N i c h t w e s e n t l i c h |
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| E4-2: 24 (d) Strategien zur Bekämpfung der Entwaldung |
I n d i kat o r N r 1 5 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Policies |
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| E5-5: 37 (d) Nicht recycelte Abfälle | I n d i kat o r N r 1 3 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 5 R e s s o u r c e n n u t z u n g u n d K r e i s lau f w i r t s c haf t : Abfallwirtschaft |
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| E5-5: 39 Gefährliche und radioaktive Abfälle |
I n d i kat o r N r 9 i n A n han g 1 Tab e l l e 1 |
E 5 R e s s o u r c e n n u t z u n g u n d K r e i s lau f w i r t s c haf t : Abfallwirtschaft |
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| ESRS 2 S1 SBM-3: 14 (f) Risiko von Zwangsarbeit |
I n d i kat o r N r 1 3 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
Manag e m e n t d e r A u s w i r k u n g e n , R i s i k e n u n d Chancen |
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| ESRS 2 S1 SBM-3: 14 (g) Risiko von Kinderarbeit |
I n d i kat o r N r 1 2 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
Manag e m e n t d e r A u s w i r k u n g e n , R i s i k e n u n d Chancen |
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| S 1 - 1 : 2 0 V e r p i c h t u n g e n i m B e r e i c h d e r Menschenrechtspolitik |
I n d i kat o r N r 9 i n A n han g I Tab e l l e 3 u n d I n d i k a t o r N r 1 1 i n A n han g I T a b e l l e 1 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
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| S1-1: 21 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden |
D e l e g i e r t e V e r o r d n u n g ( E U ) 2 0 2 0 / 1 8 1 6 d e r K omm i s s i o n , A n han g I I |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
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| S1-1: 22 Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels |
I n d i kat o r N r 1 1 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
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| S1-1: 23 Strategie oder ein Managementsystem in Bezug auf die Verhütung von Arbeitsunfällen |
I n d i kat o r N r 1 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
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| S1-3: 32 (c) Bearbeitung von Beschwerden |
I n d i kat o r N r 5 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : Ka näl e , u m B e d e n k e n zu ä u ß e r n |
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| S1-14: 88 (b), (c) Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle |
I n d i kat o r N r 2 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
D e l e g i e r t e V e r o r d n u n g ( E U ) 2 0 2 0 / 1 8 1 6 d e r K omm i s s i o n , A n han g I I |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : G e s u n d h e i t u n d S i c h e r h e i t i n L e n z i n g |
| S1-14: 88 (e) Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage |
Indikator Nr. 3 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gesundheit und Sicherheit in Lenzing |
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|---|---|---|---|
| S1-16: 97 (a) Unbereinigtes geschlechtsspezisc hes Verdienstgefälle |
Indikator Nr. 12 in Anhang I Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Geschlechtsspezisches Lohngefälle |
| S1-16: 97 (b) Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane |
Indikator Nr. 8 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Jährliches Verdienstgefälle |
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| S1-17: 103 (a) Fälle von Diskriminierung | Indikator Nr. 7 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
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| S1-17: 104 (a) Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang I Tabelle 1 und Indikator Nr. 14 in Anhang I Tabelle 3 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
| ESRS 2 S2 SBM-3: 11 (b) Erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette |
Indikatoren Nr. 12 und 13 in Anhang I Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie |
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| S2-1: 17 Verpichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
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| S2-1: 18 Strategien im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette |
Indikatoren Nr. 11 und 4 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
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| ESRS S2-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien Absatz 19 |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
| S2-1: 19 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
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| S2-4: 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette:Maßnahmen |
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| S3-1: 16 Verpichtungen im Bereich der Menschenrechte |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Nicht wesentlich | |
| S3-1: 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
Nicht wesentlich |
| S3-4: 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
Nicht wesentlich | |
| S4-1: 16 Strategien im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Policies |
| S4-1: 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Policies |
|---|---|---|---|
| S4-4: 35 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Maßnahmen |
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| G1-1: 10 (b) Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption |
Indikator Nr. 15 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Policies | |
| G1-1: 10 (d) Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowers) |
Indikator Nr. 6 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Policies | |
| G1-4: 24 (a) Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften |
Indikator Nr. 17 in Anhang 1 Tabelle 3 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
G1 Unternehmensführung: Kennzahlen und Ziele |
| G1-4: 24 (b) Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung |
Indikator Nr. 16 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Kennzahlen und Ziele |
Gemäß den Verordnungen, (EU) 2020/852 der Europäischen Kommission vom 18. Juni 2020, (EU) 2021/2139 der Europäischen Kommission vom 4. Juni 2021, (EU) 2021/2178 der Europäischen Kommission vom 6. Juli 2021, (EU) 2022/1214 der Europäischen Kommission vom 9. März 2022 und der Anpassung der delegierten Umweltrechtsakte (EU) 2023/2485 und 2023/2486 zum 27. Juni 2023, ist die Lenzing Gruppe verpichtet, drei wesentliche Leistungskennzahlen Umsatz, CapEx und OpEx oenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2024 sind für die Umweltziele 1-6 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität der Wirtschaftstätigkeiten der Lenzing Gruppe oenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2023 waren für die Umweltziele 1-2 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität oenzulegen, für die Umweltziele 3-6 lediglich die Taxonomiefähigkeit. Die Lenzing Gruppe hat eine EU-Taxonomie-Rechnungslegungs-Richtlinie erarbeitet, um die Methode der Berichterstattung für die drei KPIs zu beschreiben, unter Einhaltung der zeitlichen Abfolge und der Anforderungen, die in dem delegierten Rechtsakt vom 1. Januar 2023 festgelegt sind.
Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Aktivitäten hat die Lenzing Gruppe alle in der EU-Taxonomie aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten analysiert. Die Taxonomiefähigkeit wurde anhand der Beschreibung der Wirtschaftsaktivitäten ermittelt. Angesichts der aktuellen EU-Gesetzgebung sind nicht alle Wirtschaftstätigkeiten und Wirtschaftszweige von den sechs derzeit geltenden Umweltzielen erfasst. Im Jahr 2022 wurden die ersten beiden Umweltziele berichtet, welche nicht die Kerngeschäftstätigkeiten der Lenzing Gruppe (Herstellung von regenerierten Cellulosefasern, Faserzellstoproduktion und unterstützende Tätigkeiten) umfassen. Die Veröentlichung der vier zusätzlichen Umweltziele und die Anpassung der bestehenden Ziele hat an dieser Situation nichts geändert. Die Angaben zu taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten für das Geschäftsjahr 2024 und 2023 erstrecken sich daher nur auf einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten der Lenzing Gruppe.
Die folgenden Tätigkeiten sind als taxonomiefähig eingestuft: Herstellung von Soda (CCM 3.12.), Übertragung und Verteilung von Elektrizität (CCM 4.9.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen (CCM 4.19.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie (CCM 4.20.), Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen (CCM 6.5.), Erwerb von und Eigentum an Gebäuden (CCM 7.7.). Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der taxonomiefähigen Aktivitäten verändern.
Die Bewirtschaftung von Baumplantagen in Südamerika ist nicht in der Tätigkeit Waldbewirtschaftung (CCM 1.3.) enthalten. Der Output der Tätigkeit, das gewachsene Holz, wird größtenteils intern in den eigenen Betrieben von Lenzing verwendet. In diesem Bericht wird der Begri "Wald" im generellen Sinn verwendet. Die Denition unterscheidet sich auf Länderebene. Zum Beispiel beurteilen manche Länder "Baumplantagen" nicht als "Wald", wohingegen andere Länder dies sehr wohl tun.
Der Betrieb der KWK-Anlage erfolgt zum überwiegenden Teil mittels erneuerbaren nicht fossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen, z.B. Dicklauge, Buchrinde. Mangels Zuordenbarkeit des jeweiligen Brennstoeinsatzes zu der verkauften Energie, erfolgt die Berechnung der Taxonomiefähigkeit auf Basis eines Schlüssels gemessen an dem überwiegend eingesetzten Brennsto.
Die folgenden Wirtschaftstätigkeiten, die das Kerngeschäft unterstützen, sind physisch eng miteinander verbunden und können daher nicht getrennt bewertet werden und sind daher nicht taxonomiefähig: Hocheziente Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoen (CCM 4.30.), Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr (CCM 6.2.), Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.3.), Erneuerung von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.4.) und Datenverarbeitung, Hosting, und damit verbundene Tätigkeiten (CCM 8.1.)
Die Investitionsausgaben aus dem taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
Taxonomiefähigkeit bezieht sich auf Wirtschaftsaktivitäten, welche in der Taxonomie-Verordnung als solche deniert sind. Die Taxonomiekonformität geht über die Taxonomiefähigkeit hinaus und impliziert eine positive Bewertung der geltenden technischen Bewertungskriterien. Dazu gehören ein wesentlicher Beitrag zu mindestens einem der 6 Umweltziele und keine Beeinträchtigung der übrigen Umweltziele. Die Lenzing Gruppe erfüllt momentan noch nicht alle sozialen Mindestschutz Angaben, arbeitet aber intensiv daran diese Lücke in Zukunft zu schließen.
Für die ermittelten taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, wurde eine Analyse der Taxonomiekonformität durchgeführt. Die Lenzing Gruppe begann die Konformitätsprüfung mit einem Screening der technischen Bewertungskriterien sowie der sozialen Mindestschutzkriterien. Im Rahmen der Bewertung kam die Lenzing Gruppe zum Ergebnis, dass die Kriterien des sozialen Mindestschutzes noch nicht erfüllt werden können. Diese Bewertung hat zur Folge, dass eine weitere eingehende Überprüfung der technischen Bewertungskriterien für das Geschäftsjahr 2024 und 2023 als nicht relevant eingestuft wurde. Alle identizierten Wirtschaftstätigkeiten werden als taxonomiefähig, aber nicht als taxonomiekonform ausgewiesen.
Die Lenzing Gruppe vermeidet jegliche Doppelzählung, indem sie die Daten für jede Leistungskennzahl getrennt voneinander auswertet. Alle identizierten Wirtschaftsaktivitäten werden lediglich einmal für das Umweltziel "Klimaschutz" gezählt. Die Lenzing Gruppe ermittelt die 3 KPIs (Umsatz, CapEx und OpEx) gemäß der Denition des delegierten Oenlegungsrechtsaktes (EU) 2021/2178. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es keine signikanten Änderungen in der Anwendung der Berechnungen. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.
| Geschäftsjahr 2024 | Jahr | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag |
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") |
|||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) Umsatz (3) Mio. EUR |
Umsatz anteil 2024 (4) |
Klimaschutz (5) | den Klimawandel (6) Anpassung an |
Wasser (7) | (8) Umweltverschmutzung |
Kreislaufwirtschaft (9) | (10) Vielfalt Biologische |
(11) Klimaschutz |
Klimawandel (12) Anpassung an den |
Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | (16) Vielfalt Biologische |
Mindestschutz (17) | Anteil taxonomie konformer (A.1.) oder taxonomie fähiger (A.2.) Umsatz, 2023 (18) |
Kategorie ermöglich ende Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12. |
4,2 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | ||||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
1,0 | 0,0 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | ||||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
9,6 | 0,4 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,7 % | ||||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
17,4 | 0,7 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,6 % | ||||||||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
32,3 | 1,2 % 1,2 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 1,6 % | |||||||
| A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten A.1 + A.2) |
32,3 | 1,2 % 1,2 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 1,6 % | |||||||
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN |
| Summe | 2.663,9 | 100% |
|---|---|---|
| Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
2.631,6 | 98,8 % |
| Umsatzanteil/ Gesamtumsatz |
||
|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomiefähig je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 1,2 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Vergleich zu den vorigen Geschäftsjahren haben sich aufgrund geänderter Energiepreise die Umsätze für die Aktivität "Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen (CCM 4.19.)" weiter reduziert.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Oenlegung für das Jahr 2024 Tabelle 13
Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) CapEx (3) Mio. EUR CapEx-Anteil 2024 (4) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser (7) Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt (10) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser (13) Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) CapEx, 2023 (18) Kategorie ermöglichende Tätigkeit (19) Kategorie Übergangs -tätigkeit (20) Text Währung % J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E T
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | E | |||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | T | |||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | ||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,3 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
0,8 | 0,5 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,4 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
2,0 | 1,3 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 5,6 % | |||||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
CCM 6.5. |
2,2 | 1,4 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,9 % | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien |
CCM 7.6. |
0,0 | 0,0 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Erwerb von und Eigentum an Gebäuden |
CCM 7.7. |
11,0 | 7,1 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 8,1 % | |||||||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
16,3 | 10,5 % | 10,5% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 15,3% | |||||
| A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
16,3 | 10,5% | 10,5% | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 15,3 % |
| Summe | 155,9 | 100% |
|---|---|---|
| CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
139,5 | 89,5 % |
| CapEx-Anteil/ Gesamt-CapEx |
||
|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomiefähig je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 10,5 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Geschäftsjahr 2024 ging das CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten um 138,1 Mio. EUR zurück aufgrund allgemein reduzierter Investitionstätigkeiten. Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein neues Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz mit CapEx-Investitionen erworben, welches Teil der Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie ist (CCM 4.20.). Die Investitionsausgaben aus taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.). Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Großinvestitionen getätigt.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Oenlegung für das Jahr 2024 Tabelle 14
Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) OpEx (3) Mio. EUR OpEx-Anteil, 2024 (4) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser (7) Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt (10) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser (13) Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) OpEx, 2023 (18) Kategorie ermöglichende Tätigkeit (19) Kategorie Übergangs tätigkeit (20) Text Währung % J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E T
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | E | |||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | T | |||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) |
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12. |
1,0 | 0,5 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,5 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
8,4 | 3,9 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,7 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
5,6 | 2,6 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 1,4 % | |||||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
15,4 | 7,1 % 7,1 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 4,5 % | ||||||
| A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
15,4 | 7,1 % 7,1 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 4,5 % |
| Summe | 216,8 | 100% |
|---|---|---|
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
201,4 | 92,9 % |
| OpEx-Anteil/ Gesamt-OpEx |
||
|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomie fähig je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 7,1 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Geschäftsjahr 2024 gab es beim OpEx keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Die Umsatzerlöse umfassen die gemäß International Accounting Standard (IAS) 1.82 (a) in der Fassung der Verordnung (EG) Nr. 1126/2008 der Kommission ausgewiesenen Einnahmen und sind im Konzernabschluss 2024 angegeben (siehe Position "Umsatzerlöse" in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung). Die Umsatzerlöse aus Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Vermögenswerte, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Umsatzerlösen dargestellt.
Die gesamten Investitionsausgaben (CapEx) erstrecken sich auf buchmäßige (nicht zahlungswirksame) Zugänge zu Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten, biologischen Vermögenswerten und Nutzungsrechten. Die Investitionsausgaben, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Investitionsausgaben dargestellt. Im Geschäftsjahr 2024 sind die Investitionsausgaben, aufgrund allgemein reduzierter Investitionstätigkeiten, im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Es wurden keine Unternehmenszusammenschlüsse getätigt (2023: EUR 18,3 Mio.).
a) In den Zugängen sind Anzahlungen in der Höhe von EUR 4,5 Mio. (2023: EUR 6,5 Mio.) enthalten, die im Geschäftsjahr aktiviert wurden. Der Zugang der der geleisteten Anzahlungen im Vergleich zur Vorperiode beträgt EUR 2,1 Mio. (2023: EUR Rückgang 1,3 Mio.).
Die Betriebsausgaben (OpEx) umfassen direkte nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse, Instandhaltung und Wartung beziehen. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung beziehen sich auf die tägliche Wartung (einschließlich Wartungsmaterial) von Sachanlagen. Die Betriebsausgaben, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Betriebsausgaben dargestellt.
| EU-Taxonomie, OpEx | Tabelle 16 | |
|---|---|---|
| EUR Mio. 1-12/2023 |
EUR Mio. 1-12/2024 |
|
| Instandhaltung und Wartung (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2024) |
177,1 | 180,7 |
| Miet- und Leasingaufwendungen (kurzfristig) (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2024) |
9,2 | 8,5 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2024) |
69,1 | 29,2 |
| Abzüglich Abschreibungen enthalten in Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2024) |
–53,5 | -1,6 |
| Summe | 201,9 | 216,8 |
| Zeile | Tätigkeiten im Bereich Kernenergie | |
|---|---|---|
| 1. | Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstokreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 2. | Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstoerzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Techniken tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 3. | Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstoerzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas | ||
| 4. | Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoen tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 5. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoen tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 6. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoen erzeugen, tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
Die Herstellung von Faserzellsto und Fasern sind energieintensive Prozesse, was für Lenzing eine Herausforderung darstellt. Soweit es möglich ist, hat das Unternehmen auf fossile Energie verzichtet bzw. sie durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Investitionen in hochmoderne Technologien und Herstellungsprozesse mit geringer CO2-Emission an allen Lenzing Standorten haben dazu beigetragen, die Energieezienz zu erhöhen und die Treibhausgas (THG)- Emissionen des Unternehmens zu verringern. Klimarisiken bieten Chancen für Innovationen und Investitionen, die Lenzing widerstandsfähiger gegen das sich verändernde regulatorische Umfeld machen. Lenzing ist führend in der Branche, dies wird dadurch unterstrichen, dass 2024 die Non-Prot-Umweltorganisation CDP Lenzing zum vierten Mal in Folge mit "Climate A" auszeichnete. Dank dieser Umweltanstrengungen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, um das Ziel der Verringerung der absoluten THG-Emissionen des Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 zu erreichen (Basisjahr 2021). Das unterstützt auch das übergeordnete Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu erreichen.
Energie: Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen (eigene Tätigkeiten)
Weitere Maßnahmen (in E1-3 nicht näher beschrieben)
Renewable Carbon Initiative (RCI)
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E1-1; GRI 3-3e]
Im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris (1,5 °C-Ziel) und dem SDG 13 der UN hat sich die Lenzing Gruppe ehrgeizige wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduzierung der absoluten THG-Emissionen in Scope 1 und 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent bis 2030 gesetzt (Basisjahr 2021) und will bis 2050 die Netto-THG-Emissionen auf null reduzieren.
[ESRS E1 ESRS 2 GOV-3]
Die Vergütungspolitik der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an nanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht-nanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing bekennt sich zu ihren wissenschaftlich fundierten Zielen (SBTs) für 2030 und 2050 und hat folgenden Fahrplan umgesetzt. Dieser wird regelmäßig aktualisiert, um die Weiterentwicklung technischer Optionen und sich verändernde Marktbedingungen zu berücksichtigen. KLIMAAKTIONSPLAN

nachfolgenden Abschnitt "Maßnahmen" weiter unten in diesem Kapitel. * Reduktionen bei gekauften Waren und Dienstleistungen erfolgen durch erneuerbare Elektrizität, sauberere Brennstoe und Eletrizierung.
Lenzings Klimaaktionsplan für den Klimaschutz ist Bestandteil der langfristigen Geschäftsstrategie von Lenzing. Er wurde vom Vorstand genehmigt. Aktuell arbeitet Lenzing daran, den Plan zu untermauern und die formalen Anforderungen eines Übergangsplans gemäß den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) sowie der Europäischen Lieferketten-Nähere Informationen zu den wichtigsten Maßnahmen, die nach den Dekarbonisierungshebeln beschrieben sind, nden Sie im nachfolgenden Abschnitt "Maßnahmen" weiter unten in diesem Kapitel.
richtlinie (CSDDD) bis 2026 zu erfüllen. Zu den Investitionen von Lenzing seit 2021 zählen rund EUR 20 Mio. in die Viscoseanlage in Nanjing (China) für die Umstellung von Kohle auf Erdgas, der Kauf eines 43 MW Biomassekraftwerks für das Lyocellwerk in Heiligenkreuz (Österreich) für rund Lenzings Klimaaktionsplan für den Klimaschutz ist Bestandteil der langfristigen Geschäftsstrategie von Lenzing. Er wurde vom Vorstand genehmigt. Aktuell arbeitet Lenzing daran, den Plan zu untermauern und die formalen Anforderungen eines Übergangsplans gemäß den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) sowie der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) bis 2026 zu erfüllen.
EUR 20 Mio. und die Installation einer neuen Schwefelrückgewinnungsanlage in Purwakarta (Indonesien), durch die sich der Bei-
trag der Lenzing zu Scope 3 Emissionen durch Chemikalien verringert (und die dazu geführt hat, dass die ganze Gruppe das EU Ecolabel erhalten hat). Lenzing hat mehrere andere Initiativen umgesetzt. Unter anderem bezieht sie an sechs Produktionsstätten weltweit erneuerbare Energien aus dem Netz und das Lyocellwerk in Prachinburi (Thailand) bezieht über 80 Prozent seines Energiebedarfs aus Biomasse. Durch all diese Initiativen sind die Betriebsausgaben der Gruppe gestiegen. Dank dieser Maßnahmen kann Lenzing Premiumprodukte mit einem geringen CO2-Fußabdruck anbieten. Gemeinsam mit ihren Lieferanten arbeitet Lenzing an der Produktion und Lieferung von Rohmaterialien mit geringem CO2- Fußabdruck, für die langfristige Verträge bestehen. Zu den Investitionen von Lenzing seit 2021 zählen rund EUR 20 Mio. in die Viscoseanlage in Nanjing (China) für die Umstellung von Kohle auf Erdgas, der Kauf eines 43 MW Biomassekraftwerks für das Lyocellwerk in Heiligenkreuz (Österreich) für rund EUR 20 Mio. und die Installation einer neuen Schwefelrückgewinnungsanlage in Purwakarta (Indonesien), durch die sich der Beitrag der Lenzing zu Scope 3 Emissionen durch Chemikalien verringert (und die dazu geführt hat, dass die ganze Gruppe das EU Ecolabel erhalten hat). Lenzing hat mehrere andere Initiativen umgesetzt. Unter anderem bezieht sie an sechs Produktionsstätten weltweit erneuerbare Energien aus dem Netz und das Lyocellwerk in Prachinburi (Thailand) bezieht über 80 Prozent seines Energiebedarfs aus Biomasse. Durch all diese Initiativen sind die Betriebsausgaben der Gruppe gestiegen. Dank dieser Maßnahmen kann Lenzing Premiumprodukte mit einem geringen CO2-Fußabdruck anbieten.
Die Teams prüfen Optionen für eine weitere Reduzierung der THG-Emissionen, um die Dekarbonisierung an den Standorten von Lenzing und in der Lieferkette in verschiedenen Ländern voranzutreiben (siehe Fahrplan für wichtigste Hebel). Gemeinsam mit ihren Lieferanten arbeitet Lenzing an der Produktion und Lieferung von Rohmaterialien mit geringem CO2- Fußabdruck, für die langfristige Verträge bestehen.
Derzeit bestehen mehrere Hindernisse für die Durchführung dieses Klimaaktionsplans. Zu diesen Hindernissen zählen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von netzbasiertem Strom aus erneuerbaren Quellen, die ungleichen Kosten erneuerbarer Brennstoe (grüner Wassersto, Ammoniak) im Vergleich zu Strom aus fossilen Energieträgern und fossilen Brennstoen, das Fehlen gleicher Die Teams prüfen Optionen für eine weitere Reduzierung der THG-Emissionen, um die Dekarbonisierung an den Standorten von Lenzing und in der Lieferkette in verschiedenen Ländern voranzutreiben (siehe Fahrplan für wichtigste Hebel).
Wettbewerbsbedingungen für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck und die Bereitschaft von Geschäftspartner, die Kosten und Risiken von Investitionen zu teilen. Lenzing arbeitet zusammen mit ihren Partnern und politischen Entscheidungsträgern daran, Lösungen für diese Hindernisse zu nden, Anreize für die Umsetzung von Klimaaktionsplänen zu schaen und die Transformation der Industrie zu unterstützen. Derzeit bestehen mehrere Hindernisse für die Durchführung dieses Klimaaktionsplans. Zu diesen Hindernissen zählen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von netzbasiertem Strom aus erneuerbaren Quellen, die ungleichen Kosten erneuerbarer Brennstoe (grüner Wassersto, Ammoniak) im Vergleich zu Strom aus fossilen Energieträgern und fossilen Brennstoen, das Fehlen gleicher Wettbewerbsbedingungen für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck und die Bereitschaft von Geschäftspartner, die Kosten und Risiken von Investitionen zu teilen.
Lenzing arbeitet zusammen mit ihren Partnern und politischen Entscheidungsträgern daran, Lösungen für diese Hindernisse zu nden, Anreize für die Umsetzung von Klimaaktionsplänen zu schaen und die Transformation der Industrie zu unterstützen.
61 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
Es wurde ein funktionsübergreifendes Projektteam unter der Leitung des Chief Pulp & Technology Ocer (CPO) eingerichtet. Ein Lenkungsausschuss ist Teil des Projektmanagements, um eine Abstimmung zwischen allen Entscheidungsträger:innen und Funktionen zu ermöglichen sowie Entscheidungen zu beschleunigen und die Zustimmung der verschiedenen Verantwortlichen für zentrale Projekte, Standorte und Funktionen sicherzustellen. Eine dedizierte globale Projektleitung ist operativ für die Vereinfachung des Implementierungsprozesses auf Konzernebene sowie für die Unterstützung der Funktionen und Produktionsstandorte weltweit verantwortlich. Darüber hinaus unterstützt die Projektleitung die Integration des Themas Klima in Geschäftsentscheidungen.
Um das nötige Engagement und die Umsetzung sicherzustellen, liegen die Entwicklung von Fahrplänen und die Verantwortung von deren Umsetzung bei den jeweiligen Produktionsstandorten und Funktionen. So können sie ihre Portfolios und spezischen Agenden mittel- und langfristig eektiv verwalten. Dieser Prozess wird durch die Projektleitung unterstützt.
Die Lenzing Gruppe ist nicht von dem Paris-abgestimmten EU-Referenzwert ausgeschlossen.
Gebundene Treibhausgasemissionen: Lenzings Kohlekessel am Standort in Purwakarta (Indonesien) werden über ihre Betriebsdauer in Zukunft erhebliche gebundene Treibhausgasemissionen verursachen. Diese könnten das Erreichen der wissenschaftlich fundierten Ziele sowie der Netto-Null-Ziele bis 2050 gefährden, wenn die derzeitige Infrastruktur nicht geändert wird. Der Austausch der Kohlekessel gegen neue, mit alternativen Brennstoen kompatible Kessel könnte die Risiken erheblich mindern und die THG-Emissionsreduktionsziele unterstützen. Das ist in Lenzings Klimaaktionsplan vorgesehen. Es gibt jedoch viele Hindernisse und Herausforderungen, die mit der Unterstützung von Geschäftspartnern und Initiativen überwunden werden müssen.
Die Unternehmensstrategie "Better Growth" von Lenzing enthält Klimaschutzziele und stellt so die Einbeziehung des Klimawandels in die Geschäftsstrategie und Entscheidungsndung sicher.
Um die SBTs eektiv zu erreichen, entwickelte die globale Projektleitung einen übergeordneten SBT-Fahrplan für die Gruppe mit potenziellen Zielen auf Standortebene. Diese Szenarien und Standortziele wurden mit dem CPO, dem Lenkungsausschuss und anderen Entscheidungsträger:innen der Schlüsselfunktionen und Regionen abgestimmt. Dies hat die Richtung und Leitlinien vorgegeben und die Entwicklung des Fahrplans für jeden Produktionsstandort und jede Funktion erleichtert.
Betrieb: Jede der neun Lenzing Produktionsstätten ist in die Entwicklung der für sie geplanten Ziele und Fahrpläne eingebunden.
Business Management und Vertrieb: Lenzing legt großen Wert darauf, die Klimaauswirkungen ihrer Produkte an Kunden und Geschäftspartner zu kommunizieren. Die Ergebnisse aus Produkt-Ökobilanzierungen unterstützen Vertriebsprozesse bei der Vermittlung der Vorteile des Portfolios von Fasern mit geringer CO2Emission von Lenzing in Bezug auf den Klimawandel. (siehe Kapitel "Nachhaltige Innovationen").
Beschaung und Einbindung von Lieferanten: Mit den wichtigsten Chemikalien- und Zellstoieferanten wird ein aktiver Dialog geführt, um die Scope 3 Emissionen von Lenzing zu verringern. Dieser Dialog und die Partnerschaften zielen auf die Produktion und Lieferung von Rohstoen mit geringeren THG-Emissionen und geringeren anderen Auswirkungen ab. Lenzing konzentriert sich auf langfristige Beziehungen und unterstützt ihre Lieferanten dabei, Optimierungen umzusetzen. Das Unternehmen versteht sich als Teil dieser Transformation, indem es deren umweltfreundliche Produkte kauft.
Strategie, Fusionen und Übernahmen: Wichtige Projekte – sowohl Browneld als auch Greeneld – müssen mit der Strategie und den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. In diesem Zusammenhang wurden einige Projekte im Rahmen der Entscheidungsndung des Vorstandes auf ihren Nutzen und ihren Beitrag zu den Auswirkungen des Klimawandels geprüft. Interne Kohlenstobepreisung für Schlüsselprojekte werden zur Unterstützung dieses Prozesses herangezogen.
Finanzen und Controlling: Im jährlichen mittelfristigen Planungsund Budgetierungsprozess (MTP) wurden Projekte auf ihre Relevanz für den Klimaaktionsplan sowie ihre THG-Emissionen bewertet. Die Ergebnisse wurden als zusätzliche Entscheidungskriterien umgesetzt.
Zur Reduzierung der Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Emissionen setzt Lenzing unterschiedliche Hebel ein, die sich an der technischen Machbarkeit orientieren (siehe Abb. 08).

Nähere Informationen über wesentliche Maßnahmen, die nach den Dekarbonisierungshebeln beschrieben sind, nden Sie im nachfolgenden Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
ESRS E1 ESRS 2 SBM-3; GRI 3-3ab, 201-2]
Der TCFD-Bewertungsprozess wurde in Lenzing zum ersten Mal im Jahr 2020 eingeführt und im Berichtsjahr weiterentwickelt, um
die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken in der Geschäftstätigkeit von Lenzing und der Wertschöpfungskette zu quantizieren. Die Analyse umfasste die Auswirkungen auf kurz-, mittel- und langfristige Zeithorizonten und verschiedene Emissionsszenarien, die die Treiber von physischen und Übergangsrisiken erfassen. Die folgende Tabelle 18 fasst die Beschreibungen und Annahmen der Szenarien zusammen.
Klimaszenario Keine Policy Erklärte Policy Pariser Ambition (SSP5-8.5) (SSP2-4.5) (SSP1-1.9) Globaler Temperaturanstieg (bis 2100) >4 °C 2,5 °C <1,5 °C Politischer Rahmen Unter der Annahme, dass die Klimapolitik aufgehoben wird, was zu einer starken Erwärmung und extremen physischen Risiken führt Umfasst alle versprochenen Policies, auch wenn sie noch nicht durch umgesetzte wirksame Policies untermauert werden. Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C durch strenge klimapolitische Maßnahmen und Innovationen, um um 2050 weltweit Netto-CO2-Emissionen zu erreichen. Politische Maßnahmen Umkehrung der Politik - Aufhebung der derzeitigen Politik Abgestimmt auf die national festgelegten Beiträge (NDCs) Unmittelbar und problemlos Technologischer Wandel Langsamer Wechsel Langsamer Wechsel Schneller Wechsel Entfernung von Kohlendioxid Nicht verwendet Gering-mittlere Nutzung Mittlere bis hohe Nutzung Regionale Unterschiede Geringe Variation Mittlere Variation Mittlere Variation Globaler Kohlenstopreis (2030, 2050) 0, 0 43, 140 131, 446 Nachfrage nach Produkten mit geringem CO2-Fußabdruck Gering Mittel Hoch Globaler nachhaltiger Einkaufstrend - %- Anteil der Bevölkerung, die nachhaltig einkauft (2030, 2050) 23 %, 22 % 36 %, 50 % 53 %, 60 %
a) Quelle: Risilience Kohlenstopreis- und Verbrauchertrendanalyse einschließlich des Szenarienportals des Netzwerks zur Ökologisierung des Finanzsystems (NGFS)
Die Ergebnisse der quantizierten Risiken sind in Tabelle 19 zusammengefasst und in Übereinstimmung mit dem internen ERM- und dem doppelten Wesentlichkeitsansatz in Kategorien mit geringem, mittlerem und hohem Risiko qualitativ dargestellt.
| 0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Keine Policy | Erklärte Policy | Pariser Ambition | Beschreibung der Risikokategorie |
Beschreibung der Ergebnisse | Wesentliche Annahmen | ||||||||
| Übergangsrisiken | Politik | ○ | ○ | ○ | ● | ● | ● | ● | ● | ● | Von Regierungen erlassene Gesetze zur Bepreisung und Bestrafung von Treibhausgasemissionen. |
In einem Szenario mit den Pariser Ambitionen bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft, dass es weltweit mehr Kohlenstovorschriften geben wird, die sich in den Kohlenstopreisen widerspiegeln, um die Temperaturen unter 1,5 °C zu halten, wodurch sich das politische Risiko für Lenzing erhöht. Das Risiko "Aufkommende Vorschriften zur Kohlenstopreisgestaltung" wird in Tabelle 20 näher beschrieben |
Das Politikmodell enthält Daten zur Kohlenstobepreisung pro Land und Sektor, die dann auf jedes Land und jeden Emissionsbereich angewendet werden. Die vorgelagerten Auswirkungen beziehen sich auf die Kosten der Kohlenstobepreisung, während die nachgelagerten Auswirkungen sich auf die Einnahmen auswirken (was sich in höheren Produktpreisen niederschlägt). |
| Technologie | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ● | ○ | ○ | Disruptive, kohlenstoärmere technologische Veränderungen in wichtigen Wirtschaftssektoren und Risiken für kohlenstontensive Anlagen und Betriebe. |
In einem Paris Ambition-Szenario muss der Übergang zu umweltfreundlichen Anlagen weltweit schneller erfolgen, um die Temperaturen unter 1,5 °C zu halten, was für Lenzing kurzfristig ein größeres Risiko für eine technologische Wertminderung bedeutet. |
Das Technologierisiko basiert auf den von Lenzing betriebenen Anlagen und deren Abhängigkeiten von fossilen Brennstoen und Abschreibungsraten. |
|
| Konsumentenempnden | ○ | ● | ● | ○ | ○ | ○ | ● | ● | ● | Die Verbraucherpräferenzen verschieben sich hin zu nachhaltigen alternativen Produkten und Dienstleistungen, was die Marktnachfrage verändert. |
In einem Paris Ambition-Szenario bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft, dass einige Sektoren, in die Lenzing verkauft, schrumpfen werden und daher der Kundenstamm von Lenzing und damit die Nachfrage zurückgehen wird. Auf Produktebene wird das Produktportfolio von Lenzing als die nachhaltige Alternative angesehen und könnte daher einen potenziellen Nachfrageanstieg erfahren, wenn die Kunden zu einem nachhaltigeren Einkauf übergehen. Dies wird in zwei Übergangsmöglichkeiten angesprochen, die in Tabelle 20 näher beschrieben werden. |
Das Modell der Verbrauchernachfrage deckt nicht nur die Verbrauchernachfrage nach Produkten ab, sondern auch die übergeordnete Nachfrage der Wirtschaftssektoren nach Produkten von Lenzing. Die allgemeine Aufteilung des Nachfragemodells nach Sektoren muss noch verbessert werden, um die geschäftlichen Beziehungen von Lenzing besser widerzuspiegeln. |
| Haftbarkeit | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Rechtsstreitigkeiten, die von Klägern gegen Unternehmen wegen ihrer Haftbarkeit für Schäden durch den Klimawandel eingeleitet werden. |
Das Haftungsrisiko für Lenzing ist minimal, da die Branche und der Standort von Lenzing weniger von Rechtsstreitigkeiten betroen sind und die Emissionsintensität von Lenzing nahe am Industriedurchschnitt liegt. |
Das Haftungsrisiko basiert auf der Branche, dem Standort, dem Marktanteil und der Emissionsintensität von Lenzing im Vergleich zum Industriedurchschnitt. In der langfristigen Prognose wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt für Klagen angesehen werden. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Investorenempndung | ○ | ● | ● | ○ | ● | ● | ○ | ○ | ○ | Investoren bevorzugen Renditen von Unternehmen mit geringerem CO2- Ausstoß, was zu Veränderungen bei den Kapitalkosten und der Bewertung führt. |
Das Investorenrisiko für Lenzing ist minimal, da die Emissionsintensität von Lenzing nahe dem Industriedurchschnitt liegt. |
Das Investorenrisiko basiert auf den Kapitalkosten von Lenzing und der Emissionsintensität von Lenzing im Vergleich zum Industriedurchschnitt. Bei der langfristigen Projektion wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt des Anlegerempnden angesehen werden. |
| Reputation | ● | ● | ● | ○ | ● | ● | ● | ● | ● | Der Kundenaktivismus wird durch die Maßnahmen des Unternehmens zur Bewältigung der Risiken des Klimawandels beeinusst. |
In einem No-Policy-Szenario haben sich die globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel verlangsamt, so dass sich der Verbraucheraktivismus gegen Branchen mit hohen Emissionen richten wird. Andererseits bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft im Paris Ambition-Szenario, dass einzelne Unternehmen, die nicht im Einklang mit ihren Konkurrenten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen, stärker durch Verbraucheraktivismus gefährdet sind. Das Risiko "Reputationsrisiko in der Textilindustrie" wird in Tabelle 20 näher beschrieben. |
Das Reputationsmodell zeigt Auswirkungen in Form einer geringeren Nachfrage nach Produkten, da Aktivismus und Boykott zunehmen. In der langfristigen Projektion wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt für Boykotte angesehen werden. |
| Anlagenausfall | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Der Klimawandel verursacht eine Vielzahl von Wetterereignissen, die sich auf den Betrieb von Anlagen auswirken und Schäden an Vermögenswerten verursachen werden. |
Die zunehmende Schwere und Häugkeit von Hitzewellen ist potenziell der größte Treiber für Umsatzeinbußen an den Lenzing Standorten. Obwohl in diesem Prozess kein wesentliches nanzielles Risiko bewertet wurde, werden die "Chronischen physischen Klimarisiken" in Tabelle 20 näher beschrieben. |
Das Modell für die Anlagenausfälle wendet Anfälligkeitskurven an, die den Verlust von Betriebstagen und die Zeit bis zur Wiederherstellung bei verschiedenen klimatischen Ereignissen für jede Einrichtung auf der Grundlage ihres Anlagentyps zeigen. Für jede Anlage wird dann ein Wert pro Ausfalltag ermittelt, um die Gesamtkosten für den Einnahmeverlust und die Vermögensschäden zu berechnen. |
Physische Risiken
| Versorgungsrisiko | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Klimaveränderungen in Bezug auf Temperatur und Niederschlag wirken sich auf den Ertrag der Rohstoe an den Anbaustandorten aus. |
Das Versorgungsrisiko für Lenzing aus den Ergebnissen des angewendeten Modells erscheint minimal, da derzeit nur Daten zu europäischer Fichte und Kiefer in der Analyse enthalten sind. Trotz der eingeschränkten Verfügbarkeit von Hintergrunddaten, z. B. für Buche und Eukalyptus, spiegelt sich eine potenzielle Verknappung des Rohstoangebots, insbesondere von Holz, in den in Tabelle 20 näher beschriebenen "Chronischen physischen Klimarisiken" wider. |
Das Versorgungsrisiko basiert auf dem Rohstovolumen von Lenzing für europäische Fichte, dem Fußabdruck der Beschaung und der Abhängigkeit der Lenzing Produkte von der Verfügbarkeit dieses Rohstos. In der letzten Auswertung waren nur Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die europäische Fichte und Kiefer verfügbar. Da jedoch auch andere in Lenzing verwendete Baumarten wie Buche und Eukalyptus eine ähnlich große Rolle spielen, war eine umfassende Analyse des Versorgungsrisikos bei Rohstoen noch nicht möglich. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| ------------------- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
| Farbcode: |
|---|
| ○ | niedriges Risiko |
|---|---|
| ● | mittleres Risiko |
| ● | hohes Risiko |
Die folgende Tabelle 20 beschreibt die wichtigsten klimabezogenen Risiken und Chancen, die im Rahmen des ERM-Systems von Lenzing identiziert wurden, und enthält Einzelheiten zu den Reaktionen und Maßnahmen von Lenzing zur Risikominderung. Ein TCFD-Index im Anhang dieses Berichts zeigt die Verbindung zwischen den TCFD-Empfehlungen, dem Inhalt dieses Berichts und anderen externen Publikationen wie dem CDP Climate Change.
Neu entstehende Vorschriften, vor allem in Bezug auf umweltfreundliche Steuern und Kohlenstopreise, stellen für Lenzing ein relevantes Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing Prozesse mit hohen Emissionen betreibt, wurden bereits Vorschriften zu Treibhausgasemissionen (THG) eingeführt (Verbesserung der Energieezienz, regulierte Emissionszertikate), und strengere Vorschriften, die die Kosten von THG-Emissionen erhöhen könnten, sind in Vorbereitung. Eine qualitative Folgenabschätzung einschließlich einer detaillierten Beschreibung dieses Risikos ist in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse unter der Kategorie "Politik" in Tabelle 19 enthalten.
Die Strategie von Lenzing zur Risikobewältigung zielt darauf ab, das Risiko potenzieller Ökosteuern zu verringern, indem strenge Maßnahmen zur Verringerung der THG-Emissionen umgesetzt werden und das Technologieportfolio proaktiv gesteuert wird. Im Jahr 2023 aktualisierte Lenzing seine wissenschaftlich fundierten Ziele auf 1,5 °C, um seine gesamten THG-Emissionen in den Bereichen 1 und 2 um 42 Prozent und in Bereich 3 um 25 Prozent bis 2030 zu reduzieren (im Vergleich zu einem Basisjahr 2021). Damit mildert Lenzing die Risiken, die sich aus den aufkommenden Kohlenstobepreisung ergeben. Lenzing hat auch ein validiertes SBT für ein langfristiges Netto-Null-Emissionen Ziel mit einer 90-prozentigen absoluten Reduzierung der Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Emissionen bis 2050 (Basisjahr 2021).
Für die Gruppe ist Holz die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaungspolitik von Lenzing und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung steigen. Der zunehmende Wettbewerb um Landnutzung und natürliche Ressourcen wirkt sich auf die langfristigen strukturellen Biomassepreise aus. Das Risiko steigender Biomassekosten spiegelt sich in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse nicht vollständig wider, da das verwendete Risikomodell auf einige für Lenzing relevante Holzarten wie Fichte und Kiefer beschränkt war.
Lenzing hat bereits verschiedene Maßnahmen ergrien, um dieses Risiko zu mindern, wobei die Diversizierung der Lieferanten die wichtigste Maßnahme zur Risikominderung ist. Durch die Beschaung von Holz aus einem breiteren Spektrum von Ländern oder weniger risikobehafteten Holzarten (z. B. Kiefer) minimiert Lenzing das Risiko einer Unterbrechung der Lieferkette, die in einer einzigen Beschaungsregion auftreten kann. Darüber hinaus hat Lenzing im Jahr 2022 die Produktion von Faserzellsto in seinem neuen Zellstowerk in Brasilien aufgenommen. Das Werk wird von der Lenzing-eigenen FSC® zertizierten Plantage in unmittelbarer Nähe des Werks beliefert. Damit sind die Zellstowerke von Lenzing nicht ausschließlich von der europäischen Holzversorgung abhängig. Zweitens unterstützt Lenzing eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Verringerung des langfristigen Restrisikos, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern, und investiert auch in einige Naturschutzprojekte zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Wälder.
Die Textilindustrie, in der die Produkte von Lenzing gewöhnlich verwendet werden, wird wegen ihres teilweise nicht nachhaltigen und ressourcenintensiven Wirtschaftsweise und ihrer Produktionsprozesse kritisch beäugt. Dies könnte zu einer negativen Medienberichterstattung und einer weiteren Stigmatisierung der Branche führen, was sich wiederum auf den Umsatz der Gruppe auswirken könnte. Eine qualitative Auswirkungsanalyse für Lenzing, die aus dem Reputationsrisiko im Textilsektor resultiert, spiegelt sich in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse im Abschnitt "Reputation" und in geringerem Ausmaß in der Kategorie "Konsumentenempnden" in Tabelle 19 wider.
Lenzing hat sich verschiedene Ziele gesetzt, um wichtige Nachhaltigkeitsaspekte anzugehen und so seinen ökologischen Fußabdruck kontinuierlich zu verbessern. Lenzing reagiert auf eine mögliche negative Medienberichterstattung über die Modeund Textilindustrie, indem es proaktiv und transparent Informationen über seine Geschäftspraktiken und seinen ökologischen Fußabdruck oenlegt. Über seine Kommunikationskanäle unterstreicht Lenzing seinen Beitrag zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und den Nettonutzen, den seine Spezialprodukte im Vergleich zu Standardprodukten auf dem Markt bieten.
Klimamodelle deuten darauf hin, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimagefahren führen werden. Die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette der Lenzing Gruppe könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit oder anderen physikalischen Gefahren unterschiedlichen Ausmaßes betroen sein. Aus Sicht der Lieferkette könnten beispielsweise klimawandelbedingte Auswirkungen wie starke Regenfälle oder Waldbrände die wichtigsten Zellstoieferungen von Lenzing oder das neue Zellstowerk in Brasilien beeinträchtigen, was zu einer Verknappung von hochwertigem Zellsto und zu Engpässen in der Faserproduktion führen könnte. Darüber hinaus könnten klimawandelbedingte Störungen wie Hitzestress zu häugeren Schädlingsausbrüchen, Dürren und steigenden Wintertemperaturen führen, die die geplanten Erntepläne der Holzlieferanten durcheinander bringen und damit ein Risiko für die Holzversorgung von Lenzing, insbesondere in den europäischen Zellstowerken, darstellen könnten. Für die Lenzing-eigenen Produktionsanlagen könnte Wasserknappheit beispielsweise auch bedeuten, dass bei längeren Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten, weniger Wasser aus der Ager am Standort Lenzing entnommen werden kann, was wiederum zu einem Produktionsrückgang führen würde. Die Auswirkungen klimabedingter physischer Risiken auf die eigenen Produktionsanlagen sowie auf die Lieferkette von Lenzing, die einige wichtige Lieferanten umfasst, wurden in der in Tabelle 19 dargestellten Klimarisikoanalyse berücksichtigt.
Alle identizierten Risiken, die sich aus einer Unterbrechung der Lieferkette für die verschiedenen Rohstoe, Chemikalien und Energie, die für die Zellsto- und Faserproduktion benötigt werden, ergeben, werden von Lenzing durch eine umfassende Diversizierung der Lieferanten und ein ganzheitliches Bestandsund Ressourcenmanagement gesteuert. Darüber hinaus hat Lenzing das Projekt "Safe Supply" initiiert, das rund 300 Initiativen für alternative Lieferanten und Lieferwege für wichtige Rohstoe und Chemikalien umfasst. Die Auswirkungen von klimawandelbedingten Starkregenereignissen und die damit verbundenen möglichen Überschwemmungen an betroenen Standorten werden durch entsprechende Hochwasserschutz- und Evakuierungspläne auf Basis von Hochwasserrisikobewertungen gemildert. Möglichen Wasserknappheiten aufgrund längerer Trockenperioden an betroenen Produktionsstandorten wird durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Wasserezienz, Wasserwiederverwendung, Wasserrecycling und Wassereinsparung entgegengewirkt.
Da sich die Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial haben werden. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaung, eziente Nutzung von Biomasse und Partnerschaften mit Interessengruppen entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern beizutragen. All diese Faktoren bedeuten, dass die Produkte von Lenzing einen Nettonutzen bieten.
Um von der erwarteten höheren Nachfrage nach verantwortungsvoll produzierten und emissionsarmen Produkten zu protieren, hat Lenzing eine ambitionierte Wachstumsstrategie eingeschlagen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Lyocellfaserwerks in Thailand und des neuen Zellstowerks in Brasilien im Jahr 2022 sowie der Umstellung auf LENZING™ ECOVERO™ Viskosefasern am indonesischen Standort mit geringeren Emissionen, die zum EU Ecolabel führen, und der Umstellung auf modale Faserproduktion sowie der Umstellung von Kohle- auf erdgasbasierte Energie am Standort Nanjing (China) im Jahr 2023, und der Inbetriebnahme eines neuen Biomassekraftwerks in Heiligenkreuz (Österreich) leistet Lenzing einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Stärkung des emissionsarmen Produktportfolios der Gruppe.
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken aus dem operativen Geschäft zu nehmen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieezienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird
seine Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen
(Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele erheblich reduzieren. Darüber hinaus strebt Lenzing an, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen.
[ESRS E1 ESRS 2 IRO-1]
Der methodische Ansatz und die grundlegenden Annahmen des TCFD-Bewertungsverfahrens sind im Abschnitt "Klimabezogene Risikobewertung nach TCFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben" ausführlich beschrieben. Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Lenzing-Policies befassen sich mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Sie dienen als Katalog oder Rahmenwerk mit allgemeinen Zielen und Managementgrundsätzen für die Entscheidungsndung.
Mit Lenzings Nachhaltigkeits-Policy 2019 ebnete die Geschäftsleitung den Weg zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourcenezienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing bekennt sich zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Energie und der Artenvielfalt. Das Unternehmen identiziert, bewertet und steuert konsequent Umweltrisiken, -chancen und -auswirkungen und überwacht, überprüft und berichtet regelmäßig über seine Fortschritte.
Die Nachhaltigkeits-Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung; Risiko der Die wissenschaftsbasierten Ziele von Lenzing wurden von der Science Based Targets Initiative genehmigt. Damit ist Lenzing einer der ersten Hersteller von regenerierten Cellulosefasern, der wissenschaftsbasierte Ziele genehmigt bekommen hat. Die Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing basiert auf der Reduzierung seiner Emissionen, nicht auf deren Ausgleich. Um die Ziele zu erreichen, hat Lenzing einen funktionsübergreifenden Lenkungsausschuss eingerichtet, der unter der Leitung des Vorstandes die notwendigen Entscheidungen trit. Die Aktivitäten von Lenzing zur Verringerung der Treibhausgasemissionen umfassen eine Reihe von Maßnahmen zur Senkung der Kohlenstoemissionen sowohl innerhalb der betrieblichen Grenzen als auch entlang der Lieferkette.
Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur; Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Positive Auswirkungen auf die Förderung der Energiewende durch ein Kreislaufwirtschaftsmodell und Innovation; Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen; Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
In ihrer Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt verpichtet Lenzing sich, die Umwelt, in der sie tätig ist, zu schützen, indem sie Emissionen und Abfall minimiert und Ressourcen ezienter nutzt.
Die SHE Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chance ab: Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der SHE Policy nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Umwelt Policy und Standard unterstützt die Nachhaltigkeitsstrategie und die SHE Policy von Lenzing. Sie skizziert einen detaillierten konzernweiten Ansatz für jedes wesentliche Umweltthema, das durch Bewertungen von Umweltaspekten und -auswirkungen identiziert wurde, sowie die Wesentlichkeitsanalyse der Gruppe. Daneben unterstützt sie die Klimawandelziele von Lenzing, indem sie die Energieezienz verbessert und den Energieverbrauch an allen Lenzing Standorten reduziert.
Der Umwelt Policy und Standard befasst sich mit den folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung; Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen; Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen; Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird; Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Umwelt Policy and Standard nden Sie im Abschnitt"Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Policies werden durch Lenzings Klimaaktionsplan und die nachfolgenden Maßnahmen umgesetzt. Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für Lenzing ein entscheidender Schritt, und die Gruppe nutzt bereits erneuerbare Energiequellen, u. a. Wasser-, Solar- und Windenergie. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Im Jahr 2023 wurde die Policy für Bioenergie vom Chief Pulp Ocer (CPO) und vom Chief Sustainability Ocer (CSO) genehmigt. Für den Rollout und die Umsetzung auf Standortebene sind die Standortleiter zuständig. Sie ist ein Leitfaden für die Beschaffung von Biomasse für die Energieproduktion von Lenzing und für die Beschaung von Biomasse bei Dritten, die Mitglieder der Lenzing Gruppe mit Bioenergie versorgen. Lenzing bemüht sich, Biomasse zur Energieerzeugung im Einklang mit der Policy für Holz und Zellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Holznebenprodukten und landwirtschaftlichen Reststoffen fordert Lenzing Transparenz über die Beschaungsregion und verlangt, dass die Biomasse zumindest legal geerntet wird und mit einem geringen Entwaldungsrisiko verbunden ist. Lenzing vermeidet generell Biomasse aus Agrarrohstoen mit einem hohen Entwaldungsrisiko (im Sinne von Anhang 1 der EU-Entwaldungsverordnung), insbesondere Reststoe der Palmölproduktion. Werden solche Produkte in Betracht gezogen, muss die Einhaltung der Lenzing Policy durch eine glaubwürdige externe Zertizierung, regelmäßige Risikobewertungen speziell für die Beschaungsregionen, Audits und Besuche vor Ort sowie eine unabhängige externe Zertizierung der Biomasse für Energieprogramme (wie sie von der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der EU anerkannt werden) sichergestellt werden. All dies trägt dazu bei, die Einhaltung der Policy und von Lenzings Verpichtung zur Vermeidung von Entwaldung sicherzustellen. Die Produktionsstandorte von Lenzing sind für die Bewertung der verwendeten Biomasse verantwortlich. Wenn festgestellt wird, dass Lenzing Biomasse aus umstrittenen Quellen bezieht, werden die Lieferanten durch Dialog zu Verfahrensweisen angeregt, die im Einklang mit Lenzings Policy stehen. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus Lenzings Lieferkette ausgeschlossen.
Die Policy für Bioenergie deckt folgende Risiken und Chance ab: Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird; Risiko steigender Rohsto kosten (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) aufgrund von Energiepreisen; Risiko der Neueinstufung von Biomasse als nicht erneuerbar in der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II/III); Möglichkeit, die Energiekosten durch die Umsetzung von Konzepten, die auf erneuerbaren Energien basieren, langfristig zu senken.
Die Policy für Holz und Zellsto adressiert die "Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken". Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Alle Lieferanten müssen Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten einhalten und es wird von ihnen erwartet, dass sie natürliche Ressourcen (z. B. Wasser, Energie- und Rohstoquellen) wirtschaftlich und verantwortungsvoll nutzen. Negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima sollten an der Quelle oder beispielsweise durch die Modikation von Produktions-, Wartungs- und Betriebsprozessen, Ersatz von Materialien, Naturschutz, Recycling und Wiederverwendung von Material minimiert oder beseitigt werden. Lieferanten sollten an der Entwicklung klimafreundlicher Produkte und Prozesse arbeiten, um den Stromverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu verringern.
Der Globale Verhaltenskodex für Lieferanten befasst sich mit den folgenden Auswirkungen und Möglichkeiten: Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels. Lenzing hat sich verpichtet, Emissionen sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Tabelle 21 bietet einen Überblick darüber, wie Lenzings Wald und Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen.
Die eventuell erforderliche Aktualisierung von Fahrplänen auf Konzern- und Standortebene, mit der Einrichtung eines Steuerungsund Lenkungsausschusses, betrit alle Dekarbonisierungshebel. Während einige der Maßnahmen die Emissionen direkt reduzieren, beeinussen andere den Emissionsreduktionspfad über die Planung und Umsetzung der Dekarbonisierungshebel.
Die Aktivitäten zur Einbindung der Kunden schaen den Anreiz für die Umsetzung der Maßnahmen in Scope 1, 2 und 3 von Lenzing. Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, TENCELTM und VEOCELTM Kunden sowie Kunden mit genehmigten SBTs und Klimaverpichtungen einzubinden. Es ist von entscheidender Bedeutung, sie für den Kauf von Produkten mit geringem CO2- Fußabdruck an Bord zu holen. Somit beeinussen sie indirekt die Erfüllung der SBT-Ziele.
Die wichtigsten Maßnahmen, die Lenzing im Berichtsjahr ergrien hat, sind mit den nachfolgend genannten Dekarbonisierungshebeln verbunden und im Folgenden detailliert beschrieben. Je nach Art der Maßnahme, z.B. Umstellung auf andere Brennstoe oder Einbindung von Lieferanten, plant Lenzing deren Umsetzung entweder mit den derzeit verfügbaren internen Ressourcen oder durch die Zuweisung zusätzlicher Ressourcen, falls erforderlich.
Kontinuierliche Verbesserung bedeutet die regelmäßige Optimierung von Prozessen, Systemen und Abläufen, um die Energieezienz zu steigern und Emissionen im Laufe der Zeit zu reduzieren. Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen wurde am Lenzing Standort Mobile (USA) mit dem Austausch des bestehenden Gaskessels gegen ein ezienteres Modell begonnen. Der Gaskessel ist entscheidend für die Erzeugung von Dampf und Wärme, die während des gesamten Faserproduktionsprozesses benötigt werden. Der neue Kessel wird nach Abschluss des Projekts im Jahr 2025 an diesem Standort jährlich rund 8.000 Tonnen CO2-Emissionen in Scope 1 vermeiden. Diese Maßnahme ist nicht ausdrücklich in der Klimazielsetzung enthalten, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe, zur Steigerung der Energieezienz und der Kostenwettbewerbsfähigkeit, die ebenfalls zur Erreichung der SBTs beiträgt.
Lenzing setzt eine Reihe von Maßnahmen, um den Energiemix weiter zu verbessern. Der Großteil der Scope 1 und 2 Reduktionen bis 2030 wird durch die Umstellung des Primärenergieverbrauchs auf Brennstoe mit geringer Treibhauswirkung erreicht. Dies wurde bereits mit den unten beschriebenen Projekten in Nanjing (China) und Heiligkreuz (Österreich) begonnen und wird mit Projekten an anderen Standorten fortgesetzt, an denen Lenzing den Ersatz fossiler Brennstoe, wie z.B. kohlebefeuerte Kessel, durch Alternativen mit geringer Treibhauswirkung erwägt.
Im Jahr 2024 wurde mit der Installation und erfolgreichen Inbetriebnahme einer neuen Erdgasleitung und der zugehörigen Energieanlagen (Kessel und Turbine) am Produktionsstandort Nanjing (China) ein wichtiger Schritt zur Umstellung von kohlebasiertem Dampf auf ein kohlenstoarmes, zu 100 Prozent erdgasbasiertes System getan. Diese Umstellung bildet eine solide Grundlage für den nächsten Schritt zur weiteren Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Nach der vollständigen Umstellung auf eine erdgasbasierte Energieversorgung (bis 2027 soll die Versorgung zu 100 Prozent auf Erdgas basieren) wird eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 100.000 Tonnen im Vergleich zu 2021 erwartet. Weitere Informationen über die erforderlichen CapEx Investitionen für diese Maßnahme nden Sie im "Klimaaktionsplan" am Anfang dieses Kapitels.
Am Lenzing-Standort in Indianópolis (Brasilien) wurde die Umstellung von Schweröl auf Erdgas eingeleitet, und der Vertrag mit dem Gaslieferanten erfolgreich abgeschlossen. Der Standort hat eine Vereinbarung über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) ab dem Jahr 2026. Dies wurde als laufende Maßnahme konzipiert. Die Verringerung der THG-Emissionen nach Scope 1 wird sich voraussichtlich auf rund 38.000 Tonnen belaufen. Dies ist eine Folgemaßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Standort durch die Nutzung überschüssiger Bioenergie aus der Zellsto produktionsanlage in Indianópolis (Brasilien), die bereits erreicht wurde.
Der Standort Prachinburi (Thailand) stand vor der Herausforderung, aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen im Biomasse-Heizkraftwerk des Lieferpartners durchgehend 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten. Im Berichtsjahr konnte der Standort nur in wenigen Monaten 100 Prozent Energie aus Biomasse beziehen. Aus diesem Grund wurde vereinbart, gemeinsam an kurz- und langfristigen technischen Lösungen zu arbeiten. Die Verhandlungen zur Sicherstellung einer konsequenten 100-prozentigen biogenen Energieversorgung in der Zukunft dauern an. Eine unmittelbare Reduktion der Emissionen aus Scope 1 und 2 wird es bei vollständiger Umsetzung dieser Maßnahme nicht geben. Es werden jedoch Emissionsreduzierungen in Höhe der derzeitigen Emissionen der Standorte von ca. 68.000 Tonnen CO2 erwartet, die sich bis spätestens 2030 einstellen werden.
Im Jahr 2024 hat Lenzing am Standort Heiligenkreuz (Österreich) ein 43 Megawatt Biomassekraftwerk in sein Energiesystem integriert und ganzjährig in Betrieb genommen. Das im Vorjahr erworbene Kraftwerk erzeugt erneuerbaren Strom und Dampf für die Lenzing Betriebe und reduziert direkt den Bedarf an Energie aus fossilen Brennstoen. Es wird erwartet, dass bis 2025 jährlich rund 50.000 Tonnen Scope 1 THG-Emissionen eingespart werden. Weitere Informationen zu den für diese Maßnahme erforderlichen CapEx-Investitionen nden Sie im "Klimaaktionsplan" am Anfang dieses Kapitels. Der Erwerb des Biomassekraftwerks war nicht geplant, wurde aber als unerwartete Gelegenheit genutzt, um zur Erreichung der SBT beizutragen.
Die Lenzing Gruppe bezog im Jahr 2024 an sechs Produktionsstandorten 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen, was zu einer Verringerung von rund 400.000 Tonnen THG-Emissionen führte. Es ist geplant, diese Maßnahme in den folgenden Jahren fortzusetzen, wobei eine ähnliche Reduktion erwartet wird. Durch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen minimiert Lenzing nicht nur seine Umweltauswirkungen, sondern beschleunigt auch den Fortschritt bei der Verringerung seines CO2- Fußabdrucks in allen Geschäftsbereichen. Diese Umstellung ist ein grundlegender Bestandteil der umfassenden Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing und trägt zur Reduzierung der Scope 2 Emissionen bei.
Die Einbindung von Lieferanten ist ein wesentlicher Hebel zur Reduktion von Scope 3, Kategorie 1 Emissionen (eingekaufte Waren und Dienstleistungen). Lenzing arbeitet mit wichtigen Lieferanten zusammen, um Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck zu beziehen, die mit erneuerbarer Elektrizität hergestellt wird. Durch die Einbindung der Lieferanten werden diese auf den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte und auf Verbesserungspotenziale auf-
merksam gemacht. Dadurch wird die Verfügbarkeit von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck sichergestellt und die Beschaung durch Lenzing erleichtert. Im Rahmen des Lieferantenengagements führt Lenzing laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und gibt sein Know-how weiter (z.B. in Bezug auf Ökostrom und LCA). Von den Lieferanten werden regelmäßig spezische CO2-Fußabdrücke eingeholt. Im Jahr 2024 bezog Lenzing Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck von zwei Lieferanten in Europa und einem Lieferanten in Asien. Dadurch konnten im Vergleich zu herkömmlicher Natronlauge rund 95.000 Tonnen THG-Emissionen eingespart werden. In den kommenden Jahren erwartet Lenzing durch diese Maßnahme weitere Einsparungen. Durch den Einsatz von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck werden die Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Lenzing reduziert.
Seit 2022 hat Lenzing eine nachhaltige Transportlogistik mittels Stückguttransport etabliert, wodurch die THG-Emissionen im Vergleich zum Containertransport um mindestens 15 Prozent reduziert werden. Im Jahr 2024 wurden durch den Transport von Zellsto aus dem Werk in Indianópolis (Brasilien) über den Seeweg mit modernen, energieezienten Schüttgutfrachtern anstelle von regulären Containerschien 23.000 Tonnen THG-Emissionen in dieser Transportkette vermieden. Es ist geplant, diese Aktion in den folgenden Jahren fortzusetzen, wobei eine ähnliche Reduktionsmenge erwartet wird. Zellsto aus Hartholz wurde von Brasilien zu Kunden in Asien transportiert, wobei im Jahr 2024 etwa 90 Prozent des Zellstos als Stückgut und etwa 10 Prozent in Containern verschit wurden. Diese Maßnahme ist nicht ausdrücklich in der Klimazielsetzung enthalten, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe, zur Steigerung der Energieezienz und der Kostenwettbewerbsfähigkeit, die ebenfalls zur Erreichung der SBTs beiträgt.
| Klimawandelrelevantes Thema | Einzelheiten | Beitrag der Lenzing Gruppe |
|---|---|---|
| CO2-Sequestrierung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern |
Nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder und Forstplantagen nehmen mehr Kohlensto in Bäumen und geernteten Holzprodukten auf und wirken so langfristig als Nettosenke. In Europa nehmen die Waldächen und die Kohlenstospeicher zu. |
Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Management eigener Plantagen, aktive Zusammenarbeit mit Faserzellstoieferanten für Verbesserungen und andere Stakeholder- Aktivitäten (z. B. Wood K Plus) |
| Ersatz von Rohstoen, die das Klima in umfangreichem Maße beeinträchtigen |
Fasern mit einem geringeren CO2-Fußabdruck in ihrem Herstellungsprozess und Lebenszyklus |
Angebot von Fasern mit geringerem Fußabdruck |
| Anpassung der Wälder an den Klimawandel | Der Anteil der Buche in Europa nimmt zu, die Nutzung ist jedoch begrenzt. Aktive Waldbewirtschaftung erzielt schnellere Zunahmen der Artenvielfalt (und damit Klimaresilienz) im Vergleich zur natürlichen Entwicklung der Wälder. |
Wirtschaftliche Valorisierung von Buchenholz zur Faserzellstoproduktion in Lenzing (mit höherem Mehrwert als die Verwendung als Brennholz) ermöglicht es den Waldbesitzern, das Einkommen zu erzielen, das sie für Maßnahmen zur Klimaanpassung benötigen. |
| CO2-Emissionen aus der Abholzung von Wäldern | Keine Abholzung in der Beschaungskette | Lenzing Policy für Holz und Zellsto, Zertizierungen von Lenzing für Holz und Faserzellsto (FSC®, PEFC) a , Transparenz durch CDP Forests, Umsetzung der Canopy-Initiative, erster Platz mit "Dark Green Shirt" der CanopyStyle-Initiative |
a) FSC® (FSC-C041246) or PEFC (PEFC/06-33-92)
[ESRS E1-4; GRI 3-3e, 302-4]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und den Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". Je nach Technologie- und Marktentwicklung werden in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen für den Zeitraum 2030-2040 bekannt gegeben.
| Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
2030 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 Auf Kurs |
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100 Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Maßnahmen durchgeführt |
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| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
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| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellsto-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
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| Die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3 Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Lenzing engagiert sich mit 80 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein genehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstobranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z. B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZINGTM ECOVEROTM und VEOCELTM. |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2- Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Sechs Produktionsstätten beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom. In Nanjing (China) wurden Gasleitungen angeschlossen und gebaut. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es nden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaung umweltfreundlicher Chemikalien zur Verfügung (z. B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) war aufgrund der Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum ging, durchgängig 100 Prozent Biomasse-Energie zu erhalten, jedoch hat der Standort für einige Monate im Jahr 100Prozent Biomasse-Energie erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen auszuarbeiten. Die Diskussion und Verhandlung über die Sicherstellung der biogenen Energie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, ist noch nicht |
abgeschlossen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Verbraucher:innen angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage der Nachhaltigkeit zugunsten einer kostengünstigen Beschaung den Vorrang gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Es wurden Kundengespräche geführt, um Faserprodukte mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu positionieren, die zur Reduzierung der Scope 3 Emissionen der Kunden beitragen. Entsprechend dieser Herausforderungen wurde die Maßnahme von "Lenzing erreicht Scope 1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie" zu "die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten" umformuliert, und das Zieljahr wurde von 2023 auf 2030 verlängert. Die Zielvorgabe für das Engagement der Kunden wurde von 50 Prozent auf 80 Prozent der "Kunden mit genehmigten SBT und Engagement" erhöht.
f) Scope 3 Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstos Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellsto), der Produktion von Brennstoen, dem Transport von eingekauften Rohstoen und Brennstoen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde 2023 aktualisiert und Anfang 2024 von der SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlen-stospeicherung bestehen.
Das vorherige kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel ist nach wie vor relevant für die Vergütungs- und Unternehmensziele mit derselben Ausgangsbasis von 2017. Die Verwirklichung und Erreichung der Maßnahmen der aktualisierten kurzfristigen und langfristigen wissenschaftlich fundierten Ziele wird daher zur Erreichung dieser verbundenen Ziele führen.
| Vorheriges kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Reduzierung der THG-emissionen nach Scope 1, 2 und 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
2030 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Verbundenes Vergütungsziel |
Lenzing reduziert 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017) b,e |
2024 Erreicht |
| Verbundenes Unternehmensziel |
Lenzing reduziert 50 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017) e |
2027 Auf Kurs |
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel bis 2030.
Lenzing hat erstmals im Jahr 2019 SBTs festgelegt. Im Jahr 2023 wurden die SBTs von Lenzing aktualisiert, um mit den aktuellsten Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinzustimmen, und im Jahr 2024 wurde sie von der Science Based Targets Initiative (SBTi) überprüft und genehmigt. Die vorherigen Ziele waren auf eine Erwärmung um 2 °C ausgerichtet und wurden als Reduzierung der Treibhausgasintensität ausgedrückt (Reduktion der THG-Emissionen pro verkaufter Tonne Zellsto- und Faserprodukte). Das bisherige Ziel verwendet das Jahr 2017 als Basisjahr und die spezischen THG-Emissionen dieses Jahres als Referenzwert (Werte siehe Tabelle 27, E1-6), welches weiterhin als Referenz für die Vergütungs- und Unternehmensstrategieziele dient. Nach der Aktualisierung im Jahr 2023 werden die SBTs nun als absolute THG-Reduktionen ausgedrückt, die mit dem 1,5 °C-Szenario des Pariser Klimaabkommens und dem UN-Klimaschutzziel SDG 13 im Einklang stehen und damit noch ehrgeiziger sind. Sowohl die bisherigen als auch die aktualisierten SBTs stehen im Einklang mit der Policy für Bioenergie und Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing.
In den von Lenzing aktualisierten SBTs wird das Jahr 2021 als Basisjahr verwendet, wobei die absoluten THG-Gesamtemissionen (Scope 1, 2 und 3) aus diesem Jahr als Basiswert und Referenzpunkt für die Verfolgung des Fortschritts dienen (für die Basiswerte siehe Tabelle 26, E1-6). Das Basisjahr und der Basiswert wurden in Übereinstimmung mit den SBTi-Regeln auf 2021 festgelegt, da das Jahr 2020 durch COVID-19 erheblich beeinträchtigt wurde und nicht repräsentativ für typische Betriebsbedingungen war. Die Basislinie 2021 spiegelt die typischen betrieblichen Aktivitäten und Emissionen von Lenzing genau wider, wobei einmalige Ereignisse oder Anomalien ausgeschlossen wurden, um sicherzustellen, dass die Basislinie für den normalen Betrieb repräsentativ ist. Im Berichtsjahr wurde der Basiswert neu berechnet (Erhöhung um 0,158 Mio. Tonnen THG-Emissionen), daher ist eine zusätzliche Reduktion in Höhe von 0,066 Mio. Tonnen THG-Emissionen notwendig, um die Scope 1 und 2 Ziele zu erreichen. Weitere Informationen über den Grund für die Neuberechnung nden Sie im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze". Der Zielumfang für die Verringerung der absoluten THG-Emissionen aus den Scope 1 und 2 ist vollständig auf die Grenzen des THG-Inventars abgestimmt, das die Emissionen aus dem direkten Betrieb und der Energienutzung umfasst. Zur Berechnung der im Ziel enthaltenen Scope 2 THG-Emissionen wurde eine marktbasierte Methode verwendet. Das Scope 3 Ziel umfasst die Kategorien 1, 3, 4 und 9, schließt jedoch die Kategorie 15 (Investitionen) aus und deckt rund 97 Prozent des berichteten Scope 3 THG-Inventars ab. Darüber hinaus umfassen die Ziele die Emissionen aller Treibhausgase (CO₂, CH₄, N₂O, HFCs, PFCs, SF₆, NF₃), wie sie in internationalen Protokollen wie dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) deniert sind, und werden in CO₂-
Äquivalenten ausgedrückt. Die Ziele folgen der Methode des Absolute Contraction Approach (ACA), indem sie die absoluten Emissionsreduktionen mit den globalen Dekarbonisierungspfaden in Einklang stellen. Diese Pfade basieren auf klimawissenschaftlichen Erkenntnissen und zielen darauf ab, den globalen Temperaturanstieg innerhalb der Grenzen zu halten, die in internationalen Abkommen wie dem Pariser Abkommen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C oder deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau festgelegt wurden. Ferner wurden sie von der SBTi unabhängig veriziert und genehmigt, um sicherzustellen, dass sie mit der Klimawissenschaft und den SBTi-Kriterien konform sind. Die SBTi verwendet Klimaszenarien, die mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C vereinbar sind.
Interne Stakeholder, darunter die Commercial, Investor Relations, Strategy und Corporate Sustainability Teams sowie der Vorstand nahmen am Zielsetzungsprozess teil. Darüber hinaus wurden externe Stakeholder einbezogen, darunter wichtige Zellsto- und Chemikalienlieferanten, Kunden, die nach SBTs verlangten, und Multi-Stakeholder Initiativen wie das UN Fashion Charter, das sich für eine Einhaltung des Übereinkommens von Paris einsetzt. Ausgewählte Stakeholder wurden durch Meetings und Konferenzen eingebunden. Die SBTi war an der Prüfung der Ziele und folglich an der Genehmigung der auf das 1,5 °C-Ziel ausgerichteten SBTs beteiligt. Das Lenzing Team führt mit der SBTi daneben einen aktiven Dialog über FLAG-Ziele.
Neue Technologien werden eine wichtige Rolle bei der Minderung der CO2-Emissionen und der Erreichung der THG-Emissionsreduktionsziele spielen.
Weitere Informationen zu den Dekarbonisierungshebeln und ihren quantitativen Gesamtbeiträgen zur Erreichung der SBTs nden Sie im "Klimaaktionsplan" (Abbildung 07) am Anfang dieses Kapitels. Nähre Informationen zu den Maßnahmen, beschrieben nach den Dekarbonisierungshebeln, nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen". Nicht jede Maßnahme, die nach den Hebeln beschrieben ist, wird ausdrücklich als Maßnahme im Rahmen der Ziele erwähnt, trägt aber dennoch zu deren Erreichung bei.
Lenzing hat noch keine Zielvorgabe für die eigenen Aktivitäten in Bezug auf das "Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung". Lenzing hat jedoch Prioritäten gesetzt und geht die wichtigsten Themen schrittweise an, während die Ressourcen verwaltet werden. Die Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette dieses Risikos werden durch das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" angesprochen, da der Klimawandel Teil der Umweltsäule der Bewertung ist. Weitere
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Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Einbeziehung der Lieferanten" nden Sie im Abschnitt"Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Das "Risiko der Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur " wird durch das Ziel "Naturschutzprojekte" angegangen, das sich auf weitere Maßnahmen zur Erhaltung, zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Wiederherstellung von Wäldern in gefährdeten Regionen konzentriert, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu verbessern, damit sie sich besser an den Klimawandel anpassen können. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Naturschutzprojekte" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme". Das "FEM" Ziel adressiert folgende Auswirkung und Chance, sowie folgendes Risiko: Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen; Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird. Das Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) standardisiert, wie Unternehmen ihre jährliche Umweltleistung messen und bewerten können. Energie und Treibhausgasemissionen sind eine der sieben Kategorien, die von der Bewertung abgedeckt werden. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des "FEM" Ziel nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E3 Wasser und Meeresressourcen".
[ESRS E1-5; GRI 302-1, 302-2, 302-3]
Der absolute Verbrauch an fossiler und erneuerbarer Energie in Lenzing ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist auf eine erhöhte Produktionsmenge bei Zellsto und Fasern zurückzuführen.
| Durch die Lenzing Gruppe ver | |
|---|---|
| wendete Brennstoe | |
| Lenzing (Österreich) | Biomasse, Abfall, Erdgas und Kohle |
| Heiligenkreuz (Österreich) | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Paskov (Tschechische Republik) | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Grimsby (Großbritannien) | Erdgas |
| Mobile (USA) | Erdgas |
| Nanjing (China) | Kohle und Erdgas |
| Purwakarta (Indonesien) | Kohle und Erdgas |
| Prachinburi (Thailand) | Biomass und Kohle |
| Indianópolis (Brasilien) | Biomasse und Öl |

Quellen: IEA Energy Statistics Data Browser "World 2021", Lenzing AG. Beinhaltet EigenenergieVerbrauch und Verbrauch externer Anbieter, exklusive Netzstrom (ein minimaler Teil von Scope 1 und 2 im Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe). In Paskov, Grimsby, Mobile und Heiligenkreuz wird in den eigenen Anlagen keine Kohle als Brennsto eingesetzt. An den Standorten in Asien (Nanjing und Purwakarta) wird vorwiegend Kohle als Brennsto verwendet.
| Energieverbrauch und -mix | |||
|---|---|---|---|
| Million MWh | 2024 | 2023 | 2022 |
| (1) Brennstoverbrauch aus Kohle und Kohleerzeugnissen | 1,89 | 1,73 | 1,74 |
| (2) Brennstoverbrauch aus Rohöl und Erdölerzeugnissen | 0,37 | 0,42 | 0,08 |
| (3) Brennstoverbrauch aus Erdgas | 1,60 | 1,35 | 1,44 |
| (4) Brennstoverbrauch aus anderen fossilen Quellen | 0,44 | 0,52 | 0,50 |
| (5) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus fossilen Quellen | 1,16 | 1,03 | 0,82 |
| Gesamtverbrauch fossiler Energie (Summe der Zeilen 1 bis 5)a | 5,46 | 5,05 | 4,58 |
| Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 32,80 | 30,84 | 47,30 |
| (7) Verbrauch aus Kernkraftquellen | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| (8) Brennstoverbrauch für erneuerbare Quellen, einschließlich Biomasse (auch Industrie- und Siedlungsabfällen biologischen Ursprungs, Biogas, Wassersto aus erneuerbaren Quellen usw.). |
10,14 | 10,12 | 4,75 |
| (9) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen | 1,02 | 1,20 | 0,34 |
| (10) Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoe handelt | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| (11) Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie (Summe der Zeilen 8 bis 10)a | 11,16 | 11,32 | 5,10 |
| Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 67,20 | 69,16 | 52,70 |
| Gesamtenergieverbrauch (Summe der Zeilen 6 und 11)b | 16,63 | 16,37 | 9,67 |
| Energieintensität basierend auf dem Umsatz aus Aktivitäten in Sektoren mit hohen Klimaauswirkungen (Mio. MWh/EUR) |
0,0063 | 0,0065 | 0,0038 |
a) Der Gesamtverbrauch an fossiler und erneuerbarer Energie wird für die Jahre 2022 und 2023 neu berechnet.
b) Lenzing gibt sowohl den direkten als auch den indirekten Energieverbrauch an. Gemäß GHG Protocol betrit Scope 1 die direkt von der Lenzing Gruppe verbrauchte Energie und Scope 2 die von Energieversorgern und aus dem öentlichen Netz bezogene Energie. Primärenergie umfasst hier alle Formen von Energie wie z. B. Strom und Dampf. Alle Energiequellen wie fossile (Kohle, Erdöl, Erdgas) und erneuerbare (Biomasse, Abfallbrennstoe, Wasser, Wind usw.) wurden einbezogen.
Eine Beschreibung des ESRS 2 MDR-M der Kennzahlen Energieverbrauch und Energieintensität, der Sektoren mit hoher Klimaauswirkung und des zur Berechnung der Energieintensität verwendeten Posten im Jahresabschluss nden Sie im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze" in diesem Kapitel. Zahlen für die Energieproduktion liegen derzeit nicht vor.
[ESRS E1-6; GRI 305-1, 305-2, 305-3, 305-4]

Die absoluten Scope 1 und 2 THG-Emissionen von Lenzing sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,17 Millionen Tonnen (11 Prozent) gestiegen. Der Hauptgrund dafür ist die gestiegene Produktionsmenge von Zellsto und Fasern.
Die biogenen Scope 1 THG-Emissionen stiegen aufgrund des Biomassekraftwerks am Standort Heiligenkreuz (Österreich), das nun für das erste volle Jahr 2024 in den Betrieb von Lenzing integriert wird, sowie aufgrund des höheren Verbrauchs von Biomassebrennsto am Standort Indianópolis (Brasilien) leicht an.
Die absoluten Scope 3 THG-Emissionen von Lenzing stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,16 Millionen Tonnen (11 Prozent). Die Hauptgründe für diesen Anstieg sind höhere Mengen an eingekauften Waren und Dienstleistungen sowie höhere Werte in der vor- und nachgelagerten Logistik. Ausgelöst wurde dies durch höhere Produktionsmengen bei Zellsto und Fasern sowie durch längere Transportwege (Krise am Roten Meer).
Trotz eines 11-prozentigen Anstiegs der absoluten Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen innerhalb des Zielumfangs (0,33 Millionen Tonnen) im Vergleich zum Vorjahr blieben die spezischen Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen pro Tonne produzierter Fasern und Zellsto auf demselben Niveau.
Die spezischen Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto stiegen leicht auf 2,14 t CO2- Äquivalente/t im Jahr 2024. Trotz dieses Anstiegs wurde das Vergütungsziel für 2024 erreicht.
| Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppea | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Retrospektive | |||||||
| Absolute Emissionen (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent) | 2017 | 2021 (Basisjahr) |
2024 | 2023 | 2022 | % N / N-1 | |
| Scope 1 Treibhausgasemissionen | |||||||
| Scope 1 THG-Bruttoemissionenb | 1,33 | 1,24 | 1,28 | 1,17 | 1,09 | 10 | |
| Prozentsatz der Scope 1 Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen (%) |
23 | 20 | 15 | 14 | 20 | 11 | |
| Scope 2 Treibhausgasemissionen | |||||||
| Standortbezogene Scope 2 THG-Bruttoemissionen | 0,80 | ||||||
| Marktbezogene Scope 2 THG-Bruttoemissionen | 0,63 | 0,53 | 0,40 | 0,34 | 0,35 | 18 | |
| Gesamte Scope 1 und Scope 2 THG-Bruttoemissionen (marktbasiert)c,d |
1,96 | 1,77 | 1,69 | 1,51 | 1,44 | 11 | |
| Signikante Scope 3 Treibhausgasemissionen | |||||||
| Gesamte indirekte Scope 3 THG-Bruttoemissionene | 1,96 | 1,88 | 1,54 | 1,38 | 1,50 | 11 | |
| C1 Erworbene Waren und Dienstleistungenf | 1,35 | 1,31 | 0,92 | 0,80 | 1,00 | 15 | |
| C3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) |
0,30 | 0,28 | 0,25 | 0,27 | 0,23 | –9 | |
| C4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb | 0,12 | 0,11 | 0,14 | 0,10 | 0,12 | 37 | |
| C9 Nachgelagerter Transport | 0,12 | 0,12 | 0,19 | 0,17 | 0,11 | 13 | |
| C15 Investitionen | 0,07 | 0,06 | 0,04 | 0,04 | 0,05 | 0 | |
| THG-Emissionen insgesamt | |||||||
| THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) | 3,62 | ||||||
| THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) | 3,92 | 3,65 | 3,23 | 2,90 | 2,94 | 11 | |
| Biogene CO2-Emissionen (gesamt), Scope 1 | 1,74 | 3,29 | 3,10 | 1,67 | 6 |
a) THG-Bilanzierung gemäß GHG Protocol unter Verwendung des GWP-Potenzials für Treibhausgase aus dem Fünften Bewertungsbericht des IPCC (AR5 - 100 Jahre). Scope 1- Emissionsfaktor Quelle: Messungen und Ecoinvent-Werte. Scope 2-Emissionsfaktor Quelle: Lieferanten. Scope 3 Emissionsfaktor Quelle: Ecoinvent, EcotTransIT und Daten der Lieferanten
b) Scope 1 Emissionen wurden für die Jahre 2017-2023 neu berechnet.
c) Umfasst sowohl Scope 1 als auch Scope 2 Emissionen aller Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFCs, PFCs, SF6, NF3) , ausgedruckt als CO2-Äquivalente. Scope 1 Emissionen werden auf der Grundlage von Emissionsfaktoren aus dem EU-Emissionshandelssystem berechnet, Scope 2-Emissionen werden nach einer marktbasierten Methode berechnet. d) Im Jahr 2024 betrugen die Scope 1 Emissionen der operativen Kontrolle (RVL) 0,131 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, und die Scope 2 Treibhausgasemissionen waren null. e) Für alle Jahre wurden die Investitionen der Kategorie 15 in die Scope 3 Emissionen einbezogen.
f) Neuberechnung der Scope 3, Kategorie 1 (Kauf von Natronlauge mit geringer CO2-Emission am indonesischen Standort) für 2023
| Intensität der Treibhausgasemissionen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Gesamt-THG-Emissionena in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Umsatz (Mio. t/EUR) |
2024 | 2023 | 2022 | % N / N-1 | |
| Treibhausgasintensität (standortbezogen) | 0,00136 | ||||
| Treibhausgasintensität (marktbezogen) | 0,00121 | 0,00115 | 0,00115 | 5 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
| 2021) | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Absolute Emissionen des Zielumfangsb,c (Millionen Tonnen CO2 eq.) und absoluter Emissionsindexd (neue SBT, 2021=100%) |
2017 | 2021 (Basisjahr) |
2024 | 2023 | 2022 | Kurzfristiges SBT 2030d |
Langfristiges SBT 2050d |
| Absolute Scope 1 und 2 Treibhausgasemissionen | 1,96 | 1,77 | 1,69 | 1,51 | 1,44 | 1,03 | |
| Absolute Scope 3 THG-Emissionen | 1,89 | 1,82 | 1,49 | 1,34 | 1,45 | 1,37 | |
| Absolute THG-Emissionen 1, 2 und 3 | 3,85 | 3,59 | 3,18 | 2,85 | 2,89 | 0,36 | |
| Scope 1 und 2 Index | 111 % | 100 % | 95 % | 85 % | 81 % | 58 % | |
| Scope 3 Index | 104 % | 100 % | 82 % | 74 % | 80 % | 75 % | |
| Scope 1, 2 und 3 Index | 107 % | 100 % | 89 % | 79 % | 80 % | 10 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
b) Zielumfang: THG-Emissionen Scope 1, marktbasierte Scope 2 und Scope 3 Kategorien 1, 3, 4, 9 - ohne Kategorie 15
c) Aufgrund der neu berechneten Scope 1 Emissionen für 2017-2023 steigen die Emissionen im Basisjahr (2021).
d) Die SBT-Zielwerte entsprechen der erforderlichen Reduktion der absoluten THG Emissionen, d. h. 42 % im Scope 1 und 2 u. 25 % im Scope 3 für das kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel sowie 90 % im Scope 1, 2 und 3 für das langfristige SBT.
In Übereinstimmung mit den europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) hat Lenzing ihre Kennzahlen zur THG-Intensität überarbeitet, um die Einhaltung der ESRS sicherzustellen. Eine neue Kennzahl "Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro EUR Umsatzerlös" wurde in Übereinstimmung mit den ESRS berechnet (siehe Tabelle 25). Die bisherigen spezischen THG-Kennzahlen "Tonnen CO2-Äquivalent pro verkaufter Tonne Zellsto und Faser" und "Tonnen CO2-Äquivalent pro erzeugter Tonne Zellsto und Faser", jeweils absolut und als Prozentsatz im Vergleich zum Basisjahr 2017, wurden aufgrund des kurzfristigen SBT-Ziels beibehalten.
| Spezische Emissionenb,c (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellsto und Faser verkauft) und Indexe |
2017 (Ausgangs basis)d |
2021 | 2024 | 2023 | 2022 | Ziel 2024e | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen | 3,61 | 3,28 | 2,14 | 1,94 | 3,01 | |||
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen Index (2017 = 100%) |
100 % | 91 % | 59 % | 54 % | 83 % | 60 % | ||
| Spezische Emissionenb,c (Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne produzierter Fasern und Zellsto) und Indexe |
2017 (Ausgangs basis)d |
2021 | 2024 | 2023 | 2022 | Ziel 2025e | Ziel 2026e | Ziel 2027 |
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen | 2,59 | 2,38 | 1,49 | 1,49 | 2,11 | |||
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen |
Index (2017 = 100%) 100 % 92 % 58 % 58 % 82 % 55 % 53 % 50 %
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
b) Zielumfang: THG-Emissionen Scope 1, marktbasierte Scope 2 und Scope 3 Kategorien 1, 2, 3, 4, 9 - ohne Kategorie 15
c) Aufgrund der neu berechneten Scope 1 Emissionen für 2017-2023 sind die Emissionen des Basisjahres (2017) gestiegen.
d) Das vorherige SBT wurde im Jahr 2018 entwickelt, daher wurde 2017 als Basisjahr gewählt.
e) Diese Kennzahl ist relevant für die Bonusziele des Vorstands für langfristige Anreize (LTI).
ESRS 2 MDR-M, E1-5, E1-6]
Die Berechnung der THG-Emissionen für die Scopes 1, 2 und 3 folgt den entsprechenden Standards und Leitlinien des GHG Protocol.
Die lokalen Standorte melden der Konzerndatenbank monatlich Energie- und Brennstonputdaten sowie Emissionsfaktoren und Heizwerte. Sowohl auf Standort- als auch auf Konzernebene erfolgt die Energie- und THG-Bilanzierung gemäß dem GHG Protocol und den Anforderungen des ESRS E1. Die Rechnungslegungsgrundsätze werden auf der Grundlage der ESRS-Terminologie offengelegt.
Die Heizwerte und Emissionsfaktoren, die von den EU-Standorten verwendet werden, stimmen mit denen überein, die für die Berichterstattung im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems verwendet werden. Nicht-EU-Standorte können gemessene Emissionsfaktoren oder Literaturwerte gemäß den lokalen gesetzlichen Anforderungen verwenden. Andernfalls werden Verweise auf IPCC verwendet.
Der Energieverbrauch für die eigenen Betriebe von Lenzing wird als Einsatz von zugekauftem Strom, Wärme (Dampf) und Brennsto gemessen, der durch Zählerstände oder Rechnungen auf der Grundlage der direkten Quantizierung der Brennstoe überwacht wird. Die Brennstomengen werden mit den Heizwerten multipliziert, um den Energieverbrauch (in MWh) zu berechnen.
Die Energieintensität basiert auf dem Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe und dem Umsatz aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren. Zu den klimaintensiven Sektoren, die für die Ermittlung der Energieintensität der Lenzing Gruppe relevant sind, zählen: die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern und Faserzellsto. Die Umsatzerlöse, die zur Berechnung der Energieintensität verwendet werden, nden Sie in der Tabelle "Umsatzerlöse mit externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen", in den Notes, in der die Summe der Einzelposten "Division Fiber" und "Division Pulp" verwendet wird. Der Energieverbrauch der Umsatzkategorie "Sonstige" wurde nicht aus dem Gesamtenergieverbrauch herausgerechnet, da sein Einuss auf den Indikator nicht signikant ist. Die Kategorie "Sonstige" umfasst vor allem zentrale Verwaltungsfunktionen, übergreifende Aktivitäten und die Geschäftsaktivitäten des BZL (Ausbildung und Personalentwicklung). Die Energieintensität wird in MWh/EUR angegeben.
Scope 1 THG-Emissionen umfassen die direkten THG-Emissionen an den Produktionsstandorten von Lenzing. Für ihre Berechnung wird die Menge des verbrauchten Brennstos mit geeigneten Emissionsfaktoren multipliziert (siehe Abschnitt "Heizwerte und Emissionsfaktoren").
Scope 2 THG-Emissionen umfassen alle indirekten Emissionen im Zusammenhang mit der Erzeugung von erworbener und verbrauchter Elektrizität und Wärme. Die gesamte verbrauchte Energie wird durch Zählerstände oder Rechnungen überwacht. Bei der standortbezogenen Bilanzierung wird die aus dem öentlichen Netz verbrauchte Energie mit den entsprechenden standortbezogenen Emissionsfaktoren multipliziert, die in der Regel den Rest Mix widerspiegeln. Diese Faktoren werden aus dem IPCC 2021 GWP100 V1.02 (Länder- und Regionaldaten) entnommen. Die marktbasierte Bilanzierung berücksichtigt die Energiequelle des eingekauften Stroms/der eingekauften Wärme und die entsprechenden Emissionsfaktoren, die von öentlichen Händlern bereitgestellt und durch Grünstromzertikate wie Herkunftsnachweise oder Zertikate für erneuerbare Energien (RECs) belegt werden. Wie beim marktbasierten Ansatz werden Dampf und Strom an den Standorten Prachinburi (Thailand) und Grimsby (Großbritannien) sowie Dampf am Standort Nanjing (China) mit lieferantenspezi schen Informationen multipliziert. Die Daten und Informationen der Lieferanten beruhen auf den Vorschriften und dem IPCC. Für die Berechnung der THG-Emissionen des Scopes 2, die im Zielumfang enthalten sind, wurde eine marktbasierte Methode verwendet.
Scope 3 THG-Emissionen beziehen sich auf alle anderen indirekten Emissionen innerhalb des Bilanzierungsbereichs. Lenzing hat fünf von fünfzehn im GHG-Protokoll denierten signikanten Kategorien identiziert: Kategorie 1 "Erworbene Waren und Dienstleistungen", Kategorie 3 "Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten)", Kategorien 4 und 9 "Vorgelagerter und nachgelagerter Transport und Vertrieb" und Kategorie 15 "Investitionen". Der SBT-Zielumfang umfasst die Kategorien 1, 3, 4 und 9, schließt aber die Kategorie 15 aus (97 Prozent des Scope 3 Zielumfang sind abgedeckt). Die Scope 3 Kategorien enthalten Schätzungen der Wertschöpfungskette. Die relevanten Kategorien haben eine Schätzgenauigkeit von 2 (1 – genaue Zahl, 2 – Berechnung / genaue Schätzung, 3 – grobe Schätzung).
Scope 3 Kategorie 1: Die von Lenzing eingekauften Güter und Dienstleistungen werden sowohl nach der lieferantenspezischen Methode als auch nach der Durchschnittsdatenmethode berechnet. Die von Lenzing eingekauften Güter und Dienstleistungen werden anhand von drei Unterkategorien berechnet:
Holzernte: Die Berechnungen basieren auf geliefertem Rundholz multipliziert mit Ecoinvent-Emissionsfaktoren
Zugekaufter externer Zellsto: Die Berechnungen basieren auf den eingekauften Mengen und den LCA-Daten der Lieferanten.
Eingekaufte Chemikalien: Die Berechnungen basieren auf den Volumina der eingekauften Chemikalien, die zum Teil mit allgemeinen Emissionsfaktoren von Ecoinvent und zum Teil mit den von den Lieferanten bereitgestellten Daten multipliziert wurden. Der Anteil der lieferantenspezischen Daten liegt bei 42 Prozent der Scope 3 Emissionen der Kategorie 1.
Scope 3 Kategorie 3: Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) werden anhand von Durchschnittsdaten berechnet. Die THG-Emissionen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Brennstoen (Kohle, Erdgas, Biomasse usw.) entstehen, werden aus dem Brennstoverbrauch und den Ecoinvent-Emissionsfaktoren abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 4: Der vorgelagerte Transport von Lenzing umfasst eingekauften externen Zellsto, Rundholz und eingekaufte Chemikalien. Es wurde die distanzbasierte Methode angewandt – Transportvolumen, Transportwege und Transportarten wurden aus dem ERP-Logistiksystem entnommen. Die Emissionsfaktoren wurden von EcoTransIT abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 9: Der nachgelagerte Transport von Lenzing umfasst die verkauften Fasern und den Zellsto sowie die Nebenprodukte (Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural, Soda usw.). Es wurde die distanzbasierte Methode angewandt – Transportvolumen, Transportwege und Transportarten wurden aus dem ERP-Logistiksystem entnommen. Die Emissionsfaktoren wurden von EcoTransIT abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 15: Die Beteiligungen von Lenzing werden nach der investitionsspezischen Methode berechnet – öentlich verfügbare Daten, wie z. B. Nachhaltigkeitsberichte oder das EU-ETS-Register, werden verwendet.
Die folgenden Scope 3 Kategorien sind relevant, aber nicht wesentlich: Kategorie 2 (Investitionsgüter), Kategorie 5 (Abfallaufkommen in Betrieben), Kategorie 6 (Geschäftsreisen), Kategorie 7 (Pendelnde Mitarbeiter) und Kategorie 8 (vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter) - daher werden diese Kategorien aus dem Inventar ausgeschlossen.
Scope 3 Kategorie 10 (Verarbeitung verkaufter Produkte): In Übereinstimmung mit den Leitlinien des GHG Protocol zu Scope 3 hat Lenzing diese Kategorie aus dem Inventar ausgeschlossen. Lenzing ist ein Hersteller von Zwischenprodukten und hat keinen Einblick und keine Kontrolle/keinen Einuss auf die Verarbeitung der Lenzing-Produkte nach dem Verkauf. Beispielsweise gelangen Lenzing-Produkte in viele potenzielle nachgelagerte Anwendungen, die jeweils potenziell unterschiedliche THG-Emissionsprole aufweisen. Die mit der Weiterverarbeitung verbundenen THG-Emissionen hängen nicht nur von der verwendeten technischen Methode, sondern auch vom Standort und der Konguration des Verarbeiters ab. Eine Spinnerei mit einer 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien hat beispielsweise minimale Scope 1 und Scope 2 Emissionen, während eine Spinnerei, die zu 100 Prozent mit Kohlestrom betrieben wird, hohe Scope 1 und Scope 2 Emissionen aufweist. Es ist daher nicht möglich, die mit Kategorie 10 verbundenen THG-Emissionen vernünftig zu schätzen. Außerdem hat Lenzing als Zwischenlieferant keine Kontrolle oder Einuss auf betriebliche und nanzielle Entscheidungen in dieser Kategorie, um die THG-Emissionen zu reduzieren.
Die folgenden Scope 3 Kategorien sind nicht relevant: Kategorie 11 (Verwendung verkaufter Produkte), Kategorie 12 (Behandlung verkaufter Produkte am Ende der Lebensdauer), Kategorie 13 (Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter) und Kategorie 14 (Franchises).
Die THG-Emissionsintensität basiert auf den gesamten standortund marktbezogenen THG-Emissionen sowie den Einnahmen aus dem Finanzbereich und bezieht sich auf den Posten "Umsatzerlöse gemäß konsolidierter Gewinn- und Verlustrechnung". Die für diese Berechnung verwendeten Umsatzerlöse sind in der Tabelle "Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen" in den Notes.
Die in den Kapiteln "Energie und Brennstoe" und "Treibhausgasemissionen von Lenzing" berichteten Kennzahlen unterliegen keiner zusätzlichen externen Verizierung abgesehen von der Prüfung des Nachhaltigkeitsberichts.
Die Neuberechnung der Scope 1 THG-Emissionen für die Jahre 2017, 2021, 2022 und 2023 im Berichtsjahr ist auf eine regulatorische Änderung am Standort Lenzing in Österreich zurückzuführen. Zuvor wurde der fossile Anteil des am Standort verbrannten externen Abfalls geschätzt, jetzt basiert er auf direkten Messungen. Da der gemessene fossile Anteil höher ist als die Schätzung, erhöht dies die fossilen Scope 1 THG-Emissionen und reduziert die biogenen Scope 1 THG-Emissionen proportional um etwa 160 bis 170 Kilotonnen CO2.
Seit 2021 wird im strategischen Investitionsplanungsprozess ein interner Kohlenstopreis (ICP) von 75 EUR pro Tonne CO2 angewendet. Dieser ICP kommt zu den regulatorischen CO2-Preisen hinzu und wird einheitlich an allen Lenzing-Standorten für Scope 1 und Scope 2 CO2-Emissionen angewendet. Er wird als Schattenpreis (virtueller Cash Outow) für zukünftige CapEx-Projekte über 2 Mio. EUR verwendet, wobei zwei Business Cases berechnet werden: einer mit und einer ohne ICP. Der bereinigte interne Zinsfuß (IRR), der den ICP einschließt, wird für die Priorisierung der Projekte verwendet. Der Zweck des ICP besteht darin, künftige Kohlenstorisiken abzuschwächen, die Bevorzugung erneuerbarer Brennstoe gegenüber fossilen Brennstoen zu fördern und Energieezienzprojekte anzuregen. Der Kohlenstopreis wird aus Benchmark-Vergleichen mit Mitbewerbern und einem theoretischen Kohlensto preis von 50-100 USD pro Tonne CO2 (von der High-Level Commission on Carbon Pricing and Competitiveness) abgeleitet, der sich am 1,5 °C-Ziel orientiert. Die Verwendung des ICP im strategischen Investitionsplanungsprozess betrit den bereinigten internen Zinsfuß (IRR), ein wichtiges Projekt-Ranking-Kriterium, und wird nicht für Margen und Renditen verwendet.

[GRI 3-3f]
Lenzing ist der festen Überzeugung, dass die eigenen Bemühungen durch den Austausch mit Stakeholdern in der Industrie und der Zivilgesellschaft ergänzt werden sollten. Denn die Klimakrise erfordert Zusammenarbeit, um einen Systemwandel herbeizuführen. Lenzing unterzeichnete 2018 die UN Fashion Industry Charter for Climate Action und ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppen, die Lösungen für die Herausforderungen in der Industrie entwickeln. Lenzing unterstützt zudem die Bemühungen des World Resource Institute (WRI) und des Apparel Impact Institute (AII), um einen ausgereiften Fahrplan für die Bekleidungs- und Schuhindustrie zu entwickeln.
Für die Umsetzung der Maßnahmen, z. B. die Umstellung auf emissionsarme Brennstoe, sind ein unterstützender politischer Rahmen und entsprechende Anreize erforderlich. Derzeit ist Erdgas in vielen Teilen der Welt teurer als Kohle. Biomassebrennstoe sind nicht in ausreichendem Maße in der erforderlichen Menge verfügbar. Ebenso ist netzbasierter Strom aus erneuerbaren Energien in vielen Teilen Asiens nicht weit verbreitet und kommerziell verfügbar. Um emissionsarme Lösungen zu fördern, sind gleiche Wettbewerbsbedingungen erforderlich, z. B. eine globale CO2- Preisgestaltung und die Abschaung von Subventionen für fossile Brennstoe. Die Industrie und lokale Regierungen sollten ihre Anstrengungen intensivieren, um mehr erneuerbare Elektrizität zu erzeugen und so die derzeitigen Anlagen zu versorgen und das zukünftige Wachstum zu fördern.
Die Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) ist eine breite Stakeholder-Bewegung in der Textil-, Bekleidungs- und Modeindustrie mit dem Ziel eines ganzheitlichen Engagements für den Klimaschutz. Die Unterzeichner verpichten sich zu Klimazielen und schließlich zur vollständigen Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette der Modeindustrie in Übereinstimmung mit der Science Based Targets Initiative.
Das ursprüngliche Ziel der UN Fashion Industry Charter waren das Erreichen von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 und eine Reduzierung der Emissionen um 30 Prozent bis 2030. Diese Ziele im November 2021 aktualisiert, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wie vom Weltklimarat IPCC empfohlen auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, im Einklang mit SBTi. Ein erster Bericht, das "Climate Action Playbook", wurde 2020 veröentlicht. Er zeigt große Reduktionspotenziale für THG-Emissionen bei der Faserproduktion, dem Hauptrohsto der Modebranche, auf.
Lenzing ist Gründungsmitglied der Initiative. Aufgrund langjähriger Erfahrung in der Herstellung nachhaltiger Fasern auf Cellulosebasis und der Bewertung deren Umweltauswirkungen durch Lebenszyklusanalysen (LCA) trägt Lenzing aktiv zur Arbeitsgruppe, die sich mit Rohstoen beschäftigt, bei. Diese veröentlichte im Jahr 2021 einen Bericht mit dem Titel "Identifying Low-Carbon Sources of Cotton and Polyester". Darin wurden bestehende LCA-Studien zusammengefasst und Verbesserungsmöglichkeiten durch den Wechsel von Energiequellen, Technologieänderungen und Innovationen aufgezeigt. Mit aktiver Unterstützung von Lenzing seit 2021, wurde im Jahr 2023 ein weiterer Bericht mit dem Titel "Man-Made Cellulose Fibers" veröentlicht. Dieser Bericht basiert auf Beiträgen einer Reihe von Stakeholdern, einschließlich andere Hersteller von regenerierten Cellulosefasern, Bekleidungsunternehmen, NGOs und Nachhaltigkeitsdienstleistern.
Lenzing hat mit ihrem Klimaaktionsplan auch zum Bericht "Aggregate report of the transition plans" beigetragen. Darin geben 42 Unterzeichneter ihre Pläne bekannt, von denen 80 Prozent genehmigte SBTs haben. 2024 lieferte Lenzing hauptsächlich einen Beitrag zur Gruppe der Low Carbon Manufacturers.
Elf führende Unternehmen, darunter auch die Lenzing Gruppe, gründeten im September 2020 unter der Leitung des nova-Instituts (Deutschland) die Renewable Carbon Initiative (RCI). Das Ziel der Initiative ist es, den Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlensto für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und zu beschleunigen. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf rund 80 gestiegen, darunter Unternehmen wie Beiersdorf (Deutschland), BASF (Deutschland), Cosun Beet Company (Niederlande), Givaudan (Schweiz), Henkel (Deutschland), IFF (USA), Ikea (Schweden), Lego (Dänemark), NESTE (Finnland), TÜV (Österreich), Unilever (Großbritannien) und UPM (Finnland). Die Renewable Carbon Initiative strebt das Ende des fossilen Zeitalters für alle organischen Chemikalien und Materialien bis 2050 an. Das Konzept des erneuerbaren Kohlenstos, das für Rohmaterialien unerlässlich ist, bekommt immer mehr Aufmerksamkeit und Rückenwind – auch von politischer Seite. 2024 veröentlichte das RCI wissenschaftliche Hintergrundberichte, veranstaltete mehrere Webinare und war auf verschiedenen Veranstaltungen präsent. Lenzing nahm aktiv an verschiedenen RCI-Arbeitsgruppen teil und ist Vorstandsmitglied.
Die THG-Emissionen von Lenzing werden gemäß dem GHG-Protocol berechnet. Daneben beteiligt Lenzing sich durch den Branchenverband CEPI an der Weiterentwicklung verbundener Standards und Leitlinien.
Das GHG Protocol hat einen Prozess zur Entwicklung neuer Standards bzw. Richtlinien eingeleitet, wie Unternehmen die folgenden Aktivitäten in ihren THG-Inventaren berücksichtigen sollten: die Entfernung und Abscheidung von Kohlensto, Landnutzung, Landnutzungsänderung sowie Bioenergie. Ein Ansatzpunkt für die Initiative ist die Kritik an der Klimaneutralität von Bioenergie und Emissionen aus biogenen Quellen.
Das Ergebnis dieses laufenden Prozesses wurde für 2024 erwartet und wird nicht nur auf die cellulosebasierte Faserindustrie, sondern auf die gesamte cellulosebasierte Bioökonomie entscheidende Auswirkungen haben.
Nach Ansicht von Lenzing sind nachhaltig bewirtschaftete Wälder und Plantagen wichtige Faktoren zum Klimaschutz durch Kohlenstoabscheidung und -speicherung im Wald, geerntete Holzprodukte und die Substitution fossiler Materialien mit hohem CO2- Fußabdruck. Darüber hinaus sind nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder der beste Weg, um die Biodiversität zu schützen und den Wald für Menschen weiterhin erlebbar zu machen, z. B. in Form von Naherholungsgebieten oder durch deren mikroklimatische Vorteile (Ökosystemleistungen).
Daher hat Lenzing über ihren Branchenverband CEPI Input für den Prozess geliefert, sich 2022 an der Revisionsgruppe zur Kommentierung des Leitfadenentwurfs beteiligt und bis März 2023 einen Pilotversuch für den Leitfadenentwurf durchgeführt. Bei der Überprüfung nach dem Pilotversuch trat Lenzing der erweiterten Technischen Arbeitsgruppe ("TAG+") bei. Die Gruppe war bis Herbst 2024, bis zur ihrer Auösung aufgrund eines Führungswechsels, aktiv.
Ende 2024 waren alle strittigen Themen gelöst, außer der CO2- Bilanzierung für Wälder. Geplant ist die Fertigstellung von Version 1.0 des LSRG, ohne das ungelöste Thema der CO2-Bilanzierung für Wälder. Darüber wird 2025 in einer neuen technischen Beratungsgruppe weitergesprochen werden.
Lenzing ist regelmäßige Teilnehmerin an den jährlichen Mitgliederversammlungen von Cascale. Auf diesen Konferenzen nimmt Lenzing aktiv an Gruppendiskussionen und Arbeitstreen mit anderen Unternehmen und Partnern der Industrie teil, um an den Benchmarking-Instrumenten von Cascale weiter zu feilen. Bei diesen Diskussionen und Treen geht es um Themen im Zusammenhang mit Klimawandel, Umweltverschmutzung, Wasser- und Meeresressourcen, Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sowie Themen rund um die Arbeitskräfte des Unternehmens. Zudem nahm Lenzing an der speziellen Mitgliederversammlung von Cascale für die DACH-Region teil, die 2024 erstmals stattfand. Sie soll den Austausch der Mitgliedsorganisationen entlang der Wertschöpfungskette ermöglichen, die künftigen strategischen Entwicklungen von Cascale koordinieren sowie die Position der Mitglieder stärken.
Lenzing führt Dialog mit Lieferanten über Lieferung von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck durch Nutzung von erneuerbarem Strom. Daher werden lieferantenspezische Fußabdrücke verlangt. Das hat bewirkt, dass Lenzing nun Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck von zwei Lieferanten in Europa und einem in Asien erhält.
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing ist sich bewusst, dass das Vermeiden von Umweltverschmutzung von entscheidender Bedeutung ist. Das Unternehmen überwacht und steuert aktiv die Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und konzentriert sich dabei auf die Minderung von Umweltrisiken durch die Zellsto- und Faserproduktion. Lenzing versucht, neben der bloßen Einhaltung von Vorschriften durch strenge Maßnahmen, die Belastung durch Emissionen, Abwässer und Abfall so weit wie möglich zu reduzieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wird sichergestellt, dass die Vermeidung von Umweltverschmutzung in jeden Schritt des Fertigungsprozesses integriert ist. Lenzing befasst sich proaktiv mit den Herausforderungen der Umweltverschmutzung, um so einen Beitrag zu einer saubereren und lebenswerten Umwelt zu leisten und damit ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu unterstreichen.
Wasserverschmutzung: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung (nachgelagerte Wertschöpfungskette).
Mikroplastik: Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette).
Luftverschmutzung: Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste (eigene Tätigkeiten).
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen, siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben im Kapitel E2-2)
–
Operations Service Group
[ESRS 2 IRO-1]
Informationen über das Vorgehen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E2-1; GRI 3-3c]
Die Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen alle nationalen gesetzlichen Anforderungen und sind nach ISO 14001 zertiziert. Die 2023 eingeführte und vom Chief Technology Ocer (CTO) genehmigte Umwelt Policy und Standard der Gruppe spielt eine entscheidende Rolle im Umweltmanagementsystem des Unternehmens und dient als Grundlage für das Umweltprogramm und die langfristigen Ziele von Lenzing. Bis spätestens 2025 wird der Betrieb in allen Lenzing Produktionsstätten unabhängig von ihrem Standort mit diesem Standard konform sein. Dieser interne Standard ist so konzipiert, dass er die Best Practice der Branche und die Emissionsgrenzwerte der besten verfügbaren Techniken für die industrielle Zellsto- und Faserproduktion widerspiegelt (siehe Abschnitt zu EU-BVT unten). Darüber hinaus hat Lenzing die ZDHC-Leitlinien (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) für MMCF übernommen. Dieses ambitionierte Rahmenwerk zielt auf ständige Verbesserungen von Verschmutzungsparametern ab, insbesondere in Bezug auf die Luft- und Wasserverschmutzung. In ihrer Umwelt Policy und Standard verpichtet sich Lenzing, gefährliche Chemikalien (einschließlich SoCs und SVHCs) entlang der Lieferkette zu vermeiden und die im Produktionsprozess verwendeten Chemikalien auszuwählen, zu bewerten und zu entwickeln. Der Standard und die zugehörigen Maßnahmen werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems überwacht, welches unter die Verantwortlichkeit der Abteilung Global HSE fällt. Mit Audits bei den Unternehmen und an den Standorten der Gruppe wird geprüft, inwieweit die Umsetzung erfolgt ist. Bei Bedarf werden außerdem Korrekturmaßnahmenpläne erstellt. Darüber hinaus bleibt der Vice President (VP) of Global HSE der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung des Prozesses im gesamten Konzern und für dessen Einhaltung.
Beste verfügbare Techniken der EU (EU-BVT)
Alle Lenzing Standorte in der EU, darunter ein Viscosewerk, zwei Lyocellwerke und zwei Zellstowerke, erfüllten 2024 durchgehend die geltenden EU-BVT-Leistungskriterien für Emissionen, die in mehreren EU-Referenzdokumenten zu besten verfügbaren Techniken (BVT-Merkblätter) festgelegt sind. Die Einhaltung der EU-BVT bildet die Grundlage für die Erteilung und Überprüfung von Umwelt- und Betriebsgenehmigungen für die Anlagen in der EU und wird von den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten kontinuierlich überwacht. Die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften sowie die Anforderungen an das Management, das Monitoringprogramm und die Berichterstattung werden ebenfalls in Übereinstimmung mit den EU-BVT-Standards durchgeführt bzw. eingehalten.
Die EU-BVT gelten ausschließlich innerhalb der EU und haben außerhalb der EU keine Gültigkeit. Alle Faserprodukte, die an Lenzing-Standorten außerhalb der EU hergestellt werden, tragen daher das EU Ecolabel für herausragende Umweltleistung. Im Jahr 2023 wurde dem Produktionsstandort Lenzing in Purwakarta (Indonesien) das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) verliehen. Er ist damit der jüngste Standort der Gruppe, der Fasern mit diesem Label herstellt.
Die Umwelt Policy und Standard umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs; Chance durch Entwicklung und Umsetzung von Industrie-Benchmarks.
Ziel der Richtlinie für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt ist es, sicherzustellen, dass der Schutz der Menschen vor Schaden und die Erhaltung der Umwelt Grundvoraussetzungen für die Geschäftstätigkeit sind, wobei Sicherheit, Gesundheit und Umwelt als Unternehmenswerte verankert sind. Die auf der Unternehmenswebsite abrufbare SHE Policy gilt für die gesamte Lenzing Gruppe und wurde 2022 von der Konzernleitung genehmigt. Der VP Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Policy im gesamten Konzern zuständig ist. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleiter für den lokalen Rollout und die Umsetzung verantwortlich. Der Überwachungsprozess zur Einhaltung dieser Policy wird im Rahmen des Global HSE Managementsystems in Übereinstimmung mit ISO 14001 und ISO 45001 durchgeführt, um die Konformität mit Korrekturmaßnahmen und etwaige erforderliche derartige Maßnahmen zu bewerten.
Zu den Schlüsselelementen der SHE Policy zählen:
Die SHE Policy umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion.
Im Jahr 2023 wurde ein konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement eingeführt und vom VP Global HSE genehmigt. Er ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung und Einhaltung des Prozesses im gesamten Konzern.
Der Head of Global Environmental Management ist gemeinsam mit dem Group Chemical Management Specialist für die Entwicklung des Standards zuständig. Jeder Standort hat einen Beauftragten für Chemikalienmanagement, der für die Umsetzung der in diesem Standard festgelegten Grundsätze verantwortlich zeichnet. Der Geltungsbereich des Chemikalienmanagements ist Teil des Integrierten Managementsystems, das die Bereiche Umwelt, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Prozess- und Produktsicherheit umfasst. Um die Konformität sicherzustellen, wird durch interne Audits und Managementprüfungen kontrolliert, ob der tägliche Betrieb im Einklang mit der SHE Policy und dem Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe sowie den Managementsystemen für ISO 14001 und ISO 45001 steht. Darüber hinaus wird der Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe im Rahmen des Überwachungsprozesses durch Global HSE überprüft, um zu gewährleisten, dass, wenn erforderlich, entsprechende Korrekturmaßnahmen ergrien werden. Er beinhaltet umfassende Chemikalieninventare und Genehmigungsverfahren, die von einem externen IT-Berater individuell angepasst werden. Der Standard schließt eine Gefahrenbeurteilung und Expositionsabschätzung für jedes chemische Produkt ein, um nachweisen zu können, dass dessen Verwendung für das Personal, die Umwelt und die Nutzung in Produkten sicher ist. Der Prozess zur Umstellung des Chemikalienmanagements wurde 2020 eingeführt und schrittweise an allen Standorten umgesetzt, um einen einheitlichen konzernweiten Ansatz aller Standorte der Gruppe zu gewährleisten.
Auf Notfälle vorbereitet zu sein, ist für Lenzing entscheidend. Dazu gehören die Ausarbeitung von Notfallplänen, die Installation erforderlicher Hardware und die Durchführung regelmäßiger Übungen. Im Falle eines Zwischenfalls werden die Notfallpläne befolgt. Diese Verfahren werden bei den zuständigen Behörden registriert und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert. Die zur Entschärfung von Notfallsituationen erforderliche Ausstattung, wie etwa Löschgeräte, muss ordnungsgemäß gewartet werden. Regelmäßige Übungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter:innen wissen, wie sie in Notfällen, z. B. bei einem Chemieunfall, reagieren müssen. Ausführliche Notfallpläne und -verfahren sind in standortspezischen Dokumenten und im Sicherheitsdatenblatt (SDB) enthalten. Dies enthält auch Informationen zu angemessener persönlicher Schutzausrüstung (PSA), erster Hilfe, Brandbekämpfung und Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung. Zusätzliche Informationen zum Krisenmanagement nden sich auch im Leitfaden zum SHE Krisenmanagement der Gruppe.
Der Standard für das Chemikalienmanagement umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto und Faserproduktion; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion.
Lenzings Policy für Wasser befasst sich mit der Wasserverschmutzung und zielt auf eine Reduzierung der wasserbezogenen Emissionen nach der Wasseraufbereitung ab. Sie geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus, um Wasserqualität und -verfügbarkeit in den Regionen zu garantieren, in denen Lenzing tätig ist.
Die Policy für Wasser umfasst "Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt", sowie teilweise Aspekte der nachgelagerten Wertschöpfungskette in Bezug auf "Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung". Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Policy für Wasser nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
In ihrer Nachhaltigkeits-Policy ist Lenzing bestrebt, sowohl ihren ökologischen Fußabdruck als auch den ihrer Partner entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern. Die Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing befasst sich mit der "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion", indem sie die Umwelt bei ihren Aktivitäten und Geschäftsentscheidungen respektiert.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeit-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing hat keine Richtlinien zu den Wertschöpfungskettenaspekten der "Potentiell negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs". Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen. Lenzing hat keine Richtlinien bezüglich der "positiven Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können", da Lenzing Fasern kein Mikroplastik freisetzen und eine Alternative zu Kunststofasern darstellen.
[ESRS E2-2; GRI 3-3d, 303-2, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing hat sich dem "Supplier-to-Zero"-Programm der Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) verpichtet und von Beginn an die MMCF-Richtlinien übernommen. Alle Lenzing Viskosestandorte haben ihre erste Bewertung der "Supplier to Zero"-Plattform abgeschlossen und erfolgreich die Gesamtleistung der Stufe "aspirational" erreicht. Weitere Einzelheiten zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont nden Sie unter dem Ziel "ZDHC-Viscose".
In den letzten Abwassertestberichten 2024 erreichten die Standorte Prachinburi (Thailand) und Heiligenkreuz (Österreich) den Status "aspirational" bei ZDHC MMCF-Abwasser-Parametern sowie für die ZDHC Supplier to Zero Plattform. Weitere Informationen zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont nden Sie unter dem Ziel "ZDHC Lyocell".
Die Anlage von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) hat ihre Umweltleistung deutlich verbessert. Die abgeschlossene Anlagenmodernisierung seit 2021 im Wert von 100 Millionen Euro umfasst zwei Hauptkomponenten. Die erste ist die neue Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP), die das erste Jahr erfolgreich in Betrieb war. Die Daten für das Gesamtjahr zeigen, dass die CAP dazu beigetragen hat, Lenzings Ziel für "Luftemissionen" zu erreichen. Die zweite Komponente ist die Modernisierung der Kläranlage, die nachfolgend beschrieben wird.
Die Abwässer werden kontrolliert abgeleitet, um eine Kontamination des Grundwassers zu vermeiden. Das Prozesswasser wird in biologischen Abwasseraufbereitungsanlagen (Kläranlagen) behandelt. Die Lenzing Gruppe verfügt an all ihren Standorten mit Ausnahme von Grimsby (Großbritannien) über derartige Anlagen. Lenzing investierte 24 Millionen Euro in eine neue Kläranlage in Grimsby, um ihre ehrgeizigen Umweltstandards zu erfüllen. Die Inbetriebnahme wurde 2024 begonnen und die Anzucht der Biomasse wird im Januar 2025 beginnen. Das Wachstum und die Akklimatisierung der Biomasse wird voraussichtlich drei bis sechs Monate dauern. Anschließend wird der Anlagenbetrieb auf optimale Leistung und Ezienz ausgerichtet. Diese Maßnahme wird den Standort in seinem Nachhaltigkeitsfahrplan einen großen Schritt voranbringen und den Weg für die Erfüllung des "ZDHC-Lyocell"-Ziels ebnen. Sobald die Anlage in Vollbetrieb ist, wird sie die Wasseremissionen um 65 Prozent bis 80 Prozent verringern.
An den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) werden aus den Abfallströmen der Zellstoproduktion bereits in einem frühen Stadium des Bioraf nerieprozesses organische Verbindungen extrahiert. Dadurch verringert sich die CSB-Belastung (CSB = chemischer Sauerstobedarf) im Abwasser deutlich. Am Standort Paskov wird CSB zudem in Biogas umgewandelt, das vor Ort als Brennsto verwendet wird. Das sind Beispiele für einen Best-Practice-Ansatz: Potenzielle Abwasserströme werden zu nützlichen Produkten verarbeitet, wodurch Verschmutzung vermieden und die in den Abwasseraufbereitungsanlagen zu behandelnde Abwassermenge reduziert wird.
Das Lenzing-Werk in Purwakarta (Indonesien) hat seine Kläranlage modernisiert. Der Bau wurde 2023 abgeschlossen und ist seit Anfang 2024 voll in Betrieb, wodurch die Abwasseremissionen (CSB und Sulfat) erheblich reduziert wurden.
Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Projekt zur Modernisierung der Kläranlage am Standort Mobile in den USA genehmigt. Die Lyocellanlage war eine der ersten ihrer Art. Ziel ist die Modernisierung der bestehenden Kläranlage, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe und die Zielvorgabe für CSB-Emissionen zu erfüllen. Diese Investition wird nicht nur dazu beitragen, die künftigen ZDHC-Anforderungen für die Lyocellproduktion zu erfüllen, sondern auch eine potenzielle Erweiterung der Faserproduktionskapazität ermöglichen. Das Projekt umfasste die Renovierung bestehender Strukturen und neue modulare Elemente für eine hochmoderne Abwasserbehandlung, um den Lebenszyklus der Kläranlage zu verlängern. Im Mittelpunkt standen die Verringerung des Nitratgehalts und eine bessere Sterilisation sowie der Ersatz kritischer Infrastruktur, deren Lebenszyklus sich dem Ende neigt. Der Bau wurde im Dezember 2023 fertiggestellt. Seit Mai 2024 sind die neuen Systeme vollständig in Betrieb. Aktuell werden sie justiert, um eine optimale Leistung zu garantieren.
Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Umsetzung der Higg-FEM-Bewertung fort und führte an allen Produktionsstandorten Selbstbewertungen durch, um die Emissionen von Schadstoen und bedenklichen Stoen zu überwachen, die mit der Umweltverschmutzung verbundenen Risiken zu verringern und Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung zu entwickeln. Darüber hinaus wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer Überprüfung durch Dritte unterzogen.
Lenzing setzt derzeit keine Maßnahmen bezüglich der Wertschöpfungskettenaspekte der folgenden Auswirkungen: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung; "Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs". Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
Lenzing ergreift keine Maßnahmen hinsichtlich der "positiven Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern", da Lenzing Fasern eine Alternative darstellen und Kunststofasern ersetzen können.
Ziel "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreicht.
[ESRS E2-3; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Luftemissionen | Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a |
2023 Erreicht |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Status in 2024 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertiziert. Nach mehr als einem Jahr Betriebszeit hat die installierte CAP zu einer entsprechenden Verringerung der Schwefelemissionen beigetragen. Somit wurde das |
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
| ZDHC Viscose |
Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2026 |
2026 Auf Kurs |
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|---|---|---|---|---|
| Status in 2024 Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt und Lenzing arbeitet aktiv an der Überarbeitung der MMCF-Version 3 mit. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Zusätzlich zu den Zielen "Abwasser" und "Luftemissionen" haben alle Lenzing Viscosestandorte ihre erste Bewertung der Supplier to Zero Platform abgeschlossen und die Gesamtbewertung für das angestrebte Niveau "aspirational" erfolgreich erreicht. |
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| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028b |
2028 Auf Kurs |
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| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktionc | 2025 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2026 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Die Lyocell Standorte haben die Abwassertests durchgeführt und die MMCF-Bewertung auf der Supplier to Zero-Plattform im Jahr 2024 abgeschlossen. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich keine ZDHC-zertizierten Labore gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht durchgeführt werden. Die übrigen Standorte haben die Berichterstattung auf dem ZDHC-Gateway, die Bewertung auf der ZDHC-Lieferantenplattform abgeschlossen und haben den Status "aspirational" erreicht. Das Ziel des Standorts Grimsby (UK), den "foundational" Status zu erreichen, wurde durch Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen vom Zieljahr 2025 auf 2026 verschoben. Der Standort hat jedoch bereits erhebliche Fortschritte gemacht und wird Anfang 2025 eine moderne |
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
Kläranlage in Betrieb nehmen können.
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstobedarf CSB)) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024 (Ausgangsbasis 2014)a,b |
2024 Verzögert |
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| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert eine neue Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Grimsby (Großbritannien) | 2024 Maßnahmen durchgeführt |
Status in 2024 Die Aufrüstung der Kläranlage in Purwakarta (Indonesien) erfolgte 2023, und die vollständige Inbetriebnahme wurde Anfang 2024 durchgeführt. Das Kläranlagenprojekt in Grimsby (Vereinigtes Königreich) verläuft weiterhin nach Plan, und die Inbetriebnahme der Anlage hat begonnen. Sie wird Anfang 2025 in Betrieb gehen und damit den Weg für die Erfüllung des ZDHC-Ziels ebnen. Das COD-Reduzierungsziel konnte jedoch nicht im Jahr 2024 erreicht werden, da dafür ein ganzjähriger Betrieb der Kläranlage in Grimsby (UK) vorausgesetzt ist.
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes.
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
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|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten, und 2023 die erste externe Verizierung durch |
2023 Erreicht |
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| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
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| Status in 2024 Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4,0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat |
für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3,0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Im Einklang mit Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und im Bestreben, der stetig steigenden Nachfrage nach einer besseren Umweltleistung in der Lieferkette gerecht zu werden, hat Lenzing freiwillige Ziele für Luftemissionen (Verringerung spezischer Schwefelemissionen) und Abwasser (Verringerung spezischer CSB-Emissionen) auf Konzernebene festgelegt. Diese Ziele verwenden 2014 als Basisjahr, wobei die absoluten Gesamtemissionen in die Luft und in Gewässer in diesem Jahr als Referenzpunkt dienen (siehe Tabellen 28 und 30). Die Ziele basieren auf den Leistungsstufen des EU Ecolabel und den besten verfügbaren Techniken der EU (EU-BVT) gemäß der EU-Industrieemissionsrichtlinie sowie auf wissenschaftlichen Messungen. Darüber hinaus stimmen diese Ziele vollständig mit den Anforderungen externer Stakeholder überein, inklusive Kunden und NGOs wie der Changing Markets Foundation, sowie einer Gruppe von Marken, die sich ebenfalls zur Roadmap der Changing Markets Foundation verpichtet haben. Daneben waren auch interne Stakeholder wie das Corporate Sustainability Team, das Health, Safety and Environment (HSE) Team, die Operations und Commercial Teams sowie der Vorstand am Zielsetzungsprozess beteiligt. Ferner wurde auch für Lenzings Standort im britischen Grimsby ein Ziel für Abwasseremissionen (Reduzierung des CSB-Emissionen) festgelegt. Dies geschah gemeinsam mit der britischen Behörde im Rahmen der Umsetzung des EU-Referenzdokuments zu besten verfügbaren Techniken (BVT-Merkblatt; Einheitliche Abwasser-/Abgasbehandlung und einheitliche Abwasser-/Abgasmanagementsysteme in der Chemiebranche).
Zudem hat Lenzing ihre freiwilligen Ziele für die Umsetzung der ZDHC-Richtlinien für ihre Viscose-/Modal- und Lyocell-Produktionsstätten deniert. Das ZDHC-Programm ist eine Brancheninitiative, die eine Verringerung des Ausstoßes gefährlicher Chemikalien in der Textil- und Bekleidungsindustrie anstrebt und ausgehend von den besten verfügbaren Techniken und guten Branchenpraktiken Orientierung bietet. Der ZDHC-Zertizierungsrahmen bietet eine Plattform (ZDHC-Gateway) für die Überwachung, Nachverfolgung, Berichterstattung und Weitergabe der Ergebnisse entlang der Lieferkette. Um eine Umsetzung nach den höchsten Standards sicherzustellen, ernennt ZDHC in verschiedenen Ländern autorisierte Labors, die Tests durchführen und Bericht erstatten. Kunden und Marken spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Nachweise für eine saubere Produktion und Zertizierungen, wie das ZDHC, fordern. Die Einbeziehung von Stakeholdern in ZDHC für die Erstellung der Richtlinien und die Einbindung von Kunden waren die Grundlage für die Festlegung von Zielen für eine verantwortungsbewusste Faserproduktion. Der Zielsetzungsprozess wird von Corporate Sustainability geleitet und erfolgt mit Beteiligung anderer interner Stakeholder im HSE Team, den Operations und Commercial Teams sowie des Vorstands. Das Ziel "ZDHC Viscose" wurde erstmals 2020 festgelegt (Basisjahr), und damals berichteten keine Viscose-Standorte (Ausgangswert) gemäß der ZDHC-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinie für Abwasser und Luftemissionen. Das Ziel "ZDHC Lyocell" wurde dagegen erstmals 2022 (Basisjahr) festgelegt und damals berichteten keine Lyocell-Standorte (Ausgangswert) gemäß der ZDHC-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinie für eine verantwortungsvolle Produktion.
Lenzings Ziel ist es, alle Produktionsstätten entsprechend dem Higg Facility Environmental Module (FEM) zu bewerten, d. h. sowohl die Faser- als auch für die Zellstoanlagen. Das Higg FEM ist ein standardisiertes Tool, um die Managementpraktiken und die Umweltleistung von Produktionsstätten zu messen und zu bewerten. Es liefert einen umfassenden Überblick über das Umweltmanagement und die Umweltauswirkungen einer Produktionsstätte und deckt Aspekte wie Energie- und Wasserverbrauch, Luftemissionen und Abfallmanagement ab. In diesem Zusammenhang hilft das Ziel "FEM" dabei, die Emission von Schadstoen und besorgniserregenden Stoen zu reduzieren. Nähere Informationen über
ESRS 2 MDR-T des "FEM" Ziels nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Um die harmonisierte Berichterstattung von Umweltdaten und der Umweltleistung sicherzustellen und das Basisjahr und den Zielfortschritt festzustellen, hat Lenzing für alle Herstellungsprozesse ihre Leitlinie zur Berichterstattung von Umweltdaten (Environmental Data Reporting Guideline) erstellt, die an allen Standorten eingeführt wurde. Diese Leitlinie legt die Mindestanforderungen und Methoden für die Überwachung, Bewertung und Meldung von Umweltdaten fest. Die Umweltdaten werden monatlich erhoben und bilden die Grundlage für die gesamte Umweltberichterstattung sowie die Festlegung von Zielen auf Gruppen- und Standortebene. Die festgelegten Ziele sind mit den Kernelementen der Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt sowie des Group Environmental Policy and Standard vollständig konform, die als Richtschnur für die Festlegung von Maßnahmen zur kontinuierlichen Verringerung von Emissionen, Abfall und Umweltverschmutzung dienen.
Lenzing hat keine Ziele bezüglich der Wertschöpfungskettenaspekte der folgenden Auswirkungen: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs. Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
Da Lenzing Fasern kein Mikroplastik freisetzen und eine Alternative zu Kunststofasern darstellen, hat Lenzing keine Ziele in Bezug auf "Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative darstellen und Kunststofasern ersetzen können" festgelegt.
Die Lenzing Gruppe erzeugt und verwendet kein Mikroplastik. Das ist für Lenzing eine bedeutende Chance, da das wachsende Bewusstsein von Kunden für die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik zu einer stärkeren Nachfrage nach Lenzing Fasern führen könnte.
Die Luft- und Wasserverschmutzung umfasst die bedeutenden Emissionen der Zellsto-/Viscose-/Modal- und Lyocell-Produktionsstätten der Lenzing Gruppe. Es gibt keine wesentlichen Emissionen in den Boden. Tabellen 28 und 30 bieten eine Übersicht über die absoluten Emissionen in Luft und Gewässer. Die Tabellen enthalten Oenlegungen der PRTR-Schadstoe und freiwillige Angaben zu den Schwefelemission in die Luft sowie zu den Emissionen von Aminen und Sulfat (SO4) in Gewässer. Lenzing berichtet in Tabellen 29 und 31 auch über ausgewählte spezische Emissionen in Luft und Gewässer, um die Fortschritte in Bezug auf das Erreichen der Ziele "Luftemissionen" und "Abwasser" und bei der Verringerung spezischer Amin- und Sulfatemissionen zu verfolgen.
Gemäß den ESRS sind die jährlichen Emissionen eines PRTR-Schadstos durch einen Standort nur in der zu meldenden Gesamtsumme der Gruppe enthalten, wenn der in Verordnung (EG) Nr. 166 2006 Anhang II genannte Emissionsschwellenwert überschritten wird. Lenzing hat sich jedoch entschieden, folgende Schwellenwerte nicht anzuwenden: a) Schwellenwerte für CSB-Emissionen, da sie für das Nachhaltigkeitsziel "Abwasser" relevant sind, das festgelegt wurde, bevor die ESRS anwendbar wurden, und b) Schwellenwerte für Sulfat- und Aminemissionen in Gewässer sowie Schwefelemissionen in die Luft, da sie im oben genannten Anhang nicht als Schadstoe aufgeführt sind und freiwillig offengelegt werden.
Das Schadstofreisetzungs- und Verbringungsregister (Pollutant Release and Transfer Register, PRTR) ist ein vorgeschriebenes System, das in der EU verwendet wird, um Schadstoemissionen in die Luft und in Gewässer zu verfolgen und oenzulegen. Lenzings EU-Standorte (einschließlich des Standorts in Großbritannien) befolgen die EU-Gesetzgebung und ihre Datenberichterstattung kann direkt in den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen werden. Das PRTR gilt jedoch mit Blick auf vorgeschriebene Oenlegungen, die einer behördlichen Überprüfung unterliegen, nicht für Standorte außerhalb der EU. Daher verwendet die Lenzing Gruppe folgende Grundsätze, um über PRTR-Schadstoe für Standorte außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der EU zu berichten. Zunächst wurden die betreenden Schadstoe ausgehend von den Oenlegungen der EU-Standorte bestimmt, da allgemein anerkannt ist, dass identische Herstellungsprozesse (Zellsto, Viscose, Lyocell) dieselben Umweltprobleme, z. B. Emissionen, verursachen. Im nächsten Schritt wurden die PRTR-Schadstoe für die einzelnen Standorte bewertet. Ausgehend vom PRTR-Meldeschwellenwert wurde entschieden, ob sie in die Berichterstattung aufzunehmen sind. Als Referenz diente hierfür der große Standort in Lenzing (Österreich), einschließlich aller Hauptproduktgruppen und sämtlicher Dienstleistungstätigkeiten des Standorts. Alle Nicht-EU-Standorte haben Umweltprogramme und Programme zur Überwachung von Umweltverschmutzung eingeführt, die im Einklang mit nationalem Recht stehen und teilweise darüber hinausgehen. Dennoch sind nicht alle identizierten PRTR-Schadstoe in diesen Überwachungsprogrammen enthalten. In diesen Fällen wird anhand von Tests unabhängiger Dritter, z. B. den halbjährlichen ZDHC-Testergebnissen in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien), geschätzt, ob die Emissionen eines bestimmten Standorts über einem PRTR-Schwellenwert liegen und in die gemeldete Gesamtsumme für die Gruppe aufgenommen werden sollten. Dazu wird die Konzentration der Proben mit der jährlichen Abwassermenge multipliziert, um die jährlichen Mengen zu berechnen (die dann mit den Schwellenwerten verglichen werden können). An einigen Standorten werden bestimmte PRTR-Schadstoe nicht gemessen. Dies liegt daran, dass sie diese Schadstoe nicht erzeugen oder dass sie keine diesbezüglichen gesetzlichen, genehmigungsrechtlichen oder Selbstüberwachungsanforderungen haben.
Die Methoden zur Quantizierung der Emissionen werden in öffentlich zugänglichen PRTR-Oenlegungen der EU-Standorte berichtet und basieren auf direkten und regelmäßigen Messungen durch interne und externe Labors. Sie stehen im Einklang mit nationalen und EU-Verordnungen und Best Practices und werden den zuständigen Behörden gemeldet. An Nicht-EU-Standorten werden Emissionen gemäß den lokalen Anforderungen oder gesetzlichen Pichten, lokalen Standards oder, wenn solche fehlen, gemäß Lenzings internen Überwachungsanforderungen quantiziert.
Berücksichtigung der im ESRS denierten Methodenhierarchie für die Quantizierung von PRTR-Schadstoen: Die Messmethoden werden gemäß den nationalen Vorschriften und Genehmigungsanforderungen ausgewählt. Diese können im Vergleich zu direkten Messungen minderwertige Methoden vorschreiben oder zulassen. Für einige Schadstoe ist es jedoch auch notwendig, auf minderwertige Methoden zurückzugreifen, da direkte Messtechniken nicht verfügbar sind. Alle Standorte halten sich an ein Wartungsund Kalibrierungsprogramm für Messgeräte entsprechend den internen und externen Anforderungen. Die Oenlegungen auf Konzernebene werden von keiner anderen externen Stelle als dem Wirtschaftsprüfer validiert. Auf Standortebene wird die Berichterstattung über Schadstoe, welche durch Genehmigungen abgedeckt sind, jedoch von den lokalen Behörden validiert.
Die endgültigen Emissionen entsprechen dem Produkt aus Luftstrom und Konzentration.
Die PRTR-Schwellenwerte gelten nicht für die Oenlegung von Schwefelemissionen. Die Schwellenwerte wurden jedoch erstmals auf SOX- und NOx-Emissionen angewendet, weil die ESRS für den laufenden Berichtszeitraum in Kraft getreten sind. Dementsprechend wurden Standorte, die unter den Schwellenwerten lagen, nicht in die Gesamtsummen für die Gruppe aufgenommen.
| Absolute Emissionen in der Ablufta | ||||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)b,c |
34.787 | 8.427 | 18.798 | 21.449 |
| SO2 c |
3.908 | 2.535 | 2.220 | 2.419 |
| NOx c |
3351 | 2.707 | 946 | |
| Feinstaub (PM10) | 135 |
a) Beinhaltet alle Produktionsstandorte. Die Schwefelemissionen wurden mithilfe des Massenbilanzansatzes berechnet. Die SO2-Emissionen basieren auf Messungen. b) GRI Indikator 305-7
c) Die PRTR-Schwellenwerte gelten nicht für Schwefelemissionen. Da die Schwellenwerte für SO2- und NOx-Emissionen in die Luft gelten, sind die Werte nicht direkt vergleichbar.
Die Luftemissionen sind hauptsächlich den Zellsto- und Viscose-Prozessen sowie der Energieerzeugung aus der Verbrennung von Kraftstoen zuzuordnen. Alle Standorte überwachen Emissionen und Parameter gemäß den jeweiligen Genehmigungsvorschriften und nationalen Anforderungen entweder intern oder durch ein externes Labor, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.
Die Schwefelemissionen wurden in den letzten Jahrzehnten durch die Installation von Recycling- und Rückgewinnungssystemen drastisch reduziert. Mit dem Erreichen des Ziels "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreichte Lenzing eine 75-prozentige Reduktion der spezischen Schwefelemissionen in die Luft im Vergleich zu 2014. In absoluten Zahlen haben sich die Schwefelemissionen im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Dies ist hauptsächlich auf die Fertigstellung der zweiten CAP am Standort Purwakarta (Indonesien) im Jahr 2023 zurückzuführen. Alle Viscosefaser-Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe (Lenzing, Österreich; Nanjing, China und Purwakarta, Indonesien) sind mit den besten verfügbaren Abgasreinigungs- und Rückgewinnungstechnologien ausgestattet.
Alle Viscosefaser-Produktionsstandorte verfügen über kontinuierliche Überwachungssysteme, die den lokalen Genehmigungs- und Gesetzesanforderungen entsprechen, wobei Lenzing die maximalen Luftemissionen auch über einen Massenbilanzansatz berechnet. Um eine unzureichende Berichterstattung zu vermeiden, hat sich Lenzing entschieden, die Daten aus dem Massenbilanzansatz zu melden, falls dieser höhere Werte als die Messungen ergibt.
Stickoxide (NOx) entstehen bei der Verbrennung von Kraftstoen und bei der Zellstoproduktion. Der ESRS für 2024 umfasst alle bis auf zwei Lenzing Energieerzeugungsstandorte, deren Emissionen unter den PRTR-Schwellenwerten lagen, aber in den Bericht für 2023 aufgenommen wurden. Dennoch sind die Emissionen im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr Energie aus Biomasse verwendet und mehr Zellsto produziert wurde. Das neue Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Österreich) trug in seinem ersten vollen Betriebsjahr einen großen Teil dazu bei.
Schwefeloxid (SO2)-Emissionen entstehen bei der Zellsto- und Viscoseproduktion und wenn schwefelhaltige Kraftstoe zur Energieerzeugung verwendet werden. Im Jahr 2024 wurde ein Anstieg der absoluten SO2-Emissionen verzeichnet, der auf eine erhöhte Produktproduktion und Energieerzeugung zurückzuführen ist. Dies gilt trotz des Ausschlusses von zwei Standorten aus der Berichterstattung, deren Emissionen unter dem PRTR-Schwellenwert liegen. Die relativen SO2-Emissionen blieben jedoch an allen Standorten relativ stabil.
Feinstaub wird bei der Kraftstoverbrennung und Zellstoproduktion ausgestoßen. Der Schadsto wird 2024 zum ersten Mal gemeldet, und nur wenige Standorte überschreiten den PRTR-Schwellenwert.
| Spezischea Emissionen in der Abluftb | ||||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf kg/t, 2014 = 100%) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)c |
||||
| 100,0 % | 24,4 % | 60,3 % | 67,1 % | |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)d |
16,9 % | 42,1 % | ||
| SO2 d |
100,0 % | 46,8 % | 44,3 % | 67,4 % |
a) Spezische Emissionen sind Emissionen per Produktionseinheit der Lenzing Gruppe (d. h. Faserzellsto- und Faserproduktionsvolumen). Die spezischen Belastungen werden nur als Prozentsatz dargestellt, da die Produktionsmengen vertraulich sind und daher nicht berichtet werden.
b) Unternehmensspezischer Indikator
c) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Luftemissionen" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
d) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Die Emissionen in Gewässer werden ausgehend von der Abwassermenge und der Schadstokonzentration berechnet. Es werden alle Einleitungen von Standorten gemeldet, die sich unter Lenzings operativer oder nanzieller Kontrolle benden. Dazu gehören Einleitungen von separaten Standorten, die der operativen Kontrolle des Standorts Lenzing (Österreich) bei der Wasseraufbereitung zugerechnet werden.
Die PRTR-Schwellenwerte werden nicht auf CSB angewendet und gelten nicht für Amin- oder Sulfatemissionen. Alle anderen Emissionen sind PRTR-Schadstoe, über die im aktuellen Bericht erstmals berichtet wird. Alle gemeldeten Werte können daher für Jahresvergleiche herangezogen werden.
| (Tonnen) | 2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|---|
| CSBa | 6.110 | 5.626 | 5.527 | 5.056 |
| CSBb | 6.230 | 6.165 | ||
| SO4 b,c |
173.648 | 189.298 | 169.661 | 143.528 |
| Amineb,c | 198 | 183 | 206 | 250 |
| Gesamtsticksto | 138 | |||
| Gesamtphosphor | 100 | |||
| Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate (NP/NPEs) |
0 | |||
| Zink und Verbindungen (als Zn) | 5 | |||
| Halogenierte organische Verbindunen (als AOX) |
24 | |||
| Chloride (als Gesamt-Cl) | 8.234 | |||
| Fuoride (als Gesamt-F) | 4 |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Umfang des Ziels "Abwasser", das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
c) Unternehmensspezischer Indikator
CSB-Emissionen stammen aus der Zellstoffherstellung und allen Faserproduktionsprozessen. Ihre Verringerung ist Teil des Ziels "Abwasser" der Lenzing Gruppe. Die Gesamtemissionen von CSB haben sich in den letzten zwei Jahren erhöht, da zwei neue Produktionsstandorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) hinzugekommen sind und die Produktionsleistung gestiegen ist. Die CSB-Emissionen ohne diese beiden neuen Produktionsstandorte sind für das Ziel "Abwasser" relevant und werden zusätzlich ausgewiesen (siehe Tabellen 30 und 31). Da die Modernisierung der Kläranlage in Grimsby jedoch erst im Jahr 2025 vollständig in Betrieb genommen werden kann, wurde das Ziel nicht erreicht (weitere Informationen siehe oben unter "Maßnahmen").
| Spezischea Emissionen im Abwasserb |
||||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf kg/t, 2014 = 100%) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| CSBc | 100 % | 92,6 % | 101,0 % | 90,1 % |
| CSBd | 71,3 % | 78,7 % | ||
| SO4 d |
100 % | 76,2 % | 76,2 % | 90,0 % |
| Amined | 100 % | 64,7 % | 81,3 % | 137,7 % |
a) Spezische Emissionen sind Emissionen per Produktionseinheit der Lenzing Gruppe (d. h. Faserzellsto- und Faserproduktionsvolumen). Die spezischen Belastungen werden nur als Prozentsatz dargestellt, da die Produktionsmengen vertraulich sind und daher nicht berichtet werden.
b) Unternehmensspezischer Indikator
c) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
d) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Sulfate können bei der Faser- und Zellstoproduktion emittiert werden. Die absoluten Sulfatemissionen stiegen aufgrund der gesteigerten Produktionsleistung leicht an, die spezischen Emissionen blieben jedoch stabil. Sulfatemissionen sind keine Schadstoe im Sinne des EU PRTR und werden freiwillig gemeldet.
Amine sind spezisch für die Lyocell-Produktion. Lenzing überwacht die Emissionen ins Wasser an allen Lyocell-Produktionsstandorten. Die absoluten und spezischen Emissionen sanken aufgrund der kontinuierlichen Prozessoptimierung, Kostenoptimierungen und den betrieblichen Anpassungen am neuesten Standort in Prachinburi (Thailand). Es wird erwartet, dass der Standort Grimsby (Großbritannien) der Hauptverursacher der Aminemissionen im Konzern bleiben wird, bis die neue Abwasseraufbereitungsanlage vollständig in Betrieb ist.
Weitere in Tabelle 30 enthaltene PRTR-Schadstoe werden erstmals gemäß den ESRS-Anforderungen gemeldet. Die PRTR-Emissionsgrenzwerte für Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate (NP/NPEs) werden nur am Standort Lenzing (Österreich) überschritten. Der Standort schätzt die Emissionen anhand von externen Messungen, die alle sieben Jahre durchgeführt werden. Die Messwerte werden mit der Abwassermenge abgeglichen und entsprechen angepasst.
Weitere Informationen über andere Abfallströme neben Abwasser und Emissionen in derAbluft nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
[ESRS E2-5]
Die Definition von besorgniserregenden Stoffen (SoCs) und besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHCs) ist im ESRS-Anhang II enthalten. Im Rahmen dieser Definitionen wird eine Liste der in Teil 3 Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 eingestuften Gefahrenklassen bzw. Gefahrenkategorien als Kriterien dargelegt.
Die Chemikalien, die SoCs und SVHCs enthalten, werden durch Zuordnung der Gefahrenklassen in den Produktions-Chemikalieninventaren aller Lenzing-Standorte ermittelt.
Die Menge eines SoCs oder SVHCs in einem chemischen Gemisch wird auf der Grundlage seines Prozentsatzes berechnet, der im vom Lieferanten bereitgestellten Sicherheitsdatenblatt (SDB) angegeben ist. Die Mengenaufschlüsselung von SoCs und SVHCs nach Gefahrenklassen ist in den Tabellen 32 und 34 aufgeführt.
Die Gesamtzahl der SoCs ist der absolute Wert, unabhängig davon, ob ein SoCs in mehr als eine Gefahrenklasse fällt (siehe Tabelle 33).
| (SoCs) nach Gefahrenklassena | ||||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | H-Phrase | Inputb | Output | |
| Sensibilisierung der Haut Kategorie 1 |
H317 | 55.860,27 | 1,04 | |
| Sensibilisierung der Atemwege Kategorie 1 |
H334 | 0,04 | 0,04 | |
| Reproduktionstoxizität Kategorie 2 | H361fd | 71.466,79 | 8.732,85 | |
| Spezische Zielorgan-Toxizität, wiederholte Exposition Kategorie 1 |
H372 | 71.464,60 | 8.731,32 | |
| Gewässergefährdend (Chronisch) Kategorien 1 bis 4 |
H410 H411 |
37,53 | 37,53 | |
| Persistente, bioakkumulierbare und toxische oder sehr persistente, sehr bioakkumulierbare Eigenschaften |
EUH440 EUH441 |
2,19 | 2,19 |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faser-
produktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbe-
handlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
| besorgniserregenden Stoen (SoCs) a |
|||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | Inputb | Output | |
| Gesamt SoCs | 127.391 | 8.769 |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faserproduktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbe-
handlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
| (SVHCs) nach Gefahrenklassena | |||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | Inputb | Output | |
| Sensibilisierung der Atemwege (Artikel 57f - menschliche Gesundheit) |
|||
| 0,005 | 0,005 | ||
| Persistente, bioakkumulierbare (Artikel 57d) und toxische oder sehr persistente, sehr bioakkumulierbare Eigenschaften (Artikel 5e) |
2,192 | 2,192 | |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faser-
produktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbehandlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden vom Wirtschaftsprüfer, nicht aber von anderen externen Stellen validiert.

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe arbeitet aktiv mit der lokalen Bevölkerung zusammen, indem sie sich umgehend um Beschwerden kümmert und sofortige Abhilfemaßnahmen ergreift. Lenzing arbeitet eng mit den Vollzugsbehörden zusammen, indem es die Einhaltung der Genehmigungsauagen sicherstellt und alle Vorfälle umgehend meldet.
Die Multi-Stakeholder-Zusammenarbeit der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) hat einen besonderen Fokus und Arbeitsgruppen für Abwasser, Schlamm, feste Abfälle und Luftemissionen in der Textilindustrie initiiert. Lenzing ist seit 2018 Teil der Taskforce Man-Made Cellulosic Fibers (MMCF) zu Abwasser, Klärschlamm, Feststoabfall und Luftemissionen. Im Jahr 2020 hat Lenzing die veröentlichten ZDHC-Richtlinien für Abwasser, Luftemissionen und verantwortungsbewusste Faserproduktion für MMCF-Hersteller übernommen. Im Jahr 2021 hat Lenzing mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung gemäß der Abwasserrichtlinie in ihren Viscosebetrieben in Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China) und Lenzing (Österreich) begonnen. Im Jahr 2023 wurde die überarbeitete und erweiterte MMCF-Richtlinie v2.2 veröentlicht, die auch andere Fasern wie Lyocell umfasst. Lenzing setzt diese Richtlinie um, und die erste Berichterstattung für die Lyocell-Standorte begann im Oktober 2023. Derzeit wird eine Version der MMCF-Richtlinie (Version 3) ausgearbeitet, die voraussichtlich nächsten Sommer nalisiert wird. Sobald diese veröentlicht ist, wird Lenzing mit ihrer Umsetzung an allen Standorten beginnen.
Auf Standort- und Gruppenebene arbeitet Lenzing zusammen mit Technischen Arbeitsgruppen an der Überarbeitung der BVT-Merkblätter und mit dem European Chemical Industry Council (Cec) an der Weiterentwicklung der IED/BVT-Merkblätter.
Auf Gruppenebene arbeitet Lenzing mit verschiedenen Verbänden wie dem European Chemical Industry Council (Cec) und dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) an der Überarbeitung der EU-Chemikalienverordnungen.
2024 nahm Lenzing an regelmäßigen Update Calls zu bevorstehenden Änderungen und Verbesserungen des Bewertungsprozesses teil. Nähere Informationen zum Higg FEM nden Sie im Glossar.
Lenzing ist bestrebt, den Wasserfußabdruck seiner Produkte zu reduzieren, indem mehr Lenzing Zellsto verwendet und die Produktion von Spezialprodukten erhöht wird. Die Kommunikationsstrategie des Unternehmens nutzt Life Cycle Assessment (LCA) Daten, um seine Partner über den Wasserfußabdruck zu informieren und ihnen zu helfen, ihre Wasserziele zu erreichen. Dieses Engagement für ein nachhaltiges Wassermanagement stärkt die Position von Lenzing als weltweit führendes Unternehmen in der umweltfreundlichen Faserproduktion.
Angaben zum Thema Emissionen ins Wasser nden sich im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Wasserentnahme und Wasserverbrauch: Negative Auswirkungen auf Wasserressourcen aufgrund von Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette (Eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Wasserentnahme und Wasserverbrauch: Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette beim Erreichen ihrer Ziele durch Produkte mit verbessertem Wasserfußabdruck (Eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –
Policy für Wasser –
Gesetzte Maßnahmen [ESRS 2 MDR-A 68a]
–Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben im Kapitel E3-2)
Ziel "FEM" –Stakeholder
[ESRS E3 ESRS 2 IRO-1]
Informationen über den allgemeinen Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing berücksichtigt wasserbezogene Themen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ihrer Produkte. Die Lebenszyklusanalyse (LCA)-Methodik ist die Grundlage für die Identizierung von Hotspots und unterstützt die strategische Entscheidungs ndung. Lenzing ist bestrebt, überall dort, wo das Unternehmen direkt oder indirekt Einuss nehmen kann, einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Wasser zu leisten. Dazu gehören auch die Entnahme und der Verbrauch von Frischwasser, die Gegenstand des Lenzing Konzern-Umweltstandards und der Wasserpolicy sind. Diese Instrumente stellen eine kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung gemäß des ISO 14001, GRI, ESRS, CDP und anderen wasserbezogenen Standards und Leitlinien sicher. Abb. 10 veranschaulicht den Beitrag von Lenzing in diesem Zusammenhang entlang der Wertschöpfungskette.
Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohsto, der die Produktion von Faserzellsto und Cellulosefasern ermöglicht. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Wasser eine kostbare Ressource ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen den regionalen Wasserhaushalt belasten. Lenzing bezieht zertiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mildert so etwaige Auswirkungen auf Wasserverknappung. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind daher die eziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.
Lenzing bietet Fasern mit einem geringeren Wasserfußabdruck als herkömmliche Cellulosefasern an, um die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Fasern zu befriedigen, und entwickelt innovative Produkte, bei denen nachgelagerte Schritte in der Wertschöpfungskette entfallen. Dies trägt zur Verringerung der Wasserbelastung in der Textilindustrie bei, die häug in wasserarmen Regionen angesiedelt ist. Das Lyocell-Werk in Prachinburi, Thailand, ist der einzige Standort der Gruppe in einem Gebiet mit Wasserrisiko und hohem Wasserstress. Die wassereziente Lyocell-Technologie und die ständigen Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserverbrauchs am Standort sind daher entscheidend für das Engagement von Lenzing im Bereich Water Stewardship. Monitoring- und Optimierungsprogramme zielen darauf ab, den Wasserverbrauch in verschiedenen Prozessschritten wie Waschen, Rückgewinnung und Sprinkleranlagen zu reduzieren.
[ESRS E3-1; GRI 3-3c]
Lenzings Policy für Wasser wurde vom Vorstand genehmigt und 2022 veröentlicht. Sie nden Sie auf der Lenzing Website. Die Herstellung von Faserzellsto und Fasern ist mit der Wasserentnahme aus bzw. Emissionen in Gewässer(n) verbunden. Dadurch entstehen Abhängigkeiten von und potenzielle Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität in den Regionen der Produktionsstandorte. Lenzing steuert und bewertet aktiv ihren Wasserverbrauch in ihren eigenen Betrieben und bei ihren Produkten. Dabei befolgt sie einen konzernweiten Leistungsstandard für wasserbezogene Themen, der für alle Produktionsstandorte gilt. Dieser Standard beruht auf Best Practices der Branche wie EU-BAT und ZDHC und wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. Die Einhaltung der Policy für Wasser wird durch regelmäßige Audits im Rahmen des globalen Umweltmanagementprozesses gemäß ISO 14001 sichergestellt. Der Vice President (VP) Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Policy für Wasser insgesamt zuständig. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleiter und die HSE-Manager (Health, Safety und Environment) für den lokalen Rollout und die Umsetzung verantwortlich.
Lenzing erkennt das weltweit wachsende Problem von Wasserstress und -qualität an, das erhebliche Auswirkungen auf die Leben von Millionen Menschen hat. Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat Lenzing dem Wassermanagement Priorität eingeräumt und sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Wasserressourcen und deren Erhaltung zum Nutzen der Gemeinschaft, künftiger Generationen und des Unternehmens selbst verpichtet. Nähere Informationen zu Gebieten mit hohem Wasserstress nden
Sie im Abschnitt "Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser" in diesem Kapitel.
Die Policy für Wasser umfasst die folgenden Auswirkungen und Chancen: Negative Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch die Wasserentnahme von Lenzing und der Wertschöpfungskette; Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Ziele durch Produkte mit verbessertem Wasserfußabdruck.
Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser Abb. 10
a) Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
[ESRS E3-2; GRI 3-3d, 303-1]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Die Wasserrisikobewertung auf Unternehmensebene erfolgt durch die Sammlung kontextbezogener qualitativer und quantitativer Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion von Lenzing unter Verwendung des WRI Aqueduct Water Risk Atlas und des WWF Water Risk Filter. Diese Daten und Instrumente unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation und die Identizierung von Gebieten mit Wasserrisiken für bestimmte Standorte, einschließlich Regionen mit hohem Wasserstress, sondern geben auch Einblick in zukünftige Szenarien, wie z.B. jene, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht werden. Die Maßnahme ist ein kontinuierlicher jährlicher Prozess und wurde auch im Berichtsjahr durchgeführt.
Auf der Produktebene ist die Lebenszyklusanalysen (LCA) das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen durch die direkte und indirekte Geschäftstätigkeit, d. h. bei der eigenen Zellsto- und Faserproduktion bzw. in vorgelagerten Lieferketten. Dies unterstützt nicht nur die Untermauerung produktbezogener Umweltaussagen, sondern ermöglicht auch die Identizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial, wie z. B. die Zellstoproduktion (einschließlich Recycling) oder wichtige Chemikalien. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung von internen Umweltdaten, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung wichtiger besorgniserregender Stoe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten zur Wassernutzung bei Lieferanten. Während der Fokus ursprünglich auf Zellstoieferanten lag, werden nun auch Primärdaten von wichtigen Chemikalienlieferanten angefordert. Diese systematische Erhebung von Daten aus der eigenen Produktion von Lenzing und von ihren Lieferanten wird auf Anfrage durchgeführt und ießt in die fortlaufenden Aktualisierungen von LCA-Berechnungen für die Produkte von Lenzing ein.
Bis Ende 2024 wurde die Installation einer zusätzlichen Umkehrosmoseanlage im Lyocell-Werk am Standort Lenzing in Österreich abgeschlossen, die den Wasserverbrauch verringern wird, indem Wasser zurückgewonnen wird, das in anderen Prozessschritten genutzt werden kann. Darüber hinaus wird weniger Wasser für die NMMO-Rückgewinnung benötigt, wodurch sich die Wasser-Wiederverwendungsrate noch weiter erhöht. Ferner tragen Verbesserungen in der Spinnbad-Verdampfung zu einer deutlichen Verringerung der THG-Emissionen bei.
Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Implementierung der Higg FEM-Bewertung fort und führte Selbstbewertungen an allen Produktionsstandorten durch, um den Wasserfußabdruck zu überwachen, Risiken im Zusammenhang mit der Wassernutzung zu reduzieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserezienz zu entwickeln. Zusätzlich wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer unabhängigen Verizierung unterzogen.
Zu den Maßnahmen im eigenen Betrieb bezüglich der "Negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette" siehe den Abschnitt "Wasserverantwortung" in diesem Kapitel. Lenzing hat keine Maßnahmen ergrien, um diese Auswirkungen in seinen nachgelagerten Wertschöpfungsketten anzugehen, Lenzing hat Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
[ESRS E3-3; GRI 3-3e, 303-1]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sowie der Prozess zur Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) sind im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". Die Ziele zur Wasserverschmutzung nden Sie im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
||
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten, und 2023 die erste externe Verizierung durch |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
Status in 2024 Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4,0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3,0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Das Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) ist ein standardisiertes Tool, um die Umweltleistung von Unternehmen auf Ebene der Produktionsstätten zu messen und zu bewerten. Es bietet einen umfassenden Überblick über die Umweltauswirkungen einer Produktionsstätte und deckt Aspekte wie Energie- und Wasserverbrauch, Luftemissionen und Abfallmanagement ab. Aufgrund von Brancheninitiativen und standardisierten Ansätzen zur Überwachung und Verbesserung der Umweltleistung in der Wertschöpfungskette, haben viele Kunden die Umsetzung des FEM gefordert, um Daten zu Umweltaspekten von Lieferanten zu erfassen. Um die Wasserqualität und -verfügbarkeit an Lenzings Produktionsstandorten zu gewährleisten, strebt Lenzing eine kontinuierliche Reduktion des Wasserverbrauchs und der wasserbezogenen Emissionen an. Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses werden verschiedene Elemente berücksichtigt, die auch die Veränderung von Wasserverknappung in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels berücksichtigen. Die Ziele wurden anhand eines umfassenden Ansatzes deniert, der ein harmonisiertes Branchen-Benchmarking für mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette sowie Beiträge zu einschlägigen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beinhaltet, die eng mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens verbunden sind und diese maßgeblich unterstützen. Lenzing setzte das FEM-Ziel zur Verbesserung der Transparenz durch Umsetzung des Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) erstmals 2017 (Basisjahr) fest, damals mit null FEM-verizierten Standorten (Bezugswert). Jeder Standort legte individuelle Wasserziele für bestimmte Basis- und Zieljahre fest.
Der Higg FEM liefert ein klares Bild vom Wasser-Fußabdruck eines Standorts und ermöglicht es so, Risiken in Verbindung mit dem Wasserverbrauch zu verringern und Maßnahmen zur Steigerung der Wasserezienz zu denieren. In diesem Kontext ist das FEM-Ziel mit Lenzings Policy für Wasser konform. Denn es bietet Überwachungsmechanismen für die kontinuierliche Evaluierung und Verbesserung von wasserbezogenen Kennzahlen und unterstützt damit das Engagement für ein nachhaltiges Wassermanagement und den Erhalt von Wasserressourcen. Darüber hinaus adressiert Lenzings freiwilliges FEM-Ziel wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen, wie den Wasserverbrauch auf Ebene der Produktionsstätten und die Betriebsführung in Gebieten mit Wasserrisiken und mit Wasserstress. Nähere Informationen zu Gebieten mit Wasserrisiken nden Sie im Abschnitt"Wasserverbrauch" in diesem Kapitel. Die Maßnahmen zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf die Wasserqualität werden im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung" beleuchtet. Das Group Environmental Management Team war als Stakeholder an der Festlegung der Ziele gemeinsam mit dem Corporate Sustainability Team maßgeblich beteiligt.
Lenzing hat keine Zielvorgabe für die wasserbezogenen Themen der nachgelagerten Wertschöpfungskette, die "Negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch die Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette", Lenzing setzt Prioritäten und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
[ESRS E3-4; GRI 303-3, 303-4, 303-5]
Bei der Festlegung der Ziele wird auch die kontextabhängige Situation von Wasserressourcen mit einbezogen. Mit der Umsetzung des Higg FEM müssen Produktionsstätten ihre prognostizierte Wasserentnahme bzw. den prognostizierten Wasserverbrauch untersuchen, um beides zu reduzieren.
Lenzing will durch Wassermanagement sicherstellen, dass kostbare Wasserressourcen ezient genutzt werden, etwa durch die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Wasser im Betrieb. Das Zellstowerk in Paskov (Tschechische Republik) verfügt über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und benötigt daher nur wenig zusätzliches Wasser, um Verluste zu kompensieren. Darüber hinaus spart die integrierte Zellsto- und Faserproduktion am Standort Lenzing (Österreich) Wasser, da das Trocknen und die spätere Wiederbefeuchtung von zugekauftem Faserzellsto entfällt. Die Faserzellsto- und Faserproduktionsanlagen beziehen Wasser aus angrenzenden Wasserquellen (hauptsächlich Flüsse und Grundwasser) und von lokalen Lieferanten. Durch die inhärente Feuchtigkeitsaufnahme von Cellulosefasern und das Verdampfen im Kühlprozess werden erhebliche Wassermengen verbraucht. Das Spinnbad des Lyocellverfahrens enthält Wasser und das Lösungsmittel NMMO, um das Cellulose-Polymer vor dem Spinnvorgang zu lösen. Beim Viscoseverfahren wird eine Mischung aus Prozesschemikalien und Wasser verwendet. Bei beiden Produktionstechnologien wird Wasser recycelt und wiederverwendet, indem die Prozesschemikalien und/oder die Lösungsmittel mit sehr hoher Ezienz abgetrennt werden (siehe auch im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft"). Dieser aktuelle Stand der Technik wird in allen Produktionsstätten von Lenzing eingesetzt. Dies spart Wasser, bietet eine optimale Vorbehandlung für die Wasserentsorgung und hilft dabei, die Fasereigenschaften und qualität zu optimieren. Durch die Rückgewinnungssysteme erhält Lenzing marktfähige Co-Produkte und wiederverwendbare Prozesschemikalien. Eine nale Abwasseraufbereitungsstufe reduziert die Abwasserbelastung. Eine mögliche Verunreinigung der aufnehmenden Gewässer wird durch die Einhaltung und das Übertreen lokal vorgeschriebener Qualitätsanforderungen abgewendet.
| (m3 ) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|---|
| Alle Bereiche | ||||
| Oberächenwasser | 103.000.000 | 101.429.595 | 97.085.000 | 80.851.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 101.429.595 | 97.085.000 | 80.851.000 |
| Grundwasser | 14.000.000 | 14.226.523 | 12.747.000 | 14.335.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 14.226.523 | 12.747.000 | 14.335.000 |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Produziertes Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Wasser von Dritten | 0 | 9.600.396 | 8.961.000 | 5.701.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 9.600.396 | 8.961.000 | 5.701.000 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress |
0 | 1.325.900 | 1.837.000 | 0 |
| Gesamte Wasserentnahme | 117.000.000 | 125.792.211 | 118.793.000 | 100.887.000 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress |
0 | 1.325.900 | 1.837.000 | 0 |
a) Von Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)), keine Entnahme von anderem Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS))
| Gesamtwasserverbrauch pro Umsatz (m³/EUR Mio.) | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| Wasserintensität | 5.076 | 4.828 | 3.152 |
Die Gesamtwasserentnahme, -einleitung und der -verbrauch stiegen im Jahr 2024 aufgrund der höheren Produktionsleistung. Der einzige Standort in einem Wasserstressgebiet in Prachinburi (Thailand) stabilisierte jedoch seinen Betrieb, was zu niedrigeren Wasserentnahmen und -einleitungen im Vergleich zum Vorjahr führte.
Lenzing hat seine Wasserintensitätskennzahl überarbeitet, um die Einhaltung der ESRS zu gewährleisten. Die bisherige Kennzahl "Wasserentnahme pro produziertem Zellsto und Faser" wurde durch "Wasserverbrauch pro Nettoumsatz" ersetzt.
Erstmals wird auch das gesamte recycelte und wiederverwendete Wasser ausgewiesen. Die größten Beiträge stammen aus dem Kühlwasserkreislauf und dem Prozesswasserrecycling in der Lyocellproduktion. Eine Beschreibung des Umfangs, der Grundsätze der Bilanzierung und der Grenzen der Daten nden Sie weiter unten.
| Wasserverbrauch | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| (m3 ) 2014 |
2024 | 2023 | 2022 | ||
| Gesamtwasserverbrauch 9.000.000 |
13.520.862 | 12.173.000 | 8.087.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress |
0 635.726 |
867.000 | 0 | ||
| Gesamtwassermenge, die recycelt und wiederverwendet wird |
471.484.218 | ||||
| Wasserrückführung | |||||
| (m3 ) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 | |
| Wasserrückführung nach Zielort | |||||
| Oberächenwasser | 53.709.893 | 50.293.350 | 35.166.000 | ||
| Grundwasser | 0 | 0 | |||
| Meerwasser | 0 | 0 | |||
| Wasser von Dritten | 58.561.456 | 56.326.000 | 57.633.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 690.174 | 970.000 | 0 | ||
| davon Anteil Wasser von Dritten, das zur Verwendung an andere Organisationen geleitet wird |
0 | 0 | |||
| Wasserrückführung nach Wasserqualität | |||||
| Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 70.174.531 | 65.957.000 | 66.496.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 690.174 | 970.000 | 0 | ||
| Anderes Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 42.096.818 | 40.662.000 | 26.304.000 | ||
| Gesamte Wasserrückführung | 108.000.000 | 112.271.349 | 106.619.000 | 92.799.000 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 690.174 | 970.000 | 0 |
Die Wasserüberwachung und -berichterstattung von Lenzing erfolgt im Rahmen des extern zertizierten Umweltmanagementsystems nach ISO 14001. Alle Produktionsstandorte erfüllen die lokalen gesetzlichen und genehmigungsrechtlichen Anforderungen. Wasserentnahmen und -einleitungen werden gemessen und auf der Grundlage kontinuierlicher Messungen berichtet. Die Quellen aller Entnahmen sowie die Zielorte und die Qualität der Einleitungen werden überwacht und in den Tabellen 35 und 38 aufgeführt. Die Standorte stellen diese Informationen monatlich zur Verfügung. Sie werden dann für die Berichterstattung auf Konzernebene zusammengefasst. Der Wasserverbrauch ergibt sich aus der Dierenz zwischen Rückführungen und Entnahmen. Während die Daten
auf Konzernebene nicht von einer externen Stelle außer dem Wirtschaftsprüfer validiert werden, unterliegt die Überwachung der Wasserentnahme und -ableitung Inspektionen durch die lokalen Behörden an den Standorten.
Die Quantizierung der Wasserrecyclingströme auf Konzernebene ist eine neue Anforderung für die jährliche Berichterstattung. Wasserrecycling und -wiederverwendung werden an allen Lenzing-Standorten praktiziert, und Wasser, das in die Produktionsstätten gelangt, kann mehrfach verwendet werden, bevor es wieder in die Umwelt eingeleitet wird. Wasser, das in der Faser- und Zellsto produktion verwendet wird (Prozesswasser), Kühlwasser und Dampfkondensat werden in der Regel an den Standorten wiederverwendet und sind in der Gesamtzahl in Tabelle 37 enthalten. Die Quantizierung der Recycling-Praktiken des indonesischen Standorts ist noch im Gange und ist in diesem Bericht nicht enthalten. Der Grund dafür ist, dass die Wasserrecyclingströme für jeden Standort sehr spezisch sind. Aspekte, die das Wasserrecycling beeinussen, sind z. B. das lokale Klima, der Zugang zu Kühlwasser oder technologische und Know-how-bezogene Aspekte.
Für die Berichterstattung im Jahr 2024 werden bestimmte Wasserströme aus dem Zellsto- und Lyocellprozess in die Wiederverwendung einbezogen. Eine Beschreibung der Wasserwiederverwendung bei der Lyocellproduktion nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" weiter oben. Viele komplexe Recyclingsysteme, wie z.B. die Wiederverwendung von Wasser in verschiedenen Faserwaschschritten, sind in diesem Bericht jedoch nicht berücksichtigt, werden aber weiter untersucht.
Die ausgewiesene Gesamtzahl umfasst auch Wasser, das in Kühltürmen und kontaktlosen Wärmetauschern recycelt wird. Die Lenzing Gruppe betreibt Umlaufkühlsysteme mit Kühltürmen. Im Vergleich zu Durchlaufkühlsystemen ermöglicht dies das Recycling sehr großer Wassermengen. Die Menge des in solchen Kühlsystemen recycelten Wassers wird anhand von Kühlturmparametern und direkten Messungen (Durchussmesser) berechnet. Das Kühlwasserrecycling an den Standorten in Indonesien, den USA und der Tschechischen Republik sowie einige einzelne Kühltürme an anderen Standorten sind in den gemeldeten Werten noch nicht enthalten, da die erforderlichen Datenmeldeprozesse noch eingeführt werden.
Da die technischen Spezikationen noch bewertet werden, gibt es derzeit keine etablierte Grundlage oder ausreichende Daten, um eine sinnvolle Schätzung der fehlenden Wasserrecycling- und Wiederverwendungsströme abzugeben.

[GRI 3-3f]
Im Berichtsjahr hat Greenpeace in einer Studie die Grundwassernutzung der größten Industrieunternehmen in Österreich untersucht. Lenzing hat dazu beigetragen, indem sie die angeforderten Daten und andere Informationen übermittelt hat, die als Grundlage für die Analyse verwendet wurden. Die veröentlichten Daten bestätigen, dass die Grundwassernutzung von Lenzing innerhalb der zulässigen Mengen liegt. Der Greenpeace-Artikel und seine Ergebnisse nden Sie hier.
Lenzing beteiligt sich am ständigen und regelmäßigen Austausch über vielfältige Nachhaltigkeitsthemen. Das beinhaltet die Bereitstellung von LCA-Daten zum Wasser-Fußabdruck, um Marken und Einzelhändler beim Erreichen ihrer Wasserziele zu unterstützen. Darüber hinaus gibt Lenzing Daten zur Wassernutzung für Lenzing Fasern weiter.
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Das Weltwirtschaftsforum9 identiziert den Verlust der Biodiversität und Kollaps von Ökosystemen als eines der drei globalen Risiken für den Menschen und unseren Planeten, neben der Klimakrise. Gleichzeitig sind Investitionen in den Schutz der Biodiversität auch für den Geschäftserfolg von Lenzing entscheidend, da Holz der wichtigste Rohsto für Lenzing ist. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine intensivere Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme bekannt10 und können weiter erforscht und verstärkt werden. Das Unternehmen arbeitet daher weiterhin an Innovationen in den Bereichen verantwortungsvolle Systeme, Prozesse und Produkte, die die Risiken für die Umwelt verringern. Die Innovationen von Lenzing in der Faserproduktion bieten auch End-of-Life-Lösungen für Textil- und Vliesstoprodukte. 2023 erhielt das Unternehmen die erneute Bestätigung, dass die LENZING™-Standardfasern (LENZING™ Viscose Standard, LENZING™ Lyocell Standard und LENZING™ Modal Standard) biologisch abbaubar in Meeresumgebung sind, und zwar von der Scripps Institution of Oceanography an der University of California San Diego11. Lenzing ist der Corporate Engagement Group der Science Based Targets for Nature (SBTN) und dem European Business Nature Commitment beigetreten.
Klimawandel als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Negative Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Klimawandel als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten (eigene Tätigkeiten, vorgelagerte Wertschöpfungskette)
Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätsverlust (vorgelagerte Wertschöpfungskette)
Landnutzungsänderungen als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaffung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen (eigene Tätigkeiten, vorgelagerte Wertschöpfungskette)
11 Royer S-J, Greco F, Kogler M, Deheyn DD (2023) Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters. PLoS ONE 18(5): e0284681. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0284681
9 WEF Global Risk Report 2024, long-term risks (10 years)
10 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" des Kapitels "Allgemeine Angaben" des ESRS 2.
Weitere Einzelheiten zu den einzelnen Projekten sind in den Abschnitten "Wiederherstellung und Wiederauorstung", "Klimaschutz-, Waldschutz- und Auorstungsprojekte 2024 im Zusammenhang mit Fasermarken" und "Einbindung von Interessengruppen in Bezug auf Biodiversität und Ökosysteme" in diesem Kapitel beschrieben.
2. Ausbeutung von Ressourcen
4. Umweltverschmutzung
Pulp Trading (PTG)
3. Klimawandel
5. Invasive Arten
Corporate Sustainability
Strategieentwicklung
[ESRS E4-1; GRI 3-3ab]
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Nach dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) werden die Belastungen der Natur, die zum Verlust der Biodiversität und der Ökosystemfunktionen führen, in fünf Gruppen eingeteilt (IPBES 201912, nach Science Based Targets for Nature (SBTN)13):
1. Veränderung der Land-/Wasser-/Meeresnutzung
Im Zusammenhang mit dem weltweiten Verlust der Biodiversität wird sich die Textil- und Bekleidungsindustrie in letzter Zeit immer
12 IPBES 2019: Global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. E. S. Brondizio, J. Settele, S. Díaz und H. T. Ngo (Hrsg.). IPBES-Sekretariat, Bonn, Deutschland. https://ipbes.net/global-assessment 13 Science Based Targets for Nature. Initial guidance for businesses. 2020.
mehr ihres Anteils an diesem Problem bewusst14 15. Im Mittelpunkt steht derzeit die landwirtschaftliche Produktion von Naturfasern (hauptsächlich Baumwolle und tierische Fasern wie Wolle), da die landwirtschaftliche Landnutzung als ein hauptsächlicher Treiber des Verlusts der Biodiversität gilt, wenngleich auch die Holzbeschaung aus Wäldern als eine potenzielle Ursache angesehen wird. Umweltverschmutzungen bei der Faserherstellung und Textilverarbeitung, die potenziell bei allen Materialien, einschließlich synthetischen, auftreten, werden bisher im Kontext der Biodiversität weniger berücksichtigt16. Textilien und Vliesstoe können am Ende ihrer Nutzungsdauer mögliche negative Auswirkungen durch die unsachgemäße Entsorgung in Land- und Wasserökosystemen haben, insbesondere durch biologisch nicht abbaubare Materialien, die in die Umwelt gelangen. Als führender Cellulosefaserhersteller konzentriert sich Lenzing auf die drei Bereiche Holz- und Faserzellstobeschaung, die Faserproduktionsprozesse und die Entsorgung der Produkte, um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken, indem Lenzing die Auswirkungen auf Faktoren verringert, die biologische Vielfalt fördern.
Um ihre Biodiversitätsstrategie weiterzuentwickeln, ist Lenzing 2023 dem European Business Nature Commitment (EBNC) und dem Corporate Engagement Program der Science Based Targets for Nature (SBTN) beigetreten. Beide Organisationen wollen erreichen, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Verlust von Natur bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Sie bieten Orientierung für High- Level Maßnahmen durch Initiativen wie "Bewerten - Verpichten– Transformieren - Oenlegen" im Rahmen der EBNC, Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Auswahl angemessener Rahmenwerke und Instrumente für die Bewertung von Auswirkungen und Abhängigkeiten sowie Orientierung bei der Zielfestlegung. Zudem wurden die praktischen Handlungsempfehlungen der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) genutzt.
Informationen über die vorläugen Ergebnisse des Strategieprozesses nden Sie im "Biodiversitätsansatz und Aktionsplan". Dieses Dokument soll Lenzings Ansatz zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen mit Blick auf die naturbezogenen Abhängigkeiten, Auswirkungen und Chancen ihres Geschäfts sowie die geltenden oder künftigen gesetzlichen Anforderungen beschreiben. Die wichtigsten Grundsätze sind in der Policy für Biodiversität deniert. Dieses Dokument bietet eine Vorschau der laufenden Arbeiten zur Erönung dieser Diskussion mit unseren internen und externen Stakeholdern. Mit Blick auf die Zielsetzungen bezieht es sich auf Lenzings aktuelle und kurzfristige Aktionen und Ziele und deckt sich mit der Einschätzung zahlreicher Fachleute für Biodiversität. Demnach sollte das Fehlen einer umfassenden Strategie Organisationen nicht davon abhalten, jetzt angemessene Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn dies auf der Grundlage des derzeit verfügbaren Wissens geschieht, das zugegebenermaßen begrenzt ist. Auf die mittlere bis lange Sicht ist die generelle Richtung eingeschlagen, aber die Ziele und Maßnahmen müssen noch festgelegt werden. Dazu sind folgende Schritte erforderlich:
Lenzing's Biodiversitäts-Ansatz und Aktionsplan: Komplexität, Ungewissheit und rechtliche Anforderungen bewältigen Tabelle 39 Die Notwendigkeit und Anforderungen eines Biodiversitäts-Ansatzes Identizierung der Abhängigkeiten von Ökosystemen und Quellen von Auswirkungen, Methodendenition und Indikatoren Ermittlung von Abhängigkeiten und potenziellen Auswirkungen Abhängigkeiten und Messung von Auswirkungen Bewertung der Wesentlichkeit der Auswirkungen Risiken und Chancen: Resilienzanalyse Festlegung der möglichen nächsten Schritte und Aufgaben - Aktionsplan Aktuelle und kurzfristige Maßnahmen
Bitte beachten Sie, dass dieses Dokument nicht die vollständige Biodiversitätsstrategie gemäß den ESRS-Anforderungen darstellt.
Im Rahmen des Biodiversitätsansatzes und Aktionsplans wurde im Berichtsjahr eine erste Resilienzanalyse auf Basis des LEAP-Ansatzes17 der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) durchgeführt. Das TNFD-Rahmenwerk soll Organisationen helfen, ihre Auswirkungen und Abhängigkeiten auf bzw. von der Natur zu verstehen und oenzulegen und dadurch naturbezogene Risiken und Chancen in ihre strategischen Planungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Eine Beschreibung der Bewertung der Widerstandsfähigkeit seines Geschäftsmodells und seiner Strategie sowie des Umfangs, der wichtigsten Annahmen, der Zeithorizonte, der Ergebnisse und der Einbeziehung der Interessengruppen nden Sie im Abschnitt "Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit gemäß TNFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4 ESRS 2 SBM-3; GRI 304-2]
Verschiedene Datenbanken, wie z.B. das Natura 2000 Netzwerk, das Key Biodiversity Area Netzwerk, die Ramsar-Gebiete, die Europäische Umweltagentur - European Protected Sites, das Emerald Netzwerk, die Protected Planet Datenbank und die UNESCO-Gebiete wurden verwendet, um Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und andere Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing-Betriebsstandorte zu identizieren und zu bewerten. Terrestrische Gebiete in einer Entfernung von bis zu 10 km von den Betriebsstandorten und Wasserächen in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometer ussabwärts von den Betriebsstandorten von Lenzing sind in der Liste der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität aufgeführt. Lenzing betreibt sieben Standorte (Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Paskov (Tschechische Republik), Grimsby (Großbritannien), Mobile (USA), Indianópolis (Brasilien), Nanjing (China)), die in der Nähe biodiversitätssensibler Gebiete liegen. Für die Lenzing Betriebsstätten Purwakarta (Indonesien)
14 Textile Exchange, Biodiversity Insights Report 2021. https://mci.textileexchange.org/biodiversity/insights/
15 Global Fashion Pact, https://www.thefashionpact.org/our-work/#Tools-andressources
16 Textile Exchange (2023), Biodiversity Landscape Analysis for the Fashion, Apparel, Textile, and Footwear Industry. https://textileexchange.org/knowledgecenter/reports/biodiversity-landscape-analysis/
17 Guidance on the identication and assessment of nature-related issues: the LEAP approach – TNFD
und Prachimburi (Thailand) wurden keine Gebiete ermittelt, die den festgelegten Kriterien entsprechen.
Für die Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und die Schutzgebiete in der Nähe von Lenzings Betriebsstandorten (bis zu 10 km vom Standort und 30 km ussabwärts) sind keine bedeutenden Auswirkungen auf den ökologischen Zustand dieser Gebiete oder auf bedrohte Arten dokumentiert, die unseren Tätigkeiten zuzuschreiben sind.
Alle Lenzing-Standorte verfügen über Betriebsgenehmigungen, die von den für die Region zuständigen Behörden erteilt wurden. Diese Behörden stehen mit den zuständigen Behörden der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität in Verbindung, um etwaige signikante negative Auswirkungen auf diese Gebiete zu überwachen und, falls erforderlich, Verbesserungsmaßnahmen zu verlangen. Während des Berichtszeitraums mussten keine solchen Maßnahmen getroen werden.
Darüber hinaus wurden keine wesentlichen negativen Auswirkungen in Bezug auf Wüstenbildung, Bodenversiegelung und Landverödung festgestellt.
Ausführliche Informationen über die Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und andere Schutzgebiete in der Nähe von Lenzings Betriebsstandorten nden Sie auf der "Liste der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität" im Anhang.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1; GRI 304-2]
Eine Beschreibung der Bewertung der Widerstandsfähigkeit seines Geschäftsmodells und seiner Strategie sowie des Umfangs, der wichtigsten Annahmen, der Zeithorizonte, der Ergebnisse und der Einbeziehung der Interessengruppen nden Sie im Abschnitt "Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit gemäß TNFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4-2; GRI 3-3c]
Die neue Policy für Biodiversität wurde 2024 verabschiedet. Sie behandelt alle ermittelten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen innerhalb der eigenen Tätigkeiten von Lenzing und auch entlang ihrer vorgelagerten Wertschöpfungskette. Die Aspekte der Wertschöpfungskette der "Negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette aufgrund ihres Beitrags zum Klimawandel und dementsprechend zum Verlust der Biodiversität" werden innerhalb des Einussbereichs zum Teil durch die Policy für Biodiversität abgedeckt.
Die Policy umreißt die Grundsätze von Lenzings Biodiversitätsansatz auf der Grundlage von Rahmenwerken etwa der TNFD und des SBTN. Ziel ist es, die Lenzing Gruppe in ein naturpositives Unternehmen zu verwandeln18 , und zwar durch Partnerschaften für systemische Veränderungen innerhalb und außerhalb der Wertschöpfungskette. Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu anerkannten Rahmenwerken, allen voran dem globalen Biodiversitätsplan gemäß dem Kunming-Montreal-Protokoll, das den Verlust der Natur bis 2030 stoppen und umkehren soll. Daneben unterstützt Lenzing die weltweiten Ziele in Rahmenwerken wie dem EU Green Deal und dem Clean Industrial Deal. Lenzing will durch die Förderung von Wissen, wissenschaftliche Forschung und Kooperationen kollektive Maßnahmen für die Natur anstoßen. Diese Policy wurde 2024 von den Mitgliedern des Vorstands genehmigt und gilt für alle konsolidierten Tochtergesellschaften und Betriebsstandorte der Lenzing Gruppe. Die Policy wurde allen Standortleitern kommuniziert, diese sind die höchste Führungsebene in Verantwortung für die Umsetzung. Dementsprechend deckt die Policy auch die eigenen, gemieteten oder geleiteten Betriebsstandorte in oder nahe an einem Gebiet mit schutzbedürftiger Biodiversität ab. Die ganze Policy ist auf der Lenzing Website verfügbar.
Das Geschäftsmodell von Lenzing basiert auf dem natürlichen Rohsto Holz, wodurch eine materielle Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen und vor allem von Wäldern besteht. Diese Abhängigkeit bringt die Verantwortung mit sich, gesunde Ökosysteme zu erhalten und die biologische Vielfalt und die damit verbundenen Ökosystemleistungen zu schützen. Um die Auswirkungen, Risiken und Chancen zu identizieren, priorisieren und zu kontrollieren, werden Belastungen der Natur wie Klimawandel, Ausbeutung von Ressourcen, invasive gebietsfremde Arten und Landnutzungsänderungen bewertet und bei der Ausarbeitung der Policy berücksichtigt. Weitere Informationen über das Management und die Schwerpunktsetzung bezüglich der Belastungen der Natur und die verwendeten Methoden und Prozesse nden Sie im Abschnitt "Biodiversitätsansatz und Aktionsplan" in diesem Kapitel.
Um Umwelt und Ökosysteme zu schützen und zu verbessern und positive Eekte auf betroene Gemeinschaften zu erzielen, engagiert Lenzing sich für die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft mit integriertem Schutz der biologischen Vielfalt und einem Netzwerk von Naturschutzgebieten für Holzplantagen. Gleichzeitig achtet Lenzing die Rechte der Ureinwohner, insbesondere ggf. ihre Landrechte.
Lenzing hat sich verpichtet, verschiedene Maßnahmen umzusetzen, um wichtige Ursachen für den Biodiversitätsverlust in ihrem Einussbereich zu vermeiden und zu verringern. Mit Blick auf den Klimawandel beinhaltet dies die Befolgung eines wissenschaftlich fundierten Klimaaktionsplans, um die THG-Emissionen bis 2030 deutlich zu verringern und ein Netto-Null-Ziel (Scope 1, 2 und 3) bis 2050, sowie Bemühungen um eine weitere Reduzierung der Emissionen unserer Standorte durch unsere Produktionsprozesse. Ergänzend zu Lenzings Policy für Wasser behandelt die Policy für Biodiversität die aktive Steuerung von Lenzings Wasser-Fußabdruck. Mit Blick auf die direkte Nutzung engagiert sich Lenzing dafür, Holz und Zellsto aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu beziehen, die nicht zur Entwaldung im Sinne der Policy für Holz und Zellsto beitragen. Lenzing vermeidet die Einführung invasiver Arten, und setzt keine genetisch veränderten Organismen ein.
18 Nature Positive - World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)
Die Policy enthält zudem auch verschiedene Zusagen, die Lenzings Bekenntnis zum Schutz, der Regenerierung und Wiederherstellung von Ökosystemen unterstreichen und sich auf die Lieferkette und darüber hinaus positiv auswirken. Lenzing engagiert sich in wirkungsvollen Projekten zur Regenerierung und Wiederherstellung von Ökosystemen, beginnend mit dem Erhalt von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität in der Nähe der Betriebe oder in Beschaungsregionen. Um die Auswirkungen auf den Zustand von Arten in ihren eigenen Plantagen in Brasilien zu minimieren, bewirtschaftet Lenzing das Ökosystem auf eine pegliche Weise, sodass die Bedingungen für Biodiversität erhalten bleiben oder verbessert werden. Dazu erfolgt ein regelmäßiges Monitoring und eine Berichterstattung über den Zustand der Biodiversität und Gewinne oder Verluste.
Die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen, insbesondere Holz, wird durch Due-Diligence-Prozesse, CoC-Zertizierungen und Einhaltung der einschlägigen Gesetzgebung in den Ländern gewährleistet, in denen Lenzing tätig ist. Lenzing bereitet sich auch auf bevorstehende Gesetzgebung vor (z. B. die EU-Entwaldungsverordnung).
Die künftige Biodiversitätsstrategie wird sich eingehender mit den sozialen Folgen des Biodiversitätsverlusts und dem sozialen Nutzen der positiven Eekte auf biologische Vielfalt und Ökosysteme befassen. Die sozialen Kriterien der Forstzertikate sind jedoch ein erster Anfang.
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die aktuelle Version der Policy wurde 2022 vom Vorstand genehmigt und der Senior Vice President (SVP) Commercial Pulp, Biorenery and Co-Products, Wood, ist die ranghöchste Person, die für ihre Umsetzung in der Organisation zuständig ist. Sie gilt für alle Unternehmen der Gruppe und für die Zellsto- und Faserproduktionsstandorte, insbesondere für die Beschaung in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Die Policy für Holz und Zellsto ist auf der Lenzing Website verfügbar.
Um die verbleibenden Urwälder und gefährdeten Wälder rund um den Globus, deren Biodiversität und die Integrität der Ökosysteme zu schützen, hat sich Lenzing dazu verpichtet, die Verwendung von Holz bzw. Faserzellsto aus Holz von Regionen wie den borealen Wäldern Kanadas und Russlands, den gemäßigten Küstenregenwäldern sowie den Tropenwäldern und Torfgebieten in Indonesien, dem Amazonas und Westafrika zu vermeiden. Lenzing erklärt in ihrer Policy für Holz und Zellsto, dass sie kein Holz aus Plantagen bezieht, die nach 1994 durch die Umwandlung natürlicher Wälder angelegt wurden, dass sie kein Holz aus Flächen bezieht, die einer nicht forstlichen Nutzung zugeführt wurden oder kein Holz aus Forstbetrieben, bei denen genetisch veränderte Organismen eingeführt werden. Ferner vermeidet Lenzing die Beschaung von Holz, das aus illegalem Holzeinschlag, aus dem illegalen Handel oder aus illegalen Forstprodukten stammt.
Lenzing verfügt über eigene interne Sorgfaltspicht-(Due-Diligence-) Mechanismen, unter anderem regionsspezische Bewertungen vor Ort und die Einbeziehung von Stakeholdern. Sie werden durch unterschiedliche Zertizierungsprogramme wie FSC® und PEFC ergänzt. Zusammen mit dem nationalen Recht und dem Verhaltenskodex von Lenzing wird mit ihnen auch sichergestellt, dass Lenzing nur mit Lieferanten zusammenarbeitet, die traditionelle, Gemeinschafts- und Menschenrechte sowie die IAO-
Kernarbeitsnormen einhalten, wie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert.
Regelmäßige Risikobewertungen, die Implementierung von Kennzahlen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung. Wenn Lenzing entdeckt, dass es Holz oder Faserzellsto aus umstrittenen Quellen bezogen hat, spricht sie zunächst mit ihren Lieferanten, um diese zu Praktiken zu ermuntern, die im Einklang mit der Policy stehen. Wenn ihre Reaktion unbefriedigend ist, wird der Lieferant mit einer angemessenen Vorlaufzeit aus Lenzings Lieferkette ausgeschlossen. 2020 wurden drei Lieferanten ausgeschlossen, 2021 einer und seit 2022 keiner.
Lenzing bemüht sich, langfristige Partnerschaften mit ihren Holzund Faserzellstoieferanten aufzubauen und zu erhalten, und möglichst direkt mit Waldbesitzern und Faserzellstoherstellern zusammenzuarbeiten. Das verschat ihr besseren Einblick und mehr Kontrolle über ihre Lieferkette, gleichzeitig unterstützt dies die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen und die Überwachung potenzieller Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und Ökosysteme.
Die Policy für Holz und Zellsto der Lenzing Gruppe deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette ab: Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätsverlusts; Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten; Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosysteme durch Lieferanten, die möglicherweise Landnutzungsänderung durchführen; Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen; Negative Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung; Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiverstät.
Lenzings Nachhaltigkeits-Policy behandelt die negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette auf Klimawandel und Biodiversitätsverlust, indem sie die Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördert und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Energieeinsparung und Biodiversität unterstützt. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Bei der Darstellung der Maßnahmen von Lenzing im Bereich Biodiversität und Ökosysteme wird der AR3T-Rahmen (Vermeiden, Reduzieren, Wiederherstellen, Regenerieren, Transformieren, engl. Avoid, Reduce, Restore, Regenerate, Transform) als nützliches Ordnungsschema angesehen. Entwickelt wurde er ausgehend von der Abhilfemaßnahmenhierarchie, die in der Leistungsnorm 6 der International Financial Corporation beschrieben ist. Nachfolgend wird dargelegt, wie Lenzing diesen Rahmen in ihrem eigenen Ein ussbereich implementiert. Lenzing unterstützt weltweit mehrere Wiederherstellungs- und Regenerationsprojekte innerhalb und außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, führt aber keine Kompensationsmaßnahmen für Biodiversität durch. Die Einbeziehung von Interessensgruppen ndet statt, bisher wurde noch kein lokales oder indigenes Wissen über naturbasierte Lösungen und andere relevante Aspekte in interne Prozesse eingebunden.
Holz und Faserzellsto sind die wichtigsten Rohstoe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie kontinuierlich auf nachhaltige Beschaung setzt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellsto ausschließlich aus naturnahen Wäldern und Plantagen (gemäß der Denition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO19) Lenzing bezieht weder Holz noch Faserzellsto aus Urwäldern, geschützten oder gefährdeten Wäldern. Diese Aktionen richten sich auf Lenzings wesentliche Auswirkungen auf Wald-Ökosysteme und Biodiversität sowie auf das Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen durch Biodiversitätsverlust; und die Chance durch positive Positionierung aufgrund von vorbildlicher Praxis bei der Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen.
Das Managementsystem für die Holzbeschaung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaung kontinuierlich gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertizierungssysteme FSC® und PEFC. Der gesamte von der Lenzing Gruppe verwendete Holz- und Faserzellsto ist entweder FSC® und PEFC-zertiziert oder wird entsprechend dieser Standards kontrolliert (siehe Abb. 19, 20 und 21 im Kapitel "G1 Unternehmensführung"). Hierbei handelt es sich um einen laufenden Prozess und die FSC®-CoC-Audits werden jährlich durchgeführt. Die CoC-Zertizierungen gelten für alle Produktionsstandorte von Lenzing. Lenzings eigene Plantagen sind durch die Forstzertikate abgedeckt. Die FSC®-Zertizierung für den Standort in Indianópolis (Brasilien; Plantagen: FSC-C165948; Standort: FSC-C175509) stellt daneben sicher, dass die Anforderungen der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und die IAO-Erklärung eingehalten werden.
Die Forstzertikate der Lenzing Gruppe decken in ihren internationalen Standards allgemeine Kriterien zum Schutz der Biodiversität und der Wald-Ökosysteme ab. Zusätzliche Kriterien nden sich in den nationalen Standards, die sich von Land zu Land unterscheiden. So ist beispielsweise der Prozentsatz der vorgesehenen Naturschutzächen in den einzelnen Ländern und sogar in verschiedenen Regionen innerhalb der Länder unterschiedlich.
Weitere Informationen zur Zertizierung von Holz und Faserzellsto und zur Sorgfaltspicht nden Sie im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Diese Maßnahmen zielen auf die Auswirkungen des Klimawandels als Ursache des Biodiversitätsverlusts ab. Das Ziel ist es hier, weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen und die Auswirkungen von THG-Emissionen und Umweltverschmutzung zu minimieren.
Im Einklang mit dem strategischen Kernbereich "Ökologisierung der Wertschöpfungskette" hat die Lenzing Gruppe Ziele und laufende Programme zur Reduktion von Emissionen (einschließlich THG-Emissionen) in Gewässer und in die Luft eingeführt. Erreicht wird dies durch Investitionen in sauberere Energie oder die Schaffung geschlossener Kreisläufe, z. B. bei Chemikalien. Weitere Informationen nden Sie in den Kapiteln "E1 Klimawandel" und "E2 Umweltverschmutzung".
[Ressourcennutzung in Verbindung zu Biodiversität nur GRI 3-3d]
Lenzing setzt sich für die Kaskadennutzung von Holz ein. Das bedeutet, dass verschiedene Holzqualitäten je nach ihrer Wertigkeit für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Lenzing verwendet vor allem Holz, das aus kleinen Bäumen mittels Durchforstung und aus Teilen von großen Bäumen gewonnen wird, die für hochwertige Produkte wie Möbel oder das Bauwesen ungeeignet sind. Außerdem werden Hackschnitzel verwendet, die als Nebenprodukt in Sägewerken anfallen. Lenzing bemüht sich somit kontinuierlich, Holz bewusst zu verwenden und so wenig natürliche Ressourcen wie möglich einzusetzen.
Die Bioranerien von Lenzing erzeugen Faserzellsto als Hauptprodukt, aber auch mehrere Bioranerie- und Co-Produkte sowie erneuerbare Energie. Das Holz wird also zu 100 Prozent verwertet.
Das Recycling von Cellulosetextilien und die Umwandlung in neue Fasern kann die Ökosysteme, zum Beispiel in Bezug auf die Landund Wassernutzung, entlasten und steht deshalb relativ hoch auf Lenzings Innovationsagenda. Der REFIBRA™-Prozess wurde entwickelt, um Baumwolle in Lyocell- oder Viscosefasern zu recyceln, und die Abteilung für Forschung und Entwicklung von Lenzing arbeitet an ständigen Verbesserungen der Technologie. Das industrielle Upscaling des Prozesses geht weiter, obgleich das Marktumfeld für Recyclingtextilien schwierig ist.
Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Responsible production" und im Kapitel " E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ergreift in den Plantagen von LD Celulose Naturschutzmaßnahmen. Diese richten sich auf die Auswirkungen auf Ökosystemleistungen, den Zustand gefährdeter oder bedrohter Arten in Plantagen und Wäldern und die (unbeabsichtigte) Einführung invasiver gebietsfremder Arten durch den Holztransport. Lenzings Plantage in Brasilien wird von LD Celulose bewirtschaftet und beinhaltet Naturschutzächen, die dem Schutz der biologischen Vielfalt gewidmet sind. Das Monitoring der biologischen Vielfalt und
19 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Denitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter:
https://www.fao.org/forestry-fao/25853- 0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf
der Ökosysteme zum Schutz von Flora und Fauna ndet ein oder zwei Mal jährlich statt und deckt die gesamte Plantagenäche ab. Weitere Informationen nden Sie unter "Naturschutzäche innerhalb der Plantagen von LD Celulose" im Abschnitt "Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen" in diesem Kapitel.
Lenzing unterstützt außerdem mehrere Projekte zur Erhaltung, Wiederherstellung, Wiederauorstung und Auorstung sowie Lösungen in ihrer Lieferkette und in anderen Regionen außerhalb der eigenen Lieferkette, wie etwa Auorstungsprojekte in Albanien, im Kongo und in den USA. Mit diesen Aktionen und der Unterstützung solcher Wiederherstellungs- und Auorstungsprojekte adressiert Lenzing die Auswirkungen auf den Zustand der Arten, das globale Ausrottungsrisiko von Arten, Ökosystemleistungen sowie Landnutzungsänderungen und Klimawandel als Ursachen des Biodiversitätsverlusts.
Weitere Informationen über folgende Projekte nden Sie im Abschnitt "Wiederherstellung und Wiederauorstung" in diesem Kapitel.
Mehr Informationen zu weiteren Projekten nden Sie im Abschnitt "Klimaschutz-, Waldschutz- und Auorstungsprojekte in Verbindung mit Fasermarken 2024".
Weitere Informationen über die unten aufgeführten Projekte nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei biologischer Vielfalt und Ökosystemen" in diesem Kapitel.
Weitere Informationen über Aktionen in Bezug auf die "Negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette aufgrund ihres Beitrags zum Klimawandel und dementsprechend zum Verlust der Biodiversität" nden Sie im Abschnitt "Klimaaktionsplan" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Ergreifen von Maßnahmen, die zu einem systemweiten Wandel beitragen, insbesondere um die Ursachen des Naturverlusts zu verändern, z. B. durch technologische, wirtschaftliche, institutionelle und soziale Faktoren und Veränderungen der zugrunde liegenden Werte und Verhaltensweisen
a) Science Based Targets for Nature. Initial Guidance for Business. 2020
[ESRS E4-4; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
| Naturschutz | |
|---|---|
| projekt | Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact |
| Projekt bis 2024 | |
| Albanien | Projekt bis 2024 | Erreicht |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Erreicht |
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Erreicht |
|
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Erreicht |
Status in 2024 Im Jahr 2023 wurde das Projekt auf weitere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Erweiterung wurde von der Austrian Development Agency (ADA) und Lenzing nanziert, und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Alle weiteren Maßnahmen liegen im Ermessen des Projekteigners (ICEP); Lenzing hat alle geplanten Maßnahmen abgeschlossen und erfüllt.
| Naturschutz- äche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 20.000 ha bis 2030 |
|
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzäche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 20.000 ha | 2030 Erreicht |
| Status in 2024 Lenzing hat das ursprüngliche Ziel von 15.000 ha im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzäche in Brasilien sogar über das Ziel |
hinaus auf mehr als 20.000 ha im Jahr 2024 erhöht. Im Jahr 2024 wurde das Ziel und die Maßnahme auf 20.000 ha erhöht.
| Naturschutz | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit |
|---|---|
| projekte | gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs
2024
Status in 2024 Lenzing unterstützte 2024 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, zum Beispiel ein Projekt in Österreich zur Wiederherstellung und zum Schutz von Mooren und Torfgebieten sowie Projekte zur Erhaltung der Wälder durch soziale Auswirkungen in der DR Kongo, Burundi und Tansania. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte nden Sie im Kapitel "E4 Biodiversität und Ökosysteme".
Wie oben beschrieben benutzt Lenzing den AR3T-Rahmen als Basis für die Beschreibung ihrer Maßnahmen. Alle drei "Naturschutz"- Ziele stehen im Einklang mit dem umfassenden und systematischen Ansatz für Biodiversität und Ökosysteme, den die Lenzing Gruppe verfolgt. Tabelle 41 zeigt die Ziele über die verschiedenen Ebenen der Minderungshierarchie. Bei der Festlegung der Ziele im Bereich "Naturschutz" wurden keine ökologischen Schwellenwerte, Zuweisungen von Auswirkungen auf das Unternehmen oder Kompensationsmaßnahmen angewendet, noch stehen diese im Einklang mit dem globalen Biodiversitätsplan gemäß dem Kunming-Montreal-Protokoll oder der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030. Derzeit wird allerdings eine neue Biodiversitätsstrategie ausgearbeitet und ein erstes Ergebnis in Form eines Biodiversitätsansatzes und Aktionsplans liegt vor. Sie beinhalten Rahmenwerke und Initiativen um sicherzustellen, dass künftige Ziele noch umfassender sind und im Einklang mit den weltweiten Bemühungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und Ökosysteme stehen. Aus Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmensstrategie "Better Growth" wurden mehrere Ziele abgeleitet, die Aspekte enthalten, die sich positiv auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen bzw. die Beiträge der Natur für den Menschen auswirken. Alle drei "Naturschutz"-Ziele tragen zu einer Minderung des Ausrottungsrisikos von Arten bei, indem sie durch verantwortungsbewusste Forstwirtschaft und Schutzmaßnahmen Lebensräume und Ökosystemleistungen erhalten. Alle drei Ziele beziehen sich auf die Policy für Biodiversität. Das Naturschutzziel in Brasilien bezieht sich zusätzlich auf die Policy für Wasser und die Policy für Holz und Zellsto.
Lenzing legte das Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" erstmals 2017 (Basisjahr) fest, damals mit einem Ausgangswert von null (Basiswert). Weitere Informationen über den Umfang des "NaturschutzprojektsAlbanien" nden Sie in der Projektbeschreibung weiter unten in diesem Kapitel. Das Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" umfasst die "positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten".
Das Ziel "Naturschutzäche Brasilien" einschließlich der Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha wurde erstmals 2020 (Basisjahr) festgelegt, ausgehend von einem Ausgangswert von 13.000 ha Naturschutzäche in Brasilien (Basiswert), für die Lenzing in dem Jahr verantwortlich war. Darüber hinaus wurde das Ziel "Naturschutzprojekte" zur Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern erstmals 2020 (Basisjahr) festgelegt. Das Ziel "Schutzgebiet Brasilien" umfasst die "positiven Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten" und die "negativen Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung".
Die Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP), die Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die Canopy Initiative und der Umweltdachverband wirkten durch ständigen Dialog und Beratungen als Stakeholder maßgeblich an der Festlegung dieser Ziele mit. CDP dient als Plattform für die Berichterstattung über diese Themen. Auch interne Stakeholder wie das Wood and Pulp Team und das Commercial Team spielten bei der Denition dieser Ziele eine entscheidende Rolle.
Das Ziel "Naturschutzprojekte" ist nicht mit einer quantitativen Kennzahl verknüpft. Dennoch trägt es zur Bewältigung des "Risikos von Holzknappheit und hohen Holzpreisen aufgrund von Biodiversitätsverlusten", der "Möglichen negativen Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiversität" und der "Negativen Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung" bei, indem es Projekte zur Erhaltung, zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Wiederherstellung unterstützt. Das Ziel steht im Einklang mit den Zielvorgaben von Lenzings Policy für Biodiversität. Die Ergebnisse der zielbezogenen Aktionen werden überwiegend qualitativ und in gewissem Umfang auch quantitativ bewertet. Weitere Informationen über die Projekte nden Sie in den Projektbeschreibungen weiter unten in diesem Kapitel.
Da Lenzing eine vollständig entwaldungsfreie Lieferkette erreicht hat und diesen Status aufrechterhalten will, wurde mit Blick auf die "Potenziellen negativen Auswirkungen auf Ökosysteme durch eine mögliche Landnutzungsänderung der Lieferanten" kein Ziel festgelegt.
Die "Negativen Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität" werden durch Lenzings wissenschaftlich fundierte Klimaziele (SBTs) für 2030 und 2050 behandelt. Weitere Informationen zu den SBTs nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Bei der "Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen" wurden quantitative Ziele erwogen aber noch nicht festgelegt. Lenzing hat keine Ziele in Bezug auf die Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette der "Positiven Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten", denkt aber über Optionen nach. In den letzten Jahren wurden jedoch über die eigene Wertschöpfungskette hinaus mehrere Auorstungsprojekte unterstützt.
Lenzing hat zwar keine quantitativen Ziele in Bezug auf die "Möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Einführung invasiver nichtheimischer Arten beim Holztransport", vertraut aber bei ihrer Lieferkette auf die Ziele ihrer eigenen Holzlieferanten und der nationalen Programme. Für die eigenen Forstbetriebe wurden im Forstbewirtschaftungsplan (Forest Management Plan) von LD Celulose (Brasilien)20 sowie im Aktionsplan für biologische Vielfalt (noch nicht veröentlicht) von LD Celulose Maßnahmen bestimmt, die zurzeit umgesetzt werden, um so eine Einführung invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird mit Blick auf die Beseitigung exotischer Bäume in Naturschutzächen (Erhaltungsächen) überwacht.
| Aktionskategorie | Referenz | Ansatz von Lenzing | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | Policy für Holz und Zellsto | Lenzing bekennt sich explizit in den Beschaungskriterien der Policy für Holz und Zellsto dazu, keine Entwaldung zu verursachen |
|||
| Reduce (Reduzieren) | Ziel "Textilrecycling" | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
|||
| Restore (Wiederherstellen) | Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" | Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact-Projekt bis 2024 |
|||
| Ziel "Naturschutzäche Brasilien" | Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Faserzellstostandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
||||
| Regenerate & Transform (Verbessern & Transformieren) |
Ziel "Naturschutzprojekte" | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
20 https://ldcelulose.com.br/leadmin/user_upload/documentos/2000-1-pn-88-ldc-0001-01_resumo_publico_pmf.pdf
[ESRS E4-5; GRI 304-2, 304-3]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden, außer vom Wirtschaftsprüfer, nicht von einer externen Stelle validiert.
| Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Veränderungen im Jahr 2024 gegenüber 2023 |
2024 | 2023 | 2022 | |||||
| ha | % | ha | % | ha | % | ha | % | |
| Gesamtäche | 3.708 | 4 | 93.908 | 100 | 90.200 | 100 | 78.640 | 100 |
| Wald-/Plantagenäche | 2.783 | 4 | 66.540 | 71 | 63.757 | 71 | 58.194 | 74 |
| Eigentum | - | - | - | - | – | |||
| Gepachtet/ bewirtschaftet | 2.783 | 4 | 66.540 | 71 | 63,757 | 71 | 58.194 | 74 |
| Naturschutzäche | 3.096 | 16 | 22.980 | 24 | 19.884 | 22 | 17.065 | 22 |
| FSC®-Fläche | 547 | 1 | 48.155 | 51 | 47.608 | 53 | 47.608 | 60 |
| Infrastruktur | -2.171 | -33 | 4.388 | 5 | 6.559 | 7 | 3.380 | 4 |
Die wichtigste direkte Landnutzungsäche der Lenzing Gruppe sind die Plantagen in Brasilien (Indianópolis) mit einer Gesamtäche von 93.908 Hektar (939,08 km2 ). Diese Fläche wurde vor mehreren Jahrzehnten in Agrarächen umgewandelt. In der Nähe be nden sich große Flächen, die für den Anbau von Soja und Kaee oder als Weideächen fürVieh genutzt werden. Bei den Baumarten innerhalb der Plantage handelt es sich hauptsächlich um Eukalyptus. Ein Zucht- und Klonselektionsprogramm wird fortgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit und den Ertrag der Bäume weiter zu verbessern. LD Celulose verwendet keine gentechnisch veränderten Organismen (GVOs).
Die von LD Celulose bewirtschafteten Plantagen stehen ganz im Einklang mit den einschlägigen Richtlinien und den hohen Standards von Lenzing für die Beschaung von Holz und Faserzellsto. Bei der Planung wurden die intensive Nutzung der Holzressourcen und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität in die Risikoanalyse einbezogen. Um diese potenziellen Risiken zu vermeiden, arbeitet LD Celulose mit Naturschutzprogrammen zusammen und baut auf die FSC®-Standards.
In Bezug auf Landnutzungsänderungen wurden keine Primärwälder, natürlich nachwachsende (Sekundär-) Wälder, Savannen, Grasländer oder natürliche Süßwasserökosysteme für eine andere Landnutzung umgewandelt. 2024 wurden jedoch 55 Hektar degradierte ehemalige landwirtschaftliche Grünächen in Forstplantagen umgewandelt.
Das brasilianische Umweltrecht schreibt permanente Naturschutz ächen (Permanent Preservation Areas (APPs)) und gesetzliche Reservate (Legal Reserve (LR)) vor. Die APPs beinhalten besondere Vegetationsächen, z. B. Auwälder, sowie Vegetationsächen an Wasserläufen und Hängen. LR-Flächen müssen mindestens 20 Prozent eines Grundstückes im ländlichen Raum abdecken. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 22.980 Hektar des von LD Celulose genutzten Landes Naturschutzäche (Tabelle 42).
Diese Maßnahme adressiert die Auswirkungen auf Ökosystemleistungen, den Zustand gefährdeter oder bedrohter Arten in Plantagen und Wäldern und die unbeabsichtigte Einführung invasiver gebietsfremder Arten durch den Holztransport. Die von LD Celulose bewirtschaftete Plantage enthält eine Naturschutzäche, die gemäß den gesetzlichen Anforderungen und den FSC®-Standards dem Schutz der Biodiversität gewidmet ist – eine sogenannte High Conservation Value Area (HCVA). Die forstwirtschaftliche Abteilung von LD Celulose wird von Ökologie- und Umweltexperten beaufsichtigt, die auch für die Ausweisung der besonders schützenswerten High Conservation Value Area (HCVA) verantwortlich waren. In dem Gebiet kommt die Froschart Pseudopaludicola facureae vor, die nur in dieser Region von Minas Gerais existiert. Das bedeutet, dass ein höheres Maß an Monitoring notwendig ist, sowie zusätzliche Feuerschutzmaßnahmen. Das Monitoring der Flora und Fauna ndet ein oder zwei Mal jährlich statt und deckt die gesamte Plantagenäche ab. Eine Kennzahl von LD Celulose ist der Schutz endemischer Arten und ihres Lebensraums. Die Abteilung arbeitet kontinuierlich daran, alle Gebiete zu identizieren, die als HCVA klassiziert werden müssen, um den Schutz von Tier- und Panzenarten zu gewährleisten. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Das Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und das Naturschutzgebiet Parque Estadual do Páu Furado bendet sich außerhalb der eigenen Naturschutzächen aber in der Nähe des LD Celulose Anbaugebietes, etwa 30 Kilometer von der LD Celulose-Plantage entfernt. Dieses Naturschutzgebiet ist von den Aktivitäten von LD Celulose nicht betroen. Die Plantage liegt etwa 800 km vom Amazonas entfernt.
Bei der von LD Celulose praktizierten verantwortungsbewussten Plantagenbewirtschaftung und beim Umgang mit den Naturschutzächen werden Verfahren genutzt, die auf den Schutz der Biodiversität sowie auf den Schutz der Boden- und Gewässerqualität abzielen. Beispiele für diese Maßnahmen sind:
● Konservierende Bodenbearbeitung: Zur Erhaltung des Bodens wendet LD Celulose die sogenannte schonende oder puglose Bodenbearbeitung an. Dabei werden Panzenrückstände der Vorkultur im Boden belassen, um Schutzschichten zu bilden und den Nährstokreislauf zu unterstützen.
Versuche, die Auswirkungen der Landnutzung auf die Biodiversität zu quantizieren, bestehen in der Regel aus zwei Komponenten: die Größe der genutzten Land- bzw. Waldäche und die Intensität der Nutzung.
Die Fläche der von LD Celulose in Brasilien bewirtschafteten Plantagen ist in genauen Messungen dokumentiert (Tabelle 42). Die Bewertung der für die Holzbeschaung von Lenzing genutzten anderen Flächen ist Teil des initiierten Projektes "Biodiversitätskonzept". Je nach Waldtyp, Landbesitz, Beschaungsgebiet und Position in der Lieferkette (Holz- oder Faserzellstobeschaung von Lenzing, Tabelle 43) können Unterschiede in der Datenverfügbarkeit und qualität auftreten. 2023 wurden erste Versuche gestartet, die Nutzung der Waldächen für die direkte Holzversorgung von Lenzings europäischen Zellstowerken zu schätzen. Die Schätzungen laufen noch, sodass derzeit noch keine Ergebnisse mitgeteilt werden können.
Die Intensität der Landnutzung hat Einuss auf die biologische Vielfalt und den Zustand der Ökosysteme. In der Lenzing Gruppe wird sie in den weltweiten Regionen mit zwei unterschiedlichen Ansätzen überwacht, wie nachfolgend erläutert. Die Faserzellsto lieferanten nutzen eigene Monitoring-Systeme.
In Europa werden die Biodiversität in Wäldern und der Zustand der Ökosysteme auf nationaler Ebene nach den Kriterien von "Forest Europe" überwacht. Die Ergebnisse werden regelmäßig in einem europäischen Überblick21 und in nationalen Berichten veröentlicht. Angaben zu den vier wichtigsten Beschaungsländern Österreich, Tschechien, Deutschland und Slowakei nden Sie in den Berichten, die in der Fußnote angegeben sind22.
Das Zellstowerk in Brasilien wird mit Holz aus Plantagen beliefert, die LD Celulose gehören und von ihr bewirtschaftet werden. Diese ist auch für das Monitoring zuständig. Um sicherzustellen, dass die Plantagenbewirtschaftung die Anforderungen des brasilianischen Forstwirtschaftsgesetzes (Brazilian Forestry Code) erfüllt, verfügt LD Celulose über ein Rahmenwerk interner und externer Prozesse. Es gibt laufende Projekte für das Monitoring der Biodiversität, bei denen Daten über die lokale Biodiversität und die mögliche Ausbreitung invasiver Arten überwacht werden. Das interne GIS-Team (Geograsches Informationssystem) erfasst jährlich Satellitenbilder und bewertet die Lage, die Größe und den Status der Naturschutz ächen und gesetzlichen Reserven auf dem bewirtschafteten Land. Die Daten werden den Teams vor Ort auch in Form von Karten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus stellen regelmäßige Vor-Ort-Audits der Umweltexperten sicher, dass die Qualität der Naturschutzächen und gesetzlichen Reservate erhalten bleibt.
Dexco begann in den 1970er-Jahren mit Forschungsprojekten zur Biodiversität in den bewirtschafteten Gebieten. LD Celulose hat das Monitoring von Flora und Fauna in den eigenen bewirtschafteten Gebieten und in Gebieten rund um das Werksgelände durch Partnerschaften mit Universitäten 23 sowie durch interne Programme fortgesetzt. Diese Programme werden jährlich in der Trocken- und Regenzeit durchgeführt und zielen darauf ab, mögliche Auswirkungen auf die regionale Biodiversität zu überwachen. Diese Programme werden auch von der brasilianischen Umweltbehörde gefordert.
In den Forstwirtschaftsgebieten von LD Celulose gibt es etwa 200 Panzen- und 450 Tierarten. Unter diesen Arten sind der Mähnenwolf und der Große Ameisenbär, die für die Region charakteristisch sind, von besonderer Bedeutung. Seit Beginn dieses konsequenten Monitorings wurde in der Plantage von LD Celulose kein erheblicher Artenrückgang verzeichnet (der erste Bericht war im Dezember 2020).
(Englisch), Zpráva o stavu lesa a lesního hospodářství České republiky v roce 2020 (Tschechisch).
21 Forest Europe 2015 und 2020: State of Europe's Forest 2015. Ministerial Conference on the Protection of Forests in Europe, Juni 2016, und State of Europe's Forest 2020. https://foresteurope.org/publications/
22 Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich, Berichte von 2017 und 2020. https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente.html, Waldberichte Tschechien und Slowakei: Ministry of Agriculture of the Czech Republic, Information on Forests and Foresty in the Czech Republic by 2017
Ministry of Agriculture and Rural Development of the Slovak Republic, Report on the Forest Sector of the Slovak Republic 2020.
23 Duratex Jahresbericht 2018. Verfügbar unter: https://www.dex.co/noticias/duratexdivulga-relatorio-anual-2018/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
| Rohstoquellen von Lenzing | Waldtyp | Intensität der Landnutzung | Daten/Schätzungen | (Erwartete) Datenqualität |
|---|---|---|---|---|
| Holz | Plantage | Hoch | Bekannt (siehe "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen") |
Hoch |
| Holz | Naturnah | Gering bis mittel | Schätzungen erforderlich auf Basis regionaler statistischer Daten |
Mittel |
| Faserzellsto (Faserzellstoieferant bezieht Holz) |
Plantage | Hoch | Schätzungen möglich | Mittel |
| Faserzellsto (Faserzellstoieferant bezieht Holz) |
Naturnah | Gering bis mittel | Grobe Schätzungen | Gering |
Die von der TNFD empfohlenen Kennzahlen und Indikatoren wurden für die Lenzing Gruppe erstmals 2024 bewertet und sind auf der Berichts-Website von Lenzing zu nden. Die Angaben für die gesamte Lenzing Gruppe konzentrieren sich auf die Faktoren, die Veränderungen in Bezug auf die Natur, einschließlich Klimawandel, Änderungen der Landnutzung/Süßwassernutzung, Umweltverschmutzung und Ressourcennutzung, verursachen. Detailliertere Indikatoren zum Zustand der Natur sind in einer separaten Tabelle zu Lenzings eigenen Forstbetrieben enthalten.
Schnittstellen zur Natur wurden an den Produktionsstandorten, in Lenzings eigenen Forstplantagen und bei der Holz- und Zellsto beschaung ermittelt. Die Abhängigkeiten und potenziellen negativen und positiven Auswirkungen wurden ermittelt und bewertet. Der TNFD-Anhang des Nachhaltigkeitsberichts 2024 enthält hauptsächlich naturbezogene Informationen. Klimabezogene Informationen gemäß TCFD stehen im Klimakapitel des Berichts bereit und können den sonstigen Angaben in den jeweiligen Kapiteln des Berichts entnommen werden.
| Forstwirtschaft, Zellsto und Papier | Anmerkung Tabelle 44 |
|---|---|
| Veränderung der Land-/Süßwasser- /Meeresnutzung |
Einschließlich Landnutzung |
| Umweltverschmutzung/Beseitigung von Umweltverschmutzung |
Verweis auf Kapitel Umweltverschmutzung im Bericht |
| Ressourcennutzung/-erneuerung | Verweis auf Kapitel Wasser im Bericht |
| Klimawandel | Verweis auf Kapitel Klima im Bericht |
| Zustand der Natur | Einschließlich Indikatoren von Forest Europe |
| Reaktion | Hauptsächlich Forstzertikate |
Lenzing unterstützt Lösungsansätze zur Walderhaltung in anderen Regionen, die nicht mit der eigenen Lieferkette in Verbindung stehen, z. B. die Auorstung in Albanien, der Demokratischen Republik Kongo und den USA. Darüber hinaus engagiert sich Lenzing auch auf politischer Ebene für den Schutz von Urwäldern oder gefährdeten Wäldern in Kanada (Broadback Forest Quebec, Vancouver Island) und Indonesien (Leuser Ecosystem). Mit diesen Aktionen und der Unterstützung solcher Wiederherstellungs- und Aufforstungsprojekte zielt Lenzing auf die Auswirkungen auf den Zustand der Arten, das globale Ausrottungsrisiko von Arten, Ökosystemleistungen sowie Landnutzungsänderungen und Klimawandel als Ursachen des Biodiversitätsverlusts ab. Im Jahr 2023 unterzeichnete Lenzing den Brief "World's MMCF Producers Call on the Convention on Biological Diversity to support conserving at least 30 percent of the world's forests by 2030", der für die COP15 im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Montreal) vorbereitet wurde.
2024 unterstützte Lenzing die "Business for Nature"-Erklärung für die COP16 im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Kolumbien (Oktober 2024), in der die Verantwortlichen in der Politik dringend aufgefordert wurden, die "ambitionierte Umsetzung des Biodiversitätsplans (Globaler Biodiversitätsrahmen) gemäß dem Kumning-Montreal-Protokoll und den Stopp und die Umkehr des Naturverlusts in diesem Jahrzehnt" zu unterstützen.24.
Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Maßnahmen zur Walderhaltung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Auorstung in gefährdeten Regionen zu setzen (Ziel "Naturschutzprojekte"). Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, hat Lenzing 2022 deniert, wie sie Projekte identizieren kann, zu denen Lenzing einen Beitrag leisten möchte:
Lenzing hat die 2024 identizierten Projekte mit CDP, Canopy und ÖBf abgestimmt.
24 https://www.businessfornature.org/business-statement
Dieses Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo, Region Luozi, das von der Caritas Oberösterreich durchgeführt wurde, verbindet soziale und ökologische Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz, um die Umwelt nachhaltig zu schützen, den CO2-Ausstoß zu verringern und das Leben von gefährdeten Kindern und Familien in einem der ärmsten Länder der Welt zu verbessern. Bei diesem Forschungsprojekt soll der CO2-Ausstoß durch innovative Produkte wie Biokohle aus landwirtschaftlichen Abfällen auf panzlicher Basis und energiesparende Herde reduziert werden. Durch die Verwendung dieser alternativen Kohle besteht keine Notwendigkeit Holz in den Wäldern zu ernten. Darüber bieten Tätigkeiten, die Einkommen generieren, Alternativen für Kleinbauern, sodass sie nicht mehr Holzkohle herstellen und verkaufen müssen. Ökologische und intelligente integrierte landwirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. die Kombination von Agroforstwirtschaft und Bienenhaltung) werden zukünftig Kleinbauern höhere Einkommen ermöglichen, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Entwaldung verringern. Flankierende Advocacy- und Bildungsmaßnahmen werden durchgeführt, um die Brandrodung weitgehend zu reduzieren und den Waldschutz zu verbessern. Das Projekt wurde im Oktober 2023 begonnen und wird im Zeitraum 2023 bis 2026 umgesetzt.
Seit 2023 setzt sich Lenzing aktiv für den Erhalt und die Förderung von Ökosystemleistungen der Wälder von Lenzings Holzlieferanten in Österreich ein. Das hängt mit dem "Risiko von Holzknappheit & hoher Holzpreise" zusammen, das Lenzing durch eine Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf) bewältigen will. Dadurch sollen vor allem die Ökosystemleistungen der Wälder verbessert werden oder erhalten bleiben. 2023 hat Lenzing beispielsweise die Anpanzung von 200 bienen- und bestäuberfreundlichen Sträuchern entlang eines etwa ein Kilometer langen Waldweges unterstützt. Damit wird dem Rückgang der Bestäuberinsekten entgegengewirkt, indem ihre Lebensräume wiederhergestellt werden, die zunehmend durch intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz beeinträchtigt werden.
2024 haben sich Lenzing und die ÖBf auf einen Aktionsplan für das Engagement zum Schutz und Erhalt der Torfmoore im Ausseerland in der Steiermark (Österreich) geeinigt. Im Herbst 2024 wurde mit den Maßnahmen begonnen. Feuchtwiesen mit ihrer außergewöhnlich hohen biologischen Vielfalt und Amphibienteiche werden wiederhergestellt.
Von 2019 bis 2024 wurde ein Walderhaltungs- und Social-Impact-Projekt in Albanien unter Leitung der österreichischen Entwicklungsorganisation ICEP umgesetzt, das von der ADA (Austrian Development Agency) und der Lenzing Gruppe nanziert wurde. Das ursprüngliche Ziel war die Entwicklung ländlicher Regionen in Albanien in der Großregion Shkodёr (Ana e Malit) und Dibёr (Peshkopi) durch nachhaltigen Einsatz natürlicher Ressourcen, unter anderem durch Maßnahmen zum Naturschutz in einem Gebiet von 20 Hektar sowie Schulungen und Social-Impact-Programme.
2023 wurde der Umfang des Projekts erheblich erweitert, um Nachbarländer einzubeziehen; dieses erweiterte Projekt wird auch
111 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
nach 2024 fortgesetzt. Das grenzüberschreitende Wassereinzugsgebiet des Flusses Drin erstreckt sich auf die Länder Albanien, Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. In dem Einzugsgebiet liegen große Wald- und Weideächen sowie Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt. Zudem ist es mit Blick auf Süßwasserökosysteme eines der wasserreichsten Gebiete Europas. In den letzten drei Jahrzehnten wurde die Waldäche in den vier Zielländern entlang des Flussbeckens stark ausgebeutet. Daneben ist es durch zunehmende illegale Abholzung und die Folgen des Klimawandels bedroht.
Langfristig soll durch das Projekt ein Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung entlang des Drin durch integrierte Waldbewirtschaftung (integrated forest management, IFM) geleistet werden. Geplant sind die Auorstung von 45 Hektar degradierter Flächen und die Wiederherstellung weiterer 75 Hektar in dem Gebiet. Hierfür sollen unter anderem 110.000 Bäume gepanzt werden. Durch die beschlossenen Maßnahmen werden die Lebensbedingungen der ländlichen Gemeinden in den Zielgebieten durch bessere Ökosystemleistungen verbessert.
Das Projekt verwendet einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der nationale und internationale Expert:innen und auch die lokale Bevölkerung, zentrale und lokale Behörden sowie laufende Initiativen einbindet.
Erfolge im Jahr 2024
Lenzing hat unter dem Markennamen TENCEL™ und VEOCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit verringertem CO2- Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstondustrie eingeführt. Basierend auf dem Konzept "Reduzieren – Engagieren – Ausgleichen" hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstokompensationsprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von ClimatePartner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klima- und Waldschutz- sowie Auorstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Veried Carbon Standard zertiziert.
Ausführliche Informationen zu den von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekten nden Sie auf folgenden Climate– Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2024 und 2025 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die erworbenen CO2-Zertikate werden gemäß der Menge an verkauften Fasern in jedem Jahr getilgt. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um Klimazertikate und nicht um Biodiversitätszertikate handelt. Die Maßnahme ist durch die in den Punkten 5 und 6 genannten Projekte direkt mit Biodiversität verknüpft. Die anderen Projekte tragen indirekt positiv zum Thema Biodiversität bei.

[ESRS 2 MDR-A; GRI 3-3f, 304-3]
Viele österreichische Unternehmen, darunter auch Lenzing, und wissenschaftliche Einrichtungen haben ihre Stärken im "Kompetenzzentrum Holz" gebündelt. Es ist ein führendes Forschungsinstitut im Bereich Holz und holzbezogene erneuerbare Rohstoe in Europa. Zu den jüngsten Forschungsthemen des Kompetenzzentrums gehören die fortschrittliche Biomassenutzung (z. B. durch geschlossene Kreisläufe bei der Zellsto-Produktion), die Nutzung von Lignin und Hemicellulose sowie der Einsatz von Enzymen im Rahmen des Produktionsprozesses. Ein Arbeitsbereich von Wood K Plus für Lenzing ist die Nachhaltigkeit bei der Holzbeschaung. 2021 verlagerte sich der Schwerpunkt dieses Arbeitsbereichs auf die Biodiversität, einschließlich der Unterstützung der Arbeit für den Textile Exchange Biodiversity Benchmark. 2023 wurde eine Doktorarbeit zum Thema Biodiversitätsmetriken zur Bewertung von Unternehmensauswirkungen und Abhängigkeiten begonnen. 2024 wurde eine systematische Übersichtsarbeit zu den von der SBTN vorgeschlagenen Methoden für die Schritte "Bewerten" und "Interpretieren und priorisieren" eingereicht (noch nicht veröentlicht). Infolge dieser Kooperation gab es auch Feedback zu den Leitfäden und Instrumenten für die sektorspezischen Leitlinien der TNFD in Form eines Entwurfs des Nature Metrics Tools der Forest Solutions Group der WBCSD und der "Business and Biodiversity Assessment" der IPBES. Dies unterstützt die Entwicklung der Biodiversitätsstrategie von Lenzing, insbesondere die Auswahl geeigneter Indikatoren für Ursachen von Veränderungen in der Natur und des Zustands der Natur.
Lenzing wurde 2023 von MSCI mit einem "AA"-Rating ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Verantwortung hat das Unternehmen die Einsparungen aus den MSCI/Green Bonds für Walderhaltungsprojekte gemeinnütziger Organisationen gespendet. 2024 erhielt Lenzing das niedrigere "A"-Rating. Grund hierfür war nicht eine schlechtere Nachhaltigkeitsleistung sondern eine Neueinstufung in eine andere Industriesparte für Vergleichszwecke.
Lenzing hat beschlossen, gemeinsam mit ICEP/SAT Sustainable Agriculture Tanzania und Caritas Steiermark/ODAG- Caritas Gitega/Burundi/Universität von Burundi zwei separate Projekte zu nanzieren:
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat Tansania zwischen 2015 und 2020 jährlich fast 470.000 ha Wald verloren. Die Entwaldung in Tansania hat stark negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die Bodenerosion, landwirtschaftliche Produktivität, Wasserzyklen und Dürren. Darüber hinaus verstärkt die Entwaldung das Artensterben durch Verlust von Lebensräumen. Das Projekt mit Sustainable Agriculture Tanzania soll Kleinbauern in der Region Morogoro und im Naturwaldreservat Uluguru beim Anpanzen verschiedener Baumarten (indigene und heimische Bäume, Gewürz- und Obstbäume), Anlegen von Waldgärten und Gewürzfarmen unterstützten. Das Projekt wird positive Auswirkungen auf Umwelt, Erhalt der Biodiversität, Stabilisierung des Wasserkreislaufs, Bodenerosion und die lokale Bevölkerung haben. Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften zur biologischen Vielfalt, Wiederauorstung und zur Erhaltung der Ökosysteme beizutragen. Das Projekt wird von SAT und ICEP umgesetzt, und Lenzing übernimmt eine Finanzierungsrolle in den Jahren 2024 und 2025.
Zwischen 2024 bis Ende 2026 soll das Projekt die Umweltsituation im Ruvubu-Nationalpark durch die Kontrolle von Buschfeuern, illegalen Holzeinschlag und Wilderei usw. verbessern. Daneben wird das Projekt die lokale Bevölkerung für den Umweltschutz im Ruvubu-Nationalpark sensibilisieren und die Lebensgrundlage der Menschenverbessern. Das Projekt bietet vielfältige Schulungen für die lokalen Bauernfamilien in Mutumba und Nyabikere. Der Schwerpunkt der Schulungen liegt auf der innovativen und nachhaltigen Nutzung von Wald-Ökosystemen (z. B. Bienenhaltung, Anbau von Pilzen usw.), Einrichtung von Baumschulen mit einheimischen Baumarten und nachhaltigen Anbaumethoden. Im Mittelpunkt des Projekts steht darüber hinaus die Wiederauorstung mit einheimischen Baumarten, um den Wald im Ruvubu-Nationalpark wiederherzustellen. Bisher hat das Projekt bereits zu einer nachhaltigeren Nutzung des Ruvubu-Nationalparks geführt, da es zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung beigetragen hat. Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften zur biologischen Vielfalt, Wiederauorstung und zur Erhaltung der Ökosysteme beizutragen. Das Projekt wird von der Caritas Steiermark/ODAG-Caritas
112 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
Gitega/Burundi/Universität von Burundi umgesetzt und Lenzing übernimmt eine Finanzierungsrolle.
Lenzing Fiber (Shanghai) Co., Ltd. (LFS) arbeitet zusammen mit dem China National Textile and Apparel Council (CNTAC) und der China Green Carbon Foundation (CGCF) am Fashion Forest – Ecologic Carbon Neutral Forest Projekt im Suochong Village, Sangdui Township im Kreis Daocheng in der Provinz Sichuan. Bei dem Projekt wird die Auorstung mit heimischen Fichten erforscht, um die Wiederherstellung eines hoch gelegenen Wald-Ökosystems zu demonstrieren. Die Auorstungsarbeiten werden vom Forestry and Grassland Bureau des Kreises Daocheng in der Tibetischen Autonomen Präfektur Ganzi ausgeführt und Lenzing stellt einen Teil der notwendigen nanziellen Mittel bereit. Das Projekt soll nach dem oziellen Start 2025 vier Jahre dauern. Im Berichtszeitraum 2024 fand eine Auftaktveranstaltung statt.
Bei dem Kooperationsprojekt unter Beteiligung von Lenzing Shanghai, CNTAC und CGCF geht es um die Wiederherstellung des regionalen Wald-Ökosystems, die Verbesserung der Struktur des regionalen Ökosystems, die Vergrößerung und qualitative Verbesserung der Kohlenstosenke in regionalen Wäldern sowie um die Darstellung und Förderung der Beteiligung von Sozialkapital zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Im Anschluss an die erste Phase der Baumpanzung wird Lenzing Shanghai ihre Partner einladen, sich an Aktivitäten zum Schutz von Wäldern zu beteiligen und die Einbindung der textilen Wertschöpfungskette beim Erhalt der Biodiversität zu fördern. Das Projektziel ist die künstlicheAuorstung einer Fläche von 18 ha durchAnpanzung von 35.000 Qinghai-Fichten.
Die Umsetzung des Projekts trägt dazu bei, dass die lokalen Ökosysteme und Gemeinschaften sich besser an den Klimawandel anpassen können, indem es die Bevölkerung für Naturschutz sensibilisiert und ihnen mehr Beschäftigungsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft und der Walderhaltung bietet, sowie ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen stärkt.
Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, der verantwortungsbewussten Rohstobeschaung und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften mit wichtigen Stakeholdern wie CNTAC zum Erhalt der biologischen Vielfalt und Ökosysteme beizutragen.
25 https://www.businessfornature.org/cop16-business-statement
113 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
[GRI 3-3f, 304-3]
Lenzing unterstützte die allgemeine "Business for Nature"- Erklärung25 und einen speziellen Brief der CanopyStyle-Initiative für die Cellulosefaserindustrie, die im Oktober 2024 auf der Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien veröentlicht wurden. Diese Erklärungen sollen "die wachsende Unterstützung der Wirtschaft für ambitionierte Naturschutzpolitik und staatliche Führung" belegen (Global Biodiversity Framework).
Ein wichtiger Holzlieferant für den Standort Lenzing (Österreich) sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG). Mit der Betreuung und Bewirtschaftung von 10 Prozent der österreichischen Staatsäche und 15 Prozent der österreichischen Waldäche ist die ÖBf AG größter Naturraumbetreuer und -manager, größter Forstbetrieb und größter Jagdächen- und Fischereigewässerinhaber. Das oberste Prinzip für die Bundesforste in Bezug auf ihre Tätigkeiten ist die Nachhaltigkeit. Da das Zellstowerk am Standort Lenzing mehr als 35 Prozent seines Holzes aus österreichischen Wäldern bezieht, ist der Zustand des österreichischen Waldes für die Beschaung besonders wichtig. Für Österreich wird die Biodiversität in Wäldern anhand eines Biodiversitätsindexes überwacht26. Über die jüngsten Ergebnisse wird in den "Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung 2020"27 der Multi-Stakeholder-Organisation Walddialog als Beitrag zum Prozess der Indikatoren und Ziele von Forest Europe berichtet. Das Team des ökologischen Landschaftsmanagements der ÖBf erarbeitet beispielsweise für jedes der 120 ÖBf-Forstreviere, zusätzlich zu den bestehenden Bewirtschaftungsplänen, individuelle Naturschutzpläne 28 . Lenzings Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der ÖBf sind im Absatz "Erhalt und Förderung von Ökosystemleistungen in Österreich" aufgeführt.
Im Rahmen eines öentlich geförderten Forschungsprojektes "Biodiversität und multifunktionale Bewirtschaftung im Wald" (BIMUWA29) wurden unter anderem konkrete Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten und zur Steigerung der Biodiversität unter lokalen Bedingungen der PEFC-Region 6 (in den österreichischen Bundesländern Steiermark und Kärnten) entwickelt, die in die tägliche Waldbewirtschaftung integriert werden. Die ÖBf arbeiten in Bezug auf dieses Thema auch mit dem Umweltdachverband zusammen. Da die Maßnahmen sehr konkret und dabei relativ leicht umsetzbar sind, sind die positiven Eekte auf große Waldächen skalierbar. Lenzing unterstützte 2023 den Roll-out der Ergebnisse für die interessierten privaten Waldbesitzer in der Region. 2024 beteiligte sich Lenzing an der Verbreitung der Ergebnisse und sprach mit Stakeholdern über Optionen für Follow-up-Maßnahmen.
Der Biodiversity Benchmark von Textile Exchange startete am 2. Dezember 2020. Er ist Teil des TE Corporate Fiber and Materials Benchmark (CFMB)-Programmes und steht im Zusammenhang mit der "Climate+"-Strategie von TE. Die Rolle des Benchmarks
26 Geburek, T., Büchsenmeister, R., Englisch, M., Frank, G., Hauk, E., Konrad, H., Liebmann, S., Neumann, M., Starlinger, F. und Steiner, H. (2015). Biodiversitätsindex Wald
– Einer für alle! In: Biodiversität im Wald. BFW Praxisinformation 37, S. 6–8 27 https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente/indikatorenbericht-2020.html
28 https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management.html
29 BIMUWA Website: https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management/foerderprojekte/biodiversitaet-und-multifunktionale-bewirtschaftung-imwald.html
besteht darin, den Verlust der Biodiversität aufzuzeigen und Verbesserungen im Einflussbereich der Industrie durch Wissensaustausch zu unterstützen. Die Methodik für Unternehmen, Ziele für die Natur zu setzen, wird durch die Initiative Science Based Targets for Nature (SBTN) entwickelt.
Im Jahr 2021 hat Lenzing als Mitglied der Advisory Group mit Beiträgen zur Entwicklung des Tools und mit eigenen Beiträgen zum Benchmark beigetragen. Der "Biodiversity Insights Report 2021" liefert "eine erste globale Bestandsaufnahme der Bekleidungs- und Textilindustrie" in Bezug auf das Bewusstsein der Auswirkungen auf die Biodiversität. Er beschreibt Handlungsansätze in den Bereichen Unternehmensintegration, Transparenz, Wesentlichkeit, Umsetzung, Monitoring und Bewertung sowie Unternehmensberichterstattung. 2022 wurden die Ergebnisse des Berichts als neues Kapitel mit Fragen in das CFMB-Programm integriert. 2023 wurde der Bericht "Biodiversity Landscape Analysis" veröffentlicht, der sich hauptsächlich mit Naturfasern aus Pflanzen (Baumwolle) und Tierhaar (Wolle) befasst und kaum Informationen über regenerierte Cellulosefasern enthält. 2024 wurden die Erkenntnisse bereits in die Materials-Benchmark-Umfrage aufgenommen.
Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) ist eine unabhängige österreichische Entwicklungsorganisation mit wirtschaftsorientiertem Schwerpunkt. ICEP arbeitet mit Partnerorganisationen in Schwellenländern und mit österreichischen Unternehmen zusammen und setzt weltweit Projekte um, mit dem Ziel, mehr Menschen aktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen. ICEP unterstützt Lenzing seit 2018 bei der Umsetzung des von der ADA ko nanzierten Auorstungs- und Naturschutzprojekts in Albanien. 2024 wurde eine Machbarkeitsstudie zum Engagement für eine Verbesserung der Biodiversität und Social-Impact-Maßnahmen rund um den Standort von LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) durchgeführt und es wurden mehrere Optionen für Projekte identiziert, die voraussichtlich 2025 beginnen werden.
2023 wurde Lenzing eingeladen, bei einer Veranstaltung der WWF Climate Group Talks 30 zum Thema "Wie Sie Biodiversität in Ihr Kerngeschäft integrieren" zu präsentieren. Außerdem hat Lenzing zu einer 2024 veröentlichten Studie von WWF und Ernst & Young "Management in der Biodiversitätskrise - Wie österreichische Unternehmen Risiken minimieren und Chancen nutzen"31 mit allgemeinen Erkenntnissen und einem Fallbeispiel beigetragen. 2024 lieferte Lenzing mit einer Präsentation zur Herangehensweise bei der Entwicklung einer Biodiverstitätsstrategie einen Beitrag zur WWF-Konferenz zum "Wirtschaftsfaktor Biodiversität"32 in Wien.
Zur Förderung der nachhaltigen Forstwirtschaft wurde von der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa, der 46 Staaten angehören, 1990 die politische Initiative "Forest Europe" ins Leben gerufen. Es wurde eine Reihe von Indikatoren in Bezug auf sechs verschiedene Kriterien entwickelt, die die Nachhaltigkeitsleistung in europäischen Wäldern messen und Ziele für Verbesserungen festlegen33 . Die derzeitigen Bemühungen konzentrieren sich auf die Anpassung an den Klimawandel34 , den Gewässerschutz und die Biodiversität35. Als bedeutender Abnehmer von Holz in Europa unterstützt die Lenzing Gruppe diese Ziele, die darauf ausgerichtet sind, die Funktion des Waldes in ihren Ökosystemen fortlaufend zu gewährleisten und zu verbessern und gleichzeitig die Verfügbarkeit des Rohstoes Holz langfristig sicherzustellen.
Lenzing ist Mitglied des Forest Stewardship Council (FSC®) und Gründungsmitglied des PEFC Österreich.
Die TNFD wurde gegründet, um Unternehmen und Finanzinstitute zum Umdenken und zu einer Änderung ihres Verhaltens zu ermutigen, und zwar durch die Steuerung von Unternehmens- und Portfoliorisiken sowie durch die regelmäßige Unternehmensberichterstattung, mit besonderem Schwerpunkt auf naturbezogenen Abhängigkeiten, Auswirkungen, Risiken und Chancen. Im Dezember 2023 veröentlichte die TNFD zwei Dokumente zur Stellungnahme durch die Öentlichkeit, die für die Lenzing Gruppe von Bedeutung waren:
Lenzings Corporate Sustainability Team hat die beiden oben genannten Dokumente geprüft und Feedback dazu gegeben. Das Dokument "Additional sector guidance - Forestry, pulp and paper" wurde im Juni 2024 veröentlicht und empehlt Kennzahlen, die von Forst-, Papier- und Zellstounternehmen erhoben werden können, um ihre naturbezogenen Oenlegungen zu verbessern. Mit der oben genannten Oenlegung hat Lenzing das TNFD-Rahmenwerk angenommen.
114 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
30 https://www.wwf.at/artikel/einladung-climate-group-talks/
31 https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/01/WWF_Studie_Biodiversitaets-Management-Unternehmen_2024.pdf
32 https://www.wwf.at/artikel/wirtschaftsfaktor-biodiversitaet-wwf-konferenz/#programm
33 Madrid Ministerial Declaration. 25 years together promoting Sustainable Forest Management in Europe, 7th Forest Europe Ministerial Conference, Madrid 2015. Verfügbar unter: https://foresteurope.org/wp-content/uploads/2016/11/III.-ELM_
7MC_2_2015_MinisterialDeclaration_adopted-2.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
34 FOREST EUROPE 2020. Adaptation to Climate Change in Sustainable Forest Management in Europe, Liaison Unit Bratislava, Zvolen, 2020
35 https://forestbiodiversity.eu/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
36 https://tnfd.global/wp-content/uploads/2023/09/Discussion_paper_on_proposed_sector_disclosure_metrics_v1.pdf?v=1702661678
Lenzing hat in zentralen Teilen ihres Geschäftsmodells bereits seit Langem erfolgreich Praktiken der Kreislaufwirtschaft implementiert und so eine ezientere Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen erreicht. Dazu zählt das Schließen von Kreisläufen in Produktionsprozessen und die Herstellung von Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer biologisch abbaubar sind (bei LENZING™ Fasern, deren biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vom TÜV zertiziert wurde37). Diese Maßnahmen stellen zudem sicher, dass Lenzing nanziell wettbewerbsfähig bleibt und die geltenden Umweltgesetze einhält. Lenzing treibt die Entwicklung von Kreislauösungen sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie weiter voran. Der komplexe Übergang von einem linearen zu einem Kreislaufmodell erfordert einen kollaborativen Ansatz. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel mit dem schwedischen Zellstohersteller Södra zusammengetan, um mehr Möglichkeiten für das Recycling von Textilabfällen zu schaen, Kreislaufverfahren zu entwickeln und den systemischen Wandel zu fördern. Das Unternehmen ist bestrebt, einen größtmöglichen Nutzen durch eine verbesserte Nachhaltigkeitsleistung zu schaen, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
Ressourcenzuüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen (nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Ressourcenzuüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz (eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben in E5-2)
Ziel "Kreislaufwirtschaft" Stakeholder –
Policy Hub
37 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technologie. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
Vice President Global HSE –
Lenzing ist bestrebt, die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, indem das Unternehmen Abfällen in allen Aspekten seines Kerngeschäftes ein neues Leben schenkt und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauösungen entwickelt, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Die Vision stützt sich auf die drei folgenden Säulen.
Holz als nachwachsender Rohsto ist ein wichtiges Element in Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft und wird komplett in hochwertige Produkte und Bioenergie umgewandelt. Ferner verwenden wir bei ausgewählten Fasern alternatives Cellulose-Ausgangsmaterial aus Alttextilien als Rohsto.
Lenzing strebt eine führende Rolle beim Schließen technischer Kreisläufe und bei der Optimierung der Nutzung jedes Rohstos mit maximalem wirtschaftlichem Wert an.
Um Textilien ezient zu recyceln, müssen Designer, Hersteller, Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innen zusammenarbeiten. Lenzing beteiligt sich aktiv an Partnerschaften innerund außerhalb der Wertschöpfungskette. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt"Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
[ESRS E5 ESRS 2 IRO-1; GRI 306-2]
Weitere Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E5-1; GRI 2-24, 3-3c, 306-2]
Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und ihre Policies markieren einen Übergang von neuen, fossilen Ressourcen hin zu einer möglichst weitgehenden Nutzung erneuerbarer und zurückgewonnener und recycelter Ressourcen. Lenzing setzt sich für ressourceneziente Technologien und Produkte ein, die die Nutzung aller Rohstoe optimieren und Chemikalien, Wasser und Energie wirksam zurückgewinnen. Lenzing überwacht die Nutzung von Ressourcen, einschließlich Wasser und Chemikalien, an allen Produktionsstandorten und kann so Benchmarks für Produktion und Emissionen in der gesamten Gruppe setzen und Ziele sowie Roadmaps für Verbesserungen festlegen.
Lenzings Abfallmanagement-Ansatz beinhaltet die Überwachung von gefährlichen und ungefährlichen Abfallstoen an allen Standorten im Einklang mit ihren Policies/Selbstverpichtungen. Lenzing will Best Practices zum Abfallmanagement in der Gruppe einführen, um die Deponierung zu vermeiden, z. B. indem es Produktionsabfälle als Rohmaterial für andere Prozesse nutzt, dadurch die Ressourcenezienz steigert und potenzielle Umweltauswirkungen verringert. Lenzing fördert darüber hinaus gemeinsam mit Stakeholdern und Geschäftspartnern den systemischen Wandel hin zu zirkulären Lösungen für die Textil- und Vliesstondustrie.
Lenzing engagiert sich für die Zusammenarbeit mit Stakeholdern, einschließlich Innovationspartnern, Lieferanten und NGOs, um Fasern zu fördern, die potenzielle ökologische und soziale Auswirkungen verringern. Lenzing unterstützt die Forschung und Entwicklung im Bereich ökonomisch sinnvoller Cellulosefasern, die aus alternativen Quellen wie landwirtschaftlichen Reststoen und Textilabfällen (erneuerbare Ressourcen) hergestellt werden. Lenzing setzt sich für eine verantwortungsvolle Beschaung (nachhaltige Beschaung) aller Rohstoe, einer ständigen Verbesserung
der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourcenezienz ein, indem sie entsprechende Maßnahmen umsetzt.
Lenzings Nachhaltigkeits-Policy geht auf alle ermittelten wesentlichen Auswirkungen und Chancen ein, unter anderem in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit den "Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen", sowie in der vorgelagerten Wertschöpfungskette mit den "Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse".
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeits-Policy", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Lieferanten nehmen an glaubwürdigen Forstzertizierungsprogrammen teil, insbesondere am Forest Stewardship Council® (FSC®) und am Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC). Die Versorgung aller Zellsto- und Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellsto in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe.
Die Policy für Holz und Zellsto behandelt die "PositiveAuswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz".
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Lenzings Hauptaugenmerk liegt auf der ezienteren Nutzung von Ressourcen, um ihre Umweltauswirkungen durch Reduzierung von Emissionen und Abfall zu verringern.
Die SHE-Policy behandelt die folgenden Auswirkungen: Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz; Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse; Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Alle Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder und sind nach ISO 14001 zertiziert. Der Group Environmental Policy and Standard ist wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems der Gruppe. Er ist die Grundlage für die Entwicklung von Lenzings Umweltprogramm und der mittel- und langfristigen Umweltziele.
Der Umwelt Policy und Standard zielt ab auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden", indem er den Grundsätzen des Abfallmanagements folgt und bewirkt, dass Abfälle so weit wie möglich reduziert werden.
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P SHE-Policy und den Umwelt Policy und Standard nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die interne Group Waste Management Guideline (Konzernleitfaden für das Abfallmanagement) wurde 2018 eingeführt und soll die Praktiken im Bereich Abfallmanagement an allen Lenzing Produktionsstandorten in Einklang bringen und verbessern. Der Vice President Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Group Waste Management Guideline insgesamt zuständig ist. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleitung und die SHE-Manager (Safety, Health und Environment) für den lokalen Rollout und die Umsetzung des Leitfadens verantwortlich. Die Guideline wurde 2021 weiterentwickelt, 2022 aktualisiert und führte zu einer vollständigen Konsolidierung der konzernweiten Abfalldaten. Sie ist ein integraler Bestandteil des Umweltmanagementsystems von Lenzing. Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Abfallmanagement, z. B. Sammlung, Trennung, Lagerung, Transport und Behandlung von Abfällen, werden auf der Grundlage der möglichen Nutzung sowie von Lenzings Verständnis ihrer Umweltauswirkungen und Risiken geplant und durchgeführt. Weitere Einzelheiten für das Abfallmanagement sind in den Abfallbewirtschaftungssystemen der Standorte festgelegt, die auch externe Dienstleister betreen.
Die Group Waste Management Guideline zielt ab auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing verfolgt ihre Vision, indem sie drei zentrale Verfahrensweisen anwendet, die verschiedene Elemente der Kreislaufwirtschaft in ihr zirkuläres Geschäftsmodell integrieren. Diese Verfahrensweisen sind in Abb. 11 dargestellt und nachfolgend beschrieben:

a) Gilt für TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™-Fasern

Lenzing Fasern bestehen aus Cellulose, einem der am häugsten vorkommenden organischen Polymere, die biologisch abbaubar ist und aus dem nachwachsenden Rohsto Holz gewonnen wird.
Lenzing bezieht Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen, was ständige Bemühungen erfordert. Weitere Informationen zu Zertizierungen nden Sie im Abschnitt "Beschaung", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
LENZING™ Lyocell-, Modal- und Viscose-Standardfasern sind vom TÜV Österreich als biologisch abbaubar und kompostierbar zertiziert. 38. Die sichere Entsorgung dieser Fasern in die natürliche Umwelt ermöglicht es, den Cellulosematerialkreislauf im Einklang
Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
38Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard
mit dem biologischen Kreislauf zu schließen. Natürliche Kreisläufe umfassen den biologischen Kreislauf und konzentrieren sich auch auf verschiedene Lösungen für das Lebenszyklusende.
Das Abschmelzen der Gletscher ist symbolisch für die Auswirkungen der Erderwärmung. Als Unternehmen, das sich den wissenschaftlich fundierten Zielen zur Begrenzung der Erderwärmung verpichtet hat, sucht Lenzing auch nach neuen Produktlösungen, die zu diesem Thema beitragen können. Ein Paradebeispiel und Highlight war 2023 die Entwicklung eines Gletscherschutzvlieses, das zu 100 Prozent aus Lenzing Cellulosefasern hergestellt wurde. Diese preisgekrönte Innovation (bei den CNMI Sustainable Fashion Awards 2024 mit dem "Biodiversity and Water Award" ausgezeichnet) trägt zum Schutz der Gletscher bei, ohne zur Mikroplastikverschmutzung beizutragen.
2024 wurden die Vliese, mit denen die Gletscher an sechs Standorten in Österreich und der Schweiz über eine Schnee- und Eisäche von über 20.000 qm im Sommer abgedeckt worden waren, wieder entfernt. Nach weiteren strengen Tests begann ein dreistuger Prozess bestehend aus Reinigen, Trocknen und Reißen. Im Anschluss wird Lenzing die nächste Phase dieses zirkulären Konzepts erforschen und die Fasern des gesammelten Materials recyceln.
Lenzing ist kontinuierlich bestrebt, sich anhand eines stärker anwendungsspezischen Ansatzes je nach Material, Endprodukt und Märkten mit verschiedenen Lösungen am Ende des Lebenszyklus, wie etwa biologische Abbaubarkeit, Recycling oder Wiederverwendung zu befassen. Daher beteiligt sich Lenzing strategisch an politischen Diskussionen und an Kreislauf-Initiativen, um den weltweiten Übergang zu ganzheitlicherem Wirtschaften weiterzuentwickeln und voranzutreiben.

Die ressourcenezienten Produkte und Technologien von Lenzing werden 2024 zur Verfügung stehen und Lenzing ist bestrebt, diese kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Bei der Zellstoproduktion wird Holz zu Faserzellsto verarbeitet, um anschließend Fasern daraus herzustellen. An den Zellsto standorten von Lenzing ist dies ein energieautarker Prozess, bei dem Rohstoe ezient eingesetzt und Lösungsmittel sowie Chemikalien mit hohen Raten zurückgewonnen werden. Dadurch werden marktfähige Bioranerieprodukte und Energie erzeugt, gleichzeitig werden Produktionsabfälle verringert (Abbildung 12). Die Lenzing Gruppe betreibt drei Bioranerien: eine in Lenzing (Österreich), eine in Paskov (Tschechien) und eine in Indianópolis (Brasilien). Die wertvollen Bioranerieprodukte bietet sie anderen Branchen an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislauührung und maximalen Nutzung von Holz und Prozesschemikalien. Weitere Informationen zu Lenzings Produktabüssen nden Sie im Abschnitt "Ressourcenabüsse" in diesem Kapitel.
Hochezienter Einsatz des Rohstoes Holz in den Bioranerien Abb. 12

Biobasierte Materialien: LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat Biobased, LENZING™ Soda, Xylose Bioenergie
Überschüssige Energie aus der Zellstoproduktion wird in Form von Dampf und Strom als erneuerbare Energie bereitgestellt. Am Standort Lenzing (Österreich) wird die überschüssige Energie direkt in die Faserproduktionsanlagen eingespeist. In Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) wird überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist und damit der Umstieg auf erneuerbare Energie in diesen Regionen unterstützt. Dies ist ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Biomasse und die 100-prozentige Verwertung von holzbasierten Rohstoen.
Lenzing produziert Spezialfasern und entwickelt innovative Cellulosefaser-Technologien. Die hochwertigen Fasern Viscose (Rayon), Modal und Lyocell werden an die Textil- und Vliesstondustrie geliefert und für industrielle Anwendungen verwendet und wegen ihrer besonderen Eigenschaften geschätzt.
Das Lenzing Lyocellverfahren ist zudem eine Produktionstechnologie mit einem geschlossenen Kreislauf, die die Herstellung von Cellulosefasern mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels ohne chemische Modikation der Cellulose ermöglicht. Der Prozess folgt einem einfachen Lösungsverfahren und ermöglicht die Rückgewinnung des Lösungsmittels zu 99,8 Prozent und dessen Rückführung in den Prozess. Dies vermeidet Abfälle, sorgt für eine hohe Ressourcennutzung und führt zu einem geringeren Wasserverbrauch und weniger Emissionen. Für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern werden komplexere Chemikalien benötigt. Gleichzeitig können dabei Prozesschemikalien zurückgewonnen werden, die am Markt verkauft werden und konventionell hergestellte Substanzen ersetzen. Allgemein vermeidet oder verringert die Rückgewinnung von Lösungsmitteln und Chemikalien Umweltauswirkungen und folgt Praktiken der Kreislaufwirtschaft. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Verantwortungsvolle Produktion in der Lenzing Gruppe".
Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Abfall in der Textilindustrie zu meistern, hat Lenzing REFIBRA™, eine innovative Recyclingtechnologie, entwickelt. Sie beinhaltet das Recycling von Storesten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien, die mit Faserzellsto aus Holz vereint und zu neuen Fasern verarbeitet werden. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung von Lenzing arbeitet an ständigen Verbesserungen der Technologie.
Ganz im Sinne ihrer Vision "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" strebt Lenzing danach, das Recycling von Textilabfällen zu einem gängigen Standardprozess ähnlich wie das Papierrecycling zu machen. Lenzing hat sich ein Ziel gesetzt und Maßnahmen ergrien, um diese Vision zu verwirklichen: Geplant ist ein Angebot von Viscose-, Modalund Lyocell- Stapelfasern mit einem Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung" in diesem Kapitel.
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen an den Standorten von Lenzing Abfall entsteht, wie z. B. in Produktionsprozessen und bei der Verpackung von bezogenen Waren oder einzelnen Faserballen. Lenzing folgt einer Abfallhierarchie und vermeidet Abfälle wo immer möglich. Weitere Informationen zu Lenzings Abfällen nden Sie im Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel.
Um die Kreislaufwirtschaft in der Branche zu fördern, hat Lenzing 2024 gemeinsam mit ihrem langjährigen Partner Södra ihr Fachwissen in einem Leitfaden für Designer veröentlicht. Er soll Designer inspirieren, beim Entwurf von Kleidungsstücken darauf zu achten, dass die Fasern recycelt werden können und sich die Denkweise und die Branche verändern, hin zu einem stärker zirkulären Geschäftsmodell. Darüber hinaus können Designer, wenn sie während des Designprozesses verschiedene Grundsätze wie z. B. Haltbarkeit und Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit, Faser-Rrecyclingfähigkeit etc. beachten, negative Umwelt- und Klimaauswirkungen in der Textilindustrie weiter verringern.
Um ihre Praktiken der Kreislaufwirtschaft zu fördern, setzt Lenzing so weit wie möglich recycelte oder wiederverwendete Materialien ein, statt noch mehr natürliche Rohstoe zu nutzen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Recyclingprozesse äußerst energieintensiv sein können, da die Zerlegung von Textilien, Mischmaterialien und der für die Textilproduktion verwendeten Chemikalien komplex ist. Daher ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich (z. B. Design für Kreislaufwirtschaft; Nutzung von erneuerbarer Energie und umweltfreundlichen Chemikalien in der Wertschöpfungskette), um den Klimawandel und andere potenzielle Umweltauswirkungen wirksam zu bekämpfen.
Welche Maßnahmen Lenzing bei ihren eigenen Tätigkeiten mit Blick auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden" ergreift, können Sie dem Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel entnehmen.
Lenzing hat in Bezug auf diese Auswirkung auf ihre nachgelagerte Wertschöpfungskette keine Maßnahmen ergrien, Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.

Lenzing verwendet zwei Arten von Recycling, chemisch und mechanisch. Beide sind 2024 in Verwendung und werden ohne explizites Enddatum weitergeführt. Zellsto aus chemisch recycelten Baumwoll-Alttextilien wird verwendet, um mit Hilfe der REFIBRA™ Technologie zusammen mit Faserzellsto aus Holz neue Fasern herzustellen. Dadurch kann ein Teil des Baumwollabfalls und des Faserzellstos als Rohsto wiederverwendet werden.
Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, die mit der REFIBRA™ Technologie hergestellt wurden, enthalten einen recycelten Anteil von mindestens 20 Prozent aus Storesten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien. Daraus entstehen hochwertige Fasern mit den gleichen Eigenschaften wie Fasern aus rein holzbasiertem Faserzellsto. Diese Fasern sind mit dem Recycled Claim Standard (RCS) erhältlich, der zertiziert, dass alle Produktionsprozesse der Lieferkette entsprechende Schritte durchlaufen haben, um die Integrität des Endproduktes zu gewährleisten.
Daneben können Lenzing Fasern auch als Beimischung beim mechanischen Recycling von Textilien eingesetzt werden (Post-Industrial, Pre-Consumer/Post-Consumer). Diese Textilien werden beim mechanischen Recycling so weit wie möglich bis auf das einzelne Faserlevel zerkleinert. Da die Faserlänge verkürzt wird und die Fasern an Performance (z. B. Festigkeit) einbüßen, benötigen diese mechanisch recycelten Fasern Trägerfasern, um zu neuem Garn gesponnen zu werden. Lenzing Fasern werden erfolgreich als Trägermaterial für mechanisch recycelte Fasern eingesetzt. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "Net Benet-Produkte und -Technologien" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen". Die Maßnahmen im Bereich Recycling entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Finanzierung nachhaltiger Entwicklungen" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Marken und Einzelhändler besitzen nicht nur Einuss, um Kunden Produkte mit Recyclinganteil anzubieten, sondern können Textilprodukte auch so konzipieren, dass sie in puncto Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit die Kreislaufwirtschaft fördern. Lenzing beteiligt sich an einem aktiven Forschungsund Entwicklungsprojekt (siehe CELLFIL-Projekt im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel) zur weiteren Verbesserung der Nutzung von Pre-Consumer-Textilabfällen für die Produktion von vollständig biobasierten und biologisch abbaubaren Fasern.
Lenzing ist bestrebt, die bestmöglichen Materialien für Produkte anzubieten, sodass Verbraucher:innen und Endnutzer:innen Produkte kaufen können, die ihren Anforderungen an Performance und Nachhaltigkeit entsprechen.
Daher ist ein Ziel von Lenzing, Alttextilien ezienter zu verwerten. Angesichts der Komplexität globaler Wertschöpfungsketten arbeitet Lenzing mit verschiedenen Stakeholdern zusammen, die den systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstondustrie entschlossen vorantreiben wollen.

Im Jahr 2024 ist die Lenzing Gruppe zahlreiche langfristige Kooperationen und Partnerschaften eingegangen, um den systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstondustrie voranzutreiben.
Transparenz erleichtert Partnerschaften und bildet die Grundlage für einen glaubwürdigen Nachhaltigkeitsauftritt. Dies gilt insbesondere für die Kreislaufwirtschaft als wichtiges Thema der künftigen EU-Gesetzgebung. Ein umfassenderes Verständnis der Lieferanten von Lenzing sowie der nachgelagerten Kunden ist entscheidend für die Minimierung der gesamten Umweltauswirkungen sowie der sozialen Auswirkungen der Lenzing Gruppe und führt das Unternehmen auf den richtigen Weg, um bis 2050 Netto-Null-THG-Emissionen zu erreichen ("Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel").
"Partnerschaften für den systemischen Wandel" ist eines der Grundprinzipien von Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive", um gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern von Lenzing die gesteckten Ziele zu erreichen. Lenzing führt daher einen aktiven Dialog mit Lieferanten, um Chemikalien mit geringem CO2-Fußabdruck zu beziehen, wie etwa mit erneuerbarer Energie hergestellte Natronlauge. Dieser laufende Dialog ist wichtig, um den CO2-Fußabdruck von Lenzings Produkten zu verringern und die Scope 3 Reduktionsziele zu erreichen.
Diese wichtigen Kooperationen werden durch die Teilnahme an verschiedenen Initiativen ergänzt, die auf eine Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie ausgerichtet sind. Spezische Einzelheiten zur Zusammenarbeit mit den einzelnen Interessengruppen nden Sie in den Beschreibungen der einzelnen Interessengruppe im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
2024 hat LENZING™ zusammen mit Naïf Feuchttücher für die Babypege auf den Markt gebracht, die aus Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ hergestellt werden. Im Vergleich zu den meisten anderen Feuchttüchern sind die Naïf Baby-Feuchttücher plastikfrei und werden aus VEOCEL™ Cellulosefasern hergestellt, die aus dem Rohsto Holz gewonnen werden. Sie enthalten ausschließlich pegende natürliche Inhaltsstoe und keinen Alkohol- oder Parfümzusatz. LENZING™ und Naïf wollen so in der Branche einen Umstieg von fossilbasierten synthetischen Fasern auf umweltfreundliche Methoden bewirken. Die emp ndliche Babyhaut steht für sie allerdings nach wie vor an erster Stelle.
[ESRS E5-3; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Textilrecycling | Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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|---|---|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent aus Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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| Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Lenzing hat seine Bemühungen fortgesetzt, die Technologie zur Wiederverwendung von baumwollreichen Textilabfällen in der Textilfaserproduktion zu verbessern. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich auf die Verarbeitung der zunehmenden Mengen an Textilabfällen aus Haushalten vorzubereiten, die aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnungen zur Sammlung und Behandlung gemäß der Abfallhierarchie erforderlich sind. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld, der Preisdruck in der textilen Wertschöpfungskette, die mangelnde Nachfrage auf dem Markt und die beträchtlichen Investitionen, die für den Aufbau eines Textil-Recyclingnetzes erforderlich sind, haben jedoch zu einer Änderung der Zielsetzung und zu einer Neuformulierung des ursprünglichen Ziels "Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025" in "Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030" geführt, und zwar mit einem verlängerten Zeitrahmen. Auch das Zieljahr wurde um fünf Jahre verlängert, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen. Zusammen mit dieser Änderung des Ziels wurden auch die Maßnahmen zur Verfolgung des Fortschritts aktualisiert, und zwar von "Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien" zu "Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030" und von "Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRA™ Technologie für Textilien hergestellt wurden" zu "Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030" |
Fasern mit 20 Prozent Recyclinganteil im kommerziellen Maßstab an. Die Zusammenarbeit mit Södra für Textilrecycling wurde auch
in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt.
2025 Auf Kurs
Status in 2024 Lenzing leistet Pionierarbeit bei innovativen, auf Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Geschäftsmodellen, die alle Aspekte vom chemischen Textilrecycling, wie die Zusammenarbeit mit Södra, bis hin zur Integration verschiedener Recyclingtechnologien umfassen. Im Jahr 2024 kombinierten Recyc Leather und Lenzing beispielsweise recycelte Lederfasern mit TENCEL™ Lyocellfasern, um ein Material der nächsten Generation für Schuhe zu entwickeln, das von der dänischen Modemarke GANNI verwendet wird. Ein weiteres Beispiel: Lenzing und ein innovatives Netzwerk von Partnern haben ein Konzept für das Recycling von Geotextilien aus Lenzing Fasern für Vliesstoe entwickelt. Nachdem die Geotextilien erfolgreich ein Gletscherfeld vor dem Abschmelzen im Sommer geschützt hatten, wurden sie nicht entsorgt, sondern gesammelt und zu einem modischen "Glacier Jacket"-Kleidungsstück recycelt. Darüber hinaus wird die Wiederverwendung und die Minimierung von Rückständen aus verschiedenen Recyclingmethoden untersucht. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen des Marktes in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft, wie z. B. die mangelnde Nachfrage auf dem Markt, wurde die Zahl der wichtigsten Partner in der Lieferkette von 25 auf 15 reduziert.
Lenzings Ziele "Textilrecycling" und "Kreislaufwirtschaft" sind eng auf die "Better Growth" Strategie abgestimmt, die Kreislaufwirtschaft und eine nachhaltige Rohsto/Materialbeschaung fördern soll. Diese freiwilligen Ziele unterstützen nicht nur ein zirkuläres Produktdesign und die zirkuläre Materialnutzungsrate, sondern tragen auch zur Verringerung des Einsatzes primärer Rohstoe bei. Der Geltungsbereich des Ziels "Textilrecycling" umfasst alle Produktionsstandorte von Lenzing mit Ausnahme der Standorte Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien). Lenzing hat das Ziel "Textilrecycling" zum ersten Mal 2020 (Basisjahr) festgelegt. In jenem Jahr bot Lenzing Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ mit bis zu 30 Prozent Recyclinganteil an. Zusätzlich wurde das Ziel "Kreislaufwirtschaft" zum ersten Mal 2020 (Basisjahr) festgelegt, ursprünglich gemeinsam mit null wichtigen Unternehmen in der Lieferkette (Ausgangswert).
Die Ziele sind auf die Beschaung aus erneuerbaren Quellen/nachhaltige Beschaung und den Einsatz von Celluloserecycling von Alttextilien ausgerichtet, um den Anteil und die Art der alternativen Rohstoe zu erhöhen. Die Ziele beziehen sich hauptsächlich auf die "Recycling"-Ebene in der Abfallhierarchie. Das Ziel "Kreislaufwirtschaft" fördert jedoch das Konzept der Kreislaufwirtschaft, einem übergeordneten Grundsatz, der alle Ebenen der Abfallhierarchie umfasst.
Södra ist eine schwedische Forstgenossenschaft, die Holzwaren, Zellsto und Biotreibsto produziert und als Kooperationspartner bei der Festlegung dieser Ziele eine wichtige Rolle gespielt hat. Zu den internen Stakeholdern, die neben der Abteilung Corporate Sustainability an der Festlegung dieser Ziele beteiligt waren, zählten das Pulp and Wood Team, das Commercial Textiles Team und das Strategieteam.
Lenzing hat kein Ziel mit Blick auf die tatsächlichen und potenziellen "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden". Lenzing hält alle geltenden Gesetze und Verordnungen ein und will ihre Abfallmanagement-Praktiken verbessern.
Die wichtigsten Zuüsse bei Lenzing sind Holz, Zellsto, Chemikalien, Brennstoe und Wasser. Darin nicht enthalten sind kritische Rohstoe oder seltene Erden im Sinne von Anhang II des europäischen Gesetzes zu kritischen Rohstoen. Bitte beachten Sie, dass aus Gründen der Vertraulichkeit keine genauen Zahlen zum absoluten Gewicht oder Volumen der von der Lenzing Gruppe eingesetzten Materialien genannt werden. Das konsolidierte Gewicht der Materialien kann der Tabelle 45 entnommen werden.
Die Verarbeitung von Holz zu Fasern erfordert eine besondere Qualität von Zellsto, der als Faserzellsto bezeichnet wird. Die aktuellen Nennkapazitäten für Faserzellsto der Lenzing Gruppe betragen 320.000 Tonnen am Standort Lenzing (Österreich), 285.000 Tonnen am Standort Paskov (Tschechien) und 500.000 Tonnen am Standort in Indianópolis (Brasilien). Die Standorte der eigenen Zellstowerke von Lenzing nden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe".
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoproduktion kauft Lenzing Faserzellsto am Weltmarkt zu – meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Eukalyptus, Kiefer und Fichte sind die vorherrschenden Holzarten, die von Lenzings Zellstoieferanten verwendet werden. Verarbeitet werden aber auch Buche, Birke, Esche, Ahorn sowie andere Laub- und Nadelhölzer. Die tatsächlichen Baumarten variieren je nach Region und Qualitätskriterien. Unabhängig von der Holzart stammt das gesamte Holz aus nachhaltigen Forstbetrieben, die nach den führenden Waldzertizierungssystemen zertiziert oder kontrolliert werden. Einen Überblick über die wichtigsten Baumarten nach Region nden Sie im Anhang. Lenzing stellt sicher, dass der Bleichprozess aller eingekauften Faserzellstoe absolut chlorfrei (TCF) oder elementar chlorfrei (ECF) ist. 100 Prozent der Holz- und Zellstoieferanten von Lenzing werden regelmäßig nach FSC®- oder PEFC-Standards bewertet und zerti ziert. Weitere Informationen zu Zertizierungen nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzings wichtigste Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaungsvolumen sind: Schwefelkohlensto (CS2), N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Natronlauge (NaOH), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Spinn-Finishings, Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Lenzing versucht, ihre Chemikalien so weit wie möglich regional zu beschaen. NMMO kann allerdings trotz intensiver Suche nach einer lokalen Bezugsquelle derzeit nicht lokal beschat werden. Regional bedeutet für Lenzing dabei, aus dem Land, in dem sich die Produktionsanlage bendet, oder aus dem Nachbarland. Weitere Informationen zu regionaler Beschaung nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing führte einen umfassenden Dialog mit ihren Lieferanten, um herauszunden, welche Möglichkeiten bestehen, Natronlauge mit reduzierten THG-Emissionen zu beschaen. Weitere Informationen zum Engagement von Lieferanten zur Reduzierung von THG-Emissionen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Die Faserproduktion ist ein energieintensiver Prozess, bei dem Lenzing mehr als zwei Drittel erneuerbare Brennstoe verwendet.
Weitere Informationen über Brennstoe nden Sie im Abschnitt "Energie und Brennstoe" im Kapitel "E1 Klimawandel". Lenzing war der erste Cellulosefaserhersteller mit konkreten, wissenschaftlich fundierten Zielen, die von der Science Based Targets Initiative genehmigt wurden und auf eine Verringerung der THG-Emissionen bzw. fossiler Brennstoe abzielen.
Wasser ist eine wertvolle Ressource, die Lenzing für ihre Herstellungsprozesse benötigt. Weitere Informationen zum Thema Wasser und dessen Recycling nden Sie im Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Chemikalien werden in verschiedenen Verpackungsformen wie Containern und Big Bags geliefert. Lenzing hat mit ihren Lieferanten Rücknahmesysteme eingeführt, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Dies gewährleistet nicht nur eine ordnungsgemäße Entsorgung, sondern erleichtert auch die Wiederverwendung von Verpackungsmaterial.
Der Faserzellsto wird in Güterwaggons und LKWs transportiert, während die Faserballen in Kunststofolien verschickt werden. Das ist zum Schutz des Produkts und für den Transport notwendig. Gemessen am Verhältnis von Produkt- zu Verpackungsgewicht und am geringen Anteil von Verpackungsmaterial am gesamten Materialzuuss wird für Lenzings Produkte wenig Verpackungsmaterial benötigt. Das Recycling von Verpackungen für Faserballen liegt außerhalb der betrieblichen Systemgrenzen von Lenzing aufgrund fehlender Kontrolle und Einussnahme auf die nachgelagerte Wertschöpfungskette. Dennoch prüft das Unternehmen derzeit Möglichkeiten zur Verringerung des Verpackungsabfalls bei verkauften Waren.
Das Management von Verpackungsabfällen liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Lenzing und ihren Geschäftspartnern. Die ordnungsgemäße Entsorgung, die Teilnahme an Recyclingprogrammen sowie Rücknahmesystemen können wesentlich zur Reduzierung von Verpackungsabfällen beitragen.
Informationen zu Lenzings Faser- und Zellstowerken nden Sie im Abschnitt "Standorte der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht der Lenzing.
Vor dem Faserzellstoherstellungsprozess werden bereits schwere Geräte für das Entladen und Zerkleinern ganzer Baumstämme sowie Lager und Förderbänder für die Zwischenlagerung benötigt. Holzspäne und Prozesschemikalien werden durch verschiedene Verdampfer, Kessel und Tanks in Kochlauge umgewandelt. Zusätzliche Anlagen für Waschen, Sieben und Bleichen sowie Trockenkammern und Blattpressen runden die erforderliche Ausrüstung für die Zellstoproduktion ab. Bei der restlichen Kochlauge werden mit mehreren Rückgewinnungssystemen wertvolle Substanzen mit Hilfe von Kondensationsanlagen, Extraktions- und Fraktionierungssäulen separiert.
Beim Prozess zur Herstellung von Zellulosefasern werden verschiedene Ausrüstungen benötigt, um die Spinnmasse zu Fasern zu spinnen, unter anderem Tanks, verschiedene Fässer und Reaktionskammern, Trockner und Filtrationssysteme. Die wichtigste Ausrüstung für die Spinnschritte sind Spinndüsen, gefolgt von Anlagen zum Strecken und Schneiden von Stapelfasern, Wasch- und Reinigungsanlagen und Trocknern. Die Fasern werden zu Ballen gepresst, in Plastikfolie gewickelt und im Ballenlager gelagert, bevor sie auf der Schiene transportiert werden.
Für die Herstellung von Viscose/Modal- und Lyocellfasern sind Ausrüstungen für die Rückgewinnung von Prozesschemikalien erforderlich, darunter Kessel, Filtrations- und Reinigungsanlagen, Extraktionssäulen, Öfen und Katalysatoren. Bei der Produktion von Bioranerie- und Co-Produkten werden selbstverständlich auch Lagertürme und Verpackungseinheiten benötigt.
| Ressourcenzuüsse | |
|---|---|
| 2024 | |
| Gesamtgewicht der im Berichtszeitraum verwendeten Produkte und technischer und biologischer Materialien (Mio. t) |
4,85 |
| Prozentualer Anteil an biologischer Materialien (und von Biokraftstoen, die für nicht energetische Zwecke verwendet werden) die nachhaltig beschat werden (%) |
72 % |
| Gesamtgewicht der zur Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens verwendeten wiederverwendeten oder recycelten sekundären Komponenten, Produkte und Materialien (Mio. t) |
2,33 |
| Prozent der zur Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens verwendeten wiederverwendeten oder recycelten sekundären Komponenten, Produkte und Materialien (%) |
48 % |
Tabelle 45 beschreibt Lenzings Ressourcenzuüsse gemessen am Gesamtgewicht der im Jahr 2024 eingesetzten technischen und biologischen Materialien. Darin enthalten sind die für die Herstellung und Verpackung verwendeten wichtigsten Rohstoe (Chemikalien, Holz und Zellsto). Die Daten werden von allen Produktionsstandorten von Lenzing gesammelt und basieren auf direkten Messungen des Rohsto-Inputs für die Fertigungsprozesse. Der Rohsto-Input wird deniert als die gekaufte Menge bereinigt um die gelagerte Menge. Diese Daten werden monatlich von den Betriebs- oder Einkaufsabteilungen der Standorte erstellt und in die Konzerndatenbank eingespeist, um sie auf Konzernebene zu aggregieren. Mit Ausnahme des Prüfers, der diesen Bericht geprüft hat, werden die Rohstoe nicht extern überprüft. Die nachhaltig beschaten biologischen Materialien sind jedoch zertiziert.
Die nachhaltig beschaten biologischen Materialien sind Holz und Zellsto, mit einem Anteil von 72 Prozent am Gesamtgewicht aller eingesetzten Materialien. Informationen über die Zertizierungsprogramme (FSC® und PEFC) nden Sie im Abschnitt "Beschaffung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung". Weitere Informationen über das Kaskadenprinzip bei biologischen Materialien nden Sie im Abschnitt "Bioranerie für die Zellstoproduktion" in diesem Kapitel. Lenzing wendet bei der Lösungmittelrückgewinnung in ihren Prozessen für die Herstellung von Viscose/Modal und Lyocell die besten verfügbaren Techniken an, wodurch sich der Bedarf an primären Rohstoen verringert. Bei der Lyocell-Produktion kann das verwendete NMMO zu 99,8 Prozent zurückgewonnen werden. Schwefelkohlensto und andere Chemikalien, die zur Herstellung von Viscose- und Modalfasern eingesetzt werden, können zurückgewonnen und statt Rohstoen in den Prozess zurückgeführt oder in das marktfähige Co-Produkt Natriumsulfat umgewandelt werden. Die Rückgewinnung von Chemikalien und Lösemitteln spiegelt sich in dem hohen Anteil an sekundären oder wiederverwendeten Materialien wider (48 Prozent). Die Menge der zurückgewonnenen Stoe basiert auf direkten Messungen (Durch ussmesserablesungen) der zurückgewonnenen Chemikalien.
[ESRS E5-5; GRI 306-1, 306-2, 306-3, 306-4, 306-5]
Die wichtigsten Produktabüsse von Lenzing sind regenerierte Cellulosefasern, die z. B. für Bekleidung, Heimtextilien, Körperpege- und Hygieneprodukte verwendet werden. Das Faserportfolio beinhaltet die drei Faserarten Lyocell, Modal und Viscose (Rayon). Zellsto und andere Bioranerie-Produkte sowie Co-Produkte aus der Faserproduktion werden an andere Branchen verkauft.
Lenzing bietet Net-Benet-Produkte, die sowohl ökologische und gesellschaftliche Vorteile als auch Vorteile für die Partner in der Wertschöpfungskette bieten und dabei viele konkurrierende Alternativen übertreen. Diese Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus, einschließlich der Prozesse in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.
Darüber hinaus sind TENCELTM Lyocell- und Modalfasern und LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit dem allgemein anerkannten EU Ecolabel zertiziert 39. Dieses Zeichen wird an Produkte vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus hohe Umweltstandards erfüllen.
2024 wurden TENCELTM Lyocell, VEOCEL™ Viscose und VEOCEL™ Lyocell von Climate Partner zertiziert. Das ebnet den Weg für die Oenlegung freiwilliger nanzieller Beiträge zu THG-Kompensationsprojekten als letztem Schritt in einem fünfstugen Protokoll: Klimaschutzstrategie (einschließlich CO2-Fußabdruck), Reduktionsziele, umgesetzte Reduktionen, nanzierte Klimaschutzprojekte und transparente Kommunikation.
Weitere Informationen zu Produkten und Technologien nden Sie auf der Lenzing Website oder im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
EU Ecolabel für Textilien (Lizenz Nr. AT/016/001)
Eine Studie der Scripps Institution of Oceanography (SIO) liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass LENZING™ Standard Lyocell-, LENZING™ Standard Viscose- und LENZING™ Standard Modalfasern an der Meeresoberäche und auch in der Tiefsee biologisch abbaubar sind.40 Die Studie bestätigt damit, dass diese Fasern am Ende ihres Lebenszyklus in das Ökosystem zurückkehren können. 41 Wissenschaftler:innen des SIO an der University of California in San Diego hatten bereits 2021 festgestellt, dass LENZING™ Lyocellfasern unter Meeresoberächenbedingungen vollständig und schnell biologisch abgebaut werden.
REGENRIERTE CELLULOSEFASERN, BIOLOGISCHE ABBAUBARKEIT UND
Eine Literaturübersicht von Wood KPlus gibt einen Überblick über den Diskurs über Mikroplastik, Meeresverschmutzung und die Position von regenerierten Cellulosefasern42. Sie klärt die Terminologie und die Polymerzusammensetzung gängiger Textil- und Vliesstofasern, insbesondere die Unterscheidung zwischen Naturfasern, Chemiefasern aus natürlichen Polymeren und synthetischen Fasern. Die Übersicht über Studien zum biologischen Abbau von regenerierten Cellulosefasern zeigt für Chemiefasern / regenerierten Cellulosefasern den "Konsens [...], dass diese Fasern in allen natürlichen Umgebungen und in geeigneten industriellen Umgebungen biologisch abbaubar sind" in einer Zeitspanne zwischen einigen Wochen und 6 Monaten. Synthetische Fasern bauen sich in dieser Zeitspanne kaum ab, sondern brauchen Jahrzehnte bis Jahrhunderte.
Lenzings Fasermaterial wird als Zwischenprodukt in Fertigprodukte (z. B. T-Shirts oder Feuchttücher) integriert. Mit Blick auf die Haltbarkeit des Materials ist zu beachten, dass diese nicht nur von der Faser selbst bestimmt wird, sondern stark durch die Textilverarbeitungsschritte und letztendlich durch die Zusammensetzung des Endprodukts beeinusst wird. Sobald die Faser gesponnen ist, wird die "Haltbarkeit" des Endprodukts durch zahlreiche kritische Schritte bestimmt, etwa die Stozusammensetzung, Färbeverfahren, Schaung der Textiloberäche, Finishing etc. Diese Prozesse variieren je nach Hersteller, maschineller Ausstattung und Prozessparametern stark. Sie gehören daher zur nachgelagerten Wertschöpfungskette und haben großen Einuss auf die Produkteigenschaften. Ein Vergleich der Fasermaterialien anhand des Branchendurchschnitts wird deshalb keine bedeutenden Erkenntnisse liefern. Aber die Optimierung spezischer Produkte ist notwendig, um die Haltbarkeit zu verbessern. Darüber hinaus ist zwischen Textilien und Vliesstoen zu unterscheiden, da die Nachhaltigkeitskriterien für die Produktionsprozesse ebenfalls unterschiedlich sind. Dies
39 Das Umweltzeichen EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher:innen entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
40 S.-J. Royer et al, Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters | PLOS ONE, 2023
41 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind,
gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
42 Sophie Pasterk et al 2024, Wie regenerierte Zellulosefasern im Diskurs über die Meeresverschmutzung durch Mikroplastik auftauchen: ein Schneeballsystem und ein Netzwerkansatz. Environ. Res. Commun. 6 112001DOI 10.1088/2515- 7620/ad8ac3
gilt analog für die Reparaturfähigkeit. Modikationen sind möglich, wenn sich die Mindestanforderungen aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen ändern.
Da regenerierte Cellulosefasern technisch zu neuen regenerierten Cellulosefasern recycelt werden können, sind sie zu 100 Prozent recycelbar. Die Recyclingquote bei Produktverpackungen beträgt ca. 90 Prozent. Hierbei handelt es sich um eine Schätzung für die gesamte Gruppe auf der Basis genauer Zahlen vom Standort im österreichischen Lenzing. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Verpackungen, die nur aus einer Komponente, z. B. PET, hergestellt werden, recycelt werden können, Verpackungen aus zwei oder mehr Bestandteilen dagegen nicht.
Lenzing verwendet ihre Bioranerie- und Co-Produkte in anderen Branchen weiter, darunter LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, Xylose (Birkenzucker) 43 , LENZING™ Soda oder LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat.
LENZING™ Essigsäure Biobased wird aus nachhaltig bezogenem Buchenholz-Zellsto hergestellt und in mehreren Schritten gereinigt, zu einem hochwertigen Produkt verarbeitet und in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Textilindustrie eingesetzt. Um die Kreislaufwirtschaft und die Sichtbarkeit von LENZING™ Essigsäure Biobased weiter zu fördern, wurde eine wichtige Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen C.P.L. Prodotti Chimici srl geschlossen, das im August diesen Jahres der erste Lizenzpartner für LENZING™ Essigsäure Biobased wurde.
Lenzing nutzt lizenzierte Auftragnehmer zur Entsorgung von Abfällen. Diese Dienstleister werden je nach Standort regelmäßigen Audits unterzogen und bei Nichteinhaltung wird der Vertrag mit dem Auftragnehmer gekündigt. 2024 gab es keine derartigen Fälle. Im Jahr 2024 wurden keine Audits durchgeführt. Die nächsten geplanten Audits werden 2025 stattnden, wobei mindestens zwei Audits geplant sind.
Abfall wird gemäß der nationalen Gesetzgebung kategorisiert. Wenn ein externer Dienstleister, z. B. ein zugelassenes Abfallverwertungsunternehmen, das Management für einen bestimmten Abfallstrom übernimmt, können allerdings große Verzögerungen bei der Erfassung der entsprechenden Daten und Informationen entstehen. Dies kann zu deutlichen Schwankungen in der jährlichen Abfallberichterstattung führen. Der Ansatz des Unternehmens im Bereich des Abfallmanagements basiert auf einer Managementhierarchie als Leitprinzip. Das bedeutet, dass Lenzing das Abfallmanagement wie folgt plant und priorisiert:
Wann immer möglich, werden Abfälle vermieden oder reduziert, z. B. durch die Anpassung von Prozessen, um die Materialezienz zu
erhöhen, oder durch gute Haushalts- und Betriebspraktiken. Recycelbare Anteile des Abfalls werden getrennt. Nicht recycelbare Anteile werden gemäß den lokalen Bestimmungen entsorgt. Lenzing gewinnt so weit wie möglich, Energie aus nicht recycelbaren Anteilen in Einrichtungen wie Verbrennungsanlagen zurück. Die Deponierung von Abfallstoen unterliegt entsprechend strengen staatlichen Bestimmungen. Gefährliche Abfallstoe werden entweder weiterverarbeitet oder entsprechend den geltenden Regelungen entsorgt.
Alle Kennzahlen in Tabelle 46 beruhen auf direkten Messungen (Gewichtung). Die Menge jeder Abfallverbringung, die die Produktionsstandorte von Lenzing verlässt, wird von den Standorten gemessen und aufgezeichnet. Die Standorte aggregieren diese Daten und melden sie über die Datenbank der Lenzing Gruppe auf jährlicher Basis. Die Daten der Standorte werden dann aggregiert, um die Gesamtzahlen der Gruppe zu erhalten. Was die externe Validierung der Daten betrit, so führen die zuständigen nationalen Behörden Abfallinspektionen durch, was bedeutet, dass alle Standorte ordnungsgemäße Aufzeichnungen einschließlich der Abfallmenge führen müssen. Aus Zahlungsgründen wird die Menge auch von den lizenzierten Auftragnehmern, die den Abfall entsorgen, validiert.
Sowohl die Abfallmenge als auch die Menge gefährlicher Abfallstoe ist 2024 gesunken (siehe Tabelle 46). Die neuen Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) optimierten ihre Abläufe, wodurch deutlich weniger Abfall erzeugt wird. Zusätzlich el am Standort Paskov (Tschechien) 2023 eine große Menge Erdaushub an, 2024 dagegen nicht. Dieser Erdaushub wurde recycelt. Aufgrund der großen Menge war der Anteil nicht recycelten Abfalls geringfügig niedriger als in diesem Jahr.
Deponien vor Ort sind in der Tabelle nicht enthalten (kein Ressourcenabuss) und beliefen sich im Jahr 2024 auf 1.213 Tonnen. Daten für die Verbrennung vor Ort waren nicht verfügbar. Dieser Absatz bezieht sich auf GRI 306-4 d. i. und 306-5 d. i.
Zu den für die Zellsto- und Faserproduktion bei der Lenzing Gruppe relevanten Abfallströmen zählen I) cellulosehaltige Abfälle, wie entsorgter Zellsto oder Faserabfälle, II) Schlamm aus Kläranlagen, der bei der Abwasseraufbereitung an den Produktionsstandorten entsteht, III) Flugasche, Bodenasche und Schlacken aus Kesseln und Verbrennungsanlagen, bei denen es sich um Abfallprodukte der Verbrennungsprozesse zur Energieerzeugung handelt, IV) Chemieabfälle, wie gebrauchte Säuren oder Lösungsmittel. Allgemein sind die wichtigsten Abfallströme Bau- und Abbruchabfall, Verpackungsmüll und Elektroschrott.
Der von der Lenzing Gruppe erzeugte Abfall besteht aus unterschiedlichen Materialien. Zur Biomasse zählen alle cellulosehaltigen Abfallformen und Teile von Schlamm und Aschen. Weitere Abfallströme sind Metallschrott wie Aluminium, Kupfer, Eisen und Stahl sowie nichtmetallische Mineralien wie Sand vom Sandstrahlen. Plastik kommt hauptsächlich in verschiedenen Arten von Verpackungsmüll vor. Es gibt keine wesentlichen Abfallströme, die kritische Rohstoe oder seltene Erden enthalten. Die Lenzing Gruppe erzeugt auch keine radioaktiven Abfälle.
43 Von Partner aufbereitet/vermarktet
| Abfälle | |||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamter Abfall | 163.983 | 187.772 | 150.702 |
| Gesamtabfall von der Beseitigung abgezweigt | 129.153 | 152.078 | 48.472 |
| Gefährliche Abfälle, die nicht zur Beseitigung gehen | 29.838 | 33.822 | 123 |
| Vorbereitung gefährlicher Abfälle zur Wiederverwendung | 0 | 0 | 0 |
| Recycling von gefährlichen Abfällen | 29.838 | 33.822 | 123 |
| Gefährliche Abfälle andere Verwertungsverfahren | 0 | 0 | 0 |
| Ungefährliche Abfälle, die nicht zur Beseitigung gehen | 99.315 | 118.256 | 48.349 |
| Vorbereitung nicht gefährlicher Abfälle zur Wiederverwendung | 0 | 0 | 0 |
| Recycling ungefährlicher Abfälle | 99.315 | 118.256 | 48.349 |
| Ungefährliche Abfälle sonstige Verwertung | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtabfall zur Beseitigung | 34.830 | 35.695 | 102.230 |
| Gefährliche Abfälle zur Beseitigung | 4.034 | 3.493 | 68.577 |
| Sondermüllverbrennung | 2.842 | 2.431 | 46.048 |
| Sondermülldeponie | 102 | 110 | 21.376 |
| Gefährliche Abfälle andere Beseitigungsmöglichkeiten | 1.090 | 952 | 1.153 |
| Ungefährliche Abfälle zur Beseitigung | 30.796 | 32.202 | 33.653 |
| Verbrennung von ungefährlichen Abfällen | 10.901 | 23.724 | 21.546 |
| Deponie für ungefährliche Abfälle | 18.996 | 6.058 | 11.183 |
| Nicht gefährliche Abfälle sonstige Beseitigungsverfahren | 899 | 2.420 | 924 |
| Prozentsatz nicht recycelter Abfälle | 21 % | 19 % | 68 % |
| Gesamtmenge der nicht recycelten Abfällen | 34.830 | 35.695 | 102.230 |
| Gesamtmenge gefährlicher Abfälle | 33.873 | 37.314 | 68.701 |

[GRI 3-3f]
Lenzings wichtigste Stakeholder bei der Kreislaufwirtschaft sind nachfolgend aufgeführt.
2019 wurde Lenzing Mitglied des Policy Hub zur Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungs- und Schuhindustrie und ist seit Juni 2023 Mitglied des Lenkungsausschusses. 2024 trug das Unternehmen aktiv dazu bei, das Verständnis für die Hindernisse und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft, insbesondere in Bereichen wie Textilabfällle, Recyclingtechnologien und Transparenz, bei politischen Entscheidungsträger:innen und Stakeholdern in der Branche zu fördern. Es reichte bei allen diesbezüglichen öentlichen Konsultationen in der EU und anderen Kanälen Empfehlungen ein, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und zirkulären Produktdesigns voranzutreiben, die den Herausforderungen in puncto Klima und Umwelt eektiv Rechnung tragen. Lenzing beteiligte sich aktiv an Dialogen mit der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträger:innen in der EU, um Informationen über Hindernisse und mögliche Lösungen für die Förderung der Kreislaufwirtschaft auszutauschen.
Seit 2024 ist Lenzing Partner des Dachverbands für die Recyclingindustrie EuRIC, dem wichtigsten Fürsprecher für eine wettbewerbsfähige europäische Sortier- und Recyclingindustrie, die die Kreislaufwirtschaft fördert und Ressourcen für zukünftige Generationen schont. Lenzing trägt mit ihrem Fachwissen und Einblicken in EU-Strategien zu Textilabfällen und zur Förderung einer zirkulären Textilindustrie aktiv zu EuRIC Textiles, einem Zweig von EuRIC, bei.
Seit Oktober 2022 ist Lenzing Partner im CISUTAC-Projekt, das von der EU konanziert wird. Das Konsortium wurde gegründet, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Textilindustrie zu unterstützen. Zu den 24 Mitgliedern gehören neben Lenzing auch der Wirtschaftsverband EURATEX, Södra, Decathlon und die NGO Oxfam. Ziel dieser Initiative ist es, Hindernisse für die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungskette zu vermeiden, zu ermitteln und zu beseitigen. Lenzing konzentriert sich ihrerseits auf die Entwicklung von Recyclingverfahren für Cellulosefasern im Einklang mit der eigenen Unternehmensstrategie.
EURATEX ist der Europäische Bekleidungs- und Textilverband, der die Interessen der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie auf Ebene der EU-Institutionen vertritt. Lenzing hat sich bei EURATEX und der jüngsten Initiative ReHubs engagiert, um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie weiter zu fördern.
Ziel von ReHubs ist es, ein integriertes System auf der Grundlage von Recyclingzentren in Europa einzurichten, um Textilabfälle zu recyceln und das industrielle Sammeln, Sortieren, Verarbeiten und Recyceln von Pre-Consumer- und Post-Consumer-Textilien in ganz Europa auszubauen. Lenzing spielte eine aktive Rolle im Projekt zur Umwandlung von Textilabfällen in Rohstoe (Transform textile waste into feedstock) im Rahmen der von Texaid geleiteten EURATEX-ReHubs-Initiative. 2024 beendete Lenzing ihre aktive Beteiligung an dem Projekt für mechanisches Recycling.
Ende 2024 stand Europa vor der Herausforderung, eine getrennte Sammlung von Textilabfällen zu organisieren und angemessene Entsorgungsmöglichkeiten für die gesammelten Abfälle zu gewährleisten. Derzeit gibt es in ganz Europa keinen groß angelegten Plan zur Wiederverwendung und zum Recycling der derzeit 7,5 Mio. Tonnen Textilabfälle.
Das ACP hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alttextilien zu neuen Rohstoen zu machen, damit sie nicht mehr verbrannt werden oder auf der Deponie landen. Mit diesem Modell werden die Materialien ständig wiederverwendet oder recycelt, und Textilabfälle werden selbst zu einer wertvollen Ressource. Durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette ist es der Organisation gelungen, erfolgreiche Versuche zur Herstellung von Stoen mit Recyclinganteil durchzuführen. Lenzing hat mit ihrer REFIBRA™ Technologie zu den Versuchen beigetragen. Die gesammelten Informationen sollen der gesamten Branche helfen, aus diesem Ansatz zu lernen und das Potenzial für kommerzielle Produkte auf der Grundlage einer kostenezienten zirkulären Textil-Lieferkette zu identizieren. Lenzing begrüßte die Gelegenheit, im Lenkungsausschuss dieser Organisation zu sitzen, die eine von Grund auf restaurative und regenerative Textilindustrie anstrebt. Lenzing war nicht nur Gründungspartner für das Projekt in den USA im Jahr 2019, sondern auch Projektpartner für Europa seit 2021. Lenzing war auch 2024 Teil dieser Initiative.
Im August 2021 trat Lenzing als einer der ersten Unterzeichner der freiwilligen Vereinbarung Textiles 2030 bei. Textiles 2030 ist die von Experten geleitete Initiative von Waste & Resources Action Programme (WRAP) im Vereinigten Königreich, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Bekleidung und Heimtextilien auf den Klimawandel zu begrenzen. Es handelt sich um eine freiwillige Vereinbarung, die von ihren Unterzeichnern und der Regierung nanziert wird. Die Unterzeichner arbeiten zusammen an den Zielen für Kohlensto, Wasser und Kreislauftextilien und tragen zu nationalen politischen Diskussionen bei. Lenzing produziert u. a. in Grimsby (Vereinigtes Königreich) und ist stolz darauf, Teil dieser Initiative zur proaktiven Förderung der Kreislaufwirtschaft und des systemischen Wandels in der Textilindustrie zu sein.
Obgleich Lenzing von den Initiativen und ihrem Wert nach wie vor stark überzeugt ist, hat sie die Vereinbarung im April 2024 angesichts der jüngsten Veränderungen in der Organisation und des schwierigen Umfelds für den Fasermarkt vorübergehend ausgesetzt. Dennoch hat sich Lenzing 2024 als Nicht-Mitglied weiter für die Unterstützung der Initiative engagiert und will den Austrittsbeschluss Anfang 2025 erneut prüfen, in der Honung, der Initiative Textiles 2030 im Jahr 2026 wieder beizutreten.
Um die technologische Entwicklung für das Textilrecycling weiter zu beschleunigen und die Kapazitäten für Faserzellsto aus Abfällen aus Alttextilien zu erweitern, ist Lenzing 2021 eine Zusammenarbeit mit Södra, einem anderen weltweit führenden Zellstohersteller, eingegangen. Ziel ist es, bis 2029 am Standort von Södra Mörrum 50.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr zu recyceln und zu verarbeiten. Das Projekt "Textile Recycling in Europe AT Scale" 44 (LIFE TREATS) wird von der EU im Rahmen des LIFE Programms 202245 mit EUR 10 Mio. gefördert, um gemeinsam das innovative OnceMore®-Recyclingverfahren weiterzuentwickeln.
Lenzing hat 2024 eine Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB erworben und will mit dieser strategischen Partnerschaft Cellulosefasern der nächsten Generation entwickeln. Die preisgekrönte Technologie und der Produktionsprozess von TreeToTextile, der die Umweltbelastung deutlich reduziert, steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Die Durchführung der Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 erwartet.
Lenzing ist ein aktives Mitglied des Projekts Enabling Systemic Circularity in Fashion (ESCF), das von Forum for the Future geleitet wird. Dabei werden die Voraussetzungen untersucht, damit Innovationen ihr Potenzial zur Unterstützung der Vision einer zirkulären, regenerativen, verantwortungsvollen und widerstandsfähigen Mode-Wertschöpfungskette entfalten können, sowie die systemischen Hindernisse, die dies verhindern. Der Ansatz des Projekts besteht darin, die Rahmenbedingungen und Hindernisse aus einem systemischen Blickwinkel zu betrachten. Dies wird durch die Teilnahme einer Mischung aus einzigartigen Lieferanten und Marken erforscht, die verschiedene Perspektiven abdecken und dabei helfen, von den besten Praktiken der anderen zu lernen und den aktuellen Status der Industrie zu verstehen, um sich eine kreislauforientierte Zukunft vorzustellen. Es wurden mehrere Arbeitsgruppen gegründet, z. B. zu Geschäftsmodellen, innovativen Materialien und Abfallverarbeitung. 2023 und 2024 war Lenzing in das Projekt eingebunden und nahm an Workshops teil, um mit ihrem Knowhow beizutragen und Fortschritte bei ihrer Strategie und ihren Ambitionen im Bereich Kreislaufwirtschaft zu erzielen.
Die Bioökonomie-Strategie für Österreich wurde 2019 veröentlicht46 und die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie 2022. Lenzing trug mit der aktiven Teilnahme an den Stakeholder-Prozessen und der Lieferung von Input für die Strategien und die entsprechenden Aktionspläne zu beiden Strategien bei. Bei der Bioökonomie-Strategie war Lenzing auch in der Bioökonomie-Plattform vertreten, die den Prozess eng begleitete. Beide Strategien (und Aktionspläne) gehen Hand in Hand und sind von großer Bedeutung für Lenzing, da sie zwei Hauptaspekte der Nachhaltigkeitsstrategie abdecken. Lenzing trägt somit laufend zur Ausführung der beiden Strategien bei und steht im Austausch mit den jeweiligen Stakeholdern.
44 Disclaimer LIFE22-ENV-SE-TREATS – 101113614 wird von der Europäischen Union mitnanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und decken sich nicht unbedingt mit denen der Europäischen Union oder der CINEA. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
45 LIFE (europa.eu)
46 https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/biooekonomie/strategie.html [aufgerufen am 15. Februar 2021]47 Im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Färbeverfahren.
2024 standen bei der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie Textilien im Mittelpunkt und es gab mehrere Veranstaltungen und Konsultationen. Lenzing nahm an den meisten davon teil (unter anderem an dem von ClimateLab veranstalteten Textil Dialog) und lieferte Input zu Themen wie Textilrecycling oder Vorschriften. Im Mittelpunkt stand dabei das Netzwerken. Ein wichtiges Netzwerk im Zusammenhang mit der Bioökonomie-Strategie ist Bioeconomy Austria, da es sich stark auf die Holznutzung (in verschiedenen Bereichen) konzentriert und bestehende Aktivitäten miteinander verknüpft.
Lenzing ist Teilnehmer des von der EU nanzierten Projekts ESCIB (Fördervereinbarung Nr. 101135071) – Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauähigkeit industrieller biobasierter Systeme – das Anfang 2024 gestartet ist. Ziel des Projekts ist es, die europäische biobasierte Wirtschaft durch die Entwicklung wichtiger Bewertungsmethoden zu unterstützen, die eine schnellere und genauere Bewertung ihrer Wertschöpfungsketten ermöglichen. Im Mittelpunkt des ESCIB-Projekts steht die Entwicklung standardisierter Lebenszyklus-Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit biobasierter Systeme auf verschiedenen Technology Readiness Level (TRL). Dies wird dazu beitragen, die Nachhaltigkeit biobasierter Produkte weiter zu verbessern, potenzielle negative Auswirkungen zu verringern und die Vorteile biobasierter Produkte im Vergleich zu Produkten auf fossiler Basis hervorzuheben. Lenzing liefert als Partner aus der Industrie Anwendungsfälle und spielt eine zentrale Rolle beim Testen und bei der Evaluation der entwickelten Methoden. Der wichtigste Anwendungsfall von Lenzing ist LENZING™ Lyocell Filament und daher ist das Projekt eng mit einem anderen EU-nanzierten Projekt verknüpft.
Lenzing ist Teilnehmer und technischer Koordinator von CELLFIL (Fördervereinbarung Nr. 101135042) – CELLulosische Lyocell FILamente als skalierbare Lösung für zirkuläre Textilproduktion – das Mitte 2024 gestartet wurde. Ausgangspunkt und Hauptthema des Projekts ist das Lyocell Filament TENCEL™ Luxe, das in den letzten zehn Jahren von Lenzing entwickelt wurde. CELLFIL erstreckt sich inzwischen über die gesamte Wertschöpfungskette, von Rohstoffen über verschiedene Produktionsschritte bis hin zur Untersuchung mehrerer ausgewählter Anwendungen. Im Projektverlauf werden neun Prototypen-Produkte in drei Kategorien entwickelt: Performance Wear, Textilien für die Automobilindustrie sowie technische Textilien und Verstärkungen. Dieser Prozess beinhaltet das Design, die Entwicklung und Validierung textiler Endanwendungen, die optimierte Lyocell-Filament-Garne und -Fasern nutzen, die besser recycelbar sind. Das Projekt verfolgt mit der Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette das Ziel, Lösungen zu entwickeln, die zeigen, dass Cellulose-Filamente fossile Filamente ersetzen können, die aktuell in der Textilindustrie dominieren. Letztendlich soll CELLFIL somit die Wertschöpfungskette in der europäischen Textilindustrie durch die Entwicklung nachhaltiger, biobasierter Lyocell-Filamente transformieren. Das Projekt wird die Innovationstätigkeit entlang der Wertschöpfungskette ankurbeln, indem es Geschäftsmodelle und Strategien deniert, die bis 2030 am Markt eingeführt werden sollen. Damit trägt es letztendlich zur Entwicklung einer zirkulären Textilwirtschaft in Europa bei.
– MANAGEMENTANSATZ
Nachhaltigkeit ist ein Leitprinzip für die Innovation und Produktentwicklung von Lenzing und fördert den systemischen Wandel in der gesamten Textil- und Vliesstondustrie. Die kontinuierliche Optimierung bestehender Produkt- und Herstellungstechnologien stärkt die geschäftliche Widerstandsfähigkeit sowie den Ruf des Unternehmens und erleichtert die Bereitstellung von Produkten an Partner in der Wertschöpfungskette, was zur Bezeugung der Umweltbewusstheit ihres eigenen Portfolios beiträgt. Lebenszyklusbasiertes Denken und der Net Benet-Ansatz erönen Lenzing viele Möglichkeiten, ihren Kunden eine Vielzahl von umweltfreundlicheren Lösungen anzubieten, wie z. B. biologisch abbaubare Fasern für die Herstellung von Agrar- und Hygieneprodukten.
Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette) –
Eine ausführliche Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (im Kapitel nicht näher beschrieben)
Jede Idee wird hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsauswirkungen wie etwa THG-Emissionen bewertet – F&E-Projekte werden nur dann Nachhaltige Materialien & Lebenszyklusanalysen (LCA)
weiterverfolgt, wenn sie vorgegebene Nachhaltigkeitskriterien erfüllen
Verantwortlichkeiten
Nachhaltige Innovationen bilden einen strategischen Kernbereich der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing. Lenzing ist bestrebt, Lösungen auf Cellulosebasis auf den Markt zu bringen, die Konsument:innen mehr nachhaltige Alternativen bieten, ohne Kompromisse bei Qualität und Leistung einzugehen. Nachhaltige Innovationen umfassen deutliche Ezienzsteigerungen bei vorhandenen Technologien und technologische Durchbrüche, aus denen Net Benet-Produkte entstehen. Die Innovationen von Lenzing zielen auch darauf ab, den systemischen Wandel mithilfe von zukunftsweisenden Lösungen und Geschäftsmodellen sowie einer Vielzahl von Kooperationen voranzutreiben. Die Implementierung digitaler Tools und Lösungen treibt die Innovation hin zu mehr Transparenz bei Geschäftsprozessen und Produkten weiter voran. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Transparenz".
Innerhalb der Lenzing Gruppe erstreckt sich Innovation auf verschiedene Organisationseinheiten. Die Anwendung und die damit verbundene Produktentwicklung erfolgen im Rahmen spezieller Gruppen innerhalb der Geschäftseinheiten Textilien und Vliesstoe. Die Technologieentwicklung (für Zellsto und Fasern) und die grundlegendere Forschung sind in der Abteilung Global Innovation angesiedelt. Die Teams für globale und kommerzielle Innovation arbeiten eng zusammen und beziehen die Ideen aller Mitarbeiter:innen von Lenzing ein, wobei alle Mitarbeiter:innen eingeladen sind, Innovationsprojekte zu initiieren oder zu unterstützen.
Aufgrund der Reorganisation einiger Teile des Unternehmens ist ein direkter Vergleich der Ausgaben für Forschung & Entwicklung (F&E) mit den Vorjahren nicht gänzlich möglich. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben für F&E, berechnet nach der Frascati-Methode (abzüglich erhaltener Förderungen), auf EUR 30,4 Mio. (2023: EUR 31,6 Mio., 2022: EUR 34,8 Mio.). Ein weiterer Indikator für die Innovationskraft der Lenzing Gruppe sind ihre 1.115 Patente und Patentanmeldungen (aus 145 Patentfamilien), die sie in 46 Ländern besitzt.
Nachhaltigkeitskriterien werden durch Richtlinien und Anforderungen für die Finanzierung von Forschung und Entwicklung, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene, immer wichtiger. Lenzing ist seit Langem auf diesem Gebiet tätig und nutzt diese Möglichkeit, um die interne Entwicklung voranzutreiben. Darüber hinaus ist die Gruppe auch in kooperativen Forschungsprojekten aktiv.
2023 und 2024 intensivierte Lenzing ihre Aktivitäten im Bereich der von der EU nanzierten Projekte, was auch dem Knüpfen von Kontakten und dem Aufbau neuer Kooperationen dient. Lenzing ist nun Partner der Forschungsprojekte CISUTAC, LIFE TREATS (Textile Recycling in Europe at Scale), ESCIB (Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauähigkeit industrieller biobasierter Systeme) und CELLFIL. Bei dem Projekt LIFE TREATS arbeitet Lenzing mit ihrem langjährigen Partner Södra zusammen. Weitere Informationen über die Zusammenarbeit mit Södra nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft". CELLFIL befasst sich mit den Nachhaltigkeitsaspekten einer Wertschöpfungskette mit Lyocell Filament, wobei Lenzing eine Partnerrolle und die technische Koordination einnimmt. Mehrere weitere Anträge sind noch ausständig. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Zusammenarbeit im Bereich Forschung" in diesem Kapitel.
Ressourcen- und energieeziente Produktionsprozesse (einschließlich F&E-Infrastruktur) bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Innovationen, die sowohl nachhaltig als auch leistungsstark sind. Diese Fasern dienen als Rohmaterial für die Textil- und Vliesstondustrie und werden häug gemeinsam mit Partnern aus der Wertschöpfungskette oder anderen Stakeholdern entwickelt, wobei es sich meistens um neue Faserprodukte für bestimmte Anwendungen handelt.
Die Nachhaltigkeits-Policy behandelt die folgenden positiven Auswirkungen und Chancen: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion; Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) behandelt die folgende positive Auswirkung und Chance: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Umwelt Policy und Standard behandelt die folgende positive Auswirkung und Chance: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Der Verhaltenskodex für Lieferanten behandelt die "Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission". Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Der Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe behandelt die "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion". Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Das Innovationsportfolio von Lenzing richtet sich an die wichtigsten Fragen der Zukunft. Nachhaltige Innovationen und proaktive Partnerschaften bilden die Grundlage für die strategischen Bemühungen, die Wertschöpfungskette von Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler für das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln von Lenzing und treiben Innovationen voran.
Die "Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission" werden durch die wissenschaftlich fundierten Ziele von Lenzing zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen angestrebt. Weitere Informationen über das "kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel" und das "langfristige wissenschaftlich fundierte Netto-Null-Ziel" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Die Ziele in Bezug auf "Abwasser", "ZDHC Lyocell" und "ZDHC Viscose" tragen zur Verwirklichung der "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion" bei, was auch geringe Umweltbelastungen und soziale Auswirkungen aufgrund von emissionsarmen Produkten mit einschließt. Weitere Informationen zu diesen Zielen nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die "Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen" wird durch die Ziele "Textilrecycling" und "Kreislaufwirtschaft" angestrebt, wie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" beschrieben.
Nachhaltigkeit dient als Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. Jede Prozess-, Produkt- oder Applikationsinnovation wird von Anfang an in Bezug auf Nachhaltigkeit bewertet. Zu den wichtigsten Gesichtspunkten gehören die Lebenszyklusperspektive und der Net Benet-Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Umgesetzt werden sie durch Prozesse von Lenzings angewandtem Projektmanagement.
Der Bereich Fasern für Vliesstoe von Lenzing setzte seinen Entwicklungsansatz in 2024, Alternativen zu synthetischen Fasern anzubieten, erfolgreich fort und unterstützt damit den Übergang in der Branche zu hundertprozentigen Celluloselösungen. Lenzing erweiterte ihr Portfolio an Fasern, die einige Leistungsmerkmale von synthetischen Fasern nachahmen, wie zum Beispiel Festigkeit und Hydrophobie. Die Einführung von feinen (1,3 decitex (dtex)) und groben (6,3 dtex) hydrophoben Lyocellfasern erweitert die Designmöglichkeiten für hundertprozentige Celluloseprodukte, da der Fasertiter einen erheblichen Einuss auf die Eigenschaften des Endprodukts hat.
Die Faserfamilie von hydrophobem Lyocell ermöglicht den verstärkten Einsatz von Cellulosefasern in absorbierenden Hygieneprodukten. Diese Fasern bewahren wichtige Eigenschaften wie die Kompostierbarkeit unter häuslichen und industriellen Bedingungen und sind im Boden biologisch abbaubar, während sie gleichzeitig neue Möglichkeiten für das Flüssigkeitsmanagement bieten. Sie bilden für entsprechende Anwendungen eine Alternative zu traditionellen synthetischen Fasern. Zudem weisen die neuen Cellulosefasern eine verbesserte Weichheit auf und sind daher für zukünftige Produktentwicklungen in Anwendungen mit Hautkontakt, z. B. Hygieneprodukte oder Feuchttücher, von Vorteil.
Die Lenzing Gruppe ging 2024 eine Partnerschaft mit dem Technologie-Start-up Exponent Envirotech ein zur Einführung von ECOHUES™, einer wasserlosen Färbetechnologie für regenerierte Cellulosefasern. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Lenzing wird ECOHUES™ nun erstmals bei Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™ sowie Viskosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ angewendet. Die innovative wasserlose Färbetechnologie basiert auf einem recycelbaren, nicht-wässrigen Lösungsmittel, das den Wasser- und Farbstoverbrauch um 95 Prozent bzw. 40 Prozent47 verringert.
Darüber hinaus ging Lenzing im Berichtsjahr eine Partnerschaft mit dem Experten für Lederalternativen Recyc Leather ein und brachte mit Pélinova® ein innovatives Material auf den Markt, das TENCEL™ Lyocellfasern und recycelte Lederfasern für Anwendungen im Bereich hochwertiger Mode kombiniert. Für die Herstellung von Pélinova® wird recyceltes Pre-Consumer Leder gesammelt. Anschließend werden die Lederfasern mit Hochdruck mit TENCEL™ Lyocellfasern gemischt. Lenzing und Recyc Leather haben gemeinsam ein Material entwickelt, das weich, exibel und strapazierfähig ist. Zudem zeichnet es sich durch seine geringen Umweltauswirkungen aus, da seine Herstellung weniger Wasser als traditionelle Methoden verbraucht und die Treibhausgasemissionen reduziert.
Die Net Benet-Produkte von Lenzing bieten positive Auswirkungen und Vorteile für Umwelt, Gesellschaft und Partner der Wertschöpfungskette in höherem Maße als die meisten Alternativen von Mitbewerbern auf dem Markt. Net Benet-Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus und betrachten somit vorund nachgelagerte Wertschöpfungsprozesse. Kunden können ressourcenintensive Produkte durch Alternativen von Lenzing ersetzen und so den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte verbessern und Risiken in der Lieferkette reduzieren. Lenzing erzielte in 2024 einen Spezial-/Net Benet-Faseranteil (basierend aufUmsatz) von 92,6 Prozent.
Die drei strategischen Prinzipien der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und die zugrundeliegenden Kernbereiche sind im Net Benet-Ansatz zusammengefasst.
47 Im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Färbeverfahren.
49 Terinte, N., Manda, B.M.K., Taylor, J., Schuster, K.C. and Patel, M. (2014). Environmental assessment of coloured fabrics and opportunities for value creation: spin-dyeing versus conventional dyeing. In: Journal of Cleaner Production 72, pp. 127–138; da die einzelnen Folgende Produkte und Technologien von Lenzing waren 2024 etabliert und im Angebot für Kunden, ohne bestimmtem Enddatum.
LENZING™ ECOVERO™ Viscosefasern (für Textilien) und VEOCEL™ Viscosefasern (für Vliesstoe) weisen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und Wasserbelastung als Standardviscose auf (gemäß Higg MSI48).
Fasern mit diesen Technologien werden bei der Herstellung direkt mit Pigmenten versetzt und tragen zu dazu bei, nachgelagerte und energieintensive konventionelle Färbeprozesse zu vermeiden. Ein aus diesen Fasern hergestellter Sto weist 60 Prozent weniger Treibhausgasemissionen auf als konventionell gefärbte Stoe49.
Modalfasern der Marke TENCEL™ Modal Color wurden erstmals im Jahr 2021 auf den Markt gebracht und haben sich als die Lösung etabliert, um die Nachfrage nach spinngefärbten Fasern bei Marken und Einzelhändlern zu decken. TENCEL™ Modalfaser mit Indigo Color Technologie gewann 2022 den International Textile Manufacturers Federation (ITMF) Award für Nachhaltigkeit und Innovation.
Neben einem starken Fokus auf das chemische Recycling ist Lenzing zusammen mit ihren Partnern auch im Bereich mechanisches Recycling tätig. Bei diesem Prozess werden die Textilien so weit wie möglich in die einzelnen Fasern aufgetrennt. Allerdings leidet die Faserqualität in der Regel darunter. Die Fasern werden stark verkürzt und büßen je nach Abfallstrom (Pre-Consumer, Post-Consumer, Post-Industrial) auch an Performance, z. B. Festigkeit, ein. Aus diesen Gründen werden bei mechanisch recycelten Fasern auf dem derzeitigen technischen Stand Trägerfasern benötigt, damit diese gesponnen werden können.
Bei einem Projekt wurde mechanisch recycelte Baumwolle aus Post-Consumer-Denimprodukten mit LENZING™ Modal Indigo, einer spinngefärbten LENZING™ Modalfaser, gemischt, gesponnen und gestrickt. Daraus ergaben sich verschiedene Vorteile. So war beispielsweise keine wahrnehmbare Vergilbung der indigo-gefärbten Baumwolle zu beobachten und das Produkt zeichnete sich durch eine sehr gute Abriebbeständigkeit aus, was ein Indiz für Langlebigkeit ist.
Die mit der REFIBRA™ Technologie hergestellten LENZING™ ECOVERO™ Fasern verwenden neben Holz auch Baumwollabfälle als Rohsto. Die Fasern enthalten mindestens 20 Prozent recyceltes Material, das aus Zuschnittresten und Alttextilien gewonnen wird. Die Baumwollabfälle wären andernfalls auf Mülldeponien gelandet oder verbrannt worden. LENZING™ ECOVERO™ Fasern
48 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024).
Schritte innerhalb der Textilverarbeitung für Modal- und Viscosefasern ähnlich sind, basiert die Angabe zu den Einsparungen auf den Berechnungen für die Stoherstellung und die Färbung per Jet-Färbung ohne Faserauswirkung.
hergestellt mit REFIBRA™ Technologie erfüllen den Recycled Claim Standard (RCS)50.
Die Wiederverwendung von Materialabfällen ist ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie. Als Vorreiter bei der Verwendung von Recyclingmaterialien in der Herstellung von Cellulosefasern nutzt Lenzing ihr profundes Know-how, um die Branche einen großen Schritt voranzubringen. Die REFIBRA™ Technologie baut nicht nur auf den hochezienten Produktionsprozessen der Standardfasern LENZING™ ECOVERO™ auf, sondern reduziert den Bedarf an neuen Rohstoen weiter.
Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe sind ein wichtiger Meilenstein für Eco-Couture-Stoe auf Premium- und Luxusmärkten. Der geschlossene Herstellungsprozess für Lyocell sorgt für eine geringe Umweltbelastung im Vergleich zu Viskose- und Modalherstellung. Dies ist auf den geringen Prozesswasser-, Energieund Rohstoverbrauch und moderne Rückgewinnungssysteme zurückzuführen. Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe werden mit Eco Filament Technologie hergestellt und umgehen konventionelles Garnspinnen, das energieintensiv ist und überwiegend in Regionen mit einem sehr hohen Anteil an fossiler Elektrizität zum Einsatz kommt. Beispielsweise sind industrielle Garnspinnprozesse für etwa 30 Prozent der gesamten THG-Emissionen der textilen Wertschöpfungskette verantwortlich (ohne Nutzungsphase)51.
Lenzing hat unter dem Markennamen VEOCEL™ und TENCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit geringerem CO2- Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstondustrie eingeführt. Basierend auf dem Konzept "Reduzieren – Engagieren – Ausgleichen" hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstoausgleichprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von Climate-Partner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klima- und Waldschutz- sowie Auorstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Veried Carbon Standard zertiziert.
Ausführliche Informationen zu den von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekten nden Sie auf folgenden Climate-Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2024 und 2025 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die LENZING™ Nonwoven Technologie (vormals Web Technologie) ist eine innovative F&E-Technologieplattform, die es ermöglicht, eine breite Palette neuartiger nachhaltiger Vliesstoe aus dem Rohsto Holz herzustellen. Der patentierte Vliesstobildungsprozess, für den Lenzing mehr als 25 Patentanmeldungen hält, beginnt mit Faserzellsto aus Holz und erzeugt einen Vliessto, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Diese Technologie ermöglicht die kombinierte Faser- und Vliesstoproduktion und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Cellulosevliesstoe hinsichtlich Ezienz, Kreislaufwirtschaft und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Flexibilität dieser Technologie und die mögliche Integration mit anderen Vliesstotechnologien werden die Entwicklung einer breiteren Palette neuer Cellulosematerialien und Verbundstostrukturen für hochtechnisierte Anwendungen ermöglichen.
Bereits seit Jahren wird Viscose am Standort in Lenzing (Österreich) mit absolut chlorfrei (TCF) gebleichtem Zellsto und anhand eines Verfahrens hergestellt, das ohne Einsatz von Chlorchemie auskommt, sodass die Viscosefasern als TCF-Fasern gelten. Am Standort Lenzing wird der dafür benötigte TCF-Zellsto vor Ort produziert. Bei der Ausweitung der TCF-Faserherstellung auf andere Anlagen/Produktionsstandorte spielt die Zellstoproduktion in Indianópolis (Brasilien) eine entscheidende Rolle. Es wurden erste erfolgreiche Versuche zur Herstellung von TCF-Viscosefasern im Viscosewerk in Purwakarta (Indonesien) durchgeführt, sodass dort nun TCF-Viscosefasern zur Verfügung stehen. Das Portfolio an TCF-Fasern wurde um die weltweit erste TCF-Lyocellfaser ergänzt.
Auf diese Weise kann Lenzing mehr TCF-Fasern anbieten, was Kunden dabei unterstützt, ein größeres Sortiment an TCF-Produkten auf den Markt zu bringen, wodurch der Einsatz aggressiver Chemikalien weiter verringert wird.
Faserzellsto ist der Rohsto für Lenzing Fasern, der in den eigenen Bioranerien hergestellt wird52. Der Lenzing Bioranerie-Prozess gewährleistet, dass 100 Prozent des Holzes für die Herstellung von Faserzellsto für die Faserproduktion, Bioranerie-Produkte und Bioenergie genutzt werden. Der gesamte an den Lenzing Zellstoproduktionsstandorten hergestellte Faserzellsto ist vollständig chlorfrei. Weitere Informationen nden sich im Abschnitt "Ressourcenzuüsse" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lyocellfasern von Lenzing werden aus dem nachwachsenden Rohsto Holz gewonnen und in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt, der Faserzellsto mit hoher Ressourcenezienz und geringer ökologischer Belastung in Cellulosefasern umwandelt. Bei diesem Lösungsmittel-Spinnverfahren wird das Prozesswasser recycelt und das Lösungsmittel mit einer Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent wiederverwendet. LENZING Lyocellfasern weisen rund 50 Prozent geringere THG-Emissionen auf als generische Lyocellfasern (gemäß Higg MSI53).
50 Zertiziert durch Control Union Shanghai (CU1260548)
51 https://quantis.com/wp-content/uploads/2018/03/measuringfashion_globalimpactstudy_full-report_quantis_cwf_2018a.pdf
52 Neben der eigenen Faserzellstoproduktion beschat Lenzing auch Faserzellsto auf dem Weltmarkt.
53 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024)
Am Standort Lenzing (Österreich) werden Modalfasern in einem integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem der Rohsto (Faserzellsto) am gleichen Standort wie die Faser selbst hergestellt wird. Die Zellsto-Produktion ist energieautark und liefert gleichzeitig eine bedeutende Menge an Bioenergie für die gesamte Faserproduktion am Produktionsstandort. Daher entstehen bei der Produktion der Modalfasern von Lenzing rund 70 Prozent weniger THG-Emissionen an als bei generischen Modalfasern (gemäß Higg MSI54).
Die Lenzing Bioranerie-Technologie wandelt Holz in Faserzellsto, Energie und biobasierte Bioranerie-Produkte um. Eines der biobasierten Bioranerie-Produkte ist LENZING™ Essigsäure Biobased, die künftig auch als CO2-arme Alternative zu herkömmlicher Essigsäure auf fossiler Basis verfügbar sein wird, wie durch eine von einem unabhängigen Berater für LCA durchgeführte Studie bestätigt.
Bei den Prozessinnovationen liegt der Fokus auf der Verbesserung der Zellsto- und Faserproduktionsprozesse. Die aktuellen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Zellsto-Produktion zielen darauf ab, das Bioranerie-Konzept weiter zu verbessern und dadurch den Holzverbrauch zu optimieren. Ein weiteres Thema ist die Reduzierung der Schwefelemissionen durch technologische Verbesserungen und Nachbehandlungssysteme. Diese Maßnahmen ermöglichen eine wirksame Reinigung der Abgase sowie die Einhaltung (und Übertreung) der Emissionsvorschriften.
Grundlage für die nachhaltigen Innovationen ist der Einsatz sehr ausgereifter Produktionsprozesse für Faserzellsto (einschließlich Bioranerie-Produkte) und Fasern (Viscose, Modal und Lyocell). Die Lyocell-Technologieplattform wurde bereits um die Herstellung weiterer Materialien erweitert, nämlich Filamente und direkt gesponnene Vliese. In den letzten Jahren wurde eine Anzahl neuer Innovationen entwickelt, die zu erheblichen Verbesserungen des Lyocellverfahrens in Bezug auf Ezienz und Qualität, aber auch zur Verringerung des Energie-, Wasser- und Prozesschemikalienverbrauchs geführt haben und damit das Lyocellverfahren weiter optimieren konnten.
Obschon sich der Hauptsitz von Lenzing in Mitteleuropa bendet, betreibt die Gruppe mehrere Produktionsstandorte auf der ganzen Welt. Bedingt durch die Rechtsvorschriften in Europa auf der einen und die Marktnachfrage nach höheren Standards in Bezug auf Umweltauswirkungen und Produktnachhaltigkeit auf der anderen Seite, hat Lenzing ihre Bestrebungen zur Erfüllung der europäischen Standards 2024 sowohl an ihren europäischen als auch weltweiten Produktionsstandorten weiter fortgesetzt.
Neben der Produktentwicklung liegt ein Schwerpunkt auf operativen Verbesserungen zur ezienteren Entfernung von Wasser aus verschiedenen Prozessströmen im Vergleich zu den herkömmlichen, sehr energieintensiven Verdampfungstechnologien. Solche technologischen Verbesserungen tragen zu einer weiteren Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO2-Fußabdrucks sowie anderer mit der Faserproduktion verbundenen Auswirkungen bei. Darüber hinaus laufen Projekte zur weiteren Optimierung des Chemikalienverbrauchs.
Diese Aktivitäten werden durch Simulation und Modellierung begleitet und unterstützt. Lenzing plant in naher Zukunft ihre Aktivitäten im Bereich des Textilrecyclings deutlich zu verstärken. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die sowohl die Produktion von Recycling-Zellsto als auch die Verarbeitbarkeit von Recycling-Zellsto in den verschiedenen Faserproduktionsprozessen umfasst. Hierbei ist ein ganzheitlicher Ansatz vom Zellsto über die Faserproduktion bis hin zu den Anwendungen im Textil- und Vliessto bereich erfolgsentscheidend.
Ein aktueller Schwerpunkt ist die Erhöhung der Bioranerie-Integration an den Faserzellstostandorten von Lenzing und damit die Ausweitung der stoichen Nutzung des Rohstoes Holz. Mehrere Projekte im Zusammenhang mit der Zellsto-Produktion befassen sich mit der Schließung von Kreisläufen (z. B. selektive Schwefeldioxidadsorption, verstärkte Rückgewinnung von Natronlauge) und der Reduzierung von Abwässern (z. B. Sulfat in der Faserzellsto- undViscosefaserproduktion). Weitere Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Steigerung der Energieezienz und die Reduzierung der THG-Emissionen.
Jedes panzliche Material dient potenziell als Cellulosequelle zur Herstellung von Faserzellsto für die Faserproduktion. Lenzing hat umfangreiche Untersuchungen zu vielen verschiedenen alternativen, nicht-holzbasierten Cellulosequellen durchgeführt. In ihrer Forschung identiziert Lenzing vielversprechende neue Cellulosequellen und prüft sorgfältig deren Verfügbarkeit, technische Machbarkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie die ökologischen Gesamtauswirkungen im Hinblick auf Klimaziele und die zirkulären Ansätze von Lenzing.
Es wurden Studien zu Rohstoquellen erstellt, etwa zu Einjahrespanzen wie Hanf, Stroh und Bambus. Einjahrespanzen weisen in der Regel im Vergleich zu Bäumen eine höhere Wachstumsrate pro Hektar auf. Zusätzlich haben bestimmte Arten einen höheren Cellulosegehalt. Einige davon sind bereits in großen Mengen verfügbar, vor allem in Form von landwirtschaftlichen Abfällen. Damit kann ein attraktiver Celluloseertrag pro Hektar erzielt werden; die Vorteile gegenüber Holz, der traditionellen Cellulosequelle, müssen jedoch von Fall zu Fall beurteilt werden.
Ausgehend von den aktuellen Daten ist hochskalierte Produktion von Cellulose immer noch am besten mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern möglich. Der Prozess zur Gewinnung von Cellulose aus Holz ist gut etabliert und im Hinblick auf Energie, Chemikalien und Prozessschritte optimiert. Nebenprodukte können bei der Zellstoherstellung extrahiert werden und überschüssiges Material wird zur Wärme- und Energieerzeugung verbrannt, was nicht zwingend auch für die alternativen Zellstoquellen gilt.
54 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024)
Als Innovationsunternehmen hat Lenzing den Anspruch, neue Lösungen zu nden und über den Tellerrand hinauszuschauen. In der Vergangenheit wurden bereits limitierte Auagen von Fasern mit alternativen Zellstoquellen wie beispielsweise Orangenresten oder Hanf erfolgreich hergestellt. Im Rahmen der Innovationsallianz INGRAIN läuft mit der RWTH Aachen und anderen Partnern ein erstes gemeinsames Entwicklungsprojekt. Darüber hinaus steht Lenzing im Dialog mit Herstellern von Zellsto aus alternativen Cellulosequellen und evaluiert die Eignung dieser Zellstoe. Akademische Zusammenarbeiten zielen auf noch exotischere Cellulosequellen ab, z. B. Makrophyten (Wasserpanzen, die in oder an Gewässern wachsen), wobei sich die Technologie noch auf einem sehr niedrigen Stand bendet.
Um in Zukunft andere neue Quellen für nicht-holzbasierte Cellulose zu erschließen, bedarf es einer gezielten Erforschung der ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte für die industrielle Produktion sowie einer verstärkten Zusammenarbeit. Es gilt, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Alternativen wie Bambus, Stroh und verschiedene Einjahrespanzen stehen derzeit noch nicht in der für industriellen Bedarf erforderlichen Qualität und Menge zur Verfügung. Viele Einjahrespanzen sind nur in der Erntezeit verfügbar und lassen sich schwer für eine ganzjährige Nutzung lagern. Trotz spezischer Vorteile und hohem Jahreszuwachs pro Hektar ist das Material sehr sperrig und aufwändig zu transportieren.
Die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzächen für Einjahrespanzen ist ein weltweites Phänomen und erhöht den Druck auf alle Arten von Wäldern.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeitsleistung von Einjahrespanzen ist die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzächen. Hochproduktive Flächen benötigen deutlich mehr Düngemittel und Pestizide als Wälder und verursachen daher andere Umweltprobleme. So gilt beispielsweise das Umweltprol einer großächigen Bambusplantage als insgesamt nicht zufriedenstellend.
Wichtige Faktoren für die Umweltauswirkungen des Prozesses sind Energieverbrauch und bei der Zellstoproduktion eingesetzte Prozesschemikalien. Sie hängen stark vom jeweiligen Verfahren ab und variieren von einer zur anderen Einjahrespanze erheblich.
Der Bioranerieprozess von Lenzing ist stark auf bestimmte Holzarten angepasst, die als Rohsto dienen. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität und Ezienz und liefert Bioenergie als Nebenprodukt. Bei nicht-holzbasierten Ausgangsmaterialien entsteht eindeutig weniger Bioenergie, sodass zusätzliche Energiequellen herangezogen werden müssen, wodurch der Produktionsprozess mit höheren Emissionen verbunden ist.
Einjährige Panzen enthalten mehr mineralische Bestandteile und organische Substanzen, die entfernt werden müssen, um hochwertigen Zellsto zu erzeugen. Dieser Reinigungsprozess erfordert in der Regel den Einsatz aggressiver Chemikalien und verursacht Abfallprobleme. Es ist eine große Herausforderung, neue Technologien für diese Materialien zu entwickeln und dabei die Produktqualität und die ökologische Sicherheit zu erhalten. Bei holzigen Panzen wie Bäumen hingegen sind diese Bestandteile hauptsächlich in der Rinde angereichert, die in der ersten Stufe des Prozesses leicht entfernt wird. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Wood and pulp".

[ESRS 2 MDR-A; GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe unterhielt 2024 zahlreiche laufende, langfristige Forschungskooperationen mit Kunden, Unternehmen und Instituten (sowohl national als auch international) und beteiligte sich an führenden Multi-Stakeholder-Initiativen. Genauere Details zu den Kooperationen mit einzelnen Stakeholdern sind in den Beschreibungen der jeweiligen Stakeholder zu nden.
Lenzing ist ebenfalls Partner der beiden Christian Doppler Labore. Bei einem der beiden Labore geht es unter der Leitung der Technischen Universität (TU) Wien um eine eziente, recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft. Das Labor soll die wissenschaftlichen Grundlagen für eine eziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoen aus unterschiedlichen kommunalen Feststoabfallströmen bereitstellen. Ein zweites Christian Doppler Labor, das 2023 ins Leben gerufen wurde, bendet sich an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Tulln (Österreich). Es befasst sich mit der nachhaltigen Produktion von High-Tech-Materialien aus Cellulose. Lenzing nutzt die Partnerschaft mit dem Christian Doppler Labor, um die chemischen Reaktionen bei der Lyocell-Faserherstellung zu untersuchen. Dies ermöglicht einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis des Prozesses und damit eine verbesserte Prozesskontrolle.
Weitere Informationen über die Kooperation mit Wood K Plus nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Biologischer Vielfalt und Ökosysteme" im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Dieses national geförderte Projekt (innerhalb des Programms AI for Green) strebt eine Reduzierung des CO2- und Materialfußabdrucks der Textilindustrie durch Verringerung des Energie- und Materialverbrauchs an. Zusammen mit den Partnern von Pro²Future, der Universität Linz (JKU) und der Technische Universität (TU) Graz werden zuverlässige, vertrauenswürdige und energieeziente KI-Lösungen für die Analyse von Industrieprozessen entwickelt. Diese werden in der Lage sein, Prognosen zu erstellen und Anomalien zu erkennen, sowie menschliche Nutzer befähigen, fundierte und Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten zu laufenden Prozessen zu treen.
Weitere Informationen über die Kooperation mit RCI nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Klimawandel" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Weitere Informationen über die Kooperationen mit CISUTAC nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen über die Kooperation mit CELLFIL nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen über die Kooperation mit ESCIB nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Wissenschaftliche Kooperationen sind auch ein wichtiger Bestandteil der Forschung für Lenzing. Erwähnenswerte Beispiele sind die Zusammenarbeit mit der Scripps Institution of Oceanography der University of California San Diego (USA) zur biologischen Abbaubarkeit von cellulosebasierten Materialien im maritimen Umfeld (weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "End of product use").
Lenzing ist auch in wissenschaftlichen Netzwerken wie dem EPNOE aktiv und unterstützt Forschungsprojekte durch Beiträge und Gespräche. Des Weiteren waren Lenzings F&E-Expert:innen auf einschlägigen Konferenzen aktiv und hielten mehrere Vorträge oder nahmen an Podiumsdiskussionen mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, biologische Vielfalt und Recycling teil.
Wirtschaftsverbände und -initiativen sind ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler für die Vertiefung von Kooperationen und die Entwicklung neuer Netzwerke; auch hier liegt der Fokus stark auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die European Technology Platform for the Future of Textiles and Clothing (Textile ETP), in der Lenzing Mitglied ist, ist in diesem Bereich sehr aktiv. 2024 wurde Lenzing zudem Mitglied des Bio-Based Industries Consortium, das über 550 Mitglieder aus verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit biobasierten Materialien zählt. Lenzing wird diese Mitgliedschaft nutzen, um ihr Netzwerk auszubauen und den Übergang zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.
– MANAGEMENTANSATZ
Diversität, Integration und Respekt sind die Eckpfeiler einer Talent-Strategie, die darauf abzielt, Talente aus allen Bereichen anzuziehen und zu fördern. Eine engagierte und kompetente Belegschaft ist entscheidend für den Geschäftserfolg. Lenzing setzt sich für Chancengleichheit in den Bereichen Beschäftigung, Lernen und Entwicklung ein. Das Unternehmen ist bestrebt, ein aufgeschlossenes und inklusives Arbeitsumfeld zu etablieren, indem es proaktiv ethisch korrekte Arbeitsweisen unter Einhaltung hoher interner Standards sowie der von internationalen Aufsichtsbehörden aufgestellten Grundsätze achtet. Lenzing wird auch weiterhin die Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken in allen Bereichen des globalen Arbeitsumfeldes ein- und aufrechterhalten.
Gleichstellung der Geschlechter und Lohngerechtigkeit: Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit (eigene Tätigkeiten)
Work-life Balance: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance (eigene Tätigkeiten)
Ausbildung und Kompetenzentwicklung: Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung (eigene Tätigkeiten)
Sichere Arbeitsplätze: Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation (eigene Tätigkeiten)
Weitere Informationen zu Auswirkungen, Risiken und Chancen benden sich im Abschnitt "Wichtige Auswirkungen, Chancen und Risiken" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (ohne detaillierte Beschreibung oder Referenzen im Kapitel S1-4)
Corporate Communications & Public Aairs
– MANAGEMENTANSATZ
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Die Lenzing Gruppe bemüht sich um ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen, das mindestens den einschlägigen regulatorischen Anforderungen entspricht oder diese übertrit, etwaigen Gesundheits- und Sicherheitsbedenken gerecht wird und möglichst verhindert, dass sich Vorfälle wiederholen. Dieses Leitprinzip gilt auch für Besucher:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und die lokalen Bevölkerung an den Standorten.
Gesundheit und Sicherheit: Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds (eigene Tätigkeiten)
Weitere Informationen zu Auswirkungen, Risiken und Chancen benden sich im Abschnitt "Wichtige Auswirkungen, Chancen und Risiken" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
[ESRS 2 MDR-A 68a]
Weitere Maßnahmen (ohne detaillierte Beschreibung in den Abschnitten "Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen" und "Gesundheit und Sicherheit bei Lenzing")
Ziel "Gesundheit (TRIFR55)" –Stakeholders
Corporate Communications & Public Aairs
55 TRIFR bezeichnet die Anzahl der meldepichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-2]
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema Personal als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Es wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema betrachtet. Weitere Informationen zu Lenzings Strategie bezüglich der eigenen Belegschaft bendet sich im Abschnitt "Eigene Arbeitskräfte und ihr Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-3]
Das Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf die Arbeitskräfte des Unternehmens ist eng mit Lenzings Strategie "Better Growth" verknüpft. Sie umfasst die Elemente Nachhaltigkeit, Innovationen, Exzellenz und Premiumisierung. Es wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass Diversität Innovationen fördert, eine gute Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu Exzellenz und (soziale) Nachhaltigkeitsbemühungen zu einer vertrauenswürdigen Marke beitragen. Weitere Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Lenzing Gruppe verpichtet sich, ihre Geschäfte auf eine Weise zu führen, die die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert. Unterstützt wird dies durch eine interne Bewertung von Risiken und Chancen auf der Grundlage von Lenzings Wesentlichkeitsanalyse. Alle Arbeitskräfte von Lenzing, auf die Lenzings Tätigkeiten wesentliche Auswirkungen haben könnten, werden in der Analyse berücksichtigt. Dazu gehören Mitarbeiter:innen, Beschäftigte von Drittunternehmen und Selbstständige als Fremdarbeitskräfte.
Die meisten wesentlichen negativen Auswirkungen sind zufällig, und nur drei wesentliche negative Auswirkungen sind systemisch. Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse zeigen, dass in den Bereichen Vielfalt, Belästigung und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen systemische negative Auswirkungen auftreten. Eine kurze Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Managementansatz" in diesem Kapitel.
Lenzings Arbeitsbedingungen, insbesondere die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, haben positive Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing. Auch Lenzings Fokus auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle wirkt sich positiv auf Lenzings Mitarbeiter:innen aus, da Gelegenheiten zur Weiterbildung und Kompetenzentwicklung geboten werden, die Beschäftigung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Lenzings eigenen Betrieben unterstützt wird und Diversität eine wichtige Rolle spielt. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten und Maßnahmen mit positiven Auswirkungen nden Sie in den jeweiligen Unterkapiteln zu "Arbeitsschutzmanagement", "Maßnahmen Lernen und Entwicklung", sowie "Maßnahmen Chancengleichheit" und "Diversität & Inklusion".
Die guten Arbeitsbedingungen für Lenzings Mitarbeiter:innen sind auch mit verschiedenen Chancen für das Unternehmen verknüpft. Dass Lenzing die Gesundheit und Sicherheit ihrer Belegschaft an erste Stelle setzt, ist auch eine Chance für das Unternehmen, durch Sozialstandards und Zertikate sowie durch einen guten Unternehmensruf mehr Kunden zu generieren. Anderseits besteht die Gefahr, dass Lenzings gutes Betriebsklima leidet, wenn Gesundheit und Sicherheit nicht ernstgenommen werden.
Lenzing legt besonderen Wert auf die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen und bietet allen Mitarbeiter:innen Chancen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung. Weiterbildung und Kompetenzentwicklung haben für Lenzing hohe Priorität. Wird die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen nicht gefördert und werden nicht allen Mitarbeiter:innen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung Chancen geboten, kann dies zu einem Mangel an qualizierten Mitarbeiter:innen führen und die Mitarbeiterbindung und die Nachfolgeplanung gefährden. Lenzing hat auch erkannt, dass Vielfalt eine Chance für Innovation ist, da mehrere Studien darauf hindeuten, dass eine vielfältigere Belegschaft zu einer höheren Innovationskraft führt.
Lenzings Standorte in Asien, Südamerika, Osteuropa und Eurasien sind einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kinderarbeit und Zwangsarbeit auf Länderebene ausgesetzt. Vorbeugende Maßnahmen werden dementsprechend gesetzt, zum Beispiel durch Lenzings Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, sowie das globale Verfahren zur Beseitigung von Kinderarbeit. Lenzing stellt daher auch jährliche Audits durch das Higg Facility Social & Labor Module (FSLM) sicher, um dieses Risiko zu minimieren. Aufgrund eines Mangels an durch das SLCP akkreditierten Auditoren, konnten die Standorte in Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahre 2024 zwar die Selbstbewertung durchführen, aber nicht die externe Überprüfung abschließen. Weitere Informationen nden Sie im Bereich "Policies" in diesem Kapitel. Weitere Informationen zu FSLM benden sich im Abschnitt "Sozialaudits" in diesem Kapitel.
Da Lenzing ein produzierendes Unternehmen ist, sind die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Arbeiter:innen höher als für Angestellte, was sich auch in der Verletzungsrate wiederspiegelt. Die wesentliche Chance, einen guten Ruf in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu haben, ist daher eng mit Arbeiter:innen verbunden. Die Chance, "durch Vielfalt Innovationen und Leistung anzukurbeln", bezieht sich auf Menschen, die zu einer vielfältigen Belegschaft beitragen.
[ESRS S1-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Die im Managementansatz für "Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken" aufgeführten Policies und Richtlinien gelten für die gesamte Lenzing Gruppe, sind für alle Mitarbeiter:innen über das Intranet zugänglich und werden zusätzlich per E-Mail verschickt.
Der Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) ist eine der weltweit wichtigsten Initiativen für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als Mitglied verpichtet sich Lenzing, die Menschenrechte zu wahren, die Rechte der Mitarbeiter:innen und ihrer Vertreter:innen zu respektieren, die Umwelt zu schützen, fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Korruption zu bekämpfen.
Die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion, sowie das Modern Slavery Act Transparency Statement beinhalten Referenzen zu einschlägigen international anerkannten Instrumenten. Die jeweiligen Referenzen nden Sie in der Beschreibung der einzelnen Policies.
Lenzing bezieht ihre Arbeitskräfte durch regelmäßige und vielfältige Kommunikation über die Strategie, Ziele und Policies ein. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel.
Lenzing geht in ihrem Globalen Verhaltenskodex explizit auf Menschenhandel, Zwangs- oder Pichtarbeit und Kinderarbeit ein. Darin werden diese Praktiken verboten, zugleich wird die Einhaltung der nationalen gesetzlichen Anforderungen an das Mindestarbeitsalter sichergestellt. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
In Lenzings Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) werden der Schutz von Menschen und Umwelt als Grundwerte betont. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der SHE-Policy nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung". Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Diese Zertizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Minderung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.
Lenzing bekennt sich zu Inklusion, die Gegenstand ihrer Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion ist. In ihr geht es hauptsächlich um gleiche Chancen, Achtung und ein diskriminierungsfreies Umfeld für alle Mitarbeiter:innen, auch solchen aus schutzbedürftigen Gruppen.
Im Berichtsjahr gab es keine formalen Verfahren, um Diskriminierung zu verhindern, abzumildern und zu bekämpfen. Dennoch ist Lenzing sich der Bedeutung von Diskriminierung bewusst und bemüht sich derzeit darum, Verfahren zu diesem Thema auszuarbeiten.
Für die Lenzing Gruppe haben ihre Mitarbeiter:innen und die soziale Verantwortung ihnen gegenüber höchste Priorität. Die Policy unterstreicht die Verpichtung des Unternehmens, alle geltenden sozialen und ethischen Pichten im gesamten globalen Netzwerk
zu erfüllen und wenn möglich zu übertreen. Diesen Anspruch stellt Lenzing auch an ihren Einussbereich, unter anderem an ihre Lieferanten, von denen ebenfalls die Einhaltung derselben hohen Standards erwartet wird. Lenzing unterstützt umfassend alle international anerkannten Menschenrechte und die Grundsätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie die grundlegenden Arbeitsgrundsätze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert sind. Zu den grundlegenden Arbeitsgrundsätzen zählen:
Lenzing legt großen Wert auf die Zufriedenheit und das Wohlbe nden der Mitarbeiter:innen sowie auf die Förderung der regelmäßigen Einhaltung von Standards durch Weiterbildungsprogramme und risikobasierte Audit-Programme für Lieferanten. Der Senior Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Lenzing setzt sich dafür ein, nachteilige Auswirkungen im Bereich Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen zu identizieren, zu vermeiden, abzumildern und zu beseitigen. Lenzing leistet betroenen Personen, Mitarbeiter:innen und lokalen Gemeinschaften, einschließlich Ureinwohnern, durch gerichtliche und andere Mechanismen angemessene Abhilfe. Verletzungen können von Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten, den Gemeinschaften und anderen Dritten persönlich oder über das elektronische System auf der Website ("Tell us") gemeldet werden. Die Einhaltung der Menschenrechte ist für die Lenzing Gruppe unverzichtbar und nicht verhandelbar.
Die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards behandelt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds; Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt.
Mit dieser Policy bestätigt Lenzing ihre Absicht, ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren, zu befähigen, einzubinden und ihre Entwicklung zu fördern, damit sie aktiv dazu beitragen können, Lenzings Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten. Lenzing will gleiche Chancen für alle bieten, unabhängig von Geschlecht, Familienstand, familiären Verpichtungen, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, nationaler oder ethnischer Herkunft, Behinderung, Neurodiversität, HIV/AIDS, chronischen Erkrankungen, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung, Alter oder anderen Merkmalen. Lenzing bemüht sich, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld zu schaen, in dem Unterschiede respektiert und geschätzt werden, sodass sich jede/jeder wertgeschätzt und integriert fühlt und sein darf, wie er/sie ist und sich in der Lage fühlt, einen bestmöglichen Beitrag zu leisten. Die Lenzing Gruppe ist bestrebt:
Lenzing verpichtet sich, die Beschäftigungsgrundsätze, -verfahren und -praktiken auf ihre Rechtskonformität hin zu prüfen, die Vielfalt der Zusammensetzung der Arbeitskräfte im Unternehmen im Rahmen der von ihr angestrebten Förderung von EDI zu beachten und die in dieser Policy genannten Ziele und Zusagen einzuhalten. Lenzing unterstützt den UN Global Compact, bekennt sich zu dessen Prinzipien und verpichtet sich, eine Reihe von UN-Entwicklungszielen für nachhaltige Entwicklung durch die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration bei ihren Arbeitskräften voranzutreiben. Die Compliance steht dabei im Vordergrund und daher strebt Lenzing die Einhaltung aller geltenden Gesetze und Verordnungen in den Ländern an, in denen sie tätig ist.
Der Senior Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig. Diese Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte auf Lenzing Connect zur Verfügung und wird an alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Lenzing kommuniziert.
Die EDI-Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit; ; Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt; Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird; Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität; Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität.
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt deckt folgende Auswirkungen und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) der Lenzing Gruppe nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Life Saving Rules gelten für alle Tätigkeiten unter der operativen Kontrolle und/oder Aufsicht von Lenzing, einschließlich Aktivitäten, die von Lenzings Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Subunternehmern durchgeführt werden und für Besucher:innen, für die Sicherheitsrisiken in Zusammenhang mit diesen Regeln bestehen. Diese Regeln sollen Personen an wichtige Sicherheitsmaßnahmen erinnern und vor allem Todesfälle vermeiden. Sie sollen Lenzings Managementsysteme ergänzen, nicht ersetzen, und dienen als Referenzwert für gute Sicherheitspraktiken. Die Richtlinie wurde vom VP Global Health, Safety and Environment (HSE) genehmigt, dem ranghöchsten Verantwortlichen für den Roll-out, die Einhaltung und Festlegung dieser Regeln. Der Global Occupation Health & Safety (OHS) Manager und der SHE-Manager sind für die Einhaltung und die Bewältigung der Folgen zuständig.
Die Life Saving Rules Richtlinie deckt folgende Auswirkungen und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Beim Standard für Sauberkeit & Hygiene steht die Gesundheit und Sicherheit von Lenzings Mitarbeiter:innen an erster Stelle. Alle Sicherheits- und Gesundheitsprobleme müssen umgehend und sorgfältig bearbeitet werden. Der Standard behandelt folgende Auswirkungen und Chancen: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Nähere Informationen über den ESRS 2 MDR-P zum Standard für Sauberkeit & Hygiene nden Sie im Abschnitt "Policies" in Kapitel "S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen".
Er deckt die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Nähere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Die Kommunikationsrichtlinie soll alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe über Plattformen wie das Intranet einbinden, um den Zugang zu wichtigen Informationen sicherzustellen. Sie ermutigt Mitarbeiter:innen zum Austausch über Ideen und interessante Themen, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen in der internen Kommunikation gehört werden. Die Richtlinie fördert eine oene, ehrliche und zielgerichtete Kommunikation an allen Standorten und in allen Divisionen und spielt eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Unternehmensidentität und die Förderung der Zusammenarbeit. Die Richtlinie wird allen Mitarbeiter:innen über das Intranet bereitgestellt und der Vice President Corporate Communications & Public Aairs ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung zuständig ist.
Die Kommunikationsrichtlinie behandelt das "Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation".
Diese Guideline wurde erstellt, um die erforderlichen administrativen Standards zu denieren, die gewährleisten, dass das Grundgehalt aller Mitarbeiter:innen auf einem Niveau festgesetzt wird, das wettbewerbsfähig, intern gerecht und leistungsorientiert ist. Diese Verfahren gelten für alle eingestuften Stellen global, sofern dies mit den jeweiligen nationalen Arbeitsgesetzen und -vorschriften im Einklang steht. Die Guideline beinhaltet Aspekte wie Analysen zur Gehaltsanpassung, Grundsätze der Vergütungsverwaltung, Arten der Gehaltserhöhungen, einen Entscheidungsbaum, Beförderung, Versetzung und Herabstufung. Der Senior Director Corporate Compensation & Benets and Digital HR ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Die Global Salary Administration Guideline deckt die "Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit" ab.
Diese Guideline gibt einen Überblick über die Prozesse in Bezug auf Lernen und Entwicklung, um zu gewährleisten, dass die Lenzing Gruppe durch die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und -fähigkeiten der Mitarbeiter:innen auf weiteres Wachstum vorbereitet ist. In der Guideline wird Lenzings Personalentwicklungskonzept als Methode beschrieben, um das für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens besonders wichtige Wissen zu identizieren. Außerdem bestimmt sie, wie Kompetenzen in strategisch bedeutenden Bereichen aufgebaut und entwickelt werden. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing haben die Chance und die Verantwortung, sich durch Leistungs- und Entwicklungsgespräche, den Kompetenzrahmen, Kompetenzbeurteilungen, den individuellen Entwicklungsplan und Schulungsbudget-Prozess zu entfalten und weiterzuentwickeln. Das Corporate Learning & Development Team leitet die globalen Prozesse für Lernen und Entwicklung (L&E), während die HR Business Partner und lokalen L&E-Spezialisten und Standortleiter für die Verwaltung, Durchführung und Optimierung der lokalen L&E-Aktivitäten verantwortlich sind. Der Senior Vice President Corporate Human Resources hat die Guideline genehmigt und ist für die Umsetzung zuständig. Die Guideline ist für alle Mitarbeiter:innen von Lenzing verbindlich.
Die Global Learning & Development Guideline deckt das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" ab.
Die Guideline ist Teil des Entwicklungskonzepts für das Personal und gibt einen Überblick darüber, wie Performance-Management-Prozesse die Mitarbeiter:innen befähigen, die Wachstumspläne von Lenzing zu unterstützen. Die Mitarbeiterentwicklung ist ein wichtiges Element, um das nachhaltige Wachstum des Unternehmens zu sichern. Lenzing bietet Mitarbeiter:innen die Chance, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln, und ist sich bewusst, wie wichtig es ist zu verstehen, welche Führungsqualitäten und -fähigkeiten erforderlich sind, um Kompetenzen aufzubauen und in derzeitigen und künftigen Rollen Leistung zu erbringen. Die Guideline umfasst die Denition von Leistung, den Performance-Management-Prozess, die Unternehmenswerte und Verhaltensweisen von Lenzing, das Verfahren zur Festlegung von Zielen und beschreibt, wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche geführt werden. Das Corporate Performance Management Team leitet die globalen Performance-Management-Prozesse. Die HR Business Partner und lokalen Performance-Management-Spezialisten an den jeweiligen Standorten sind für die Verwaltung, Ausführung und Optimierung der lokalen Performance-Management-Aktivitäten verantwortlich. Der Senior Vice President Corporate Human Resources hat die Guideline genehmigt und ist für die Umsetzung zuständig. Die Guideline ist für alle Mitarbeiter:innen von Lenzing verbindlich.
Die Global Performance Guideline behandelt das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung".
Diese Erklärung wird in Übereinstimmung mit Artikel 54 des Modern Slavery Act 2025 abgegeben und bietet einen jährlichen Überblick über die Maßnahmen, die das Unternehmen zur Bekämpfung der modernen Sklaverei ergrien hat. Sie bezieht sich auf eine Reihe interner Dokumente von Lenzing, darunter die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und den Globalen Verhaltenskodex. Die Erklärung bestätigt die Unterstützung der Grundsätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), des Global Compact der Vereinten Nationen, der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie der grundlegenden Arbeitsgrundsätze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert sind.
Die Policies und Verfahren sind für alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen zugänglich. Der UK Human Resources Manager ist für die Aktualisierung des Modern Slavery Act Transparency Statement verantwortlich und der Standortleiter ist für dessen Umsetzung zuständig.
Lenzing hat aktuell keine Policies für folgende Auswirkungen: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub. Aufgrund von Lenzings aktuell begrenzten Ressourcen war es schwierig, dieses wichtige Thema zu behandeln.
[ESRS S1-2; GRI 2-29, 403-4]
Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und deren Vertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Marktbedingungen, der nanziellen Situation, der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, Betriebsversammlungen, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten.
In diesem Zusammenhang nden insbesondere halbjährliche globale Betriebsversammlungen für alle Unternehmen und Mitarbeiter:innen der Gruppe statt, um weltweit relevante Themen zu besprechen. Zusätzlich wird auf Betriebsversammlungen für einzelne Standorte über standortspezische Themen und allgemeine Aktualisierungen gesprochen. Die Mitarbeiter:innen werden über Presseaussendungen über wichtige Aktualisierungen oder besondere Ereignisse anlassbezogen informiert. Die Betriebsversammlungen nden interaktiv über Videochat statt und gestatten Mitarbeiter:innen teilzunehmen und Fragen zu stellen, die dann direkt an die jeweiligen Redner gestellt werden können. Lenzing Connect (Intranet) bietet laufende Informationen über relevante Themen sowie funktionale Anwendungen für den Arbeitsalltag. Dazu übernimmt der Senior Vice President Corporate Human Resources die operative Kontrolle und Verantwortung.
Das Management der Lenzing Gruppe verpichtet sich zu einer transparenten Informationspolitik unter Beteiligung der oziellen Arbeitnehmervertreter:innen. An beiden Standorten in Österreich gibt es einen lokalen Betriebsrat. Gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz verfügen die Vertreter:innen des Betriebsrates der Lenzing AG am Standort Lenzing über Sitze und Stimmrechte im Aufsichtsrat. Sie vertreten die Interessen der Mitarbeiter:innen in Lenzing und Heiligenkreuz (Österreich). Um die Erkenntnisse und Sichtweisen der Mitarbeiter:innen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, beraumt der Betriebsrat vor den Aufsichtsratssitzungen ein Treen mit dem CEO an und trit sich monatlich mit dem CFO. Andere Treen nden bei Bedarf statt. An allen Standorten mit Ausnahme von Prachinburi (Thailand) gibt es Gewerkschaftsvertreter:innen verschiedener Fraktionen und/oder Interessengruppen der Arbeitnehmer:innen, die die Anliegen der Belegschaft vertreten.
In den Fällen, in denen Arbeitsschutz- und Sicherheitsausschüsse gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es formelle Vereinbarungen mit Arbeitnehmervertreter:innen. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing sind in solchen Ausschüssen vertreten, die auf Standortebene tätig sind. Sie bieten der Unternehmensführung und den Mitarbeiter:innen ein Forum, um gemeinsam Gesundheits- und Sicherheitsprobleme zu lösen. Jeder einzelne Standort ist für die Einrichtung und Aufrechterhaltung dieser Ausschüsse verantwortlich. Wie oft die Ausschüsse zusammentreten, wie die Tagesordnung aussieht und wie sich die Vertreter zusammensetzen, liegt der Verantwortung der HSE-Manager des betreenden Standortes und wird mit dem zuständigen Gewerkschaftsvertreter vereinbart.
Die Umfrage basiert auf einem Rahmenwerk ("House of Health") mit Methoden (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit), die international und in der Wissenschaft weitgehend anerkannt sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Beurteilung nicht nur methodisch solide ist, sondern auch weltweit anerkannten Standards entspricht und eine zuverlässige Grundlage für die Ergebnisse und Schlussfolgerungen darstellt. In einem zusammengefassten Bericht werden die Ergebnisse und nächsten Schritte auf der internen Plattform kommuniziert. Die Standorte und Abteilungen arbeiten konkrete Maßnahmen aus, deren Fortschritt von Lenzing nachverfolgt wird, um die Umfrageergebnisse zu verbessern. Gegenstand der Umfrage sind die drei wichtigsten Maßnahmen pro Standort oder Abteilung, bei denen der Stand der Umsetzung nachverfolgt wird. Die Umfrage für 2024 musste wegen der organisatorischen Veränderungen im 4. Quartal 2024 auf das 1. Quartal 2025 verschoben werden. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Gesundheitsförderung" in diesem Kapitel.
ERGs sind ein Kommunikationskanal für spezielle Gruppen wie Frauen, verschiedene Ethnien, LGBTQ etc. Lenzing hat folgende drei Employee Resource Groups (ERGs): "Women@Lenzing", "Multicultural@Lenzing" und "PrideAlliance@Lenzing". Weitere Informationen über ERGs nden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
[ESRS S1-3; GRI 2-25]
Lenzings Arbeitskräfte können über folgende Wege Bedenken und Beschwerden einreichen.
Ein eLearning-Pichtkurs mit dem Titel "Unser Hinweisgebersystem" unterstützt das Verständnis und die Nutzung von Kanälen, um Bedenken zu äußern. Darüber hinaus führt das Compliance Team eine Integritätsumfrage durch, um herauszunden, was die Mitarbeiter:innen über das Hinweisgebersystem wissen. Es gibt eine Whistleblower Direktive. Weitere Informationen zu diesem Thema nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Ein formaler Prozess für Abhilfemaßnahmen ist nicht vorhanden. Diese werden einzelfallbasiert durchgeführt. Lenzing verfügt lediglich über ein globales Verfahren zur Beseitigung der Kinderarbeit. Dieses Verfahren liefert einen Leitfaden für jeden Fall von Kinderarbeit bei Lenzing und beinhaltet Abhilfemaßnahmen, die von Führungskräften befolgt werden können, um sicherzustellen, dass die Sicherheit und die Rechte von Kindern gewahrt werden und das Wohl von Kindern stets im Vordergrund steht.
[ESRS S1-4; GRI 3-3d, 403-1, 403-2, 403-8]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing hat im Berichtsjahr Unterstützung und Abhilfe in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften geleistet und die Familie eines Mitarbeiters nach einem tödlichen Unfall mit einer freiwilligen Spende unterstützt. Weitere Informationen über den Vorfall nden Sie im Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
Die Ressourcen zur Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing verteilten sich aufgeschlüsselt nach Thema und Abteilung wie folgt:
Lenzing identiziert ihre Maßnahmen, indem sie einen Sachverhalt untersucht, die Risiken bewertet und auf der Grundlage von Best-Practices angemessene Maßnahmen ermittelt.
Die Wirksamkeit von Lenzings Maßnahmen kann durch verschiedene quantitative und qualitative Kennzahlen verfolgt werden, unter anderem durch Lenzings Climate Survey (Umfrage zum Arbeitsklima), die Rate der meldepichtigen Arbeitsunfälle, das geschlechtsspezische Verdienstgefälle, die Mitarbeiteruktuation und die Diversität der Belegschaft.
Lenzing ist sich der (potenziellen) negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten auf ihre Mitarbeiter:innen bewusst. In diesem Abschnitt werden die (potenziellen) negativen Auswirkungen sowie die positiven Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Maßnahmen verknüpft. Die Maßnahmen in Bezug auf (potenzielle) negative Auswirkungen sollen diese verhindern oder abmildern.
Die folgenden Maßnahmen decken das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" ab. Das Lern- und Entwicklungsangebot wurde im Jahr 2024 erweitert und verfeinert. Das Global Performance and Talent Management wurde fortgeführt. Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A nden Sie im Abschnitt "Lernen und Entwicklung" in diesem Kapitel.
Lenzing hat drei Employee Resource Groups (ERGs) für die Themen Frauen, unterschiedliche Nationalitäten und LGBTQIA+. Die "Women's Empowerment Principles" wurden vom neuen Geschäftsführer von Lenzing unterzeichnet.
Die Maßnahmen beziehen sich auf die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt; Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird; Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität; Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität; sowie auf einen Aspekt des "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert".
Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A nden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
Mit Blick auf die Maßnahmen gegen die "Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit" verfügt Lenzing zum ersten Mal über genaue Daten zum geschlechtsspezischen Verdienstgefälle für ihre Produktionsstandorte und die Beschäftigungsgruppen. Für nächstes Jahr sind weitere Untersuchungen hierzu geplant. Die entsprechenden Zahlen nden Sie im Abschnitt "Geschlechtsspezisches Verdienstgefälle" (S1-16) in diesem Kapitel.
Zur "Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden" gibt es folgende Maßnahme. 2024 nahmen alle Standorte am FSLM-Zertizierungsprozess auf der Grundlage des standardisierten Social Labor Convergence Program (SLCP) teil. Dazu gehörte eine umfassende Eigenbewertung und ein Vor-Ort-Audit, um Verbesserungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen von Lenzing zu ermitteln. Drei Standorte konnten die externe Verizierung zwar aufgrund fehlender akkreditierter Prüfer nicht abschließen, aber insgesamt wurden deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Die meisten Standorte belegen einen Platz im obersten Quartil ihrer jeweiligen Länder. Diese Ergebnisse können an Partner in der Wertschöpfungskette weitergegeben werden. Die FSLM-Zertizierung muss jedes Jahr erneuert werden. Darüber hinaus wurden an verschiedenen Lenzing-Standorten Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu relevanten Themen ausgefüllt.
Die Maßnahmen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit sind in diesem Abschnitt und unter "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel beschrieben. Ein Aspekt des "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert" wird auch durch die Maßnahmen zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion abgedeckt.
Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Die aktuelle Zertizierung wurde 2024 erneuert und ist bis 2027 gültig. Diese Zertizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremd rmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Minderung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses System priorisiert Gesundheit und Sicherheit und basiert auf dem Konzept kontinuierlicher Verbesserungen. Der Zertizierungsprozess hilft Lenzing, Risiken sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und gestattet Lenzing, rechtzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit von Lenzings Mitarbeiter:innen in Zukunft zu bewerten. Unter Berücksichtigung des Feedbacks von Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen, Gemeinschaften, Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen legt Lenzing Ziele und Vorgaben zur Beseitigung der wesentlichen Gefahren und Risiken fest.
Die Risikobewertung an den Produktionsstandorten von Lenzing umfasst die Überprüfung der standortspezischen Aktivitäten in Teams. Dazu gehören die Identizierung potenzieller Schäden, die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und Schwere von Gefahren, die Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Überwachungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher. Bewertungen werden nach Arbeitsplatzveränderungen, z.B. bei Personal- oder Prozessänderungen, oder nach unerwünschten Ereignissen aktualisiert.
Alle Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen müssen sich an die Life Saving Rules von Lenzing halten und sind befugt, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie sie für unsicher halten. Die entsprechenden Informationen werden während der Einweisungsprozesse in allen Konzernsprachen und in Form von Graken zur Verfügung gestellt.
Lenzing verfügt über ein Verfahren zur Meldung und Untersuchung unerwünschter Ereignisse. Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen sind verpichtet, arbeitsbedingte Symptome, Verletzungen oder Krankheiten zu melden und so eine zeitnahe Reaktion zu ermöglichen. Die konzernweite Meldedatenbank erleichtert die Kommunikation über unerwünschte Ereignisse und verbessert das Risikomanagement. Der Prozess zur Untersuchung von Vorfällen durch Lenzing (auch Unfalluntersuchung genannt) erfolgt strukturiert und systematisch und ermöglicht die Meldung, Nachverfolgung und Ursachenanalyse, um die Wiederholung von Vorfällen zu verhindern. Dank dieses proaktiven Ansatzes kann Lenzing zukünftige Vorfälle wirksam bewältigen und darauf reagieren.
Um mehr über die Maßnahmen (ESRS 2 MDR-A) von Lenzing für die Arbeitskräfte des Unternehmens in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erfahren und speziell über interne und externe Audits, Gesundheitsvorsorge, Sicherheitsschulungen und Gesundheitsförderung im Jahr 2024, lesen Sie bitte den Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
Mit Blick auf das "Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation" nutzt Lenzing verschiedene Kanäle, um die Kommunikation wichtiger Veränderungen im Unternehmen zu unterstützten und ihre Belegschaft so auf dem Laufenden zu halten. Eine Beschreibung über die ESRS 2 MDR-A ist im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel enthalten.
Die Auswirkungen in Bezug auf die Work-life Balance werden durch folgende Maßnahme abgedeckt. An dem meisten Standorten werden exible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und das Arbeiten von zu Hause aus angeboten. Angebote für Vollzeitkräfte gelten in den meisten Fällen auch für Teilzeitkräfte und in vielen Fällen auch für Mitarbeiter:innen mit befristeten Arbeitsverträgen.
An allen Lenzing Standorten haben die Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Abhängig von den nationalen Bestimmungen bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen an fast allen Produktionsstandorten Lebensversicherungen, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie Gruppenprämien.
[ESRS S1-6 – S1-17 2 MDR-M 77b]
Die Kennzahlen im Kapitel S1 Arbeitskräfte des Unternehmens werden außer vom Wirtschaftsprüfer nicht von einer externen Stelle validiert.
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Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
Sozialstandard Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellsto) bis 2024d
Auf Kurs
Maßnahme(n) Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2025
Status in 2024 Die FSLM-Verizierung (Eigenbewertung und Vor-Ort-Audit) wurde 2024 erfolgreich an den Standorten Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien), Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) abgeschlossen. Aufgrund der Unverfügbarkeit von SLCP-verizierten Auditoren, konnten die Standorte Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahr 2024 nur die Eigenbewertung, nicht aber den gesamten Verizierungsprozess abschließen. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Chancen gleichheit, Diversität und Inklusion |
Schaung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbendens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5ab | 2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage | 2026 Auf Kurs |
|
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 Erreicht |
|
| Status in 2024 | Die Global Equity, Diversity and Inclusion (EDI) Policy wurde mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter in mehreren Sprachen |
neu aufgelegt. Eine dritte Mitarbeiter-Ressourcengruppe (ERG), PrideAlliance@Lenzing, wurde gegründet, um die Gleichstellung und Einbeziehung der LGBTQ+-Gemeinschaft in Lenzing weiter zu verbessern, während die beiden anderen ERGs, Women@Lenzing und Multiculture@Lenzing, weitergeführt werden.
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
Das Ziel "Sozialstandard" und das Ziel "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" stimmen mit Lenzings Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion und Policy für Menschenrechte überein, indem sie ein inklusives Arbeitsumfeld und die Gleichstellung der Geschlechter fördern und die Menschenrechte auf allen Ebenen der Organisation wahren.
Das Facility Social Labor Module (FSLM) ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen auf und die Risiken für Mitarbeiter:innen zu mindern, indem es sicherstellt, dass an allen Produktionsstandorten von Lenzing Sozialstandards konsequent gewahrt werden. Indem Lenzing die FSLM-Bewertungen umsetzt und jährlich aktualisiert, bekennt das Unternehmen sich zu fairen Arbeitspraktiken, sicheren Arbeitsbedingungen und Achtung der Arbeitnehmerrechte. Dieser proaktive Ansatz hilft dabei, Verstöße gegen das Arbeitsrecht zu verhindern und fördert insgesamt das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen. Regelmäßige Audits und die Weitergabe verizierter Module an Kunden erhöhen ebenfalls die Transparenz und Verantwortlichkeit und schützen damit die Mitarbeiter:innen zusätzlich vor sozialen Risiken. 2020 (Basisjahr) wurde das Ziel "Sozialstandard" zum ersten Mal ausgehend von einem Ausgangswert Null festgelegt, da kein Zellsto- und Faserproduktionsstandort über eine FSLM-Zertizierung verfügte. Das Ziel basiert auf einem international anerkannten externen Sozialzertikat (SLCP) und gewährleistet durch unabhängige Audits an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe, das Standards konsequent eingehalten werden. Es steht im Einklang mit internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht und den Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) und trägt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) 8 und 12 bei, indem es faire Arbeitsbedingungen fördert. Nationale Arbeitsgesetze, regionale Herausforderungen und die Einbeziehung von Stakeholdern gewährleisten einen kontextspezi schen und nachhaltigen Ansatz bei der sozialen Verantwortung. Das Corporate Sustainability Team, die Abteilung Human Resources, der Vorstand und die operativen Einheiten waren an der Festlegung der Ziele beteiligt. Zusätzlich erstellte Lenzing im direkten Dialog mit den Personalleitern und dem Betriebsrat eine Liste mit Initiativen an den einzelnen Standorten. Sie diente als Grundlage für die Festlegung von Zielen, Nachverfolgung der Leistung, das Aufzeigen von Erfahrungen und die Identizierung von Erkenntnissen für kontinuierliche Verbesserungen.
Das Ziel "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" soll ein Arbeitsumfeld schaen, das alle eigenen Arbeitskräfte von Lenzing befähigt, indem es die Menschenrechte wahrt, das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen priorisiert und Vielfalt und Inklusion fördert. Lenzing hat dieses Ziel 2020 (Basisjahr) zum ersten Mal festgelegt und in jenem Jahr zunächst ein Diversitätskonzept (Ausgangswert) formuliert. Das Ziel steht im Einklang mit internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht und den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und trägt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) 3, 5 und 10 bei, indem es Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichheit und weniger Ungleichheiten unterstützt. Nationale Arbeitsgesetze, regionale Herausforderungen und die Einbeziehung von Stakeholdern gewährleisten einen kontextspezischen und nachhaltigen Ansatz bei der sozialen Verantwortung. Die Bereiche Human Resources, Corporate Sustainability und der Vorstand waren als Stakeholder an der Festlegung des Ziels maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus wurden die Erwartungen und Perspektiven der Mitarbeiter:innen durch direkte Einbindung des Betriebsrats bei der Zielfestlegung aktiv integriert. Human Resources ist für die Nachverfolgung der Leistung, das Aufzeigen von Erfahrungen und die Identizierung von Verbesserungen verantwortlich.
Lenzing setzte sich auf Konzernebene im Januar 2025 (Basisjahr) das Ziel, die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate (TRIFR)) für ihre Mitarbeiter:innen pro 200.000 Arbeitsstunden 2025 auf 0,8 zu senken. Aktuell liegt die Arbeitsunfallrate bei 1,1 (Ausgangswert). Das Ziel dient der Vorgabe der SHE-Policy, Menschen vor Schäden zu schützen, was grundlegende Voraussetzung für die Geschäftstätigkeit von Lenzing ist. Das bisherige Ziel von 0,3 bis 2025 erschien nach seiner Überprüfung zu unrealistisch. Die Standortleiter und das verantwortliche Vorstandsmitglied waren am Zielsetzungsprozess beteiligt. Der Betriebsrat war nicht direkt am Zielsetzungsprozess der Leistungsverfolgung oder der Ermittlung von Verbesserungen der Gesundheitsziele beteiligt.
Daneben gibt es Standortziele, die auf dem Konzernziel und der tatsächlichen Leistung beruhen und die Standortgröße berücksichtigen. Aufbauend auf den TRIFR-Zielen legen die Standorte Ziele für wichtige Indikatoren fest, schlüsseln diese auf Abteilungsebene auf und entwickeln standortspezische Sicherheitsprogramme, die sie mit dem globalen Arbeitsschutz (OHS) koordinieren. Das Ziel basiert auf der gängigen Kennzahl TRIFR zur Messung der Unfallrate. Ziel ist es, das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen gemäß SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) zu verbessern.
Für das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" gibt es derzeit kein messbares, zeitgebundenes, ergebnisorientiertes Ziel. Es wurde jedoch das Ziel festgelegt: "Annäherung an 50 Prozent der identizierten Nachfolger für mittlere Führungspositionen bis zum Ende des Talentmanagementzyklus 2026". Das Ziel ist nicht mit quantitativen Kennzahlen verbunden, aber hat zwei Vorteile: die Identizierung von mehr Talenten durch Entwicklung durch Praxiserfahrung, die durch ein 180 Grad Feedback evaluiert wird, und die Verbesserung der bereichsübergreifenden Sichtbarkeit von potentiellen Nachfolgekandidat:innen.
Für das "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert" (mentale Gesundheit), gibt es kein messbares, zeitgebundenes, ergebnisorientiertes Ziel. Generell besteht das Ziel jedoch darin, Fälle zu verhindern und abzumildern. Die Wirksamkeit von Maßnahmen wird anhand der Arbeitsklima-Umfrage von Lenzing, der Climate Survey, bewertet, die zwei Fragen zu diesem Thema stellt: Habe ich genug Zeit, um meine Arbeit zu erledigen? Habe ich genug Erholungszeit? (Nähere Einzelheiten zum Lenzing Climate Survey nden Sie im Abschnitt "Gesundheitsförderung" in diesem Kapitel.)
Lenzing hat für folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen keine Ziele: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit. Aufgrund von Lenzings aktuell begrenzten Ressourcen war es schwierig, diese wichtigen umfassend Themen zu behandeln.
[ESRS S1-6; GRI 2-7, 401-1]
Die Hauptgründe für das Ausscheiden von Mitarbeiter:innen waren 2024 einvernehmliche/freiwillige Vertragsauösungen, Vertragsbeendigungen durch den Arbeitgeber und Pensionierungen. Dies spiegelt sich in allen Zahlen der folgenden Tabellen wider.
Die repräsentativste Angabe zur Beschäftigtenzahl im Abschluss nden Sie in Note 9. Personalaufwand.
Die Angaben in den nachfolgenden Tabellen beziehen sich auf den Pro-Kopf-Personalstand zum 31. Dezember 2024.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Geschlecht und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.777 | 6.932 | 6.907 |
Lenzing kann derzeit keine Angaben zum dritten Geschlecht "Divers" machen. Technisch lässt sich das im System zwar darstellen, aber es muss zunächst sichergestellt werden, dass der Rekrutierungsprozess mit dem Verfahren in Österreich übereinstimmt, bei dem das Geschlecht ausgehend vom vorgelegten Personalausweis eingetragen wird.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Land und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
Die meisten Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe stehen in einem unbefristeten Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis. Es ist derzeit üblich, dass die Mitarbeiter:innen in den ersten sechs Monaten im Rahmen eines befristeten Vertrages arbeiten, der anschließend automatisch in ein unbefristetes Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis übergeht. Lediglich 2,8 Prozent der Belegschaft (einschließlich externem Personal) verfügt über einen befristeten Beschäftigungsvertrag, der über die übliche sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge hinausgeht. Die sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge bezieht sich nicht auf die Zahl der Mitarbeiter:innen mit befristeten Arbeitsverträgen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Vertragstyp, Geschlecht und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.777 | 6.932 | 6.907 |
| Gesamtzahl dauerhaft Beschäftigtea | 7.834 | 7.900 | 7.929 |
| Frauen | 1.350 | 1.309 | 1.318 |
| Männer | 6.484 | 6.591 | 6.611 |
| Gesamtzahl befristete Beschäftigte | 394 | 440 | 372 |
| Frauen | 101 | 99 | 76 |
| Männer | 293 | 341 | 296 |
| Gesamtzahl Beschäftigte ohne garantierte Arbeitsstunden | 0 | 0 | 0 |
| Frauen | 0 | 0 | 0 |
| Männer | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtzahl Vollzeitbeschäftigte | 7.690 | 7.748 | 7.823 |
| Frauen | 1.111 | 1.087 | 1.075 |
| Männer | 6.579 | 6.661 | 6.748 |
| Gesamtzahl Teilzeitbeschäftigte | 538 | 592 | 478 |
| Frauen | 340 | 321 | 319 |
| Männer | 198 | 271 | 159 |
a) Neue Mitarbeiter:innen in der Probezeit sind in der Zahl für Mitarbeiter:innen/Arbeitskräfte mit unbefristeten Arbeitsverträgen enthalten, da das Ziel eine langfristige Beschäftigung ist.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Vertragstyp, Region und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
| Gesamtzahl dauerhaft Beschäftigtea | 7.834 | 7.900 | 7.929 |
| Österreich | 3.499 | 3.513 | 3.652 |
| Brasilien | 1.125 | 1.105 | 923 |
| Indonesien | 1.329 | 1.461 | 1.521 |
| Tschechische Republik | 499 | 458 | 436 |
| China | 600 | 576 | 597 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
| Gesamtzahl befristete Beschäftigte | 394 | 440 | 372 |
| Österreich | 12 | 28 | 23 |
| Brasilien | 111 | 90 | 22 |
| Indonesien | 13 | 13 | 2 |
| Tschechische Republik | 42 | 67 | 55 |
| China | 242 | 270 | |
| USA | 0 | 0 | |
| Großbritannien | 0 | 0 | 0 |
| Thailand | 0 | 0 | |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0 | 0 | |
| Gesamtzahl Beschäftigte ohne garantierte Arbeitsstunden | 0 | 0 | 0 |
| Österreich | 0 | 0 | 0 |
| Brasilien | 0 | 0 | 0 |
| Indonesien | 0 | 0 | 0 |
| Tschechische Republik | 0 | 0 | 0 |
| China | 0 | 0 | 0 |
| USA | 0 | 0 | 0 |
| Großbritannien | 0 | 0 | 0 |
| Thailand | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtzahl Vollzeitbeschäftigte | 7.690 | 7.748 | 7.823 |
| Österreich | 2.996 | 2.697 | 3.214 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 539 | 523 | 490 |
| China | 814 | 817 | 867 |
| USA | 208 | 214 | 219 |
| Großbritannien | 215 | 224 | 213 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 71 | 65 | 72 |
| Gesamtzahl Teilzeitbeschäftigte | 538 | 592 | 478 |
|---|---|---|---|
| Österreich | 515 | 574 | 461 |
| Brasilien | 0 | 0 | 0 |
| Indonesien | 0 | 0 | 0 |
| Tschechische Republik | 2 | 2 | 1 |
| China | 2 | 1 | 0 |
| USA | 4 | 3 | 3 |
| Großbritannien | 10 | 10 | 12 |
| Thailand | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 5 | 2 | 1 |
a) Neue Mitarbeiter:innen in der Probezeit sind in der Zahl für Mitarbeiter:innen/Arbeitskräfte mit unbefristeten Arbeitsverträgen enthalten, da das Ziel eine langfristige Beschäftigung ist.
Im Berichtsjahr hatte Lenzing insgesamt 253 Lehrlinge (2023: 236, 2022: 188), davon waren 58 Frauen und 195 Männer (2023: 48 und 188, 2022: 31 und 157). Daten zu Lehrlingen sind unternehmensspezische Informationen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Fluktuationsrate | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben, gesamt | 888 | 932 | 898 |
| Frauen | 174 | 222 | 153 |
| Männer | 714 | 710 | 745 |
| Unter 30 Jahre | 216 | 205 | 184 |
| 30–50 Jahre | 452 | 446 | 448 |
| Über 50 Jahre | 220 | 281 | 266 |
| Österreich | 290 | 347 | 278 |
| Brasilien | 266 | 274 | 175 |
| Indonesien | 173 | 78 | 206 |
| China | 36 | 74 | 99 |
| Tschechische Republik | 29 | 47 | 27 |
| USA | 44 | 45 | 41 |
| Vereinigtes Königreich | 29 | 24 | 24 |
| Thailand | 28 | 40 | |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 7 | 15 | 8 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben (Fluktuationsrate), gesamt |
11,2 % | 10,8 % | |
| Frauen | 19,6 % | 24 % | 17 % |
| Männer | 80,4 % | 76 % | 83 % |
| Unter 30 Jahre | 22 % | 20 % | |
| 30–50 Jahre | 50,9 % | 48 % | 50 % |
| Über 50 Jahre | 24,8 % | 30 % | 30 % |
| Österreich | 32,7 % | 37 % | 31 % |
| Brasilien | 29 % | 19 % | |
| Indonesien | 8 % | 23 % | |
| China | 8 % | 11 % | |
| Tschechische Republik | 5 % | 3 % | |
| USA | 5 % | 5 % | |
| Vereinigtes Königreich | 3,3 % | 3 % | 3 % |
| Thailand | 1,6 % | 3 % | 4 % |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0,8 % | 2 % | 1 % |
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Neu eingestellte Mitarbeiter:innena | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 768 | 971 | 1.241 |
| Frauen | 214 | 236 | 303 |
| Männer | 554 | 735 | 938 |
| Unter 30 Jahre | 195 | 275 | |
| 30–50 Jahre | 421 | 522 | 705 |
| Über 50 Jahre | 236 | 252 | 261 |
| Österreich | 213 | 378 | |
| Brasilien | 307 | 524 | 472 |
| Indonesien | 41 | 29 | 96 |
| China | 34 | 25 | 93 |
| Tschechische Republik | 45 | 81 | 67 |
| USA | 39 | 40 | 42 |
| Vereinigtes Königreich | 20 | 33 | 31 |
| Thailand | 14 | 17 | 46 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 8 | 9 | 16 |
| Prozentsatz der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 12 % | 15 % | |
| Frauen | 28 % | 24 % | 24 % |
| Männer | 76 % | 76 % | |
| Unter 30 Jahre | 20 % | 22 % | |
| 30–50 Jahre | 55 % | 54 % | 57 % |
| Über 50 Jahre | 31 % | 26 % | 21 % |
| Österreich | 34 % | 22 % | 30 % |
| Brasilien | 40 % | 54 % | 38 % |
| Indonesien | 5 % | 3 % | 8 % |
| China | 4 % | 3 % | 7 % |
| Tschechische Republik | 8 % | 5 % | |
| USA | 5 % | 4 % | 3 % |
| Vereinigtes Königreich | 3 % | 3 % | 2 % |
| Thailand | 2 % | 2 % | 4 % |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 1 % | 1 % | 1 % |
a) Manche Werte aus 2023 bezüglich Alter wurden angepasst, um die Angabe nach ESRS zu erfüllen.
[ESRS S1-7; GRI 2-8]
| Fremdarbeitskräfte 2024 | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der nicht-angestellten Beschäftigten | 149 | 156 | 261 |
Die Angaben beziehen sich auf den Personalstand zum 31. Dezember 2024. Die Gesamtzahl der Fremdarbeitskräfte beinhaltet keine Selbstständigen, da sie im HR-System nicht erfasst sind.
Die größte Gruppe von Fremdarbeitskräften ist Leasingpersonal, das indirekt über eine Zeitarbeitsvermittlung eingestellt wird. Das Leasingpersonal wird genauso behandelt wie Lenzings Arbeitnehmer:innen. Ein Großteil des Leasingpersonals ist im Produktionsbereich (Schichtbereich) tätig, was bei der Bewertung der betreenden Stellenbezeichnungen und Stellenbeschreibungen festgestellt wurde.
[ESRS S1-8 – nicht wesentlich nach ESRS; GRI 2-30]
Lenzing hält sich in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, an die lokalen Arbeitsstandards. Kollektivverträge decken 79,9 Prozent (2023: 83,0 Prozent, 2022: 82,4 Prozent) der weltweiten Belegschaft der Lenzing Gruppe ab. Für 99,6 Prozent (2023: 99,6 Prozent, 2022: 99,5 Prozent) der Mitarbeiter:innen galten arbeitsrechtlich oder kollektivvertraglich geregelte Kündigungsfristen.
Weitere Informationen über Lenzings sozialen Dialog nden Sie im Abschnitt "Betriebsrat/sozialer Dialog" in diesem Kapitel.
| (Prozent) | Tarifvertragliche Abdeckung | Sozialer Dialog | ||
|---|---|---|---|---|
| Abdeckungsquote | Beschäftigte – Nicht-EWR-Länder Beschäftigte – EWR (Schätzung für Regionen mit >50 (für Länder mit >50 Beschäftigt en, die Beschäftigten, die >10 % der Gesamtzahl >10 % der Gesamtzahl ausmachen) ausmachen) |
Vertretung am Arbeitsplatz – nur EWR (für Länder mit >50 Beschäftigten, die >10 % der Gesamtzahl ausmachen) |
||
| 0 –19 % | ||||
| 20 –39 % | ||||
| 40 –59 % | ||||
| 60 –79 % | ||||
| 80 –100 % | Österreich | Indonesien Brasilien |
Österreich |
[ESRS S1-9, GRI 405-1]
Mitarbeiter:innen in leitender Funktion werden als Personen mit mindestens einem Direktunterstellten/einer Direktunterstellten deniert.
| Kategorie 1 | Angestellte mit Führungsverantwortung |
|---|---|
| Kategorie 2 | Arbeiter:innen mit Führungsverantwortung |
| Kategorie 3 | Leasingpersonal mit Führungsverantwortung |
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen in leitender Funktion (mindestens ein:e Direktunterstellte:r)a |
2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 912 | 915 | 932 |
| Unter 30 Jahre | 29 | 29 | 31 |
| 30–50 Jahre | 599 | 588 | 596 |
| Über 50 Jahre | 284 | 298 | 305 |
| Frauen | 164 | 160 | 171 |
| Männer | 748 | 755 | 761 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 3 % | 3 % | 3 % |
| 30–50 Jahre | 66 % | 64 % | 64 % |
| Über 50 Jahre | 31 % | 33 % | 33 % |
| Frauen | 18 % | 17 % | 18 % |
| Männer | 82 % | 83 % | 82 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1, gesamt | 729 | 730 | 738 |
|---|---|---|---|
| Unter 30 Jahre | 7 | 11 | 12 |
| 30–50 Jahre | 476 | 465 | 469 |
| Über 50 Jahre | 246 | 254 | 257 |
| Frauen | 149 | 144 | 153 |
| Männer | 580 | 586 | 585 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1 | |||
| Unter 30 Jahre | 1 % | 2 % | 2 % |
| 30–50 Jahre | 65 % | 64 % | 64 % |
| Über 50 Jahre | 34 % | 35 % | 35 % |
| Frauen | 20 % | 20 % | 21 % |
| Männer | 80 % | 80 % | 79 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2, gesamt | 181 | 180 | 185 |
| Unter 30 Jahre | 22 | 18 | 19 |
| 30–50 Jahre | 122 | 121 | 122 |
| Über 50 Jahre | 37 | 41 | 44 |
| Frauen | 14 | 13 | 14 |
| Männer | 167 | 167 | 171 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2 | |||
| Unter 30 Jahre | 12 % | 10 % | 10 % |
| 30–50 Jahre | 67 % | 67 % | 66 % |
| Über 50 Jahre | 20 % | 23 % | 24 % |
| Frauen | 8 % | 7 % | 8 % |
| Männer | 92 % | 93 % | 92 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3, gesamt | 2 | 5 | 9 |
| Unter 30 Jahre | 0 | 2 | 0 |
| 30–50 Jahre | 1 | 2 | 5 |
| Über 50 Jahre | 1 | 3 | 4 |
| Frauen | 1 | 3 | 4 |
| Männer | 1 | 2 | 5 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3 | |||
| Unter 30 Jahre | 0 % | 40 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 50 % | 40 % | 56 % |
| Über 50 Jahre | 50 % | 60 % | 44 % |
| Frauen | 50 % | 60 % | 44 % |
| Männer | 50 % | 40 % | 56 % |
a) Manche Werte aus 2022 und 2023 bezüglich Alter wurden angepasst, um die Angabe nach ESRS zu erfüllen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Diversitätsmerkmale der Mitarbieter:innena | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 8.224 | 8.336 | 8.298 |
| Unter 30 Jahre | 1.463 | 0 | 0 |
| 30–50 Jahre | 5.031 | 5.057 | 4.980 |
| Über 50 Jahre | 1.730 | 1.711 | 1.740 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.773 | 6.928 | 6.904 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 18 % | 0 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 61 % | 61 % | 60 % |
| Über 50 Jahre | 21 % | 21 % | 21 % |
| Frauen | 18 % | 17 % | 17 % |
| Männer | 82 % | 83 % | 83 % |
a) Ohne Mitglieder im Leitungsorgan, außer den vom Betriebsrat gestellten Mitgliedern des Aufsichtsrats
Lenzing ist bestrebt, ein vielfältiges und inklusives Umfeld zu schaffen, in dem sich jede Person entfalten kann, unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, kulturellem Hintergrund oder Sprache.
Die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration (EDI) ist eine kollektive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen. Im Berichtsjahr wurde daher erneut eine EDI-Policy veröentlicht, um ein gemeinsames Verständnis zu fördern und Orientierung zu bieten. Sie trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaen, in dem sich jede/r Mitarbeiter:in als Person akzeptiert und unterstützt fühlt und sich erfolgreich entwickeln kann, was auch für Lenzing von Vorteil ist. Die Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte zur Verfügung, zusammen mit einem entsprechenden Erklärungsvideo für Schulungszwecke.
Die "Women's Empowerment Principles", die aus dem UN Global Compact hervorgegangen sind, wurden im März 2023 oziell erstmals und im Februar 2025 erneut von Lenzings neuem Vorstandsvorsitzendem im Namen des Vorstands unterzeichnet. Die Grundsätze zur Stärkung der Rolle von Frauen basieren auf der Erkenntnis, dass Unternehmen sowohl ein begründetes Interesse als auch eine Verantwortung dafür haben, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die Rolle von Frauen zu stärken.
Ferner hat das Unternehmen seine dritte globale Employee Resource Group (ERG) "PrideAlliance@Lenzing" eingerichtet, um ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Arbeitsumfeld zu fördern und Lenzings Kultur zu stärken. Im Laufe des Jahres trafen sich die ERGs und diskutierten den status quo und mögliche zukünftige Maßnahmen für Lenzing.
[GRI 405-1 b iii]
Trotz der europäischen Wurzeln des Unternehmens hat sich eine internationale Unternehmenskultur herausgebildet, die der engen Zusammenarbeit zwischen seinen Niederlassungen in Asien, Europa und Amerika zu verdanken ist. Das Management unterstützt aktiv die Internationalisierung der Belegschaft auf allen Ebenen. Details zu den verschiedenen Nationalitäten, die in der Lenzing Gruppe arbeiten, nden Sie in der Tabelle 77 im Anhang.



In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpichtet sich die Lenzing Gruppe, die wesentlichen arbeitsbezogenen Prinzipien zu achten und zu fördern, so etwa den Schutz vor Diskriminierung, Belästigung und unmenschlicher Behandlung. Dies umfasst u.a. den Schutz vor Personalentscheidungen, die auf persönlichen Merkmalen oder Überzeugungen und nicht auf der Arbeitsleistung beruhen: Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Hintergrund, sexuelle Orientierung, familiäre Verpichtungen (einschließlich Schwangerschaft), Behinderungen, Neurodiversität, politische Ansichten, Gesundheitszustand, Familienstand sowie eine anderweitige Diskriminierung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. Diese Themen spiegeln sich auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing wider, den alle Mitarbeiter:innen befolgen müssen.
[ESRS S1-10 – nicht wesentlich nach ESRS]
Nach dem Vergleich der Mitarbeitergehälter mit den entsprechenden Benchmarks ist festzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen von Lenzing angemessen entlohnt werden.
Die soziale Absicherung gegen Einkommensverlust aufgrund von einschneidenden Lebensereignissen, einschließlich Krankheit, Arbeitslosigkeit (ab dem Zeitpunkt, an dem eine Person für Lenzing zu arbeiten beginnt), arbeitsbedingten Verletzungen, Elternzeit und Pensionierung, erfolgt über die staatlichen Programme in jedem Land, in dem Lenzing tätig ist, außer in den USA, wo es keine Zahlungen bei Krankheit und Elternzeit gibt.
Der Anteil der Mitarbeiter:innen mit Behinderungen bei Lenzing lag im Berichtsjahr bei 2 Prozent (2023: 2 Prozent, 2022: 2 Prozent). Die Kategorie "Mitarbeiter:innen mit Behinderungen" basiert auf den gesetzlichen Denitionen für Menschen mit Behinderungen im jeweiligen Land der Geschäftstätigkeit. Die Denition für Österreich nden Sie zum Beispiel hier. Am Standort in Grimsby (Großbritannien) wird keine formelle Erfassung von Mitarbeiter:innen mit Behinderungen durchgeführt, da die nationale Gesetzgebung keine Denition bereitstellt. Da Mitarbeiter:innen in den USA ihren Behinderungsstatus nicht angeben müssen, handelt es sich bei der Angabe für Mobile (USA) um eine Schätzung.
[GRI 405-1 b iii]
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen |
2024 | 2023 | 2022 |
| Lenzing Gruppe | 88 | 83 | 82 |
| Österreich | 52 | 51 | 61 |
| Tschechische Republik | 9 | 9 | 8 |
| USA | 1 | 2 | 4 |
| Indonesien | 2 | 2 | 2 |
| Brasilien | 24 | 19 | 7 |
[ESRS S1-13; GRI 404-1, 404-2, 404-3]
Im Berichtsjahr wurden rund 83.784 Mal Kurse aus Learn@Lenzing absolviert. Das ergibt eine Schulungszeit von insgesamt 48.968,71 Stunden und damit eine durchschnittliche Schulungszeit von sechs Stunden je Mitarbeiter:in. Bei Frauen betrug die durchschnittliche Schulungszeit sieben Stunden und bei Männern sechs Stunden. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und Personalentwicklung stiegen 2024 auf EUR 6,70 Mio., gegenüber EUR 5,76 Mio. im Jahr 2023 und EUR 6,19 Mio. im Jahr 2021. Die Zahlen beinhalten die konzernweiten Aufwendungen des Bildungszentrums Lenzing (BZL). Die konzernweiten konsolidierten Aufwendungen für Schulungen betrugen daher im Jahr 2024 EUR 2,17 Mio. (2023: EUR 2,25 Mio., 2022: EUR 2,48 Mio.).
Um die kontinuierliche und individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen zu ermöglichen, hat Lenzing einen globalen Lernen & Entwicklungs L&E-Katalog entwickelt. Der Katalog ist Teil des rmeninternen Lernmanagementsystems Learn@Lenzing und ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, sich individuell über Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.
Dazu zählen sowohl eLearning, Blended Learning als auch Präsenzschulungen.
In Lenzings globalem Katalog für Learning und Development stehen über 220 Schulungen (Präsenz-, eLearning- sowie Blended-Learning Kurse) zur Verfügung. Über 120 neue eLearning-Kurse stehen weltweit zur Verfügung, die ein breites Spektrum abdecken, von Business-Themen bis hin zu persönlicher Entwicklung und Wohlbenden. Die Mitarbeiter:innen können die Kurse nach ihren individuellen Bedürfnissen buchen. Insgesamt wurden 5.234 Kurse absolviert. Die Mitarbeiter:innen haben die Inhalte 981 Stunden genutzt.
Skill-Matrix-Tools fortgesetzt und auf andere relevante Bereiche außerhalb der Produktion ausgedehnt.
Ein eektives Talent- und Performance-Management sind für den Gesamterfolg von Lenzing und das Wachstum ihrer Belegschaft entscheidend. Diese Prozesse tragen wesentlich zur Gestaltung der Mitarbeiterentwicklung bei, indem sie für die Rollen und Funktionen angemessene Leistungsziele klar festlegen und verfolgen und Lenzings Talentmix ermitteln. Daher hat Lenzing auch 2024 ihre Bemühungen fortgesetzt, diese wichtigen Personalprozesse für Performance- und Talentmanagement zu konsolidieren.
Beide Prozesse wurden 2024 umgesetzt, um Angestellte im Unternehmen zu unterstützen. Während des Performance-Management-Prozesses haben 91 Prozent der Zielgruppe (von 2.535 Mitarbeiter:innen) ihre Ziele in SuccessFactors deniert. 89,1 Prozent (von 2.033 Mitarbeiter:innen, die 2023 Ziele festgelegt haben) absolvierten die Überprüfung ihrer Ziele. Dementsprechend nahmen 31 Prozent aller Mitarbeiter:innen an regelmäßigen Leistungs- und Entwicklungsüberprüfungen (68 Prozent Männer, 32 Prozent Frauen) teil und 25 Prozent aller Mitarbeiter:innen absolvierten 2024 die Überprüfung ihrer Ziele von 2023.
Die Ergebnisse des Talentmanagement-Prozesses von 2024 beinhalten Talentdaten für 80,4 Prozent der Angestellten und 973 von 2.535 Positionen haben mindestens eine:n Nachfolger:in.
Dies zeigt, dass die Prozesse bereits gut in der Organisation verankert sind. Die Erkenntnisse werden uns helfen, die beruiche Entwicklung von Lenzings Mitarbeiter:innen zu steuern.
Talent Management Abb. 15

Die Personalabteilung von Lenzing hat sich darauf konzentriert, die Bewertung leistungsstarker Talente zu verbessern und geht dabei über das SuccessFactors-Tool hinaus. Zu diesem Bemühen gehört eine Diskussion der oberen Führungsebene über Talente während der neuen People Conference Days für B-1-Führungskräfte. Im vierten Quartal 2024 wurden 10 der 71 Top-Talente, die während der People Conference Days besprochen wurden, in neue Rollen versetzt.
[ESRS S1-14; GRI 403-1, 403-8, 403-9, 403-10]
Das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen ist entscheidend für den langfristigen Geschäftserfolg und das Wachstum von Lenzing. Lenzing ist ethisch, rechtlich und moralisch für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich, um das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen (inklusive Kunden) von Lenzing zu gewährleisten.
Das Gesundheitsmanagementsystem ("House of Health") der Lenzing Gruppe basiert auf dem Konzept der Salutogenese. Im Kern steht dabei der Erhalt der Gesundheit von Menschen und das Konzept ist auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten. Es bietet einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen des Unternehmens. Die Abteilung Global Health Care Management arbeitet bei allen Gesundheitsversorgungsfragen eng mit den regional zuständigen Mitarbeiter:innen sowie mit der für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zuständigen Abteilung (HSE) zusammen.
Das Sicherheitsmanagementsystem, das auf den Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) basiert, dient dem Unternehmen als Leitfaden bei der Minderung von Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken. Das Unternehmen bemüht sich weiterhin intensiv um die Verbesserung der Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie auf die Überwachung von Früh- und Spätindikatoren. Die Sicherheits-Dashboards bieten den Teams als Teil ihrer Management-Dashboards täglich Zugang zu den wichtigsten Sicherheitskennzahlen.
100 Prozent der Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Kontraktoren von Lenzing, die auf dem Firmengelände arbeiten, sind durch das Arbeitsschutzmanagementsystem (OHS) abgesichert. Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Lenzing führt regelmäßig laufende interne und externe Audits zahlreicher Schlüsselaktivitäten durch, darunter Sicherheit, Gesundheit, Umweltleistung und Einhaltung des Lenzing Verhaltenskodex. Externe Audits werden auch durchgeführt, um zu zertizieren, dass die Arbeitsschutzmanagementsysteme von Lenzing konform sind mit ISO 45001.
Bei den internen Managementsystem-Audits auf Standortebene wird das Arbeitsschutzprogramm von Lenzing auf die Einhaltung der ISO 45001, der Unternehmensrichtlinien, der Verträge und der regulatorischen Anforderungen geprüft. Ein weiterer interner Audit-Prozess wird von der Lenzing HSE-Organisation geleitet. Die Audits werden für die verschiedenen Standorte rotierend je nach ihrem relativen Risiko geplant. Alle Standorte sind verpichtet, regelmäßige interne Audits in Übereinstimmung mit der Unternehmensrichtlinie durchzuführen. Darüber hinaus unterliegt jeder Standort bzw. jede Sparte formellen externen Audits im Rahmen des Arbeitsschutzmanagementsystems im Zusammenhang mit Arbeitsschutz-bezogenen Verpichtungen oder Zertizierungen, wie ISO 45001 und ISO 14001. Regelmäßige dokumentierte Prüftreen zum Arbeitsschutzmanagement an allen Standorten dienen als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit möglichen Änderungen des Managementsystems, die in das entsprechende Datenbanksystem aufgenommen und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert werden.
Mit großem Bedauern musste Lenzing über einen tragischen Unfall 2024 berichten, der zum Verlust eines geschätzten Mitarbeiters führte. Dieser wurde durch Kontakt mit einem Gefahrsto tödlich verletzt. Das Unternehmen spricht der Familie und den Kollegen, die von diesem schrecklichen Ereignis betroen wurden, aufrichtiges Beileid aus.
2024 ging Lenzings Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit deutlich zurück, wie die Daten in den nachfolgenden Tabellen zeigen. Dieser Rückgang ist verschiedenen Faktoren zuzuschreiben, darunter dem erhöhten betrieblichen Druck und der Umstrukturierung der Organisation. Lenzing setzt sich ungeachtet dieser Herausforderungen weiterhin dafür ein, die Sicherheitsprotokolle zu optimieren und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern, um das Wohlergehen aller Mitarbeiter:innen sicherzustellen. Die Arbeitsunfallrate (TRIFR; basierend auf 200.000 geleisteten Arbeitsstunden gemäß dem Gesundheitsziel) stieg für Mitarbeiter:innen von 0,7 im Jahr 2023 auf 1,1 im Jahr 2024. Die TRIFR für Fremdrmenmitarbeiter:innen stieg ebenfalls leicht von 0,5 im Jahr 2023 auf 0,6 im Jahr 2024 n. Die Rate aller arbeitsbedingten Verletzungen bei Mitarbeiter:innen legte leicht zu, von 3,6 im Jahr 2023 auf 4,0 im Jahr 2024, während die Rate für Fremdrmenmitarbeiter:innen von 2,1 im Jahr 2023 auf 2,8 im Jahr 2024 anstieg.
Mit Blick auf die Sicherheitsleistung der Belegschaft im weiteren Sinne verzeichnete Lenzing einen Arbeitsunfall mit schwerwiegenden Folgen. Dabei verwickelte sich ein Mitarbeiter im Stapelfaserkabel und erlitt einen komplizierten Knochenbruch.
Arbeitsbedingte Gefahren werden auf standortspezischer Ebene ermittelt und bewertet. Sie lassen sich in sechs Hauptgefährdungsarten einteilen: Sicherheit, biologisch, physikalisch, ergonomisch, chemisch und abhängig von der Arbeitsbelastung (psychosozial). Die Gefährdungen werden über verschiedene Kanäle ermittelt, darunter:
Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen pro 1.000.000 Arbeitsstunden
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
15.763.108 | 15.968.871 | 16.510.667 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 1 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0,06 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 1 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0,06 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 86 | 59 | 52 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 6 | 3,7 | 3,1 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 312 | 291 | 272 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 20 | 18,2 | 16,5 |
| Arbeitsunfälle der nicht-angestellten Beschäftigten pro 1.000.000 Arbeitsstunden | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
6.737.569 | 10.446.125 | 16.500.795 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 21 | 25 | 30 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 3 | 2,4 | 1,80 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 93 | 109 | 92 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 14 | 10,4 | 5,6 |
Die beiden nachfolgenden Tabellen sind nicht ESRS-bezogen und geben Auskunft über den Fortschritt des Gesundheitsziels, das auf 200.000 Arbeitsstunden basiert.
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen pro 200.000 Arbeitsstunden | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
15.763.108 | 15.968.871 | 16.510.667 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 1 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0,01 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 1 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0,01 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 86 | 59 | 52 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,09 | 0,7 | 0,6 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 312 | 291 | 272 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,96 | 3,6 | 3,3 |
| Arbeitsunfälle der nicht-angestellten Beschäftigten pro 200.000 Arbeitsstunden |
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
6.737.569 | 10.446.125 | 16.500.795 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 21 | 25 | 30 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1 | 0,5 | 0,4 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 93 | 109 | 92 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3 | 2,1 | 1,1 |
| 2024 | 2023 | 2022 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 75 | Schnittverletzungen 69 | Schnittverletzungen 64 | |||
| Prellungen | 52 | Prellungen | 48 | Prellungen | 33 | |
| Schürfwunden | 36 | Schürfwunden | 39 | Schürfwunden | 32 | |
| Stichwunden | 29 | Verbrennungen | 20 | Verätzungen | 32 | |
| Verätzungen | 24 | Zerrungen | 19 | Zerrungen | 23 | |
| Bei nicht-angestellten Beschäftigten | Schnittverletzungen 20 | Prellungen | 18 | Schnittverletzungen 20 | ||
| Prellungen | 10 | Schnittverletzungen 17 | Fremdkörper | 13 | ||
| Verätzungen | 10 | Schürfwunden | 14 | Verätzungen | 10 | |
| Schürfwunden | 10 | Verstauchungen | 9 | Schürfwunden | 8 | |
| Fremdkörper | 7 | Stichwunden | 9 | Knochenbrüche | 8 | |
| Dislokationen | 7 |
Zu den arbeitsbedingten Gefahren, die ein Risiko für die Gesundheit darstellen, gehören in Lenzing im Allgemeinen chemische Gefahren (Lösungsmittel, Klebstoe, Stäube usw.), physikalische Gefahren (Lärm, Strahlung, Hitze usw.), biologische Gefahren (Infektionskrankheiten) und ergonomische Risikofaktoren (schweres Heben, sich wiederholende Bewegungen, Vibrationen).
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Arbeitnehmer:innen | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | ||
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Arbeitnehmer:innen | Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen | 0 | |
| Zahl der Fälle meldepichtiger arbeitsbedingter Erkrankungen |
0 | 0 | |
| Hauptarten arbeitsbedingter Erkrankungen | - | - | |
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Fremdarbeitskräften | Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen | 0 | 0 |
| Zahl der Fälle meldepichtiger arbeitsbedingter Erkrankungen |
0 | 0 | |
| Hauptarten arbeitsbedingter Erkrankungen | - | - |
Im Berichtsjahr gab es 1.618 Ausfalltage aufgrund von arbeitsbedingten Verletzungen, Erkrankungen und entsprechenden Todesfällen bei Mitarbeiter:innen und 338 bei den übrigen Mitarbeiter:innen.
Lenzing stellt ihren Mitarbeiter:innen an allen Produktionsstandorten ein internes Gesundheitsversorgungssystem zur Verfügung, das die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder ergänzt. Die Produktionsstandorte und ihre Gesundheitseinrichtungen werden regelmäßig von einem Arbeitsmediziner der Abteilung Health Care & Wellbeing von Lenzing besucht, um die Qualität dieser Dienstleistungen sicherzustellen.
Über jeweilige regionale medizinische Partner bietet Lenzing ihren Mitarbeiter:innen einen Diagnose- und Therapieservice an, der auf die lokalen Bedürfnisse der Produktionsstandorte zugeschnitten ist. Das Spektrum medizinischer Leistungen reicht von einigen ärztlichen Untersuchungen und Therapiesitzungen pro Woche, z.B. an den Standorten in Mobile (USA) und Grimsby (Großbritannien), bis hin zu Versorgungsdienstleistungen für Familienmitglieder in einer
Klinik in der Nähe des Produktionsstandortes in Purwakarta (Indonesien).
Die großen Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) verfügen zudem über Ambulanzen mit quali ziertem medizinischem Personal für eine schnelle und kompetente ambulante Behandlung akuter Beschwerden und Verletzungen. Zudem kann Lenzing an diesen beiden Standorten auf werkseigene Ambulanzen zurückgreifen, wodurch eine umgehende Weiterversorgung in spezialisierten medizinischen Einrichtungen sichergestellt wird. Die Produktionsstandorte von Lenzing verfügen über Ersthelfer:innen, die in zertizierten Grund- und regelmäßigen Erste-Hilfe-Aurischungskursen geschult werden.
2024 koordinierte Lenzing Corporate Health Care & Wellbeing gemeinsam mit Global HSE weiterhin allgemeine betriebliche Fragen der arbeitsmedizinischen Betreuung an den verschiedenen Standorten, um die von den einzelnen Ländern geforderten Mindeststandards zu übertreen. Durch die Förderung der Kompetenz im betrieblichen medizinischen Gesundheitsschutz der regionalen Partner von Lenzing möchte Lenzing dafür sorgen, dass allen Mitarbeiter:innen die besten Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich vor Risiken am Arbeitsplatz zu schützen und diese zu bewältigen.
Die Vision von Lenzing lautet "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause". Sie zielt darauf ab, eine Arbeitsumgebung und -kultur zu schaen, in der sich die Mitarbeiter:innen aktiv engagieren und hervorragende Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit erbringen. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter:innen Einuss auf die Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit nehmen können und dass sie durch ihre Eigenverantwortung und ihr Engagement zur Sicherheit am Arbeitsplatz beitragen.
Führung ist entscheidend für das Verhalten. Dies ist das zentrale Thema der Sicherheits-Webinare, die speziell für Führungskräfte entwickelt wurden. 2023 fanden sechs von 12 Webinaren zum Faktor Mensch bzw. zu den 12 häugsten menschlichen Fehlern, das sogenannte "Dirty Dozen", statt. Die anderen sechs Webinare folgten 2024. Dabei geht es der Unternehmensführung darum zu verstehen, welche Rolle menschliche Faktoren bei unerwünschten Ereignissen spielen, das Bewusstsein zu stärken und langfristig Kontrollen und Verfahren zu entwickeln.
Lenzing stellt darüber hinaus sicher, dass alle Mitarbeiter:innen eine angemessene Schulung zu Themen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes erhalten, die sich nach den spezischen Gefahren richtet, denen die Mitarbeiter:innen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind. Jedes Jahr werden Schulungspläne und Aurischungspläne in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt. Darüber hinaus werden sowohl Fremdrmenmitarbeiter:innen als auch Besucher:innen der Standorte im Rahmen einer Einweisung geschult.
Ende 2022 startete Lenzing ein formelles Programm zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen, das 2024 fortgesetzt wurde. Es bietet einen klaren Rahmen, der zeigt, wie lokale Aktivitäten zur Gesundheitsförderung durch ein spezielles Budget für die betriebliche Gesundheitsförderung unterstützt werden können. Die Standorte können alle lokal verfügbaren Aktivitäten zur Gesundheitsförderung auswählen, die auf die von Corporate Health Care ausgewählten Gesundheitsthemen abgestimmt sind. Nach Genehmigung durch den Corporate Health Care & Wellbeing Manager können sie die Aktivitäten durchführen und sich anschließend die damit verbundenen Kosten erstatten lassen. Es gibt eine Höchstgrenze für die Kosten pro Person, die durch dieses Programm abgedeckt werden.
Mit Blick auf mentale Gesundheit war das Employee Assistance Program, das Teil des Programms zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen ist, an acht Produktionsstandorten mit Ausnahme von Nanjing (China) zugänglich. Die Standorte entscheiden selbst über ihre spezischen Maßnahmen. In Lenzing (Österreich) haben die Mitarbeiter:innen zum Beispiel Zugang zu Arbeitspsychologen und anderen Dienstleistungen.
Seit 2019 konzentriert sich die Lenzing Gruppe im Rahmen der regelmäßigen Aktivitäten von Mitarbeiter:innen auf die Förderung der Fitness. Diese Programme sollen die Mitarbeiter:innen zu einer gesunden Lebensweise am Arbeitsplatz und in der Freizeit ermutigen und sie dabei unterstützen. Zur Unterstützung dieser Initiativen wurde eine App für gesundes Leben (Moveeect ®) eingeführt, die für die Verwendung im Unternehmen und die Bedürfnisse der Lenzing Mitarbeiter:innen an den verschiedenen Standorten entwickelt wurde. Sie wurde allen Mitarbeiter:innen zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt. Die App soll Mitarbeiter:innen zu mehr Bewegung zu motivieren. Derzeit sind 2.950 Mitarbeiter:innen in der App registriert.
Seit 2021 werden alle Mitarbeiter:innen zweimal jährlich zu ihren psychosozialen Arbeitsbedingungen befragt. Die neue Lenzing Climate Survey bietet einen umfassenden Überblick über das allgemeine Arbeitsklima bei Lenzing. Sie umfasst Kennzahlen (KPIs) zu Mitarbeiterengagement, Leistungsförderung und Inklusion. Daneben deckt sie auch andere Themen ab, die für das Arbeitsklima ausschlaggebend sind, etwa Unternehmensführung, Zusammenarbeit in Abteilungen, Arbeitsbedingungen und Resilienz (insgesamt 34 Fragen). Die erste Runde fand im September 2023 statt, mit einer Teilnahmequote von über 76 Prozent (mehr als 6.300 Mitarbeiter:innen). 2024 musste die Umfrage wegen der organisatorischen Veränderungen im 4. Quartal 2024 (für das sie ursprünglich geplant war) auf 2025 verschoben werden. Die nächste Umfrage ist für das 2. Quartal 2025 geplant. Danach sollen in einem Workshop unter Beteiligung des Vorstands und der HR-Abteilung Unternehmensmaßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsklimas ausgearbeitet werden.
Die Ergebnisse der Umfrage sind anonym, da sie ausgewertet und berichtet werden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Trends an den einzelnen Standorten werden auf der Ebene der Konzernleitung diskutiert. Auf der Grundlage dieser Diskussionen und der lokalen/Abteilungs-Ergebnisse legen die Managementteams der Standorte Maßnahmen zur Verbesserung des internen Arbeitsklimas fest. Ziel ist die Schaung eines möglichst positiven und attraktiven Arbeitsumfeldes für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe.
Zahlreiche Mitarbeiter:innen, die nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, arbeiten in den Produktionsstätten und auf dem Betriebsgelände von Lenzing. Daher werden die Fremdrmen unter Berücksichtigung der strengen Arbeitssicherheitskriterien, die Lenzing für ihre eigenen Mitarbeiter:innen aufstellt, sorgfältig ausgewählt.
Die meisten Fremdrmen verfügen über zertizierte Managementsysteme für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wo dies nicht möglich ist, erwartet das Unternehmen von Fremdrmen, dass sie an den regionalen Kompetenzprogrammen teilnehmen. Ist dies nicht möglich, werden zusätzliche Kontrollen zur Überwachung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz eingeführt. Es gibt zudem eine von Lenzing benannte Person als direkten Ansprechpartner für Fremdrmen, die für Lenzing arbeiten. Wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Vermieter:innen und Mieter:innen geht, wird die Verantwortung geteilt und angemessen gehandhabt.
[ESRS S1-15, GRI 401-3]
100 Prozent der Mitarbeiter:innen von Lenzing haben Anspruch auf Vaterschafts- bzw. Mutterschaftsurlaub oder Elternzeit. 61 Prozent der Mitarbeiter:innen von Lenzing haben Anspruch auf Betreuungsurlaub. An folgenden Standorten haben die Mitarbeiter:innen keinen Anspruch auf Betreuungsurlaub: an den Produktionsstandorten in Indianópolis (Brasilien), Prachinburi (Thailand), Purwakarta (Indonesien) und in den Büros in der Türkei, in China, Indien, Hongkong, Singapur, Taiwan und in den USA.
2024 nahmen 11,97 Prozent der Belegschaft Arbeitsfreistellungen aus familiären Gründen in Anspruch. Unter den Mitarbeiter:innen nahmen 16 Prozent der Frauen und 84 Prozent der Männer Urlaub aus familiären Gründen.
Die Dauer der Elternzeit hängt von den länderspezischen Denitionen in den jeweiligen Arbeitsgesetzen ab und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen. Im Berichtsjahr befanden sich 156 Männer und 68 Frauen in Elternzeit, von denen 153 Männer und 36 Frauen im Jahr 2024 zurückkehrten. 135 Männer und 48 Frauen sind 12 Monate nach ihrer Rückkehr noch im Unternehmen beschäftigt.
[ESRS S1-16, GRI 2-21]
Das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung beträgt 41 in 2024 (2023: 22). Die Berechnungsmethode wurde im Vergleich zum letzten Jahr verfeinert. Letztes Jahr wurden das Jahresgehalt und die Boni (sofern die Ziele erreicht wurden) für die Berechnung der Jahresvergütung verwendet. Dieses Jahr wurden dagegen alle Bestandteile des Verhältnisses der Gesamtvergütung detailliert in enger Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten verwendet. Die Zahl stellt die Gesamtvergütung vor Steuern und inklusive Boni dar. Sie spiegelt die im jeweiligen Geschäftsjahr gezahlte Vergütung wider. Weitere Informationen zur Vergütung nden Sie im Vergütungsbericht (der Bericht für 2024 steht ab dem 20. März 2025 bereit).
Der gesamte geschlechtsspezische Lohnunterschied beträgt 23,90 in der Lenzing Gruppe, einschließlich aller Lenzing-Unternehmen. Die Berechnungsmethode entspricht der im ESRS-Standard denierten Berechnungsmethode. Das geschlechtsspezische Verdienstgefälle wird als Verhältniswert dargestellt, wobei 0 der Idealwert ist und bedeutet, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeitsmenge gleich bezahlt werden. Höhere positive Werte bedeuten eine größere Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern, wobei Frauen weniger verdienen als Männer. Wenn beispielsweise das Gehalt eines Mannes doppelt so hoch ist wie das einer Frau, beträgt der Pay Gap-Wert 50. Lenzing räumt ein, dass mit Blick auf das geschlechtsspezische Verdienstgefälle noch Verbesserungspotenzial besteht. Dennoch ist Lenzing überzeugt, bereits auf einem richtigen Weg zu sein. Bei der detaillierten Darstellung nach Kategorien ist leichter zu erkennen, welche Gruppen besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
| Arbeiter:innen | Angestellte | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Summe | Produktion | Berufs einsteiger |
Berufs erfahrene |
Klerikal | leitende Angestellte |
Mittleres Management |
Geschäfts leitung |
|
| Lenzing Gruppe | 23,84 | 17,03 | 88,63 | nur männlich (MA) |
–6,73 | 25,45 | 6,76 | 18,74 |
| Standorte | ||||||||
| Lenzing (Österreich) LAG | 8,03 | 16,76 | –5,77 | 2,94 | 7,29 | 1,17 | 12,49 | |
| Heiligenkreuz (Österreich) LFG | 6,06 | 32,08 | nur männlich | –13,26 | 14,44 | 23,35 | 30,14 | |
| Paskov (Tschechische Republik) LBP |
7,76 | –0,54 | 7,48 | 0,00 | 19,49 | –8,00 | ||
| Paskov (Tschechische Republik) LBS |
16,72 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 13,45 | 100,00 | ||
| Grimsby (Großbritannien) LGL | –3,97 | 48,51 | –5,17 | 8,64 | 1,32 | –23,25 | ||
| Mobile (USA) LFI | 10,14 | 7,38 | 0,00 | nur weiblich | 18,92 | 1,04 | nur 1 MA | |
| Indianópolis (Brasilien) LDC | 30,68 | 35,85 | 41,83 | nur männlich | 15,74 | 10,59 | 30,99 | nur männlich |
| Purwakarta (Indonesien) SPV | –77,84 | –36,45 | 0,00 | 0,00 | 7,72 | 11,13 | nur männlich | |
| Prachinburi (Thailand) LTL | –22,17 | –9,82 | 15,52 | 6,97 | 20,19 | 16,46 | nur männlich | |
| Nanjing (China) LNF | 2,09 | 1,87 | nur männlich | nur weiblich | 12,08 | –2,70 | nur 1 MA |
[ESRS S1-17; GRI 406-1]
Über das Hinweisgebersystem der Lenzing Gruppe gab es 65 Beschwerden und 96 über das Hinweisgebersystem des Joint Ventures in Indianópolis (Brasilien). Kein Fall von Diskriminierung und (schweren) Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde im Berichtsjahr in Lenzings Belegschaft eingereicht, gemeldet oder registriert. Dementsprechend hat Lenzing keine Strafen erhalten und keine Geldbußen oder Schadensersatz im Zusammenhang mit solchen Fällen oder Vorfällen gezahlt.

[GRI 3-3f]
Lenzings Personal ist eine sehr spezielle Stakeholder-Gruppe. Weitere Informationen über die Kommunikation mit Mitarbeiter:innen und Arbeitnehmervertreter:innen nden Sie im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel.
Um die Vision von Lenzing "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause" zu erreichen, werden verschiedene Aktivitäten und Initiativen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing durchgeführt, z.B. spezielle Schulungen und monatliche Sicherheits-Webinare. Sicherheits-Dashboards sorgen dafür, dass die Mitarbeiter:innen Zugang zu täglichen Berichten über wichtige Kennzahlen zur Sicherheitsleistung haben, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Lenzing war im Austausch mit ihren Kunden. An verschiedenen Lenzing Standorten wurden Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu den relevanten Themen ausgefüllt. Davon protieren auch die Mitarbeiter:innen, da die Audit-Ergebnisse helfen, die Auswirkungen zu identizieren.
– MANAGEMENTANSATZ
Die Geschäftstätigkeiten von Lenzing sind mit der Textil- und Vliesstondustrie sowie der Chemie- und Forstindustrie verbunden. Das Unternehmen weiß, wie wichtig fähige und motivierte Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sind, und versucht, so weit wie möglich positive Auswirkungen in diesem Bereich zu erzielen. Lenzing ist bestrebt, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien und Umweltstandards nicht nur in den eigenen Betrieben, sondern auch bei den Lieferanten und entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Durch regelmäßige Audits und Korrekturmaßnahmen, die Lenzing bei Verstößen ergreift, bemüht sich Lenzing fortlaufend, nur mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die die internationalen und nationalen Menschen- und Arbeitsrechte einhalten.
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"
Corporate Sustainability
56 Die aktuelle Liste wesentlicher Themen betreend Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette konzentriert sich auf besonders kritische Probleme. Ausgehend vom aktuellen Wissensstand von Lenzing werden andere wichtige Themen noch nicht als wesentlich eingestuft. Das Unternehmen sucht und sammelt jedoch aktiv zusätzliche Erkenntnisse, um eine umfassendere Neubewertung dieser Themen in Zukunft zu unterstützen.
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und wendet sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einussbereich im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact (UNGC), den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt.
Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Wertschöpfungskette umfasst unterschiedlichste Arbeitskräfte, für die es wesentliche Auswirkungen geben könnte.
In der vorgelagerten Wertschöpfungskette spielen Forstarbeiter:innen und Holzfäller:innen eine entscheidende Rolle bei der Beschaung von Rohstoen aus dem Wald und bei der Gewährleistung dafür, dass nachhaltige Praktiken befolgt werden. Holz- und Zellstoieferanten liefern wichtige Grundstoe für die Produktionsprozesse des Unternehmens, während Chemikalienlieferanten die notwendigen Chemikalien für die Herstellung bereitstellen. Darüber hinaus spielen Beschäftigte im Transport- und Logistikbereich, z. B. Lkw-Fahrer:innen, Hafenarbeiter:innen und Lagerpersonal, eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer sicheren und ezienten Beförderung und Lagerung von Rohstoen entlang der Lieferkette.
In der nachgelagerten Wertschöpfungskette kümmern sich Entsorgungsunternehmen um Entsorgung und Recycling des Abfalls des Unternehmens und stellen die Einhaltung von Umweltvorschriften sicher. Transport- und Logistikanbieter sind für den ezienten Transport der Produkte in die verschiedenen Märkte zuständig. Produktionsarbeiter:innen arbeiten in der Herstellung und Montage von Produkten und stellen sicher, dass Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Darüber hinaus spielen Textilarbeiter:innen und Textilhersteller eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Rohstoen in fertige Textilerzeugnisse, während Einzelhandels- und Vertriebsmitarbeiter:innen dafür sorgen, dass diese Erzeugnisse die Konsumenten erreichen. Arbeitskräfte in der Vliesstondustrie, unter anderem in der Produktentwicklung und herstellung, spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Vliesstomaterialien für verschiedene Anwendungen.
Ferner gibt es auch Auswirkungen auf Arbeitskräfte, die in Joint Ventures oder Zweckgesellschaften mitwirken, an denen Lenzing beteiligt ist. Obwohl diese Arbeitskräfte nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, tragen sie erheblich zu den gemeinsamen Projekten oder speziellen Aufgaben bei, für die diese Unternehmen gegründet wurden.
Lenzing hat begonnen, ihre Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette detailliert zu bewerten. In dieser Anfangsphase werden noch Daten über schutzbedürftige Gruppen (wie Wanderarbeiter:innen, Frauen und junge Arbeitskräfte) oder Arbeitskräfte mit besonderen Merkmalen gesammelt. Belastbare Erkenntnisse gibt es derzeit noch nicht. Daher ist es noch nicht möglich, im Detail zu bestimmen, welche Arbeitnehmer:innen in der Wertschöpfungskette von den Geschäftspraktiken des Unternehmens (wahrscheinlich) wesentlich betroen sind, oder, im Falle wesentlicher negativer Auswirkungen, ob diese entweder (i) weit verbreitet oder systemisch sind in Kontexten, in denen das Unternehmen tätig ist oder Beschaungs- oder andere Geschäftsbeziehungen unterhält (z. B. Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in bestimmten Rohstoieferketten in bestimmten Ländern oder Regionen) oder (ii) im Zusammenhang mit einzelnen Vorfällen (z. B. im Falle eines Industrieunfalls oder einer Ölpest) oder auf bestimmte Geschäftsbeziehungen.
Nach Angaben der IAO sind Wanderarbeiter:innen, Frauen, Kinder, indigene Völker, ethnische Minderheiten, Gefangene und Arbeitnehmer in globalen Lieferketten aufgrund von Diskriminierung, Ausbeutung und fehlendem Rechtsschutz besonders anfällig für Zwangsarbeit. Kinderarbeit, wie der Name schon sagt, betrit Kinder. Die IAO stellt weiter fest, dass bei Kinderarbeit Jungen etwas häuger betroen sind als Mädchen, und dass sie in ländlichen Gebieten eher vorkommt als in städtischen Gebieten.
Als Unternehmen mit Bezug zur Chemie- und Forstindustrie beschat Lenzing Produkte aus mehreren Ländern, in denen ein erhöhtes Risiko für Kinder- und Zwangsarbeit bestehen kann. Außerdem kann die Herstellung von Kleidungsstücken in Regionen statt nden, wo ein systemisches Risiko für Zwangsarbeit und moderne Sklaverei besteht. In bestimmten Regionen der Wertschöpfungskette wie Asien, Südamerika, Mittelamerika und in der Karibik sowie in Osteuropa und Eurasien wird das Potenzial für solche Risiken aufgrund einer besonderen sozioökonomischen Anfälligkeit, einer unzureichenden Durchsetzung des Arbeitsrechts und der komplexen Lieferkettendynamik als erhöht eingestuft.
Lenzing setzt auch auf eine regionale Beschaung an ihren Standorten, von denen einige in den genannten Regionen liegen. Das unterstreicht zusätzlich, wie wichtig es ist, dass potenzielle Risiken bewältigt und verantwortungsbewusste Praktiken in der Wertschöpfungskette sichergestellt werden.
[ESRS S2-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 414-2]
Die fünf Policies in diesem Abschnitt befassen sich mit den beiden negativen Auswirkungen in diesem Kapitel: Negative Auswirkungen auf Kinder in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Kinderarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist, und negative Auswirkungen auf Zwangsarbeiter in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Zwangsarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist. Der Geltungsbereich der Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards bezieht sich nur auf den Einussbereich des Unternehmens,
der die vorgelagerte Wertschöpfungskette und Direktkunden umfasst. Der Geltungsbereich von Lenzings globalem Verhaltenskodex für Lieferanten und die Policy für Holz und Zellsto beziehen sich nur auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette.
In ihrer Nachhaltigkeits-Policy bekennt Lenzing sich dazu, die Menschenrechte und Arbeitsstandards bei allen Teammitgliedern in ihrem Einussbereich zu schützen. Das Unternehmen befähigt seinen Mitarbeiter:innen und motiviert seine Partner in der Wertschöpfungskette, Veränderungen und Nachhaltigkeitsbemühungen voranzutreiben. Lenzing fördert das Bewusstsein, das Wissen und die Fähigkeiten ihrer Belegschaft, Auftragnehmer und Partner in der Lieferkette und befähigt sie, gute Umwelt- und Sozialpraktiken umzusetzen, um eine starke und positive Leistung zu erreichen. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Lenzings Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Globaler Verhaltenskodex dient als Leitlinie für ihre eigenen Geschäftstätigkeiten. Darüber hinaus verpichtet Lenzing sich, das Risiko von Verstößen gegen Menschenrechte und Umweltauflagen bei ihren eigenen Tätigkeiten und in ihrer gesamten Lieferkette sehr sorgfältig zu überwachen. Der Verhaltenskodex wurde gemäß den Empfehlungen des UN Global Compact erstellt, dessen Mitglied Lenzing ist. Die FSC®-Zertizierung gibt die Gewissheit, dass in der Forstwirtschaft Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der Waldarbeiter und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Auorstung der einheimischen Wälder berücksichtigt werden. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-P "GlobalerVerhaltenskodex" nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing fordert von ihren Lieferanten, dass diese bei ihrer Geschäftstätigkeit die in Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten beschriebenen Grundsätze beachten und alle geltenden Gesetze und Vorschriften vollständig einhalten. Der Einsatz von Kinderarbeit ist unter allen Umständen streng verboten. Die Lieferanten müssen ozielle Dokumente führen, die das Geburtsdatum aller Arbeitnehmer:innen belegen, und sicherstellen, dass sie alle geltenden Gesetze zu Kinderarbeit sowie alle Gesetze in Bezug auf Einstellung, Löhne, Arbeitszeiten, Überstunden und Arbeitsbedingungen einhalten. Darüber hinaus sind Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft oder unfreiwillige Arbeit strengstens untersagt und jegliche Arbeit muss freiwillig geleistet werden. Sklaverei und Menschenhandel werden nicht geduldet und die Lieferanten müssen diese Grundsätze bei ihren Tätigkeiten in jeder Hinsicht beachten. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P "Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten" nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "G1 Unternehmensführung.
Lenzing verfolgt zudem eine strenge Policy für Holz und Zellsto und verpichtet sich damit, kein Material aus umstrittenen Quellen zu beziehen. Sollte sich herausstellen, dass ein Lieferant Holz oder Zellsto aus solchen Quellen bezogen oder Menschen- oder Arbeitsrechte verletzt hat, wird Lenzing zunächst mit dem betreenden Lieferanten zusammenarbeiten, um ihn bei der Einhaltung ihrer Policy für Holz und Zellsto zu bestärken. Bleibt die Reaktion des Lieferanten unbefriedigend und werden Verstöße nicht umgehend beseitigt, beendet Lenzing ihre Geschäftsbeziehung zu dem jeweiligen Lieferanten. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme". Weitere Informationen über die Beendigung von Lieferantenbeziehungen nden Sie im Abschnitt "Zertizierungen für Holz und Faserzellsto", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing setzt sich für die Einhaltung aller sozialen und ethischen Standards in ihrem globalen Netzwerk ein und versucht, diese wenn möglich zu übertreen. Gleichzeitig ist Lenzing bestrebt, den Schutz der Menschenrechte in ihrem Einussbereich zu gewährleisten. Diesen Anspruch stellt sie auch an ihre Lieferanten, von denen die Einhaltung derselben hohen Standards erwartet wird. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die mit internationalen Instrumenten wie den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN) konform ist, nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "S1 Arbeitskräfte des Unternehmens".
Im Berichtsjahr 2024 wurden keine Verstöße gegen die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit oder die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen gemeldet.
In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpichtet Lenzing sich, tatsächliche oder potenzielle nachteilige Auswirkungen im Bereich Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen zu identizieren, zu verhindern, abzumildern und zu beseitigen. Dazu gehört es sicherzustellen, dass betroenen Personen, Arbeitskräften und lokalen Gemeinschaften, einschließlich indigenen Völkern, durch gerichtliche und andere Mechanismen angemessene Abhilfe geleistet wird. Derzeit folgt Lenzing bei den Selbstverpichtungen in ihrer Policy beim aktiven Dialog mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette keinem standardisierten Ansatz.
Lenzing hat noch keinen standardisierten Prozess für den aktiven Dialog mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette eingeführt.
[ESRS S2-3; GRI 2-25]
2017 führte Lenzing ein online-basiertes Whistleblower System ein, um Mitarbeiter:innen, aber auch Kunden, Lieferanten und anderen Personen auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, ihre Bedenken zu äußern. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, sodass alle Personen ihre Bedenken anonym vorbringen können. Die anonyme Meldung gewährleistet, dass Einzelpersonen weltweit ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen, wie auch im Globalen Verhaltenskodex festgehalten. Weitere Informationen über das Whistleblower System, die anonyme Meldefunktion, die Verarbeitung von Meldungen und seine Wirksamkeit sowie weitere Informationen über die Whistleblower Direktive nden Sie im Teilabschnitt "Maßnahmen zum Erkennen von Compliance-Risiken und Schwachstellen" des Abschnitts "Maßnahmen" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
In Bezug auf die Kanäle bei Lenzings Lieferanten enthält Lenzings Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten folgenden Wortlaut: "Lieferanten sind verpichtet, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, Bedenken oder mögliche gesetzwidrige Aktivitäten am Arbeitsplatz zu melden. Jede solche Meldung sollte möglichst vertraulich behandelt werden. Lieferanten sind verpichtet, diesen Meldungen nachzugehen und erforderlichenfalls Abhilfe zu schaen. Es wird erwartet, dass Lieferanten gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in gutem Glauben etwas melden, nicht mit Vergeltung oder Schikane vorgehen."
Lenzings Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards befasst sich mit dem Thema Abhilfe (siehe Abschnitt "Policies" in diesem Kapitel). Das einzige schriftliche Verfahren ist derzeit allerdings Lenzings Abhilfeverfahren bei Kinderarbeit. Wie wirksam dieses Verfahren ist, konnte bislang noch nicht beurteilt werden, da im Berichtsjahr keine Fälle gemeldet wurden.
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels. Alle unten genannten Maßnahmen zielen auf die Erfüllung des Zieles "Einbeziehung der Lieferanten" ab.
Lenzing hat im Berichtsjahr keine Abhilfe für tatsächliche wesentliche Auswirkungen leisten müssen. Da keine Fälle gemeldet wurden, kann Lenzing derzeit keine Aussage zur Eektivität der getroenen Maßnahmen machen. Lenzing arbeitet daran, seine Kenntnisse über die Wertschöpfungskette zu vertiefen, um sicherzustellen, dass die eigenen Tätigkeiten keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen in der Wertschöpfungskette verursachen oder zu solchen beitragen. Unter diesen Voraussetzungen kann Lenzing derzeit nicht abschließend beurteilen, ob das Unternehmen tatsächlich keine wesentlichen negativen Auswirkungen verursacht oder zu solchen beiträgt.
Im Berichtsjahr wurde eine Hotspot-Analyse zu Zwangs- und Kinderarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette durchgeführt. Diese Analyse markierte einen ersten Schritt, um tiefere Einblicke in die Wertschöpfungskette zu erhalten. Die Ergebnisse werden als Grundlage dienen, um potenzielle Maßnahmen für nächste Schritte abzuleiten.
Lenzings Lieferanten müssen erklären, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten von Lenzing gelesen und verstanden haben und dass sie ihn einhalten werden. Eine Ausweitung ist geplant.
Lenzing hat 2022 begonnen, Nachhaltigkeitsklauseln in die Vertragsbedingungen für ihre wichtigsten Chemikalienlieferanten aufzunehmen und implementiert sie auch weiterhin. Dies beinhaltet u.a. das Setzen von durch Science Based Targets Initiative genehmigten Treibhausgas- (THG)-Reduktionszielen, was dazu beiträgt, Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten bereitzustellen, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Lenzing wendet für Holz- und Zellstoieferungen die Standards des FSC® oder des PEFC an. Weitere Informationen über Lenzings Bewertung ihrer Holz- und Zellstoieferanten nden Sie in den Abschnitten "Beschaung" und "Lieferantenbewertung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
2024 wurden alle Lieferanten, die kontrolliertes Holz (FSC® Controlled Wood) liefern, oziell darüber informiert, dass von ihnen die Anerkennung und Umsetzung der Anforderungen des Verhaltenskodex für Lieferanten und der Policy für Holz & Zellsto erwartet wird. Diese Initiative stärkt das Bekenntnis des Unternehmens zu verantwortungsbewusster Beschaung und unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen bei der Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft.
EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, der mehr als 100.000 Unternehmen in über 175 Ländern weltweit bewertet hat. Die Nachhaltigkeitsthemen umfassen Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung je nach Branche und Größe des bewerteten Unternehmens. Im Abschnitt Menschen- und Arbeitsrechte des Fragebogens wird das Unternehmen im Hinblick auf soziale Aspekte in folgenden Bereichen bewertet: Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter: innen, Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement, Fälle von Kinderarbeit und anderes mehr. Die Unternehmen können beim Gesamt-Ranking zwischen 0 und 100 Punkte erreichen.
Lenzing will eine wachsende Zahl ihrer Lieferanten ermutigen, sich von Anbietern von Nachhaltigkeitsratings wie EcoVadis bewerten zu lassen, was auch im Einklang mit dem Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" steht 2024 lag das durchschnittliche Rating aller Lenzing Lieferanten bei 55,6 (8,6 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating von 47) und 8,6 Punkte höher als der Benchmark. Auch die Gesamtleistung verbesserte sich um 1,4 Punkte gegenüber 2023 (54,2). Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich deutlich besser abschneiden als der Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Lieferanten. Lenzing arbeitet mit ihren Lieferanten fortlaufend daran, deren Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern.
Die Lieferantenleistung wird mithilfe des EcoVadis Dashboard kontrolliert, das die Lieferanten anhand verschiedener Quellen überwacht, unter anderem anhand der "360° Watch". Mit Hilfe von KI (künstlicher Intelligenz) wird weltweit nach Nachrichten über ein Unternehmen gesucht. Die Suchergebnisse werden anschließend als positiv, neutral oder negativ eingestuft. Schwerwiegende negative Ergebnisse können sich auf das Gesamtrating eines Unternehmens auswirken. Die Ergebnisse der Lieferantenüberwachung und die entsprechenden ergrienen Korrekturmaßnahmen werden durch die Einkäufer:innen und das Management von Lenzing regelmäßig überprüft.
2023 wurde beschlossen, nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die von EcoVadis ein Mindest-Rating von 45 Punkten erhalten. Um diesem Ziel gerecht zu werden, sind ständige Bemühungen erforderlich. Fällt ein Lieferant unter dieses Mindest-Rating, führt Lenzing mit diesem Lieferanten einen aktiven Dialog, um einen Korrekturmaßnahmenplan anzustoßen und die Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Lenzing fordert automatisch, dass innerhalb von drei Monaten ein Korrekturmaßnahmenplan vorgelegt wird. Nachdem Ablauf einer angemessenen Frist wird überprüft, ob diese Korrekturmaßnahmen zum gewünschten Erfolg geführt haben. Wird kein Korrekturmaßnahmenplan angestoßen, beendet Lenzing ihre Geschäftsbeziehung zu dem betreenden Lieferanten. 2024 wurden keine Lieferantenbeziehungen in dieser Weise beendet.
Lenzings Einkäufer:innen und der Global Purchasing Sustainability Manager unterstützen diese Maßnahme durch regelmäßigen Dialog. Darüber hinaus hat Lenzing ein vierteljährliches Risikomanagement-Meeting zum Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt. Daran nehmen Einkaufsleiter:innen, Supply-Chain- und Nachhaltigkeitsexpert:innen teil, um über interne und externe Risiken und Chancen zu diskutieren und diese zu bewältigen. Dabei ndet auch eine Risikobewertung der Lieferanten von Lenzing statt, die am schlechtesten abschneiden, wobei unter anderem Menschenrechtsaspekte berücksichtigt werden. Durch die regelmäßige Überprüfung der Lieferantenleistung und entsprechende Maßnahmen sollen die negativen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette abgemildert oder minimiert werden. Außerdem soll so das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass ein nachhaltigkeitsbezogenes Risikomanagement bei Lenzings Einkäufer:innen und auf Lieferantenseite notwendig ist.
Bei den Audits im Rahmen des Together for Sustainability (TfS)- Netzwerks werden auch die Leistungen einiger Lenzing-Lieferanten in Bezug auf Menschenrechte bewertet, wobei die Einhaltung aller geltenden Gesetze, wie z. B. der UN-Kinderrechtskonvention und der IAO-Übereinkommen, sichergestellt wird. Weitere Informationen über TfS nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel. Lenzing hat 2024 vier Audits im Rahmen dieses Netzwerks durchgeführt und kann auch die Ergebnisse von Audits anderer TfS-Mitglieder nutzen, da die Audits von Lieferanten unter den Netzwerkmitgliedern geteilt werden. Bei den Audits wurden keine gravierenden Menschenrechtsprobleme festgestellt. Lenzing wird weiterhin Audits im Rahmen von TfS durchführen.
Folgende Ressourcen wurden der Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette zugeordnet:
[ESRS S2-5; GRI 3-3e, GRI 407-1, 408-1, 409-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
| Einbeziehung | Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, um ihre | Kontinuierlich |
|---|---|---|
| der Lieferanten | Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern | Auf Kurs |
| Maßnahme(n) | Bis 2025 will Lenzing 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten (auf die 80 Prozent der Ausgaben entfallen) über EcoVadis, das Together for Sustainability (TfS) Audit oder eine interne Bewertung/ein internes () Audit bewerten. |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Zielfortschritt in | Über 800 Lieferanten von Lenzing werden über EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im | |
| 2024 | Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbeziehung und das Onboarding von Lieferanten ist ein |
Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbeziehung und das Onboarding von Lieferanten ist ein laufender Prozess, und die Einkäufer:innen versuchen, einen möglichst großen Anteil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubeziehen. Rund 60 Prozent der Ausgaben von Global Procurement, einschließlich für Holz und Zellsto, wurde durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferantenverträge mit den wichtigsten Chemikalienlieferanten enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
Lenzing gewährleistet die Einhaltung sozialer Aspekte bei ihren Zellstoieferungen durch FSC®-Zertizierung und steht damit im Einklang mit den Anforderungen der IAO, von Lenzings Globalem Verhaltenskodex und von Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten. Ihre Chemiekalienlieferkette wird durch EcoVadis-Bewertungen überwacht, gelegentlich ergänzt durch TfS-Audits und Lenzings eigene Besuche bei Lieferanten. 2024 waren dem Unternehmen keine signikanten Risiken von Kinderarbeit, Zwangs- oder Pichtarbeit und auch keine potenzielle Bedrohungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen bei Lieferanten bekannt.
Im Basisjahr 2014 wurde das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" zum ersten Mal festgelegt. Ausgangsbasis waren null durchgeführte Bewertungen. Obwohl die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, ihre rechtmäßigen Vertreter:innen oder andere externe Stakeholder nicht direkt einbezogen wurden, spielten verschiedene interne Stakeholder bei der Festlegung der Ziele, Nachverfolgung der Leistung oder Identizierung von Verbesserungen eine entscheidende Rolle. So waren unter anderem die Abteilung für Corporate Sustainability, die Standortteams und das Beschaffungsteam maßgeblich an der Festlegung dieser Ziele beteiligt.
Das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" beruht auf den international anerkannten, unabhängigen Initiativen EcoVadis und Together for Sustainability (TfS). EcoVadis und die entsprechenden Audits spielen eine wichtige Rolle bei der Minderung der negativen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette. Sie liefern eine umfassende Bewertung der Umwelt- und Sozialleistung von Lieferanten und ermöglichen die Identizierung und Steuerung wesentlicher Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette. Diese Bewertungen stehen im Einklang mit allen geltenden Gesetzen, internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht, der IAO, den GRI, den zehn Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) und tragen zu den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) 12 und 17 bei, indem sie neben anderen Zielen Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette fördern.
Erstens wird bei der Berechnung des prozentualen Anteils der Ausgaben das gesamte Beschaungsvolumen des Jahres 2023 aus der globalen Beschaung (alle außer Holz und Zellsto) und der Anteil der 2024 bewerteten Lieferanten berücksichtigt. Zweitens wurden mindestens 99% der Holz- und Zellstoieferanten anhand von Waldzertizierungen und/oder internen Due-Diligence-Prüfungen bewertet. Der gewichtete Durchschnitt dieser beiden Komponenten ergibt den endgültigen Prozentsatz der bewerteten Beschaungsausgaben.
Für die Arbeitnehmer in der nachgelagerten Wertschöpfungskette wurden bisher keine spezischen Ziele festgelegt. Der Schwerpunkt bei der Zielsetzung liegt auf dem Einussbereich von Lenzing. Das Unternehmen ist sich jedoch der Bedeutung dieses Aspekts bewusst und verpichtet sich, mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Nachhaltigkeit auf allen Stufen der Wertschöpfungskette weiter zu prüfen.

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe steht im ständigen aktiven Dialog mit Lieferanten und bemüht sich um den Aufbau und Erhalt langfristiger Partnerschaften. Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an den globalen Lenzing Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstoieferanten müssen außerdem die Policy für Holz und Zellsto befolgen. Demnach muss die Beschaung vorzugsweise bei Holz- und Zellstoieferanten erfolgen, die die FSC® oder PEFC-Standards erfüllen. Die Lieferanten sind verpichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren. Lenzing darf Bewertungen durchführen, um die Einhaltung der Vorgaben sicherzustellen.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpichtung zur Sorgfaltspicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Picht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen nden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von Informationen von der EcoVadis-Website. Auch andere nachhaltigkeitsbezogene Themen werden behandelt. Einkaufsspezialist:innen, die an diesen Initiativen teilnehmen, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform, und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen.
Lenzing ist 2022 der Initiative Together for Sustainability (TfS) beigetreten. Sie wird von Chemie- und Pharmaunternehmen geleitet und bietet ihren Mitgliedern Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Ef zienz bei der nachhaltigen Beschaung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft, Transparenz und Einheit werden gefördert, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt. Darüber hinaus können Einkäufer:innen ihr Wissen über die TfS-Akademie vertiefen.
Lenzing arbeitet eng mit Partnern zusammen, die Lenzings Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoen und Industrieprodukten verwenden, von Direktkunden bis hin zum Einzelhandel im Textil- und Vliesstosektor.
Um den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Rückverfolgbarkeit gerecht zu werden, hat Lenzing ferner TextileGenesis™ eingeführt, eine Blockchain-basierte Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette. Seit 2022 haben sich verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette dieser Plattform angeschlossen. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Transparenz".
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Umweltaspekte spielen bei der Entscheidung für den Kauf von Bekleidung und Vliesstoen für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen eine immer wichtigere Rolle. Die "Better Growth"-Strategie der Lenzing Gruppe betont vor allem die umweltfreundlichen Fasern (TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™), um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Leitgedanken der Strategie sind Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung, angetrieben durch die Klimakrise und das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Entwicklung von Premium-Produkten und -Dienstleistungen gestattet es Lenzing, sowohl Kundenbedürfnisse als auch Marktanforderungen auf höchstem Niveau zu erfüllen.
Gesundheit und Sicherheit: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung (eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Gesundheit und Sicherheit: Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung (eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen indirekt
Für direkte und indirekte Kunden
Aufrechterhaltung der Zertizierung der Lenzing Gruppe nach ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und ISO 45001:2018
Fortgesetzte Einführung des Standards für Chemikalienmanagement der Gruppe –Stakeholders
Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
Global Quality, Product Safety & Regulatory Aairs
Verbraucher:innen treen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette. Für Informationen über Lenzings Strategie in Bezug auf ihre Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, nden Sie im Abschnitt "Stakeholder Verbraucher:innen und Endnutzer:innen und deren Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Strategie ist in ihrer Policy für Qualität beschrieben. Um die Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten und das eigene Engagement zu erfüllen, investiert Lenzing in Menschen und deren Fähigkeiten und Entwicklung, und Innovationen und arbeitet aktiv mit Rohstoieferanten zusammen, um langfristige Beziehungen aufzubauen. Kundenfeedback und Produktvergleiche unterstützen eine kontinuierliche Verbesserung von Lenzings Abläufen, Dienstleistungen und Produkten und schaen einen Mehrwert für Lenzing und ihre Kunden.
Es ist unerlässlich, dass Lenzings Produkte die geltenden Sicherheitsstandards und -gesetze erfüllen und, wenn möglich, übertreffen. In ihrer Policy für Produktsicherheit verpichtet sich Lenzing, die Einhaltung dieser Policy und hoher interner Standards durch entsprechende Überprüfungen und Bewertungen kontinuierlich zu fördern.
Das Ziel der Abteilung Product Safety & Regulatory Aairs (PSRA) besteht darin, alle notwendigen Schritte und Maßnahmen zu ergreifen, damit die von der Lenzing Gruppe verkauften Celluloseprodukte (regenerierte Cellulosefasern und Vliesstoe, Filamente und Cellulosepulver) den Gesetzen, Verordnungen und Normen für das Vliessto- und Textilfasergeschäft entsprechen und für den genannten vorgesehenen Verwendungszweck sicher sind.
Maßnahmen werden unter Berücksichtigung aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen ohne spezielle Klassizierungen getroffen. Die Art der Maßnahmen beruht auf der Identizierung der sensibelsten Teilgruppe unter Berücksichtigung der besonderen Merkmale für die vorgesehene Verwendung (z. B. Kinder ggü. Erwachsene, schwangere ggü. nicht schwangere Frauen), wobei die entsprechenden Anforderungen der übrigen Verbraucher:innen und Endnutzer:innen beachtet werden. Die Konzentration auf die kritischste Teilgruppe bei jedem vorgesehenen Verwendungszweck führt zu einem insgesamt besseren Produktportfolio, dessen Merkmale über die tatsächlichen Anforderungen aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen hinausgehen und somit helfen, das Risiko potenzieller wesentlicher negativer Auswirkungen auf direkte und indirekte Kunden weiter zu mindern. Bei Lenzing treten solche Vorfälle nicht systematisch und nur sehr selten ein. Dieser Ansatz deckt auch weitgehend das potenzielle Risiko ab, dass Fasern in Fertigprodukten von Herstellern verarbeitet werden, deren vorgesehener Verwendungszweck ein anderer ist als der von Lenzing genannte.
LENZING™ Fasern werden auf ihre Produktsicherheit getestet, um die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher:innen von Lenzings Seite zu gewährleisten. Die Verantwortung für die Gesundheit der Verbraucher:innen liegt allerdings bei den Unternehmen, die mit Lenzing Fasern Fertigprodukte erzeugen.
[ESRS S4-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Etablierte Policies von Lenzing orientieren sich an den allgemeinen OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen (z.B. Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher, faire Marktpraktiken usw.). Die Lenzing Policies sind nicht nur Bestandteil ihrer Strategie zur Produktsicherung und -sicherheit, sondern unterstützen auch die Bemühungen um Produktion hochwertiger Produkte, die den Bedürfnissen von allen Verbraucher:innen und Endnutzer:innen in Bezug auf persönliche Sicherheit, Wohlergehen und Funktionalität ohne jegliche Unterscheidung oder Kategorisierung von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen gerecht werden.
Die in diesem Kapitel erwähnten Policies von Lenzing betreen die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen indirekt. Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig und ihre Produkte werden dabei von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt. Daher tragen vorwiegend Letztere die Verantwortung für die Auswirkungen der fertigen Produkte auf die Menschenrechte von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Dementsprechend geht Lenzing keine speziellen Selbstverpichtungen zu Menschenrechten und die Gesundheit und Sicherheit mit Blick auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen ein und verfügt abgesehen vom allgemein zugänglichen Whistleblower System nicht über einen speziellen Abhilfeansatz.
Lenzing legt großen Wert auf Innovation und Technologie für die Herstellung hochwertiger Produkte und arbeitet dabei eng mit ihren wichtigsten Lieferanten zusammen, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Bei ihrem kundenorientierten Ansatz bezieht das Unternehmen alle Mitarbeiter:innen in die Verbesserung der Standards ein. Globale "Centers of Excellence" wurden eingerichtet, um sofortige technische Unterstützung zu bieten. Kontinuierliche Verbesserungen werden durch Kundenfeedback und Produktvergleiche vorangetrieben. Lenzing verfügt über ein konzernweit integriertes Managementsystem, über das sie anspruchsvolle Jahresziele und Leistungsindikatoren festsetzt und überwacht, um die Systeme zu verbessern. Lenzing stellt die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen sicher, die sich auf die Geschäfte und Produkte von Lenzing auswirken und verwendet (unabhängige) externe Zertizierungen für Standards und Produkte sowie Managementsysteme. Der Vice President of Operations Service Group ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung dieser Policy, während der Head of Quality & PSRA Management für ihre faktische Umsetzung verantwortlich ist. Der Inhalt dieser Policy steht im Einklang mit den Anforderungen an die Zertizierung nach ISO 9001. Lenzings Policy für Qualität deckt alle Standorte sowie die Produkte und Dienstleistungen ab, die ihren Kunden geliefert werden.
Die Policy für Qualität deckt folgende Chancen ab: Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service.
Diese Policy wird von hohen Unternehmenswerten geleitet und unterstützt. Mit ihr verpichtet sich Lenzing, hochwertige Produkte in Übereinstimmung mit hohen Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards herzustellen und dabei die Bedürfnisse und die Sicherheit aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu berücksichtigen. Lenzing führt eine interne Datenbank zu beabsichtigten Produktinhaltsstoen, die auch Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltdaten enthält. Des Weiteren gewährleistet Lenzing durch einen strengen Produkttest- und Kennzeichnungsplan in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Standards, Zertizierungen, Normen und Gesetzen, die Produktsicherheit für alle Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Darüber hinaus führt Lenzing keine Tierversuche57 für ihre Produkte oder Inhaltsstoe durch, sofern diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht durch Alternativen ersetzt werden können. Wenn Tierversuche unvermeidlich sind, werden sie gemäß den "3Rs" (Replacement, Reduction and Renement) auf ein unerlässliches Maß verringert. Der Vice President of Operations Service Group ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung dieser Policy, während der Head of Quality & PSRA Management für ihre faktische Umsetzung verantwortlich ist. Der Inhalt dieser Policy steht im Einklang mit den Anforderungen in weltweiten und regionalen Vorschriften zur Produktsicherheit. Lenzings Policy für Produktsicherheit deckt alle Standorte sowie die Produkte und Dienstleistungen ab, die ihren Kunden geliefert werden.
Die Policy für Produktsicherheit deckt folgende Auswirkungen und Risiken ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung; Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung.
Lenzings Standard für Sauberkeit & Hygiene legt Regeln für die Produktionsstandorte fest, um jede Art von Verunreinigung der erzeugten Produkte vorzubeugen und zu vermeiden und Design- und Wartungsgrundsätze für eine saubere Arbeitsumgebung zu de nieren. 2024 wurde der Standard für Sauberkeit & Hygiene aktualisiert, um den Kundenerwartungen zu entsprechen und die in Lenzings Policy für Qualität verankerten Prinzipien für kontinuierliche Verbesserungen zu erfüllen. Der Head of Global Quality & PSRA Management ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung dieses Standards verantwortlich ist, und die Einhaltung von Prozessen sowie das Gesamtmanagement sicherstellt. Der Standard wird durch regelmäßige interne Audits überwacht, die vom Leiter der Qualitätskontrolle koordiniert und beaufsichtigt werden.
Der Standard für Sauberkeit & Hygiene deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung; Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung; Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service.
Die "Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service" wird im Globalen Verhaltenskodex behandelt. Der Globale Verhaltenskodex für Lieferanten deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung; Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P von Lenzings Globalem Verhaltenskodex und dem Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) deckt die "Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service" ab. Weitere Informationen zu den ESRS 2 MDR-P der Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Gesundheit und Sicherheit sind wichtige Themen bei Lenzing, die sehr ernst genommen werden. Verbraucher:innen und Endnutzer:innen haben keinen unmittelbaren Einuss auf die Entscheidungen darüber, wie diese Auswirkungen kontrolliert werden. Lenzing
57 "im Sinne der Richtlinie 2010/63/EU"
verfügt nicht über einen allgemeinen Prozess für den aktiven Dialog mit Verbraucher:innen/Endnutzer:innen, da der Fokus auf B2B-Kunden liegt. Lenzing ist proaktiv Mitglied in verschiedenen Verbänden und erhält Feedback von direkten und indirekten Kunden. So wird Lenzing indirekt über die Bedenken von und Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen informiert.
2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenskon ikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System "Tell us" ist auf der Lenzing Website frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Dies ist auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing aufgeführt. Da die Plattform öentlich zugänglich ist, können Verbraucher:innen und Endnutzer:innen potenzielle Bedenken äußern, ohne sich direkt an Lenzings direkte und indirekte Kunden oder zuständige Verbände wenden zu müssen. Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig, in dem ihre Produkte von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt werden. Daher kann Lenzing die Auswirkungen der Fertigprodukte weder kontrollieren noch unmittelbar sehen. Folglich hat Lenzing weder spezielle Prozesse oder Systeme eingeführt, um Abhilfe für die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu leisten oder dazu beizutragen, noch verlangt Lenzing von seinen direkten und indirekten Kunden, solche Kanäle für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu entwickeln.
Weitere Einzelheiten zu System und Prozess nden Sie im Abschnitt "Whistleblower System" und "Handling of reported concerns" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing ergreift in seinen eigenen Betrieben Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den Verbraucher:innen und Endnutzer:innen nicht schaden, um mögliche negative Auswirkungen auf sie zu vermeiden. Sowie um Risiken zu vermeiden und Chancen zu nutzen.
Es gibt unabhängige Zertizierungen von Dritten, um die Standards, Produkte und Managementsysteme zu zertizieren und so die Einhaltung von Kunden- und regulatorischen Anforderungen sicherzustellen und die Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie von Lenzing zu beurteilen.
Die Abteilung PSRA verwaltet eine Vielzahl globaler externer Zerti zierungen in Bezug auf Produktsicherheit für verschiedene Anwendungen (z. B. Lebensmittelkontakt, Hautkontakt) und Nachhaltigkeit (z. B. biologische Abbaubarkeit) und bewertet neue Zerti zierungsanträge. Diese Zertikate dienen der Transparenz und belegen die Sicherheit und Compliance von Lenzing Fasern sowie deren Verträglichkeit in den jeweiligen Anwendungsbereichen. Lenzing ergreift laufend Maßnahmen zur Aufrechterhaltung dieser Zertizierungen, die regelmäßig strengere Anforderungen umsetzen. Damit leistet Lenzing einen kontinuierlichen Beitrag zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Informationen zu allen Produktzertizierungen der Lenzing Gruppe nden Sie auf dieser Website.
Die Abteilung PSRA hat im Berichtszeitraum mehrere wichtige Maßnahmen ergrien, um Lenzings Bekenntnis zu Produktsicherheit und Nachhaltigkeit zu bekräftigen. Erstens wurde die Rezerti zierung nach dem OEKO-TEX® STANDARD 100 abgeschlossen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Faserprodukte hohe Sicherheitsstandards erfüllen und international anerkannten Standards entsprechen. Der Rezertizierungsprozess deckte alle Faserprodukte von Lenzings Produktionsstandorten ab. Diese jährliche Rezertizierung stellt sicher, dass Standards ständig eingehalten werden. Im Berichtsjahr wurde keine Nichteinhaltung gemeldet.
Außerdem wurde im Berichtszeitraum die Zertizierung als "OK biodegradable WATER" erneuert und damit die biologische Abbaubarkeit der Fasern von Lenzing in einer natürlichen Süßwasserumgebung bestätigt58. Dadurch wurde die Umweltverträglichkeit verbessert und das Ziel unterstützt, die Umweltauswirkungen zu verringern. Die Rezertizierung beinhaltete alle relevanten Faserprodukte.
Darüber hinaus erfolgte die Rezertizierung durch Asthma Allergy im Berichtszeitraum. Damit wurde das geringe Risiko von Kontaktallergien durch zertizierte Fasern für Vliesstoe bestätigt und ihr Einsatz für Gesundheit und Sicherheit erneut bekräftigt. Der Rezertizierungsprozess beinhaltete die Einhaltung strenger Standards.
Zusätzlich zu den externen Produktzertizierungen ndet auch die kontinuierliche Zertizierung der Managementsysteme statt. Das von Lenzing angewandte Qualitätsmanagementsystem basiert auf ISO 9001:2015. Zusätzliche Qualitätsmanagementsysteme wie FAMI-QS und Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP) wurden für bestimmte Geschäftsbereiche eingerichtet. Sie bilden die Grundlage für alle relevanten Arbeitsprozesse und unterstützen die Bemühungen, um vollständige Kundenzufriedenheit zu erreichen. Für das Management dieses Portfolios von Produkt- und Systemzertizierungen werden nanzielle Mittel benötigt, um die Kosten für interne und externe Produkttests und Dienstleistungen von Zertizierungsgremien abzudecken (d. h. Ausstellen von Zertikaten, Audits etc.). Außerdem werden dem Bereich interne Verwaltungsressourcen für die Interaktion mit externen Labors und Zerti zierungsgremien zugeteilt. Die Höhe dieser Kosten ist gemessen
Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
58 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™
am Umsatz des Unternehmens unerheblich. Die Kosten werden allerdings aufgrund von Ination und potenzieller Preiserhöhungen durch externe Organisationen voraussichtlich steigen. Lenzing berücksichtigt diese Faktoren bei ihrer jährlichen Budgetplanung, um sicherzustellen, dass ihr Portfolio von Produkt- und Systemzerti zierungen nicht beeinträchtigt wird.
Wie bereits erwähnt, ist die PSRA Abteilung weltweit verantwortlich für die Sicherheit von Lenzing Fasern bei den vorgesehenen Verwendungszwecken und für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Standards für ihre Faserunternehmen.
Daher werden neben externen Zertizierungen routinemäßig Risikoanalysen für beabsichtigte Inhaltsstoe durchgeführt, und die Auswirkungen von geschäftsspezischen Vorschriften, Standards und Anforderungen kontinuierlich überwacht und bewertet. Diese Maßnahmen werden kontinuierlich über das Jahr gemäß den Prüfabständen durchgeführt, die von den Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen gefordert werden. Die PSRA Abteilung bereitet entsprechende Erklärungen/Bestätigungen für Kundenanfragen zu relevanten Themen vor und steht entweder persönlich in Kontakt mit Industrieverbänden oder wird von Lenzing Vertretern über neue Themen und Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Geschäfts- und Produktsicherheit informiert. Zur Bewältigung der oben genannten Tätigkeiten sind interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Lenzing überwacht und bewertet aktiv die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen gegenüber Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch Kundenfeedback, Produktbenchmarking, interne und vertrauliche Kennzahlen und Ziele sowie ein Qualitätsmanagementsystem.
Lenzings fortwährendes strategisches Engagement für Produktqualität und -sicherheit belegen ihre Entschlossenheit, eine Führungsrolle auf dem Markt zu behalten, indem sie in puncto Produktkonsistenz, funktionale Leistung, kundenorientiertem Service, Produkttransparenz und Vertrauen in die Produktsicherheit für positive Auswirkungen sorgt. Darüber hinaus unterstützt Lenzing das Erreichen ihrer Geschäfts- und Nachhaltigkeitsziele durch die kontinuierliche Verbesserung der Fertigungsprozesse und proaktive Überwachung künftiger regulatorischer Anforderungen. Dieser Fokus gestattet es Lenzing, ein Portfolio mit Premiumprodukten in einem Wettbewerbsumfeld aufrechtzuerhalten, in dem mehrere Faserhersteller alternative Angebote lancieren. Diese Aktivitäten haben sich zusätzlich positiv auf den Ruf der Marke Lenzing ausgewirkt und dazu geführt, dass die hohen Standards von Lenzing von wichtigen Kunden allgemein anerkannt werden. Zusätzlich zu den ressourcenschonenden Produktionsprozessen ist Lenzings Produktportfolio mit Blick auf Gesetze oder Initiativen zur Verringerung des Kunststoffverbrauchs gut aufgestellt.
Die Anwendungsvielfalt des Produktportfolios von Lenzing ebnet als alternative Komponente den Weg in Bereiche, in denen natürliche und/oder synthetische Fasern überwiegen. Obwohl Lenzings Anteil bei solchen Anwendungen ständig wächst, werden die regulatorischen und Leistungsanforderungen meist durch traditionelle Komponenten und deren Eigenschaften bestimmt. Strengere Vorschriften für traditionelle Komponenten können sich negativ auswirken, indem sie den Einsatz von Lenzings Produkten für die jeweiligen Anwendungen unnötig erschweren. Dieses Risiko wird durch Lenzings proaktive Mitgliedschaft in den relevanten Verbänden kontrolliert, die Veränderungen der Anforderungen aufgrund von staatlichen Vorschriften und/oder der Sicherheit von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen vorantreiben. Die Treen der Verbände nden das gesamte Jahr über in Abständen statt, die aufgrund potenziellerÄnderungen erforderlich sind, die von Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen implementiert werden. Zur Bewältigung der oben genannten Tätigkeiten sind interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Im Berichtsjahr wurden die Pläne für das Hochfahren der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) nalisiert, sodass beide Standorte nun vollständig in Betrieb sind. Mehrere Standorte für die Faserproduktion nahmen erfolgreich die Produktion neuer Fasertypen auf (z. B. schwarze Viscosefaser-Varianten in Purwakarta, Indonesien; Lyocellfasern mit neuen Komponenten in Mobile, USA, und Heiligenkreuz, Österreich), um dem Bedürfnis regionaler Kunden nach regionaler Verfügbarkeit, kürzeren Transportwegen und umweltfreundlicheren Produkten gerecht zu werden.
2024 wurden mehrerer Maßnahmen zur Aktualisierung bestehender Standards (z. B. Aktualisierung des Standards für Sauberkeit & Hygiene, neue interne Qualitätsstandards, Harmonisierung der Fehlermeldungen) und zur Verbesserung der Qualitätsüberwachung (z. B. Quality-Dashboards für Faserzellsto-Produktionsstandorte) angestoßen. Die Aktivitäten zur Qualitätsüberwachung werden 2025 im Rahmen der laufenden Verbesserungen und der strategischen Vereinfachung von Berichterstattungstools fortgesetzt.
Risikoanalysen und -bewertungen der in der Herstellung von Lenzing Produkten verwendeten neuen beabsichtigten und nicht beabsichtigten Inhaltsstoe werden im Rahmen formeller Compliance-Prüfungen unabhängig davon durchgeführt, ob diese Inhaltsstoe als besorgniserregende Stoe eingestuft werden. Darüber hinaus wurde eine umfassendere und systematische Prüfung eingeführt, die laufend durchgeführt wird, um zu bestätigen, dass die von externen Verbänden denierten Stoe nur in geringer Konzentration oder nicht in den Faserprodukten von Lenzing enthalten sind. Geschäftsspezische Vorschriften, Standards und Anforderungen werden kontinuierlich überwacht, bewertet und dokumentiert. Wie oben erwähnt geschieht dies kontinuierlich das gesamte Jahr über in den Prüfabständen, die von den Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen gefordert werden und folgen bewährten Industriepraktiken und wissenschaftlich fundierten Ansätzen. Im Berichtsjahr lösten diese Bewertungen keine zusätzlichen Maßnahmen aus, um den hohen internen Standards, welche regelmäßig strenger werden, um Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu verringern, gerecht zu werden. Infolgedessen mussten die Produkte von Lenzing in Bezug auf die Auswirkungen von erhöhten Risiken hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit nicht verbessert werden. Für diese Tätigkeiten sind wie vorstehend erwähnt interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Lenzing ist nicht bekannt (weder durch ihre Mitgliedschaft in Verbänden noch durch direktes oder indirektes Kundenfeedback oder
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Informationen über das öentliche Whistleblower System), dass eines ihrer Produkte schwere Menschenrechtsverstöße oder Vorfälle in Bezug auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen verursacht hat.
Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig, in dem ihre Produkte von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt werden. Daher kann Lenzing die Auswirkungen der Fertigprodukte weder kontrollieren noch unmittelbar sehen.
Alle vorstehend genannten Aktivitäten im Berichtsjahr wurden von derAbteilung Global Quality, Product Safety and RegulatoryAairs in Zusammenarbeit mit den lokalen Qualitätsorganisationen an Lenzings Standorten durchgeführt.
[ESRS S4-5; GRI 3-3e, 416-1, 416-2, 417-2]
Bis zum aktuellen Berichtszeitraum hat Lenzing keine messbaren, ergebnisorientierten Ziele in Bezug auf die Steuerung wesentlicher Risiken und Chancen für Verbraucher:innen und/oder Endnutzer:innen festgelegt. Das interne Ziel besteht, wie in Lenzings Strategie erwähnt darin, eine etwaige Nichteinhaltung oder Probleme, die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen beeinträchtigen, zu vermeiden. Lenzing überwacht und bewertet die Wirksamkeit ihrer Policies und Maßnahmen zu Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch Kundenfeedback, Produktvergleiche, interne und vertrauliche Kennzahlen und Ziele sowie ein Qualitätsmanagementsystem. Verbraucher:innen und Endnutzer:innen sind nicht unmittelbar an der Festlegung, Überwachung und Bewertung von Zielen beteiligt.
Die Energiepreise, weltweiten politischen Entwicklungen und die volatile Marktnachfrage haben weiterhin das operative Geschäft beeinusst und die Produktqualität beeinträchtigt. In den meisten Lyocell- und Viscosewerken von Lenzing wurden weitere Verbesserungen in den wichtigsten Fehlerkategorien erzielt. Produktionsstörungen und allgemeine Herausforderungen machten diese Verbesserungen wieder zunichte und bewirkten einen Anstieg untergeordneter Fehlerkategorien. Somit verharrte die Leistung auf dem Niveau von 2023.
Wie in den Vorjahren gab es keine Beschwerden oder Vorfälle im Zusammenhang mit der Nichteinhaltung von Vorschriften, die von direkten und indirekten Kunden oder Behörden zu Produkt- und Serviceinformationen, Produktkennzeichnung sowie Auswirkungen von Lenzings Produkten auf die Gesundheit und Sicherheit erhoben wurden.
Darüber hinaus wurden keine Änderungen der einschlägigen Vorschriften festgestellt, die zusätzliche Risikobewertungen erforderlich machen würden.
Die Komplexität der Kundenanfragen im Zusammenhang mit dem Compliance Status des Unternehmens in Bezug auf seine Managementsysteme, Betriebspraktiken, Produktzertikate, die Einhaltung von Vorschriften und die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen hat zugenommen. Die Kunden verlangen detailliertere Informationen über beabsichtigte und nicht beabsichtigte Inhaltsstoe, die Transparenz der vorgelagerten Zulieferer, die Lenzing-Verpichtungen und den Ansatz von Lenzing bei der Erfüllung spezischer lokaler behördlicher Anforderungen oder spezischer Industriestandards. Alle Anfragen wurden geprüft, nach Themen kategorisiert, dem entsprechenden Team oder der entsprechenden Person zur Bearbeitung zugewiesen und nach intern festgelegten Kennzahlen (KPIs) beantwortet.
[GRI 3-3f]
Durch Mitgliedschaft in internationalen Verbänden, Teilnahme an Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessensgruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen, interagiert Lenzing durch ihre Kundennähe kontinuierlich direkt mit ihrer Kundenbasis und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen.
Spinnereien, Webereien, Fabriken, Färbereien und Veredler sowie Modemarken & Einzelhändler gehören zu den Geschäftspartnern von Lenzing. Die Abteilung PSRA von Lenzing steht im ständigen Kontakt mit Kunden, indem sie Kundenanfragen beantwortet und neue Zertizierungsanfragen und -anforderungen.
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Von Lenzing und ihren Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie im Einklang mit dem Globalen Verhaltenskodex der Lenzing Gruppe und den Corporate-Governance-Richtlinien ehrlich und transparent handeln. Diese Erwartungen an die Einhaltung von Vorschriften gehen über die gesetzlichen Anforderungen und behördlichen Standards hinaus, denn das Unternehmen strebt nach beispielhafter Qualität bei allen Produkten, Prozessen und im Umgang mit Kunden, Partnern und Aktionär:innen. Es liegt in der Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen, diese Standards einzuhalten und zur Schaung einer Kultur der Toleranz und Integrität beizutragen. Lenzing entwickelt außerdem ihr Compliance Management System weiter, um sicherzustellen, dass das Unternehmen Fehlverhalten verhindert, Compliance-Risiken minimiert und ihre Mitarbeiter:innen wirksam schützt. Schulungen zum Thema Unternehmensführung stellen sicher, dass alle Mitarbeiter:innen das von ihnen erwartete Verhalten verstehen, und tragen zu einem Umfeld bei, in dem die Mitarbeiter:innen auf sichere Weise Bedenken äußern oder Fehlverhalten melden können. Auch von den Lieferanten wird erwartet, dass sie die höchsten Berufs- und Ethikstandards in der Branche erfüllen, denn die Unternehmensführung gilt nicht nur für Lenzings eigenen Betrieb, sondern auch für verantwortungsbewusste Beschaung und die Lieferantenbeziehungen.
Korruption und Bestechung – Vorkommnisse: Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Unternehmenskultur: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungsmodalitäten: Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten)
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen, siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Beschaung
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben in G1-3 oder Kapitel "Beschaung")
Beschaung
59 FSC® (FSC-C041246) or PEFC (PEFC/06-33-92)
Lenzing strebt nach beispielhafter Qualität bei Produkten und Prozessen sowie nach Integrität und Ehrlichkeit im Umgang mit Geschäftspartnern und Aktionär:innen. Compliance steht in der Lenzing Gruppe nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischer Standards. Compliance ist für Lenzing eine Frage der Haltung, die auch Ausdruck einer Kultur der Toleranz und Integrität im Umgang miteinander ist. Das Thema Compliance ist somit über die aktive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sowie eine gemeinsame Wertekultur in der gesamten Gruppe fest verankert. Lenzing stellt sicher, dass alle gemeldeten Fälle von mutmaßlicher Non-Compliance gründlich untersucht werden, und toleriert keinerlei Verstöße gegen die Vorschriften, wenn solche entdeckt werden.
Informationen über die Kompetenz des Verwaltungsorgans, des Vorstands und des Aufsichtsorgans bei Aspekten der Unternehmensführung nden Sie im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Informationen über das allgemeine Vorgehen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" und im Abschnitt "Compliance-Bewertung" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS G1-1; GRI 3-3c, 2-23, 2-24, 2-25]
Alle öentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.lenzing.com/de/lenzing-gruppe/compliance. Verweise auf internationale Vorschriften in den Policies der Gruppe nden Sie in der Tabelle "Lenzing Policies und deren Referenz zu zwischenstaatlichen Standards" im Anhang. Die Policies gelten für die gesamte Lenzing Gruppe.

Neben Lenzings Globalem Verhaltenskodex gibt es weitere interne Regeln und Verhaltensgrundsätze (sogenannte Direktiven), die dazu beitragen, dass das tägliche Handeln im Einklang mit den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Anspruch von Lenzing an die Integrität aller Mitarbeiter:innen steht. Direktiven denieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe verbindlich sind. Die Einstufung eines Dokuments als Direktive impliziert, dass die Nichteinhaltung zu Sanktionen und im schlimmsten Fall zur Entlassung führen kann. Zu den wichtigen Direktiven gehören u. a. die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive, die Kartellrechts-Direktive, die Whistleblower-Direktive, die Anti-Geldwäsche-Direktive und die Know-How-Schutz-Direktive. Weitere Informationen über diese Direktiven nden Sie in den Abschnitten "Direktiven" und "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Um sicherzustellen, dass es im Einussbereich von Lenzing keine Menschenrechtsverletzungen gibt, hat Lenzing eine Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards. Weitere Informationen über Policies zur Achtung der Menschenrechte nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "S1 Arbeitskräfte des Unternehmens" (bezieht sich nur auf GRI 2-23).
Der Globale Verhaltenskodex von Lenzing deckt alle identizierten wesentlichen Auswirkungen und Risiken ab. Um an verschiedenen Standorten und Ländern auf der ganzen Welt eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen und Standards zu beachten, sind Compliance-Maßnahmen und geschäftsethisches Verhalten für Lenzing von entscheidender Bedeutung. Lenzing legt größten Wert auf die Integrität und das gesetzeskonforme Verhalten aller Mitarbeiter:innen sowie aller Geschäftspartner. Deshalb hat Lenzing ihre Grundsätze für regelkonformes Verhalten in ihrem Globalen Verhaltenskodex verankert. Er wurde 2023 vom Vorstand genehmigt und in Anlehnung an die Prinzipien des UN Global Compact erstellt. Damit unterstreicht er die Verpichtung, internationale Standards für Menschenrechte, Arbeit und Korruptionsbekämpfung aufrechtzuerhalten. Er dient allen Mitarbeiter:innen als Leitfaden und Ratgeber zugleich, damit diese in jeder Situation wissen, wie angemessen und regelkonform zu reagieren ist. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter:innen von Lenzing darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen den Globalen Verhaltenskodex schwerwiegende Konsequenzen (zivil-, straf-, verwaltungsstrafrechtliche und/oder disziplinarische Folgen bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses) nach sich ziehen. Der Verhaltenskodex ist im Intranet ("Lenzing Connect") für alle Mitarbeiter:innen in den Konzernsprachen verfügbar und auf der Unternehmenswebsite auch für externe Stakeholder zugänglich. Lenzings Globaler Verhaltenskodex wird sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die höchsten Standards der Unternehmensethik eingehalten werden. Der Group Compliance Ocer überwacht die Umsetzung und Einhaltung des Verhaltenskodex innerhalb der Organisation. Daneben wurden in verschiedenen Regionen lokale Compliance-Einheiten eingerichtet, um sicherzustellen, dass der Kodex in Übereinstimmung mit den lokalen Gesetzen und Vorschriften befolgt wird. Ergänzt wird der Globale Verhaltenskodex durch den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten, der die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Lieferanten hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken ausdrückt.
Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Dieser wurde 2017 von der Ethikkommission, der Geschäftsleitung und dem Group Compliance Ocer genehmigt und steht auf der Website von Lenzing bereit. Der Senior Vice President of Global Purchasing und der Senior Vice President of Commercial Pulp, Biorenery & Co-Products, Wood sind für seine Umsetzung zuständig. Um die Einhaltung dieses Kodex zu gewährleisten, sind die Lieferanten verpichtet, Lenzing und/oder ihren Vertretern nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren und Bewertungen mithilfe von Lieferantenbewertungsinstrumenten durchzuführen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Lenzing die Einhaltung der Kodex-Standards bewerten kann, in denen die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten der Lieferanten in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit, Arbeitsund Menschenrechte, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken beschrieben sind. Stellt Lenzing fest, dass ein Lieferant gegen den Kodex verstoßen hat, kann das Unternehmen die Geschäftsbeziehung beenden oder Korrekturmaßnahmen verlangen. Wenn der Lieferant keine Korrekturmaßnahmen ergreift, kann Lenzing laufende Aufträge stornieren und zukünftige Aufträge aussetzen. Lenzings Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten deckt den Wertschöpfungsaspekt der folgenden zwei Auswirkungen sowie ein Risiko ab: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten; Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten).
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. In dieser Policy bevorzugt Lenzing Lieferanten, die den FSC®- oder PEFC-Standards entsprechen. Auch Lenzings Lieferanten halten sich an diese Policy und führen alle Tätigkeiten unter Berücksichtigung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken durch.
Die Policy für Holz und Zellsto deckt den Wertschöpfungsaspekt der folgenden zwei Auswirkungen sowie ein Risiko ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung derTransparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten).
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Der Group Compliance Ocer ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Whistleblower-, Kartellrechts-, ABC- und Investigation-Direktiven verantwortlich ist, nachdem diese vom Vorstand genehmigt wurden. Auf Standortebene sind die lokalen Standortleiter für die Einführung und Umsetzung dieser Direktiven verantwortlich. Die Anti-Geldwäsche-Direktive wird vom Group Compliance Ocer erlassen, nachdem sie vom Vorstand genehmigt wurde. Der Vice President Corporate Treasury, der Senior Vice President Global Purchasing und der Senior Director Global Commercial Excellence sind für ihre Umsetzung verantwortlich. Auf Standortebene sind die lokalen Standortleiter für die Einführung und Umsetzung dieser Richtlinien verantwortlich. Für die Direktive zum Schutz von Know-how ist der Leiter der Abteilung Global Innovation die ranghöchste Person, die für ihre Umsetzung verantwortlich ist. Die Direktiven gelten für die gesamte Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den höchsten Standards ethischer Geschäftsprinzipien und verpichtet sich zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusnanzierung. Geldwäsche zielt darauf ab, Geld aus illegalen Transaktionen in den legalen Kreislauf zu bringen. Terrorist:innen versuchen, Geld aus illegalen und auch legalen Transaktionen für terroristische Aktivitäten zu beschaen. Lenzing vermeidet Geschäfte mit Kriminellen und stellt durch eine Reihe von Präventivmaßnahmen sicher, dass nicht unwissentlich Beihilfe zur Geldwäsche und Terrorismusnanzierung geleistet
wird. Die Anti-Geldwäsche-Direktive beschreibt die bei Lenzing implementierten Prozesse und Kontrollmechanismen. Die Direktive wurde im Jahr 2020 eingeführt. Im Jahr 2022 wurden Instrumente für den KYC-Prozess (Know Your Counterpart) eingeführt, um Lenzing Geschäftspartner zu identizieren und ihre Identität zu überprüfen. Darüber hinaus können Geschäftspartner auf negative Medien, Politisch exponierte Person (PEP) und Sanktionen überprüft werden, um das Risiko von Geschäftsbeziehungen mit illegalen Geschäftsaktivitäten zu vermeiden.
Die Anti-Geldwäsche Direktive deckt die beiden folgenden Auswirkungen ab, wobei die zweite die Wertschöpfungskette betrit: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
Lenzing duldet kein Geschäftsverhalten, keine Transaktionen oder Aktivitäten, die gegen die geltenden Kartellrechts- und Wettbewerbsgesetze verstoßen, und beteiligt sich nicht an solchen. Das Unternehmen beachtet geltende Handelsgesetze und -beschränkungen der Vereinten Nationen oder anderer nationaler oder supranationaler Körperschaften oder Regierungen. Um zu gewährleisten, dass alle relevanten kartellrechtlichen Vorschriften in der Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden, dient die interne Kartellrechts Direktive als Ergänzung zum Globalen Verhaltenskodex. Sie gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit geltendem Wettbewerbsrecht. Sie informiert alle Mitarbeiter:innen über das korrekte Verhalten im Umgang mit Geschäftspartnern und zeigt auf, welche Aktivitäten ein erhöhtes Risiko für Kartellrechtsverstöße darstellen können. Darüber hinaus trägt diese Direktive dazu bei, das Vertrauen in den Geschäftsbeziehungen zu fördern, Lenzings Reputation zu wahren sowie Kosten, Risiken und Schäden, die durch einen Verstoß gegen das Kartellrecht entstehen, zu vermeiden oder zu reduzieren.
Die Kartellrechts-Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt
Die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive (ABC-Direktive) ergänzt den Globalen Verhaltenskodex von Lenzing, indem sie globale Mindeststandards festlegt, um zu gewährleisten, dass die Aktivitäten von Lenzing ethisch korrekt und integer durchgeführt werden. Die ABC-Richtlinie steht im Einklang mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption. Ziel dieser Direktive ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden. Die Direktive gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Anti-Korruptionsgesetzen, einschließlich des österreichischen Strafgesetzbuches, des United Kingdom Bribery Act 2010 und des U.S. Foreign Corrupt Practices Act. Die Direktive deniert klar, was unter Bestechung, Korruption und Beschleunigungsgeldern zu verstehen ist, und legt fest, was als akzeptables Verhalten gilt. Die Entgegennahme und das Überreichen von Geschenken sowie die Annahme und Gewährung von Bewirtungen oder Einladungen bedürfen, je nach Geldwert, einer besonderen Genehmigung im Rahmen des Registrierungstools für Geschenke und Bewirtungen. Für alle Standorte wurden landesspezische Grenzwerte festgelegt.
Darüber hinaus entwickelt die Rechtsabteilung derzeit eine neue Policy zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption, die ab dem nächsten Geschäftsjahr in Kraft tritt. Diese Policy wird ausgehend von der bestehenden ABC-Direktive Lenzings Bemühungen weiterentwickeln und eine spezischere Anleitung zu Themen im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Bestechung und Korruption bieten. Dies ist Bestandteil des fortwährenden Einsatzes für eine ethische und integre Unternehmensführung, um so die Einhaltung aller einschlägigen Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe sicherzustellen.
Die ABC Direktive deckt die folgenden drei Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt.
Spezialisierung und Innovationskraft sind Schlüsselfaktoren für den weltweiten Erfolg von Lenzing. In der heutigen Zeit gehören Informationen und Know-how als Ergebnis von Investition in Forschung und Entwicklung, Kreativität und unternehmerischer Initiative zu den wichtigsten Faktoren für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Wettbewerbsvorteilen. Das Know-how ist für Lenzing wichtiges Kapital, das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bewahrt und geschützt werden muss. Der Schutz von Know-how bezieht sich nicht nur auf die Technologieführerschaft von Lenzing, sondern erstreckt sich auch auf die vielen anderen weltweiten Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich Geschäftsgeheimnisse. Alle Mitarbeiter:innen sind Schlüsselfaktoren im zukünftigen Know-how-Schutzprogramm von Lenzing und daher von dem in dieser Direktive beschriebenen Prozess zum Know-how-Schutz direkt betroen.
Die Know-How-Schutz Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt.
Der Zweck dieser Compliance-Investigation-Direktive ist es, einen Rahmen für die Untersuchung von wesentlichen und begründeten Verstößen gegen Gesetze, den Lenzings Globalen Verhaltenskodex oder interne Policies und Direktiven, wie sie im Intranet dargelegt sind, festzulegen.
Die Investigation Direktive deckt die folgenden drei Auswirkungen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
2024 unterzeichnete der Vorstand eine überarbeitete Fassung der Whistleblower-Direktive von 2017, die anschließend in Kraft trat. Die überarbeitete Fassung trägt neuen Vorschriften Rechnung und wird regelmäßig geprüft und gegebenenfalls angepasst, um ihre Relevanz zu gewährleisten. Der Zweck der Lenzing-Whistleblower-Direktive ist es, alle Mitarbeiter:innen zu ermutigen, in gutem Glauben mögliche Verstöße gegen Gesetze, den Globalen Verhaltenskodex oder die internen Regeln und Grundsätze von Lenzing anzusprechen. Die Direktive zielt darauf ab, allen Mitarbeiter:innen eine konkretere Orientierung und Information in die Hand zu geben, wie Compliance-Bedenken im Hinblick auf tatsächliche oder mögliche Regelverstöße gemeldet werden können. Sie macht klar, dass bei Erstattung von Hinweisen mit guten Absichten (d.h. mit dem begründeten Verdacht, dass ein potenzieller Verstoß aufgetreten ist, gerade erfolgt oder wahrscheinlich auftreten wird) die Beteiligten vor nachfolgender Bestrafung, Diskriminierung, Vergeltung, Benachteiligung, Belästigung oder Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses aufgrund einer solchen Meldung geschützt werden. Lenzing nimmt alle im Rahmen der Whistleblower-Direktive geäußerten Bedenken ernst und legt in dieser Direktive klare Prozesse fest, wie Hinweise intern behandelt werden, wer in notwendige Untersuchungen einbezogen wird und welche Konsequenzen festgestellte Verstöße nach sich ziehen. In der Direktive wird die Überwachung nicht erwähnt, jedoch werden die Wirksamkeit, die Verfügbarkeit und die allgemeine Akzeptanz des Hinweisgebersystems durch eine Integritätsumfrage bewertet.
Die Whistleblower Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
Lenzing nimmt Beschwerden ernst und stößt bei Bekanntwerden von potenziellen negativen Auswirkungen umgehend entsprechende Maßnahmen an. Lenzing hat Beschwerdemechanismen mit verschiedenen internen Meldewegen für Mitarbeiter:innen eingerichtet. Zudem gibt es die Möglichkeit, Bedenken über ein Online-Tool zu melden, das allen Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Kunden, Lieferanten und anderen Personen weltweit zur Verfügung steht. Das Online-Tool ist auch über die Lenzing Website unter folgendem Link zu erreichen: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ.
Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, ist seit 2017 ein online-basiertes Whistleblower-System verfügbar. Auch Lenzings Joint-Venture LD Celulose verfügt über ein eigenes Whistleblower-System. Beschwerden können intern persönlich, per Telefon oder per E-Mail z.B. an Vorgesetzte, den Betriebsrat oder den Group Compliance Ocer gerichtet werden. Darüber hinaus ist das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") für jeden auf der Lenzing Website frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern (verfügbar in allen relevanten Sprachen der Produktionsstandorte: Englisch, Deutsch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Thai und Portugiesisch). Nicht nur Mitarbeiter:innen können Bedenken und Vorfälle melden, sondern auch Kunden, Lieferanten und andere Dritte in aller Welt. Dank dieses Systems können Bedenken anonym und ohne Angst vor Vergeltung weltweit gemeldet werden, da die Systemfunktion zum Schutz der Anonymität von einer unabhängigen Stelle bestätigt wurde. Der professionelle Umgang mit den Information schützt sowohl die Whistleblower:innen als auch die betroenen Personen.
Die Meldungen werden gemäß der internen Investigation-Direktive gezielt bearbeitet (siehe Abschnitt "Direktiven" (G1-1) in diesem Kapitel). Gemeldete Vorfälle werden von Jurist:innen geprüft (gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern) und an den Group Compliance Ocer oder den Local Compliance Ocer weitergeleitet. Die Meldungen werden von eigens hierfür bestellten Mitarbeiter:innen bearbeitet. Die mit der Durchführung des Verfahrens beauftragten Personen sind verpichtet, die Vertraulichkeit zu wahren. Falls erforderlich werden andere Abteilungen und Personen in die Verarbeitung des Vorfalls einbezogen, falls die Umstände es erfordern. Die Meldungen werden auf Einzelfallbasis bearbeitet, es werden situationsbezogene Maßnahmen festgelegt und, falls erforderlich wird, ein Untersuchungsteam gebildet. Dieses Team besteht aus Mitarbeiter:innen und Führungskräften, die selbst nicht am Vorfall beteiligt sind. Die Identität der betroenen Person wird vertraulich behandelt und die Verfahren bieten wirksamen Schutz vor Vergeltungsmaßnahmen gegen Hinweisgeber:innen (sofern deren Identität oengelegt wurde). Es werden Empfehlungen ausgesprochen, ob die Untersuchung fortgesetzt oder eingestellt werden soll. Dem Vorstand wird monatlich über den Stand der Compliance und laufende Untersuchungen berichtet. Zusätzlich wird der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vierteljährlich über die gemeldeten Vorfälle informiert.
Die Mitarbeiter:innen werden in Bezug auf das Hinweisgebersystem geschult (siehe Abschnitt "Compliance-Schulungen" in diesem Kapitel). Auch die Personen, die mit den gemeldeten Anliegen befasst sind, werden geschult. Die Wirksamkeit, Verfügbarkeit und allgemeine Annahme des Whistleblower-Systems werden im Rahmen einer Integritätsumfrage bewertet. Ein wissenschaftliches Team begleitet die Umfrage, um deren Objektivität zu gewährleisten. An der letzten Integritätsumfrage im Jahr 2023 nahmen 4.510 Mitarbeiter:innen teil.
Treten tatsächlich negative Auswirkungen auf Mitarbeiter:innen ein, wird individuelle Abhilfe geleistet, da es keinen konzernweiten Abhilfeprozess gibt.
Alle Direktiven im Zusammenhang mit dem Thema Unternehmensführung behandeln das Thema Schulungen. Es wird eine umfassende Training-Direktive ausgearbeitet, um spezische Schulungen bestimmten Positionen zuzuweisen. Bei der Ausarbeitung der Direktive wird eine Risikobewertung durchgeführt, um die risikobehafteten Positionen genauer zu denieren und sie innerhalb der Organisation zu identizieren. Für diese gibt es dann spezielle Schulungen. Durch diesen Ansatz wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter:innen über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um ihre Funktionen eektiv und ethisch wahrzunehmen. Das unterstreicht zusätzlich Lenzings Bekenntnis zu Integrität und Compliance. Die Direktive tritt im nächsten Geschäftsjahr in Kraft.
Folgende Positionen wurden im Rahmen der Compliance-Risikobewertung als risikobehaftete Positionen identiziert: Global Legal, IP and Compliance; Global Health, Safety & Environment; Global Purchasing; Global Supply Chain; Corporate Treasury; Corporate Human Resources; Corporate Audit & Risk; Corporate Accounting; Corporate Tax; Corporate Sustainability; Corporate Communications; Commercial Textiles; Commercial Nonwovens. Diese Abteilungen werden aufgrund ihres Tagesgeschäfts als risikobehaftet eingestuft, da sie Beziehungen zu öentlichen Stellen, Behörden und deren Vertretern sowie Beauftragten, Distributoren, Rechtsanwälten, Zollbeamten, Lieferanten und in einigen Fällen Dienstleistern unterhalten und aufgrund ihrer Kerntätigkeiten interne Kontrollen einrichten müssen, um Korruption, Geldwäsche, Betrug, Veruntreuung und sonstige Risiken zu verhindern.
[ESRS G1-2; GRI 204-1, 308-1, 308-2, 414-1]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt wurden nicht von einer anderen externen Stelle als dem Wirtschaftsprüfer validiert.
Alle Policies und Direktiven werden im täglichen Umgang mit den Lieferanten umgesetzt. Lenzing kann dabei als Vorbild für das Geschäftsverhalten in der Branche dienen, gleichzeitig aber auch die gleichen Standards von ihren Geschäftspartnern erwarten.
Innerhalb der Lenzing Gruppe wird der Einkauf von Holz, Faserzellsto und Chemikalien von drei verschiedenen Teams abgedeckt. Lenzing ist bestrebt, Einkaufsrisiken wie größere Preisschwankungen und Lieferengpässe durch verlässliche, langfristige Lieferbeziehungen und aktives Lieferantenmanagement zu minimieren.
Die wichtigsten beschaten Materialien sind (in der Reihenfolge des jährlichen Beschaungsvolumens): Holz, Faserzellsto, Natronlauge, Schwefelsäure, Schwefel, Schwefelkohlensto, Schwefeldioxid und Magnesiumoxid.
Im Jahr 2024 wurden bei der Überprüfung der Risikolieferanten keine Lenzing Lieferanten mit signikanten tatsächlichen oder potenziellen negativen Umweltauswirkungen identiziert
Die bedeutendsten verwendeten Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaungsvolumen sind: Natronlauge (NaOH), Kohlenstodisuld (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, Modikatoren, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Die Zahlen zur Chemikalienbeschaung werden aus Vertraulichkeitsgründen nicht oengelegt.
Das Ziel, 80 Prozent der wichtigsten Chemikalienlieferanten (nach Einkaufswert) zu bewerten, wurde 2019 erreicht. Zusätzliche Lieferanten werden weiterhin geprüft (Tabelle 65). Die Lieferantenbasis kann sich entsprechend dem vorherrschenden Marktumfeld ändern. Daher ist das aktuelle Ziel darauf ausgerichtet, die Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Beschaungsausgaben entfallen, fortlaufend einzubeziehen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern (Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"). Dieses Ziel wurde auch auf andere Bewertungsmöglichkeiten als EcoVadis ausgedehnt. Als Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels hat Lenzing Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemiekalienlieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die Festlegung von Treibhausgas (THG)- Reduktionszielen, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie über die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpichtung zur Sorgfaltspicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Picht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen nden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von Informationen von der EcoVadis-Website. Einkäufer:innen, die an diesen Initiativen teilnehmen, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen. Bei Lenzing steht eine Lieferkettenexpertin mit Rat und Tat zur Seite. Sie koordiniert und fördert Nachhaltigkeitspraktiken, die für Einkäufer:innen relevant sind.
Weitere Informationen hierzu nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Derzeit laufen aktive Verhandlungen mit den Lieferanten bezüglich ihrer Einbeziehung in die Nachhaltigkeitsbewertung. Über 800 Lieferanten wurden bereits mithilfe des EcoVadis-Tools nach sozialen und ökologischen Kriterien bewertet.
| 2017 beantwortet haben | |
|---|---|
| 2024 | 824 |
| 2023 | 608 |
| 2022 | 387 |
| 2021 | 163 |
| 2020 | 152 |
| 2019 | 102 |
| 2018 | 93 |
| 2017 | 82 |
| Regionale Herkunfta von Chemikalien |
|||
|---|---|---|---|
| Regionale Herkunft | Keine regionale Herkunft | ||
| 2024 | 87 % | 13 % | |
| 2023 | 88 % | 12 % | |
| 2022 | 73 % | 27 % | |
| 2021 | 94 % | 6 % |
a) Regional ist deniert als das gleiche Land und die benachbarten Länder, in denen sich die wesentlichen Betriebsstätten benden. Zu den wesentlichen Betriebsstätten zählen alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe.
Im Jahr 2024 wurden 80 Prozent aller eingekauften Chemikalien (in Tonnen) von 36 Lieferanten (im Vergleich zu 30 Lieferanten im Jahr 2023) geliefert. Im Jahr 2022 wurde aufgrund der Knappheit von Natronlauge auf dem europäischen Markt eine höhere Menge aus anderen Regionen importiert. Im Laufe des Jahres 2023 stabilisierte sich diese Verfügbarkeit kontinuierlich, was zu einem höheren Anteil an regional bezogenen Chemikalien im Vergleich zu 2022 führte.
Holz und Faserzellsto sind die wichtigsten Rohstoe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie eine nachhaltige Beschaung anstrebt, die sich auf Umweltzertikate sowie einen verantwortungsvollen und ezienten Einsatz dieser wertvollen Ressourcen stützt.
Lenzing bezieht Holz und Faserzellsto aus naturnahen Wäldern (gemäß der Denition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen60, FAO, zu denen natürlich nachwachsende und angepanzte Wälder mit einer ähnlichen Artenzusammensetzung wie die natürlichen Wälder in dem betreenden
https://www.fao.org/forestry-fao/25853-
0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [Aufgerufen am 26. Februar 2025]
Gebiet gehören) und aus Plantagen (gemäß FAO61 -Denition), nicht jedoch aus Urwäldern, natürlichen Wäldern sowie ursprünglichen und gefährdeten Wäldern.
Bei einem geschätzten Faserzellstoertrag aus Holz von 40 Prozent lässt sich grob abschätzen, dass der gesamte Holzeinsatz für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern der Lenzing Gruppe etwa 2,5 Mio. Tonnen (Trockenmasse) beträgt, die sich aus dem Bedarf für die Eigenproduktion und den zugekauftem Faserzellsto zusammensetzen.
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoproduktion kauft Lenzing Faserzellsto am Weltmarkt zu – meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Andererseits wird ein Teil des selbst produzierten Zellstoes auf dem Weltmarkt weiterverkauft. 2024 bezog die Lenzing Gruppe Faserzellsto von den folgenden Lieferanten (in alphabetischer Reihenfolge):
| der Lenzing Gruppe (2024) | Tabelle 67 |
|---|---|
| Lieferant | Land |
| AustroCel Hallein GmbH | Österreich |
| Georgia-Pacic LLC | USA |
| International Paper | USA |
| Lenzing AG | Österreich |
| Lenzing Biocel Paskov a.s. | Tschechien |
| LD Celulose (Lenzing Gruppe) | Brasilien |
| Rayonier Advanced Materials | USA, Kanada |
| Sappi Ltd. | Südafrika, USA |
| Södra Skogsägarna ekonomisk förening | Schweden |
| Re:NewCell AB | Schweden |
Die regionale Holzversorgung ist für Lenzing wichtig, weil sie eine Maßnahme zur Verringerung der THG-Emissionen durch den Transport darstellt. Lenzing ist bestrebt, das Holz für ihre Zellsto werke in Europa so lokal wie möglich zu beschaen. Lenzing betreibt drei Zellstowerke, in denen Holz zu Faserzellsto verarbeitet wird. Am Standort Lenzing (Österreich) werden hauptsächlich Buche sowie kleine Mengen von anderen Harthölzern und Fichte verarbeitet. Die Anlage in Paskov (Tschechien) verwendet dagegen meist Fichte. Die Anlage in Indianópolis (Brasilien) verarbeitet ausschließlich Eukalyptus aus eigener Plantage.
Buche und Fichte nach Ländern, 2022 bis 2024. "Andere Länder" für den Standort Lenzing sind Frankreich, die Schweiz, Kroatien und Polen. Abb. 18



Der regionale Anteil der Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Zur Gewährleistung ezienter Logistik, also kurzer Transportwege und Lieferfristen, wird der Großteil des benötigten Holzes regional beschat. DerAnteil regionalen62 Holzes am Standort Lenzing (Österreich) betrug im Jahr 2021 95,2 Prozent, 2022 93,8 Prozent und 2023 96,5 Prozent. Am Standort Paskov (Tschechien) bendet sich der Anteil der regionalen Versorgung seit 2019 konstant bei 100 Prozent. Die zugrunde liegenden Zahlen sind dem Anhang zu entnehmen.
Das Zellstowerk in Brasilien, ein Joint Venture mit Dexco namens LD Celulose, nutzt Holz aus seinen eigenen Plantagen. Gegenwärtig werden rund 93.908 Hektar Plantagen bewirtschaftet, darunter rund 22.980 Hektar (Tabelle 42 im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme") geschützte Fläche, welche nicht der Holzbeschaung dienen, sondern dem Schutz von Flora, Fauna und lokalen Gewässern gewidmet sind. Diese Plantagen arbeiten vollständig in Übereinstimmung mit den Richtlinien und hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaung von Holz und Zellsto sowie nach den Anforderungen der führenden Zertizierungssysteme.
Der für die Holzversorgung von LD Celulose zuständige Forstbetrieb bendet sich in Triângulo Mineiro im Bundesstaat Minas Gerais. Das Gebiet, in dem LD Celulose Plantage eingerichtet wurde, war seit den 1970er-Jahren für die Viehzucht und intensive Landwirtschaft, aber auch für den Eukalyptusanbau genutzt. Für die LD-
61 Terms and Denitions, FRA 2020, FAO, 2018 (http://www.fao.org/3/I8661EN/i8661en.pdf)
62 Die regionale Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Celulose-Plantage wurde kein ursprünglicher (Primär-)Wald umgewandelt. Die aktuellen Formen der Landnutzung auf der Plantage sind in der Tabelle "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen" im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme" beschrieben. Die Plantagen sind über 800 km vom Amazonas-Regenwald entfernt.
Die wichtigsten Lieferanten werden im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Neben den regelmäßigen Audits führt Lenzing auch spezielle Evaluierungen sowohl für neue als auch für etablierte Lieferanten im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Einhaltung der Umwelt- und Sicherheitsstandards durch. Die Lieferanten werden regelmäßig befragt und mit Unterstützung von externen Experten hinsichtlich Umwelt- und Sicherheitsaspekten bewertet. Anschließend erfolgt eine abschließende Bewertung. Das Ergebnis wirkt sich auf die Gesamtbewertung des Lieferanten aus und stellt ein wesentliches Kriterium für die langfristige Zusammenarbeit dar.
Die relevantesten Lieferanten für Lenzing sind jene, die aufgrund ihrer Größe und ihres Volumens ein erhöhtes Risiko bergen. Zellstoieferanten werden anhand eines Due-Diligence-Prozesses bewertet, das den Kriterien für FSC® Controlled Wood folgt. Dieser beinhaltet die jährliche Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung der Faserzellstoieferanten anhand eines umfassenden Fragebogens, der u. a. Aspekte wie Beschaungsstandards, Liefergebiete, Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und THG-Emissionen abdeckt. Die Ergebnisse der Umfrage werden genutzt, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu identizieren und die zukünftigen Aktivitäten von Lenzing zur Einbeziehung der Lieferanten zu steuern.
Alle Holzlieferanten (über 600 im Jahr 2024, die Hälfte davon in Privatbesitz) in allen Beschaungsländern werden einmal jährlich bewertet. Dabei wird ein Bewertungssystem verwendet, das den Kriterien von FSC® Controlled Wood und PEFC Controlled Sources folgt. Alle Faserzellstoieferanten sind nach den führenden Waldzertizierungssystemen zertiziert und beliefern Lenzing mit zertiziertem oder kontrolliertem Faserzellsto.
Das Managementsystem für die Holzbeschaung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz für die Zellstoproduktion aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertizierungssysteme FSC® und PEFC (Abb. 19). 100 Prozent der von Lenzing verwendeten Hölzer und Faserzellstoe sind entweder FSC® oder PEFC-zertiziert oder werden entsprechend dieser Standards kontrolliert (Abb. 20).
Die folgenden Abbildungen zeigen den Zertizierungsstatus des gesamten von Lenzing für die Regeneratfaserproduktion verwendeten Holzes oder Zellstoes – sowohl direkt durch Eigenbeschaffung für die Faserzellstoanlagen der Lenzing Gruppe als auch indirekt durch den Zukauf von Faserzellsto. Alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind FSC®-CoC-zertiziert (Chain of Custody). Die PEFC-CoC-Zertizierung für mehrere Standorte umfasst derzeit fünf Standorte (Tabelle 68).
| Standort | Land | Hauptprodukte | FSC®-CoC | PEFC-CoC |
|---|---|---|---|---|
| Lenzing | Österreich | Viscose, Modal, Lyocell, Faserzellsto |
• | • |
| Paskov | Tschechien | Faserzellsto | • | • |
| Purwakarta | Indonesien | Viscose | • | • |
| Nanjing | China | Viscose, Modal | • | • |
| Heiligenkreuz | Österreich | Lyocell | • | n. a. |
| Grimsby | Großbritannien | Lyocell | • | n. a. |
| Mobile | USA | Lyocell | • | • |
| Prachinburi | Thailand | Lyocell | • | n. a. |
| Indianópolis | Brasilien | Faserzellsto | • | n. a. |
PEFC wird hauptsächlich für Holz aus Mitteleuropa verwendet. Die FSC®-Zertizierung von Wäldern ist in dieser Region nicht weit verbreitet. Daher ist der Großteil des bezogenen Holzes zurzeit PEFCzertiziert und erhält nach einem Due-Diligence-Prozess an den Lenzing Standorten den Status FSC® Controlled Wood. Daher ist das gesamte beschate Holz in der Lenzing Gruppe entweder durch das FSC®-Zertizierungssystem zertiziert oder dadurch kontrolliert (Abb. 21). Der Standort Lenzing verfügt seit mehr als zwei Jahrzehnten über eine PEFC-CoC-Zertizierung. Diese wird seit 2016 durch eine FSC®-CoC-Zertizierung ergänzt.
Zertizierungsstatus Abb. 19 22 % FSC® Controlled Wood 39 % FSC® Mix 29 % FSC® 100 % 10 % 0 % Nicht zertiziert PEFC
Zertizierungsstatus des gesamten Holzbedarfs an den Produktionsstandorten von Lenzing, direkt und in Form von zugekauftem Faserzellsto. Basis: verwendeter Faserzellsto nach Gewicht.
22 % Zertizierungsstatus – Insgesamt zertiziertes und kontrolliertes Holz Abb. 20

"Zertiziert" ist die Summe aus "FSC®-Mix", "FSC® 100%" und "PEFC" und stellt die Menge an Faserzellsto dar, die zur Herstellung von Fasern mit dem entsprechenden Chain-of-Custody-Zertikat zur Verfügung steht.

Zertizierungsstatus – FSC® Mix und FSC® Controlled Wood
"FSC® CW gesamt" bezeichnet das gesamte kontrollierte Holz, FSC® Controlled Wood, plus PEFC-zerti
ziertes Holz, das nach dem Lenzing Due Diligence-Prozess als FSC® Controlled Wood anerkannt wurde. Der FSC®-Mix-Anteil entspricht der Menge an Zellsto, der mit einem FSC®-Mix Chain-of-Custody-Zerti
kat geliefert wird.
Faserzellstoieferanten können mehr als ein forstbezogenes Zertikat besitzen. Die meisten der in Nordamerika ansässigen Faserzellstoieferanten tragen auch das Zertikat der Sustainable Forest Initiative (SFI), die ebenfalls ein nationales Mitglied des globalen PEFC-Zertizierungssystems ist und von diesem voll anerkannt wird.
Ausführliche Erläuterungen zu den Zertikaten, zu kontrolliertem Holz und zum internen Due-Diligence-System nden Sie im aktuellen Fokuspapier "Wood and Pulp".
Forstbetriebe sind in Mitteleuropa in der Regel nicht sehr groß. Viele kleine Waldbesitzer, für die die Forstwirtschaft ein Zusatzeinkommen darstellt, nehmen nicht an Zertizierungsverfahren teil. Daher muss Lenzing hin und wieder verlässliche, aber begrenzte Mengen an solchem Holz beschaen, das nicht nach FSC® oder PEFC zertiziert ist. Diese Art von Holz wird jedoch gemäß diesen Standards kontrolliert. Außerdem sorgen die strengen Forstwirtschaftsgesetze und deren Durchsetzung in Mitteleuropa dafür, dass alle Waldbesitzer nachhaltig wirtschaften müssen. Die Lenzing Policy für Holz und Zellsto und der Verhaltenskodex für Lieferanten sind Teil aller Holzeinkaufsaktivitäten und werden den potenziellen Lieferanten vor Beginn einer Geschäftsbeziehung vorgelegt. Nur wenn diese Bedingungen akzeptiert werden, kann ein Betrieb an Lenzing liefern.
Der Due-Diligence-Prozess von Lenzing für die Holz- und Faserzellstobeschaung sieht regelmäßige formale Audits vor. Noch wichtiger ist jedoch der tägliche informelle, persönliche Kontakt des Lenzing Einkaufsteams mit den Lieferanten. Lieferantenverträge können als Reaktion auf schwerwiegende Verstöße gegen Nachhaltigkeitsaspekte gekündigt werden. Dies ist in der Vergangenheit gelegentlich geschehen, wenn Lieferanten bestimmte Probleme nicht behoben haben. 2024 gab es keinen solchen Fall.
Abb. 21
[ESRS G1-3; GRI 2-16, 2-26, 3-3d, 205-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Ziel des Aufbaus und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance Management Systems ist es, Compliance-Verstöße gegen die Interessen des Unternehmens zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren sowie Haftungsrisiken und Reputationsschäden zu vermeiden. Ferner soll es die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen des Unternehmens beraten und schützen sowie die Ezienz durch die Koordination der bestehenden Compliance-Aktivitäten steigern. Das Compliance Management System entspricht der folgenden Struktur (Abb. 22).
Compliance basiert auf den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe und fördert durch Maßnahmen die Integrität im Unternehmen. Formale Strukturen, wie die Zuweisung von Verantwortlichkeiten, die laufende Überwachung sowie Strukturen für Kommunikation, Evaluierung und Dokumentation sind wesentliche Bestandteile des Compliance Management Systems.
Das laufende Compliance-Programm basiert auf den folgenden Säulen:
In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates im Februar, September und November 2024 berichtete der Compliance Ocer in einem gesonderten Tagesordnungspunkt über Inhalt, Zielsetzung und Stand der Compliance-Organisation, den Aufbau des Compliance Management Systems, Schulungen, interne und externe Untersuchungen sowie verschiedene Compliance-Maßnahmen (Kommunikation, Umfragen).

Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, wurde 2017 ein online-basiertes Whistleblower System eingerichtet. Weitere Einzelheiten (ESRS 2 MDR-A) nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen zum Erkennen von Compliance-Risiken und Schwachstellen" (G1-1) in diesem Kapitel.
Um die Einhaltung aller Richtlinien zu gewährleisten und rasch auf Verstöße zu reagieren, ist es wichtig, dass die höchsten Leitungsorgane von den Bedenken in Kenntnis gesetzt werden. Weitere Informationen dazu nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht).
Alle öentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ. Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über Lenzings Intranet zugänglich. Sie werden in den folgenden Sprachen bereitgestellt: Deutsch, Englisch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Portugiesisch und Thai.
Der oder die Dokumentenverwalter:in ("Verwalter:in") im Bereich Compliance ist der Group Compliance Ocer, der somit die Verantwortung für die Weitergabe eines Dokuments an die entsprechenden Geschäftseinheiten trägt. Compliance-Guidelines und - Materialien werden in Lenzings Intranet gespeichert und den Compliance-Stakeholdern zur Verfügung gestellt. Die Ressourcen werden von Lenzing Global Compliance verwaltet, aktualisiert und ergänzt.
Eine wichtige Grundvoraussetzung für "richtiges" Verhalten ist das Verständnis für Regeln und Vorschriften. Daher wurde im Berichtsjahr das eLearning kontinuierlich erweitert, um den relevanten Zielgruppen die wichtigsten Inhalte der Compliance Direktiven zu vermitteln. Neue Mitarbeiter:innen erhalten eine Willkommensmappe mit dem Lenzing Globalen Verhaltenskodex. Darüber hinaus werden an allen Standorten den Mitarbeiter:innen mit IT-Zugang (ca. 6.000 Mitarbeiter:innen) einmal pro Jahr vorgeschriebene eLearning-Kurse zugewiesen. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer den Inhalt des eLearning-Kurses verstanden haben, gilt er nur dann als abgeschlossen, wenn beim Abschlussquiz mindestens 80 Prozent erreicht werden. Folgende eLearning-Themen sind für alle Mitarbeiter:innen, einschließlich Vorstand, vorgeschrieben: Globaler Verhaltenskodex, Whistleblower System und Know-how-Schutz. Manche Mitarbeiter:innen werden zu diesen Themen persönlich geschult, aber 89 Prozent der Mitarbeiter:innen (von 6.181 Mitarbeiter:innen), denen die e-Learning-Schulungen zugewiesen wurden, haben diese 2024 abgeschlossen.
Allen Angestellten sowie dem Vorstand (3.405 Mitarbeiter:innen) wurde auch die Pichtschulung zur ABC Direktive zugewiesen. 97 Prozent davon haben diese Schulung absolviert.
Risikofunktionen wurden spezielle Schulungen zugewiesen. 267 Mitarbeiter:innen wurden Schulungen zum Kartellrecht zugewiesen und mehr als 92 Prozent davon haben diese absolviert. Eine neue Schulung zur Geldwäschebekämpfung wurde 354 Mitarbeiter:innen zugewiesen. 83 Prozent davon haben sie absolviert.
Der Aufsichtsrat nahm 2024 an der eLearning-Schulung zum Globalen Verhaltenskodex und zur ABC Direktive teil.
2023 verschickte die Abteilung Group Compliance eine Risikoumfrage an die Leitung aller Standorte, um mögliche Risiken und Verbesserungsmöglichkeiten für die Bemühungen um ein solides Geschäftsgebaren zu identizieren. In der Risikoumfrage wurden die Teilnehmer gefragt, ob den Mitarbeiter:innen die Policies des Unternehmens, wie der Verhaltenskodex und das Whistleblower System, bekannt sind. Zudem sollte sie Aufschluss darüber bieten, ob die Führungskräfte bei der Einhaltung dieser Leitlinien mit gutem Vorbild vorangehen. Die Ergebnisse wurden 2024 veröentlicht und analysiert und die Verbesserungen werden 2025 umgesetzt.
Im Jahr 2024 wurde das sogenannte "Compliance-Cockpit" genehmigt, das darauf abzielt die Bemühungen zur Verbesserung des Geschäftsgebarens zu bündeln. Das Paket umfasst die Verbesserung des Whistleblower-Tools und des Tools für Geschenke und Bewirtung sowie die Einführung eines Tools zur Registrierung von Interessenkonikten und eines Policy Managers (Empfang, Lesen und Bestätigung von Richtlinien). Die Maßnahme wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
[ESRS G1-4; GRI 2-27, 205-3, 308-1, 308-2, 414-1]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden von keiner externen Stelle außer dem Wirtschaftsprüfer validiert.
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung bis 2025. |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
Status in 2024 Mehr als 800 der Lieferanten von Lenzing werden von EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbindung von Lieferanten ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die Einkäufer bestrebt sind, einen möglichst großen Teil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubinden. Rund 60 Prozent der globalen Beschaungsausgaben, einschließlich Holz und Zellsto, wurden von diesen Bewertungen erfasst. Die mit den wichtigsten Chemielieferanten unterzeichneten Lieferverträge enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
Das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" ist konform mit dem Globalen Verhaltenskodex, dem Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und der Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, indem es die Einhaltung ethischer Geschäftspraktiken, die Achtung der Menschenrechte und das Bekenntnis zu den ESG-Kriterien in der Lieferkette sicherstellt. Damit trägt es zu den weltweiten Bemühungen um eine bessere ökologische und soziale Performance bei, wie etwa Verringerung des CO2-Fußabdrucks, Erhalt natürlicher Ressourcen und Förderung fairer Arbeitspraktiken. Die Berechnung berücksichtigt einerseits das gesamte Beschaungsvolumen des Jahres 2023 aus der globalen Beschaung (außer Holz und Zellsto) und den Anteil der Lieferanten, der im Jahr 2024 bewertet wurde. Andererseits wurden mindestens 99 Prozent der Holz- und Zellstoieferanten (gemessen am Beschaungsvolumen) durch Forstzertizierungssysteme und/oder interne Due-Diligence-Prüfungen bewertet. Der gewichtete Durchschnitt dieser beiden Komponenten ergibt den endgültigen Prozentsatz der bewerteten Beschaungsausgaben.
Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Einbeziehung der Lieferanten" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Gemeldete Vorfälle werden über das Whistleblower-System in der Abteilung "Legal, IP und Compliance" erfasst.
Von 65 Fällen, die über das Whistleblower-System der Lenzing Gruppe gemeldet wurden, und 96 Fällen, die über das Whistleblower-System des Lenzing Joint Ventures LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) gemeldet wurden, kann Lenzing berichten, dass das Lenzing Investigation Team alle gemeldeten Verstöße gegen Lenzings Grundsätze untersucht und bearbeitet hat. Es wurde Fehlverhalten von Mitarbeiter:innen durch andere gemeldet. In einigen bestätigten Fällen wurden Sanktionen gegen Mitarbeiter:innen verhängt.
2024 gab es keine Verurteilungen oder Geldstrafen aufgrund von Gesetzen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption. Während des Berichtszeitraums gab es keine öentlichen Klagen im Zusammenhang mit Korruptionsfällen gegen das Unternehmen oder seine Mitarbeiter:innen.
Im Zusammenhang mit der Gründung des Joint Ventures Hygiene Austria LP GmbH zwischen Lenzing und der Palmers Textil AG im Jahr 2020 leitete die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde im September 2022 eine Untersuchung ein, weil das Joint Venture seine Geschäftstätigkeit aufgenommen hatte, bevor die Zustimmung für den Zusammenschluss erteilt wurde. Lenzing hat bei der Untersuchung umfassend mitgewirkt und den Verstoß gegen das kartellrechtliche Vollzugsverbot eingeräumt. Das Unternehmen hat sich in einem Vergleichsverfahren vor dem österreichischen Kartellgericht 2024 bereit erklärt, eine Geldbuße in Höhe von EUR 75.000 zu zahlen.

[GRI 2-28, 3-3f]
Informationen über die Mitgliedsverbände von Lenzing nden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
Von den Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie Lenzings Globalen Verhaltenskodex befolgen. Sie sind darüber hinaus eine wertvolle Hilfe bei der rechtzeitigen Meldung rechtswidrigen Verhaltens innerhalb des Unternehmens. Alle Mitarbeiter:innen werden über die Lenzing Policies und Direktiven informiert und aufgeklärt.
Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten befolgen und die Menschenrechte und Arbeitsgesetze in ihren eigenen Betrieben einhalten. Lenzing ist aufgrund des europäischen Lieferkettengesetzes verpichtet, ihre Lieferanten sorgfältig zu prüfen.
Um den Ansprüchen von Lenzings Aktionär:innen und Geschäftspartnern gerecht zu werden, ist es für Lenzing unerlässlich, den Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) einzuhalten. Vor allem die Kunden verlangen von ihren Dienstleistern und Lieferanten die Einhaltung ihrer Compliance-Standards. Der Österreichische Corporate Governance Kodex deniert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK).
Together for Sustainability (TfS) ist eine Initiative, die sich aus Fachleuten der chemischen Industrie zusammensetzt und von ihnen vorangetrieben wird, mit dem Ziel, gemeinsam nachhaltigere Chemie-Lieferketten aufzubauen. Lenzing ist dieser Initiative 2022 beigetreten. TfS-Mitglieder haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was durch diese gemeinsame Datenbank für mehr Ezienz bei der nachhaltigen Beschaung sorgt. Der auf gemeinsamen Grundsätzen beruhende Leistungsfortschritt wird von der gesamten TfS-Community unterstützt und sorgt für mehr Transparenz und Einheitlichkeit. Davon werden sowohl die Chemieunternehmen als auch ihre Lieferanten protieren.
Lenzing arbeitet mit der NGO Canopy zusammen und steht in ständigem Dialog mit den Mitgliedern der CanopyStyle-Initiative, um eine verantwortungsbewusste Holzbeschaung zu gewährleisten und die Abholzung ursprünglicher und gefährdeter Wälder rund um den Globus zur Herstellung von Textilien und Fasern zu verhindern.
Canopy veröentlicht jährlich den Hot Button-Bericht63, eine Rangliste aller Hersteller von regenerierten Cellulosefasern nach ihrer Leistung, Transparenz und Innovation im Bereich der Holz- und Faserzellstobeschaung. Heute orientieren sich über 550 internationale Marken mit einem Gesamtjahresumsatz von über USD 1 Billion bei der Beschaung an Produzenten, die zumindest eine "Green Shirt"-Bewertung erhalten haben. Lenzing hat in den letzten Jahren bei all diesen Kriterien ständige Verbesserungen erzielt und die Policy für Holz und Zellsto von Lenzing ist seit Jahren mit der CanopyStyle-Initiative abgestimmt. Ferner werden seit 2020 die Standorte der Zellstoieferanten im Detail veröentlicht. In Canopys letztem Hot Button-Bericht, welcher im Dezember 2024 veröentlicht wurde, erzielte Lenzing zum fünften Mal eine "Dark Green Shirt"-Bewertung.
Alle maßgeblichen EU-Institutionen haben die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR 2023/1115) verabschiedet, die im Juni 2023 veröentlicht wurde. Das Inkrafttreten der Anforderungen der Verordnung war für den 30. Dezember 2024 angekündigt, wurde jedoch bis zum 30. Dezember 2025 verschoben. Lenzing bereitet sich auf die Umsetzung dieser Verordnung vor und versorgt ihre Kunden mit allen nötigen Informationen. Interne Prozesse wurden angestoßen und Lenzing steht in ständigem Dialog mit Partnern in der Lieferkette und relevanten Stakeholdern, wie Branchenverbänden und Zertizierungssystemen, um die Anforderungen zu erfüllen. Derzeit stehen die Auslegung des Textes und die operative Umsetzung, einschließlich der nötigen Werkzeuge der Informationstechnologie, im Mittelpunkt. Die EUDR wird den Verwaltungsaufwand erheblich erhöhen. Deshalb sind zusätzliche Ressourcen erforderlich, um die vollständige Compliance bis zum Inkrafttreten zu gewährleisten.
Die Ziele der Verordnung haben die Erwartung geweckt, dass die Transparenz entlang der Lieferketten von Holzprodukten erheblich zunehmen wird. Der Geltungsbereich der Verordnung ist jedoch auf Holz und Zellsto beschränkt, und umfasst weder regenerierte Cellulosefasern noch darauf basierende Produkte. Da die Verordnung nur für Europa gilt, ist sie für die Faserproduktion außerhalb Europas, die Holz und Zellsto aus nicht europäischen Ländern bezieht, nicht oder nur teilweise maßgeblich.
63 https://canopyplanet.org/tools-and-resources/hot-button-report
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren und Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit entlang der Angebots- und Wertschöpfungskette zu ermöglichen.
Positive Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz (eigene Tätigkeiten)
Ausführlichere Informationen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Nachhaltigkeits-Policy
In einem zunehmend digitalisierten Geschäftsumfeld sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit unerlässlich. Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung digitaler Lösungen und der Unterstützung nachhaltiger Geschäftsprozesse. Indem Mechanismen zur Transparenz und Rückverfolgbarkeit integriert werden, können die operative Sichtbarkeit verbessert und gesetzliche Standards sowie die Erwartungen der Verbraucher:innen besser erfüllt werden. Weitere Informationen über die vorgelagerte Wertschöpfungskette von Lenzing und über transparente Beschaungspraktiken nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Digitale Technologien entwickeln sich heute schneller als je zuvor, werden immer komplexer und betreen immer mehr Menschen. Da diese Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, ihre Vorteile zu nutzen, um die Abläufe zu optimieren, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu unterstützen und ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Neben den laufenden Digitalisierungsprozessen zielt Lenzing darauf ab, digitale Lösungen in der gesamten Lieferkette von Textilund Vliesstoprodukten zu fördern. So möchte das Unternehmen die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Textil- und Vliesstondustrie verbessern. Transparenz bedeutet Oenheit gegenüber allen Stakeholdern, die mit Lenzing Fasern in Berührung kommen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da nur ein transparenter Dialog mit der Industrie, jene Rückverfolgbarkeit sicherstellen kann, um die Herkunft der Lenzing Fasern angefangen bei der Produktion bis hin zum fertigen Kleidungsstück zu verizieren.
Das Fasererkennungssystem und der E-Branding-Service von Lenzing bilden die Grundlage für den Gesamtansatz zur Transparenz, der zusätzlich unterstützt wird durch den Einsatz der Textile-Genesis™ Plattform, die digitale Token zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit nutzt. Die Zusammenarbeit mit Global Textile Scheme trägt zu einem ezienten Austausch von Faserdaten auf dem Weg zu einem digitalen Produktpass in der Textilindustrie bei. Darüber hinaus treibt der Echtzeit-Schifracht-Tracker, der in Zusammenarbeit mit project44 entwickelt wurde, die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Lieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte voran.
Lenzing verfolgt einen Drei-Säulen-Ansatz für eine nachhaltigere und transparentere Textil- und Vliesstoieferkette (Abb. 22):

Die Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing befasst sich mit den "Positiven Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz", indem langfristige Partnerschaften mit allen Stakeholdern aufbauend auf einem oenem Dialog und Transparenz gepegt werden. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P in Bezug auf die Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeits-Policy", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS 2 MDR-A]
Lenzing benutzt eine Technologie zur Fasererkennung, um Transparenz und Rückverfolgbarkeit im gesamten Faserportfolio zu gewährleisten. Diese Technologie wurde erfolgreich für Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, für Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™, Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ sowie für das Portfolio LENZING™ FR eingesetzt. Darüber hinaus bringt Lenzing diese patentierte Technologie auch bei ihrer Palette an Spezialfasern zum Einsatz, wie beispielsweise LENZING™ Lyocell Skin Fasern, die für Schönheitsanwendungen konzipiert sind und unter der Marke VEOCEL™ vermarktet werden, spinngefärbte Viskose der Marke LENZING™ ECOVERO™ in Schwarz und LENZING™ ECOVERO™ x REFIBRA™.
Diese Technologie trägt zum Schutz von Marken und Einzelhändlern bei, indem sichergestellt wird, dass die Produkte in hochmodernen Anlagen hergestellt werden, die hohe Standards für Ressourcenezienz, Umweltverträglichkeit und soziale Verantwortung erfüllen, und verhindert die Verwendung von Fasern aus umstrittenen Holzquellen.
Das Fasererkennungssystem veriziert die Herkunft der Lenzing Fasern in der Wertschöpfungskette, von Lenzing zum fertigen Kleidungsstück. Dies ermöglicht eine vollständige Rückverfolgbarkeit, wodurch das Risiko von Fälschungen verringert und die Authentizität des Produkts gestärkt wird. Dadurch gewinnen Marken und Einzelhändler die Gewissheit, dass ihre Produkte unter ethisch einwandfreien Bedingungen beschat und hergestellt werden, und können den Konsument:innen die Nachhaltigkeit der verwendeten Fasern zusichern.
Das Ingredient Branding von Lenzing befähigt Markenpartner, die indirekte Kunden von Lenzing sind, den Konsument:innen die nachhaltigen Eigenschaften von Lenzing Fasern zu vermitteln. Die Einzelhändler protieren davon, dass Lenzing und ihre Markenpartner helfen können, eine konsistente Nachhaltigkeit transparent zu vermitteln. Der E-Branding-Service von Lenzing unterstützt diese Anforderung, indem er Markenpartnern eine Online-Plattform bereitstellt, die Zugang zu Zertizierungs- und Lizenzierungsoptionen ermöglicht.
Registrierte Lenzing Textilpartner können sich für Stozertizierungen, Lizenzvereinbarungen oder Lenzing Etiketten bewerben. Daneben können sich auch Lenzing Vliessto-Partner registrieren und kombinierte Zertizierung- und Lizenzverträge beantragen. Diese Plattform verbessert die Transparenz der Wertschöpfungskette von Lenzing bis zu den Konsument:innen, einschließlich der Prüfung von Stoen durch Lenzing, um sicherzustellen, dass die Stoe den festgelegten Standards entsprechen.
Im Jahr 2024 führte der Lenzing E-Branding-Service die Funktion Bulk Application ein, wodurch die Ezienz zusätzlich verbessert wurde. Benutzer können jetzt bis zu 150 Produktlizenzanträge gebündelt in einem einfachen dreistugen Verfahren einreichen: vorbereiten, hochladen und einreichen. Ein vorinstalliertes Excel-Formular, das gemäß der Historie des Benutzers angepasst wird, hilft bei der Optimierung des Prozesses mit integrierten Überprüfungen, um Unstimmigkeiten oder Duplikate zu erkennen. Diese Funktion beschleunigt die Überprüfung, erhöht die Transparenz und unterstützt eine klarere Kommunikation in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Die Zielgruppen für den Lenzing E-Branding-Service sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette – von Fasereinkäufern über Stohersteller, Verarbeiter und Endprodukthersteller bis hin zu Einzelhändlern und Online-Shops. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform für den E-Branding-Service und die Einführung von Innovationen wie der Bulk-Application-Funktion will Lenzing mehr Partner gewinnen, die Verwendung ihrer Markenzeichen steigern und die Konsument:innen über nachhaltige, umweltfreundliche Materialien informieren.
Seit dem Start des E-Branding-Service im Jahr 2018 ist die Anzahl der vom E-Branding-Service-Team bearbeiteten Anträge auf Lizenzen und Labels jährlich um mehr als 30 Prozent gestiegen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Höhepunkt der Pandemie 2021 steigerten die Marken TENCEL™ und LENZING ECOVERO™ ihre lizenzierte Produktbasis pro Jahr um mehr als 10 Prozent.
Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2019 gemeinsam mit dem innovativen Softwareanbieter TextileGenesis™ erreichte Lenzing 2020 mit der Einführung der digitalen Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der gesamten textilen Wertschöpfungskette einen bedeutenden Meilenstein. Diese Plattform, die im November 2020 für Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ eingeführt wurde, bietet Kunden und Partnern umfassende Transparenz über die gesamte textile Lieferkette. Da die Rückverfolgbarkeit für Bekleidungs- und Heimtextilmarken höchste Priorität erlangt hat, unterstützt die Plattform auf der Grundlage von digitalen Token von Lenzing die steigende Branchennachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit.
Die Nutzung von digitalen Token mit Fibercoins™ Technologie war der Schlüssel zum Erfolg der Plattform. Dank Fibercoin™ Technologie kann Lenzing digitale Token im direkten Verhältnis zu den physischen Lieferungen von Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Die Token bieten einen einzigartigen "Fingerabdruck", der die Sicherheit und Authentizität der textilen Lieferkette verbessert, indem die Fälschung von Aufzeichnungen verhindert wird. Dieses System gewährleistet eine zuverlässigere digitale Kontrollkette.
Seit der Gründung haben sich mehr als 7.000 Unternehmen der textilen Lieferkette – von Spinnereien, Mühlen und Herstellern bis hin zu ESG-Standards und Zertizierungsstellen – der Plattform angeschlossen. Mehrere große Modemarken wie H&M und Bestseller haben mit der Einführung von TextileGenesis™ für alle holzbasierten Cellulosefasern begonnen. Die Nachfrage nach digital rückverfolgbaren Fasern ist gestiegen. Die Anzahl der monatlich ausgegebenen digitalen Token mit Fibercoins™ Technologie nimmt kontinuierlich zu.
TextileGenesis™ ist eine bahnbrechende Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in der Mode- und Textilindustrie. Die Fibercoins™ Rückverfolgbarkeitstechnologie schat eine digitale "Buchführung" in Echtzeit für nachhaltig hergestellte Fasern in der gesamten Lieferkette von der Faser bis zum Einzelhandel und bietet damit eine völlig neue Art der Rückverfolgbarkeit für Marken und Einzelhändler. Die Plattform ist maßgeschneidert für alle nachhaltig hergestellten Fasern, z. B. industriell hergestellte Cellulosefasern, Wolle, recycelter Polyester und Biobaumwolle.
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR), eine Verordnung für die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte im Rahmen des EU Green Deals, zielt vorrangig auf Textilien ab. Mit der ESPR werden auch Informationsanforderungen in Bezug auf den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP) eingeführt, welche die Transparenz und die Granularität der Daten verbessern mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Die Europäische Kommission arbeitet an Standards und IT-Lösungen für den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP). Diese werden voraussichtlich um 2026 für Textilien verbindlich in Kraft treten, da eine manuelle Datengenerierung aufgrund der enormen Menge an erforderlichen Daten bis dahin nicht machbar wäre. Danach wird Lenzing dazu verpichtet sein, bestimmte Informationen über ihre Fasern an ihre Kunden weiterzugeben. Es steht noch nicht fest, ob der Datenumfang auch Angaben zur vorgelagerten Wertschöpfungskette von Lenzing umfassen wird, z. B. im Zusammenhang mit der Zertizierung.
2024 trat Lenzing der CIRPASS-2 Expert Working Group 3, einer Gruppe von Stakeholdern aus der Textilbranche, bei. Die Gruppe zielt darauf ab, die Erkenntnisse der Textilindustrie in Bezug auf Aspekte wie Wertschöpfungsketten, Lieferketten und Produkteigenschaften zu berücksichtigen, um zur Klärung der Vorteile und Herausforderungen bei der Implementierung des DPP in der Branche beizutragen, und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle zu entdecken und zu validieren sowie die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Branchenunternehmen wie auch die Entwicklungen im nachhaltigen Verbraucherverhalten nachzuvollziehen. Darüber hinaus wird die Gruppe zum Aufbau sektorspezischer Ontologien beitragen.
Seit September 2023 steht den internationalen Kunden von Lenzing ein Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit zur Verfügung, das die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte fördert.
Lenzing lancierte das Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit in Zusammenarbeit mit project44, einem Anbieter digitaler Lieferkettenlösungen. Um die Komplexität der Lieferketten zu bewältigen, implementierte Lenzing eine Echtzeit-Programmierschnittstelle (API), die ihr ERP-System mit der "Movement"-Plattform von project44 verbindet. Dabei werden Kunden mithilfe von KI, GPS-Sensoren und maschinellem Lernen Echtzeitdaten zu den Faseraufträgen zur Verfügung gestellt, darunter Lieferstatus, Containerstandort, Schisroutenverfolgung und voraussichtliche Ankunftszeit.
[ESRS 2 MDR-T]
Lenzing hat keine Ziele im Zusammenhang mit den "Positiven Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz". Lenzing hat ihre Prioritäten gesetzt und befasst sich schrittweise mit den wichtigsten Themen.

[GRI 3-3f]
Das Engagement von Lenzing für Transparenz erstreckt sich auf ein breites Spektrum von Stakeholdern, die eine wichtige Rolle bei der Förderung einer nachhaltigeren und transparenteren Lieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte spielen. Mit ihren Transparenzinitiativen schat Lenzing bei Einzelhändlern und Markenpartnern Vertrauen in Bezug auf die Beschaung und Rückverfolgbarkeit von Materialien und ermöglichen es ihnen, den Konsument:innen die nachhaltigen Eigenschaften ihrer Produkte eektiv zu vermitteln. Der E-Branding-Service und die Technologien zur Fasererkennung von Lenzing unterstützen diese Partner, indem sie ihnen Werkzeuge geben, um die Einhaltung der hohen Standards zu überprüfen, und transparente, datengestützte Aussagen ermöglichen, die die umweltbewussten Käufer:innen von heute ansprechen.
Für die Partner in der Wertschöpfungskette für Textil- und Vliesstoprodukte bedeutet der kooperative Ansatz von Lenzing insbesondere die Rückverfolgbarkeit von der Faserproduktion bis zum Endprodukt. Mit dem Einsatz von Plattformen wie Textile-Genesis™ und der Beteiligung an branchenweiten Standards wie dem Global Textile Scheme ermöglicht Lenzing einen reibungslosen Datenaustausch und eine lückenlose digitale Dokumentation. Dies trägt dazu bei, eine robuste digitale Kontrollkette aufzubauen, von der die Partner protieren, da sie das Risiko von Fälschungen verringert und die Authentizität stärkt. Durch die Integration dieser Tools mit Hilfe von Partnern für IT-Lösungen wird die Transparenz weiter gesteigert und ein kohärentes System aufgebaut, das sowohl den regulatorischen Erwartungen entspricht als auch die operative Ezienz steigert. Indem Lenzing diese Maßnahmen unterstützt, wird das Vertrauen bei ihren direkten Partnern gefördert wie auch bei den Endverbraucher:innen und den Regulierungsbehörden, die ausnahmslose transparente, verlässliche Daten über nachhaltige Produktionspraktiken begrüßen.
2024 trat Lenzing der CIRPASS-2 Expert Working Group 3, einer Gruppe von Stakeholdern aus der Textilbranche, bei. Die Gruppe zielt darauf ab, die Erkenntnisse der Textilindustrie in Bezug auf Aspekte wie Wertschöpfungsketten, Lieferketten und Produkteigenschaften einzubeziehen, um zur Klärung der Vorteile und Herausforderungen bei der Implementierung des DPP in der Branche beizutragen, und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle zu entdecken und zu validieren sowie die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Branchenunternehmen wie auch die Entwicklungen im nachhaltigen Verbraucherverhalten nachzuvollziehen. Darüber hinaus wird die Gruppe zum Aufbau sektorspezischer Ontologien beitragen.
Die Zahlen und Informationen in diesem Kapitel beziehen sich auf die Lenzing AG gemäß § 243b UGB und somit nur auf den Standort Lenzing (Österreich).
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen - Lenzing (Österreich)a | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
5.753.287 | 6.106.706 | 5.406.705 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 54 | 29 | 28 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 2 | 0,95 | 1,04 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 128 | 88 | 107 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 4 | 2,9 | 3,96 |
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
831.956 | 796.771 | 846.478 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 10 | 6 | 7 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 2 | 1,5 | 1,65 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 26 | 15 | 13 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 6 | 3,8 | 3,07 |
a) Alle Daten wurden auf der Grundlage von 200.000 Arbeitsstunden berechnet.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden in der Lenzing AG keine arbeitsbedingten Todesfälle gemeldet.
2024 2023 2022 Bei Mitarbeiter:innen Schnittverletzungen 35 Schnittverletzungen 22 Schnittverletzungen 27 Prellungen 27 Prellungen 17 Verätzungen 20 Verätzungen 20 Verbrennungen 10 Schürfwunden 15 Schürfwunden 17 Verätzungen 8 Prellungen 12 Knochenbrüche 8 Schürfwunden 7 Nicht zugeordnet 12 Bei nicht-angestellten Beschäftigten Schnittverletzungen 6 Schnittverletzungen 5 Schürfwunden 2 Prellungen 4 Prellungen 3 Knochenbrüche 2 Verätzungen 2 Schürfwunden 2 Verstauchungen 2 Schürfwunden 2 Fremdkörper 2 Nicht zugeordnet 2 Fremdkörper 2 Verätzungen, Knochenbrüche, Verbrennungen, Zerrungen 1 Schnittverletzungen 2
Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember 2024.
| Belegschaft 2024 - Lenzing (Österreich) | |||
|---|---|---|---|
| Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen) |
2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtpersonalstand zum 31.12. | 3.128 | 3.158 | 3.278 |
| Frauenanteil | 19,41 % | 18,70 % | 19,00 % |
| Anteil der über 50-Jährigen | 23,05 % | 23,00 % | 24,00 % |
| Anteil der Nicht-Österreicher:innen | 8,98 % | 8,70 % | 7,90 % |
| Lehrlinge | 150 | 145 | 144 |
| Fremdrmenmitarbeiter:innen | 113 | 108 | 128 |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Vollzeitverträgen | 84,72 % | 83,06 % | 87,00 % |
| Davon Frauen | 11,55 % | 11,60 % | 12,00 % |
| Davon Männer | 88,45 % | 88,40 % | 88,00 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Teilzeitverträgen | 15,28 % | 16,94 % | 13,03 % |
| Davon Frauen | 62,97 % | 53,60 % | 65,80 % |
| Davon Männer | 37,03 % | 46,40 % | 34,20 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Kollektivverträgen | 100,00 % | 100 % | 100 % |
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen | 50 | 51 | 59 |
| Fluktuationsrate | 8,44 % | 9,60 % | 7,70 % |
Im Zusammenhang mit der Gründung des Joint Ventures Hygiene Austria LP GmbH mit der Palmers Textil AG im Jahr 2020 leitete die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde im September 2022 ein Ermittlungsverfahren wegen der Durchführung von Geschäften vor Erteilung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe ein. Lenzing hat bei den Ermittlungen voll kooperiert, den Verstoß gegen das Verbot der Durchführung eines Geschäfts vor der Freigabe eingeräumt und sich in einem Vergleichsverfahren vor dem Kartellgericht 2024 zu einer Geldbuße von 75.000 EUR bereit erklärt.
Gegen die Lenzing AG wurden 2024 keine behördlichen Maßnahmen im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte ergrien bzw. rechtliche Ansprüche geltend gemacht.
Zahlen zu Umweltbelangen werden nicht separat ausgewiesen, da diese Themen gruppenweit koordiniert werden und Wettbewerbsgründe dem entgegenstehen. Das Fehlen dieser Informationen ist jedoch für ein angemessenes und ausgewogenes Verhältnis der Entwicklung, Leistung, Position und Auswirkung dieser Aktivitäten nicht relevant.
Buche und Fichte nach Ländern, 2022 bis 2024 Regional – eigenes Land und direkte Nachbarländer
| Holzbeschaung für Lenzing (Österreich) | |||
|---|---|---|---|
| Land | 2024 | 2023 | 2022 |
| Österreich | 40,67 % | 43,68 % | 42,86 % |
| Deutschland | 20,11 % | 21,51 % | 15,41 % |
| Tschechische Republik | 15,56 % | 13,08 % | 17,02 % |
| Slowakei | 11,86 % | 12,25 % | 13,31 % |
| Ungarn | 5,65 % | 3,04 % | 4,70 % |
| Slowenien | 3,32 % | 1,45 % | 0,46 % |
| Summe regional | 97,17% | 95,00% | 93,76 % |
| Polen | 1,16 % | 1,55 % | 1,86 % |
| Frankreich | 1,15 % | 1,92 % | 2,22 % |
| Schweiz | 0,28 % | 1,46 % | 2,16 % |
| Kroatien | 0,24 % | 0,07 % | 0,01 % |
| Restliche Länder | 2,83% | 5,00% | 6,25% |
| Summe | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
| (Tschechische Republik) | |||
|---|---|---|---|
| Land | 2024 | 2023 | 2022 |
| Tschechische Republik | 67,85 % | 86,35 % | 89,67 % |
| Slowakei | 12,08 % | 6,04 % | 5,80 % |
| Polen | 3,82 % | 2,73 % | 1,78 % |
| Österreich | 1,09 % | 1,23 % | 0,78 % |
| Deutschland | 15,16 % | 3,65 % | 1,97 % |
| Summe regional | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
Zertizierungsstatus des gesamten Holzeinputs an den Lenzing Faserproduktionsstandorten des eigenen und zugekauften Faserzellstos. Basis: Faserzellsto nach Gewicht. Alle PEFC-zertizierten oder kontrollierten Quellen sind auch FSC®-kontrolliert.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| PEFC | 28,60 % | 34,00 % | 24,20 % |
| FSC® 100% | 10,20 % | 15,00 % | 3,50 % |
| FSC® Mix | 39,50 % | 22,00 % | 37,40 % |
| FSC® Controlled Wood | 21,70 % | 29,00 % | 34,10 % |
| Ohne Zertizierung | 0,00 % | 0,00 % | 0,80 %a |
a) Ein Teil davon ist auf den formalen Prozess der Zertizierung des neuen Standorts zurückzuführen. Ein kleiner Teil nicht zertiziertes Holz wurde für Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet und einem Due-Diligence-Prozess gemäß der Policy für Holz und Zellsto unterzogen.
| Holzbeschaungsregion | Europa | Südafrika | Nordamerika | Südamerika |
|---|---|---|---|---|
| Holzarten (die wichtigsten) | Buche, Fichte, Esche, Birke, Pappeln |
Eukalyptus | Kiefer, Esche, Espe, Ahorn, Tanne, Hemlocktannen |
Eukalyptus |
[ESRS E4 ESRS 2 SBM-3, GR 304-1]
| Biodiversitätssensible Gebiete und Schutzgebiete in der Nähe von Lenzing Produktionsstandorten Art des Gebietes mit |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Standort | Name des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
schutzbedürftiger Biodiversität (Wasser/Feuchtgebiet /Terrestrisch) |
Distanz in km | Typ/Kategorisierung des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
Lage des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
zuständige Behörde | |
| Fläche des Standorts: 13,5 ha | Standort: Lenzing Fibers Grimsby Ltd., Grimsby, Vereinigtes Königreich Lat.: 53,591351, Lon.: –0,133550; |
||||||
| Grimsby | Lincolnshire Wolds National Landscape, Area of Outstanding Natural Beauty |
terrestrisch | 10 | Area of Outstanding Natural Beauty IUCN Management Category V |
Long.: –0,125667 Lat.: 53,386298 |
East Yorkshire and Northern Lincolnshire, Extra-Regio, Lincolnshire |
|
| Grimsby | Humber Estuary, Special Area of Conservation (SAC) and a Special Protection Area (SPA) |
Wasser/Maritim | 1 | IUCN Management Category V Key Biodiversity Area (KBA) Ramsar Site, Wetland of International Importance (Nr. 663) Site of Special Scientic Interest Marine Protected Area (OSPAR) Emerald Network Site UK0030170 (früheres Natura 2000 Gebiet UK9006111 und UK0030170) |
Long.:–0,734722 Lat.: 53,589166 (downstream) |
East Yorkshire and Northern Lincolnshire, Extra-Regio, Lincolnshire |
|
| Grimsby | Laughton Forest | terrestrisch | 10 | Key Biodiversity Area (KBA) | Long.: –0,727650 Lat.: 53,498023 |
Forestry England | |
| Grimsby | Lincolnshire Coronation Coast | Wasser | 15 | National Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long: 0,191111 Lat.: 53,433611 (downstream) |
Natural England | |
| Grimsby | Bradley & Dixon Woods | terrestrisch | 8 | Local Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long.: –0,124969 Lat.: 53,534798 |
Natural England | |
| Grimsby | Weelsby Woods Park | terrestrisch | 9 | Local Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long.: –0,058880 Lat.: 53,548671 |
Natural England | |
| Lat.: 46,968158, Lon.: 16,256086 Fläche des Standorts: 27,15 ha |
Standort: Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz, Österreich | ||||||
| Heiligenkreuz | Lafnitz Fluss, Austria | Wasser | 1 | Natura 2000 (AT1122916) | Long.: 16,105300 Lat.: 47,066400 (upstream) |
Amt d. Burgenländischen Landesregierung, Abt. 5/III, Natur und Umweltschutz |
|
| Heiligenkreuz | Naturpark Raab | Wasser | 15 | IUCN Management Category V EEA European Protected Site Nature Park |
Long.: 16,12068 Lat.: 46,912648 (downstream) |
Amt der Steiermärkischen Landesregierung Referat Naturschutz |
|
| Heiligenkreuz | Lafnitztal | Wasser | 3 | Natura 2000 (AT1122916) Ramsar site (nr. 1169) |
Long.: 16,105300 Lat.: 47,066400 (upstream) |
Amt der Steiermärkischen Landesregierung Referat Naturschutz |
| Fläche des Standorts: 153,4 ha | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Lenzing | Mond- und Attersee | Wasser | 3 | Natura 2000 (AT3117000) EEA European Protected Site Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 13,483300 Lat.: 47,791700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Untere Traun | Wasser | 13 | Natura 2000 (AT3113000) EEA European Protected Site Key Biodiversity Area (KBA) Special Protection Area (Birds Directive) |
Long.: 13,916700 Lat.: 48,083300 (downstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Gerlhamer Moor | Feuchtgebiet | 5 | Natura 2000 (AT3140000) IUCN Management Category IV EEA European Protected Site |
Long.: 13,558300 Lat.: 47,951700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Naturpark Attersee-Traunsee | terrestrisch | 10 | IUCN Management Category V | Long.: 13,547173 Lat.: 47,829406 |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Reinthaler Moos | Feuchtgebiet | 9 | Natura 2000 (AT3106000) EEA European Protected Site Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 13,526400 Lat.: 47,916700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Standort: Lenzing Fibers Inc., Axis, USA Lat.: 30,960825, Lon.: –88,025558 Fläche des Standorts: 65,97 ha |
||||||
| Mobile | Upper Delta Wildlife Management Area | terrestrisch | 5 | IUCN Management Category V Wildlife Management Area |
Long.: –87,939677 Lat.: 30,985709 |
State Department of Natural Resources ; State Department of Land ; State Fish and Wildlife |
| Standort: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China Lat.: 32,267499, Lon.: 118,892600 Fläche des Standorts: 34,86 ha |
||||||
| Nanjing | Lanbowan–Qilihe Wetland | Feuchtgebiet | 10 | Key Biodiversity Area (KBA) | Long.: 118,6667 Lat.: 32,0667 (upstream) |
|
| Standort: Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tscheschische Republik Lat.: 49,718049, Lon.: 18,294587 Fläche des Standorts: 211,96 ha |
||||||
| Paskov | Ostravice | Wasser | 3 | Natura 2000 (CZ0813462) Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 18,365833 Lat.: 48,083300 (downstream) |
Regional authority of Moravosilesia region |
| Paskov | Paskov PP | terrestrisch | 3 | Natura 2000 (CZ0813463) | Long.: 18,294722 Lat.: 49,729167 |
Regional authority of Moravosilesia region |
| Paskov | Koryto řeky Ostravice | Wasser | 3 | IUCN Management Category III Nature Monument |
Long.: 18,302202 Lat.: 49,733750 (upstream) |
Ministerium für Umwelt der Tschechischen Republik |
| Paskov | Mokřad u Rondelu - | Feuchtgebiet | 20 | Natura 2000 (CZ0813455) IUCN Management Category III Nature Monument |
Long.: 18,407222 Lat.: 49,786667 (downstream) |
Krajský úřad Moravskoslezského kraje |
| Paskov | Poodří (CZ0814092) | Wasser, terrestrisch | 28 | Natura 2000 (CZ0814092) Key Biodiversity Area (KBA) |
Long.: 18,094722 Lat.: 49,711667 (downstream) |
AOPK ČR - RP SCHKO Poodří |
| Standort: LD Celulose S.A, Indianópolis, Brasilien Lat.: –18,836333, Lon.: –47,917333 Fläche des Standorts: 150 (mill area) ha 90.200 ha (Plantge) |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| LD Celulose S.A, Indianópolis |
LD Celulose S.A, Indianópolis (innerhalb der Plantage) |
terrestrisch | 0 | High conservation value area within LDC plantations |
Long.: –47.917333, Lat.: –18,836333 |
LD Celulose S.A | |
| LD Celulose S.A, Indianópolis |
Páu Furado State Park/Parque Estadual do Pau Furado |
terrestrisch, Wasser | 30 | IUCN Management Category II | Long.: –48,17417699231 Lat.: –18,82266546151 (downstream) |
Instituto Estadual De Florestas De Minas Gerais - Mg |
| Nationalität | Frauen | Männer | Summe |
|---|---|---|---|
| Afghanistan | 1 | 4 | 5 |
| Albanien | 1 | 1 | |
| Argentinien | 1 | 1 | |
| Österreich | 588 | 2.616 | 3.204 |
| Belgien | 3 | 3 | |
| Bolivien | 1 | 1 | |
| Bosnien und Herzegowina | 7 | 31 | 38 |
| Brasilien | 294 | 947 | 1.241 |
| Bulgarien | 1 | 1 | |
| Kanada | 1 | 1 | |
| China | 170 | 646 | 816 |
| Kolumbien | 1 | 1 | 2 |
| Kroatien | 7 | 14 | 21 |
| Tschechische Republik | 123 | 407 | 530 |
| Niederländische Antillen | 1 | 1 | |
| Ägypten | 1 | 1 | |
| Frankreich | 5 | 3 | 8 |
| Deutschland | 21 | 74 | 95 |
| Hongkong | 2 | 2 | |
| Ungarn | 2 | 17 | 19 |
| Indien | 4 | 27 | 31 |
| Indonesien | 60 | 1.273 | 1.333 |
| Italien | 9 | 9 | |
| Kirgisistan | 1 | 1 | |
| Kosovo | 2 | 8 | 10 |
| Malaysia | 1 | 5 | 6 |
| Mazedonien | 2 | 4 | 6 |
| Mexiko | 1 | 1 | |
| Montenegro | 1 | 1 | |
| Niederlande | 4 | 6 | 10 |
| Nigerien | 2 | 2 | |
| Keine Nationalität | 1 | 1 | |
| Paskistan | 1 | 2 | 3 |
| Polen | 3 | 4 | 7 |
| Portugal | 1 | 1 | |
| Rumänien | 2 | 20 | 22 |
| Russland | 2 | 3 | 5 |
| Serbien | 2 | 3 | 5 |
| Singapur | 3 | 4 | 7 |
| Slowenien | 1 | 5 | 6 |
| Slowakei | 6 | 7 | 13 |
| Somalia | 1 | 1 | |
| Südafrika | 2 | 2 | |
| Südkorea | 3 | 1 | 4 |
| Spanien | 2 | 2 | |
| Schweiz | 2 | 2 | |
| Syrien | 7 | 7 | |
| Tadschikistan | 1 | 1 | |
| Taiwan | 1 | 3 | 4 |
| Thailand | 41 | 222 | 263 |
| Türkei | 11 | 12 | 23 |
| Uganda | 1 | 1 | |
| Ukraine | 4 | 4 | |
| Vereinigtes Königreich | 27 | 203 | 230 |
| USA | 46 | 165 | 211 |
| Vietnam | 1 | 1 | 2 |
| Gesamtergebnis | 1.451 | 6.777 | 8.228 |
| Globaler Verhaltenskodex | Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisationen über grundlegende Prinzipien | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Internationale Menschenrechtscharta | |||||
| Nachhaltigkeits-Policy | Pariser Klimaabkommen | ||||
| Klimarahmenkonvention | |||||
| Verhaltenskodex für Lieferanten | Keine | ||||
| Policy für Holz und Zellsto | Forest Stewardship Council ® (FSC®) Zertikat |
||||
| Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC) | |||||
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention | |||||
| Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt | Keine | ||||
| Umwelt Policy and Standard | EU Best Available Techniques (BAT) | ||||
| Performance Management | Keine | ||||
| Anti-Bestechungs-und Anti-Korruptionsdirektive | Bezugnahme auf die Vereinten Nationen, WHO | ||||
| Investigations-Direktive | Keine | ||||
| Anti-Geldwäsche Direktive | Basel AML Index (veröentlicht vom Basler Institut) | ||||
| Bezugnahme auf Financial Action Task Force (FATF), Transparency International, die Weltbank, das World Economic Forum |
|||||
| UN-Sanktionsliste | |||||
| Ausgeschlossene Firmen Weltbank-Liste | |||||
| IDB Gruppe Liste der sanktionierten Unternehmen und Personen | |||||
| Whistleblower Direktive | Keine | ||||
| Policy für Wasser | EU Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) | ||||
| EU Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) | |||||
| Group Financial Reporting Direktive | International Financial Reporting Standards (IFRS) | ||||
| IFRS Gruppe Leitfaden für die Rechnungslegung | |||||
| Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Comission (COSO) | |||||
| Modern Slavery Act Tansparency Statement (UK) | Modern Slavery Act 2015 | ||||
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |||||
| UN Global Compact | |||||
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |||||
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |||||
| ISO 26000 | |||||
| Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards | Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | ||||
| UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte | |||||
| UN Global Compact | |||||
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |||||
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |||||
| Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
UN Global Compact | ||||
| UN Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) | |||||
| Globale Einstellungsrichtlinie | Keine | ||||
| Globale Richtline für die Evaluierung von Arbeitsplätzen |
Keine | ||||
| Globale Richtline für Learning und Developement | Keine | ||||
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze |
Keine | ||||
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze |
Keine | ||||
| Reward Guideline der Gruppe | Keine | ||||
| Salary Guideline der Gruppe | Keine | ||||
| Gruppenrichtlinie für die Erstellung einer Stellenbeschreibung |
Keine | ||||
| Group Short Term Incentive Plan Besoldungsgruppe 6A und höher |
Keine | ||||
| Group Short Term Incentive Plan bis zur Besoldungsgruppe 6A |
Keine | ||||
| Policy für Bioenergie | Forest Stewardship Council ® (FSC®) Zertikat |
||||
| Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC) | |||||
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention | |||||
| Globales Verfahren zur Beseitigung von Kinderarbeit |
Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) |
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/nadiveg
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/gri
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/tcfd
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/tnfd Lenzing, am 4. März 2025 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal Chief Executive Ocer Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp & Technology Ocer
Dr. Walter Bickel Chief Transformation Ocer
Wir haben die Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit des konsolidierten nichtfinanziellen Berichts gemäß §§ 243b und 267a UGB (im Folgenden "nichtfinanzielle Berichterstattung") für das Geschäftsjahr 2024 der
durchgeführt.
Auf Grundlage unserer durchgeführten Prüfungshandlungen und der von uns erlangten Nachweise sind uns keine Sachverhalte bekanntgeworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der konsolidierte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft (im Folgenden "nichtfinanzielle Berichterstattung") nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit:
in der jeweils geltenden Fassung aufgestellt wurde.
Wir haben unsere Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und der österreichischen berufsüblichen Grundsätze zu sonstigen Prüfungen sowie des für derartige Aufträge geltenden International Standard on Assurance Engagements (ISAE 3000 (Revised)) durchgeführt. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, so dass dementsprechend eine geringere Prüfungssicherheit gewonnen wird.
Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortung des Prüfers der nichtfinanziellen Berichterstattung" unseres Zusicherungsvermerks weitergehend beschrieben.
Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.
Unser Prüfungsbetrieb unterliegt den Bestimmungen der KSW-PRL 2022, die im Wesentlichen den Anforderungen gemäß ISQM 1 entspricht, und wendet ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem an, einschließlich dokumentierter Richtlinien und Verfahren zur Einhaltung ethischer Anforderungen, professioneller Standards sowie geltender gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Zusicherungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere zusammenfassende Beurteilung zu diesem Datum zu dienen.
Wir weisen auf die Angaben in Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben" des konsolidierten nicht-finanziellen Berichts. Es wird beschrieben, dass die im Vorjahr nach GRI ausgewiesenen Vergleichszahlen teilweise in die nach ESRS geforderten Maßeinheiten umgerechnet wurden und somit nicht vergleichbar sind.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im "Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht", ausgenommen der nichtfinanziellen Berichterstattung und unseren Zusicherungsvermerk.
Unsere zusammenfassende Beurteilung über die nichtfinanzielle Berichterstattung erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung mit begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zur nichtfinanziellen Berichterstattung oder zu unseren bei der Prüfung mit begrenzter Sicherheit erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die Aufstellung einer nichtfinanziellen Berichterstattung einschließlich der Entwicklung und Durchführung des Verfahrens zur Wesentlichkeitsanalyse gemäß den geltenden Anforderungen und Standards verantwortlich. Diese Verantwortlichkeit umfasst:
Diese Verantwortlichkeit umfasst weiters die Auswahl und Anwendung geeigneter Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und Schätzungen zu einzelnen Nachhaltigkeitsangaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind.
Bei der Berichterstattung über zukunftsgerichtete Informationen ist die Gesellschaft verpflichtet, diese zukunftsgerichteten Informationen auf der Grundlage offengelegter Annahmen über Ereignisse, die in der Zukunft eintreten könnten, sowie möglicher zukünftiger Maßnahmen der Gesellschaft zu erstellen. Das tatsächliche Ergebnis wird wahrscheinlich anders ausfallen, da erwartete Ereignisse häufig nicht wie angenommen eintreten.
Bei der Festlegung der Angaben gemäß EU-Taxonomie-VO sind die gesetzlichen Vertreter verpflichtet, unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Unbestimmte Rechtsbegriffe können unterschiedlich ausgelegt werden, auch hinsichtlich der Rechtskonformität ihrer Auslegung, und unterliegen dementsprechend Unsicherheiten.
Unsere Ziele sind die Planung und Durchführung einer Prüfung, um begrenzte Sicherheit darüber zu erlangen, ob die nichtfinanzielle Berichterstattung einschließlich der darin dargestellten Verfahren zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse zur Ermittlung der Informationen, über die berichtet werden muss, und der Berichterstattung nach EU-Taxonomie und den Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung der Global Reporting Initiative (GRI Standards) in der aktuellen Fassung in der Option "in Übereinstimmung mit" frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist, sei es aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, und darüber einen Bericht mit begrenzter Sicherheit zu erstellen, der unsere zusammenfassende Beurteilung enthält. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf Grundlage dieser nichtfinanziellen Berichterstattung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Während der gesamten Prüfung mit begrenzter Sicherheit üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Zu unseren Verantwortlichkeiten gehören
Eine Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit erfordert die Durchführung von Prüfungshand-lungen zur Erlangung von Nachweisen über die nichtfinanzielle Berichterstattung.
Die Prüfung von Vorjahreszahlen, abgedruckten Interviews sowie anderen freiwilligen, zusätzlichen Angaben der Gesellschaft, einschließlich Verweisen auf Webseiten oder anderen weiterführenden Berichterstattungsformaten der Gesellschaft dazu, sind nicht Gegenstand unseres Auftrags.
Die Art, der Zeitpunkt und der Umfang der ausgewählten Prüfungshandlungen hängen von pflichtgemäßem Ermessen ab, einschließlich der Identifizierung von Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung, bei denen wesentliche falsche Darstellungen auftreten können, sei es aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtum.
Bei der Durchführung unserer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit in Bezug auf die nicht-finanzielle Berichterstattung gehen wir wie folgt vor:
Bei der Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung mit begrenzter Sicherheit handelt es sich um eine freiwillige Prüfung. Diesen Zusicherungsvermerk erstatten wir auf Grundlage des mit dem Auftraggeber geschlossenen Prüfungsvertrags, dem auch mit Wirkung gegenüber Dritten die von der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen herausgegebenen "Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe" zugrunde liegen. Diese können online auf der Internetseite der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen eingesehen werden (derzeit unter https://ksw.or.at/berufsrecht/mandatsverhaeltnis/). Hinsichtlich unserer Verantwortlichkeit und Haftung aus dem Auftragsverhältnis gilt Punkt 7. der AAB 2018.
Der Zusicherungsvermerk über die Prüfung darf ausschließlich zusammen mit der im Konzern-Lagebericht im Abschnitt "Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/Nachhaltigkeitsbericht" enthaltenen konsolidierten nichtfinanziellen Berichterstattung und nur in vollständiger und ungekürzter Form Dritten zugänglich gemacht werden. Da unser Bericht ausschließlich im Auftrag und im Interesse der Gesellschaft erstellt wird, bildet er keine Grundlage für ein allfälliges Vertrauen dritter Personen auf seinen Inhalt. Ansprüche dritter Personen können daher daraus nicht abgeleitet werden.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Alexander Gall.
Linz, am 5. März 2025
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Dieser Bericht ist eine Übersetzung des Originalberichts in englischer Sprache, der allein gültig ist.
KAPITEL 2/ 3
| INHALT | ||
|---|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 233 |
|---|---|
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 234 |
| Konzern-Bilanz | 235 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 236 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 237 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 238 |
2024
231 Jahresfinanzbericht 2024 Lenzing Gruppe
| Note 1. | Grundlagen | 238 |
|---|---|---|
| Note 2. | Änderung der Rechnungslegungsmethoden | |
| Note 3. | Konsolidierung | 241 |
| Note 4. | Segmentbericht | 242 |
| Note 5. | Umsatzerlöse | 245 |
|---|---|---|
| Note 6. | Funktionskosten | 245 |
| Note 7. | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 245 |
| Note 8. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
246 |
| Note 9. | Personalaufwand | 246 |
| Note 10. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
246 | |
| Note 11. | Honorare des Abschlussprüfers | 250 |
| Note 12. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
250 | |
| Note 13. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten |
250 | |
| Note 14. Finanzierungskosten | 250 | |
| Note 15. Ertragsteueraufwand | 251 | |
| Note 16. Ergebnis je Aktie | 252 |
| Note 17. | Immaterielle Anlagen | 253 |
|---|---|---|
| Note 18. Sachanlagen | 255 | |
| Note 19. Biologische Vermögenswerte | 257 | |
| Note 20. Nutzungsrechte Leasing | 257 | |
| Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
259 | |
| Note 22. Finanzanlagen | 262 | |
| Note 23. Vorräte | 263 | |
| Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 263 | |
| Note 25. Sonstige Vermögenswerte | 263 | |
| Note 26. Eigenkapital | 264 | |
| Note 27. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 268 | |
| Note 28. Finanzverbindlichkeiten | 269 | |
| Note 29. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern |
270 | |
| Note 30. Rückstellungen | 272 | |
| Note 31. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
278 | |
| Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten | 279 |
| Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 280 |
|---|---|
| Note 33. Angaben zur Konzern -Kapitalflussrechnung | 280 |
| Erläuterungen zum Risikomanagement | 281 |
| Note 34. Kapitalrisikomanagement | 281 |
| Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten | 282 |
| Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis |
293 |
| Note 37. Finanzrisikomanagement | 294 |
| Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden |
304 |
| Unternehmen und Personen | 304 |
| Note 39. Organe der Gesellschaft | 307 |
| Sonstige Erläuterungen | 308 |
| Note 40. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken |
308 |
| Note 41. Konzernunternehmen | 309 |
| Note 42. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 310 |
| Note 43. Freigabe des Konzernabschlusses | 310 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2024 | 2023 | |
| Umsatzerlöse | (5) | 2.663.898 | 2.521.167 |
| Umsatzkosten | (6) | –2.155.843 | –2.597.638 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 508.055 | –76.471 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (7) | 61.770 | 108.653 |
| Vertriebsaufwendungen | (6) | –300.501 | –274.874 |
| Verwaltungsaufwendungen | (6) | –146.715 | –144.678 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | (6) | –29.156 | –69.076 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | –4.949 | –19.982 |
| Betriebsergebnis (EBIT)1 | 88.503 | –476.428 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (12) | 0 | 6.728 |
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten | (13) | 33.830 | –7.498 |
| Finanzierungskosten | (14) | –164.339 | –108.432 |
| Finanzerfolg | –130.508 | –109.202 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –42.005 | –585.630 | |
| Ertragsteueraufwand | (15) | –96.273 | –7.322 |
| Ergebnis nach Steuern | –138.278 | –592.953 | |
| Anteil am Ergebnis nach Steuern: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | –156.601 | –649.445 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | –10.427 | 27.742 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | (16) | 28.750 | 28.750 |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | (16) | –4,06 | –20,02 |
1) EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2024 | 2023 | |
| Ergebnis nach Steuern | –138.278 | –592.953 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | (30) | –2.805 | –4.384 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(26) | –334 | –3.412 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (26) | –9.359 | 1.770 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (21) | –36 | 27 |
| –12.534 | –6.000 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können | |||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
(26) | 58.022 | –44.988 |
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdierenzen aufgrund des Verlustes der Beherrschung | 0 | 154 | |
| Cashow Hedges – eektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen und nicht designierte Komponenten |
(35) | –17.960 | –516 |
| Cashow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | (35) | –17.712 | –24.142 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (26) | 13.516 | 8.476 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (26) | –2.696 | 488 |
| 33.170 | –60.528 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 20.637 | –66.527 | |
| Gesamtergebnis | –117.642 | –659.480 | |
| Anteil am Gesamtergebnis: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | –141.665 | –704.620 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | –4.727 | 16.389 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | 28.750 | 28.750 |
| Vermögenswerte | Note | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen | (17) | 23.835 | 26.728 |
| Sachanlagen | (18) | 2.870.931 | 2.865.713 |
| Biologische Vermögenswerte | (19) | 192.217 | 194.759 |
| Nutzungsrechte Leasing | (20) | 139.333 | 134.547 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (21) | 24.954 | 31.045 |
| Finanzanlagen | (22) | 37.106 | 21.037 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | (29) | 4.331 | 48.559 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (29) | 16.861 | 16.181 |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte | (25) | 1.409 | 26.580 |
| Sonstige nicht nanzielle Vermögenswerte | (25) | 57.389 | 48.897 |
| Langfristige Vermögenswerte | 3.368.365 | 3.414.046 | |
| Vorräte | (23) | 646.235 | 552.940 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (24) | 318.182 | 294.480 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (29) | 2.654 | 5.668 |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte | (25) | 26.786 | 35.448 |
| Sonstige nicht nanzielle Vermögenswerte | (25) | 160.962 | 167.621 |
| Finanzanlagen | (22) | 11.301 | 18.721 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (33) | 442.297 | 725.639 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.608.417 | 1.800.516 | |
| Bilanzsumme | 4.976.782 | 5.214.563 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | Note | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
| Grundkapital | 40.108 | 40.108 | |
| Kapitalrücklagen | 513.455 | 513.455 | |
| Hybridkapital | 496.582 | 496.582 | |
| Andere Rücklagen | 42.321 | 29.961 | |
| Gewinnrücklagen | 217.361 | 360.281 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.309.826 | 1.440.386 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 342.175 | 301.779 | |
| Eigenkapital | (26) | 1.652.001 | 1.742.165 |
| Finanzverbindlichkeiten | (28) | 1.828.545 | 1.906.702 |
| Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | (27) | 12.110 | 14.117 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | (29) | 0 | 48.001 |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | (29) | 74.602 | 40.098 |
| Rückstellungen | (30) | 82.976 | 89.091 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (35) | 230.954 | 249.418 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten | (32) | 5.254 | 8.434 |
| Sonstige nicht nanzielle Verbindlichkeiten | (32) | 4.542 | 5.125 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 2.238.983 | 2.360.988 | |
| Finanzverbindlichkeiten | (28) | 279.449 | 528.992 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (31) | 386.383 | 296.322 |
| Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | (27) | 83.513 | 72.127 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | (29) | 16.011 | 32.125 |
| Rückstellungen | (30) | 28.520 | 52.599 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten | (32) | 161.115 | 66.769 |
| Sonstige nicht nanzielle Verbindlichkeiten | (32) | 130.806 | 62.476 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.085.797 | 1.111.409 | |
Bilanzsumme 4.976.782 5.214.563
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| Anteile der Aktionäre der Lenzing AG und der Hybridkapitalbesitzer | TEUR | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Note | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Andere Rücklagen1 |
Gewinn rücklagen |
Summe | Nicht beherr schende Anteile |
Eigen kapital |
|
| Stand zum 01.01.2023 | 27.574 | 133.919 | 496.582 | 90.161 | 991.702 1.739.938 | 285.957 2.025.895 | |||
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | –620.695 | –620.695 | 27.742 | –592.953 | |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | –55.175 | 0 | –55.175 | –11.353 | –66.527 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –55.175 | –620.695 | –675.870 | 16.389 | –659.480 | |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungs geschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | –2.420 | 0 | –2.420 | –1.597 | –4.017 | |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapital instrumenten in die Gewinnrücklagen |
(35) | 0 | 0 | 0 | –2.605 | 2.605 | 0 | 0 | 0 |
| Kapitalzuführung | (26) | 12.534 | 379.536 | 0 | 0 | 0 | 392.069 | 0 | 392.069 |
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen |
(3,27) | 0 | 0 | 0 | 0 | –1.248 | –1.248 | 1.280 | 31 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 | 16.667 | 16.667 | 0 | 16.667 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 | –28.750 | –28.750 | –250 | –29.000 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 12.534 | 379.536 | 0 | 0 | –13.331 | 378.738 | 1.030 | 379.768 | |
| Stand zum 31.12.2023 = 01.01.2024 | 40.108 | 513.455 | 496.582 | 29.961 | 360.281 1.440.386 | 301.779 1.742.165 | |||
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | –127.851 | –127.851 | –10.427 | –138.278 | |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | 14.936 | 0 | 14.936 | 5.701 | 20.637 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 14.936 | –127.851 | –112.915 | –4.727 | –117.642 | |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungs geschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | 1.466 | 0 | 1.466 | 1.535 | 3.001 | |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapital instrumenten in die Gewinnrücklagen |
(35) | 0 | 0 | 0 | –4.042 | 4.042 | 0 | 0 | 0 |
| Kapitalzuführung | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 34.912 | 34.912 |
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen |
(3,26) | 0 | 0 | 0 | 0 | –8.825 | –8.825 | 8.825 | 0 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 | 18.464 | 18.464 | 0 | 18.464 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 | –28.750 | –28.750 | –150 | –28.900 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0 | 0 | 0 | 0 | –19.111 | –19.111 | 43.587 | 24.476 | |
| Stand zum 31.12.2024 | (26) | 40.108 | 513.455 | 496.582 | 42.321 | 217.361 1.309.826 | 342.175 1.652.001 |
1) Details zu den anderen Rücklagen benden sich in Note 26.
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|
| Note | 2024 | 2023 | ||
| Ergebnis nach Steuern | –138.278 | –592.953 | ||
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögens | |||
| werte | (10) | 308.764 | 781.771 | |
| +/– Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten | (19) | –32.199 | –80.102 | |
| – | Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen | –1.841 | –2.025 | |
| +/– Veränderung langfristiger Rückstellungen | –11.251 | –2.050 | ||
| –/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern | 79.651 | –62.895 | ||
| +/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | –60.972 | 50.236 | ||
| +/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 3.360 | –4.048 | ||
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | (33) | –6.800 | 553 | |
| Brutto-Cashow | 140.434 | 88.488 | ||
| +/– Veränderung Vorräte | –39.567 | 178.245 | ||
| +/– Veränderung Forderungen | 29.823 | 34.751 | ||
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | 191.813 | –141.160 | ||
| Veränderung des Working Capital | 182.069 | 71.836 | ||
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | 322.503 | 160.323 | ||
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | –156.335 | –267.834 | |
| – | Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | (3) | 0 | –15.731 |
| – | Erwerb/Auszahlung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | –37.065 | –14.225 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten |
880 | 436 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity Methode bilanziert werden |
7.548 | 5.846 | |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | –184.971 | –291.509 | ||
| + | Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen | (26) | 0 | 392.069 |
| + | Einzahlungen von Eigenkapital in vollkonsolidierte Gesellschaften durch nicht beherrschende Gesellschafter | 34.912 | 0 | |
| – | Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | –28.900 | –29.000 |
| + | Investitionszuschüsse | 2.408 | 1.616 | |
| + | Aufnahme von Anleihen und Schuldscheindarlehen | (33) | 581.763 | 0 |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (33) | 309.441 | 226.640 |
| – | Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen | (33) | –236.431 | 0 |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (33) | –1.093.159 | –170.232 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | –429.965 | 421.094 | ||
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | –292.433 | 289.908 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 725.639 | 446.873 | ||
| Währungsdierenz auf liquide Mittel | 9.091 | –11.142 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresende | 442.297 | 725.639 | ||
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashow aus der Betriebstätigkeit: | ||||
| Zinseinzahlungen | 24.081 | 15.262 | ||
| Zinsauszahlungen | 106.842 | 120.409 | ||
| Gezahlte Ertragsteuern | 79.232 | 15.770 | ||
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 3.360 | 2.680 |
zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstrasse 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Die Lenzing AG wird zum 31. Dezember 2024 durch die B&C Gruppe beherrscht, welche direkt und indirekt mit rund 37,25 Prozent (31. Dezember 2023: rund 52,25 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Unmittelbar an der Lenzing AG sind die B&C KB Holding GmbH, Wien, die B&C Alpha Zweite Holding GmbH & Co KG, Wien und die B&C Ares Holding GmbH, Wien beteiligt. Das nächsthöhere Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss aufstellt und veröentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Am 12. Juni 2024 erwarb die Suzano S.A., São Paulo, Brasilien von der B&C Gruppe aufschiebend bedingt 15 Prozent der Anteile an der Lenzing AG. Das Closing der Transaktion erfolgte am 30. August 2024. Laut Syndikatsvertrag zwischen der B&C Gruppe und Suzano S.A., der ebenso am 30. August 2024 wirksam wurde, behält die B&C Gruppe die alleinige Kontrolle an der Lenzing AG.
Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von regenerierten Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstowerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft.
Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2024 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG ist. Die funktionale Währung der wesentlichen Tochterunternehmen ist der Euro (EUR) oder der US-Dollar (USD). Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:
Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den Verhältnissen zum Bilanzstichtag und haben zum Teil einen wesentlichen Einuss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Sie betreen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.
Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten wirken sich wesentlich auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe aus:
Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroen, die sich wesentlich auf den vorliegenden Konzernabschluss auswirken:
Anwendung der Present-Access-Methode bei kündbaren nicht beherrschenden Anteilen.
● Anhaltspunkte für Wertminderung (siehe Note 10): Beurteilung des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Beurteilung des Eintritts von wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu einer ökologisch verantwortungsvollen Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohsto Holz. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie. Die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellt einen der Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2024 dar. In diesem Zusammenhang arbeitet die Lenzing Gruppe kontinuierlich daran, Rohstoe ezienter einzusetzen, Produktionsprozesse zu verbessern und recycelte Alttextilien für die Faserproduktion nutzbar zu machen. Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen bezüglich Klimawandel und Nachhaltigkeit führen nicht zu grundlegend geänderten Annahmen und Schätzungen in der Rechnungslegung. Der Vorstand schätzt die potenziellen Auswirkungen klimabedingter Chancen und Risiken auf den Konzernabschluss nach IFRS wie folgt ein:
sind wiederum abhängig von den klimatischen Bedingungen der Region Minas Gerais, Brasilien. Durch den Klimawandel können sich Änderungen im Wachstumsverhalten des stehenden Holzes (beispielsweise beschleunigtes oder verlangsamtes Wachstum) und dadurch die Anpassung der Wachstumsannahmen bei der Bewertung des biologischen Vermögenswertes ergeben.
Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2024 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpichtend anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröent lichung durch das IASB |
Anwen dungspicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2024 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and Leaseback-Transaktion |
22.09.2022 01.01.2024 ja | ||
| IAS 1 | Klassizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 01.01.2024 ja | ||
| IAS 1 | Klassizierung von Schulden mit Nebenbedingungen als kurz- oder langfristig |
31.10.2022 01.01.2024 ja | ||
| IAS 7, IFRS 7 |
Anhangangaben zu Lieferantennanzie rungsvereinbarungen |
25.05.2023 01.01.2024 ja |
Die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen zu IAS 1, IAS 7 und IFRS 7, welche ab dem 1. Jänner 2024 anzuwenden sind wurden in diesem Konzernabschluss in Note 31, 32 und 37 umgesetzt. Ansonsten führen die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.
Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2024 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröent lichung durch das IASB |
Anwen dungspicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2024 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 10, IAS 28 |
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture |
11.09.2014 | unbekannt1 | nein |
| IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten |
30.01.2014 | 01.01.2016 nein2 | ||
| IAS 21 | Auswirkungen von Wechselkurs änderungen: Fehlende Umtauschbarkeit |
15.08.2023 | 01.01.2025 ja | |
| IFRS 9, IFRS 7 |
Änderungen an der Klassizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten |
30.05.2024 | 01.01.2026 nein | |
| IFRS 9, IFRS 7 |
Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen |
18.12.2024 | 01.01.2026 nein | |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS 2021-2023 |
18.07.2024 | 01.01.2026 nein | |
| IFRS 18 | Darstellung und Angaben im Abschluss |
09.04.2024 | 01.01.2027 nein | |
| IFRS 19 | Anhangangaben zu Tochterunternehmen ohne öentliche Rechenschaftspicht |
09.05.2024 | 01.01.2027 nein |
1) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben. 2) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.
Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet.
Zurzeit bewertet die Lenzing Gruppe die möglichen Auswirkungen des neuen Standards IFRS 18 (Darstellung und Angaben im Abschluss), insbesondere im Hinblick auf die Struktur der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Kapitalussrechnung und die zusätzlichen Angabepichten für Management-dened Performance Measures (MPMs). Weiters werden auch die Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Informationen in den Abschlüssen gruppiert werden, einschließlich der Posten, die derzeit als "Sonstige" bezeichnet werden, überprüft.
Die übrigen obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen sind entweder nicht relevant für die Gruppe oder haben keinen wesentlichen Einuss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Kapitalussrechnung der Lenzing Gruppe.
Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").
Es gab im Geschäftsjahr 2024 und 2023 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.
In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2024 einbezogen.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
| 2024 | 2023 | |||
|---|---|---|---|---|
| Voll- | Equity- | Voll- | Equity | |
| konsolidierung | konsolidierung | |||
| Stand zum 01.01. | 28 | 7 | 27 | 7 |
| Im Berichtsjahr erstmals einbezogen | 3 | 0 | 2 | 0 |
| Im Berichtsjahr verschmolzen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Im Berichtsjahr endkonsolidiert | 0 | 0 | –1 | 0 |
| Stand zum 31.12. | 31 | 7 | 28 | 7 |
| Davon in Österreich | 8 | 3 | 7 | 3 |
| Davon im Ausland | 23 | 4 | 21 | 4 |
Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2024 ndet sich in Note 41. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von regenerierten Cellulosefasern (Segment Division Faser) und teilweise von Zellsto tätig (Segment Division Zellsto).
Im Jänner 2024 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Business Services s.r.o., Paskov, Tschechien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im März 2024 wurde das Tochterunternehmen Lenzing France SARL, Paris, Frankreich gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im September 2024 wurde das Tochterunternehmen LD Celulose International GmbH, Wien, Österreich gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China, wurde liquidiert und im März 2023 endkonsolidiert.
Mit Wirkung zum 1. Juni 2023 erwarb die Lenzing Gruppe ein Biomassekraftwerk zur Versorgung des Produktionsstandortes Heiligenkreuz. Die strategische Investition reduziert die Abhängigkeit von fossiler Energie und stärkt die Standortsicherheit des Werks Heiligenkreuz. Die Lenzing Gruppe beschleunigt mit dem Erwerb des Biomassekraftwerkes den Umstieg auf erneuerbare Energien und damit auch die Erreichung ihrer Klimaziele gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie.
| Immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing | 18.053 |
|---|---|
| Vorräte | 1.130 |
| Verbindlichkeiten | –1.453 |
| Identizierbare Vermögenswerte abzüglich Schulden (Nettovermögen) |
17.731 |
Der im Zuge der Transaktion entstandene Firmenwert in Höhe von TEUR 719 spiegelt die erwarteten strategischen Vorteile durch die Energieunabhängigkeit am Produktionsstandort Heiligenkreuz und den Beitrag zur strategieverankerten CO2-Reduktion wider.
Der Output des Biomassekraftwerks wird intern genutzt und generiert daher keine zusätzlichen Umsatzerlöse für die Lenzing Gruppe. Darüber hinaus ist das Biomassekraftwerk mit dem operativen Produktionsstandort Heiligenkreuz vollständig integriert, sodass es kein eigenständiges Periodenergebnis erzeugt.
Die übertragene Gegenleistung setzt sich zusammen aus dem Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 sowie einer bedingten Gegenleistung, deren beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt TEUR 934 betrug. Vom Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 wurden TEUR 15.731 im Jahr 2023 in üssigem Mitteln entrichtet. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 2.000 ist innerhalb des nächsten Geschäftsjahres fällig.
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund der Vereinbarung über die bedingte Gegenleistung verpichtet, in Abhängigkeit von der zukünftigen Entwicklung des durchschnittlichen Gaspreises (TTF ICE) bis 2026 einen gedeckelten Betrag an den ehemaligen Eigentümer des Biomassekraftwerks zu zahlen. Ein Mindestbetrag wurde nicht festgelegt, der Maximalbetrag wurde mit TEUR 12.500 xiert. Die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung wurde mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes vorgenommen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Gaspreis (TTF ICE) steigt (fällt).
Zum 31. Dezember 2024 wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten eine Erhöhung der bedingten Gegenleistung um TEUR 273 erfasst, da sich der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung um diesen Betrag erhöhte (siehe Note 13). Zum 31. Dezember 2023 wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung eine Verringerung der bedingten Gegenleistung um TEUR 57 erfasst, da sich der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung um diesen Betrag verringerte (siehe Note 13). Die bedingte Gegenleistung wird in der Konzernbilanz unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Im Juni 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im Juli 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einuss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.
Die Lenzing AG verfügt mit 51 Prozent über die Mehrheit der Anteile und beherrscht somit die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien. Die Dexco-Gruppe verfügt über 49 Prozent der Anteile an der LD Celulose S.A. und eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (kündbare nicht beherrschende Anteile). Zur Bilanzierung der aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen resultierenden Verbindlichkeit wendet die Lenzing AG die Present-Access-Methode an. Bei dieser Methode werden die nicht beherrschenden Anteile der Dexco-Gruppe an der LD Celulose S.A. weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen und zusätzlich eine nanzielle Verbindlichkeit für kündbare nicht beherrschende Anteile angesetzt (siehe Note 35). Die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Lenzing Gruppe hält 100 Prozent der Anteile an einer Versicherungszelle der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, Birkirkara, Malta. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing Gruppe, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen eektiver zu administrieren. Die Versicherungszelle verfügt im Wesentlichen über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Sie wird als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.
Bei den strukturierten Unternehmen werden jene Vermögenswerte und Schulden einbezogen, über die die Lenzing Gruppe verfügt.
Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das betreende Unternehmen tätig ist. Die funktionale Währung ist, mit Ausnahme der nachfolgend genannten Tochterunternehmen, jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das Tochterunternehmen ansässig ist. Für die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, die LD Celulose International GmbH, Wien, Österreich, die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand, die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und die PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien ist die funktionale Währung der US-Dollar.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:
| 2024 | 2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einheit | Währung | Stichtag | Durch schnitt |
Stichtag | Durch schnitt |
|
| 1 EUR USD US-Dollar | 1,0444 | 1,0821 | 1,1050 | 1,0816 | ||
| 1 EUR GBP | Britisches Pfund |
0,8295 | 0,8466 | 0,8691 | 0,8699 | |
| 1 EUR CZK | Tschechi sche Krone |
25,2260 | 25,1190 | 24,7240 | 24,0006 | |
| 1 EUR CNY | Renminbi Yuan |
7,6234 | 7,7863 | 7,8509 | 7,6591 | |
| 1 EUR BRL | Brasilian ischer Real |
6,4760 | 5,8268 | 5,3618 | 5,4016 |
Für die Vertriebsgesellschaft Lenzing ElyafAnonim Şirketi, Istanbul, Türkei wurde für das Geschäftsjahr 2023 erstmalig die Hochinationsbilanzierung nach IAS 29 angewendet. Die erstmalige Anpassung der Buchwerte der nicht monetären Vermögenswerte und Schulden anhand eines allgemeinen Preisindex wurde in den Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) erfasst und betrug TEUR 31. Gewinne und Verluste aus der laufenden Hyperinationierung nicht monetärer Vermögenswerte und Schulden sowie des Eigenkapitals werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein Verlust aus der laufenden Hyperinationierung in Höhe von TEUR 360 (2023: TEUR 0) erfasst. Die Abschlüsse basieren auf dem Konzept der historischenAnschaungsund Herstellungskosten. Der Preisindex in der Türkei betrug zum 31. Dezember 2024 3.746,52 (31. Dezember 2023: 2.915,02).
Die berichtspflichtigen Segmente sind die "Division Faser", "Division Zellstoff" und "Sonstige". In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien.
In der Division Faser werden alle drei Generationen der regenerierten Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCEL™, VEOCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ vermarktet. Die erzeugten Produkte aus den Lyocell-, Modal- und Viscosefasern werden zur Produktion von Textilien sowie Vliesstoffen und Spezialanwendungen eingesetzt.
In der Division Zellsto wird der Faserzellsto hergestellt bzw. beschat, der das notwendige Vor- bzw. Zwischenprodukt für die Faserproduktion darstellt. Der Zellsto wird für die eigene Produktion für Cellulosefasern verwendet und extern vermarktet. Der Einsatz bzw. die Steuerung der Anlagen für die Faser- und Zellstoproduktion erfolgt unabhängig voneinander.
In Sonstige werden im Wesentlichen zentrale Headquarterfunktionen, übergreifende Tätigkeiten und die Geschäftstätigkeit der BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing (Ausbildung und Personalentwicklung) dargestellt.
| 2024 | Division Faser |
Division Zellsto |
Sonstige | Segment summe |
Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 2.033.002 | 627.557 | 3.339 | 2.663.898 | 0 | 2.663.898 |
| Innenumsätze | 469 | 543.558 | 0 | 544.028 | –544.028 | 0 |
| Summe Umsatzerlöse | 2.033.471 | 1.171.115 | 3.339 | 3.207.926 | –544.028 | 2.663.898 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 32.838 | 436.277 | –52.495 | 416.619 | –21.193 | 395.426 |
| EBIT | –68.692 | 243.696 | –65.307 | 109.696 | –21.193 | 88.503 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
–102.855 | –192.816 | –13.093 | –308.764 | 0 | –308.764 |
| Davon Wertminderungen | –3.751 | 0 | 0 | –3.751 | 0 | –3.751 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–25 | –662 | 687 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen (-) und Erträge (+) | 33.531 | 42.199 | –1.133 | 74.598 | 74.598 | |
| CAPEX | 78.977 | 75.984 | 1.274 | 156.235 | 100 | 156.335 |
| EBITDA-Marge1 | 1,6 % | 37,3 % | n/a | 13,0 % | - | 14,8 % |
| EBIT-Marge2 | –3,4 % | 20,8 % | n/a | 3,4 % | - | 3,3 % |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus biologischen Vermögenswerten, Forderungen, Vorräten und Rückstellungen.
Zur Performancemessung der Segmente und im Konzern wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.
Die Überleitungsrechnung vom Betriebsergebnis (EBIT) auf das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) und das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88.503 | –476.428 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
308.764 | 781.771 |
| Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
–1.841 | –2.025 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395.426 | 303.318 |
| Segmentabschreibungen | –308.764 | –781.773 |
| Konsolidierung | 0 | 2 |
| Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
1.841 | 2.025 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88.503 | –476.428 |
| Finanzerfolg | –130.508 | –109.202 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –42.005 | –585.630 |
Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| nach Produkten und Dienstleistungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Regenerierte Cellulosefasern | 1.965.253 | 1.753.472 |
| Co-Produkte der Faserproduktion | 63.406 | 61.134 |
| Maschinen- und Anlagenbau, Engineering Dienstleistungen sowie Sonstige |
4.343 | 26.401 |
| Division Faser | 2.033.002 | 1.841.007 |
| Zellsto Bioranerie-Produkte und Energie |
456.732 111.613 |
529.458 110.209 |
| Maschinen- und Anlagenbau, Engineering Dienstleistungen, Holz sowie Sonstige |
59.212 | 36.465 |
| Division Zellsto | 627.557 | 676.132 |
| Sonstige | 3.339 | 4.028 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.663.898 | 2.521.167 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geograschen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Österreich | 88.155 | 94.179 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 751.711 | 625.909 |
| Asien | 1.571.470 | 1.563.430 |
| Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) | 237.712 | 223.264 |
| Restliche Welt | 14.850 | 14.386 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.663.898 | 2.521.167 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geograschen Region der Kunden zugeordnet.
Das langfristige Vermögen (ohne Finanzanlagen und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) gegliedert nach geografischen Gebieten, stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Österreich | 791.232 | 816.178 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 205.406 | 204.431 |
| Asien | 676.135 | 665.551 |
| Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) | 1.637.294 | 1.642.109 |
| Zwischensumme | 3.310.067 | 3.328.269 |
| Überleitung auf Konzernwerte | 58.298 | 85.778 |
| Konzernsumme | 3.368.365 | 3.414.046 |
Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Ergänzende Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2024 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 4, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geograsche Gebiete).
Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.
Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zuießen wird.
Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpichtungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen abgesehen.
Die Vertragsverbindlichkeiten sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und setzen sich im Wesentlichen aus den erhaltenen Anzahlungen von TEUR 18.830 (31. Dezember 2023: TEUR 12.198) und abgegrenzten Schulden aus Nachlässen und Rabatten von TEUR 4.033 (31. Dezember 2023: TEUR 4.525) zusammen (siehe Note 32). Der zum 31. Dezember 2023 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von TEUR 11.479 wurde im Geschäftsjahr 2024 als Umsatzerlöse erfasst (2023: TEUR 12.113).
Die Umsatzkosten betreen im Wesentlichen Aufwendungen für Materialaufwand und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten, Personalaufwand, Abschreibungen und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung, sonstige Fremdleistungen und Aufwendungen für Abfallentsorgung. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung betragen TEUR 71.223 (2023: TEUR 63.187) und für Wartungsmaterial sowie Reinigung TEUR 109.484 (2023: TEUR 113.942).
Die Vertriebsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Ausgangsfrachten sowie Miet- und Leasingaufwendungen.
Die Verwaltungsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente und Marken. In den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.639 (2023: TEUR 53.482) und Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen in Höhe von TEUR 143 (2023: TEUR 140) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Erträge aus Leistungsverrechnungen und sonstigen Produkten |
24.468 | 20.448 |
| Erträge aus der Auösung des Passivpostens für Emissionszertikate sowie aus Förderungen und aus der Veräußerung von Emissionszertikaten |
10.703 | 79.115 |
| Mieterträge | 6.121 | 5.901 |
| Fremdwährungsgewinne | 10.202 | 0 |
| Gutschriften | 4.250 | 0 |
| Übrige | 6.027 | 3.189 |
| Summe | 61.770 | 108.653 |
Im Geschäftsjahr 2023 wurden EU-Emissionszertikate veräußert (siehe Note 27).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen TEUR 4.949 (2023: TEUR 19.982) und betreen im Wesentlichen Anlagenabgänge (2023: Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 17.186).
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Material | 1.159.992 | 1.190.680 |
| Sonstige bezogene Herstellungsleistungen | 220.771 | 225.542 |
| Summe | 1.380.763 | 1.416.222 |
Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (insbesondere Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.
Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Personalaufwand | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Löhne und Gehälter | 422.317 | 354.310 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Abndungen |
3.152 | 7.502 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 10.072 | 9.716 |
| Gesetzlicher Sozialaufwand | 100.208 | 89.829 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 10.300 | 9.891 |
| Summe | 546.049 | 471.248 |
Im Geschäftsjahr 2024 sind keine Kurzarbeitsbeihilfen in Österreich in Anspruch genommen worden. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Zuschüsse aus öentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 1.087 erfolgswirksam mit dem Personalaufwand saldiert, die aus einmaligen Kurzarbeitsbeihilfen in Österreich stammen. Die wesentliche Bedingung für die Kurzarbeitsbeihilfen ist die temporäre Verringerung der Arbeitszeit bestimmter Mitarbeiter:innen. Im Geschäftsjahr 2023 nahm die Lenzing Gruppe die Zuschüsse von Jänner bis Juni in Anspruch.
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Durchschnitt | 7.747 | 7.751 |
| Stand zum 31.12. | 7.816 | 7.917 |
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Arbeiter:innen | 1.749 | 1.757 |
| Angestellte | 1.340 | 1.411 |
| Summe | 3.089 | 3.168 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| biologische Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Planmäßige Abschreibungen | 241.976 | 265.589 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibung (siehe Note 19) |
63.037 | 51.276 |
| Wertminderungen | 3.751 | 464.906 |
| Summe | 308.764 | 781.771 |
Im Geschäftsjahr 2024 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 3.751 zur Gänze in den Verwaltungsaufwendungen enthalten. Im Geschäftsjahr 2023 waren Wertminderungen von TEUR 464.906 den Umsatzkosten mit TEUR 413.583, den Vertriebsaufwendungen mit TEUR 2.847, den Verwaltungsaufwendungen mit TEUR 641 und den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen mit TEUR 47.835 zugeordnet.
Die im Geschäftsjahr 2024 vorgenommenen Wertminderungen betreen ein Landnutzungsrecht in einer indischen Tochtergesellschaft, welche zum Zweck der Errichtung eines Viscosefaserwerkes in Indien gegründet wurde. Dieses Projekt wurde aufgrund rechtlicher Verzögerungen und der Verschlechterung des Marktumfeldes nicht mehr weiterverfolgt. Es erfolgte eine Evaluierung von alternativen Verwertungsmöglichkeiten für die in der Gesellschaft enthaltenen Vermögensgegenstände. Der erzielbare Betrag (TEUR 1.740) ergab einen Wertminderungsbedarf in Höhe von TEUR 3.751 auf Grundstücke und Bauten. Die Wertminderung ist dem Segment Faser zugeordnet.
Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ und quantitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen, Sachanlagen sowie Nutzungsrechte Leasing im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.
Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget. Die Mittelfristpläne für die darauolgenden vier Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die Cashow-Prognosen auf Nachsteuerbasis für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten. Das Management erstellt Planungsrechnungen grundsätzlich über einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Sollte der eingeschwungene Zustand nicht bereits am Ende des fünfjährigen Detailplanungszeitraums erreicht sein, wird dieser so weit verlängert, bis von einem eingeschwungenen Zustand der Zahlungsströme ausgegangen werden kann. Anschließend wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Eine wachstumsbedingte Thesaurierung nanzieller Überschüsse in der ewigen Rente wird in den Planungsrechnungen berücksichtigt. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital / WACC). Für die Wertminderungstests 2024 von firmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 8,4 Prozent und 9,0 Prozent verwendet (2023: zwischen 8,8 Prozent und 9,8 Prozent).
Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf
internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellsto) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoe wie Zellsto, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capitals eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezische Marktstudien und Konjunkturaussichten.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst. Aufgrund der Entwicklung der Kapitalmärkte sank im vierten Quartal 2023 der Marktwert des Eigenkapitals unter dessen Buchwert, sodass ein Anhaltspunkt für die Wertminderung aller zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ausgelöst wurde. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Wertminderungen gemäß IAS 36 bei einzelnen CGUs in Höhe von insgesamt TEUR 464.906 erfasst.
Die CGU Fiber Site China produziert Viscose- und Modalfasern in Nanjing, China. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Verschlechterung des Marktumfeldes für die CGU Fiber Site China zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 129.021) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 22.605. Es wurden Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 8.353 sowie technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 14.252 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Faser zugeordnet.
Die CGU Fiber Site Indonesia produziert Viscosefasern in Purwakarta, Indonesien. Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site Indonesia für das Geschäftsjahr 2024 ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte, die im Wesentlichen aus dem gesunkenen Abzinsungssatz (WACC) von 10,4 Prozent auf 9,8 Prozent resultiert, was jedoch keinen Anhaltspunkt für eine Wertaufholung darstellt. Das Marktumfeld ist weiterhin angespannt, woraus sich keine wesentliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr ergibt. Das durchschnittliche EBITDA-Wachstum der CGU Fiber Site Indonesia beträgt im Detailplanungszeitraum ein Vielfaches von jenem in der ewigen Rente.
Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten kommt ein Abzinsungssatz (WACC) von 9,8 Prozent (2023: 10,4 Prozent) zur Anwendung. Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 3.738 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 8.485 bzw. fällt um TEUR 7.994.
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Verschlechterung des Marktumfeldes für die CGU Fiber Site Indonesia zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 149.480) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 209.591. Es wurden Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 64.706 sowie technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 144.885 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Faser zugeordnet.
Die CGU Fiber Site Lenzing produziert Viscose-, Modal- und Lyocellfasern in Lenzing, Österreich. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Verschlechterung des Marktumfeldes für die CGU Fiber Site Lenzing zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 845.315) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 70.883. Da die Weiterentwicklung zusätzlicher Lyocellfaser-Anwendungen in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird, wurde im Geschäftsjahr 2023 ein zusätzlicher Wertminderungsbedarf für die in diesem Zusammenhang erfassten selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen festgestellt. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 95.469 erfasst.
Insgesamt wurden in der CGU Fiber Site Lenzing im Geschäftsjahr 2023 selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 21.204, Konzessionen und Rechte in Höhe von TEUR 116, Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 1.578, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 126.438 sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von TEUR 17.016 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Faser zugeordnet.
Die CGU Fiber Site Thailand produziert Lyocellfasern in Prachinburi, Thailand. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Verschlechterung des Marktumfeldes für die CGU Fiber Site Thailand zu wesentlichen Verlusten geführt. Weiters wurde der Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt. Der erzielbare Betrag (TEUR 398.516) ergab eine Unterdeckung der Buchwerte in Höhe von TEUR 25.916. Zudem wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Wertminderungsbedarf unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau identiziert, die für den Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten bestimmt waren, der allerdings in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 19.927 erfasst.
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2023 Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 19.489, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 6.426 sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von TEUR 19.927 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Faser zugeordnet.
Seit dem vorläugen Baustopp von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA im Geschäftsjahr 2018 evaluiert der Vorstand regelmäßig, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit der Vermögenswerte bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. Da der Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird, wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Wertminderungsbedarf unter den Anlagen in Bau der CGU Fiber Site USA identi ziert, die für diesen Ausbau bestimmt waren. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 20.516 erfasst. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Faser zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2024 haben sich an dieser Einschätzung keine Änderungen ergeben.
Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:
| Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | ||
| Segment Division Pulp | |||
| CGU Pulp Site Czech Republic | 10.469 | 10.682 | |
| Segment Division Fiber | |||
| Übrige CGUs | 4.389 | 4.208 | |
| Summe | 14.858 | 14.889 |
Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2024 größten rmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
10,1 % | 8,6 % |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 1,2 % | 1,3 % |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,0 % | 9,8 % |
Das durchschnittliche Umsatzwachstum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt im Detailplanungszeitraum 1,7 Prozent p. a. (2023: 2,3 Prozent p. a.).
Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 199.054 (2023: TEUR 112.504). Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 10,1 % | minus 7,4 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,0 % | plus 9,1 Prozentpunkte |
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 8,6 % | minus 4,0 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,8 % | plus 5,0 Prozentpunkte |
In den übrigen CGUs mit Firmenwert sind die CGU Fiber Site UK, die CGU Fiber Site Heiligenkreuz und die CGU Fiber Site USA enthalten. Für diese wurde eine langfristige Wachstumsrate von 1,0 Prozent bis zu 1,2 Prozent (2023: von 1,0 Prozent bis zu 1,2 Prozent) in der ewigen Rente berücksichtigt.
Neben der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung für CGUs mit Firmenwert, wurde im Geschäftsjahr 2024 zusätzlich ein Anhaltspunkt für Wertminderung gemäß IAS 36 bei der CGU Fiber Site Heiligenkreuz identiziert und somit der erzielbare Betrag ermittelt. Dieser ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Das durchschnittliche EBITDA-Wachstum der CGU Fiber Site Heiligenkreuz beträgt im Detailplanungszeitraum ein Vielfaches von jenem in der ewigen Rente. Die operative Marge der CGU Fiber Site Heiligenkreuz beträgt 3,9 Prozent (2023: 12,3 Prozent) und dürfte maximal um 0,7 Prozentpunkte (2023: 5,4 Prozentpunkte) sinken, damit die Buchwerte durch den erzielbaren Betrag ausreichend gedeckt sind. Der Abzinsungssatz (WACC) beträgt 8,4 Prozent (2023: 8,8 Prozent) und dürfte maximal um 1,4 Prozentpunkte (2023: 6,3 Prozentpunkte) steigen.
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz, setzen sich wie folgt zusammen:
| 2024 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
626 | 170 | 796 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 308 | 0 | 308 |
| Sonstige Leistungen | 64 | 0 | 64 |
| Summe | 998 | 170 | 1.169 |
Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR
| 2023 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
483 | 209 | 691 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 419 | 0 | 419 |
| Sonstige Leistungen | 1.713 | 0 | 1.713 |
| Summe | 2.615 | 209 | 2.824 |
Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses und des Nachhaltigkeitsberichts, sowie im Geschäftsjahr 2023 zusätzlich die prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses zum 31. März 2023. Die Honorare für sonstige Leistungen betrafen im Geschäftsjahr 2023 vor allem Entgelte für Leistungen in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung.
Das Ergebnis in Höhe von TEUR minus 0 (2023: TEUR 6.728) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis sowie der Bewertung der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Wertminderungen oder Wertaufholungen erfasst. Im Geschäftsjahr 2023 war eine Wertminderung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) in Höhe von TEUR minus 2.000 und eine Wertaufholung der Lenzing Papier GmbH (LPP) in Höhe von TEUR 4.192 enthalten (siehe Note 21).
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Erträge aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten |
||
| Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen |
27.482 | 16.334 |
| Dividendenerträge aus gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
156 | 203 |
| Bewertung von nanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
118 | 1.628 |
| Netto-Fremdwährungsgewinne aus nanziellen Vermögenswerten |
7.422 | 0 |
| 35.177 | 18.165 | |
| Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten |
||
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von nanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaungskosten |
–1.074 | –8.209 |
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von nanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
0 | –4.087 |
| Netto-Fremdwährungsverluste aus nanziellen Vermögenswerten |
0 | –13.424 |
| –1.074 | –25.720 | |
| Erträge und Aufwendungen aus langfristigen nanziellen Verbindlichkeiten |
||
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von bedingten Gegenleistungen |
–273 | 57 |
| –273 | 57 | |
| Summe | 33.830 | –7.498 |
Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzierungskosten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus nanziellen Verbindlichkeiten |
–164 | 1.982 |
| Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen |
–27.537 | –18.017 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
–153.881 | –113.891 |
| Aktivierte Fremdkapitalkosten für Sachanlagen und biologische Vermögenswerte |
17.244 | 21.494 |
| Summe | –164.339 | –108.432 |
Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Ertragsteueraufwand nach Herkunft | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Österreich | –20.681 | 34.659 |
| Ausland | 37.304 | 35.558 |
| 16.623 | 70.217 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | 79.651 | –62.895 |
| Summe | 96.273 | 7.322 |
| Ertragsteueraufwand nach Ursachen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Steueraufwand laufendes Jahr | 44.398 | 58.081 |
| Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste |
0 | –3.218 |
| Minderung aufgrund der Nutzung von Steuergutschriften |
–280 | –282 |
| Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern | –27.495 | 15.637 |
| 16.623 | 70.217 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung Entstehung und Umkehrung temporärer Dierenzen |
67.248 | –77.704 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | 0 | 4.168 |
| Veränderung der aktivierten Verlustvorträge | 31.283 | –46.312 |
| Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Dierenzen früherer Perioden |
–29.272 | –858 |
| Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche (ohne Verlustvorträge) |
10.391 | 57.811 |
| 79.651 | –62.895 | |
| Summe | 96.273 | 7.322 |
Der Posten "Veränderung der aktivierten Verlustvorträge" betrit die Aktivierung von im Geschäftsjahr entstandenen Verlusten in Höhe von TEUR minus 16.094 sowie eine Wertberichtigung von in den Vorjahren angesetzten aktiven latenten Steuern für noch nicht verwertete Verlustvorträge in Höhe von TEUR 47.377 (2023: TEUR minus 48.752). Im Geschäftsjahr 2023 wurden Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.439 verbraucht.
Die Überleitung vom errechneten Steuerertrag gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 23 Prozent (31. Dezember 2023: 24 Prozent) zum eektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:
| Steuerüberleitungsrechnung | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –42.005 | –585.630 |
| Errechneter Steuerertrag (23 % des Ergebnisses vor Steuern; Vorjahr: 24 % des Ergebnisses vor Steuern) |
–9.661 | –140.551 |
| Abzugsfähige Ausschüttung Hybridkupon | –6.613 | –6.900 |
| Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) |
–1.455 | –1.710 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen und ähnliche permanente Dierenzen |
5.962 | 3.628 |
| Nicht verrechenbare Quellensteuern | 5.582 | 8.303 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
0 | –1.615 |
| Steuersatzunterschiede | 6.655 | 21.952 |
| Steuersatzänderungen | 0 | 4.121 |
| Steuern aus Vorperioden | 20.968 | 14.779 |
| Wechselkursdierenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung |
47.480 | –15.431 |
| Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Zinsvorträge, Steuergutschriften und temporäre Dierenzen nicht angesetzten Aktivpostens |
26.586 | 119.691 |
| Sonstige | 768 | 1.055 |
| Eektiver Steueraufwand | 96.273 | 7.322 |
Die Relation zwischen dem eektiven Ertragsteueraufwand und dem Ergebnis vor Steuern ist im Geschäftsjahr 2024 wie im Vorjahr nicht proportional. Es liegen hohe Überleitungsposten vor, die aus Wertberichtigungen von Steueraktivposten (insbesondere aus nicht aktivierten Verlustvorträgen) entstanden sind (insbesondere Steuergruppe Österreich, Indonesien, China und Thailand). Zusätzlich gab es wie im Geschäftsjahr 2023 eine Ausschüttung an Hybridkapitalbesitzer, die steuerlich abzugsfähig ist.
In dem Posten "Steuern aus Vorperioden" ist eine Steuernachforderung von TEUR 23.019 (2023: Steuernachforderung TEUR 4.490) aus der ehemaligen steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe auch Notes 29 und 38). Diese Nachforderung resultiert somit aus dem rückwirkenden Ausscheiden aus der B&C Steuergruppe bereits ab dem Geschäftsjahr 2022 (TEUR 22.209) sowie aus einer Korrektur der Steuerumlage für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 810. Im Geschäftsjahr 2023 war unter diesem Posten eine Rückstellung für unsichere Steuerpositionen in Höhe von TEUR 13.201 im Zusammenhang mit regelmäßigen Steuerprüfungsverfahren erfasst.
Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 23 Prozent (31. Dezember 2023: 24 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 9,9 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2023: zwischen 9,9 Prozent und 34 Prozent).
Der Posten "Steuersatzänderungen" umfasst im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen die Eekte aus der gesetzliche Steuersatzsenkung in Österreich sowie der Erhöhung des Steuersatzes in Tschechien. Der Ertragssteuersatz in Österreich wurde mit Wirkung ab 1. Jänner 2023 stufenweise von 25 Prozent auf 24 Prozent gesenkt und ab 1. Jänner 2024 von 24 Prozent auf 23 Prozent gesenkt. Dies führte im Geschäftsjahr 2024 zu einem Aufwand von TEUR 0 (2023: Aufwand von TEUR 3.105) aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten und laufenden Steuerschulden. Der Ertragssteuersatz in Tschechien wurde ab 1. Jänner 2024 von 19 Prozent auf 21 Prozent erhöht. Dies führte im Geschäftsjahr 2024 zu einem Aufwand von TEUR 0 (2023: Aufwand von TEUR 1.221) aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten und laufenden Steuerschulden.
Im Dezember 2021 wurden die OECD-Musterregelungen für ein globales Mindestbesteuerungssystem (Säule 2 / Pillar II) veröentlicht. Durch das Mindestbesteuerungssystem soll bei Konzernen mit weltweiten Umsätzen von mindestens TEUR 750.000 sichergestellt werden, dass diese in jenen Staaten, in denen sie tätig sind, einer eektiven Steuerbelastung von mindestens 15 Prozent unterliegen. Im Dezember 2022 wurde die Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Union beschlossen, die in Österreich mit dem Mindestbesteuerungsreformgesetz vom 30. Dezember 2023 in nationales Recht umgesetzt wurde und ab 1. Jänner 2024 von den Steuerpichtigen anzuwenden ist. Zahlreiche für die Lenzing Gruppe relevante Jurisdiktionen haben ebenfalls entsprechende Mindestbesteuerungsregelungen eingeführt, die ab 1. Jänner 2024 anzuwenden sind.
Die B&C Privatstiftung, Wien ist die oberste Muttergesellschaft im Sinne der Mindestbesteuerungsregeln der Lenzing AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist gemäß Mindestbesteuerungsregeln eine im Teileigentum stehende Muttergesellschaft.
Es wurde eine Evaluierung der Auswirkungen der neuen Mindestbesteuerungsregelungen für die Lenzing Gruppe als Teilkonzern der B&C Gruppe durchgeführt. Für das Jahr 2024 ergeben sich aufgrund der temporären Safe Harbour Regelungen und der Mindeststeuerkalkulation bei einer Stand-alone-Betrachtung des Teilkonzerns Lenzing Gruppe keine wesentlichen Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Steuerforderungen und -verbindlichkeiten. Insoweit es zu einer Anwendung der Mindestbesteuerungsregelungen kommt (nach derzeitigem Stand in Hongkong und Malta), wurden die nanziellenAuswirkungen für das Geschäftsjahr 2024 evaluiert (primäre Ergänzungssteuer in Österreich). Es wurden mit TEUR 1 daraus keine wesentlichen Eekte für die Lenzing Gruppe festgestellt.
Die Lenzing Gruppe wendet die vorübergehende, verpichtende Ausnahmeregelung hinsichtlich der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an und erfasst diese als tatsächlichen Steueraufwand/-ertrag zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt.
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | ||
| In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern |
–156.601 | –649.445 | |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück |
38.618.180 32.435.304 | ||
| EUR | EUR | ||
| Verwässert = unverwässert | –4,06 | –20,02 |
Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wird der den Aktionären der Lenzing AG zuzurechnende Anteil am Ergebnis nach Steuern, reduziert um den Anteil der Hybridkapitalbesitzer in Höhe von TEUR 28.750 (2023: TEUR 28.750), durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück, die sich während des Jahres im Umlauf benden, geteilt.
Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2024 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2024 | 95.879 | 30.044 | 44.906 | 170.829 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 4.668 | 208 | 0 | 4.876 |
| Zugänge | 0 | 810 | 0 | 810 |
| Abgänge | 0 | –155 | –437 | –592 |
| Stand zum 31.12.2024 | 100.547 | 30.907 | 44.469 | 175.923 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2024 | –80.990 | –24.517 | –38.595 | –144.102 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –4.699 | –112 | 0 | –4.812 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | –2.033 | –1.146 | –3.179 |
| Abgänge | 0 | 4 | 0 | 4 |
| Stand zum 31.12.2024 | –85.689 | –26.659 | –39.741 | –152.089 |
| Buchwert zum 01.01.2024 | 14.889 | 5.528 | 6.311 | 26.728 |
| Buchwert zum 31.12.2024 | 14.858 | 4.248 | 4.728 | 23.835 |
| 2023 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | 98.356 | 29.959 | 36.564 | 164.879 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –3.196 | –242 | 0 | –3.438 |
| Zugänge | 719 | 372 | 8.341 | 9.433 |
| Abgänge | 0 | –44 | 0 | –44 |
| Stand zum 31.12.2023 | 95.879 | 30.044 | 44.906 | 170.829 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | –83.906 | –22.203 | –14.945 | –121.054 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 2.916 | 127 | 0 | 3.043 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | –2.369 | –2.446 | –4.815 |
| Wertminderungen | 0 | –116 | –21.204 | –21.320 |
| Abgänge | 0 | 44 | 0 | 44 |
| Stand zum 31.12.2023 | –80.990 | –24.517 | –38.595 | –144.102 |
| Buchwert zum 01.01.2023 | 14.450 | 7.756 | 21.619 | 43.825 |
| Buchwert zum 31.12.2023 | 14.889 | 5.528 | 6.311 | 26.728 |
Die Zugänge im Geschäftsjahr 2024 betreen mit TEUR 810 (2023: TEUR 372) entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte. Es sind 2024 keine Firmenwerte (2023: TEUR 719) (siehe Note 3) und selbsterstelle immaterielle Vermögenswerte zugegangen (2023: TEUR 8.341). Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, wenn die spezischen Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, insbesondere die Erzielbarkeit eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens.
Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Software/Computerprogramme | 4 bis 7 |
| Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | |
| Entgeltlich erworbene | 4 bis 25 |
| Aus eigener Entwicklung | 7 bis 15 |
Alle immateriellen Anlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Die Abschreibungen auf Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, ähnlichen Rechte und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden in den Umsatzkosten, Vertriebsaufwendungen, Verwaltungsaufwendungen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen dargestellt.
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2024 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2024 | 1.195.510 | 4.758.149 | 193.533 | 6.147.191 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 37.321 | 121.349 | 4.612 | 163.281 |
| Zugänge | 11.068 | 64.493 | 56.721 | 132.281 |
| Abgänge | –54 | –10.077 | 0 | –10.131 |
| Umbuchungen | 26.264 | 86.785 | –113.048 | 0 |
| Stand zum 31.12.2024 | 1.270.107 | 5.020.698 | 141.8171 | 6.432.622 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2024 | –497.379 | –2.759.313 | –24.786 | –3.281.478 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –11.456 | –48.208 | –1.353 | –61.017 |
| Planmäßige Abschreibungen | –35.488 | –188.422 | 0 | –223.910 |
| Wertminderungen | –3.751 | 0 | 0 | –3.751 |
| Abgänge | 0 | 8.464 | 0 | 8.464 |
| Stand zum 31.12.2024 | –548.073 | –2.987.479 | –26.139 | –3.561.691 |
| Buchwert zum 01.01.2024 | 698.131 | 1.998.835 | 168.747 | 2.865.713 |
| Buchwert zum 31.12.2024 | 722.034 | 2.033.219 | 115.678 | 2.870.931 |
1) Die geleisteten Anzahlungen betragen zum 31. Dezember 2024 TEUR 3.798. Die Verminderung der Anzahlungen um TEUR 2.348 im Vergleich zum 31. Dezember 2023 resultiert aus Währungsumrechnungsdierenzen in Höhe von TEUR 79 sowie Rückgängen der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR minus 2.428.
| 2023 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | 1.147.829 | 4.551.155 | 411.633 | 6.110.618 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –27.331 | –84.657 | –14.349 | –126.337 |
| Zugänge | 27.438 | 106.473 | 97.392 | 231.302 |
| Abgänge | –18 | –10.780 | –57.595 | –68.392 |
| Umbuchungen | 47.591 | 195.958 | –243.549 | 0 |
| Stand zum 31.12.2023 | 1.195.510 | 4.758.149 | 193.5331 | 6.147.191 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | –372.433 | –2.299.382 | –25.697 | –2.697.512 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 7.280 | 32.506 | 911 | 40.697 |
| Planmäßige Abschreibungen | –38.100 | –210.308 | 0 | –248.408 |
| Wertminderungen | –94.127 | –292.000 | –57.458 | –443.586 |
| Abgänge | 0 | 9.871 | 57.458 | 67.329 |
| Stand zum 31.12.2023 | –497.379 | –2.759.313 | –24.786 | –3.281.478 |
| Buchwert zum 01.01.2023 | 775.396 | 2.251.773 | 385.936 | 3.413.106 |
| Buchwert zum 31.12.2023 | 698.131 | 1.998.835 | 168.747 | 2.865.713 |
1) Die geleisteten Anzahlungen betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 6.146. Die Verminderung der Anzahlungen in Höhe von TEUR 7.969 im Vergleich zum 31. Dezember 2022 resultiert aus Umgliederungen in Höhe von TEUR minus 6.493, aus Währungsumrechnungsdierenzen in Höhe von TEUR minus 130 sowie Rückgängen der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR minus 1.347.
Sachanlagen werden zu Anschaungs- oder Herstellungskosten, einschließlich aktivierter Fremdkapitalkosten, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Landnutzungsrechte | 30 bis 50 |
| Gebäude | 10 bis 50 |
| Faser- und Zellstoproduktionslinien | 5 bis 15 |
| Energieanlagen | 4 bis 25 |
| Sonstige maschinelle Anlagen | 4 bis 20 |
| Fahrzeuge | 4 bis 20 |
| Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten | 2 bis 10 |
| EDV-Hardware | 2 bis 7 |
Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Zum 31. Dezember 2024 bestehen für Grundstücke und Bauten mit Anschaungs- und Herstellungskosten von TEUR 42.622 (31. Dezember 2023: TEUR 37.164) Operating-Leasingverhältnisse. Der Buchwert dieser Grundstücke und Bauten beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 9.262 (31. Dezember 2023: TEUR 7.177). Im Geschäftsjahr 2024 wurden aus diesen Vermögenswerten Abschreibungen in Höhe von TEUR 808 (2023: TEUR 686) erfasst. Details zu den Mieterträgen aus Operating-Leasingverhältnissen werden in Note 20 erläutert.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden TEUR 2.574 (2023: TEUR 5.928) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wurde ein gewichteter Durchschnittszinssatz in Höhe von 3,02 Prozent (2023: 2,97 Prozent) verwendet.
Die Lenzing Gruppe deniert qualizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "Finanzierungskosten" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.
Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen einer Plantage in Minas Gerais, Brasilien, die als Rohsto für die Zellstoproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden. Die Plantage wird auf Stufe 3 des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der geschätzten Verkaufskosten bilanziert. Es wird davon ausgegangen, dass beizulegende Zeitwerte gemessen werden können. Die Bewertung der biologischen Vermögenswerte wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Die Bewertung basiert auf den erwarteten Cashows aus dem Verkauf der biologischen Vermögenswerte auf der Grundlage nachhaltiger Waldbewirtschaftungspläne, Branchenbenchmarks für Holzpreise und Lieferkosten sowie unter Berücksichtigung des Wachstumszyklus. Für die Bewertung wird ein Holzpreis, basierend auf einem Durchschnitt mehrerer Quartale der Branchenbenchmarks, herangezogen. Die jährliche Ernte aus dem prognostizierten Baumwachstum wird mit den Holzpreisen multipliziert und die Kosten für Waldbau und Ernte werden abgezogen. Der beizulegende Zeitwert der Plantage wird als Barwert der Ernte aus einem Wachstumszyklus auf der Grundlage des produktiven Waldgebiets unter Berücksichtigung von Umwelteinschränkungen und anderen Vorbehalten gemessen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Holzpreis und das Holzvolumen steigen (fallen). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der Abzinsungssatz steigt (fällt).
Stehendes Holz, das jünger als ein Jahr ist, gilt als unreifer Vermögenswert und wird zu Anschaungskosten bilanziert. Bei der Ernte werden die biologischen Vermögenswerte in die Position Vorräte der Konzern-Bilanz überführt. Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den Umsatzkosten erfasst.
Am 31. Dezember 2024 standen in der Plantage rund 40.817 Hektar Eukalyptusholz (31. Dezember 2023: 41.204 Hektar) und 497 Hektar Pinienholz (31. Dezember 2023: 714 Hektar). Das Holz ist bis zu 15 Jahre (31. Dezember 2023: 15 Jahre) alt. Holz im Wert von TEUR 15.736 (31. Dezember 2023: TEUR 9.893) ist jünger als ein Jahr und gilt daher als unreifer Vermögenswert.
Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der biologischen | |
|---|---|
| Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Stand zum 01.01. | 194.759 | 127.735 |
| Käufe | 7.259 | 0 |
| Aktivierte Herstellkosten | 37.076 | 38.360 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | –63.037 | –51.276 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts | 5.195 | 85.997 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 10.965 | –6.058 |
| Stand zum 31.12. | 192.217 | 194.759 |
In den aktivierten Herstellkosten sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 14.669 (2023: TEUR 15.566) enthalten, deren Finanzierungskostensatz bei 14,1 Prozent (2023: 14,1 Prozent) lag. Die verbrauchsabhängigen Abschreibungen betreen Verringerungen der biologischen Vermögenswerte infolge der Ernte. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind in den Umsatzkosten Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 32.199 (2023: TEUR 80.102) erfasst. Diese setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von TEUR 5.195 (2023: TEUR 85.997) sowie Fremdwährungsgewinnen/-verlusten der mit der Plantage direkt in Zusammenhang stehenden Leasingverbindlichkeit aus Landnutzungsrechten in Höhe von TEUR 27.004 (2023: TEUR minus 5.895).
Folgende Annahmen wurden verwendet:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Marktpreis EUR/m3 | 22,01 | 18,84 |
| Abzinsungssatz | 7,96 % | 7,63 % |
| Holzvolumen m3 | 8.414.007 | 10.368.336 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
| Steigerung | Rückgang | |
|---|---|---|
| Marktpreisveränderung (+/- 10 %) | 20.880 | –20.880 |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | –2.285 | 2.446 |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 10.441 | –10.441 |
| Steigerung | Rückgang | |
|---|---|---|
| Marktpreisveränderung (+/- 10 %) | 20.349 | –20.349 |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | –1.317 | 1.404 |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 10.175 | –10.175 |
Es bestehen Verpichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die als Nutzungsrechte Leasing in der Konzern-Bilanz ausgewiesen werden. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden als Teil der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Note 28).
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing je Anlagenklasse:
Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing TEUR
| 2024 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|
| Buchwerte zum 01.01. | 120.017 | 14.531 | 134.547 |
| Zugänge | 5.071 | 8.026 | 13.097 |
| Abgänge | –126 | –65 | –191 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
–7.028 | –7.745 | –14.773 |
| Währungsumrechnungs dierenzen |
6.435 | 216 | 6.651 |
| Buchwerte zum 31.12. | 124.369 | 14.964 | 139.333 |
| 2023 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|
| Buchwerte zum 01.01. | 58.401 | 14.360 | 72.761 |
| Zugänge | 71.978 | 6.488 | 78.466 |
| Abgänge | –1.088 | –647 | –1.735 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
–6.832 | –5.536 | –12.367 |
| Währungsumrechnungs dierenzen |
–2.443 | –134 | –2.577 |
| Buchwerte zum 31.12. | 120.017 | 14.531 | 134.547 |
Im Geschäftsjahr 2024 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 4.825 für Waggons, in Höhe von TEUR 2.720 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 2.516 für Stapler, PKWs und sonstige Fahrzeuge, in Höhe von TEUR 2.057 für Lagerhallen und Freiflächen sowie in Höhe von TEUR 666 für Maschinen erfasst.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 68.015 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 3.051 für Waggons, in Höhe von TEUR 2.392 für Gebäude sowie in Höhe von TEUR 1.941 für Maschinen erfasst. Die Abgänge betreen im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 1.057 für Büroräumlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 644 für technische Anlagen.
Die Konditionen der wesentlichen Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
● Landnutzungsrechte: Die biologischen Vermögenswerte (siehe Note 19) befinden sich auf Land, das sich nicht im Eigentum der Lenzing Gruppe befindet. Für dieses Land bestehen Landnutzungsrechte. Die Leasingvereinbarung hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Leasingvereinbarung nach 30 Jahren um 19 Jahre zu verlängern. Diese Verlängerungsoption wurde bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht berücksichtigt, weil die Nutzung der biologischen Vermögenswerte in 30 Jahren aus heutiger Sicht noch nicht hinreichend sicher ist. Es bestehen Preisanpassungsklauseln.
Kündigungs- und Verlängerungsoptionen werden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt, sofern deren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung hinreichend sicher ist. Die Lenzing Gruppe schätzt, dass mögliche künftige Zahlungsabüsse aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und damit einhergehenden künftigen Zahlungsmittelabüssen von TEUR 3.435 (31. Dezember 2023: TEUR 3.481) führen würden.
Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
| Aufwendungen aus Leasingverhältnissen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Kurzfristige Leasingverhältnisse | 8.548 | 9.216 |
| Variable Leasingaufwendungen | 12.631 | 12.995 |
| Leasingaufwendungen mit geringem Wert | 1.963 | 1.351 |
| Nichtleasingkomponenten | 1.122 | 914 |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 24.264 | 24.476 |
| Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten = Finanzierungskosten |
15.909 | 17.914 |
Als kurzfristige Leasingverhältnisse wurden jene Leasingverhältnisse erfasst, deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt. Bei Verträgen ohne Laufzeit sind jene Leasingverhältnisse als kurzfristig eingestuft, bei denen für beide Parteien ein Kündigungsrecht vorliegt, welches ohne Zustimmung der Gegenpartei durchgesetzt werden kann und keine Kündigungsstrafen sowie wirtschaftlichen Barrieren vorhanden sind. Die Leasingverhältnisse mit ausschließlich variablen Leasingzahlungen, ohne Koppelung an einen Index oder (Zins-)Satz, werden nicht als Nutzungsrechte Leasing aktiviert.
In den variablen Leasingaufwendungen sind im Wesentlichen variable Mietzahlungen für Lagerhallen basierend auf monatlichen Lagermengen enthalten.
Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern (siehe Note 37, Abschnitt "Rohstoffpreisrisiko"). Bei einem Teil der Strombezugsverträge handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei denen die Zahlungen zur Gänze variabel und daher in den variablen Leasingzahlungen enthalten sind.
Die gesamten Zahlungsmittelabüsse für Leasingverhältnisse betragen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 49.225 (2023: TEUR 47.541). Hierin sind kurzfristige, variable und Leasingaufwendungen für Vermögenswerte mit geringem Wert enthalten.
Die Miet- und Leasingaufwendungen sind zur Gänze zahlungswirksam und im Cashow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die im Zusammenhang mit der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten anfallenden Cashows werden in Note 33 erläutert.
Alle Nutzungsrechte Leasing werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Die künftigen undiskontierten Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| Undiskontierte jährlich fällige Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber |
TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | ||
| Im Folgejahr | 3.990 | 3.972 | |
| In den folgenden 1 bis 2 Jahren | 3.680 | 3.637 | |
| In den folgenden 2 bis 3 Jahren | 3.680 | 3.637 | |
| In den folgenden 3 bis 4 Jahren | 3.674 | 3.637 | |
| In den folgenden 4 bis 5 Jahren | 3.670 | 3.637 | |
| Danach | 0 | 1.325 | |
| Summe | 18.695 | 19.844 |
Der wesentlichste Leasingvertrag betrit ein Grundstück, auf dem eine Reststoverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.
Die Mieterträge für das Geschäftsjahr 2024 sind in Note 7 ersichtlich.
Die Lenzing Gruppe klassiziert diese Leasingverhältnisse als Operating Leasing, da die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken zurückbehalten werden.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwerte der Beteiligungen, die nach der | |
|---|---|
| Equity-Methode bilanziert werden | TEUR |
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | 6.982 | 9.651 |
| Übrige assoziierte Unternehmen | 4.832 | 4.836 |
| LD Florestal S.A. (LDF) | 13.033 | 16.425 |
| Übrige Gemeinschaftsunternehmen | 107 | 134 |
| Summe | 24.954 | 31.045 |
Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreen insbesondere die Beteiligung an der Lenzing Papier GmbH (LPP), Lenzing, die dem Segment Sonstige zugeordnet ist, sowie die LD Florestal S.A. (LDF), Indianópolis, Brasilien, die dem Segment Division Zellsto zugeordnet ist. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 38.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:
| 2024 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schaftsunter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 0 | 9.651 | 4.836 | 16.425 | 134 | 31.045 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
0 | 647 | 14 | –676 | 14 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
0 | –36 | 0 | 0 | 0 | –36 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind und Sonstiges |
0 | 0 | 22 | –2.716 | –2 | –2.696 |
| Ausschüttungen | 0 | –3.280 | –40 | 0 | –40 | –3.360 |
| Stand zum 31.12. | 0 | 6.982 | 4.831 | 13.033 | 107 | 24.954 |
| 2023 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schaftsunter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.193 | 4.270 | 4.813 | 13.079 | 127 | 26.483 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–2.000 | 4.192 | 0 | 0 | 0 | 2.191 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–2.342 | 3.951 | 124 | 2.796 | 9 | 4.537 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
149 | –122 | 0 | 0 | 0 | 27 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind und Sonstiges |
0 | 0 | –61 | 550 | –2 | 488 |
| Ausschüttungen | 0 | –2.640 | –40 | 0 | 0 | –2.680 |
| Stand zum 31.12. | 0 | 9.651 | 4.836 | 16.425 | 134 | 31.045 |
Bewertungseffekte und Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, erfasst die Lenzing Gruppe gemeinsam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2024 20 Prozent am Kapital und an den Stimmrechten der nicht börsennotierten Equi-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) (31. Dezember 2023: 20 Prozent). Das Kerngeschäft der EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von regenerierten Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Im Oktober 2024 hat die Kelheim Fibres GmbH (KFG), Kelheim, Deutschland, ein 100 % Tochterunternehmen der EFB, einen Insolvenzantrag unter vorläufiger Eigenverwaltung gestellt. Seit dem 1. Jänner 2025 ist das Insolvenzverfahren unter Eigenverwaltung eröffnet worden. Eine Einschätzung über die weitere Entwicklung kann derzeit auf Grund mangelnder Finanzinformationen nicht getroffen werden. Die bisherigen Geschäftsbeziehungen (Lieferungen von Zellstoff) werden bis auf weiteres gegen Vorauszahlung weitergeführt. Da die EFB diese als alleinige Beteiligung hält, ist die Werthaltigkeit ihres Vermögens unmittelbar von diesem Insolvenzantrag betroffen. Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Wertminderung erfasst (siehe Note 37, Ausfallsrisiko und Note 38).
Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Anteile an der EFB in Höhe von TEUR 2.000 wertgemindert (siehe Note 12). Der Buchwert der Anteile an der EFB beträgt per 31. Dezember 2024 TEUR 0 (31. Dezember 2023: TEUR 0).
Weiters wurde im Geschäftsjahr 2023 bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) eine Abschreibung in Höhe von TEUR 7.564 erfasst (siehe Note 37, Abschnitt "Ausfallsrisiko"). Die Buchwerte der ausstehende Kaufpreisforderung und des langfristigen Darlehens gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) betragen somit per 31. Dezember 2024 insgesamt TEUR 0 (31. Dezember 2023: TEUR 0). Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, der von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft abhängt und ist per 31. Dezember 2024 in Höhe von TEUR 0 (31. Dezember 2023: TEUR 0) als Barwert diskontiert.
Zusammenfassend ergeben sich aus dem Insolvenzantrag der KFG im Geschäftsjahr 2024 durch die bereits in den Vorjahren erfassten Abschreibungen sowie der 2024 erfassten Wertminderung keine weiteren Auswirkungen auf den Abschluss der Lenzing Gruppe.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden Verluste in Bezug auf Anteile am assoziierten Unternehmen EFB nicht erfasst, da die Lenzing Gruppe keine Verpichtung im Hinblick auf diese Verluste hat und keine Finanzinformationen der EFB für das Geschäftsjahr 2024 vorliegen.
Die Lenzing Gruppe besitzt gegenüber dem Käufer der EFB ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Dieses Pfandrecht kann bei ausbleibender Zahlung zum Fälligkeitszeitpunkt der ausstehenden Kaufpreisforderung und des langfristigen Darlehens verwertet werden. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 1.376 (31. Dezember 2023: TEUR 1.376) eingeräumt, der im Fall von vordenierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2024 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2023 nicht ausgenützt.
Bis zur Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe sind aufgrund zeitlicher Verzögerungen aus dem zum 1. Jänner 2025 eröneten Insolvenzverfahrens unter Eigenverwaltung über die KFG noch keine Finanzinformationen der EFB für das Geschäftsjahr 2024 verfügbar. Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent) für das Geschäftsjahr 2023:
| 31.12.2023 | |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 145.070 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 58.968 |
| Eigenkapital | 52.016 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 58.827 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 93.195 |
| 2023 | |
| Umsatzerlöse | 173.633 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –15.788 |
| Gesamtergebnis | –10.964 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | –11.710 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 745 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | |
|---|---|
| Eigenkapital | 52.016 |
| Davon: | |
| Beteiligungsquote des Konzerns (20 %; Vorjahr: 20 %) |
10.403 |
| Konsolidierungs- und sonstige Eekte | –63 |
| Wertminderungen | –10.340 |
| Buchwert | 0 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2024 an der LPP 40 Prozent am Kapital und an den Stimmrechten (31. Dezember 2023: 40 Prozent). Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LPP besteht in der Erzeugung von auf Zellulose basierenden Produkten, insbesondere Papier. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LPP nach IFRS (100 Prozent):
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 11.721 | 10.392 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 27.925 | 30.779 |
| Eigenkapital | 17.735 | 24.406 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 4.191 | 4.361 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 17.721 | 12.403 |
| 2024 | 2023 | |
| Umsatzerlöse | 95.443 | 102.064 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 2.093 | 12.953 |
| Gesamtergebnis | 1.529 | 9.956 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | 1.618 | 9.878 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LPP stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 17.735 | 24.406 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (40 %; Vorjahr: 40 %) |
7.094 | 9.763 |
| Konsolidierungs- und sonstige Eekte | –112 | –112 |
| Wertminderungen | 0 | 0 |
| Buchwert | 6.982 | 9.651 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2024 an der LDF 50 Prozent am Kapital und an den Stimmrechten (31. Dezember 2023: 50 Prozent). Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LDF besteht in der Überlassung von Nutzungsrechten. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDF nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der LDF | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 200.088 | 207.991 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 3.809 | 921 |
| Davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
385 | 550 |
| Eigenkapital | 26.067 | 32.849 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 168.484 | 170.298 |
| Davon Finanzverbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen) |
168.484 | 170.298 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 9.346 | 5.765 |
| Davon Finanzverbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen) |
1.047 | 1.030 |
| 2024 | 2023 | |
| Umsatzerlöse | 3.575 | 0 |
| Planmäßige Abschreibungen | –1.931 | –136 |
| Zinserträge | 13.283 | 14.367 |
| Zinsaufwand | –15.574 | –14.917 |
| Ertragsteueraufwand | 596 | –3 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –1.743 | 2.983 |
| Gesamtergebnis | –6.782 | 6.692 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | –1.351 | 5.591 |
| Davon sonstiges Ergebnis | –5.431 | 1.101 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LDF stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 26.067 | 32.849 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (50 %; Vorjahr: 50 %) |
13.033 | 16.425 |
| Buchwert | 13.033 | 16.425 |
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einuss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.
Die Lenzing Gruppe hat im Oktober 2024 eine Beteiligung im Ausmaß von 22,6 Prozent Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB (TTT) erworben. Die TTT beschäftigt sich mit der Erforschung, Herstellung und dem Verkauf von nachhaltig regenerierten Celullosefasern. Die Durchführung der Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 erwartet. Bis zur behördlichen Genehmigung kann die Lenzing Gruppe keinen maßgeblichen Einuss auf die TTT ausüben. Der Kaufpreis inklusive Anschaungsnebenkosten in Höhe von
TEUR 16.015 wird daher zum 31. Dezember 2024 unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten (Note 25) ausgewiesen.
Die langfristigen Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Langfristige Finanzanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Langfristige Wertpapiere | 6.582 | 6.464 |
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 |
| Ausleihungen | 30.512 | 14.561 |
| Summe | 37.106 | 21.037 |
Details zu den Ausleihungen werden in Note 37 und Note 38 erläutert.
Die kurzfristigen Finanzanlagen beinhalten die Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland in Höhe von TEUR 439 (31. Dezember 2023: TEUR 3.869) und Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 10.863 (31. Dezember 2023: TEUR 14.852). Im Geschäftsjahr 2024 und 2023 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 2.155 (2023: TEUR 1.615). Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 1.912 (2023: TEUR 1.479) war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 440 (2023: TEUR 355) in die Gewinnrücklagen umgegliedert. Zudem erfolgte im Geschäftsjahr 2024 und 2023 eine teilweise Veräußerung der Oberbank-Stammaktien zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 4.931 (2023: TEUR 3.000). Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 3.337 (2023: TEUR 1.949) war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 768 (2023: TEUR 468) in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
Im Geschäftsjahr 2024 gab es Dividendenausschüttungen der Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 156 (2023: TEUR 203).
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
| Vorräte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe | 386.964 | 285.329 |
| Unfertige Erzeugnisse | 11.323 | 9.184 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 244.513 | 254.425 |
| Geleistete Vorauszahlungen | 3.434 | 4.002 |
| Summe | 646.235 | 552.940 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Co-Produkte der Faserproduktion, Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte.
Die Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten betragen zum 31. Dezember 2024 TEUR 8.085 (31. Dezember 2023: TEUR 44.939). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.159.992 (2023: TEUR 1.190.680).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) |
325.057 | 300.353 | |
| Wertberichtigungen | –6.875 | –5.874 | |
| Summe | 318.182 | 294.480 |
Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Übertragung von nanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | ||
| Sonstige langfristige nanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus Derivaten und sonstige nanzielle Forderungen) |
1.409 | 26.580 | |
| Sonstige langfristige nicht nanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus sonstigen Steuern) |
57.389 | 48.897 | |
| Summe | 58.798 | 75.477 |
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Sonstige kurzfristige nanzielle Vermögenswerte |
||
| Verrechnung Instandhaltung | 11.450 | 9.991 |
| Nicht bevorschusster Betrag aus Factoring Vereinbarungen |
8.431 | 7.740 |
| Noch nicht abgerechnete Derivate (oene Positionen) |
2.099 | 12.180 |
| Übrige | 4.804 | 5.537 |
| 26.786 | 35.448 | |
| Sonstige kurzfristige nicht nanzielle Vermögenswerte |
||
| Emissionszertikate | 93.256 | 83.047 |
| Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben |
37.285 | 72.428 |
| Geleistete Vorauszahlungen | 21.098 | 3.865 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 8.242 | 8.017 |
| Übrige | 1.081 | 263 |
| 160.962 | 167.621 | |
| Summe | 187.747 | 203.069 |
Die geleisteten Vorauszahlungen beinhalten per 31. Dezember 2024 den Erwerb von Anteilen an der TreeToTextile AB, Stockholm, Schweden in Höhe von TEUR 16.015 inklusive Anschaungsnebenkosten (siehe Note 21).
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2024 beträgt EUR 40.107.738,37 (31. Dezember 2023: EUR 40.107.738,47) und ist in 38.618.180 Stückaktien (31. Dezember 2023: 38.618.180) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 18. April 2024 wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt bis maximal 30 Monate ab dem Tag der Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Es gelten die Bedingungen wie im Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 zum Erwerb eigener Aktien, der mit obigem Beschluss widerrufen wurde.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage, um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am genehmigten Kapital beträgt etwa EUR 1,04. Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen.
Mit Wirkung vom Juli 2023 führte die Lenzing AG eine in der Hauptversammlung vom 19. April 2023 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 12.068.180 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 19. April 2028 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2024 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeossen sind.
Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.
| Fremd währungs umrechnungs rücklage |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögens werte |
Absicherung von Zahlungs strömen (Hedging Reserve und nicht designierte Komponenten) |
Versicherungs mathematische Gewinne/ Verluste |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2023 | 97.517 | 15.635 | 16.473 | –39.463 | 90.161 |
| Sonstiges Ergebnis | –33.844 | –3.412 | –23.038 | –4.329 | –64.623 |
| Steuereekt | 2.061 | 751 | 5.623 | 1.013 | 9.448 |
| Nach Steuern | –31.783 | –2.662 | –17.415 | –3.315 | –55.175 |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | –3.276 | 0 | –3.276 |
| Steuereekt | 0 | 0 | 856 | 0 | 856 |
| Nach Steuern | 0 | 0 | –2.420 | 0 | –2.420 |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
0 | –3.428 | 0 | 0 | –3.428 |
| Steuereekt | 0 | 823 | 0 | 0 | 823 |
| Nach Steuern | 0 | –2.605 | 0 | 0 | –2.605 |
| Sonstige Umgliederungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31.12.2023 = 01.01.2024 | 65.733 | 10.368 | –3.362 | –42.779 | 29.961 |
| Sonstiges Ergebnis | 37.388 | –334 | –17.141 | –2.830 | 17.082 |
| Steuereekt | 2.260 | 1.889 | 4.956 | –11.251 | –2.146 |
| Nach Steuern | 39.648 | 1.555 | –12.186 | –14.081 | 14.936 |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 2.289 | 0 | 2.289 |
| Steuereekt | 0 | 0 | –823 | 0 | –823 |
| Nach Steuern | 0 | 0 | 1.466 | 0 | 1.466 |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
|||||
| Steuereekt | 0 0 |
–5.250 1.207 |
0 0 |
0 0 |
–5.250 1.207 |
| Nach Steuern | 0 | –4.042 | 0 | 0 | –4.042 |
| Sonstige Umgliederungen | 366 | 0 | –360 | –6 | 0 |
| Stand zum 31.12.2024 | 105.747 | 7.881 | –14.441 | –56.867 | 42.321 |
Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:
| Veränderungen der Hedging Reserve | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashow Hedges |
||
| Aus Gasswaps | 2.964 | –18.268 |
| Aus Devisentermingeschäften | –21.450 | 13.911 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | 526 | 3.841 |
| –17.960 | –516 | |
| Umgliederung von Beträgen aus Cashow Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden |
||
| Aus Gasswaps | 6.444 | 16.500 |
| Aus Devisentermingeschäften | 3.935 | –19.607 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | –28.091 | –21.035 |
| –17.712 | –24.142 | |
| Summe | –35.672 | –24.658 |
Die in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen aus Cashow Hedges betreen die Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft, die Absicherung gegen Zins-/ Währungsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen und die Absicherung gegen Gaspreisrisiken (siehe Note 35, Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen").
Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashow Hedges aus Gasswaps und Devisentermingeschäften werden überwiegend im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen und Umsatzkosten ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Zins- und Zins-Währungsswaps werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Gewinnrücklagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
202.023 | 284.907 |
| Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
0 | 0 |
| Zuzurechnende Ergebnisse der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS |
15.338 | 75.374 |
| Summe (ohne andere Rücklagen) | 217.361 | 360.281 |
Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden. In den Geschäftsjahren 2024 und 2023 wurde keine Dividende beschlossen und an die Aktionäre der Lenzing AG ausgeschüttet.
Der Jahresfehlbetrag nach öUGB des Geschäftsjahres 2024 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
| Verwendung des Ergebnisses 2024 | TEUR |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2024 der Lenzing AG endet mit einem Jahresfehlbetrag nach österreichischem Recht (öUGB) von |
–82.884 |
| nach Auösung von (freien) Gewinnrücklagen von | 82.884 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0 |
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe (Hybridkapital) mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000 und einer Verzinsung von 5,75 Prozent p.a. emittiert. Das Hybridkapital hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls das Hybridkapital nicht gekündigt wird, wird das Hybridkapital ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swapsatz plus Marge von 11,208 Prozent).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Anleihe erfüllt die Kriterien nach IAS 32 (Finanzinstrumente: Ausweis) für Eigenkapital. Die Hybridkupons werden demgemäß als Teil der Ergebnisverwendung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 41 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt.
Die wesentlichen nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2024 mit TEUR 341.556 (31. Dezember 2023: TEUR 308.186) an der LD Celulose S.A. (LDC), Indianópolis, Brasilien inklusive ihrer 100 % Tochtergesellschaft, der LD Celulose International GmbH (LDI), Wien, Österreich, die dem Segment Division Zellsto zugeordnet sind. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2024 49,0 Prozent (31. Dezember 2023: 49,0 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsennotierten LDC und verfügen über eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (siehe Note 3 und Note 35). Das Kerngeschäft der LDC besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von Zellsto.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDC (inklusive LDI) nach IFRS (100 Prozent):
| (inklusive LDI) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 1.613.096 | 1.606.247 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 252.156 | 221.524 |
| Eigenkapital | 697.054 | 628.951 |
| Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre der Lenzing AG |
355.497 | 320.765 |
| Davon Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
341.556 | 308.186 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 1.037.534 | 929.861 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 130.665 | 268.960 |
| 2024 | 2023 | |
| Umsatzerlöse | 503.209 | 449.270 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 47.921 | 117.452 |
| Gesamtergebnis | –6.279 | 71.016 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | –18.393 | 94.093 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern |
–9.380 | 47.987 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern |
–9.012 | 46.105 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 12.114 | –23.076 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
6.178 | –11.769 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
5.936 | –11.307 |
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | 171.112 | 102.438 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | –62.606 | –57.815 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | –116.001 | –12.401 |
| Veränderung der liquiden Mittel | –7.495 | 32.221 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlten Dividenden |
0 | 0 |
Zusammengefasste Finanzinformationen der LDC
Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
–10 | –29 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
2 | 6 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
17.938 | –10.502 |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen und nicht designierte Komponenten |
–18.530 | –1.620 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
6.300 | 792 |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 5.701 | –11.353 |
Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.
Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" ergebniswirksam erfasst.
Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab. Forderungen aus Förderzusagen werden in der Konzernbilanz unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.
In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 15.067 (2023: TEUR 23.414) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten und Energiethemen resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.
Unter den Zuschüssen aus öentlichen Mitteln sind die Emissionszertikate zum 31. Dezember 2024 in Höhe von TEUR 82.069 enthalten (31. Dezember 2023: TEUR 70.501). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2024 insgesamt 367.108 EU-Emissionszertikate und 23.167 UK-Emissionszerti kate unentgeltlich zugeteilt (2023: 374.539 EU-Emissionszerti kate und 23.167 UK-Emissionszertikate).
Emissionszertikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert und unter den sonstigen nicht nanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) ausgewiesen (siehe Note 25). Die Dierenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertikaten Deckung nden, mit dem für diese Zertikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertikate die im Bestand bendlichen Zertikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaenden) Zertikate zu dem betreenden Stichtag bewertet. Künftige Verschärfungen von Gesetzen und Selbstverpichtungen zu den Emissionen, speziell in den Ländern der Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe, könnten in der Zukunft zu weiteren Vorsorgen führen.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Emissionszertikate veräußert. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte die Veräußerung von 500.000 EU-Emissionszertikaten, die der Lenzing Gruppe unentgeltlich zugeteilt wurden. Der Ertrag aus dem Verkauf betrug im Geschäftsjahr 2023 TEUR 40.653 und ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten (siehe Note 7).
Im Geschäftsjahr 2024 betrugen die Aufwendungen für Emissionszertikate TEUR 2.037 (2023: TEUR 17.995).
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
| Finanzverbindlichkeiten | 31.12.2024 | 31.12.2023 TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
|
| Anleihe | ||||||||
| Fix verzinst | USD | 650.000 | 608.553 | 7,9 | EUR | 0 | 0 | n/a |
| 608.553 | 0 | |||||||
| Schuldscheindarlehen | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 170.500 | 170.345 | 1,5 | EUR | 290.500 | 290.229 | 1,5 |
| Variabel verzinst | EUR | 164.000 | 163.864 | 4,9 | EUR | 219.000 | 218.753 | 4,2 |
| Variabel verzinst | USD | 0 | 0 | 0,0 | USD | 65.000 | 58.824 | 1,9 |
| 334.208 | 567.805 | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
||||||||
| Darlehen: | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 333.175 | 254.725 | 1,6 | EUR | 474.775 | 353.345 | 1,5 |
| Fix verzinst | USD | 0 | 0 | n/a | USD | 147.200 | 108.439 | 3,3 |
| Fix verzinst | CNY | 94.000 | 12.330 | 3,6 | CNY | 117.015 | 14.905 | 4,1 |
| Variabel verzinst | EUR | 392.152 | 352.777 | 4,8 | EUR | 311.813 | 256.426 | 2,1 |
| Variabel verzinst | USD | 350.000 | 313.909 | 8,0 | USD | 1.000.000 | 816.483 | 6,9 |
| Betriebsmittelkredite1 : |
||||||||
| Variabel verzinst | CNY | 410.000 | 53.782 | 3,1 | CNY | 390.000 | 49.676 | 3,4 |
| Variabel verzinst | USD | 21.721 | 20.798 | 6,6 | USD | 98.254 | 88.619 | 8,1 |
| 1.008.322 | 1.687.892 | |||||||
| Leasingverbindlichkeiten | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 123.862 | 123.862 | 12,0 | EUR | 142.107 | 142.107 | 16,9 |
| 123.862 | 142.107 | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
||||||||
| Fix verzinst | EUR | 4.972 | 4.949 | 0,7 | EUR | 9.926 | 9.790 | 0,7 |
| Teilweise x verzinst | EUR | 28.100 | 28.100 | 0,5 | EUR | 28.100 | 28.100 | 0,6 |
| 33.049 | 37.890 | |||||||
| Summe | 2.107.994 | 2.435.694 | ||||||
| Davon kurzfristig | 279.449 | 528.992 | ||||||
| Davon langfristig | 1.828.545 | 1.906.702 |
1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten
Im Geschäftsjahr 2024 wurde eine Anleihe mit Endfälligkeit im Jänner 2032 und einem Fixzinssatz von 7,950 % begeben. Details zu dieser Finanzierung werden in Note 35 und Note 37 erläutert.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 922.462 (31. Dezember 2023: TEUR 924.922) sind durch verpfändete Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.109.094 (31. Dezember 2023: TEUR 758.869) sowie durch biologische Vermögenswerte in Höhe von TEUR 192.217 (31. Dezember 2023: 204.856) besichert. Zudem wurden die Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien verpfändet.
Des Weiteren sind von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten TEUR 20.798 (31. Dezember 2023: TEUR 53.259) durch Forderungen besichert.
Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise x verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit xiert und grundsätzlich variabel verzinst.
Die sonstigen Darlehen betreen vorwiegend die Verpichtungen gegenüber der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und dem ERP-Fonds.
Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrit folgende Bilanzposten:
| Aktive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 46.950 | 74.628 |
| Finanzanlagen | 37.889 | 965 |
| Vorräte | 11.282 | 12.149 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.196 | 1.943 |
| Rückstellungen | 11.636 | 17.217 |
| Investitionszuschüsse | 96 | 121 |
| Leasingverbindlichkeiten | 38.844 | 45.030 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 50.960 | 10.526 |
| Verlustvorträge | 219.736 | 180.427 |
| Aktive Steuerlatenz brutto - vor Wertberichtigung |
418.589 | 343.005 |
| Wertberichtigung auf latente Steueransprüche | –297.295 | –197.441 |
| Davon auf steuerliche Verlustvorträge | –203.328 | –125.418 |
| Davon auf temporäre Dierenzen | –93.967 | –72.023 |
| Aktive Steuerlatenz brutto | 121.295 | 145.564 |
| Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz | –116.964 | –97.005 |
| Aktive Steuerlatenz netto | 4.331 | 48.559 |
| Passive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 97.867 | 25.799 |
| Nutzungsrechte Leasing | 44.538 | 42.834 |
| Biologische Vermögenswerte | 24.739 | 23.324 |
| Finanzanlagen | 14.647 | 9.579 |
| Vorräte | 2.332 | 603 |
| Sonstige Vermögenswerte | 7.001 | 8.700 |
| Investitionszuschüsse | 199 | 253 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 243 | 26.011 |
| Passive Steuerlatenz brutto | 191.566 | 137.103 |
| Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz | –116.964 | –97.005 |
| Passive Steuerlatenz netto | 74.602 | 40.098 |
Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 30.819 (31. Dezember 2023: TEUR 25.202) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 8.528 (31. Dezember 2023: TEUR 4.229) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.
Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der Steuerabgrenzungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | ||
| Stand zum 01.01. | 8.461 | –68.525 | |
| Im Gewinn oder Verlust erfasst | –79.651 | 62.895 | |
| Im sonstigen Ergebnis erfasst | 2.556 | 12.748 | |
| Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 0 | 215 | |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –1.638 | 1.129 | |
| Stand zum 31.12. | –70.271 | 8.461 |
Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2024 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 966.073 (31. Dezember 2023: TEUR 808.080). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
| Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Summe | 966.073 | 808.080 |
| Davon aktivierte Verlustvorträge | 48.389 | 239.169 |
| Davon nicht aktivierte Verlustvorträge | 917.684 | 568.911 |
| Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen |
||
| Innerhalb von 1 Jahr | 79.328 | 51.485 |
| Innerhalb von 2 Jahren | 42.732 | 78.168 |
| Innerhalb von 3 Jahren | 141.299 | 40.565 |
| Innerhalb von 4 Jahren | 188.380 | 140.430 |
| Innerhalb von 5 Jahren oder länger | 145.012 | 181.428 |
| Unbeschränkt vortragsfähig | 320.934 | 76.835 |
Per 31. Dezember 2024 wurden latente Steueransprüche von insgesamt TEUR 4.331 (31. Dezember 2023: TEUR 48.559) aktiviert. Davon entfallen TEUR 1.844 (31. Dezember 2023: TEUR 46.786) an aktiven Steuerlatenzen auf Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. Sofern keine substantiellen Hinweise auf Werthaltigkeit bestehen, erfolgte der Ansatz aktiver latenter Steuern, wenn ausreichend zu versteuernde temporäre Dierenzen vorliegen.
Die Wertberichtigung auf latente Steueransprüche betrit im Wesentlichen Gesellschaften mit Sitz in Österreich in Höhe von TEUR 96.723 (31. Dezember 2023: TEUR 16.519), in China in Höhe von TEUR 33.340 (31. Dezember 2023: TEUR 34.120), in Indonesien in Höhe von TEUR 113.622 (31. Dezember 2023: TEUR 104.881), in den USA in Höhe von TEUR 7.668 (31. Dezember 2023: TEUR 6.545) und in Thailand in Höhe von TEUR 45.946 (31. Dezember 2023: TEUR 35.428). Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 16.408 (31. Dezember 2023: TEUR 55.009) TEUR 219.736 (31. Dezember 2023: TEUR 180.427) betragen.
Aus Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte bestehen oene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 179.362 (31. Dezember 2023: TEUR 7.335). Für den Gesamtbetrag der offenen Siebtel wurden aktive latenten Steuern nur insoweit angesetzt, als zu versteuernde temporäre Differenzen vorliegen. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 34.200 (2023: TEUR 3.755) steuerlich verwertet.
Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Dierenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (siehe Note 10). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.
Auf temporäre Dierenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 396.234 (31. Dezember 2023: TEUR 542.772) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da die Lenzing Gruppe in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auösung der temporären Dierenz zu steuern und sich die temporären Dierenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auösen werden.
In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Der Bruttobuchwert der langfristigen Forderungen aus laufenden Steuern beträgt per 31. Dezember 2024 TEUR 21.457 (31. Dezember 2023: TEUR 21.068). Die Zahlungen sind teilweise unsicher, insbesondere die Zeitpunkte der Zahlungen auf Grund der mitunter langen Verfahrensdauern. Deshalb wurden per 31. Dezember 2024 Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 4.596 (31. Dezember 2023: TEUR 4.887) erfasst.
In den kurzfristigen Verbindlichkeiten für laufende Steuern ist eine Rückstellung für unsichere Steuerpositionen in Höhe von TEUR 13.380 (31. Dezember 2023: TEUR 12.992) im Zusammenhang mit regelmäßigen Steuerprüfungsverfahren erfasst.
Am 23. Juli 2024 gab die B&C Gruppe bekannt, dass 25 Prozent der Anteile an der Lenzing AG durch eine gruppeninterne Umstrukturierung übertragen wurden. Dies hatte das Ausscheiden der Lenzing AG aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträgerin und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) zur Folge.
Da die nanzielle Verbindung zwischen der B&C KB Holding GmbH und der Lenzing AG rückwirkend unterjährig mit 1. Dezember 2023 geendet hat, war die Steuergruppe der Lenzing AG nicht mehr während ihres gesamten Wirtschaftsjahres 2023 mit der B&C KB Holding GmbH nanziell verbunden. Somit endete die Gruppenmitgliedschaft sämtlicher Gesellschaften der Steuergruppe der Lenzing AG mit Ablauf des Wirtschaftsjahres 2022, weil dies das letzte Wirtschaftsjahr ist, in dem sie während ihres gesamten Wirtschaftsjahres mit der B&C KB Holding GmbH direkt bzw. indirekt nanziell verbunden waren. Für die Verpichtung zur Nachversteuerung der im steuerlichen Ergebnis der Steuergruppe angesetzten ausländischen Verluste wurde bis zum Geschäftsjahr 2023 eine Rückstellung in Höhe von TEUR 48.001 gebildet. Diese Rückstellung wurde im Zuge der Beendigung der Steuergruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von TEUR 28.061 in Anspruch genommen und in Höhe von TEUR 19.940 aufgelöst. Zudem wurden die aktiven Steuerlatenzen, insoweit diese auf ausländische Verlustvorträge gebildet wurden, im Geschäftsjahr 2024 aufgelöst. Weitere Details zu den nanziellen Auswirkungen des Ausscheidens aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH werden in Note 38 (Abschnitt "Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen") erläutert.
Aufgrund des rückwirkenden Ausscheidens der Lenzing AG aus der B&C Steuergruppe konnte für das Geschäftsjahr 2023 keine Gruppenbesteuerung für die ehemaligen Gruppenmitglieder begründet werden. Diese Gesellschaften werden daher für das Geschäftsjahr 2023 individuell veranlagt. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine neue steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG mit der Lenzing AG als Gruppenträgerin sowie fünf Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder begründet. Im Zuge dessen wurde ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen, sodass es zwischen dem Gruppenträger und den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten kommt. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert.
Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpichtungen gebildet worden. Darüber hinaus erfolgt die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroen wird.
Der Posten "Rückstellungen" der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:
| Gesamt | Davon kurzfristig | Davon langfristig | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpichtungen | ||||||
| Pensionen und Abfertigungen | 75.864 | 74.842 | 7.584 | 6.149 | 68.280 | 68.693 |
| Jubiläumsgelder | 15.512 | 14.766 | 1.676 | 929 | 13.835 | 13.837 |
| 91.376 | 89.608 | 9.261 | 7.078 | 82.115 | 82.530 | |
| Sonstige Rückstellungen | ||||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 6.901 | 24.087 | 6.901 | 24.087 | 0 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 2.475 | 10.806 | 2.475 | 10.806 | 0 | 0 |
| Emissionszertikate | 8.803 | 9.972 | 8.803 | 9.972 | 0 | 0 |
| Übrige | 1.942 | 7.218 | 1.081 | 656 | 861 | 6.562 |
| 20.120 | 52.082 | 19.259 | 45.521 | 861 | 6.562 | |
| Summe | 111.496 | 141.690 | 28.520 | 52.599 | 82.976 | 89.091 |
Die Lenzing Gruppe ist Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.
Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.
Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.
Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2023 und 2022 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert und im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von TEUR 3.796 wieder zurück gegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpichtungen beeinussen:
Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.
Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausnanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Ab ndung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.
Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen in der Höhe von TEUR 2.221 (31. Dezember 2023: TEUR 2.344) dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet.
Der beizulegende Zeitwert der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 161 (2023: TEUR 158). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird in den Finanzierungskosten erfasst.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Pensions steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|---|
| Österreich – Pensionen |
3,3 | 3,0 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
3,4 | 3,0 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 7,0 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien | 3,4 | 4,2 | N/A | 1,6 |
| 31.12.2023 | ||||
| Österreich – Pensionen |
3,4 | 3,0 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
3,4 | 3,0 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 6,5 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien | 3,9 | 4,5 | N/A | 1,6 |
Die wesentlichen Verpichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.
Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung verwendet.
In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:
Die in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Verpichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:
| Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpichtung (DBO) |
Beizulegender Wert des Planvermögens |
Buchwert der leistungsorientierten Pläne |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2024 | 2023 | 2024 | 2023 | |
| Stand zum 01.01. | 80.982 | 85.847 | 2.344 | 2.469 | 78.638 | 83.377 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 3.419 | 3.635 | 0 | 0 | 3.419 | 3.635 |
| Nettozinsen | 3.138 | 3.769 | 75 | 95 | 3.063 | 3.674 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
6.557 | 7.404 | 75 | 95 | 6.483 | 7.309 |
| Neubewertung der Periode | ||||||
| Aufgrund demograscher Annahmen | –599 | –119 | 0 | 0 | –599 | –119 |
| Aufgrund nanzieller Annahmen | –175 | 3.673 | 0 | 0 | –175 | 3.673 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 3.664 | 893 | 0 | 0 | 3.664 | 893 |
| Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind |
0 | 0 | 86 | 62 | –86 | –62 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen |
2.891 | 4.447 | 86 | 62 | 2.805 | 4.384 |
| Cashows | ||||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | –283 | –283 | –283 | –283 | 0 | 0 |
| Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers | –12.219 | –15.750 | 0 | 0 | –12.219 | –15.750 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 158 | –683 | 0 | 0 | 158 | –683 |
| Sonstige Überleitungspositionen | –12.345 | –16.716 | –283 | –283 | –12.061 | –16.433 |
| Stand zum 31.12. | 78.085 | 80.982 | 2.221 | 2.344 | 75.864 | 78.638 |
| Davon Pensionen Österreich | 18.589 | 19.243 | 2.221 | 2.344 | 16.368 | 16.899 |
| Davon Abfertigungen Österreich | 39.831 | 38.069 | 0 | 0 | 39.831 | 38.069 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder | 19.666 | 19.874 | 0 | 0 | 19.666 | 19.874 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 0 | 3.796 | 0 | 0 | 0 | 3.796 |
Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug des Planvermögens (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung von bzw. zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen.
Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 5.991 | –5.264 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | –4.168 | 4.658 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | –1.084 | 1.201 |
Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen (Vorjahr)
| 31.12.2023 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 6.368 | –5.587 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | –4.431 | 4.960 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | –1.144 | 1.271 |
Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroenenAnnahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug des Planvermögens und des von bzw. in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliederten Betrags wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.
Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:
| Abfertigungsverpichtungen | Jahre | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Österreich – Pensionen | 7 | 7 |
| Österreich – Abfertigungen | 8-20 | 8-21 |
| Indonesien | 7 | 7 |
| Tschechien | 8 | 8 |
Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Österreich – Pensionen | 2.224 | 2.227 |
| Österreich – Abfertigungen | 3.140 | 2.861 |
| Übrige Länder | 6.088 | 6.335 |
| Summe | 11.452 | 11.423 |
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter:innen, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die Verpichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen) wird in den Finanzierungskosten erfasst. Für die österreichischen Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten und der Gehaltssteigerungen verwendet.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|
| Österreich | 3,5 | 3,0 | 0,0-10,5 |
| Tschechien | 3,4 | 4,2 | 1,6 |
| 31.12.2023 | |||
| Österreich | 3,5 | 3,0 | 0,0-8,9 |
| Tschechien | 3,9 | 4,5 | 1,6 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:
Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für
| Jubiläumsgelder | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Stand zum 01.01. | 14.766 | 14.899 |
| Dienstzeitaufwand | ||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 918 | 875 |
| Nettozinsen | 507 | 608 |
| Neubewertung der Periode | ||
| Aufgrund demograscher Annahmen | –568 | –1.017 |
| Aufgrund nanzieller Annahmen | 1 | 1.131 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 1.125 | –482 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für Jubiläumsgelder |
1.982 | 1.115 |
| Cashows | ||
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | –1.237 | –1.247 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 1 | –1 |
| Sonstige Überleitungspositionen | –1.236 | –1.248 |
| Stand zum 31.12. | 15.512 | 14.766 |
Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2024 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs dierenzen |
Umglie derung |
Verbrauch | Auösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Restrukturierungs maßnahmen |
24.087 | 0 | –3.796 | –12.681 | –1.308 | 600 | 6.901 | 6.901 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
10.806 | 303 | 0 | 0 | –9.096 | 462 | 2.475 | 2.475 | 0 |
| Emissionszertikate | 9.972 | –19 | 0 | –9.303 | –86 | 8.239 | 8.803 | 8.803 | 0 |
| Übrige | 7.218 | –77 | 0 | –3.938 | –2.999 | 1.738 | 1.942 | 1.081 | 861 |
| Summe | 52.082 | 206 | –3.796 | –25.922 | –13.489 | 11.039 | 20.120 | 19.259 | 861 |
| 2023 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs dierenzen |
Umglie derung |
Verbrauch | Auösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Restrukturierungs maßnahmen |
21.125 | 0 | –1.936 | –11.293 | –4.100 | 20.291 | 24.087 | 24.087 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
23.545 | –124 | 0 | –20 | –14.757 | 2.163 | 10.806 | 10.806 | 0 |
| Emissionszertikate | 12.493 | –4 | 0 | –10.813 | 0 | 8.295 | 9.972 | 9.972 | 0 |
| Übrige | 8.134 | –82 | 0 | –1.080 | –420 | 666 | 7.218 | 656 | 6.562 |
| Summe | 65.297 | –210 | –1.936 | –23.206 | –19.277 | 31.415 | 52.082 | 45.521 | 6.562 |
Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreen im Geschäftsjahr 2024 wie im Vorjahr insbesondere Vorsorgen aufgrund von Personalabbau im Rahmen von Reorganisation und Einsparprogrammen. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abndungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2023 Vorsorgen aus bereits zuvor rückgestellten Vorsorgen (insbesondere aus der gesetzlichen Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)") in Höhe von TEUR 3.796 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen, die im Geschäftsjahr 2024 zur Gänze zurück gegliedert wurden. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 600 (2023: TEUR 20.291) wurde im Wesentlichen über den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Verwaltungsaufwendungen) dotiert. Die Rückstellungen in Höhe von TEUR 6.901 (31. Dezember 2023: TEUR 24.087) sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten zwölf Monate verbraucht werden.
Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für belastende Beschaffungsverträge in Höhe von TEUR 2.475 (31. Dezember 2023: TEUR 10.772) sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertikate.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betrafen im Geschäftsjahr 2023 vor allem Verpichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 3.208 und umfassen insbesondere die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit einem Verfahren, bei dem unter anderen die Lenzing AG auf Schadenersatz geklagt wurde (siehe Note 40). Das Gerichtsverfahren wurde im Geschäftsjahr 2024 beendet und die entsprechende Rückstellung in Höhe von TEUR 2.722 aufgelöst.
Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen wird der Mittelab uss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabuss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen).
Die Lenzing Gruppe nimmt an Reverse-Factoring-Vereinbarungen teil, innerhalb derer die Lieferanten wählen können, eine frühere Bezahlung ihrer Rechnungen von einer Bank zu erhalten. In dieser Vereinbarung bietet die Bank an, von der Lenzing Gruppe geschuldete Rechnungsbeträge, an teilnehmende Lieferanten zu bezahlen, und die Lenzing Gruppe bezahlt die Bank zu einem späteren Zeitpunkt.
Diese Reverse-Factoring-Vereinbarungen ermöglichen der Lenzing Gruppe, die Zahlungen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen an die Bank zu zentralisieren, und eziente Zahlungsprozesse zu ermöglichen, anstatt jeden Lieferanten einzeln zu bezahlen. Zudem können teilnehmenden Lieferanten vorzeitige Zahlungszeitpunkte angeboten werden, verglichen mit dem Fälligkeitsdatum der betroenen Rechnungen. Aus Sicht der Lenzing Gruppe verlängern die Vereinbarungen die Zahlungsfristen nicht wesentlich gegenüber normalen Fristen mit anderen teilnehmenden Lieferanten, die Vereinbarungen bieten jedoch den teilnehmenden Lieferanten den Vorteil einer früheren Zahlung. Für die Lenzing Gruppe fallen zudem keine zusätzlichen Zinsen für die Zahlung der Lieferantenverbindlichkeiten an die Bank an. Die unter diesen Vereinbarungen fallenden Beträge werden daher unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, da Wesen und Funktion dieser Verbindlichkeiten die gleichen bleiben wie bei anderen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests und qualitativer Analysen zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen (insbesondere Zahlungsziele und Zinssätze). Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualizierung der betroenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalussrechnung (dort im Cashow aus der Betriebstätigkeit). Die Lenzing Gruppe hat die ursprünglichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die diesen Vereinbarungen unterliegen, nicht ausgebucht, da sie weder von der Verpichtung rechtlich entbunden wurde, noch die Verbindlichkeit wesentlich durch den Eintritt in die Vereinbarung verändert wurde.
Die Zahlungen der Banken an die Lieferanten stellen aus Sicht der Lenzing Gruppe nicht zahlungswirksame Transaktionen dar. Die Zahlungen der Lenzing Gruppe an die Banken sind im Cashow aus der Betriebstätigkeit enthalten, weil der sachliche Zusammenhang zur ursprünglichen Verbindlichkeit und somit der wirtschaftliche Hintergrund der Zahlungsabüsse bestehen bleibt. Die Lenzing Gruppe hat wie im Vorjahr keine Sicherheiten bestellt.
| Reverse-Factoring Vereinbarungen |
31.12.2024 | 31.12.2023 | Ausweis in der Konzernbilanz |
|---|---|---|---|
| Buchwert der von den Vereinbarungen betroene Verbindlichkeiten |
114.059 | 81.177 | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
| davon bereits durchgeführte Zahlungen von Banken |
99.792 | 65.349 | |
| Zahlungsdienstleistungen | 31.12.2024 | 31.12.2023 | Ausweis in der Konzernbilanz |
| Buchwert der von den Vereinbarungen betroene Verbindlichkeiten |
64.480 | 0 | Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten |
| davon bereits durchgeführte Zahlungen |
| 2024 | 2023 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| von Reverse Factoring Verein barung betrofen |
nicht von Reverse Factoring Verein barung betroen |
von Reverse Factoring Verein barung betrofen |
nicht von Reverse Factoring Verein barung betroen |
||
| Österreichische Reverse-Factoring Vereinbarung |
120 - 180 | 45 - 90 | 120 - 180 | 45 - 90 | |
| Brasilianische Reverse-Factoring Vereinbarung |
10 - 90 | 10 - 150 | 10 - 90 | 10 - 150 |
Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein Lieferantennanzierungsprogramm mit einem Zahlungsdienstleister für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abgeschlossen. Nähere Details dazu sind der Note 32 zu entnehmen.
Das Liquiditätsrisiko der Lieferantennanzierungsvereinbarungen besteht in einer Konzentration, da die Lieferantennanzierungsvereinbarungen derzeit nur mit zwei Finanzinstituten und einem Zahlungsdienstleister bestehen und das Risiko somit in der Widerrufung der Lieferantennanzierungsvereinbarungen durch das selbe Finanzinstitut bzw. dem selben Zahlungsdienstleister besteht. Die von den Lieferantennanzierungsvereinbarungen betroenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen. Die damit verbundenen, geschätzten Abüsse werden in der Liquiditätsplanung berücksichtigt. Die Lenzing Gruppe beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig, weil die Risikostreuung bei den Finanzierungen der Lenzing Gruppe auf verschiedene Finanzinstitute gewahrt ist. Die Lieferantennanzierungsvereinbarungen beinhalten darüber hinaus keine wesentliche Finanzierungskomponente und ihr Wegfall hätte damit auch keine signikante Erhöhung des Finanzierungsbedarfs zur Folge. Die Verbindlichkeiten aus Reverse-Factoring-Vereinbarungen betragen zum Bilanzstichtag 29,5 Prozent (31. Dezember 2023: 27,4 Prozent) im Verhältnis zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns. Die Verbindlichkeiten gegenüber Zahlungsdienstleistern betragen zum Bilanzstichtag 38,8 Prozent (31. Dezember 2023: 0,0 Prozent) im Verhältnis zu den sonstigen nanziellen Verbindlichkeiten. Es gab keine nicht zahlungswirksamen Veränderungen des Buchwertes der unter die Lieferantennanzierungsvereinbarungen fallenden nanziellen Verbindlichkeiten.
Informationen zum Liquiditäts- und Fremdwährungsrisiko des Gruppenexposure sind in Note 37 dargestellt.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich aus nanziellen sowie nicht nanziellen Positionen zusammen. Die sonstigen langfristigen nanziellen Verbindlichkeiten sind per 31. Dezember 2024 mit TEUR 5.254 (31. Dezember 2023: TEUR 8.434) ausgewiesen und betreen insbesondere Derivate und sonstige Verbindlichkeiten. Bei den nicht nanziellen Verbindlichkeiten beträgt der Ausweis TEUR 4.542 per 31. Dezember 2024 (31. Dezember 2023: TEUR 5.125) und beinhaltet im Wesentlichen abgegrenzte Positionen für Personalaufwendungen sowie Verpichtungen aus der Altersteilzeit.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Sonstige kurzfristige nanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (oene Positionen) |
20.484 | 8.315 |
| Übrige abgegrenzte Schulden | 35.531 | 33.672 |
| Vertragsverbindlichkeiten – abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und Rabatten (siehe Note 5) |
4.033 | 4.525 |
| Lieferantennanzierungsvereinbarungen (Zahlungsdienstleistungen) |
64.480 | 0 |
| Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus Factoring |
10.120 | 9.438 |
| Zinsabgrenzungen | 20.413 | 6.664 |
| Übrige kurzfristige nanzielle Verbindlichkeiten | 6.054 | 4.155 |
| 161.115 | 66.769 | |
| Sonstige kurzfristige nicht nanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 7.822 | 6.503 |
| Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten | 9.452 | 10.585 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit |
8.391 | 7.769 |
| Vertragsverbindlichkeiten – erhaltene Anzahlungen (siehe Note 5) |
18.830 | 12.198 |
| Abgegrenzte Schulden für Personalaufwendungen | 84.035 | 24.018 |
| Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige | 2.276 | 1.403 |
| 130.806 | 62.476 | |
| Summe | 291.921 | 129.244 |
Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.
Im Geschäftsjahr 2024 startete die Lenzing Gruppe bei einzelnen Konzerngesellschaften mit Lieferantennanzierungsvereinbarungen. Dabei erfolgt durch den Zahlungsdienstleister zur jeweiligen Fakturafälligkeit ein schuldbefreiender Ausgleich der ursprünglichen Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen und es kommt zu einer Ausweisänderung in der Konzern-Bilanz. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Zahlungsdienstleister werden als sonstige kurzfristige nanzielle Verbindlichkeit dargestellt. Durch die Lieferantennanzierungsvereinbarungen zahlt die Lenzing Gruppe 60 Tage nach Fakturenfälligkeit an den Zahlungsdienstleister. Die Zahlungen an den Zahlungsdienstleister sind weiterhin im Cashow aus der Betriebstätigkeit enthalten, weil der sachliche Zusammenhang zur ursprünglichen Verbindlichkeit und somit der wirtschaftliche Hintergrund der Zahlungsabüsse bestehen bleibt. Die Zahlungen durch den Zahlungsdienstleister werden von der Lenzing Gruppe als nicht zahlungswirksame Transaktionen angesehen (siehe Note 31).
Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeiter:innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).
Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken.
Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2024 und im Vorjahr die Bewertung der Vorräte sowie der Finanzanlagen und sonstigen nanziellen Vermögenswerte (langfristig). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseekte aus Forderungen enthalten.
Der Cashow aus der Investitionstätigkeit (Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten) wird entweder um noch nicht erfolgte Zahlungen an Lieferanten der aktuellen Periode oder um Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden korrigiert. Im Geschäftsjahr 2024 sind das im Wesentlichen noch nicht erfolgte Zahlungen an Lieferanten der aktuellen Periode in Höhe von TEUR 6.347 (2023: Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden in Höhe von TEUR 29.821 ).
| 2024 | Anleihe Schuldschein darlehen |
Zwischen summe Anleihe und Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegenüber Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegenüber sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 0 | 567.805 | 567.805 | 1.687.892 | 37.890 | 142.107 | 1.867.889 | 2.435.694 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten |
581.763 | 0 | 581.763 | 309.340 | 101 | 0 | 309.441 | 891.204 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten |
0 | –236.431 | –236.431 –1.062.069 | –4.941 | –26.149 –1.093.159 –1.329.590 | ||||
| Nicht zahlungs wirksam |
Währungsumrechnungs dierenzen |
26.311 | 2.607 | 28.918 | 30.060 | –2 | –20.952 | 9.107 | 38.025 |
| Auf-/Abzinsung | 479 | 227 | 705 | 43.099 | 0 | 15.958 | 59.056 | 59.762 | |
| Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 13.153 | 13.153 | 13.153 | |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –254 | –254 | –254 | |
| Stand zum 31.12. | 608.553 | 334.208 | 942.761 | 1.008.322 | 33.049 | 123.862 | 1.165.233 | 2.107.994 |
| 2023 | Anleihe Schuldschein darlehen |
Zwischen summe Anleihe und Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegenüber Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegenüber sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 0 | 569.691 | 569.691 | 1.640.106 | 42.843 | 69.590 | 1.752.539 | 2.322.230 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 226.023 | 617 | 0 | 226.640 | 226.640 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | –140.711 | –5.542 | –23.979 | –170.232 | –170.232 | |
| Nicht zahlungs wirksam |
Währungsumrechnungs dierenzen |
0 | –2.118 | –2.118 | –42.473 | –49 | 3.391 | –39.131 | –41.248 |
| Auf-/Abzinsung | 0 | 232 | 232 | 4.947 | 20 | 16.557 | 21.524 | 21.756 | |
| Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 78.444 | 78.444 | 78.444 | |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1.895 | –1.895 | –1.895 | |
| Stand zum 31.12. | 0 | 567.805 | 567.805 | 1.687.892 | 37.890 | 142.107 | 1.867.889 | 2.435.694 |
Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Aufwendungen und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen nanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG exibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.
Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Details zu den bestehenden Financial Covenants werden in Note 37 (Abschnitt "Liquiditätsrisiko") erläutert.
Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2024 34,7 Prozent (31. Dezember 2023: 34,7 Prozent).
Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:
| Bereinigtes Eigenkapital | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Eigenkapital | 1.652.001 | 1.742.165 |
| + Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 95.623 | 86.244 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öentlichen Mitteln |
–21.700 | –19.338 |
| Summe | 1.725.924 | 1.809.072 |
Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.
Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettonanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der nanzierenden Banken ist. Relevant ist vor allem das Verhältnis der Nettonanzverschuldung zum EBITDA. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigennanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.
Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.828.545 | 1.906.702 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 279.449 | 528.992 |
| Summe | 2.107.994 | 2.435.694 |
Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| Liquiditätsbestand | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 442.297 | 725.639 |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
9.384 | 5.398 |
| Summe | 451.681 | 731.037 |
Die Nettonanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (siehe Note 4) stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | 2.107.994 | 2.435.694 |
| - Liquiditätsbestand | –451.681 | –731.037 |
| Nettonanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten |
1.656.314 | 1.704.657 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | –9.637 | –9.783 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | –114.225 | –132.324 |
| Nettonanzverschuldung | 1.532.452 | 1.562.550 |
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|
| EBITDA | 395.426 | 303.318 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 3,9 | 5,2 |
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen nanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Die Bilanzposition Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) enthält Leasingverbindlichkeiten, die zwar als nanzielle Verbindlichkeiten anzusehen sind, aber keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind. Sie werden in der Spalte "keine Finanzinstrumente" ausgewiesen, um eine Überleitung auf die Bilanzposition zu ermöglichen. Zudem wird die Bilanzposition Rückstellungen (kurzfristig) als nanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen, diese ist aber ebenfalls keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen und somit auch in der Spalte "keine Finanzinstrumente" ausgewiesen.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2024 |
Zu fortge führten An schaungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Eigen kapital instrumente |
Cashow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 30.512 | 30.512 | 26.421 | Stufe 3 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6.582 | 6.582 | 6.582 | Stufe 1 | ||||
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 | 12 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 11.301 | 11.301 | 11.301 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 30.512 | 6.582 | 11.314 | 0 | 0 | 48.407 | 44.317 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
318.182 | 0 | 0 | 0 | 0 | 318.182 | 318.182 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
2.250 | 2.250 | 2.250 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
270 | 270 | 270 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 25.675 | 25.675 | 25.675 | 1 | ||||
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte (kurz und langfristig) |
25.675 | 270 | 0 | 2.250 | 0 | 28.195 | 28.195 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
442.297 | 0 | 0 | 0 | 0 | 442.297 | 442.297 | 1 |
| Summe | 816.666 | 6.852 | 11.314 | 2.250 | 0 | 837.081 | 832.991 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2024 |
Erfolgs Zu fortge wirksam führten An Erfolgsneutral zum zum beizu schaungs beizulegenden Zeitwert legenden kosten Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|||
| Cashow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Anleihe | 608.553 | 608.553 | 624.701 | Stufe 1 | ||||
| Schuldscheindarlehen | 334.208 | 334.208 | 333.340 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.008.322 | 1.008.322 | 1.030.105 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
33.049 | 33.049 | 32.453 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 123.862 | 123.862 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 1.984.132 | 0 | 0 | 0 | 123.862 | 2.107.994 | 2.020.599 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
386.383 | 0 | 0 | 0 | 0 | 386.383 | 386.383 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 28.520 | 28.520 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 230.954 | 0 | 230.954 | 230.954 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
15.213 | 15.213 | 15.213 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7.729 | 7.729 | 7.729 | Stufe 2 | ||||
| Bedingte Gegenleistung | 1.150 | 1.150 | 1.150 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 142.277 | 142.277 | 142.277 | 1 | ||||
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
142.277 | 8.878 | 15.213 | 0 | 0 | 166.369 | 166.369 | |
| Summe | 2.512.793 | 8.878 | 15.213 | 230.954 | 152.382 | 2.920.220 | 2.804.305 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
||
| Eigen kapital instrumente |
Cashow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 14.561 | 14.561 | 12.500 | Stufe 3 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6.464 | 6.464 | 6.464 | Stufe 1 | ||||
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 | 12 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 18.721 | 18.721 | 18.721 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 14.561 | 6.464 | 18.734 | 0 | 0 | 39.759 | 37.698 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
294.480 | 0 | 0 | 0 | 0 | 294.480 | 294.480 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
30.817 | 30.817 | 30.817 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7.113 | 7.113 | 7.113 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 24.098 | 24.098 | 24.098 | 1 | ||||
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte (kurz und langfristig) |
24.098 | 7.113 | 0 | 30.817 | 0 | 62.028 | 62.028 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
725.639 | 0 | 0 | 0 | 0 | 725.639 | 725.639 | 1 |
| Summe | 1.058.777 | 13.577 | 18.734 | 30.817 | 0 | 1.121.905 | 1.119.844 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaungs kosten |
Erfolgs wirksam Erfolgsneutral zum zum beizu beizulegenden Zeitwert legenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
||
| Cashow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Anleihe | 0 | 0 | ||||||
| Schuldscheindarlehen | 567.805 | 567.805 | 560.533 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.687.892 | 1.687.892 | 1.743.524 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
37.890 | 37.890 | 36.800 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 142.107 | 142.107 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.293.587 | 0 | 0 | 0 | 142.107 | 2.435.694 | 2.340.857 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296.322 | 0 | 0 | 0 | 0 | 296.322 | 296.322 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 52.599 | 52.599 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 249.418 | 0 | 249.418 | 249.418 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
11.534 | 11.534 | 11.534 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
142 | 142 | 142 | Stufe 2 | ||||
| Bedingte Gegenleistung | 877 | 877 | 877 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 62.650 | 62.650 | 62.650 | 1 | ||||
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
62.650 | 1.019 | 11.534 | 0 | 0 | 75.203 | 75.203 | |
| Summe | 2.652.559 | 1.019 | 11.534 | 249.418 | 194.706 | 3.109.237 | 2.961.800 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
Je nach Klassizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte verwendet.
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr 2024 und 2023 gab es bei den Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.
Soweit Bewertungen von Finanzinstrumenten durch externe Institute (Banken) durchgeführt werden, werden diese von der Lenzing Gruppe überwacht und einer nochmaligen Überprüfung unterzogen und soweit geeignet von der Bilanzierung übernommen. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Angesichts variierender Einussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die Bewertung der Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und aufgrund der Ausübung des entsprechenden Wahlrechts erfolgsneutral. Im Geschäftsjahr 2024 und 2023 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland und der Oberbank-Stammaktien (siehe Note 22).
Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen Beteiligungen werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen nanziellen Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen nanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.
Aufgrund der zur Verfügung gestellten Mittelfristplanung und den daraus resultierenden geplanten EBITDAs führen realistisch zu erwartende Änderungen des Abzinsungssatzes (WACC) nach Steuern und der Rückzahlungsmodalitäten nicht zu einem positiven beizulegenden Zeitwert. Zum 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2023 wurden daher keine Sensitivitätsanalysen durchgeführt.
| Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen nanziellen Vermögenswerte der Stufe 3 |
||||
|---|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |||
| Stand zum 01.01. | 0 | 4.087 | ||
| Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg | 0 | –4.087 | ||
| Stand zum 31.12. | 0 | 0 |
Der Fair Value der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der LD Celulose International GmbH, Wien bzw. deren Garantinnen LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien und LD Florestal S.A. Indianópolis, Brasilien.
Die Dexco-Gruppe verfügt über eine Put-Option und hat das Recht, ihre Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien bei Eintritt eines vertraglich denierten Kontrollwechsels der Lenzing Gruppe zu verkaufen ("Change-of-Control-Klausel"). Diese Verpichtung wird unter den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Die Folgebewertung der Verbindlichkeit aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert dieser kündbaren nicht beherrschenden Anteile wird auf Basis der geplanten bzw. prognostizierten Cashows abzüglich Veräußerungskosten sowie Nettoverschuldung zum Bewertungsstichtag ermittelt. Ausgangspunkt für die Cashow-Prognosen bilden das vom Vorstand und Aufsichtsrat bewilligte Budget und die vom Vorstand bewilligte Mittelfristplanung. Nach dem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer 25 jährigen Rente auf Basis einer nachhaltigen EBITDA-Marge gerechnet. Der Planungszeitraum zur Berechnung des beizulegenden Zeitwerts ist vertraglich auf maximal 30 Jahre begrenzt. Cashows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein Mischzinssatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Zum Bewertungsstichtag wurde ein WACC nach Steuern von 8,2 Prozent (31. Dezember 2023: 8,2 Prozent) verwendet. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashows) nicht am Markt beobachtbar sind.
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 249.418 | 266.085 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
–18.464 | –16.667 |
| Stand zum 31.12. | 230.954 | 249.418 |
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt) oder der WACC nach Steuern fällt (steigt). Eine Veränderung dieser nicht beobachtbaren Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der kündbaren nicht beherrschenden Anteile folgendermaßen auswirken:
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | ||||||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
Steigerung | Rückgang | Steigerung | Rückgang | |||
| EBITDA (+/- 1 %) | 9.058 | –9.058 | 8.879 | –8.879 | |||
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 0,25 %) |
–13.424 | 13.876 | –16.142 | 16.649 |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der sonstigen nanziellen Verbindlichkeiten (Derivate mit negativen Marktwert) werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted-Cashow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der nanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung wird mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Gaspreis (TTF ICE). Diese Verbindlichkeit mit einem Buchwert von TEUR 1.150 (31. Dezember 2023: TEUR 877) ist der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Die Veränderung wurde unter dem Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erfasst (siehe Note 13).
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (beispielsweise Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, die ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.
Die Lenzing Gruppe wendet auf die nachfolgenden derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 an. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Oset-Methode durch Vergleich der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.
Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Verringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Ziel-Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt in etwa 67 Prozent.
Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläug ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des abgesicherten Risikos bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst eektiv ein.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreenden Fremdwährung festgelegt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die Cashow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.
Die Lenzing AG hat zur Absicherung von begebenen USD-Darlehen an eine Tochtergesellschaft Währungsabsicherungen eingesetzt. Aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung eines Teils des Darlehns wurde entsprechend die Währungsabsicherung vorzeitig an die Bank verkauft. Es wurde eine Nominale in Höhe von TUSD 65.000 mit einem Kurs von 1,12 USD/EUR vorzeitig beendet.
Nominale und Marktwerte der Cashow Hedge-Derivate für Währungsrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 408.300 | 0 | –851 | –851 | 09/2025 | 7,76 | –1.195 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 152.300 | 0 | –146 | –146 | 09/2025 | 9,15 | –300 |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 545.000 | 7 | –6.339 | –6.331 | 12/2025 | 5,94 | –6.497 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 81.400 | 0 | –3.917 | –3.917 | 09/2025 | 22,90 | –3.166 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 25.400 | 0 | –1.142 | –1.142 | 09/2025 | 1,10 | –1.142 |
| Summe | 7 | –12.395 | –12.387 | –12.299 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2023 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
|||
| Währungsderivate | |||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 614.700 | 1.223 | –116 | 1.107 | 11/2024 | 7,70 | 936 | |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 172.300 | 291 | –27 | 264 | 11/2024 | 8,79 | 256 | |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 265.000 | 1.429 | 0 | 1.429 | 09/2024 | 5,08 | 1.305 | |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 111.300 | 429 | –1.802 | –1.373 | 12/2024 | 22,21 | –3.051 | |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 33.200 | 329 | –72 | 257 | 12/2024 | 1,10 | 255 | |
| Summe | 3.702 | –2.018 | 1.684 | –299 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2023 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungsrisiken | Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
| Verkäufe | –5.802 | 0 | Finanzerfolg | –1.604 | 0 | Finanzerfolg |
| Einkäufe | –6.497 | 0 | Finanzerfolg | 1.305 | 0 | Finanzerfolg |
| Summe | –12.299 | 0 | –299 | 0 |
Zur Absicherung gegen Zins-/Währungsrisiken aus der Aufnahme von variabel verzinsten Schuldscheindarlehen in USD wurden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität der Zins- und Tilgungszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen. Diese Schuldscheindarlehen wurden im Dezember 2024 fristgerecht zurückbezahlt.
Zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen mit variabler Verzinsung werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen
Zinszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen. Teile dieser Absicherungen wurden im Geschäftsjahr 2024 aufgrund der Renanzierung einer Tochtergesellschaft der Lenzing Gruppe vorzeitig zurückbezahlt. Die Nominale zum Zeitpunkt der Beendigung des Hedge Accountings betrug TUSD 395.032. Durch die vorzeitige Beendigung wurde ein Ertrag in Höhe von TEUR 17.377 aus der Rücklage für die Zinsabsicherung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Finanzerfolg) umgebucht.
Nominale und Marktwerte der Cashow Hedge-Derivate für kombinierte Zins-/Währungsrisiken und Zinsrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TEUR |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher fester Zinssatz |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
|||
| Zins- und Währungsderivate | ||||||||||
| x-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf |
0 | 0 | 0 | 0 | - | 0,00 | - | 0 | ||
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||
| Zinsderivate | ||||||||||
| x-Kauf / variabel-Verkauf | 100.000 | 0 | –2.457 | –2.457 | 12/2028 | 2,98 | - | –2.426 | ||
| x-Kauf / variabel-Verkauf | 0 | 0 | 0 | 0 | - | 0,00 | - | 0 | ||
| 100.000 | 0 | –2.457 | –2.457 | –2.426 | ||||||
| Summe | 100.000 | 0 | –2.457 | –2.457 | –2.426 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2023 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TEUR |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher fester Zinssatz |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
||
| Zins- und Währungsderivate | |||||||||
| x-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf |
58.824 | 2.012 | 0 | 2.012 | 12/2024 | 0,75 | 1,10 | 2.143 | |
| 58.824 | 2.012 | 0 | 2.012 | 2.143 | |||||
| Zinsderivate | |||||||||
| x-Kauf / variabel-Verkauf | 100.000 | 0 | –2.109 | –2.109 | 12/2028 | 2,98 | - | –2.099 | |
| x-Kauf / variabel-Verkauf | 393.213 | 25.103 | 0 | 25.103 | 06/2029 | 1,83 | - | 25.233 | |
| 493.213 | 25.103 | –2.109 | 22.994 | 23.134 | |||||
| Summe | 552.036 | 27.116 | –2.109 | 25.006 | 25.276 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Darlehen) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
2024 2023 Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde Ineektivität Ausweis in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde Ineektivität Ausweis in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung Zinswährungsderivate x-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf 0 0 Finanzerfolg 2.143 0 Finanzerfolg 0 0 2.143 0 Zinsderivate x-Kauf / variabel-Verkauf –2.426 –32 Finanzerfolg 23.134 –10 Finanzerfolg –2.426 –32 23.134 –10 Summe –2.426 –32 25.276 –10
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Gaspreiszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Nominale und Marktwerte der Cashow Hedge-Derivate für Rohstopreisrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in MWh |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
|||
| Rohstoderivate | |||||||||
| Gas-Kauf | EUR | 8.779 | 0 | –35 | –35 | 03/2025 | 51,60 | –35 | |
| Gas-Kauf | EUR | 51.420 | 609 | 0 | 609 | 12/2025 | 34,03 | 609 | |
| Gas-Kauf | EUR | 12.048 | 104 | 0 | 104 | 03/2026 | 33,57 | 104 | |
| Gas-Kauf | EUR | 29.231 | 36 | 0 | 36 | 12/2026 | 36,70 | 36 | |
| Gas-Kauf | GBP | 38.189 | 167 | –134 | 33 | 03/2025 | 48,22 | 33 | |
| Gas-Kauf | GBP | 62.821 | 300 | –156 | 145 | 06/2025 | 45,84 | 145 | |
| Gas-Kauf | GBP | 89.939 | 396 | –37 | 359 | 09/2025 | 43,20 | 359 | |
| Gas-Kauf | GBP | 64.080 | 351 | 0 | 351 | 12/2025 | 40,66 | 351 | |
| Gas-Kauf | GBP | 44.404 | 127 | 0 | 127 | 03/2026 | 42,42 | 127 | |
| Gas-Kauf | GBP | 29.976 | 81 | 0 | 81 | 06/2026 | 34,95 | 81 | |
| Gas-Kauf | GBP | 17.022 | 61 | 0 | 61 | 09/2026 | 32,63 | 61 | |
| Gas-Kauf | GBP | 11.348 | 12 | 0 | 12 | 12/2026 | 37,03 | 12 | |
| 459.257 | 2.242 | –361 | 1.882 | 1.882 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2023 TEUR |
||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in MWh |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
||||
| Rohstoderivate | ||||||||||
| Gas-Kauf | EUR | 33.699 | 0 | –665 | –665 | 09/2024 | 52,00 | –661 | ||
| Gas-Kauf | EUR | 8.779 | 0 | –118 | –118 | 03/2025 | 51,60 | –118 | ||
| Gas-Kauf | GBP | 17.206 | 0 | –256 | –256 | 09/2024 | 40,63 | –256 | ||
| Gas-Kauf | GBP | 250.702 | 0 | –5.234 | –5.234 | 12/2024 | 46,93 | –5.200 | ||
| Gas-Kauf | GBP | 16.642 | 0 | –235 | –235 | 03/2025 | 47,44 | –235 | ||
| Gas-Kauf | GBP | 33.871 | 0 | –436 | –436 | 06/2025 | 43,86 | –436 | ||
| Gas-Kauf | GBP | 45.342 | 0 | –464 | –464 | 09/2025 | 40,05 | –464 | ||
| 406.243 | 0 | –7.407 | –7.407 | –7.369 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Rohstoderivate | Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
|
| Rohstopreisrisiken | |||||||
| Einkäufe | 1.882 | 0 | Umsatzkosten | –7.369 | –38 | Umsatzkosten | |
| Summe | 1.882 | 0 | –7.369 | –38 |
Die Veränderung der Hedging Reserve stellt sich wie folgt dar:
| 2024 | 2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | |
| Hedging Reserve zum 01.01. | 3.654 | 5.377 | 9.031 | 28.609 | 10.776 | 39.385 |
| Fremdwährungsrisiken | –21.4501 | 0 | –21.450 | 13.911 | 0 | 13.911 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | 3.238 | 0 | 3.238 | 3.241 | –3.417 | –176 |
| Zinsrisiken | –2.711 | 0 | –2.711 | 4.017 | 0 | 4.017 |
| Rohstopreisrisiken | 2.964 | 0 | 2.964 | –18.268 | 0 | –18.268 |
| Cashow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste Fair Value-Änderung | –17.960 | 0 | –17.960 | 2.901 | –3.417 | –516 |
| Fremdwährungsrisiken | 3.682 | 254 | 3.935 | –17.749 | –1.858 | –19.607 |
| Rohstopreisrisiken | 6.444 | 0 | 6.444 | 16.500 | 0 | 16.500 |
| Umgliederung in das Betriebsergebnis (EBIT) | 10.126 | 254 | 10.379 | –1.249 | –1.858 | –3.107 |
| Fremdwährungsrisiken | 4.781 | –165 | 4.615 | –5.571 | –125 | –5.696 |
| Umgliederung in die Vorräte | 4.781 | –165 | 4.615 | –5.571 | –125 | –5.696 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | –3.032 | 0 | –3.032 | –3.740 | 0 | –3.740 |
| Zinsrisiken | –25.059 | 0 | –25.059 | –17.295 | 0 | –17.295 |
| Umgliederung in den Finanzerfolg | –28.091 | 0 | –28.091 | –21.035 | 0 | –21.035 |
| Umgliederungen | –1.386 | 0 | –1.386 | 0 | 0 | 0 |
| Hedging Reserve zum 31.12. | –28.876 | 5.465 | –23.411 | 3.654 | 5.377 | 9.031 |
1) Darin enthalten sind Erträge in Höhe von TEUR 4.550 aus der vorzeitigen Beendigung einer Währungsabsicherung
Die Lenzing Gruppe hat mit einigen Kreditinstituten Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzern-Bilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. Die in der Spalte "Finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzielle Verbindlichkeiten" dargestellten Beträge (brutto) entsprechen den bilanzierten nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto). In der Spalte "Eekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzern-Bilanz nach IFRS nicht erfüllen.
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2024 |
Finanzielle Vermögens werte (brutto= netto) |
Eekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
2.520 | –243 | 2.276 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2023 |
|||
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
37.930 | –885 | 37.045 |
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR |
|---|---|
| ------------------------------------ | ------ |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2024 |
Finanzielle Verbindlich keiten (brutto= netto) |
Eekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
|
|---|---|---|---|---|
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
24.091 | –243 | 23.848 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 |
||||
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
12.553 | –885 | 11.668 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist von drei Monaten zum Kalenderquartal aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2024 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 90.000 (31. Dezember 2023: TEUR 90.000), davon sind TUSD 72.000 (31. Dezember 2023: TUSD 33.000) in US-Dollar ausnutzbar.
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Die Lenzing Gruppe übernimmt eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurück zu übertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.
Zum 31. Dezember 2024 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 85.655 (31. Dezember 2023: TEUR 77.442) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zum 31. Dezember 2024 wurde der nicht bevorschusste Betrag als sonstiger nanzieller Vermögenswert (kurzfristig) in Höhe von TEUR 8.566 (31. Dezember 2023: TEUR 7.744) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen annähernd den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroenen Forderungen kurzfristig sind.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2024 TEUR 10 (31. Dezember 2023: TEUR 12). In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieserAusfallshaftung wurde eine sonstige nanzielle Verbindlichkeit (kurzfristig) erfasst. Für die übernommenen Verpichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2024 sonstige nanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig) in Höhe von TEUR 14 erfasst (31. Dezember 2023: TEUR 20). Im Geschäftsjahr 2024 wurden Dienstleistungsgebühren in Höhe von TEUR 186 (2023: TEUR 172) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung wurden kumuliert TEUR 525 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen nanziellen Verbindlichkeiten (kurzfristig) abgegrenzt.
Im Geschäftsjahr hat die Lenzing Gruppe zudem Akkreditivforderungen gegenüber Kunden an eine Bank verkauft. Alle Chancen und Risiken an den Akkreditivforderungen sowie den weiterhin bestehenden Warenforderungen werden an die Bank übertragen und somit die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe vollständig ausgebucht. Per 31. Dezember 2024 sind aufgrund des Verkaufs von Akkreditivforderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 25.316 (31. Dezember 2023: TEUR 0) aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht.
Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 setzt sich wie folgt zusammen:
| 2024 | Zinsertrag Zinsaufwand | Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Vermögenswerte |
27.443 | 0 | 27.443 | 0 | 0 | 0 | –1.929 | 0 | 25.514 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte |
39 | 0 | 39 | 118 | 0 | 0 | 0 | 0 | 156 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
156 | 0 | 156 | 0 | –334 | 0 | 0 | 0 | –179 |
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | –164.004 | –164.004 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –164.004 |
| Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | –273 | 0 | 0 | 0 | 0 | –273 |
| Summe | 27.637 | –164.004 | –136.366 | –155 | –334 | 0 | –1.929 | 0 | –138.785 |
| 2023 | Zinsertrag Zinsaufwand | Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Vermögenswerte |
16.270 | 0 | 16.270 | 0 | 0 | 0 | –6.534 | 0 | 9.737 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte |
64 | 0 | 64 | 1.628 | 0 | 0 | –4.087 | 0 | –2.395 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
203 | 0 | 203 | 0 | –3.412 | 0 | 0 | 0 | –3.209 |
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | –124.091 | –124.091 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –124.091 |
| Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 57 | 0 | 0 | 0 | 0 | 57 |
| Summe | 16.537 | –124.091 | –107.553 | 1.685 | –3.412 | 0 | –10.621 | 0 | –119.902 |
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungsgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente), Kreditbereitstellungsprovisionen und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashow Hedges).
Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete Forderungen" ist im Wesentlichen im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten" ausgewiesen.
Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente ist in der Rücklage "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" (siehe Note 13) bzw. den "Finanzierungskosten" (siehe Note 14) enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR plus 10.202 (2023: TEUR minus 17.186), im Ergebnis aus langund kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR plus 7.422 (2023: TEUR minus 13.424) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR minus 164 (2023: TEUR plus 1.982) enthalten.
Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen nanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität sollen durch die Quantizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.
Die nanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere BRL, CNY, CZK, HKD, IDR, THB und USD), Rohstopreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.
Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpichtungen einzelner
Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zum Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen und für diese Banken Veranlagungslimite deniert und laufend überwacht werden.
Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trit insbesondere dann zu, wenn erhebliche nanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.
Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.
Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten zehn Jahre. Dabei wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden. Die Ausfallsquoten wurden mit einem nach geograschen Gebieten gewichtetem makroökonomischen Faktor multipliziert, um die wirtschaftlichen Bedingungen über die erwartete Laufzeit der Forderungen widerzuspiegeln.
Bei Ausleihungen und sonstigen nanziellen Vermögenswerten (kurz- und langfristig), die zu fortgeführten Anschaungskosten bewertet werden, sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallsrisiko davon aus, dass sich das Ausfallsrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese nanziellen Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.
Aufgrund des Insolvenzantrages der Kelheim Fibres GmbH (KFG), ein 100 % Tochterunternehmen der EFB, ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Dierenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung oder bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert sind.
Eine direkte Ausbuchung der nanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den nanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaungskosten.
Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der nanziellen Forderungen"). Wesentliche Eekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestandes zum Stichtag. Im Geschäftsjahr 2024 gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen.
Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2024 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 383 | 5.492 |
| Verbrauch | 0 | –2 |
| Auösung | –120 | –2 |
| Dotierung | 41 | 950 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 7 | 126 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 311 | 6.564 |
| 2023 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 328 | 7.605 |
| Verbrauch | 0 | –98 |
| Auösung | –63 | –1.772 |
| Dotierung | 123 | 42 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | –5 | –284 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 383 | 5.492 |
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Ausleihungen zu fortgeführten Anschaungskosten |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 15.029 | 8.234 |
| Auösung | 0 | –800 |
| Dotierung | 100 | 7.616 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 29 | –21 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 15.158 | 15.029 |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 1.234 | 1.209 |
| Auösung | 0 | –561 |
| Dotierung | 961 | 587 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 2.195 | 1.234 |
In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 950 (31. Dezember 2023: TEUR 0) enthalten. In den Wertberichtigungen auf Ausleihungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie deren Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 5.000 (31. Dezember 2023: TEUR 5.000) enthalten.
Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.
Die Altersstruktur der nanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2024 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 297.312 | 235 |
| Bis 30 Tage überfällig | 16.398 | 29 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.307 | 3 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 1.150 | 11 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 33 | 33 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
8.857 | 6.564 |
| Summe | 325.057 | 6.875 |
| 31.12.2023 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 276.739 | 255 |
| Bis 30 Tage überfällig | 16.196 | 55 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.646 | 9 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 58 | 3 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 61 | 61 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
5.654 | 5.492 |
| Summe | 300.355 | 5.875 |
| Altersstruktur der nanziellen Forderungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2024 | Aus leihungen |
Sonstige nanzielle Forderungen (kurz- und langfristig) |
|
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 45.670 | 30.390 | |
| Davon nicht überfällig | 30.512 | 28.195 | |
| Davon wertgemindert | 15.158 | 2.195 |
| (Vorjahr) | TEUR |
|---|---|
| 2023 | Sonstige nanzielle Aus Forderungen leihungen (kurz- und langfristig) |
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 29.590 63.262 |
| Davon nicht überfällig | 14.561 62.028 |
| Davon wertgemindert | 15.029 1.234 |
Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.
An der Einbringlichkeit von nanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.
Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten nanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:
| nanziellen Vermögenswerten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (siehe Note 35) |
837.081 | 1.121.905 |
| Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch |
||
| Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte) |
–179.139 | –138.717 |
| Erhaltene Garantien für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
–34.053 | –24.856 |
| Summe | 623.889 | 958.332 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus nanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 40 ersichtlich.
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditäts- und Mittelfristplanung vor. Ein wesentliches Ziel des Risikomanagements der Lenzing Gruppe ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit für aktuelle und zukünftige Verpichtungen sicherzustellen, daher wird das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses laufend überwacht.
Zur Sicherung der kurz- und mittelfristigen Liquidität wird eine Reserve in Form von Bankguthaben sowie von ungenutzten Kreditlinien bei Banken vorgehalten. Bei Bedarf werden überschüssige liquide Mittel in nicht spekulative, hochliquide Finanzinstrumente investiert. Dies sind hauptsächlich Tagesgelder, Festgelder und Geldmarktpapiere, deren Fälligkeiten in der Regel unter drei Monaten liegen.
Liquiditätsrisiken werden durch die konzernweit durchgeführte rollierende Liquiditätsplanung bestimmt. Aufgrund der Ergebnisse aus rollierender Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung werden frühzeitig entsprechende Finanzierungs- und Kapitalmaßnahmen geplant und durchgeführt.
Die Renanzierungsmöglichkeiten der Lenzing Gruppe sind durch zahlreiche nanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einussgrößen bestimmt, die das Management der Lenzing Gruppe im Rahmen ihres kurz- und mittelfristigen Liquiditätsmanagements berücksichtigt.
Die ursprünglichen Darlehensverträge, welche für die Errichtung des Zellstowerkes in Brasilien abgeschlossen wurden, wurden im vierten Quartal 2024 vollständig zurückgeführt. Zur Renanzierung wurde ein Darlehensvertrag mit Banken abgeschlossen sowie eine Anleihe emittiert (siehe Note 28). Die Anleihe wurde von der 100 %igen Tochtergesellschaft der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, der LD Celulose International GmbH, Wien ausgegeben. Das Darlehen ist in Tranchen bis Oktober 2029 rückzahlbar und die Anleihe hat im Jänner 2032 ihre Endfälligkeit. Das Darlehen hat per 31. Dezember 2024 einen Buchwert von TEUR 313.909 und enthält ausschließlich auf Gesellschaftsebene einen Financial Covenant, der sich auf Finanz- und Liquiditätskennzahlen bezieht. Dieser wird quartalsweise getestet und kann bei Nichteinhaltung eine Rückzahlungspicht der Finanzverbindlichkeiten auslösen. Der Financial Covenant beinhaltet, dass die Gesamtnettoverschuldung der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien und der LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien am Ende jedes Quartals ein bestimmtes Niveau des gesamten bereinigten EBITDA dieser Gesellschaften nicht überschreiten darf. Für den Berichtszeitraum wurde dieses Verhältnis auf das 4,5-fache festgelegt, das in den folgenden Jahren mit dem geplanten Abbau der Verschuldung des Unternehmens sinkt. Dieser Financial Covenant wird laufend vom lokalen Treasury der Gesellschaft und dem Corporate Treasury überwacht. Im Geschäftsjahr 2024 wurden die diesbezüglichen Kennzahlen erfüllt. Die Lenzing Gruppe geht davon aus, dass die zuvor genannten Gesellschaften die Auagen für mindestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag einhalten werden.
Die Lenzing Gruppe verfügt zum Bilanzstichtag über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 451.681 (31. Dezember 2023: TEUR 731.037) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten inklusive liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2024 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 198.075 (31. Dezember 2023: TEUR 202.990). Die mittelund langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital (inkl. Hybridkapital) und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können üblicherweise verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern renanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Lieferantennanzierungsvereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen Factoring-Vereinbarungen, die damit verbundenen Zuflüsse werden in der Liquiditätsplanung berücksichtigt.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären nanziellen Schulden (einschließlich nanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwert zum 31.12.2024 |
Cashflows 2025 |
Cashflows 2026 bis 2029 |
Cashows ab 2030 |
|
|---|---|---|---|---|
| Anleihe | 608.553 | 40.270 | 197.913 | 746.062 |
| Schuldscheindarlehen | 334.208 | 77.157 | 261.878 | 14.166 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.008.322 | 253.245 | 934.301 | 12.057 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
33.049 | 5.083 | 25.794 | 2.821 |
| Leasingverbindlich keiten |
123.862 | 23.420 | 66.135 | 277.444 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
386.383 | 386.383 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
230.954 | 0 | 0 | 356.133 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten1 |
142.277 | 140.631 | 1.646 | 0 |
| Summe | 2.867.609 | 926.189 1.487.667 1.408.683 | ||
| Davon: | ||||
| Zinszahlungen (x) | 61.081 | 256.313 | 301.666 | |
| Zinszahlungen (teilweise x) |
142 | 470 | 11 | |
| Zinszahlungen (variabel) |
54.037 | 120.256 | 457 | |
| Tilgung | 810.928 | 1.110.628 | 1.106.549 |
1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
| Buchwert zum 31.12.2023 |
Cashows 2024 |
Cashows 2025 bis 2028 |
Cashows ab 2029 |
|
|---|---|---|---|---|
| Anleihe | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Schuldscheindarlehen | 567.805 | 249.334 | 328.667 | 28.712 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.687.892 | 370.140 | 1.298.770 | 356.830 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
37.890 | 5.139 | 25.104 | 8.494 |
| Leasingverbindlich keiten |
142.107 | 26.318 | 77.048 | 344.065 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296.322 | 296.322 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
249.418 | 0 | 0 | 385.657 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten1 |
62.650 | 58.454 | 4.195 | 0 |
| Summe | 3.044.084 1.005.707 1.733.785 1.123.758 | |||
| Davon: | ||||
| Zinszahlungen (x) | 31.776 | 89.903 | 232.410 | |
| Zinszahlungen (teilweise x) |
143 | 559 | 64 | |
| Zinszahlungen (variabel) |
82.940 | 176.299 | 26.654 | |
| Tilgung | 890.849 | 1.467.023 | 864.631 |
1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
In der Tabelle wurden alle originären nanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gexten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare nanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwert zum 31.12.2024 |
Cashows 2025 |
Cashows 2026 bis 2029 |
Cashows ab 2030 |
|
|---|---|---|---|---|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate sowie Gasderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
2.250 | 1.830 | 420 | 0 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
270 | 270 | 0 | 0 |
| Positiver Marktwert | 2.520 | 2.099 | 420 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
–15.213 | –12.756 | –2.457 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) und bedingte Gegenleistung |
–8.878 | –7.729 | –1.150 | 0 |
| Negativer Marktwert | –24.091 | –20.484 | –3.607 | 0 |
| Summe | –21.572 | –18.385 | –3.187 | 0 |
Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + Forderung, – Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
| Fälligkeitsanalyse der derivativen | |
|---|---|
| Finanzinstrumente (Vorjahr) | TEUR |
| Buchwert zum 31.12.2023 |
Cashows 2024 |
Cashows 2025 bis 2028 |
Cashows ab 2029 |
|
|---|---|---|---|---|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate sowie Gasderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
30.817 | 5.714 | 0 | 25.103 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7.113 | 6.466 | 0 | 647 |
| Positiver Marktwert | 37.930 | 12.180 | 0 | 25.750 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
–11.534 | –8.173 | –3.362 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) und bedingte Gegenleistung |
–1.019 | –142 | –877 | 0 |
| Negativer Marktwert | –12.553 | –8.315 | –4.239 | 0 |
| Summe | 25.377 | 3.865 | –4.239 | 25.750 |
Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + Forderung, – Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Aufgrund von Zahlungsüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden teilweise gesichert, soweit sie die Cashows der Gruppe beeinussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.
Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar USD/BRL war zum 31. Dezember 2024 zu ca. 45 Prozent (31. Dezember 2023: EUR/CNY ca. 33 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").
Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt (siehe Note 35). Die Lenzing Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.
Die Lenzing Gruppe unterliegt mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden. Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern. Die Laufzeit beträgt 15 bis 30 Jahre. Die kontrahierte Menge ab 2025 beläuft sich auf rund 56 Gigawattstunden. Für einen wesentlichen Teil der
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Menge wurde ein Fixpreis vereinbart. Bei einem Teil der Strombezugsverträge handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei denen die Zahlungen zur Gänze variabel und daher in den variablen Leasingzahlungen enthalten sind (siehe Note 20). Für den anderen Teil der Strombezugsverträge wird die sogenannte "Own Use Exemption" angewendet. Für etwaige drohende Verluste sind Rückstellungen zu bilden.
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei x verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der x und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken").
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
Gruppenexposur e in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
|
| EUR-USD | 656.587 | 72.954 | –59.690 | 538.335 | 59.815 | –48.940 |
| EUR-GBP | –3.348 | –372 | 304 | –295 | –33 | 27 |
| EUR-CNY/CNH | 61.474 | 6.830 | –5.589 | 49.812 | 5.535 | –4.528 |
| EUR-CZK | –640 | –71 | 58 | –660 | –73 | 60 |
| EUR-HKD | –4.524 | –503 | 411 | –3.881 | –431 | 353 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
709.549 | 78.839 | –64.504 | 583.311 | 64.812 | –53.028 |
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashow Hedge-Derivate) |
–6.596 | 5.418 | –9.193 | 7.760 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | 72.243 | –59.086 | 55.619 | –45.269 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
| 31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
|
| USD-IDR | –18.804 | –2.089 | 1.709 | –20.259 | –2.251 | 1.842 |
| USD-GBP | 4.144 | 460 | –377 | 559 | 62 | –51 |
| USD-CNY/CNH | 39.343 | 4.371 | –3.577 | 39.108 | 4.345 | –3.555 |
| USD-CZK | –11.668 | –1.296 | 1.061 | –14.958 | –1.662 | 1.360 |
| USD-THB | –2.739 | –304 | 249 | 602 | 67 | –55 |
| USD-BRL | –55.709 | –6.190 | 5.064 | –75.311 | –8.368 | 6.846 |
| GBP-CNY/CNH | 1.863 | 207 | –169 | 9.283 | 1.031 | –844 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
–43.570 | –4.841 | 3.961 | –60.975 | –6.775 | 5.543 |
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashow Hedge-Derivate) |
–4.167 | 4.787 | 5.754 | –5.165 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | –9.008 | 8.748 | –1.021 | 378 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Eekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2024 um 10 Prozent, würde sich das sonstige Ergebnis (nach Steuern) um TEUR plus/minus 1.520 (31. Dezember 2023: TEUR plus/minus 1.163) erhöhen (vermindern).
Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:
| 31.12.2024 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise x verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 183.164 | 0 | 259.133 | 0 | 442.297 |
| Finanzanlagen | 0 | 0 | 29.871 | 18.537 | 48.407 |
| Finanzverbindlichkeiten | –1.174.764 | –28.100 | –905.130 | 0 | –2.107.994 |
| Netto-Risikoposition | –991.600 | –28.100 | –616.126 | 18.537 | –1.617.289 |
| Eekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | –100.000 | 0 | 100.000 | 0 | 0 |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Eekt | –1.091.600 | –28.100 | –516.126 | 18.537 | –1.617.289 |
| 31.12.2023 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise x verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 436.617 | 0 | 289.022 | 0 | 725.639 | |
| Finanzanlagen | 0 | 0 | 13.679 | 26.079 | 39.759 | |
| Finanzverbindlichkeiten | –918.815 | –28.100 | –1.488.780 | 0 | –2.435.694 | |
| Netto-Risikoposition | –482.198 | –28.100 | –1.186.078 | 26.079 | –1.670.297 | |
| Eekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | –552.036 | 0 | 552.036 | 0 | 0 | |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Eekt | –1.034.234 | –28.100 | –634.042 | 26.079 | –1.670.297 |
Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten und der Marktwertschwankung von Cashow Hedge-Derivaten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2024 | Netto Risiko position nach Hedging Eekt |
Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
|
|---|---|---|---|---|
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern 31.12.2023 |
–516.126 | –3.566 | 3.566 | |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern |
–634.042 | –4.424 | 4.424 |
1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko aus der Marktwertschwankung von Cashow Hedge-Derivaten für Zinsrisiken folgende Annahmen zu Grunde:
Ein Anstieg des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 1.730 (31. Dezember 2023: TEUR 7.513) führen. Ein Abfall des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 1.729 (31. Dezember 2023: TEUR 7.653) führen. Die Zinssensitivität hat keinen Einuss auf den Gewinn oder Verlust, da die Bewertung der Zinsderivate ergebnisneutral in der Hedging Reserve erfasst wird.
Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2024 der Lenzing Gruppe enthalten.
Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einuss stehende Unternehmen (siehe Note 1, Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 39). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einuss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.
Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.
Die Lenzing AG ist im Geschäftsjahr 2024 aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe ausgeschieden (siehe Note 29). Dies führte zu einer Nachversteuerung der angerechneten Verluste ausländischer Gruppenmitglieder in Österreich sowie der Wertberichtigung der bisher aktivierten Verlustvorträge.
Im Geschäftsjahr 2024 wurde aus der Steuerumlage ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 23.019 (2023: TEUR 4.501) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen. Eine Steuerlatenz auf den steuerlichen Verlust in Höhe von TEUR 0 (2023: TEUR 48.020) wurde in den aktiven latenten Steuern erfasst, da die Lenzing AG aus der B&C-Steuergruppe mit 2022 rückwirkend ausgeschieden ist. Zum 31. Dezember 2024 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 0 (31. Dezember 2023: TEUR 4.759) gegenüber der B&C Gruppe.
Im Zuge der Beendigung der Steuergruppe hatte die Lenzing Gruppe, gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage für das Geschäftsjahr 2022 an den Gruppenträger zu leisten. Die Vereinbarung anlässlich des Ausscheidens der Lenzing AG aus der steuerlichen Unternehmensgruppe der B&C Holding Österreich GmbH wurde am 10. September 2024 unterzeichnet. Von der Lenzing AG wurde anlässlich des Ausscheidens eine Steuerumlage in Höhe von TEUR 22.209 zuzüglich Anspruchszinsen in Höhe von TEUR 1.280 an die B&C Holding Österreich GmbH für noch nicht nachversteuerte Verluste der ausländischen Gruppenmitglieder der Steuergruppe der Lenzing AG geleistet. Zusätzlich wurde für das Geschäftsjahr 2021 aufgrund einer abgeschlossenen Außenprüfung eine Steuerumlage in Höhe von TEUR 810 zuzüglich Anspruchszinsen in Höhe von TEUR 65 an die B&C Holding Österreich GmbH bezahlt.
Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreen im Wesentlichen:
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EFB) |
Vertrieb von Fasern, Lieferung von Zellsto, Darlehensvergabe |
||
|---|---|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
||
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH (RVL) |
Betrieb einer Reststover wertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes; Vermietung eines Grundstücks |
||
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG) |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
||
| PT. Pura Golden Lion (PGL) | Hält Anteile an einem Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe (siehe Note 41) |
||
| Wood Paskov s.r.o. (LWP) | Erwerb von Holz | ||
| LD Florestal S.A. (LDF) | Landnutzungsrechte, Kauf von stehendem Holz, Darlehensvergabe |
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:
| 2024 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Landnutzungs rechte |
0 | 0 | 0 | 114.756 | 0 114.756 | |
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen 46.917 14.789 |
49 | 17.032 | 15.257 | 94.044 | ||
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
0 | 1.300 | 57 | 18.9641 | 15.503 | 35.823 |
| Forderungen per 31.12. |
2.459 | 4.763 | 1 | 9.880 | 4 | 17.106 |
| Verbindlichkeit en per 31.12. |
1.968 | 0 | 0 | 100.913 | 31 102.912 |
1) Die in Verbindung mit den Landnutzungsrechten bestehenden Zinsaufwendungen sind in den empfangenen Lieferungen und Leistungen enthalten.
Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen (Vorjahr) TEUR
| 2023 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Landnutzungs rechte |
0 | 0 | 0 | 110.121 | 0 110.121 | |
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen 42.434 13.409 |
49 | 10.674 | 11.150 | 77.717 | ||
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
0 | 1.661 | 54 | 15.8861 | 11.399 | 29.000 |
| Forderungen per 31.12. |
5.017 | 1.613 | 6 | 18.418 | 4 | 25.058 |
| Verbindlichkeit en per 31.12. |
0 | 21 | 5 | 117.677 | 15 117.717 |
1) Die in Verbindung mit den Landnutzungsrechten bestehenden Zinsaufwendungen sind in den empfangenen Lieferungen und Leistungen enthalten.
Die LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien hat ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 29.871 (per 31. Dezember 2023: TEUR 13.679) von dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Im Geschäftsjahr wurden Zinserträge in Höhe von TEUR 2.500 erfasst (2023: TEUR 542).
Die Kelheim Fibres GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Dieses Darlehen ist inklusive der noch nicht bezahlten Zinsen zur Gänze wertberichtigt (siehe Note 21 und 37).
Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie deren Tochterunternehmen wurden aus Wertminderungen (Aufwand) sowie Wertaufholungen (Ertrag) TEUR 939 Aufwand (2023: TEUR 1.720 Ertrag) und auf die Ausleihungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie deren Tochterunternehmen, TEUR 0 (2023: TEUR 3.583 Aufwand) erfasst.
Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 2.561 | 2.076 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insbesondere zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
55 | 60 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
2.000 | 0 |
| Sonstige erfolgsabhängige Vergütung | 3.306 | 1.215 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 7.922 | 3.351 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
591 | –204 |
| Sonstige erfolgsabhängige Vergütung | –421 | 1.430 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 170 | 1.226 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 257 | 233 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
257 | 233 |
| Karenzentschädigungen und einmalige Abndungen |
2.185 | 403 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
2.185 | 403 |
| Vergütung des Vorstandes | 10.534 | 5.213 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 1.438 | 1.221 |
| Summe | 11.972 | 6.434 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive; LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
Herr Dr. Walter Bickel ist Geschäftsführer der Bickel Austria GmbH, Wien und seit 15. April 2024 Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG. Im Geschäftsjahr 2024 wurden Zahlungen für erbrachte Beratungsleistungen an die Bickel Austria GmbH in Höhe von TEUR 4.399 geleistet. Per 31. Dezember 2024 sind keine Verbindlichkeiten ausstehend. Aus sonstigen erfolgsabhängigen Vergütungsansprüchen dieser Gesellschaft sind per 31. Dezember 2024 TEUR 1.680 rückgestellt. Die Leistungen wurden zu marktüblichen Bedingungen bezogen.
Herr Rohit Aggarwal ist seit 1. September 2024 Vorsitzender des Vorstandes der Lenzing AG. Vor Antritt seiner Funktion wurden im Geschäftsjahr 2024 Zahlungen für erbrachte Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 149 (2023: TEUR 0) und Zahlungen für Kostenersätze in Höhe von TEUR 35 (2023: TEUR 0) an Herrn Rohit Aggarwal geleistet. Per 31. Dezember 2024 sind keine Verbindlichkeiten ausstehend. Die Leistungen wurden zu marktüblichen Bedingungen bezogen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht ein Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattndet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht 2024 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 308 (2023: TEUR 1.469) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 5.090 (31. Dezember 2023: TEUR 5.548).
● Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer (bis 31. Dezember 2023)
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 10.324 (31. Dezember 2023: TEUR 8.590) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.
Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 1.376 (31. Dezember 2023: TEUR 1.376). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2023 nicht ausgenützt (siehe auch Note 21).
Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpichtungen für ehemalige Mitarbeiter:innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere nanzielle Verpichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.
Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2024 auf TEUR 30.482 (31. Dezember 2023: TEUR 48.828). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoversorgung insbesondere für Holz, Zellsto, Chemikalien sowie Energie.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde vor einem US-Gericht eine Klage auf nicht bezierte Schadenersatzansprüche in Zusammenhang mit einer ehemaligen Beteiligung gegen die Lenzing AG eingebracht. Die Lenzing AG hat diese Ansprüche zurückgewiesen. Das Gerichtsverfahren wurde im Geschäftsjahr 2024 beendet und die Rückstellung für Rechtsverteidigungskosten aufgelöst.
Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Ergänzende Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2024 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):
| Konzernunternehmen | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil in % | Stammkapital | Anteil in % | |
| Vollkonsolidierte Gesellschaften | |||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 6.639 | 100,00 |
| BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 43.604 | 75,00 |
| LD Celulose International GmbH, Wien | EUR | 10.000 | 51,00 | - | - |
| LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 3.299.821.457 | 51,00 | 2.913.721.980 | 51,00 |
| Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien | CZK | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 |
| Lenzing Business Services s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 200.000 | 100,00 | - | - |
| Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 3.500.000 | 100,00 | 3.500.000 | 100,00 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 200.000 | 100,00 |
| Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 363.364 | 100,00 | 363.364 | 100,00 |
| Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 30.300.000 | 100,00 |
| Lenzing Fibers Inc., Axis, USA | USD | 10 | 100,00 | 10 | 100,00 |
| Lenzing Fibers India Private Limited, Coimbatore, Indien | INR | 25.464.000 | 100,00 | 25.464.000 | 100,00 |
| Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 |
| Lenzing France SARL, Paris, Frankreich | EUR | 25.000 | 100,00 | - | - |
| Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 |
| Lenzing Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 |
| Lenzing Italy S.r.l, Rom, Italien | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 |
| Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea | KRW | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 10.000 | 100,00 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR | 1.204.588.370 | 96,57 | 1.192.164.940 | 96,54 |
| Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China | USD | 135.440.000 | 100,00 | 135.440.000 | 100,00 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 1.000.000 | 100,00 |
| Lenzing Taiwan Fibers Ltd., Taipeh, Taiwan | TWD | 5.300.000 | 100,00 | 5.300.000 | 100,00 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand | THB | 16.677.550.000 | 100,00 | 5.368.463.500 | 100,00 |
| PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien1 | IDR 4.308.723.453.000 | 99,88 | 150.068.343.000 | 96,53 | |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 40.000 | 100,00 |
| Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing2 | EUR | 0 | Mitgliedschaft | 0 | Mitgliedschaft |
| Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden | |||||
| Assoziierte Unternehmen | |||||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.000.000 | 20,00 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing3 |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 1.155.336 | 99,90 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 35.000 | 40,00 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR | 2.500.000.000 | 40,00 | 2.500.000.000 | 40,00 |
| Gemeinschaftsunternehmen | |||||
| LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 177.452.357 | 50,00 |
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 36.336 | 50,00 |
| Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 2.000.000 | 50,00 | 2.000.000 | 50,00 |
1) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 99,80 Prozent (31. Dezember 2023: 94,22 Prozent). Weitere 0,2 Prozent (31. Dezember 2023: 5,78 Prozent) der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 99,88 Prozent (31. Dezember 2023: 96,53 Prozent).
2) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.
3) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.
Die Lenzing Gruppe hat im Oktober 2024 eine Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB (TTT) erworben. Das Closing erfolgte im Februar 2025. Daraus resultiert allerdings keine nanzielle Auswirkung, da die Kaufpreiszahlung bereits im Geschäftsjahr 2024 erfolgte (siehe Note 21 und 25).
Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 4. März 2025 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023: 28. Februar 2024) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Lenzing, am 4. März 2025 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal Chief Executive Ocer Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer & Chief Technology Ocer Dr. Walter Bickel Chief Transformation Ocer
Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2024, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und der Konzern-Kapitalussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruichen Pichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind derAuassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 275 UGB zur Anwendung.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Konzernanhang Note 10.
Im Geschäftsjahr 2024 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site Heiligenkreuz" und "Fiber Site Indonesia" identiziert. Der in Folge ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die vom Unternehmen durchgeführten Analysen bezüglich des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung und falls ein solcher Anhaltspunkt identiziert wurde, die diesfalls erstellten Wertminderungstests unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt:
beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit marktund branchenspezischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.
● Darüber hinaus haben wir gewürdigt, ob die Erläuterungen zu den Werthaltigkeitstests der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site Heiligenkreuz" und "Fiber Site Indonesia" im Konzernabschluss sachgerecht sind
Siehe Konzernanhang Note 19.
Lenzing Aktiengesellschaft hat in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024 biologische Vermögenswerte (Holzplantagen) in Brasilien in Höhe von TEUR 192.217 ausgewiesen.
Die Bewertung der Holzplantagen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gemäß IAS 41 und IFRS 13. Der beizulegende Zeitwert wird als Stufe 3 in der Hierarchie der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts gemäß IFRS 13 eingestuft. Die Bewertung von Holzplantagen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise Verkaufspreise für stehendes Holz und das Wachstum der Plantage.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert der Plantagen und damit den Wertansatz von biologischen Vermögenswerten in der Konzernbilanz und das Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben.
Wir haben die vom Unternehmen erstellte Bewertung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten unter Einbeziehung unserer Spezialisten für die Bewertung von Holzplantagen in Brasilien wie folgt beurteilt:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtnanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. April 2024 als Abschlussprüfer gewählt und am 18. April 2024 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2024 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerold Stelzmüller.
Linz, am 5. März 2025
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2024 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.
Lenzing, am 4. März 2025 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal Chief Executive Ocer Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer & Chief Technology Ocer Dr. Walter Bickel Chief Transformation Ocer
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 |
| EBITDA-Marge | 14,8 % | 12,0 % | 9,4 % | 16,5 % | 11,8 %1 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| EBIT-Marge | 3,3 % | –18,9 % | 0,6 % | 9,1 % | 2,1 %1 |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | –42,0 | –585,6 | –10,1 | 182,9 | 22,3 |
| Ergebnis nach Steuern | –138,3 | –593,0 | –37,2 | 127,7 | –10,6 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | –4,06 | –20,02 | –2,75 | 4,16 | 0,24 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 3,6 % | –14,2 % | 2,0 % | 5,4 % | –0,5 %1 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | –2,4 % | –30,1 % | –0,5 % | 9,1 % | 1,3 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 1,7 % | –8,9 % | 0,3 % | 4,2 % | 0,9 %1 |
| Cashow-Kennzahlen | |||||
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Brutto-Cashow | 140,4 | 88,5 | 244,8 | 372,0 | 126,8 |
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | 322,5 | 160,3 | –43,2 | 394,0 | 48,9 |
| Free Cashow | 167,0 | –122,8 | –740,7 | –445,5 | –614,8 |
| CAPEX | 156,3 | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 |
| Liquiditätsbestand per 31.12. | 451,7 | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 198,1 | 203,0 | 232,3 | 454,5 | 1.031,4 |
| Bilanzkennzahlen | |||||
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Bilanzsumme | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7 % | 34,7 % | 37,8 % | 39,7 % | 45,8 % |
| Nettonanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,42 | 913,62 | 410,52 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 3,9 | 5,2 | 7,42 | 2,52 | 2,11 , 2 |
| Nettonanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.656,3 | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 |
| Nettoverschuldung | 1.732,2 | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 |
| Net Gearing | 88,8 % | 86,4 % | 86,2 %2 | 43,2 %2 | 21,5 %2 |
| Trading Working Capital | 578,0 | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern Umsatzerlösen |
20,5 % | 21,0 % | 24,0 % | 16,0 % | 21,9 % |
| Börsenkennzahlen | |||||
| EUR | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. | 1.139,2 | 1.372,9 | 1.454,9 | 3.239,1 | 2.198,3 |
| Aktienkurs per 31.12. | 29,50 | 35,55 | 54,80 | 122,00 | 82,80 |
| Dividende je Aktie | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 4,35 | 0,00 |
| Mitarbeiter:innen | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Vollzeitäquivalente (engl. FTE) per 31.12.3 | 7.816 | 7.917 | 7.931 | 7.585 | 6.992 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
2) Die Nettonanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe").
3) Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wird seit dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben. Bis zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erfolgte die Angabe auf Basis von Köpfen.
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdierenzen auftreten.
KAPITEL 3/ 3

| Allgemeines Marktumfeld | 318 |
|---|---|
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 320 | |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 322 |
| Forschung und Entwicklung | 327 |
| Investitionen | 328 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss) |
329 |
| Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss) |
330 |
| Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss) |
331 |
| Risikobericht | 336 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
341 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 342 | |
| Ausblick | 343 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
344 |
| Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/ Nachhaltigkeitsbericht |
349 |
| Jahresabschluss 2024 | 550 |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) berichtet für das Jahr 2024 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,2 Prozent. Damit bleibt die Dynamik weiter hinter der Vor-Covid-Zeit zurück (Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019: 3,7 %). Die US-amerikanische Wirtschaft entwickelte sich mit einem Wachstum von 2,8 Prozent vor allem aufgrund einer starken Inlandsnachfrage positiv. In einigen Ländern Europas (Eurozone: 0,8 %) herrschte dagegen weiterhin eine Rezession. Dämpfend wirkten unter anderem die infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin hohen Energiepreise, die geldpolitische Straffung der Vorjahre sowie die nach wie vor erhöhte Inflation. Das Verbrauchervertrauen erholte sich zwar gegenüber dem Vorjahr leicht, blieb aber absolut gesehen auf niedrigem Niveau. Auch das chinesische Wirtschaftswachstum blieb mit 4,8 Prozent hinter den Erwartungen und dem Regierungsziel zurück. Während sich die Exportnachfrage erholte, dämpften ein schwacher Inlandskonsum und die schwelende Krise am Immobilienmarkt das Wachstum. Für das Jahr 2025 geht der IWF von einem weltweiten Wachstum von 3,3 Prozent aus.
In der Textil- und Bekleidungsindustrie verbesserte sich zwar die Nachfrage entlang der Wertschöpfungskette im Vergleich zum Vorjahr leicht, vor allem gegen Jahresende waren aber zumindest teilweise Vorzieheffekte in Erwartung höherer Handelsbarrieren dafür verantwortlich. Die Preise blieben weiterhin unter Druck. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm im Lauf des Jahres 2024 laut einer weltweiten Umfrage der International Textile Manufacturers Federation2 zu. Die Mehrheit der Marktteilnehmer beurteilt die Situation jedoch weiter negativ.
Nach vorläufigen Berechnungen blieben die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung im Jahr 2024 – bereinigt um Preiseffekte – kaum verändert gegenüber dem Vorjahr. Während die Nachfrage in China stagnierte und in Europa sogar rückläufig war, erwies sie sich in den USA als stabiler als erwartet.
Nach einer Reduktion der Lagerstände im Bekleidungseinzelhandel im Verlauf des Vorjahres wurde 2024 wieder ein Lageraufbau verzeichnet, der zumindest teilweise auf vorgezogene Bestellungen angesichts drohender US-Einfuhrzölle zurückzuführen war. Währenddessen stiegen die Lagerstände der vorgelagerten Produktionsstufen kaum.
Die Nachfrage nach Heimtextilien wurde 2024 weiterhin von einer reduzierten Bautätigkeit infolge hoher Zinsen sowie durch in der Covid-Pandemie vorgezogene Investitionen negativ beeinflusst.
Die Einzelhandelsabsätze von Hygieneprodukten in der Vliesstoffindustrie erwiesen sich wie in den Vorjahren als krisenresistent. Die Verkaufsmengen großer Marken waren stabil bis leicht rückläufig, preisgünstigere Handelsmarken wurden stärker nachgefragt.

Die weltweite Faserproduktion stieg 2024 entsprechend ersten Schätzungen um etwas mehr als 3 Prozent auf 126 Mio. Tonnen. Das Wachstum lag damit im langjährigen Durchschnitt.
Die Baumwollernte ging in der abgelaufenen Saison 2023/2024 um rund 1 Prozent auf 24,1 Mio. Tonnen zurück. Die Anbauflächen reduzierten sich das zweite Jahr in Folge um knapp 2 Prozent, während der Flächenertrag im weltweiten Durchschnitt marginal anstieg. Produktionssteigerungen in Brasilien und Pakistan konnten die rückläufigen Ernten in China, Indien und den USA fast vollständig kompensieren. Brasilien löste erstmals die USA als wichtigsten Exporteur ab. Die Nachfrage nach Baumwolle erholte sich um knapp 6 Prozent auf 25 Mio. Tonnen. Die Lagerbestände sanken dadurch um 5 Prozent auf 18,5 Mio. Tonnen. Auch die Produktion anderer Naturfasern wie Wolle, Leinen, Hanf und Seide sank um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2025
2 Quelle: ITMF, 30th Global Textile Industry Survey, Jänner 2025
3 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2023 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: The Fiber Year, ICAC, Cotton Outlook, CCFG, FAO
Die Produktion von regenerierten Cellulosefasern wie Lyocell-, Modal- und Viscosefasern stieg nach ersten Schätzungen um 8 Prozent auf 8,4 Mio. Tonnen. Eine höhere Auslastung der Viscosewerke gefolgt von einer weltweit gestiegenen Produktion von Lyocellfasern waren die Hauptgründe für dieses Wachstum.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen rund 87,5 Mio. Tonnen und lag damit 5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Faserarten in Prozent (Basis = 126 Mio. to)

1
2
Die Preisentwicklung an den Märkten für Stapelfasern war 2024 uneinheitlich. Während die Baumwoll- und Polyesterpreise nachgaben, konnten die Viscosepreise leicht zulegen.
Die Baumwollpreise entwickelten sich dabei allerdings sehr volatil. Lag der Cotlook A-Index zu Jahresbeginn noch bei 91 US-Cent pro Pfund und stieg im Februar auf bis zu 107 US-Cent pro Pfund, so verlor er nach einer leichten Erholung im Herbst auf Jahressicht 14 Prozent und sank auf 79 US-Cent pro Pfund. Die Marke von 80 US-Cent pro Pfund war zuletzt im Dezember 2020 unterschritten worden.
Auch der Preis für Polyester-Stapelfasern in China war im Jahresverlauf rückläufig. Er erreichte zwar zwischenzeitlich aufgrund höherer Kosten für Rohöl und die für die Faserproduktion benötigten Zwischenprodukte im Juli ein Hoch von RMB 7.940 pro Tonne. Danach gab der Preis allerdings auf RMB 6.980 pro Tonne zum Jahresende nach. Auf Jahressicht bedeutet das ein Minus von 5 Prozent.
Die Viscosepreise in China konnten auf Jahressicht um 9 Prozent auf RMB 13.750 pro Tonne zulegen. Im Durchschnitt des Jahres 2024 war der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit nur 3 Prozent allerdings moderat. 2024 war gekennzeichnet durch eine hohe Auslastung der chinesischen Viscosewerke von über 85 Prozent sowie niedrige Lagerstände von rund 10 Tagen im Jahresdurchschnitt – beide Werte wurde zuletzt 2017 erreicht und lassen auf ein zunehmend ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schließen. Die wirtschaftliche Lage nicht rückwärts integrierter Hersteller war jedoch weiterhin angespannt.
Das Preispremium für differenzierte Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als vergleichsweise widerstandfähig.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern, stieg im Verlauf des Jahres 2024 mit Ausnahme minimaler Korrekturen kontinuierlich an und lag per Ende Dezember mit USD 970 pro Tonne 10 Prozent über dem Wert vom Jahresbeginn. Auch im Jahresdurchschnitt konnte der Preis um 7 Prozent zulegen. Dies ist umso bemerkenswerter als der chinesische Preis für Papierzellstoff aus Laubholz im August um mehr als USD 150 pro Tonne nachgab und bis zum Jahresende weiter sank.
Wie bereits im Vorjahr konnte sich der Faserzellstoff dieser Entwicklung entziehen, da ein eingeschränktes Angebot auf eine hohe Nachfrage durch Faserhersteller traf. Das Preispremium für Faserzellstoff lag zum Jahresende bei ungewöhnlich hohen USD 425 pro Tonne.

Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigte 2024 eine stetige Verbesserung, wenngleich die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte wie erwartet schleppend verlief. Auf der Volumenseite war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des Berichtsjahres positiv, liegt damit aber weiterhin unter jenem des Vorjahres. Dies, gepaart mit den nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten sowie spürbar gestiegenen Logistikkosten, hatte 2024 einen dämpfenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe wie auch auf die gesamte Branche.
Die Ergebnisentwicklung der Lenzing Gruppe war darüber hinaus durch Sondereffekte geprägt, die sich negativ auf das Ergebnis nach Steuern auswirkten. Ungeachtet dessen setzte Lenzing ihren Erholungskurs dank der entschlossenen Maßnahmen als Reaktion auf die vergangenen Krisenjahre weiter kontinuierlich fort.1
Der Vorstand der Lenzing Gruppe setzt derzeit ein ganzheitliches Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des E-BITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Zur Stärkung des Vertriebs werden zahlreiche Aktivitäten wie die Gewinnung von Neukunden für die wichtigsten Fasertypen und die Expansion in bisher kleineren Märkten unternommen, die sich bereits positiv auf der Umsatzebene auswirken. Darüber hinaus erwartet der Vorstand signifikante Kosteneinsparungen, wovon im Jahr 2024 bereits über EUR 130 Mio. realisiert werden konnten. Das Performance-Programm liegt damit weit über Plan. Durch intelligente Effizienzsteigerungsmaßnahmen wurden sehr gute Fortschritte im Bereich der Produktkosten und -qualität erzielt. Auch im Einkauf konnten durch operative und strategische Maßnahmen Erfolge realisiert werden. Nach vorne betrachtet, auch über das Jahr 2024 hinaus, werden aus dem ganzheitlichen Performance-Programm weiterhin Verbesserungen in den Herstellkosten erwartet und insbesondere im Bereich der Overhead-Funktionen weitere Kostenpotenziale gehoben. Parallel werden die angegangenen Struktur- und Prozessverbesserungen zu positiven Effekten bei der Umsatz- und Margengenerierung führen.
Die Umsatzerlöse stiegen 2024 um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,66 Mrd. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern (+10 Prozent) zurückzuführen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg 2024 um 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 395,4 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 12,0 auf 14,8 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 88,5 Mio. (nach minus EUR 476,4 Mio. im Jahr 2023) und die EBIT-Marge betrug 3,3 Prozent (nach minus 18,9 Prozent im Jahr 2023). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 42,0 Mio. (nach minus EUR 585,6 Mio. im Jahr 2023).
Der Steueraufwand belief sich 2024 auf EUR 96,3 Mio. (nach EUR 7,3 Mio. im Jahr 2023). Dies war unter anderem auf das rückwirkende Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich GmbH (Gruppenträger) unter 50 Prozent für das Jahr 2022 zurückzuführen. Im Zuge dessen hatte die Lenzing Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von EUR 22,2 Mio. zu leisten, welche im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasst wurde. Details zu den finanziellen Auswirkungen des Ausscheidens aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH werden im Konzernabschluss in Note 29 und Note 38 (Abschnitt "Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen") erläutert. Darüber hinaus wurde der Steueraufwand durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung2 im Volumen von EUR 47,5 Mio. beeinflusst. Zudem fielen ausländische Quellensteuern in Höhe von EUR 5,6 Mio. an. Die restlichen Effekte ergeben sich aus positiven steuerlichen Ergebnissen einzelner Lenzing Gesellschaften und der damit in Verbindung stehenden laufenden bzw. latenten Steuerpositionen.
Der stark verbesserte Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtsjahr bei EUR 322,5 Mio. (nach EUR 160,3 Mio. im Jahr 2023); unterstützend wirkten dabei Gestaltungsmaßnahmen zur Reduzierung des Working Capitals. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 185 Mio. (nach minus EUR 291,5 Mio. im Jahr 2023). Der Free Cashflow zeigte eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf EUR 167 Mio. (nach minus EUR 122,8 Mio. im Jahr 2023). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei minus EUR 430 Mio. (nach EUR 421,1 Mio. im Jahr 2023).
Der Liquiditätsbestand (einschließlich liquider Wechsel) reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung von Schuldscheindarlehen und anderen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 38,2 Prozent auf EUR 451,7 Mio. per 31. Dezember 2024.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 156,3 Mio. (nach EUR 283,6 Mio. im Jahr 2023).
Die Bilanzsumme ging im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 4,6 Prozent auf EUR 4,98 Mrd. per 31. Dezember 2024 zurück.
1 Die Kennzahlen in diesem Kapitel werden im Finanzglossar des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2024 näher erklärt.
2 Vorherrschende Währung des primären Wirtschaftsumfeldes einer Tochtergesellschaft
Das bereinigte Eigenkapital ging ebenfalls um 4,6 Prozent auf EUR 1,73 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2024 unverändert bei 34,7 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag um 1,9 Prozent auf EUR 1,53 Mrd. zurück. Das Net Gearing erhöhte sich auf 88,8 Prozent (nach 86,4 Prozent per 31. Dezember 2023). Das Trading Working Capital stieg um 4,9 Prozent auf EUR 578 Mio.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
| Vereinfachte Konzern-Gewinn- und | |
|---|---|
| Verlustrechnung1 | EUR Mio. |
| Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 142,7 | 5,7 % |
| Umsatzkosten | –2.155,8 | –2.597,6 | 441,8 | 17,0 % |
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
508,1 | –76,5 | 584,5 | n/a |
| Sonstige betriebliche Erträge |
61,8 | 108,7 | –46,9 | –43,1 % |
| Vertriebs aufwendungen |
–300,5 | –274,9 | –25,6 | –9,3 % |
| Verwaltungs aufwendungen |
–146,7 | –144,7 | –2,0 | –1,4 % |
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
–29,2 | –69,1 | 39,9 | 57,8 % |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–4,9 | –20,0 | 15,0 | 75,2 % |
| EBIT | 88,5 | –476,4 | 564,9 | n/a |
| Finanzerfolg | –130,5 | –109,2 | –21,3 | –19,5 % |
| EBT | –42,0 | –585,6 | 543,6 | 92,8% |
| Steueraufwand | –96,3 | –7,3 | –89,0 | <–100 % |
| Ergebnis nach Steuern |
–138,3 | –593,0 | 454,7 | 76,7% |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe ist in die zwei Divisionen "Faser" und "Zellstoff" gegliedert.
Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Unternehmensstrategie "Better Growth" weiter vorangetrieben. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, die langfristig wachsende Nachfrage nach hochwertigen und nachhaltig erzeugten Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu bedienen. Nach Umsetzung der Großprojekte in Brasilien und Thailand sowie der Modernisierung der Kapazitäten in China und Indonesien wird Lenzing einen profitablen Wachstumskurs verfolgen, ihren Fokus auf Premiumfasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Lenzing aktualisierte 2024 auch ihre Klimaziele, um ihr Engagement für den Klimaschutz an den Zielen des Übereinkommens von Paris zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius auszurichten. Die Science Based Targets Initiative (SBTi), die führende Organisation auf dem Gebiet der klimarelevanten Zielsetzung, überprüfte und bestätigte die Zielanhebung. Lenzing ist der einzige Produzent von regenerierten Cellulosefasern mit einem wissenschaftlich bestätigten Netto-Null-Ziel (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts).
Für ihre Leistungen und Führungsposition in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit wurde Lenzing einmal mehr von den branchenweit wichtigsten Ratinganbietern ausgezeichnet. CDP setzte Lenzing 2024 erneut und damit zum vierten Mal in Folge auf die prestigeträchtige A-Liste in der Kategorie "Klimawandel". In den Kategorien "Wälder" und "Wassersicherheit" erreichte Lenzing sehr gute "A-" bzw. "B"-Bewertungen. Im CSR-Rating von EcoVadis erreichte Lenzing zum insgesamt vierten Mal in Folge Platin-Status, die höchste Bewertung, und zählt damit zum weltweit besten Prozent der bewerteten Unternehmen. MSCI bewertete Lenzing mit einem "A" und im globalen "Hot Button Ranking" der Non-Profit-Organisation Canopy, die die Leistung der globalen Produzenten von regenerierten Cellulosefasern in den Bereichen nachhaltige Beschaffung, Transparenz und Innovation bewertet, erreichte das Unternehmen den ersten Platz. Mehr Informationen zu Ratings und Awards in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts.
Lenzing gab 2024 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Rohit Aggarwal übernahm mit 1. September die Position des CEO und Vorstandsvorsitzenden von Stephan Sielaff, der im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat per Ende August aus der Lenzing AG ausschied. Walter Bickel wurde mit Wirkung vom 15. April als Chief Transformation Officer und Vorstandsmitglied der Lenzing AG bis 31. Dezember 2025 ernannt.
In der Division Faser sind insbesondere die Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit ihren regenerierten Cellulosefasern für Textilien und für Vliesstoffe zusammengefasst.
Lenzing steht weltweit für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™.
Das Projekt "Glacial Threads: From Forests to Future Textiles" verbindet nachhaltigen Gletscherschutz und Textilrecycling und steht exemplarisch für die kollaborative Innovationskraft der Lenzing im Jahr 2024. Geotextilien aus biologisch abbaubaren LENZING™ Fasern1 leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der von der globalen Erderwärmung stark gefährdeten Gletscher, ohne die Umwelt mit Mikroplastik zu verschmutzen. Gemeinsam mit einem Netzwerk von innovativen Partnern arbeitet Lenzing derzeit daran, Geotextilien nach ihrer Verwendung zu neuen Textilfasern zu verarbeiten. In einer ersten Pilotphase wurde das Recycling von Vliesstoffen für Geotextilien erfolgreich getestet. Das Pilotprojekt wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum Internationalen Tag des Waldes, im Palais des Nations, dem Sitz des Büros der Vereinten Nationen in Genf präsentiert und im September bei den CNMI Sustainable Fashion Awards 2024 in Mailand mit dem "Biodiversity and Water Award" ausgezeichnet.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen erfolgreich seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikations- und Marketingaktivitäten steigerte Lenzing auch 2024 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Nachhaltigkeit in Verbindung mit Transparenz und Rückverfolgbarkeit, Innovation sowie die starken Marken sind die wesentlichen Differenzierungsmerkmale der Lenzing.
Die Umsatzerlöse der Division Faser erreichten 2024 einen Wert von EUR 2,03 Mrd. – 65,4 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 34,6 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Die Faserverkaufsmenge stieg auf ca. 960.000 Tonnen (nach ca. 840.000 Tonnen im Jahr 2023). Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte
LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt wurden.
1 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien,
sich auf 92,6 Prozent (nach 78,9 Prozent im Jahr 2023). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 32,8 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 68,7 Mio.
Das Marktumfeld im Textilsegment war auch 2024 von Unsicherheit und verhaltener Nachfrage geprägt. Entlang der textilen Wertschöpfungskette wurden Aufträge daher nach wie vor sehr kurzfristig vergeben.
Trotz des allgemein verhaltenen Konsumklimas verzeichnete Lenzing eine solide Nachfrage für seine Spezialfasern der Marken LENZING™ ECOVERO™, TENCEL™ Modal, TENCEL™ Lyocell und TENCEL™ Luxe. Die Verkaufsmengen der meisten Spezialfasern konnte demzufolge gegenüber 2023 erhöht werden. Lenzing überzeugte insbesondere mit der Qualität, den nachhaltigen Vorteilen ihrer Fasern und ihrer Innovationskraft. Darüber hinaus ist es gelungen, die "Ingredient Branding"-Strategie weiter zu festigen und die Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Versprechen für Nachhaltigkeit und Komfort zu etablieren.
Die wichtigsten direkten Absatzmärkte für Fasern der Lenzing waren dabei im Jahr 2024 weiterhin China, die Türkei, Indien, Pakistan und Bangladesch.
Neben der Entwicklung radikal neuer Technologien arbeitet Lenzing auch kontinuierlich an der Entwicklung neuer Anwendungsgebiete für bestehende Fasern. 2024 konnte etwa gemeinsam mit dem chinesischen Partner Advance Denim eine spezielle Denim-Kollektion mit matten Lyocellfasern der Marke TENCEL™ entwickelt werden. Diese Fasern ermöglichen es, Stoffe aus Lyocellfasern zu entwickeln, die mit einer besonders matten Optik überzeugen. Gerade im Denim-Segment stößt diese Charakteristik auf hohes Interesse bei Kunden und Partnern und ermöglicht die Entwicklung neuer Anwendungsbereiche und Subsegmente.
Aufgrund seines besonders innovativen und nachhalten Charakters, konnte auch das Lyocell-Filament-Geschäft ein erfolgreiches Jahr verbuchen. 2024 wurde ein weiterer Absatzrekord verzeichnet und das Interesse von Brands, Retailern und Stoffherstellern nahm weiter zu. Lenzing stellte die hochwertige Anwendbarkeit von Filamenten der Marke TENCEL™ Luxe auch bei der einzigartigen Kollaboration mit Designer Peet Dullaert unter Beweis.
Lenzing steigerte die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen, die mehr als 15,5 Mrd. Impressionen in Online-Medien und 59,3 Mio. Interaktionen, einschließlich Videoaufrufe, in sozialen Medien erzielten. Der Erfolg der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ im Geschäftsjahr 2024 spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit rund 380 Markenpartnern weltweit wider, darunter internationale und aufstrebende Marken wie Armedangels, GANNI, Guess, Carhartt, Joao Maraschin, Marc O'Polo, VOGUE Collection, Camper, Calzedonia, Candiani, Yamamay, Impetus, COS, Next, Mother of Pearl, Stripe & Stare, Reformation, CASA, Sense of Place, Aimer, Eifini, DVF (Diane von Furstenberg), Peacebird, LUOLAI.
Die Marke TENCEL™ präsentierte darüber hinaus 2024 eine neue moderne Markenidentität. Mit dem neuen Brand-Manifesto "Nature. Future. Us." betont die Marke das Engagement, Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette zu fördern und positive Veränderungen in der Textilindustrie voranzutreiben.
Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) sind ein strategisches Geschäftssegment von Lenzing, das im Laufe der Jahre gewachsen ist. Unterstützt wurde dieses Wachstums neben den funktionalen Vorteilen der Fasern von Lenzing auch durch den weltweiten Kampf gegen Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, unter anderem die laufenden Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen, die EU-Einwegkunststoffrichtlinie und das geplante Verbot von plastikhaltigen Feuchttüchern in Großbritannien. Um das Bewusstsein für Umweltverschmutzung durch Plastikmüll und für Faserlösungen zu schärfen und so eine Abkehr von synthetischem Material zu fördern, nahm Lenzing 2024 an der UNEP-Konferenz Sea of Solutions teil.
2024 standen die Erweiterung des Faserportfolios und die Ergänzung durch verschiedene Spezialfasern im Mittelpunkt. Es war ein äußerst erfolgreiches Jahr, in dem verschiedene Innovationen entwickelt und auf den Markt gebracht wurden. Im Vordergrund stand bei diesen Entwicklungen die Verkürzung der Markteinführungszeit dank der Stärkung des Innovationsprozesses.
Nach der sehr positiven Marktreaktion auf Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ mit Dry Technology im Jahr 2023 wurde die Lyocell Dry-Familie letztes Jahr erweitert. Sie trägt derzeit zu einem weitreichenden Umstieg von Plastik auf holzbasierte Cellulosefasern in Anwendungen wie saugfähigen Hygieneartikeln und Feuchttüchern bei. Bei der Lyocell Dry-Familie können Kunden hydrophobe Fasern für ein solides Flüssigkeitsmanagement nutzen. Die Produktreihe zeichnet sich ferner durch ihre Weichheit und Festigkeit aus.
Ein weiteres Highlight war die Entwicklung einer neuen Faseroberfläche für unsere Fasern für Vliesstoffe, die ohne Palmöl, Palmkernöl oder Palmölderivate als Komponente hergestellt wird und damit die Umwelteigenschaften sowie die Faserqualität und Leistung verbessert.
Im Rahmen der Filtech-Messe wurden außerdem Fasern aus der Lyocell Shortcut-Produktreihe mit verbesserter Fibrillierung präsentiert, um weitere Absatzpotenziale im weltweit wachsenden Filtermarkt zu erschließen.
Im Berichtsjahr hat Lenzing auch ihre Kooperation mit wichtigen Kunden und Downstream-Partnern verstärkt. Dabei wurden gemeinsame Fahrpläne für Produktinnovationen erstellt, aus denen bis 2030 und darüber hinaus Produkte der zweiten und dritten Generation hervorgehen werden. Ferner wurde ein "Voice of the customer"-Projekt lanciert, um die Bedürfnisse und Ambitionen des Marktes besser zu verstehen und zum Erfolg und zur Leistung der Kunden und Partner in der Wertschöpfungskette beizutragen.
Lenzing stärkte im Berichtsjahr nicht nur bestehende Geschäftsbeziehungen, sondern konzentrierte sich auch erfolgreich auf die Gewinnung neuer Partner. Das Unternehmen zählt derzeit 23 Co-Branding-Partner in Europa und Nordamerika, darunter zwei Neuzugänge. Langjährige Partner wie Coterie in den USA und Bode Chemie in Europa brachten neue VEOCEL™ Produkte auf den Markt und rundeten damit ihre Portfolios ab. Lenzing ging zudem eine Partnerschaft mit Carefree Slipeinlagen in den USA ein, bei denen VEOCEL™ Lyocellfasern mit Dry Technology in die oberen Schichten integriert wurden. Um Werbung für diese Zusammenarbeit zu machen, investierte Lenzing in Live-Sendungen von US-Fernsehsendern, die bei ihren Zielkund:innen besonders beliebt sind. Flankiert wurde dies durch eine Influencer-Kampagne in sozialen Medien. Durch diese Maßnahmen verbesserte sich die Sichtbarkeit der Marke am Markt deutlich.
In Asien schloss Lenzing mehrere strategische Partnerschaften, z. B. mit Graminton für die Entwicklung von zwei Co-Branding-Produkten und Begleitkampagnen, und mit NBond für die Einführung eines neuen Co-Branding-Produkts im Segment feuchtes Toilettenpapier. Zudem bündelte Lenzing ihre Kräfte mit Kindoh und dem bekannten Frauenmagazin Allure im Zusammenhang mit den Green Product Awards sowie mit LIFE Bioral und Akachan Honpo Water 99, um die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und Nachhaltigkeit als wichtiges Thema in der Region zu fördern.
Ein Highlight im Berichtsjahr war das VEOCEL™ Kundenevent, bei dem Lenzing Partner in der Wertschöpfungskette zu einer zweitägigen Veranstaltung am Standort Lenzing in Österreich begrüßte.
Auch die Aufklärung von Konsument:innen stand 2024 wieder an oberster Stelle. Lenzing unterstrich die Vorteile holzbasierter Cellulosefasern gegenüber synthetischem Material. In einer Kampagne in den sozialen Medien zur Stärkung der Konsument:innen betonte Lenzing die Bedeutung informierter Kaufentscheidungen für einen gesünderen Planeten und eine nachhaltige Zukunft.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr 2024 stieg die Verkaufsmenge hauptsächlich durch die Nutzung von Chancen außerhalb der EU-Märkte.
Die Division Zellstoff bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf bis hin zur Erzeugung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produzierte im Berichtsjahr mit ausgezeichneter Qualität und deutlich über der Nennkapazität von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr. Überschüssiger Strom wird als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Diese neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie.
Im September 2024 gab Lenzing die Emission einer grünen Anleihe durch das Joint-Venture LD Celulose (Emittent LD Celulose International GmbH) über USD 650 Mio. bekannt. Die Anleihe stieß bei institutionellen Anlegern auf große Nachfrage. Teil der neuen Finanzierungsstruktur von LD Celulose mit einem Gesamtvolumen von USD 1 Mrd. ist auch ein syndizierter Kredit in Höhe von USD 350 Mio. LD Celulose verwendete den Nettoerlös aus der Emission und
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948 die Kreditauszahlung plus vorhandene Barmittel, um die bestehende Projektfinanzierung zu tilgen und in eine eigenständige Unternehmensfinanzierung umzuwandeln. Lenzing hält 51 Prozent an dem Joint Venture, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC® zertifizierte Waldfläche zu verfügen.1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Sinne der "Better Growth" Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen in diesem Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Die ungünstigen Bedingungen am Textilmarkt haben zu einer Wachstumsabkühlung im Sektor geführt, da die Kostenstruktur noch keine höheren Mengen gestattet.
Die (internen und externen) Umsatzerlöse der Division Zellstoff erreichten 2024 einen Wert von EUR 1,17 Mrd. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 436,3 Mio., das Betriebsergebnis (E-BIT) bei EUR 243,7 Mio.
Die Lage der Holzmärkte hat sich 2024 weiter stabilisiert. Ursachen waren die geringere Holznachfrage in der Industrie sowie niedrigere Energiepreise und der somit geringere Verbrauch von Biomasse. Dementsprechend sanken die Holzpreise im erwarteten Rahmen.
Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtsjahr daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigten auch 2024 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFCund FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.2
Um die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff zu versorgen, betreibt die Lenzing Gruppe an den Standorten Lenzing, Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Der Eigenversorgungsgrad liegt derzeit deutlich über den strategisch angestrebten 75 Prozent. Lenzing etablierte sich auch als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2024 insgesamt ca. 1.176.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
2 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
2024 unterzeichneten Lenzing und C.P.L. Prodotti Chimici die erste Lizenzvereinbarung für Essigsäure der Marke LENZING™ Bio-based Acetic Acid. Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigeren, ressourcenschonenden Industrie. Die vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass der CO2-Fußabdruck von Essigsäure der Marke LENZING™ Biobased Acetic Acid um mehr als 85 Prozent geringer ist als bei vergleichbaren Produkten auf Basis fossiler Rohstoffe.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisionen "Faser" und "Zellstoff" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an allen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe sind mit Blick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten nach wie vor sehr gut gefüllt.
Die Energiepreise gingen in Europa im Jahr 2024 weiter zurück und setzten damit ihre Erholung fort, auch wenn es gegen Ende des Jahres wieder einen Anstieg zu verzeichnen gab. Der anhaltend niedrige Gasverbrauch in Europa und die damit verbundenen niedrigen Importe führten zu einem Rückgang der Gaspreise um 15 Prozent. Der Strompreis ging aufgrund der hohen Produktion von erneuerbaren Energien sogar um 20 Prozent zurück. Der Kohlepreis verzeichnete einen Rückgang um 10 Prozent und der Ölpreis ging um 3 Prozent zurück. Der CO2-Preis verzeichnete ein Minus von 22 Prozent.
Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.
Im November 2023 hatte Lenzing einen Liefervertrag mit dem österreichischen Stromproduzenten WLK energy über den Bezug von rund 13 MW Leistung aus Windenergie abgeschlossen. Die Anlage wurde 2024 errichtet und liefert seit 2025 grünen Strom für den Standort Lenzing. Darüber hinaus plant Lenzing (vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung) einen Ausbau ihrer PV-
Kapazitäten für den Standort und unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung. Der Standort bezieht derzeit Strom aus PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7 MWp.
Im Jahr 2024 wurde eine Prüfung der Umweltverträglichkeit für die Errichtung und den Betrieb eines neuen Wirbelschichtkessels am Standort Lenzing erfolgreich durchgeführt. Mit dem Vorhaben soll die Altanlage ersetzt, der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen minimiert und die Luftqualität verbessert werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2025 geplant.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode überwiegend im Normalbetrieb. Im Berichtsjahr wurden etliche Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt, die nicht nur beträchtliche Einsparungen mit sich bringen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Ressourcenschonung und Wettbewerbsfähigkeit leisten.
Die Energieanlagen in Paskov liefen in der Berichtsperiode ebenfalls im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Erdgaspreise am Standort Mobile (USA) veränderten sich nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr. Beim Strompreis kam es zu einer leichten Erhöhung.
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Beim Kohlepreis gab es keine wesentliche Änderung im Vergleich zum Vorjahr. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit dem dritten Quartal des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen. Der Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück.
Die Dampf- und Strompreise am Standort Nanjing (China) gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Mit der Inbetriebnahme zweier Gasturbinen konnte im Berichtsjahr ein weiterer Meilenstein bei der Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren erreicht werden.
Der für die Lyocallanlage am Standort Prachinburi (Thailand) maßgebende Dampf- und Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Die für Lenzing relevanten Chemikalienmärkte verzeichneten 2024, im Vergleich zum Jahresende 2023, moderate Preisanstiege, die zum Teil auf die nach wie vor erhöhten Energiekosten aufseiten der Hersteller zurückzuführen waren.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 moderat, stiegen aber im zweiten Halbjahr in allen Regionen kontinuierlich an. Grund dafür war eine relativ stabile Nachfrage aus der Nickel- und Aluminiumerzeugung bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2024 stabil, verzeichneten gegen Jahresende aber aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach Schwefelsäure und Düngemitteln einen deutlichen Anstieg.
In Sonstige sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Sonstige erreichten 2024 einen Wert von EUR 3,3 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 52,5 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 65,3 Mio.
Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 35,70 (Eröffnungskurs am 2. Jänner 2024) in das Börsenjahr 2024 und erreichte am 13. Juni 2024 mit EUR 37,20 den höchsten Schlusskurs des Jahres 2024. Der tiefste Schlusskurs wurde am 18. März 2024 bei EUR 24,85 registriert. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 29,50. Dies entspricht einem Kursrückgang von 17,37 Prozent gegenüber Jahresanfang. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Plus von 6,62 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde im Berichtsjahr keine Dividende ausgeschüttet. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Berichtsjahr beschlossen, die bestehende Dividendenpolitik von mindestens EUR 4,50 pro Aktie unbefristet auszusetzen.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Innovationsaktivitäten 2024 noch stärker auf die spezifischen Anforderungen der Kunden und auf das Ziel, Entwicklungen rascher umzusetzen, ausgerichtet. Technologische und grundlegende Entwicklungen sind in einem zentralen Bereich zusammengefasst, während die Entwicklungen von Produkten und Produktanwendungen als eigene Gruppen den Commercial-Teams zugeordnet sind. Lenzing stellte auch ihre Operational Service Group, die sich unter anderem mit kontinuierlichen Verbesserungen beschäftigt, neu auf. Diese Gruppen sind eng miteinander vernetzt und arbeiten auch mit anderen Teams wie der Nachhaltigkeitsabteilung zusammen, um die Innovationskraft der Lenzing schrittweise weiter zu stärken.
Ein Vergleich der Innovationskennzahlen mit den Vorjahren ist aufgrund der beschriebenen Organisationsanpassungen nur bedingt möglich. Ende 2024 waren in den verschiedenen Innovationsbereichen 205 Mitarbeiter:innen tätig (nach 222 Mitarbeiter:innen Ende 2023). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 30,4 Mio. (nach EUR 31,6 Mio. im Jahr 2023). Produkte und Technologien der Lenzing waren Ende 2024 durch 1.114 Patente und Patentanmeldungen (aus 144 Patentfamilien) in 46 Ländern und Organisationen geschützt.
Nachhaltigkeit ist neben dem klaren Fokus auf Kunden und Konsument:innen wesentliches Leitprinzip für alle Innovationstätigkeiten der Lenzing Gruppe einschließlich der Prozess- und Produktentwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf die Themen Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft gerichtet ist. Beinahe alle Entwicklungsprojekte berücksichtigen wesentliche Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit und unterstützen das ambitionierte Netto-Null-Ziel bis 2050. Dazu gehören insbesondere Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen, zur Reduzierung von Abwasseremissionen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion von CO2-Emissionen.
Lenzing war in den vergangenen Jahren verstärkt auf europäischer Ebene aktiv und an mehreren erfolgreichen Projekteinreichungen beteiligt. Insgesamt ist Lenzing Partner in vier von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekten. Beim 2024 gestarteten Projekt CELLFIL, das sich mit der Herstellung von Lyocell-Filamenten und deren Anwendungen beschäftigt, ist Lenzing einer der Hauptpartner. Das Unternehmen arbeitet darüber hinaus an den Projekten LIFE-TREATS (Textilrecyling), CISUTAC (textile Nachhaltigkeit) und ESCIB (neue Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung) mit.
Lenzing hat 2024, insbesondere in der Zusammenarbeit mit ihren Partnern, auch das Thema Textilrecycling weiter vorangetrieben. Ein Leuchtturmprojekt stellt die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra dar, die sich intensiv mit der Entwicklung für das Recycling von Alttextilien und der Errichtung einer Pilotanlage beschäftigt (auch im Rahmen von LIFE-TREATS). Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr verschiedene RecyclingZellstoffe evaluiert und auf ihre Einsetzbarkeit in der Faserproduktion getestet.
Die Innovationsbereiche unterstützten im Berichtsjahr auch das Performance-Programm der Lenzing Gruppe. Im Fokus der Aktivitäten, die positive kurzfristig Effekte zeigen, stehen Einsparungen von Energie und Ressourcen sowie die Effizienzsteigerung von Anlagen.
Ein weiteres Highlight aus dem Bereich Innovation war der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB. Lenzing schloss sich den bestehenden Investoren H&M Group, Inter IKEA Group, Stora Enso und LSCS Invest an. TreeToTextile wurde 2014 als Joint Venture gegründet, um einen nachhaltigeren Prozess für die Erzeugung von Cellulosefasern zu entwickeln. Das Unternehmen betreibt seit 2015 Pilotanlagen und investierte 2021 in eine Demoanlage. Die Skalierung der Produktion soll in einem nächsten Schritt erfolgen. Das Closing erfolgte im Februar 2025.
Weiterführende Informationen und Kennzahlen zum Thema "Nachhaltige Innovationen" finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 156,3 Mio. (nach EUR 283,6 Mio. im Jahr 2023).
Lenzing legte 2024 im Rahmen ihres Performance-Programms, und nach den erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, einen klaren Fokus auf Maintenance- und License to operate-Projekte. Um die ehrgeizigen Umweltstandards der Gruppe zu erfüllen, investierte Lenzing seit 2021 EUR 24 Mio. in die Errichtung einer neuen Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Vereinigtes Königreich). Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Projekts sollen die Abwasseremissionen am Standort um bis zu 80 Prozent reduziert werden (siehe auch Kapitel "E2 Umweltverschmutzung" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts).
Ein Teil der Investitionsausgaben im Jahr 2024 entfällt außerdem auf Restzahlungen für die Investitionsprojekte in China und Indonesien. Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien), um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser zu bedienen. Die Fertigstellung der beiden Investitionsprojekte, die mithelfen, das Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe zu erreichen (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts), erfolgte 2023.
Die Geschäftsentwicklung der Lenzing AG zeigte 2024 eine stetige Verbesserung, wenngleich die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte wie erwartet schleppend verlief. Auf der Volumenseite war ein Aufwärtstrend erkennbar und das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des Berichtsjahres positiv. Dies, gepaart mit den nach wie vor erhöhten Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten hatte 2024 einen dämpfenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Lenzing AG.
Die Umsatzerlöse sind im Berichtsjahr um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 1,06 Mrd. gestiegen. Diese Steigerung ist auf eine leichte Erhöhung bei der abgesetzten Fasermenge zurückzuführen.
Die Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von minus EUR 0,4 Mio. (nach minus EUR 56,8 Mio. im Jahr 2023) zeigen, dass nach Optimierungsmaßnahmen im Vorjahr das Niveau des Lagerstandes gehalten werden konnte. Die aktivierten Eigenleistungen sind auf EUR 20,5 Mio. angestiegen (nach EUR 17,9 Mio. per 31. Dezember 2023). Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 65,5 Prozent auf EUR 16,8 Mio. Dieser Rückgang ist unter anderem auf einen Energiekostenzuschuss im Jahr 2023 zurückzuführen.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 514 Mio. um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 546,6 Mio. Der Rückgang ist auf niedrigere Preise im Vergleich zum Vorjahr, vor allem bei Chemikalien und Zellstoff, zurückzuführen.
Der Personalaufwand hat sich um 16,7 Prozent auf EUR 336,7 Mio. (nach EUR 288,5 Mio. im Jahr 2023) erhöht. Der Anstieg resultiert vorwiegend aus der Bildung einer Bonusrückstellung für Mitarbeiter:innen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag bei EUR 5,6 Mio. (nach minus EUR 27,4 Mio. im Jahr 2023), die EBITDA-Marge bei 0,5 Prozent (nach minus 2,6 Prozent im Jahr 2023).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 6,6 Prozent auf EUR 235,7 Mio. im Berichtsjahr. Der Rückgang ist vorwiegend auf niedrigere Rechts- und Beratungsaufwendungen zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei minus EUR 58,9 Mio. (nach minus EUR 155,7 Mio. im Jahr 2023) und die EBIT-Marge bei minus 5,6 Prozent (nach minus 14,8 Prozent im Jahr 2023).
Das Finanzergebnis lag bei EUR 2,7 Mio. (nach minus EUR 405,8 Mio. im Jahr 2023). Die Veränderung resultiert vorwiegend aus den Abschreibungen von Anteilen an Tochterunternehmen im Jahr 2023.
Die Einkommens- und Ertragssteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf EUR 26,8 Mio. (nach einem Ertrag von EUR 0,7 Mio. im Jahr 2023). Dies war unter anderem auf das rückwirkende Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich GmbH (Gruppenträger) unter 50 Prozent für das Jahr 2022 zurückzuführen. Im Zuge dessen hatte die Lenzing AG gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von EUR 22,2 Mio. zu leisten, welche im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasst wurde.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 56,1 Mio. (nach minus EUR 561,6 Mio. im Jahr 2023). Nach Berücksichtigung der Steuer ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von minus EUR 82,9 Mio. (nach minus EUR 560,9 Mio. im Jahr 2023). Nach der Auflösung der Gewinnrücklagen beträgt der Bilanzgewinn der Lenzing AG im Geschäftsjahr 2024 EUR 0 Mio. (nach EUR 0 Mio. im Jahr 2023).
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel "Forschung und Entwicklung" beschrieben. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) reduzierten sich um 17,5 Prozent auf EUR 56,5 Mio.
Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag bei minus 6,4 Prozent (nach minus 56,8 Prozent im Jahr 2023). Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) lag bei minus 2,1 Prozent (nach minus 5,1 Prozent im Jahr 2023). Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) lag im Berichtsjahr bei minus 3,1 Prozent (nach minus 17,6 Prozent im Jahr 2023).
Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG1 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 lag mit EUR 836,9 Mio. um 8,1 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 911 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote blieb mit 30,6 Prozent auf Vorjahresnivau (30,6 Prozent per 31. Dezember 2023).
Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,5 Prozent auf EUR 1,4 Mrd. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA lag bei 241,9 per 31. Dezember 2024 (nach einem Verhältnis von minus 46,8 per 31. Dezember 2023).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen mit EUR 607,5 Mio. leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind von EUR 436,8 Mio. auf EUR 121,4 Mio. zurückgegangen.
Das Net Gearing liegt mit 161,7 Prozent über dem Nivau vom Vorjahr (140,8 Prozent per 31. Dezember 2023). Das Trading Working Capital ist um 7,2 Prozent auf EUR 176 Mio. gesunken, während das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen von 18,1 Prozent auf 16,7 Prozent zurückging.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit erhöhte sich von EUR 46,7 Mio auf EUR 187,2 Mio. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 235,6 Mio. (nach minus EUR 232,3 Mio. im Jahr 2023) bedingt durch Kapitalzuschüsse und Ausleihungen an Tochtergesellschaften. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit minus EUR 238,6 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 438,1 Mio. Diese ist vor allem auf die planmäßige Tilgung des Schuldscheindarlehens in 2024 in Höhe von EUR 233,8 Mio. zurückzuführen.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Lenzing AG lagen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 bei EUR 149,9 Mio. Per 31. Dezember 2024 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 125,9 Mio. zur Verfügung.
1 Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
| Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Umsatzerlöse | 1.055,1 | 1.050,3 | 1.178,9 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 5,6 | –27,4 | 165,9 |
| EBITDA-Marge in % | 0,5 % | –2,6 % | 14,1 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –58,9 | –155,7 | 91,3 |
| EBIT-Marge in % | –5,6 % | –14,8 % | 7,7 % |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | –56,1 | –561,6 | 83,6 |
| Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag | –82,9 | –560,9 | 65,9 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) in % | –6,4 % | –56,8 % | 7,7 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) in % | –2,1 % | –5,1 % | 2,9 % |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) in % | –3,1 % | –17,6 % | 7,4 % |
| Bilanzkennzahlen | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag | 836,9 | 911,0 | 1.068,2 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 30,6 % | 30,6 % | 34,4 % |
| Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag | 1.353,3 | 1.282,4 | 1.498,6 |
| Nettofinanzverschuldung/EBITDA | 241,9 | –46,8 | 9,0 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag | 161,7 % | 140,8 % | 140,3 % |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag | 1.409,5 | 1.337,3 | 1.555,7 |
| Trading Working Capital | 176,0 | 189,7 | 263,7 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 16,7 % | 18,1 % | 22,4 % |
| Cashflow-Kennzahlen | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit | 187,2 | 46,7 | 106,1 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –235,6 | –232,3 | –482,7 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –238,6 | 438,1 | –188,0 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | –287,0 | 252,5 | –564,6 |
| Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 436,8 | 184,3 | 748,9 |
| Endbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 149,9 | 436,8 | 184,3 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 125,9 | 144,9 | 158,9 |
| CAPEX | 56,5 | 68,4 | 69,9 |
| Börsenkennzahlen | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio | 40,1 | 40,1 | 27,6 |
| Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. | 38.618.180 | 38.618.180 | 26.550.000 |
| Börsenkapitalisierung in EUR Mio | 1.139,2 | 1.372,9 | 1.454,9 |
| Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR | 29,50 | 35,55 | 54,80 |
Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:
Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen. Wird im Cashflow dargestellt.
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.
Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.
Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Net operating profit after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).
Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Geschäftsbericht 2024 Lenzing AG 2
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.
Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.
Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor:innen, Banken und Analyst:innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –58,9 | –155,7 | 91,3 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlage vermögens und Sachanlagen |
65,3 | 129,2 | 75,6 |
| - Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
–0,8 | –0,9 | –1,0 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
5,6 | –27,4 | 165,9 |
| / Umsatzerlöse | 1.055,1 | 1.050,3 | 1.178,9 |
| EBITDA-Marge in % | 0,5% | –2,6% | 14,1% |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –58,9 | –155,7 | 91,3 |
| / Umsatzerlöse | 1.055,1 | 1.050,3 | 1.178,9 |
| EBIT-Marge in % | –5,6% | –14,8% | 7,7% |
Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| Bereinigtes Eigenkapital | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Eigenkapital | 768,5 | 851,4 | 1.012,0 |
| + Zuschüsse der öffentlichen Hand | 88,5 | 78,5 | 74,9 |
| - anteilige Ertragsteuern | –20,1 | –18,8 | –18,7 |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag |
836,9 | 911,0 | 1.068,2 |
| / Bilanzsumme | 2.732,2 | 2.974,2 | 3.104,3 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % |
30,6% | 30,6% | 34,4% |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital per 31.12. | 836,9 | 911,0 | 1.068,2 |
| Bereinigtes Eigenkapital per 01.01. | 911,0 | 1.068,2 | 1.099,5 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
874,0 | 989,6 | 1.083,9 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –58,9 | –155,7 | 91,3 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
32,3 | –12,1 | –19,5 |
| NOPAT | –26,6 | –167,9 | 71,8 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
844,9 | 951,7 | 976,6 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
–3,1 % | –17,6 % | 7,4 % |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
32,3 | –12,1 | –19,5 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand |
–1,5 | –31,6 | 1,8 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | 30,8 | –43,8 | –17,7 |
| Bilanzsumme | 2.732,2 | 2.974,2 | 3.104,3 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–117,1 | –78,9 | –116,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen |
|||
| Unternehmen | –19,5 | –12,6 | –20,1 |
| - Sonstige Verbindlichkeiten | –86,1 | –29,8 | –37,8 |
| - Anteilige Ertragsteuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand |
–20,1 | –18,8 | –18,7 |
| - Rückstellungen | –159,5 | –137,1 | –132,7 |
| + Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen (Sozialkapital) |
56,2 | 54,9 | 57,1 |
| - Passive Rechnungsabgrenzungsposten |
–0,6 | 0,0 | –0,2 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
–121,4 | –436,8 | –184,3 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens |
–3,4 | 0,0 | 0,0 |
| - Finanzanlagen | –1.481,9 | –1.404,3 | –1.658,4 |
| Stand 31.12. | 778,9 | 910,8 | 992,6 |
| Stand 01.01. | 910,8 | 992,6 | 960,7 |
| Durchschnittliches Capital Employed |
844,9 | 951,7 | 976,5 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | –56,1 | –561,6 | 83,6 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
874,0 | 989,6 | 1.083,9 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | –6,4% | –56,7% | 7,7% |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bilanzsumme per 31.12. | 2.732,2 | 2.974,2 | 3.104,3 |
| Bilanzsumme per 01.01. | 2.974,2 | 3.104,3 | 3.166,7 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme |
2.853,2 | 3.039,2 | 3.135,5 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –58,9 | –155,7 | 91,3 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme | 2.853,2 | 3.039,2 | 3.135,5 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | –2,1% | –5,1% | 2,9% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| Nettofinanzverschuldung | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Hybridkapital | 500,0 | 500,0 | 500,0 |
| + Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen |
327,5 | 561,3 | 563,4 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
607,5 | 610,5 | 569,2 |
| + Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten |
36,1 | 40,4 | 43,2 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (verzinsliche Darlehen) |
7,0 | 7,0 | 7,0 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens | –3,4 | 0,0 | 0,0 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
–121,4 | –436,8 | –184,3 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.353,3 | 1.282,4 | 1.498,6 |
| / EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
5,6 | –27,4 | 165,9 |
| Nettofinanzverschuldung/EBITDA | 241,9 | –46,8 | 9,0 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.353,3 | 1.282,4 | 1.498,6 |
| / bereinigtes Eigenkapital | 836,9 | 911,0 | 1.068,2 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag |
161,7% | 140,8% | 140,3% |
| Nettoverschuldung | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Nettofinanzverschuldung | 1.353,3 | 1.282,4 | 1.498,6 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen | 37,6 | 35,7 | 38,9 |
| + Rückstellungen für Pensionen | 18,6 | 19,2 | 18,2 |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag |
1.409,5 | 1.337,3 | 1.555,7 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.
| Trading Working Capital | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Vorräte | 189,9 | 170,6 | 257,7 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
40,2 | 31,3 | 65,0 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
5,1 | 1,9 | 2,5 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
77,4 | 77,4 | 75,2 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–117,1 | –78,9 | –116,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
–19,5 | –12,6 | –20,1 |
| Trading Working Capital | 176,0 | 189,7 | 263,7 |
| / Umsatzerlöse | 1.055,1 | 1.050,3 | 1.178,9 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen |
16,7% | 18,1% | 22,4% |
Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
| Cashflow | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | –82,9 | –560,9 | 65,9 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlage vermögens und Sachanlagen |
65,3 | 129,2 | 75,6 |
| +/- Sonstige Überleitungen | 204,9 | 478,4 | –35,4 |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit |
187,2 | 46,7 | 106,1 |
| - CAPEX | –56,5 | –68,4 | –69,9 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen |
0,6 | 0,0 | 0,8 |
| - Auszahlungen für Finanzanlagen | –641,1 | –247,0 | –417,1 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagevermögen |
461,4 | 83,1 | 3,6 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
–235,6 | –232,3 | –482,7 |
| - Dividende | 0,0 | 0,0 | –115,5 |
| + Investitionszuschüsse | 2,5 | –0,6 | 0,5 |
| +/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem Fremdkapital (ohne Sozialkapital) |
–241,1 | 438,8 | –73,1 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
–238,6 | 438,1 | –188,0 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
–287,0 | 252,5 | –564,6 |
| Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
436,8 | 184,3 | 748,9 |
| Endbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente |
149,9 | 436,8 | 184,3 |
Die geopolitischen, ökologischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen sorgen für eine zunehmende Fragmentierung der globalen Risikolandschaft.
Als eines der größten Risiken im Jahr 2025 gelten bewaffnete Konflikte zwischen Staaten. Entsprechend ist die nationale Sicherheitspolitik in vielen Ländern zum vorrangigen Thema geworden. Diese Entwicklung birgt die Gefahr einer geopolitischen Rezession und könnte zu einer Eskalation im Hinblick auf Zölle und weltweit zu Handelsprotektionismus führen.
Die führenden Nationen konzentrieren sich verstärkt auf die wachsenden wirtschaftlichen und sozialen Sorgen im eigenen Land, anstatt sich darum zu bemühen, die multilateralen Beziehungen zu stärken und gemeinsam die globalen Herausforderungen anzugehen.
Konjunkturflaute, Inflation und Schulden gelten als die Hauptrisiken, die zu Ungleichheit führen und wiederum soziale und politische Instabilität begünstigen.
Auch die Rolle der Technologie bei Cyber-Spionage und -Kriegsführung gibt zunehmend Anlass zur Sorge. Die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen, bei der auch die generative KI (GenKI) eine Rolle spielt, stellt eine wachsende Bedrohung dar, die das geopolitische Narrativ beeinflusst und zu gesellschaftlicher Polarisierung führt.
Die Auswirkungen des Klimawandels treten von Jahr zu Jahr immer deutlicher zutage, und zwar in Form von weltweit immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen von zunehmend schwerem Ausmaß, die immer höhere Sachschäden und vermehrte Betriebsunterbrechungen zur Folge haben.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die Entwicklung des globalen Risikoumfelds, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen geopolitischen Brennpunkte, wirkt sich in unterschiedlichem Maße auf das Risikoumfeld von Lenzing aus.
Für 2025 prognostiziert der IWF ein Weltwirtschaftswachstum von 3,3 Prozent. Die globale Inflationsrate wird laut IWF voraussichtlich auf 4,2 Prozent im Jahr 2025 und auf 3,5 Prozent im Jahr 2026 sinken.1
Ein übermäßig starker Handelsprotektionismus weltweit, insbesondere seitens der neuen US-Regierung, und die damit verbundene Verschärfung der Sanktionen im Welthandel birgt das Risiko strengerer Importbeschränkungen oder anderer Auswirkungen auf Logistik und Vertrieb in den für Lenzing relevanten Märkten.
Ertragsrisiken ergeben sich primär aus einer anhaltend schwachen Nachfrage bei regenerierten Cellulosefasern und entsprechend niedrigen Faserpreisen sowie aus nicht vorhersehbaren Preisentwicklungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie.
Lenzing begegnet diesen Risiken proaktiv durch den konsequenten Einsatz ihrer Strategie "Better Growth" und ihrem Fokus auf nachhaltiges Wachstum mit emissionsarmen Premiumprodukten.
Die Versorgung der Faserproduktionsstandorte mit hochwertigem Faserzellstoff ist durch die unternehmenseigene Zellstoffproduktion und ausreichende Marktkapazitäten gewährleistet.
Das Liquiditätsrisiko für 2025 wird aufgrund der Cash-Position und ungenutzter Kreditlinien bei Banken sowie der erwarteten Free Cashflow-Entwicklung als moderat eingestuft. Lenzing konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten im Jahr 2023 wesentlich stärken und im Berichtsjahr erneut einen deutlichen Anstieg beim Free Cashflow verzeichnen. Ein anhaltend hohes Zinsniveau, steigende Zinsen oder eine unerwartet negative Entwicklung des operativen Geschäfts und des dadurch generierten Free Cashflows würde ein Risiko für die verfügbare Liquidität darstellen. Die Verfügbarkeit von Krediten und der Zugang zu den Kapitalmärkten für Refinanzierungsaktivitäten sind für Lenzing im Jahr 2025 wichtig und stellen risikomindernde Faktoren für das Liquiditätsmanagement dar.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 7,8 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 5,4 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Verlusten aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken. Bei den nicht-operativen Risiken sind für Lenzing insbesondere Cybersicherheits-, Datenschutz- und andere compliance-bezogene Risiken von Bedeutung, da sie möglicherweise zu Betriebsstörungen führen oder sich negativ auf die Reputation auswirken könnten. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gezielten Präventionsmaßnahmen wie einer hochmodernen technologischen Infrastruktur, konzernweiten Richtlinien, Schulungs- und Fortbildungsprogrammen und einer globalen Organisationsstruktur entgegen.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2025
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, ganzheitlichen und unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Folge dem Vorstand und anderen Stakeholdern kommuniziert und transparent dargelegt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden im Rahmen des Risikomanagements klimabezogene Risiken und Chancen und deren kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert und bewertet sowie entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen. Der Enterprise Risk Management (ERM)-Ansatz, der ESG-Risiken und -Chancen einbezieht, erfüllt auch die Offenlegungsanforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS), insbesondere ESRS 2 GOV-1, Paragraph 22(c)(iii).
Die Risikomanagement-Strategie von Lenzing ist eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft und folgt einem mehrstufigen Ansatz: Mit ihrem Risikoappetit legt Lenzing die allgemeine Einstellung zum Eingehen von Risiken sowie zur Realisierung von Opportunitäten auf verschiedenen Ebenen fest. Risiken, die nicht vertretbar sind oder der Strategie von Lenzing widersprechen, werden vermieden, reduziert oder übertragen. Der Risikoappetit von Lenzing definiert daher auch die Risikotransfer-Strategie der Gruppe, die wiederum den Grad der versicherungstechnischen Risikoeigentragung (Selbstbehalte) der einzelnen Produktionsstandorte bestimmt. Corporate Risk Management führt im Halbjahresrhythmus Risikointerviews mit allen operativen Einheiten und globalen Unternehmensfunktionen durch. Der Schwerpunkt liegt auf der Beurteilung der kurz- bis mittelfristigen Risiken, während die Analyse klimabezogener Risiken und Chancen auch die langfristigen Aussichten berücksichtigt (siehe auch Kapitel "E1 Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts). Die wesentlichen Risiken und eine zunehmende Anzahl an Chancen werden in Lenzings Enterprise Risk Management (ERM) System erfasst und quantitativ bewertet. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer hochentwickelten Simulationssoftware, die auch für die Berechnung der Risiko-KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko, VaR), das risikobereinigte EBITDA oder das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA herangezogen wird. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die ERM-Organisation von Lenzing definiert die Regeln, Rechte und Verantwortlichkeiten innerhalb der Lenzing Gruppe, die für die jeweils zuständigen Stakeholder gelten bzw. von diesen wahrzunehmen sind. Für jeden Produktionsstandort ist ein Risikomanager ernannt, der alle standortspezifischen Risiken und Chancen koordiniert und kommuniziert und darüber im Rahmen des halbjährlichen Risikointerviews Bericht erstattet. Die Zuordnung der Risiken erfolgt gemäß der jeweiligen Betriebsorganisation, wobei jedem Risiko ein sogenannter "Risk owner" zugewiesen ist.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die wesentlichen Risiken und Chancen werden dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats auf halbjährlicher Basis vorgestellt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwoll-, regenerierten Cellulose- und synthetischen Fasern. Die Preisentwicklung dieser Produkte, die unter anderem von der allgemeinen Nachfrage und Marktsättigung abhängt, beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch eine stetige Premiumisierung im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Entwicklung von Premiumprodukten und -dienstleistungen die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen. Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 50 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch einen steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als regenerierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit internen Rechts- und Compliance-Experten über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt. Aufgrund der fortschreitenden Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Ökosysteme sind striktere Gesetze und Verordnungen seitens Regierungen und sonstiger Stakeholder zu erwarten. Dazu zählen u. a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch zusätzliche Steuern auf CO2- Emissionen und Maßnahmen wie der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM). Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben erfolgt derzeit auch in anderen Regionen und Ländern. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten physischen und Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Im Rahmen einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2024 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Den einzelnen ESG-Themen werden relevante Risiken und Chancen zugeordnet, welche sukzessive in das Enterprise Risk Management System integriert und in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen und die Exposition durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing erachtet diese Entwicklung aufgrund ihres Geschäftsmodells mit verantwortungsbewusst hergestellten Fasern als Chance. Darüber hinaus sieht Lenzing erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken für die physische sowie die mentale langfristige Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen an den eigenen Standorten und entlang der Wertschöpfungskette als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt mit gezielten Umfragen und Schwerpunktprogrammen entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cybersicherheits-Vorfälle (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierten Nachhaltigkeitsbewertungen, den Ergebnisse des Together-for-Sustainability (TfS) Prüfprogramms sowie Lenzing-spezifischer Audits, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von regenerierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bergen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken und der Überwachung der Produktionsprozesse durch hochqualifiziertes Personal sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Ein direkter Schutz gegen bestimmte Naturgefahren wie Wirbelstürme, Erdbeben und Überschwemmungen, der über die bestehende Elementarschadenversicherung hinausgeht, ist nicht möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Lenzing ist ein anlagenintensives Unternehmen, das dem Risiko der Alterung von Anlagen oder Anlagenteilen ausgesetzt ist. Es bedarf laufender Investitionen, um diese Anlagen oder Anlagenteile auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Lenzing ergreift im Rahmen von Instandhaltungsinitiativen und Produktivitätsverbesserungen kontinuierlich Maßnahmen, um diesem Risiko entsprechend zu begegnen.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine Fachabteilung entgegen, die sich ausschließlich mit möglichen Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernabschluss, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche-Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe Corporate Governance Bericht.
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelte Informationstechnologie (IT) abhängig, sowohl in ihren eigenen Produktionsstätten als auch in der gesamten Wertschöpfungskette. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen. Diese Risiken werden durch umfassende technische und organisatorische Maßnahmen sowie durch eine zusätzliche Cyber-Versicherung adressiert.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt, sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Sicherheits- und Gesundheitsprogramm der Lenzing berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Präventionsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe nichtfinanzielle Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequenten Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer:innen der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von operativen Risiken, die auf die Konzern-Bilanz und Konzern-GuV wirken. Der Vorstand zeichnet für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und damit das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegen grundsätzlich dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Diese Vorgaben und Richtlinien stellen den Rahmen für das Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt dem Bereich "Corporate Audit".
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern sind die zentralen Bereiche "Corporate Accounting" und "Corporate Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting" und "Corporate Tax" unterstützt und überwacht. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird über das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem berichtet. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der in diesem Bereich verantwortete Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird vom Bereich "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Ein Compliance Management System (CMS) dient dazu, gruppenweit die gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften einzuhalten. Die Abteilung untersteht direkt dem Finanzvorstand der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent, Detect, Respond). Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) vorgegeben und Mitarbeiter:innen dahingehend geschult. Auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind, werden unterstützt. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 40.107.738,37 und ist eingeteilt in 38.618.180 Stückaktien. Die B&C Gruppe gab am 12. Juni 2024 bekannt, dass sie und der brasilianische Zellstoffproduzent Suzano S.A. eine langfristige Partnerschaft im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an Lenzing unterzeichnet haben. Im Rahmen der Vereinbarung hat die Suzano S.A. von der B&C Gruppe einen Anteil von 15 Prozent an der Lenzing AG übernommen. Die B&C Gruppe hielt damit per 31.12.2024 einen Anteil der Stimmrechte von 37,25 Prozent und die Suzano S.A. 15 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem:der Aktionär:in in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 18. April 2024 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionär:innen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionär:innen bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Mit der Durchführung der Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen im Jahr 2023 wurden 12.068.180 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 19. April 2028.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der IWF1 revidierte zuletzt seine Wachstumsprognose für 2025 leicht nach oben auf 3,3 Prozent, betont jedoch die weiterhin große Ungleichheit zwischen den Regionen sowie ein hohes Maß an Unsicherheit. Letzteres rührt vor allem von geopolitischen Spannungen, zunehmenden protektionistischen Tendenzen und einer möglichen Rückkehr der Inflation.
In Zeiten der Unsicherheit bleiben Konsument:innen vorsichtig und sparsam, was sich negativ auf das Konsumklima und die Kaufneigung auswirkt.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle rechnen Analysten2 in der laufenden Erntesaison 2024/2025 nach vorläufigen Schätzungen mit einem leichten Anstieg der Lagerstände auf ca. 18,7 Mio. Tonnen (nach einem Lagerabbau von 0,9 Mio. Tonnen in der Vorsaison)
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing weiterhin über Plan. Das Unternehmen erwartet, dass die Maßnahmen auch in den kommenden Quartalen zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werden.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2025 2 Quelle: ICAC
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
308,8 | 781,8 | 227,6 | 164,3 | 160,4 | |
| - Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen | –1,8 | –2,0 | –2,1 | –1,9 | –2,0 | |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 |
| EBITDA-Marge | 14,8% | 12,0% | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| / Umsatzerlöse | 2.663,9 | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 |
| EBIT-Marge | 3,3% | –18,9% | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 322,5 | 160,3 | –43,2 | 394,0 | 48,9 |
| - Cashow aus der Investitionstätigkeit | –185,0 | –291,5 | –687,4 | –841,3 | –666,2 |
| + Erwerb/Auszahlung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
37,1 | 14,2 | 0,3 | 7,3 | 4,1 |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–7,5 | –5,8 | –10,4 | –5,6 | –1,5 |
| Free Cashflow | 167,0 | –122,8 | –740,7 | –445,5 | –614,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Rahmen eines Unternehmenserwerbes im Wesentlichen Sachanlagen erworben und somit dem CAPEX zugerechnet (siehe Note 3 im Konzernabschluss 31. Dezember 2023).
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten |
156,3 | 267,8 | 698,9 | 844,3 | 668,8 |
| + Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 0,0 | 15,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| CAPEX | 156,3 | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 |
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 442,3 | 725,6 | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
9,4 | 5,4 | 6,4 | 10,8 | 11,1 |
| Liquiditätsbestand | 451,7 | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags ins Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 646,2 | 552,9 | 712,5 | 477,0 | 329,4 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 318,2 | 294,5 | 293,6 | 325,2 | 249,7 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–386,4 | –296,3 | –435,4 | –414,8 | –195,2 |
| Trading Working Capital | 578,0 | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
705,7 | 655,4 | 595,5 | 606,1 | 437,7 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.822,8 | 2.621,6 | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
20,5% | 21,0% | 24,0% | 16,0% | 21,9% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.652,0 | 1.742,2 | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 12,1 | 14,1 | 15,0 | 13,7 | 14,2 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 83,5 | 72,1 | 67,7 | 44,2 | 19,9 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | –21,7 | –19,3 | –20,0 | –14,2 | –8,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| / Bilanzsumme | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7% | 34,7% | 37,8% | 39,7% | 45,8% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet. Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal 2023 des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten (siehe Tabelle "Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten" in Note 35 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 der Lenzing Gruppe) dargestellt. In Geschäftsjahren davor waren Leasingverbindlichkeiten in der Nettofinanzverschuldung enthalten. Die Änderung der Berechnung erfolgte, da die wesentlichen Stakeholder der Lenzing Gruppe die Nettofinanzverschuldung auch ohne die Leasingverbindlichkeiten betrachten.
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 279,4 | 529,0 | 250,3 | 120,1 | 105,6 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.828,5 | 1.906,7 | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 |
| - Liquiditätsbestand | –451,7 | –731,0 | –453,3 | –1.124,1 | –1.081,1 |
| Nettonanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.656,3 | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | –9,6 | –9,8 | –6,2 | –6,2 | –7,9 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | –114,2 | –132,3 | –63,3 | –57,3 | –53,0 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 395,4 | 303,3 | 241,9 | 362,92 | 192,32 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 3,9 | 5,2 | 7,41 | 2,51 | 2,11, 2 |
1) Die Nettonanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
2) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| Net Gearing | 88,8% | 86,4% | 86,2%1 | 43,2%1 | 21,5%1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.532,5 | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 |
| + Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 9,6 | 9,8 | 6,2 | 6,2 | 7,9 |
| + Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 114,2 | 132,3 | 63,3 | 57,3 | 53,0 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 75,9 | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 |
| Nettoverschuldung | 1.732,2 | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 |
1) Die Nettonanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 35,0 | –56,5 | 54,8 | –52,0 | –45,11 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
123,5 | –532,9 | 71,2 | 148,6 | –11,21 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.458,6 | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 3,6% | –14,2% | 2,0% | 5,4% | –0,5%1 |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 35,0 | –56,5 | 54,8 | –52,0 | –45,11 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | –51,6 | –13,7 | –87,6 | 3,7 | 23,01 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | –16,6 | –70,2 | –32,8 | –48,4 | –22,1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | –386,4 | –296,3 | –435,4 | –414,8 | –195,2 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | –231,0 | –249,4 | –266,1 | –234,4 | –140,3 |
| - Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | –9,8 | –13,6 | –3,6 | –6,7 | –26,9 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | –291,9 | –129,2 | –133,0 | –180,4 | –141,8 |
| - Langfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 0,0 | –48,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| - Kurzfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | –16,0 | –32,1 | –27,9 | –38,3 | –2,4 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | –74,6 | –40,1 | –70,2 | –59,8 | –42,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | –21,7 | –19,3 | –20,0 | –14,2 | –8,5 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | –28,5 | –52,6 | –66,3 | –39,1 | –25,7 |
| - Langfristige Rückstellungen | –83,0 | –89,1 | –91,5 | –118,2 | –120,4 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 75,9 | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | –442,3 | –725,6 | –446,9 | –1.113,3 | –1.070,0 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | –25,0 | –31,0 | –26,5 | –24,8 | –29,1 |
| - Finanzanlagen | –48,4 | –39,8 | –41,4 | –71,1 | –40,9 |
| Stand zum 31.12. | 3.394,1 | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 |
| Stand zum 01.01. | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.458,6 | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.725,9 | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.767,5 | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –42,0 | –585,6 | –10,1 | 182,9 | 22,3 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.767,5 | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | –2,4% | –30,1% | –0,5% | 9,1% | 1,3% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 4.976,8 | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.095,7 | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88,5 | –476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.095,7 | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 1,7% | –8,9% | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
ZWISCHEN - KAPITEL

| Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | 350 |
|---|---|
| Highlights des Jahres | 351 |
| Über die Nachhaltigkeitserklärung | 352 |
| Governance für Nachhaltigkeit | 354 |
| Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe | 360 |
| Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" |
363 |
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Zielfortschritt |
365 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel |
370 |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen |
373 |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse | 385 |
| Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung |
399 |
| Klimawandel | 407 |
|---|---|
| Umweltverschmutzung | 430 |
| Wasser und Meeresressourcen | 440 |
| Biologische Vielfalt und Ökosysteme | 447 |
| Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
463 |
| Nachhaltige Innovationen | 477 |
| Arbeitskräfte des Unternehmens | 485 |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | 511 |
| Verbraucher:innen und Endnutzer:innen | 517 |
| Unternehmensführung | 523 |
| Transparenz | 536 |
| Zusätzliche Informationen gemäß § 243b UGB |
540 |
| Ergänzende Informationen zu den Kapiteln 542 |
349 Jahresfinanzbericht 2024 Lenzing Gruppe
| Lenzing Gruppe: Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022j | |
| Nachhaltige Rohstobeschaung | |||
| Anteil des Holzes aus zertizierten oder kontrollierten Quellen | 100 % | 100 % | >99 % |
| Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch) | |||
| F&E – Ausgaben nach Frascati | EUR 30,4 Mio. | EUR 31,6 Mio. | EUR 34,8 Mio. |
| Anteil Spezialfasern am Faserumsatza | 92,6 % | 78,9 % | 70,9 % |
| Spezischeb Schwefelemissionen (in kg/t, 2014 = 100%) |
17 % | 42 % | 67 % |
| Wasserintensitätc,d Gesamtwasserverbrauch pro Umsatz m3 /EUR Mio.) |
5.075 | 4.823 | 3.152 |
| CSB nach Wasseraufbereitung (spezischb , in kg/t, 2014 = 100%) |
71 % | 79 % | 90 % |
| Dekarbonisierunge | |||
| Treibhausgasintensitätc,f (marktbasiert) in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Umsatz (Mio. t/EUR) | 0,00121 | 0,00115 | 0,00115 |
| Spezischeb Treibhausgasemissionen Index Scope 1, 2 und 3g (t CO2-Äquivalent/t, 2017 = 100%) |
59 % | 54 % | 83 % |
| Mitarbeiter:innen | |||
| Anzahl der Mitarbeiter:innenh | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Gesundheit und Sicherheit | |||
| Arbeitsunfallrate (Rate of recordable work-related injuries, TRIFR)h | 1,1 | 0,7 | 0,6 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben mit Audit/ interner Bewertung vertreteni (% der Ausgaben) | 60 % | 40 % |
a) Spezialfasern von Lenzing sind Net Benet-Produkte, die positive Auswirkungen und Vorteile für Gesellschaft, Umwelt und die Partner der Wertschöpfungskette bieten.
b) Spezische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing AG (d. h. Zellsto- und Faserproduktionsvolumen) angegeben. Dies gilt für alle spezischen Indikatoren in diesem Bericht, außer für die spezischen THG-Emissionen (angegeben pro Tonne Zellsto und Faser verkauft).
c) Neuer gemeldeter Indikator aufgrund der Einführung der ESRS-Anforderungen.
d) Im Jahr 2024 ist die Wasserintensität im Vergleich zu 2023 aufgrund der höheren Produktionsleistung und der gestiegenen Einnahmen leicht gestiegen.
e) Die historischen Werte der THG-Intensität und des Index der spezischen THG-Emissionen haben sich aufgrund der Neuberechnung der Scope 1 Emissionen für die Jahre 2017 bis 2023 und der Neuberechnung der Scope 3 Emissionen im Jahr 2023 geändert.
f) Im Jahr 2024 hat sich die Treibhausgasintensität aufgrund des höheren Produktionsvolumens und der gestiegenen Einnahmen gegenüber 2023 leicht erhöht.
g) Aufgrund des höheren Produktionsvolumens im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 sind die spezischen THG-Emissionen von 54% auf 59 % gestiegen.
h) Mitarbeiter:innen (inklusive Lehrlinge und ohne Leasingpersonal) in Österreich, der Tschechischen Republik, Großbritannien, den USA, China, Indonesien, Indien, Taiwan, Thailand, der Türkei, Korea, Singapur, Brasilien, Deutschland und Italien.
i) 95 Prozent der wichtigsten Lieferanten, auf die 80 Prozent der Ausgaben entfallen, bis 2025 über EcoVadis, das Together for Sustainability (TfS) Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung.
j) Im Jahr 2022 wurden die Produktionsstätten in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) nicht in den Berichtsumfang aufgenommen, da sich diese Anlagen in der Anlaufphase befanden.
Lenzing Grimsby (Großbritannien) hat die erste Bauphase der modernisierten Abwasseraufbereitungsanlage abgeschlossen, die im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen wird. –Erfolge
TENCEL™ Modal und TENCEL™ Lyocell erfüllen die fünf Stufen des Protokolls zur Klimaschutzstrategie und sind von Climate-Partner zertiziert.

[ESRS 2 BP-1; GRI 2-1, 2-2, 2-3]
Diese nicht nanzielle Erklärung ist der zusammengefasste konsolidierte nicht nanzielle Bericht der Lenzing Gruppe1 (gemäß § 267a UGB) und der Lenzing Aktiengesellschaft (gemäß § 243b UGB) und ist Teil des Lageberichts.
Diese nicht nanzielle Erklärung wurde in Vorbereitung auf die Berichtspicht nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und gemäß den Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) nach den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) erstellt. Diese Erklärung wurde außerdem in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt, ebenfalls für den Zeitraum 1.01.2024 – 31.12.2024. Einen detaillierten GRI-Index nden Sie auf der Webseite des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2024 der Lenzing Gruppe. Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen geliefert werden können, sind im Anhang entsprechend dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (Na-DiVeG2 ) und nach den AFRAC-Empfehlungen separate Daten für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt. Bitte beachten Sie, dass die in den Vorjahren nach GRI berichteten Vergleichszahlen teilweise in die vom ESRS geforderten Maßeinheiten umgerechnet wurden. Dies könnte die Vergleichbarkeit mit anderen GRI-Berichten einschränken; solche Fälle sind im GRI-Index vermerkt.
Dieser Bericht umfasst alle voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe. Detaillierte Informationen nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Note 3, Note 41). Neben den voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe wird auch das Joint Venture RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing (Österreich), in die Nachhaltigkeitserklärung einbezogen, da Lenzing die operative Kontrolle hat. Die assoziierten Unternehmen wurden geprüft und, soweit relevant (und wesentlich), in den CO2-Fußabdruck des Unternehmens einbezogen. Gemäß den gesetzlichen Anforderungen besteht ein jährlicher Berichtszyklus.
Da der Bericht erstmalig vollständig den Vorgaben von ESRS entspricht, werden keine Vergleichsinformationen gemäß ESRS 1.136 vorgelegt. Die Lenzing AG berücksichtigt Informationen und Kennzahlen basierend auf der Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852.
Um den Entscheidungsndungsanforderungen einiger Lenzing Stakeholder nachzukommen, wurde beschlossen, zwei ESRS-Angaben in diesen Bericht aufzunehmen, obwohl sie nicht wesentlich sind: S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog sowie S1-10 Angemessene Entlohnung.
Lenzing hat aus Gründen der Vertraulichkeit auf folgende Angaben verzichtet: Zahlen für spezische Frachtwerte, da es sich um die
gesamte Faser- und Zellsto-Produktionsmenge der Lenzing Produktionsstandorte handelt (ESRS E2-3 23 a); genaue Angaben und Beschreibung zum Energieverbrauch nach GRI 302-1 and 302-4.
[ESRS 2 BP-2; GRI 2-3, 2-4]
Informationen über die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette von Lenzing nden Sie im Abschnitt "Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe" in diesem Kapitel. Für einen Teil der geforderten Informationen zur Wertschöpfungskette wurde die Übergangsbestimmung in ESRS 1 Kapitel 10 genutzt. Lenzing wird weitere Anstrengungen in diese Richtung unternehmen. Insbesondere für das Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette" hat Lenzing noch keinen vollständigen Einblick in seine Wertschöpfungskette, was in Zukunft verbessert werden muss.
Die Kennzahlen der EU Taxonomy sind Gegenstand von Bewertungen und Schätzungen. Weitere Informationen zur EU-Taxonomie nden Sie im Kapitel "Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung".
Die Kennzahlen der THG-Emissionen enthalten Daten der Wertschöpfungskette mit Schätzwerten. Informationen über diese Schätzwerte und deren Genauigkeitsgrad sind im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze" (E1-6) im Standard "E1 Klimawandel" enthalten.
Außerdem wurde die bisherige Kennzahl für die spezische Wassernutzung von "m³ pro Tonne erzeugter Zellstoe und Fasern" in Prozent gegenüber dem Basisjahr 2014 in Wasserintensität in "m³ pro EUR 1 Mio. Umsatzerlöse" geändert. Ebenso wurde die Kennzahl für den spezischen Primärenergieverbrauch von "GJ pro Tonne erzeugter Zellstoe und Fasern" auf Energieintensität in "MWh pro Umsatzerlös aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren" umgestellt. Diese neuen Kennzahlen sind vom ESRS vorgeschrieben. Weitere Informationen zu den neuen Kennzahlen nden Sie in den Kapiteln "E1 Klimawandel" und "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Die THG-Emissionen der Kategorie Scope 1 für die Jahre 2017, 2021, 2022 und 2023 wurden aufgrund einer rechtlichen Änderung am Standort Lenzing (Österreich) neu berechnet. Insbesondere der fossile Anteil des am Standort verbrannten externen Abfalls wurde
1 "Die Gruppe" (aus Gründen der besseren Lesbarkeit gelegentlich auch "Lenzing" genannt) umfasst die Lenzing Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften. 2 Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (§ 243b, § 267a UGB)
bisher nur geschätzt und basiert nun auf tatsächlichen Messungen. Da der gemessene fossile Anteil höher ist als die vorherige Schätzung, steigen die fossilen und sinken die biogenen Scope 1 THG-Emissionen proportional (um etwa 160 bis 170 Kilotonnen CO2- Äquivalent).
Dr. Krishna Manda Vice President Corporate Sustainability Lenzing Aktiengesellschaft
4860 Lenzing Österreich
Tel.: +43 7672 701-0 E-Mail: [email protected]
Alle in diesem Bericht erwähnten Fokuspapiere nden Sie hier: https://www.lenzing.com/de/investoren/publikationen.
In der nachfolgenden Tabelle 2 ist angegeben, welche Oenlegungsanforderungen der Nachhaltigkeitserklärung durch Verweise einbezogen werden.
| Aufnahme von Informationen mittels Verweis | ||
|---|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22 b, 22 c i (GRI 2-12) | Geschäftsbericht: Corporate Governance Report: Aufsichtsrat: Arbeitsweise: ESG Ausschuss |
|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22 c iii | Geschäftsbericht: Risikobericht: Ziele des Risikomanagements |
| GRI 2-1 | Geschäftsbericht: Die Standorte der Lenzing Gruppe; Annual Report: Konzernabschluss |
| GRI 2-2 | Geschäftsbericht: Konzernabschluss |
| GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-15, 2-18 | Geschäftsbericht: Corporate Governance Bericht |
| GRI 2-19 | Vergütungsberichte (Bericht 2024 verfügbar ab 20.03.2025) |
| GRI 2-20 | Vergütungs-Policy |
| GRI 2-22 | Geschäftsbericht: Vorwort des CEO |
| GRI 2-28 | Fokuspapier "Stakeholder Engagement" |
[ESRS 2 GOV-1; ESRS G1, ESRS 2 GOV-1; GRI 2-12, 2-13, 2-17, 405-1]
Corporate Sustainability berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden (CEO). Darüber hinaus wurde auf interner Vorstandsebene ein ESG-Ausschuss (ESG Committee) gebildet, um die Nachhaltigkeitsagenda im Unternehmen voranzutreiben.
Das ESG Committee trit vierteljährlich zusammen. Es nden regelmäßig funktionsübergreifende Abstimmungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen statt, um die Integration sozialer und ökologischer Belange in die Geschäftsabläufe zu fördern. Allgemeine Informationen zur Corporate Governance und zur Zusammensetzung der Organe des Unternehmens nden Sie im Geschäftsbericht 2024 der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht). Der Betriebsrat ist auch im Aufsichtsrat vertreten.

Alle Fachgebiete (Sektor-, produkt-, markt- und nachhaltigkeitsspezisch) sowie spezisches Fachwissen (u. a. nachhaltige Innovationen, nachwachsende Rohstoe, Klima und Energie, Kreislaufwirtschaft und Recycling, Biodiversität, Wassermanagement, Transparenz, Unternehmensethik, faire Arbeitspraktiken, Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion) werden durch die Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand abgedeckt. Darüber hinaus werden Meetings des ESG Committees als Möglichkeit erachtet, das kollektive Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung des Vorstandes in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu stärken.
Bei Lenzing haben Vorstand und Aufsichtsrat Zugang zu nachhaltigkeitsspezischem Fachwissen durch die Nachhaltigkeitsabteilung Corporate Sustainability, die als Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsfragen dient und durch Fachexpert:innen aus anderen Abteilungen unterstützt wird. Das spezische Fachwissen aller Expert:innen steht in Zusammenhang mit den identizierten wesentlichen Themen. Damit ist gewährleistet, dass die Unternehmensführung gut gerüstet ist, um Nachhaltigkeitsfragen eektiv zu lenken und zu verwalten, und dass Lenzing entsprechend auf wesentliche Risiken und Chancen eingehen kann. Durch die Ausrichtung der Nachhaltigkeitsbemühungen auf die wesentlichen Themen mindert Lenzing nicht nur die Risiken, sondern nutzt auch Chancen zur Schaung eines langfristigen Geschäftswertes.
Lenzing ist ein globales Unternehmen und handelt dementsprechend konform. Das Compliance Management System ist integraler Bestandteil des Berichtssystems der Lenzing Gruppe. Die Compliance-Funktion zielt darauf ab, alle Lenzing Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Manager:innen durch vorbeugende risikoorientierte Maßnahmen und durch einheitliche Erkennungs- und Reaktionsprozesse zu beraten und zu unterstützen und so letztendlich vor negativen Folgen von Verstößen gegen Gesetze und Werte zu schützen.
Lenzings Compliance-Organisation ist eine länderübergreifende Organisation mit internationalen Expert:innen, die vom Group Compliance Ocer geleitet wird. Dieser berichtet direkt an den Vorstand und den Aufsichtsrat. Der Österreichische Corporate Governance Kodex (ÖCGK) deniert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK). Lenzing erwartet von allen Mitarbeiter:innen, die Verhaltensregeln mit zu tragen und zu beachten. Sie sind auch aufgefordert, aufmerksam zu sein, genau hinzusehen und zu melden, wenn sie Verbesserungspotenzial erkennen oder einen Verstoß gegen Regeln und Werte aufdecken.
Lenzings Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter:innen nehmen an verpichtenden Compliance-Schulungen teil und verfügen daher über Kenntnisse in Fragen des unternehmerischen Handelns. Weitere Informationen über Schulungen nden Sie im Abschnitt "Compliance-Schulungen" (G1-3) im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
| Personen in Leitungsorganen der Organisation (Vorstand und Aufsichtsrat) | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022a | |
| Anzahl gesamt | 18 | 19 | 17 |
| Unter 30 Jahre | 0 | 0 | 0 |
| 30–50 Jahre | 2 | 4 | 5 |
| Über 50 Jahre | 16 | 15 | 12 |
| Frauen | 2 | 4 | 3 |
| Männer | 16 | 15 | 14 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 0 % | 0 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 11 % | 21 % | 29 % |
| Über 50 Jahre | 89 % | 79 % | 71 % |
| Frauen | 11 % | 21 % | 18 % |
| Männer | 89 % | 79 % | 82 % |
| Verhältnis von weiblichen zu männlichen Mitgliedern | 0,1 | 0,3 | 0,2 |
| Geschäftsführende Mitglieder (Vorstand) | 4,0 | 4 | 3 |
| Nicht geschäftsführende Mitglieder (Aufsichtsrat) | 9,0 | 10 | 9 |
| Vertretung von Beschäftigten (Aufsichtsrat) | 5,0 | 5 | 5 |
| Prozentsatz der unabhängigen Mitglieder des Aufsichtsrates (nach Österreichischen Corporate Governance Kodex Anhang 1) |
100 % | 100 % | 100 % |
a) Die drei Vorstandsmitglieder im Jahr 2022 wurden irrtümlicherweise im Bericht 2022 nicht berücksichtigt.
Der Vorstand hat die Aufgabe, die strategische Ausrichtung und das operative Management des Unternehmens zu lenken. Dazu gehört die Beaufsichtigung der Umsetzung von Richtlinien/Policies und Verfahren zur Bewältigung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen. Jedes Mitglied hat einen bestimmten Zuständigkeitsbereich. Der Aufsichtsrat hat eine zusätzliche Kontrollfunktion inne und stellt sicher, dass der Vorstand die Risiken und Chancen des Unternehmens umsichtig managt. In Bezug auf ESGrelevante Themen spielen die beiden ESG Committees eine wichtige Rolle bei der Beaufsichtigung der Managementprozesse. So wurden beispielsweise sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat in den doppelten Wesentlichkeitsprozess einbezogen und haben die Ergebnisse überprüft.
Im Vorstand ist Lenzings CEO Rohit Aggarwal für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des ESG Committees des Aufsichtsrates nden Sie im Abschnitt "Arbeitsweise des Aufsichtsrates" im Corporate Governance Bericht.
Die doppelte Wesentlichkeit, die der Nachhaltigkeitsberichterstattung zugrunde liegt, muss jährlich aktualisiert werden. Die Aktualisierungen werden auf der Grundlage von Beiträgen und Analysen der Expert:innen der jeweiligen Fachgebiete vorgenommen. Für verschiedene wesentliche Themen werden Maßnahmen ergrien und Ziele festgelegt, wenn dies für notwendig erachtet wird. Informationen über die Festlegung von Zielen und den allgemeinen angestrebten Governance-Prozess nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" in diesem Kapitel. Weitere Informationen zum Umgang mit Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Ziele des Risikomanagements" im Risikobericht. Die meisten der wesentlichen ESG-Risiken und -Chancen sind bereits Bestandteil des Risikomanagementsystems; die relevanten neuen Risiken werden sukzessive hinzugefügt.
Nachhaltigkeit ist ein grundlegendes Wertversprechen für Kunden und zugleich geschäftliche Triebfeder und Innovationsmotor für die Lenzing Gruppe. Das Unternehmen nutzt die Nachhaltigkeitsarbeit zunehmend, indem es sich mit Net Benet-Produkten (z. B. LENZING™ ECOVERO™), wichtigen Ratings (für Investoren) sowie Benchmarking-Tools auf breiterer Branchenebene positioniert. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde auf Vorstandsebene ein ESG Committee eingerichtet, das die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda durch eine funktionsübergreifende Abstimmung beschleunigen soll und für die Nachhaltigkeitsstrategie und die Umsetzung von ESG-Themen zuständig ist. Dieses Committee tritt einmal pro Quartal zusammen. Die wichtigsten Ziele sind die Formulierung und Umsetzung einer ESG-Vision, einer ESG-Strategie sowie von ESG-Kriterien für das Unternehmen. Das ESG Committee (Abb. 02) besteht aus dem Vorstand und Verantwortlichen verschiedener Funktionen, die den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele überprüfen, die Eektivität des Ansatzes für das Management aller Nachhaltigkeitsaspekte, einschließlich Risiken und Chancen, bewerten und langfristige strategische Entscheidungen treen. Die Abteilung Corporate Sustainability leitet das ESG Committee und ist integraler Bestandteil desselben. Sie arbeitet eng mit verschiedenen Funktionen zusammen, um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unterschiedliche Geschäftsprozesse zu gewährleisten, auf die Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder einzugehen und das Unternehmen t für die Zukunft zu machen.
2023 wurde vom Aufsichtsrat ein ESG Committee eingerichtet, um ESG-Themen in Bezug auf Strategie, nachhaltigen Geschäftserfolg und Transformation zu beaufsichtigen. Es soll den Vorstand, das Aufsichtsratsplenum sowie den Prüfungsausschuss und den Strategie-, Wachstums- und Innovationsausschuss bei Fragen zur nicht nanziellen Berichterstattung sowie strategischen ESG-Themen unterstützen. Mindestens zwei Mal pro Jahr nden Committee-Meetings statt.
In diesen Meetings werden die Mitglieder vom Vice President Corporate Sustainability und den leitenden Verantwortlichen anderer wichtiger Funktionen über wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen informiert. Des Weiteren werden Themen wie Klima, Produkt-Fußabdruck, Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion, ESG-Governance und die nicht nanzielle Berichterstattung besprochen. Außerdem geht es um viele wesentliche Themen und andere relevante Informationen, z. B. treibende Kräfte, potenzielle Lücken, erforderliche Maßnahmen, Ziele, neue gesetzliche Vorschriften und Forderungen der Stakeholder. Durch diese ganzheitliche Betrachtung werden in den Meetings auch Konikte oenkundig und es werden entsprechende Entscheidungen getroen.
2024 befassten sich der Vorstand und Aufsichtsrat in den Meetings des ESG Committees mit den folgenden Themen:

Informationen zur Führungskultur der Lenzing Gruppe nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance-Bericht)
Informationen über die Häugkeit der Angleichung der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane nden Sie in der Abbildung "Nachhaltigkeitsorganisation" im Abschnitt "Führungsstruktur für Nachhaltigkeit" in diesem Kapitel.
[ESRS 2 GOV-3. ESRS E1 ESRS 2 GOV-3; GRI 2-19 b]
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an nanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht nanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft, die die nachhaltige Unternehmensstrategie weiter fördern. Daher wurde der Long-Term-Incentive (LTI), ein variabler Leistungsbonus, zusätzlich zu den bestehenden Kriterien um Nachhaltigkeitsziele für Vorstandsmitglieder ergänzt. Weitere Informationen nden Sie im Vergütungsbericht (Bericht für 2024 verfügbar ab 20.03.2025).
Der Anteil der variablen Vergütung, der von nachhaltigkeitsbezogenen Zielen und/oder Auswirkungen abhängt, beträgt für den Vorstandsvorsitzenden 6–10 Prozent und für ein ordentliches Mitglied 4–7 Prozent. Die Vergütung des Vorstandes wird vom Vergütungsausschuss des Aufsichtsrates genehmigt und angepasst.
Die spezischen Ziele und zugehörigen Kennzahlen in Zusammenhang mit der LTI-Vergütung des Vorstandes für verschiedene Drei-Jahres-Tranchen werden im Folgenden beschrieben:
45 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto."
Die klimabezogene Leistung wurde anhand des bisherigen "kurzfristigen wissenschaftlich fundierten Ziels" bewertet, eines der unter E1-4 angeführten THG-Emissionsreduktionsziele, genauer gesagt des zugehörigen Vergütungsziels "Lenzing reduziert bis 2024 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto". "Lenzing reduziert bis 2026 45 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto."
2024 hatte ein Vorstandsmitglied Anspruch auf eine Vergütung, die an ein klimabezogenes Ziel bzw. an eine entsprechende Leistungskennzahl geknüpft war. Der prozentuale Anteil der Vergütung im Jahr 2024, basierend auf der Tranche von 2022, betrug 2,3 Prozent der Gesamtvergütung dieses Vorstandsmitglieds.
[ESRS 2 GOV-4]
| Erklärung zur Sorgfaltspicht | |
|---|---|
| KERNELEMENTE DER | |
| SORGFALTSPFLICHT | KAPITEL IN DER NACHHALTIGKEITSERKLÄRUNG |
| a) Einbindung der Sorgfaltspicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Governance-Struktur für Nachhaltigkeit (ESRS 2 GOV-2) | |
| An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung (ESRS 2 GOV-3) | |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (ESRS 2 SBM-3) | |
| E1 Klimawandel: Bewertung von Risiken und Chancen (ESRS E1 ESRS 2 SBM-3) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Resilizenzbewertung (ESRS E4 ESRS 2 SBM-3) | |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Folgen-, Risiko- und Chancenmanagement (ESRS S1 ESRS 2 SBM-3) |
|
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-3) | |
| S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Produktsicherheit für (in)direkte Kunden (ESRS S4 ESRS 2 SBM-3) |
|
| b) Einbeziehung betroener Interessenträger in allen wesentlichen Schritten der Sorgfaltspicht |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Governance-Struktur für Nachhaltigkeit (ESRS 2 GOV-2) | |
| Partnerschaften für systemischen Wandel (ESRS 2 SBM-2) | |
| Arbeitskräfte des Unternehmens und ihr Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S1 ESRS 2 SBM-2) | |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-2) |
|
| Verbraucher:innen & Endnutzer:innen und deren Einuss auf Lenzings Strategie (ESRS S4 ESRS 2 SBM-2) |
|
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (ESRS 2 IRO-1) | |
| In jedem wesentlichen thematischen Kapitel (E1-E5, S1, S2, S3, G1) und unternehmensspezischen Kapitel (Nachhaltige Innovationen, Transparenz): |
|
| Einbeziehung von Stakeholdern | |
| c) Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (ESRS 2 IRO-1) | |
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (ESRS 2 SBM-3) | |
| E1 Klimawandel: Bewertung von Risiken und Chancen (ESRS E1 ESRS 2 SBM-3) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Resilizenzbewertung (ESRS E4 ESRS 2 SBM-3) | |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Folgen-, Risiko- und Chancenmanagement (ESRS S1 ESRS 2 SBM-3) |
|
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie (ESRS S2 ESRS 2 SBM-3) | |
| S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Produktsicherheit für (in)direkte Kunden (ESRS S4 ESRS 2 SBM-3) |
| d) Maßnahmen zum Umgang mit negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt |
In den folgenden thematischen Kapiteln (E1-E5, S1, S2, S4, G1) und dem unternehmensspezischen Kapitel Transparenz |
|---|---|
| Maßnahmen | |
| Übergangsplan für den Klimawandel (E1-1) | |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Strategieentwicklung (E4-1) | |
| Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch): Nachhaltigkeit fördert Innovation; Net Benet Ansatz; Zusammenarbeit im Bereich Forschung |
|
| G1 Unternehmensführung: Beschaung (G1-2) | |
| e) Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation |
In jedem wesentlichen thematischen Kapitel (E1-E5, S1, S2, S3, G1) und unternehmensspezischen Kapitel (Nachhaltige Innovationen, Transparenz): |
| Kennzahlen und Ziele |
[ESRS 2 GOV-5; GRI 2-12]
Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sind die Abteilungen Corporate Sustainability und Corporate Communications gemeinsam zuständig. Lenzing arbeitet derzeit an einem formalen Dokument für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, das auch das Thema interne Kontrollen beinhaltet. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung konzentriert sich auf die notwendigen Schritte zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und klammert Prozesse anderer Abteilungen (z. B. Datenqualität) aus.
Lenzings Enterprise Risk Management (ERM)-System umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung einschließt. Das System beinhaltet eine Monte-Carlo-Simulation für die Risiko- und Chancenanalyse (zur quantitativen Bewertung), die Integration von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit ESG sowie klimabezogene Risikobewertungen im Einklang mit den Empfehlungen der TCFD. Der ERM-Prozess umfasst halbjährliche Risikointerviews mit den relevanten internen Stakeholdern auf Konzern- und Standortebene, die Zusammenfassung von Risiken und die Risikoberichterstattung an den Vorstand sowie den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates.
Lenzings ERM-Ansatz orientiert sich am ERM-Rahmenwerk von COSO™ und kombiniert Top-down- und Bottom-up-Methoden. Die Top-down-Analyse umfasst die Abstimmung mit dem Vorstand, um die wichtigsten Risiken und Annahmen zu ermitteln. Die Bottom-up-Analyse beinhaltet Interviews mit den Risikoverantwortlichen der Standorte und Unternehmensfunktionen. Die Risiken werden anhand ihrer Häugkeit und ihrer nanziellen Auswirkungen sowohl quantitativ als auch qualitativ bewertet. Die Methode der Risikopriorisierung bei der risikobasierten strategischen Investitionsplanung beinhaltet die Bewertung des Risikos der Nichtinvestition (Risk of Non-Investment, RoNI). Dabei werden Faktoren wie Gesundheit und Sicherheit, Umwelt, Betriebsunterbrechung, Rechtliches und Reputation berücksichtigt.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung birgt das Risiko falscher Angaben aufgrund menschlicher Fehler oder unvollständiger Daten. Lenzing hat eine Reihe von Kontrollen eingeführt, um dieses Risiko zu minimieren:
Die Ergebnisse des halbjährlichen ERM-Prozesses werden durch eine strukturierte konzernweite ERM-Strategie und einen zugehörigen Prozess in die relevanten internen Funktionen und Prozesse integriert. Dazu gehören Rollen und Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement des Unternehmens, die Risikoverantwortlichen der Standorte und der Unternehmensfunktionen sowie andere Stakeholder, wobei eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit erfolgt, um eine ganzheitliche Sicht auf Risiken und Chancen zu gewährleisten. Darüber hinaus werden die Risiken den Risikoeignern zugewiesen, die für die Ermittlung und Bewertung der Risiken sowie für die Festlegung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen und Strategien zur Risikominimierung zuständig sind. ERM-Strategie, -Prozess und -Organisation sind im ERM-Verfahren der Lenzing Gruppe deniert, das im gesamten Unternehmen umgesetzt wird und regelmäßig Bestandteil von Schulungen ist.
Die Ergebnisse der Risikobewertung werden zweimal jährlich an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates weitergeleitet. Der Risikobericht fasst die wichtigsten Risiken, Maßnahmen zur Risikominimierung sowie die Gesamtrisiken der Lenzing Gruppe zusammen.
[ESRS 2 SBM-1; GRI 2-6, 201-1]
Die Lenzing Gruppe setzt sich für eine ökologisch verantwortungsvolle Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohsto Holz ein, der in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen angebaut wird. Als Innovationspionier ist Lenzing ein Partner der globalen Textil- und Vliesstohersteller und treibt zahlreiche neue technologische Entwicklungen voran.

a) Betrit TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit der Textilund Vliesstoprodukte für die Konsumenten hängen auch von der Materialzusammensetzung (Fasermischung) und der Verarbeitung auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette ab.
Die Lenzing Gruppe gehört zur Chemieindustrie und bedient den Fasermarkt mit regenerierten Cellulosefasern. Lenzing Fasern werden hauptsächlich für Bekleidung, Heimtextilien, technische Textilien und Hygieneprodukte verwendet. Lenzings Produktportfolio reicht von Faserzellsto als Basisrohmaterial zur Faserherstellung Über innovative Spezialfasern bis hin zu Energie sowie biobasierten Bioranerie- und Co-Produkten. Die wichtigsten Produktgruppen gemäß ESRS sind regenerierte Cellulosefasern und Faserzellsto.
Die eigene Zellsto-Produktion an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) basiert auf einem Bioranerie-Konzept, bei dem der Rohsto Holz vollständig verwertet wird.
Die Lenzing Gruppe vereint umfassende Kompetenz bei Faserzellsto- und Bioranerieverfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung in drei wesentlichen Faserprozesstechnologien:
Aus den vorgenannten Prozessen haben sich weitere Entwicklungen und Technologien ergeben. Weitere Informationen zu wichtigen Produkten (die auch mit den Lenzings Nachhaltigkeitszielen in Zusammenhang stehen) nden Sie im Abschnitt "Net Benet-Ansatz" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen" und auf der Lenzing Website.
In der Abbildung links dargestellt und nachfolgend beschrieben ist die Wertschöpfungskette der Lenzing Gruppe.
Die wichtigsten Rohmaterialien für die Produktion von Lenzing Fasern sind Holz, Prozesschemikalien, Wasser und Energie. Lenzing hat Beschaungsverträge für diese Rohmaterialien. Holz wird größtenteils von Lieferanten mit langfristigen Lieferverträgen sowie von Lenzings eigenen Plantagen bezogen. Chemikalien werden meist regional eingekauft.
Lenzing setzt auf nachhaltige Beschaung. Die Auswahl und Bewertung von Lieferanten basiert auf Standards im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie auf wirtschaftlichen und qualitätsbezogenen Kriterien.
Die identizierten (potenziellen) Auswirkungen, Risiken und Chancen in Lenzings vorgelagerter Wertschöpfungskette berücksichtigen die Forstwirtschaft und die Chemieindustrie.
Die Produktion erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird Faserzellsto hergestellt, und in einem zweiten Schritt werden Fasern auf der Basis von Faserzellsto produziert. Lenzings Faserzellsto wird in drei Bioranerien an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) hergestellt. Lenzing setzt auf modernste und nachhaltige Produktionstechnologien.
Das bedeutet hohe Ressourcenezienz, hohe Rückgewinnungsraten für Chemikalien und, wo möglich, geschlossene Kreisläufe für Prozesschemikalien und Wasser.
Auch Bioenergie, Bioranerie-Produkte und Co-Produkte werden erzeugt. Lenzing kombiniert ihr umfassendes Know-how im Bereich Faserzellsto- und Bioranerie-Technologien mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaserproduktion.
Wie in Abbildung 3 unter "Produktionsschritte" dargestellt, nutzen die Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette die Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoen oder für industrielle Anwendungen.
Lenzing arbeitet eng mit den Partnern der Wertschöpfungskette zusammen, vom Direktkunden bis zum Einzelhandel, in der Textilwie auch in derVliesstondustrie sowie im Bereich industrielle Anwendungen, um Know-how sowohl in der Verarbeitung als auch in der Entwicklung innovativer Anwendungen zu vermitteln.
Die identizierten (potenziellen) Auswirkungen, Risiken und Chancen in Lenzings nachgelagerter Wertschöpfungskette berücksichtigen die Prozesse der Textil- und Vliesstondustrie. Weitere Informationen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" in diesem Kapitel.
Nach der Herstellung werden die fertigen Produkte vertrieben, womit die Nutzungsphase bei den Konsument:innen beginnt.
TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern3 sind, wie der Name schon sagt, kompostierbar und biologisch abbaubar. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit von im Handel erhältlichen Textilien und Vliesstoprodukten hängen jedoch auch von der Materialzusammensetzung (z. B. Fasermischung) des Produkts und der Verarbeitung in der Wertschöpfungskette ab.
Weitere Informationen über Regionen, Stakeholder und Produkte im Zusammenhang mit den Nachhaltigkeitszielen nden Sie in der Zielbeschreibung im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" in diesem Kapitel.
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette, durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpichtungen zu erreichen.
Die Lenzing AG bietet ihren Aktionär:innen ein nachhaltige Investition in einen Weltmarktführer am Wachstumsmarkt für holzbasierte Cellulosefasern. Weitere Informationen für Investoren nden Sie in Lenzings Equity Story auf der Website.
Zudem ist die Natur ein stiller Stakeholder von Lenzing. Lenzing kommt eine besondere Verantwortung zu. Das Unternehmen trägt mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstondustrie weiter anzuheben. Die Natur wird von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Multi-Stakeholder-Initiativen vertreten, mit denen Lenzing zusammenarbeitet.
Nonwoven Technologie. Eine Ausnahme bildet die TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare Faser LENZING™ Lyocell Filament, die die oben genannten Bedingungen mit Ausnahme der biologischen Abbaubarkeit im Meer erfüllt.
3 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™
| Lenzing Gruppe: Verteilung der Wertschöpfung | Tabelle 5 | ||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Wertschaung | EUR 695,1 Mio. | EUR 26,3 Mio. | EUR 527,6 Mio. |
| Ökonomische Wertschöpfunga | |||
| Mitarbeiter:innenb,c | EUR 537,5 Mio. | EUR 464,4 Mio. | EUR 449,5 Mio. |
| Gewinnrücklagen | EUR 138,3 Mio. | EUR –593,0 Mio. | EUR –37,2 Mio. |
| Öentlicher Sektor d |
EUR 114,4 Mio. | EUR 23,0 Mio. | EUR 42,6 Mio. |
| Aktionäre (Dividende)e | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. |
| Fremdkapitalgeberb,f | EUR 181,4 Mio. | EUR 131,9 Mio. | EUR 72,7 Mio. |
| ROCE (Return On Capital Employed)b,g | 3,6 % | –14,2 % | 2,0 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquoteg | 34,7 % | 34,7 % | 37,8 % |
| Umsatzerlöse | EUR 2.663,9 Mio. | EUR 2.521,2 Mio. | EUR 2.565,7 Mio. |
| Umsatz Bereich Faser | EUR 2.033,0 Mio. | EUR 1.841,0 Mio. | EUR 2.093,8 Mio. |
| Umsatz Bereich Zellsto | EUR 0.627,6 Mio. | EUR 0.676,1 Mio. | EUR 0.466,9 Mio. |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen)b | EUR 0.395,4 Mio. | EUR 303,3 Mio. | EUR 241,9 Mio. |
| Gesamtfaserverkaufsmenge (t) | 962.000 | 841.000 | 814.430 |
a) Die Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe errechnet sich aus der Unternehmensleistung abzüglich des Materialaufwands, der sonstigen Aufwendungen und der Abschreibungen. Die Verteilung der Wertschöpfung zeigt, inwieweit diese auf die Stakeholder wie Mitarbeiter:innen, öentliche Hand und Kreditgeber verteilt wird.
b) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses 2022).
c) Personalkosten abzüglich Kommunalsteuern
d) Ertragssteueraufwand zuzüglich Vermögenssteuern und ähnliche Steuern zuzüglich Kommunalsteuern
e) Auf Basis Gewinnverwendungsvorschlag
f) Finanzierungskosten abzüglich Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus nanziellen Schulden
g) Die oben angeführten Finanzkennzahlen sind im Wesentlichen aus dem IFRS-Konzernabschluss der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details sind im Abschnitt "Erläuterungen zu den nanziellen Leistungsindikatoren der Lenzing Gruppe", im Glossar des Geschäftsberichts und im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe enthalten.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Land und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 69 | 73 |
Wir setzen uns mit Leidenschaft dafür ein, nachhaltige Lösungen für den wachsenden Bedarf der Welt zurVerfügung zu stellen. Wir schaen eine positive Wirkung für die Menschen, mit denen wir arbeiten, die Konsument:innen, denen wir dienen, und die Gesellschaft und Umwelt, in der wir tätig sind. Das sichert unseren wirtschaftlichen Erfolg.
Wir verstehen uns als Impulsgeberin und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette daran, positive Veränderungen in Gang zu setzen. Wir setzen uns aktiv für die Verbesserung der ökologischen Performance entlang der Wertschöpfungskette und damit im Endprodukt ein und engagieren uns für das gesellschaftliche Wohl. Positive Auswirkungen und Zusatznutzen für Mensch und Umwelt zu schaen – das ist das klare Ziel unserer Innovations- und Geschäftstätigkeit.
Lenzings denierte Nachhaltigkeitsmission und -vision ist ein Leitfaden, um bei allem, was Lenzing tut, bessere Entscheidungen zu treen – von den kleinen Entscheidungen des Tagesgeschäfts bis hin zu strategischen und langfristigen Entscheidungen.
"Naturally positive", die Nachhaltigkeitsstrategie der Lenzing Gruppe, ist fest in der neuen Strategie "Better Growth" der Lenzing Gruppe verankert, die 2022 entwickelt wurde. Innerhalb der vier strategischen Felder (Nachhaltigkeit, Innovation, Premiumisierung und Exzellenz) deniert diese Strategie jene Nachhaltigkeitsbereiche, in denen Lenzing den größten Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann. Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz Lenzing, jene Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auf welche die Unternehmensaktivitäten die größten Auswirkungen haben, angemessen zu berücksichtigen und zu unterstützen.
Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie" und im Fokuspapier "SDG".

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing baut auf drei strategischen Grundprinzipien auf. Innerhalb dieser Grundprinzipien wurden sieben Kernbereiche identiziert, in denen die Lenzing Gruppe wesentlich zur Schaung positiver Auswirkungen und Vorteile beiträgt.
Komplexe globale Herausforderungen verlangen einen kooperativen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen – unter Einbeziehung vieler Stakeholder-Gruppen. Als einem der führenden Unternehmen in der Herstellung regenerierter Cellulosefasern kommt Lenzing eine besondere Verantwortung zu. Daher trägt das Unternehmen mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstondustrie weiter anzuheben. Grundvoraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Mit ihren Beiträgen zur Entwicklung branchenweiter Methoden, Instrumente und Ansätze fördert Lenzing den Fortschritt in Bezug auf die Nachhaltigkeits-Roadmap der Branche durch die Bewältigung zentraler Herausforderungen. Benchmarking-Instrumente wie ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) und FSLM (Facility Social Labor Module), konkrete Nachhaltigkeitsziele, die Einbindung von Lieferanten und Instrumente zur physischen und digitalen Rückverfolgbarkeit tragen zu diesem Wandel bei.
Im Einklang mit Lenzings Vision hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag." treibt das Unternehmen die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voran, indem die Lenzing Gruppe danach strebt, Abfällen in allen Aspekten ihres Kerngeschäftes ein neues Leben zu schenken und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauösungen zu entwickeln, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Diese Vision basiert auf der Entschlossenheit von Lenzing, mit so wenig neuen Ressourcen wie möglich einen Mehrwert zu schaen und den Einsatz von fossilem Kohlensto im Unternehmen und in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern.
Das Unternehmen vereint den Cellulosefaserzyklus ihrer holzbasierten Produkte (biologischer Zyklus) mit innovativen Technologien, in deren Mittelpunkt geschlossene Produktionskreisläufe und die Rückgewinnung von Rohstoen und Chemikalien (technischer Zyklus) stehen.
Spezielle Zielvorgaben für die Entwicklung von Fasern auf der Basis von Recyclingmaterial und von Kreislaufgeschäftsmodellen mit Partnern in der Wertschöpfungskette tragen zu diesem Grundsatz bei. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette, durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpichtungen zu erreichen. Eine verantwortungsbewusste Beschaungspolitik, der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser, die Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen bilden die Grundlage für die Bemühungen, die Wertschöpfungskette bei Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luft- und Wasseremissionen, Umweltverschmutzung und Klimaschutz sind Eckpfeiler für das verantwortungsvolle Unternehmertum von Lenzing und wirken als Innovationsmotor.
Die größte künftige Herausforderung ist Lenzings Klimaaktionsplan. Derzeit bestehen mehrere Hindernisse für die Umsetzung dieses Aktionsplans. Zu diesen Hindernissen zählen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von netzbasiertem Strom aus erneuerbaren Quellen, die Kosten erneuerbarer Brennstoe (grüner Wassersto, Ammoniak), die nicht mit denen für Strom aus fossilen Energieträgern und fossilen Brennstoen vergleichbar sind, das Fehlen gleicher Wettbewerbsbedingungen für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck sowie die Bereitschaft von Geschäftspartnern, die Kosten und Risiken von Investitionen zu teilen.
Weitere Informationen zu Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie sowie zu ihren strategischen Grundprinzipien und Kernbereichen nden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie".
In der vom Vorstand verabschiedeten Nachhaltigkeits-Policy verpichtet sich Lenzing zurVerbesserung der Nachhaltigkeitsleistung, Ressourcenezienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing ist bestrebt, bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen beste Nachhaltigkeitspraktiken, lebenszyklusorientiertes und langfristiges Denken, transparente und respektvolle Zusammenarbeit sowie Partnerschaften mit ihren Stakeholdern anzuwenden, um die langfristigen Ziele der Gesellschaft zu erreichen. Lenzing identiziert, bewertet und managt kontinuierlich Umweltrisiken, -chancen und -auswirkungen und überwacht, prüft und berichtet regelmäßig über deren jeweiligen Fortschritt. Lenzing bekennt sich zum Übereinkommen von Paris (COP 21) und zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und setzt sich entsprechend in den Bereichen Dekarbonisierung, Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Energie und Biodiversität ein. Darüber hinaus hält sich Lenzing an die internationalen Grundsätze für Menschenrechte und Arbeitsnormen; dies zeigt ihr Engagement für international anerkannte Nachhaltigkeitsstandards und die Einhaltung ethischer Praktiken. Lenzings Ansatz ist es, mit ihren Geschäftspraktiken und Produkten mehr positive Auswirkungen und Nutzen zu schaen, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dies umfasst die drei Bereiche PEOPLE, PLANET und PROFIT, wobei die Bedürfnisse von Gesellschaft, Umwelt und Aktionär:innen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Nachhaltigkeits-Policy ist auf der Lenzing Website einsehbar.
[ESRS 2 GOV-1 22 d, MDR-T 80 g, j; GRI 3-3 e, f]
Die Lenzing Gruppe hat sich Nachhaltigkeitsziele für die wichtigsten Herausforderungen in jedem ihrer strategischen Kernbereiche gesetzt. Um die Transparenz zu erhöhen, werden die entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen und der im Berichtsjahr erzielte Fortschritt im Folgenden erläutert.
Lenzing bewertet kontinuierlich Leistungslücken, Erwartungen der Stakeholder, neue gesetzliche Vorschriften, die Unternehmensstrategie für Werthebel, Ratings sowie wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse und formuliert zudem neue Maßnahmen und Ziele, um Lenzings Nachhaltigkeitsagenda weiter zu verbessern. Die Basis der umweltbezogenen Ziele beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Abteilung Corporate Sustainability arbeitet eng mit verschiedenen anderen relevanten Funktionen im gesamten Unternehmen zusammen, um Lenzings Nachhaltigkeitsziele festzulegen. Diese Ziele werden dann vom Vorstand genehmigt.
Bei Lenzing gibt es einen systematischen angestrebten Governance-Prozess, der das eektive Monitoring und den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele sicherstellt. Für jedes Ziel gibt es einen Sponsor auf Vorstandsebene, der unter Berücksichtigung der Fachkenntnisse und der Verantwortung für bestimmte Bereiche eine:n Zieleigner:in benennt. Dieser wiederum benennt eine:n zuständige:n Zielverantwortliche:n, um eine eektive Umsetzung zu gewährleisten. Der Monitoring-Prozess umfasst vierteljährliche Meetings, an der die Abteilung Corporate Sustainability sowie die Zieleigner:innen und Zielverantwortlichen teilnehmen. Bei diesen Meetings werden die Fortschritte, Herausforderungen und Status aller Nachhaltigkeitsziele und der zugehörigen Maßnahmen besprochen. Die Ergebnisse werden dem ESG Committee des Vorstandes vorgelegt, und erforderlichenfalls werden geeignete Verbesserungsmaßnahmen zur Bewältigung etwaiger Probleme festgelegt. Darüber hinaus werden der Grad und die Fähigkeit der Zielerreichung jährlich unter Berücksichtigung der Marktsituation und des regulatorischen Umfelds bewertet und die Ziele bei Bedarf weiter angepasst.
| Erreicht Verzögert |
|---|
| Neu |
| Umgesetzte |
| Maßnahmen |
| Umsetzung bis |
SDG | ||
|---|---|---|---|
| Nachhaltige Innovationen (unternehmensspezisch) |
|||
| Luftemissionen | Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a |
2023 Erreicht |
12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) |
2023 Erreicht |
|
| Status in 2024 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU Umweltzeichen zertiziert. Nach mehr als einem Jahr Betriebszeit hat die installierte CAP zu einer entsprechenden Verringerung der Schwefelemissionen beigetragen. Somit wurde das Ziel "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreicht. |
||
| Textilrecycling | Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z.B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
9, 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent aus Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
|
| Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
| Status in 2024 | Lenzing hat seine Bemühungen fortgesetzt, die Technologie zur Wiederverwendung von baumwollreichen Textilabfällen in der Textilfaserproduktion zu verbessern. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich auf die Verarbeitung der zunehmenden Mengen an Textilabfällen aus Haushalten vorzubereiten, die aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnungen zur Sammlung und Behandlung gemäß der Abfallhierarchie |
||
|---|---|---|---|
| erforderlich sind. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld, der Preisdruck in der textilen Wertschöpfungskette, die mangelnde Nachfrage auf dem Markt und die beträchtlichen Investitionen, die für den Aufbau eines Textil-Recyclingnetzes erforderlich sind, haben jedoch zu einer Änderung der Zielsetzung und zu einer Neuformulierung des ursprünglichen Ziels "Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025" in " Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030" geführt, und zwar mit einem verlängerten Zeitrahmen. Auch das Zieljahr wurde um fünf Jahre verlängert, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen. Zusammen mit dieser Änderung des Ziels wurden auch die Maßnahmen zur Verfolgung des Fortschritts aktualisiert, und zwar von "Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien" zu "Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030" und von "Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRA™ Technologie für Textilien hergestellt wurden" zu "Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030" mit erweitertem Zeitrahmen. Trotz dieser Herausforderungen bietet Lenzing durchgehend LENZING™ x REFIBRA™ Fasern mit 20 Prozent Recyclinganteil im kommerziellen Maßstab an. Die Zusammenarbeit mit Södra für Textilrecycling wurde auch in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt. |
|||
| Kreislaufwirtschaft | Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 15 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
9, 12, 17 |
| Status in 2024 | Lenzing leistet Pionierarbeit bei innovativen, auf Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Geschäftsmodellen, die alle Aspekte vom chemischen Textilrecycling, wie die Zusammenarbeit mit Södra, bis hin zur Integration verschiedener Recyclingtechnologien umfassen. Im Jahr 2024 kombinierten Recyc Leather und Lenzing beispielsweise recycelte Lederfasern mit TENCEL™ Lyocellfasern, um ein Material der nächsten Generation für Schuhe zu entwickeln, das von der dänischen Modemarke GANNI verwendet wird. Ein weiteres Beispiel: Lenzing und ein innovatives Netzwerk von Partnern haben ein Konzept für das Recycling von Geotextilien aus Lenzing Fasern für Vliesstoe entwickelt. Nachdem die Geotextilien erfolgreich ein Gletscherfeld vor dem Abschmelzen im Sommer geschützt hatten, wurden sie nicht entsorgt, sondern gesammelt und zu einem modischen "Glacier Jacket"-Kleidungsstück recycelt. Darüber hinaus wird die Wiederverwendung und die Minimierung von Rückständen aus verschiedenen Recyclingmethoden untersucht. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen des Marktes in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft, wie z. B. die mangelnde Nachfrage auf dem Markt, wurde die Zahl der wichtigsten Partner in der Lieferkette von 25 auf 15 reduziert. |
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| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2026 |
2026 Auf Kurs |
6, 12 |
| Status in 2024 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt und Lenzing arbeitet aktiv an der Überarbeitung der MMCF-Version 3 mit. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Zusätzlich zu den Zielen "Abwasser" und "Luftemissionen" haben alle Lenzing Viscosestandorte ihre erste Bewertung der Supplier to Zero Platform abgeschlossen und die Gesamtbewertung für das angestrebte Niveau "aspirational" erfolgreich erreicht. |
||
| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028b |
2028 Auf Kurs |
6, 12 |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
|
| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
||
| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktionc |
2025 Auf Kurs |
||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2026 Auf Kurs |
||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
||
| Status in 2024 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Die Lyocell-Standorte haben die Abwassertests durchgeführt und die MMCF-Bewertung auf der Supplier to Zero-Plattform im Jahr 2024 abgeschlossen. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich keine ZDHC-zertizierten Labore gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht durchgeführt werden. Die übrigen Standorte haben die Berichterstattung auf dem ZDHC-Gateway, die Bewertung auf der ZDHC Lieferantenplattform abgeschlossen und haben den Status "aspirational" erreicht. Das Ziel des Standorts Grimsby (UK), den "foundational" Status zu erreichen, wurde durch Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen vom Zieljahr 2025 auf 2026 verschoben. Der Standort hat jedoch bereits erhebliche Fortschritte gemacht und wird Anfang 2025 eine moderne Kläranlage in Betrieb nehmen können. |
||
| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser | |||
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstobedarf CSB)) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024 (Ausgangsbasis 2014)a,b |
2024 Verzögert |
6, 12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert eine neue Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Grimsby (Großbritannien) |
2024 Maßnahmen durchgeführt |
||
|---|---|---|---|
| Status in 2024 | Die Aufrüstung der Kläranlage in Purwakarta (Indonesien) erfolgte 2023, und die vollständige Inbetriebnahme wurde Anfang 2024 durchgeführt. Das Kläranlagenprojekt in Grimsby (UK) verläuft weiterhin nach Plan, und die Inbetriebnahme der Anlage hat begonnen. Sie wird Anfang 2025 in Betrieb gehen und damit den Weg für die Erfüllung des ZDHC-Ziels ebnen. Das COD-Reduzierungsziel konnte jedoch nicht im Jahr 2024 erreicht werden, da dafür ein ganzjähriger Betrieb der Kläranlage in Grimsby (UK) vorausgesetzt ist. |
||
| Nachhaltige Rohstobeschaung und Biodiversität | |||
| Naturschutzprojekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem 2024 Social-Impact-Projekt bis 2024 Erreicht |
1, 15 | |
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Erreicht |
|
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Erreicht |
||
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Erreicht |
||
| Status in 2024 | Im Jahr 2023 wurde das Projekt auf weitere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Erweiterung wurde von der Austrian Development Agency (ADA) und Lenzing nanziert, und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Alle weiteren Maßnahmen liegen im Ermessen des Projekteigners (ICEP); Lenzing hat alle geplanten Maßnahmen abgeschlossen und erfüllt. |
||
| Naturschutzäche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 20.000 ha bis 2030 |
2030 Erreicht |
15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzäche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 20.000 ha |
2030 Erreicht |
|
| Status in 2024 | Lenzing hat das ursprüngliche Ziel von 15.000 ha im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzäche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 20.000 ha im Jahr 2024 erhöht. Im Jahr 2024 wurde das Ziel und die Maßnahme auf 20.000 ha erhöht. |
||
| Naturschutzprojekte | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
15 |
| Status in 2024 | Lenzing unterstützte 2024 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, zum Beispiel ein Projekt in Österreich zur Wiederherstellung und zum Schutz von Mooren und Torfgebieten sowie Projekte zur Erhaltung der Wälder durch soziale Auswirkungen in der DR Kongo, Burundi und Tansania. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte nden Sie im Kapitel "E4 Biodiversität und Ökosysteme". |
||
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung bis 2025. |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
||
| Status in 2024 | Mehr als 800 der Lieferanten von Lenzing werden von EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbindung von Lieferanten ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die Einkäufer bestrebt sind, einen möglichst großen Teil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubinden. Rund 60 Prozent der globalen Beschaungsausgaben, einschließlich Holz und Zellsto, wurden von diesen Bewertungen erfasst. Die mit den wichtigsten Chemielieferanten unterzeichneten Lieferverträge enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
||
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
Kontinuierlich Auf Kurs |
12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten, und 2023 die erste externe Verizierung durch |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
||
| Status in 2024 | Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4.0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3.0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll. |
| Dekarbonisierung | |||
|---|---|---|---|
| Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
2030 Auf Kurs |
7, 13 |
| Langfristiges Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen wissenschaftlich fundiertes (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g Netto-Null-Ziel |
2050 Auf Kurs |
7, 13 | |
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100 Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
|
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Maßnahmen durchgeführt |
||
| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
||
| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellsto-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
||
| Die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten |
2030 Auf Kurs |
||
| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3 Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2- Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
||
| Lenzing engagiert sich mit 80 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein genehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstobranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z. B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZINGTM ECOVEROTM und VEOCELTM. |
2030 Auf Kurs |
||
| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2-Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
||
| Status in 2024 | Sechs Produktionsstätten beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom. In Nanjing (China) wurden Gasleitungen angeschlossen und gebaut. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es nden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaung umweltfreundlicher Chemikalien zur Verfügung (z. B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) war aufgrund der Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum ging, durchgängig 100 Prozent Biomasse-Energie zu erhalten, jedoch hat der Standort für einige Monate im Jahr 100Prozent Biomasse Energie erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen auszuarbeiten. Die Diskussion und Verhandlung über die Sicherstellung der biogenen Energie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, ist noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Verbraucher:innen angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage der Nachhaltigkeit zugunsten einer kostengünstigen Beschaung den Vorrang gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Es wurden Kundengespräche geführt, um Faserprodukte mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu positionieren, die zur Reduzierung der Scope 3 Emissionen der Kunden beitragen. Entsprechend dieser Herausforderungen wurde die Maßnahme von "Lenzing erreicht Scope 1- und 2- Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie" zu "die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten" umformuliert, und das Zieljahr wurde von 2023 auf 2030 verlängert. Die Zielvorgabe für das Engagement der Kunden wurde von 50 Prozent auf 80 Prozent der "Kunden mit genehmigten SBT und Engagement" erhöht. |
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| Vorheriges kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Reduzierung der THG-emissionen nach Scope 1, 2 und 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
2030 Auf Kurs |
7, 13 |
| Verbundenes Vergütungsziel Lenzing reduziert 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017) b,e |
2024 Erreicht |
||
| Verbundenes Unternehmensziel |
Lenzing reduziert 50 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017) e |
2027 Auf Kurs |
|
| Das vorherige kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel ist nach wie vor relevant für die Vergütungs- und Unternehmensziele mit derselben Ausgangsbasis von 2017. Die Verwirklichung und Erreichung der Maßnahmen der aktualisierten kurzfristigen und langfristigen wissenschaftlich fundierten Ziele wird daher zur Erreichung dieser verbundenen Ziele führen. |
|||
| Menschen fördern und ermächtigen |
|||
| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellsto) bis 2024d |
Kontinuierlich Auf Kurs |
8, 12 |
| Maßnahme(n) Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen 2025 Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2025 Auf Kurs |
|---|
| ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ |
| Status in 2024 | Die FSLM-Verizierung (Eigenbewertung und Vor-Ort-Audit) wurde 2024 erfolgreich an den Standorten Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien), Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) abgeschlossen. Aufgrund der Unverfügbarkeit von SLCP-verizierten Auditoren, konnten die Standorte Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahr 2024 nur die Eigenbewertung, nicht aber den gesamten Verizierungsprozess abschließen. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll. |
||
|---|---|---|---|
| Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Schaung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Kontinuierlich Auf Kurs Wohlbendens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
3, 5, 10 | |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5ab | 2025 Auf Kurs |
||
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage |
2026 Auf Kurs |
||
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 Erreicht |
||
| Status in 2024 | Die Global Equity, Diversity and Inclusion (EDI) Policy wurde mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter in mehreren Sprachen neu aufgelegt. Eine dritte Mitarbeiter-Ressourcengruppe (ERG), PrideAlliance@Lenzing, wurde gegründet, um die Gleichstellung und Einbeziehung der LGBTQ+-Gemeinschaft in Lenzing weiter zu verbessern, während die beiden anderen ERGs, Women@Lenzing und Multiculture@Lenzing, weitergeführt werden. |
||
| Einbeziehung der Gemeinden |
Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus |
Kontinuierlich Auf Kurs |
1, 3, 11 |
| Status in 2024 | Im Berichtsjahr wurde eine Umfrage zu "Community Engagement" an alle Standorte gesendet, um Informationen zu diesem Thema zu sammeln und mögliche gemeinsame Aktionen für 2025 besser zu planen. Im Jahr 2024 unterstützte Lenzing erneut zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinschaften in der Nähe ihrer Standorte. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Community Engagement". |
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel bis 2030.
f) Scope 3 Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstos Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellsto), der Produktion von Brennstoen, dem Transport von eingekauften Rohstoen und Brennstoen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde 2023 aktualisiert und Anfang 2024 von der SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlen-stospeicherung bestehen.
| Erreichte Ziele | SDG | ||
|---|---|---|---|
| Ziel 10 | Verbesserung der Transparenz durch die Umsetzung des Higg Facilities Environmental Module (FEM 3.0) an allen Standorten bis 2019 |
Erreicht | 12, 17 |
| Ziel 12 | Erreichen der digitalen Rückverfolgbarkeit von Fasern durch 500 Wertschöpfungskettenpartner mit Blockchain-Technologie bis 2021 |
Erreicht | 9, 12, 17 |
| Ziel 13 | Erhöhung der physischen Rückverfolgbarkeit von TENCELTM x REFIBRATM und LENZINGTM, ECOVEROTM auf 100 Prozent der Lenzing Spezialfasern für Textilien bis 2021 |
Erreicht | 12 |
Ziele, die vor dem Berichtsjahr erreicht wurden
Die Welt ist heute stärker vernetzt als je zuvor. Die Verbesserung des Zugangs zu Technologie und Wissen ist ein wichtiges Instrument, um Ideen zu teilen und Innovationen zu fördern. Die komplexen globalen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, erfordern einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen.
Einen Dialog zu führen bedeutet, die Stakeholder zu respektieren, die Expertise und das Wissen von Lenzing einzubringen und die Gelegenheit zu nutzen, von den Perspektiven der Partner zu lernen. Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen ist Transparenz. Am Anfang eines jeden Dialogs steht die Bereitstellung transparenter Informationen, die den Stakeholdern ermöglichen, sich eine fundierte Meinung zu bilden, Risiken zu bewerten und Missverständnisse durch den Aufbau von Vertrauen abzuwenden. Durch gegenseitigen Respekt und Aufgeschlossenheit geprägte Beziehungen zu den Stakeholdern tragen ferner dazu bei, bestehende Spannungen abzubauen und potenzielle Konikte zu vermeiden. Der fortlaufende Dialog kann in einer Vielzahl von Formaten stattnden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Meetings, Arbeitsgruppen, Beantwortung von Anfragen/Umfragen, Konferenzen usw.
Die wichtigsten am Beteiligungsprozess beteiligten Akteure sind in Abbildung 05 dargestellt. Weitere Informationen zu unseren wichtigsten Stakeholdern nden Sie im Fokuspapier "Stakeholder-Engagement".

An der Kontaktaufnahme zu den jeweiligen Stakeholdern sind verschiedene Unternehmensfunktionen beteiligt. Neben der Abteilung Corporate Sustainability spielen der Vorstand und die Manager:innen der verschiedenen Funktionen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des proaktiven Ansatzes der Gruppe für einen kontinuierlichen Stakeholder-Dialog.
Die wichtigsten Stakeholder der Lenzing Gruppe sind die Personen und Unternehmen, die potenziell von der Geschäftstätigkeit, dem Geschäftsgebaren und den strategischen Zielen der Lenzing Gruppe betroen sind oder die Lenzing bei der Erreichung dieser Ziele unterstützen könnten. Lenzing betrachtet sie als strategische Partner, die ein erhebliches Interesse an und großen Einuss auf die Bereiche haben, die Lenzing besonders am Herzen liegen. Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind Lenzings Mitarbeiter:innen. Ihre Leistungen, Transparenz und Zusammenarbeit sind ein klares Zeugnis für die glaubwürdige Nachhaltigkeitsleistung der Lenzing Gruppe. Die Hauptthemen im Jahr 2024 waren:
Weitere Informationen zum Stakeholder-Dialog im Jahr 2024 nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in den jeweiligen thematischen Standards. Informationen darüber, wie die Ergebnisse des Stakeholder-Dialogs in die Strategie und das Geschäftsmodell einießen, nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" in diesem Kapitel.
| Stakeholder | interessiert in |
|---|---|
| Investoren | Resilienz, Chancen, Risiken |
| Hochschulen, Medien | negative (und positive) Umweltauswirkungen, bewährte Praktiken |
| NGOs/NPOs/Multistakeholder-Initiativen/Wirtschaftsverbände | negative (und positive) Umweltauswirkungen, bewährte Verfahren, Fachwissen, Kenntnisse |
| Lieferanten | stabiles Geschäft, kein Risiko eines Reputationsverlustes bei der Zusammenarbeit mit uns |
| direkte Kunden (z. B. Spinner), indirekte Kunden (Marken, Einzelhändler) |
Erreichen ihrer Ziele/Verpichtungen; ihre Scope 3 Emissionen, Zertizierungen, Audits, Lebenszyklusanalysen und Produktfußabdruck, Rückverfolgbarkeit |
| Arbeitskräfte des Unternehmens | sichere Arbeitsplätze, Gesundheit und Sicherheit, Ausbildung und Kompetenzentwicklung |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz, Diversität, Kinder- und Zwangsarbeit, angemessener Wohnraum, Wasser und sanitäre Einrichtungen, Privatsphäre |
| Lokale Gemeinschaften | Lärm und Geruch |
| Endverbraucher | Produktsicherheit |
Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden teilweise über die Ansichten und Interessen der betroenen Stakeholder in Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Auswirkungen informiert. Die Ansichten der eigenen Arbeitskräfte werden durch den Betriebsrat sowie durch die Lenzing Arbeitsklimaumfrage kommuniziert. Die Meinungen von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen werden indirekt über Lenzings Kunden eingeholt und von Lenzings Vertriebsteams weitergegeben. Die Ansichten und Interessen der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette werden der Konzernleitung nicht aktiv mitgeteilt.
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema "Personal" als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Sie wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema betrachtet.
Das Arbeitsrecht unterliegt den national geltenden Gesetzen. Dank des anerkannten internen globalen Bewertungssystems, der Tarifverträge, der gewerkschaftlichen Aktivitäten und der staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte erhalten die Mitarbeiter:innen an allen Standorten der Lenzing Gruppe faire Löhne. Interne Arbeitspraktiken der Lenzing Gruppe werden im Rahmen der jährlichen Bewertung durch EcoVadis evaluiert.
Die Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe zeichnet sich durch langfristige Partnerschaften, eine enge Zusammenarbeit, gegenseitigen Respekt sowie einen stetigen Austausch in oener und transparenter Atmosphäre aus. Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und Arbeitnehmervertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der nanziellen Situation und der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z. B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, Townhall-Meetings, ERGs sowie interne E-Mails und interne Nachrichten.
Um sich auf die aktuell schwierigen Zeiten und das volatile Marktumfeld vorzubereiten, hat Lenzing einen strategischen Ansatz entwickelt. Dieser sogenannte "People Plan" wurde 2024 eingeführt und zum ersten Mal umgesetzt. Er beinhaltet die vier Kernbereiche: organisatorische Performance, Diversität und Kultur, Führungskräfteentwicklung und Talentmanagement.
Organisatorische Performance: Die Organisation deniert und verfolgt organisatorische, nanzielle und individuelle Leistungskennzahlen. Die präzise Nachverfolgung wird durch ein strenges Monitoring sowie leistungsstarke Reporting-Tools und -Verfahren sichergestellt. Zusätzlich überwacht die Organisation konsequent Personalkosten und leistungsabhängige variable Vergütungselemente.
Diversität und Kultur: Das Unternehmen arbeitet weiterhin an der Schaung eines anregenden, inklusiven und leistungsorientieren Arbeitsumfelds. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit in allen Regionen, unterstützt durch Umfragen zum Arbeitsklima sowie Aktionspläne, um auf Verbesserungsbereiche einzugehen. Abgerundet wird dies durch weltweite Initiativen im Bereich Chancengleichheit, Diversität und Inklusion.
Führungskräfteentwicklung: Die Organisation zielt auf die Förderung von Verantwortlichkeit, inklusives Verhalten und funktionalem Know-how ab. Die Talententwicklung von Führungskräften ist ein Hauptschwerpunkt und wird durch Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte sowie individuelle und standardisierte Entwicklungsbeurteilungen unterstützt.
Talentmanagement: Die Organisation fördert durch ausgereifte Talentmanagementprozesse und -systeme die Transparenz bei der Ermittlung und Beurteilung von Talenten. Sie unterstützt den Wechsel zwischen Funktionen und Geschäftsbereichen, baut die interne Nachfolgepipeline auf und erweitert diese und führt Personalversammlungen durch. Das Leistungsmanagement spielt eine entscheidende Rolle für kontinuierliche Entwicklung und Verbesserungen.
[ESRS S2 ESRS 2 SBM-2]
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und spricht sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen aus. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einussbereich im Einklang mit derAllgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact (UNGC), den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt.
Die Textilindustrie steht weiterhin vor anhaltenden und systemischen Herausforderungen in Bezug auf Menschen- und Arbeitsrechte. Die Arbeitsbedingungen in der Produktion sind für die Arbeiter:innen häug unangemessen, insbesondere in Fabriken in Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Diese Herausforderungen können erhebliche Auswirkungen auf das Wohl und die Rechte der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette haben. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass ihre Interessen, Meinungen und Bedürfnisse in der Unternehmensstrategie und im Geschäftsmodell berücksichtigt werden.
In Bezug auf die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette stützt sich Lenzing hauptsächlich auf verfügbare Informationen Dritter, z. B. Nichtregierungsorganisationen (NGOs), gemeinnützige Organisationen (NPOs), Gewerkschaften, Risikodatenbanken und Regierungen, sowie auf ihre interne Fachkompetenz, um Auswirkungen zu erkennen und zu bewerten. Lenzing hat unmittelbare Auswirkungen auf die Rechte von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette in ihrem Einussbereich. Lenzings Einussbereich beschränkt sich hauptsächlich auf ihre Lieferanten und zum Teil auf ihre nachgelagerten Geschäftspartner in Bezug auf den Vertrieb, den Transport und die Lagerung der Lenzing Produkte. Lenzings Einuss beschränkt sich darauf, die Arbeitsbedingungen durch Audits zu überprüfen und sich auf Ratings und Standards zu stützen, z. B. das EcoVadis-Rating.
[ESRS S4 ESRS 2 SBM-2]
Durch Mitgliedschaft in internationalen Verbänden, Teilnahme an Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessengruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen, interagiert Lenzing durch ihre kundenorientierte Organisation kontinuierlich direkt mit ihren Kunden und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen.
Verbraucher:innen treen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion in der gesamten Wertschöpfungskette.
Dieser Trend wird von staatlichen Stellen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Wirtschafts-/Verbraucherverbänden durch Vorschriften und vorgeschriebene und/oder freiwillige Zertizierungssysteme unterstützt.
Lenzing verfügt über ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio und ist in mehreren Marktsegmenten tätig. Ihre Produkte können eine ergänzende Komponente bei industriellen Anwendungen (z. B. Filtersysteme, Isoliermaterial und Lebensmittelverpackungen) und eine (Schlüssel-)Komponente bei Konsumgütern (z. B. Textilien, Tücher und Hygieneprodukte) sein. Dementsprechend komplex sind die funktionalen und regulatorischen Anforderungen, die einen holistischen Ansatz erfordern.
Dieser ganzheitliche Ansatz basiert auf Lenzings "Better Growth"- Strategie, die sich auf Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung konzentriert. Konkret geht Lenzing auf die Erwartungen von Konsument:innen, Behörden und Verbänden ganzheitlich ein, indem sie öentlich (z. B. durch Policies, Whitepaper, Lenzings Globalem Verhaltenskodex und Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten) über ihre Bemühungen berichtet, um ihr Angebot kontinuierlich zu verbessern, proaktiv die aktuellen und künftigen Anforderungen zu erfüllen und für angemessene Transparenz in Bezug auf ihre Aktivitäten zu sorgen.
[ESRS 2 SBM-3; GRI 3-2]
| Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Auswirkun gen/ Risiken/ Chancen |
tatsächlich/ potenziell |
eigene Tätigkeiten (OO)/ Wertschöpfungskette: vor-/nachgelagert |
Zeitrahmen: kurz-, mittel-, langfristig |
Kurzbeschreibung | Langbeschreibung | Zusammenhängende Policies eigene Tätigkeiten (VC, wenn auf Wertschöpfungs kette bezogen) |
Zusammenhängende Ziele eigene Tätigkeiten (VC, wenn auf Wertschöp fungskette bezogen) |
|
| E1 Klimawandel | ||||||||
| Anpassungen an den Klimawandel | ||||||||
| Risiko | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung |
Klimamodelle zeigen, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimagefahren führen werden. Der Betrieb und die Lieferkette von Lenzing könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit und anderen physikalischen Gefahren unterschiedlichen Ausmaßes betroen sein. Alle identizierten Risiken werden von Lenzing durch eine umfassende Diversizierung der Lieferanten und ein ganzheitliches Bestands- und Ressourcenmanagement gehandhabt. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Umwelt Policy und Standard |
Kein Ziel VC: Einbeziehung von Lieferanten |
||
| Risiko | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Risiko der Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur |
Da Holz einer der wichtigsten Rohstoe für Lenzing ist, kann das Risiko der Nichtverfügbarkeit von Holz aufgrund von Waldschäden (Krankheiten, Schädlinge usw.) als direkte Folge höherer Durchschnittstemperaturen das Kerngeschäft beeinträchtigen. |
VC: Nachhaltigkeits-Policy | VC: Naturschutzprojekte | ||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen |
Da sich die Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial haben werden. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaung, eziente Ressourcennutzung und Partnerschaften mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern beizutragen. |
Umwelt Policy und Standard Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| Klimaschutz | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken |
Kohlenstospeicher wie Wälder nehmen mehr Kohlendioxid auf, als sie abgeben, und tragen so zur Eindämmung des Klimawandels bei. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und damit die Erhaltung gesunder Kohlenstospeicher ist wichtig. Lenzing trägt dazu bei, indem es Holz und Zellsto aus zertizierten oder kontrollierten Quellen bezieht, die sich positiv auf die Kohlenstospeicher auswirken. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (auch VC) Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission . |
Die Versorgung der Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit Faser mit geringer CO2-Emission trägt direkt zur Reduzierung ihrer Scope 3 Emissionen und zur Erreichung ihrer Klimaziele bei. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (auch VC) |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien |
Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf grüne Steuern und Kohlenstobepreisung, stellt ein relevantes Risiko für Lenzing dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstontensive Prozesse durchführt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt (Verbesserung der Energieezienz, regulierte Emissionszertikate), und strengere Vorschriften, die die Kosten für Treibhausgasemissionen erhöhen könnten, sind in Vorbereitung. Lenzing führt strenge Energieezienzmaßnahmen ein, um ihr potenzielles Risiko einer grünen Besteuerung zu verringern. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird. |
Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse |
Holz ist die wichtigste natürliche Ressource für die Lenzing Gruppe, da es für die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern benötigt wird. Trotz der nachhaltigen Beschaungspolitik von Lenzing und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels und, des zunehmenden Wettbewerbs um Biomasse und Landnutzung steigen. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden |
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken aus dem operativen Geschäft zu nehmen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieezienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird ihre Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen (Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele erheblich reduzieren. Darüber hinaus strebt Lenzing an, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. |
Nachhaltigkeits-Policy Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | langfristig | Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen |
Durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen oder inezienter Energieumwandlungstechnologien erzeugt Lenzing Treibhausgasemissionen, die zum globalen Klimawandel beitragen. |
Umwelt Policy und Standard | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | langfristig | Positive Auswirkungen auf die Förderung der Energiewende durch ein Kreislaufwirtschaftsmodell und Innovation |
Förderung des Übergangs zu einer fossilfreien Produktion durch ein zirkuläres Geschäftsmodell und Innovation. Dies führt zu niedrigeren Treibhausgasemissionen in der Zukunft, was sich positiv auf die Gesamtemissionen von Lenzing auswirkt. |
Nachhaltigkeits-Policy | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | Wertschöpfungskette | kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen |
Die Bewertung von Lieferanten und deren Engagement, um die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu erhöhen, kann zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette führen. |
Nachhaltigkeits-Policy (VC) Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (VC) |
VC: Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel VC: Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird |
Der Ruf von Lenzing könnte Schaden nehmen, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden. Lenzing verfügt über energieintensive Prozesse, die zu Treibhausgasemissionen führen, und sieht sich einem zunehmenden Druck durch Kunden und EU-Richtlinien ausgesetzt, ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern, was ein Risiko für Lenzing darstellt, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. |
Policy für Bioenergie Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel FEM |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko steigender Rohstokosten (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) aufgrund von Energiepreisen |
Die Rohstopreise (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) könnten aufgrund der Verfügbarkeit von Energie und der Preisvolatilität infolge des Klimawandels steigen. Zum Beispiel ein Anstieg des Holzpreises aufgrund der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen, Nullabholzungstendenzen und/oder häuger auftretende Schädlinge und Krankheiten (z. B. Schädlingsbefall) aufgrund veränderter Wettermuster als Folge des Klimawandels. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko der Neueinstufung von Biomasse als nicht erneuerbar in der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II/III) |
Mit der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II /III) könnte Biomasse neu eingestuft werden und nicht mehr als erneuerbar gelten. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen |
Unvorhergesehene Energieengpässe könnten die Geschäftstätigkeit von Lenzing beeinträchtigen, was ein nanzielles Risiko darstellen kann. |
Nachhaltigkeits-Policy Umwelt Policy und Standard |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Möglichkeit, die Energiekosten durch die Umsetzung von Konzepten, die auf erneuerbaren Energien basieren, langfristig zu senken. |
Lenzing sieht eine Chance, sich durch die proaktive Bewältigung ökologischer Herausforderungen günstig zu positionieren. Darüber hinaus können die Energiekosten durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und neuer Technologien langfristig gesenkt werden, was zu einem Marktvorteil führen kann, wenn die Umstellung rasch erfolgt. |
Policy für Bioenergie | Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel |
| E2 Umweltverschmutzung | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Luftverschmutzung | |||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt |
Lenzing trägt zur Luftverschmutzung bei und könnte die Gesundheit und die Umwelt negativ beeinussen. Um Umweltverschmutzung zu vermeiden, überwacht und kontrolliert Lenzing aktiv die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeiten. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste |
Lenzing kann die Betriebsgenehmigung (LTO) aufgrund von Änderungen der Vorschriften verlieren, z. B. wenn die strengeren Emissionswerte der EU BAT nicht eingehalten werden. Dies könnte zum Verlust des EU-Umweltzeichens und zur Nichterfüllung der Kundenanforderungen führen. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
|
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führungsrolle bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Group Environmental Policy and Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Luftemissionen ZDHC Viscose FEM |
|
| Wasserverschmutzung | |||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung |
Textilproduktion ist geschätzt für etwa 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung durch Färben- und Veredeln von Produkten verantwortlich.b |
VC: Policy für Wasser | VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt |
Lenzing leitet in der eigenen Produktion Wasser ab und kann daher potenziell Gewässer beeinträchtigen. Im Falle einer unwahrscheinlichen Leckage wären die Folgen für die Ökosysteme fatal. Lenzing verpichtet sich, direkte und indirekte Wechselwirkungen mit Wasserressourcen umfassend zu überwachen, kontrollieren und melden. |
Policy für Wasser Umwelt Policy und Standard Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
| Chance | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führung bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen durch emissionsarme Produkte. Zum Beispiel spinngefärbte Lenzing Fasern. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement Nachhaltigkeits-Policy |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
|
| Besorgniserregende/besonders | besorgniserregende | Stoe | |||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs |
Mögliche schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen. Besorgniserregende Stoe werden in Lenzings eigener Produktion und in der Industrie weiterhin verwendet. Die Fasern von Lenzing werden durch Zertizierungen und Testverfahren auf Rückstände kontrolliert. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Chemical Management Group Standard VC: Keine Policy |
ZDHC Lyocell ZDHC Viscose FEM VC: Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance durch Entwicklung und Umsetzung von Industrie-Benchmarks |
Erfüllung der Erwartungen der Stakeholder, indem darüber hinausgegangen wird. Entwicklung von Industrie-Benchmarks und Beitrag zu Multi-Stakeholder-Initiativen wie Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) sowie Einnahme einer Führungsrolle bei der Zellsto- und Faserproduktion mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen. |
Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement |
ZDHC Lyocell ZDHC Viscose FEM |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können |
Mikroplastik sind Kunststopartikel, die kleiner als 5 mm sind und durch Abrieb, z. B. beim Waschen, aus Kunststofasern freigesetzt werden können. Auf das Waschen entfallen 35 % a des primären Mikroplastiks, das in die Umwelt gelangt . Die Besorgnis über die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Mikroplastik wächst. Die Fasern von Lenzing setzen kein Mikroplastik frei und können eine Alternative zu Kunststofasern darstellen. |
Keine Policy VC: Keine Policy |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Negative Auswirkungen auf Wasserressourcen aufgrund von Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette |
Sowohl die Zellsto- und Faserproduktion als auch die Textilherstellung können wasserintensiv sein. Die Wasserentnahme von Lenzing und Partnern in der nachgelagerten Wertschöpfungskette kann zur zunehmenden Wasserknappheit beitragen. |
Policy für Wasser (auch VC) | FEM VC: Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittel- bis langfristig |
Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette beim Erreichen ihrer Ziele durch Produkte mit besserem Wasserfußabdruck |
Die Faserprodukte von Lenzing werden mit einem geringeren Wasserfußabdruck als herkömmliche regenerierte Cellulosefasern hergestellt. Dies kann den Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Wasserschutzziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, den Wasserverbrauch in der gesamten Lieferkette zu reduzieren. |
Policy für Wasser | FEM | |
| Risiko | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätverlusts |
Zwei Risiken zählen für Lenzing zu allen Unterthemen der wesentlichen biologischen Vielfalt: Holzknappheit und hohe Holzpreise. Holzknappheit aufgrund nicht resilienter Wälder kann zu Geschäftseinbußen führen, da Holz möglicherweise nicht oder nur zu einem hohen Preis verfügbar ist. Da biodiverse Ökosysteme widerstandsfähiger gegen äußere Einüsse sind, stellt der Verlust der Biodiversität ein großes Risiko für Lenzing dar. |
VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Naturschutzprojekte | |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Negative Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität |
Lenzing und seine Wertschöpfungskette tragen mit ihren Treibhausgasemissionen zum Klimawandel und damit auch zum Verlust der Biodiversität bei. Lenzing hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Biodiversität (teils auch VC) |
Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten |
Nachhaltig bewirtschaftete Wälder können zu mehr Biodiversität beitragen. Lenzing bezieht ausschließlich Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen. Außerhalb ihrer Wertschöpfungskette beteiligt sich Lenzing auch an Auorstungsprojekten, um von Abholzung bedrohte Gebiete zu schützen. |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Naturschutzäche Brasilien Naturschutzprojekt Albanien VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
potenziell | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosysteme durch Lieferanten, die möglicherweise Landnutzungsänderungen durchführen |
Lieferanten könnten möglicherweise Landnutzungsänderungen vornehmen (z. B. Umwandlung von natürlichem Grünland in Plantagen oder von natürlichem Wald in Plantagen), die Ökosysteme potenziell zerstören können. |
VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Chance durch positive Positionierung mit Best Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen |
Positive Positionierung mit Best Practice bei der Holzbeschaung: Lenzing bezieht nur Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen. Außerhalb ihrer Wertschöpfungskette beteiligt sich Lenzing auch an Auorstungsprojekten zum Schutz von Gebieten, die von |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Abholzung bedroht sind. | |||||||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Einführung invasiver nichtheimischer Arten beim Holztransport |
Die Einführung invasiver nichtheimischer Arten, ob zufällig oder beabsichtigt, kann erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Dies kann direkt geschehen, wenn die invasive Art mit einheimischen Arten um Ressourcen konkurriert, oder indirekt, wenn die invasive Art neue Krankheitserreger überträgt. Lenzing verwendet in ihren brasilianischen Plantagen keine invasiven nichtheimische Arten, da diese Plantagen FSC®-zertiziert (FSC-C175509) sind, und bezieht kein Holz von Plantagen, die dies tun. Es gibt strenge internationale Vorsichtsmaßnahmen für den Transport von Panzenmaterial, das potenziell invasive Arten tragen könnte, um solche Einschleppungen zu verhindern. |
Policy für Biodiversität (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
mittel- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung |
Generell prüft Lenzing, ob Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind, durch das Unternehmen negativ beeinusst werden, z. B. durch die Auswirkungen von Umweltverschmutzung an den Produktionsstandorten. In Brasilien wird der Status (Risiko des Aussterbens) von Arten überwacht. Einige Arten, die auf der Roten Liste stehen, kommen in der Nähe der Plantagen vor. Lenzing achtet sehr darauf, Schutzgebiete für diese Arten zu verwalten. |
Policy für Holz und Zellsto (auch VC) Policy für Biodiversität (auch VC) |
Naturschutzprojekte (auch VC) Naturschutzäche Brasilien |
| Negative Auswirkung |
potenziell | vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiversität |
VC | VC: Policy für Holz und Zellsto VC: Policy für Biodiversität |
VC: Naturschutzprojekte |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen |
Gemischte Materialien (z. B. die Vermischung verschiedener Fasertypen) haben indirekt negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft. Da es schwieriger ist, gemischte Materialien zu trennen und zu verarbeiten, steigen die Recyclingkosten, was zu niedrigeren Recyclingraten und mehr Abfall führt. |
VC: Nachhaltigkeits-Policy | VC: Kreislaufwirtschaft |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurz- bis langfristig |
Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz |
Lenzing's Kreislaufwirtschaft beinhaltet die Senkung von Emissionen durch die Schließung von Materialkreisläufen und die Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Holz und Zellsto |
Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & vorgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse |
Recyclingprozesse sind energieintensiv, was potenziell zu höheren Treibhausgasemissionen und einem größeren CO2- Fußabdruck der Produkte im Vergleich zur Verwendung neuer Materialien führt. Ob die Auswirkungen negativ sind, hängt von der Verfügbarkeit künftiger Technologien sowie vom Umfang des Recyclings und der Rückgewinnung von Chemikalien ab. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) |
Textilerecycling Kreislaufwirtschaft (auch VC) |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen |
Die Herstellung von Fasern mit Recyclinganteil kann Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, die Lieferkette zirkulärer zu gestalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance für eine erhöhte Nachfrage nach Fasern mit recycelten Materialien aufgrund der EU Textilstrategie |
Die EU-Textilstrategie könnte zu verbindlichen Regeln für die Verwendung von recycelten Inhalten in Textilien führen. Dies könnte zu einem Nachfrageschub für einige Faserangebote führen, die recyceltes Material enthalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling | ||
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis langfristig |
Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden |
Abfälle sind ein wichtiger Austrag der gesamten Textilindustrie, der die Umwelt schädigen kann, wenn er nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Group Waste Management Guideline Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
langfristig | Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission |
Die Versorgung der Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit Faser mit geringer CO2-Emission trägt direkt zur Reduzierung ihrer Scope 3 Emissionen und zur Erreichung ihrer Klimaziele bei. |
Nachhaltigkeits-Policy (auch VC) Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (auch VC) Umwelt Policy und Standard Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten (VC) |
Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel (auch VC) Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (auch VC) |
|
| Chance | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
kurz- bis mittelfristig |
Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion |
Führung bei der Herstellung von Zellsto und Fasern mit geringen ökologischen und sozialen Auswirkungen durch emissionsarme Produkte. Zum Beispiel spinngefärbte Lenzing Fasern. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Umwelt Policy und Standard Konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement Nachhaltigkeits-Policy |
Abwasser ZDHC Viscose ZDHC Lyocell FEM |
||
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen |
Die Herstellung von Fasern mit Recyclinganteil kann Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Diese Strategie fördert die Bemühungen, die Lieferkette zirkulärer zu gestalten. |
Nachhaltigkeits-Policy | Textilrecycling Kreislaufwirtschaft |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden |
Lenzing sieht wachsende Anforderungen auf Sozialzertikate seitens ihrer Kunden. Durch die Zertizierung stellt Lenzing sicher, als bevorzugter Lieferant gelistet zu bleiben. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Sozialstandard | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life Balance |
Eine unzureichende Work-Life-Balance kann zu physischen, psychischen und chronischen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer führen. |
Keine Policy | Kein Ziel | |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub |
Verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaube wirken sich positiv auf die Arbeitnehmer aus. |
Keine Policy | Kein Ziel | |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing |
Das Arbeitsumfeld kann sich auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter in den betriebenen Anlagen auswirken und diese potenziell gefährden. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen |
Risikomanagement am Arbeitsplatz, Schulung und Ausbildung sowie unterstützende Gesundheitsmaßnahmen und -dienste tragen zu einer gesunden und risikobewussten Belegschaft bei. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert |
Ein möglicherweise schlechtes Arbeitsklima kann zur Personaluktuation führen oder die Produktivität verringern. (Aufgrund der psychischen Gesundheit.) |
Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Policy für Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Kein Ziel |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds |
Ein sicheres Arbeitsumfeld und gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiter:innen fördern eine engagierte und produktive Belegschaft. |
Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene Life Saving Rules Richtlinie |
Gesundheit (TRIFR) | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit |
Lenzing steht im Bereich gleicher Lohn für gleiche Arbeit aufgrund kultureller Faktoren und unbewusster Vorurteile vor Herausforderungen. Lenzing ist sich der Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter und gleicher Lohn für gleiche Arbeit bewusst und setzt sich für eine kontinuierliche Verbesserung in diesem Bereich ein. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Global Salary Administration Guidelines |
Kein Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung |
Eine unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung kann zu einem Rückgang der Produktivität führen. |
Global Learning and Development Guideline Global Performance Management Guideline |
Nachfolgeplanung | |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt |
Belästigung am Arbeitsplatz kann zu schwerwiegenden negativen psychologischen Folgen für Arbeitnehmer:innen führen |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird |
Eine fehlende Förderung der Diversität kann zu Gefühlen der Ausgrenzung, Isolation und Diskriminierung führen und psychologische Folgen für Arbeitnehmer:innn haben. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität |
Lenzing hat durch diversitätsfördernde Maßnahmen einen positiven Einuss auf die Diversität. |
Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
| Chance | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität |
Diversität fördert Innovation und Leistung. | Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
|
| Negative Auswirkung |
potenziell | Wertschöpfungskette | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf Kinder in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Kinderarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist |
Kinderarbeit ist nach wie vor ein großes Problem in der Textilindustrie, wo Kinder ihrer Rechte beraubt werden, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind, ihnen der Zugang zu Bildung verwehrt wird und sie in einem Kreislauf aus Armut und Ungleichbehandlung gefangen sind. Angesichts der weiten Verbreitung von Kinderarbeit in der Textilherstellung besteht die Möglichkeit, dass sie auch in der Wertschöpfungskette von Lenzing vorkommt. |
VC (teils): Globaler Verhaltenskodex VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten VC (teils): Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards VC (teils): Nachhaltigkeits Policy VC (teils): Policy für Holz und Zellsto |
VC: Einbeziehung der Lieferanten (teils) |
| Negative Auswirkung |
potenziell | Wertschöpfungskette | kurzfristig | Negative Auswirkungen auf Zwangsarbeiter in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Zwangsarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist |
Zwangsarbeit ist nach wie vor ein hartnäckiges Problem in der Textilindustrie, bei dem die grundlegenden Rechte und Freiheiten der Menschen verletzt werden, was oft zu physischen und psychischen Schäden führt und den Kreislauf von Armut und Ungleichheit aufrechterhält. Da Zwangsarbeit in der Textilherstellung weit verbreitet ist, besteht ein potenzielles Risiko, dass sie auch in der Wertschöpfungskette von Lenzing vorkommt. |
VC (teils): Globaler Verhaltenskodex VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten VC (teils): Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards VC (teils): Nachhaltigkeits Policy VC (teils): Policy für Holz und Zellsto |
VC: Einbeziehung der Lieferanten (teils) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung |
Die Nichteinhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards/Vorschriften kann die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen beeinträchtigen. |
Policy für Produktsicherheit Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene VC: keine Policy |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung |
Die Nichteinhaltung kann zu Gerichtsverfahren, nanziellen Verlusten und Rufschädigung führen. |
Policy für Produktsicherheit Globaler Verhaltenskodex Standard für Sauberkeit & Hygiene |
Kein Ziel | |
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen |
Erreichen von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen. |
Policy für Qualität Standard für Sauberkeit & Hygiene |
Kein Ziel | |
| Chance | eigene Tätigkeiten | kurz- bis mittelfristig |
Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und - beständigkeit, Anwendungsleistung und Service |
Führend auf dem Markt in Bezug auf Produktsicherheit, Produktkonsistenz, Anwendungsleistung und Service |
Policy für Qualität Globaler Verhaltenskodex Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten Standard für Sauberkeit & Hygiene Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt |
Kein Ziel | |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt |
Intransparenz untergräbt das Vertrauen der Stakeholder, schwächt die Moral der Mitarbeiter:innen und kann den Ruf des Unternehmens gefährden. Der Vorstand des Unternehmens kann haftbar gemacht werden. |
Whistleblower Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Kartellrechts Direktive Globaler Verhaltenskodex Know-How-Schutz Direktive VC: Policy für Holz und Zellsto |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz |
Transparenz ist für alle Compliance-Maßnahmen unerlässlich, da die Aufrechterhaltung der Transparenz in allen Aspekten Ihrer Tätigkeit dazu beiträgt, Korruption, Bestechung und Interessenkonikte zu verhindern. |
Whistleblower Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Kartellrechts Direktive Globaler Verhaltenskodex Know-How-Schutz Direktive VC: Policy für Holz und Zellsto |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt |
Das Fehlen kontinuierlicher Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren kann zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses und zu Vergeltungsmaßnahmen gegen den Hinweisgeber führen, was letztlich die gesamten Bemühungen um Geschäftsgebaren und die gesamte Compliance-Aktivität untergräbt. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Globaler Verhaltenskodex VC: Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
potenziell | eigene Tätigkeiten | mittelfristig | Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt |
Das Fehlen kontinuierlicher Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klarer Verfahren kann die gesamten Bestrebungen um Geschäftsgebaren und gesamte Compliance Aktivität untergraben. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Anti-Bestechungs- und Anti Korruptionsdirektive Anti-Geldwäsche Direktive Globaler Verhaltenskodex |
Kein Ziel |
| Negative Auswirkung |
tatsächlich und potenziell |
eigene Tätigkeiten & Wertschöpfungskette |
kurzfristig | Auch wenn ein Compliance Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. |
Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. |
Whistleblower Direktive Investigation Direktive Globaler Verhaltenskodex VC: Anti-Geldwäsche Direktive VC (teils): Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten |
Kein Ziel VC: Kein Ziel |
| Risiko | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden. |
Es besteht das Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden. |
Globaler Verhaltenskodex Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten Policy für Holz und Zellsto |
Einbeziehung der Lieferanten |
|
| Positive Auswirkung |
tatsächlich | eigene Tätigkeiten | kurzfristig | Positive Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz |
Transparenz ist für alle Maßnahmen zur Einhaltung von Vorschriften von wesentlicher Bedeutung, da die Aufrechterhaltung der Transparenz in allen Aspekten der Geschäftstätigkeiten dazu beiträgt, Vertrauen bei Stakeholdern aufzubauen. |
Nachhaltigkeits-Policy | Kein Ziel |
a) https://environmentjournal.online/features/35-of-microplastics-in-oceans-come-from-clothing-research-reveals/#:~:text=A%20new%20report%20by%20the%20Instutition%20of%20Mechanical,way%20into%20our%20oceans%2C%20where%20they%20are%20swallowed%E2%80%A6
b) https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20201208STO93327/the-impact-of-textile-production-and-waste-on-the-environment-infographics#:~:text=Textile%20production%20is%20estimated%20to,up%20in%20the%20food%20chain.
Nach der vorläugen Wesentlichkeitsanalyse wurde Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" angepasst und berücksichtigt nun auch die neuen wesentlichen Themen. Die Nachhaltigkeitsstrategie sowie Lenzings Strategie "Better Growth" spiegeln die identizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen wider und helfen mit ihren strategischen Treibern, Prinzipien und Fokusbereichen auf diese einzugehen (weitere Informationen zu den strategischen Prinzipien nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie" in diesem Kapitel). Basierend auf den Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie diesen Strategien entwickelte Lenzing ihre Net-Benet-Produkte. Weitere Informationen zu Net Benet-Produkten nden Sie im entsprechenden Abschnitt des Kapitels "Nachhaltige Innovationen".
Der Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz bietet Marktchancen durch neue Technologien und Innovationen mit geringen Umweltauswirkungen. Durch das Angebot von Produkten, die einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, kann Lenzing neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Viele der ermittelten negativen Auswirkungen betreen die Textilindustrie und die Forstwirtschaft, wie Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung, Wasser, Biodiversität und Ressourcennutzung. Lenzing begegnet diesen Auswirkungen durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken, einschließlich nachhaltiger Beschaung, Ressourcenezienz, Nutzung erneuerbarer Energien und Kreislaufdenken. Durch das Engagement und die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern von Lenzing können viele positive Auswirkungen erzielt werden, wie die Einbindung von Lieferanten, das Angebot von Net-Benet-Produkten für die Kunden und nicht zuletzt die Förderung von Vielfalt und Integration der Mitarbeiter:innen.
Die Strategie und das Geschäftsmodell von Lenzing wurden auf Basis mehrerer Szenarioanalysen für das Jahr 2024 auf ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel überprüft. Darüber hinaus wurde erstmals eine naturbezogene Resilienzbewertung (einschließlich der Biodiversitäts-Treiber Klima, Wasser, etc.) durchgeführt und ein entsprechender Biodiversitätsansatz entwickelt. Es wurden Trends ermittelt, z. B. aufkommende Regelungen zur Kohlenstobepreisung oder die steigende Nachfrage nach emissionsarmen Produkten. Weitere Informationen zu den Bewertungen (Methodik, Zeithorizonte) nden Sie in den Abschnitten "Klimabezogene Risikobewertung gemäß TCFD" und "Naturbezogene Risikobewertung gemäß TNFD" in diesem Kapitel.
Informationen zu den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell in Bezug auf die Themen Klima, Biodiversität, Arbeitskräfte des Unternehmens, Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sowie Verbraucher:innen und Endnutzer:innen nden Sie in den entsprechenden SBM-3-Abschnitten in den jeweiligen thematischen Standards.
Die aktuellen nanziellen Auswirkungen der wesentlichen Risiken und Chancen von Lenzing betreen vor allem die Umsätze mit Spezialprodukten (Net-Benet), die Investitionstätigkeit der Gruppe zur Umsetzung der Klimaziele im Einklang mit der Unternehmensstrategie, die Werthaltigkeitsprüfung von Vermögenswerten und die Bewertung von biologischen Vermögenswerten. Die Lenzing Gruppe hat in den letzten Jahren mehrere langfristige Bezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen Preisschwankungen abzusichern.
Zu den wichtigsten Investitionen (Investitionstätigkeiten) in diesem Zusammenhang gehören:
Weitere Einzelheiten zu den aktuellen nanziellen Auswirkungen nden Sie in Note 1 des Anhangs zum konsolidierten Jahresabschluss sowie in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung, der konsolidierten Bilanz und der konsolidierten Kapitalussrechnung des Jahresabschlusses.
In den strategischen Bereichen gab es keine Änderungen gegenüber dem vorangegangenen Berichtszeitraum. Themen, die angesichts der ersten Berichterstattung gemäß ESRS für die ESG-Berichterstattung nicht mehr relevant waren, sind die Themen Digitalisierung und Cybersicherheit. Der Teil über Transparenz gegenüber Kunden wurde jedoch beibehalten und in "Transparenz" umbenannt.
[ESRS 2 IRO-1, ESRS E2 ESRS 2 IRO-1, ESRS E3 ESRS 2 IRO-1, ESRS E5 ESRS 2 IRO-1, Nachhaltige Innovationen ESRS 2 IRO-1, Transparenz ESRS 2 IRO-1; GRI 3-1]

Lenzing führte erstmals 2021 eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde 2024 eine neue Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Da Lenzing für das Berichtsjahr 2024 dem ESRS folgt, wurden der Umfang und die Anforderungen erweitert und neue Themenbereiche ergänzt.
Ausgehend von der Erstellung einer Gesamtliste führte Lenzing eine umfassende Prüfung der Aktivitäten in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette durch. Der primäre Fokus lag auf der Bewertung von Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks and Opportunities, IRO) unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Unternehmens auf ESG-Themen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen (doppelte Wesentlichkeit). Lenzing identizierte und bewertete Auswirkungen, Risiken und Chancen bei 94 Unterthemen des ESRS sowie zwei zusätzliche Nachhaltigkeitsthemen zur weiterführenden Bewertung. So beinhaltet beispielsweise das vordergründige ESRS-Thema "E1 Klimawandel" die Unterthemen "Anpassung an den Klimawandel", "Klimaschutz" und "Energie". Die Unterthemenebene für die Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen umfasst Wissen über Nachhaltigkeit, Anforderungen der Stakeholder und Forschung in der Wertschöpfungskette.
Bei der internen Datenerhebung wurden Informationen aus bestehenden Quellen herangezogen, z. B. die Wesentlichkeitsanalyse von 2021; zusätzlich wurde auch das Wissen interner Expert:innen berücksichtigt. Für die Umweltauswirkungen wird jedes Jahr eine so genannte Kontextanalyse an Lenzings Produktionsstandorten durchgeführt, die die Anlagen und Aktivitäten untersucht. Diese Analyse ießt ebenfalls in die übergeordnete Kontextanalyse auf globaler Ebene ein.
Die Kontextanalyse und die anderen Teile des Umweltmanagementsystems und -prozesses sind die Informationsquellen der doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Auf Produktebene ist die Lebenszyklusanalyse (LCA) das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate- Auswirkungen durch die direkte und indirekte Geschäftstätigkeit, d. h. bei der eigenen Zellsto- und Faserproduktion bzw. in vorgelagerten Lieferketten. Dies unterstützt nicht nur produktbezogene Umweltaussagen, sondern ermöglicht auch die Identizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial, wie z. B. die Zellstoproduktion (einschließlich Recycling) oder wichtige Chemikalien. Unterstützt wird das Verfahren durch den Umwelt-Datenerfassungsprozess für die internen Betriebsabläufe, einschließlich des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen, anderer Luftemissionen, des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung von wesentlichen Stoen sowieAbfällen und durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten (z.B. zum Wasserverbrauch) von Lieferanten (während der Fokus anfangs auf Zellstoieferanten lag, werden jetzt auch Primärdaten von wichtigen Chemikalienlieferanten abgefragt). Diese systematische Datensammlung aus der eigenen Produktion von Lenzing und seinen Lieferanten erfolgt auf Abruf und ießt in die kontinuierlichen Updates der LCA-Berechnungen für die Produkte von Lenzing ein. Die Erhebungen wird weiterhin durch das Chemikalienmanagementsystem von Lenzing und das Chemikalieninventar unterstützt. Die Wasser-Risikoanalyse auf Unternehmensebene wird durch die Sammlung kontextualisierter qualitativer und quantitativer Informationen zur Lieferkette und zur eigenen Produktion von Lenzing unter Verwendung des WRI Aqueduct Water Risk Atlas und des WWF Water Risk Filters durchgeführt. Diese Daten und Werkzeuge unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation und die Identizierung von gebieten mit Wasserrisiken für spezi sche Standorte, einschließlich Gebieten mit hohem Wasserstress (wobei sich Lenzings Standort in Prachinburi, Thailand, in einem solchen Gebiet bendet), sondern liefern auch Einblicke in zukünftige Szenarien, wie z.B. solche, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht werden. Diese Tätigkeit ist ein kontinuierlicher jährlicher Prozess und wurde auch im Berichtsjahr durchgeführt.
Weitere Informationen zur Datenerhebung und Folgenabschätzung in Bezug auf Unternehmensführung und soziale Themen (S1– S4) nden Sie im Abschnitt "Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen" in den entsprechenden Kapiteln.
Die externe Datenerhebung umfasste die Einsichtnahme in wissenschaftliche Abhandlungen, die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und die Lektüre von Branchenberichten.
Darüber hinaus stellte Lenzings Risikomanagement-Team sein Fachwissen für die Bewertung von Risiken und Chancen zur Verfügung. Die meisten ESG-Risiken und -Chancen waren bereits Teil von Lenzings Risikomanagementsystem und damit auch von Lenzings Risikomanagementprozess. Eine Beschreibung des Risikomanagementprozesses nden Sie im Abschnitt "Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung" in diesem Kapitel. Die zusätzlich ermittelten Risiken und Chancen werden sukzessive in das Risikomanagementsystem integriert. Zurzeit sind die Auswirkungen nicht Teil des Risikomanagementprozesses.
Lenzing war bestrebt, bei ihrer ersten doppelten Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS einen konservativen Ansatz zu verfolgen. Für Umweltauswirkungen, die sich aus den Geschäftsbeziehungen von Lenzing ergeben und Themen betreen, die Lenzing nicht bekannt sind (z. B. Wasserverschmutzung in der nachgelagerten Wertschöpfungskette), erfolgte die Bewertung auf der Basis von Daten aus der Wertschöpfungskette der Branche. Ein Beispiel, bei dem Lenzing die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftsbeziehungen kennt, sind die Holzlieferanten, deren Umweltauswirkungen bekannt sind.
Bei der Betrachtung der Umweltauswirkungen und der damit verbundenen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit konzentrierte sich Lenzing auf die eigenen Produktionsstandorte, da diese aufgrund ihrer Beschaenheit ein höheres Risiko für negative Auswirkungen bergen als Büros.
Bei der Bewertung der sozialen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sieht Lenzing noch Verbesserungspotenzial.
Lenzing hat die Zusammenhänge zwischen Auswirkungen, Risiken und Chancen geprüft. Als relevant erachtete Risiken und Chancen wurden der Bewertung von Risiken und Chancen zugeordnet.
Bei der Bewertung des Schweregrads der Auswirkungen wurden folgende Faktoren berücksichtigt: Ausmaß, Umfang (beide für alle Auswirkungen), Sanierbarkeit (für negative Auswirkungen) und Wahrscheinlichkeit (für potenzielle Auswirkungen), so dass sich eine Einteilung der Auswirkungen in die folgenden Kategorien ergibt:
Die Skala aller Faktoren (Ausmaß, Umfang, Sanierbarkeit, Wahrscheinlichkeit) reichte von 0 bis 5, wobei 5 in Bezug auf die Sanierbarkeit als die höchste Stufe ist, z. B. nicht sanierbar/irreversibel. Der Schweregrad wurde von den Expert:innen anhand von Ausmaß, Umfang und Sanierbarkeit bewertet. Das Ausmaß gibt die Tragweite der Auswirkungen auf das jeweilige ESG-Thema an. Der Umfang bezieht sich auf die geograsche Reichweite der Umweltauswirkungen und die Anzahl der Betroenen sozialer Auswirkungen. Die Sanierbarkeit gilt nur für negative Auswirkungen und gibt an, wie schwierig es ist, die Auswirkungen rückgängig zu machen. Die Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf die Häugkeit der potenziellen Auswirkungen, die von einem Mal in zehn Jahren bis hin zu mehrmals pro Monat reicht.
Damit eine Auswirkung als wesentlich angesehen werden kann, wurden drei Regeln angewandt: 1. Wenn einer der Werte für Umfang, Ausmaß, Sanierbarkeit oder Wahrscheinlichkeit 5 beträgt, ist die bewertete Auswirkung automatisch als wesentlich einzustufen. 2. Liegt der Schweregrad (Ausmaß, Umfang, Sanierbarkeit; Wert zwischen 0 und 5) über dem Schwellenwert von 3,7, ist die bewertete Auswirkung wesentlich. 3. Bei "potenziellen" Auswirkungen wurde auch die Wahrscheinlichkeit in Form einer Matrix aus Schweregrad und Wahrscheinlichkeit berücksichtigt. Bei einem bestimmten Wertepaar sind die Auswirkungen wesentlich. Beim Thema Menschenrechte wurde eine andere Matrix verwendet, bei der der Schweregrad Vorrang vor der Wahrscheinlichkeit hat.
Um die Ergebnisse zu validieren, wurde die Bewertung an zwei Workshop-Tagen unter Einbeziehung von Expert:innen aus der Abteilung Corporate Sustainability und anderen relevanten Abteilungen überprüft. Jede Folgenabschätzung wurde von den Expert:innen erläutert und in der Gruppe aufgegrien und besprochen, um gemeinsam eine Einigung und Interpretation der Ergebnisse zu erzielen.
Anschließend wurden eine Vereinheitlichung und eine Qualitätsprüfung anhand verschiedener Kriterien vorgenommen, um eine fundierte Bewertung zu gewährleisten, die sukzessive in die nächsten iterativen Aktualisierungen des Wesentlichkeitsprozesses integriert wurde bzw. wird. Die Kriterien lauten wie folgt: Die bewerteten Auswirkungen mussten verständlich erläutert werden. Der geschäftliche Kontext der Auswirkungen war nachzuweisen. Jede Auswirkung sollte nur einmal berücksichtigt werden.
Die folgenden Skalen wurden in Bezug auf Lenzings ESG-Risiken und -Chancen und ihre nanziellen Auswirkungen auf der Ebene der Unterthemen verwendet: auf einer Skala von 1 bis 4 (wobei 4 mit über EUR 3 Mio. den höchsten Wert darstellt) das Ausmaß der nanziellen Auswirkungen von Risiko/Chance auf Lenzing. Auf einer Skala von 1 bis 5 die Wahrscheinlichkeit des Auftretens (wobei 5 die höchste Wahrscheinlichkeit darstellt). Die zugewiesenen Zeiträume sind identisch mit denen der Folgenabschätzung. Die Art der Auswirkungen wurde wie folgt zugeordnet: nanziell/herstellungsbezogen/naturbezogen/intellektuell/menschlich/so-
zial/beziehungsbezogen; zur Bestimmung der Wesentlichkeit wurde eine Matrix erstellt, die die nanziellen Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit beinhaltet.
Die Bewertung wurde maßgeblich durch eine:n Lenzing Risikoexpert:in unterstützt, die/der dabei half, den Ansatz auf der Grundlage von Wissen, Daten und Leitlinien zu vereinheitlichen.
Lenzing aktualisierte 2024 ihre klimabezogene Risikobewertung und führte erstmals eine naturbezogene Risikobewertung gemäß TNFD durch. Weitere Informationen zur klimabezogenen Risikobewertung gemäß TCFD und zur naturbezogenen Risikobewertung gemäß TNFD nden Sie in den entsprechenden Abschnitten in diesem Kapitel.
Der beschriebene Ansatz zur Bewertung von Risiken und Chancen wurde gewählt, um eine qualitative Bewertung Lenzings heterogener ESG-Risiken zu ermöglichen. In der Regel werden die Risiken in Lenzings Risikomanagementsystem quantitativ mit der Monte-Carlo-Methode bewertet. ESG-Risiken werden jedoch in Lenzings Risikomanagementsystem entweder qualitativ oder quantitativ mit unterschiedlichen Methoden bewertet, je nach ihrer Art, Verfügbarkeit von Daten und Anforderungen verschiedener Standards und Ratings, z. B. TCFD und CDP.
Lenzing pegt ganzjährig einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Informationen zu Lenzings Stakeholdern nden Sie im Abschnitt "Partnerschaften für den systemischen Wandel" in diesem Kapitel.
Die Häugkeit ihrer Einbeziehung unterscheidet sich je nach Thema und Standort von Lenzing. Ein Hinzuziehen der betroenen Gemeinschaften zu Umweltthemen wie Lärm- und Geruchsbelästigung ist z. B. von Standort zu Standort sehr unterschiedlich. Vor allem Standorte in unmittelbarer Nähe betroener Gemeinschaften wie Nanjing (China), Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) werden regelmäßig konsultiert.
Um weitere Rückmeldung zu erhalten, nahmen sowohl interne (einschließlich des Vorstandes und der Leiter verschiedener Abteilungen sowie einschlägiger Expert:innen) als auch externe Stakeholder (Lieferanten, Kunden, Nichtregierungsorganisationen, Aufsichtsrat, Investoren und Wissenschaftler:innen) an einer Umfrage teil. Der kontinuierliche Dialog und die Ergebnisse der Umfrage wurden in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zur Information und Priorisierung Lenzings wesentlicher Themen verwendet.
Aufbauend auf der Bewertung in der vorangegangenen Phase wurden drei Bereiche festgelegt: wesentliche Themen für das Berichtsjahr, eine Liste (Schwellenwert 3,5-3,7) mit nicht wesentlichen Themen, die vorerst zurückgestellt und in Zukunft näher betrachtet werden müssen, sowie nicht wesentliche Themen. Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand zeigten großes Interesse und ließen sich die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse vom Vice President Corporate Sustainability vorlegen.
Weitere Informationen zur aktualisierten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse".
Im Jahr 2020 hat Lenzing den Ansatz der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) für die Bewertung klimabezogener Risiken und Chancen umgesetzt. Um diese Risikobewertung zu verbessern und die Einhaltung der sich laufend entwickelnden Vorschriften zu gewährleisten, wurde 2024 ein Folgeprojekt zur Aktualisierung der Klimarisikobewertung ins Leben gerufen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der nanziellen Quantizierung des Klimawandels in Bezug auf Übergangsrisiken und physische Risiken.
Der Zweck dieser Bewertung ist es, zusätzliche Anhaltspunkte für Risiken in Lenzings ERM-System zu erhalten und sich darauf vorzubereiten, Risiken mit dem derzeitigen Verständnis und den aktuell verfügbaren Daten zu vermeiden, zu minimieren und zu bewältigen. Diese Bewertung war zwar umfangreich, jedoch lagen noch nicht für alle Regionen umfassende Daten vor, und einige wichtige Bestandteile (z. B. gewisse Holzarten) wurden nicht modelliert. Ziel dieser Bewertung ist es somit, eine Orientierungshilfe zu geben und nicht etwa eine genaue nanzielle Quantizierung der Risiken.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Quantizierung von Klimarisiken aufgrund der Vielzahl künftiger Szenarien und der sich rasch verändernden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Natur aus ungenau ist. Darüber hinaus sind umfangreiche Daten aus der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich. In den nächsten Jahren werden schrittweise weitere Verbesserungen vorgenommen, um die Bewertung mit Schwerpunkt auf der gesamten Wertschöpfungskette, den Märkten und den Rohstoen zu verbessern.
Das Projekt wurde von Risilience unterstützt, einem spezialisierten Drittanbieter von Nachhaltigkeitsinformationen, der die Compliance mit TCFD-Empfehlungen und ESRS-Anforderungen ermöglicht. Das digitale Risikotool modelliert Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten der Lenzing Wertschöpfungskette und des eigenen Betriebs, die in früheren doppelten Wesentlichkeitsanalysen geprüft wurden. Das Risilience-Tool deckt mit speziellen Modellen sowohl physische Risiken als auch Übergangsrisiken verschiedener Kategorien ab. Das Tool quantiziert außerdem die Auswirkungen extremer Wetterereignisse und des anhaltenden Klimawandels auf Beschaung, Produktion und Vertrieb sowie auf den Verkauf. Diese Auswirkungen umfassen insbesondere, aber nicht ausschließlich, potenzielle Störungen und Vermögensschäden im eigenen Betrieb und in der Lieferkette sowie Veränderungen in der Regierungspolitik und im Verhalten der Konsument:innen, die sich sowohl auf Lenzings Reputation als auch auf die Nachfrage nach Lenzings Produkten auswirken würden.
Die aktuelle Risikobewertung berücksichtigt Lenzings Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen des eigenen Betriebs sowie der wichtigsten Lieferanten und Händler. Der wichtigste Rohsto für Lenzing ist derzeit Fichtenholz aus europäischen Wäldern. Künftig werden im Zuge der Weiterentwicklung der Daten und der Modelle weitere Holzarten (insbesondere Buche und Eukalyptus) hinzukommen, und die Liste der analysierten Risiken wird um Risiken wie Waldbrände ergänzt. Das Simulationsmodell für Risikoszenarien berücksichtigt systemische Wechselwirkungen verschiedener Aspekte; daher ist die Interpretation der Ergebnisse und der zugrundeliegenden Mechanismen komplex.
Die klimabedingten physischen Risiken und Übergangsrisiken wurden anhand verschiedener Klimaszenarien bewertet, einschließlich Gefahren und deren Auswirkungen auf Ökosysteme, Märkte und die Gesellschaft. Lenzings Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten sowie die nanziellen Parameter und das THG-Emissionsprol (Scope 1, 2 und 3) werden als digitaler Zwilling im unterstützenden Tool modelliert. Die Software ermöglicht es Lenzing, Simulationen extremer Wetterereignisse (klimabezogene Gefahren) für fünf Emissionspfade auf der Grundlage gemeinsam genutzter sozioökonomischer Pfade (Shared Socioeconomic Pathways, SSP) des Weltklimarates (IPCC) durchzuführen und die potenziellen Auswirkungen auf den Cashow, einschließlich der Auswirkungen auf Einnahmen und Kosten, auf Lenzings digitalen Zwilling zu bewerten. Daher liefern künftige Modellrechnungen der Treibhausgasemissionen der Gruppe und des entsprechenden Earnings Value at Risk ("EV@Risk") quantizierte Werte, die das potenzielle Risiko für verschiedene physische und vorübergehende Risikokategorien und Emissionspfade widerspiegeln. Die Emissionspfade reichen von Szenarien mit geringen (SSP1-1.9) bis zu Szenarien mit hohen Emissionen (SSP5-8.5) und beinhalten Gefahren wie Hitzewellen, Frost, Dürren sowie Hochwasser- und Sturmereignisse.
Physische Risiken ergeben sich aus den Auswirkungen dieser Ereignisse auf den eigenen Betrieb durch Betriebsunterbrechungen und Schäden an Vermögenswerten sowie auf die Wertschöpfungskette durch Unterbrechungen der Materialversorgung. Die Übergangsrisiken beschreiben die Auswirkungen des Übergangs zu einer kohlenstoarmen Wirtschaft nach den fünf SSPs und berücksichtigen die Auswirkungen politischer und rechtlicher Aspekte, z. B. den Kohlenstopreis und potenzielle Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit THG-Emissionen, technologische und investorenbezogene Entwicklungen im Hinblick auf erneuerbare Energien sowie die Reputation des Unternehmens und die Nachfrage der Konsument:innen. Die beiden extremen Klimaszenarien mit hohen Emissionsniveaus (SSP5-8.5, "Fossile Entwicklung") sowie das Niedrigemissionsszenario "Nachhaltigkeit" (SSP1-1.9) wurden bei der Bewertung der physischen Risiken bzw. der Übergangsrisiken besonders berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser beiden Szenarien und eines "Mittelweg"-Szenarios (SSP2–4.5) sowie ihre Besonderheiten sind in den Tabellen 18 und 19 im Kapitel "E1 Klimawandel" ausführlich beschrieben.
Die Anfälligkeit der überprüften Vermögenswerte und Aktivitäten gegenüber klimabedingten Gefahren und den entsprechenden physischen Risiken und Übergangsrisiken wird hauptsächlich durch den Standort bestimmt, während die Sensitivität von der lokalen Situation der Vermögenswerte abhängt und durch Parameter des Softwaremodells beschrieben wird. Das Risilience-Tool simuliert gefährliche Ereignisse nach verschiedenen Verläufen kurz- (fünf Jahre), mittel- (zehn Jahre) und langfristig (20 Jahre) und bewertet die Auswirkungen und erwarteten nanziellen Folgen. Jedes physikalische Gefahrenereignis wird mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, einer bestimmten Tragweite, einer bestimmten Dauer und einer bestimmten Zeitspanne für die Wiederherstellung von Teilen des Betriebs oder des gesamten Betriebs angegeben. Ergänzt wird dies durch bestimmte Rohsto- und Marktabhängigkeiten sowie deren Beziehung zum Cashow und Umsatz der Gruppe, was eine monetäre Quantizierung der simulierten Auswirkungen ermöglicht. Die quantizierten Ergebnisse sowohl der physischen Risiken als auch der Übergangsrisiken geben somit Aufschluss über den Grad der Gefährdung und die Sensitivität von Vermögenswerten und Geschäftsaktivitäten.
Lenzing aktualisierte im Berichtsjahr ihr Verfahren zur klimabezogenen Risikobewertung gemäß TCFD und wurde dabei unterstützt vom externen Softwareanbieter Risilience und dessen akademischem Partner, dem Centre for Risk Studies an der Judge Business School der Universität Cambridge, um physische Risiken, Übergangsrisiken sowie potenzielle direktionale Auswirkungen auf künftige Cashows zu modellieren. Das entsprechende digitale Software-Tool verknüpft unternehmensspezische Finanz- und Emissionsdaten mit Hintergrunddaten zu klimawandelbedingten Gefahren und Auswirkungen, um potenzielle Risiken als Übergangsrisiko oder physisches Risiko quantitativ einzustufen. In dieser ersten Analyse, die durch Software und externe Daten unterstützt wurde, wurden jedoch mehrere Einschränkungen des Modells festgestellt, die an der Genauigkeit der quantizierten Ergebnisse zweifeln lassen. Die Hintergrunddaten wurden – soweit möglich – weiter angepasst und aktualisiert. Die quantizierten Risiken jetzt lediglich in qualitativer Form dargestellt. Tabelle 20 im Kapitel "E1 Klimawandel" zeigt die Ergebnisse des jüngsten TCFD-Prozesses, die entsprechenden Beschreibungen von Szenarien und Risikokategorien sowie die Verbindung zu spezischen klimawandelbedingten Risiken des internen ERM-Ansatzes.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1, GRI 304-2]
Eine erste Resilienzanalyse auf der Grundlage des LEAP-Ansatzes4 (Locate, Evaluate, Assess, Prepare) der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) wurde im Berichtsjahr als Teil des Biodiversitätsansatzes und des Aktionsplans durchgeführt. Drei Klimaszenarien5 wurden ausgewählt, um Lenzings Geschäftsmodell
https://www.dkrz.de/de/kommunikation/klimasimulationen/cmip6-de/die-ssp-szenarien
4 Leitfaden für die Identizierung und Bewertung naturbezogener Aspekte: der LEAP-Ansatz – TNFD
5 SSP1-1.9, SSP2-4.5 und SSP5-8.5. Eine Beschreibung nden Sie unter
und Strategie, wie sie in der obigen Bewertung gemäß TCFD beschrieben werden, hinsichtlich ihrer Resilienz gegenüber den damit verbundenen physischen, vorübergehenden und systemischen Risiken zu bewerten.
Wichtige Annahmen: Bei der ursprünglichen Resilienzanalyse wurde nicht davon ausgegangen, dass der Zusammenbruch der planetarischen Ökosysteme in kurzen und mittleren Szenarien stattndet. Die Analyse umfasste auch keine detaillierte Modellierung von Ökosystem-Szenarien, da diese nur begrenzt verfügbar sind. Eine Ausweitung der Analyse in diese Richtung und eine mögliche Erweiterung der Abdeckung der Holzversorgungskette werden für den nächsten Berichtszeitraum erwartet.
Diese Analyse betraf alle Standorte des Unternehmens (insgesamt neun Standorte in Österreich, Tschechien, Großbritannien, China, in den USA, in Thailand, Indonesien und Brasilien) und auch die Holzlieferkette in Österreich und Tschechien (beide Länder liefern zusammen etwa 70–80 Prozent des Holzes für Lenzings Zellsto werke in Europa). Die Zeitrahmen lauten wie folgt: kurzfristig (maximal ein Jahr), mittelfristig (ein bis fünf Jahre) und langfristig (fünf bis dreißig Jahre). Im ersten Bewertungsjahr nahmen keine Stakeholder teil, aber Lenzing möchte ihre Einbeziehung künftig ausbauen.
In Österreich und Tschechien ist Lenzing von Holzlieferungen aus gesunden Waldökosystemen abhängig; hier drohen Gefahren durch Klimawandel, Übernutzung, Schädlinge und Krankheiten. In Brasilien bewirtschaftet Lenzing eigene Eukalyptusplantagen und verringert dadurch ihre Abhängigkeit von externen Lieferanten. Die Risiken durch Umweltschäden bestehen jedoch ebenso. Kritisch ist auch die Wasserabhängigkeit, da mögliche Unterbrechungen der Versorgung und Qualitätsprobleme die Produktion beeinträchtigen können. Die Übergangsrisiken im Zusammenhang mit rechtlichen Vorschriften sind kurzfristig gering, können aber mittelfristig zunehmen. Die physischen Risiken sind zunächst moderat, werden aber im Laufe der Zeit wahrscheinlich zunehmen; dies gilt insbesondere bei Szenarien mit hohen Emissionen, was möglicherweise zu Problemen bei der Verfügbarkeit und bei den Preisen von Holz und Wasser führen könnte.
Lenzings Betriebe sind an allen Standorten auf die Wasserressourcen vor Ort angewiesen und können verschiedenen Naturgefahren ausgesetzt sein. Unter Berücksichtigung der allgemeinen regionalen Risiken wurden die Risiken von Wasserstress und Naturgefahren für die Standorte bewertet.
In Lenzings Geschäftsmodell und Strategie ist ein umfassender Nachhaltigkeits- und Resilienzansatz verankert. Das Unternehmen ist gut auf Übergangsrisiken vorbereitet, da es proaktive Nachhaltigkeitspraktiken pegt und geltende Vorschriften einhält, z. B. die Nutzung von Holz aus zertizierten Wäldern und die verantwortungsvolle Nutzung von Wasser. Systemische Risiken durch Ökosystem-Störungen und eine uneinheitliche Umweltpolitik in einigen Ländern stellen jedoch erhebliche Herausforderungen dar, die möglicherweise die Versorgung mit Rohstoen und deren Qualität
7 https://anz.fsc.org/biodiversity-habitatprotection#:~:text=FSC%27s%20rigorous%20standards%20for%20responsible,ha bitat%20management%20in%20the%20forest
beeinträchtigen könnten. Um die Holzknappheit und Preisschwankungen abzufedern, bewirtschaftet Lenzing eigene Eukalyptusplantagen und arbeitet mit Forstzertizierungsorganisationen zusammen. Physische Risiken durch Naturkatastrophen wie Hochwasserereignisse und Dürren sind ebenfalls kritisch. Hier gibt es keine unmittelbaren Abhilfemaßnahmen, sodass solide Notfallpläne erforderlich sind. Kurzfristig sind diese Risiken moderat, zeigen aber erste Anzeichen einer Belastung und nehmen mittelfristig zu. Langfristig könnten die systemischen und physischen Risiken dramatisch zunehmen, insbesondere bei Szenarien mit hohen THG-Emissionen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Anpassungsstrategien, um die Nachhaltigkeit und Resilienz langfristig zu gewährleisten.
Die Lenzing Gruppe verwendet zwei verschiedene Arten der Forstwirtschaft für ihre Holzbeschaung, abhängig von der globalen Region: nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft wird von Lenzings Holz- und Zellstoieferanten in Europa und Nordamerika auf der Nordhalbkugel angewendet. Plantagenforstwirtschaft mit hohen Nachhaltigkeitsstandards wird hauptsächlich auf der Südhalbkugel von Lenzings Zellstoieferanten in Südafrika und von der eigenen Zellstofabrik in Indianópolis (Brasilien) betrieben. Im Joint-Venture-Projekt LD Celulose von Lenzing mit Dexco (ehemals Duratex) in Brasilien wird Holz aus Forest Stewardship Council® (FSC®) zertizierten Plantagen von derzeit mehr als 90.000 Hektar (FSC-C175509) bezogen. Die Plantagenforstwirtschaft kann den Druck auf die Abholzung natürlicher (primärer) Waldgebiete verringern, indem sie Holz mit sehr hohen Erträgen pro Flächeneinheit als Alternative zur Beschaung aus natürlichen Wäldern bereitstellt. Nur 3 Prozent der globalen Waldäche sind Plantagen, aber sie tragen etwa 33 Prozent des produzierten Holzes bei6 . Die FSC®-Zertizierung beinhaltet Managementkriterien zum Schutz der Biodiversität7 , wie in den nationalen Standards im Detail festgelegt.
Holz ist der wichtigste Rohsto für Lenzing. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Aktivitäten und der Lieferkette der Lenzing Gruppe auf Biodiversität und Ökosysteme ist daher mit der Landnutzung durch Forstwirtschaft verbunden. Lenzing ist auch stark von der Biodiversität und den Leistungen gesunder Waldökosysteme abhängig, die den Rohsto Holz liefern. Negative Auswirkungen auf die Biodiversität können durch überintensive Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen nachhaltiger Forstwirtschaft auf die Biodiversität und Ökosysteme gut bekannt8 und können weiter erforscht und verstärkt werden.
Bezüglich der essenziellen Ressource Wasser kann festgestellt werden, dass Wälder im Allgemeinen Teil des natürlichen Wasserkreislaufs sind. Naturnahe Wälder benötigen keine Bewässerung. Die Plantagen von LD Celulose und die der Lieferanten von Lenzing benden sich in Gebieten mit ausreichenden Niederschlägen, was
6 Bouseld et al., Nature Geoscience 16(2023), 1145-50 https://www.nature.com/articles/s41561-023-01323-y
8 Kunz 2017: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
eine gesetzliche Voraussetzung für die Einrichtung von Plantagen in den jeweiligen Ländern ist. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Grundwasserstände nicht signikant beeinusst und die Salzgehalte in den Böden durch die Holzbeschaung im Ein ussbereich von Lenzing nicht erhöht werden.
Im Falle naturnaher Wälder kann davon ausgegangen werden, dass die Auswirkungen auf einheimische Arten und die Biodiversität langfristig sein werden und langsam geschehen, da viele Gebiete auf dieselbe Weise schon über mehrere Waldgenerationen hinweg bewirtschaftet wurden. Eine interne Fallstudie von 2022, die von Lenzing in Auftrag gegeben wurde, hat in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Umweltdachverband darauf hingewiesen, dass zahlreiche Arten in bewirtschafteten Buchenwäldern in Österreich leben, darunter auch Arten der Roten Liste, die sich an die Bewirtschaftungspraktiken angepasst haben. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Umwandlung dieser naturnahen Wälder in vollständig natürliche Wälder (Einstellung aller Bewirtschaftung) diese Arten potenziell schädigen könnte. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse nden Sie im Fokuspapier "Biodiversität und Ökosysteme".
Die Einführung invasiver gebietsfremder Arten, ob zufällig oder absichtlich, kann erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Dies kann direkt geschehen, wenn die invasive Art mit einheimischen Arten um Ressourcen konkurriert, oder indirekt, wenn die invasive Art neue Krankheitserreger mit sich bringt. Lenzing verwendet keine invasiven gebietsfremden Arten in seinen Plantagen in Brasilien, da diese Plantagen FSC®-zertiziert sind (FSC-C175509), und bezieht auch kein Holz aus Plantagen, die dies tun. Es gibt starke internationale Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Einführung gebietsfremder Arten und des Transports von Panzenmaterial, das potenziell invasive Arten tragen könnte, um solche Einführungen zu verhindern. Für seine Lieferkette verlässt sich Lenzing auf diese Vorschriften.
Zusätzliche potenzielle Auswirkungen auf Wasser, Boden und Luft können durch Emissionen von Produktionsanlagen oder durch den Transport entstehen. Weitere Informationen nden Sie in den Kapiteln "E2 Umweltverschmutzung" und "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Am Ende der Wertschöpfungskette von Textil- und Vliesstoprodukten können Auswirkungen auf die Biodiversität durch nicht abbaubare Materialien entstehen, die in die Umwelt gelangen, wenn diese Produkte nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Weitere Informationen zur biologischen Abbaubarkeit der Fasern von Lenzing nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen zu Minderungsmaßnahmen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" des Kapitels "E4 Biodiversität und Ökosysteme".
Für Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing Betriebsstandorte (bis zu zehn Kilometer im Umkreis und 30 km ussabwärts) sind keine bedeutenden Auswirkungen auf den ökologischen Zustand dieser Gebiete oder auf bedrohte Arten bekannt, die den Tätigkeiten der Lenzing zuzuschreiben sind. Informationen zu "Biodiversitätssensible Gebiete und Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing Produktionsstandorte" nden Sie im gleichnamigen Abschnitt im Anhang.
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Bei der Identizierung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen wird die Wesentlichkeit anhand von Kennzahlen wie der Zahl gemeldeter Fälle und bestätigter Vorfälle sowie der Stakeholder-Interessen bewertet. So wurde die Bewertung der Themen "Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblowern)" sowie "Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung" stark von den Lenzing Stakeholdern, z. B. Investoren, beeinusst, was deren großes Interesse an diesem Thema zeigt.
[ESRS IRO-2]
Die oengelegten wesentlichen Informationen basieren auf den in Lenzings doppelter Wesentlichkeitsanalyse identizierten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen. Nach der Identizierung der wesentlichen (Unter-)Themen wurde die Wesentlichkeit sowohl auf der Ebene der Oenlegungspicht als auch auf der Ebene der Datenpunkte bewertet, wobei der Entscheidungsndungsbedarf der Stakeholder eine Rolle spielte. Der Prozess der doppelten Wesentlichkeit sowie die verwendeten Schwellenwerte sind im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" dieses Kapitels beschrieben. Nachstehend nden Sie die Tabellen "ESRS-Index" und "EU-Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften".
| ESRS 2 Allgemeine Angaben | |
|---|---|
| BP-1 Allgemeine Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärungen | Über die Nachhaltigkeitserklärung |
| BP-2 Angaben im Zusammenhang mit spezischen Umständen | Über die Nachhaltigkeitserklärung |
| GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane | Governance der Nachhaltigkeit |
| GOV-2 Informationen und Nachhaltigkeitsaspekte, mit denen sich die Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane des Unternehmens befassen |
ESG Committees |
| GOV-3 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme | An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung |
| GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspicht | Erklärung zur Sorgfaltspicht |
| GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung SBM-1 Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette |
Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung Strategie |
| SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Partnerschaften für den systemischen Wandel |
| SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen |
| IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| IRO-2 In ESRS enthaltene von der Nachhaltigkeitserklärung des Unternehmens abgedeckte Angabepichten |
Inhaltsindex, EU-Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften und Kartierung |
| E1 Klimawandel | |
| ESRS 2 E1 GOV-3 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme | Allgemeine Angaben: An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung |
| E1-1 Übergangsplan für den Klimawandel | Strategie |
| ESRS 2 E1 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Bewertung von Risiken und Chancen |
| ESRS 2 E1 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Klimabezogene Risikobewertung nach TCFD |
| E1-2 Strategien im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel |
Policies |
| E1-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimastrategien | Maßnahmen |
| E1-4 Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel Kennzahlen und Ziele | |
| E1-5 Energieverbrauch und Energiemix | Energie und Brennstoe |
| E1-6 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG Gesamtemissionen |
Lenzings Treibhausgas-Emissionen |
| E1-8 Interne CO2-Bepreisung | Interner Kohlenstopreis |
| E2 Umweltverschmutzung | |
| ESRS 2 E2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E2-1 Strategien im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Policies |
| E2-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Maßnahmen |
| E2-3 Ziele im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung | Kennzahlen und Ziele |
| E2-4 Luft, Wasser- und Bodenverschmutzung | Verschmutzung von Luft und Wasser |
| E2-5 Besorgniserregende Stoe und besonders besorgniserregende Stoe | Besorgniserregende Stoe und besonders besorgniserregende Stoe |
| E3 Wasser- und Meeresressourcen | |
| ESRS 2 E3 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E3-1 Strategien im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Policies |
| E3-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Maßnahmen |
| E3-3 Ziele im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen | Kennzahlen und Ziele |
| E3-4 Wasserverbrauch | Wasserverbrauch |
| E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme E4-1 Übergangsplan und Berücksichtigung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen in |
Strategieentwicklung |
| Strategie und Geschäftsmodell | |
| ESRS 2 E4 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Resilienz-Bewertung |
| ESRS 2 E4 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Naturbezogene Risikobewertung nach TNFD |
| E4-2 Strategien im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Policies |
| E4-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Maßnahmen |
| E4-4 Ziele im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen | Lenzings Biodiversitäts-Ziele |
| E4-5 Auswirkungsparameter im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemveränderungen |
Kennzahlen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und des Ökosystems in den Plantagen von LD Celulose |
|---|---|
| E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | |
| ESRS 2 E5 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse |
| E5-1 Strategien im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | Policies |
| E5-2 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
Maßnahmen |
| E5-3 Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft | Kennzahlen und Ziele |
| E5-4 Ressourcenzuüsse | Ressourcenzuüsse |
| E5-5 Ressourcenabüsse | Ressourcenabüsse |
| S1 Arbeitskräfte des Unternehmens | |
| ESRS 2 S1 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Arbeitskräfte des Unternehmens und ihr Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S1 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen |
| S1-1 Strategien im Zusammenhang mit der eigenen Belegschaft | Policies |
| S1-2 Verfahren zur Einbeziehung eigener Arbeitskräfte und von Arbeitnehmervertretern in Bezug auf Auswirkungen |
Kommunikation |
| S1-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die eigene Arbeitskräfte Bedenken äußern können |
Kanäle zur Äußerung von Bedenken |
| S1-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen und Ansätze zur Minderung wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit der eigenen Belegschaft sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze |
Maßnahmen |
| S1-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen |
Kennzahlen und Ziele |
| S1-6 Merkmale der Beschäftigten des Unternehmens | Beschäftigte in Zahlen |
| S1-7 Merkmale der nicht angestellten Beschäftigten in der eigenen Belegschaft des Unternehmens |
Beschäftigte in Zahlen |
| S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog (freiwillig, nicht wesentlich) | Kollektivverhandlungen und sozialer Dialog |
| S1-9 Diversitätsparameter | Kennzahlen zur Diversität |
| S1-10 Angemessene Entlohnung (freiwillig, nicht wesentlich) | Angemessene Entlohnung |
| S1-11 Sozialschutz | Soziale Sicherung |
| S1-12 Menschen mit Behinderungen | Personen mit Beeinträchtigungen |
| S1-13 Parameter für Schulungen und Kompetenzenentwicklung | Lernen und Entwicklung |
| S1-14 Parameter für Gesundheitsschutz und Sicherheit | Gesundheit und Sicherheit in Lenzing |
| S1-15 Parameter für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben | Familienbedingte Beurlaubung |
| S1-16 Vergütungsparameter (Verdienstunterschiede und Gesamtvergütung) | Jährliche Gesamtvergütungsquote, Gender Pay Gap |
| S1-17 Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten |
Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
| S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | |
| ESRS 2 S2 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Stakeholder in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S2 SBM-3 Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Strategie |
| S2-1 Strategien im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette | Policies |
| S2-2 Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette in Bezug auf Auswirkungen |
Kanäle und Gegenmaßnahmen |
| S2-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können |
Kanäle und Gegenmaßnahmen |
| S2-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze |
Maßnahmen |
| S2-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen |
Kennzahlen und Ziele |
| S4 Verbraucher und Endnutzer | |
| ESRS 2 S4 SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger | Allgemeine Angaben: Stakeholder Verbraucher & Endnutzer und deren Einuss auf Lenzings Strategie |
| ESRS 2 S4 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell |
Produktsicherheit für (in)direkte Kunden |
| S4-1 Strategien im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern | Policies |
| S4-2 Verfahren zur Einbeziehung von Verbrauchern und Endnutzern in Bezug auf Auswirkungen |
Verfahren für den Austausch mit Verbrauchern und Endnutzern über die Auswirkungen |
| S4-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Verbraucher und Endnutzer Bedenken äußern können |
Kanäle zur Äußerung von Bedenken |
S4-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher und Endnutzer und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze Maßnahmen
S4-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen
Kennzahlen und Ziele
| ESRS 2 G1 GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane | Governance |
|---|---|
| ESRS 2 G1 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen |
Allgemeine Angaben: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse; Allgemeine Angaben: Compliance-bezogene Bewertung |
| G1-1 Strategien in Bezug auf Unternehmensführung und Unternehmenskultur | Globaler Verhaltenskodex |
| G1-2 Management der Beziehungen zu Lieferanten | Beschaung |
| G1-3 Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung | Maßnahmen |
| G1-4 Bestätigte Korruptions- oder Bestechungsfälle | Kennzahlen und Ziele |
| Angabepicht und zugehöriger Datenpunkt |
SFDR-Referenz | Säule-3-Referenz | Benchmark-Verordnungs-Referenz | EU-Klimagesetz Referenz |
Kapitel/Nicht wesentlich |
|---|---|---|---|---|---|
| ESRS 2 GOV-1: 21 (d) Geschlechtervielfalt in den Leitungs und Kontrollorganen |
Indikator Nr. 13 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Zusammensetzung und Vielfalt der Organmitglieder |
||
| ESRS 2 GOV-1: 21 (e) Prozentsatz der Leitungsorganmitglied er, die unabhängig sind |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Zusammensetzung und Vielfalt der Organmitglieder |
|||
| ESRS 2GOV-4: 30 Erklärung zur Sorgfaltspicht |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 3 |
ESRS 2 Allgemeine Angaben: Erklärung zur Sorgfaltspicht |
|||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) i Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoen |
Indikator Nr. 4 Tabelle 1 in Anhang 1 |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Tabelle 1: Qualitative Angaben zu Umweltrisiken, und Tabelle 2: Qualitative Angaben zu sozialen Risiken |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
Nicht wesentlich | |
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) ii Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Chemikalien |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 2 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
Nicht wesentlich | ||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) iii Beteiligung an Tätigkeiten im Zusammenhang mit umstrittenen Waen |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Nicht wesentlich | ||
| ESRS 2 SBM-1: 40 (d) iv Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau und der Produktion von Tabak |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Nicht wesentlich | |||
| E1-1: 14 Übergangsplan zur Verwirklichung der Klimaneutralität bis 2050 |
Verordnung (EU) 2021/1119, Artikel 2 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Übergangsplan für den Klimawandel |
|||
| E1-1: 16 (g) Unternehmen, die von den Paris-abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind |
Artikel 449a Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 1: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Kreditqualität der Risikopositionen nach Sektoren, Emissionen und Restlaufzeit |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 12 Absatz 1 Buchstaben d bis g und Artikel 12 Absatz 2 |
Nicht wesentlich | ||
| E1-4: 34 THG-Emissionsreduktionsziele Indikator Nr. 4 in Anhang | 1 Tabelle 2 | Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 3: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Angleichungsparameter |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 6 |
E1 Klimawandel: Kennzahlen und Ziele | |
| E1-5: 38 Energieverbrauch aus fossilen Brennstoen aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren) |
Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 1 und Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe | |||
| E1-5: 37 Energieverbrauch und Energiemix Absatz |
Indikator Nr. 5 in Anhang 1 Tabelle 1 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe | |||
| E1-5: 40, 41, 42, 43 Energieintensität im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren |
Indikator Nr. 6 in Anhang 1 Tabelle 1 |
E1 Klimawandel: Energie und Brennstoe |
| E1-6: 44 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen |
Indikatoren Nr. 1 und 2 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Artikel 449a Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 1: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Kreditqualität der Risikopositionen nach Sektoren, Emissionen und Restlaufzeit |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 5 Absatz 1, Artikel 6 und Artikel 8 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Lenzings Treibhausgas Emissionen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| E1-6: 53, 54, 55 Intensität der THG Bruttoemissionen |
Indikator Nr. 3 Tabelle 1 in Anhang 1 |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Meldebogen 3: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Angleichungsparameter |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Artikel 8 Absatz 1 |
E1 Klimawandel: Lenzings Treibhausgas Emissionen |
|
| E1-7: 56 Abbau von Treibhausgasen und CO2-Gutschriften |
Verordnung (EU) 2021/1119, Artikel 2 Absatz 1 |
Nicht wesentlich | |||
| E1-9: 66 Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 66 (a) Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absätze 46 und 47; Meldebogen 5: Anlagebuch – Physisches Risiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Risikopositionen mit physischem Risiko. |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 66 (c) Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischen Risiko benden |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absätze 46 und 47; Meldebogen 5: Anlagebuch – Physisches Risiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Risikopositionen mit physischem Risiko. |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E1-9: 67 (c) Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieezienzklassen |
Artikel 449a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013; Durchführungsverordnung (EU) 2022/2453 der Kommission, Absatz 34; Meldebogen 2: Anlagebuch – Übergangsrisiko im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Durch Immobilien besicherte Darlehen – Energieezienz der Sicherheiten |
Nicht wesentlich | |||
| E1-9: 69 Grad der Exposition des Portfolios gegenüber klimabezogenen Chancen |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 der Kommission, Anhang II |
Wesentlich; Phase-in | |||
| E2-4: 28 Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung(Europäisches Schadstofreisetzungs - und - verbringungsregister) aufgeführten Schadstos, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird |
Indikator Nr. 8 in Anhang 1 Tabelle 1 Indikator Nr. 2 in Anhang 1 Tabelle 2 Indikator Nr. 1 in Anhang 1 Tabelle 2 Indikator Nr. 3 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E2 Umweltverschmutzung: Verschmutzung von Luft und Wasser |
|||
| E3-1: 9 Wasser- und Meeresressourcen Indikator Nr. 7 in Anhang | 1 Tabelle 2 | E3 Wasser- und Meeresressourcen: Policies | |||
| E3-1: 13 Spezielle Strategie | Indikator Nr. 8 in Anhang 1 Tabelle 2 |
E3 Wasser- und Meeresressourcen: Policies | |||
| E3-1: 14 Nachhaltige Ozeane und Meere Indikator Nr. 12 in Anhang | 1 Tabelle 2 | Nicht wesentlich |
| E3-4: 28 (c) Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers |
I n d i kat o r N r 6 , 2 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 3 W a s s e r - u n d M e e r e s r e s s o u r c e n : Wasserverbrauch |
|
|---|---|---|---|
| E3-4: 29 Gesamtwasserverbrauch in m³ je Nettoeinnahme aus eigenen Tätigkeiten |
I n d i kat o r N r 6 , 1 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 3 W a s s e r - u n d M e e r e s r e s s o u r c e n : Wasserverbrauch |
|
| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (a) i Liste der Unternehmensstandorte, einschließlich der Standorte unter seiner operativen Kontrolle, die Tätigkeiten durchführen, die in Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität negative Auswirkungen haben |
I n d i kat o r N r 7 i n A n han g 1 Tab e l l e 1 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Resilienzbewertung |
|
| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (b) festgestellte wesentliche negative Auswirkungen in Bezug auf Landdegradation, Wüstenbildung oder Bodenversiegelung |
I n d i kat o r N r 1 0 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
N i c h t w e s e n t l i c h |
|
| ESRS 2 E4 SBM-3: 16 (c) Tätigkeiten, die sich auf bedrohte Arten auswirken |
I n d i kat o r N r 1 4 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Resilienzbewertung |
|
| E4-2: 24 (b) Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft |
I n d i kat o r N r 1 1 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Policies |
|
| E4-2: 24 (c) Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Ozeane/Meere |
I n d i kat o r N r 1 2 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
N i c h t w e s e n t l i c h |
|
| E4-2: 24 (d) Strategien zur Bekämpfung der Entwaldung |
I n d i kat o r N r 1 5 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 4 B i o l o g i s c h e V i e l fal t u n d Ö k o s y s t e m e : Policies |
|
| E5-5: 37 (d) Nicht recycelte Abfälle | I n d i kat o r N r 1 3 i n A n h a n g 1 Tab e l l e 2 |
E 5 R e s s o u r c e n n u t z u n g u n d K r e i s lau f w i r t s c haf t : Abfallwirtschaft |
|
| E5-5: 39 Gefährliche und radioaktive Abfälle |
I n d i kat o r N r 9 i n A n han g 1 Tab e l l e 1 |
E 5 R e s s o u r c e n n u t z u n g u n d K r e i s lau f w i r t s c haf t : Abfallwirtschaft |
|
| ESRS 2 S1 SBM-3: 14 (f) Risiko von Zwangsarbeit |
I n d i kat o r N r 1 3 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
Manag e m e n t d e r A u s w i r k u n g e n , R i s i k e n u n d Chancen |
|
| ESRS 2 S1 SBM-3: 14 (g) Risiko von Kinderarbeit |
I n d i kat o r N r 1 2 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
Manag e m e n t d e r A u s w i r k u n g e n , R i s i k e n u n d Chancen |
|
| S 1 - 1 : 2 0 V e r p i c h t u n g e n i m B e r e i c h d e r Menschenrechtspolitik |
I n d i kat o r N r 9 i n A n han g I Tab e l l e 3 u n d I n d i k a t o r N r 1 1 i n A n han g I T a b e l l e 1 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
|
| S1-1: 21 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden |
D e l e g i e r t e V e r o r d n u n g ( E U ) 2 0 2 0 / 1 8 1 6 d e r K omm i s s i o n , A n han g I I |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
|
| S1-1: 22 Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels |
I n d i kat o r N r 1 1 i n A n h a n g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
|
| S1-1: 23 Strategie oder ein Managementsystem in Bezug auf die Verhütung von Arbeitsunfällen |
I n d i kat o r N r 1 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : P o l i c i e s |
|
| S1-3: 32 (c) Bearbeitung von Beschwerden |
I n d i kat o r N r 5 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : Ka näl e , u m B e d e n k e n zu ä u ß e r n |
|
| S1-14: 88 (b), (c) Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle |
I n d i kat o r N r 2 i n A n han g I Tab e l l e 3 |
D e l e g i e r t e V e r o r d n u n g ( E U ) 2 0 2 0 / 1 8 1 6 d e r K omm i s s i o n , A n han g I I |
S 1 A r b e i t s k räf t e d e s U n t e r n e h m e n s : G e s u n d h e i t u n d S i c h e r h e i t i n L e n z i n g |
| S1-14: 88 (e) Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage |
Indikator Nr. 3 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gesundheit und Sicherheit in Lenzing |
|
|---|---|---|---|
| S1-16: 97 (a) Unbereinigtes geschlechtsspezisc hes Verdienstgefälle |
Indikator Nr. 12 in Anhang I Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Geschlechtsspezisches Lohngefälle |
| S1-16: 97 (b) Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane |
Indikator Nr. 8 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Jährliches Verdienstgefälle |
|
| S1-17: 103 (a) Fälle von Diskriminierung | Indikator Nr. 7 in Anhang I Tabelle 3 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
|
| S1-17: 104 (a) Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang I Tabelle 1 und Indikator Nr. 14 in Anhang I Tabelle 3 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S1 Arbeitskräfte des Unternehmens: Gemeldete Beschwerden und Menschenrechtsverletzungen |
| ESRS 2 S2 SBM-3: 11 (b) Erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette |
Indikatoren Nr. 12 und 13 in Anhang I Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Strategie |
|
| S2-1: 17 Verpichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
|
| S2-1: 18 Strategien im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette |
Indikatoren Nr. 11 und 4 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
|
| ESRS S2-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien Absatz 19 |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
| S2-1: 19 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette: Policies |
|
| S2-4: 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette:Maßnahmen |
|
| S3-1: 16 Verpichtungen im Bereich der Menschenrechte |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Nicht wesentlich | |
| S3-1: 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
Nicht wesentlich |
| S3-4: 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
Nicht wesentlich | |
| S4-1: 16 Strategien im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern |
Indikator Nr. 9 in Anhang 1 Tabelle 3 und Indikator Nr. 11 in Anhang 1 Tabelle 1 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Policies |
| S4-1: 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien |
Indikator Nr. 10 in Anhang 1 Tabelle 1 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816, Anhang II Delegierte Verordnung (EU) 2020/1818 Artikel 12 Absatz 1 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Policies |
|---|---|---|---|
| S4-4: 35 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten |
Indikator Nr. 14 in Anhang 1 Tabelle 3 |
S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen: Maßnahmen |
|
| G1-1: 10 (b) Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption |
Indikator Nr. 15 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Policies | |
| G1-1: 10 (d) Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowers) |
Indikator Nr. 6 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Policies | |
| G1-4: 24 (a) Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften |
Indikator Nr. 17 in Anhang 1 Tabelle 3 |
Delegierte Verordnung (EU) 2020/1816 der Kommission, Anhang II |
G1 Unternehmensführung: Kennzahlen und Ziele |
| G1-4: 24 (b) Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung |
Indikator Nr. 16 in Anhang 1 Tabelle 3 |
G1 Unternehmensführung: Kennzahlen und Ziele |
Gemäß den Verordnungen, (EU) 2020/852 der Europäischen Kommission vom 18. Juni 2020, (EU) 2021/2139 der Europäischen Kommission vom 4. Juni 2021, (EU) 2021/2178 der Europäischen Kommission vom 6. Juli 2021, (EU) 2022/1214 der Europäischen Kommission vom 9. März 2022 und der Anpassung der delegierten Umweltrechtsakte (EU) 2023/2485 und 2023/2486 zum 27. Juni 2023, ist die Lenzing Gruppe verpichtet, drei wesentliche Leistungskennzahlen Umsatz, CapEx und OpEx oenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2024 sind für die Umweltziele 1-6 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität der Wirtschaftstätigkeiten der Lenzing Gruppe oenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2023 waren für die Umweltziele 1-2 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität oenzulegen, für die Umweltziele 3-6 lediglich die Taxonomiefähigkeit. Die Lenzing Gruppe hat eine EU-Taxonomie-Rechnungslegungs-Richtlinie erarbeitet, um die Methode der Berichterstattung für die drei KPIs zu beschreiben, unter Einhaltung der zeitlichen Abfolge und der Anforderungen, die in dem delegierten Rechtsakt vom 1. Januar 2023 festgelegt sind.
Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Aktivitäten hat die Lenzing Gruppe alle in der EU-Taxonomie aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten analysiert. Die Taxonomiefähigkeit wurde anhand der Beschreibung der Wirtschaftsaktivitäten ermittelt. Angesichts der aktuellen EU-Gesetzgebung sind nicht alle Wirtschaftstätigkeiten und Wirtschaftszweige von den sechs derzeit geltenden Umweltzielen erfasst. Im Jahr 2022 wurden die ersten beiden Umweltziele berichtet, welche nicht die Kerngeschäftstätigkeiten der Lenzing Gruppe (Herstellung von regenerierten Cellulosefasern, Faserzellstoproduktion und unterstützende Tätigkeiten) umfassen. Die Veröentlichung der vier zusätzlichen Umweltziele und die Anpassung der bestehenden Ziele hat an dieser Situation nichts geändert. Die Angaben zu taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten für das Geschäftsjahr 2024 und 2023 erstrecken sich daher nur auf einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten der Lenzing Gruppe.
Die folgenden Tätigkeiten sind als taxonomiefähig eingestuft: Herstellung von Soda (CCM 3.12.), Übertragung und Verteilung von Elektrizität (CCM 4.9.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen (CCM 4.19.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie (CCM 4.20.), Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen (CCM 6.5.), Erwerb von und Eigentum an Gebäuden (CCM 7.7.). Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der taxonomiefähigen Aktivitäten verändern.
Die Bewirtschaftung von Baumplantagen in Südamerika ist nicht in der Tätigkeit Waldbewirtschaftung (CCM 1.3.) enthalten. Der Output der Tätigkeit, das gewachsene Holz, wird größtenteils intern in den eigenen Betrieben von Lenzing verwendet. In diesem Bericht wird der Begri "Wald" im generellen Sinn verwendet. Die Denition unterscheidet sich auf Länderebene. Zum Beispiel beurteilen manche Länder "Baumplantagen" nicht als "Wald", wohingegen andere Länder dies sehr wohl tun.
Der Betrieb der KWK-Anlage erfolgt zum überwiegenden Teil mittels erneuerbaren nicht fossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen, z.B. Dicklauge, Buchrinde. Mangels Zuordenbarkeit des jeweiligen Brennstoeinsatzes zu der verkauften Energie, erfolgt die Berechnung der Taxonomiefähigkeit auf Basis eines Schlüssels gemessen an dem überwiegend eingesetzten Brennsto.
Die folgenden Wirtschaftstätigkeiten, die das Kerngeschäft unterstützen, sind physisch eng miteinander verbunden und können daher nicht getrennt bewertet werden und sind daher nicht taxonomiefähig: Hocheziente Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoen (CCM 4.30.), Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr (CCM 6.2.), Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.3.), Erneuerung von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.4.) und Datenverarbeitung, Hosting, und damit verbundene Tätigkeiten (CCM 8.1.)
Die Investitionsausgaben aus dem taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
Taxonomiefähigkeit bezieht sich auf Wirtschaftsaktivitäten, welche in der Taxonomie-Verordnung als solche deniert sind. Die Taxonomiekonformität geht über die Taxonomiefähigkeit hinaus und impliziert eine positive Bewertung der geltenden technischen Bewertungskriterien. Dazu gehören ein wesentlicher Beitrag zu mindestens einem der 6 Umweltziele und keine Beeinträchtigung der übrigen Umweltziele. Die Lenzing Gruppe erfüllt momentan noch nicht alle sozialen Mindestschutz Angaben, arbeitet aber intensiv daran diese Lücke in Zukunft zu schließen.
Für die ermittelten taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, wurde eine Analyse der Taxonomiekonformität durchgeführt. Die Lenzing Gruppe begann die Konformitätsprüfung mit einem Screening der technischen Bewertungskriterien sowie der sozialen Mindestschutzkriterien. Im Rahmen der Bewertung kam die Lenzing Gruppe zum Ergebnis, dass die Kriterien des sozialen Mindestschutzes noch nicht erfüllt werden können. Diese Bewertung hat zur Folge, dass eine weitere eingehende Überprüfung der technischen Bewertungskriterien für das Geschäftsjahr 2024 und 2023 als nicht relevant eingestuft wurde. Alle identizierten Wirtschaftstätigkeiten werden als taxonomiefähig, aber nicht als taxonomiekonform ausgewiesen.
Die Lenzing Gruppe vermeidet jegliche Doppelzählung, indem sie die Daten für jede Leistungskennzahl getrennt voneinander auswertet. Alle identizierten Wirtschaftsaktivitäten werden lediglich einmal für das Umweltziel "Klimaschutz" gezählt. Die Lenzing Gruppe ermittelt die 3 KPIs (Umsatz, CapEx und OpEx) gemäß der Denition des delegierten Oenlegungsrechtsaktes (EU) 2021/2178. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab
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es keine signikanten Änderungen in der Anwendung der Berechnungen. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.
| Geschäftsjahr 2024 | Jahr | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag |
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") |
|||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) Umsatz (3) Mio. EUR |
Umsatz anteil 2024 (4) |
Klimaschutz (5) | den Klimawandel (6) Anpassung an |
Wasser (7) | (8) Umweltverschmutzung |
Kreislaufwirtschaft (9) | (10) Vielfalt Biologische |
(11) Klimaschutz |
Klimawandel (12) Anpassung an den |
Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | (16) Vielfalt Biologische |
Mindestschutz (17) | Anteil taxonomie konformer (A.1.) oder taxonomie fähiger (A.2.) Umsatz, 2023 (18) |
Kategorie ermöglich ende Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12. |
4,2 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
1,0 | 0,0 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
9,6 | 0,4 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,7 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
17,4 | 0,7 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,6 % | |||||||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
32,3 | 1,2 % 1,2 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 1,6 % | ||||||
| A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten A.1 + A.2) 32,3 |
1,2 % 1,2 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 1,6 % | |||||||
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN |
| Summe | 2.663,9 | 100% |
|---|---|---|
| Tätigkeiten | 2.631,6 | 98,8 % |
| Umsatz nicht taxonomiefähiger |
| Umsatzanteil/ Gesamtumsatz |
||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomiefähig je Ziel |
|||||||||
| CCM | 0 % | 1,2 % | ||||||||
| CCA | 0 % | 0 % | ||||||||
| WTR | 0 % | 0 % | ||||||||
| CE | 0 % | 0 % | ||||||||
| PPC | 0 % | 0 % | ||||||||
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Vergleich zu den vorigen Geschäftsjahren haben sich aufgrund geänderter Energiepreise die Umsätze für die Aktivität "Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen (CCM 4.19.)" weiter reduziert.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Oenlegung für das Jahr 2024 Tabelle 13
Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) CapEx (3) Mio. EUR CapEx-Anteil 2024 (4) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser (7) Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt (10) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser (13) Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) CapEx, 2023 (18) Kategorie ermöglichende Tätigkeit (19) Kategorie Übergangs -tätigkeit (20) Text Währung % J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E T
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | |||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | |||||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | E | ||||||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | T | ||||||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | |||||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,3 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
0,8 | 0,5 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,4 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
2,0 | 1,3 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 5,6 % | |||||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
CCM 6.5. |
2,2 | 1,4 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,9 % | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien |
CCM 7.6. |
0,0 | 0,0 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Erwerb von und Eigentum an Gebäuden |
CCM 7.7. |
11,0 | 7,1 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 8,1 % | |||||||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
16,3 | 10,5 % | 10,5% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 15,3% | |||||
| A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
16,3 | 10,5% | 10,5% | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 15,3 % |
| Summe | 155,9 | 100% |
|---|---|---|
| CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
139,5 | 89,5 % |
| CapEx-Anteil/ Gesamt-CapEx |
||
|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomiefähig je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 10,5 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Geschäftsjahr 2024 ging das CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten um 138,1 Mio. EUR zurück aufgrund allgemein reduzierter Investitionstätigkeiten. Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein neues Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz mit CapEx-Investitionen erworben, welches Teil der Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie ist (CCM 4.20.). Die Investitionsausgaben aus taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.). Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Großinvestitionen getätigt.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Oenlegung für das Jahr 2024 Tabelle 14
Geschäftsjahr 2024 Jahr Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) OpEx (3) Mio. EUR OpEx-Anteil, 2024 (4) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser (7) Umweltverschmutzung (8) Kreislaufwirtschaft (9) Biologische Vielfalt (10) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser (13) Umweltverschmutzung (14) Kreislaufwirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) OpEx, 2023 (18) Kategorie ermöglichende Tätigkeit (19) Kategorie Übergangs tätigkeit (20) Text Währung % J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J; N; N/EL J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E T
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | E | |||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | T | |||||||||||
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12. |
1,0 | 0,5 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,5 | 0,2 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,2 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und üssigen Brennstoen |
CCM 4.19. |
8,4 | 3,9 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,7 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20. |
5,6 | 2,6 % | EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 1,4 % | |||||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
15,4 | 7,1 % 7,1 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 4,5 % | ||||||
| A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
15,4 | 7,1 % 7,1 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % | 4,5 % |
| Summe | 216,8 | 100% |
|---|---|---|
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
201,4 | 92,9 % |
| OpEx-Anteil/ Gesamt-OpEx |
||
|---|---|---|
| Taxonomie konform je Ziel |
Taxonomie fähig je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 7,1 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Im Geschäftsjahr 2024 gab es beim OpEx keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Die Umsatzerlöse umfassen die gemäß International Accounting Standard (IAS) 1.82 (a) in der Fassung der Verordnung (EG) Nr. 1126/2008 der Kommission ausgewiesenen Einnahmen und sind im Konzernabschluss 2024 angegeben (siehe Position "Umsatzerlöse" in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung). Die Umsatzerlöse aus Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Vermögenswerte, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Umsatzerlösen dargestellt.
Die gesamten Investitionsausgaben (CapEx) erstrecken sich auf buchmäßige (nicht zahlungswirksame) Zugänge zu Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten, biologischen Vermögenswerten und Nutzungsrechten. Die Investitionsausgaben, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Investitionsausgaben dargestellt. Im Geschäftsjahr 2024 sind die Investitionsausgaben, aufgrund allgemein reduzierter Investitionstätigkeiten, im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Es wurden keine Unternehmenszusammenschlüsse getätigt (2023: EUR 18,3 Mio.).
a) In den Zugängen sind Anzahlungen in der Höhe von EUR 4,5 Mio. (2023: EUR 6,5 Mio.) enthalten, die im Geschäftsjahr aktiviert wurden. Der Zugang der der geleisteten Anzahlungen im Vergleich zur Vorperiode beträgt EUR 2,1 Mio. (2023: EUR Rückgang 1,3 Mio.).
Die Betriebsausgaben (OpEx) umfassen direkte nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse, Instandhaltung und Wartung beziehen. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung beziehen sich auf die tägliche Wartung (einschließlich Wartungsmaterial) von Sachanlagen. Die Betriebsausgaben, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Betriebsausgaben dargestellt.
| EU-Taxonomie, OpEx | Tabelle 16 | |
|---|---|---|
| EUR Mio. 1-12/2023 |
EUR Mio. 1-12/2024 |
|
| Instandhaltung und Wartung (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2024) |
177,1 | 180,7 |
| Miet- und Leasingaufwendungen (kurzfristig) (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2024) |
9,2 | 8,5 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2024) |
69,1 | 29,2 |
| Abzüglich Abschreibungen enthalten in Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2024) |
–53,5 | -1,6 |
| Summe | 201,9 | 216,8 |
| Zeile | Tätigkeiten im Bereich Kernenergie | |
|---|---|---|
| 1. | Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstokreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 2. | Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstoerzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Techniken tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 3. | Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstoerzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas | ||
| 4. | Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoen tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 5. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoen tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 6. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoen erzeugen, tätig, nanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
Die Herstellung von Faserzellsto und Fasern sind energieintensive Prozesse, was für Lenzing eine Herausforderung darstellt. Soweit es möglich ist, hat das Unternehmen auf fossile Energie verzichtet bzw. sie durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Investitionen in hochmoderne Technologien und Herstellungsprozesse mit geringer CO2-Emission an allen Lenzing Standorten haben dazu beigetragen, die Energieezienz zu erhöhen und die Treibhausgas (THG)- Emissionen des Unternehmens zu verringern. Klimarisiken bieten Chancen für Innovationen und Investitionen, die Lenzing widerstandsfähiger gegen das sich verändernde regulatorische Umfeld machen. Lenzing ist führend in der Branche, dies wird dadurch unterstrichen, dass 2024 die Non-Prot-Umweltorganisation CDP Lenzing zum vierten Mal in Folge mit "Climate A" auszeichnete. Dank dieser Umweltanstrengungen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, um das Ziel der Verringerung der absoluten THG-Emissionen des Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 zu erreichen (Basisjahr 2021). Das unterstützt auch das übergeordnete Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu erreichen.
Energie: Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen (eigene Tätigkeiten)
Weitere Maßnahmen (in E1-3 nicht näher beschrieben)
Renewable Carbon Initiative (RCI)
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E1-1; GRI 3-3e]
Im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris (1,5 °C-Ziel) und dem SDG 13 der UN hat sich die Lenzing Gruppe ehrgeizige wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduzierung der absoluten THG-Emissionen in Scope 1 und 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent bis 2030 gesetzt (Basisjahr 2021) und will bis 2050 die Netto-THG-Emissionen auf null reduzieren.
[ESRS E1 ESRS 2 GOV-3]
Die Vergütungspolitik der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an nanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht-nanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "An die Nachhaltigkeitsleistung gekoppelte Vorstandsvergütung" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing bekennt sich zu ihren wissenschaftlich fundierten Zielen (SBTs) für 2030 und 2050 und hat folgenden Fahrplan umgesetzt. Dieser wird regelmäßig aktualisiert, um die Weiterentwicklung technischer Optionen und sich verändernde Marktbedingungen zu berücksichtigen.

Nähere Informationen zu den wichtigsten Maßnahmen, die nach den Dekarbonisierungshebeln beschrieben sind, nden Sie im nachfolgenden Abschnitt "Maßnahmen" weiter unten in diesem Kapitel.
Lenzings Klimaaktionsplan für den Klimaschutz ist Bestandteil der langfristigen Geschäftsstrategie von Lenzing. Er wurde vom Vorstand genehmigt. Aktuell arbeitet Lenzing daran, den Plan zu untermauern und die formalen Anforderungen eines Übergangsplans gemäß den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) sowie der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) bis 2026 zu erfüllen.
Zu den Investitionen von Lenzing seit 2021 zählen rund EUR 20 Mio. in die Viscoseanlage in Nanjing (China) für die Umstellung von Kohle auf Erdgas, der Kauf eines 43 MW Biomassekraftwerks für das Lyocellwerk in Heiligenkreuz (Österreich) für rund EUR 20 Mio. und die Installation einer neuen Schwefelrückgewinnungsanlage in Purwakarta (Indonesien), durch die sich der Beitrag der Lenzing zu Scope 3 Emissionen durch Chemikalien verringert (und die dazu geführt hat, dass die ganze Gruppe das EU Ecolabel erhalten hat). Lenzing hat mehrere andere Initiativen umgesetzt. Unter anderem bezieht sie an sechs Produktionsstätten weltweit erneuerbare Energien aus dem Netz und das Lyocellwerk in Prachinburi (Thailand) bezieht über 80 Prozent seines Energiebedarfs aus Biomasse. Durch all diese Initiativen sind die Betriebsausgaben der Gruppe gestiegen. Dank dieser Maßnahmen kann Lenzing Premiumprodukte mit einem geringen CO2-Fußabdruck anbieten.
Gemeinsam mit ihren Lieferanten arbeitet Lenzing an der Produktion und Lieferung von Rohmaterialien mit geringem CO2- Fußabdruck, für die langfristige Verträge bestehen.
Die Teams prüfen Optionen für eine weitere Reduzierung der THG-Emissionen, um die Dekarbonisierung an den Standorten von Lenzing und in der Lieferkette in verschiedenen Ländern voranzutreiben (siehe Fahrplan für wichtigste Hebel).
Derzeit bestehen mehrere Hindernisse für die Durchführung dieses Klimaaktionsplans. Zu diesen Hindernissen zählen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von netzbasiertem Strom aus erneuerbaren Quellen, die ungleichen Kosten erneuerbarer Brennstoe (grüner Wassersto, Ammoniak) im Vergleich zu Strom aus fossilen Energieträgern und fossilen Brennstoen, das Fehlen gleicher Wettbewerbsbedingungen für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck und die Bereitschaft von Geschäftspartner, die Kosten und Risiken von Investitionen zu teilen.
Lenzing arbeitet zusammen mit ihren Partnern und politischen Entscheidungsträgern daran, Lösungen für diese Hindernisse zu nden, Anreize für die Umsetzung von Klimaaktionsplänen zu schaen und die Transformation der Industrie zu unterstützen.
Es wurde ein funktionsübergreifendes Projektteam unter der Leitung des Chief Pulp & Technology Ocer (CPO) eingerichtet. Ein Lenkungsausschuss ist Teil des Projektmanagements, um eine Abstimmung zwischen allen Entscheidungsträger:innen und Funktionen zu ermöglichen sowie Entscheidungen zu beschleunigen und die Zustimmung der verschiedenen Verantwortlichen für zentrale Projekte, Standorte und Funktionen sicherzustellen. Eine dedizierte globale Projektleitung ist operativ für die Vereinfachung des Implementierungsprozesses auf Konzernebene sowie für die Unterstützung der Funktionen und Produktionsstandorte weltweit verantwortlich. Darüber hinaus unterstützt die Projektleitung die Integration des Themas Klima in Geschäftsentscheidungen.
Um das nötige Engagement und die Umsetzung sicherzustellen, liegen die Entwicklung von Fahrplänen und die Verantwortung von deren Umsetzung bei den jeweiligen Produktionsstandorten und Funktionen. So können sie ihre Portfolios und spezischen Agenden mittel- und langfristig eektiv verwalten. Dieser Prozess wird durch die Projektleitung unterstützt.
Die Lenzing Gruppe ist nicht von dem Paris-abgestimmten EU-Referenzwert ausgeschlossen.
Gebundene Treibhausgasemissionen: Lenzings Kohlekessel am Standort in Purwakarta (Indonesien) werden über ihre Betriebsdauer in Zukunft erhebliche gebundene Treibhausgasemissionen verursachen. Diese könnten das Erreichen der wissenschaftlich fundierten Ziele sowie der Netto-Null-Ziele bis 2050 gefährden, wenn die derzeitige Infrastruktur nicht geändert wird. Der Austausch der Kohlekessel gegen neue, mit alternativen Brennstoen kompatible Kessel könnte die Risiken erheblich mindern und die THG-Emissionsreduktionsziele unterstützen. Das ist in Lenzings Klimaaktionsplan vorgesehen. Es gibt jedoch viele Hindernisse und Herausforderungen, die mit der Unterstützung von Geschäftspartnern und Initiativen überwunden werden müssen.
Die Unternehmensstrategie "Better Growth" von Lenzing enthält Klimaschutzziele und stellt so die Einbeziehung des Klimawandels in die Geschäftsstrategie und Entscheidungsndung sicher.
Um die SBTs eektiv zu erreichen, entwickelte die globale Projektleitung einen übergeordneten SBT-Fahrplan für die Gruppe mit potenziellen Zielen auf Standortebene. Diese Szenarien und Standortziele wurden mit dem CPO, dem Lenkungsausschuss und anderen Entscheidungsträger:innen der Schlüsselfunktionen und Regionen abgestimmt. Dies hat die Richtung und Leitlinien vorgegeben und die Entwicklung des Fahrplans für jeden Produktionsstandort und jede Funktion erleichtert.
Betrieb: Jede der neun Lenzing Produktionsstätten ist in die Entwicklung der für sie geplanten Ziele und Fahrpläne eingebunden.
Business Management und Vertrieb: Lenzing legt großen Wert darauf, die Klimaauswirkungen ihrer Produkte an Kunden und Geschäftspartner zu kommunizieren. Die Ergebnisse aus Produkt-Ökobilanzierungen unterstützen Vertriebsprozesse bei der Vermittlung der Vorteile des Portfolios von Fasern mit geringer CO2Emission von Lenzing in Bezug auf den Klimawandel. (siehe Kapitel "Nachhaltige Innovationen").
Beschaung und Einbindung von Lieferanten: Mit den wichtigsten Chemikalien- und Zellstoieferanten wird ein aktiver Dialog geführt, um die Scope 3 Emissionen von Lenzing zu verringern. Dieser Dialog und die Partnerschaften zielen auf die Produktion und Lieferung von Rohstoen mit geringeren THG-Emissionen und geringeren anderen Auswirkungen ab. Lenzing konzentriert sich auf langfristige Beziehungen und unterstützt ihre Lieferanten dabei, Optimierungen umzusetzen. Das Unternehmen versteht sich als Teil dieser Transformation, indem es deren umweltfreundliche Produkte kauft.
Strategie, Fusionen und Übernahmen: Wichtige Projekte – sowohl Browneld als auch Greeneld – müssen mit der Strategie und den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. In diesem Zusammenhang wurden einige Projekte im Rahmen der Entscheidungsndung des Vorstandes auf ihren Nutzen und ihren Beitrag zu den Auswirkungen des Klimawandels geprüft. Interne Kohlenstobepreisung für Schlüsselprojekte werden zur Unterstützung dieses Prozesses herangezogen.
Finanzen und Controlling: Im jährlichen mittelfristigen Planungsund Budgetierungsprozess (MTP) wurden Projekte auf ihre Relevanz für den Klimaaktionsplan sowie ihre THG-Emissionen bewertet. Die Ergebnisse wurden als zusätzliche Entscheidungskriterien umgesetzt.
Zur Reduzierung der Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Emissionen setzt Lenzing unterschiedliche Hebel ein, die sich an der technischen Machbarkeit orientieren (siehe Abb. 08).

Nähere Informationen über wesentliche Maßnahmen, die nach den Dekarbonisierungshebeln beschrieben sind, nden Sie im nachfolgenden Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
ESRS E1 ESRS 2 SBM-3; GRI 3-3ab, 201-2]
Der TCFD-Bewertungsprozess wurde in Lenzing zum ersten Mal im Jahr 2020 eingeführt und im Berichtsjahr weiterentwickelt, um
die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken in der Geschäftstätigkeit von Lenzing und der Wertschöpfungskette zu quantizieren. Die Analyse umfasste die Auswirkungen auf kurz-, mittel- und langfristige Zeithorizonten und verschiedene Emissionsszenarien, die die Treiber von physischen und Übergangsrisiken erfassen. Die folgende Tabelle 18 fasst die Beschreibungen und Annahmen der Szenarien zusammen.
Klimaszenario Keine Policy Erklärte Policy Pariser Ambition (SSP5-8.5) (SSP2-4.5) (SSP1-1.9) Globaler Temperaturanstieg (bis 2100) >4 °C 2,5 °C <1,5 °C Politischer Rahmen Unter der Annahme, dass die Klimapolitik aufgehoben wird, was zu einer starken Erwärmung und extremen physischen Risiken führt Umfasst alle versprochenen Policies, auch wenn sie noch nicht durch umgesetzte wirksame Policies untermauert werden. Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C durch strenge klimapolitische Maßnahmen und Innovationen, um um 2050 weltweit Netto-CO2-Emissionen zu erreichen. Politische Maßnahmen Umkehrung der Politik - Aufhebung der derzeitigen Politik Abgestimmt auf die national festgelegten Beiträge (NDCs) Unmittelbar und problemlos Technologischer Wandel Langsamer Wechsel Langsamer Wechsel Schneller Wechsel Entfernung von Kohlendioxid Nicht verwendet Gering-mittlere Nutzung Mittlere bis hohe Nutzung Regionale Unterschiede Geringe Variation Mittlere Variation Mittlere Variation Globaler Kohlenstopreis (2030, 2050) 0, 0 43, 140 131, 446 Nachfrage nach Produkten mit geringem CO2-Fußabdruck Gering Mittel Hoch Globaler nachhaltiger Einkaufstrend - %- Anteil der Bevölkerung, die nachhaltig einkauft (2030, 2050) 23 %, 22 % 36 %, 50 % 53 %, 60 %
a) Quelle: Risilience Kohlenstopreis- und Verbrauchertrendanalyse einschließlich des Szenarienportals des Netzwerks zur Ökologisierung des Finanzsystems (NGFS)
Die Ergebnisse der quantizierten Risiken sind in Tabelle 19 zusammengefasst und in Übereinstimmung mit dem internen ERM- und dem doppelten Wesentlichkeitsansatz in Kategorien mit geringem, mittlerem und hohem Risiko qualitativ dargestellt.
| 0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
0- 5 |
6- 10 |
11- 20 |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Keine Policy | Erklärte Policy | Pariser Ambition | Beschreibung der Risikokategorie |
Beschreibung der Ergebnisse | Wesentliche Annahmen | |||||||||
| Übergangsrisiken | Politik | ○ | ○ | ○ | ● | ● | ● | ● | ● | ● | Von Regierungen erlassene Gesetze zur Bepreisung und Bestrafung von Treibhausgasemissionen. |
In einem Szenario mit den Pariser Ambitionen bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft, dass es weltweit mehr Kohlenstovorschriften geben wird, die sich in den Kohlenstopreisen widerspiegeln, um die Temperaturen unter 1,5 °C zu halten, wodurch sich das politische Risiko für Lenzing erhöht. Das Risiko "Aufkommende Vorschriften zur Kohlenstopreisgestaltung" wird in Tabelle 20 näher beschrieben |
Das Politikmodell enthält Daten zur Kohlenstobepreisung pro Land und Sektor, die dann auf jedes Land und jeden Emissionsbereich angewendet werden. Die vorgelagerten Auswirkungen beziehen sich auf die Kosten der Kohlenstobepreisung, während die nachgelagerten Auswirkungen sich auf die Einnahmen auswirken (was sich in höheren Produktpreisen niederschlägt). |
|
| Technologie | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ● | ○ | ○ | Disruptive, kohlenstoärmere technologische Veränderungen in wichtigen Wirtschaftssektoren und Risiken für kohlenstontensive Anlagen und Betriebe. |
In einem Paris Ambition-Szenario muss der Übergang zu umweltfreundlichen Anlagen weltweit schneller erfolgen, um die Temperaturen unter 1,5 °C zu halten, was für Lenzing kurzfristig ein größeres Risiko für eine technologische Wertminderung bedeutet. |
Das Technologierisiko basiert auf den von Lenzing betriebenen Anlagen und deren Abhängigkeiten von fossilen Brennstoen und Abschreibungsraten. |
||
| Konsumentenempnden | ○ | ● | ● | ○ | ○ | ○ | ● | ● | ● | Die Verbraucherpräferenzen verschieben sich hin zu nachhaltigen alternativen Produkten und Dienstleistungen, was die Marktnachfrage verändert. |
In einem Paris Ambition-Szenario bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft, dass einige Sektoren, in die Lenzing verkauft, schrumpfen werden und daher der Kundenstamm von Lenzing und damit die Nachfrage zurückgehen wird. Auf Produktebene wird das Produktportfolio von Lenzing als die nachhaltige Alternative angesehen und könnte daher einen potenziellen Nachfrageanstieg erfahren, wenn die Kunden zu einem nachhaltigeren Einkauf übergehen. Dies wird in zwei Übergangsmöglichkeiten angesprochen, die in Tabelle 20 näher beschrieben werden. |
Das Modell der Verbrauchernachfrage deckt nicht nur die Verbrauchernachfrage nach Produkten ab, sondern auch die übergeordnete Nachfrage der Wirtschaftssektoren nach Produkten von Lenzing. Die allgemeine Aufteilung des Nachfragemodells nach Sektoren muss noch verbessert werden, um die geschäftlichen Beziehungen von Lenzing besser widerzuspiegeln. |
| Haftbarkeit | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Rechtsstreitigkeiten, die von Klägern gegen Unternehmen wegen ihrer Haftbarkeit für Schäden durch den Klimawandel eingeleitet werden. |
Das Haftungsrisiko für Lenzing ist minimal, da die Branche und der Standort von Lenzing weniger von Rechtsstreitigkeiten betroen sind und die Emissionsintensität von Lenzing nahe am Industriedurchschnitt liegt. |
Das Haftungsrisiko basiert auf der Branche, dem Standort, dem Marktanteil und der Emissionsintensität von Lenzing im Vergleich zum Industriedurchschnitt. In der langfristigen Prognose wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt für Klagen angesehen werden. |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Investorenempndung | ○ | ● | ● | ○ | ● | ● | ○ | ○ | ○ | Investoren bevorzugen Renditen von Unternehmen mit geringerem CO2- Ausstoß, was zu Veränderungen bei den Kapitalkosten und der Bewertung führt. |
Das Investorenrisiko für Lenzing ist minimal, da die Emissionsintensität von Lenzing nahe dem Industriedurchschnitt liegt. |
Das Investorenrisiko basiert auf den Kapitalkosten von Lenzing und der Emissionsintensität von Lenzing im Vergleich zum Industriedurchschnitt. Bei der langfristigen Projektion wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt des Anlegerempnden angesehen werden. |
|
| Reputation | ● | ● | ● | ○ | ● | ● | ● | ● | ● | Der Kundenaktivismus wird durch die Maßnahmen des Unternehmens zur Bewältigung der Risiken des Klimawandels beeinusst. |
In einem No-Policy-Szenario haben sich die globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel verlangsamt, so dass sich der Verbraucheraktivismus gegen Branchen mit hohen Emissionen richten wird. Andererseits bedeutet der Übergang zu einer kohlenstoärmeren Wirtschaft im Paris Ambition-Szenario, dass einzelne Unternehmen, die nicht im Einklang mit ihren Konkurrenten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen, stärker durch Verbraucheraktivismus gefährdet sind. Das Risiko "Reputationsrisiko in der Textilindustrie" wird in Tabelle 20 näher beschrieben. |
Das Reputationsmodell zeigt Auswirkungen in Form einer geringeren Nachfrage nach Produkten, da Aktivismus und Boykott zunehmen. In der langfristigen Projektion wird kein zusätzliches Risiko angenommen, da 10 Jahre als Höhepunkt für Boykotte angesehen werden. |
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| Anlagenausfall | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Der Klimawandel verursacht eine Vielzahl von Wetterereignissen, die sich auf den Betrieb von Anlagen auswirken und Schäden an Vermögenswerten verursachen werden. |
Die zunehmende Schwere und Häugkeit von Hitzewellen ist potenziell der größte Treiber für Umsatzeinbußen an den Lenzing Standorten. Obwohl in diesem Prozess kein wesentliches nanzielles Risiko bewertet wurde, werden die "Chronischen physischen Klimarisiken" in Tabelle 20 näher beschrieben. |
Das Modell für die Anlagenausfälle wendet Anfälligkeitskurven an, die den Verlust von Betriebstagen und die Zeit bis zur Wiederherstellung bei verschiedenen klimatischen Ereignissen für jede Einrichtung auf der Grundlage ihres Anlagentyps zeigen. Für jede Anlage wird dann ein Wert pro Ausfalltag ermittelt, um die Gesamtkosten für den Einnahmeverlust und die Vermögensschäden zu berechnen. |
Physische Risiken
| Versorgungsrisiko | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | ○ | Klimaveränderungen in Bezug auf Temperatur und Niederschlag wirken sich auf den Ertrag der Rohstoe an den Anbaustandorten aus. |
Das Versorgungsrisiko für Lenzing aus den Ergebnissen des angewendeten Modells erscheint minimal, da derzeit nur Daten zu europäischer Fichte und Kiefer in der Analyse enthalten sind. Trotz der eingeschränkten Verfügbarkeit von Hintergrunddaten, z. B. für Buche und Eukalyptus, spiegelt sich eine potenzielle Verknappung des Rohstoangebots, insbesondere von Holz, in den in Tabelle 20 näher beschriebenen "Chronischen physischen Klimarisiken" wider. |
Das Versorgungsrisiko basiert auf dem Rohstovolumen von Lenzing für europäische Fichte, dem Fußabdruck der Beschaung und der Abhängigkeit der Lenzing Produkte von der Verfügbarkeit dieses Rohstos. In der letzten Auswertung waren nur Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die europäische Fichte und Kiefer verfügbar. Da jedoch auch andere in Lenzing verwendete Baumarten wie Buche und Eukalyptus eine ähnlich große Rolle spielen, war eine umfassende Analyse des Versorgungsrisikos bei Rohstoen noch nicht möglich. |
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| Farbcode: | |
|---|---|
| ○ | niedriges Risiko |
|---|---|
| ● | mittleres Risiko |
| ● | hohes Risiko |
Die folgende Tabelle 20 beschreibt die wichtigsten klimabezogenen Risiken und Chancen, die im Rahmen des ERM-Systems von Lenzing identiziert wurden, und enthält Einzelheiten zu den Reaktionen und Maßnahmen von Lenzing zur Risikominderung. Ein TCFD-Index im Anhang dieses Berichts zeigt die Verbindung zwischen den TCFD-Empfehlungen, dem Inhalt dieses Berichts und anderen externen Publikationen wie dem CDP Climate Change.
Neu entstehende Vorschriften, vor allem in Bezug auf umweltfreundliche Steuern und Kohlenstopreise, stellen für Lenzing ein relevantes Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing Prozesse mit hohen Emissionen betreibt, wurden bereits Vorschriften zu Treibhausgasemissionen (THG) eingeführt (Verbesserung der Energieezienz, regulierte Emissionszertikate), und strengere Vorschriften, die die Kosten von THG-Emissionen erhöhen könnten, sind in Vorbereitung. Eine qualitative Folgenabschätzung einschließlich einer detaillierten Beschreibung dieses Risikos ist in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse unter der Kategorie "Politik" in Tabelle 19 enthalten.
Die Strategie von Lenzing zur Risikobewältigung zielt darauf ab, das Risiko potenzieller Ökosteuern zu verringern, indem strenge Maßnahmen zur Verringerung der THG-Emissionen umgesetzt werden und das Technologieportfolio proaktiv gesteuert wird. Im Jahr 2023 aktualisierte Lenzing seine wissenschaftlich fundierten Ziele auf 1,5 °C, um seine gesamten THG-Emissionen in den Bereichen 1 und 2 um 42 Prozent und in Bereich 3 um 25 Prozent bis 2030 zu reduzieren (im Vergleich zu einem Basisjahr 2021). Damit mildert Lenzing die Risiken, die sich aus den aufkommenden Kohlenstobepreisung ergeben. Lenzing hat auch ein validiertes SBT für ein langfristiges Netto-Null-Emissionen Ziel mit einer 90-prozentigen absoluten Reduzierung der Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Emissionen bis 2050 (Basisjahr 2021).
Für die Gruppe ist Holz die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaungspolitik von Lenzing und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung steigen. Der zunehmende Wettbewerb um Landnutzung und natürliche Ressourcen wirkt sich auf die langfristigen strukturellen Biomassepreise aus. Das Risiko steigender Biomassekosten spiegelt sich in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse nicht vollständig wider, da das verwendete Risikomodell auf einige für Lenzing relevante Holzarten wie Fichte und Kiefer beschränkt war.
Lenzing hat bereits verschiedene Maßnahmen ergrien, um dieses Risiko zu mindern, wobei die Diversizierung der Lieferanten die wichtigste Maßnahme zur Risikominderung ist. Durch die Beschaung von Holz aus einem breiteren Spektrum von Ländern oder weniger risikobehafteten Holzarten (z. B. Kiefer) minimiert Lenzing das Risiko einer Unterbrechung der Lieferkette, die in einer einzigen Beschaungsregion auftreten kann. Darüber hinaus hat Lenzing im Jahr 2022 die Produktion von Faserzellsto in seinem neuen Zellstowerk in Brasilien aufgenommen. Das Werk wird von der Lenzing-eigenen FSC® zertizierten Plantage in unmittelbarer Nähe des Werks beliefert. Damit sind die Zellstowerke von Lenzing nicht ausschließlich von der europäischen Holzversorgung abhängig. Zweitens unterstützt Lenzing eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Verringerung des langfristigen Restrisikos, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern, und investiert auch in einige Naturschutzprojekte zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Wälder.
Die Textilindustrie, in der die Produkte von Lenzing gewöhnlich verwendet werden, wird wegen ihres teilweise nicht nachhaltigen und ressourcenintensiven Wirtschaftsweise und ihrer Produktionsprozesse kritisch beäugt. Dies könnte zu einer negativen Medienberichterstattung und einer weiteren Stigmatisierung der Branche führen, was sich wiederum auf den Umsatz der Gruppe auswirken könnte. Eine qualitative Auswirkungsanalyse für Lenzing, die aus dem Reputationsrisiko im Textilsektor resultiert, spiegelt sich in den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse im Abschnitt "Reputation" und in geringerem Ausmaß in der Kategorie "Konsumentenempnden" in Tabelle 19 wider.
Lenzing hat sich verschiedene Ziele gesetzt, um wichtige Nachhaltigkeitsaspekte anzugehen und so seinen ökologischen Fußabdruck kontinuierlich zu verbessern. Lenzing reagiert auf eine mögliche negative Medienberichterstattung über die Modeund Textilindustrie, indem es proaktiv und transparent Informationen über seine Geschäftspraktiken und seinen ökologischen Fußabdruck oenlegt. Über seine Kommunikationskanäle unterstreicht Lenzing seinen Beitrag zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und den Nettonutzen, den seine Spezialprodukte im Vergleich zu Standardprodukten auf dem Markt bieten.
Klimamodelle deuten darauf hin, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimagefahren führen werden. Die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette der Lenzing Gruppe könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit oder anderen physikalischen Gefahren unterschiedlichen Ausmaßes betroen sein. Aus Sicht der Lieferkette könnten beispielsweise klimawandelbedingte Auswirkungen wie starke Regenfälle oder Waldbrände die wichtigsten Zellstoieferungen von Lenzing oder das neue Zellstowerk in Brasilien beeinträchtigen, was zu einer Verknappung von hochwertigem Zellsto und zu Engpässen in der Faserproduktion führen könnte. Darüber hinaus könnten klimawandelbedingte Störungen wie Hitzestress zu häugeren Schädlingsausbrüchen, Dürren und steigenden Wintertemperaturen führen, die die geplanten Erntepläne der Holzlieferanten durcheinander bringen und damit ein Risiko für die Holzversorgung von Lenzing, insbesondere in den europäischen Zellstowerken, darstellen könnten. Für die Lenzing-eigenen Produktionsanlagen könnte Wasserknappheit beispielsweise auch bedeuten, dass bei längeren Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten, weniger Wasser aus der Ager am Standort Lenzing entnommen werden kann, was wiederum zu einem Produktionsrückgang führen würde. Die Auswirkungen klimabedingter physischer Risiken auf die eigenen Produktionsanlagen sowie auf die Lieferkette von Lenzing, die einige wichtige Lieferanten umfasst, wurden in der in Tabelle 19 dargestellten Klimarisikoanalyse berücksichtigt.
Alle identizierten Risiken, die sich aus einer Unterbrechung der Lieferkette für die verschiedenen Rohstoe, Chemikalien und Energie, die für die Zellsto- und Faserproduktion benötigt werden, ergeben, werden von Lenzing durch eine umfassende Diversizierung der Lieferanten und ein ganzheitliches Bestandsund Ressourcenmanagement gesteuert. Darüber hinaus hat Lenzing das Projekt "Safe Supply" initiiert, das rund 300 Initiativen für alternative Lieferanten und Lieferwege für wichtige Rohstoe und Chemikalien umfasst. Die Auswirkungen von klimawandelbedingten Starkregenereignissen und die damit verbundenen möglichen Überschwemmungen an betroenen Standorten werden durch entsprechende Hochwasserschutz- und Evakuierungspläne auf Basis von Hochwasserrisikobewertungen gemildert. Möglichen Wasserknappheiten aufgrund längerer Trockenperioden an betroenen Produktionsstandorten wird durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Wasserezienz, Wasserwiederverwendung, Wasserrecycling und Wassereinsparung entgegengewirkt.
Da sich die Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial haben werden. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaung, eziente Nutzung von Biomasse und Partnerschaften mit Interessengruppen entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern beizutragen. All diese Faktoren bedeuten, dass die Produkte von Lenzing einen Nettonutzen bieten.
Um von der erwarteten höheren Nachfrage nach verantwortungsvoll produzierten und emissionsarmen Produkten zu protieren, hat Lenzing eine ambitionierte Wachstumsstrategie eingeschlagen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Lyocellfaserwerks in Thailand und des neuen Zellstowerks in Brasilien im Jahr 2022 sowie der Umstellung auf LENZING™ ECOVERO™ Viskosefasern am indonesischen Standort mit geringeren Emissionen, die zum EU Ecolabel führen, und der Umstellung auf modale Faserproduktion sowie der Umstellung von Kohle- auf erdgasbasierte Energie am Standort Nanjing (China) im Jahr 2023, und der Inbetriebnahme eines neuen Biomassekraftwerks in Heiligenkreuz (Österreich) leistet Lenzing einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Stärkung des emissionsarmen Produktportfolios der Gruppe.
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken aus dem operativen Geschäft zu nehmen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieezienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird
seine Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen
(Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele erheblich reduzieren. Darüber hinaus strebt Lenzing an, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen.
[ESRS E1 ESRS 2 IRO-1]
Der methodische Ansatz und die grundlegenden Annahmen des TCFD-Bewertungsverfahrens sind im Abschnitt "Klimabezogene Risikobewertung nach TCFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben" ausführlich beschrieben. Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Lenzing-Policies befassen sich mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Sie dienen als Katalog oder Rahmenwerk mit allgemeinen Zielen und Managementgrundsätzen für die Entscheidungsndung.
Mit Lenzings Nachhaltigkeits-Policy 2019 ebnete die Geschäftsleitung den Weg zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourcenezienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing bekennt sich zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Energie und der Artenvielfalt. Das Unternehmen identiziert, bewertet und steuert konsequent Umweltrisiken, -chancen und -auswirkungen und überwacht, überprüft und berichtet regelmäßig über seine Fortschritte.
Die Nachhaltigkeits-Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung; Risiko der Die wissenschaftsbasierten Ziele von Lenzing wurden von der Science Based Targets Initiative genehmigt. Damit ist Lenzing einer der ersten Hersteller von regenerierten Cellulosefasern, der wissenschaftsbasierte Ziele genehmigt bekommen hat. Die Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing basiert auf der Reduzierung seiner Emissionen, nicht auf deren Ausgleich. Um die Ziele zu erreichen, hat Lenzing einen funktionsübergreifenden Lenkungsausschuss eingerichtet, der unter der Leitung des Vorstandes die notwendigen Entscheidungen trit. Die Aktivitäten von Lenzing zur Verringerung der Treibhausgasemissionen umfassen eine Reihe von Maßnahmen zur Senkung der Kohlenstoemissionen sowohl innerhalb der betrieblichen Grenzen als auch entlang der Lieferkette.
Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur; Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Positive Auswirkungen auf die Förderung der Energiewende durch ein Kreislaufwirtschaftsmodell und Innovation; Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen; Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
In ihrer Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt verpichtet Lenzing sich, die Umwelt, in der sie tätig ist, zu schützen, indem sie Emissionen und Abfall minimiert und Ressourcen ezienter nutzt.
Die SHE Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chance ab: Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der SHE Policy nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Umwelt Policy und Standard unterstützt die Nachhaltigkeitsstrategie und die SHE Policy von Lenzing. Sie skizziert einen detaillierten konzernweiten Ansatz für jedes wesentliche Umweltthema, das durch Bewertungen von Umweltaspekten und -auswirkungen identiziert wurde, sowie die Wesentlichkeitsanalyse der Gruppe. Daneben unterstützt sie die Klimawandelziele von Lenzing, indem sie die Energieezienz verbessert und den Energieverbrauch an allen Lenzing Standorten reduziert.
Der Umwelt Policy und Standard befasst sich mit den folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung; Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen; Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Risiko steigender Kosten von Treibhausgasemissionen durch neue Vorschriften zur Bepreisung von Kohlensto in emissionsarmen Szenarien; Risiko, dass die Energiewende nicht im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten Zielen der Lenzing Gruppe erreicht wird; Risiko steigender Holzpreise aufgrund des Klimawandels und der Konkurrenz durch Biomasse; Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen; Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird; Potenzielles nanzielles Risiko für die Geschäftstätigkeit von Lenzing und erhöhte Kosten aufgrund von unvorhergesehenen Energieengpässen und Stromausfällen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Umwelt Policy and Standard nden Sie im Abschnitt"Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Policies werden durch Lenzings Klimaaktionsplan und die nachfolgenden Maßnahmen umgesetzt. Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für Lenzing ein entscheidender Schritt, und die Gruppe nutzt bereits erneuerbare Energiequellen, u. a. Wasser-, Solar- und Windenergie. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Im Jahr 2023 wurde die Policy für Bioenergie vom Chief Pulp Ocer (CPO) und vom Chief Sustainability Ocer (CSO) genehmigt. Für den Rollout und die Umsetzung auf Standortebene sind die Standortleiter zuständig. Sie ist ein Leitfaden für die Beschaffung von Biomasse für die Energieproduktion von Lenzing und für die Beschaung von Biomasse bei Dritten, die Mitglieder der Lenzing Gruppe mit Bioenergie versorgen. Lenzing bemüht sich, Biomasse zur Energieerzeugung im Einklang mit der Policy für Holz und Zellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Holznebenprodukten und landwirtschaftlichen Reststoffen fordert Lenzing Transparenz über die Beschaungsregion und verlangt, dass die Biomasse zumindest legal geerntet wird und mit einem geringen Entwaldungsrisiko verbunden ist. Lenzing vermeidet generell Biomasse aus Agrarrohstoen mit einem hohen Entwaldungsrisiko (im Sinne von Anhang 1 der EU-Entwaldungsverordnung), insbesondere Reststoe der Palmölproduktion. Werden solche Produkte in Betracht gezogen, muss die Einhaltung der Lenzing Policy durch eine glaubwürdige externe Zertizierung, regelmäßige Risikobewertungen speziell für die Beschaungsregionen, Audits und Besuche vor Ort sowie eine unabhängige externe Zertizierung der Biomasse für Energieprogramme (wie sie von der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der EU anerkannt werden) sichergestellt werden. All dies trägt dazu bei, die Einhaltung der Policy und von Lenzings Verpichtung zur Vermeidung von Entwaldung sicherzustellen. Die Produktionsstandorte von Lenzing sind für die Bewertung der verwendeten Biomasse verantwortlich. Wenn festgestellt wird, dass Lenzing Biomasse aus umstrittenen Quellen bezieht, werden die Lieferanten durch Dialog zu Verfahrensweisen angeregt, die im Einklang mit Lenzings Policy stehen. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus Lenzings Lieferkette ausgeschlossen.
Die Policy für Bioenergie deckt folgende Risiken und Chance ab: Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird; Risiko steigender Rohsto kosten (z. B. Holz, Zellsto, Chemikalien) aufgrund von Energiepreisen; Risiko der Neueinstufung von Biomasse als nicht erneuerbar in der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II/III); Möglichkeit, die Energiekosten durch die Umsetzung von Konzepten, die auf erneuerbaren Energien basieren, langfristig zu senken.
Die Policy für Holz und Zellsto adressiert die "Positive Auswirkungen der nachhaltigen Holzbeschaung auf die Erhaltung gesunder und widerstandsfähiger Wälder als natürliche Kohlenstosenken". Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Alle Lieferanten müssen Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten einhalten und es wird von ihnen erwartet, dass sie natürliche Ressourcen (z. B. Wasser, Energie- und Rohstoquellen) wirtschaftlich und verantwortungsvoll nutzen. Negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima sollten an der Quelle oder beispielsweise durch die Modikation von Produktions-, Wartungs- und Betriebsprozessen, Ersatz von Materialien, Naturschutz, Recycling und Wiederverwendung von Material minimiert oder beseitigt werden. Lieferanten sollten an der Entwicklung klimafreundlicher Produkte und Prozesse arbeiten, um den Stromverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu verringern.
Der Globale Verhaltenskodex für Lieferanten befasst sich mit den folgenden Auswirkungen und Möglichkeiten: Chancen durch erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen; Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Positive Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen entlang Lenzing's Wertschöpfungskette durch Bewertung und Einbeziehung der Lieferanten zur Reduktion von Emissionen.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels. Lenzing hat sich verpichtet, Emissionen sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Tabelle 21 bietet einen Überblick darüber, wie Lenzings Wald und Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen.
Die eventuell erforderliche Aktualisierung von Fahrplänen auf Konzern- und Standortebene, mit der Einrichtung eines Steuerungsund Lenkungsausschusses, betrit alle Dekarbonisierungshebel. Während einige der Maßnahmen die Emissionen direkt reduzieren, beeinussen andere den Emissionsreduktionspfad über die Planung und Umsetzung der Dekarbonisierungshebel.
Die Aktivitäten zur Einbindung der Kunden schaen den Anreiz für die Umsetzung der Maßnahmen in Scope 1, 2 und 3 von Lenzing. Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, TENCELTM und VEOCELTM Kunden sowie Kunden mit genehmigten SBTs und Klimaverpichtungen einzubinden. Es ist von entscheidender Bedeutung, sie für den Kauf von Produkten mit geringem CO2- Fußabdruck an Bord zu holen. Somit beeinussen sie indirekt die Erfüllung der SBT-Ziele.
Die wichtigsten Maßnahmen, die Lenzing im Berichtsjahr ergrien hat, sind mit den nachfolgend genannten Dekarbonisierungshebeln verbunden und im Folgenden detailliert beschrieben. Je nach Art der Maßnahme, z.B. Umstellung auf andere Brennstoe oder Einbindung von Lieferanten, plant Lenzing deren Umsetzung entweder mit den derzeit verfügbaren internen Ressourcen oder durch die Zuweisung zusätzlicher Ressourcen, falls erforderlich.
Kontinuierliche Verbesserung bedeutet die regelmäßige Optimierung von Prozessen, Systemen und Abläufen, um die Energieezienz zu steigern und Emissionen im Laufe der Zeit zu reduzieren. Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen wurde am Lenzing Standort Mobile (USA) mit dem Austausch des bestehenden Gaskessels gegen ein ezienteres Modell begonnen. Der Gaskessel ist entscheidend für die Erzeugung von Dampf und Wärme, die während des gesamten Faserproduktionsprozesses benötigt werden. Der neue Kessel wird nach Abschluss des Projekts im Jahr 2025 an diesem Standort jährlich rund 8.000 Tonnen CO2-Emissionen in Scope 1 vermeiden. Diese Maßnahme ist nicht ausdrücklich in der Klimazielsetzung enthalten, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe, zur Steigerung der Energieezienz und der Kostenwettbewerbsfähigkeit, die ebenfalls zur Erreichung der SBTs beiträgt.
Lenzing setzt eine Reihe von Maßnahmen, um den Energiemix weiter zu verbessern. Der Großteil der Scope 1 und 2 Reduktionen bis 2030 wird durch die Umstellung des Primärenergieverbrauchs auf Brennstoe mit geringer Treibhauswirkung erreicht. Dies wurde bereits mit den unten beschriebenen Projekten in Nanjing (China) und Heiligkreuz (Österreich) begonnen und wird mit Projekten an anderen Standorten fortgesetzt, an denen Lenzing den Ersatz fossiler Brennstoe, wie z.B. kohlebefeuerte Kessel, durch Alternativen mit geringer Treibhauswirkung erwägt.
Im Jahr 2024 wurde mit der Installation und erfolgreichen Inbetriebnahme einer neuen Erdgasleitung und der zugehörigen Energieanlagen (Kessel und Turbine) am Produktionsstandort Nanjing (China) ein wichtiger Schritt zur Umstellung von kohlebasiertem Dampf auf ein kohlenstoarmes, zu 100 Prozent erdgasbasiertes System getan. Diese Umstellung bildet eine solide Grundlage für den nächsten Schritt zur weiteren Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Nach der vollständigen Umstellung auf eine erdgasbasierte Energieversorgung (bis 2027 soll die Versorgung zu 100 Prozent auf Erdgas basieren) wird eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 100.000 Tonnen im Vergleich zu 2021 erwartet. Weitere Informationen über die erforderlichen CapEx Investitionen für diese Maßnahme nden Sie im "Klimaaktionsplan" am Anfang dieses Kapitels.
Am Lenzing-Standort in Indianópolis (Brasilien) wurde die Umstellung von Schweröl auf Erdgas eingeleitet, und der Vertrag mit dem Gaslieferanten erfolgreich abgeschlossen. Der Standort hat eine Vereinbarung über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) ab dem Jahr 2026. Dies wurde als laufende Maßnahme konzipiert. Die Verringerung der THG-Emissionen nach Scope 1 wird sich voraussichtlich auf rund 38.000 Tonnen belaufen. Dies ist eine Folgemaßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Standort durch die Nutzung überschüssiger Bioenergie aus der Zellsto produktionsanlage in Indianópolis (Brasilien), die bereits erreicht wurde.
Der Standort Prachinburi (Thailand) stand vor der Herausforderung, aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen im Biomasse-Heizkraftwerk des Lieferpartners durchgehend 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten. Im Berichtsjahr konnte der Standort nur in wenigen Monaten 100 Prozent Energie aus Biomasse beziehen. Aus diesem Grund wurde vereinbart, gemeinsam an kurz- und langfristigen technischen Lösungen zu arbeiten. Die Verhandlungen zur Sicherstellung einer konsequenten 100-prozentigen biogenen Energieversorgung in der Zukunft dauern an. Eine unmittelbare Reduktion der Emissionen aus Scope 1 und 2 wird es bei vollständiger Umsetzung dieser Maßnahme nicht geben. Es werden jedoch Emissionsreduzierungen in Höhe der derzeitigen Emissionen der Standorte von ca. 68.000 Tonnen CO2 erwartet, die sich bis spätestens 2030 einstellen werden.
Im Jahr 2024 hat Lenzing am Standort Heiligenkreuz (Österreich) ein 43 Megawatt Biomassekraftwerk in sein Energiesystem integriert und ganzjährig in Betrieb genommen. Das im Vorjahr erworbene Kraftwerk erzeugt erneuerbaren Strom und Dampf für die Lenzing Betriebe und reduziert direkt den Bedarf an Energie aus fossilen Brennstoen. Es wird erwartet, dass bis 2025 jährlich rund 50.000 Tonnen Scope 1 THG-Emissionen eingespart werden. Weitere Informationen zu den für diese Maßnahme erforderlichen CapEx-Investitionen nden Sie im "Klimaaktionsplan" am Anfang dieses Kapitels. Der Erwerb des Biomassekraftwerks war nicht geplant, wurde aber als unerwartete Gelegenheit genutzt, um zur Erreichung der SBT beizutragen.
Die Lenzing Gruppe bezog im Jahr 2024 an sechs Produktionsstandorten 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen, was zu einer Verringerung von rund 400.000 Tonnen THG-Emissionen führte. Es ist geplant, diese Maßnahme in den folgenden Jahren fortzusetzen, wobei eine ähnliche Reduktion erwartet wird. Durch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen minimiert Lenzing nicht nur seine Umweltauswirkungen, sondern beschleunigt auch den Fortschritt bei der Verringerung seines CO2- Fußabdrucks in allen Geschäftsbereichen. Diese Umstellung ist ein grundlegender Bestandteil der umfassenden Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing und trägt zur Reduzierung der Scope 2 Emissionen bei.
Die Einbindung von Lieferanten ist ein wesentlicher Hebel zur Reduktion von Scope 3, Kategorie 1 Emissionen (eingekaufte Waren und Dienstleistungen). Lenzing arbeitet mit wichtigen Lieferanten zusammen, um Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck zu beziehen, die mit erneuerbarer Elektrizität hergestellt wird. Durch die Einbindung der Lieferanten werden diese auf den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte und auf Verbesserungspotenziale auf-
merksam gemacht. Dadurch wird die Verfügbarkeit von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck sichergestellt und die Beschaung durch Lenzing erleichtert. Im Rahmen des Lieferantenengagements führt Lenzing laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und gibt sein Know-how weiter (z.B. in Bezug auf Ökostrom und LCA). Von den Lieferanten werden regelmäßig spezische CO2-Fußabdrücke eingeholt. Im Jahr 2024 bezog Lenzing Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck von zwei Lieferanten in Europa und einem Lieferanten in Asien. Dadurch konnten im Vergleich zu herkömmlicher Natronlauge rund 95.000 Tonnen THG-Emissionen eingespart werden. In den kommenden Jahren erwartet Lenzing durch diese Maßnahme weitere Einsparungen. Durch den Einsatz von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck werden die Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Lenzing reduziert.
Seit 2022 hat Lenzing eine nachhaltige Transportlogistik mittels Stückguttransport etabliert, wodurch die THG-Emissionen im Vergleich zum Containertransport um mindestens 15 Prozent reduziert werden. Im Jahr 2024 wurden durch den Transport von Zellsto aus dem Werk in Indianópolis (Brasilien) über den Seeweg mit modernen, energieezienten Schüttgutfrachtern anstelle von regulären Containerschien 23.000 Tonnen THG-Emissionen in dieser Transportkette vermieden. Es ist geplant, diese Aktion in den folgenden Jahren fortzusetzen, wobei eine ähnliche Reduktionsmenge erwartet wird. Zellsto aus Hartholz wurde von Brasilien zu Kunden in Asien transportiert, wobei im Jahr 2024 etwa 90 Prozent des Zellstos als Stückgut und etwa 10 Prozent in Containern verschit wurden. Diese Maßnahme ist nicht ausdrücklich in der Klimazielsetzung enthalten, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe, zur Steigerung der Energieezienz und der Kostenwettbewerbsfähigkeit, die ebenfalls zur Erreichung der SBTs beiträgt.
| Klimawandelrelevantes Thema | Einzelheiten | Beitrag der Lenzing Gruppe |
|---|---|---|
| CO2-Sequestrierung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern |
Nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder und Forstplantagen nehmen mehr Kohlensto in Bäumen und geernteten Holzprodukten auf und wirken so langfristig als Nettosenke. In Europa nehmen die Waldächen und die Kohlenstospeicher zu. |
Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Management eigener Plantagen, aktive Zusammenarbeit mit Faserzellstoieferanten für Verbesserungen und andere Stakeholder- Aktivitäten (z. B. Wood K Plus) |
| Ersatz von Rohstoen, die das Klima in umfangreichem Maße beeinträchtigen |
Fasern mit einem geringeren CO2-Fußabdruck in ihrem Herstellungsprozess und Lebenszyklus |
Angebot von Fasern mit geringerem Fußabdruck |
| Anpassung der Wälder an den Klimawandel | Der Anteil der Buche in Europa nimmt zu, die Nutzung ist jedoch begrenzt. Aktive Waldbewirtschaftung erzielt schnellere Zunahmen der Artenvielfalt (und damit Klimaresilienz) im Vergleich zur natürlichen Entwicklung der Wälder. |
Wirtschaftliche Valorisierung von Buchenholz zur Faserzellstoproduktion in Lenzing (mit höherem Mehrwert als die Verwendung als Brennholz) ermöglicht es den Waldbesitzern, das Einkommen zu erzielen, das sie für Maßnahmen zur Klimaanpassung benötigen. |
| CO2-Emissionen aus der Abholzung von Wäldern | Keine Abholzung in der Beschaungskette | Lenzing Policy für Holz und Zellsto, Zertizierungen von Lenzing für Holz und Faserzellsto (FSC®, PEFC) a , Transparenz durch CDP Forests, Umsetzung der Canopy-Initiative, erster Platz mit "Dark Green Shirt" der CanopyStyle-Initiative |
a) FSC® (FSC-C041246) or PEFC (PEFC/06-33-92)
[ESRS E1-4; GRI 3-3e, 302-4]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und den Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". Je nach Technologie- und Marktentwicklung werden in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen für den Zeitraum 2030-2040 bekannt gegeben.
| Kurzfristiges Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der wissenschaftlich absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g fundiertes Ziel |
2030 Auf Kurs |
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|---|---|---|---|
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 Auf Kurs |
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| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100 Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
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| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Maßnahmen durchgeführt |
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| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
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| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellsto-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
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| Die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3 Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Lenzing engagiert sich mit 80 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein genehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstobranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z. B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZINGTM ECOVEROTM und VEOCELTM. |
2030 Auf Kurs |
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| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2- Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Sechs Produktionsstätten beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom. In Nanjing (China) wurden Gasleitungen angeschlossen und gebaut. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es nden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaung umweltfreundlicher Chemikalien zur Verfügung (z. B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) war aufgrund der Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum ging, durchgängig 100 Prozent Biomasse-Energie zu erhalten, jedoch hat der Standort für einige Monate im Jahr 100Prozent Biomasse-Energie erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen auszuarbeiten. Die Diskussion und Verhandlung über die Sicherstellung der biogenen Energie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, ist noch nicht |
abgeschlossen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Verbraucher:innen angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage der Nachhaltigkeit zugunsten einer kostengünstigen Beschaung den Vorrang gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Es wurden Kundengespräche geführt, um Faserprodukte mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu positionieren, die zur Reduzierung der Scope 3 Emissionen der Kunden beitragen. Entsprechend dieser Herausforderungen wurde die Maßnahme von "Lenzing erreicht Scope 1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie" zu "die Lyocell-Anlage von Lenzing in Prachinburi (Thailand) wird bis 2030 durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergie in Scope 1 und 2 klimaneutral sein und mittelfristig bis 2027 95 Prozent Energie aus Biomasse erhalten" umformuliert, und das Zieljahr wurde von 2023 auf 2030 verlängert. Die Zielvorgabe für das Engagement der Kunden wurde von 50 Prozent auf 80 Prozent der "Kunden mit genehmigten SBT und Engagement" erhöht.
f) Scope 3 Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstos Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellsto), der Produktion von Brennstoen, dem Transport von eingekauften Rohstoen und Brennstoen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde 2023 aktualisiert und Anfang 2024 von der SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlen-stospeicherung bestehen.
Das vorherige kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel ist nach wie vor relevant für die Vergütungs- und Unternehmensziele mit derselben Ausgangsbasis von 2017. Die Verwirklichung und Erreichung der Maßnahmen der aktualisierten kurzfristigen und langfristigen wissenschaftlich fundierten Ziele wird daher zur Erreichung dieser verbundenen Ziele führen.
| Vorheriges kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Reduzierung der THG-emissionen nach Scope 1, 2 und 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
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|---|---|---|
| Verbundenes Vergütungsziel |
Lenzing reduziert 40 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017) b,e |
2024 Erreicht |
| Verbundenes Unternehmensziel |
Lenzing reduziert 50 Prozent der spezischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017) e |
2027 Auf Kurs |
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel bis 2030.
Lenzing hat erstmals im Jahr 2019 SBTs festgelegt. Im Jahr 2023 wurden die SBTs von Lenzing aktualisiert, um mit den aktuellsten Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinzustimmen, und im Jahr 2024 wurde sie von der Science Based Targets Initiative (SBTi) überprüft und genehmigt. Die vorherigen Ziele waren auf eine Erwärmung um 2 °C ausgerichtet und wurden als Reduzierung der Treibhausgasintensität ausgedrückt (Reduktion der THG-Emissionen pro verkaufter Tonne Zellsto- und Faserprodukte). Das bisherige Ziel verwendet das Jahr 2017 als Basisjahr und die spezischen THG-Emissionen dieses Jahres als Referenzwert (Werte siehe Tabelle 27, E1-6), welches weiterhin als Referenz für die Vergütungs- und Unternehmensstrategieziele dient. Nach der Aktualisierung im Jahr 2023 werden die SBTs nun als absolute THG-Reduktionen ausgedrückt, die mit dem 1,5 °C-Szenario des Pariser Klimaabkommens und dem UN-Klimaschutzziel SDG 13 im Einklang stehen und damit noch ehrgeiziger sind. Sowohl die bisherigen als auch die aktualisierten SBTs stehen im Einklang mit der Policy für Bioenergie und Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing.
In den von Lenzing aktualisierten SBTs wird das Jahr 2021 als Basisjahr verwendet, wobei die absoluten THG-Gesamtemissionen (Scope 1, 2 und 3) aus diesem Jahr als Basiswert und Referenzpunkt für die Verfolgung des Fortschritts dienen (für die Basiswerte siehe Tabelle 26, E1-6). Das Basisjahr und der Basiswert wurden in Übereinstimmung mit den SBTi-Regeln auf 2021 festgelegt, da das Jahr 2020 durch COVID-19 erheblich beeinträchtigt wurde und nicht repräsentativ für typische Betriebsbedingungen war. Die Basislinie 2021 spiegelt die typischen betrieblichen Aktivitäten und Emissionen von Lenzing genau wider, wobei einmalige Ereignisse oder Anomalien ausgeschlossen wurden, um sicherzustellen, dass die Basislinie für den normalen Betrieb repräsentativ ist. Im Berichtsjahr wurde der Basiswert neu berechnet (Erhöhung um 0,158 Mio. Tonnen THG-Emissionen), daher ist eine zusätzliche Reduktion in Höhe von 0,066 Mio. Tonnen THG-Emissionen notwendig, um die Scope 1 und 2 Ziele zu erreichen. Weitere Informationen über den Grund für die Neuberechnung nden Sie im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze". Der Zielumfang für die Verringerung der absoluten THG-Emissionen aus den Scope 1 und 2 ist vollständig auf die Grenzen des THG-Inventars abgestimmt, das die Emissionen aus dem direkten Betrieb und der Energienutzung umfasst. Zur Berechnung der im Ziel enthaltenen Scope 2 THG-Emissionen wurde eine marktbasierte Methode verwendet. Das Scope 3 Ziel umfasst die Kategorien 1, 3, 4 und 9, schließt jedoch die Kategorie 15 (Investitionen) aus und deckt rund 97 Prozent des berichteten Scope 3 THG-Inventars ab. Darüber hinaus umfassen die Ziele die Emissionen aller Treibhausgase (CO₂, CH₄, N₂O, HFCs, PFCs, SF₆, NF₃), wie sie in internationalen Protokollen wie dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) deniert sind, und werden in CO₂-
Äquivalenten ausgedrückt. Die Ziele folgen der Methode des Absolute Contraction Approach (ACA), indem sie die absoluten Emissionsreduktionen mit den globalen Dekarbonisierungspfaden in Einklang stellen. Diese Pfade basieren auf klimawissenschaftlichen Erkenntnissen und zielen darauf ab, den globalen Temperaturanstieg innerhalb der Grenzen zu halten, die in internationalen Abkommen wie dem Pariser Abkommen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C oder deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau festgelegt wurden. Ferner wurden sie von der SBTi unabhängig veriziert und genehmigt, um sicherzustellen, dass sie mit der Klimawissenschaft und den SBTi-Kriterien konform sind. Die SBTi verwendet Klimaszenarien, die mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C vereinbar sind.
Interne Stakeholder, darunter die Commercial, Investor Relations, Strategy und Corporate Sustainability Teams sowie der Vorstand nahmen am Zielsetzungsprozess teil. Darüber hinaus wurden externe Stakeholder einbezogen, darunter wichtige Zellsto- und Chemikalienlieferanten, Kunden, die nach SBTs verlangten, und Multi-Stakeholder Initiativen wie das UN Fashion Charter, das sich für eine Einhaltung des Übereinkommens von Paris einsetzt. Ausgewählte Stakeholder wurden durch Meetings und Konferenzen eingebunden. Die SBTi war an der Prüfung der Ziele und folglich an der Genehmigung der auf das 1,5 °C-Ziel ausgerichteten SBTs beteiligt. Das Lenzing Team führt mit der SBTi daneben einen aktiven Dialog über FLAG-Ziele.
Neue Technologien werden eine wichtige Rolle bei der Minderung der CO2-Emissionen und der Erreichung der THG-Emissionsreduktionsziele spielen.
Weitere Informationen zu den Dekarbonisierungshebeln und ihren quantitativen Gesamtbeiträgen zur Erreichung der SBTs nden Sie im "Klimaaktionsplan" (Abbildung 07) am Anfang dieses Kapitels. Nähre Informationen zu den Maßnahmen, beschrieben nach den Dekarbonisierungshebeln, nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen". Nicht jede Maßnahme, die nach den Hebeln beschrieben ist, wird ausdrücklich als Maßnahme im Rahmen der Ziele erwähnt, trägt aber dennoch zu deren Erreichung bei.
Lenzing hat noch keine Zielvorgabe für die eigenen Aktivitäten in Bezug auf das "Risiko für die Geschäftstätigkeit und die Lieferkette von Lenzing aufgrund der zunehmenden chronischen physischen Klimagefahren gemäß der Klimarisikobewertung". Lenzing hat jedoch Prioritäten gesetzt und geht die wichtigsten Themen schrittweise an, während die Ressourcen verwaltet werden. Die Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette dieses Risikos werden durch das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" angesprochen, da der Klimawandel Teil der Umweltsäule der Bewertung ist. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Einbeziehung der Lieferanten" nden Sie im Abschnitt"Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Das "Risiko der Holzknappheit durch nicht widerstandsfähige Wälder und Auswirkungen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur " wird durch das Ziel "Naturschutzprojekte" angegangen, das sich auf weitere Maßnahmen zur Erhaltung, zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Wiederherstellung von Wäldern in gefährdeten Regionen konzentriert, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu verbessern, damit sie sich besser an den Klimawandel anpassen können. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Naturschutzprojekte" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme". Das "FEM" Ziel adressiert folgende Auswirkung und Chance, sowie folgendes Risiko: Chance, das Risiko für Lenzing zu verringern und Marktanteile zu gewinnen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden; Negative Auswirkungen auf den globalen Klimawandel durch die Erzeugung von Treibhausgasemissionen durch die Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen; Risiko eines Reputationsschadens, wenn die Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf Energiequellen nicht erfüllt werden und der CO2-Fußabdruck nicht verringert wird. Das Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) standardisiert, wie Unternehmen ihre jährliche Umweltleistung messen und bewerten können. Energie und Treibhausgasemissionen sind eine der sieben Kategorien, die von der Bewertung abgedeckt werden. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des "FEM" Ziel nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E3 Wasser und Meeresressourcen".
[ESRS E1-5; GRI 302-1, 302-2, 302-3]
Der absolute Verbrauch an fossiler und erneuerbarer Energie in Lenzing ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist auf eine erhöhte Produktionsmenge bei Zellsto und Fasern zurückzuführen.
| wendete Brennstoe | ||
|---|---|---|
| Lenzing (Österreich) | Biomasse, Abfall, Erdgas und Kohle |
|
| Heiligenkreuz (Österreich) | Biomasse, Biogas und Erdgas | |
| Paskov (Tschechische Republik) | Biomasse, Biogas und Erdgas | |
| Grimsby (Großbritannien) | Erdgas | |
| Mobile (USA) | Erdgas | |
| Nanjing (China) | Kohle und Erdgas | |
| Purwakarta (Indonesien) | Kohle und Erdgas | |
| Prachinburi (Thailand) | Biomass und Kohle | |
| Indianópolis (Brasilien) | Biomasse und Öl |

Quellen: IEA Energy Statistics Data Browser "World 2021", Lenzing AG. Beinhaltet EigenenergieVerbrauch und Verbrauch externer Anbieter, exklusive Netzstrom (ein minimaler Teil von Scope 1 und 2 im Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe). In Paskov, Grimsby, Mobile und Heiligenkreuz wird in den eigenen Anlagen keine Kohle als Brennsto eingesetzt. An den Standorten in Asien (Nanjing und Purwakarta) wird vorwiegend Kohle als Brennsto verwendet.
| Energieverbrauch und -mix | |||
|---|---|---|---|
| Million MWh | 2024 | 2023 | 2022 |
| (1) Brennstoverbrauch aus Kohle und Kohleerzeugnissen | 1,89 | 1,73 | 1,74 |
| (2) Brennstoverbrauch aus Rohöl und Erdölerzeugnissen | 0,37 | 0,42 | 0,08 |
| (3) Brennstoverbrauch aus Erdgas | 1,60 | 1,35 | 1,44 |
| (4) Brennstoverbrauch aus anderen fossilen Quellen | 0,44 | 0,52 | 0,50 |
| (5) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus fossilen Quellen | 1,16 | 1,03 | 0,82 |
| Gesamtverbrauch fossiler Energie (Summe der Zeilen 1 bis 5)a | 5,46 | 5,05 | 4,58 |
| Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 32,80 | 30,84 | 47,30 |
| (7) Verbrauch aus Kernkraftquellen | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| (8) Brennstoverbrauch für erneuerbare Quellen, einschließlich Biomasse (auch Industrie- und Siedlungsabfällen biologischen Ursprungs, Biogas, Wassersto aus erneuerbaren Quellen usw.). |
10,14 | 10,12 | 4,75 |
| (9) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen | 1,02 | 1,20 | 0,34 |
| (10) Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoe handelt | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| (11) Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie (Summe der Zeilen 8 bis 10)a | 11,32 | 5,10 | |
| Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch (%) | 67,20 | 69,16 | 52,70 |
| Gesamtenergieverbrauch (Summe der Zeilen 6 und 11)b | 16,63 | 16,37 | 9,67 |
| Energieintensität basierend auf dem Umsatz aus Aktivitäten in Sektoren mit hohen Klimaauswirkungen (Mio. MWh/EUR) |
0,0063 | 0,0065 | 0,0038 |
a) Der Gesamtverbrauch an fossiler und erneuerbarer Energie wird für die Jahre 2022 und 2023 neu berechnet.
b) Lenzing gibt sowohl den direkten als auch den indirekten Energieverbrauch an. Gemäß GHG Protocol betrit Scope 1 die direkt von der Lenzing Gruppe verbrauchte Energie und Scope 2 die von Energieversorgern und aus dem öentlichen Netz bezogene Energie. Primärenergie umfasst hier alle Formen von Energie wie z. B. Strom und Dampf. Alle Energiequellen wie fossile (Kohle, Erdöl, Erdgas) und erneuerbare (Biomasse, Abfallbrennstoe, Wasser, Wind usw.) wurden einbezogen.
Eine Beschreibung des ESRS 2 MDR-M der Kennzahlen Energieverbrauch und Energieintensität, der Sektoren mit hoher Klimaauswirkung und des zur Berechnung der Energieintensität verwendeten Posten im Jahresabschluss nden Sie im Abschnitt "Berechnungsgrundsätze" in diesem Kapitel. Zahlen für die Energieproduktion liegen derzeit nicht vor.
[ESRS E1-6; GRI 305-1, 305-2, 305-3, 305-4]

Die absoluten Scope 1 und 2 THG-Emissionen von Lenzing sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,17 Millionen Tonnen (11 Prozent) gestiegen. Der Hauptgrund dafür ist die gestiegene Produktionsmenge von Zellsto und Fasern.
Die biogenen Scope 1 THG-Emissionen stiegen aufgrund des Biomassekraftwerks am Standort Heiligenkreuz (Österreich), das nun für das erste volle Jahr 2024 in den Betrieb von Lenzing integriert wird, sowie aufgrund des höheren Verbrauchs von Biomassebrennsto am Standort Indianópolis (Brasilien) leicht an.
Die absoluten Scope 3 THG-Emissionen von Lenzing stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,16 Millionen Tonnen (11 Prozent). Die Hauptgründe für diesen Anstieg sind höhere Mengen an eingekauften Waren und Dienstleistungen sowie höhere Werte in der vor- und nachgelagerten Logistik. Ausgelöst wurde dies durch höhere Produktionsmengen bei Zellsto und Fasern sowie durch längere Transportwege (Krise am Roten Meer).
Trotz eines 11-prozentigen Anstiegs der absoluten Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen innerhalb des Zielumfangs (0,33 Millionen Tonnen) im Vergleich zum Vorjahr blieben die spezischen Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen pro Tonne produzierter Fasern und Zellsto auf demselben Niveau.
Die spezischen Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen pro Tonne verkaufter Fasern und Zellsto stiegen leicht auf 2,14 t CO2- Äquivalente/t im Jahr 2024. Trotz dieses Anstiegs wurde das Vergütungsziel für 2024 erreicht.
| Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppea | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Retrospektive | ||||||
| Absolute Emissionen (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent) | 2017 | 2021 (Basisjahr) |
2024 | 2023 | 2022 | % N / N-1 |
| Scope 1 Treibhausgasemissionen | ||||||
| Scope 1 THG-Bruttoemissionenb | 1,33 | 1,24 | 1,28 | 1,17 | 1,09 | 10 |
| Prozentsatz der Scope 1 Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen (%) |
23 | 20 | 15 | 14 | 20 | 11 |
| Scope 2 Treibhausgasemissionen | ||||||
| Standortbezogene Scope 2 THG-Bruttoemissionen | 0,80 | |||||
| Marktbezogene Scope 2 THG-Bruttoemissionen | 0,63 | 0,53 | 0,40 | 0,34 | 0,35 | 18 |
| Gesamte Scope 1 und Scope 2 THG-Bruttoemissionen (marktbasiert)c,d |
1,96 | 1,77 | 1,69 | 1,51 | 1,44 | 11 |
| Signikante Scope 3 Treibhausgasemissionen | ||||||
| Gesamte indirekte Scope 3 THG-Bruttoemissionene | 1,96 | 1,88 | 1,54 | 1,38 | 1,50 | 11 |
| C1 Erworbene Waren und Dienstleistungenf | 1,35 | 1,31 | 0,92 | 0,80 | 1,00 | 15 |
| C3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) |
0,30 | 0,28 | 0,25 | 0,27 | 0,23 | –9 |
| C4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb | 0,12 | 0,11 | 0,14 | 0,10 | 0,12 | 37 |
| C9 Nachgelagerter Transport | 0,12 | 0,12 | 0,19 | 0,17 | 0,11 | 13 |
| C15 Investitionen | 0,07 | 0,06 | 0,04 | 0,04 | 0,05 | 0 |
| THG-Emissionen insgesamt | ||||||
| THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) | 3,62 | |||||
| THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) | 3,92 | 3,65 | 3,23 | 2,90 | 2,94 | 11 |
| Biogene CO2-Emissionen (gesamt), Scope 1 | 1,74 | 3,29 | 3,10 | 1,67 | 6 |
a) THG-Bilanzierung gemäß GHG Protocol unter Verwendung des GWP-Potenzials für Treibhausgase aus dem Fünften Bewertungsbericht des IPCC (AR5 - 100 Jahre). Scope 1- Emissionsfaktor Quelle: Messungen und Ecoinvent-Werte. Scope 2-Emissionsfaktor Quelle: Lieferanten. Scope 3 Emissionsfaktor Quelle: Ecoinvent, EcotTransIT und Daten der Lieferanten
b) Scope 1 Emissionen wurden für die Jahre 2017-2023 neu berechnet.
c) Umfasst sowohl Scope 1 als auch Scope 2 Emissionen aller Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFCs, PFCs, SF6, NF3) , ausgedruckt als CO2-Äquivalente. Scope 1 Emissionen werden auf der Grundlage von Emissionsfaktoren aus dem EU-Emissionshandelssystem berechnet, Scope 2-Emissionen werden nach einer marktbasierten Methode berechnet. d) Im Jahr 2024 betrugen die Scope 1 Emissionen der operativen Kontrolle (RVL) 0,131 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, und die Scope 2 Treibhausgasemissionen waren null. e) Für alle Jahre wurden die Investitionen der Kategorie 15 in die Scope 3 Emissionen einbezogen.
f) Neuberechnung der Scope 3, Kategorie 1 (Kauf von Natronlauge mit geringer CO2-Emission am indonesischen Standort) für 2023
| Intensität der Treibhausgasemissionen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gesamt-THG-Emissionena in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Umsatz (Mio. t/EUR) |
2024 | 2023 | 2022 | % N / N-1 | ||
| Treibhausgasintensität (standortbezogen) | 0,00136 | |||||
| Treibhausgasintensität (marktbezogen) | 0,00121 | 0,00115 | 0,00115 | 5 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
| 2021) | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Absolute Emissionen des Zielumfangsb,c (Millionen Tonnen CO2 eq.) und absoluter Emissionsindexd (neue SBT, 2021=100%) |
2017 | 2021 (Basisjahr) |
2024 | 2023 | 2022 | Kurzfristiges SBT 2030d |
Langfristiges SBT 2050d |
| Absolute Scope 1 und 2 Treibhausgasemissionen | 1,96 | 1,77 | 1,69 | 1,51 | 1,44 | 1,03 | |
| Absolute Scope 3 THG-Emissionen | 1,89 | 1,82 | 1,49 | 1,34 | 1,45 | 1,37 | |
| Absolute THG-Emissionen 1, 2 und 3 | 3,85 | 3,59 | 3,18 | 2,85 | 2,89 | 0,36 | |
| Scope 1 und 2 Index | 111 % | 100 % | 95 % | 85 % | 81 % | 58 % | |
| Scope 3 Index | 104 % | 100 % | 82 % | 74 % | 80 % | 75 % | |
| Scope 1, 2 und 3 Index | 107 % | 100 % | 89 % | 79 % | 80 % | 10 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
b) Zielumfang: THG-Emissionen Scope 1, marktbasierte Scope 2 und Scope 3 Kategorien 1, 3, 4, 9 - ohne Kategorie 15
c) Aufgrund der neu berechneten Scope 1 Emissionen für 2017-2023 steigen die Emissionen im Basisjahr (2021).
d) Die SBT-Zielwerte entsprechen der erforderlichen Reduktion der absoluten THG Emissionen, d. h. 42 % im Scope 1 und 2 u. 25 % im Scope 3 für das kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel sowie 90 % im Scope 1, 2 und 3 für das langfristige SBT.
In Übereinstimmung mit den europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) hat Lenzing ihre Kennzahlen zur THG-Intensität überarbeitet, um die Einhaltung der ESRS sicherzustellen. Eine neue Kennzahl "Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro EUR Umsatzerlös" wurde in Übereinstimmung mit den ESRS berechnet (siehe Tabelle 25). Die bisherigen spezischen THG-Kennzahlen "Tonnen CO2-Äquivalent pro verkaufter Tonne Zellsto und Faser" und "Tonnen CO2-Äquivalent pro erzeugter Tonne Zellsto und Faser", jeweils absolut und als Prozentsatz im Vergleich zum Basisjahr 2017, wurden aufgrund des kurzfristigen SBT-Ziels beibehalten.
| Spezische Emissionenb,c (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellsto und Faser verkauft) und Indexe |
2017 (Ausgangs basis)d |
2021 | 2024 | 2023 | 2022 | Ziel 2024e | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen | 3,61 | 3,28 | 2,14 | 1,94 | 3,01 | |||
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen Index (2017 = 100%) |
100 % | 91 % | 59 % | 54 % | 83 % | 60 % | ||
| Spezische Emissionenb,c (Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne produzierter Fasern und Zellsto) und Indexe |
2017 (Ausgangs basis)d |
2021 | 2024 | 2023 | 2022 | Ziel 2025e | Ziel 2026e | Ziel 2027 |
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen | 2,59 | 2,38 | 1,49 | 1,49 | 2,11 | |||
| Spezische Scope 1, 2 und 3 Emissionen |
Index (2017 = 100%) 100 % 92 % 58 % 58 % 82 % 55 % 53 % 50 %
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in der Tabelle "Absolute Treibhausgasemissionen der Lenzing Gruppe".
b) Zielumfang: THG-Emissionen Scope 1, marktbasierte Scope 2 und Scope 3 Kategorien 1, 2, 3, 4, 9 - ohne Kategorie 15
c) Aufgrund der neu berechneten Scope 1 Emissionen für 2017-2023 sind die Emissionen des Basisjahres (2017) gestiegen.
d) Das vorherige SBT wurde im Jahr 2018 entwickelt, daher wurde 2017 als Basisjahr gewählt.
e) Diese Kennzahl ist relevant für die Bonusziele des Vorstands für langfristige Anreize (LTI).
ESRS 2 MDR-M, E1-5, E1-6]
Die Berechnung der THG-Emissionen für die Scopes 1, 2 und 3 folgt den entsprechenden Standards und Leitlinien des GHG Protocol.
Die lokalen Standorte melden der Konzerndatenbank monatlich Energie- und Brennstonputdaten sowie Emissionsfaktoren und Heizwerte. Sowohl auf Standort- als auch auf Konzernebene erfolgt die Energie- und THG-Bilanzierung gemäß dem GHG Protocol und den Anforderungen des ESRS E1. Die Rechnungslegungsgrundsätze werden auf der Grundlage der ESRS-Terminologie offengelegt.
Die Heizwerte und Emissionsfaktoren, die von den EU-Standorten verwendet werden, stimmen mit denen überein, die für die Berichterstattung im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems verwendet werden. Nicht-EU-Standorte können gemessene Emissionsfaktoren oder Literaturwerte gemäß den lokalen gesetzlichen Anforderungen verwenden. Andernfalls werden Verweise auf IPCC verwendet.
Der Energieverbrauch für die eigenen Betriebe von Lenzing wird als Einsatz von zugekauftem Strom, Wärme (Dampf) und Brennsto gemessen, der durch Zählerstände oder Rechnungen auf der Grundlage der direkten Quantizierung der Brennstoe überwacht wird. Die Brennstomengen werden mit den Heizwerten multipliziert, um den Energieverbrauch (in MWh) zu berechnen.
Die Energieintensität basiert auf dem Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe und dem Umsatz aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren. Zu den klimaintensiven Sektoren, die für die Ermittlung der Energieintensität der Lenzing Gruppe relevant sind, zählen: die Herstellung von regenerierten Cellulosefasern und Faserzellsto. Die Umsatzerlöse, die zur Berechnung der Energieintensität verwendet werden, nden Sie in der Tabelle "Umsatzerlöse mit externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen", in den Notes, in der die Summe der Einzelposten "Division Fiber" und "Division Pulp" verwendet wird. Der Energieverbrauch der Umsatzkategorie "Sonstige" wurde nicht aus dem Gesamtenergieverbrauch herausgerechnet, da sein Einuss auf den Indikator nicht signikant ist. Die Kategorie "Sonstige" umfasst vor allem zentrale Verwaltungsfunktionen, übergreifende Aktivitäten und die Geschäftsaktivitäten des BZL (Ausbildung und Personalentwicklung). Die Energieintensität wird in MWh/EUR angegeben.
Scope 1 THG-Emissionen umfassen die direkten THG-Emissionen an den Produktionsstandorten von Lenzing. Für ihre Berechnung wird die Menge des verbrauchten Brennstos mit geeigneten Emissionsfaktoren multipliziert (siehe Abschnitt "Heizwerte und Emissionsfaktoren").
Scope 2 THG-Emissionen umfassen alle indirekten Emissionen im Zusammenhang mit der Erzeugung von erworbener und verbrauchter Elektrizität und Wärme. Die gesamte verbrauchte Energie wird durch Zählerstände oder Rechnungen überwacht. Bei der standortbezogenen Bilanzierung wird die aus dem öentlichen Netz verbrauchte Energie mit den entsprechenden standortbezogenen Emissionsfaktoren multipliziert, die in der Regel den Rest Mix widerspiegeln. Diese Faktoren werden aus dem IPCC 2021 GWP100 V1.02 (Länder- und Regionaldaten) entnommen. Die marktbasierte Bilanzierung berücksichtigt die Energiequelle des eingekauften Stroms/der eingekauften Wärme und die entsprechenden Emissionsfaktoren, die von öentlichen Händlern bereitgestellt und durch Grünstromzertikate wie Herkunftsnachweise oder Zertikate für erneuerbare Energien (RECs) belegt werden. Wie beim marktbasierten Ansatz werden Dampf und Strom an den Standorten Prachinburi (Thailand) und Grimsby (Großbritannien) sowie Dampf am Standort Nanjing (China) mit lieferantenspezi schen Informationen multipliziert. Die Daten und Informationen der Lieferanten beruhen auf den Vorschriften und dem IPCC. Für die Berechnung der THG-Emissionen des Scopes 2, die im Zielumfang enthalten sind, wurde eine marktbasierte Methode verwendet.
Scope 3 THG-Emissionen beziehen sich auf alle anderen indirekten Emissionen innerhalb des Bilanzierungsbereichs. Lenzing hat fünf von fünfzehn im GHG-Protokoll denierten signikanten Kategorien identiziert: Kategorie 1 "Erworbene Waren und Dienstleistungen", Kategorie 3 "Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten)", Kategorien 4 und 9 "Vorgelagerter und nachgelagerter Transport und Vertrieb" und Kategorie 15 "Investitionen". Der SBT-Zielumfang umfasst die Kategorien 1, 3, 4 und 9, schließt aber die Kategorie 15 aus (97 Prozent des Scope 3 Zielumfang sind abgedeckt). Die Scope 3 Kategorien enthalten Schätzungen der Wertschöpfungskette. Die relevanten Kategorien haben eine Schätzgenauigkeit von 2 (1 – genaue Zahl, 2 – Berechnung / genaue Schätzung, 3 – grobe Schätzung).
Scope 3 Kategorie 1: Die von Lenzing eingekauften Güter und Dienstleistungen werden sowohl nach der lieferantenspezischen Methode als auch nach der Durchschnittsdatenmethode berechnet. Die von Lenzing eingekauften Güter und Dienstleistungen werden anhand von drei Unterkategorien berechnet:
Holzernte: Die Berechnungen basieren auf geliefertem Rundholz multipliziert mit Ecoinvent-Emissionsfaktoren
Zugekaufter externer Zellsto: Die Berechnungen basieren auf den eingekauften Mengen und den LCA-Daten der Lieferanten.
Eingekaufte Chemikalien: Die Berechnungen basieren auf den Volumina der eingekauften Chemikalien, die zum Teil mit allgemeinen Emissionsfaktoren von Ecoinvent und zum Teil mit den von den Lieferanten bereitgestellten Daten multipliziert wurden. Der Anteil der lieferantenspezischen Daten liegt bei 42 Prozent der Scope 3 Emissionen der Kategorie 1.
Scope 3 Kategorie 3: Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) werden anhand von Durchschnittsdaten berechnet. Die THG-Emissionen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Brennstoen (Kohle, Erdgas, Biomasse usw.) entstehen, werden aus dem Brennstoverbrauch und den Ecoinvent-Emissionsfaktoren abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 4: Der vorgelagerte Transport von Lenzing umfasst eingekauften externen Zellsto, Rundholz und eingekaufte Chemikalien. Es wurde die distanzbasierte Methode angewandt – Transportvolumen, Transportwege und Transportarten wurden aus dem ERP-Logistiksystem entnommen. Die Emissionsfaktoren wurden von EcoTransIT abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 9: Der nachgelagerte Transport von Lenzing umfasst die verkauften Fasern und den Zellsto sowie die Nebenprodukte (Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural, Soda usw.). Es wurde die distanzbasierte Methode angewandt – Transportvolumen, Transportwege und Transportarten wurden aus dem ERP-Logistiksystem entnommen. Die Emissionsfaktoren wurden von EcoTransIT abgeleitet.
Scope 3 Kategorie 15: Die Beteiligungen von Lenzing werden nach der investitionsspezischen Methode berechnet – öentlich verfügbare Daten, wie z. B. Nachhaltigkeitsberichte oder das EU-ETS-Register, werden verwendet.
Die folgenden Scope 3 Kategorien sind relevant, aber nicht wesentlich: Kategorie 2 (Investitionsgüter), Kategorie 5 (Abfallaufkommen in Betrieben), Kategorie 6 (Geschäftsreisen), Kategorie 7 (Pendelnde Mitarbeiter) und Kategorie 8 (vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter) - daher werden diese Kategorien aus dem Inventar ausgeschlossen.
Scope 3 Kategorie 10 (Verarbeitung verkaufter Produkte): In Übereinstimmung mit den Leitlinien des GHG Protocol zu Scope 3 hat Lenzing diese Kategorie aus dem Inventar ausgeschlossen. Lenzing ist ein Hersteller von Zwischenprodukten und hat keinen Einblick und keine Kontrolle/keinen Einuss auf die Verarbeitung der Lenzing-Produkte nach dem Verkauf. Beispielsweise gelangen Lenzing-Produkte in viele potenzielle nachgelagerte Anwendungen, die jeweils potenziell unterschiedliche THG-Emissionsprole aufweisen. Die mit der Weiterverarbeitung verbundenen THG-Emissionen hängen nicht nur von der verwendeten technischen Methode, sondern auch vom Standort und der Konguration des Verarbeiters ab. Eine Spinnerei mit einer 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien hat beispielsweise minimale Scope 1 und Scope 2 Emissionen, während eine Spinnerei, die zu 100 Prozent mit Kohlestrom betrieben wird, hohe Scope 1 und Scope 2 Emissionen aufweist. Es ist daher nicht möglich, die mit Kategorie 10 verbundenen THG-Emissionen vernünftig zu schätzen. Außerdem hat Lenzing als Zwischenlieferant keine Kontrolle oder Einuss auf betriebliche und nanzielle Entscheidungen in dieser Kategorie, um die THG-Emissionen zu reduzieren.
Die folgenden Scope 3 Kategorien sind nicht relevant: Kategorie 11 (Verwendung verkaufter Produkte), Kategorie 12 (Behandlung verkaufter Produkte am Ende der Lebensdauer), Kategorie 13 (Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter) und Kategorie 14 (Franchises).
Die THG-Emissionsintensität basiert auf den gesamten standortund marktbezogenen THG-Emissionen sowie den Einnahmen aus dem Finanzbereich und bezieht sich auf den Posten "Umsatzerlöse gemäß konsolidierter Gewinn- und Verlustrechnung". Die für diese Berechnung verwendeten Umsatzerlöse sind in der Tabelle "Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen" in den Notes.
Die in den Kapiteln "Energie und Brennstoe" und "Treibhausgasemissionen von Lenzing" berichteten Kennzahlen unterliegen keiner zusätzlichen externen Verizierung abgesehen von der Prüfung des Nachhaltigkeitsberichts.
Die Neuberechnung der Scope 1 THG-Emissionen für die Jahre 2017, 2021, 2022 und 2023 im Berichtsjahr ist auf eine regulatorische Änderung am Standort Lenzing in Österreich zurückzuführen. Zuvor wurde der fossile Anteil des am Standort verbrannten externen Abfalls geschätzt, jetzt basiert er auf direkten Messungen. Da der gemessene fossile Anteil höher ist als die Schätzung, erhöht dies die fossilen Scope 1 THG-Emissionen und reduziert die biogenen Scope 1 THG-Emissionen proportional um etwa 160 bis 170 Kilotonnen CO2.
Seit 2021 wird im strategischen Investitionsplanungsprozess ein interner Kohlenstopreis (ICP) von 75 EUR pro Tonne CO2 angewendet. Dieser ICP kommt zu den regulatorischen CO2-Preisen hinzu und wird einheitlich an allen Lenzing-Standorten für Scope 1 und Scope 2 CO2-Emissionen angewendet. Er wird als Schattenpreis (virtueller Cash Outow) für zukünftige CapEx-Projekte über 2 Mio. EUR verwendet, wobei zwei Business Cases berechnet werden: einer mit und einer ohne ICP. Der bereinigte interne Zinsfuß (IRR), der den ICP einschließt, wird für die Priorisierung der Projekte verwendet. Der Zweck des ICP besteht darin, künftige Kohlenstorisiken abzuschwächen, die Bevorzugung erneuerbarer Brennstoe gegenüber fossilen Brennstoen zu fördern und Energieezienzprojekte anzuregen. Der Kohlenstopreis wird aus Benchmark-Vergleichen mit Mitbewerbern und einem theoretischen Kohlensto preis von 50-100 USD pro Tonne CO2 (von der High-Level Commission on Carbon Pricing and Competitiveness) abgeleitet, der sich am 1,5 °C-Ziel orientiert. Die Verwendung des ICP im strategischen Investitionsplanungsprozess betrit den bereinigten internen Zinsfuß (IRR), ein wichtiges Projekt-Ranking-Kriterium, und wird nicht für Margen und Renditen verwendet.

[GRI 3-3f]
Lenzing ist der festen Überzeugung, dass die eigenen Bemühungen durch den Austausch mit Stakeholdern in der Industrie und der Zivilgesellschaft ergänzt werden sollten. Denn die Klimakrise erfordert Zusammenarbeit, um einen Systemwandel herbeizuführen. Lenzing unterzeichnete 2018 die UN Fashion Industry Charter for Climate Action und ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppen, die Lösungen für die Herausforderungen in der Industrie entwickeln. Lenzing unterstützt zudem die Bemühungen des World Resource Institute (WRI) und des Apparel Impact Institute (AII), um einen ausgereiften Fahrplan für die Bekleidungs- und Schuhindustrie zu entwickeln.
Für die Umsetzung der Maßnahmen, z. B. die Umstellung auf emissionsarme Brennstoe, sind ein unterstützender politischer Rahmen und entsprechende Anreize erforderlich. Derzeit ist Erdgas in vielen Teilen der Welt teurer als Kohle. Biomassebrennstoe sind nicht in ausreichendem Maße in der erforderlichen Menge verfügbar. Ebenso ist netzbasierter Strom aus erneuerbaren Energien in vielen Teilen Asiens nicht weit verbreitet und kommerziell verfügbar. Um emissionsarme Lösungen zu fördern, sind gleiche Wettbewerbsbedingungen erforderlich, z. B. eine globale CO2- Preisgestaltung und die Abschaung von Subventionen für fossile Brennstoe. Die Industrie und lokale Regierungen sollten ihre Anstrengungen intensivieren, um mehr erneuerbare Elektrizität zu erzeugen und so die derzeitigen Anlagen zu versorgen und das zukünftige Wachstum zu fördern.
Die Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) ist eine breite Stakeholder-Bewegung in der Textil-, Bekleidungs- und Modeindustrie mit dem Ziel eines ganzheitlichen Engagements für den Klimaschutz. Die Unterzeichner verpichten sich zu Klimazielen und schließlich zur vollständigen Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette der Modeindustrie in Übereinstimmung mit der Science Based Targets Initiative.
Das ursprüngliche Ziel der UN Fashion Industry Charter waren das Erreichen von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 und eine Reduzierung der Emissionen um 30 Prozent bis 2030. Diese Ziele im November 2021 aktualisiert, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wie vom Weltklimarat IPCC empfohlen auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, im Einklang mit SBTi. Ein erster Bericht, das "Climate Action Playbook", wurde 2020 veröentlicht. Er zeigt große Reduktionspotenziale für THG-Emissionen bei der Faserproduktion, dem Hauptrohsto der Modebranche, auf.
Lenzing ist Gründungsmitglied der Initiative. Aufgrund langjähriger Erfahrung in der Herstellung nachhaltiger Fasern auf Cellulosebasis und der Bewertung deren Umweltauswirkungen durch Lebenszyklusanalysen (LCA) trägt Lenzing aktiv zur Arbeitsgruppe, die sich mit Rohstoen beschäftigt, bei. Diese veröentlichte im Jahr 2021 einen Bericht mit dem Titel "Identifying Low-Carbon Sources of Cotton and Polyester". Darin wurden bestehende LCA-Studien zusammengefasst und Verbesserungsmöglichkeiten durch den Wechsel von Energiequellen, Technologieänderungen und Innovationen aufgezeigt. Mit aktiver Unterstützung von Lenzing seit 2021, wurde im Jahr 2023 ein weiterer Bericht mit dem Titel "Man-Made Cellulose Fibers" veröentlicht. Dieser Bericht basiert auf Beiträgen einer Reihe von Stakeholdern, einschließlich andere Hersteller von regenerierten Cellulosefasern, Bekleidungsunternehmen, NGOs und Nachhaltigkeitsdienstleistern.
Lenzing hat mit ihrem Klimaaktionsplan auch zum Bericht "Aggregate report of the transition plans" beigetragen. Darin geben 42 Unterzeichneter ihre Pläne bekannt, von denen 80 Prozent genehmigte SBTs haben. 2024 lieferte Lenzing hauptsächlich einen Beitrag zur Gruppe der Low Carbon Manufacturers.
Elf führende Unternehmen, darunter auch die Lenzing Gruppe, gründeten im September 2020 unter der Leitung des nova-Instituts (Deutschland) die Renewable Carbon Initiative (RCI). Das Ziel der Initiative ist es, den Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlensto für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und zu beschleunigen. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf rund 80 gestiegen, darunter Unternehmen wie Beiersdorf (Deutschland), BASF (Deutschland), Cosun Beet Company (Niederlande), Givaudan (Schweiz), Henkel (Deutschland), IFF (USA), Ikea (Schweden), Lego (Dänemark), NESTE (Finnland), TÜV (Österreich), Unilever (Großbritannien) und UPM (Finnland). Die Renewable Carbon Initiative strebt das Ende des fossilen Zeitalters für alle organischen Chemikalien und Materialien bis 2050 an. Das Konzept des erneuerbaren Kohlenstos, das für Rohmaterialien unerlässlich ist, bekommt immer mehr Aufmerksamkeit und Rückenwind – auch von politischer Seite. 2024 veröentlichte das RCI wissenschaftliche Hintergrundberichte, veranstaltete mehrere Webinare und war auf verschiedenen Veranstaltungen präsent. Lenzing nahm aktiv an verschiedenen RCI-Arbeitsgruppen teil und ist Vorstandsmitglied.
Die THG-Emissionen von Lenzing werden gemäß dem GHG-Protocol berechnet. Daneben beteiligt Lenzing sich durch den Branchenverband CEPI an der Weiterentwicklung verbundener Standards und Leitlinien.
Das GHG Protocol hat einen Prozess zur Entwicklung neuer Standards bzw. Richtlinien eingeleitet, wie Unternehmen die folgenden Aktivitäten in ihren THG-Inventaren berücksichtigen sollten: die Entfernung und Abscheidung von Kohlensto, Landnutzung, Landnutzungsänderung sowie Bioenergie. Ein Ansatzpunkt für die Initiative ist die Kritik an der Klimaneutralität von Bioenergie und Emissionen aus biogenen Quellen.
Das Ergebnis dieses laufenden Prozesses wurde für 2024 erwartet und wird nicht nur auf die cellulosebasierte Faserindustrie, sondern auf die gesamte cellulosebasierte Bioökonomie entscheidende Auswirkungen haben.
Nach Ansicht von Lenzing sind nachhaltig bewirtschaftete Wälder und Plantagen wichtige Faktoren zum Klimaschutz durch Kohlenstoabscheidung und -speicherung im Wald, geerntete Holzprodukte und die Substitution fossiler Materialien mit hohem CO2- Fußabdruck. Darüber hinaus sind nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder der beste Weg, um die Biodiversität zu schützen und den Wald für Menschen weiterhin erlebbar zu machen, z. B. in Form von Naherholungsgebieten oder durch deren mikroklimatische Vorteile (Ökosystemleistungen).
Daher hat Lenzing über ihren Branchenverband CEPI Input für den Prozess geliefert, sich 2022 an der Revisionsgruppe zur Kommentierung des Leitfadenentwurfs beteiligt und bis März 2023 einen Pilotversuch für den Leitfadenentwurf durchgeführt. Bei der Überprüfung nach dem Pilotversuch trat Lenzing der erweiterten Technischen Arbeitsgruppe ("TAG+") bei. Die Gruppe war bis Herbst 2024, bis zur ihrer Auösung aufgrund eines Führungswechsels, aktiv.
Ende 2024 waren alle strittigen Themen gelöst, außer der CO2- Bilanzierung für Wälder. Geplant ist die Fertigstellung von Version 1.0 des LSRG, ohne das ungelöste Thema der CO2-Bilanzierung für Wälder. Darüber wird 2025 in einer neuen technischen Beratungsgruppe weitergesprochen werden.
Lenzing ist regelmäßige Teilnehmerin an den jährlichen Mitgliederversammlungen von Cascale. Auf diesen Konferenzen nimmt Lenzing aktiv an Gruppendiskussionen und Arbeitstreen mit anderen Unternehmen und Partnern der Industrie teil, um an den Benchmarking-Instrumenten von Cascale weiter zu feilen. Bei diesen Diskussionen und Treen geht es um Themen im Zusammenhang mit Klimawandel, Umweltverschmutzung, Wasser- und Meeresressourcen, Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sowie Themen rund um die Arbeitskräfte des Unternehmens. Zudem nahm Lenzing an der speziellen Mitgliederversammlung von Cascale für die DACH-Region teil, die 2024 erstmals stattfand. Sie soll den Austausch der Mitgliedsorganisationen entlang der Wertschöpfungskette ermöglichen, die künftigen strategischen Entwicklungen von Cascale koordinieren sowie die Position der Mitglieder stärken.
Lenzing führt Dialog mit Lieferanten über Lieferung von Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck durch Nutzung von erneuerbarem Strom. Daher werden lieferantenspezische Fußabdrücke verlangt. Das hat bewirkt, dass Lenzing nun Natronlauge mit geringem CO2-Fußabdruck von zwei Lieferanten in Europa und einem in Asien erhält.
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing ist sich bewusst, dass das Vermeiden von Umweltverschmutzung von entscheidender Bedeutung ist. Das Unternehmen überwacht und steuert aktiv die Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und konzentriert sich dabei auf die Minderung von Umweltrisiken durch die Zellsto- und Faserproduktion. Lenzing versucht, neben der bloßen Einhaltung von Vorschriften durch strenge Maßnahmen, die Belastung durch Emissionen, Abwässer und Abfall so weit wie möglich zu reduzieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wird sichergestellt, dass die Vermeidung von Umweltverschmutzung in jeden Schritt des Fertigungsprozesses integriert ist. Lenzing befasst sich proaktiv mit den Herausforderungen der Umweltverschmutzung, um so einen Beitrag zu einer saubereren und lebenswerten Umwelt zu leisten und damit ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu unterstreichen.
Wasserverschmutzung: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung (nachgelagerte Wertschöpfungskette).
Mikroplastik: Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette).
Luftverschmutzung: Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste (eigene Tätigkeiten).
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen, siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben im Kapitel E2-2)
–
Operations Service Group
[ESRS 2 IRO-1]
Informationen über das Vorgehen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E2-1; GRI 3-3c]
Die Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen alle nationalen gesetzlichen Anforderungen und sind nach ISO 14001 zertiziert. Die 2023 eingeführte und vom Chief Technology Ocer (CTO) genehmigte Umwelt Policy und Standard der Gruppe spielt eine entscheidende Rolle im Umweltmanagementsystem des Unternehmens und dient als Grundlage für das Umweltprogramm und die langfristigen Ziele von Lenzing. Bis spätestens 2025 wird der Betrieb in allen Lenzing Produktionsstätten unabhängig von ihrem Standort mit diesem Standard konform sein. Dieser interne Standard ist so konzipiert, dass er die Best Practice der Branche und die Emissionsgrenzwerte der besten verfügbaren Techniken für die industrielle Zellsto- und Faserproduktion widerspiegelt (siehe Abschnitt zu EU-BVT unten). Darüber hinaus hat Lenzing die ZDHC-Leitlinien (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) für MMCF übernommen. Dieses ambitionierte Rahmenwerk zielt auf ständige Verbesserungen von Verschmutzungsparametern ab, insbesondere in Bezug auf die Luft- und Wasserverschmutzung. In ihrer Umwelt Policy und Standard verpichtet sich Lenzing, gefährliche Chemikalien (einschließlich SoCs und SVHCs) entlang der Lieferkette zu vermeiden und die im Produktionsprozess verwendeten Chemikalien auszuwählen, zu bewerten und zu entwickeln. Der Standard und die zugehörigen Maßnahmen werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems überwacht, welches unter die Verantwortlichkeit der Abteilung Global HSE fällt. Mit Audits bei den Unternehmen und an den Standorten der Gruppe wird geprüft, inwieweit die Umsetzung erfolgt ist. Bei Bedarf werden außerdem Korrekturmaßnahmenpläne erstellt. Darüber hinaus bleibt der Vice President (VP) of Global HSE der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung des Prozesses im gesamten Konzern und für dessen Einhaltung.
Beste verfügbare Techniken der EU (EU-BVT)
Alle Lenzing Standorte in der EU, darunter ein Viscosewerk, zwei Lyocellwerke und zwei Zellstowerke, erfüllten 2024 durchgehend die geltenden EU-BVT-Leistungskriterien für Emissionen, die in mehreren EU-Referenzdokumenten zu besten verfügbaren Techniken (BVT-Merkblätter) festgelegt sind. Die Einhaltung der EU-BVT bildet die Grundlage für die Erteilung und Überprüfung von Umwelt- und Betriebsgenehmigungen für die Anlagen in der EU und wird von den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten kontinuierlich überwacht. Die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften sowie die Anforderungen an das Management, das Monitoringprogramm und die Berichterstattung werden ebenfalls in Übereinstimmung mit den EU-BVT-Standards durchgeführt bzw. eingehalten.
Die EU-BVT gelten ausschließlich innerhalb der EU und haben außerhalb der EU keine Gültigkeit. Alle Faserprodukte, die an Lenzing-Standorten außerhalb der EU hergestellt werden, tragen daher das EU Ecolabel für herausragende Umweltleistung. Im Jahr 2023 wurde dem Produktionsstandort Lenzing in Purwakarta (Indonesien) das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) verliehen. Er ist damit der jüngste Standort der Gruppe, der Fasern mit diesem Label herstellt.
Die Umwelt Policy und Standard umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs; Chance durch Entwicklung und Umsetzung von Industrie-Benchmarks.
Ziel der Richtlinie für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt ist es, sicherzustellen, dass der Schutz der Menschen vor Schaden und die Erhaltung der Umwelt Grundvoraussetzungen für die Geschäftstätigkeit sind, wobei Sicherheit, Gesundheit und Umwelt als Unternehmenswerte verankert sind. Die auf der Unternehmenswebsite abrufbare SHE Policy gilt für die gesamte Lenzing Gruppe und wurde 2022 von der Konzernleitung genehmigt. Der VP Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Policy im gesamten Konzern zuständig ist. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleiter für den lokalen Rollout und die Umsetzung verantwortlich. Der Überwachungsprozess zur Einhaltung dieser Policy wird im Rahmen des Global HSE Managementsystems in Übereinstimmung mit ISO 14001 und ISO 45001 durchgeführt, um die Konformität mit Korrekturmaßnahmen und etwaige erforderliche derartige Maßnahmen zu bewerten.
Zu den Schlüsselelementen der SHE Policy zählen:
Die SHE Policy umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion.
Im Jahr 2023 wurde ein konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement eingeführt und vom VP Global HSE genehmigt. Er ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung und Einhaltung des Prozesses im gesamten Konzern.
Der Head of Global Environmental Management ist gemeinsam mit dem Group Chemical Management Specialist für die Entwicklung des Standards zuständig. Jeder Standort hat einen Beauftragten für Chemikalienmanagement, der für die Umsetzung der in diesem Standard festgelegten Grundsätze verantwortlich zeichnet. Der Geltungsbereich des Chemikalienmanagements ist Teil des Integrierten Managementsystems, das die Bereiche Umwelt, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Prozess- und Produktsicherheit umfasst. Um die Konformität sicherzustellen, wird durch interne Audits und Managementprüfungen kontrolliert, ob der tägliche Betrieb im Einklang mit der SHE Policy und dem Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe sowie den Managementsystemen für ISO 14001 und ISO 45001 steht. Darüber hinaus wird der Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe im Rahmen des Überwachungsprozesses durch Global HSE überprüft, um zu gewährleisten, dass, wenn erforderlich, entsprechende Korrekturmaßnahmen ergrien werden. Er beinhaltet umfassende Chemikalieninventare und Genehmigungsverfahren, die von einem externen IT-Berater individuell angepasst werden. Der Standard schließt eine Gefahrenbeurteilung und Expositionsabschätzung für jedes chemische Produkt ein, um nachweisen zu können, dass dessen Verwendung für das Personal, die Umwelt und die Nutzung in Produkten sicher ist. Der Prozess zur Umstellung des Chemikalienmanagements wurde 2020 eingeführt und schrittweise an allen Standorten umgesetzt, um einen einheitlichen konzernweiten Ansatz aller Standorte der Gruppe zu gewährleisten.
Auf Notfälle vorbereitet zu sein, ist für Lenzing entscheidend. Dazu gehören die Ausarbeitung von Notfallplänen, die Installation erforderlicher Hardware und die Durchführung regelmäßiger Übungen. Im Falle eines Zwischenfalls werden die Notfallpläne befolgt. Diese Verfahren werden bei den zuständigen Behörden registriert und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert. Die zur Entschärfung von Notfallsituationen erforderliche Ausstattung, wie etwa Löschgeräte, muss ordnungsgemäß gewartet werden. Regelmäßige Übungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter:innen wissen, wie sie in Notfällen, z. B. bei einem Chemieunfall, reagieren müssen. Ausführliche Notfallpläne und -verfahren sind in standortspezischen Dokumenten und im Sicherheitsdatenblatt (SDB) enthalten. Dies enthält auch Informationen zu angemessener persönlicher Schutzausrüstung (PSA), erster Hilfe, Brandbekämpfung und Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung. Zusätzliche Informationen zum Krisenmanagement nden sich auch im Leitfaden zum SHE Krisenmanagement der Gruppe.
Der Standard für das Chemikalienmanagement umfasst die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative Auswirkungen auf Luftverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Risiko regulatorischer Änderungen und daraus resultierender Geschäftsverluste; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto und Faserproduktion; Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt bei Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion.
Lenzings Policy für Wasser befasst sich mit der Wasserverschmutzung und zielt auf eine Reduzierung der wasserbezogenen Emissionen nach der Wasseraufbereitung ab. Sie geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus, um Wasserqualität und -verfügbarkeit in den Regionen zu garantieren, in denen Lenzing tätig ist.
Die Policy für Wasser umfasst "Negative Auswirkungen auf Wasserverschmutzung und Emissionen mit potenziell negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt", sowie teilweise Aspekte der nachgelagerten Wertschöpfungskette in Bezug auf "Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung". Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Policy für Wasser nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
In ihrer Nachhaltigkeits-Policy ist Lenzing bestrebt, sowohl ihren ökologischen Fußabdruck als auch den ihrer Partner entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern. Die Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing befasst sich mit der "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion", indem sie die Umwelt bei ihren Aktivitäten und Geschäftsentscheidungen respektiert.
Nähere Informationen über ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeit-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing hat keine Richtlinien zu den Wertschöpfungskettenaspekten der "Potentiell negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs". Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen. Lenzing hat keine Richtlinien bezüglich der "positiven Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative bieten und Kunststofasern ersetzen können", da Lenzing Fasern kein Mikroplastik freisetzen und eine Alternative zu Kunststofasern darstellen.
[ESRS E2-2; GRI 3-3d, 303-2, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing hat sich dem "Supplier-to-Zero"-Programm der Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) verpichtet und von Beginn an die MMCF-Richtlinien übernommen. Alle Lenzing Viskosestandorte haben ihre erste Bewertung der "Supplier to Zero"-Plattform abgeschlossen und erfolgreich die Gesamtleistung der Stufe "aspirational" erreicht. Weitere Einzelheiten zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont nden Sie unter dem Ziel "ZDHC-Viscose".
In den letzten Abwassertestberichten 2024 erreichten die Standorte Prachinburi (Thailand) und Heiligenkreuz (Österreich) den Status "aspirational" bei ZDHC MMCF-Abwasser-Parametern sowie für die ZDHC Supplier to Zero Plattform. Weitere Informationen zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont nden Sie unter dem Ziel "ZDHC Lyocell".
Die Anlage von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) hat ihre Umweltleistung deutlich verbessert. Die abgeschlossene Anlagenmodernisierung seit 2021 im Wert von 100 Millionen Euro umfasst zwei Hauptkomponenten. Die erste ist die neue Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP), die das erste Jahr erfolgreich in Betrieb war. Die Daten für das Gesamtjahr zeigen, dass die CAP dazu beigetragen hat, Lenzings Ziel für "Luftemissionen" zu erreichen. Die zweite Komponente ist die Modernisierung der Kläranlage, die nachfolgend beschrieben wird.
Die Abwässer werden kontrolliert abgeleitet, um eine Kontamination des Grundwassers zu vermeiden. Das Prozesswasser wird in biologischen Abwasseraufbereitungsanlagen (Kläranlagen) behandelt. Die Lenzing Gruppe verfügt an all ihren Standorten mit Ausnahme von Grimsby (Großbritannien) über derartige Anlagen. Lenzing investierte 24 Millionen Euro in eine neue Kläranlage in Grimsby, um ihre ehrgeizigen Umweltstandards zu erfüllen. Die Inbetriebnahme wurde 2024 begonnen und die Anzucht der Biomasse wird im Januar 2025 beginnen. Das Wachstum und die Akklimatisierung der Biomasse wird voraussichtlich drei bis sechs Monate dauern. Anschließend wird der Anlagenbetrieb auf optimale Leistung und Ezienz ausgerichtet. Diese Maßnahme wird den Standort in seinem Nachhaltigkeitsfahrplan einen großen Schritt voranbringen und den Weg für die Erfüllung des "ZDHC-Lyocell"-Ziels ebnen. Sobald die Anlage in Vollbetrieb ist, wird sie die Wasseremissionen um 65 Prozent bis 80 Prozent verringern.
An den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) werden aus den Abfallströmen der Zellstoproduktion bereits in einem frühen Stadium des Bioraf nerieprozesses organische Verbindungen extrahiert. Dadurch verringert sich die CSB-Belastung (CSB = chemischer Sauerstobedarf) im Abwasser deutlich. Am Standort Paskov wird CSB zudem in Biogas umgewandelt, das vor Ort als Brennsto verwendet wird. Das sind Beispiele für einen Best-Practice-Ansatz: Potenzielle Abwasserströme werden zu nützlichen Produkten verarbeitet, wodurch Verschmutzung vermieden und die in den Abwasseraufbereitungsanlagen zu behandelnde Abwassermenge reduziert wird.
Das Lenzing-Werk in Purwakarta (Indonesien) hat seine Kläranlage modernisiert. Der Bau wurde 2023 abgeschlossen und ist seit Anfang 2024 voll in Betrieb, wodurch die Abwasseremissionen (CSB und Sulfat) erheblich reduziert wurden.
Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Projekt zur Modernisierung der Kläranlage am Standort Mobile in den USA genehmigt. Die Lyocellanlage war eine der ersten ihrer Art. Ziel ist die Modernisierung der bestehenden Kläranlage, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe und die Zielvorgabe für CSB-Emissionen zu erfüllen. Diese Investition wird nicht nur dazu beitragen, die künftigen ZDHC-Anforderungen für die Lyocellproduktion zu erfüllen, sondern auch eine potenzielle Erweiterung der Faserproduktionskapazität ermöglichen. Das Projekt umfasste die Renovierung bestehender Strukturen und neue modulare Elemente für eine hochmoderne Abwasserbehandlung, um den Lebenszyklus der Kläranlage zu verlängern. Im Mittelpunkt standen die Verringerung des Nitratgehalts und eine bessere Sterilisation sowie der Ersatz kritischer Infrastruktur, deren Lebenszyklus sich dem Ende neigt. Der Bau wurde im Dezember 2023 fertiggestellt. Seit Mai 2024 sind die neuen Systeme vollständig in Betrieb. Aktuell werden sie justiert, um eine optimale Leistung zu garantieren.
Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Umsetzung der Higg-FEM-Bewertung fort und führte an allen Produktionsstandorten Selbstbewertungen durch, um die Emissionen von Schadstoen und bedenklichen Stoen zu überwachen, die mit der Umweltverschmutzung verbundenen Risiken zu verringern und Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung zu entwickeln. Darüber hinaus wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer Überprüfung durch Dritte unterzogen.
Lenzing setzt derzeit keine Maßnahmen bezüglich der Wertschöpfungskettenaspekte der folgenden Auswirkungen: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung; "Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs". Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
Lenzing ergreift keine Maßnahmen hinsichtlich der "positiven Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern", da Lenzing Fasern eine Alternative darstellen und Kunststofasern ersetzen können.
Ziel "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreicht.
[ESRS E2-3; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Luftemissionen | Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a |
2023 Erreicht |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Status in 2024 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertiziert. Nach mehr als einem Jahr Betriebszeit hat die installierte CAP zu einer entsprechenden Verringerung der Schwefelemissionen beigetragen. Somit wurde das |
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
| ZDHC Viscose |
Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2026 |
2026 Auf Kurs |
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|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Status in 2024 Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt und Lenzing arbeitet aktiv an der Überarbeitung der MMCF-Version 3 mit. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Zusätzlich zu den Zielen "Abwasser" und "Luftemissionen" haben alle Lenzing Viscosestandorte ihre erste Bewertung der Supplier to Zero Platform abgeschlossen und die Gesamtbewertung für das angestrebte Niveau "aspirational" erfolgreich erreicht. |
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| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028b |
2028 Auf Kurs |
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| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Erreicht |
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| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktionc | 2025 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2026 Auf Kurs |
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| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Die Lyocell Standorte haben die Abwassertests durchgeführt und die MMCF-Bewertung auf der Supplier to Zero-Plattform im Jahr 2024 abgeschlossen. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich keine ZDHC-zertizierten Labore gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht durchgeführt werden. Die übrigen Standorte haben die Berichterstattung auf dem ZDHC-Gateway, die Bewertung auf der ZDHC-Lieferantenplattform abgeschlossen und haben den Status "aspirational" erreicht. Das Ziel des Standorts Grimsby (UK), den "foundational" Status zu erreichen, wurde durch Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen vom Zieljahr 2025 auf 2026 verschoben. Der Standort hat jedoch bereits erhebliche Fortschritte gemacht und wird Anfang 2025 eine moderne |
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
Kläranlage in Betrieb nehmen können.
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstobedarf CSB)) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024 (Ausgangsbasis 2014)a,b |
2024 Verzögert |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert eine neue Abwasseraufbereitungsanlage an dem Standort Grimsby (Großbritannien) | 2024 Maßnahmen durchgeführt |
Status in 2024 Die Aufrüstung der Kläranlage in Purwakarta (Indonesien) erfolgte 2023, und die vollständige Inbetriebnahme wurde Anfang 2024 durchgeführt. Das Kläranlagenprojekt in Grimsby (Vereinigtes Königreich) verläuft weiterhin nach Plan, und die Inbetriebnahme der Anlage hat begonnen. Sie wird Anfang 2025 in Betrieb gehen und damit den Weg für die Erfüllung des ZDHC-Ziels ebnen. Das COD-Reduzierungsziel konnte jedoch nicht im Jahr 2024 erreicht werden, da dafür ein ganzjähriger Betrieb der Kläranlage in Grimsby (UK) vorausgesetzt ist.
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. Produktionsstandorte ohne die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes.
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | 2023 Erreicht |
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| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
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| Status in 2024 Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4,0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat |
für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3,0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Im Einklang mit Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und im Bestreben, der stetig steigenden Nachfrage nach einer besseren Umweltleistung in der Lieferkette gerecht zu werden, hat Lenzing freiwillige Ziele für Luftemissionen (Verringerung spezischer Schwefelemissionen) und Abwasser (Verringerung spezischer CSB-Emissionen) auf Konzernebene festgelegt. Diese Ziele verwenden 2014 als Basisjahr, wobei die absoluten Gesamtemissionen in die Luft und in Gewässer in diesem Jahr als Referenzpunkt dienen (siehe Tabellen 28 und 30). Die Ziele basieren auf den Leistungsstufen des EU Ecolabel und den besten verfügbaren Techniken der EU (EU-BVT) gemäß der EU-Industrieemissionsrichtlinie sowie auf wissenschaftlichen Messungen. Darüber hinaus stimmen diese Ziele vollständig mit den Anforderungen externer Stakeholder überein, inklusive Kunden und NGOs wie der Changing Markets Foundation, sowie einer Gruppe von Marken, die sich ebenfalls zur Roadmap der Changing Markets Foundation verpichtet haben. Daneben waren auch interne Stakeholder wie das Corporate Sustainability Team, das Health, Safety and Environment (HSE) Team, die Operations und Commercial Teams sowie der Vorstand am Zielsetzungsprozess beteiligt. Ferner wurde auch für Lenzings Standort im britischen Grimsby ein Ziel für Abwasseremissionen (Reduzierung des CSB-Emissionen) festgelegt. Dies geschah gemeinsam mit der britischen Behörde im Rahmen der Umsetzung des EU-Referenzdokuments zu besten verfügbaren Techniken (BVT-Merkblatt; Einheitliche Abwasser-/Abgasbehandlung und einheitliche Abwasser-/Abgasmanagementsysteme in der Chemiebranche).
Zudem hat Lenzing ihre freiwilligen Ziele für die Umsetzung der ZDHC-Richtlinien für ihre Viscose-/Modal- und Lyocell-Produktionsstätten deniert. Das ZDHC-Programm ist eine Brancheninitiative, die eine Verringerung des Ausstoßes gefährlicher Chemikalien in der Textil- und Bekleidungsindustrie anstrebt und ausgehend von den besten verfügbaren Techniken und guten Branchenpraktiken Plattform (ZDHC-Gateway) für die Überwachung, Nachverfolgung, Berichterstattung und Weitergabe der Ergebnisse entlang der Lieferkette. Um eine Umsetzung nach den höchsten Standards sicherzustellen, ernennt ZDHC in verschiedenen Ländern autorisierte Labors, die Tests durchführen und Bericht erstatten. Kunden und Marken spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Nachweise für eine saubere Produktion und Zertizierungen, wie das ZDHC, fordern. Die Einbeziehung von Stakeholdern in ZDHC für die Erstellung der Richtlinien und die Einbindung von Kunden waren die Grundlage für die Festlegung von Zielen für eine verantwortungsbewusste Faserproduktion. Der Zielsetzungsprozess wird von Corporate Sustainability geleitet und erfolgt mit Beteiligung anderer interner Stakeholder im HSE Team, den Operations und Commercial Teams sowie des Vorstands. Das Ziel "ZDHC Viscose" wurde erstmals 2020 festgelegt (Basisjahr), und damals berichteten keine Viscose-Standorte (Ausgangswert) gemäß der ZDHC-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinie für Abwasser und Luftemissionen. Das Ziel "ZDHC Lyocell" wurde dagegen erstmals 2022 (Basisjahr) festgelegt und damals berichteten keine Lyocell-Standorte (Ausgangswert) gemäß der ZDHC-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinie für eine verantwortungsvolle Produktion.
Orientierung bietet. Der ZDHC-Zertizierungsrahmen bietet eine
Lenzings Ziel ist es, alle Produktionsstätten entsprechend dem Higg Facility Environmental Module (FEM) zu bewerten, d. h. sowohl die Faser- als auch für die Zellstoanlagen. Das Higg FEM ist ein standardisiertes Tool, um die Managementpraktiken und die Umweltleistung von Produktionsstätten zu messen und zu bewerten. Es liefert einen umfassenden Überblick über das Umweltmanagement und die Umweltauswirkungen einer Produktionsstätte und deckt Aspekte wie Energie- und Wasserverbrauch, Luftemissionen und Abfallmanagement ab. In diesem Zusammenhang hilft das Ziel "FEM" dabei, die Emission von Schadstoen und besorgniserregenden Stoen zu reduzieren. Nähere Informationen über
ESRS 2 MDR-T des "FEM" Ziels nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Um die harmonisierte Berichterstattung von Umweltdaten und der Umweltleistung sicherzustellen und das Basisjahr und den Zielfortschritt festzustellen, hat Lenzing für alle Herstellungsprozesse ihre Leitlinie zur Berichterstattung von Umweltdaten (Environmental Data Reporting Guideline) erstellt, die an allen Standorten eingeführt wurde. Diese Leitlinie legt die Mindestanforderungen und Methoden für die Überwachung, Bewertung und Meldung von Umweltdaten fest. Die Umweltdaten werden monatlich erhoben und bilden die Grundlage für die gesamte Umweltberichterstattung sowie die Festlegung von Zielen auf Gruppen- und Standortebene. Die festgelegten Ziele sind mit den Kernelementen der Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt sowie des Group Environmental Policy and Standard vollständig konform, die als Richtschnur für die Festlegung von Maßnahmen zur kontinuierlichen Verringerung von Emissionen, Abfall und Umweltverschmutzung dienen.
Lenzing hat keine Ziele bezüglich der Wertschöpfungskettenaspekte der folgenden Auswirkungen: Negative Auswirkungen von Lenzing's nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung; Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs. Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
Da Lenzing Fasern kein Mikroplastik freisetzen und eine Alternative zu Kunststofasern darstellen, hat Lenzing keine Ziele in Bezug auf "Positive Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern, da Lenzing Fasern eine Alternative darstellen und Kunststofasern ersetzen können" festgelegt.
Die Lenzing Gruppe erzeugt und verwendet kein Mikroplastik. Das ist für Lenzing eine bedeutende Chance, da das wachsende Bewusstsein von Kunden für die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik zu einer stärkeren Nachfrage nach Lenzing Fasern führen könnte.
Die Luft- und Wasserverschmutzung umfasst die bedeutenden Emissionen der Zellsto-/Viscose-/Modal- und Lyocell-Produktionsstätten der Lenzing Gruppe. Es gibt keine wesentlichen Emissionen in den Boden. Tabellen 28 und 30 bieten eine Übersicht über die absoluten Emissionen in Luft und Gewässer. Die Tabellen enthalten Oenlegungen der PRTR-Schadstoe und freiwillige Angaben zu den Schwefelemission in die Luft sowie zu den Emissionen von Aminen und Sulfat (SO4) in Gewässer. Lenzing berichtet in Tabellen 29 und 31 auch über ausgewählte spezische Emissionen in Luft und Gewässer, um die Fortschritte in Bezug auf das Erreichen der Ziele "Luftemissionen" und "Abwasser" und bei der Verringerung spezischer Amin- und Sulfatemissionen zu verfolgen.
Gemäß den ESRS sind die jährlichen Emissionen eines PRTR-Schadstos durch einen Standort nur in der zu meldenden Gesamtsumme der Gruppe enthalten, wenn der in Verordnung (EG) Nr. 166 2006 Anhang II genannte Emissionsschwellenwert überschritten wird. Lenzing hat sich jedoch entschieden, folgende Schwellenwerte nicht anzuwenden: a) Schwellenwerte für CSB-Emissionen, da sie für das Nachhaltigkeitsziel "Abwasser" relevant sind, das festgelegt wurde, bevor die ESRS anwendbar wurden, und b) Schwellenwerte für Sulfat- und Aminemissionen in Gewässer sowie Schwefelemissionen in die Luft, da sie im oben genannten Anhang nicht als Schadstoe aufgeführt sind und freiwillig offengelegt werden.
Das Schadstofreisetzungs- und Verbringungsregister (Pollutant Release and Transfer Register, PRTR) ist ein vorgeschriebenes System, das in der EU verwendet wird, um Schadstoemissionen in die Luft und in Gewässer zu verfolgen und oenzulegen. Lenzings EU-Standorte (einschließlich des Standorts in Großbritannien) befolgen die EU-Gesetzgebung und ihre Datenberichterstattung kann direkt in den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen werden. Das PRTR gilt jedoch mit Blick auf vorgeschriebene Oenlegungen, die einer behördlichen Überprüfung unterliegen, nicht für Standorte außerhalb der EU. Daher verwendet die Lenzing Gruppe folgende Grundsätze, um über PRTR-Schadstoe für Standorte außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der EU zu berichten. Zunächst wurden die betreenden Schadstoe ausgehend von den Oenlegungen der EU-Standorte bestimmt, da allgemein anerkannt ist, dass identische Herstellungsprozesse (Zellsto, Viscose, Lyocell) dieselben Umweltprobleme, z. B. Emissionen, verursachen. Im nächsten Schritt wurden die PRTR-Schadstoe für die einzelnen Standorte bewertet. Ausgehend vom PRTR-Meldeschwellenwert wurde entschieden, ob sie in die Berichterstattung aufzunehmen sind. Als Referenz diente hierfür der große Standort in Lenzing (Österreich), einschließlich aller Hauptproduktgruppen und sämtlicher Dienstleistungstätigkeiten des Standorts. Alle Nicht-EU-Standorte haben Umweltprogramme und Programme zur Überwachung von Umweltverschmutzung eingeführt, die im Einklang mit nationalem Recht stehen und teilweise darüber hinausgehen. Dennoch sind nicht alle identizierten PRTR-Schadstoe in diesen Überwachungsprogrammen enthalten. In diesen Fällen wird anhand von Tests unabhängiger Dritter, z. B. den halbjährlichen ZDHC-Testergebnissen in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien), geschätzt, ob die Emissionen eines bestimmten Standorts über einem PRTR-Schwellenwert liegen und in die gemeldete Gesamtsumme für die Gruppe aufgenommen werden sollten. Dazu wird die Konzentration der Proben mit der jährlichen Abwassermenge multipliziert, um die jährlichen Mengen zu berechnen (die dann mit den Schwellenwerten verglichen werden können). An einigen Standorten werden bestimmte PRTR-Schadstoe nicht gemessen. Dies liegt daran, dass sie diese Schadstoe nicht erzeugen oder dass sie keine diesbezüglichen gesetzlichen, genehmigungsrechtlichen oder Selbstüberwachungsanforderungen haben.
Die Methoden zur Quantizierung der Emissionen werden in öffentlich zugänglichen PRTR-Oenlegungen der EU-Standorte berichtet und basieren auf direkten und regelmäßigen Messungen durch interne und externe Labors. Sie stehen im Einklang mit nationalen und EU-Verordnungen und Best Practices und werden den zuständigen Behörden gemeldet. An Nicht-EU-Standorten werden Emissionen gemäß den lokalen Anforderungen oder gesetzlichen Pichten, lokalen Standards oder, wenn solche fehlen, gemäß Lenzings internen Überwachungsanforderungen quantiziert.
Berücksichtigung der im ESRS denierten Methodenhierarchie für die Quantizierung von PRTR-Schadstoen: Die Messmethoden werden gemäß den nationalen Vorschriften und Genehmigungsanforderungen ausgewählt. Diese können im Vergleich zu direkten Messungen minderwertige Methoden vorschreiben oder zulassen. Für einige Schadstoe ist es jedoch auch notwendig, auf minderwertige Methoden zurückzugreifen, da direkte Messtechniken nicht verfügbar sind. Alle Standorte halten sich an ein Wartungsund Kalibrierungsprogramm für Messgeräte entsprechend den internen und externen Anforderungen. Die Oenlegungen auf Konzernebene werden von keiner anderen externen Stelle als dem Wirtschaftsprüfer validiert. Auf Standortebene wird die Berichterstattung über Schadstoe, welche durch Genehmigungen abgedeckt sind, jedoch von den lokalen Behörden validiert.
Die endgültigen Emissionen entsprechen dem Produkt aus Luftstrom und Konzentration.
Die PRTR-Schwellenwerte gelten nicht für die Oenlegung von Schwefelemissionen. Die Schwellenwerte wurden jedoch erstmals auf SOX- und NOx-Emissionen angewendet, weil die ESRS für den laufenden Berichtszeitraum in Kraft getreten sind. Dementsprechend wurden Standorte, die unter den Schwellenwerten lagen, nicht in die Gesamtsummen für die Gruppe aufgenommen.
| Absolute Emissionen in der Ablufta | ||||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)b,c |
34.787 | 8.427 | 18.798 | 21.449 |
| SO2 c |
3.908 | 2.535 | 2.220 | 2.419 |
| NOx c |
3351 | 2.707 | 946 | |
| Feinstaub (PM10) | 135 |
a) Beinhaltet alle Produktionsstandorte. Die Schwefelemissionen wurden mithilfe des Massenbilanzansatzes berechnet. Die SO2-Emissionen basieren auf Messungen. b) GRI Indikator 305-7
c) Die PRTR-Schwellenwerte gelten nicht für Schwefelemissionen. Da die Schwellenwerte für SO2- und NOx-Emissionen in die Luft gelten, sind die Werte nicht direkt vergleichbar.
Die Luftemissionen sind hauptsächlich den Zellsto- und Viscose-Prozessen sowie der Energieerzeugung aus der Verbrennung von Kraftstoen zuzuordnen. Alle Standorte überwachen Emissionen und Parameter gemäß den jeweiligen Genehmigungsvorschriften und nationalen Anforderungen entweder intern oder durch ein externes Labor, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.
Die Schwefelemissionen wurden in den letzten Jahrzehnten durch die Installation von Recycling- und Rückgewinnungssystemen drastisch reduziert. Mit dem Erreichen des Ziels "Luftemissionen" im Jahr 2024 erreichte Lenzing eine 75-prozentige Reduktion der spezischen Schwefelemissionen in die Luft im Vergleich zu 2014. In absoluten Zahlen haben sich die Schwefelemissionen im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Dies ist hauptsächlich auf die Fertigstellung der zweiten CAP am Standort Purwakarta (Indonesien) im Jahr 2023 zurückzuführen. Alle Viscosefaser-Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe (Lenzing, Österreich; Nanjing, China und Purwakarta, Indonesien) sind mit den besten verfügbaren Abgasreinigungs- und Rückgewinnungstechnologien ausgestattet.
Alle Viscosefaser-Produktionsstandorte verfügen über kontinuierliche Überwachungssysteme, die den lokalen Genehmigungs- und Gesetzesanforderungen entsprechen, wobei Lenzing die maximalen Luftemissionen auch über einen Massenbilanzansatz berechnet. Um eine unzureichende Berichterstattung zu vermeiden, hat sich Lenzing entschieden, die Daten aus dem Massenbilanzansatz zu melden, falls dieser höhere Werte als die Messungen ergibt.
Stickoxide (NOx) entstehen bei der Verbrennung von Kraftstoen und bei der Zellstoproduktion. Der ESRS für 2024 umfasst alle bis auf zwei Lenzing Energieerzeugungsstandorte, deren Emissionen unter den PRTR-Schwellenwerten lagen, aber in den Bericht für 2023 aufgenommen wurden. Dennoch sind die Emissionen im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr Energie aus Biomasse verwendet und mehr Zellsto produziert wurde. Das neue Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Österreich) trug in seinem ersten vollen Betriebsjahr einen großen Teil dazu bei.
Schwefeloxid (SO2)-Emissionen entstehen bei der Zellsto- und Viscoseproduktion und wenn schwefelhaltige Kraftstoe zur Energieerzeugung verwendet werden. Im Jahr 2024 wurde ein Anstieg der absoluten SO2-Emissionen verzeichnet, der auf eine erhöhte Produktproduktion und Energieerzeugung zurückzuführen ist. Dies gilt trotz des Ausschlusses von zwei Standorten aus der Berichterstattung, deren Emissionen unter dem PRTR-Schwellenwert liegen. Die relativen SO2-Emissionen blieben jedoch an allen Standorten relativ stabil.
Feinstaub wird bei der Kraftstoverbrennung und Zellstoproduktion ausgestoßen. Der Schadsto wird 2024 zum ersten Mal gemeldet, und nur wenige Standorte überschreiten den PRTR-Schwellenwert.
| Spezischea Emissionen in der Abluftb | ||||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf kg/t, 2014 = 100%) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)c |
||||
| 100,0 % | 24,4 % | 60,3 % | 67,1 % | |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)d |
16,9 % | 42,1 % | ||
| SO2 d |
100,0 % | 46,8 % | 44,3 % | 67,4 % |
a) Spezische Emissionen sind Emissionen per Produktionseinheit der Lenzing Gruppe (d. h. Faserzellsto- und Faserproduktionsvolumen). Die spezischen Belastungen werden nur als Prozentsatz dargestellt, da die Produktionsmengen vertraulich sind und daher nicht berichtet werden.
b) Unternehmensspezischer Indikator
c) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Luftemissionen" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
d) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Die Emissionen in Gewässer werden ausgehend von der Abwassermenge und der Schadstokonzentration berechnet. Es werden alle Einleitungen von Standorten gemeldet, die sich unter Lenzings operativer oder nanzieller Kontrolle benden. Dazu gehören Einleitungen von separaten Standorten, die der operativen Kontrolle des Standorts Lenzing (Österreich) bei der Wasseraufbereitung zugerechnet werden.
Die PRTR-Schwellenwerte werden nicht auf CSB angewendet und gelten nicht für Amin- oder Sulfatemissionen. Alle anderen Emissionen sind PRTR-Schadstoe, über die im aktuellen Bericht erstmals berichtet wird. Alle gemeldeten Werte können daher für Jahresvergleiche herangezogen werden.
| (Tonnen) | 2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|---|
| CSBa | 6.110 | 5.626 | 5.527 | 5.056 |
| CSBb | 6.230 | 6.165 | ||
| b,c SO4 |
173.648 | 189.298 | 169.661 | 143.528 |
| Amineb,c | 198 | 183 | 206 | 250 |
| Gesamtsticksto | 138 | |||
| Gesamtphosphor | 100 | |||
| Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate (NP/NPEs) |
0 | |||
| Zink und Verbindungen (als Zn) | 5 | |||
| Halogenierte organische Verbindunen (als AOX) |
24 | |||
| Chloride (als Gesamt-Cl) | 8.234 | |||
| Fuoride (als Gesamt-F) | 4 |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Umfang des Ziels "Abwasser", das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
c) Unternehmensspezischer Indikator
CSB-Emissionen stammen aus der Zellstoffherstellung und allen Faserproduktionsprozessen. Ihre Verringerung ist Teil des Ziels "Abwasser" der Lenzing Gruppe. Die Gesamtemissionen von CSB haben sich in den letzten zwei Jahren erhöht, da zwei neue Produktionsstandorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) hinzugekommen sind und die Produktionsleistung gestiegen ist. Die CSB-Emissionen ohne diese beiden neuen Produktionsstandorte sind für das Ziel "Abwasser" relevant und werden zusätzlich ausgewiesen (siehe Tabellen 30 und 31). Da die Modernisierung der Kläranlage in Grimsby jedoch erst im Jahr 2025 vollständig in Betrieb genommen werden kann, wurde das Ziel nicht erreicht (weitere Informationen siehe oben unter "Maßnahmen").
| Spezischea Emissionen im Abwasserb |
||||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf kg/t, 2014 = 100%) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
| CSBc | 100 % | 92,6 % | 101,0 % | 90,1 % |
| CSBd | 71,3 % | 78,7 % | ||
| SO4 d |
100 % | 76,2 % | 76,2 % | 90,0 % |
| Amined | 100 % | 64,7 % | 81,3 % | 137,7 % |
a) Spezische Emissionen sind Emissionen per Produktionseinheit der Lenzing Gruppe (d. h. Faserzellsto- und Faserproduktionsvolumen). Die spezischen Belastungen werden nur als Prozentsatz dargestellt, da die Produktionsmengen vertraulich sind und daher nicht berichtet werden.
b) Unternehmensspezischer Indikator
c) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
d) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Sulfate können bei der Faser- und Zellstoproduktion emittiert werden. Die absoluten Sulfatemissionen stiegen aufgrund der gesteigerten Produktionsleistung leicht an, die spezischen Emissionen blieben jedoch stabil. Sulfatemissionen sind keine Schadstoe im Sinne des EU PRTR und werden freiwillig gemeldet.
Amine sind spezisch für die Lyocell-Produktion. Lenzing überwacht die Emissionen ins Wasser an allen Lyocell-Produktionsstandorten. Die absoluten und spezischen Emissionen sanken aufgrund der kontinuierlichen Prozessoptimierung, Kostenoptimierungen und den betrieblichen Anpassungen am neuesten Standort in Prachinburi (Thailand). Es wird erwartet, dass der Standort Grimsby (Großbritannien) der Hauptverursacher der Aminemissionen im Konzern bleiben wird, bis die neue Abwasseraufbereitungsanlage vollständig in Betrieb ist.
Weitere in Tabelle 30 enthaltene PRTR-Schadstoe werden erstmals gemäß den ESRS-Anforderungen gemeldet. Die PRTR-Emissionsgrenzwerte für Nonylphenol und Nonylphenolethoxylate (NP/NPEs) werden nur am Standort Lenzing (Österreich) überschritten. Der Standort schätzt die Emissionen anhand von externen Messungen, die alle sieben Jahre durchgeführt werden. Die Messwerte werden mit der Abwassermenge abgeglichen und entsprechen angepasst.
Weitere Informationen über andere Abfallströme neben Abwasser und Emissionen in derAbluft nden Sie im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
[ESRS E2-5]
Die Definition von besorgniserregenden Stoffen (SoCs) und besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHCs) ist im ESRS-Anhang II enthalten. Im Rahmen dieser Definitionen wird eine Liste der in Teil 3 Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 eingestuften Gefahrenklassen bzw. Gefahrenkategorien als Kriterien dargelegt.
Die Chemikalien, die SoCs und SVHCs enthalten, werden durch Zuordnung der Gefahrenklassen in den Produktions-Chemikalieninventaren aller Lenzing-Standorte ermittelt.
Die Menge eines SoCs oder SVHCs in einem chemischen Gemisch wird auf der Grundlage seines Prozentsatzes berechnet, der im vom Lieferanten bereitgestellten Sicherheitsdatenblatt (SDB) angegeben ist. Die Mengenaufschlüsselung von SoCs und SVHCs nach Gefahrenklassen ist in den Tabellen 32 und 34 aufgeführt.
Die Gesamtzahl der SoCs ist der absolute Wert, unabhängig davon, ob ein SoCs in mehr als eine Gefahrenklasse fällt (siehe Tabelle 33).
| (SoCs) nach Gefahrenklassena | |||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | H-Phrase | Inputb | Output |
| Sensibilisierung der Haut Kategorie 1 |
H317 | 55.860,27 | 1,04 |
| Sensibilisierung der Atemwege Kategorie 1 |
H334 | 0,04 | 0,04 |
| Reproduktionstoxizität Kategorie 2 | H361fd | 71.466,79 | 8.732,85 |
| Spezische Zielorgan-Toxizität, wiederholte Exposition Kategorie 1 |
H372 | 71.464,60 | 8.731,32 |
| Gewässergefährdend (Chronisch) Kategorien 1 bis 4 |
H410 H411 |
37,53 | 37,53 |
| Persistente, bioakkumulierbare und toxische oder sehr persistente, sehr bioakkumulierbare Eigenschaften |
EUH440 EUH441 |
2,19 | 2,19 |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faser-
produktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbe-
handlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
| besorgniserregenden Stoen (SoCs) a |
|||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | Inputb | Output | |
| Gesamt SoCs | 127.391 | 8.769 |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faserproduktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbe-
handlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
| (SVHCs) nach Gefahrenklassena | ||
|---|---|---|
| (Tonnen) | Inputb | Output |
| Sensibilisierung der Atemwege (Artikel 57f - menschliche Gesundheit) |
||
| 0,005 | 0,005 | |
| Persistente, bioakkumulierbare (Artikel 57d) und toxische oder sehr persistente, sehr bioakkumulierbare Eigenschaften (Artikel 5e) |
2,192 | 2,192 |
a) Die Input- und Output-Mengen sind nach bestem Wissen und Gewissen berechnet. b) Der Input bezieht sich lediglich auf Chemikalien, die für die Zellsto- oder Faser-
produktion verwendet werden, nicht aber auf Chemikalien, die für die Abwasserbehandlung, die Maschinenwartung usw. eingesetzt werden.
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden vom Wirtschaftsprüfer, nicht aber von anderen externen Stellen validiert.

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe arbeitet aktiv mit der lokalen Bevölkerung zusammen, indem sie sich umgehend um Beschwerden kümmert und sofortige Abhilfemaßnahmen ergreift. Lenzing arbeitet eng mit den Vollzugsbehörden zusammen, indem es die Einhaltung der Genehmigungsauagen sicherstellt und alle Vorfälle umgehend meldet.
Die Multi-Stakeholder-Zusammenarbeit der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) hat einen besonderen Fokus und Arbeitsgruppen für Abwasser, Schlamm, feste Abfälle und Luftemissionen in der Textilindustrie initiiert. Lenzing ist seit 2018 Teil der Taskforce Man-Made Cellulosic Fibers (MMCF) zu Abwasser, Klärschlamm, Feststoabfall und Luftemissionen. Im Jahr 2020 hat Lenzing die veröentlichten ZDHC-Richtlinien für Abwasser, Luftemissionen und verantwortungsbewusste Faserproduktion für MMCF-Hersteller übernommen. Im Jahr 2021 hat Lenzing mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung gemäß der Abwasserrichtlinie in ihren Viscosebetrieben in Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China) und Lenzing (Österreich) begonnen. Im Jahr 2023 wurde die überarbeitete und erweiterte MMCF-Richtlinie v2.2 veröentlicht, die auch andere Fasern wie Lyocell umfasst. Lenzing setzt diese Richtlinie um, und die erste Berichterstattung für die Lyocell-Standorte begann im Oktober 2023. Derzeit wird eine Version der MMCF-Richtlinie (Version 3) ausgearbeitet, die voraussichtlich nächsten Sommer nalisiert wird. Sobald diese veröentlicht ist, wird Lenzing mit ihrer Umsetzung an allen Standorten beginnen.
Auf Standort- und Gruppenebene arbeitet Lenzing zusammen mit Technischen Arbeitsgruppen an der Überarbeitung der BVT-Merkblätter und mit dem European Chemical Industry Council (Cec) an der Weiterentwicklung der IED/BVT-Merkblätter.
Auf Gruppenebene arbeitet Lenzing mit verschiedenen Verbänden wie dem European Chemical Industry Council (Cec) und dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) an der Überarbeitung der EU-Chemikalienverordnungen.
2024 nahm Lenzing an regelmäßigen Update Calls zu bevorstehenden Änderungen und Verbesserungen des Bewertungsprozesses teil. Nähere Informationen zum Higg FEM nden Sie im Glossar.
Lenzing ist bestrebt, den Wasserfußabdruck seiner Produkte zu reduzieren, indem mehr Lenzing Zellsto verwendet und die Produktion von Spezialprodukten erhöht wird. Die Kommunikationsstrategie des Unternehmens nutzt Life Cycle Assessment (LCA) Daten, um seine Partner über den Wasserfußabdruck zu informieren und ihnen zu helfen, ihre Wasserziele zu erreichen. Dieses Engagement für ein nachhaltiges Wassermanagement stärkt die Position von Lenzing als weltweit führendes Unternehmen in der umweltfreundlichen Faserproduktion.
Angaben zum Thema Emissionen ins Wasser nden sich im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Wasserentnahme und Wasserverbrauch: Negative Auswirkungen auf Wasserressourcen aufgrund von Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette (Eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Wasserentnahme und Wasserverbrauch: Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette beim Erreichen ihrer Ziele durch Produkte mit verbessertem Wasserfußabdruck (Eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –
Policy für Wasser –
Gesetzte Maßnahmen [ESRS 2 MDR-A 68a]
–Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben im Kapitel E3-2)
Ziel "FEM" –Stakeholder
[ESRS E3 ESRS 2 IRO-1]
Informationen über den allgemeinen Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzing berücksichtigt wasserbezogene Themen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ihrer Produkte. Die Lebenszyklusanalyse (LCA)-Methodik ist die Grundlage für die Identizierung von Hotspots und unterstützt die strategische Entscheidungs ndung. Lenzing ist bestrebt, überall dort, wo das Unternehmen direkt oder indirekt Einuss nehmen kann, einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Wasser zu leisten. Dazu gehören auch die Entnahme und der Verbrauch von Frischwasser, die Gegenstand des Lenzing Konzern-Umweltstandards und der Wasserpolicy sind. Diese Instrumente stellen eine kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung gemäß des ISO 14001, GRI, ESRS, CDP und anderen wasserbezogenen Standards und Leitlinien sicher. Abb. 10 veranschaulicht den Beitrag von Lenzing in diesem Zusammenhang entlang der Wertschöpfungskette.
Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohsto, der die Produktion von Faserzellsto und Cellulosefasern ermöglicht. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Wasser eine kostbare Ressource ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen den regionalen Wasserhaushalt belasten. Lenzing bezieht zertiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mildert so etwaige Auswirkungen auf Wasserverknappung. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind daher die eziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.
Lenzing bietet Fasern mit einem geringeren Wasserfußabdruck als herkömmliche Cellulosefasern an, um die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Fasern zu befriedigen, und entwickelt innovative Produkte, bei denen nachgelagerte Schritte in der Wertschöpfungskette entfallen. Dies trägt zur Verringerung der Wasserbelastung in der Textilindustrie bei, die häug in wasserarmen Regionen angesiedelt ist. Das Lyocell-Werk in Prachinburi, Thailand, ist der einzige Standort der Gruppe in einem Gebiet mit Wasserrisiko und hohem Wasserstress. Die wassereziente Lyocell-Technologie und die ständigen Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserverbrauchs am Standort sind daher entscheidend für das Engagement von Lenzing im Bereich Water Stewardship. Monitoring- und Optimierungsprogramme zielen darauf ab, den Wasserverbrauch in verschiedenen Prozessschritten wie Waschen, Rückgewinnung und Sprinkleranlagen zu reduzieren.
[ESRS E3-1; GRI 3-3c]
Lenzings Policy für Wasser wurde vom Vorstand genehmigt und 2022 veröentlicht. Sie nden Sie auf der Lenzing Website. Die Herstellung von Faserzellsto und Fasern ist mit der Wasserentnahme aus bzw. Emissionen in Gewässer(n) verbunden. Dadurch entstehen Abhängigkeiten von und potenzielle Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität in den Regionen der Produktionsstandorte. Lenzing steuert und bewertet aktiv ihren Wasserverbrauch in ihren eigenen Betrieben und bei ihren Produkten. Dabei befolgt sie einen konzernweiten Leistungsstandard für wasserbezogene Themen, der für alle Produktionsstandorte gilt. Dieser Standard beruht auf Best Practices der Branche wie EU-BAT und ZDHC und wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. Die Einhaltung der Policy für Wasser wird durch regelmäßige Audits im Rahmen des globalen Umweltmanagementprozesses gemäß ISO 14001 sichergestellt. Der Vice President (VP) Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Policy für Wasser insgesamt zuständig. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleiter und die HSE-Manager (Health, Safety und Environment) für den lokalen Rollout und die Umsetzung verantwortlich.
Lenzing erkennt das weltweit wachsende Problem von Wasserstress und -qualität an, das erhebliche Auswirkungen auf die Leben von Millionen Menschen hat. Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat Lenzing dem Wassermanagement Priorität eingeräumt und sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Wasserressourcen und deren Erhaltung zum Nutzen der Gemeinschaft, künftiger Generationen und des Unternehmens selbst verpichtet. Nähere Informationen zu Gebieten mit hohem Wasserstress nden
Sie im Abschnitt "Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser" in diesem Kapitel.
Die Policy für Wasser umfasst die folgenden Auswirkungen und Chancen: Negative Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch die Wasserentnahme von Lenzing und der Wertschöpfungskette; Chance durch Unterstützung der Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Ziele durch Produkte mit verbessertem Wasserfußabdruck.
Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser Abb. 10
a) Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
[ESRS E3-2; GRI 3-3d, 303-1]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Die Wasserrisikobewertung auf Unternehmensebene erfolgt durch die Sammlung kontextbezogener qualitativer und quantitativer Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion von Lenzing unter Verwendung des WRI Aqueduct Water Risk Atlas und des WWF Water Risk Filter. Diese Daten und Instrumente unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation und die Identizierung von Gebieten mit Wasserrisiken für bestimmte Standorte, einschließlich Regionen mit hohem Wasserstress, sondern geben auch Einblick in zukünftige Szenarien, wie z.B. jene, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht werden. Die Maßnahme ist ein kontinuierlicher jährlicher Prozess und wurde auch im Berichtsjahr durchgeführt.
Auf der Produktebene ist die Lebenszyklusanalysen (LCA) das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen durch die direkte und indirekte Geschäftstätigkeit, d. h. bei der eigenen Zellsto- und Faserproduktion bzw. in vorgelagerten Lieferketten. Dies unterstützt nicht nur die Untermauerung produktbezogener Umweltaussagen, sondern ermöglicht auch die Identizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial, wie z. B. die Zellstoproduktion (einschließlich Recycling) oder wichtige Chemikalien. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung von internen Umweltdaten, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung wichtiger besorgniserregender Stoe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten zur Wassernutzung bei Lieferanten. Während der Fokus ursprünglich auf Zellstoieferanten lag, werden nun auch Primärdaten von wichtigen Chemikalienlieferanten angefordert. Diese systematische Erhebung von Daten aus der eigenen Produktion von Lenzing und von ihren Lieferanten wird auf Anfrage durchgeführt und ießt in die fortlaufenden Aktualisierungen von LCA-Berechnungen für die Produkte von Lenzing ein.
Bis Ende 2024 wurde die Installation einer zusätzlichen Umkehrosmoseanlage im Lyocell-Werk am Standort Lenzing in Österreich abgeschlossen, die den Wasserverbrauch verringern wird, indem Wasser zurückgewonnen wird, das in anderen Prozessschritten genutzt werden kann. Darüber hinaus wird weniger Wasser für die NMMO-Rückgewinnung benötigt, wodurch sich die Wasser-Wiederverwendungsrate noch weiter erhöht. Ferner tragen Verbesserungen in der Spinnbad-Verdampfung zu einer deutlichen Verringerung der THG-Emissionen bei.
Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Implementierung der Higg FEM-Bewertung fort und führte Selbstbewertungen an allen Produktionsstandorten durch, um den Wasserfußabdruck zu überwachen, Risiken im Zusammenhang mit der Wassernutzung zu reduzieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserezienz zu entwickeln. Zusätzlich wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer unabhängigen Verizierung unterzogen.
Zu den Maßnahmen im eigenen Betrieb bezüglich der "Negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette" siehe den Abschnitt "Wasserverantwortung" in diesem Kapitel. Lenzing hat keine Maßnahmen ergrien, um diese Auswirkungen in seinen nachgelagerten Wertschöpfungsketten anzugehen, Lenzing hat Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
[ESRS E3-3; GRI 3-3e, 303-1]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sowie der Prozess zur Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) sind im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". Die Ziele zur Wasserverschmutzung nden Sie im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2024d |
||
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten, und 2023 die erste externe Verizierung durch |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) durch und bis 2025 die erste externe Verizierung |
2025 Auf Kurs |
Status in 2024 Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Higg FEM-Bewertung kontinuierlich um. Im November 2023 veröentlichte Cascale die Higg FEM 4,0, die eine umfassende Überarbeitung und mehrere Änderungen in Bezug auf die Verizierungsanforderungen enthält. Lenzing hat für alle Standorte eine Selbstbewertung durchgeführt und nur drei Standorte in Thailand, China und Indonesien wurden im Jahr 2024 veriziert. Die Verizierung dieser drei Standorte wurde mit einer Endpunktzahl von rund 90 abgeschlossen. aufgrund der Überarbeitung von Higg FEM 3,0 und Änderungen konnte Indianópolis (Brasilien) nicht im Jahr 2024 veriziert werden. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Das Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) ist ein standardisiertes Tool, um die Umweltleistung von Unternehmen auf Ebene der Produktionsstätten zu messen und zu bewerten. Es bietet einen umfassenden Überblick über die Umweltauswirkungen einer Produktionsstätte und deckt Aspekte wie Energie- und Wasserverbrauch, Luftemissionen und Abfallmanagement ab. Aufgrund von Brancheninitiativen und standardisierten Ansätzen zur Überwachung und Verbesserung der Umweltleistung in der Wertschöpfungskette, haben viele Kunden die Umsetzung des FEM gefordert, um Daten zu Umweltaspekten von Lieferanten zu erfassen. Um die Wasserqualität und -verfügbarkeit an Lenzings Produktionsstandorten zu gewährleisten, strebt Lenzing eine kontinuierliche Reduktion des Wasserverbrauchs und der wasserbezogenen Emissionen an. Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses werden verschiedene Elemente berücksichtigt, die auch die Veränderung von Wasserverknappung in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels berücksichtigen. Die Ziele wurden anhand eines umfassenden Ansatzes deniert, der ein harmonisiertes Branchen-Benchmarking für mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette sowie Beiträge zu einschlägigen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beinhaltet, die eng mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens verbunden sind und diese maßgeblich unterstützen. Lenzing setzte das FEM-Ziel zur Verbesserung der Transparenz durch Umsetzung des Higg Facility Environmental Module (Higg FEM) erstmals 2017 (Basisjahr) fest, damals mit null FEM-verizierten Standorten (Bezugswert). Jeder Standort legte individuelle Wasserziele für bestimmte Basis- und Zieljahre fest.
Der Higg FEM liefert ein klares Bild vom Wasser-Fußabdruck eines Standorts und ermöglicht es so, Risiken in Verbindung mit dem Wasserverbrauch zu verringern und Maßnahmen zur Steigerung der Wasserezienz zu denieren. In diesem Kontext ist das FEM-Ziel mit Lenzings Policy für Wasser konform. Denn es bietet Überwachungsmechanismen für die kontinuierliche Evaluierung und Verbesserung von wasserbezogenen Kennzahlen und unterstützt damit das Engagement für ein nachhaltiges Wassermanagement und den Erhalt von Wasserressourcen. Darüber hinaus adressiert Lenzings freiwilliges FEM-Ziel wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen, wie den Wasserverbrauch auf Ebene der Produktionsstätten und die Betriebsführung in Gebieten mit Wasserrisiken und mit Wasserstress. Nähere Informationen zu Gebieten mit Wasserrisiken nden Sie im Abschnitt"Wasserverbrauch" in diesem Kapitel. Die Maßnahmen zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf die Wasserqualität werden im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung" beleuchtet. Das Group Environmental Management Team war als Stakeholder an der Festlegung der Ziele gemeinsam mit dem Corporate Sustainability Team maßgeblich beteiligt.
Lenzing hat keine Zielvorgabe für die wasserbezogenen Themen der nachgelagerten Wertschöpfungskette, die "Negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch die Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette", Lenzing setzt Prioritäten und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.
[ESRS E3-4; GRI 303-3, 303-4, 303-5]
Bei der Festlegung der Ziele wird auch die kontextabhängige Situation von Wasserressourcen mit einbezogen. Mit der Umsetzung des Higg FEM müssen Produktionsstätten ihre prognostizierte Wasserentnahme bzw. den prognostizierten Wasserverbrauch untersuchen, um beides zu reduzieren.
Lenzing will durch Wassermanagement sicherstellen, dass kostbare Wasserressourcen ezient genutzt werden, etwa durch die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Wasser im Betrieb. Das Zellstowerk in Paskov (Tschechische Republik) verfügt über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und benötigt daher nur wenig zusätzliches Wasser, um Verluste zu kompensieren. Darüber hinaus spart die integrierte Zellsto- und Faserproduktion am Standort Lenzing (Österreich) Wasser, da das Trocknen und die spätere Wiederbefeuchtung von zugekauftem Faserzellsto entfällt. Die Faserzellsto- und Faserproduktionsanlagen beziehen Wasser aus angrenzenden Wasserquellen (hauptsächlich Flüsse und Grundwasser) und von lokalen Lieferanten. Durch die inhärente Feuchtigkeitsaufnahme von Cellulosefasern und das Verdampfen im Kühlprozess werden erhebliche Wassermengen verbraucht. Das Spinnbad des Lyocellverfahrens enthält Wasser und das Lösungsmittel NMMO, um das Cellulose-Polymer vor dem Spinnvorgang zu lösen. Beim Viscoseverfahren wird eine Mischung aus Prozesschemikalien und Wasser verwendet. Bei beiden Produktionstechnologien wird Wasser recycelt und wiederverwendet, indem die Prozesschemikalien und/oder die Lösungsmittel mit sehr hoher Ezienz abgetrennt werden (siehe auch im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft"). Dieser aktuelle Stand der Technik wird in allen Produktionsstätten von Lenzing eingesetzt. Dies spart Wasser, bietet eine optimale Vorbehandlung für die Wasserentsorgung und hilft dabei, die Fasereigenschaften und qualität zu optimieren. Durch die Rückgewinnungssysteme erhält Lenzing marktfähige Co-Produkte und wiederverwendbare Prozesschemikalien. Eine nale Abwasseraufbereitungsstufe reduziert die Abwasserbelastung. Eine mögliche Verunreinigung der aufnehmenden Gewässer wird durch die Einhaltung und das Übertreen lokal vorgeschriebener Qualitätsanforderungen abgewendet.
| (m3 ) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|---|
| Alle Bereiche | ||||
| Oberächenwasser | 103.000.000 | 101.429.595 | 97.085.000 | 80.851.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 101.429.595 | 97.085.000 | 80.851.000 |
| Grundwasser | 14.000.000 | 14.226.523 | 12.747.000 | 14.335.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 14.226.523 | 12.747.000 | 14.335.000 |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Produziertes Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Wasser von Dritten | 0 | 9.600.396 | 8.961.000 | 5.701.000 |
| davon Süßwasser | 0 | 9.600.396 | 8.961.000 | 5.701.000 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress |
0 | 1.325.900 | 1.837.000 | 0 |
| Gesamte Wasserentnahme | 117.000.000 | 125.792.211 | 118.793.000 | 100.887.000 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress |
0 | 1.325.900 | 1.837.000 | 0 |
a) Von Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)), keine Entnahme von anderem Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS))
| Gesamtwasserverbrauch pro Umsatz (m³/EUR Mio.) | 2024 | 2023 | 2022 |
|---|---|---|---|
| Wasserintensität | 5.076 | 4.828 | 3.152 |
Die Gesamtwasserentnahme, -einleitung und der -verbrauch stiegen im Jahr 2024 aufgrund der höheren Produktionsleistung. Der einzige Standort in einem Wasserstressgebiet in Prachinburi (Thailand) stabilisierte jedoch seinen Betrieb, was zu niedrigeren Wasserentnahmen und -einleitungen im Vergleich zum Vorjahr führte.
Lenzing hat seine Wasserintensitätskennzahl überarbeitet, um die Einhaltung der ESRS zu gewährleisten. Die bisherige Kennzahl "Wasserentnahme pro produziertem Zellsto und Faser" wurde durch "Wasserverbrauch pro Nettoumsatz" ersetzt.
Erstmals wird auch das gesamte recycelte und wiederverwendete Wasser ausgewiesen. Die größten Beiträge stammen aus dem Kühlwasserkreislauf und dem Prozesswasserrecycling in der Lyocellproduktion. Eine Beschreibung des Umfangs, der Grundsätze der Bilanzierung und der Grenzen der Daten nden Sie weiter unten.
| Wasserverbrauch | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| (m3 ) 2014 |
2024 | 2023 | 2022 | ||
| Gesamtwasserverbrauch 9.000.000 |
13.520.862 | 12.173.000 | 8.087.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress 0 |
635.726 | 867.000 | 0 | ||
| Gesamtwassermenge, die recycelt und wiederverwendet wird |
471.484.218 | ||||
| Wasserrückführung | |||||
| (m3 ) |
2014 | 2024 | 2023 | 2022 | |
| Wasserrückführung nach Zielort | |||||
| Oberächenwasser | 53.709.893 | 50.293.350 | 35.166.000 | ||
| Grundwasser | 0 | 0 | |||
| Meerwasser | 0 | 0 | |||
| Wasser von Dritten | 58.561.456 | 56.326.000 | 57.633.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 690.174 | 970.000 | 0 | ||
| davon Anteil Wasser von Dritten, das zur Verwendung an andere Organisationen geleitet wird |
0 | 0 | |||
| Wasserrückführung nach Wasserqualität | |||||
| Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 70.174.531 | 65.957.000 | 66.496.000 | ||
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 690.174 | 970.000 | 0 | ||
| Anderes Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 42.096.818 | 40.662.000 | 26.304.000 | ||
| Gesamte Wasserrückführung | 108.000.000 | 112.271.349 | 106.619.000 | 92.799.000 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 690.174 | 970.000 | 0 |
Die Wasserüberwachung und -berichterstattung von Lenzing erfolgt im Rahmen des extern zertizierten Umweltmanagementsystems nach ISO 14001. Alle Produktionsstandorte erfüllen die lokalen gesetzlichen und genehmigungsrechtlichen Anforderungen. Wasserentnahmen und -einleitungen werden gemessen und auf der Grundlage kontinuierlicher Messungen berichtet. Die Quellen aller Entnahmen sowie die Zielorte und die Qualität der Einleitungen werden überwacht und in den Tabellen 35 und 38 aufgeführt. Die Standorte stellen diese Informationen monatlich zur Verfügung. Sie werden dann für die Berichterstattung auf Konzernebene zusammengefasst. Der Wasserverbrauch ergibt sich aus der Dierenz zwischen Rückführungen und Entnahmen. Während die Daten
auf Konzernebene nicht von einer externen Stelle außer dem Wirtschaftsprüfer validiert werden, unterliegt die Überwachung der Wasserentnahme und -ableitung Inspektionen durch die lokalen Behörden an den Standorten.
Die Quantizierung der Wasserrecyclingströme auf Konzernebene ist eine neue Anforderung für die jährliche Berichterstattung. Wasserrecycling und -wiederverwendung werden an allen Lenzing-Standorten praktiziert, und Wasser, das in die Produktionsstätten gelangt, kann mehrfach verwendet werden, bevor es wieder in die Umwelt eingeleitet wird. Wasser, das in der Faser- und Zellsto produktion verwendet wird (Prozesswasser), Kühlwasser und Dampfkondensat werden in der Regel an den Standorten wiederverwendet und sind in der Gesamtzahl in Tabelle 37 enthalten. Die Quantizierung der Recycling-Praktiken des indonesischen Standorts ist noch im Gange und ist in diesem Bericht nicht enthalten. Der Grund dafür ist, dass die Wasserrecyclingströme für jeden Standort sehr spezisch sind. Aspekte, die das Wasserrecycling beeinussen, sind z. B. das lokale Klima, der Zugang zu Kühlwasser oder technologische und Know-how-bezogene Aspekte.
Für die Berichterstattung im Jahr 2024 werden bestimmte Wasserströme aus dem Zellsto- und Lyocellprozess in die Wiederverwendung einbezogen. Eine Beschreibung der Wasserwiederverwendung bei der Lyocellproduktion nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" weiter oben. Viele komplexe Recyclingsysteme, wie z.B. die Wiederverwendung von Wasser in verschiedenen Faserwaschschritten, sind in diesem Bericht jedoch nicht berücksichtigt, werden aber weiter untersucht.
Die ausgewiesene Gesamtzahl umfasst auch Wasser, das in Kühltürmen und kontaktlosen Wärmetauschern recycelt wird. Die Lenzing Gruppe betreibt Umlaufkühlsysteme mit Kühltürmen. Im Vergleich zu Durchlaufkühlsystemen ermöglicht dies das Recycling sehr großer Wassermengen. Die Menge des in solchen Kühlsystemen recycelten Wassers wird anhand von Kühlturmparametern und direkten Messungen (Durchussmesser) berechnet. Das Kühlwasserrecycling an den Standorten in Indonesien, den USA und der Tschechischen Republik sowie einige einzelne Kühltürme an anderen Standorten sind in den gemeldeten Werten noch nicht enthalten, da die erforderlichen Datenmeldeprozesse noch eingeführt werden.
Da die technischen Spezikationen noch bewertet werden, gibt es derzeit keine etablierte Grundlage oder ausreichende Daten, um eine sinnvolle Schätzung der fehlenden Wasserrecycling- und Wiederverwendungsströme abzugeben.

[GRI 3-3f]
Im Berichtsjahr hat Greenpeace in einer Studie die Grundwassernutzung der größten Industrieunternehmen in Österreich untersucht. Lenzing hat dazu beigetragen, indem sie die angeforderten Daten und andere Informationen übermittelt hat, die als Grundlage für die Analyse verwendet wurden. Die veröentlichten Daten bestätigen, dass die Grundwassernutzung von Lenzing innerhalb der zulässigen Mengen liegt. Der Greenpeace-Artikel und seine Ergebnisse nden Sie hier.
Lenzing beteiligt sich am ständigen und regelmäßigen Austausch über vielfältige Nachhaltigkeitsthemen. Das beinhaltet die Bereitstellung von LCA-Daten zum Wasser-Fußabdruck, um Marken und Einzelhändler beim Erreichen ihrer Wasserziele zu unterstützen. Darüber hinaus gibt Lenzing Daten zur Wassernutzung für Lenzing Fasern weiter.
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Das Weltwirtschaftsforum9 identiziert den Verlust der Biodiversität und Kollaps von Ökosystemen als eines der drei globalen Risiken für den Menschen und unseren Planeten, neben der Klimakrise. Gleichzeitig sind Investitionen in den Schutz der Biodiversität auch für den Geschäftserfolg von Lenzing entscheidend, da Holz der wichtigste Rohsto für Lenzing ist. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine intensivere Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme bekannt10 und können weiter erforscht und verstärkt werden. Das Unternehmen arbeitet daher weiterhin an Innovationen in den Bereichen verantwortungsvolle Systeme, Prozesse und Produkte, die die Risiken für die Umwelt verringern. Die Innovationen von Lenzing in der Faserproduktion bieten auch End-of-Life-Lösungen für Textil- und Vliesstoprodukte. 2023 erhielt das Unternehmen die erneute Bestätigung, dass die LENZING™-Standardfasern (LENZING™ Viscose Standard, LENZING™ Lyocell Standard und LENZING™ Modal Standard) biologisch abbaubar in Meeresumgebung sind, und zwar von der Scripps Institution of Oceanography an der University of California San Diego11. Lenzing ist der Corporate Engagement Group der Science Based Targets for Nature (SBTN) und dem European Business Nature Commitment beigetreten.
Klimawandel als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Negative Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Klimawandel als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten (eigene Tätigkeiten, vorgelagerte Wertschöpfungskette)
Biologische Vielfalt und Ökosysteme: Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätsverlust (vorgelagerte Wertschöpfungskette)
Landnutzungsänderungen als Ursache des Biodiversitätsverlusts: Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaffung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen (eigene Tätigkeiten, vorgelagerte Wertschöpfungskette)
11 Royer S-J, Greco F, Kogler M, Deheyn DD (2023) Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters. PLoS ONE 18(5): e0284681. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0284681
9 WEF Global Risk Report 2024, long-term risks (10 years)
10 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" des Kapitels "Allgemeine Angaben" des ESRS 2.
Weitere Einzelheiten zu den einzelnen Projekten sind in den Abschnitten "Wiederherstellung und Wiederauorstung", "Klimaschutz-, Waldschutz- und Auorstungsprojekte 2024 im Zusammenhang mit Fasermarken" und "Einbindung von Interessengruppen in Bezug auf Biodiversität und Ökosysteme" in diesem Kapitel beschrieben.
2. Ausbeutung von Ressourcen
Pulp Trading (PTG)
3. Klimawandel
Corporate Sustainability
Strategieentwicklung
[ESRS E4-1; GRI 3-3ab]
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Nach dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) werden die Belastungen der Natur, die zum Verlust der Biodiversität und der Ökosystemfunktionen führen, in fünf Gruppen eingeteilt (IPBES 201912, nach Science Based Targets for Nature (SBTN)13):
1. Veränderung der Land-/Wasser-/Meeresnutzung
Im Zusammenhang mit dem weltweiten Verlust der Biodiversität wird sich die Textil- und Bekleidungsindustrie in letzter Zeit immer
12 IPBES 2019: Global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. E. S. Brondizio, J. Settele, S. Díaz und H. T. Ngo (Hrsg.). IPBES-Sekretariat, Bonn, Deutschland. https://ipbes.net/global-assessment 13 Science Based Targets for Nature. Initial guidance for businesses. 2020.
mehr ihres Anteils an diesem Problem bewusst14 15. Im Mittelpunkt steht derzeit die landwirtschaftliche Produktion von Naturfasern (hauptsächlich Baumwolle und tierische Fasern wie Wolle), da die landwirtschaftliche Landnutzung als ein hauptsächlicher Treiber des Verlusts der Biodiversität gilt, wenngleich auch die Holzbeschaung aus Wäldern als eine potenzielle Ursache angesehen wird. Umweltverschmutzungen bei der Faserherstellung und Textilverarbeitung, die potenziell bei allen Materialien, einschließlich synthetischen, auftreten, werden bisher im Kontext der Biodiversität weniger berücksichtigt16. Textilien und Vliesstoe können am Ende ihrer Nutzungsdauer mögliche negative Auswirkungen durch die unsachgemäße Entsorgung in Land- und Wasserökosystemen haben, insbesondere durch biologisch nicht abbaubare Materialien, die in die Umwelt gelangen. Als führender Cellulosefaserhersteller konzentriert sich Lenzing auf die drei Bereiche Holz- und Faserzellstobeschaung, die Faserproduktionsprozesse und die Entsorgung der Produkte, um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken, indem Lenzing die Auswirkungen auf Faktoren verringert, die biologische Vielfalt fördern.
Um ihre Biodiversitätsstrategie weiterzuentwickeln, ist Lenzing 2023 dem European Business Nature Commitment (EBNC) und dem Corporate Engagement Program der Science Based Targets for Nature (SBTN) beigetreten. Beide Organisationen wollen erreichen, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Verlust von Natur bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Sie bieten Orientierung für High- Level Maßnahmen durch Initiativen wie "Bewerten - Verpichten– Transformieren - Oenlegen" im Rahmen der EBNC, Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Auswahl angemessener Rahmenwerke und Instrumente für die Bewertung von Auswirkungen und Abhängigkeiten sowie Orientierung bei der Zielfestlegung. Zudem wurden die praktischen Handlungsempfehlungen der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) genutzt.
Informationen über die vorläugen Ergebnisse des Strategieprozesses nden Sie im "Biodiversitätsansatz und Aktionsplan". Dieses Dokument soll Lenzings Ansatz zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen mit Blick auf die naturbezogenen Abhängigkeiten, Auswirkungen und Chancen ihres Geschäfts sowie die geltenden oder künftigen gesetzlichen Anforderungen beschreiben. Die wichtigsten Grundsätze sind in der Policy für Biodiversität deniert. Dieses Dokument bietet eine Vorschau der laufenden Arbeiten zur Erönung dieser Diskussion mit unseren internen und externen Stakeholdern. Mit Blick auf die Zielsetzungen bezieht es sich auf Lenzings aktuelle und kurzfristige Aktionen und Ziele und deckt sich mit der Einschätzung zahlreicher Fachleute für Biodiversität. Demnach sollte das Fehlen einer umfassenden Strategie Organisationen nicht davon abhalten, jetzt angemessene Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn dies auf der Grundlage des derzeit verfügbaren Wissens geschieht, das zugegebenermaßen begrenzt ist. Auf die mittlere bis lange Sicht ist die generelle Richtung eingeschlagen, aber die Ziele und Maßnahmen müssen noch festgelegt werden. Dazu sind folgende Schritte erforderlich:
| Lenzing's Biodiversitäts-Ansatz und Aktionsplan: Komplexität, Ungewissheit und rechtliche Anforderungen Tabelle 39 bewältigen |
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|---|---|---|
| Die Notwendigkeit und Anforderungen eines Biodiversitäts Ansatzes |
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| Identizierung der Abhängigkeiten von Ökosystemen und Quellen von Auswirkungen, Methodendenition und Indikatoren |
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| Ermittlung von Abhängigkeiten und potenziellen Auswirkungen |
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| Abhängigkeiten und Messung von Auswirkungen | ||
| Bewertung der Wesentlichkeit der Auswirkungen | ||
| Risiken und Chancen: Resilienzanalyse | ||
| Festlegung der möglichen nächsten Schritte und Aufgaben - Aktionsplan |
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| Aktuelle und kurzfristige Maßnahmen |
Bitte beachten Sie, dass dieses Dokument nicht die vollständige Biodiversitätsstrategie gemäß den ESRS-Anforderungen darstellt.
Im Rahmen des Biodiversitätsansatzes und Aktionsplans wurde im Berichtsjahr eine erste Resilienzanalyse auf Basis des LEAP-Ansatzes17 der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD) durchgeführt. Das TNFD-Rahmenwerk soll Organisationen helfen, ihre Auswirkungen und Abhängigkeiten auf bzw. von der Natur zu verstehen und oenzulegen und dadurch naturbezogene Risiken und Chancen in ihre strategischen Planungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Eine Beschreibung der Bewertung der Widerstandsfähigkeit seines Geschäftsmodells und seiner Strategie sowie des Umfangs, der wichtigsten Annahmen, der Zeithorizonte, der Ergebnisse und der Einbeziehung der Interessengruppen nden Sie im Abschnitt "Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit gemäß TNFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4 ESRS 2 SBM-3; GRI 304-2]
Verschiedene Datenbanken, wie z.B. das Natura 2000 Netzwerk, das Key Biodiversity Area Netzwerk, die Ramsar-Gebiete, die Europäische Umweltagentur - European Protected Sites, das Emerald Netzwerk, die Protected Planet Datenbank und die UNESCO-Gebiete wurden verwendet, um Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und andere Schutzgebiete in der Nähe der Lenzing-Betriebsstandorte zu identizieren und zu bewerten. Terrestrische Gebiete in einer Entfernung von bis zu 10 km von den Betriebsstandorten und Wasserächen in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometer ussabwärts von den Betriebsstandorten von Lenzing sind in der Liste der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität aufgeführt. Lenzing betreibt sieben Standorte (Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Paskov (Tschechische Republik), Grimsby (Großbritannien), Mobile (USA), Indianópolis (Brasilien), Nanjing (China)), die in der Nähe biodiversitätssensibler Gebiete liegen. Für die Lenzing Betriebsstätten Purwakarta (Indonesien)
14 Textile Exchange, Biodiversity Insights Report 2021. https://mci.textileexchange.org/biodiversity/insights/
15 Global Fashion Pact, https://www.thefashionpact.org/our-work/#Tools-andressources
16 Textile Exchange (2023), Biodiversity Landscape Analysis for the Fashion, Apparel, Textile, and Footwear Industry. https://textileexchange.org/knowledgecenter/reports/biodiversity-landscape-analysis/
17 Guidance on the identication and assessment of nature-related issues: the LEAP approach – TNFD
und Prachimburi (Thailand) wurden keine Gebiete ermittelt, die den festgelegten Kriterien entsprechen.
Für die Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und die Schutzgebiete in der Nähe von Lenzings Betriebsstandorten (bis zu 10 km vom Standort und 30 km ussabwärts) sind keine bedeutenden Auswirkungen auf den ökologischen Zustand dieser Gebiete oder auf bedrohte Arten dokumentiert, die unseren Tätigkeiten zuzuschreiben sind.
Alle Lenzing-Standorte verfügen über Betriebsgenehmigungen, die von den für die Region zuständigen Behörden erteilt wurden. Diese Behörden stehen mit den zuständigen Behörden der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität in Verbindung, um etwaige signikante negative Auswirkungen auf diese Gebiete zu überwachen und, falls erforderlich, Verbesserungsmaßnahmen zu verlangen. Während des Berichtszeitraums mussten keine solchen Maßnahmen getroen werden.
Darüber hinaus wurden keine wesentlichen negativen Auswirkungen in Bezug auf Wüstenbildung, Bodenversiegelung und Landverödung festgestellt.
Ausführliche Informationen über die Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und andere Schutzgebiete in der Nähe von Lenzings Betriebsstandorten nden Sie auf der "Liste der Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität" im Anhang.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1; GRI 304-2]
Eine Beschreibung der Bewertung der Widerstandsfähigkeit seines Geschäftsmodells und seiner Strategie sowie des Umfangs, der wichtigsten Annahmen, der Zeithorizonte, der Ergebnisse und der Einbeziehung der Interessengruppen nden Sie im Abschnitt "Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit gemäß TNFD" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4-2; GRI 3-3c]
Die neue Policy für Biodiversität wurde 2024 verabschiedet. Sie behandelt alle ermittelten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen innerhalb der eigenen Tätigkeiten von Lenzing und auch entlang ihrer vorgelagerten Wertschöpfungskette. Die Aspekte der Wertschöpfungskette der "Negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette aufgrund ihres Beitrags zum Klimawandel und dementsprechend zum Verlust der Biodiversität" werden innerhalb des Einussbereichs zum Teil durch die Policy für Biodiversität abgedeckt.
Die Policy umreißt die Grundsätze von Lenzings Biodiversitätsansatz auf der Grundlage von Rahmenwerken etwa der TNFD und des SBTN. Ziel ist es, die Lenzing Gruppe in ein naturpositives Unternehmen zu verwandeln18 , und zwar durch Partnerschaften für systemische Veränderungen innerhalb und außerhalb der Wertschöpfungskette. Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu anerkannten Rahmenwerken, allen voran dem globalen Biodiversitätsplan gemäß dem Kunming-Montreal-Protokoll, das den Verlust der Natur bis 2030 stoppen und umkehren soll. Daneben unterstützt Lenzing die weltweiten Ziele in Rahmenwerken wie dem EU Green Deal und dem Clean Industrial Deal. Lenzing will durch die Förderung von Wissen, wissenschaftliche Forschung und Kooperationen kollektive Maßnahmen für die Natur anstoßen. Diese Policy wurde 2024 von den Mitgliedern des Vorstands genehmigt und gilt für alle konsolidierten Tochtergesellschaften und Betriebsstandorte der Lenzing Gruppe. Die Policy wurde allen Standortleitern kommuniziert, diese sind die höchste Führungsebene in Verantwortung für die Umsetzung. Dementsprechend deckt die Policy auch die eigenen, gemieteten oder geleiteten Betriebsstandorte in oder nahe an einem Gebiet mit schutzbedürftiger Biodiversität ab. Die ganze Policy ist auf der Lenzing Website verfügbar.
Das Geschäftsmodell von Lenzing basiert auf dem natürlichen Rohsto Holz, wodurch eine materielle Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen und vor allem von Wäldern besteht. Diese Abhängigkeit bringt die Verantwortung mit sich, gesunde Ökosysteme zu erhalten und die biologische Vielfalt und die damit verbundenen Ökosystemleistungen zu schützen. Um die Auswirkungen, Risiken und Chancen zu identizieren, priorisieren und zu kontrollieren, werden Belastungen der Natur wie Klimawandel, Ausbeutung von Ressourcen, invasive gebietsfremde Arten und Landnutzungsänderungen bewertet und bei der Ausarbeitung der Policy berücksichtigt. Weitere Informationen über das Management und die Schwerpunktsetzung bezüglich der Belastungen der Natur und die verwendeten Methoden und Prozesse nden Sie im Abschnitt "Biodiversitätsansatz und Aktionsplan" in diesem Kapitel.
Um Umwelt und Ökosysteme zu schützen und zu verbessern und positive Eekte auf betroene Gemeinschaften zu erzielen, engagiert Lenzing sich für die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft mit integriertem Schutz der biologischen Vielfalt und einem Netzwerk von Naturschutzgebieten für Holzplantagen. Gleichzeitig achtet Lenzing die Rechte der Ureinwohner, insbesondere ggf. ihre Landrechte.
Lenzing hat sich verpichtet, verschiedene Maßnahmen umzusetzen, um wichtige Ursachen für den Biodiversitätsverlust in ihrem Einussbereich zu vermeiden und zu verringern. Mit Blick auf den Klimawandel beinhaltet dies die Befolgung eines wissenschaftlich fundierten Klimaaktionsplans, um die THG-Emissionen bis 2030 deutlich zu verringern und ein Netto-Null-Ziel (Scope 1, 2 und 3) bis 2050, sowie Bemühungen um eine weitere Reduzierung der Emissionen unserer Standorte durch unsere Produktionsprozesse. Ergänzend zu Lenzings Policy für Wasser behandelt die Policy für Biodiversität die aktive Steuerung von Lenzings Wasser-Fußabdruck. Mit Blick auf die direkte Nutzung engagiert sich Lenzing dafür, Holz und Zellsto aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu beziehen, die nicht zur Entwaldung im Sinne der Policy für Holz und Zellsto beitragen. Lenzing vermeidet die Einführung invasiver Arten, und setzt keine genetisch veränderten Organismen ein.
18 Nature Positive - World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)
Die Policy enthält zudem auch verschiedene Zusagen, die Lenzings Bekenntnis zum Schutz, der Regenerierung und Wiederherstellung von Ökosystemen unterstreichen und sich auf die Lieferkette und darüber hinaus positiv auswirken. Lenzing engagiert sich in wirkungsvollen Projekten zur Regenerierung und Wiederherstellung von Ökosystemen, beginnend mit dem Erhalt von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität in der Nähe der Betriebe oder in Beschaungsregionen. Um die Auswirkungen auf den Zustand von Arten in ihren eigenen Plantagen in Brasilien zu minimieren, bewirtschaftet Lenzing das Ökosystem auf eine pegliche Weise, sodass die Bedingungen für Biodiversität erhalten bleiben oder verbessert werden. Dazu erfolgt ein regelmäßiges Monitoring und eine Berichterstattung über den Zustand der Biodiversität und Gewinne oder Verluste.
Die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen, insbesondere Holz, wird durch Due-Diligence-Prozesse, CoC-Zertizierungen und Einhaltung der einschlägigen Gesetzgebung in den Ländern gewährleistet, in denen Lenzing tätig ist. Lenzing bereitet sich auch auf bevorstehende Gesetzgebung vor (z. B. die EU-Entwaldungsverordnung).
Die künftige Biodiversitätsstrategie wird sich eingehender mit den sozialen Folgen des Biodiversitätsverlusts und dem sozialen Nutzen der positiven Eekte auf biologische Vielfalt und Ökosysteme befassen. Die sozialen Kriterien der Forstzertikate sind jedoch ein erster Anfang.
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die aktuelle Version der Policy wurde 2022 vom Vorstand genehmigt und der Senior Vice President (SVP) Commercial Pulp, Biorenery and Co-Products, Wood, ist die ranghöchste Person, die für ihre Umsetzung in der Organisation zuständig ist. Sie gilt für alle Unternehmen der Gruppe und für die Zellsto- und Faserproduktionsstandorte, insbesondere für die Beschaung in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Die Policy für Holz und Zellsto ist auf der Lenzing Website verfügbar.
Um die verbleibenden Urwälder und gefährdeten Wälder rund um den Globus, deren Biodiversität und die Integrität der Ökosysteme zu schützen, hat sich Lenzing dazu verpichtet, die Verwendung von Holz bzw. Faserzellsto aus Holz von Regionen wie den borealen Wäldern Kanadas und Russlands, den gemäßigten Küstenregenwäldern sowie den Tropenwäldern und Torfgebieten in Indonesien, dem Amazonas und Westafrika zu vermeiden. Lenzing erklärt in ihrer Policy für Holz und Zellsto, dass sie kein Holz aus Plantagen bezieht, die nach 1994 durch die Umwandlung natürlicher Wälder angelegt wurden, dass sie kein Holz aus Flächen bezieht, die einer nicht forstlichen Nutzung zugeführt wurden oder kein Holz aus Forstbetrieben, bei denen genetisch veränderte Organismen eingeführt werden. Ferner vermeidet Lenzing die Beschaung von Holz, das aus illegalem Holzeinschlag, aus dem illegalen Handel oder aus illegalen Forstprodukten stammt.
Lenzing verfügt über eigene interne Sorgfaltspicht-(Due-Diligence-) Mechanismen, unter anderem regionsspezische Bewertungen vor Ort und die Einbeziehung von Stakeholdern. Sie werden durch unterschiedliche Zertizierungsprogramme wie FSC® und PEFC ergänzt. Zusammen mit dem nationalen Recht und dem Verhaltenskodex von Lenzing wird mit ihnen auch sichergestellt, dass Lenzing nur mit Lieferanten zusammenarbeitet, die traditionelle, Gemeinschafts- und Menschenrechte sowie die IAO-
Kernarbeitsnormen einhalten, wie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert.
Regelmäßige Risikobewertungen, die Implementierung von Kennzahlen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung. Wenn Lenzing entdeckt, dass es Holz oder Faserzellsto aus umstrittenen Quellen bezogen hat, spricht sie zunächst mit ihren Lieferanten, um diese zu Praktiken zu ermuntern, die im Einklang mit der Policy stehen. Wenn ihre Reaktion unbefriedigend ist, wird der Lieferant mit einer angemessenen Vorlaufzeit aus Lenzings Lieferkette ausgeschlossen. 2020 wurden drei Lieferanten ausgeschlossen, 2021 einer und seit 2022 keiner.
Lenzing bemüht sich, langfristige Partnerschaften mit ihren Holzund Faserzellstoieferanten aufzubauen und zu erhalten, und möglichst direkt mit Waldbesitzern und Faserzellstoherstellern zusammenzuarbeiten. Das verschat ihr besseren Einblick und mehr Kontrolle über ihre Lieferkette, gleichzeitig unterstützt dies die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen und die Überwachung potenzieller Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und Ökosysteme.
Die Policy für Holz und Zellsto der Lenzing Gruppe deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette ab: Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen infolge des Biodiversitätsverlusts; Positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten; Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosysteme durch Lieferanten, die möglicherweise Landnutzungsänderung durchführen; Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen; Negative Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung; Mögliche negative Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiverstät.
Lenzings Nachhaltigkeits-Policy behandelt die negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette auf Klimawandel und Biodiversitätsverlust, indem sie die Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördert und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Energieeinsparung und Biodiversität unterstützt. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E4-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Bei der Darstellung der Maßnahmen von Lenzing im Bereich Biodiversität und Ökosysteme wird der AR3T-Rahmen (Vermeiden, Reduzieren, Wiederherstellen, Regenerieren, Transformieren, engl. Avoid, Reduce, Restore, Regenerate, Transform) als nützliches Ordnungsschema angesehen. Entwickelt wurde er ausgehend von der Abhilfemaßnahmenhierarchie, die in der Leistungsnorm 6 der International Financial Corporation beschrieben ist. Nachfolgend wird dargelegt, wie Lenzing diesen Rahmen in ihrem eigenen Ein ussbereich implementiert. Lenzing unterstützt weltweit mehrere Wiederherstellungs- und Regenerationsprojekte innerhalb und außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, führt aber keine Kompensationsmaßnahmen für Biodiversität durch. Die Einbeziehung von Interessensgruppen ndet statt, bisher wurde noch kein lokales oder indigenes Wissen über naturbasierte Lösungen und andere relevante Aspekte in interne Prozesse eingebunden.
Holz und Faserzellsto sind die wichtigsten Rohstoe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie kontinuierlich auf nachhaltige Beschaung setzt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellsto ausschließlich aus naturnahen Wäldern und Plantagen (gemäß der Denition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO19) Lenzing bezieht weder Holz noch Faserzellsto aus Urwäldern, geschützten oder gefährdeten Wäldern. Diese Aktionen richten sich auf Lenzings wesentliche Auswirkungen auf Wald-Ökosysteme und Biodiversität sowie auf das Risiko von Holzknappheit und hohen Holzpreisen durch Biodiversitätsverlust; und die Chance durch positive Positionierung aufgrund von vorbildlicher Praxis bei der Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen.
Das Managementsystem für die Holzbeschaung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaung kontinuierlich gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertizierungssysteme FSC® und PEFC. Der gesamte von der Lenzing Gruppe verwendete Holz- und Faserzellsto ist entweder FSC® und PEFC-zertiziert oder wird entsprechend dieser Standards kontrolliert (siehe Abb. 19, 20 und 21 im Kapitel "G1 Unternehmensführung"). Hierbei handelt es sich um einen laufenden Prozess und die FSC®-CoC-Audits werden jährlich durchgeführt. Die CoC-Zertizierungen gelten für alle Produktionsstandorte von Lenzing. Lenzings eigene Plantagen sind durch die Forstzertikate abgedeckt. Die FSC®-Zertizierung für den Standort in Indianópolis (Brasilien; Plantagen: FSC-C165948; Standort: FSC-C175509) stellt daneben sicher, dass die Anforderungen der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und die IAO-Erklärung eingehalten werden.
Die Forstzertikate der Lenzing Gruppe decken in ihren internationalen Standards allgemeine Kriterien zum Schutz der Biodiversität und der Wald-Ökosysteme ab. Zusätzliche Kriterien nden sich in den nationalen Standards, die sich von Land zu Land unterscheiden. So ist beispielsweise der Prozentsatz der vorgesehenen Naturschutzächen in den einzelnen Ländern und sogar in verschiedenen Regionen innerhalb der Länder unterschiedlich.
Weitere Informationen zur Zertizierung von Holz und Faserzellsto und zur Sorgfaltspicht nden Sie im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Diese Maßnahmen zielen auf die Auswirkungen des Klimawandels als Ursache des Biodiversitätsverlusts ab. Das Ziel ist es hier, weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen und die Auswirkungen von THG-Emissionen und Umweltverschmutzung zu minimieren.
Im Einklang mit dem strategischen Kernbereich "Ökologisierung der Wertschöpfungskette" hat die Lenzing Gruppe Ziele und laufende Programme zur Reduktion von Emissionen (einschließlich THG-Emissionen) in Gewässer und in die Luft eingeführt. Erreicht wird dies durch Investitionen in sauberere Energie oder die Schaffung geschlossener Kreisläufe, z. B. bei Chemikalien. Weitere Informationen nden Sie in den Kapiteln "E1 Klimawandel" und "E2 Umweltverschmutzung".
[Ressourcennutzung in Verbindung zu Biodiversität nur GRI 3-3d]
Lenzing setzt sich für die Kaskadennutzung von Holz ein. Das bedeutet, dass verschiedene Holzqualitäten je nach ihrer Wertigkeit für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Lenzing verwendet vor allem Holz, das aus kleinen Bäumen mittels Durchforstung und aus Teilen von großen Bäumen gewonnen wird, die für hochwertige Produkte wie Möbel oder das Bauwesen ungeeignet sind. Außerdem werden Hackschnitzel verwendet, die als Nebenprodukt in Sägewerken anfallen. Lenzing bemüht sich somit kontinuierlich, Holz bewusst zu verwenden und so wenig natürliche Ressourcen wie möglich einzusetzen.
Die Bioranerien von Lenzing erzeugen Faserzellsto als Hauptprodukt, aber auch mehrere Bioranerie- und Co-Produkte sowie erneuerbare Energie. Das Holz wird also zu 100 Prozent verwertet.
Das Recycling von Cellulosetextilien und die Umwandlung in neue Fasern kann die Ökosysteme, zum Beispiel in Bezug auf die Landund Wassernutzung, entlasten und steht deshalb relativ hoch auf Lenzings Innovationsagenda. Der REFIBRA™-Prozess wurde entwickelt, um Baumwolle in Lyocell- oder Viscosefasern zu recyceln, und die Abteilung für Forschung und Entwicklung von Lenzing arbeitet an ständigen Verbesserungen der Technologie. Das industrielle Upscaling des Prozesses geht weiter, obgleich das Marktumfeld für Recyclingtextilien schwierig ist.
Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Responsible production" und im Kapitel " E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ergreift in den Plantagen von LD Celulose Naturschutzmaßnahmen. Diese richten sich auf die Auswirkungen auf Ökosystemleistungen, den Zustand gefährdeter oder bedrohter Arten in Plantagen und Wäldern und die (unbeabsichtigte) Einführung invasiver gebietsfremder Arten durch den Holztransport. Lenzings Plantage in Brasilien wird von LD Celulose bewirtschaftet und beinhaltet Naturschutzächen, die dem Schutz der biologischen Vielfalt gewidmet sind. Das Monitoring der biologischen Vielfalt und
19 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Denitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter:
https://www.fao.org/forestry-fao/25853- 0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf
der Ökosysteme zum Schutz von Flora und Fauna ndet ein oder zwei Mal jährlich statt und deckt die gesamte Plantagenäche ab. Weitere Informationen nden Sie unter "Naturschutzäche innerhalb der Plantagen von LD Celulose" im Abschnitt "Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen" in diesem Kapitel.
Lenzing unterstützt außerdem mehrere Projekte zur Erhaltung, Wiederherstellung, Wiederauorstung und Auorstung sowie Lösungen in ihrer Lieferkette und in anderen Regionen außerhalb der eigenen Lieferkette, wie etwa Auorstungsprojekte in Albanien, im Kongo und in den USA. Mit diesen Aktionen und der Unterstützung solcher Wiederherstellungs- und Auorstungsprojekte adressiert Lenzing die Auswirkungen auf den Zustand der Arten, das globale Ausrottungsrisiko von Arten, Ökosystemleistungen sowie Landnutzungsänderungen und Klimawandel als Ursachen des Biodiversitätsverlusts.
Weitere Informationen über folgende Projekte nden Sie im Abschnitt "Wiederherstellung und Wiederauorstung" in diesem Kapitel.
Mehr Informationen zu weiteren Projekten nden Sie im Abschnitt "Klimaschutz-, Waldschutz- und Auorstungsprojekte in Verbindung mit Fasermarken 2024".
Weitere Informationen über die unten aufgeführten Projekte nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei biologischer Vielfalt und Ökosystemen" in diesem Kapitel.
Weitere Informationen über Aktionen in Bezug auf die "Negativen Auswirkungen von Lenzing und ihrer Wertschöpfungskette aufgrund ihres Beitrags zum Klimawandel und dementsprechend zum Verlust der Biodiversität" nden Sie im Abschnitt "Klimaaktionsplan" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Ergreifen von Maßnahmen, die zu einem systemweiten Wandel beitragen, insbesondere um die Ursachen des Naturverlusts zu verändern, z. B. durch technologische, wirtschaftliche, institutionelle und soziale Faktoren und Veränderungen der zugrunde liegenden Werte und Verhaltensweisen
a) Science Based Targets for Nature. Initial Guidance for Business. 2020
[ESRS E4-4; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
| Naturschutz | |
|---|---|
| projekt | Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact |
| Projekt bis 2024 | |
| Albanien | Projekt bis 2024 | Erreicht |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Erreicht |
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Erreicht |
|
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Erreicht |
Status in 2024 Im Jahr 2023 wurde das Projekt auf weitere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Erweiterung wurde von der Austrian Development Agency (ADA) und Lenzing nanziert, und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Alle weiteren Maßnahmen liegen im Ermessen des Projekteigners (ICEP); Lenzing hat alle geplanten Maßnahmen abgeschlossen und erfüllt.
| Naturschutz- äche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 20.000 ha bis 2030 |
2030 Erreicht |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzäche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 20.000 ha | 2030 Erreicht |
| Status in 2024 Lenzing hat das ursprüngliche Ziel von 15.000 ha im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzäche in Brasilien sogar über das Ziel |
hinaus auf mehr als 20.000 ha im Jahr 2024 erhöht. Im Jahr 2024 wurde das Ziel und die Maßnahme auf 20.000 ha erhöht.
| Naturschutz | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit |
|---|---|
| projekte | gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs
2024
Status in 2024 Lenzing unterstützte 2024 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, zum Beispiel ein Projekt in Österreich zur Wiederherstellung und zum Schutz von Mooren und Torfgebieten sowie Projekte zur Erhaltung der Wälder durch soziale Auswirkungen in der DR Kongo, Burundi und Tansania. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte nden Sie im Kapitel "E4 Biodiversität und Ökosysteme".
Wie oben beschrieben benutzt Lenzing den AR3T-Rahmen als Basis für die Beschreibung ihrer Maßnahmen. Alle drei "Naturschutz"- Ziele stehen im Einklang mit dem umfassenden und systematischen Ansatz für Biodiversität und Ökosysteme, den die Lenzing Gruppe verfolgt. Tabelle 41 zeigt die Ziele über die verschiedenen Ebenen der Minderungshierarchie. Bei der Festlegung der Ziele im Bereich "Naturschutz" wurden keine ökologischen Schwellenwerte, Zuweisungen von Auswirkungen auf das Unternehmen oder Kompensationsmaßnahmen angewendet, noch stehen diese im Einklang mit dem globalen Biodiversitätsplan gemäß dem Kunming-Montreal-Protokoll oder der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030. Derzeit wird allerdings eine neue Biodiversitätsstrategie ausgearbeitet und ein erstes Ergebnis in Form eines Biodiversitätsansatzes und Aktionsplans liegt vor. Sie beinhalten Rahmenwerke und Initiativen um sicherzustellen, dass künftige Ziele noch umfassender sind und im Einklang mit den weltweiten Bemühungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und Ökosysteme stehen. Aus Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmensstrategie "Better Growth" wurden mehrere Ziele abgeleitet, die Aspekte enthalten, die sich positiv auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen bzw. die Beiträge der Natur für den Menschen auswirken. Alle drei "Naturschutz"-Ziele tragen zu einer Minderung des Ausrottungsrisikos von Arten bei, indem sie durch verantwortungsbewusste Forstwirtschaft und Schutzmaßnahmen Lebensräume und Ökosystemleistungen erhalten. Alle drei Ziele beziehen sich auf die Policy für Biodiversität. Das Naturschutzziel in Brasilien bezieht sich zusätzlich auf die Policy für Wasser und die Policy für Holz und Zellsto.
Lenzing legte das Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" erstmals 2017 (Basisjahr) fest, damals mit einem Ausgangswert von null (Basiswert). Weitere Informationen über den Umfang des "NaturschutzprojektsAlbanien" nden Sie in der Projektbeschreibung weiter unten in diesem Kapitel. Das Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" umfasst die "positive Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten".
Das Ziel "Naturschutzäche Brasilien" einschließlich der Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha wurde erstmals 2020 (Basisjahr) festgelegt, ausgehend von einem Ausgangswert von 13.000 ha Naturschutzäche in Brasilien (Basiswert), für die Lenzing in dem Jahr verantwortlich war. Darüber hinaus wurde das Ziel "Naturschutzprojekte" zur Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern erstmals 2020 (Basisjahr) festgelegt. Das Ziel "Schutzgebiet Brasilien" umfasst die "positiven Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten" und die "negativen Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung".
Die Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP), die Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die Canopy Initiative und der Umweltdachverband wirkten durch ständigen Dialog und Beratungen als Stakeholder maßgeblich an der Festlegung dieser Ziele mit. CDP dient als Plattform für die Berichterstattung über diese Themen. Auch interne Stakeholder wie das Wood and Pulp Team und das Commercial Team spielten bei der Denition dieser Ziele eine entscheidende Rolle.
Das Ziel "Naturschutzprojekte" ist nicht mit einer quantitativen Kennzahl verknüpft. Dennoch trägt es zur Bewältigung des "Risikos von Holzknappheit und hohen Holzpreisen aufgrund von Biodiversitätsverlusten", der "Möglichen negativen Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen aufgrund der Auswirkungen auf Biodiversität" und der "Negativen Auswirkungen auf bedrohte Arten im Falle mangelnder Überwachung und Bewirtschaftung" bei, indem es Projekte zur Erhaltung, zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Wiederherstellung unterstützt. Das Ziel steht im Einklang mit den Zielvorgaben von Lenzings Policy für Biodiversität. Die Ergebnisse der zielbezogenen Aktionen werden überwiegend qualitativ und in gewissem Umfang auch quantitativ bewertet. Weitere Informationen über die Projekte nden Sie in den Projektbeschreibungen weiter unten in diesem Kapitel.
Da Lenzing eine vollständig entwaldungsfreie Lieferkette erreicht hat und diesen Status aufrechterhalten will, wurde mit Blick auf die "Potenziellen negativen Auswirkungen auf Ökosysteme durch eine mögliche Landnutzungsänderung der Lieferanten" kein Ziel festgelegt.
Die "Negativen Auswirkungen von Lenzing und der Wertschöpfungskette durch den Beitrag zum Klimawandel und den daraus resultierenden Verlust der Biodiversität" werden durch Lenzings wissenschaftlich fundierte Klimaziele (SBTs) für 2030 und 2050 behandelt. Weitere Informationen zu den SBTs nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Bei der "Chance durch positive Positionierung mit Best-Practice-Holzbeschaung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen" wurden quantitative Ziele erwogen aber noch nicht festgelegt. Lenzing hat keine Ziele in Bezug auf die Aspekte der vorgelagerten Wertschöpfungskette der "Positiven Auswirkungen auf die Biodiversität durch nachhaltige Holzbeschaung und Beteiligung an Auorstungsprojekten", denkt aber über Optionen nach. In den letzten Jahren wurden jedoch über die eigene Wertschöpfungskette hinaus mehrere Auorstungsprojekte unterstützt.
Lenzing hat zwar keine quantitativen Ziele in Bezug auf die "Möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Einführung invasiver nichtheimischer Arten beim Holztransport", vertraut aber bei ihrer Lieferkette auf die Ziele ihrer eigenen Holzlieferanten und der nationalen Programme. Für die eigenen Forstbetriebe wurden im Forstbewirtschaftungsplan (Forest Management Plan) von LD Celulose (Brasilien)20 sowie im Aktionsplan für biologische Vielfalt (noch nicht veröentlicht) von LD Celulose Maßnahmen bestimmt, die zurzeit umgesetzt werden, um so eine Einführung invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird mit Blick auf die Beseitigung exotischer Bäume in Naturschutzächen (Erhaltungsächen) überwacht.
| Aktionskategorie | Referenz | Ansatz von Lenzing | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | Policy für Holz und Zellsto | Lenzing bekennt sich explizit in den Beschaungskriterien der Policy für Holz und Zellsto dazu, keine Entwaldung zu verursachen |
|||
| Reduce (Reduzieren) | Ziel "Textilrecycling" | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
|||
| Restore (Wiederherstellen) | Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" | Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact-Projekt bis 2024 |
|||
| Ziel "Naturschutzäche Brasilien" | Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Faserzellstostandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
||||
| Regenerate & Transform (Verbessern & Transformieren) |
Ziel "Naturschutzprojekte" | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Auorstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
20 https://ldcelulose.com.br/leadmin/user_upload/documentos/2000-1-pn-88-ldc-0001-01_resumo_publico_pmf.pdf
[ESRS E4-5; GRI 304-2, 304-3]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden, außer vom Wirtschaftsprüfer, nicht von einer externen Stelle validiert.
| Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Veränderungen im Jahr 2024 gegenüber 2023 |
2024 | 2023 | 2022 | |||||
| ha | % | ha | % | ha | % | ha | % | |
| Gesamtäche | 3.708 | 4 | 93.908 | 100 | 90.200 | 100 | 78.640 | 100 |
| Wald-/Plantagenäche | 2.783 | 4 | 66.540 | 71 | 63.757 | 71 | 58.194 | 74 |
| Eigentum | - | - | - | - | – | |||
| Gepachtet/ bewirtschaftet | 2.783 | 4 | 66.540 | 71 | 63,757 | 71 | 58.194 | 74 |
| Naturschutzäche | 3.096 | 16 | 22.980 | 24 | 19.884 | 22 | 17.065 | 22 |
| FSC®-Fläche | 547 | 1 | 48.155 | 51 | 47.608 | 53 | 47.608 | 60 |
| Infrastruktur | -2.171 | -33 | 4.388 | 5 | 6.559 | 7 | 3.380 | 4 |
Die wichtigste direkte Landnutzungsäche der Lenzing Gruppe sind die Plantagen in Brasilien (Indianópolis) mit einer Gesamtäche von 93.908 Hektar (939,08 km2 ). Diese Fläche wurde vor mehreren Jahrzehnten in Agrarächen umgewandelt. In der Nähe be nden sich große Flächen, die für den Anbau von Soja und Kaee oder als Weideächen fürVieh genutzt werden. Bei den Baumarten innerhalb der Plantage handelt es sich hauptsächlich um Eukalyptus. Ein Zucht- und Klonselektionsprogramm wird fortgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit und den Ertrag der Bäume weiter zu verbessern. LD Celulose verwendet keine gentechnisch veränderten Organismen (GVOs).
Die von LD Celulose bewirtschafteten Plantagen stehen ganz im Einklang mit den einschlägigen Richtlinien und den hohen Standards von Lenzing für die Beschaung von Holz und Faserzellsto. Bei der Planung wurden die intensive Nutzung der Holzressourcen und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität in die Risikoanalyse einbezogen. Um diese potenziellen Risiken zu vermeiden, arbeitet LD Celulose mit Naturschutzprogrammen zusammen und baut auf die FSC®-Standards.
In Bezug auf Landnutzungsänderungen wurden keine Primärwälder, natürlich nachwachsende (Sekundär-) Wälder, Savannen, Grasländer oder natürliche Süßwasserökosysteme für eine andere Landnutzung umgewandelt. 2024 wurden jedoch 55 Hektar degradierte ehemalige landwirtschaftliche Grünächen in Forstplantagen umgewandelt.
Das brasilianische Umweltrecht schreibt permanente Naturschutz ächen (Permanent Preservation Areas (APPs)) und gesetzliche Reservate (Legal Reserve (LR)) vor. Die APPs beinhalten besondere Vegetationsächen, z. B. Auwälder, sowie Vegetationsächen an Wasserläufen und Hängen. LR-Flächen müssen mindestens 20 Prozent eines Grundstückes im ländlichen Raum abdecken. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 22.980 Hektar des von LD Celulose genutzten Landes Naturschutzäche (Tabelle 42).
Diese Maßnahme adressiert die Auswirkungen auf Ökosystemleistungen, den Zustand gefährdeter oder bedrohter Arten in Plantagen und Wäldern und die unbeabsichtigte Einführung invasiver gebietsfremder Arten durch den Holztransport. Die von LD Celulose bewirtschaftete Plantage enthält eine Naturschutzäche, die gemäß den gesetzlichen Anforderungen und den FSC®-Standards dem Schutz der Biodiversität gewidmet ist – eine sogenannte High Conservation Value Area (HCVA). Die forstwirtschaftliche Abteilung von LD Celulose wird von Ökologie- und Umweltexperten beaufsichtigt, die auch für die Ausweisung der besonders schützenswerten High Conservation Value Area (HCVA) verantwortlich waren. In dem Gebiet kommt die Froschart Pseudopaludicola facureae vor, die nur in dieser Region von Minas Gerais existiert. Das bedeutet, dass ein höheres Maß an Monitoring notwendig ist, sowie zusätzliche Feuerschutzmaßnahmen. Das Monitoring der Flora und Fauna ndet ein oder zwei Mal jährlich statt und deckt die gesamte Plantagenäche ab. Eine Kennzahl von LD Celulose ist der Schutz endemischer Arten und ihres Lebensraums. Die Abteilung arbeitet kontinuierlich daran, alle Gebiete zu identizieren, die als HCVA klassiziert werden müssen, um den Schutz von Tier- und Panzenarten zu gewährleisten. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Das Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität und das Naturschutzgebiet Parque Estadual do Páu Furado bendet sich außerhalb der eigenen Naturschutzächen aber in der Nähe des LD Celulose Anbaugebietes, etwa 30 Kilometer von der LD Celulose-Plantage entfernt. Dieses Naturschutzgebiet ist von den Aktivitäten von LD Celulose nicht betroen. Die Plantage liegt etwa 800 km vom Amazonas entfernt.
Bei der von LD Celulose praktizierten verantwortungsbewussten Plantagenbewirtschaftung und beim Umgang mit den Naturschutzächen werden Verfahren genutzt, die auf den Schutz der Biodiversität sowie auf den Schutz der Boden- und Gewässerqualität abzielen. Beispiele für diese Maßnahmen sind:
● Konservierende Bodenbearbeitung: Zur Erhaltung des Bodens wendet LD Celulose die sogenannte schonende oder puglose Bodenbearbeitung an. Dabei werden Panzenrückstände der Vorkultur im Boden belassen, um Schutzschichten zu bilden und den Nährstokreislauf zu unterstützen.
Versuche, die Auswirkungen der Landnutzung auf die Biodiversität zu quantizieren, bestehen in der Regel aus zwei Komponenten: die Größe der genutzten Land- bzw. Waldäche und die Intensität der Nutzung.
Die Fläche der von LD Celulose in Brasilien bewirtschafteten Plantagen ist in genauen Messungen dokumentiert (Tabelle 42). Die Bewertung der für die Holzbeschaung von Lenzing genutzten anderen Flächen ist Teil des initiierten Projektes "Biodiversitätskonzept". Je nach Waldtyp, Landbesitz, Beschaungsgebiet und Position in der Lieferkette (Holz- oder Faserzellstobeschaung von Lenzing, Tabelle 43) können Unterschiede in der Datenverfügbarkeit und qualität auftreten. 2023 wurden erste Versuche gestartet, die Nutzung der Waldächen für die direkte Holzversorgung von Lenzings europäischen Zellstowerken zu schätzen. Die Schätzungen laufen noch, sodass derzeit noch keine Ergebnisse mitgeteilt werden können.
Die Intensität der Landnutzung hat Einuss auf die biologische Vielfalt und den Zustand der Ökosysteme. In der Lenzing Gruppe wird sie in den weltweiten Regionen mit zwei unterschiedlichen Ansätzen überwacht, wie nachfolgend erläutert. Die Faserzellsto lieferanten nutzen eigene Monitoring-Systeme.
In Europa werden die Biodiversität in Wäldern und der Zustand der Ökosysteme auf nationaler Ebene nach den Kriterien von "Forest Europe" überwacht. Die Ergebnisse werden regelmäßig in einem europäischen Überblick21 und in nationalen Berichten veröentlicht. Angaben zu den vier wichtigsten Beschaungsländern Österreich, Tschechien, Deutschland und Slowakei nden Sie in den Berichten, die in der Fußnote angegeben sind22.
Das Zellstowerk in Brasilien wird mit Holz aus Plantagen beliefert, die LD Celulose gehören und von ihr bewirtschaftet werden. Diese ist auch für das Monitoring zuständig. Um sicherzustellen, dass die Plantagenbewirtschaftung die Anforderungen des brasilianischen Forstwirtschaftsgesetzes (Brazilian Forestry Code) erfüllt, verfügt LD Celulose über ein Rahmenwerk interner und externer Prozesse. Es gibt laufende Projekte für das Monitoring der Biodiversität, bei denen Daten über die lokale Biodiversität und die mögliche Ausbreitung invasiver Arten überwacht werden. Das interne GIS-Team (Geograsches Informationssystem) erfasst jährlich Satellitenbilder und bewertet die Lage, die Größe und den Status der Naturschutz ächen und gesetzlichen Reserven auf dem bewirtschafteten Land. Die Daten werden den Teams vor Ort auch in Form von Karten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus stellen regelmäßige Vor-Ort-Audits der Umweltexperten sicher, dass die Qualität der Naturschutzächen und gesetzlichen Reservate erhalten bleibt.
Dexco begann in den 1970er-Jahren mit Forschungsprojekten zur Biodiversität in den bewirtschafteten Gebieten. LD Celulose hat das Monitoring von Flora und Fauna in den eigenen bewirtschafteten Gebieten und in Gebieten rund um das Werksgelände durch Partnerschaften mit Universitäten 23 sowie durch interne Programme fortgesetzt. Diese Programme werden jährlich in der Trocken- und Regenzeit durchgeführt und zielen darauf ab, mögliche Auswirkungen auf die regionale Biodiversität zu überwachen. Diese Programme werden auch von der brasilianischen Umweltbehörde gefordert.
In den Forstwirtschaftsgebieten von LD Celulose gibt es etwa 200 Panzen- und 450 Tierarten. Unter diesen Arten sind der Mähnenwolf und der Große Ameisenbär, die für die Region charakteristisch sind, von besonderer Bedeutung. Seit Beginn dieses konsequenten Monitorings wurde in der Plantage von LD Celulose kein erheblicher Artenrückgang verzeichnet (der erste Bericht war im Dezember 2020).
(Englisch), Zpráva o stavu lesa a lesního hospodářství České republiky v roce 2020 (Tschechisch).
21 Forest Europe 2015 und 2020: State of Europe's Forest 2015. Ministerial Conference on the Protection of Forests in Europe, Juni 2016, und State of Europe's Forest 2020. https://foresteurope.org/publications/
22 Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich, Berichte von 2017 und 2020. https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente.html, Waldberichte Tschechien und Slowakei: Ministry of Agriculture of the Czech Republic, Information on Forests and Foresty in the Czech Republic by 2017
Ministry of Agriculture and Rural Development of the Slovak Republic, Report on the Forest Sector of the Slovak Republic 2020.
23 Duratex Jahresbericht 2018. Verfügbar unter: https://www.dex.co/noticias/duratexdivulga-relatorio-anual-2018/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
| Rohstoquellen von Lenzing | Waldtyp | Intensität der Landnutzung | Daten/Schätzungen | (Erwartete) Datenqualität |
|---|---|---|---|---|
| Holz | Plantage | Hoch | Bekannt (siehe "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen") |
Hoch |
| Holz | Naturnah | Gering bis mittel | Schätzungen erforderlich auf Basis regionaler statistischer Daten |
Mittel |
| Faserzellsto (Faserzellstoieferant bezieht Holz) |
Plantage | Hoch | Schätzungen möglich | Mittel |
| Faserzellsto (Faserzellstoieferant bezieht Holz) |
Naturnah | Gering bis mittel | Grobe Schätzungen | Gering |
Die von der TNFD empfohlenen Kennzahlen und Indikatoren wurden für die Lenzing Gruppe erstmals 2024 bewertet und sind auf der Berichts-Website von Lenzing zu nden. Die Angaben für die gesamte Lenzing Gruppe konzentrieren sich auf die Faktoren, die Veränderungen in Bezug auf die Natur, einschließlich Klimawandel, Änderungen der Landnutzung/Süßwassernutzung, Umweltverschmutzung und Ressourcennutzung, verursachen. Detailliertere Indikatoren zum Zustand der Natur sind in einer separaten Tabelle zu Lenzings eigenen Forstbetrieben enthalten.
Schnittstellen zur Natur wurden an den Produktionsstandorten, in Lenzings eigenen Forstplantagen und bei der Holz- und Zellsto beschaung ermittelt. Die Abhängigkeiten und potenziellen negativen und positiven Auswirkungen wurden ermittelt und bewertet. Der TNFD-Anhang des Nachhaltigkeitsberichts 2024 enthält hauptsächlich naturbezogene Informationen. Klimabezogene Informationen gemäß TCFD stehen im Klimakapitel des Berichts bereit und können den sonstigen Angaben in den jeweiligen Kapiteln des Berichts entnommen werden.
| Forstwirtschaft, Zellsto und Papier | Anmerkung Tabelle 44 |
|---|---|
| Veränderung der Land-/Süßwasser- /Meeresnutzung |
Einschließlich Landnutzung |
| Umweltverschmutzung/Beseitigung von Umweltverschmutzung |
Verweis auf Kapitel Umweltverschmutzung im Bericht |
| Ressourcennutzung/-erneuerung | Verweis auf Kapitel Wasser im Bericht |
| Klimawandel | Verweis auf Kapitel Klima im Bericht |
| Zustand der Natur | Einschließlich Indikatoren von Forest Europe |
| Reaktion | Hauptsächlich Forstzertikate |
Lenzing unterstützt Lösungsansätze zur Walderhaltung in anderen Regionen, die nicht mit der eigenen Lieferkette in Verbindung stehen, z. B. die Auorstung in Albanien, der Demokratischen Republik Kongo und den USA. Darüber hinaus engagiert sich Lenzing auch auf politischer Ebene für den Schutz von Urwäldern oder gefährdeten Wäldern in Kanada (Broadback Forest Quebec, Vancouver Island) und Indonesien (Leuser Ecosystem). Mit diesen Aktionen und der Unterstützung solcher Wiederherstellungs- und Aufforstungsprojekte zielt Lenzing auf die Auswirkungen auf den Zustand der Arten, das globale Ausrottungsrisiko von Arten, Ökosystemleistungen sowie Landnutzungsänderungen und Klimawandel als Ursachen des Biodiversitätsverlusts ab. Im Jahr 2023 unterzeichnete Lenzing den Brief "World's MMCF Producers Call on the Convention on Biological Diversity to support conserving at least 30 percent of the world's forests by 2030", der für die COP15 im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Montreal) vorbereitet wurde.
2024 unterstützte Lenzing die "Business for Nature"-Erklärung für die COP16 im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Kolumbien (Oktober 2024), in der die Verantwortlichen in der Politik dringend aufgefordert wurden, die "ambitionierte Umsetzung des Biodiversitätsplans (Globaler Biodiversitätsrahmen) gemäß dem Kumning-Montreal-Protokoll und den Stopp und die Umkehr des Naturverlusts in diesem Jahrzehnt" zu unterstützen.24.
Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Maßnahmen zur Walderhaltung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Auorstung in gefährdeten Regionen zu setzen (Ziel "Naturschutzprojekte"). Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, hat Lenzing 2022 deniert, wie sie Projekte identizieren kann, zu denen Lenzing einen Beitrag leisten möchte:
Lenzing hat die 2024 identizierten Projekte mit CDP, Canopy und ÖBf abgestimmt.
24 https://www.businessfornature.org/business-statement
Dieses Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo, Region Luozi, das von der Caritas Oberösterreich durchgeführt wurde, verbindet soziale und ökologische Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz, um die Umwelt nachhaltig zu schützen, den CO2-Ausstoß zu verringern und das Leben von gefährdeten Kindern und Familien in einem der ärmsten Länder der Welt zu verbessern. Bei diesem Forschungsprojekt soll der CO2-Ausstoß durch innovative Produkte wie Biokohle aus landwirtschaftlichen Abfällen auf panzlicher Basis und energiesparende Herde reduziert werden. Durch die Verwendung dieser alternativen Kohle besteht keine Notwendigkeit Holz in den Wäldern zu ernten. Darüber bieten Tätigkeiten, die Einkommen generieren, Alternativen für Kleinbauern, sodass sie nicht mehr Holzkohle herstellen und verkaufen müssen. Ökologische und intelligente integrierte landwirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. die Kombination von Agroforstwirtschaft und Bienenhaltung) werden zukünftig Kleinbauern höhere Einkommen ermöglichen, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Entwaldung verringern. Flankierende Advocacy- und Bildungsmaßnahmen werden durchgeführt, um die Brandrodung weitgehend zu reduzieren und den Waldschutz zu verbessern. Das Projekt wurde im Oktober 2023 begonnen und wird im Zeitraum 2023 bis 2026 umgesetzt.
Seit 2023 setzt sich Lenzing aktiv für den Erhalt und die Förderung von Ökosystemleistungen der Wälder von Lenzings Holzlieferanten in Österreich ein. Das hängt mit dem "Risiko von Holzknappheit & hoher Holzpreise" zusammen, das Lenzing durch eine Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf) bewältigen will. Dadurch sollen vor allem die Ökosystemleistungen der Wälder verbessert werden oder erhalten bleiben. 2023 hat Lenzing beispielsweise die Anpanzung von 200 bienen- und bestäuberfreundlichen Sträuchern entlang eines etwa ein Kilometer langen Waldweges unterstützt. Damit wird dem Rückgang der Bestäuberinsekten entgegengewirkt, indem ihre Lebensräume wiederhergestellt werden, die zunehmend durch intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz beeinträchtigt werden.
2024 haben sich Lenzing und die ÖBf auf einen Aktionsplan für das Engagement zum Schutz und Erhalt der Torfmoore im Ausseerland in der Steiermark (Österreich) geeinigt. Im Herbst 2024 wurde mit den Maßnahmen begonnen. Feuchtwiesen mit ihrer außergewöhnlich hohen biologischen Vielfalt und Amphibienteiche werden wiederhergestellt.
Von 2019 bis 2024 wurde ein Walderhaltungs- und Social-Impact-Projekt in Albanien unter Leitung der österreichischen Entwicklungsorganisation ICEP umgesetzt, das von der ADA (Austrian Development Agency) und der Lenzing Gruppe nanziert wurde. Das ursprüngliche Ziel war die Entwicklung ländlicher Regionen in Albanien in der Großregion Shkodёr (Ana e Malit) und Dibёr (Peshkopi) durch nachhaltigen Einsatz natürlicher Ressourcen, unter anderem durch Maßnahmen zum Naturschutz in einem Gebiet von 20 Hektar sowie Schulungen und Social-Impact-Programme.
2023 wurde der Umfang des Projekts erheblich erweitert, um Nachbarländer einzubeziehen; dieses erweiterte Projekt wird auch
111 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
nach 2024 fortgesetzt. Das grenzüberschreitende Wassereinzugsgebiet des Flusses Drin erstreckt sich auf die Länder Albanien, Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. In dem Einzugsgebiet liegen große Wald- und Weideächen sowie Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt. Zudem ist es mit Blick auf Süßwasserökosysteme eines der wasserreichsten Gebiete Europas. In den letzten drei Jahrzehnten wurde die Waldäche in den vier Zielländern entlang des Flussbeckens stark ausgebeutet. Daneben ist es durch zunehmende illegale Abholzung und die Folgen des Klimawandels bedroht.
Langfristig soll durch das Projekt ein Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung entlang des Drin durch integrierte Waldbewirtschaftung (integrated forest management, IFM) geleistet werden. Geplant sind die Auorstung von 45 Hektar degradierter Flächen und die Wiederherstellung weiterer 75 Hektar in dem Gebiet. Hierfür sollen unter anderem 110.000 Bäume gepanzt werden. Durch die beschlossenen Maßnahmen werden die Lebensbedingungen der ländlichen Gemeinden in den Zielgebieten durch bessere Ökosystemleistungen verbessert.
Das Projekt verwendet einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der nationale und internationale Expert:innen und auch die lokale Bevölkerung, zentrale und lokale Behörden sowie laufende Initiativen einbindet.
Erfolge im Jahr 2024
Lenzing hat unter dem Markennamen TENCEL™ und VEOCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit verringertem CO2- Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstondustrie eingeführt. Basierend auf dem Konzept "Reduzieren – Engagieren – Ausgleichen" hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstokompensationsprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von ClimatePartner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klima- und Waldschutz- sowie Auorstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Veried Carbon Standard zertiziert.
Ausführliche Informationen zu den von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekten nden Sie auf folgenden Climate– Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2024 und 2025 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die erworbenen CO2-Zertikate werden gemäß der Menge an verkauften Fasern in jedem Jahr getilgt. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um Klimazertikate und nicht um Biodiversitätszertikate handelt. Die Maßnahme ist durch die in den Punkten 5 und 6 genannten Projekte direkt mit Biodiversität verknüpft. Die anderen Projekte tragen indirekt positiv zum Thema Biodiversität bei.

[ESRS 2 MDR-A; GRI 3-3f, 304-3]
Viele österreichische Unternehmen, darunter auch Lenzing, und wissenschaftliche Einrichtungen haben ihre Stärken im "Kompetenzzentrum Holz" gebündelt. Es ist ein führendes Forschungsinstitut im Bereich Holz und holzbezogene erneuerbare Rohstoe in Europa. Zu den jüngsten Forschungsthemen des Kompetenzzentrums gehören die fortschrittliche Biomassenutzung (z. B. durch geschlossene Kreisläufe bei der Zellsto-Produktion), die Nutzung von Lignin und Hemicellulose sowie der Einsatz von Enzymen im Rahmen des Produktionsprozesses. Ein Arbeitsbereich von Wood K Plus für Lenzing ist die Nachhaltigkeit bei der Holzbeschaung. 2021 verlagerte sich der Schwerpunkt dieses Arbeitsbereichs auf die Biodiversität, einschließlich der Unterstützung der Arbeit für den Textile Exchange Biodiversity Benchmark. 2023 wurde eine Doktorarbeit zum Thema Biodiversitätsmetriken zur Bewertung von Unternehmensauswirkungen und Abhängigkeiten begonnen. 2024 wurde eine systematische Übersichtsarbeit zu den von der SBTN vorgeschlagenen Methoden für die Schritte "Bewerten" und "Interpretieren und priorisieren" eingereicht (noch nicht veröentlicht). Infolge dieser Kooperation gab es auch Feedback zu den Leitfäden und Instrumenten für die sektorspezischen Leitlinien der TNFD in Form eines Entwurfs des Nature Metrics Tools der Forest Solutions Group der WBCSD und der "Business and Biodiversity Assessment" der IPBES. Dies unterstützt die Entwicklung der Biodiversitätsstrategie von Lenzing, insbesondere die Auswahl geeigneter Indikatoren für Ursachen von Veränderungen in der Natur und des Zustands der Natur.
Lenzing wurde 2023 von MSCI mit einem "AA"-Rating ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Verantwortung hat das Unternehmen die Einsparungen aus den MSCI/Green Bonds für Walderhaltungsprojekte gemeinnütziger Organisationen gespendet. 2024 erhielt Lenzing das niedrigere "A"-Rating. Grund hierfür war nicht eine schlechtere Nachhaltigkeitsleistung sondern eine Neueinstufung in eine andere Industriesparte für Vergleichszwecke.
Lenzing hat beschlossen, gemeinsam mit ICEP/SAT Sustainable Agriculture Tanzania und Caritas Steiermark/ODAG- Caritas Gitega/Burundi/Universität von Burundi zwei separate Projekte zu nanzieren:
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat Tansania zwischen 2015 und 2020 jährlich fast 470.000 ha Wald verloren. Die Entwaldung in Tansania hat stark negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die Bodenerosion, landwirtschaftliche Produktivität, Wasserzyklen und Dürren. Darüber hinaus verstärkt die Entwaldung das Artensterben durch Verlust von Lebensräumen. Das Projekt mit Sustainable Agriculture Tanzania soll Kleinbauern in der Region Morogoro und im Naturwaldreservat Uluguru beim Anpanzen verschiedener Baumarten (indigene und heimische Bäume, Gewürz- und Obstbäume), Anlegen von Waldgärten und Gewürzfarmen unterstützten. Das Projekt wird positive Auswirkungen auf Umwelt, Erhalt der Biodiversität, Stabilisierung des Wasserkreislaufs, Bodenerosion und die lokale Bevölkerung haben. Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften zur biologischen Vielfalt, Wiederauorstung und zur Erhaltung der Ökosysteme beizutragen. Das Projekt wird von SAT und ICEP umgesetzt, und Lenzing übernimmt eine Finanzierungsrolle in den Jahren 2024 und 2025.
Zwischen 2024 bis Ende 2026 soll das Projekt die Umweltsituation im Ruvubu-Nationalpark durch die Kontrolle von Buschfeuern, illegalen Holzeinschlag und Wilderei usw. verbessern. Daneben wird das Projekt die lokale Bevölkerung für den Umweltschutz im Ruvubu-Nationalpark sensibilisieren und die Lebensgrundlage der Menschenverbessern. Das Projekt bietet vielfältige Schulungen für die lokalen Bauernfamilien in Mutumba und Nyabikere. Der Schwerpunkt der Schulungen liegt auf der innovativen und nachhaltigen Nutzung von Wald-Ökosystemen (z. B. Bienenhaltung, Anbau von Pilzen usw.), Einrichtung von Baumschulen mit einheimischen Baumarten und nachhaltigen Anbaumethoden. Im Mittelpunkt des Projekts steht darüber hinaus die Wiederauorstung mit einheimischen Baumarten, um den Wald im Ruvubu-Nationalpark wiederherzustellen. Bisher hat das Projekt bereits zu einer nachhaltigeren Nutzung des Ruvubu-Nationalparks geführt, da es zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung beigetragen hat. Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften zur biologischen Vielfalt, Wiederauorstung und zur Erhaltung der Ökosysteme beizutragen. Das Projekt wird von der Caritas Steiermark/ODAG-Caritas
112 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
Gitega/Burundi/Universität von Burundi umgesetzt und Lenzing übernimmt eine Finanzierungsrolle.
Lenzing Fiber (Shanghai) Co., Ltd. (LFS) arbeitet zusammen mit dem China National Textile and Apparel Council (CNTAC) und der China Green Carbon Foundation (CGCF) am Fashion Forest – Ecologic Carbon Neutral Forest Projekt im Suochong Village, Sangdui Township im Kreis Daocheng in der Provinz Sichuan. Bei dem Projekt wird die Auorstung mit heimischen Fichten erforscht, um die Wiederherstellung eines hoch gelegenen Wald-Ökosystems zu demonstrieren. Die Auorstungsarbeiten werden vom Forestry and Grassland Bureau des Kreises Daocheng in der Tibetischen Autonomen Präfektur Ganzi ausgeführt und Lenzing stellt einen Teil der notwendigen nanziellen Mittel bereit. Das Projekt soll nach dem oziellen Start 2025 vier Jahre dauern. Im Berichtszeitraum 2024 fand eine Auftaktveranstaltung statt.
Bei dem Kooperationsprojekt unter Beteiligung von Lenzing Shanghai, CNTAC und CGCF geht es um die Wiederherstellung des regionalen Wald-Ökosystems, die Verbesserung der Struktur des regionalen Ökosystems, die Vergrößerung und qualitative Verbesserung der Kohlenstosenke in regionalen Wäldern sowie um die Darstellung und Förderung der Beteiligung von Sozialkapital zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Im Anschluss an die erste Phase der Baumpanzung wird Lenzing Shanghai ihre Partner einladen, sich an Aktivitäten zum Schutz von Wäldern zu beteiligen und die Einbindung der textilen Wertschöpfungskette beim Erhalt der Biodiversität zu fördern. Das Projektziel ist die künstlicheAuorstung einer Fläche von 18 ha durchAnpanzung von 35.000 Qinghai-Fichten.
Die Umsetzung des Projekts trägt dazu bei, dass die lokalen Ökosysteme und Gemeinschaften sich besser an den Klimawandel anpassen können, indem es die Bevölkerung für Naturschutz sensibilisiert und ihnen mehr Beschäftigungsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft und der Walderhaltung bietet, sowie ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen stärkt.
Die Initiative steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, der verantwortungsbewussten Rohstobeschaung und ihren Bemühungen, durch Partnerschaften mit wichtigen Stakeholdern wie CNTAC zum Erhalt der biologischen Vielfalt und Ökosysteme beizutragen.
25 https://www.businessfornature.org/cop16-business-statement
113 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
[GRI 3-3f, 304-3]
Lenzing unterstützte die allgemeine "Business for Nature"- Erklärung25 und einen speziellen Brief der CanopyStyle-Initiative für die Cellulosefaserindustrie, die im Oktober 2024 auf der Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien veröentlicht wurden. Diese Erklärungen sollen "die wachsende Unterstützung der Wirtschaft für ambitionierte Naturschutzpolitik und staatliche Führung" belegen (Global Biodiversity Framework).
Ein wichtiger Holzlieferant für den Standort Lenzing (Österreich) sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG). Mit der Betreuung und Bewirtschaftung von 10 Prozent der österreichischen Staatsäche und 15 Prozent der österreichischen Waldäche ist die ÖBf AG größter Naturraumbetreuer und -manager, größter Forstbetrieb und größter Jagdächen- und Fischereigewässerinhaber. Das oberste Prinzip für die Bundesforste in Bezug auf ihre Tätigkeiten ist die Nachhaltigkeit. Da das Zellstowerk am Standort Lenzing mehr als 35 Prozent seines Holzes aus österreichischen Wäldern bezieht, ist der Zustand des österreichischen Waldes für die Beschaung besonders wichtig. Für Österreich wird die Biodiversität in Wäldern anhand eines Biodiversitätsindexes überwacht26. Über die jüngsten Ergebnisse wird in den "Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung 2020"27 der Multi-Stakeholder-Organisation Walddialog als Beitrag zum Prozess der Indikatoren und Ziele von Forest Europe berichtet. Das Team des ökologischen Landschaftsmanagements der ÖBf erarbeitet beispielsweise für jedes der 120 ÖBf-Forstreviere, zusätzlich zu den bestehenden Bewirtschaftungsplänen, individuelle Naturschutzpläne 28 . Lenzings Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der ÖBf sind im Absatz "Erhalt und Förderung von Ökosystemleistungen in Österreich" aufgeführt.
Im Rahmen eines öentlich geförderten Forschungsprojektes "Biodiversität und multifunktionale Bewirtschaftung im Wald" (BIMUWA29) wurden unter anderem konkrete Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten und zur Steigerung der Biodiversität unter lokalen Bedingungen der PEFC-Region 6 (in den österreichischen Bundesländern Steiermark und Kärnten) entwickelt, die in die tägliche Waldbewirtschaftung integriert werden. Die ÖBf arbeiten in Bezug auf dieses Thema auch mit dem Umweltdachverband zusammen. Da die Maßnahmen sehr konkret und dabei relativ leicht umsetzbar sind, sind die positiven Eekte auf große Waldächen skalierbar. Lenzing unterstützte 2023 den Roll-out der Ergebnisse für die interessierten privaten Waldbesitzer in der Region. 2024 beteiligte sich Lenzing an der Verbreitung der Ergebnisse und sprach mit Stakeholdern über Optionen für Follow-up-Maßnahmen.
Der Biodiversity Benchmark von Textile Exchange startete am 2. Dezember 2020. Er ist Teil des TE Corporate Fiber and Materials Benchmark (CFMB)-Programmes und steht im Zusammenhang mit der "Climate+"-Strategie von TE. Die Rolle des Benchmarks
26 Geburek, T., Büchsenmeister, R., Englisch, M., Frank, G., Hauk, E., Konrad, H., Liebmann, S., Neumann, M., Starlinger, F. und Steiner, H. (2015). Biodiversitätsindex Wald
– Einer für alle! In: Biodiversität im Wald. BFW Praxisinformation 37, S. 6–8 27 https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente/indikatorenbericht-2020.html
28 https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management.html
29 BIMUWA Website: https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management/foerderprojekte/biodiversitaet-und-multifunktionale-bewirtschaftung-imwald.html
besteht darin, den Verlust der Biodiversität aufzuzeigen und Verbesserungen im Einflussbereich der Industrie durch Wissensaustausch zu unterstützen. Die Methodik für Unternehmen, Ziele für die Natur zu setzen, wird durch die Initiative Science Based Targets for Nature (SBTN) entwickelt.
Im Jahr 2021 hat Lenzing als Mitglied der Advisory Group mit Beiträgen zur Entwicklung des Tools und mit eigenen Beiträgen zum Benchmark beigetragen. Der "Biodiversity Insights Report 2021" liefert "eine erste globale Bestandsaufnahme der Bekleidungs- und Textilindustrie" in Bezug auf das Bewusstsein der Auswirkungen auf die Biodiversität. Er beschreibt Handlungsansätze in den Bereichen Unternehmensintegration, Transparenz, Wesentlichkeit, Umsetzung, Monitoring und Bewertung sowie Unternehmensberichterstattung. 2022 wurden die Ergebnisse des Berichts als neues Kapitel mit Fragen in das CFMB-Programm integriert. 2023 wurde der Bericht "Biodiversity Landscape Analysis" veröffentlicht, der sich hauptsächlich mit Naturfasern aus Pflanzen (Baumwolle) und Tierhaar (Wolle) befasst und kaum Informationen über regenerierte Cellulosefasern enthält. 2024 wurden die Erkenntnisse bereits in die Materials-Benchmark-Umfrage aufgenommen.
Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) ist eine unabhängige österreichische Entwicklungsorganisation mit wirtschaftsorientiertem Schwerpunkt. ICEP arbeitet mit Partnerorganisationen in Schwellenländern und mit österreichischen Unternehmen zusammen und setzt weltweit Projekte um, mit dem Ziel, mehr Menschen aktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen. ICEP unterstützt Lenzing seit 2018 bei der Umsetzung des von der ADA ko nanzierten Auorstungs- und Naturschutzprojekts in Albanien. 2024 wurde eine Machbarkeitsstudie zum Engagement für eine Verbesserung der Biodiversität und Social-Impact-Maßnahmen rund um den Standort von LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) durchgeführt und es wurden mehrere Optionen für Projekte identiziert, die voraussichtlich 2025 beginnen werden.
2023 wurde Lenzing eingeladen, bei einer Veranstaltung der WWF Climate Group Talks 30 zum Thema "Wie Sie Biodiversität in Ihr Kerngeschäft integrieren" zu präsentieren. Außerdem hat Lenzing zu einer 2024 veröentlichten Studie von WWF und Ernst & Young "Management in der Biodiversitätskrise - Wie österreichische Unternehmen Risiken minimieren und Chancen nutzen"31 mit allgemeinen Erkenntnissen und einem Fallbeispiel beigetragen. 2024 lieferte Lenzing mit einer Präsentation zur Herangehensweise bei der Entwicklung einer Biodiverstitätsstrategie einen Beitrag zur WWF-Konferenz zum "Wirtschaftsfaktor Biodiversität"32 in Wien.
Zur Förderung der nachhaltigen Forstwirtschaft wurde von der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa, der 46 Staaten angehören, 1990 die politische Initiative "Forest Europe" ins Leben gerufen. Es wurde eine Reihe von Indikatoren in Bezug auf sechs verschiedene Kriterien entwickelt, die die Nachhaltigkeitsleistung in europäischen Wäldern messen und Ziele für Verbesserungen festlegen33 . Die derzeitigen Bemühungen konzentrieren sich auf die Anpassung an den Klimawandel34 , den Gewässerschutz und die Biodiversität35. Als bedeutender Abnehmer von Holz in Europa unterstützt die Lenzing Gruppe diese Ziele, die darauf ausgerichtet sind, die Funktion des Waldes in ihren Ökosystemen fortlaufend zu gewährleisten und zu verbessern und gleichzeitig die Verfügbarkeit des Rohstoes Holz langfristig sicherzustellen.
Lenzing ist Mitglied des Forest Stewardship Council (FSC®) und Gründungsmitglied des PEFC Österreich.
Die TNFD wurde gegründet, um Unternehmen und Finanzinstitute zum Umdenken und zu einer Änderung ihres Verhaltens zu ermutigen, und zwar durch die Steuerung von Unternehmens- und Portfoliorisiken sowie durch die regelmäßige Unternehmensberichterstattung, mit besonderem Schwerpunkt auf naturbezogenen Abhängigkeiten, Auswirkungen, Risiken und Chancen. Im Dezember 2023 veröentlichte die TNFD zwei Dokumente zur Stellungnahme durch die Öentlichkeit, die für die Lenzing Gruppe von Bedeutung waren:
Lenzings Corporate Sustainability Team hat die beiden oben genannten Dokumente geprüft und Feedback dazu gegeben. Das Dokument "Additional sector guidance - Forestry, pulp and paper" wurde im Juni 2024 veröentlicht und empehlt Kennzahlen, die von Forst-, Papier- und Zellstounternehmen erhoben werden können, um ihre naturbezogenen Oenlegungen zu verbessern. Mit der oben genannten Oenlegung hat Lenzing das TNFD-Rahmenwerk angenommen.
114 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe
30 https://www.wwf.at/artikel/einladung-climate-group-talks/
31 https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/01/WWF_Studie_Biodiversitaets-Management-Unternehmen_2024.pdf
32 https://www.wwf.at/artikel/wirtschaftsfaktor-biodiversitaet-wwf-konferenz/#programm
33 Madrid Ministerial Declaration. 25 years together promoting Sustainable Forest Management in Europe, 7th Forest Europe Ministerial Conference, Madrid 2015. Verfügbar unter: https://foresteurope.org/wp-content/uploads/2016/11/III.-ELM_
7MC_2_2015_MinisterialDeclaration_adopted-2.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
34 FOREST EUROPE 2020. Adaptation to Climate Change in Sustainable Forest Management in Europe, Liaison Unit Bratislava, Zvolen, 2020
35 https://forestbiodiversity.eu/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
36 https://tnfd.global/wp-content/uploads/2023/09/Discussion_paper_on_proposed_sector_disclosure_metrics_v1.pdf?v=1702661678
Lenzing hat in zentralen Teilen ihres Geschäftsmodells bereits seit Langem erfolgreich Praktiken der Kreislaufwirtschaft implementiert und so eine ezientere Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen erreicht. Dazu zählt das Schließen von Kreisläufen in Produktionsprozessen und die Herstellung von Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer biologisch abbaubar sind (bei LENZING™ Fasern, deren biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vom TÜV zertiziert wurde37). Diese Maßnahmen stellen zudem sicher, dass Lenzing nanziell wettbewerbsfähig bleibt und die geltenden Umweltgesetze einhält. Lenzing treibt die Entwicklung von Kreislauösungen sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie weiter voran. Der komplexe Übergang von einem linearen zu einem Kreislaufmodell erfordert einen kollaborativen Ansatz. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel mit dem schwedischen Zellstohersteller Södra zusammengetan, um mehr Möglichkeiten für das Recycling von Textilabfällen zu schaen, Kreislaufverfahren zu entwickeln und den systemischen Wandel zu fördern. Das Unternehmen ist bestrebt, einen größtmöglichen Nutzen durch eine verbesserte Nachhaltigkeitsleistung zu schaen, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
Ressourcenzuüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen (nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Ressourcenzuüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz (eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben in E5-2)
Ziel "Kreislaufwirtschaft" Stakeholder –
Policy Hub
37 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Vliesstoe, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technologie. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
Vice President Global HSE –
Lenzing ist bestrebt, die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, indem das Unternehmen Abfällen in allen Aspekten seines Kerngeschäftes ein neues Leben schenkt und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauösungen entwickelt, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Die Vision stützt sich auf die drei folgenden Säulen.
Holz als nachwachsender Rohsto ist ein wichtiges Element in Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft und wird komplett in hochwertige Produkte und Bioenergie umgewandelt. Ferner verwenden wir bei ausgewählten Fasern alternatives Cellulose-Ausgangsmaterial aus Alttextilien als Rohsto.
Lenzing strebt eine führende Rolle beim Schließen technischer Kreisläufe und bei der Optimierung der Nutzung jedes Rohstos mit maximalem wirtschaftlichem Wert an.
Um Textilien ezient zu recyceln, müssen Designer, Hersteller, Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innen zusammenarbeiten. Lenzing beteiligt sich aktiv an Partnerschaften innerund außerhalb der Wertschöpfungskette. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt"Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
[ESRS E5 ESRS 2 IRO-1; GRI 306-2]
Weitere Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS E5-1; GRI 2-24, 3-3c, 306-2]
Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und ihre Policies markieren einen Übergang von neuen, fossilen Ressourcen hin zu einer möglichst weitgehenden Nutzung erneuerbarer und zurückgewonnener und recycelter Ressourcen. Lenzing setzt sich für ressourceneziente Technologien und Produkte ein, die die Nutzung aller Rohstoe optimieren und Chemikalien, Wasser und Energie wirksam zurückgewinnen. Lenzing überwacht die Nutzung von Ressourcen, einschließlich Wasser und Chemikalien, an allen Produktionsstandorten und kann so Benchmarks für Produktion und Emissionen in der gesamten Gruppe setzen und Ziele sowie Roadmaps für Verbesserungen festlegen.
Lenzings Abfallmanagement-Ansatz beinhaltet die Überwachung von gefährlichen und ungefährlichen Abfallstoen an allen Standorten im Einklang mit ihren Policies/Selbstverpichtungen. Lenzing will Best Practices zum Abfallmanagement in der Gruppe einführen, um die Deponierung zu vermeiden, z. B. indem es Produktionsabfälle als Rohmaterial für andere Prozesse nutzt, dadurch die Ressourcenezienz steigert und potenzielle Umweltauswirkungen verringert. Lenzing fördert darüber hinaus gemeinsam mit Stakeholdern und Geschäftspartnern den systemischen Wandel hin zu zirkulären Lösungen für die Textil- und Vliesstondustrie.
Lenzing engagiert sich für die Zusammenarbeit mit Stakeholdern, einschließlich Innovationspartnern, Lieferanten und NGOs, um Fasern zu fördern, die potenzielle ökologische und soziale Auswirkungen verringern. Lenzing unterstützt die Forschung und Entwicklung im Bereich ökonomisch sinnvoller Cellulosefasern, die aus alternativen Quellen wie landwirtschaftlichen Reststoen und Textilabfällen (erneuerbare Ressourcen) hergestellt werden. Lenzing setzt sich für eine verantwortungsvolle Beschaung (nachhaltige Beschaung) aller Rohstoe, einer ständigen Verbesserung
der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourcenezienz ein, indem sie entsprechende Maßnahmen umsetzt.
Lenzings Nachhaltigkeits-Policy geht auf alle ermittelten wesentlichen Auswirkungen und Chancen ein, unter anderem in der nachgelagerten Wertschöpfungskette mit den "Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen", sowie in der vorgelagerten Wertschöpfungskette mit den "Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse".
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeits-Policy", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Lieferanten nehmen an glaubwürdigen Forstzertizierungsprogrammen teil, insbesondere am Forest Stewardship Council® (FSC®) und am Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC). Die Versorgung aller Zellsto- und Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellsto in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe.
Die Policy für Holz und Zellsto behandelt die "PositiveAuswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz".
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Lenzings Hauptaugenmerk liegt auf der ezienteren Nutzung von Ressourcen, um ihre Umweltauswirkungen durch Reduzierung von Emissionen und Abfall zu verringern.
Die SHE-Policy behandelt die folgenden Auswirkungen: Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstos Holz; Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse; Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Alle Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder und sind nach ISO 14001 zertiziert. Der Group Environmental Policy and Standard ist wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems der Gruppe. Er ist die Grundlage für die Entwicklung von Lenzings Umweltprogramm und der mittel- und langfristigen Umweltziele.
Der Umwelt Policy und Standard zielt ab auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden", indem er den Grundsätzen des Abfallmanagements folgt und bewirkt, dass Abfälle so weit wie möglich reduziert werden.
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P SHE-Policy und den Umwelt Policy und Standard nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die interne Group Waste Management Guideline (Konzernleitfaden für das Abfallmanagement) wurde 2018 eingeführt und soll die Praktiken im Bereich Abfallmanagement an allen Lenzing Produktionsstandorten in Einklang bringen und verbessern. Der Vice President Global HSE ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Group Waste Management Guideline insgesamt zuständig ist. Auf Standortebene sind dagegen die Standortleitung und die SHE-Manager (Safety, Health und Environment) für den lokalen Rollout und die Umsetzung des Leitfadens verantwortlich. Die Guideline wurde 2021 weiterentwickelt, 2022 aktualisiert und führte zu einer vollständigen Konsolidierung der konzernweiten Abfalldaten. Sie ist ein integraler Bestandteil des Umweltmanagementsystems von Lenzing. Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Abfallmanagement, z. B. Sammlung, Trennung, Lagerung, Transport und Behandlung von Abfällen, werden auf der Grundlage der möglichen Nutzung sowie von Lenzings Verständnis ihrer Umweltauswirkungen und Risiken geplant und durchgeführt. Weitere Einzelheiten für das Abfallmanagement sind in den Abfallbewirtschaftungssystemen der Standorte festgelegt, die auch externe Dienstleister betreen.
Die Group Waste Management Guideline zielt ab auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing verfolgt ihre Vision, indem sie drei zentrale Verfahrensweisen anwendet, die verschiedene Elemente der Kreislaufwirtschaft in ihr zirkuläres Geschäftsmodell integrieren. Diese Verfahrensweisen sind in Abb. 11 dargestellt und nachfolgend beschrieben:

a) Gilt für TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™-Fasern

Lenzing Fasern bestehen aus Cellulose, einem der am häugsten vorkommenden organischen Polymere, die biologisch abbaubar ist und aus dem nachwachsenden Rohsto Holz gewonnen wird.
Lenzing bezieht Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen, was ständige Bemühungen erfordert. Weitere Informationen zu Zertizierungen nden Sie im Abschnitt "Beschaung", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
LENZING™ Lyocell-, Modal- und Viscose-Standardfasern sind vom TÜV Österreich als biologisch abbaubar und kompostierbar zertiziert. 38. Die sichere Entsorgung dieser Fasern in die natürliche Umwelt ermöglicht es, den Cellulosematerialkreislauf im Einklang
Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
38Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard
mit dem biologischen Kreislauf zu schließen. Natürliche Kreisläufe umfassen den biologischen Kreislauf und konzentrieren sich auch auf verschiedene Lösungen für das Lebenszyklusende.
Das Abschmelzen der Gletscher ist symbolisch für die Auswirkungen der Erderwärmung. Als Unternehmen, das sich den wissenschaftlich fundierten Zielen zur Begrenzung der Erderwärmung verpichtet hat, sucht Lenzing auch nach neuen Produktlösungen, die zu diesem Thema beitragen können. Ein Paradebeispiel und Highlight war 2023 die Entwicklung eines Gletscherschutzvlieses, das zu 100 Prozent aus Lenzing Cellulosefasern hergestellt wurde. Diese preisgekrönte Innovation (bei den CNMI Sustainable Fashion Awards 2024 mit dem "Biodiversity and Water Award" ausgezeichnet) trägt zum Schutz der Gletscher bei, ohne zur Mikroplastikverschmutzung beizutragen.
2024 wurden die Vliese, mit denen die Gletscher an sechs Standorten in Österreich und der Schweiz über eine Schnee- und Eisäche von über 20.000 qm im Sommer abgedeckt worden waren, wieder entfernt. Nach weiteren strengen Tests begann ein dreistuger Prozess bestehend aus Reinigen, Trocknen und Reißen. Im Anschluss wird Lenzing die nächste Phase dieses zirkulären Konzepts erforschen und die Fasern des gesammelten Materials recyceln.
Lenzing ist kontinuierlich bestrebt, sich anhand eines stärker anwendungsspezischen Ansatzes je nach Material, Endprodukt und Märkten mit verschiedenen Lösungen am Ende des Lebenszyklus, wie etwa biologische Abbaubarkeit, Recycling oder Wiederverwendung zu befassen. Daher beteiligt sich Lenzing strategisch an politischen Diskussionen und an Kreislauf-Initiativen, um den weltweiten Übergang zu ganzheitlicherem Wirtschaften weiterzuentwickeln und voranzutreiben.

Die ressourcenezienten Produkte und Technologien von Lenzing werden 2024 zur Verfügung stehen und Lenzing ist bestrebt, diese kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Bei der Zellstoproduktion wird Holz zu Faserzellsto verarbeitet, um anschließend Fasern daraus herzustellen. An den Zellsto standorten von Lenzing ist dies ein energieautarker Prozess, bei dem Rohstoe ezient eingesetzt und Lösungsmittel sowie Chemikalien mit hohen Raten zurückgewonnen werden. Dadurch werden marktfähige Bioranerieprodukte und Energie erzeugt, gleichzeitig werden Produktionsabfälle verringert (Abbildung 12). Die Lenzing Gruppe betreibt drei Bioranerien: eine in Lenzing (Österreich), eine in Paskov (Tschechien) und eine in Indianópolis (Brasilien). Die wertvollen Bioranerieprodukte bietet sie anderen Branchen an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislauührung und maximalen Nutzung von Holz und Prozesschemikalien. Weitere Informationen zu Lenzings Produktabüssen nden Sie im Abschnitt "Ressourcenabüsse" in diesem Kapitel.
Hochezienter Einsatz des Rohstoes Holz in den Bioranerien Abb. 12

Biobasierte Materialien: LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat Biobased, LENZING™ Soda, Xylose Bioenergie
Überschüssige Energie aus der Zellstoproduktion wird in Form von Dampf und Strom als erneuerbare Energie bereitgestellt. Am Standort Lenzing (Österreich) wird die überschüssige Energie direkt in die Faserproduktionsanlagen eingespeist. In Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien) wird überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist und damit der Umstieg auf erneuerbare Energie in diesen Regionen unterstützt. Dies ist ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Biomasse und die 100-prozentige Verwertung von holzbasierten Rohstoen.
Lenzing produziert Spezialfasern und entwickelt innovative Cellulosefaser-Technologien. Die hochwertigen Fasern Viscose (Rayon), Modal und Lyocell werden an die Textil- und Vliesstondustrie geliefert und für industrielle Anwendungen verwendet und wegen ihrer besonderen Eigenschaften geschätzt.
Das Lenzing Lyocellverfahren ist zudem eine Produktionstechnologie mit einem geschlossenen Kreislauf, die die Herstellung von Cellulosefasern mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels ohne chemische Modikation der Cellulose ermöglicht. Der Prozess folgt einem einfachen Lösungsverfahren und ermöglicht die Rückgewinnung des Lösungsmittels zu 99,8 Prozent und dessen Rückführung in den Prozess. Dies vermeidet Abfälle, sorgt für eine hohe Ressourcennutzung und führt zu einem geringeren Wasserverbrauch und weniger Emissionen. Für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern werden komplexere Chemikalien benötigt. Gleichzeitig können dabei Prozesschemikalien zurückgewonnen werden, die am Markt verkauft werden und konventionell hergestellte Substanzen ersetzen. Allgemein vermeidet oder verringert die Rückgewinnung von Lösungsmitteln und Chemikalien Umweltauswirkungen und folgt Praktiken der Kreislaufwirtschaft. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Verantwortungsvolle Produktion in der Lenzing Gruppe".
Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Abfall in der Textilindustrie zu meistern, hat Lenzing REFIBRA™, eine innovative Recyclingtechnologie, entwickelt. Sie beinhaltet das Recycling von Storesten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien, die mit Faserzellsto aus Holz vereint und zu neuen Fasern verarbeitet werden. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung von Lenzing arbeitet an ständigen Verbesserungen der Technologie.
Ganz im Sinne ihrer Vision "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" strebt Lenzing danach, das Recycling von Textilabfällen zu einem gängigen Standardprozess ähnlich wie das Papierrecycling zu machen. Lenzing hat sich ein Ziel gesetzt und Maßnahmen ergrien, um diese Vision zu verwirklichen: Geplant ist ein Angebot von Viscose-, Modalund Lyocell- Stapelfasern mit einem Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung" in diesem Kapitel.
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen an den Standorten von Lenzing Abfall entsteht, wie z. B. in Produktionsprozessen und bei der Verpackung von bezogenen Waren oder einzelnen Faserballen. Lenzing folgt einer Abfallhierarchie und vermeidet Abfälle wo immer möglich. Weitere Informationen zu Lenzings Abfällen nden Sie im Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel.
Um die Kreislaufwirtschaft in der Branche zu fördern, hat Lenzing 2024 gemeinsam mit ihrem langjährigen Partner Södra ihr Fachwissen in einem Leitfaden für Designer veröentlicht. Er soll Designer inspirieren, beim Entwurf von Kleidungsstücken darauf zu achten, dass die Fasern recycelt werden können und sich die Denkweise und die Branche verändern, hin zu einem stärker zirkulären Geschäftsmodell. Darüber hinaus können Designer, wenn sie während des Designprozesses verschiedene Grundsätze wie z. B. Haltbarkeit und Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit, Faser-Rrecyclingfähigkeit etc. beachten, negative Umwelt- und Klimaauswirkungen in der Textilindustrie weiter verringern.
Um ihre Praktiken der Kreislaufwirtschaft zu fördern, setzt Lenzing so weit wie möglich recycelte oder wiederverwendete Materialien ein, statt noch mehr natürliche Rohstoe zu nutzen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Recyclingprozesse äußerst energieintensiv sein können, da die Zerlegung von Textilien, Mischmaterialien und der für die Textilproduktion verwendeten Chemikalien komplex ist. Daher ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich (z. B. Design für Kreislaufwirtschaft; Nutzung von erneuerbarer Energie und umweltfreundlichen Chemikalien in der Wertschöpfungskette), um den Klimawandel und andere potenzielle Umweltauswirkungen wirksam zu bekämpfen.
Welche Maßnahmen Lenzing bei ihren eigenen Tätigkeiten mit Blick auf die "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden" ergreift, können Sie dem Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel entnehmen.
Lenzing hat in Bezug auf diese Auswirkung auf ihre nachgelagerte Wertschöpfungskette keine Maßnahmen ergrien, Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.

Lenzing verwendet zwei Arten von Recycling, chemisch und mechanisch. Beide sind 2024 in Verwendung und werden ohne explizites Enddatum weitergeführt. Zellsto aus chemisch recycelten Baumwoll-Alttextilien wird verwendet, um mit Hilfe der REFIBRA™ Technologie zusammen mit Faserzellsto aus Holz neue Fasern herzustellen. Dadurch kann ein Teil des Baumwollabfalls und des Faserzellstos als Rohsto wiederverwendet werden.
Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, die mit der REFIBRA™ Technologie hergestellt wurden, enthalten einen recycelten Anteil von mindestens 20 Prozent aus Storesten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien. Daraus entstehen hochwertige Fasern mit den gleichen Eigenschaften wie Fasern aus rein holzbasiertem Faserzellsto. Diese Fasern sind mit dem Recycled Claim Standard (RCS) erhältlich, der zertiziert, dass alle Produktionsprozesse der Lieferkette entsprechende Schritte durchlaufen haben, um die Integrität des Endproduktes zu gewährleisten.
Daneben können Lenzing Fasern auch als Beimischung beim mechanischen Recycling von Textilien eingesetzt werden (Post-Industrial, Pre-Consumer/Post-Consumer). Diese Textilien werden beim mechanischen Recycling so weit wie möglich bis auf das einzelne Faserlevel zerkleinert. Da die Faserlänge verkürzt wird und die Fasern an Performance (z. B. Festigkeit) einbüßen, benötigen diese mechanisch recycelten Fasern Trägerfasern, um zu neuem Garn gesponnen zu werden. Lenzing Fasern werden erfolgreich als Trägermaterial für mechanisch recycelte Fasern eingesetzt. Nähere Informationen nden Sie im Abschnitt "Net Benet-Produkte und -Technologien" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen". Die Maßnahmen im Bereich Recycling entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Finanzierung nachhaltiger Entwicklungen" im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Marken und Einzelhändler besitzen nicht nur Einuss, um Kunden Produkte mit Recyclinganteil anzubieten, sondern können Textilprodukte auch so konzipieren, dass sie in puncto Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit die Kreislaufwirtschaft fördern. Lenzing beteiligt sich an einem aktiven Forschungsund Entwicklungsprojekt (siehe CELLFIL-Projekt im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel) zur weiteren Verbesserung der Nutzung von Pre-Consumer-Textilabfällen für die Produktion von vollständig biobasierten und biologisch abbaubaren Fasern.
Lenzing ist bestrebt, die bestmöglichen Materialien für Produkte anzubieten, sodass Verbraucher:innen und Endnutzer:innen Produkte kaufen können, die ihren Anforderungen an Performance und Nachhaltigkeit entsprechen.
Daher ist ein Ziel von Lenzing, Alttextilien ezienter zu verwerten. Angesichts der Komplexität globaler Wertschöpfungsketten arbeitet Lenzing mit verschiedenen Stakeholdern zusammen, die den systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstondustrie entschlossen vorantreiben wollen.

Im Jahr 2024 ist die Lenzing Gruppe zahlreiche langfristige Kooperationen und Partnerschaften eingegangen, um den systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstondustrie voranzutreiben.
Transparenz erleichtert Partnerschaften und bildet die Grundlage für einen glaubwürdigen Nachhaltigkeitsauftritt. Dies gilt insbesondere für die Kreislaufwirtschaft als wichtiges Thema der künftigen EU-Gesetzgebung. Ein umfassenderes Verständnis der Lieferanten von Lenzing sowie der nachgelagerten Kunden ist entscheidend für die Minimierung der gesamten Umweltauswirkungen sowie der sozialen Auswirkungen der Lenzing Gruppe und führt das Unternehmen auf den richtigen Weg, um bis 2050 Netto-Null-THG-Emissionen zu erreichen ("Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel").
"Partnerschaften für den systemischen Wandel" ist eines der Grundprinzipien von Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive", um gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern von Lenzing die gesteckten Ziele zu erreichen. Lenzing führt daher einen aktiven Dialog mit Lieferanten, um Chemikalien mit geringem CO2-Fußabdruck zu beziehen, wie etwa mit erneuerbarer Energie hergestellte Natronlauge. Dieser laufende Dialog ist wichtig, um den CO2-Fußabdruck von Lenzings Produkten zu verringern und die Scope 3 Reduktionsziele zu erreichen.
Diese wichtigen Kooperationen werden durch die Teilnahme an verschiedenen Initiativen ergänzt, die auf eine Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie ausgerichtet sind. Spezische Einzelheiten zur Zusammenarbeit mit den einzelnen Interessengruppen nden Sie in den Beschreibungen der einzelnen Interessengruppe im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
2024 hat LENZING™ zusammen mit Naïf Feuchttücher für die Babypege auf den Markt gebracht, die aus Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ hergestellt werden. Im Vergleich zu den meisten anderen Feuchttüchern sind die Naïf Baby-Feuchttücher plastikfrei und werden aus VEOCEL™ Cellulosefasern hergestellt, die aus dem Rohsto Holz gewonnen werden. Sie enthalten ausschließlich pegende natürliche Inhaltsstoe und keinen Alkohol- oder Parfümzusatz. LENZING™ und Naïf wollen so in der Branche einen Umstieg von fossilbasierten synthetischen Fasern auf umweltfreundliche Methoden bewirken. Die emp ndliche Babyhaut steht für sie allerdings nach wie vor an erster Stelle.
[ESRS E5-3; GRI 3-3e]
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Textilrecycling | Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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|---|---|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent aus Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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| Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030 |
2030 Auf Kurs |
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| Status in 2024 | Lenzing hat seine Bemühungen fortgesetzt, die Technologie zur Wiederverwendung von baumwollreichen Textilabfällen in der Textilfaserproduktion zu verbessern. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich auf die Verarbeitung der zunehmenden Mengen an Textilabfällen aus Haushalten vorzubereiten, die aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnungen zur Sammlung und Behandlung gemäß der Abfallhierarchie erforderlich sind. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld, der Preisdruck in der textilen Wertschöpfungskette, die mangelnde Nachfrage auf dem Markt und die beträchtlichen Investitionen, die für den Aufbau eines Textil-Recyclingnetzes erforderlich sind, haben jedoch zu einer Änderung der Zielsetzung und zu einer Neuformulierung des ursprünglichen Ziels "Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025" in "Erhöhung des Anteils und der Arten von alternativen Rohstoen, z. B. durch Verwendung von recycelten Textilabfällen oder landwirtschaftlichen Abfällen bis 2030" geführt, und zwar mit einem verlängerten Zeitrahmen. Auch das Zieljahr wurde um fünf Jahre verlängert, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen. Zusammen mit dieser Änderung des Ziels wurden auch die Maßnahmen zur Verfolgung des Fortschritts aktualisiert, und zwar von "Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien" zu "Erhöhung des Recyclinganteils in Viscose- und Lyocellfasern von 20 Prozent auf mindestens 30 Prozent Alttextilien im kommerziellen Maßstab bis 2030" und von "Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRA™ Technologie für Textilien hergestellt wurden" zu "Innovation bei der Nutzung von mindestens 5 alternativen Rohstoieferanten (z. B. aus recycelten Textilien und landwirtschaftlichen Abfällen) bis 2030" |
Fasern mit 20 Prozent Recyclinganteil im kommerziellen Maßstab an. Die Zusammenarbeit mit Södra für Textilrecycling wurde auch
in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt.
2025 Auf Kurs
Status in 2024 Lenzing leistet Pionierarbeit bei innovativen, auf Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Geschäftsmodellen, die alle Aspekte vom chemischen Textilrecycling, wie die Zusammenarbeit mit Södra, bis hin zur Integration verschiedener Recyclingtechnologien umfassen. Im Jahr 2024 kombinierten Recyc Leather und Lenzing beispielsweise recycelte Lederfasern mit TENCEL™ Lyocellfasern, um ein Material der nächsten Generation für Schuhe zu entwickeln, das von der dänischen Modemarke GANNI verwendet wird. Ein weiteres Beispiel: Lenzing und ein innovatives Netzwerk von Partnern haben ein Konzept für das Recycling von Geotextilien aus Lenzing Fasern für Vliesstoe entwickelt. Nachdem die Geotextilien erfolgreich ein Gletscherfeld vor dem Abschmelzen im Sommer geschützt hatten, wurden sie nicht entsorgt, sondern gesammelt und zu einem modischen "Glacier Jacket"-Kleidungsstück recycelt. Darüber hinaus wird die Wiederverwendung und die Minimierung von Rückständen aus verschiedenen Recyclingmethoden untersucht. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen des Marktes in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft, wie z. B. die mangelnde Nachfrage auf dem Markt, wurde die Zahl der wichtigsten Partner in der Lieferkette von 25 auf 15 reduziert.
Lenzings Ziele "Textilrecycling" und "Kreislaufwirtschaft" sind eng auf die "Better Growth" Strategie abgestimmt, die Kreislaufwirtschaft und eine nachhaltige Rohsto/Materialbeschaung fördern soll. Diese freiwilligen Ziele unterstützen nicht nur ein zirkuläres Produktdesign und die zirkuläre Materialnutzungsrate, sondern tragen auch zur Verringerung des Einsatzes primärer Rohstoe bei. Der Geltungsbereich des Ziels "Textilrecycling" umfasst alle Produktionsstandorte von Lenzing mit Ausnahme der Standorte Paskov (Tschechien) und Indianópolis (Brasilien). Lenzing hat das Ziel "Textilrecycling" zum ersten Mal 2020 (Basisjahr) festgelegt. In jenem Jahr bot Lenzing Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ mit bis zu 30 Prozent Recyclinganteil an. Zusätzlich wurde das Ziel "Kreislaufwirtschaft" zum ersten Mal 2020 (Basisjahr) festgelegt, ursprünglich gemeinsam mit null wichtigen Unternehmen in der Lieferkette (Ausgangswert).
Die Ziele sind auf die Beschaung aus erneuerbaren Quellen/nachhaltige Beschaung und den Einsatz von Celluloserecycling von Alttextilien ausgerichtet, um den Anteil und die Art der alternativen Rohstoe zu erhöhen. Die Ziele beziehen sich hauptsächlich auf die "Recycling"-Ebene in der Abfallhierarchie. Das Ziel "Kreislaufwirtschaft" fördert jedoch das Konzept der Kreislaufwirtschaft, einem übergeordneten Grundsatz, der alle Ebenen der Abfallhierarchie umfasst.
Södra ist eine schwedische Forstgenossenschaft, die Holzwaren, Zellsto und Biotreibsto produziert und als Kooperationspartner bei der Festlegung dieser Ziele eine wichtige Rolle gespielt hat. Zu den internen Stakeholdern, die neben der Abteilung Corporate Sustainability an der Festlegung dieser Ziele beteiligt waren, zählten das Pulp and Wood Team, das Commercial Textiles Team und das Strategieteam.
Lenzing hat kein Ziel mit Blick auf die tatsächlichen und potenziellen "Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn die Abfälle der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden". Lenzing hält alle geltenden Gesetze und Verordnungen ein und will ihre Abfallmanagement-Praktiken verbessern.
Die wichtigsten Zuüsse bei Lenzing sind Holz, Zellsto, Chemikalien, Brennstoe und Wasser. Darin nicht enthalten sind kritische Rohstoe oder seltene Erden im Sinne von Anhang II des europäischen Gesetzes zu kritischen Rohstoen. Bitte beachten Sie, dass aus Gründen der Vertraulichkeit keine genauen Zahlen zum absoluten Gewicht oder Volumen der von der Lenzing Gruppe eingesetzten Materialien genannt werden. Das konsolidierte Gewicht der Materialien kann der Tabelle 45 entnommen werden.
Die Verarbeitung von Holz zu Fasern erfordert eine besondere Qualität von Zellsto, der als Faserzellsto bezeichnet wird. Die aktuellen Nennkapazitäten für Faserzellsto der Lenzing Gruppe betragen 320.000 Tonnen am Standort Lenzing (Österreich), 285.000 Tonnen am Standort Paskov (Tschechien) und 500.000 Tonnen am Standort in Indianópolis (Brasilien). Die Standorte der eigenen Zellstowerke von Lenzing nden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe".
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoproduktion kauft Lenzing Faserzellsto am Weltmarkt zu – meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Eukalyptus, Kiefer und Fichte sind die vorherrschenden Holzarten, die von Lenzings Zellstoieferanten verwendet werden. Verarbeitet werden aber auch Buche, Birke, Esche, Ahorn sowie andere Laub- und Nadelhölzer. Die tatsächlichen Baumarten variieren je nach Region und Qualitätskriterien. Unabhängig von der Holzart stammt das gesamte Holz aus nachhaltigen Forstbetrieben, die nach den führenden Waldzertizierungssystemen zertiziert oder kontrolliert werden. Einen Überblick über die wichtigsten Baumarten nach Region nden Sie im Anhang. Lenzing stellt sicher, dass der Bleichprozess aller eingekauften Faserzellstoe absolut chlorfrei (TCF) oder elementar chlorfrei (ECF) ist. 100 Prozent der Holz- und Zellstoieferanten von Lenzing werden regelmäßig nach FSC®- oder PEFC-Standards bewertet und zerti ziert. Weitere Informationen zu Zertizierungen nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzings wichtigste Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaungsvolumen sind: Schwefelkohlensto (CS2), N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Natronlauge (NaOH), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Spinn-Finishings, Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Lenzing versucht, ihre Chemikalien so weit wie möglich regional zu beschaen. NMMO kann allerdings trotz intensiver Suche nach einer lokalen Bezugsquelle derzeit nicht lokal beschat werden. Regional bedeutet für Lenzing dabei, aus dem Land, in dem sich die Produktionsanlage bendet, oder aus dem Nachbarland. Weitere Informationen zu regionaler Beschaung nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing führte einen umfassenden Dialog mit ihren Lieferanten, um herauszunden, welche Möglichkeiten bestehen, Natronlauge mit reduzierten THG-Emissionen zu beschaen. Weitere Informationen zum Engagement von Lieferanten zur Reduzierung von THG-Emissionen nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Die Faserproduktion ist ein energieintensiver Prozess, bei dem Lenzing mehr als zwei Drittel erneuerbare Brennstoe verwendet.
Weitere Informationen über Brennstoe nden Sie im Abschnitt "Energie und Brennstoe" im Kapitel "E1 Klimawandel". Lenzing war der erste Cellulosefaserhersteller mit konkreten, wissenschaftlich fundierten Zielen, die von der Science Based Targets Initiative genehmigt wurden und auf eine Verringerung der THG-Emissionen bzw. fossiler Brennstoe abzielen.
Wasser ist eine wertvolle Ressource, die Lenzing für ihre Herstellungsprozesse benötigt. Weitere Informationen zum Thema Wasser und dessen Recycling nden Sie im Kapitel "E3 Wasser- und Meeresressourcen".
Chemikalien werden in verschiedenen Verpackungsformen wie Containern und Big Bags geliefert. Lenzing hat mit ihren Lieferanten Rücknahmesysteme eingeführt, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Dies gewährleistet nicht nur eine ordnungsgemäße Entsorgung, sondern erleichtert auch die Wiederverwendung von Verpackungsmaterial.
Der Faserzellsto wird in Güterwaggons und LKWs transportiert, während die Faserballen in Kunststofolien verschickt werden. Das ist zum Schutz des Produkts und für den Transport notwendig. Gemessen am Verhältnis von Produkt- zu Verpackungsgewicht und am geringen Anteil von Verpackungsmaterial am gesamten Materialzuuss wird für Lenzings Produkte wenig Verpackungsmaterial benötigt. Das Recycling von Verpackungen für Faserballen liegt außerhalb der betrieblichen Systemgrenzen von Lenzing aufgrund fehlender Kontrolle und Einussnahme auf die nachgelagerte Wertschöpfungskette. Dennoch prüft das Unternehmen derzeit Möglichkeiten zur Verringerung des Verpackungsabfalls bei verkauften Waren.
Das Management von Verpackungsabfällen liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Lenzing und ihren Geschäftspartnern. Die ordnungsgemäße Entsorgung, die Teilnahme an Recyclingprogrammen sowie Rücknahmesystemen können wesentlich zur Reduzierung von Verpackungsabfällen beitragen.
Informationen zu Lenzings Faser- und Zellstowerken nden Sie im Abschnitt "Standorte der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht der Lenzing.
Vor dem Faserzellstoherstellungsprozess werden bereits schwere Geräte für das Entladen und Zerkleinern ganzer Baumstämme sowie Lager und Förderbänder für die Zwischenlagerung benötigt. Holzspäne und Prozesschemikalien werden durch verschiedene Verdampfer, Kessel und Tanks in Kochlauge umgewandelt. Zusätzliche Anlagen für Waschen, Sieben und Bleichen sowie Trockenkammern und Blattpressen runden die erforderliche Ausrüstung für die Zellstoproduktion ab. Bei der restlichen Kochlauge werden mit mehreren Rückgewinnungssystemen wertvolle Substanzen mit Hilfe von Kondensationsanlagen, Extraktions- und Fraktionierungssäulen separiert.
Beim Prozess zur Herstellung von Zellulosefasern werden verschiedene Ausrüstungen benötigt, um die Spinnmasse zu Fasern zu spinnen, unter anderem Tanks, verschiedene Fässer und Reaktionskammern, Trockner und Filtrationssysteme. Die wichtigste Ausrüstung für die Spinnschritte sind Spinndüsen, gefolgt von Anlagen zum Strecken und Schneiden von Stapelfasern, Wasch- und Reinigungsanlagen und Trocknern. Die Fasern werden zu Ballen gepresst, in Plastikfolie gewickelt und im Ballenlager gelagert, bevor sie auf der Schiene transportiert werden.
Für die Herstellung von Viscose/Modal- und Lyocellfasern sind Ausrüstungen für die Rückgewinnung von Prozesschemikalien erforderlich, darunter Kessel, Filtrations- und Reinigungsanlagen, Extraktionssäulen, Öfen und Katalysatoren. Bei der Produktion von Bioranerie- und Co-Produkten werden selbstverständlich auch Lagertürme und Verpackungseinheiten benötigt.
| Ressourcenzuüsse | |
|---|---|
| 2024 | |
| Gesamtgewicht der im Berichtszeitraum verwendeten Produkte und technischer und biologischer Materialien (Mio. t) |
4,85 |
| Prozentualer Anteil an biologischer Materialien (und von Biokraftstoen, die für nicht energetische Zwecke verwendet werden) die nachhaltig beschat werden (%) |
72 % |
| Gesamtgewicht der zur Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens verwendeten wiederverwendeten oder recycelten sekundären Komponenten, Produkte und Materialien (Mio. t) |
2,33 |
| Prozent der zur Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens verwendeten wiederverwendeten oder recycelten sekundären Komponenten, Produkte und Materialien (%) |
48 % |
Tabelle 45 beschreibt Lenzings Ressourcenzuüsse gemessen am Gesamtgewicht der im Jahr 2024 eingesetzten technischen und biologischen Materialien. Darin enthalten sind die für die Herstellung und Verpackung verwendeten wichtigsten Rohstoe (Chemikalien, Holz und Zellsto). Die Daten werden von allen Produktionsstandorten von Lenzing gesammelt und basieren auf direkten Messungen des Rohsto-Inputs für die Fertigungsprozesse. Der Rohsto-Input wird deniert als die gekaufte Menge bereinigt um die gelagerte Menge. Diese Daten werden monatlich von den Betriebs- oder Einkaufsabteilungen der Standorte erstellt und in die Konzerndatenbank eingespeist, um sie auf Konzernebene zu aggregieren. Mit Ausnahme des Prüfers, der diesen Bericht geprüft hat, werden die Rohstoe nicht extern überprüft. Die nachhaltig beschaten biologischen Materialien sind jedoch zertiziert.
Die nachhaltig beschaten biologischen Materialien sind Holz und Zellsto, mit einem Anteil von 72 Prozent am Gesamtgewicht aller eingesetzten Materialien. Informationen über die Zertizierungsprogramme (FSC® und PEFC) nden Sie im Abschnitt "Beschaffung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung". Weitere Informationen über das Kaskadenprinzip bei biologischen Materialien nden Sie im Abschnitt "Bioranerie für die Zellstoproduktion" in diesem Kapitel. Lenzing wendet bei der Lösungmittelrückgewinnung in ihren Prozessen für die Herstellung von Viscose/Modal und Lyocell die besten verfügbaren Techniken an, wodurch sich der Bedarf an primären Rohstoen verringert. Bei der Lyocell-Produktion kann das verwendete NMMO zu 99,8 Prozent zurückgewonnen werden. Schwefelkohlensto und andere Chemikalien, die zur Herstellung von Viscose- und Modalfasern eingesetzt werden, können zurückgewonnen und statt Rohstoen in den Prozess zurückgeführt oder in das marktfähige Co-Produkt Natriumsulfat umgewandelt werden. Die Rückgewinnung von Chemikalien und Lösemitteln spiegelt sich in dem hohen Anteil an sekundären oder wiederverwendeten Materialien wider (48 Prozent). Die Menge der zurückgewonnenen Stoe basiert auf direkten Messungen (Durch ussmesserablesungen) der zurückgewonnenen Chemikalien.
[ESRS E5-5; GRI 306-1, 306-2, 306-3, 306-4, 306-5]
Die wichtigsten Produktabüsse von Lenzing sind regenerierte Cellulosefasern, die z. B. für Bekleidung, Heimtextilien, Körperpege- und Hygieneprodukte verwendet werden. Das Faserportfolio beinhaltet die drei Faserarten Lyocell, Modal und Viscose (Rayon). Zellsto und andere Bioranerie-Produkte sowie Co-Produkte aus der Faserproduktion werden an andere Branchen verkauft.
Lenzing bietet Net-Benet-Produkte, die sowohl ökologische und gesellschaftliche Vorteile als auch Vorteile für die Partner in der Wertschöpfungskette bieten und dabei viele konkurrierende Alternativen übertreen. Diese Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus, einschließlich der Prozesse in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.
Darüber hinaus sind TENCELTM Lyocell- und Modalfasern und LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit dem allgemein anerkannten EU Ecolabel zertiziert 39. Dieses Zeichen wird an Produkte vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus hohe Umweltstandards erfüllen.
2024 wurden TENCELTM Lyocell, VEOCEL™ Viscose und VEOCEL™ Lyocell von Climate Partner zertiziert. Das ebnet den Weg für die Oenlegung freiwilliger nanzieller Beiträge zu THG-Kompensationsprojekten als letztem Schritt in einem fünfstugen Protokoll: Klimaschutzstrategie (einschließlich CO2-Fußabdruck), Reduktionsziele, umgesetzte Reduktionen, nanzierte Klimaschutzprojekte und transparente Kommunikation.
Weitere Informationen zu Produkten und Technologien nden Sie auf der Lenzing Website oder im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
EU Ecolabel für Textilien (Lizenz Nr. AT/016/001)
Eine Studie der Scripps Institution of Oceanography (SIO) liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass LENZING™ Standard Lyocell-, LENZING™ Standard Viscose- und LENZING™ Standard Modalfasern an der Meeresoberäche und auch in der Tiefsee biologisch abbaubar sind.40 Die Studie bestätigt damit, dass diese Fasern am Ende ihres Lebenszyklus in das Ökosystem zurückkehren können. 41 Wissenschaftler:innen des SIO an der University of California in San Diego hatten bereits 2021 festgestellt, dass LENZING™ Lyocellfasern unter Meeresoberächenbedingungen vollständig und schnell biologisch abgebaut werden.
REGENRIERTE CELLULOSEFASERN, BIOLOGISCHE ABBAUBARKEIT UND
Eine Literaturübersicht von Wood KPlus gibt einen Überblick über den Diskurs über Mikroplastik, Meeresverschmutzung und die Position von regenerierten Cellulosefasern42. Sie klärt die Terminologie und die Polymerzusammensetzung gängiger Textil- und Vliesstofasern, insbesondere die Unterscheidung zwischen Naturfasern, Chemiefasern aus natürlichen Polymeren und synthetischen Fasern. Die Übersicht über Studien zum biologischen Abbau von regenerierten Cellulosefasern zeigt für Chemiefasern / regenerierten Cellulosefasern den "Konsens [...], dass diese Fasern in allen natürlichen Umgebungen und in geeigneten industriellen Umgebungen biologisch abbaubar sind" in einer Zeitspanne zwischen einigen Wochen und 6 Monaten. Synthetische Fasern bauen sich in dieser Zeitspanne kaum ab, sondern brauchen Jahrzehnte bis Jahrhunderte.
Lenzings Fasermaterial wird als Zwischenprodukt in Fertigprodukte (z. B. T-Shirts oder Feuchttücher) integriert. Mit Blick auf die Haltbarkeit des Materials ist zu beachten, dass diese nicht nur von der Faser selbst bestimmt wird, sondern stark durch die Textilverarbeitungsschritte und letztendlich durch die Zusammensetzung des Endprodukts beeinusst wird. Sobald die Faser gesponnen ist, wird die "Haltbarkeit" des Endprodukts durch zahlreiche kritische Schritte bestimmt, etwa die Stozusammensetzung, Färbeverfahren, Schaung der Textiloberäche, Finishing etc. Diese Prozesse variieren je nach Hersteller, maschineller Ausstattung und Prozessparametern stark. Sie gehören daher zur nachgelagerten Wertschöpfungskette und haben großen Einuss auf die Produkteigenschaften. Ein Vergleich der Fasermaterialien anhand des Branchendurchschnitts wird deshalb keine bedeutenden Erkenntnisse liefern. Aber die Optimierung spezischer Produkte ist notwendig, um die Haltbarkeit zu verbessern. Darüber hinaus ist zwischen Textilien und Vliesstoen zu unterscheiden, da die Nachhaltigkeitskriterien für die Produktionsprozesse ebenfalls unterschiedlich sind. Dies
39 Das Umweltzeichen EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher:innen entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
40 S.-J. Royer et al, Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters | PLOS ONE, 2023
41 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind,
gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
42 Sophie Pasterk et al 2024, Wie regenerierte Zellulosefasern im Diskurs über die Meeresverschmutzung durch Mikroplastik auftauchen: ein Schneeballsystem und ein Netzwerkansatz. Environ. Res. Commun. 6 112001DOI 10.1088/2515- 7620/ad8ac3
gilt analog für die Reparaturfähigkeit. Modikationen sind möglich, wenn sich die Mindestanforderungen aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen ändern.
Da regenerierte Cellulosefasern technisch zu neuen regenerierten Cellulosefasern recycelt werden können, sind sie zu 100 Prozent recycelbar. Die Recyclingquote bei Produktverpackungen beträgt ca. 90 Prozent. Hierbei handelt es sich um eine Schätzung für die gesamte Gruppe auf der Basis genauer Zahlen vom Standort im österreichischen Lenzing. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Verpackungen, die nur aus einer Komponente, z. B. PET, hergestellt werden, recycelt werden können, Verpackungen aus zwei oder mehr Bestandteilen dagegen nicht.
Lenzing verwendet ihre Bioranerie- und Co-Produkte in anderen Branchen weiter, darunter LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, Xylose (Birkenzucker) 43 , LENZING™ Soda oder LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat.
LENZING™ Essigsäure Biobased wird aus nachhaltig bezogenem Buchenholz-Zellsto hergestellt und in mehreren Schritten gereinigt, zu einem hochwertigen Produkt verarbeitet und in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Textilindustrie eingesetzt. Um die Kreislaufwirtschaft und die Sichtbarkeit von LENZING™ Essigsäure Biobased weiter zu fördern, wurde eine wichtige Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen C.P.L. Prodotti Chimici srl geschlossen, das im August diesen Jahres der erste Lizenzpartner für LENZING™ Essigsäure Biobased wurde.
Lenzing nutzt lizenzierte Auftragnehmer zur Entsorgung von Abfällen. Diese Dienstleister werden je nach Standort regelmäßigen Audits unterzogen und bei Nichteinhaltung wird der Vertrag mit dem Auftragnehmer gekündigt. 2024 gab es keine derartigen Fälle. Im Jahr 2024 wurden keine Audits durchgeführt. Die nächsten geplanten Audits werden 2025 stattnden, wobei mindestens zwei Audits geplant sind.
Abfall wird gemäß der nationalen Gesetzgebung kategorisiert. Wenn ein externer Dienstleister, z. B. ein zugelassenes Abfallverwertungsunternehmen, das Management für einen bestimmten Abfallstrom übernimmt, können allerdings große Verzögerungen bei der Erfassung der entsprechenden Daten und Informationen entstehen. Dies kann zu deutlichen Schwankungen in der jährlichen Abfallberichterstattung führen. Der Ansatz des Unternehmens im Bereich des Abfallmanagements basiert auf einer Managementhierarchie als Leitprinzip. Das bedeutet, dass Lenzing das Abfallmanagement wie folgt plant und priorisiert:
Wann immer möglich, werden Abfälle vermieden oder reduziert, z. B. durch die Anpassung von Prozessen, um die Materialezienz zu
erhöhen, oder durch gute Haushalts- und Betriebspraktiken. Recycelbare Anteile des Abfalls werden getrennt. Nicht recycelbare Anteile werden gemäß den lokalen Bestimmungen entsorgt. Lenzing gewinnt so weit wie möglich, Energie aus nicht recycelbaren Anteilen in Einrichtungen wie Verbrennungsanlagen zurück. Die Deponierung von Abfallstoen unterliegt entsprechend strengen staatlichen Bestimmungen. Gefährliche Abfallstoe werden entweder weiterverarbeitet oder entsprechend den geltenden Regelungen entsorgt.
Alle Kennzahlen in Tabelle 46 beruhen auf direkten Messungen (Gewichtung). Die Menge jeder Abfallverbringung, die die Produktionsstandorte von Lenzing verlässt, wird von den Standorten gemessen und aufgezeichnet. Die Standorte aggregieren diese Daten und melden sie über die Datenbank der Lenzing Gruppe auf jährlicher Basis. Die Daten der Standorte werden dann aggregiert, um die Gesamtzahlen der Gruppe zu erhalten. Was die externe Validierung der Daten betrit, so führen die zuständigen nationalen Behörden Abfallinspektionen durch, was bedeutet, dass alle Standorte ordnungsgemäße Aufzeichnungen einschließlich der Abfallmenge führen müssen. Aus Zahlungsgründen wird die Menge auch von den lizenzierten Auftragnehmern, die den Abfall entsorgen, validiert.
Sowohl die Abfallmenge als auch die Menge gefährlicher Abfallstoe ist 2024 gesunken (siehe Tabelle 46). Die neuen Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) optimierten ihre Abläufe, wodurch deutlich weniger Abfall erzeugt wird. Zusätzlich el am Standort Paskov (Tschechien) 2023 eine große Menge Erdaushub an, 2024 dagegen nicht. Dieser Erdaushub wurde recycelt. Aufgrund der großen Menge war der Anteil nicht recycelten Abfalls geringfügig niedriger als in diesem Jahr.
Deponien vor Ort sind in der Tabelle nicht enthalten (kein Ressourcenabuss) und beliefen sich im Jahr 2024 auf 1.213 Tonnen. Daten für die Verbrennung vor Ort waren nicht verfügbar. Dieser Absatz bezieht sich auf GRI 306-4 d. i. und 306-5 d. i.
Zu den für die Zellsto- und Faserproduktion bei der Lenzing Gruppe relevanten Abfallströmen zählen I) cellulosehaltige Abfälle, wie entsorgter Zellsto oder Faserabfälle, II) Schlamm aus Kläranlagen, der bei der Abwasseraufbereitung an den Produktionsstandorten entsteht, III) Flugasche, Bodenasche und Schlacken aus Kesseln und Verbrennungsanlagen, bei denen es sich um Abfallprodukte der Verbrennungsprozesse zur Energieerzeugung handelt, IV) Chemieabfälle, wie gebrauchte Säuren oder Lösungsmittel. Allgemein sind die wichtigsten Abfallströme Bau- und Abbruchabfall, Verpackungsmüll und Elektroschrott.
Der von der Lenzing Gruppe erzeugte Abfall besteht aus unterschiedlichen Materialien. Zur Biomasse zählen alle cellulosehaltigen Abfallformen und Teile von Schlamm und Aschen. Weitere Abfallströme sind Metallschrott wie Aluminium, Kupfer, Eisen und Stahl sowie nichtmetallische Mineralien wie Sand vom Sandstrahlen. Plastik kommt hauptsächlich in verschiedenen Arten von Verpackungsmüll vor. Es gibt keine wesentlichen Abfallströme, die kritische Rohstoe oder seltene Erden enthalten. Die Lenzing Gruppe erzeugt auch keine radioaktiven Abfälle.
43 Von Partner aufbereitet/vermarktet
| Abfälle | |||
|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamter Abfall | 163.983 | 187.772 | 150.702 |
| Gesamtabfall von der Beseitigung abgezweigt | 129.153 | 152.078 | 48.472 |
| Gefährliche Abfälle, die nicht zur Beseitigung gehen | 29.838 | 33.822 | 123 |
| Vorbereitung gefährlicher Abfälle zur Wiederverwendung | 0 | 0 | 0 |
| Recycling von gefährlichen Abfällen | 29.838 | 33.822 | 123 |
| Gefährliche Abfälle andere Verwertungsverfahren | 0 | 0 | 0 |
| Ungefährliche Abfälle, die nicht zur Beseitigung gehen | 99.315 | 118.256 | 48.349 |
| Vorbereitung nicht gefährlicher Abfälle zur Wiederverwendung | 0 | 0 | 0 |
| Recycling ungefährlicher Abfälle | 99.315 | 118.256 | 48.349 |
| Ungefährliche Abfälle sonstige Verwertung | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtabfall zur Beseitigung | 34.830 | 35.695 | 102.230 |
| Gefährliche Abfälle zur Beseitigung | 4.034 | 3.493 | 68.577 |
| Sondermüllverbrennung | 2.842 | 2.431 | 46.048 |
| Sondermülldeponie | 102 | 110 | 21.376 |
| Gefährliche Abfälle andere Beseitigungsmöglichkeiten | 1.090 | 952 | 1.153 |
| Ungefährliche Abfälle zur Beseitigung | 30.796 | 32.202 | 33.653 |
| Verbrennung von ungefährlichen Abfällen | 10.901 | 23.724 | 21.546 |
| Deponie für ungefährliche Abfälle | 18.996 | 6.058 | 11.183 |
| Nicht gefährliche Abfälle sonstige Beseitigungsverfahren | 899 | 2.420 | 924 |
| Prozentsatz nicht recycelter Abfälle | 21 % | 19 % | 68 % |
| Gesamtmenge der nicht recycelten Abfällen | 34.830 | 35.695 | 102.230 |
| Gesamtmenge gefährlicher Abfälle | 33.873 | 37.314 | 68.701 |

[GRI 3-3f]
Lenzings wichtigste Stakeholder bei der Kreislaufwirtschaft sind nachfolgend aufgeführt.
2019 wurde Lenzing Mitglied des Policy Hub zur Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungs- und Schuhindustrie und ist seit Juni 2023 Mitglied des Lenkungsausschusses. 2024 trug das Unternehmen aktiv dazu bei, das Verständnis für die Hindernisse und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft, insbesondere in Bereichen wie Textilabfällle, Recyclingtechnologien und Transparenz, bei politischen Entscheidungsträger:innen und Stakeholdern in der Branche zu fördern. Es reichte bei allen diesbezüglichen öentlichen Konsultationen in der EU und anderen Kanälen Empfehlungen ein, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und zirkulären Produktdesigns voranzutreiben, die den Herausforderungen in puncto Klima und Umwelt eektiv Rechnung tragen. Lenzing beteiligte sich aktiv an Dialogen mit der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträger:innen in der EU, um Informationen über Hindernisse und mögliche Lösungen für die Förderung der Kreislaufwirtschaft auszutauschen.
Seit 2024 ist Lenzing Partner des Dachverbands für die Recyclingindustrie EuRIC, dem wichtigsten Fürsprecher für eine wettbewerbsfähige europäische Sortier- und Recyclingindustrie, die die Kreislaufwirtschaft fördert und Ressourcen für zukünftige Generationen schont. Lenzing trägt mit ihrem Fachwissen und Einblicken in EU-Strategien zu Textilabfällen und zur Förderung einer zirkulären Textilindustrie aktiv zu EuRIC Textiles, einem Zweig von EuRIC, bei.
Seit Oktober 2022 ist Lenzing Partner im CISUTAC-Projekt, das von der EU konanziert wird. Das Konsortium wurde gegründet, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Textilindustrie zu unterstützen. Zu den 24 Mitgliedern gehören neben Lenzing auch der Wirtschaftsverband EURATEX, Södra, Decathlon und die NGO Oxfam. Ziel dieser Initiative ist es, Hindernisse für die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungskette zu vermeiden, zu ermitteln und zu beseitigen. Lenzing konzentriert sich ihrerseits auf die Entwicklung von Recyclingverfahren für Cellulosefasern im Einklang mit der eigenen Unternehmensstrategie.
EURATEX ist der Europäische Bekleidungs- und Textilverband, der die Interessen der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie auf Ebene der EU-Institutionen vertritt. Lenzing hat sich bei EURATEX und der jüngsten Initiative ReHubs engagiert, um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie weiter zu fördern.
Ziel von ReHubs ist es, ein integriertes System auf der Grundlage von Recyclingzentren in Europa einzurichten, um Textilabfälle zu recyceln und das industrielle Sammeln, Sortieren, Verarbeiten und Recyceln von Pre-Consumer- und Post-Consumer-Textilien in ganz Europa auszubauen. Lenzing spielte eine aktive Rolle im Projekt zur Umwandlung von Textilabfällen in Rohstoe (Transform textile waste into feedstock) im Rahmen der von Texaid geleiteten EURATEX-ReHubs-Initiative. 2024 beendete Lenzing ihre aktive Beteiligung an dem Projekt für mechanisches Recycling.
Ende 2024 stand Europa vor der Herausforderung, eine getrennte Sammlung von Textilabfällen zu organisieren und angemessene Entsorgungsmöglichkeiten für die gesammelten Abfälle zu gewährleisten. Derzeit gibt es in ganz Europa keinen groß angelegten Plan zur Wiederverwendung und zum Recycling der derzeit 7,5 Mio. Tonnen Textilabfälle.
Das ACP hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alttextilien zu neuen Rohstoen zu machen, damit sie nicht mehr verbrannt werden oder auf der Deponie landen. Mit diesem Modell werden die Materialien ständig wiederverwendet oder recycelt, und Textilabfälle werden selbst zu einer wertvollen Ressource. Durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette ist es der Organisation gelungen, erfolgreiche Versuche zur Herstellung von Stoen mit Recyclinganteil durchzuführen. Lenzing hat mit ihrer REFIBRA™ Technologie zu den Versuchen beigetragen. Die gesammelten Informationen sollen der gesamten Branche helfen, aus diesem Ansatz zu lernen und das Potenzial für kommerzielle Produkte auf der Grundlage einer kostenezienten zirkulären Textil-Lieferkette zu identizieren. Lenzing begrüßte die Gelegenheit, im Lenkungsausschuss dieser Organisation zu sitzen, die eine von Grund auf restaurative und regenerative Textilindustrie anstrebt. Lenzing war nicht nur Gründungspartner für das Projekt in den USA im Jahr 2019, sondern auch Projektpartner für Europa seit 2021. Lenzing war auch 2024 Teil dieser Initiative.
Im August 2021 trat Lenzing als einer der ersten Unterzeichner der freiwilligen Vereinbarung Textiles 2030 bei. Textiles 2030 ist die von Experten geleitete Initiative von Waste & Resources Action Programme (WRAP) im Vereinigten Königreich, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Bekleidung und Heimtextilien auf den Klimawandel zu begrenzen. Es handelt sich um eine freiwillige Vereinbarung, die von ihren Unterzeichnern und der Regierung nanziert wird. Die Unterzeichner arbeiten zusammen an den Zielen für Kohlensto, Wasser und Kreislauftextilien und tragen zu nationalen politischen Diskussionen bei. Lenzing produziert u. a. in Grimsby (Vereinigtes Königreich) und ist stolz darauf, Teil dieser Initiative zur proaktiven Förderung der Kreislaufwirtschaft und des systemischen Wandels in der Textilindustrie zu sein.
Obgleich Lenzing von den Initiativen und ihrem Wert nach wie vor stark überzeugt ist, hat sie die Vereinbarung im April 2024 angesichts der jüngsten Veränderungen in der Organisation und des schwierigen Umfelds für den Fasermarkt vorübergehend ausgesetzt. Dennoch hat sich Lenzing 2024 als Nicht-Mitglied weiter für die Unterstützung der Initiative engagiert und will den Austrittsbeschluss Anfang 2025 erneut prüfen, in der Honung, der Initiative Textiles 2030 im Jahr 2026 wieder beizutreten.
Um die technologische Entwicklung für das Textilrecycling weiter zu beschleunigen und die Kapazitäten für Faserzellsto aus Abfällen aus Alttextilien zu erweitern, ist Lenzing 2021 eine Zusammenarbeit mit Södra, einem anderen weltweit führenden Zellstohersteller, eingegangen. Ziel ist es, bis 2029 am Standort von Södra Mörrum 50.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr zu recyceln und zu verarbeiten. Das Projekt "Textile Recycling in Europe AT Scale" 44 (LIFE TREATS) wird von der EU im Rahmen des LIFE Programms 202245 mit EUR 10 Mio. gefördert, um gemeinsam das innovative OnceMore®-Recyclingverfahren weiterzuentwickeln.
Lenzing hat 2024 eine Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB erworben und will mit dieser strategischen Partnerschaft Cellulosefasern der nächsten Generation entwickeln. Die preisgekrönte Technologie und der Produktionsprozess von TreeToTextile, der die Umweltbelastung deutlich reduziert, steht im Einklang mit Lenzings Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Die Durchführung der Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 erwartet.
Lenzing ist ein aktives Mitglied des Projekts Enabling Systemic Circularity in Fashion (ESCF), das von Forum for the Future geleitet wird. Dabei werden die Voraussetzungen untersucht, damit Innovationen ihr Potenzial zur Unterstützung der Vision einer zirkulären, regenerativen, verantwortungsvollen und widerstandsfähigen Mode-Wertschöpfungskette entfalten können, sowie die systemischen Hindernisse, die dies verhindern. Der Ansatz des Projekts besteht darin, die Rahmenbedingungen und Hindernisse aus einem systemischen Blickwinkel zu betrachten. Dies wird durch die Teilnahme einer Mischung aus einzigartigen Lieferanten und Marken erforscht, die verschiedene Perspektiven abdecken und dabei helfen, von den besten Praktiken der anderen zu lernen und den aktuellen Status der Industrie zu verstehen, um sich eine kreislauforientierte Zukunft vorzustellen. Es wurden mehrere Arbeitsgruppen gegründet, z. B. zu Geschäftsmodellen, innovativen Materialien und Abfallverarbeitung. 2023 und 2024 war Lenzing in das Projekt eingebunden und nahm an Workshops teil, um mit ihrem Knowhow beizutragen und Fortschritte bei ihrer Strategie und ihren Ambitionen im Bereich Kreislaufwirtschaft zu erzielen.
Die Bioökonomie-Strategie für Österreich wurde 2019 veröentlicht46 und die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie 2022. Lenzing trug mit der aktiven Teilnahme an den Stakeholder-Prozessen und der Lieferung von Input für die Strategien und die entsprechenden Aktionspläne zu beiden Strategien bei. Bei der Bioökonomie-Strategie war Lenzing auch in der Bioökonomie-Plattform vertreten, die den Prozess eng begleitete. Beide Strategien (und Aktionspläne) gehen Hand in Hand und sind von großer Bedeutung für Lenzing, da sie zwei Hauptaspekte der Nachhaltigkeitsstrategie abdecken. Lenzing trägt somit laufend zur Ausführung der beiden Strategien bei und steht im Austausch mit den jeweiligen Stakeholdern.
44 Disclaimer LIFE22-ENV-SE-TREATS – 101113614 wird von der Europäischen Union mitnanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und decken sich nicht unbedingt mit denen der Europäischen Union oder der CINEA. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
45 LIFE (europa.eu)
46 https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/biooekonomie/strategie.html [aufgerufen am 15. Februar 2021]47 Im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Färbeverfahren.
2024 standen bei der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie Textilien im Mittelpunkt und es gab mehrere Veranstaltungen und Konsultationen. Lenzing nahm an den meisten davon teil (unter anderem an dem von ClimateLab veranstalteten Textil Dialog) und lieferte Input zu Themen wie Textilrecycling oder Vorschriften. Im Mittelpunkt stand dabei das Netzwerken. Ein wichtiges Netzwerk im Zusammenhang mit der Bioökonomie-Strategie ist Bioeconomy Austria, da es sich stark auf die Holznutzung (in verschiedenen Bereichen) konzentriert und bestehende Aktivitäten miteinander verknüpft.
Lenzing ist Teilnehmer des von der EU nanzierten Projekts ESCIB (Fördervereinbarung Nr. 101135071) – Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauähigkeit industrieller biobasierter Systeme – das Anfang 2024 gestartet ist. Ziel des Projekts ist es, die europäische biobasierte Wirtschaft durch die Entwicklung wichtiger Bewertungsmethoden zu unterstützen, die eine schnellere und genauere Bewertung ihrer Wertschöpfungsketten ermöglichen. Im Mittelpunkt des ESCIB-Projekts steht die Entwicklung standardisierter Lebenszyklus-Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit biobasierter Systeme auf verschiedenen Technology Readiness Level (TRL). Dies wird dazu beitragen, die Nachhaltigkeit biobasierter Produkte weiter zu verbessern, potenzielle negative Auswirkungen zu verringern und die Vorteile biobasierter Produkte im Vergleich zu Produkten auf fossiler Basis hervorzuheben. Lenzing liefert als Partner aus der Industrie Anwendungsfälle und spielt eine zentrale Rolle beim Testen und bei der Evaluation der entwickelten Methoden. Der wichtigste Anwendungsfall von Lenzing ist LENZING™ Lyocell Filament und daher ist das Projekt eng mit einem anderen EU-nanzierten Projekt verknüpft.
Lenzing ist Teilnehmer und technischer Koordinator von CELLFIL (Fördervereinbarung Nr. 101135042) – CELLulosische Lyocell FILamente als skalierbare Lösung für zirkuläre Textilproduktion – das Mitte 2024 gestartet wurde. Ausgangspunkt und Hauptthema des Projekts ist das Lyocell Filament TENCEL™ Luxe, das in den letzten zehn Jahren von Lenzing entwickelt wurde. CELLFIL erstreckt sich inzwischen über die gesamte Wertschöpfungskette, von Rohstoffen über verschiedene Produktionsschritte bis hin zur Untersuchung mehrerer ausgewählter Anwendungen. Im Projektverlauf werden neun Prototypen-Produkte in drei Kategorien entwickelt: Performance Wear, Textilien für die Automobilindustrie sowie technische Textilien und Verstärkungen. Dieser Prozess beinhaltet das Design, die Entwicklung und Validierung textiler Endanwendungen, die optimierte Lyocell-Filament-Garne und -Fasern nutzen, die besser recycelbar sind. Das Projekt verfolgt mit der Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette das Ziel, Lösungen zu entwickeln, die zeigen, dass Cellulose-Filamente fossile Filamente ersetzen können, die aktuell in der Textilindustrie dominieren. Letztendlich soll CELLFIL somit die Wertschöpfungskette in der europäischen Textilindustrie durch die Entwicklung nachhaltiger, biobasierter Lyocell-Filamente transformieren. Das Projekt wird die Innovationstätigkeit entlang der Wertschöpfungskette ankurbeln, indem es Geschäftsmodelle und Strategien deniert, die bis 2030 am Markt eingeführt werden sollen. Damit trägt es letztendlich zur Entwicklung einer zirkulären Textilwirtschaft in Europa bei.
– MANAGEMENTANSATZ
Nachhaltigkeit ist ein Leitprinzip für die Innovation und Produktentwicklung von Lenzing und fördert den systemischen Wandel in der gesamten Textil- und Vliesstondustrie. Die kontinuierliche Optimierung bestehender Produkt- und Herstellungstechnologien stärkt die geschäftliche Widerstandsfähigkeit sowie den Ruf des Unternehmens und erleichtert die Bereitstellung von Produkten an Partner in der Wertschöpfungskette, was zur Bezeugung der Umweltbewusstheit ihres eigenen Portfolios beiträgt. Lebenszyklusbasiertes Denken und der Net Benet-Ansatz erönen Lenzing viele Möglichkeiten, ihren Kunden eine Vielzahl von umweltfreundlicheren Lösungen anzubieten, wie z. B. biologisch abbaubare Fasern für die Herstellung von Agrar- und Hygieneprodukten.
Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette) –
Eine ausführliche Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (im Kapitel nicht näher beschrieben)
Jede Idee wird hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsauswirkungen wie etwa THG-Emissionen bewertet – F&E-Projekte werden nur dann Nachhaltige Materialien & Lebenszyklusanalysen (LCA)
weiterverfolgt, wenn sie vorgegebene Nachhaltigkeitskriterien erfüllen
Verantwortlichkeiten
Nachhaltige Innovationen bilden einen strategischen Kernbereich der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing. Lenzing ist bestrebt, Lösungen auf Cellulosebasis auf den Markt zu bringen, die Konsument:innen mehr nachhaltige Alternativen bieten, ohne Kompromisse bei Qualität und Leistung einzugehen. Nachhaltige Innovationen umfassen deutliche Ezienzsteigerungen bei vorhandenen Technologien und technologische Durchbrüche, aus denen Net Benet-Produkte entstehen. Die Innovationen von Lenzing zielen auch darauf ab, den systemischen Wandel mithilfe von zukunftsweisenden Lösungen und Geschäftsmodellen sowie einer Vielzahl von Kooperationen voranzutreiben. Die Implementierung digitaler Tools und Lösungen treibt die Innovation hin zu mehr Transparenz bei Geschäftsprozessen und Produkten weiter voran. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Transparenz".
Innerhalb der Lenzing Gruppe erstreckt sich Innovation auf verschiedene Organisationseinheiten. Die Anwendung und die damit verbundene Produktentwicklung erfolgen im Rahmen spezieller Gruppen innerhalb der Geschäftseinheiten Textilien und Vliesstoe. Die Technologieentwicklung (für Zellsto und Fasern) und die grundlegendere Forschung sind in der Abteilung Global Innovation angesiedelt. Die Teams für globale und kommerzielle Innovation arbeiten eng zusammen und beziehen die Ideen aller Mitarbeiter:innen von Lenzing ein, wobei alle Mitarbeiter:innen eingeladen sind, Innovationsprojekte zu initiieren oder zu unterstützen.
Aufgrund der Reorganisation einiger Teile des Unternehmens ist ein direkter Vergleich der Ausgaben für Forschung & Entwicklung (F&E) mit den Vorjahren nicht gänzlich möglich. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben für F&E, berechnet nach der Frascati-Methode (abzüglich erhaltener Förderungen), auf EUR 30,4 Mio. (2023: EUR 31,6 Mio., 2022: EUR 34,8 Mio.). Ein weiterer Indikator für die Innovationskraft der Lenzing Gruppe sind ihre 1.115 Patente und Patentanmeldungen (aus 145 Patentfamilien), die sie in 46 Ländern besitzt.
Nachhaltigkeitskriterien werden durch Richtlinien und Anforderungen für die Finanzierung von Forschung und Entwicklung, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene, immer wichtiger. Lenzing ist seit Langem auf diesem Gebiet tätig und nutzt diese Möglichkeit, um die interne Entwicklung voranzutreiben. Darüber hinaus ist die Gruppe auch in kooperativen Forschungsprojekten aktiv.
2023 und 2024 intensivierte Lenzing ihre Aktivitäten im Bereich der von der EU nanzierten Projekte, was auch dem Knüpfen von Kontakten und dem Aufbau neuer Kooperationen dient. Lenzing ist nun Partner der Forschungsprojekte CISUTAC, LIFE TREATS (Textile Recycling in Europe at Scale), ESCIB (Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauähigkeit industrieller biobasierter Systeme) und CELLFIL. Bei dem Projekt LIFE TREATS arbeitet Lenzing mit ihrem langjährigen Partner Södra zusammen. Weitere Informationen über die Zusammenarbeit mit Södra nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft". CELLFIL befasst sich mit den Nachhaltigkeitsaspekten einer Wertschöpfungskette mit Lyocell Filament, wobei Lenzing eine Partnerrolle und die technische Koordination einnimmt. Mehrere weitere Anträge sind noch ausständig. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Zusammenarbeit im Bereich Forschung" in diesem Kapitel.
Ressourcen- und energieeziente Produktionsprozesse (einschließlich F&E-Infrastruktur) bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Innovationen, die sowohl nachhaltig als auch leistungsstark sind. Diese Fasern dienen als Rohmaterial für die Textil- und Vliesstondustrie und werden häug gemeinsam mit Partnern aus der Wertschöpfungskette oder anderen Stakeholdern entwickelt, wobei es sich meistens um neue Faserprodukte für bestimmte Anwendungen handelt.
Die Nachhaltigkeits-Policy behandelt die folgenden positiven Auswirkungen und Chancen: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion; Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) behandelt die folgende positive Auswirkung und Chance: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Umwelt Policy und Standard behandelt die folgende positive Auswirkung und Chance: Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission; Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Der Verhaltenskodex für Lieferanten behandelt die "Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2-Emission". Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Der Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe behandelt die "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion". Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Standard für das Chemikalienmanagement der Gruppe nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Das Innovationsportfolio von Lenzing richtet sich an die wichtigsten Fragen der Zukunft. Nachhaltige Innovationen und proaktive Partnerschaften bilden die Grundlage für die strategischen Bemühungen, die Wertschöpfungskette von Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler für das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln von Lenzing und treiben Innovationen voran.
Die "Positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Partner in der Wertschöpfungskette durch Unterstützung bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch die Bereitstellung von Fasern mit geringer CO2- Emission" werden durch die wissenschaftlich fundierten Ziele von Lenzing zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen angestrebt. Weitere Informationen über das "kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel" und das "langfristige wissenschaftlich fundierte Netto-Null-Ziel" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Die Ziele in Bezug auf "Abwasser", "ZDHC Lyocell" und "ZDHC Viscose" tragen zur Verwirklichung der "Chance für Lenzing als Nachhaltigkeitsführer in der Zellsto- und Faserproduktion" bei, was auch geringe Umweltbelastungen und soziale Auswirkungen aufgrund von emissionsarmen Produkten mit einschließt. Weitere Informationen zu diesen Zielen nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die "Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen" wird durch die Ziele "Textilrecycling" und "Kreislaufwirtschaft" angestrebt, wie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" des Kapitels "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" beschrieben.
Nachhaltigkeit dient als Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. Jede Prozess-, Produkt- oder Applikationsinnovation wird von Anfang an in Bezug auf Nachhaltigkeit bewertet. Zu den wichtigsten Gesichtspunkten gehören die Lebenszyklusperspektive und der Net Benet-Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Umgesetzt werden sie durch Prozesse von Lenzings angewandtem Projektmanagement.
Der Bereich Fasern für Vliesstoe von Lenzing setzte seinen Entwicklungsansatz in 2024, Alternativen zu synthetischen Fasern anzubieten, erfolgreich fort und unterstützt damit den Übergang in der Branche zu hundertprozentigen Celluloselösungen. Lenzing erweiterte ihr Portfolio an Fasern, die einige Leistungsmerkmale von synthetischen Fasern nachahmen, wie zum Beispiel Festigkeit und Hydrophobie. Die Einführung von feinen (1,3 decitex (dtex)) und groben (6,3 dtex) hydrophoben Lyocellfasern erweitert die Designmöglichkeiten für hundertprozentige Celluloseprodukte, da der Fasertiter einen erheblichen Einuss auf die Eigenschaften des Endprodukts hat.
Die Faserfamilie von hydrophobem Lyocell ermöglicht den verstärkten Einsatz von Cellulosefasern in absorbierenden Hygieneprodukten. Diese Fasern bewahren wichtige Eigenschaften wie die Kompostierbarkeit unter häuslichen und industriellen Bedingungen und sind im Boden biologisch abbaubar, während sie gleichzeitig neue Möglichkeiten für das Flüssigkeitsmanagement bieten. Sie bilden für entsprechende Anwendungen eine Alternative zu traditionellen synthetischen Fasern. Zudem weisen die neuen Cellulosefasern eine verbesserte Weichheit auf und sind daher für zukünftige Produktentwicklungen in Anwendungen mit Hautkontakt, z. B. Hygieneprodukte oder Feuchttücher, von Vorteil.
Die Lenzing Gruppe ging 2024 eine Partnerschaft mit dem Technologie-Start-up Exponent Envirotech ein zur Einführung von ECOHUES™, einer wasserlosen Färbetechnologie für regenerierte Cellulosefasern. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Lenzing wird ECOHUES™ nun erstmals bei Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™ sowie Viskosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ angewendet. Die innovative wasserlose Färbetechnologie basiert auf einem recycelbaren, nicht-wässrigen Lösungsmittel, das den Wasser- und Farbstoverbrauch um 95 Prozent bzw. 40 Prozent47 verringert.
Darüber hinaus ging Lenzing im Berichtsjahr eine Partnerschaft mit dem Experten für Lederalternativen Recyc Leather ein und brachte mit Pélinova® ein innovatives Material auf den Markt, das TENCEL™ Lyocellfasern und recycelte Lederfasern für Anwendungen im Bereich hochwertiger Mode kombiniert. Für die Herstellung von Pélinova® wird recyceltes Pre-Consumer Leder gesammelt. Anschließend werden die Lederfasern mit Hochdruck mit TENCEL™ Lyocellfasern gemischt. Lenzing und Recyc Leather haben gemeinsam ein Material entwickelt, das weich, exibel und strapazierfähig ist. Zudem zeichnet es sich durch seine geringen Umweltauswirkungen aus, da seine Herstellung weniger Wasser als traditionelle Methoden verbraucht und die Treibhausgasemissionen reduziert.
Die Net Benet-Produkte von Lenzing bieten positive Auswirkungen und Vorteile für Umwelt, Gesellschaft und Partner der Wertschöpfungskette in höherem Maße als die meisten Alternativen von Mitbewerbern auf dem Markt. Net Benet-Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus und betrachten somit vorund nachgelagerte Wertschöpfungsprozesse. Kunden können ressourcenintensive Produkte durch Alternativen von Lenzing ersetzen und so den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte verbessern und Risiken in der Lieferkette reduzieren. Lenzing erzielte in 2024 einen Spezial-/Net Benet-Faseranteil (basierend aufUmsatz) von 92,6 Prozent.
Die drei strategischen Prinzipien der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und die zugrundeliegenden Kernbereiche sind im Net Benet-Ansatz zusammengefasst.
47 Im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Färbeverfahren.
49 Terinte, N., Manda, B.M.K., Taylor, J., Schuster, K.C. and Patel, M. (2014). Environmental assessment of coloured fabrics and opportunities for value creation: spin-dyeing versus conventional dyeing. In: Journal of Cleaner Production 72, pp. 127–138; da die einzelnen Folgende Produkte und Technologien von Lenzing waren 2024 etabliert und im Angebot für Kunden, ohne bestimmtem Enddatum.
LENZING™ ECOVERO™ Viscosefasern (für Textilien) und VEOCEL™ Viscosefasern (für Vliesstoe) weisen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und Wasserbelastung als Standardviscose auf (gemäß Higg MSI48).
Fasern mit diesen Technologien werden bei der Herstellung direkt mit Pigmenten versetzt und tragen zu dazu bei, nachgelagerte und energieintensive konventionelle Färbeprozesse zu vermeiden. Ein aus diesen Fasern hergestellter Sto weist 60 Prozent weniger Treibhausgasemissionen auf als konventionell gefärbte Stoe49.
Modalfasern der Marke TENCEL™ Modal Color wurden erstmals im Jahr 2021 auf den Markt gebracht und haben sich als die Lösung etabliert, um die Nachfrage nach spinngefärbten Fasern bei Marken und Einzelhändlern zu decken. TENCEL™ Modalfaser mit Indigo Color Technologie gewann 2022 den International Textile Manufacturers Federation (ITMF) Award für Nachhaltigkeit und Innovation.
Neben einem starken Fokus auf das chemische Recycling ist Lenzing zusammen mit ihren Partnern auch im Bereich mechanisches Recycling tätig. Bei diesem Prozess werden die Textilien so weit wie möglich in die einzelnen Fasern aufgetrennt. Allerdings leidet die Faserqualität in der Regel darunter. Die Fasern werden stark verkürzt und büßen je nach Abfallstrom (Pre-Consumer, Post-Consumer, Post-Industrial) auch an Performance, z. B. Festigkeit, ein. Aus diesen Gründen werden bei mechanisch recycelten Fasern auf dem derzeitigen technischen Stand Trägerfasern benötigt, damit diese gesponnen werden können.
Bei einem Projekt wurde mechanisch recycelte Baumwolle aus Post-Consumer-Denimprodukten mit LENZING™ Modal Indigo, einer spinngefärbten LENZING™ Modalfaser, gemischt, gesponnen und gestrickt. Daraus ergaben sich verschiedene Vorteile. So war beispielsweise keine wahrnehmbare Vergilbung der indigo-gefärbten Baumwolle zu beobachten und das Produkt zeichnete sich durch eine sehr gute Abriebbeständigkeit aus, was ein Indiz für Langlebigkeit ist.
Die mit der REFIBRA™ Technologie hergestellten LENZING™ ECOVERO™ Fasern verwenden neben Holz auch Baumwollabfälle als Rohsto. Die Fasern enthalten mindestens 20 Prozent recyceltes Material, das aus Zuschnittresten und Alttextilien gewonnen wird. Die Baumwollabfälle wären andernfalls auf Mülldeponien gelandet oder verbrannt worden. LENZING™ ECOVERO™ Fasern
48 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024).
Schritte innerhalb der Textilverarbeitung für Modal- und Viscosefasern ähnlich sind, basiert die Angabe zu den Einsparungen auf den Berechnungen für die Stoherstellung und die Färbung per Jet-Färbung ohne Faserauswirkung.
hergestellt mit REFIBRA™ Technologie erfüllen den Recycled Claim Standard (RCS)50.
Die Wiederverwendung von Materialabfällen ist ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie. Als Vorreiter bei der Verwendung von Recyclingmaterialien in der Herstellung von Cellulosefasern nutzt Lenzing ihr profundes Know-how, um die Branche einen großen Schritt voranzubringen. Die REFIBRA™ Technologie baut nicht nur auf den hochezienten Produktionsprozessen der Standardfasern LENZING™ ECOVERO™ auf, sondern reduziert den Bedarf an neuen Rohstoen weiter.
Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe sind ein wichtiger Meilenstein für Eco-Couture-Stoe auf Premium- und Luxusmärkten. Der geschlossene Herstellungsprozess für Lyocell sorgt für eine geringe Umweltbelastung im Vergleich zu Viskose- und Modalherstellung. Dies ist auf den geringen Prozesswasser-, Energieund Rohstoverbrauch und moderne Rückgewinnungssysteme zurückzuführen. Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe werden mit Eco Filament Technologie hergestellt und umgehen konventionelles Garnspinnen, das energieintensiv ist und überwiegend in Regionen mit einem sehr hohen Anteil an fossiler Elektrizität zum Einsatz kommt. Beispielsweise sind industrielle Garnspinnprozesse für etwa 30 Prozent der gesamten THG-Emissionen der textilen Wertschöpfungskette verantwortlich (ohne Nutzungsphase)51.
Lenzing hat unter dem Markennamen VEOCEL™ und TENCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit geringerem CO2- Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstondustrie eingeführt. Basierend auf dem Konzept "Reduzieren – Engagieren – Ausgleichen" hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstoausgleichprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von Climate-Partner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klima- und Waldschutz- sowie Auorstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Veried Carbon Standard zertiziert.
Ausführliche Informationen zu den von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekten nden Sie auf folgenden Climate-Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2024 und 2025 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die LENZING™ Nonwoven Technologie (vormals Web Technologie) ist eine innovative F&E-Technologieplattform, die es ermöglicht, eine breite Palette neuartiger nachhaltiger Vliesstoe aus dem Rohsto Holz herzustellen. Der patentierte Vliesstobildungsprozess, für den Lenzing mehr als 25 Patentanmeldungen hält, beginnt mit Faserzellsto aus Holz und erzeugt einen Vliessto, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Diese Technologie ermöglicht die kombinierte Faser- und Vliesstoproduktion und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Cellulosevliesstoe hinsichtlich Ezienz, Kreislaufwirtschaft und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Flexibilität dieser Technologie und die mögliche Integration mit anderen Vliesstotechnologien werden die Entwicklung einer breiteren Palette neuer Cellulosematerialien und Verbundstostrukturen für hochtechnisierte Anwendungen ermöglichen.
Bereits seit Jahren wird Viscose am Standort in Lenzing (Österreich) mit absolut chlorfrei (TCF) gebleichtem Zellsto und anhand eines Verfahrens hergestellt, das ohne Einsatz von Chlorchemie auskommt, sodass die Viscosefasern als TCF-Fasern gelten. Am Standort Lenzing wird der dafür benötigte TCF-Zellsto vor Ort produziert. Bei der Ausweitung der TCF-Faserherstellung auf andere Anlagen/Produktionsstandorte spielt die Zellstoproduktion in Indianópolis (Brasilien) eine entscheidende Rolle. Es wurden erste erfolgreiche Versuche zur Herstellung von TCF-Viscosefasern im Viscosewerk in Purwakarta (Indonesien) durchgeführt, sodass dort nun TCF-Viscosefasern zur Verfügung stehen. Das Portfolio an TCF-Fasern wurde um die weltweit erste TCF-Lyocellfaser ergänzt.
Auf diese Weise kann Lenzing mehr TCF-Fasern anbieten, was Kunden dabei unterstützt, ein größeres Sortiment an TCF-Produkten auf den Markt zu bringen, wodurch der Einsatz aggressiver Chemikalien weiter verringert wird.
Faserzellsto ist der Rohsto für Lenzing Fasern, der in den eigenen Bioranerien hergestellt wird52. Der Lenzing Bioranerie-Prozess gewährleistet, dass 100 Prozent des Holzes für die Herstellung von Faserzellsto für die Faserproduktion, Bioranerie-Produkte und Bioenergie genutzt werden. Der gesamte an den Lenzing Zellstoproduktionsstandorten hergestellte Faserzellsto ist vollständig chlorfrei. Weitere Informationen nden sich im Abschnitt "Ressourcenzuüsse" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lyocellfasern von Lenzing werden aus dem nachwachsenden Rohsto Holz gewonnen und in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt, der Faserzellsto mit hoher Ressourcenezienz und geringer ökologischer Belastung in Cellulosefasern umwandelt. Bei diesem Lösungsmittel-Spinnverfahren wird das Prozesswasser recycelt und das Lösungsmittel mit einer Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent wiederverwendet. LENZING Lyocellfasern weisen rund 50 Prozent geringere THG-Emissionen auf als generische Lyocellfasern (gemäß Higg MSI53).
50 Zertiziert durch Control Union Shanghai (CU1260548)
51 https://quantis.com/wp-content/uploads/2018/03/measuringfashion_globalimpactstudy_full-report_quantis_cwf_2018a.pdf
52 Neben der eigenen Faserzellstoproduktion beschat Lenzing auch Faserzellsto auf dem Weltmarkt.
53 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024)
Am Standort Lenzing (Österreich) werden Modalfasern in einem integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem der Rohsto (Faserzellsto) am gleichen Standort wie die Faser selbst hergestellt wird. Die Zellsto-Produktion ist energieautark und liefert gleichzeitig eine bedeutende Menge an Bioenergie für die gesamte Faserproduktion am Produktionsstandort. Daher entstehen bei der Produktion der Modalfasern von Lenzing rund 70 Prozent weniger THG-Emissionen an als bei generischen Modalfasern (gemäß Higg MSI54).
Die Lenzing Bioranerie-Technologie wandelt Holz in Faserzellsto, Energie und biobasierte Bioranerie-Produkte um. Eines der biobasierten Bioranerie-Produkte ist LENZING™ Essigsäure Biobased, die künftig auch als CO2-arme Alternative zu herkömmlicher Essigsäure auf fossiler Basis verfügbar sein wird, wie durch eine von einem unabhängigen Berater für LCA durchgeführte Studie bestätigt.
Bei den Prozessinnovationen liegt der Fokus auf der Verbesserung der Zellsto- und Faserproduktionsprozesse. Die aktuellen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Zellsto-Produktion zielen darauf ab, das Bioranerie-Konzept weiter zu verbessern und dadurch den Holzverbrauch zu optimieren. Ein weiteres Thema ist die Reduzierung der Schwefelemissionen durch technologische Verbesserungen und Nachbehandlungssysteme. Diese Maßnahmen ermöglichen eine wirksame Reinigung der Abgase sowie die Einhaltung (und Übertreung) der Emissionsvorschriften.
Grundlage für die nachhaltigen Innovationen ist der Einsatz sehr ausgereifter Produktionsprozesse für Faserzellsto (einschließlich Bioranerie-Produkte) und Fasern (Viscose, Modal und Lyocell). Die Lyocell-Technologieplattform wurde bereits um die Herstellung weiterer Materialien erweitert, nämlich Filamente und direkt gesponnene Vliese. In den letzten Jahren wurde eine Anzahl neuer Innovationen entwickelt, die zu erheblichen Verbesserungen des Lyocellverfahrens in Bezug auf Ezienz und Qualität, aber auch zur Verringerung des Energie-, Wasser- und Prozesschemikalienverbrauchs geführt haben und damit das Lyocellverfahren weiter optimieren konnten.
Obschon sich der Hauptsitz von Lenzing in Mitteleuropa bendet, betreibt die Gruppe mehrere Produktionsstandorte auf der ganzen Welt. Bedingt durch die Rechtsvorschriften in Europa auf der einen und die Marktnachfrage nach höheren Standards in Bezug auf Umweltauswirkungen und Produktnachhaltigkeit auf der anderen Seite, hat Lenzing ihre Bestrebungen zur Erfüllung der europäischen Standards 2024 sowohl an ihren europäischen als auch weltweiten Produktionsstandorten weiter fortgesetzt.
Neben der Produktentwicklung liegt ein Schwerpunkt auf operativen Verbesserungen zur ezienteren Entfernung von Wasser aus verschiedenen Prozessströmen im Vergleich zu den herkömmlichen, sehr energieintensiven Verdampfungstechnologien. Solche technologischen Verbesserungen tragen zu einer weiteren Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO2-Fußabdrucks sowie anderer mit der Faserproduktion verbundenen Auswirkungen bei. Darüber hinaus laufen Projekte zur weiteren Optimierung des Chemikalienverbrauchs.
Diese Aktivitäten werden durch Simulation und Modellierung begleitet und unterstützt. Lenzing plant in naher Zukunft ihre Aktivitäten im Bereich des Textilrecyclings deutlich zu verstärken. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die sowohl die Produktion von Recycling-Zellsto als auch die Verarbeitbarkeit von Recycling-Zellsto in den verschiedenen Faserproduktionsprozessen umfasst. Hierbei ist ein ganzheitlicher Ansatz vom Zellsto über die Faserproduktion bis hin zu den Anwendungen im Textil- und Vliessto bereich erfolgsentscheidend.
Ein aktueller Schwerpunkt ist die Erhöhung der Bioranerie-Integration an den Faserzellstostandorten von Lenzing und damit die Ausweitung der stoichen Nutzung des Rohstoes Holz. Mehrere Projekte im Zusammenhang mit der Zellsto-Produktion befassen sich mit der Schließung von Kreisläufen (z. B. selektive Schwefeldioxidadsorption, verstärkte Rückgewinnung von Natronlauge) und der Reduzierung von Abwässern (z. B. Sulfat in der Faserzellsto- undViscosefaserproduktion). Weitere Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Steigerung der Energieezienz und die Reduzierung der THG-Emissionen.
Jedes panzliche Material dient potenziell als Cellulosequelle zur Herstellung von Faserzellsto für die Faserproduktion. Lenzing hat umfangreiche Untersuchungen zu vielen verschiedenen alternativen, nicht-holzbasierten Cellulosequellen durchgeführt. In ihrer Forschung identiziert Lenzing vielversprechende neue Cellulosequellen und prüft sorgfältig deren Verfügbarkeit, technische Machbarkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie die ökologischen Gesamtauswirkungen im Hinblick auf Klimaziele und die zirkulären Ansätze von Lenzing.
Es wurden Studien zu Rohstoquellen erstellt, etwa zu Einjahrespanzen wie Hanf, Stroh und Bambus. Einjahrespanzen weisen in der Regel im Vergleich zu Bäumen eine höhere Wachstumsrate pro Hektar auf. Zusätzlich haben bestimmte Arten einen höheren Cellulosegehalt. Einige davon sind bereits in großen Mengen verfügbar, vor allem in Form von landwirtschaftlichen Abfällen. Damit kann ein attraktiver Celluloseertrag pro Hektar erzielt werden; die Vorteile gegenüber Holz, der traditionellen Cellulosequelle, müssen jedoch von Fall zu Fall beurteilt werden.
Ausgehend von den aktuellen Daten ist hochskalierte Produktion von Cellulose immer noch am besten mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern möglich. Der Prozess zur Gewinnung von Cellulose aus Holz ist gut etabliert und im Hinblick auf Energie, Chemikalien und Prozessschritte optimiert. Nebenprodukte können bei der Zellstoherstellung extrahiert werden und überschüssiges Material wird zur Wärme- und Energieerzeugung verbrannt, was nicht zwingend auch für die alternativen Zellstoquellen gilt.
54 Siehe Higg MSI Datenbank v3.9 (Okt. 2024)
Als Innovationsunternehmen hat Lenzing den Anspruch, neue Lösungen zu nden und über den Tellerrand hinauszuschauen. In der Vergangenheit wurden bereits limitierte Auagen von Fasern mit alternativen Zellstoquellen wie beispielsweise Orangenresten oder Hanf erfolgreich hergestellt. Im Rahmen der Innovationsallianz INGRAIN läuft mit der RWTH Aachen und anderen Partnern ein erstes gemeinsames Entwicklungsprojekt. Darüber hinaus steht Lenzing im Dialog mit Herstellern von Zellsto aus alternativen Cellulosequellen und evaluiert die Eignung dieser Zellstoe. Akademische Zusammenarbeiten zielen auf noch exotischere Cellulosequellen ab, z. B. Makrophyten (Wasserpanzen, die in oder an Gewässern wachsen), wobei sich die Technologie noch auf einem sehr niedrigen Stand bendet.
Um in Zukunft andere neue Quellen für nicht-holzbasierte Cellulose zu erschließen, bedarf es einer gezielten Erforschung der ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte für die industrielle Produktion sowie einer verstärkten Zusammenarbeit. Es gilt, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Alternativen wie Bambus, Stroh und verschiedene Einjahrespanzen stehen derzeit noch nicht in der für industriellen Bedarf erforderlichen Qualität und Menge zur Verfügung. Viele Einjahrespanzen sind nur in der Erntezeit verfügbar und lassen sich schwer für eine ganzjährige Nutzung lagern. Trotz spezischer Vorteile und hohem Jahreszuwachs pro Hektar ist das Material sehr sperrig und aufwändig zu transportieren.
Die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzächen für Einjahrespanzen ist ein weltweites Phänomen und erhöht den Druck auf alle Arten von Wäldern.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeitsleistung von Einjahrespanzen ist die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzächen. Hochproduktive Flächen benötigen deutlich mehr Düngemittel und Pestizide als Wälder und verursachen daher andere Umweltprobleme. So gilt beispielsweise das Umweltprol einer großächigen Bambusplantage als insgesamt nicht zufriedenstellend.
Wichtige Faktoren für die Umweltauswirkungen des Prozesses sind Energieverbrauch und bei der Zellstoproduktion eingesetzte Prozesschemikalien. Sie hängen stark vom jeweiligen Verfahren ab und variieren von einer zur anderen Einjahrespanze erheblich.
Der Bioranerieprozess von Lenzing ist stark auf bestimmte Holzarten angepasst, die als Rohsto dienen. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität und Ezienz und liefert Bioenergie als Nebenprodukt. Bei nicht-holzbasierten Ausgangsmaterialien entsteht eindeutig weniger Bioenergie, sodass zusätzliche Energiequellen herangezogen werden müssen, wodurch der Produktionsprozess mit höheren Emissionen verbunden ist.
Einjährige Panzen enthalten mehr mineralische Bestandteile und organische Substanzen, die entfernt werden müssen, um hochwertigen Zellsto zu erzeugen. Dieser Reinigungsprozess erfordert in der Regel den Einsatz aggressiver Chemikalien und verursacht Abfallprobleme. Es ist eine große Herausforderung, neue Technologien für diese Materialien zu entwickeln und dabei die Produktqualität und die ökologische Sicherheit zu erhalten. Bei holzigen Panzen wie Bäumen hingegen sind diese Bestandteile hauptsächlich in der Rinde angereichert, die in der ersten Stufe des Prozesses leicht entfernt wird. Weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "Wood and pulp".

[ESRS 2 MDR-A; GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe unterhielt 2024 zahlreiche laufende, langfristige Forschungskooperationen mit Kunden, Unternehmen und Instituten (sowohl national als auch international) und beteiligte sich an führenden Multi-Stakeholder-Initiativen. Genauere Details zu den Kooperationen mit einzelnen Stakeholdern sind in den Beschreibungen der jeweiligen Stakeholder zu nden.
Lenzing ist ebenfalls Partner der beiden Christian Doppler Labore. Bei einem der beiden Labore geht es unter der Leitung der Technischen Universität (TU) Wien um eine eziente, recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft. Das Labor soll die wissenschaftlichen Grundlagen für eine eziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoen aus unterschiedlichen kommunalen Feststoabfallströmen bereitstellen. Ein zweites Christian Doppler Labor, das 2023 ins Leben gerufen wurde, bendet sich an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Tulln (Österreich). Es befasst sich mit der nachhaltigen Produktion von High-Tech-Materialien aus Cellulose. Lenzing nutzt die Partnerschaft mit dem Christian Doppler Labor, um die chemischen Reaktionen bei der Lyocell-Faserherstellung zu untersuchen. Dies ermöglicht einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis des Prozesses und damit eine verbesserte Prozesskontrolle.
Weitere Informationen über die Kooperation mit Wood K Plus nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Biologischer Vielfalt und Ökosysteme" im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Dieses national geförderte Projekt (innerhalb des Programms AI for Green) strebt eine Reduzierung des CO2- und Materialfußabdrucks der Textilindustrie durch Verringerung des Energie- und Materialverbrauchs an. Zusammen mit den Partnern von Pro²Future, der Universität Linz (JKU) und der Technische Universität (TU) Graz werden zuverlässige, vertrauenswürdige und energieeziente KI-Lösungen für die Analyse von Industrieprozessen entwickelt. Diese werden in der Lage sein, Prognosen zu erstellen und Anomalien zu erkennen, sowie menschliche Nutzer befähigen, fundierte und Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten zu laufenden Prozessen zu treen.
Weitere Informationen über die Kooperation mit RCI nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Klimawandel" im Kapitel "E1 Klimawandel".
Weitere Informationen über die Kooperationen mit CISUTAC nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen über die Kooperation mit CELLFIL nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Weitere Informationen über die Kooperation mit ESCIB nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern bei Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft" im Kapitel "E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Wissenschaftliche Kooperationen sind auch ein wichtiger Bestandteil der Forschung für Lenzing. Erwähnenswerte Beispiele sind die Zusammenarbeit mit der Scripps Institution of Oceanography der University of California San Diego (USA) zur biologischen Abbaubarkeit von cellulosebasierten Materialien im maritimen Umfeld (weitere Informationen nden Sie im Fokuspapier "End of product use").
Lenzing ist auch in wissenschaftlichen Netzwerken wie dem EPNOE aktiv und unterstützt Forschungsprojekte durch Beiträge und Gespräche. Des Weiteren waren Lenzings F&E-Expert:innen auf einschlägigen Konferenzen aktiv und hielten mehrere Vorträge oder nahmen an Podiumsdiskussionen mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, biologische Vielfalt und Recycling teil.
Wirtschaftsverbände und -initiativen sind ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler für die Vertiefung von Kooperationen und die Entwicklung neuer Netzwerke; auch hier liegt der Fokus stark auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die European Technology Platform for the Future of Textiles and Clothing (Textile ETP), in der Lenzing Mitglied ist, ist in diesem Bereich sehr aktiv. 2024 wurde Lenzing zudem Mitglied des Bio-Based Industries Consortium, das über 550 Mitglieder aus verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit biobasierten Materialien zählt. Lenzing wird diese Mitgliedschaft nutzen, um ihr Netzwerk auszubauen und den Übergang zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.
– MANAGEMENTANSATZ
Diversität, Integration und Respekt sind die Eckpfeiler einer Talent-Strategie, die darauf abzielt, Talente aus allen Bereichen anzuziehen und zu fördern. Eine engagierte und kompetente Belegschaft ist entscheidend für den Geschäftserfolg. Lenzing setzt sich für Chancengleichheit in den Bereichen Beschäftigung, Lernen und Entwicklung ein. Das Unternehmen ist bestrebt, ein aufgeschlossenes und inklusives Arbeitsumfeld zu etablieren, indem es proaktiv ethisch korrekte Arbeitsweisen unter Einhaltung hoher interner Standards sowie der von internationalen Aufsichtsbehörden aufgestellten Grundsätze achtet. Lenzing wird auch weiterhin die Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken in allen Bereichen des globalen Arbeitsumfeldes ein- und aufrechterhalten.
Gleichstellung der Geschlechter und Lohngerechtigkeit: Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit (eigene Tätigkeiten)
Work-life Balance: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance (eigene Tätigkeiten)
Ausbildung und Kompetenzentwicklung: Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung (eigene Tätigkeiten)
Sichere Arbeitsplätze: Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation (eigene Tätigkeiten)
Weitere Informationen zu Auswirkungen, Risiken und Chancen benden sich im Abschnitt "Wichtige Auswirkungen, Chancen und Risiken" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Weitere Maßnahmen (ohne detaillierte Beschreibung oder Referenzen im Kapitel S1-4)
Corporate Communications & Public Aairs
– MANAGEMENTANSATZ
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Die Lenzing Gruppe bemüht sich um ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen, das mindestens den einschlägigen regulatorischen Anforderungen entspricht oder diese übertrit, etwaigen Gesundheits- und Sicherheitsbedenken gerecht wird und möglichst verhindert, dass sich Vorfälle wiederholen. Dieses Leitprinzip gilt auch für Besucher:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und die lokalen Bevölkerung an den Standorten.
Gesundheit und Sicherheit: Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert (eigene Tätigkeiten)
Gesundheit und Sicherheit: Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds (eigene Tätigkeiten)
Weitere Informationen zu Auswirkungen, Risiken und Chancen benden sich im Abschnitt "Wichtige Auswirkungen, Chancen und Risiken" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
[ESRS 2 MDR-A 68a]
Weitere Maßnahmen (ohne detaillierte Beschreibung in den Abschnitten "Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen" und "Gesundheit und Sicherheit bei Lenzing")
Ziel "Gesundheit (TRIFR55)" –Stakeholders
Corporate Communications & Public Aairs
55 TRIFR bezeichnet die Anzahl der meldepichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-2]
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema Personal als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Es wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema betrachtet. Weitere Informationen zu Lenzings Strategie bezüglich der eigenen Belegschaft bendet sich im Abschnitt "Eigene Arbeitskräfte und ihr Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-3]
Das Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf die Arbeitskräfte des Unternehmens ist eng mit Lenzings Strategie "Better Growth" verknüpft. Sie umfasst die Elemente Nachhaltigkeit, Innovationen, Exzellenz und Premiumisierung. Es wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass Diversität Innovationen fördert, eine gute Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu Exzellenz und (soziale) Nachhaltigkeitsbemühungen zu einer vertrauenswürdigen Marke beitragen. Weitere Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Die Lenzing Gruppe verpichtet sich, ihre Geschäfte auf eine Weise zu führen, die die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert. Unterstützt wird dies durch eine interne Bewertung von Risiken und Chancen auf der Grundlage von Lenzings Wesentlichkeitsanalyse. Alle Arbeitskräfte von Lenzing, auf die Lenzings Tätigkeiten wesentliche Auswirkungen haben könnten, werden in der Analyse berücksichtigt. Dazu gehören Mitarbeiter:innen, Beschäftigte von Drittunternehmen und Selbstständige als Fremdarbeitskräfte.
Die meisten wesentlichen negativen Auswirkungen sind zufällig, und nur drei wesentliche negative Auswirkungen sind systemisch. Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse zeigen, dass in den Bereichen Vielfalt, Belästigung und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen systemische negative Auswirkungen auftreten. Eine kurze Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Managementansatz" in diesem Kapitel.
Lenzings Arbeitsbedingungen, insbesondere die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, haben positive Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing. Auch Lenzings Fokus auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle wirkt sich positiv auf Lenzings Mitarbeiter:innen aus, da Gelegenheiten zur Weiterbildung und Kompetenzentwicklung geboten werden, die Beschäftigung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Lenzings eigenen Betrieben unterstützt wird und Diversität eine wichtige Rolle spielt. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten und Maßnahmen mit positiven Auswirkungen nden Sie in den jeweiligen Unterkapiteln zu "Arbeitsschutzmanagement", "Maßnahmen Lernen und Entwicklung", sowie "Maßnahmen Chancengleichheit" und "Diversität & Inklusion".
Die guten Arbeitsbedingungen für Lenzings Mitarbeiter:innen sind auch mit verschiedenen Chancen für das Unternehmen verknüpft. Dass Lenzing die Gesundheit und Sicherheit ihrer Belegschaft an erste Stelle setzt, ist auch eine Chance für das Unternehmen, durch Sozialstandards und Zertikate sowie durch einen guten Unternehmensruf mehr Kunden zu generieren. Anderseits besteht die Gefahr, dass Lenzings gutes Betriebsklima leidet, wenn Gesundheit und Sicherheit nicht ernstgenommen werden.
Lenzing legt besonderen Wert auf die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen und bietet allen Mitarbeiter:innen Chancen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung. Weiterbildung und Kompetenzentwicklung haben für Lenzing hohe Priorität. Wird die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen nicht gefördert und werden nicht allen Mitarbeiter:innen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung Chancen geboten, kann dies zu einem Mangel an qualizierten Mitarbeiter:innen führen und die Mitarbeiterbindung und die Nachfolgeplanung gefährden. Lenzing hat auch erkannt, dass Vielfalt eine Chance für Innovation ist, da mehrere Studien darauf hindeuten, dass eine vielfältigere Belegschaft zu einer höheren Innovationskraft führt.
Lenzings Standorte in Asien, Südamerika, Osteuropa und Eurasien sind einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kinderarbeit und Zwangsarbeit auf Länderebene ausgesetzt. Vorbeugende Maßnahmen werden dementsprechend gesetzt, zum Beispiel durch Lenzings Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, sowie das globale Verfahren zur Beseitigung von Kinderarbeit. Lenzing stellt daher auch jährliche Audits durch das Higg Facility Social & Labor Module (FSLM) sicher, um dieses Risiko zu minimieren. Aufgrund eines Mangels an durch das SLCP akkreditierten Auditoren, konnten die Standorte in Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahre 2024 zwar die Selbstbewertung durchführen, aber nicht die externe Überprüfung abschließen. Weitere Informationen nden Sie im Bereich "Policies" in diesem Kapitel. Weitere Informationen zu FSLM benden sich im Abschnitt "Sozialaudits" in diesem Kapitel.
Da Lenzing ein produzierendes Unternehmen ist, sind die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Arbeiter:innen höher als für Angestellte, was sich auch in der Verletzungsrate wiederspiegelt. Die wesentliche Chance, einen guten Ruf in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu haben, ist daher eng mit Arbeiter:innen verbunden. Die Chance, "durch Vielfalt Innovationen und Leistung anzukurbeln", bezieht sich auf Menschen, die zu einer vielfältigen Belegschaft beitragen.
[ESRS S1-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Die im Managementansatz für "Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken" aufgeführten Policies und Richtlinien gelten für die gesamte Lenzing Gruppe, sind für alle Mitarbeiter:innen über das Intranet zugänglich und werden zusätzlich per E-Mail verschickt.
Der Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) ist eine der weltweit wichtigsten Initiativen für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als Mitglied verpichtet sich Lenzing, die Menschenrechte zu wahren, die Rechte der Mitarbeiter:innen und ihrer Vertreter:innen zu respektieren, die Umwelt zu schützen, fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Korruption zu bekämpfen.
Die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion, sowie das Modern Slavery Act Transparency Statement beinhalten Referenzen zu einschlägigen international anerkannten Instrumenten. Die jeweiligen Referenzen nden Sie in der Beschreibung der einzelnen Policies.
Lenzing bezieht ihre Arbeitskräfte durch regelmäßige und vielfältige Kommunikation über die Strategie, Ziele und Policies ein. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel.
Lenzing geht in ihrem Globalen Verhaltenskodex explizit auf Menschenhandel, Zwangs- oder Pichtarbeit und Kinderarbeit ein. Darin werden diese Praktiken verboten, zugleich wird die Einhaltung der nationalen gesetzlichen Anforderungen an das Mindestarbeitsalter sichergestellt. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
In Lenzings Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) werden der Schutz von Menschen und Umwelt als Grundwerte betont. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der SHE-Policy nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung". Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Diese Zertizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Minderung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.
Lenzing bekennt sich zu Inklusion, die Gegenstand ihrer Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion ist. In ihr geht es hauptsächlich um gleiche Chancen, Achtung und ein diskriminierungsfreies Umfeld für alle Mitarbeiter:innen, auch solchen aus schutzbedürftigen Gruppen.
Im Berichtsjahr gab es keine formalen Verfahren, um Diskriminierung zu verhindern, abzumildern und zu bekämpfen. Dennoch ist Lenzing sich der Bedeutung von Diskriminierung bewusst und bemüht sich derzeit darum, Verfahren zu diesem Thema auszuarbeiten.
Für die Lenzing Gruppe haben ihre Mitarbeiter:innen und die soziale Verantwortung ihnen gegenüber höchste Priorität. Die Policy unterstreicht die Verpichtung des Unternehmens, alle geltenden sozialen und ethischen Pichten im gesamten globalen Netzwerk
zu erfüllen und wenn möglich zu übertreen. Diesen Anspruch stellt Lenzing auch an ihren Einussbereich, unter anderem an ihre Lieferanten, von denen ebenfalls die Einhaltung derselben hohen Standards erwartet wird. Lenzing unterstützt umfassend alle international anerkannten Menschenrechte und die Grundsätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie die grundlegenden Arbeitsgrundsätze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert sind. Zu den grundlegenden Arbeitsgrundsätzen zählen:
Lenzing legt großen Wert auf die Zufriedenheit und das Wohlbe nden der Mitarbeiter:innen sowie auf die Förderung der regelmäßigen Einhaltung von Standards durch Weiterbildungsprogramme und risikobasierte Audit-Programme für Lieferanten. Der Senior Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Lenzing setzt sich dafür ein, nachteilige Auswirkungen im Bereich Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen zu identizieren, zu vermeiden, abzumildern und zu beseitigen. Lenzing leistet betroenen Personen, Mitarbeiter:innen und lokalen Gemeinschaften, einschließlich Ureinwohnern, durch gerichtliche und andere Mechanismen angemessene Abhilfe. Verletzungen können von Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten, den Gemeinschaften und anderen Dritten persönlich oder über das elektronische System auf der Website ("Tell us") gemeldet werden. Die Einhaltung der Menschenrechte ist für die Lenzing Gruppe unverzichtbar und nicht verhandelbar.
Die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards behandelt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds; Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt.
Mit dieser Policy bestätigt Lenzing ihre Absicht, ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren, zu befähigen, einzubinden und ihre Entwicklung zu fördern, damit sie aktiv dazu beitragen können, Lenzings Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten. Lenzing will gleiche Chancen für alle bieten, unabhängig von Geschlecht, Familienstand, familiären Verpichtungen, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, nationaler oder ethnischer Herkunft, Behinderung, Neurodiversität, HIV/AIDS, chronischen Erkrankungen, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung, Alter oder anderen Merkmalen. Lenzing bemüht sich, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld zu schaen, in dem Unterschiede respektiert und geschätzt werden, sodass sich jede/jeder wertgeschätzt und integriert fühlt und sein darf, wie er/sie ist und sich in der Lage fühlt, einen bestmöglichen Beitrag zu leisten. Die Lenzing Gruppe ist bestrebt:
Lenzing verpichtet sich, die Beschäftigungsgrundsätze, -verfahren und -praktiken auf ihre Rechtskonformität hin zu prüfen, die Vielfalt der Zusammensetzung der Arbeitskräfte im Unternehmen im Rahmen der von ihr angestrebten Förderung von EDI zu beachten und die in dieser Policy genannten Ziele und Zusagen einzuhalten. Lenzing unterstützt den UN Global Compact, bekennt sich zu dessen Prinzipien und verpichtet sich, eine Reihe von UN-Entwicklungszielen für nachhaltige Entwicklung durch die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration bei ihren Arbeitskräften voranzutreiben. Die Compliance steht dabei im Vordergrund und daher strebt Lenzing die Einhaltung aller geltenden Gesetze und Verordnungen in den Ländern an, in denen sie tätig ist.
Der Senior Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig. Diese Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte auf Lenzing Connect zur Verfügung und wird an alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Lenzing kommuniziert.
Die EDI-Policy deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit; ; Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt; Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird; Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität; Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität.
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt deckt folgende Auswirkungen und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zur Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) der Lenzing Gruppe nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Die Life Saving Rules gelten für alle Tätigkeiten unter der operativen Kontrolle und/oder Aufsicht von Lenzing, einschließlich Aktivitäten, die von Lenzings Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Subunternehmern durchgeführt werden und für Besucher:innen, für die Sicherheitsrisiken in Zusammenhang mit diesen Regeln bestehen. Diese Regeln sollen Personen an wichtige Sicherheitsmaßnahmen erinnern und vor allem Todesfälle vermeiden. Sie sollen Lenzings Managementsysteme ergänzen, nicht ersetzen, und dienen als Referenzwert für gute Sicherheitspraktiken. Die Richtlinie wurde vom VP Global Health, Safety and Environment (HSE) genehmigt, dem ranghöchsten Verantwortlichen für den Roll-out, die Einhaltung und Festlegung dieser Regeln. Der Global Occupation Health & Safety (OHS) Manager und der SHE-Manager sind für die Einhaltung und die Bewältigung der Folgen zuständig.
Die Life Saving Rules Richtlinie deckt folgende Auswirkungen und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Beim Standard für Sauberkeit & Hygiene steht die Gesundheit und Sicherheit von Lenzings Mitarbeiter:innen an erster Stelle. Alle Sicherheits- und Gesundheitsprobleme müssen umgehend und sorgfältig bearbeitet werden. Der Standard behandelt folgende Auswirkungen und Chancen: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Nähere Informationen über den ESRS 2 MDR-P zum Standard für Sauberkeit & Hygiene nden Sie im Abschnitt "Policies" in Kapitel "S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen".
Er deckt die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch Risikomanagement, Schulungen, Gesundheitsmaßnahmen und Dienstleistungen; Mögliche negative Auswirkungen des Arbeitsumfelds auf die Gesundheit und das Wohlbenden der Mitarbeiter:innen von Lenzing; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Möglichkeit für eine engagierte und produktive Belegschaft durch Bereitstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.
Nähere Informationen über die ESRS 2 MDR-P zum Globalen Verhaltenskodex nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Die Kommunikationsrichtlinie soll alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe über Plattformen wie das Intranet einbinden, um den Zugang zu wichtigen Informationen sicherzustellen. Sie ermutigt Mitarbeiter:innen zum Austausch über Ideen und interessante Themen, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen in der internen Kommunikation gehört werden. Die Richtlinie fördert eine oene, ehrliche und zielgerichtete Kommunikation an allen Standorten und in allen Divisionen und spielt eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Unternehmensidentität und die Förderung der Zusammenarbeit. Die Richtlinie wird allen Mitarbeiter:innen über das Intranet bereitgestellt und der Vice President Corporate Communications & Public Aairs ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung zuständig ist.
Die Kommunikationsrichtlinie behandelt das "Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation".
Diese Guideline wurde erstellt, um die erforderlichen administrativen Standards zu denieren, die gewährleisten, dass das Grundgehalt aller Mitarbeiter:innen auf einem Niveau festgesetzt wird, das wettbewerbsfähig, intern gerecht und leistungsorientiert ist. Diese Verfahren gelten für alle eingestuften Stellen global, sofern dies mit den jeweiligen nationalen Arbeitsgesetzen und -vorschriften im Einklang steht. Die Guideline beinhaltet Aspekte wie Analysen zur Gehaltsanpassung, Grundsätze der Vergütungsverwaltung, Arten der Gehaltserhöhungen, einen Entscheidungsbaum, Beförderung, Versetzung und Herabstufung. Der Senior Director Corporate Compensation & Benets and Digital HR ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Die Global Salary Administration Guideline deckt die "Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit" ab.
Diese Guideline gibt einen Überblick über die Prozesse in Bezug auf Lernen und Entwicklung, um zu gewährleisten, dass die Lenzing Gruppe durch die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und -fähigkeiten der Mitarbeiter:innen auf weiteres Wachstum vorbereitet ist. In der Guideline wird Lenzings Personalentwicklungskonzept als Methode beschrieben, um das für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens besonders wichtige Wissen zu identizieren. Außerdem bestimmt sie, wie Kompetenzen in strategisch bedeutenden Bereichen aufgebaut und entwickelt werden. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing haben die Chance und die Verantwortung, sich durch Leistungs- und Entwicklungsgespräche, den Kompetenzrahmen, Kompetenzbeurteilungen, den individuellen Entwicklungsplan und Schulungsbudget-Prozess zu entfalten und weiterzuentwickeln. Das Corporate Learning & Development Team leitet die globalen Prozesse für Lernen und Entwicklung (L&E), während die HR Business Partner und lokalen L&E-Spezialisten und Standortleiter für die Verwaltung, Durchführung und Optimierung der lokalen L&E-Aktivitäten verantwortlich sind. Der Senior Vice President Corporate Human Resources hat die Guideline genehmigt und ist für die Umsetzung zuständig. Die Guideline ist für alle Mitarbeiter:innen von Lenzing verbindlich.
Die Global Learning & Development Guideline deckt das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" ab.
Die Guideline ist Teil des Entwicklungskonzepts für das Personal und gibt einen Überblick darüber, wie Performance-Management-Prozesse die Mitarbeiter:innen befähigen, die Wachstumspläne von Lenzing zu unterstützen. Die Mitarbeiterentwicklung ist ein wichtiges Element, um das nachhaltige Wachstum des Unternehmens zu sichern. Lenzing bietet Mitarbeiter:innen die Chance, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln, und ist sich bewusst, wie wichtig es ist zu verstehen, welche Führungsqualitäten und -fähigkeiten erforderlich sind, um Kompetenzen aufzubauen und in derzeitigen und künftigen Rollen Leistung zu erbringen. Die Guideline umfasst die Denition von Leistung, den Performance-Management-Prozess, die Unternehmenswerte und Verhaltensweisen von Lenzing, das Verfahren zur Festlegung von Zielen und beschreibt, wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche geführt werden. Das Corporate Performance Management Team leitet die globalen Performance-Management-Prozesse. Die HR Business Partner und lokalen Performance-Management-Spezialisten an den jeweiligen Standorten sind für die Verwaltung, Ausführung und Optimierung der lokalen Performance-Management-Aktivitäten verantwortlich. Der Senior Vice President Corporate Human Resources hat die Guideline genehmigt und ist für die Umsetzung zuständig. Die Guideline ist für alle Mitarbeiter:innen von Lenzing verbindlich.
Die Global Performance Guideline behandelt das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung".
Diese Erklärung wird in Übereinstimmung mit Artikel 54 des Modern Slavery Act 2025 abgegeben und bietet einen jährlichen Überblick über die Maßnahmen, die das Unternehmen zur Bekämpfung der modernen Sklaverei ergrien hat. Sie bezieht sich auf eine Reihe interner Dokumente von Lenzing, darunter die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und den Globalen Verhaltenskodex. Die Erklärung bestätigt die Unterstützung der Grundsätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), des Global Compact der Vereinten Nationen, der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie der grundlegenden Arbeitsgrundsätze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit deniert sind.
Die Policies und Verfahren sind für alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen zugänglich. Der UK Human Resources Manager ist für die Aktualisierung des Modern Slavery Act Transparency Statement verantwortlich und der Standortleiter ist für dessen Umsetzung zuständig.
Lenzing hat aktuell keine Policies für folgende Auswirkungen: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub. Aufgrund von Lenzings aktuell begrenzten Ressourcen war es schwierig, dieses wichtige Thema zu behandeln.
[ESRS S1-2; GRI 2-29, 403-4]
Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und deren Vertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Marktbedingungen, der nanziellen Situation, der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, Betriebsversammlungen, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten.
In diesem Zusammenhang nden insbesondere halbjährliche globale Betriebsversammlungen für alle Unternehmen und Mitarbeiter:innen der Gruppe statt, um weltweit relevante Themen zu besprechen. Zusätzlich wird auf Betriebsversammlungen für einzelne Standorte über standortspezische Themen und allgemeine Aktualisierungen gesprochen. Die Mitarbeiter:innen werden über Presseaussendungen über wichtige Aktualisierungen oder besondere Ereignisse anlassbezogen informiert. Die Betriebsversammlungen nden interaktiv über Videochat statt und gestatten Mitarbeiter:innen teilzunehmen und Fragen zu stellen, die dann direkt an die jeweiligen Redner gestellt werden können. Lenzing Connect (Intranet) bietet laufende Informationen über relevante Themen sowie funktionale Anwendungen für den Arbeitsalltag. Dazu übernimmt der Senior Vice President Corporate Human Resources die operative Kontrolle und Verantwortung.
Das Management der Lenzing Gruppe verpichtet sich zu einer transparenten Informationspolitik unter Beteiligung der oziellen Arbeitnehmervertreter:innen. An beiden Standorten in Österreich gibt es einen lokalen Betriebsrat. Gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz verfügen die Vertreter:innen des Betriebsrates der Lenzing AG am Standort Lenzing über Sitze und Stimmrechte im Aufsichtsrat. Sie vertreten die Interessen der Mitarbeiter:innen in Lenzing und Heiligenkreuz (Österreich). Um die Erkenntnisse und Sichtweisen der Mitarbeiter:innen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, beraumt der Betriebsrat vor den Aufsichtsratssitzungen ein Treen mit dem CEO an und trit sich monatlich mit dem CFO. Andere Treen nden bei Bedarf statt. An allen Standorten mit Ausnahme von Prachinburi (Thailand) gibt es Gewerkschaftsvertreter:innen verschiedener Fraktionen und/oder Interessengruppen der Arbeitnehmer:innen, die die Anliegen der Belegschaft vertreten.
In den Fällen, in denen Arbeitsschutz- und Sicherheitsausschüsse gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es formelle Vereinbarungen mit Arbeitnehmervertreter:innen. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing sind in solchen Ausschüssen vertreten, die auf Standortebene tätig sind. Sie bieten der Unternehmensführung und den Mitarbeiter:innen ein Forum, um gemeinsam Gesundheits- und Sicherheitsprobleme zu lösen. Jeder einzelne Standort ist für die Einrichtung und Aufrechterhaltung dieser Ausschüsse verantwortlich. Wie oft die Ausschüsse zusammentreten, wie die Tagesordnung aussieht und wie sich die Vertreter zusammensetzen, liegt der Verantwortung der HSE-Manager des betreenden Standortes und wird mit dem zuständigen Gewerkschaftsvertreter vereinbart.
Die Umfrage basiert auf einem Rahmenwerk ("House of Health") mit Methoden (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit), die international und in der Wissenschaft weitgehend anerkannt sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Beurteilung nicht nur methodisch solide ist, sondern auch weltweit anerkannten Standards entspricht und eine zuverlässige Grundlage für die Ergebnisse und Schlussfolgerungen darstellt. In einem zusammengefassten Bericht werden die Ergebnisse und nächsten Schritte auf der internen Plattform kommuniziert. Die Standorte und Abteilungen arbeiten konkrete Maßnahmen aus, deren Fortschritt von Lenzing nachverfolgt wird, um die Umfrageergebnisse zu verbessern. Gegenstand der Umfrage sind die drei wichtigsten Maßnahmen pro Standort oder Abteilung, bei denen der Stand der Umsetzung nachverfolgt wird. Die Umfrage für 2024 musste wegen der organisatorischen Veränderungen im 4. Quartal 2024 auf das 1. Quartal 2025 verschoben werden. Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Gesundheitsförderung" in diesem Kapitel.
ERGs sind ein Kommunikationskanal für spezielle Gruppen wie Frauen, verschiedene Ethnien, LGBTQ etc. Lenzing hat folgende drei Employee Resource Groups (ERGs): "Women@Lenzing", "Multicultural@Lenzing" und "PrideAlliance@Lenzing". Weitere Informationen über ERGs nden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
[ESRS S1-3; GRI 2-25]
Lenzings Arbeitskräfte können über folgende Wege Bedenken und Beschwerden einreichen.
Ein eLearning-Pichtkurs mit dem Titel "Unser Hinweisgebersystem" unterstützt das Verständnis und die Nutzung von Kanälen, um Bedenken zu äußern. Darüber hinaus führt das Compliance Team eine Integritätsumfrage durch, um herauszunden, was die Mitarbeiter:innen über das Hinweisgebersystem wissen. Es gibt eine Whistleblower Direktive. Weitere Informationen zu diesem Thema nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Ein formaler Prozess für Abhilfemaßnahmen ist nicht vorhanden. Diese werden einzelfallbasiert durchgeführt. Lenzing verfügt lediglich über ein globales Verfahren zur Beseitigung der Kinderarbeit. Dieses Verfahren liefert einen Leitfaden für jeden Fall von Kinderarbeit bei Lenzing und beinhaltet Abhilfemaßnahmen, die von Führungskräften befolgt werden können, um sicherzustellen, dass die Sicherheit und die Rechte von Kindern gewahrt werden und das Wohl von Kindern stets im Vordergrund steht.
[ESRS S1-4; GRI 3-3d, 403-1, 403-2, 403-8]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing hat im Berichtsjahr Unterstützung und Abhilfe in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften geleistet und die Familie eines Mitarbeiters nach einem tödlichen Unfall mit einer freiwilligen Spende unterstützt. Weitere Informationen über den Vorfall nden Sie im Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
Die Ressourcen zur Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing verteilten sich aufgeschlüsselt nach Thema und Abteilung wie folgt:
Lenzing identiziert ihre Maßnahmen, indem sie einen Sachverhalt untersucht, die Risiken bewertet und auf der Grundlage von Best-Practices angemessene Maßnahmen ermittelt.
Die Wirksamkeit von Lenzings Maßnahmen kann durch verschiedene quantitative und qualitative Kennzahlen verfolgt werden, unter anderem durch Lenzings Climate Survey (Umfrage zum Arbeitsklima), die Rate der meldepichtigen Arbeitsunfälle, das geschlechtsspezische Verdienstgefälle, die Mitarbeiteruktuation und die Diversität der Belegschaft.
Lenzing ist sich der (potenziellen) negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten auf ihre Mitarbeiter:innen bewusst. In diesem Abschnitt werden die (potenziellen) negativen Auswirkungen sowie die positiven Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Maßnahmen verknüpft. Die Maßnahmen in Bezug auf (potenzielle) negative Auswirkungen sollen diese verhindern oder abmildern.
Die folgenden Maßnahmen decken das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" ab. Das Lern- und Entwicklungsangebot wurde im Jahr 2024 erweitert und verfeinert. Das Global Performance and Talent Management wurde fortgeführt. Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A nden Sie im Abschnitt "Lernen und Entwicklung" in diesem Kapitel.
Lenzing hat drei Employee Resource Groups (ERGs) für die Themen Frauen, unterschiedliche Nationalitäten und LGBTQIA+. Die "Women's Empowerment Principles" wurden vom neuen Geschäftsführer von Lenzing unterzeichnet.
Die Maßnahmen beziehen sich auf die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt; Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird; Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität; Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität; sowie auf einen Aspekt des "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert".
Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A nden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
Mit Blick auf die Maßnahmen gegen die "Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit" verfügt Lenzing zum ersten Mal über genaue Daten zum geschlechtsspezischen Verdienstgefälle für ihre Produktionsstandorte und die Beschäftigungsgruppen. Für nächstes Jahr sind weitere Untersuchungen hierzu geplant. Die entsprechenden Zahlen nden Sie im Abschnitt "Geschlechtsspezisches Verdienstgefälle" (S1-16) in diesem Kapitel.
Zur "Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden" gibt es folgende Maßnahme. 2024 nahmen alle Standorte am FSLM-Zertizierungsprozess auf der Grundlage des standardisierten Social Labor Convergence Program (SLCP) teil. Dazu gehörte eine umfassende Eigenbewertung und ein Vor-Ort-Audit, um Verbesserungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen von Lenzing zu ermitteln. Drei Standorte konnten die externe Verizierung zwar aufgrund fehlender akkreditierter Prüfer nicht abschließen, aber insgesamt wurden deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Die meisten Standorte belegen einen Platz im obersten Quartil ihrer jeweiligen Länder. Diese Ergebnisse können an Partner in der Wertschöpfungskette weitergegeben werden. Die FSLM-Zertizierung muss jedes Jahr erneuert werden. Darüber hinaus wurden an verschiedenen Lenzing-Standorten Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu relevanten Themen ausgefüllt.
Die Maßnahmen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit sind in diesem Abschnitt und unter "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel beschrieben. Ein Aspekt des "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert" wird auch durch die Maßnahmen zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion abgedeckt.
Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Die aktuelle Zertizierung wurde 2024 erneuert und ist bis 2027 gültig. Diese Zertizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremd rmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Minderung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses System priorisiert Gesundheit und Sicherheit und basiert auf dem Konzept kontinuierlicher Verbesserungen. Der Zertizierungsprozess hilft Lenzing, Risiken sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und gestattet Lenzing, rechtzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit von Lenzings Mitarbeiter:innen in Zukunft zu bewerten. Unter Berücksichtigung des Feedbacks von Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen, Gemeinschaften, Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen legt Lenzing Ziele und Vorgaben zur Beseitigung der wesentlichen Gefahren und Risiken fest.
Die Risikobewertung an den Produktionsstandorten von Lenzing umfasst die Überprüfung der standortspezischen Aktivitäten in Teams. Dazu gehören die Identizierung potenzieller Schäden, die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und Schwere von Gefahren, die Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Überwachungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher. Bewertungen werden nach Arbeitsplatzveränderungen, z.B. bei Personal- oder Prozessänderungen, oder nach unerwünschten Ereignissen aktualisiert.
Alle Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen müssen sich an die Life Saving Rules von Lenzing halten und sind befugt, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie sie für unsicher halten. Die entsprechenden Informationen werden während der Einweisungsprozesse in allen Konzernsprachen und in Form von Graken zur Verfügung gestellt.
Lenzing verfügt über ein Verfahren zur Meldung und Untersuchung unerwünschter Ereignisse. Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen sind verpichtet, arbeitsbedingte Symptome, Verletzungen oder Krankheiten zu melden und so eine zeitnahe Reaktion zu ermöglichen. Die konzernweite Meldedatenbank erleichtert die Kommunikation über unerwünschte Ereignisse und verbessert das Risikomanagement. Der Prozess zur Untersuchung von Vorfällen durch Lenzing (auch Unfalluntersuchung genannt) erfolgt strukturiert und systematisch und ermöglicht die Meldung, Nachverfolgung und Ursachenanalyse, um die Wiederholung von Vorfällen zu verhindern. Dank dieses proaktiven Ansatzes kann Lenzing zukünftige Vorfälle wirksam bewältigen und darauf reagieren.
Um mehr über die Maßnahmen (ESRS 2 MDR-A) von Lenzing für die Arbeitskräfte des Unternehmens in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erfahren und speziell über interne und externe Audits, Gesundheitsvorsorge, Sicherheitsschulungen und Gesundheitsförderung im Jahr 2024, lesen Sie bitte den Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
Mit Blick auf das "Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation" nutzt Lenzing verschiedene Kanäle, um die Kommunikation wichtiger Veränderungen im Unternehmen zu unterstützten und ihre Belegschaft so auf dem Laufenden zu halten. Eine Beschreibung über die ESRS 2 MDR-A ist im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel enthalten.
Die Auswirkungen in Bezug auf die Work-life Balance werden durch folgende Maßnahme abgedeckt. An dem meisten Standorten werden exible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und das Arbeiten von zu Hause aus angeboten. Angebote für Vollzeitkräfte gelten in den meisten Fällen auch für Teilzeitkräfte und in vielen Fällen auch für Mitarbeiter:innen mit befristeten Arbeitsverträgen.
An allen Lenzing Standorten haben die Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Abhängig von den nationalen Bestimmungen bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen an fast allen Produktionsstandorten Lebensversicherungen, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie Gruppenprämien.
[ESRS S1-6 – S1-17 2 MDR-M 77b]
Die Kennzahlen im Kapitel S1 Arbeitskräfte des Unternehmens werden außer vom Wirtschaftsprüfer nicht von einer externen Stelle validiert.
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Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
Sozialstandard Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellsto) bis 2024d
Auf Kurs
Maßnahme(n) Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellsto- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verizierter Module an Kunden ab 2025
Status in 2024 Die FSLM-Verizierung (Eigenbewertung und Vor-Ort-Audit) wurde 2024 erfolgreich an den Standorten Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien), Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) abgeschlossen. Aufgrund der Unverfügbarkeit von SLCP-verizierten Auditoren, konnten die Standorte Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahr 2024 nur die Eigenbewertung, nicht aber den gesamten Verizierungsprozess abschließen. Daher wurde das Jahr der Maßnahme von 2024 auf 2025 verschoben und bendet sich weiterhin im Plan. Das Gesamtzieljahr wurde in "kontinuierlich" geändert, da es sich um eine fortlaufende Maßnahme handelt, die kontinuierlich erreicht werden soll.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Produktionsstandorte, auch die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Chancen gleichheit, Diversität und Inklusion |
Schaung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbendens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5ab | 2025 Auf Kurs |
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| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage | 2026 Auf Kurs |
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| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 Erreicht |
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| Status in 2024 | Die Global Equity, Diversity and Inclusion (EDI) Policy wurde mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter in mehreren Sprachen |
neu aufgelegt. Eine dritte Mitarbeiter-Ressourcengruppe (ERG), PrideAlliance@Lenzing, wurde gegründet, um die Gleichstellung und Einbeziehung der LGBTQ+-Gemeinschaft in Lenzing weiter zu verbessern, während die beiden anderen ERGs, Women@Lenzing und Multiculture@Lenzing, weitergeführt werden.
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
Das Ziel "Sozialstandard" und das Ziel "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" stimmen mit Lenzings Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion und Policy für Menschenrechte überein, indem sie ein inklusives Arbeitsumfeld und die Gleichstellung der Geschlechter fördern und die Menschenrechte auf allen Ebenen der Organisation wahren.
Das Facility Social Labor Module (FSLM) ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen auf und die Risiken für Mitarbeiter:innen zu mindern, indem es sicherstellt, dass an allen Produktionsstandorten von Lenzing Sozialstandards konsequent gewahrt werden. Indem Lenzing die FSLM-Bewertungen umsetzt und jährlich aktualisiert, bekennt das Unternehmen sich zu fairen Arbeitspraktiken, sicheren Arbeitsbedingungen und Achtung der Arbeitnehmerrechte. Dieser proaktive Ansatz hilft dabei, Verstöße gegen das Arbeitsrecht zu verhindern und fördert insgesamt das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen. Regelmäßige Audits und die Weitergabe verizierter Module an Kunden erhöhen ebenfalls die Transparenz und Verantwortlichkeit und schützen damit die Mitarbeiter:innen zusätzlich vor sozialen Risiken. 2020 (Basisjahr) wurde das Ziel "Sozialstandard" zum ersten Mal ausgehend von einem Ausgangswert Null festgelegt, da kein Zellsto- und Faserproduktionsstandort über eine FSLM-Zertizierung verfügte. Das Ziel basiert auf einem international anerkannten externen Sozialzertikat (SLCP) und gewährleistet durch unabhängige Audits an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe, das Standards konsequent eingehalten werden. Es steht im Einklang mit internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht und den Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) und trägt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) 8 und 12 bei, indem es faire Arbeitsbedingungen fördert. Nationale Arbeitsgesetze, regionale Herausforderungen und die Einbeziehung von Stakeholdern gewährleisten einen kontextspezi schen und nachhaltigen Ansatz bei der sozialen Verantwortung. Das Corporate Sustainability Team, die Abteilung Human Resources, der Vorstand und die operativen Einheiten waren an der Festlegung der Ziele beteiligt. Zusätzlich erstellte Lenzing im direkten Dialog mit den Personalleitern und dem Betriebsrat eine Liste mit Initiativen an den einzelnen Standorten. Sie diente als Grundlage für die Festlegung von Zielen, Nachverfolgung der Leistung, das Aufzeigen von Erfahrungen und die Identizierung von Erkenntnissen für kontinuierliche Verbesserungen.
Das Ziel "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" soll ein Arbeitsumfeld schaen, das alle eigenen Arbeitskräfte von Lenzing befähigt, indem es die Menschenrechte wahrt, das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen priorisiert und Vielfalt und Inklusion fördert. Lenzing hat dieses Ziel 2020 (Basisjahr) zum ersten Mal festgelegt und in jenem Jahr zunächst ein Diversitätskonzept (Ausgangswert) formuliert. Das Ziel steht im Einklang mit internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht und den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und trägt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) 3, 5 und 10 bei, indem es Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichheit und weniger Ungleichheiten unterstützt. Nationale Arbeitsgesetze, regionale Herausforderungen und die Einbeziehung von Stakeholdern gewährleisten einen kontextspezischen und nachhaltigen Ansatz bei der sozialen Verantwortung. Die Bereiche Human Resources, Corporate Sustainability und der Vorstand waren als Stakeholder an der Festlegung des Ziels maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus wurden die Erwartungen und Perspektiven der Mitarbeiter:innen durch direkte Einbindung des Betriebsrats bei der Zielfestlegung aktiv integriert. Human Resources ist für die Nachverfolgung der Leistung, das Aufzeigen von Erfahrungen und die Identizierung von Verbesserungen verantwortlich.
Lenzing setzte sich auf Konzernebene im Januar 2025 (Basisjahr) das Ziel, die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate (TRIFR)) für ihre Mitarbeiter:innen pro 200.000 Arbeitsstunden 2025 auf 0,8 zu senken. Aktuell liegt die Arbeitsunfallrate bei 1,1 (Ausgangswert). Das Ziel dient der Vorgabe der SHE-Policy, Menschen vor Schäden zu schützen, was grundlegende Voraussetzung für die Geschäftstätigkeit von Lenzing ist. Das bisherige Ziel von 0,3 bis 2025 erschien nach seiner Überprüfung zu unrealistisch. Die Standortleiter und das verantwortliche Vorstandsmitglied waren am Zielsetzungsprozess beteiligt. Der Betriebsrat war nicht direkt am Zielsetzungsprozess der Leistungsverfolgung oder der Ermittlung von Verbesserungen der Gesundheitsziele beteiligt.
Daneben gibt es Standortziele, die auf dem Konzernziel und der tatsächlichen Leistung beruhen und die Standortgröße berücksichtigen. Aufbauend auf den TRIFR-Zielen legen die Standorte Ziele für wichtige Indikatoren fest, schlüsseln diese auf Abteilungsebene auf und entwickeln standortspezische Sicherheitsprogramme, die sie mit dem globalen Arbeitsschutz (OHS) koordinieren. Das Ziel basiert auf der gängigen Kennzahl TRIFR zur Messung der Unfallrate. Ziel ist es, das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen gemäß SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) zu verbessern.
Für das "Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung" gibt es derzeit kein messbares, zeitgebundenes, ergebnisorientiertes Ziel. Es wurde jedoch das Ziel festgelegt: "Annäherung an 50 Prozent der identizierten Nachfolger für mittlere Führungspositionen bis zum Ende des Talentmanagementzyklus 2026". Das Ziel ist nicht mit quantitativen Kennzahlen verbunden, aber hat zwei Vorteile: die Identizierung von mehr Talenten durch Entwicklung durch Praxiserfahrung, die durch ein 180 Grad Feedback evaluiert wird, und die Verbesserung der bereichsübergreifenden Sichtbarkeit von potentiellen Nachfolgekandidat:innen.
Für das "Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert" (mentale Gesundheit), gibt es kein messbares, zeitgebundenes, ergebnisorientiertes Ziel. Generell besteht das Ziel jedoch darin, Fälle zu verhindern und abzumildern. Die Wirksamkeit von Maßnahmen wird anhand der Arbeitsklima-Umfrage von Lenzing, der Climate Survey, bewertet, die zwei Fragen zu diesem Thema stellt: Habe ich genug Zeit, um meine Arbeit zu erledigen? Habe ich genug Erholungszeit? (Nähere Einzelheiten zum Lenzing Climate Survey nden Sie im Abschnitt "Gesundheitsförderung" in diesem Kapitel.)
Lenzing hat für folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen keine Ziele: Negative Auswirkungen auf die Belegschaft bei mangelnder Work-Life-Balance; Positive Auswirkungen auf die Belegschaft durch verschiedene Arbeitszeitmodelle, Leistungen und Urlaub; Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personaluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert; Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit. Aufgrund von Lenzings aktuell begrenzten Ressourcen war es schwierig, diese wichtigen umfassend Themen zu behandeln.
[ESRS S1-6; GRI 2-7, 401-1]
Die Hauptgründe für das Ausscheiden von Mitarbeiter:innen waren 2024 einvernehmliche/freiwillige Vertragsauösungen, Vertragsbeendigungen durch den Arbeitgeber und Pensionierungen. Dies spiegelt sich in allen Zahlen der folgenden Tabellen wider.
Die repräsentativste Angabe zur Beschäftigtenzahl im Abschluss nden Sie in Note 9. Personalaufwand.
Die Angaben in den nachfolgenden Tabellen beziehen sich auf den Pro-Kopf-Personalstand zum 31. Dezember 2024.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Geschlecht und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.777 | 6.932 | 6.907 |
Lenzing kann derzeit keine Angaben zum dritten Geschlecht "Divers" machen. Technisch lässt sich das im System zwar darstellen, aber es muss zunächst sichergestellt werden, dass der Rekrutierungsprozess mit dem Verfahren in Österreich übereinstimmt, bei dem das Geschlecht ausgehend vom vorgelegten Personalausweis eingetragen wird.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Land und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
Die meisten Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe stehen in einem unbefristeten Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis. Es ist derzeit üblich, dass die Mitarbeiter:innen in den ersten sechs Monaten im Rahmen eines befristeten Vertrages arbeiten, der anschließend automatisch in ein unbefristetes Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis übergeht. Lediglich 2,8 Prozent der Belegschaft (einschließlich externem Personal) verfügt über einen befristeten Beschäftigungsvertrag, der über die übliche sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge hinausgeht. Die sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge bezieht sich nicht auf die Zahl der Mitarbeiter:innen mit befristeten Arbeitsverträgen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Vertragstyp, Geschlecht und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.777 | 6.932 | 6.907 |
| Gesamtzahl dauerhaft Beschäftigtea | 7.834 | 7.900 | 7.929 |
| Frauen | 1.350 | 1.309 | 1.318 |
| Männer | 6.484 | 6.591 | 6.611 |
| Gesamtzahl befristete Beschäftigte | 394 | 440 | 372 |
| Frauen | 101 | 99 | 76 |
| Männer | 293 | 341 | 296 |
| Gesamtzahl Beschäftigte ohne garantierte Arbeitsstunden | 0 | 0 | 0 |
| Frauen | 0 | 0 | 0 |
| Männer | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtzahl Vollzeitbeschäftigte | 7.690 | 7.748 | 7.823 |
| Frauen | 1.111 | 1.087 | 1.075 |
| Männer | 6.579 | 6.661 | 6.748 |
| Gesamtzahl Teilzeitbeschäftigte | 538 | 592 | 478 |
| Frauen | 340 | 321 | 319 |
| Männer | 198 | 271 | 159 |
a) Neue Mitarbeiter:innen in der Probezeit sind in der Zahl für Mitarbeiter:innen/Arbeitskräfte mit unbefristeten Arbeitsverträgen enthalten, da das Ziel eine langfristige Beschäftigung ist.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Belegschaft nach Vertragstyp, Region und in Personenanzahl | 2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 8.228 | 8.340 | 8.301 |
| Österreich | 3.511 | 3.541 | 3.675 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 541 | 525 | 491 |
| China | 816 | 818 | 867 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
| Gesamtzahl dauerhaft Beschäftigtea | 7.834 | 7.900 | 7.929 |
| Österreich | 3.499 | 3.513 | 3.652 |
| Brasilien | 1.125 | 1.105 | 923 |
| Indonesien | 1.329 | 1.461 | 1.521 |
| Tschechische Republik | 499 | 458 | 436 |
| China | 600 | 576 | 597 |
| USA | 212 | 217 | 222 |
| Großbritannien | 225 | 234 | 225 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 76 | 67 | 73 |
| Gesamtzahl befristete Beschäftigte | 394 | 440 | 372 |
| Österreich | 12 | 28 | 23 |
| Brasilien | 111 | 90 | 22 |
| Indonesien | 13 | 13 | 2 |
| Tschechische Republik | 42 | 67 | 55 |
| China | 216 | 242 | 270 |
| USA | 0 | 0 | 0 |
| Großbritannien | 0 | 0 | 0 |
| Thailand | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtzahl Beschäftigte ohne garantierte Arbeitsstunden | 0 | 0 | 0 |
| Österreich | 0 | 0 | 0 |
| Brasilien | 0 | 0 | 0 |
| Indonesien | 0 | 0 | 0 |
| Tschechische Republik | 0 | 0 | 0 |
| China | 0 | 0 | 0 |
| USA | 0 | 0 | 0 |
| Großbritannien | 0 | 0 | 0 |
| Thailand | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtzahl Vollzeitbeschäftigte | 7.690 | 7.748 | 7.823 |
| Österreich | 2.996 | 2.697 | 3.214 |
| Brasilien | 1.236 | 1.195 | 945 |
| Indonesien | 1.342 | 1.474 | 1.523 |
| Tschechische Republik | 539 | 523 | 490 |
| China | 814 | 817 | 867 |
| USA | 208 | 214 | 219 |
| Großbritannien | 215 | 224 | 213 |
| Thailand | 269 | 269 | 280 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 71 | 65 | 72 |
| Gesamtzahl Teilzeitbeschäftigte | 538 | 592 | 478 |
|---|---|---|---|
| Österreich | 515 | 574 | 461 |
| Brasilien | 0 | 0 | 0 |
| Indonesien | 0 | 0 | 0 |
| Tschechische Republik | 2 | 2 | 1 |
| China | 2 | 1 | 0 |
| USA | 4 | 3 | 3 |
| Großbritannien | 10 | 10 | 12 |
| Thailand | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 5 | 2 | 1 |
a) Neue Mitarbeiter:innen in der Probezeit sind in der Zahl für Mitarbeiter:innen/Arbeitskräfte mit unbefristeten Arbeitsverträgen enthalten, da das Ziel eine langfristige Beschäftigung ist.
Im Berichtsjahr hatte Lenzing insgesamt 253 Lehrlinge (2023: 236, 2022: 188), davon waren 58 Frauen und 195 Männer (2023: 48 und 188, 2022: 31 und 157). Daten zu Lehrlingen sind unternehmensspezische Informationen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Fluktuationsrate | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben, gesamt | 888 | 932 | 898 |
| Frauen | 174 | 222 | 153 |
| Männer | 714 | 710 | 745 |
| Unter 30 Jahre | 216 | 205 | 184 |
| 30–50 Jahre | 452 | 446 | 448 |
| Über 50 Jahre | 220 | 281 | 266 |
| Österreich | 290 | 347 | 278 |
| Brasilien | 266 | 274 | 175 |
| Indonesien | 173 | 78 | 206 |
| China | 36 | 74 | 99 |
| Tschechische Republik | 29 | 47 | 27 |
| USA | 44 | 45 | 41 |
| Vereinigtes Königreich | 29 | 24 | 24 |
| Thailand | 14 | 28 | 40 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 7 | 15 | 8 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben (Fluktuationsrate), gesamt |
10,8 % | 11,2 % | 10,8 % |
| Frauen | 19,6 % | 24 % | 17 % |
| Männer | 80,4 % | 76 % | 83 % |
| Unter 30 Jahre | 24,3 % | 22 % | 20 % |
| 30–50 Jahre | 50,9 % | 48 % | 50 % |
| Über 50 Jahre | 24,8 % | 30 % | 30 % |
| Österreich | 32,7 % | 37 % | 31 % |
| Brasilien | 30,0 % | 29 % | 19 % |
| Indonesien | 19,5 % | 8 % | 23 % |
| China | 4,1 % | 8 % | 11 % |
| Tschechische Republik | 3,3 % | 5 % | 3 % |
| USA | 5,0 % | 5 % | 5 % |
| Vereinigtes Königreich | 3,3 % | 3 % | 3 % |
| Thailand | 1,6 % | 3 % | 4 % |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 0,8 % | 2 % | 1 % |
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Neu eingestellte Mitarbeiter:innena | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 768 | 971 | 1.241 |
| Frauen | 214 | 236 | 303 |
| Männer | 554 | 735 | 938 |
| Unter 30 Jahre | 111 | 195 | 275 |
| 30–50 Jahre | 421 | 522 | 705 |
| Über 50 Jahre | 236 | 252 | 261 |
| Österreich | 260 | 213 | 378 |
| Brasilien | 307 | 524 | 472 |
| Indonesien | 41 | 29 | 96 |
| China | 34 | 25 | 93 |
| Tschechische Republik | 45 | 81 | 67 |
| USA | 39 | 40 | 42 |
| Vereinigtes Königreich | 20 | 33 | 31 |
| Thailand | 14 | 17 | 46 |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 8 | 9 | 16 |
| Prozentsatz der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 9 % | 12 % | 15 % |
| Frauen | 28 % | 24 % | 24 % |
| Männer | 72 % | 76 % | 76 % |
| Unter 30 Jahre | 14 % | 20 % | 22 % |
| 30–50 Jahre | 55 % | 54 % | 57 % |
| Über 50 Jahre | 31 % | 26 % | 21 % |
| Österreich | 34 % | 22 % | 30 % |
| Brasilien | 40 % | 54 % | 38 % |
| Indonesien | 5 % | 3 % | 8 % |
| China | 4 % | 3 % | 7 % |
| Tschechische Republik | 6 % | 8 % | 5 % |
| USA | 5 % | 4 % | 3 % |
| Vereinigtes Königreich | 3 % | 3 % | 2 % |
| Thailand | 2 % | 2 % | 4 % |
| Sonstige (Indien, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Deutschland, Italien und Frankreich) | 1 % | 1 % | 1 % |
a) Manche Werte aus 2023 bezüglich Alter wurden angepasst, um die Angabe nach ESRS zu erfüllen.
[ESRS S1-7; GRI 2-8]
| Fremdarbeitskräfte 2024 | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der nicht-angestellten Beschäftigten | 149 | 156 | 261 |
Die Angaben beziehen sich auf den Personalstand zum 31. Dezember 2024. Die Gesamtzahl der Fremdarbeitskräfte beinhaltet keine Selbstständigen, da sie im HR-System nicht erfasst sind.
Die größte Gruppe von Fremdarbeitskräften ist Leasingpersonal, das indirekt über eine Zeitarbeitsvermittlung eingestellt wird. Das Leasingpersonal wird genauso behandelt wie Lenzings Arbeitnehmer:innen. Ein Großteil des Leasingpersonals ist im Produktionsbereich (Schichtbereich) tätig, was bei der Bewertung der betreenden Stellenbezeichnungen und Stellenbeschreibungen festgestellt wurde.
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[ESRS S1-8 – nicht wesentlich nach ESRS; GRI 2-30]
Lenzing hält sich in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, an die lokalen Arbeitsstandards. Kollektivverträge decken 79,9 Prozent (2023: 83,0 Prozent, 2022: 82,4 Prozent) der weltweiten Belegschaft der Lenzing Gruppe ab. Für 99,6 Prozent (2023: 99,6 Prozent, 2022: 99,5 Prozent) der Mitarbeiter:innen galten arbeitsrechtlich oder kollektivvertraglich geregelte Kündigungsfristen.
Weitere Informationen über Lenzings sozialen Dialog nden Sie im Abschnitt "Betriebsrat/sozialer Dialog" in diesem Kapitel.
| (Prozent) | Tarifvertragliche Abdeckung | Sozialer Dialog Vertretung am Arbeitsplatz – nur EWR (für Länder mit >50 Beschäftigten, die >10 % der Gesamtzahl ausmachen) |
||
|---|---|---|---|---|
| Abdeckungsquote | Beschäftigte – Nicht-EWR-Länder Beschäftigte – EWR (Schätzung für Regionen mit >50 (für Länder mit >50 Beschäftigt en, die Beschäftigten, die >10 % der Gesamtzahl >10 % der Gesamtzahl ausmachen) ausmachen) |
|||
| 0 –19 % | ||||
| 20 –39 % | ||||
| 40 –59 % | ||||
| 60 –79 % | ||||
| 80 –100 % | Österreich | Indonesien Brasilien |
Österreich |
[ESRS S1-9, GRI 405-1]
Mitarbeiter:innen in leitender Funktion werden als Personen mit mindestens einem Direktunterstellten/einer Direktunterstellten deniert.
| Kategorie 1 | Angestellte mit Führungsverantwortung |
|---|---|
| Kategorie 2 | Arbeiter:innen mit Führungsverantwortung |
| Kategorie 3 | Leasingpersonal mit Führungsverantwortung |
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen in leitender Funktion (mindestens ein:e Direktunterstellte:r)a |
2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 912 | 915 | 932 |
| Unter 30 Jahre | 29 | 29 | 31 |
| 30–50 Jahre | 599 | 588 | 596 |
| Über 50 Jahre | 284 | 298 | 305 |
| Frauen | 164 | 160 | 171 |
| Männer | 748 | 755 | 761 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 3 % | 3 % | 3 % |
| 30–50 Jahre | 66 % | 64 % | 64 % |
| Über 50 Jahre | 31 % | 33 % | 33 % |
| Frauen | 18 % | 17 % | 18 % |
| Männer | 82 % | 83 % | 82 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1, gesamt | 729 | 730 | 738 |
|---|---|---|---|
| Unter 30 Jahre | 7 | 11 | 12 |
| 30–50 Jahre | 476 | 465 | 469 |
| Über 50 Jahre | 246 | 254 | 257 |
| Frauen | 149 | 144 | 153 |
| Männer | 580 | 586 | 585 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1 | |||
| Unter 30 Jahre | 1 % | 2 % | 2 % |
| 30–50 Jahre | 65 % | 64 % | 64 % |
| Über 50 Jahre | 34 % | 35 % | 35 % |
| Frauen | 20 % | 20 % | 21 % |
| Männer | 80 % | 80 % | 79 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2, gesamt | 181 | 180 | 185 |
| Unter 30 Jahre | 22 | 18 | 19 |
| 30–50 Jahre | 122 | 121 | 122 |
| Über 50 Jahre | 37 | 41 | 44 |
| Frauen | 14 | 13 | 14 |
| Männer | 167 | 167 | 171 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2 | |||
| Unter 30 Jahre | 12 % | 10 % | 10 % |
| 30–50 Jahre | 67 % | 67 % | 66 % |
| Über 50 Jahre | 20 % | 23 % | 24 % |
| Frauen | 8 % | 7 % | 8 % |
| Männer | 92 % | 93 % | 92 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3, gesamt | 2 | 5 | 9 |
| Unter 30 Jahre | 0 | 2 | 0 |
| 30–50 Jahre | 1 | 2 | 5 |
| Über 50 Jahre | 1 | 3 | 4 |
| Frauen | 1 | 3 | 4 |
| Männer | 1 | 2 | 5 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3 | |||
| Unter 30 Jahre | 0 % | 40 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 50 % | 40 % | 56 % |
| Über 50 Jahre | 50 % | 60 % | 44 % |
| Frauen | 50 % | 60 % | 44 % |
| Männer | 50 % | 40 % | 56 % |
a) Manche Werte aus 2022 und 2023 bezüglich Alter wurden angepasst, um die Angabe nach ESRS zu erfüllen.
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Diversitätsmerkmale der Mitarbieter:innena | 2024 | 2023 | 2022 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 8.224 | 8.336 | 8.298 |
| Unter 30 Jahre | 1.463 | 0 | 0 |
| 30–50 Jahre | 5.031 | 5.057 | 4.980 |
| Über 50 Jahre | 1.730 | 1.711 | 1.740 |
| Frauen | 1.451 | 1.408 | 1.394 |
| Männer | 6.773 | 6.928 | 6.904 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Unter 30 Jahre | 18 % | 0 % | 0 % |
| 30–50 Jahre | 61 % | 61 % | 60 % |
| Über 50 Jahre | 21 % | 21 % | 21 % |
| Frauen | 18 % | 17 % | 17 % |
| Männer | 82 % | 83 % | 83 % |
a) Ohne Mitglieder im Leitungsorgan, außer den vom Betriebsrat gestellten Mitgliedern des Aufsichtsrats
Lenzing ist bestrebt, ein vielfältiges und inklusives Umfeld zu schaffen, in dem sich jede Person entfalten kann, unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, kulturellem Hintergrund oder Sprache.
Die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration (EDI) ist eine kollektive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen. Im Berichtsjahr wurde daher erneut eine EDI-Policy veröentlicht, um ein gemeinsames Verständnis zu fördern und Orientierung zu bieten. Sie trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaen, in dem sich jede/r Mitarbeiter:in als Person akzeptiert und unterstützt fühlt und sich erfolgreich entwickeln kann, was auch für Lenzing von Vorteil ist. Die Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte zur Verfügung, zusammen mit einem entsprechenden Erklärungsvideo für Schulungszwecke.
Die "Women's Empowerment Principles", die aus dem UN Global Compact hervorgegangen sind, wurden im März 2023 oziell erstmals und im Februar 2025 erneut von Lenzings neuem Vorstandsvorsitzendem im Namen des Vorstands unterzeichnet. Die Grundsätze zur Stärkung der Rolle von Frauen basieren auf der Erkenntnis, dass Unternehmen sowohl ein begründetes Interesse als auch eine Verantwortung dafür haben, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die Rolle von Frauen zu stärken.
Ferner hat das Unternehmen seine dritte globale Employee Resource Group (ERG) "PrideAlliance@Lenzing" eingerichtet, um ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Arbeitsumfeld zu fördern und Lenzings Kultur zu stärken. Im Laufe des Jahres trafen sich die ERGs und diskutierten den status quo und mögliche zukünftige Maßnahmen für Lenzing.
[GRI 405-1 b iii]
Trotz der europäischen Wurzeln des Unternehmens hat sich eine internationale Unternehmenskultur herausgebildet, die der engen Zusammenarbeit zwischen seinen Niederlassungen in Asien, Europa und Amerika zu verdanken ist. Das Management unterstützt aktiv die Internationalisierung der Belegschaft auf allen Ebenen. Details zu den verschiedenen Nationalitäten, die in der Lenzing Gruppe arbeiten, nden Sie in der Tabelle 77 im Anhang.


In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpichtet sich die Lenzing Gruppe, die wesentlichen arbeitsbezogenen Prinzipien zu achten und zu fördern, so etwa den Schutz vor Diskriminierung, Belästigung und unmenschlicher Behandlung. Dies umfasst u.a. den Schutz vor Personalentscheidungen, die auf persönlichen Merkmalen oder Überzeugungen und nicht auf der Arbeitsleistung beruhen: Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Hintergrund, sexuelle Orientierung, familiäre Verpichtungen (einschließlich Schwangerschaft), Behinderungen, Neurodiversität, politische Ansichten, Gesundheitszustand, Familienstand sowie eine anderweitige Diskriminierung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. Diese Themen spiegeln sich auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing wider, den alle Mitarbeiter:innen befolgen müssen.
[ESRS S1-10 – nicht wesentlich nach ESRS]
Nach dem Vergleich der Mitarbeitergehälter mit den entsprechenden Benchmarks ist festzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen von Lenzing angemessen entlohnt werden.
Die soziale Absicherung gegen Einkommensverlust aufgrund von einschneidenden Lebensereignissen, einschließlich Krankheit, Arbeitslosigkeit (ab dem Zeitpunkt, an dem eine Person für Lenzing zu arbeiten beginnt), arbeitsbedingten Verletzungen, Elternzeit und Pensionierung, erfolgt über die staatlichen Programme in jedem Land, in dem Lenzing tätig ist, außer in den USA, wo es keine Zahlungen bei Krankheit und Elternzeit gibt.
Der Anteil der Mitarbeiter:innen mit Behinderungen bei Lenzing lag im Berichtsjahr bei 2 Prozent (2023: 2 Prozent, 2022: 2 Prozent). Die Kategorie "Mitarbeiter:innen mit Behinderungen" basiert auf den gesetzlichen Denitionen für Menschen mit Behinderungen im jeweiligen Land der Geschäftstätigkeit. Die Denition für Österreich nden Sie zum Beispiel hier. Am Standort in Grimsby (Großbritannien) wird keine formelle Erfassung von Mitarbeiter:innen mit Behinderungen durchgeführt, da die nationale Gesetzgebung keine Denition bereitstellt. Da Mitarbeiter:innen in den USA ihren Behinderungsstatus nicht angeben müssen, handelt es sich bei der Angabe für Mobile (USA) um eine Schätzung.
[GRI 405-1 b iii]
| Belegschaft 2024 | |||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen |
2024 | 2023 | 2022 |
| Lenzing Gruppe | 88 | 83 | 82 |
| Österreich | 52 | 51 | 61 |
| Tschechische Republik | 9 | 9 | 8 |
| USA | 1 | 2 | 4 |
| Indonesien | 2 | 2 | 2 |
| Brasilien | 24 | 19 | 7 |
[ESRS S1-13; GRI 404-1, 404-2, 404-3]
Im Berichtsjahr wurden rund 83.784 Mal Kurse aus Learn@Lenzing absolviert. Das ergibt eine Schulungszeit von insgesamt 48.968,71 Stunden und damit eine durchschnittliche Schulungszeit von sechs Stunden je Mitarbeiter:in. Bei Frauen betrug die durchschnittliche Schulungszeit sieben Stunden und bei Männern sechs Stunden. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und Personalentwicklung stiegen 2024 auf EUR 6,70 Mio., gegenüber EUR 5,76 Mio. im Jahr 2023 und EUR 6,19 Mio. im Jahr 2021. Die Zahlen beinhalten die konzernweiten Aufwendungen des Bildungszentrums Lenzing (BZL). Die konzernweiten konsolidierten Aufwendungen für Schulungen betrugen daher im Jahr 2024 EUR 2,17 Mio. (2023: EUR 2,25 Mio., 2022: EUR 2,48 Mio.).
Um die kontinuierliche und individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen zu ermöglichen, hat Lenzing einen globalen Lernen & Entwicklungs L&E-Katalog entwickelt. Der Katalog ist Teil des rmeninternen Lernmanagementsystems Learn@Lenzing und ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, sich individuell über Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.
Dazu zählen sowohl eLearning, Blended Learning als auch Präsenzschulungen.
In Lenzings globalem Katalog für Learning und Development stehen über 220 Schulungen (Präsenz-, eLearning- sowie Blended-Learning Kurse) zur Verfügung. Über 120 neue eLearning-Kurse stehen weltweit zur Verfügung, die ein breites Spektrum abdecken, von Business-Themen bis hin zu persönlicher Entwicklung und Wohlbenden. Die Mitarbeiter:innen können die Kurse nach ihren individuellen Bedürfnissen buchen. Insgesamt wurden 5.234 Kurse absolviert. Die Mitarbeiter:innen haben die Inhalte 981 Stunden genutzt.
Skill-Matrix-Tools fortgesetzt und auf andere relevante Bereiche außerhalb der Produktion ausgedehnt.
Ein eektives Talent- und Performance-Management sind für den Gesamterfolg von Lenzing und das Wachstum ihrer Belegschaft entscheidend. Diese Prozesse tragen wesentlich zur Gestaltung der Mitarbeiterentwicklung bei, indem sie für die Rollen und Funktionen angemessene Leistungsziele klar festlegen und verfolgen und Lenzings Talentmix ermitteln. Daher hat Lenzing auch 2024 ihre Bemühungen fortgesetzt, diese wichtigen Personalprozesse für Performance- und Talentmanagement zu konsolidieren.
Beide Prozesse wurden 2024 umgesetzt, um Angestellte im Unternehmen zu unterstützen. Während des Performance-Management-Prozesses haben 91 Prozent der Zielgruppe (von 2.535 Mitarbeiter:innen) ihre Ziele in SuccessFactors deniert. 89,1 Prozent (von 2.033 Mitarbeiter:innen, die 2023 Ziele festgelegt haben) absolvierten die Überprüfung ihrer Ziele. Dementsprechend nahmen 31 Prozent aller Mitarbeiter:innen an regelmäßigen Leistungs- und Entwicklungsüberprüfungen (68 Prozent Männer, 32 Prozent Frauen) teil und 25 Prozent aller Mitarbeiter:innen absolvierten 2024 die Überprüfung ihrer Ziele von 2023.
Die Ergebnisse des Talentmanagement-Prozesses von 2024 beinhalten Talentdaten für 80,4 Prozent der Angestellten und 973 von 2.535 Positionen haben mindestens eine:n Nachfolger:in.
Dies zeigt, dass die Prozesse bereits gut in der Organisation verankert sind. Die Erkenntnisse werden uns helfen, die beruiche Entwicklung von Lenzings Mitarbeiter:innen zu steuern.


Die Personalabteilung von Lenzing hat sich darauf konzentriert, die Bewertung leistungsstarker Talente zu verbessern und geht dabei über das SuccessFactors-Tool hinaus. Zu diesem Bemühen gehört eine Diskussion der oberen Führungsebene über Talente während der neuen People Conference Days für B-1-Führungskräfte. Im vierten Quartal 2024 wurden 10 der 71 Top-Talente, die während der People Conference Days besprochen wurden, in neue Rollen versetzt.
[ESRS S1-14; GRI 403-1, 403-8, 403-9, 403-10]
Das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen ist entscheidend für den langfristigen Geschäftserfolg und das Wachstum von Lenzing. Lenzing ist ethisch, rechtlich und moralisch für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich, um das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen (inklusive Kunden) von Lenzing zu gewährleisten.
Das Gesundheitsmanagementsystem ("House of Health") der Lenzing Gruppe basiert auf dem Konzept der Salutogenese. Im Kern steht dabei der Erhalt der Gesundheit von Menschen und das Konzept ist auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten. Es bietet einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen des Unternehmens. Die Abteilung Global Health Care Management arbeitet bei allen Gesundheitsversorgungsfragen eng mit den regional zuständigen Mitarbeiter:innen sowie mit der für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zuständigen Abteilung (HSE) zusammen.
Das Sicherheitsmanagementsystem, das auf den Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) basiert, dient dem Unternehmen als Leitfaden bei der Minderung von Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken. Das Unternehmen bemüht sich weiterhin intensiv um die Verbesserung der Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie auf die Überwachung von Früh- und Spätindikatoren. Die Sicherheits-Dashboards bieten den Teams als Teil ihrer Management-Dashboards täglich Zugang zu den wichtigsten Sicherheitskennzahlen.
100 Prozent der Mitarbeiter:innen, Fremdrmenmitarbeiter:innen und Kontraktoren von Lenzing, die auf dem Firmengelände arbeiten, sind durch das Arbeitsschutzmanagementsystem (OHS) abgesichert. Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertiziert. Lenzing führt regelmäßig laufende interne und externe Audits zahlreicher Schlüsselaktivitäten durch, darunter Sicherheit, Gesundheit, Umweltleistung und Einhaltung des Lenzing Verhaltenskodex. Externe Audits werden auch durchgeführt, um zu zertizieren, dass die Arbeitsschutzmanagementsysteme von Lenzing konform sind mit ISO 45001.
Bei den internen Managementsystem-Audits auf Standortebene wird das Arbeitsschutzprogramm von Lenzing auf die Einhaltung der ISO 45001, der Unternehmensrichtlinien, der Verträge und der regulatorischen Anforderungen geprüft. Ein weiterer interner Audit-Prozess wird von der Lenzing HSE-Organisation geleitet. Die Audits werden für die verschiedenen Standorte rotierend je nach ihrem relativen Risiko geplant. Alle Standorte sind verpichtet, regelmäßige interne Audits in Übereinstimmung mit der Unternehmensrichtlinie durchzuführen. Darüber hinaus unterliegt jeder Standort bzw. jede Sparte formellen externen Audits im Rahmen des Arbeitsschutzmanagementsystems im Zusammenhang mit Arbeitsschutz-bezogenen Verpichtungen oder Zertizierungen, wie ISO 45001 und ISO 14001. Regelmäßige dokumentierte Prüftreen zum Arbeitsschutzmanagement an allen Standorten dienen als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit möglichen Änderungen des Managementsystems, die in das entsprechende Datenbanksystem aufgenommen und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert werden.
Mit großem Bedauern musste Lenzing über einen tragischen Unfall 2024 berichten, der zum Verlust eines geschätzten Mitarbeiters führte. Dieser wurde durch Kontakt mit einem Gefahrsto tödlich verletzt. Das Unternehmen spricht der Familie und den Kollegen, die von diesem schrecklichen Ereignis betroen wurden, aufrichtiges Beileid aus.
2024 ging Lenzings Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit deutlich zurück, wie die Daten in den nachfolgenden Tabellen zeigen. Dieser Rückgang ist verschiedenen Faktoren zuzuschreiben, darunter dem erhöhten betrieblichen Druck und der Umstrukturierung der Organisation. Lenzing setzt sich ungeachtet dieser Herausforderungen weiterhin dafür ein, die Sicherheitsprotokolle zu optimieren und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern, um das Wohlergehen aller Mitarbeiter:innen sicherzustellen. Die Arbeitsunfallrate (TRIFR; basierend auf 200.000 geleisteten Arbeitsstunden gemäß dem Gesundheitsziel) stieg für Mitarbeiter:innen von 0,7 im Jahr 2023 auf 1,1 im Jahr 2024. Die TRIFR für Fremdrmenmitarbeiter:innen stieg ebenfalls leicht von 0,5 im Jahr 2023 auf 0,6 im Jahr 2024 n. Die Rate aller arbeitsbedingten Verletzungen bei Mitarbeiter:innen legte leicht zu, von 3,6 im Jahr 2023 auf 4,0 im Jahr 2024, während die Rate für Fremdrmenmitarbeiter:innen von 2,1 im Jahr 2023 auf 2,8 im Jahr 2024 anstieg.
Mit Blick auf die Sicherheitsleistung der Belegschaft im weiteren Sinne verzeichnete Lenzing einen Arbeitsunfall mit schwerwiegenden Folgen. Dabei verwickelte sich ein Mitarbeiter im Stapelfaserkabel und erlitt einen komplizierten Knochenbruch.
Arbeitsbedingte Gefahren werden auf standortspezischer Ebene ermittelt und bewertet. Sie lassen sich in sechs Hauptgefährdungsarten einteilen: Sicherheit, biologisch, physikalisch, ergonomisch, chemisch und abhängig von der Arbeitsbelastung (psychosozial). Die Gefährdungen werden über verschiedene Kanäle ermittelt, darunter:
Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen pro 1.000.000 Arbeitsstunden
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
15.763.108 | 15.968.871 | 16.510.667 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 1 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0,06 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 1 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0,06 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 86 | 59 | 52 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 6 | 3,7 | 3,1 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 312 | 291 | 272 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 20 | 18,2 | 16,5 |
| Arbeitsunfälle der nicht-angestellten Beschäftigten pro 1.000.000 Arbeitsstunden | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
6.737.569 | 10.446.125 | 16.500.795 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 21 | 25 | 30 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 3 | 2,4 | 1,80 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 93 | 109 | 92 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 14 | 10,4 | 5,6 |
Die beiden nachfolgenden Tabellen sind nicht ESRS-bezogen und geben Auskunft über den Fortschritt des Gesundheitsziels, das auf 200.000 Arbeitsstunden basiert.
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen pro 200.000 Arbeitsstunden | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
15.763.108 | 15.968.871 | 16.510.667 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 1 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0,01 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 1 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0,01 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 86 | 59 | 52 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,09 | 0,7 | 0,6 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 312 | 291 | 272 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,96 | 3,6 | 3,3 |
| Arbeitsunfälle der nicht-angestellten Beschäftigten pro 200.000 Arbeitsstunden |
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
6.737.569 | 10.446.125 | 16.500.795 |
| i) Anzahl der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Todesfälle durch arbeitsbedingte Verletzungen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 21 | 25 | 30 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1 | 0,5 | 0,4 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 93 | 109 | 92 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3 | 2,1 | 1,1 |
| 2024 | 2023 | 2022 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 75 | Schnittverletzungen 69 | Schnittverletzungen 64 | |||
| Prellungen | 52 | Prellungen | 48 | Prellungen | 33 | |
| Schürfwunden | 36 | Schürfwunden | 39 | Schürfwunden | 32 | |
| Stichwunden | 29 | Verbrennungen | 20 | Verätzungen | 32 | |
| Verätzungen | 24 | Zerrungen | 19 | Zerrungen | 23 | |
| Bei nicht-angestellten Beschäftigten | Schnittverletzungen 20 | Prellungen | 18 | Schnittverletzungen 20 | ||
| Prellungen | 10 | Schnittverletzungen 17 | Fremdkörper | 13 | ||
| Verätzungen | 10 | Schürfwunden | 14 | Verätzungen | 10 | |
| Schürfwunden | 10 | Verstauchungen | 9 | Schürfwunden | 8 | |
| Fremdkörper | 7 | Stichwunden | 9 | Knochenbrüche | 8 | |
| Dislokationen | 7 |
Zu den arbeitsbedingten Gefahren, die ein Risiko für die Gesundheit darstellen, gehören in Lenzing im Allgemeinen chemische Gefahren (Lösungsmittel, Klebstoe, Stäube usw.), physikalische Gefahren (Lärm, Strahlung, Hitze usw.), biologische Gefahren (Infektionskrankheiten) und ergonomische Risikofaktoren (schweres Heben, sich wiederholende Bewegungen, Vibrationen).
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Arbeitnehmer:innen | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | ||
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Arbeitnehmer:innen | Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen | 0 | 0 |
| Zahl der Fälle meldepichtiger arbeitsbedingter Erkrankungen |
0 | 0 | |
| Hauptarten arbeitsbedingter Erkrankungen | - | - | |
| Arbeitsbedingte Erkrankungen bei Fremdarbeitskräften | Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen | 0 | 0 |
| Zahl der Fälle meldepichtiger arbeitsbedingter Erkrankungen |
0 | 0 | |
| Hauptarten arbeitsbedingter Erkrankungen | - | - |
Im Berichtsjahr gab es 1.618 Ausfalltage aufgrund von arbeitsbedingten Verletzungen, Erkrankungen und entsprechenden Todesfällen bei Mitarbeiter:innen und 338 bei den übrigen Mitarbeiter:innen.
Lenzing stellt ihren Mitarbeiter:innen an allen Produktionsstandorten ein internes Gesundheitsversorgungssystem zur Verfügung, das die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder ergänzt. Die Produktionsstandorte und ihre Gesundheitseinrichtungen werden regelmäßig von einem Arbeitsmediziner der Abteilung Health Care & Wellbeing von Lenzing besucht, um die Qualität dieser Dienstleistungen sicherzustellen.
Über jeweilige regionale medizinische Partner bietet Lenzing ihren Mitarbeiter:innen einen Diagnose- und Therapieservice an, der auf die lokalen Bedürfnisse der Produktionsstandorte zugeschnitten ist. Das Spektrum medizinischer Leistungen reicht von einigen ärztlichen Untersuchungen und Therapiesitzungen pro Woche, z.B. an den Standorten in Mobile (USA) und Grimsby (Großbritannien), bis hin zu Versorgungsdienstleistungen für Familienmitglieder in einer
Klinik in der Nähe des Produktionsstandortes in Purwakarta (Indonesien).
Die großen Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) verfügen zudem über Ambulanzen mit quali ziertem medizinischem Personal für eine schnelle und kompetente ambulante Behandlung akuter Beschwerden und Verletzungen. Zudem kann Lenzing an diesen beiden Standorten auf werkseigene Ambulanzen zurückgreifen, wodurch eine umgehende Weiterversorgung in spezialisierten medizinischen Einrichtungen sichergestellt wird. Die Produktionsstandorte von Lenzing verfügen über Ersthelfer:innen, die in zertizierten Grund- und regelmäßigen Erste-Hilfe-Aurischungskursen geschult werden.
2024 koordinierte Lenzing Corporate Health Care & Wellbeing gemeinsam mit Global HSE weiterhin allgemeine betriebliche Fragen der arbeitsmedizinischen Betreuung an den verschiedenen Standorten, um die von den einzelnen Ländern geforderten Mindeststandards zu übertreen. Durch die Förderung der Kompetenz im betrieblichen medizinischen Gesundheitsschutz der regionalen Partner von Lenzing möchte Lenzing dafür sorgen, dass allen Mitarbeiter:innen die besten Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich vor Risiken am Arbeitsplatz zu schützen und diese zu bewältigen.
Die Vision von Lenzing lautet "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause". Sie zielt darauf ab, eine Arbeitsumgebung und -kultur zu schaen, in der sich die Mitarbeiter:innen aktiv engagieren und hervorragende Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit erbringen. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter:innen Einuss auf die Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit nehmen können und dass sie durch ihre Eigenverantwortung und ihr Engagement zur Sicherheit am Arbeitsplatz beitragen.
Führung ist entscheidend für das Verhalten. Dies ist das zentrale Thema der Sicherheits-Webinare, die speziell für Führungskräfte entwickelt wurden. 2023 fanden sechs von 12 Webinaren zum Faktor Mensch bzw. zu den 12 häugsten menschlichen Fehlern, das sogenannte "Dirty Dozen", statt. Die anderen sechs Webinare folgten 2024. Dabei geht es der Unternehmensführung darum zu verstehen, welche Rolle menschliche Faktoren bei unerwünschten Ereignissen spielen, das Bewusstsein zu stärken und langfristig Kontrollen und Verfahren zu entwickeln.
Lenzing stellt darüber hinaus sicher, dass alle Mitarbeiter:innen eine angemessene Schulung zu Themen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes erhalten, die sich nach den spezischen Gefahren richtet, denen die Mitarbeiter:innen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind. Jedes Jahr werden Schulungspläne und Aurischungspläne in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt. Darüber hinaus werden sowohl Fremdrmenmitarbeiter:innen als auch Besucher:innen der Standorte im Rahmen einer Einweisung geschult.
Ende 2022 startete Lenzing ein formelles Programm zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen, das 2024 fortgesetzt wurde. Es bietet einen klaren Rahmen, der zeigt, wie lokale Aktivitäten zur Gesundheitsförderung durch ein spezielles Budget für die betriebliche Gesundheitsförderung unterstützt werden können. Die Standorte können alle lokal verfügbaren Aktivitäten zur Gesundheitsförderung auswählen, die auf die von Corporate Health Care ausgewählten Gesundheitsthemen abgestimmt sind. Nach Genehmigung durch den Corporate Health Care & Wellbeing Manager können sie die Aktivitäten durchführen und sich anschließend die damit verbundenen Kosten erstatten lassen. Es gibt eine Höchstgrenze für die Kosten pro Person, die durch dieses Programm abgedeckt werden.
Mit Blick auf mentale Gesundheit war das Employee Assistance Program, das Teil des Programms zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen ist, an acht Produktionsstandorten mit Ausnahme von Nanjing (China) zugänglich. Die Standorte entscheiden selbst über ihre spezischen Maßnahmen. In Lenzing (Österreich) haben die Mitarbeiter:innen zum Beispiel Zugang zu Arbeitspsychologen und anderen Dienstleistungen.
Seit 2019 konzentriert sich die Lenzing Gruppe im Rahmen der regelmäßigen Aktivitäten von Mitarbeiter:innen auf die Förderung der Fitness. Diese Programme sollen die Mitarbeiter:innen zu einer gesunden Lebensweise am Arbeitsplatz und in der Freizeit ermutigen und sie dabei unterstützen. Zur Unterstützung dieser Initiativen wurde eine App für gesundes Leben (Moveeect ®) eingeführt, die für die Verwendung im Unternehmen und die Bedürfnisse der Lenzing Mitarbeiter:innen an den verschiedenen Standorten entwickelt wurde. Sie wurde allen Mitarbeiter:innen zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt. Die App soll Mitarbeiter:innen zu mehr Bewegung zu motivieren. Derzeit sind 2.950 Mitarbeiter:innen in der App registriert.
Seit 2021 werden alle Mitarbeiter:innen zweimal jährlich zu ihren psychosozialen Arbeitsbedingungen befragt. Die neue Lenzing Climate Survey bietet einen umfassenden Überblick über das allgemeine Arbeitsklima bei Lenzing. Sie umfasst Kennzahlen (KPIs) zu Mitarbeiterengagement, Leistungsförderung und Inklusion. Daneben deckt sie auch andere Themen ab, die für das Arbeitsklima ausschlaggebend sind, etwa Unternehmensführung, Zusammenarbeit in Abteilungen, Arbeitsbedingungen und Resilienz (insgesamt 34 Fragen). Die erste Runde fand im September 2023 statt, mit einer Teilnahmequote von über 76 Prozent (mehr als 6.300 Mitarbeiter:innen). 2024 musste die Umfrage wegen der organisatorischen Veränderungen im 4. Quartal 2024 (für das sie ursprünglich geplant war) auf 2025 verschoben werden. Die nächste Umfrage ist für das 2. Quartal 2025 geplant. Danach sollen in einem Workshop unter Beteiligung des Vorstands und der HR-Abteilung Unternehmensmaßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsklimas ausgearbeitet werden.
Die Ergebnisse der Umfrage sind anonym, da sie ausgewertet und berichtet werden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Trends an den einzelnen Standorten werden auf der Ebene der Konzernleitung diskutiert. Auf der Grundlage dieser Diskussionen und der lokalen/Abteilungs-Ergebnisse legen die Managementteams der Standorte Maßnahmen zur Verbesserung des internen Arbeitsklimas fest. Ziel ist die Schaung eines möglichst positiven und attraktiven Arbeitsumfeldes für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe.
Zahlreiche Mitarbeiter:innen, die nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, arbeiten in den Produktionsstätten und auf dem Betriebsgelände von Lenzing. Daher werden die Fremdrmen unter Berücksichtigung der strengen Arbeitssicherheitskriterien, die Lenzing für ihre eigenen Mitarbeiter:innen aufstellt, sorgfältig ausgewählt.
Die meisten Fremdrmen verfügen über zertizierte Managementsysteme für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wo dies nicht möglich ist, erwartet das Unternehmen von Fremdrmen, dass sie an den regionalen Kompetenzprogrammen teilnehmen. Ist dies nicht möglich, werden zusätzliche Kontrollen zur Überwachung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz eingeführt. Es gibt zudem eine von Lenzing benannte Person als direkten Ansprechpartner für Fremdrmen, die für Lenzing arbeiten. Wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Vermieter:innen und Mieter:innen geht, wird die Verantwortung geteilt und angemessen gehandhabt.
[ESRS S1-15, GRI 401-3]
100 Prozent der Mitarbeiter:innen von Lenzing haben Anspruch auf Vaterschafts- bzw. Mutterschaftsurlaub oder Elternzeit. 61 Prozent der Mitarbeiter:innen von Lenzing haben Anspruch auf Betreuungsurlaub. An folgenden Standorten haben die Mitarbeiter:innen keinen Anspruch auf Betreuungsurlaub: an den Produktionsstandorten in Indianópolis (Brasilien), Prachinburi (Thailand), Purwakarta (Indonesien) und in den Büros in der Türkei, in China, Indien, Hongkong, Singapur, Taiwan und in den USA.
2024 nahmen 11,97 Prozent der Belegschaft Arbeitsfreistellungen aus familiären Gründen in Anspruch. Unter den Mitarbeiter:innen nahmen 16 Prozent der Frauen und 84 Prozent der Männer Urlaub aus familiären Gründen.
Die Dauer der Elternzeit hängt von den länderspezischen Denitionen in den jeweiligen Arbeitsgesetzen ab und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen. Im Berichtsjahr befanden sich 156 Männer und 68 Frauen in Elternzeit, von denen 153 Männer und 36 Frauen im Jahr 2024 zurückkehrten. 135 Männer und 48 Frauen sind 12 Monate nach ihrer Rückkehr noch im Unternehmen beschäftigt.
[ESRS S1-16, GRI 2-21]
Das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung beträgt 41 in 2024 (2023: 22). Die Berechnungsmethode wurde im Vergleich zum letzten Jahr verfeinert. Letztes Jahr wurden das Jahresgehalt und die Boni (sofern die Ziele erreicht wurden) für die Berechnung der Jahresvergütung verwendet. Dieses Jahr wurden dagegen alle Bestandteile des Verhältnisses der Gesamtvergütung detailliert in enger Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten verwendet. Die Zahl stellt die Gesamtvergütung vor Steuern und inklusive Boni dar. Sie spiegelt die im jeweiligen Geschäftsjahr gezahlte Vergütung wider. Weitere Informationen zur Vergütung nden Sie im Vergütungsbericht (der Bericht für 2024 steht ab dem 20. März 2025 bereit).
Der gesamte geschlechtsspezische Lohnunterschied beträgt 23,90 in der Lenzing Gruppe, einschließlich aller Lenzing-Unternehmen. Die Berechnungsmethode entspricht der im ESRS-Standard denierten Berechnungsmethode. Das geschlechtsspezische Verdienstgefälle wird als Verhältniswert dargestellt, wobei 0 der Idealwert ist und bedeutet, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeitsmenge gleich bezahlt werden. Höhere positive Werte bedeuten eine größere Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern, wobei Frauen weniger verdienen als Männer. Wenn beispielsweise das Gehalt eines Mannes doppelt so hoch ist wie das einer Frau, beträgt der Pay Gap-Wert 50. Lenzing räumt ein, dass mit Blick auf das geschlechtsspezische Verdienstgefälle noch Verbesserungspotenzial besteht. Dennoch ist Lenzing überzeugt, bereits auf einem richtigen Weg zu sein. Bei der detaillierten Darstellung nach Kategorien ist leichter zu erkennen, welche Gruppen besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
| Arbeiter:innen | Angestellte | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Summe | Produktion | Berufs einsteiger |
Berufs erfahrene |
Klerikal | leitende Angestellte |
Mittleres Management |
Geschäfts leitung |
|
| Lenzing Gruppe | 23,84 | 17,03 | 88,63 | nur männlich (MA) |
–6,73 | 25,45 | 6,76 | 18,74 |
| Standorte | ||||||||
| Lenzing (Österreich) LAG | 8,03 | 16,76 | –5,77 | 2,94 | 7,29 | 1,17 | 12,49 | |
| Heiligenkreuz (Österreich) LFG | 6,06 | 32,08 | nur männlich | –13,26 | 14,44 | 23,35 | 30,14 | |
| Paskov (Tschechische Republik) LBP |
7,76 | –0,54 | 7,48 | 0,00 | 19,49 | –8,00 | ||
| Paskov (Tschechische Republik) LBS |
16,72 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 13,45 | 100,00 | ||
| Grimsby (Großbritannien) LGL | –3,97 | 48,51 | –5,17 | 8,64 | 1,32 | –23,25 | ||
| Mobile (USA) LFI | 10,14 | 7,38 | 0,00 | nur weiblich | 18,92 | 1,04 | nur 1 MA | |
| Indianópolis (Brasilien) LDC | 30,68 | 35,85 | 41,83 | nur männlich | 15,74 | 10,59 | 30,99 | nur männlich |
| Purwakarta (Indonesien) SPV | –77,84 | –36,45 | 0,00 | 0,00 | 7,72 | 11,13 | nur männlich | |
| Prachinburi (Thailand) LTL | –22,17 | –9,82 | 15,52 | 6,97 | 20,19 | 16,46 | nur männlich | |
| Nanjing (China) LNF | 2,09 | 1,87 | nur männlich | nur weiblich | 12,08 | –2,70 | nur 1 MA |
[ESRS S1-17; GRI 406-1]
Über das Hinweisgebersystem der Lenzing Gruppe gab es 65 Beschwerden und 96 über das Hinweisgebersystem des Joint Ventures in Indianópolis (Brasilien). Kein Fall von Diskriminierung und (schweren) Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde im Berichtsjahr in Lenzings Belegschaft eingereicht, gemeldet oder registriert. Dementsprechend hat Lenzing keine Strafen erhalten und keine Geldbußen oder Schadensersatz im Zusammenhang mit solchen Fällen oder Vorfällen gezahlt.

[GRI 3-3f]
Lenzings Personal ist eine sehr spezielle Stakeholder-Gruppe. Weitere Informationen über die Kommunikation mit Mitarbeiter:innen und Arbeitnehmervertreter:innen nden Sie im Abschnitt "Kommunikation" in diesem Kapitel.
Um die Vision von Lenzing "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause" zu erreichen, werden verschiedene Aktivitäten und Initiativen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing durchgeführt, z.B. spezielle Schulungen und monatliche Sicherheits-Webinare. Sicherheits-Dashboards sorgen dafür, dass die Mitarbeiter:innen Zugang zu täglichen Berichten über wichtige Kennzahlen zur Sicherheitsleistung haben, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Lenzing war im Austausch mit ihren Kunden. An verschiedenen Lenzing Standorten wurden Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu den relevanten Themen ausgefüllt. Davon protieren auch die Mitarbeiter:innen, da die Audit-Ergebnisse helfen, die Auswirkungen zu identizieren.
– MANAGEMENTANSATZ
Die Geschäftstätigkeiten von Lenzing sind mit der Textil- und Vliesstondustrie sowie der Chemie- und Forstindustrie verbunden. Das Unternehmen weiß, wie wichtig fähige und motivierte Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sind, und versucht, so weit wie möglich positive Auswirkungen in diesem Bereich zu erzielen. Lenzing ist bestrebt, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien und Umweltstandards nicht nur in den eigenen Betrieben, sondern auch bei den Lieferanten und entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Durch regelmäßige Audits und Korrekturmaßnahmen, die Lenzing bei Verstößen ergreift, bemüht sich Lenzing fortlaufend, nur mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die die internationalen und nationalen Menschen- und Arbeitsrechte einhalten.
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"
Corporate Sustainability
56 Die aktuelle Liste wesentlicher Themen betreend Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette konzentriert sich auf besonders kritische Probleme. Ausgehend vom aktuellen Wissensstand von Lenzing werden andere wichtige Themen noch nicht als wesentlich eingestuft. Das Unternehmen sucht und sammelt jedoch aktiv zusätzliche Erkenntnisse, um eine umfassendere Neubewertung dieser Themen in Zukunft zu unterstützen.
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und wendet sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einussbereich im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact (UNGC), den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt.
Weitere Informationen nden Sie im Abschnitt "Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und ihr Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Wertschöpfungskette umfasst unterschiedlichste Arbeitskräfte, für die es wesentliche Auswirkungen geben könnte.
In der vorgelagerten Wertschöpfungskette spielen Forstarbeiter:innen und Holzfäller:innen eine entscheidende Rolle bei der Beschaung von Rohstoen aus dem Wald und bei der Gewährleistung dafür, dass nachhaltige Praktiken befolgt werden. Holz- und Zellstoieferanten liefern wichtige Grundstoe für die Produktionsprozesse des Unternehmens, während Chemikalienlieferanten die notwendigen Chemikalien für die Herstellung bereitstellen. Darüber hinaus spielen Beschäftigte im Transport- und Logistikbereich, z. B. Lkw-Fahrer:innen, Hafenarbeiter:innen und Lagerpersonal, eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer sicheren und ezienten Beförderung und Lagerung von Rohstoen entlang der Lieferkette.
In der nachgelagerten Wertschöpfungskette kümmern sich Entsorgungsunternehmen um Entsorgung und Recycling des Abfalls des Unternehmens und stellen die Einhaltung von Umweltvorschriften sicher. Transport- und Logistikanbieter sind für den ezienten Transport der Produkte in die verschiedenen Märkte zuständig. Produktionsarbeiter:innen arbeiten in der Herstellung und Montage von Produkten und stellen sicher, dass Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Darüber hinaus spielen Textilarbeiter:innen und Textilhersteller eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Rohstoen in fertige Textilerzeugnisse, während Einzelhandels- und Vertriebsmitarbeiter:innen dafür sorgen, dass diese Erzeugnisse die Konsumenten erreichen. Arbeitskräfte in der Vliesstondustrie, unter anderem in der Produktentwicklung und herstellung, spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Vliesstomaterialien für verschiedene Anwendungen.
Ferner gibt es auch Auswirkungen auf Arbeitskräfte, die in Joint Ventures oder Zweckgesellschaften mitwirken, an denen Lenzing beteiligt ist. Obwohl diese Arbeitskräfte nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, tragen sie erheblich zu den gemeinsamen Projekten oder speziellen Aufgaben bei, für die diese Unternehmen gegründet wurden.
Lenzing hat begonnen, ihre Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette detailliert zu bewerten. In dieser Anfangsphase werden noch Daten über schutzbedürftige Gruppen (wie Wanderarbeiter:innen, Frauen und junge Arbeitskräfte) oder Arbeitskräfte mit besonderen Merkmalen gesammelt. Belastbare Erkenntnisse gibt es derzeit noch nicht. Daher ist es noch nicht möglich, im Detail zu bestimmen, welche Arbeitnehmer:innen in der Wertschöpfungskette von den Geschäftspraktiken des Unternehmens (wahrscheinlich) wesentlich betroen sind, oder, im Falle wesentlicher negativer Auswirkungen, ob diese entweder (i) weit verbreitet oder systemisch sind in Kontexten, in denen das Unternehmen tätig ist oder Beschaungs- oder andere Geschäftsbeziehungen unterhält (z. B. Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in bestimmten Rohstoieferketten in bestimmten Ländern oder Regionen) oder (ii) im Zusammenhang mit einzelnen Vorfällen (z. B. im Falle eines Industrieunfalls oder einer Ölpest) oder auf bestimmte Geschäftsbeziehungen.
Nach Angaben der IAO sind Wanderarbeiter:innen, Frauen, Kinder, indigene Völker, ethnische Minderheiten, Gefangene und Arbeitnehmer in globalen Lieferketten aufgrund von Diskriminierung, Ausbeutung und fehlendem Rechtsschutz besonders anfällig für Zwangsarbeit. Kinderarbeit, wie der Name schon sagt, betrit Kinder. Die IAO stellt weiter fest, dass bei Kinderarbeit Jungen etwas häuger betroen sind als Mädchen, und dass sie in ländlichen Gebieten eher vorkommt als in städtischen Gebieten.
Als Unternehmen mit Bezug zur Chemie- und Forstindustrie beschat Lenzing Produkte aus mehreren Ländern, in denen ein erhöhtes Risiko für Kinder- und Zwangsarbeit bestehen kann. Außerdem kann die Herstellung von Kleidungsstücken in Regionen statt nden, wo ein systemisches Risiko für Zwangsarbeit und moderne Sklaverei besteht. In bestimmten Regionen der Wertschöpfungskette wie Asien, Südamerika, Mittelamerika und in der Karibik sowie in Osteuropa und Eurasien wird das Potenzial für solche Risiken aufgrund einer besonderen sozioökonomischen Anfälligkeit, einer unzureichenden Durchsetzung des Arbeitsrechts und der komplexen Lieferkettendynamik als erhöht eingestuft.
Lenzing setzt auch auf eine regionale Beschaung an ihren Standorten, von denen einige in den genannten Regionen liegen. Das unterstreicht zusätzlich, wie wichtig es ist, dass potenzielle Risiken bewältigt und verantwortungsbewusste Praktiken in der Wertschöpfungskette sichergestellt werden.
[ESRS S2-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 414-2]
Die fünf Policies in diesem Abschnitt befassen sich mit den beiden negativen Auswirkungen in diesem Kapitel: Negative Auswirkungen auf Kinder in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Kinderarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist, und negative Auswirkungen auf Zwangsarbeiter in der Wertschöpfungskette von Lenzing, da Zwangsarbeit in der Textilherstellung verbreitet ist. Der Geltungsbereich der Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards bezieht sich nur auf den Einussbereich des Unternehmens,
der die vorgelagerte Wertschöpfungskette und Direktkunden umfasst. Der Geltungsbereich von Lenzings globalem Verhaltenskodex für Lieferanten und die Policy für Holz und Zellsto beziehen sich nur auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette.
In ihrer Nachhaltigkeits-Policy bekennt Lenzing sich dazu, die Menschenrechte und Arbeitsstandards bei allen Teammitgliedern in ihrem Einussbereich zu schützen. Das Unternehmen befähigt seinen Mitarbeiter:innen und motiviert seine Partner in der Wertschöpfungskette, Veränderungen und Nachhaltigkeitsbemühungen voranzutreiben. Lenzing fördert das Bewusstsein, das Wissen und die Fähigkeiten ihrer Belegschaft, Auftragnehmer und Partner in der Lieferkette und befähigt sie, gute Umwelt- und Sozialpraktiken umzusetzen, um eine starke und positive Leistung zu erreichen. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Lenzings Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsstrategie", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Globaler Verhaltenskodex dient als Leitlinie für ihre eigenen Geschäftstätigkeiten. Darüber hinaus verpichtet Lenzing sich, das Risiko von Verstößen gegen Menschenrechte und Umweltauflagen bei ihren eigenen Tätigkeiten und in ihrer gesamten Lieferkette sehr sorgfältig zu überwachen. Der Verhaltenskodex wurde gemäß den Empfehlungen des UN Global Compact erstellt, dessen Mitglied Lenzing ist. Die FSC®-Zertizierung gibt die Gewissheit, dass in der Forstwirtschaft Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der Waldarbeiter und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Auorstung der einheimischen Wälder berücksichtigt werden. Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-P "GlobalerVerhaltenskodex" nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing fordert von ihren Lieferanten, dass diese bei ihrer Geschäftstätigkeit die in Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten beschriebenen Grundsätze beachten und alle geltenden Gesetze und Vorschriften vollständig einhalten. Der Einsatz von Kinderarbeit ist unter allen Umständen streng verboten. Die Lieferanten müssen ozielle Dokumente führen, die das Geburtsdatum aller Arbeitnehmer:innen belegen, und sicherstellen, dass sie alle geltenden Gesetze zu Kinderarbeit sowie alle Gesetze in Bezug auf Einstellung, Löhne, Arbeitszeiten, Überstunden und Arbeitsbedingungen einhalten. Darüber hinaus sind Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft oder unfreiwillige Arbeit strengstens untersagt und jegliche Arbeit muss freiwillig geleistet werden. Sklaverei und Menschenhandel werden nicht geduldet und die Lieferanten müssen diese Grundsätze bei ihren Tätigkeiten in jeder Hinsicht beachten. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P "Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten" nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "G1 Unternehmensführung.
Lenzing verfolgt zudem eine strenge Policy für Holz und Zellsto und verpichtet sich damit, kein Material aus umstrittenen Quellen zu beziehen. Sollte sich herausstellen, dass ein Lieferant Holz oder Zellsto aus solchen Quellen bezogen oder Menschen- oder Arbeitsrechte verletzt hat, wird Lenzing zunächst mit dem betreenden Lieferanten zusammenarbeiten, um ihn bei der Einhaltung ihrer Policy für Holz und Zellsto zu bestärken. Bleibt die Reaktion des Lieferanten unbefriedigend und werden Verstöße nicht umgehend beseitigt, beendet Lenzing ihre Geschäftsbeziehung zu dem jeweiligen Lieferanten. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme". Weitere Informationen über die Beendigung von Lieferantenbeziehungen nden Sie im Abschnitt "Zertizierungen für Holz und Faserzellsto", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Lenzing setzt sich für die Einhaltung aller sozialen und ethischen Standards in ihrem globalen Netzwerk ein und versucht, diese wenn möglich zu übertreen. Gleichzeitig ist Lenzing bestrebt, den Schutz der Menschenrechte in ihrem Einussbereich zu gewährleisten. Diesen Anspruch stellt sie auch an ihre Lieferanten, von denen die Einhaltung derselben hohen Standards erwartet wird. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die mit internationalen Instrumenten wie den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN) konform ist, nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "S1 Arbeitskräfte des Unternehmens".
Im Berichtsjahr 2024 wurden keine Verstöße gegen die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit oder die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen gemeldet.
In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpichtet Lenzing sich, tatsächliche oder potenzielle nachteilige Auswirkungen im Bereich Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen zu identizieren, zu verhindern, abzumildern und zu beseitigen. Dazu gehört es sicherzustellen, dass betroenen Personen, Arbeitskräften und lokalen Gemeinschaften, einschließlich indigenen Völkern, durch gerichtliche und andere Mechanismen angemessene Abhilfe geleistet wird. Derzeit folgt Lenzing bei den Selbstverpichtungen in ihrer Policy beim aktiven Dialog mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette keinem standardisierten Ansatz.
Lenzing hat noch keinen standardisierten Prozess für den aktiven Dialog mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette eingeführt.
[ESRS S2-3; GRI 2-25]
2017 führte Lenzing ein online-basiertes Whistleblower System ein, um Mitarbeiter:innen, aber auch Kunden, Lieferanten und anderen Personen auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, ihre Bedenken zu äußern. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, sodass alle Personen ihre Bedenken anonym vorbringen können. Die anonyme Meldung gewährleistet, dass Einzelpersonen weltweit ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen, wie auch im Globalen Verhaltenskodex festgehalten. Weitere Informationen über das Whistleblower System, die anonyme Meldefunktion, die Verarbeitung von Meldungen und seine Wirksamkeit sowie weitere Informationen über die Whistleblower Direktive nden Sie im Teilabschnitt "Maßnahmen zum Erkennen von Compliance-Risiken und Schwachstellen" des Abschnitts "Maßnahmen" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
In Bezug auf die Kanäle bei Lenzings Lieferanten enthält Lenzings Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten folgenden Wortlaut: "Lieferanten sind verpichtet, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, Bedenken oder mögliche gesetzwidrige Aktivitäten am Arbeitsplatz zu melden. Jede solche Meldung sollte möglichst vertraulich behandelt werden. Lieferanten sind verpichtet, diesen Meldungen nachzugehen und erforderlichenfalls Abhilfe zu schaen. Es wird erwartet, dass Lieferanten gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in gutem Glauben etwas melden, nicht mit Vergeltung oder Schikane vorgehen."
Lenzings Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards befasst sich mit dem Thema Abhilfe (siehe Abschnitt "Policies" in diesem Kapitel). Das einzige schriftliche Verfahren ist derzeit allerdings Lenzings Abhilfeverfahren bei Kinderarbeit. Wie wirksam dieses Verfahren ist, konnte bislang noch nicht beurteilt werden, da im Berichtsjahr keine Fälle gemeldet wurden.
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels. Alle unten genannten Maßnahmen zielen auf die Erfüllung des Zieles "Einbeziehung der Lieferanten" ab.
Lenzing hat im Berichtsjahr keine Abhilfe für tatsächliche wesentliche Auswirkungen leisten müssen. Da keine Fälle gemeldet wurden, kann Lenzing derzeit keine Aussage zur Eektivität der getroenen Maßnahmen machen. Lenzing arbeitet daran, seine Kenntnisse über die Wertschöpfungskette zu vertiefen, um sicherzustellen, dass die eigenen Tätigkeiten keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen in der Wertschöpfungskette verursachen oder zu solchen beitragen. Unter diesen Voraussetzungen kann Lenzing derzeit nicht abschließend beurteilen, ob das Unternehmen tatsächlich keine wesentlichen negativen Auswirkungen verursacht oder zu solchen beiträgt.
Im Berichtsjahr wurde eine Hotspot-Analyse zu Zwangs- und Kinderarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette durchgeführt. Diese Analyse markierte einen ersten Schritt, um tiefere Einblicke in die Wertschöpfungskette zu erhalten. Die Ergebnisse werden als Grundlage dienen, um potenzielle Maßnahmen für nächste Schritte abzuleiten.
Lenzings Lieferanten müssen erklären, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten von Lenzing gelesen und verstanden haben und dass sie ihn einhalten werden. Eine Ausweitung ist geplant.
Lenzing hat 2022 begonnen, Nachhaltigkeitsklauseln in die Vertragsbedingungen für ihre wichtigsten Chemikalienlieferanten aufzunehmen und implementiert sie auch weiterhin. Dies beinhaltet u.a. das Setzen von durch Science Based Targets Initiative genehmigten Treibhausgas- (THG)-Reduktionszielen, was dazu beiträgt, Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten bereitzustellen, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Lenzing wendet für Holz- und Zellstoieferungen die Standards des FSC® oder des PEFC an. Weitere Informationen über Lenzings Bewertung ihrer Holz- und Zellstoieferanten nden Sie in den Abschnitten "Beschaung" und "Lieferantenbewertung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
2024 wurden alle Lieferanten, die kontrolliertes Holz (FSC® Controlled Wood) liefern, oziell darüber informiert, dass von ihnen die Anerkennung und Umsetzung der Anforderungen des Verhaltenskodex für Lieferanten und der Policy für Holz & Zellsto erwartet wird. Diese Initiative stärkt das Bekenntnis des Unternehmens zu verantwortungsbewusster Beschaung und unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen bei der Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft.
EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, der mehr als 100.000 Unternehmen in über 175 Ländern weltweit bewertet hat. Die Nachhaltigkeitsthemen umfassen Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung je nach Branche und Größe des bewerteten Unternehmens. Im Abschnitt Menschen- und Arbeitsrechte des Fragebogens wird das Unternehmen im Hinblick auf soziale Aspekte in folgenden Bereichen bewertet: Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter: innen, Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement, Fälle von Kinderarbeit und anderes mehr. Die Unternehmen können beim Gesamt-Ranking zwischen 0 und 100 Punkte erreichen.
Lenzing will eine wachsende Zahl ihrer Lieferanten ermutigen, sich von Anbietern von Nachhaltigkeitsratings wie EcoVadis bewerten zu lassen, was auch im Einklang mit dem Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" steht 2024 lag das durchschnittliche Rating aller Lenzing Lieferanten bei 55,6 (8,6 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating von 47) und 8,6 Punkte höher als der Benchmark. Auch die Gesamtleistung verbesserte sich um 1,4 Punkte gegenüber 2023 (54,2). Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich deutlich besser abschneiden als der Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Lieferanten. Lenzing arbeitet mit ihren Lieferanten fortlaufend daran, deren Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern.
Die Lieferantenleistung wird mithilfe des EcoVadis Dashboard kontrolliert, das die Lieferanten anhand verschiedener Quellen überwacht, unter anderem anhand der "360° Watch". Mit Hilfe von KI (künstlicher Intelligenz) wird weltweit nach Nachrichten über ein Unternehmen gesucht. Die Suchergebnisse werden anschließend als positiv, neutral oder negativ eingestuft. Schwerwiegende negative Ergebnisse können sich auf das Gesamtrating eines Unternehmens auswirken. Die Ergebnisse der Lieferantenüberwachung und die entsprechenden ergrienen Korrekturmaßnahmen werden durch die Einkäufer:innen und das Management von Lenzing regelmäßig überprüft.
2023 wurde beschlossen, nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die von EcoVadis ein Mindest-Rating von 45 Punkten erhalten. Um diesem Ziel gerecht zu werden, sind ständige Bemühungen erforderlich. Fällt ein Lieferant unter dieses Mindest-Rating, führt Lenzing mit diesem Lieferanten einen aktiven Dialog, um einen Korrekturmaßnahmenplan anzustoßen und die Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Lenzing fordert automatisch, dass innerhalb von drei Monaten ein Korrekturmaßnahmenplan vorgelegt wird. Nachdem Ablauf einer angemessenen Frist wird überprüft, ob diese Korrekturmaßnahmen zum gewünschten Erfolg geführt haben. Wird kein Korrekturmaßnahmenplan angestoßen, beendet Lenzing ihre Geschäftsbeziehung zu dem betreenden Lieferanten. 2024 wurden keine Lieferantenbeziehungen in dieser Weise beendet.
Lenzings Einkäufer:innen und der Global Purchasing Sustainability Manager unterstützen diese Maßnahme durch regelmäßigen Dialog. Darüber hinaus hat Lenzing ein vierteljährliches Risikomanagement-Meeting zum Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt. Daran nehmen Einkaufsleiter:innen, Supply-Chain- und Nachhaltigkeitsexpert:innen teil, um über interne und externe Risiken und Chancen zu diskutieren und diese zu bewältigen. Dabei ndet auch eine Risikobewertung der Lieferanten von Lenzing statt, die am schlechtesten abschneiden, wobei unter anderem Menschenrechtsaspekte berücksichtigt werden. Durch die regelmäßige Überprüfung der Lieferantenleistung und entsprechende Maßnahmen sollen die negativen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette abgemildert oder minimiert werden. Außerdem soll so das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass ein nachhaltigkeitsbezogenes Risikomanagement bei Lenzings Einkäufer:innen und auf Lieferantenseite notwendig ist.
Bei den Audits im Rahmen des Together for Sustainability (TfS)- Netzwerks werden auch die Leistungen einiger Lenzing-Lieferanten in Bezug auf Menschenrechte bewertet, wobei die Einhaltung aller geltenden Gesetze, wie z. B. der UN-Kinderrechtskonvention und der IAO-Übereinkommen, sichergestellt wird. Weitere Informationen über TfS nden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel. Lenzing hat 2024 vier Audits im Rahmen dieses Netzwerks durchgeführt und kann auch die Ergebnisse von Audits anderer TfS-Mitglieder nutzen, da die Audits von Lieferanten unter den Netzwerkmitgliedern geteilt werden. Bei den Audits wurden keine gravierenden Menschenrechtsprobleme festgestellt. Lenzing wird weiterhin Audits im Rahmen von TfS durchführen.
Folgende Ressourcen wurden der Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette zugeordnet:
[ESRS S2-5; GRI 3-3e, GRI 407-1, 408-1, 409-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben"
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Maßnahme(n) | Bis 2025 will Lenzing 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten (auf die 80 Prozent der Ausgaben entfallen) über EcoVadis, das Together for Sustainability (TfS) Audit oder eine interne Bewertung/ein internes () Audit bewerten. |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Zielfortschritt in 2024 |
Über 800 Lieferanten von Lenzing werden über EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbeziehung und das Onboarding von Lieferanten ist ein |
Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbeziehung und das Onboarding von Lieferanten ist ein laufender Prozess, und die Einkäufer:innen versuchen, einen möglichst großen Anteil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubeziehen. Rund 60 Prozent der Ausgaben von Global Procurement, einschließlich für Holz und Zellsto, wurde durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferantenverträge mit den wichtigsten Chemikalienlieferanten enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
Lenzing gewährleistet die Einhaltung sozialer Aspekte bei ihren Zellstoieferungen durch FSC®-Zertizierung und steht damit im Einklang mit den Anforderungen der IAO, von Lenzings Globalem Verhaltenskodex und von Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten. Ihre Chemiekalienlieferkette wird durch EcoVadis-Bewertungen überwacht, gelegentlich ergänzt durch TfS-Audits und Lenzings eigene Besuche bei Lieferanten. 2024 waren dem Unternehmen keine signikanten Risiken von Kinderarbeit, Zwangs- oder Pichtarbeit und auch keine potenzielle Bedrohungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen bei Lieferanten bekannt.
Im Basisjahr 2014 wurde das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" zum ersten Mal festgelegt. Ausgangsbasis waren null durchgeführte Bewertungen. Obwohl die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, ihre rechtmäßigen Vertreter:innen oder andere externe Stakeholder nicht direkt einbezogen wurden, spielten verschiedene interne Stakeholder bei der Festlegung der Ziele, Nachverfolgung der Leistung oder Identizierung von Verbesserungen eine entscheidende Rolle. So waren unter anderem die Abteilung für Corporate Sustainability, die Standortteams und das Beschaffungsteam maßgeblich an der Festlegung dieser Ziele beteiligt.
Das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" beruht auf den international anerkannten, unabhängigen Initiativen EcoVadis und Together for Sustainability (TfS). EcoVadis und die entsprechenden Audits spielen eine wichtige Rolle bei der Minderung der negativen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette. Sie liefern eine umfassende Bewertung der Umwelt- und Sozialleistung von Lieferanten und ermöglichen die Identizierung und Steuerung wesentlicher Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette. Diese Bewertungen stehen im Einklang mit allen geltenden Gesetzen, internationalen Rahmenwerken wie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspicht, der IAO, den GRI, den zehn Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) und tragen zu den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) 12 und 17 bei, indem sie neben anderen Zielen Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette fördern.
Erstens wird bei der Berechnung des prozentualen Anteils der Ausgaben das gesamte Beschaungsvolumen des Jahres 2023 aus der globalen Beschaung (alle außer Holz und Zellsto) und der Anteil der 2024 bewerteten Lieferanten berücksichtigt. Zweitens wurden mindestens 99% der Holz- und Zellstoieferanten anhand von Waldzertizierungen und/oder internen Due-Diligence-Prüfungen bewertet. Der gewichtete Durchschnitt dieser beiden Komponenten ergibt den endgültigen Prozentsatz der bewerteten Beschaungsausgaben.
Für die Arbeitnehmer in der nachgelagerten Wertschöpfungskette wurden bisher keine spezischen Ziele festgelegt. Der Schwerpunkt bei der Zielsetzung liegt auf dem Einussbereich von Lenzing. Das Unternehmen ist sich jedoch der Bedeutung dieses Aspekts bewusst und verpichtet sich, mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Nachhaltigkeit auf allen Stufen der Wertschöpfungskette weiter zu prüfen.

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe steht im ständigen aktiven Dialog mit Lieferanten und bemüht sich um den Aufbau und Erhalt langfristiger Partnerschaften. Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an den globalen Lenzing Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstoieferanten müssen außerdem die Policy für Holz und Zellsto befolgen. Demnach muss die Beschaung vorzugsweise bei Holz- und Zellstoieferanten erfolgen, die die FSC® oder PEFC-Standards erfüllen. Die Lieferanten sind verpichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren. Lenzing darf Bewertungen durchführen, um die Einhaltung der Vorgaben sicherzustellen.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpichtung zur Sorgfaltspicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Picht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen nden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von Informationen von der EcoVadis-Website. Auch andere nachhaltigkeitsbezogene Themen werden behandelt. Einkaufsspezialist:innen, die an diesen Initiativen teilnehmen, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform, und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen.
Lenzing ist 2022 der Initiative Together for Sustainability (TfS) beigetreten. Sie wird von Chemie- und Pharmaunternehmen geleitet und bietet ihren Mitgliedern Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Ef zienz bei der nachhaltigen Beschaung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft, Transparenz und Einheit werden gefördert, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt. Darüber hinaus können Einkäufer:innen ihr Wissen über die TfS-Akademie vertiefen.
Lenzing arbeitet eng mit Partnern zusammen, die Lenzings Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoen und Industrieprodukten verwenden, von Direktkunden bis hin zum Einzelhandel im Textil- und Vliesstosektor.
Um den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Rückverfolgbarkeit gerecht zu werden, hat Lenzing ferner TextileGenesis™ eingeführt, eine Blockchain-basierte Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette. Seit 2022 haben sich verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette dieser Plattform angeschlossen. Weitere Informationen nden Sie im Kapitel "Transparenz".
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Umweltaspekte spielen bei der Entscheidung für den Kauf von Bekleidung und Vliesstoen für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen eine immer wichtigere Rolle. Die "Better Growth"-Strategie der Lenzing Gruppe betont vor allem die umweltfreundlichen Fasern (TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™), um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Leitgedanken der Strategie sind Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung, angetrieben durch die Klimakrise und das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Entwicklung von Premium-Produkten und -Dienstleistungen gestattet es Lenzing, sowohl Kundenbedürfnisse als auch Marktanforderungen auf höchstem Niveau zu erfüllen.
Gesundheit und Sicherheit: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung (eigene Tätigkeiten & nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Gesundheit und Sicherheit: Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung (eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen indirekt
Für direkte und indirekte Kunden
Aufrechterhaltung der Zertizierung der Lenzing Gruppe nach ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und ISO 45001:2018
Fortgesetzte Einführung des Standards für Chemikalienmanagement der Gruppe –Stakeholders
Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
Global Quality, Product Safety & Regulatory Aairs
Verbraucher:innen treen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette. Für Informationen über Lenzings Strategie in Bezug auf ihre Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, nden Sie im Abschnitt "Stakeholder Verbraucher:innen und Endnutzer:innen und deren Einuss auf Lenzings Strategie" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Lenzings Strategie ist in ihrer Policy für Qualität beschrieben. Um die Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten und das eigene Engagement zu erfüllen, investiert Lenzing in Menschen und deren Fähigkeiten und Entwicklung, und Innovationen und arbeitet aktiv mit Rohstoieferanten zusammen, um langfristige Beziehungen aufzubauen. Kundenfeedback und Produktvergleiche unterstützen eine kontinuierliche Verbesserung von Lenzings Abläufen, Dienstleistungen und Produkten und schaen einen Mehrwert für Lenzing und ihre Kunden.
Es ist unerlässlich, dass Lenzings Produkte die geltenden Sicherheitsstandards und -gesetze erfüllen und, wenn möglich, übertreffen. In ihrer Policy für Produktsicherheit verpichtet sich Lenzing, die Einhaltung dieser Policy und hoher interner Standards durch entsprechende Überprüfungen und Bewertungen kontinuierlich zu fördern.
Das Ziel der Abteilung Product Safety & Regulatory Aairs (PSRA) besteht darin, alle notwendigen Schritte und Maßnahmen zu ergreifen, damit die von der Lenzing Gruppe verkauften Celluloseprodukte (regenerierte Cellulosefasern und Vliesstoe, Filamente und Cellulosepulver) den Gesetzen, Verordnungen und Normen für das Vliessto- und Textilfasergeschäft entsprechen und für den genannten vorgesehenen Verwendungszweck sicher sind.
Maßnahmen werden unter Berücksichtigung aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen ohne spezielle Klassizierungen getroffen. Die Art der Maßnahmen beruht auf der Identizierung der sensibelsten Teilgruppe unter Berücksichtigung der besonderen Merkmale für die vorgesehene Verwendung (z. B. Kinder ggü. Erwachsene, schwangere ggü. nicht schwangere Frauen), wobei die entsprechenden Anforderungen der übrigen Verbraucher:innen und Endnutzer:innen beachtet werden. Die Konzentration auf die kritischste Teilgruppe bei jedem vorgesehenen Verwendungszweck führt zu einem insgesamt besseren Produktportfolio, dessen Merkmale über die tatsächlichen Anforderungen aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen hinausgehen und somit helfen, das Risiko potenzieller wesentlicher negativer Auswirkungen auf direkte und indirekte Kunden weiter zu mindern. Bei Lenzing treten solche Vorfälle nicht systematisch und nur sehr selten ein. Dieser Ansatz deckt auch weitgehend das potenzielle Risiko ab, dass Fasern in Fertigprodukten von Herstellern verarbeitet werden, deren vorgesehener Verwendungszweck ein anderer ist als der von Lenzing genannte.
LENZING™ Fasern werden auf ihre Produktsicherheit getestet, um die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher:innen von Lenzings Seite zu gewährleisten. Die Verantwortung für die Gesundheit der Verbraucher:innen liegt allerdings bei den Unternehmen, die mit Lenzing Fasern Fertigprodukte erzeugen.
[ESRS S4-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Etablierte Policies von Lenzing orientieren sich an den allgemeinen OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen (z.B. Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher, faire Marktpraktiken usw.). Die Lenzing Policies sind nicht nur Bestandteil ihrer Strategie zur Produktsicherung und -sicherheit, sondern unterstützen auch die Bemühungen um Produktion hochwertiger Produkte, die den Bedürfnissen von allen Verbraucher:innen und Endnutzer:innen in Bezug auf persönliche Sicherheit, Wohlergehen und Funktionalität ohne jegliche Unterscheidung oder Kategorisierung von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen gerecht werden.
Die in diesem Kapitel erwähnten Policies von Lenzing betreen die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen indirekt. Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig und ihre Produkte werden dabei von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt. Daher tragen vorwiegend Letztere die Verantwortung für die Auswirkungen der fertigen Produkte auf die Menschenrechte von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Dementsprechend geht Lenzing keine speziellen Selbstverpichtungen zu Menschenrechten und die Gesundheit und Sicherheit mit Blick auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen ein und verfügt abgesehen vom allgemein zugänglichen Whistleblower System nicht über einen speziellen Abhilfeansatz.
Lenzing legt großen Wert auf Innovation und Technologie für die Herstellung hochwertiger Produkte und arbeitet dabei eng mit ihren wichtigsten Lieferanten zusammen, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Bei ihrem kundenorientierten Ansatz bezieht das Unternehmen alle Mitarbeiter:innen in die Verbesserung der Standards ein. Globale "Centers of Excellence" wurden eingerichtet, um sofortige technische Unterstützung zu bieten. Kontinuierliche Verbesserungen werden durch Kundenfeedback und Produktvergleiche vorangetrieben. Lenzing verfügt über ein konzernweit integriertes Managementsystem, über das sie anspruchsvolle Jahresziele und Leistungsindikatoren festsetzt und überwacht, um die Systeme zu verbessern. Lenzing stellt die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen sicher, die sich auf die Geschäfte und Produkte von Lenzing auswirken und verwendet (unabhängige) externe Zertizierungen für Standards und Produkte sowie Managementsysteme. Der Vice President of Operations Service Group ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung dieser Policy, während der Head of Quality & PSRA Management für ihre faktische Umsetzung verantwortlich ist. Der Inhalt dieser Policy steht im Einklang mit den Anforderungen an die Zertizierung nach ISO 9001. Lenzings Policy für Qualität deckt alle Standorte sowie die Produkte und Dienstleistungen ab, die ihren Kunden geliefert werden.
Die Policy für Qualität deckt folgende Chancen ab: Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service.
Diese Policy wird von hohen Unternehmenswerten geleitet und unterstützt. Mit ihr verpichtet sich Lenzing, hochwertige Produkte in Übereinstimmung mit hohen Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards herzustellen und dabei die Bedürfnisse und die Sicherheit aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu berücksichtigen. Lenzing führt eine interne Datenbank zu beabsichtigten Produktinhaltsstoen, die auch Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltdaten enthält. Des Weiteren gewährleistet Lenzing durch einen strengen Produkttest- und Kennzeichnungsplan in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Standards, Zertizierungen, Normen und Gesetzen, die Produktsicherheit für alle Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Darüber hinaus führt Lenzing keine Tierversuche57 für ihre Produkte oder Inhaltsstoe durch, sofern diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht durch Alternativen ersetzt werden können. Wenn Tierversuche unvermeidlich sind, werden sie gemäß den "3Rs" (Replacement, Reduction and Renement) auf ein unerlässliches Maß verringert. Der Vice President of Operations Service Group ist der ranghöchste Verantwortliche für die Umsetzung dieser Policy, während der Head of Quality & PSRA Management für ihre faktische Umsetzung verantwortlich ist. Der Inhalt dieser Policy steht im Einklang mit den Anforderungen in weltweiten und regionalen Vorschriften zur Produktsicherheit. Lenzings Policy für Produktsicherheit deckt alle Standorte sowie die Produkte und Dienstleistungen ab, die ihren Kunden geliefert werden.
Die Policy für Produktsicherheit deckt folgende Auswirkungen und Risiken ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung;
Lenzings Standard für Sauberkeit & Hygiene legt Regeln für die Produktionsstandorte fest, um jede Art von Verunreinigung der erzeugten Produkte vorzubeugen und zu vermeiden und Design- und Wartungsgrundsätze für eine saubere Arbeitsumgebung zu de nieren. 2024 wurde der Standard für Sauberkeit & Hygiene aktualisiert, um den Kundenerwartungen zu entsprechen und die in Lenzings Policy für Qualität verankerten Prinzipien für kontinuierliche Verbesserungen zu erfüllen. Der Head of Global Quality & PSRA Management ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung dieses Standards verantwortlich ist, und die Einhaltung von Prozessen sowie das Gesamtmanagement sicherstellt. Der Standard wird durch regelmäßige interne Audits überwacht, die vom Leiter der Qualitätskontrolle koordiniert und beaufsichtigt werden.
Der Standard für Sauberkeit & Hygiene deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung; Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung; Chance zur Erreichung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen durch Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service.
Die "Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service" wird im Globalen Verhaltenskodex behandelt. Der Globale Verhaltenskodex für Lieferanten deckt folgende Auswirkungen, Risiken und Chancen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucher:innen im Falle der Nichteinhaltung; Risiko von Gerichtsverfahren, Geld- und Reputationsverlusten bei Nichteinhaltung; Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P von Lenzings Globalem Verhaltenskodex und dem Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) deckt die "Chance auf Marktführerschaft in Bezug auf Produktsicherheit und -beständigkeit, Anwendungsleistung und Service" ab. Weitere Informationen zu den ESRS 2 MDR-P der Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E2 Umweltverschmutzung".
Gesundheit und Sicherheit sind wichtige Themen bei Lenzing, die sehr ernst genommen werden. Verbraucher:innen und Endnutzer:innen haben keinen unmittelbaren Einuss auf die Entscheidungen darüber, wie diese Auswirkungen kontrolliert werden. Lenzing
57 "im Sinne der Richtlinie 2010/63/EU"
verfügt nicht über einen allgemeinen Prozess für den aktiven Dialog mit Verbraucher:innen/Endnutzer:innen, da der Fokus auf B2B-Kunden liegt. Lenzing ist proaktiv Mitglied in verschiedenen Verbänden und erhält Feedback von direkten und indirekten Kunden. So wird Lenzing indirekt über die Bedenken von und Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen informiert.
2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenskon ikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System "Tell us" ist auf der Lenzing Website frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Dies ist auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing aufgeführt. Da die Plattform öentlich zugänglich ist, können Verbraucher:innen und Endnutzer:innen potenzielle Bedenken äußern, ohne sich direkt an Lenzings direkte und indirekte Kunden oder zuständige Verbände wenden zu müssen. Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig, in dem ihre Produkte von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt werden. Daher kann Lenzing die Auswirkungen der Fertigprodukte weder kontrollieren noch unmittelbar sehen. Folglich hat Lenzing weder spezielle Prozesse oder Systeme eingeführt, um Abhilfe für die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu leisten oder dazu beizutragen, noch verlangt Lenzing von seinen direkten und indirekten Kunden, solche Kanäle für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu entwickeln.
Weitere Einzelheiten zu System und Prozess nden Sie im Abschnitt "Whistleblower System" und "Handling of reported concerns" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Lenzing ergreift in seinen eigenen Betrieben Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den Verbraucher:innen und Endnutzer:innen nicht schaden, um mögliche negative Auswirkungen auf sie zu vermeiden. Sowie um Risiken zu vermeiden und Chancen zu nutzen.
Es gibt unabhängige Zertizierungen von Dritten, um die Standards, Produkte und Managementsysteme zu zertizieren und so die Einhaltung von Kunden- und regulatorischen Anforderungen sicherzustellen und die Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie von Lenzing zu beurteilen.
Die Abteilung PSRA verwaltet eine Vielzahl globaler externer Zerti zierungen in Bezug auf Produktsicherheit für verschiedene Anwendungen (z. B. Lebensmittelkontakt, Hautkontakt) und Nachhaltigkeit (z. B. biologische Abbaubarkeit) und bewertet neue Zerti zierungsanträge. Diese Zertikate dienen der Transparenz und belegen die Sicherheit und Compliance von Lenzing Fasern sowie deren Verträglichkeit in den jeweiligen Anwendungsbereichen. Lenzing ergreift laufend Maßnahmen zur Aufrechterhaltung dieser Zertizierungen, die regelmäßig strengere Anforderungen umsetzen. Damit leistet Lenzing einen kontinuierlichen Beitrag zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen. Informationen zu allen Produktzertizierungen der Lenzing Gruppe nden Sie auf dieser Website.
Die Abteilung PSRA hat im Berichtszeitraum mehrere wichtige Maßnahmen ergrien, um Lenzings Bekenntnis zu Produktsicherheit und Nachhaltigkeit zu bekräftigen. Erstens wurde die Rezerti zierung nach dem OEKO-TEX® STANDARD 100 abgeschlossen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Faserprodukte hohe Sicherheitsstandards erfüllen und international anerkannten Standards entsprechen. Der Rezertizierungsprozess deckte alle Faserprodukte von Lenzings Produktionsstandorten ab. Diese jährliche Rezertizierung stellt sicher, dass Standards ständig eingehalten werden. Im Berichtsjahr wurde keine Nichteinhaltung gemeldet.
Außerdem wurde im Berichtszeitraum die Zertizierung als "OK biodegradable WATER" erneuert und damit die biologische Abbaubarkeit der Fasern von Lenzing in einer natürlichen Süßwasserumgebung bestätigt58. Dadurch wurde die Umweltverträglichkeit verbessert und das Ziel unterstützt, die Umweltauswirkungen zu verringern. Die Rezertizierung beinhaltete alle relevanten Faserprodukte.
Darüber hinaus erfolgte die Rezertizierung durch Asthma Allergy im Berichtszeitraum. Damit wurde das geringe Risiko von Kontaktallergien durch zertizierte Fasern für Vliesstoe bestätigt und ihr Einsatz für Gesundheit und Sicherheit erneut bekräftigt. Der Rezertizierungsprozess beinhaltete die Einhaltung strenger Standards.
Zusätzlich zu den externen Produktzertizierungen ndet auch die kontinuierliche Zertizierung der Managementsysteme statt. Das von Lenzing angewandte Qualitätsmanagementsystem basiert auf ISO 9001:2015. Zusätzliche Qualitätsmanagementsysteme wie FAMI-QS und Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP) wurden für bestimmte Geschäftsbereiche eingerichtet. Sie bilden die Grundlage für alle relevanten Arbeitsprozesse und unterstützen die Bemühungen, um vollständige Kundenzufriedenheit zu erreichen. Für das Management dieses Portfolios von Produkt- und Systemzertizierungen werden nanzielle Mittel benötigt, um die Kosten für interne und externe Produkttests und Dienstleistungen von Zertizierungsgremien abzudecken (d. h. Ausstellen von Zertikaten, Audits etc.). Außerdem werden dem Bereich interne Verwaltungsressourcen für die Interaktion mit externen Labors und Zerti zierungsgremien zugeteilt. Die Höhe dieser Kosten ist gemessen
Nonwoven Technology. Ausnahmen in der Zertizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.
58 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™
am Umsatz des Unternehmens unerheblich. Die Kosten werden allerdings aufgrund von Ination und potenzieller Preiserhöhungen durch externe Organisationen voraussichtlich steigen. Lenzing berücksichtigt diese Faktoren bei ihrer jährlichen Budgetplanung, um sicherzustellen, dass ihr Portfolio von Produkt- und Systemzerti zierungen nicht beeinträchtigt wird.
Wie bereits erwähnt, ist die PSRA Abteilung weltweit verantwortlich für die Sicherheit von Lenzing Fasern bei den vorgesehenen Verwendungszwecken und für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Standards für ihre Faserunternehmen.
Daher werden neben externen Zertizierungen routinemäßig Risikoanalysen für beabsichtigte Inhaltsstoe durchgeführt, und die Auswirkungen von geschäftsspezischen Vorschriften, Standards und Anforderungen kontinuierlich überwacht und bewertet. Diese Maßnahmen werden kontinuierlich über das Jahr gemäß den Prüfabständen durchgeführt, die von den Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen gefordert werden. Die PSRA Abteilung bereitet entsprechende Erklärungen/Bestätigungen für Kundenanfragen zu relevanten Themen vor und steht entweder persönlich in Kontakt mit Industrieverbänden oder wird von Lenzing Vertretern über neue Themen und Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Geschäfts- und Produktsicherheit informiert. Zur Bewältigung der oben genannten Tätigkeiten sind interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Lenzing überwacht und bewertet aktiv die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen gegenüber Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch Kundenfeedback, Produktbenchmarking, interne und vertrauliche Kennzahlen und Ziele sowie ein Qualitätsmanagementsystem.
Lenzings fortwährendes strategisches Engagement für Produktqualität und -sicherheit belegen ihre Entschlossenheit, eine Führungsrolle auf dem Markt zu behalten, indem sie in puncto Produktkonsistenz, funktionale Leistung, kundenorientiertem Service, Produkttransparenz und Vertrauen in die Produktsicherheit für positive Auswirkungen sorgt. Darüber hinaus unterstützt Lenzing das Erreichen ihrer Geschäfts- und Nachhaltigkeitsziele durch die kontinuierliche Verbesserung der Fertigungsprozesse und proaktive Überwachung künftiger regulatorischer Anforderungen. Dieser Fokus gestattet es Lenzing, ein Portfolio mit Premiumprodukten in einem Wettbewerbsumfeld aufrechtzuerhalten, in dem mehrere Faserhersteller alternative Angebote lancieren. Diese Aktivitäten haben sich zusätzlich positiv auf den Ruf der Marke Lenzing ausgewirkt und dazu geführt, dass die hohen Standards von Lenzing von wichtigen Kunden allgemein anerkannt werden. Zusätzlich zu den ressourcenschonenden Produktionsprozessen ist Lenzings Produktportfolio mit Blick auf Gesetze oder Initiativen zur Verringerung des Kunststoffverbrauchs gut aufgestellt.
Die Anwendungsvielfalt des Produktportfolios von Lenzing ebnet als alternative Komponente den Weg in Bereiche, in denen natürliche und/oder synthetische Fasern überwiegen. Obwohl Lenzings Anteil bei solchen Anwendungen ständig wächst, werden die regulatorischen und Leistungsanforderungen meist durch traditionelle Komponenten und deren Eigenschaften bestimmt. Strengere Vorschriften für traditionelle Komponenten können sich negativ auswirken, indem sie den Einsatz von Lenzings Produkten für die jeweiligen Anwendungen unnötig erschweren. Dieses Risiko wird durch Lenzings proaktive Mitgliedschaft in den relevanten Verbänden kontrolliert, die Veränderungen der Anforderungen aufgrund von staatlichen Vorschriften und/oder der Sicherheit von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen vorantreiben. Die Treen der Verbände nden das gesamte Jahr über in Abständen statt, die aufgrund potenziellerÄnderungen erforderlich sind, die von Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen implementiert werden. Zur Bewältigung der oben genannten Tätigkeiten sind interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Im Berichtsjahr wurden die Pläne für das Hochfahren der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) nalisiert, sodass beide Standorte nun vollständig in Betrieb sind. Mehrere Standorte für die Faserproduktion nahmen erfolgreich die Produktion neuer Fasertypen auf (z. B. schwarze Viscosefaser-Varianten in Purwakarta, Indonesien; Lyocellfasern mit neuen Komponenten in Mobile, USA, und Heiligenkreuz, Österreich), um dem Bedürfnis regionaler Kunden nach regionaler Verfügbarkeit, kürzeren Transportwegen und umweltfreundlicheren Produkten gerecht zu werden.
2024 wurden mehrerer Maßnahmen zur Aktualisierung bestehender Standards (z. B. Aktualisierung des Standards für Sauberkeit & Hygiene, neue interne Qualitätsstandards, Harmonisierung der Fehlermeldungen) und zur Verbesserung der Qualitätsüberwachung (z. B. Quality-Dashboards für Faserzellsto-Produktionsstandorte) angestoßen. Die Aktivitäten zur Qualitätsüberwachung werden 2025 im Rahmen der laufenden Verbesserungen und der strategischen Vereinfachung von Berichterstattungstools fortgesetzt.
Risikoanalysen und -bewertungen der in der Herstellung von Lenzing Produkten verwendeten neuen beabsichtigten und nicht beabsichtigten Inhaltsstoe werden im Rahmen formeller Compliance-Prüfungen unabhängig davon durchgeführt, ob diese Inhaltsstoe als besorgniserregende Stoe eingestuft werden. Darüber hinaus wurde eine umfassendere und systematische Prüfung eingeführt, die laufend durchgeführt wird, um zu bestätigen, dass die von externen Verbänden denierten Stoe nur in geringer Konzentration oder nicht in den Faserprodukten von Lenzing enthalten sind. Geschäftsspezische Vorschriften, Standards und Anforderungen werden kontinuierlich überwacht, bewertet und dokumentiert. Wie oben erwähnt geschieht dies kontinuierlich das gesamte Jahr über in den Prüfabständen, die von den Zertizierungsgremien und staatlichen Stellen gefordert werden und folgen bewährten Industriepraktiken und wissenschaftlich fundierten Ansätzen. Im Berichtsjahr lösten diese Bewertungen keine zusätzlichen Maßnahmen aus, um den hohen internen Standards, welche regelmäßig strenger werden, um Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu verringern, gerecht zu werden. Infolgedessen mussten die Produkte von Lenzing in Bezug auf die Auswirkungen von erhöhten Risiken hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit nicht verbessert werden. Für diese Tätigkeiten sind wie vorstehend erwähnt interne personelle Ressourcen erforderlich, die derzeit nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf zu befriedigen.
Lenzing ist nicht bekannt (weder durch ihre Mitgliedschaft in Verbänden noch durch direktes oder indirektes Kundenfeedback oder Informationen über das öentliche Whistleblower System), dass eines ihrer Produkte schwere Menschenrechtsverstöße oder Vorfälle in Bezug auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen verursacht hat.
Lenzing ist vorwiegend in einem Business-to-Business-Umfeld (B2B) tätig, in dem ihre Produkte von ihren direkten und indirekten Kunden in Fertigprodukte umgewandelt werden. Daher kann Lenzing die Auswirkungen der Fertigprodukte weder kontrollieren noch unmittelbar sehen.
Alle vorstehend genannten Aktivitäten im Berichtsjahr wurden von derAbteilung Global Quality, Product Safety and RegulatoryAairs in Zusammenarbeit mit den lokalen Qualitätsorganisationen an Lenzings Standorten durchgeführt.
[ESRS S4-5; GRI 3-3e, 416-1, 416-2, 417-2]
Bis zum aktuellen Berichtszeitraum hat Lenzing keine messbaren, ergebnisorientierten Ziele in Bezug auf die Steuerung wesentlicher Risiken und Chancen für Verbraucher:innen und/oder Endnutzer:innen festgelegt. Das interne Ziel besteht, wie in Lenzings Strategie erwähnt darin, eine etwaige Nichteinhaltung oder Probleme, die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen beeinträchtigen, zu vermeiden. Lenzing überwacht und bewertet die Wirksamkeit ihrer Policies und Maßnahmen zu Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch Kundenfeedback, Produktvergleiche, interne und vertrauliche Kennzahlen und Ziele sowie ein Qualitätsmanagementsystem. Verbraucher:innen und Endnutzer:innen sind nicht unmittelbar an der Festlegung, Überwachung und Bewertung von Zielen beteiligt.
Die Energiepreise, weltweiten politischen Entwicklungen und die volatile Marktnachfrage haben weiterhin das operative Geschäft beeinusst und die Produktqualität beeinträchtigt. In den meisten Lyocell- und Viscosewerken von Lenzing wurden weitere Verbesserungen in den wichtigsten Fehlerkategorien erzielt. Produktionsstörungen und allgemeine Herausforderungen machten diese Verbesserungen wieder zunichte und bewirkten einen Anstieg untergeordneter Fehlerkategorien. Somit verharrte die Leistung auf dem Niveau von 2023.
Wie in den Vorjahren gab es keine Beschwerden oder Vorfälle im Zusammenhang mit der Nichteinhaltung von Vorschriften, die von direkten und indirekten Kunden oder Behörden zu Produkt- und Serviceinformationen, Produktkennzeichnung sowie Auswirkungen von Lenzings Produkten auf die Gesundheit und Sicherheit erhoben wurden.
Darüber hinaus wurden keine Änderungen der einschlägigen Vorschriften festgestellt, die zusätzliche Risikobewertungen erforderlich machen würden.
Die Komplexität der Kundenanfragen im Zusammenhang mit dem Compliance Status des Unternehmens in Bezug auf seine Managementsysteme, Betriebspraktiken, Produktzertikate, die Einhaltung von Vorschriften und die Rückverfolgbarkeit von Rohstoen hat zugenommen. Die Kunden verlangen detailliertere Informationen über beabsichtigte und nicht beabsichtigte Inhaltsstoe, die Transparenz der vorgelagerten Zulieferer, die Lenzing-Verpichtungen und den Ansatz von Lenzing bei der Erfüllung spezischer lokaler behördlicher Anforderungen oder spezischer Industriestandards. Alle Anfragen wurden geprüft, nach Themen kategorisiert, dem entsprechenden Team oder der entsprechenden Person zur Bearbeitung zugewiesen und nach intern festgelegten Kennzahlen (KPIs) beantwortet.
[GRI 3-3f]
Durch Mitgliedschaft in internationalen Verbänden, Teilnahme an Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessensgruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen, interagiert Lenzing durch ihre Kundennähe kontinuierlich direkt mit ihrer Kundenbasis und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen.
Spinnereien, Webereien, Fabriken, Färbereien und Veredler sowie Modemarken & Einzelhändler gehören zu den Geschäftspartnern von Lenzing. Die Abteilung PSRA von Lenzing steht im ständigen Kontakt mit Kunden, indem sie Kundenanfragen beantwortet und neue Zertizierungsanfragen und -anforderungen.
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Von Lenzing und ihren Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie im Einklang mit dem Globalen Verhaltenskodex der Lenzing Gruppe und den Corporate-Governance-Richtlinien ehrlich und transparent handeln. Diese Erwartungen an die Einhaltung von Vorschriften gehen über die gesetzlichen Anforderungen und behördlichen Standards hinaus, denn das Unternehmen strebt nach beispielhafter Qualität bei allen Produkten, Prozessen und im Umgang mit Kunden, Partnern und Aktionär:innen. Es liegt in der Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Fremdrmenmitarbeiter:innen, diese Standards einzuhalten und zur Schaung einer Kultur der Toleranz und Integrität beizutragen. Lenzing entwickelt außerdem ihr Compliance Management System weiter, um sicherzustellen, dass das Unternehmen Fehlverhalten verhindert, Compliance-Risiken minimiert und ihre Mitarbeiter:innen wirksam schützt. Schulungen zum Thema Unternehmensführung stellen sicher, dass alle Mitarbeiter:innen das von ihnen erwartete Verhalten verstehen, und tragen zu einem Umfeld bei, in dem die Mitarbeiter:innen auf sichere Weise Bedenken äußern oder Fehlverhalten melden können. Auch von den Lieferanten wird erwartet, dass sie die höchsten Berufs- und Ethikstandards in der Branche erfüllen, denn die Unternehmensführung gilt nicht nur für Lenzings eigenen Betrieb, sondern auch für verantwortungsbewusste Beschaung und die Lieferantenbeziehungen.
Korruption und Bestechung – Vorkommnisse: Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten. (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Unternehmenskultur: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz (eigene Tätigkeiten, Wertschöpfungskette)
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungsmodalitäten: Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten)
Für eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen, siehe den Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
Beschaung
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben in G1-3 oder Kapitel "Beschaung")
Beschaung
59 FSC® (FSC-C041246) or PEFC (PEFC/06-33-92)
Lenzing strebt nach beispielhafter Qualität bei Produkten und Prozessen sowie nach Integrität und Ehrlichkeit im Umgang mit Geschäftspartnern und Aktionär:innen. Compliance steht in der Lenzing Gruppe nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischer Standards. Compliance ist für Lenzing eine Frage der Haltung, die auch Ausdruck einer Kultur der Toleranz und Integrität im Umgang miteinander ist. Das Thema Compliance ist somit über die aktive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sowie eine gemeinsame Wertekultur in der gesamten Gruppe fest verankert. Lenzing stellt sicher, dass alle gemeldeten Fälle von mutmaßlicher Non-Compliance gründlich untersucht werden, und toleriert keinerlei Verstöße gegen die Vorschriften, wenn solche entdeckt werden.
Informationen über die Kompetenz des Verwaltungsorgans, des Vorstands und des Aufsichtsorgans bei Aspekten der Unternehmensführung nden Sie im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Informationen über das allgemeine Vorgehen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" und im Abschnitt "Compliance-Bewertung" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS G1-1; GRI 3-3c, 2-23, 2-24, 2-25]
Alle öentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.lenzing.com/de/lenzing-gruppe/compliance. Verweise auf internationale Vorschriften in den Policies der Gruppe nden Sie in der Tabelle "Lenzing Policies und deren Referenz zu zwischenstaatlichen Standards" im Anhang. Die Policies gelten für die gesamte Lenzing Gruppe.

Neben Lenzings Globalem Verhaltenskodex gibt es weitere interne Regeln und Verhaltensgrundsätze (sogenannte Direktiven), die dazu beitragen, dass das tägliche Handeln im Einklang mit den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Anspruch von Lenzing an die Integrität aller Mitarbeiter:innen steht. Direktiven denieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe verbindlich sind. Die Einstufung eines Dokuments als Direktive impliziert, dass die Nichteinhaltung zu Sanktionen und im schlimmsten Fall zur Entlassung führen kann. Zu den wichtigen Direktiven gehören u. a. die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive, die Kartellrechts-Direktive, die Whistleblower-Direktive, die Anti-Geldwäsche-Direktive und die Know-How-Schutz-Direktive. Weitere Informationen über diese Direktiven nden Sie in den Abschnitten "Direktiven" und "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Um sicherzustellen, dass es im Einussbereich von Lenzing keine Menschenrechtsverletzungen gibt, hat Lenzing eine Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards. Weitere Informationen über Policies zur Achtung der Menschenrechte nden Sie im Abschnitt "Policies" im Kapitel "S1 Arbeitskräfte des Unternehmens" (bezieht sich nur auf GRI 2-23).
Der Globale Verhaltenskodex von Lenzing deckt alle identizierten wesentlichen Auswirkungen und Risiken ab. Um an verschiedenen Standorten und Ländern auf der ganzen Welt eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen und Standards zu beachten, sind Compliance-Maßnahmen und geschäftsethisches Verhalten für Lenzing von entscheidender Bedeutung. Lenzing legt größten Wert auf die Integrität und das gesetzeskonforme Verhalten aller Mitarbeiter:innen sowie aller Geschäftspartner. Deshalb hat Lenzing ihre Grundsätze für regelkonformes Verhalten in ihrem Globalen Verhaltenskodex verankert. Er wurde 2023 vom Vorstand genehmigt und in Anlehnung an die Prinzipien des UN Global Compact erstellt. Damit unterstreicht er die Verpichtung, internationale Standards für Menschenrechte, Arbeit und Korruptionsbekämpfung aufrechtzuerhalten. Er dient allen Mitarbeiter:innen als Leitfaden und Ratgeber zugleich, damit diese in jeder Situation wissen, wie angemessen und regelkonform zu reagieren ist. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter:innen von Lenzing darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen den Globalen Verhaltenskodex schwerwiegende Konsequenzen (zivil-, straf-, verwaltungsstrafrechtliche und/oder disziplinarische Folgen bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses) nach sich ziehen. Der Verhaltenskodex ist im Intranet ("Lenzing Connect") für alle Mitarbeiter:innen in den Konzernsprachen verfügbar und auf der Unternehmenswebsite auch für externe Stakeholder zugänglich. Lenzings Globaler Verhaltenskodex wird sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die höchsten Standards der Unternehmensethik eingehalten werden. Der Group Compliance Ocer überwacht die Umsetzung und Einhaltung des Verhaltenskodex innerhalb der Organisation. Daneben wurden in verschiedenen Regionen lokale Compliance-Einheiten eingerichtet, um sicherzustellen, dass der Kodex in Übereinstimmung mit den lokalen Gesetzen und Vorschriften befolgt wird. Ergänzt wird der Globale Verhaltenskodex durch den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten, der die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Lieferanten hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken ausdrückt.
Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Dieser wurde 2017 von der Ethikkommission, der Geschäftsleitung und dem Group Compliance Ocer genehmigt und steht auf der Website von Lenzing bereit. Der Senior Vice President of Global Purchasing und der Senior Vice President of Commercial Pulp, Biorenery & Co-Products, Wood sind für seine Umsetzung zuständig. Um die Einhaltung dieses Kodex zu gewährleisten, sind die Lieferanten verpichtet, Lenzing und/oder ihren Vertretern nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren und Bewertungen mithilfe von Lieferantenbewertungsinstrumenten durchzuführen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Lenzing die Einhaltung der Kodex-Standards bewerten kann, in denen die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten der Lieferanten in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit, Arbeitsund Menschenrechte, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken beschrieben sind. Stellt Lenzing fest, dass ein Lieferant gegen den Kodex verstoßen hat, kann das Unternehmen die Geschäftsbeziehung beenden oder Korrekturmaßnahmen verlangen. Wenn der Lieferant keine Korrekturmaßnahmen ergreift, kann Lenzing laufende Aufträge stornieren und zukünftige Aufträge aussetzen. Lenzings Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten deckt den Wertschöpfungsaspekt der folgenden zwei Auswirkungen sowie ein Risiko ab: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten; Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten).
In ihrer Policy für Holz und Zellsto verpichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellsto ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. In dieser Policy bevorzugt Lenzing Lieferanten, die den FSC®- oder PEFC-Standards entsprechen. Auch Lenzings Lieferanten halten sich an diese Policy und führen alle Tätigkeiten unter Berücksichtigung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken durch.
Die Policy für Holz und Zellsto deckt den Wertschöpfungsaspekt der folgenden zwei Auswirkungen sowie ein Risiko ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung derTransparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Risiko der Nichteinhaltung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), wenn die internen Prozesse nicht umgesetzt werden (eigene Tätigkeiten).
Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P der Policy für Holz und Zellsto nden Sie im Abschnitt "Policies", Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme".
Der Group Compliance Ocer ist die ranghöchste Person, die für die Umsetzung der Whistleblower-, Kartellrechts-, ABC- und Investigation-Direktiven verantwortlich ist, nachdem diese vom Vorstand genehmigt wurden. Auf Standortebene sind die lokalen Standortleiter für die Einführung und Umsetzung dieser Direktiven verantwortlich. Die Anti-Geldwäsche-Direktive wird vom Group Compliance Ocer erlassen, nachdem sie vom Vorstand genehmigt wurde. Der Vice President Corporate Treasury, der Senior Vice President Global Purchasing und der Senior Director Global Commercial Excellence sind für ihre Umsetzung verantwortlich. Auf Standortebene sind die lokalen Standortleiter für die Einführung und Umsetzung dieser Richtlinien verantwortlich. Für die Direktive zum Schutz von Know-how ist der Leiter der Abteilung Global Innovation die ranghöchste Person, die für ihre Umsetzung verantwortlich ist. Die Direktiven gelten für die gesamte Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den höchsten Standards ethischer Geschäftsprinzipien und verpichtet sich zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusnanzierung. Geldwäsche zielt darauf ab, Geld aus illegalen Transaktionen in den legalen Kreislauf zu bringen. Terrorist:innen versuchen, Geld aus illegalen und auch legalen Transaktionen für terroristische Aktivitäten zu beschaen. Lenzing vermeidet Geschäfte mit Kriminellen und stellt durch eine Reihe von Präventivmaßnahmen sicher, dass nicht unwissentlich Beihilfe zur Geldwäsche und Terrorismusnanzierung geleistet
wird. Die Anti-Geldwäsche-Direktive beschreibt die bei Lenzing implementierten Prozesse und Kontrollmechanismen. Die Direktive wurde im Jahr 2020 eingeführt. Im Jahr 2022 wurden Instrumente für den KYC-Prozess (Know Your Counterpart) eingeführt, um Lenzing Geschäftspartner zu identizieren und ihre Identität zu überprüfen. Darüber hinaus können Geschäftspartner auf negative Medien, Politisch exponierte Person (PEP) und Sanktionen überprüft werden, um das Risiko von Geschäftsbeziehungen mit illegalen Geschäftsaktivitäten zu vermeiden.
Die Anti-Geldwäsche Direktive deckt die beiden folgenden Auswirkungen ab, wobei die zweite die Wertschöpfungskette betrit: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
Lenzing duldet kein Geschäftsverhalten, keine Transaktionen oder Aktivitäten, die gegen die geltenden Kartellrechts- und Wettbewerbsgesetze verstoßen, und beteiligt sich nicht an solchen. Das Unternehmen beachtet geltende Handelsgesetze und -beschränkungen der Vereinten Nationen oder anderer nationaler oder supranationaler Körperschaften oder Regierungen. Um zu gewährleisten, dass alle relevanten kartellrechtlichen Vorschriften in der Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden, dient die interne Kartellrechts Direktive als Ergänzung zum Globalen Verhaltenskodex. Sie gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit geltendem Wettbewerbsrecht. Sie informiert alle Mitarbeiter:innen über das korrekte Verhalten im Umgang mit Geschäftspartnern und zeigt auf, welche Aktivitäten ein erhöhtes Risiko für Kartellrechtsverstöße darstellen können. Darüber hinaus trägt diese Direktive dazu bei, das Vertrauen in den Geschäftsbeziehungen zu fördern, Lenzings Reputation zu wahren sowie Kosten, Risiken und Schäden, die durch einen Verstoß gegen das Kartellrecht entstehen, zu vermeiden oder zu reduzieren.
Die Kartellrechts-Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt
Die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive (ABC-Direktive) ergänzt den Globalen Verhaltenskodex von Lenzing, indem sie globale Mindeststandards festlegt, um zu gewährleisten, dass die Aktivitäten von Lenzing ethisch korrekt und integer durchgeführt werden. Die ABC-Richtlinie steht im Einklang mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption. Ziel dieser Direktive ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden. Die Direktive gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Anti-Korruptionsgesetzen, einschließlich des österreichischen Strafgesetzbuches, des United Kingdom Bribery Act 2010 und des U.S. Foreign Corrupt Practices Act. Die Direktive deniert klar, was unter Bestechung, Korruption und Beschleunigungsgeldern zu verstehen ist, und legt fest, was als akzeptables Verhalten gilt. Die Entgegennahme und das Überreichen von Geschenken sowie die Annahme und Gewährung von Bewirtungen oder Einladungen bedürfen, je nach Geldwert, einer besonderen Genehmigung im Rahmen des Registrierungstools für Geschenke und Bewirtungen. Für alle Standorte wurden landesspezische Grenzwerte festgelegt.
Darüber hinaus entwickelt die Rechtsabteilung derzeit eine neue Policy zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption, die ab dem nächsten Geschäftsjahr in Kraft tritt. Diese Policy wird ausgehend von der bestehenden ABC-Direktive Lenzings Bemühungen weiterentwickeln und eine spezischere Anleitung zu Themen im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Bestechung und Korruption bieten. Dies ist Bestandteil des fortwährenden Einsatzes für eine ethische und integre Unternehmensführung, um so die Einhaltung aller einschlägigen Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe sicherzustellen.
Die ABC Direktive deckt die folgenden drei Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt.
Spezialisierung und Innovationskraft sind Schlüsselfaktoren für den weltweiten Erfolg von Lenzing. In der heutigen Zeit gehören Informationen und Know-how als Ergebnis von Investition in Forschung und Entwicklung, Kreativität und unternehmerischer Initiative zu den wichtigsten Faktoren für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Wettbewerbsvorteilen. Das Know-how ist für Lenzing wichtiges Kapital, das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bewahrt und geschützt werden muss. Der Schutz von Know-how bezieht sich nicht nur auf die Technologieführerschaft von Lenzing, sondern erstreckt sich auch auf die vielen anderen weltweiten Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich Geschäftsgeheimnisse. Alle Mitarbeiter:innen sind Schlüsselfaktoren im zukünftigen Know-how-Schutzprogramm von Lenzing und daher von dem in dieser Direktive beschriebenen Prozess zum Know-how-Schutz direkt betroen.
Die Know-How-Schutz Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt.
Der Zweck dieser Compliance-Investigation-Direktive ist es, einen Rahmen für die Untersuchung von wesentlichen und begründeten Verstößen gegen Gesetze, den Lenzings Globalen Verhaltenskodex oder interne Policies und Direktiven, wie sie im Intranet dargelegt sind, festzulegen.
Die Investigation Direktive deckt die folgenden drei Auswirkungen ab: Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
2024 unterzeichnete der Vorstand eine überarbeitete Fassung der Whistleblower-Direktive von 2017, die anschließend in Kraft trat. Die überarbeitete Fassung trägt neuen Vorschriften Rechnung und wird regelmäßig geprüft und gegebenenfalls angepasst, um ihre Relevanz zu gewährleisten. Der Zweck der Lenzing-Whistleblower-Direktive ist es, alle Mitarbeiter:innen zu ermutigen, in gutem Glauben mögliche Verstöße gegen Gesetze, den Globalen Verhaltenskodex oder die internen Regeln und Grundsätze von Lenzing anzusprechen. Die Direktive zielt darauf ab, allen Mitarbeiter:innen eine konkretere Orientierung und Information in die Hand zu geben, wie Compliance-Bedenken im Hinblick auf tatsächliche oder mögliche Regelverstöße gemeldet werden können. Sie macht klar, dass bei Erstattung von Hinweisen mit guten Absichten (d.h. mit dem begründeten Verdacht, dass ein potenzieller Verstoß aufgetreten ist, gerade erfolgt oder wahrscheinlich auftreten wird) die Beteiligten vor nachfolgender Bestrafung, Diskriminierung, Vergeltung, Benachteiligung, Belästigung oder Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses aufgrund einer solchen Meldung geschützt werden. Lenzing nimmt alle im Rahmen der Whistleblower-Direktive geäußerten Bedenken ernst und legt in dieser Direktive klare Prozesse fest, wie Hinweise intern behandelt werden, wer in notwendige Untersuchungen einbezogen wird und welche Konsequenzen festgestellte Verstöße nach sich ziehen. In der Direktive wird die Überwachung nicht erwähnt, jedoch werden die Wirksamkeit, die Verfügbarkeit und die allgemeine Akzeptanz des Hinweisgebersystems durch eine Integritätsumfrage bewertet.
Die Whistleblower Direktive deckt die folgenden Auswirkungen ab: Positive Auswirkungen auf die Verhinderung von Korruption, Bestechung und Interessenkonikten durch Aufrechterhaltung der Transparenz; Mögliche negative Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeiter:innen und das Vertrauen der Stakeholder, wenn Intransparenz auftritt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Hinweisgeber, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Mögliche negative Auswirkungen auf Bestrebungen des Geschäftsgebarens in Bezug auf Korruption und Bestechung, wenn es keine laufenden Bemühungen, Schulungen, Reaktionen und klaren Verfahren gibt; Auch wenn ein Compliance-Programm besteht, kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn Personen die Möglichkeit haben, sich nicht regelkonform zu verhalten.
Lenzing nimmt Beschwerden ernst und stößt bei Bekanntwerden von potenziellen negativen Auswirkungen umgehend entsprechende Maßnahmen an. Lenzing hat Beschwerdemechanismen mit verschiedenen internen Meldewegen für Mitarbeiter:innen eingerichtet. Zudem gibt es die Möglichkeit, Bedenken über ein Online-Tool zu melden, das allen Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Kunden, Lieferanten und anderen Personen weltweit zur Verfügung steht. Das Online-Tool ist auch über die Lenzing Website unter folgendem Link zu erreichen: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ.
Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, ist seit 2017 ein online-basiertes Whistleblower-System verfügbar. Auch Lenzings Joint-Venture LD Celulose verfügt über ein eigenes Whistleblower-System. Beschwerden können intern persönlich, per Telefon oder per E-Mail z.B. an Vorgesetzte, den Betriebsrat oder den Group Compliance Ocer gerichtet werden. Darüber hinaus ist das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") für jeden auf der Lenzing Website frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern (verfügbar in allen relevanten Sprachen der Produktionsstandorte: Englisch, Deutsch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Thai und Portugiesisch). Nicht nur Mitarbeiter:innen können Bedenken und Vorfälle melden, sondern auch Kunden, Lieferanten und andere Dritte in aller Welt. Dank dieses Systems können Bedenken anonym und ohne Angst vor Vergeltung weltweit gemeldet werden, da die Systemfunktion zum Schutz der Anonymität von einer unabhängigen Stelle bestätigt wurde. Der professionelle Umgang mit den Information schützt sowohl die Whistleblower:innen als auch die betroenen Personen.
Die Meldungen werden gemäß der internen Investigation-Direktive gezielt bearbeitet (siehe Abschnitt "Direktiven" (G1-1) in diesem Kapitel). Gemeldete Vorfälle werden von Jurist:innen geprüft (gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern) und an den Group Compliance Ocer oder den Local Compliance Ocer weitergeleitet. Die Meldungen werden von eigens hierfür bestellten Mitarbeiter:innen bearbeitet. Die mit der Durchführung des Verfahrens beauftragten Personen sind verpichtet, die Vertraulichkeit zu wahren. Falls erforderlich werden andere Abteilungen und Personen in die Verarbeitung des Vorfalls einbezogen, falls die Umstände es erfordern. Die Meldungen werden auf Einzelfallbasis bearbeitet, es werden situationsbezogene Maßnahmen festgelegt und, falls erforderlich wird, ein Untersuchungsteam gebildet. Dieses Team besteht aus Mitarbeiter:innen und Führungskräften, die selbst nicht am Vorfall beteiligt sind. Die Identität der betroenen Person wird vertraulich behandelt und die Verfahren bieten wirksamen Schutz vor Vergeltungsmaßnahmen gegen Hinweisgeber:innen (sofern deren Identität oengelegt wurde). Es werden Empfehlungen ausgesprochen, ob die Untersuchung fortgesetzt oder eingestellt werden soll. Dem Vorstand wird monatlich über den Stand der Compliance und laufende Untersuchungen berichtet. Zusätzlich wird der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vierteljährlich über die gemeldeten Vorfälle informiert.
Die Mitarbeiter:innen werden in Bezug auf das Hinweisgebersystem geschult (siehe Abschnitt "Compliance-Schulungen" in diesem Kapitel). Auch die Personen, die mit den gemeldeten Anliegen befasst sind, werden geschult. Die Wirksamkeit, Verfügbarkeit und allgemeine Annahme des Whistleblower-Systems werden im Rahmen einer Integritätsumfrage bewertet. Ein wissenschaftliches Team begleitet die Umfrage, um deren Objektivität zu gewährleisten. An der letzten Integritätsumfrage im Jahr 2023 nahmen 4.510 Mitarbeiter:innen teil.
Treten tatsächlich negative Auswirkungen auf Mitarbeiter:innen ein, wird individuelle Abhilfe geleistet, da es keinen konzernweiten Abhilfeprozess gibt.
Alle Direktiven im Zusammenhang mit dem Thema Unternehmensführung behandeln das Thema Schulungen. Es wird eine umfassende Training-Direktive ausgearbeitet, um spezische Schulungen bestimmten Positionen zuzuweisen. Bei der Ausarbeitung der Direktive wird eine Risikobewertung durchgeführt, um die risikobehafteten Positionen genauer zu denieren und sie innerhalb der Organisation zu identizieren. Für diese gibt es dann spezielle Schulungen. Durch diesen Ansatz wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter:innen über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um ihre Funktionen eektiv und ethisch wahrzunehmen. Das unterstreicht zusätzlich Lenzings Bekenntnis zu Integrität und Compliance. Die Direktive tritt im nächsten Geschäftsjahr in Kraft.
Folgende Positionen wurden im Rahmen der Compliance-Risikobewertung als risikobehaftete Positionen identiziert: Global Legal, IP and Compliance; Global Health, Safety & Environment; Global Purchasing; Global Supply Chain; Corporate Treasury; Corporate Human Resources; Corporate Audit & Risk; Corporate Accounting; Corporate Tax; Corporate Sustainability; Corporate Communications; Commercial Textiles; Commercial Nonwovens. Diese Abteilungen werden aufgrund ihres Tagesgeschäfts als risikobehaftet eingestuft, da sie Beziehungen zu öentlichen Stellen, Behörden und deren Vertretern sowie Beauftragten, Distributoren, Rechtsanwälten, Zollbeamten, Lieferanten und in einigen Fällen Dienstleistern unterhalten und aufgrund ihrer Kerntätigkeiten interne Kontrollen einrichten müssen, um Korruption, Geldwäsche, Betrug, Veruntreuung und sonstige Risiken zu verhindern.
[ESRS G1-2; GRI 204-1, 308-1, 308-2, 414-1]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt wurden nicht von einer anderen externen Stelle als dem Wirtschaftsprüfer validiert.
Alle Policies und Direktiven werden im täglichen Umgang mit den Lieferanten umgesetzt. Lenzing kann dabei als Vorbild für das Geschäftsverhalten in der Branche dienen, gleichzeitig aber auch die gleichen Standards von ihren Geschäftspartnern erwarten.
Innerhalb der Lenzing Gruppe wird der Einkauf von Holz, Faserzellsto und Chemikalien von drei verschiedenen Teams abgedeckt. Lenzing ist bestrebt, Einkaufsrisiken wie größere Preisschwankungen und Lieferengpässe durch verlässliche, langfristige Lieferbeziehungen und aktives Lieferantenmanagement zu minimieren.
Die wichtigsten beschaten Materialien sind (in der Reihenfolge des jährlichen Beschaungsvolumens): Holz, Faserzellsto, Natronlauge, Schwefelsäure, Schwefel, Schwefelkohlensto, Schwefeldioxid und Magnesiumoxid.
Im Jahr 2024 wurden bei der Überprüfung der Risikolieferanten keine Lenzing Lieferanten mit signikanten tatsächlichen oder potenziellen negativen Umweltauswirkungen identiziert
Die bedeutendsten verwendeten Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaungsvolumen sind: Natronlauge (NaOH), Kohlenstodisuld (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, Modikatoren, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Die Zahlen zur Chemikalienbeschaung werden aus Vertraulichkeitsgründen nicht oengelegt.
Das Ziel, 80 Prozent der wichtigsten Chemikalienlieferanten (nach Einkaufswert) zu bewerten, wurde 2019 erreicht. Zusätzliche Lieferanten werden weiterhin geprüft (Tabelle 65). Die Lieferantenbasis kann sich entsprechend dem vorherrschenden Marktumfeld ändern. Daher ist das aktuelle Ziel darauf ausgerichtet, die Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Beschaungsausgaben entfallen, fortlaufend einzubeziehen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern (Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"). Dieses Ziel wurde auch auf andere Bewertungsmöglichkeiten als EcoVadis ausgedehnt. Als Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels hat Lenzing Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemiekalienlieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die Festlegung von Treibhausgas (THG)- Reduktionszielen, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie über die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpichtung zur Sorgfaltspicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Picht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen nden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von Informationen von der EcoVadis-Website. Einkäufer:innen, die an diesen Initiativen teilnehmen, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen. Bei Lenzing steht eine Lieferkettenexpertin mit Rat und Tat zur Seite. Sie koordiniert und fördert Nachhaltigkeitspraktiken, die für Einkäufer:innen relevant sind.
Weitere Informationen hierzu nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Derzeit laufen aktive Verhandlungen mit den Lieferanten bezüglich ihrer Einbeziehung in die Nachhaltigkeitsbewertung. Über 800 Lieferanten wurden bereits mithilfe des EcoVadis-Tools nach sozialen und ökologischen Kriterien bewertet.
| 2017 beantwortet haben | |
|---|---|
| 2024 | 824 |
| 2023 | 608 |
| 2022 | 387 |
| 2021 | 163 |
| 2020 | 152 |
| 2019 | 102 |
| 2018 | 93 |
| 2017 | 82 |
| Regionale Herkunfta | |||
|---|---|---|---|
| Regionale Herkunft | Keine regionale Herkunft | ||
| 2024 | 87 % | 13 % | |
| 2023 | 88 % | 12 % | |
| 2022 | 73 % | 27 % | |
| 2021 | 94 % | 6 % |
a) Regional ist deniert als das gleiche Land und die benachbarten Länder, in denen sich die wesentlichen Betriebsstätten benden. Zu den wesentlichen Betriebsstätten zählen alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe.
Im Jahr 2024 wurden 80 Prozent aller eingekauften Chemikalien (in Tonnen) von 36 Lieferanten (im Vergleich zu 30 Lieferanten im Jahr 2023) geliefert. Im Jahr 2022 wurde aufgrund der Knappheit von Natronlauge auf dem europäischen Markt eine höhere Menge aus anderen Regionen importiert. Im Laufe des Jahres 2023 stabilisierte sich diese Verfügbarkeit kontinuierlich, was zu einem höheren Anteil an regional bezogenen Chemikalien im Vergleich zu 2022 führte.
Holz und Faserzellsto sind die wichtigsten Rohstoe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie eine nachhaltige Beschaung anstrebt, die sich auf Umweltzertikate sowie einen verantwortungsvollen und ezienten Einsatz dieser wertvollen Ressourcen stützt.
Lenzing bezieht Holz und Faserzellsto aus naturnahen Wäldern (gemäß der Denition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen60, FAO, zu denen natürlich nachwachsende und angepanzte Wälder mit einer ähnlichen Artenzusammensetzung wie die natürlichen Wälder in dem betreenden
https://www.fao.org/forestry-fao/25853-
0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [Aufgerufen am 26. Februar 2025]
Gebiet gehören) und aus Plantagen (gemäß FAO61 -Denition), nicht jedoch aus Urwäldern, natürlichen Wäldern sowie ursprünglichen und gefährdeten Wäldern.
Bei einem geschätzten Faserzellstoertrag aus Holz von 40 Prozent lässt sich grob abschätzen, dass der gesamte Holzeinsatz für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern der Lenzing Gruppe etwa 2,5 Mio. Tonnen (Trockenmasse) beträgt, die sich aus dem Bedarf für die Eigenproduktion und den zugekauftem Faserzellsto zusammensetzen.
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoproduktion kauft Lenzing Faserzellsto am Weltmarkt zu – meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Andererseits wird ein Teil des selbst produzierten Zellstoes auf dem Weltmarkt weiterverkauft. 2024 bezog die Lenzing Gruppe Faserzellsto von den folgenden Lieferanten (in alphabetischer Reihenfolge):
| der Lenzing Gruppe (2024) | Tabelle 67 |
|---|---|
| Lieferant | Land |
| AustroCel Hallein GmbH | Österreich |
| Georgia-Pacic LLC | USA |
| International Paper | USA |
| Lenzing AG | Österreich |
| Lenzing Biocel Paskov a.s. | Tschechien |
| LD Celulose (Lenzing Gruppe) | Brasilien |
| Rayonier Advanced Materials | USA, Kanada |
| Sappi Ltd. | Südafrika, USA |
| Södra Skogsägarna ekonomisk förening | Schweden |
| Re:NewCell AB | Schweden |
Die regionale Holzversorgung ist für Lenzing wichtig, weil sie eine Maßnahme zur Verringerung der THG-Emissionen durch den Transport darstellt. Lenzing ist bestrebt, das Holz für ihre Zellsto werke in Europa so lokal wie möglich zu beschaen. Lenzing betreibt drei Zellstowerke, in denen Holz zu Faserzellsto verarbeitet wird. Am Standort Lenzing (Österreich) werden hauptsächlich Buche sowie kleine Mengen von anderen Harthölzern und Fichte verarbeitet. Die Anlage in Paskov (Tschechien) verwendet dagegen meist Fichte. Die Anlage in Indianópolis (Brasilien) verarbeitet ausschließlich Eukalyptus aus eigener Plantage.
Buche und Fichte nach Ländern, 2022 bis 2024. "Andere Länder" für den Standort Lenzing sind Frankreich, die Schweiz, Kroatien und Polen. Abb. 18



Der regionale Anteil der Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Zur Gewährleistung ezienter Logistik, also kurzer Transportwege und Lieferfristen, wird der Großteil des benötigten Holzes regional beschat. DerAnteil regionalen62 Holzes am Standort Lenzing (Österreich) betrug im Jahr 2021 95,2 Prozent, 2022 93,8 Prozent und 2023 96,5 Prozent. Am Standort Paskov (Tschechien) bendet sich der Anteil der regionalen Versorgung seit 2019 konstant bei 100 Prozent. Die zugrunde liegenden Zahlen sind dem Anhang zu entnehmen.
Das Zellstowerk in Brasilien, ein Joint Venture mit Dexco namens LD Celulose, nutzt Holz aus seinen eigenen Plantagen. Gegenwärtig werden rund 93.908 Hektar Plantagen bewirtschaftet, darunter rund 22.980 Hektar (Tabelle 42 im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme") geschützte Fläche, welche nicht der Holzbeschaung dienen, sondern dem Schutz von Flora, Fauna und lokalen Gewässern gewidmet sind. Diese Plantagen arbeiten vollständig in Übereinstimmung mit den Richtlinien und hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaung von Holz und Zellsto sowie nach den Anforderungen der führenden Zertizierungssysteme.
Der für die Holzversorgung von LD Celulose zuständige Forstbetrieb bendet sich in Triângulo Mineiro im Bundesstaat Minas Gerais. Das Gebiet, in dem LD Celulose Plantage eingerichtet wurde, war seit den 1970er-Jahren für die Viehzucht und intensive Landwirtschaft, aber auch für den Eukalyptusanbau genutzt. Für die LD-
61 Terms and Denitions, FRA 2020, FAO, 2018 (http://www.fao.org/3/I8661EN/i8661en.pdf)
62 Die regionale Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Celulose-Plantage wurde kein ursprünglicher (Primär-)Wald umgewandelt. Die aktuellen Formen der Landnutzung auf der Plantage sind in der Tabelle "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen" im Kapitel "E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme" beschrieben. Die Plantagen sind über 800 km vom Amazonas-Regenwald entfernt.
Die wichtigsten Lieferanten werden im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Neben den regelmäßigen Audits führt Lenzing auch spezielle Evaluierungen sowohl für neue als auch für etablierte Lieferanten im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Einhaltung der Umwelt- und Sicherheitsstandards durch. Die Lieferanten werden regelmäßig befragt und mit Unterstützung von externen Experten hinsichtlich Umwelt- und Sicherheitsaspekten bewertet. Anschließend erfolgt eine abschließende Bewertung. Das Ergebnis wirkt sich auf die Gesamtbewertung des Lieferanten aus und stellt ein wesentliches Kriterium für die langfristige Zusammenarbeit dar.
Die relevantesten Lieferanten für Lenzing sind jene, die aufgrund ihrer Größe und ihres Volumens ein erhöhtes Risiko bergen. Zellstoieferanten werden anhand eines Due-Diligence-Prozesses bewertet, das den Kriterien für FSC® Controlled Wood folgt. Dieser beinhaltet die jährliche Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung der Faserzellstoieferanten anhand eines umfassenden Fragebogens, der u. a. Aspekte wie Beschaungsstandards, Liefergebiete, Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und THG-Emissionen abdeckt. Die Ergebnisse der Umfrage werden genutzt, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu identizieren und die zukünftigen Aktivitäten von Lenzing zur Einbeziehung der Lieferanten zu steuern.
Alle Holzlieferanten (über 600 im Jahr 2024, die Hälfte davon in Privatbesitz) in allen Beschaungsländern werden einmal jährlich bewertet. Dabei wird ein Bewertungssystem verwendet, das den Kriterien von FSC® Controlled Wood und PEFC Controlled Sources folgt. Alle Faserzellstoieferanten sind nach den führenden Waldzertizierungssystemen zertiziert und beliefern Lenzing mit zertiziertem oder kontrolliertem Faserzellsto.
Das Managementsystem für die Holzbeschaung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz für die Zellstoproduktion aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertizierungssysteme FSC® und PEFC (Abb. 19). 100 Prozent der von Lenzing verwendeten Hölzer und Faserzellstoe sind entweder FSC® oder PEFC-zertiziert oder werden entsprechend dieser Standards kontrolliert (Abb. 20).
Die folgenden Abbildungen zeigen den Zertizierungsstatus des gesamten von Lenzing für die Regeneratfaserproduktion verwendeten Holzes oder Zellstoes – sowohl direkt durch Eigenbeschaffung für die Faserzellstoanlagen der Lenzing Gruppe als auch indirekt durch den Zukauf von Faserzellsto. Alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind FSC®-CoC-zertiziert (Chain of Custody). Die PEFC-CoC-Zertizierung für mehrere Standorte umfasst derzeit fünf Standorte (Tabelle 68).
| Standort | Land | Hauptprodukte | FSC®-CoC | PEFC-CoC | |
|---|---|---|---|---|---|
| Lenzing | Österreich | Viscose, Modal, Lyocell, Faserzellsto |
• | • | |
| Paskov | Tschechien | Faserzellsto | • | • | |
| Purwakarta | Indonesien | Viscose | • | • | |
| Nanjing | China | Viscose, Modal | • | • | |
| Heiligenkreuz | Österreich | Lyocell | • | n. a. | |
| Grimsby | Großbritannien | Lyocell | • | n. a. | |
| Mobile | USA | Lyocell | • | • | |
| Prachinburi | Thailand | Lyocell | • | n. a. | |
| Indianópolis | Brasilien | Faserzellsto | • | n. a. |
PEFC wird hauptsächlich für Holz aus Mitteleuropa verwendet. Die FSC®-Zertizierung von Wäldern ist in dieser Region nicht weit verbreitet. Daher ist der Großteil des bezogenen Holzes zurzeit PEFCzertiziert und erhält nach einem Due-Diligence-Prozess an den Lenzing Standorten den Status FSC® Controlled Wood. Daher ist das gesamte beschate Holz in der Lenzing Gruppe entweder durch das FSC®-Zertizierungssystem zertiziert oder dadurch kontrolliert (Abb. 21). Der Standort Lenzing verfügt seit mehr als zwei Jahrzehnten über eine PEFC-CoC-Zertizierung. Diese wird seit 2016 durch eine FSC®-CoC-Zertizierung ergänzt.



Faserzellstoieferanten können mehr als ein forstbezogenes Zertikat besitzen. Die meisten der in Nordamerika ansässigen Faserzellstoieferanten tragen auch das Zertikat der Sustainable Forest Initiative (SFI), die ebenfalls ein nationales Mitglied des globalen PEFC-Zertizierungssystems ist und von diesem voll anerkannt wird.
Ausführliche Erläuterungen zu den Zertikaten, zu kontrolliertem Holz und zum internen Due-Diligence-System nden Sie im aktuellen Fokuspapier "Wood and Pulp".
Forstbetriebe sind in Mitteleuropa in der Regel nicht sehr groß. Viele kleine Waldbesitzer, für die die Forstwirtschaft ein Zusatzeinkommen darstellt, nehmen nicht an Zertizierungsverfahren teil. Daher muss Lenzing hin und wieder verlässliche, aber begrenzte Mengen an solchem Holz beschaen, das nicht nach FSC® oder PEFC zertiziert ist. Diese Art von Holz wird jedoch gemäß diesen Standards kontrolliert. Außerdem sorgen die strengen Forstwirtschaftsgesetze und deren Durchsetzung in Mitteleuropa dafür, dass alle Waldbesitzer nachhaltig wirtschaften müssen. Die Lenzing Policy für Holz und Zellsto und der Verhaltenskodex für Lieferanten sind Teil aller Holzeinkaufsaktivitäten und werden den potenziellen Lieferanten vor Beginn einer Geschäftsbeziehung vorgelegt. Nur wenn diese Bedingungen akzeptiert werden, kann ein Betrieb an Lenzing liefern.
Der Due-Diligence-Prozess von Lenzing für die Holz- und Faserzellstobeschaung sieht regelmäßige formale Audits vor. Noch wichtiger ist jedoch der tägliche informelle, persönliche Kontakt des Lenzing Einkaufsteams mit den Lieferanten. Lieferantenverträge können als Reaktion auf schwerwiegende Verstöße gegen Nachhaltigkeitsaspekte gekündigt werden. Dies ist in der Vergangenheit gelegentlich geschehen, wenn Lieferanten bestimmte Probleme nicht behoben haben. 2024 gab es keinen solchen Fall.
[ESRS G1-3; GRI 2-16, 2-26, 3-3d, 205-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" ndet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Ziel des Aufbaus und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance Management Systems ist es, Compliance-Verstöße gegen die Interessen des Unternehmens zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren sowie Haftungsrisiken und Reputationsschäden zu vermeiden. Ferner soll es die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen des Unternehmens beraten und schützen sowie die Ezienz durch die Koordination der bestehenden Compliance-Aktivitäten steigern. Das Compliance Management System entspricht der folgenden Struktur (Abb. 22).
Compliance basiert auf den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe und fördert durch Maßnahmen die Integrität im Unternehmen. Formale Strukturen, wie die Zuweisung von Verantwortlichkeiten, die laufende Überwachung sowie Strukturen für Kommunikation, Evaluierung und Dokumentation sind wesentliche Bestandteile des Compliance Management Systems.
Das laufende Compliance-Programm basiert auf den folgenden Säulen:
In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates im Februar, September und November 2024 berichtete der Compliance Ocer in einem gesonderten Tagesordnungspunkt über Inhalt, Zielsetzung und Stand der Compliance-Organisation, den Aufbau des Compliance Management Systems, Schulungen, interne und externe Untersuchungen sowie verschiedene Compliance-Maßnahmen (Kommunikation, Umfragen).

Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, wurde 2017 ein online-basiertes Whistleblower System eingerichtet. Weitere Einzelheiten (ESRS 2 MDR-A) nden Sie im Abschnitt "Maßnahmen zum Erkennen von Compliance-Risiken und Schwachstellen" (G1-1) in diesem Kapitel.
Um die Einhaltung aller Richtlinien zu gewährleisten und rasch auf Verstöße zu reagieren, ist es wichtig, dass die höchsten Leitungsorgane von den Bedenken in Kenntnis gesetzt werden. Weitere Informationen dazu nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht).
Alle öentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ. Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über Lenzings Intranet zugänglich. Sie werden in den folgenden Sprachen bereitgestellt: Deutsch, Englisch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Portugiesisch und Thai.
Der oder die Dokumentenverwalter:in ("Verwalter:in") im Bereich Compliance ist der Group Compliance Ocer, der somit die Verantwortung für die Weitergabe eines Dokuments an die entsprechenden Geschäftseinheiten trägt. Compliance-Guidelines und - Materialien werden in Lenzings Intranet gespeichert und den Compliance-Stakeholdern zur Verfügung gestellt. Die Ressourcen werden von Lenzing Global Compliance verwaltet, aktualisiert und ergänzt.
Eine wichtige Grundvoraussetzung für "richtiges" Verhalten ist das Verständnis für Regeln und Vorschriften. Daher wurde im Berichtsjahr das eLearning kontinuierlich erweitert, um den relevanten Zielgruppen die wichtigsten Inhalte der Compliance Direktiven zu vermitteln. Neue Mitarbeiter:innen erhalten eine Willkommensmappe mit dem Lenzing Globalen Verhaltenskodex. Darüber hinaus werden an allen Standorten den Mitarbeiter:innen mit IT-Zugang (ca. 6.000 Mitarbeiter:innen) einmal pro Jahr vorgeschriebene eLearning-Kurse zugewiesen. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer den Inhalt des eLearning-Kurses verstanden haben, gilt er nur dann als abgeschlossen, wenn beim Abschlussquiz mindestens 80 Prozent erreicht werden. Folgende eLearning-Themen sind für alle Mitarbeiter:innen, einschließlich Vorstand, vorgeschrieben: Globaler Verhaltenskodex, Whistleblower System und Know-how-Schutz. Manche Mitarbeiter:innen werden zu diesen Themen persönlich geschult, aber 89 Prozent der Mitarbeiter:innen (von 6.181 Mitarbeiter:innen), denen die e-Learning-Schulungen zugewiesen wurden, haben diese 2024 abgeschlossen.
Allen Angestellten sowie dem Vorstand (3.405 Mitarbeiter:innen) wurde auch die Pichtschulung zur ABC Direktive zugewiesen. 97 Prozent davon haben diese Schulung absolviert.
Risikofunktionen wurden spezielle Schulungen zugewiesen. 267 Mitarbeiter:innen wurden Schulungen zum Kartellrecht zugewiesen und mehr als 92 Prozent davon haben diese absolviert. Eine neue Schulung zur Geldwäschebekämpfung wurde 354 Mitarbeiter:innen zugewiesen. 83 Prozent davon haben sie absolviert.
Der Aufsichtsrat nahm 2024 an der eLearning-Schulung zum Globalen Verhaltenskodex und zur ABC Direktive teil.
2023 verschickte die Abteilung Group Compliance eine Risikoumfrage an die Leitung aller Standorte, um mögliche Risiken und Verbesserungsmöglichkeiten für die Bemühungen um ein solides Geschäftsgebaren zu identizieren. In der Risikoumfrage wurden die Teilnehmer gefragt, ob den Mitarbeiter:innen die Policies des Unternehmens, wie der Verhaltenskodex und das Whistleblower System, bekannt sind. Zudem sollte sie Aufschluss darüber bieten, ob die Führungskräfte bei der Einhaltung dieser Leitlinien mit gutem Vorbild vorangehen. Die Ergebnisse wurden 2024 veröentlicht und analysiert und die Verbesserungen werden 2025 umgesetzt.
Im Jahr 2024 wurde das sogenannte "Compliance-Cockpit" genehmigt, das darauf abzielt die Bemühungen zur Verbesserung des Geschäftsgebarens zu bündeln. Das Paket umfasst die Verbesserung des Whistleblower-Tools und des Tools für Geschenke und Bewirtung sowie die Einführung eines Tools zur Registrierung von Interessenkonikten und eines Policy Managers (Empfang, Lesen und Bestätigung von Richtlinien). Die Maßnahme wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
[ESRS G1-4; GRI 2-27, 205-3, 308-1, 308-2, 414-1]
Die Kennzahlen in diesem Abschnitt werden von keiner externen Stelle außer dem Wirtschaftsprüfer validiert.
Siehe "Nachhaltigkeitsziele" im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels. Sämtliche Nachhaltigkeitsziele von Lenzing und der Prozess für deren Festlegung und Überwachung (ESRS 2 MDR-T 80g, 80j) nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
|
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet 95 Prozent ihrer wichtigsten Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung bis 2025. |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
Status in 2024 Mehr als 800 der Lieferanten von Lenzing werden von EcoVadis bewertet und überwacht. Vier Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms Together for Sustainability geprüft. Die Einbindung von Lieferanten ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die Einkäufer bestrebt sind, einen möglichst großen Teil der wichtigsten Lieferanten von Lenzing einzubinden. Rund 60 Prozent der globalen Beschaungsausgaben, einschließlich Holz und Zellsto, wurden von diesen Bewertungen erfasst. Die mit den wichtigsten Chemielieferanten unterzeichneten Lieferverträge enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
Das Ziel "Einbeziehung der Lieferanten" ist konform mit dem Globalen Verhaltenskodex, dem Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und der Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, indem es die Einhaltung ethischer Geschäftspraktiken, die Achtung der Menschenrechte und das Bekenntnis zu den ESG-Kriterien in der Lieferkette sicherstellt. Damit trägt es zu den weltweiten Bemühungen um eine bessere ökologische und soziale Performance bei, wie etwa Verringerung des CO2-Fußabdrucks, Erhalt natürlicher Ressourcen und Förderung fairer Arbeitspraktiken. Die Berechnung berücksichtigt einerseits das gesamte Beschaungsvolumen des Jahres 2023 aus der globalen Beschaung (außer Holz und Zellsto) und den Anteil der Lieferanten, der im Jahr 2024 bewertet wurde. Andererseits wurden mindestens 99 Prozent der Holz- und Zellstoieferanten (gemessen am Beschaungsvolumen) durch Forstzertizierungssysteme und/oder interne Due-Diligence-Prüfungen bewertet. Der gewichtete Durchschnitt dieser beiden Komponenten ergibt den endgültigen Prozentsatz der bewerteten Beschaungsausgaben.
Weitere Informationen zu ESRS 2 MDR-T des Ziels "Einbeziehung der Lieferanten" nden Sie im Abschnitt "Kennzahlen und Ziele" im Kapitel "S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette".
Gemeldete Vorfälle werden über das Whistleblower-System in der Abteilung "Legal, IP und Compliance" erfasst.
Von 65 Fällen, die über das Whistleblower-System der Lenzing Gruppe gemeldet wurden, und 96 Fällen, die über das Whistleblower-System des Lenzing Joint Ventures LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) gemeldet wurden, kann Lenzing berichten, dass das Lenzing Investigation Team alle gemeldeten Verstöße gegen Lenzings Grundsätze untersucht und bearbeitet hat. Es wurde Fehlverhalten von Mitarbeiter:innen durch andere gemeldet. In einigen bestätigten Fällen wurden Sanktionen gegen Mitarbeiter:innen verhängt.
2024 gab es keine Verurteilungen oder Geldstrafen aufgrund von Gesetzen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption. Während des Berichtszeitraums gab es keine öentlichen Klagen im Zusammenhang mit Korruptionsfällen gegen das Unternehmen oder seine Mitarbeiter:innen.
Im Zusammenhang mit der Gründung des Joint Ventures Hygiene Austria LP GmbH zwischen Lenzing und der Palmers Textil AG im Jahr 2020 leitete die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde im September 2022 eine Untersuchung ein, weil das Joint Venture seine Geschäftstätigkeit aufgenommen hatte, bevor die Zustimmung für den Zusammenschluss erteilt wurde. Lenzing hat bei der Untersuchung umfassend mitgewirkt und den Verstoß gegen das kartellrechtliche Vollzugsverbot eingeräumt. Das Unternehmen hat sich in einem Vergleichsverfahren vor dem österreichischen Kartellgericht 2024 bereit erklärt, eine Geldbuße in Höhe von EUR 75.000 zu zahlen.

[GRI 2-28, 3-3f]
Informationen über die Mitgliedsverbände von Lenzing nden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
Von den Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie Lenzings Globalen Verhaltenskodex befolgen. Sie sind darüber hinaus eine wertvolle Hilfe bei der rechtzeitigen Meldung rechtswidrigen Verhaltens innerhalb des Unternehmens. Alle Mitarbeiter:innen werden über die Lenzing Policies und Direktiven informiert und aufgeklärt.
Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten befolgen und die Menschenrechte und Arbeitsgesetze in ihren eigenen Betrieben einhalten. Lenzing ist aufgrund des europäischen Lieferkettengesetzes verpichtet, ihre Lieferanten sorgfältig zu prüfen.
Um den Ansprüchen von Lenzings Aktionär:innen und Geschäftspartnern gerecht zu werden, ist es für Lenzing unerlässlich, den Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) einzuhalten. Vor allem die Kunden verlangen von ihren Dienstleistern und Lieferanten die Einhaltung ihrer Compliance-Standards. Der Österreichische Corporate Governance Kodex deniert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK).
Together for Sustainability (TfS) ist eine Initiative, die sich aus Fachleuten der chemischen Industrie zusammensetzt und von ihnen vorangetrieben wird, mit dem Ziel, gemeinsam nachhaltigere Chemie-Lieferketten aufzubauen. Lenzing ist dieser Initiative 2022 beigetreten. TfS-Mitglieder haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was durch diese gemeinsame Datenbank für mehr Ezienz bei der nachhaltigen Beschaung sorgt. Der auf gemeinsamen Grundsätzen beruhende Leistungsfortschritt wird von der gesamten TfS-Community unterstützt und sorgt für mehr Transparenz und Einheitlichkeit. Davon werden sowohl die Chemieunternehmen als auch ihre Lieferanten protieren.
Lenzing arbeitet mit der NGO Canopy zusammen und steht in ständigem Dialog mit den Mitgliedern der CanopyStyle-Initiative, um eine verantwortungsbewusste Holzbeschaung zu gewährleisten und die Abholzung ursprünglicher und gefährdeter Wälder rund um den Globus zur Herstellung von Textilien und Fasern zu verhindern.
Canopy veröentlicht jährlich den Hot Button-Bericht63, eine Rangliste aller Hersteller von regenerierten Cellulosefasern nach ihrer Leistung, Transparenz und Innovation im Bereich der Holz- und Faserzellstobeschaung. Heute orientieren sich über 550 internationale Marken mit einem Gesamtjahresumsatz von über USD 1 Billion bei der Beschaung an Produzenten, die zumindest eine "Green Shirt"-Bewertung erhalten haben. Lenzing hat in den letzten Jahren bei all diesen Kriterien ständige Verbesserungen erzielt und die Policy für Holz und Zellsto von Lenzing ist seit Jahren mit der CanopyStyle-Initiative abgestimmt. Ferner werden seit 2020 die Standorte der Zellstoieferanten im Detail veröentlicht. In Canopys letztem Hot Button-Bericht, welcher im Dezember 2024 veröentlicht wurde, erzielte Lenzing zum fünften Mal eine "Dark Green Shirt"-Bewertung.
Alle maßgeblichen EU-Institutionen haben die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR 2023/1115) verabschiedet, die im Juni 2023 veröentlicht wurde. Das Inkrafttreten der Anforderungen der Verordnung war für den 30. Dezember 2024 angekündigt, wurde jedoch bis zum 30. Dezember 2025 verschoben. Lenzing bereitet sich auf die Umsetzung dieser Verordnung vor und versorgt ihre Kunden mit allen nötigen Informationen. Interne Prozesse wurden angestoßen und Lenzing steht in ständigem Dialog mit Partnern in der Lieferkette und relevanten Stakeholdern, wie Branchenverbänden und Zertizierungssystemen, um die Anforderungen zu erfüllen. Derzeit stehen die Auslegung des Textes und die operative Umsetzung, einschließlich der nötigen Werkzeuge der Informationstechnologie, im Mittelpunkt. Die EUDR wird den Verwaltungsaufwand erheblich erhöhen. Deshalb sind zusätzliche Ressourcen erforderlich, um die vollständige Compliance bis zum Inkrafttreten zu gewährleisten.
Die Ziele der Verordnung haben die Erwartung geweckt, dass die Transparenz entlang der Lieferketten von Holzprodukten erheblich zunehmen wird. Der Geltungsbereich der Verordnung ist jedoch auf Holz und Zellsto beschränkt, und umfasst weder regenerierte Cellulosefasern noch darauf basierende Produkte. Da die Verordnung nur für Europa gilt, ist sie für die Faserproduktion außerhalb Europas, die Holz und Zellsto aus nicht europäischen Ländern bezieht, nicht oder nur teilweise maßgeblich.
63 https://canopyplanet.org/tools-and-resources/hot-button-report
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren und Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit entlang der Angebots- und Wertschöpfungskette zu ermöglichen.
Positive Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz (eigene Tätigkeiten)
Ausführlichere Informationen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen nden Sie im Abschnitt "Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben". –Policies
Nachhaltigkeits-Policy
– Gesetzte Maßnahmen [ESRS 2 MDR-A 68a]
In einem zunehmend digitalisierten Geschäftsumfeld sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit unerlässlich. Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung digitaler Lösungen und der Unterstützung nachhaltiger Geschäftsprozesse. Indem Mechanismen zur Transparenz und Rückverfolgbarkeit integriert werden, können die operative Sichtbarkeit verbessert und gesetzliche Standards sowie die Erwartungen der Verbraucher:innen besser erfüllt werden. Weitere Informationen über die vorgelagerte Wertschöpfungskette von Lenzing und über transparente Beschaungspraktiken nden Sie im Abschnitt "Beschaung" im Kapitel "G1 Unternehmensführung".
Digitale Technologien entwickeln sich heute schneller als je zuvor, werden immer komplexer und betreen immer mehr Menschen. Da diese Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, ihre Vorteile zu nutzen, um die Abläufe zu optimieren, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu unterstützen und ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Neben den laufenden Digitalisierungsprozessen zielt Lenzing darauf ab, digitale Lösungen in der gesamten Lieferkette von Textilund Vliesstoprodukten zu fördern. So möchte das Unternehmen die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Textil- und Vliesstondustrie verbessern. Transparenz bedeutet Oenheit gegenüber allen Stakeholdern, die mit Lenzing Fasern in Berührung kommen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da nur ein transparenter Dialog mit der Industrie, jene Rückverfolgbarkeit sicherstellen kann, um die Herkunft der Lenzing Fasern angefangen bei der Produktion bis hin zum fertigen Kleidungsstück zu verizieren.
Das Fasererkennungssystem und der E-Branding-Service von Lenzing bilden die Grundlage für den Gesamtansatz zur Transparenz, der zusätzlich unterstützt wird durch den Einsatz der Textile-Genesis™ Plattform, die digitale Token zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit nutzt. Die Zusammenarbeit mit Global Textile Scheme trägt zu einem ezienten Austausch von Faserdaten auf dem Weg zu einem digitalen Produktpass in der Textilindustrie bei. Darüber hinaus treibt der Echtzeit-Schifracht-Tracker, der in Zusammenarbeit mit project44 entwickelt wurde, die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Lieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte voran.
Lenzing verfolgt einen Drei-Säulen-Ansatz für eine nachhaltigere und transparentere Textil- und Vliesstoieferkette (Abb. 22):

Die Nachhaltigkeits-Policy von Lenzing befasst sich mit den "Positiven Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz", indem langfristige Partnerschaften mit allen Stakeholdern aufbauend auf einem oenem Dialog und Transparenz gepegt werden. Weitere Informationen über die ESRS 2 MDR-P in Bezug auf die Nachhaltigkeits-Policy nden Sie im Abschnitt "Nachhaltigkeits-Policy", Kapitel "ESRS 2 Allgemeine Angaben".
[ESRS 2 MDR-A]
Lenzing benutzt eine Technologie zur Fasererkennung, um Transparenz und Rückverfolgbarkeit im gesamten Faserportfolio zu gewährleisten. Diese Technologie wurde erfolgreich für Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, für Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™, Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ sowie für das Portfolio LENZING™ FR eingesetzt. Darüber hinaus bringt Lenzing diese patentierte Technologie auch bei ihrer Palette an Spezialfasern zum Einsatz, wie beispielsweise LENZING™ Lyocell Skin Fasern, die für Schönheitsanwendungen konzipiert sind und unter der Marke VEOCEL™ vermarktet werden, spinngefärbte Viskose der Marke LENZING™ ECOVERO™ in Schwarz und LENZING™ ECOVERO™ x REFIBRA™.
Diese Technologie trägt zum Schutz von Marken und Einzelhändlern bei, indem sichergestellt wird, dass die Produkte in hochmodernen Anlagen hergestellt werden, die hohe Standards für Ressourcenezienz, Umweltverträglichkeit und soziale Verantwortung erfüllen, und verhindert die Verwendung von Fasern aus umstrittenen Holzquellen.
Das Fasererkennungssystem veriziert die Herkunft der Lenzing Fasern in der Wertschöpfungskette, von Lenzing zum fertigen Kleidungsstück. Dies ermöglicht eine vollständige Rückverfolgbarkeit, wodurch das Risiko von Fälschungen verringert und die Authentizität des Produkts gestärkt wird. Dadurch gewinnen Marken und Einzelhändler die Gewissheit, dass ihre Produkte unter ethisch einwandfreien Bedingungen beschat und hergestellt werden, und können den Konsument:innen die Nachhaltigkeit der verwendeten Fasern zusichern.
Das Ingredient Branding von Lenzing befähigt Markenpartner, die indirekte Kunden von Lenzing sind, den Konsument:innen die nachhaltigen Eigenschaften von Lenzing Fasern zu vermitteln. Die Einzelhändler protieren davon, dass Lenzing und ihre Markenpartner helfen können, eine konsistente Nachhaltigkeit transparent zu vermitteln. Der E-Branding-Service von Lenzing unterstützt diese Anforderung, indem er Markenpartnern eine Online-Plattform bereitstellt, die Zugang zu Zertizierungs- und Lizenzierungsoptionen ermöglicht.
Registrierte Lenzing Textilpartner können sich für Stozertizierungen, Lizenzvereinbarungen oder Lenzing Etiketten bewerben. Daneben können sich auch Lenzing Vliessto-Partner registrieren und kombinierte Zertizierung- und Lizenzverträge beantragen. Diese Plattform verbessert die Transparenz der Wertschöpfungskette von Lenzing bis zu den Konsument:innen, einschließlich der Prüfung von Stoen durch Lenzing, um sicherzustellen, dass die Stoe den festgelegten Standards entsprechen.
Im Jahr 2024 führte der Lenzing E-Branding-Service die Funktion Bulk Application ein, wodurch die Ezienz zusätzlich verbessert wurde. Benutzer können jetzt bis zu 150 Produktlizenzanträge gebündelt in einem einfachen dreistugen Verfahren einreichen: vorbereiten, hochladen und einreichen. Ein vorinstalliertes Excel-Formular, das gemäß der Historie des Benutzers angepasst wird, hilft bei der Optimierung des Prozesses mit integrierten Überprüfungen, um Unstimmigkeiten oder Duplikate zu erkennen. Diese Funktion beschleunigt die Überprüfung, erhöht die Transparenz und unterstützt eine klarere Kommunikation in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Die Zielgruppen für den Lenzing E-Branding-Service sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette – von Fasereinkäufern über Stohersteller, Verarbeiter und Endprodukthersteller bis hin zu Einzelhändlern und Online-Shops. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform für den E-Branding-Service und die Einführung von Innovationen wie der Bulk-Application-Funktion will Lenzing mehr Partner gewinnen, die Verwendung ihrer Markenzeichen steigern und die Konsument:innen über nachhaltige, umweltfreundliche Materialien informieren.
Seit dem Start des E-Branding-Service im Jahr 2018 ist die Anzahl der vom E-Branding-Service-Team bearbeiteten Anträge auf Lizenzen und Labels jährlich um mehr als 30 Prozent gestiegen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Höhepunkt der Pandemie 2021 steigerten die Marken TENCEL™ und LENZING ECOVERO™ ihre lizenzierte Produktbasis pro Jahr um mehr als 10 Prozent.
Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2019 gemeinsam mit dem innovativen Softwareanbieter TextileGenesis™ erreichte Lenzing 2020 mit der Einführung der digitalen Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der gesamten textilen Wertschöpfungskette einen bedeutenden Meilenstein. Diese Plattform, die im November 2020 für Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ eingeführt wurde, bietet Kunden und Partnern umfassende Transparenz über die gesamte textile Lieferkette. Da die Rückverfolgbarkeit für Bekleidungs- und Heimtextilmarken höchste Priorität erlangt hat, unterstützt die Plattform auf der Grundlage von digitalen Token von Lenzing die steigende Branchennachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit.
Die Nutzung von digitalen Token mit Fibercoins™ Technologie war der Schlüssel zum Erfolg der Plattform. Dank Fibercoin™ Technologie kann Lenzing digitale Token im direkten Verhältnis zu den physischen Lieferungen von Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Die Token bieten einen einzigartigen "Fingerabdruck", der die Sicherheit und Authentizität der textilen Lieferkette verbessert, indem die Fälschung von Aufzeichnungen verhindert wird. Dieses System gewährleistet eine zuverlässigere digitale Kontrollkette.
Seit der Gründung haben sich mehr als 7.000 Unternehmen der textilen Lieferkette – von Spinnereien, Mühlen und Herstellern bis hin zu ESG-Standards und Zertizierungsstellen – der Plattform angeschlossen. Mehrere große Modemarken wie H&M und Bestseller haben mit der Einführung von TextileGenesis™ für alle holzbasierten Cellulosefasern begonnen. Die Nachfrage nach digital rückverfolgbaren Fasern ist gestiegen. Die Anzahl der monatlich ausgegebenen digitalen Token mit Fibercoins™ Technologie nimmt kontinuierlich zu.
TextileGenesis™ ist eine bahnbrechende Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in der Mode- und Textilindustrie. Die Fibercoins™ Rückverfolgbarkeitstechnologie schat eine digitale "Buchführung" in Echtzeit für nachhaltig hergestellte Fasern in der gesamten Lieferkette von der Faser bis zum Einzelhandel und bietet damit eine völlig neue Art der Rückverfolgbarkeit für Marken und Einzelhändler. Die Plattform ist maßgeschneidert für alle nachhaltig hergestellten Fasern, z. B. industriell hergestellte Cellulosefasern, Wolle, recycelter Polyester und Biobaumwolle.
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR), eine Verordnung für die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte im Rahmen des EU Green Deals, zielt vorrangig auf Textilien ab. Mit der ESPR werden auch Informationsanforderungen in Bezug auf den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP) eingeführt, welche die Transparenz und die Granularität der Daten verbessern mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Die Europäische Kommission arbeitet an Standards und IT-Lösungen für den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP). Diese werden voraussichtlich um 2026 für Textilien verbindlich in Kraft treten, da eine manuelle Datengenerierung aufgrund der enormen Menge an erforderlichen Daten bis dahin nicht machbar wäre. Danach wird Lenzing dazu verpichtet sein, bestimmte Informationen über ihre Fasern an ihre Kunden weiterzugeben. Es steht noch nicht fest, ob der Datenumfang auch Angaben zur vorgelagerten Wertschöpfungskette von Lenzing umfassen wird, z. B. im Zusammenhang mit der Zertizierung.
2024 trat Lenzing der CIRPASS-2 Expert Working Group 3, einer Gruppe von Stakeholdern aus der Textilbranche, bei. Die Gruppe zielt darauf ab, die Erkenntnisse der Textilindustrie in Bezug auf Aspekte wie Wertschöpfungsketten, Lieferketten und Produkteigenschaften zu berücksichtigen, um zur Klärung der Vorteile und Herausforderungen bei der Implementierung des DPP in der Branche beizutragen, und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle zu entdecken und zu validieren sowie die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Branchenunternehmen wie auch die Entwicklungen im nachhaltigen Verbraucherverhalten nachzuvollziehen. Darüber hinaus wird die Gruppe zum Aufbau sektorspezischer Ontologien beitragen.
Seit September 2023 steht den internationalen Kunden von Lenzing ein Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit zur Verfügung, das die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte fördert.
Lenzing lancierte das Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit in Zusammenarbeit mit project44, einem Anbieter digitaler Lieferkettenlösungen. Um die Komplexität der Lieferketten zu bewältigen, implementierte Lenzing eine Echtzeit-Programmierschnittstelle (API), die ihr ERP-System mit der "Movement"-Plattform von project44 verbindet. Dabei werden Kunden mithilfe von KI, GPS-Sensoren und maschinellem Lernen Echtzeitdaten zu den Faseraufträgen zur Verfügung gestellt, darunter Lieferstatus, Containerstandort, Schisroutenverfolgung und voraussichtliche Ankunftszeit.
[ESRS 2 MDR-T]
Lenzing hat keine Ziele im Zusammenhang mit den "Positiven Auswirkungen auf das Vertrauen der Stakeholder durch Transparenz". Lenzing hat ihre Prioritäten gesetzt und befasst sich schrittweise mit den wichtigsten Themen.

[GRI 3-3f]
Das Engagement von Lenzing für Transparenz erstreckt sich auf ein breites Spektrum von Stakeholdern, die eine wichtige Rolle bei der Förderung einer nachhaltigeren und transparenteren Lieferkette für Textil- und Vliesstoprodukte spielen. Mit ihren Transparenzinitiativen schat Lenzing bei Einzelhändlern und Markenpartnern Vertrauen in Bezug auf die Beschaung und Rückverfolgbarkeit von Materialien und ermöglichen es ihnen, den Konsument:innen die nachhaltigen Eigenschaften ihrer Produkte eektiv zu vermitteln. Der E-Branding-Service und die Technologien zur Fasererkennung von Lenzing unterstützen diese Partner, indem sie ihnen Werkzeuge geben, um die Einhaltung der hohen Standards zu überprüfen, und transparente, datengestützte Aussagen ermöglichen, die die umweltbewussten Käufer:innen von heute ansprechen.
Für die Partner in der Wertschöpfungskette für Textil- und Vliesstoprodukte bedeutet der kooperative Ansatz von Lenzing insbesondere die Rückverfolgbarkeit von der Faserproduktion bis zum Endprodukt. Mit dem Einsatz von Plattformen wie Textile-Genesis™ und der Beteiligung an branchenweiten Standards wie dem Global Textile Scheme ermöglicht Lenzing einen reibungslosen Datenaustausch und eine lückenlose digitale Dokumentation. Dies trägt dazu bei, eine robuste digitale Kontrollkette aufzubauen, von der die Partner protieren, da sie das Risiko von Fälschungen verringert und die Authentizität stärkt. Durch die Integration dieser Tools mit Hilfe von Partnern für IT-Lösungen wird die Transparenz weiter gesteigert und ein kohärentes System aufgebaut, das sowohl den regulatorischen Erwartungen entspricht als auch die operative Ezienz steigert. Indem Lenzing diese Maßnahmen unterstützt, wird das Vertrauen bei ihren direkten Partnern gefördert wie auch bei den Endverbraucher:innen und den Regulierungsbehörden, die ausnahmslose transparente, verlässliche Daten über nachhaltige Produktionspraktiken begrüßen.
2024 trat Lenzing der CIRPASS-2 Expert Working Group 3, einer Gruppe von Stakeholdern aus der Textilbranche, bei. Die Gruppe zielt darauf ab, die Erkenntnisse der Textilindustrie in Bezug auf Aspekte wie Wertschöpfungsketten, Lieferketten und Produkteigenschaften einzubeziehen, um zur Klärung der Vorteile und Herausforderungen bei der Implementierung des DPP in der Branche beizutragen, und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle zu entdecken und zu validieren sowie die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Branchenunternehmen wie auch die Entwicklungen im nachhaltigen Verbraucherverhalten nachzuvollziehen. Darüber hinaus wird die Gruppe zum Aufbau sektorspezischer Ontologien beitragen.
Die Zahlen und Informationen in diesem Kapitel beziehen sich auf die Lenzing AG gemäß § 243b UGB und somit nur auf den Standort Lenzing (Österreich).
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen - Lenzing (Österreich)a | |||
|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | 2022 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
5.753.287 | 6.106.706 | 5.406.705 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 54 | 29 | 28 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 2 | 0,95 | 1,04 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 128 | 88 | 107 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 4 | 2,9 | 3,96 |
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
831.956 | 796.771 | 846.478 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 10 | 6 | 7 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 2 | 1,5 | 1,65 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 26 | 15 | 13 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 6 | 3,8 | 3,07 |
a) Alle Daten wurden auf der Grundlage von 200.000 Arbeitsstunden berechnet.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden in der Lenzing AG keine arbeitsbedingten Todesfälle gemeldet.
2024 2023 2022 Bei Mitarbeiter:innen Schnittverletzungen 35 Schnittverletzungen 22 Schnittverletzungen 27 Prellungen 27 Prellungen 17 Verätzungen 20 Verätzungen 20 Verbrennungen 10 Schürfwunden 15 Schürfwunden 17 Verätzungen 8 Prellungen 12 Knochenbrüche 8 Schürfwunden 7 Nicht zugeordnet 12 Bei nicht-angestellten Beschäftigten Schnittverletzungen 6 Schnittverletzungen 5 Schürfwunden 2 Prellungen 4 Prellungen 3 Knochenbrüche 2 Verätzungen 2 Schürfwunden 2 Verstauchungen 2 Schürfwunden 2 Fremdkörper 2 Nicht zugeordnet 2 Fremdkörper 2 Verätzungen, Knochenbrüche, Verbrennungen, Zerrungen 1 Schnittverletzungen 2
Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember 2024.
| Belegschaft 2024 - Lenzing (Österreich) | |||
|---|---|---|---|
| Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen) |
2024 | 2023 | 2022 |
| Gesamtpersonalstand zum 31.12. | 3.128 | 3.158 | 3.278 |
| Frauenanteil | 19,41 % | 18,70 % | 19,00 % |
| Anteil der über 50-Jährigen | 23,05 % | 23,00 % | 24,00 % |
| Anteil der Nicht-Österreicher:innen | 8,98 % | 8,70 % | 7,90 % |
| Lehrlinge | 150 | 145 | 144 |
| Fremdrmenmitarbeiter:innen | 113 | 108 | 128 |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Vollzeitverträgen | 84,72 % | 83,06 % | 87,00 % |
| Davon Frauen | 11,55 % | 11,60 % | 12,00 % |
| Davon Männer | 88,45 % | 88,40 % | 88,00 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Teilzeitverträgen | 15,28 % | 16,94 % | 13,03 % |
| Davon Frauen | 62,97 % | 53,60 % | 65,80 % |
| Davon Männer | 37,03 % | 46,40 % | 34,20 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Kollektivverträgen | 100,00 % | 100 % | 100 % |
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen | 50 | 51 | 59 |
| Fluktuationsrate | 8,44 % | 9,60 % | 7,70 % |
Im Zusammenhang mit der Gründung des Joint Ventures Hygiene Austria LP GmbH mit der Palmers Textil AG im Jahr 2020 leitete die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde im September 2022 ein Ermittlungsverfahren wegen der Durchführung von Geschäften vor Erteilung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe ein. Lenzing hat bei den Ermittlungen voll kooperiert, den Verstoß gegen das Verbot der Durchführung eines Geschäfts vor der Freigabe eingeräumt und sich in einem Vergleichsverfahren vor dem Kartellgericht 2024 zu einer Geldbuße von 75.000 EUR bereit erklärt.
Gegen die Lenzing AG wurden 2024 keine behördlichen Maßnahmen im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte ergrien bzw. rechtliche Ansprüche geltend gemacht.
Zahlen zu Umweltbelangen werden nicht separat ausgewiesen, da diese Themen gruppenweit koordiniert werden und Wettbewerbsgründe dem entgegenstehen. Das Fehlen dieser Informationen ist jedoch für ein angemessenes und ausgewogenes Verhältnis der Entwicklung, Leistung, Position und Auswirkung dieser Aktivitäten nicht relevant.
Buche und Fichte nach Ländern, 2022 bis 2024 Regional – eigenes Land und direkte Nachbarländer
| Holzbeschaung für Lenzing (Österreich) | |||
|---|---|---|---|
| Land | 2024 | 2023 | 2022 |
| Österreich | 40,67 % | 43,68 % | 42,86 % |
| Deutschland | 20,11 % | 21,51 % | 15,41 % |
| Tschechische Republik | 15,56 % | 13,08 % | 17,02 % |
| Slowakei | 11,86 % | 12,25 % | 13,31 % |
| Ungarn | 5,65 % | 3,04 % | 4,70 % |
| Slowenien | 3,32 % | 1,45 % | 0,46 % |
| Summe regional | 97,17% | 95,00% | 93,76 % |
| Polen | 1,16 % | 1,55 % | 1,86 % |
| Frankreich | 1,15 % | 1,92 % | 2,22 % |
| Schweiz | 0,28 % | 1,46 % | 2,16 % |
| Kroatien | 0,24 % | 0,07 % | 0,01 % |
| Restliche Länder | 2,83% | 5,00% | 6,25% |
| Summe | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
| (Tschechische Republik) | |||
|---|---|---|---|
| Land | 2024 | 2023 | 2022 |
| Tschechische Republik | 67,85 % | 86,35 % | 89,67 % |
| Slowakei | 12,08 % | 6,04 % | 5,80 % |
| Polen | 3,82 % | 2,73 % | 1,78 % |
| Österreich | 1,09 % | 1,23 % | 0,78 % |
| Deutschland | 15,16 % | 3,65 % | 1,97 % |
| Summe regional | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
Zertizierungsstatus des gesamten Holzeinputs an den Lenzing Faserproduktionsstandorten des eigenen und zugekauften Faserzellstos. Basis: Faserzellsto nach Gewicht. Alle PEFC-zertizierten oder kontrollierten Quellen sind auch FSC®-kontrolliert.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| PEFC | 28,60 % | 34,00 % | 24,20 % |
| FSC® 100% | 10,20 % | 15,00 % | 3,50 % |
| FSC® Mix | 39,50 % | 22,00 % | 37,40 % |
| FSC® Controlled Wood | 21,70 % | 29,00 % | 34,10 % |
| Ohne Zertizierung | 0,00 % | 0,00 % | 0,80 %a |
a) Ein Teil davon ist auf den formalen Prozess der Zertizierung des neuen Standorts zurückzuführen. Ein kleiner Teil nicht zertiziertes Holz wurde für Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet und einem Due-Diligence-Prozess gemäß der Policy für Holz und Zellsto unterzogen.
| Holzbeschaungsregion | Europa | Südafrika | Nordamerika | Südamerika |
|---|---|---|---|---|
| Holzarten (die wichtigsten) | Buche, Fichte, Esche, Birke, Pappeln |
Eukalyptus | Kiefer, Esche, Espe, Ahorn, Tanne, Hemlocktannen |
Eukalyptus |
[ESRS E4 ESRS 2 SBM-3, GR 304-1]
| Biodiversitätssensible Gebiete und Schutzgebiete in der Nähe von Lenzing Produktionsstandorten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Standort | Name des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
Art des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität (Wasser/Feuchtgebiet /Terrestrisch) |
Distanz in km | Typ/Kategorisierung des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
Lage des Gebietes mit schutzbedürftiger Biodiversität |
zuständige Behörde |
| Fläche des Standorts: 13,5 ha | Standort: Lenzing Fibers Grimsby Ltd., Grimsby, Vereinigtes Königreich Lat.: 53,591351, Lon.: –0,133550; |
|||||
| Grimsby | Lincolnshire Wolds National Landscape, Area of Outstanding Natural Beauty |
terrestrisch | 10 | Area of Outstanding Natural Beauty IUCN Management Category V |
Long.: –0,125667 Lat.: 53,386298 |
East Yorkshire and Northern Lincolnshire, Extra-Regio, Lincolnshire |
| Grimsby | Humber Estuary, Special Area of Conservation (SAC) and a Special Protection Area (SPA) |
Wasser/Maritim | 1 | IUCN Management Category V Key Biodiversity Area (KBA) Ramsar Site, Wetland of International Importance (Nr. 663) Site of Special Scientic Interest Marine Protected Area (OSPAR) Emerald Network Site UK0030170 (früheres Natura 2000 Gebiet UK9006111 und UK0030170) |
Long.:–0,734722 Lat.: 53,589166 (downstream) |
East Yorkshire and Northern Lincolnshire, Extra-Regio, Lincolnshire |
| Grimsby | Laughton Forest | terrestrisch | 10 | Key Biodiversity Area (KBA) | Long.: –0,727650 Lat.: 53,498023 |
Forestry England |
| Grimsby | Lincolnshire Coronation Coast | Wasser | 15 | National Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long: 0,191111 Lat.: 53,433611 (downstream) |
Natural England |
| Grimsby | Bradley & Dixon Woods | terrestrisch | 8 | Local Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long.: –0,124969 Lat.: 53,534798 |
Natural England |
| Grimsby | Weelsby Woods Park | terrestrisch | 9 | Local Nature Reserve IUCN Management Category IV |
Long.: –0,058880 Lat.: 53,548671 |
Natural England |
| Fläche des Standorts: 27,15 ha | Standort: Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz, Österreich Lat.: 46,968158, Lon.: 16,256086 |
|||||
| Heiligenkreuz | Lafnitz Fluss, Austria | Wasser | 1 | Natura 2000 (AT1122916) | Long.: 16,105300 Lat.: 47,066400 (upstream) |
Amt d. Burgenländischen Landesregierung, Abt. 5/III, Natur und Umweltschutz |
| Heiligenkreuz | Naturpark Raab | Wasser | 15 | IUCN Management Category V EEA European Protected Site Nature Park |
Long.: 16,12068 Lat.: 46,912648 (downstream) |
Amt der Steiermärkischen Landesregierung Referat Naturschutz |
| Heiligenkreuz | Lafnitztal | Wasser | 3 | Natura 2000 (AT1122916) Ramsar site (nr. 1169) |
Long.: 16,105300 Lat.: 47,066400 (upstream) |
Amt der Steiermärkischen Landesregierung Referat Naturschutz |
| Fläche des Standorts: 153,4 ha | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Lenzing | Mond- und Attersee | Wasser | 3 | Natura 2000 (AT3117000) EEA European Protected Site Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 13,483300 Lat.: 47,791700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Untere Traun | Wasser | 13 | Natura 2000 (AT3113000) EEA European Protected Site Key Biodiversity Area (KBA) Special Protection Area (Birds Directive) |
Long.: 13,916700 Lat.: 48,083300 (downstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Gerlhamer Moor | Feuchtgebiet | 5 | Natura 2000 (AT3140000) IUCN Management Category IV EEA European Protected Site |
Long.: 13,558300 Lat.: 47,951700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Naturpark Attersee-Traunsee | terrestrisch | 10 | IUCN Management Category V | Long.: 13,547173 Lat.: 47,829406 |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Lenzing | Reinthaler Moos | Feuchtgebiet | 9 | Natura 2000 (AT3106000) EEA European Protected Site Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 13,526400 Lat.: 47,916700 (upstream) |
Amt der Oö.Landesregierung, Abteilung Naturschutz |
| Standort: Lenzing Fibers Inc., Axis, USA Lat.: 30,960825, Lon.: –88,025558 Fläche des Standorts: 65,97 ha |
||||||
| Mobile | Upper Delta Wildlife Management Area | terrestrisch | 5 | IUCN Management Category V Wildlife Management Area |
Long.: –87,939677 Lat.: 30,985709 |
State Department of Natural Resources ; State Department of Land ; State Fish and Wildlife |
| Standort: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China Lat.: 32,267499, Lon.: 118,892600 Fläche des Standorts: 34,86 ha |
||||||
| Nanjing | Lanbowan–Qilihe Wetland | Feuchtgebiet | 10 | Key Biodiversity Area (KBA) | Long.: 118,6667 Lat.: 32,0667 (upstream) |
|
| Standort: Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tscheschische Republik Lat.: 49,718049, Lon.: 18,294587 Fläche des Standorts: 211,96 ha |
||||||
| Paskov | Ostravice | Wasser | 3 | Natura 2000 (CZ0813462) Special Areas of Conservation (Habitats Directive) |
Long.: 18,365833 Lat.: 48,083300 (downstream) |
Regional authority of Moravosilesia region |
| Paskov | Paskov PP | terrestrisch | 3 | Natura 2000 (CZ0813463) | Long.: 18,294722 Lat.: 49,729167 |
Regional authority of Moravosilesia region |
| Paskov | Koryto řeky Ostravice | Wasser | 3 | IUCN Management Category III Nature Monument |
Long.: 18,302202 Lat.: 49,733750 (upstream) |
Ministerium für Umwelt der Tschechischen Republik |
| Paskov | Mokřad u Rondelu - | Feuchtgebiet | 20 | Natura 2000 (CZ0813455) IUCN Management Category III Nature Monument |
Long.: 18,407222 Lat.: 49,786667 (downstream) |
Krajský úřad Moravskoslezského kraje |
| Paskov | Poodří (CZ0814092) | Wasser, terrestrisch | 28 | Natura 2000 (CZ0814092) Key Biodiversity Area (KBA) |
Long.: 18,094722 Lat.: 49,711667 (downstream) |
AOPK ČR - RP SCHKO Poodří |
| Standort: LD Celulose S.A, Indianópolis, Brasilien Lat.: –18,836333, Lon.: –47,917333 Fläche des Standorts: 150 (mill area) ha 90.200 ha (Plantge) |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| LD Celulose S.A, Indianópolis |
LD Celulose S.A, Indianópolis (innerhalb der Plantage) |
terrestrisch | 0 | High conservation value area within LDC plantations |
Long.: –47.917333, Lat.: –18,836333 |
LD Celulose S.A | |
| LD Celulose S.A, Indianópolis |
Páu Furado State Park/Parque Estadual do Pau Furado |
terrestrisch, Wasser | 30 | IUCN Management Category II | Long.: –48,17417699231 Lat.: –18,82266546151 (downstream) |
Instituto Estadual De Florestas De Minas Gerais - Mg |
| Nationalität | Frauen | Männer | Summe |
|---|---|---|---|
| Afghanistan | 1 | 4 | 5 |
| Albanien | 1 | 1 | |
| Argentinien | 1 | 1 | |
| Österreich | 588 | 2.616 | 3.204 |
| Belgien | 3 | 3 | |
| Bolivien | 1 | 1 | |
| Bosnien und Herzegowina | 7 | 31 | 38 |
| Brasilien | 294 | 947 | 1.241 |
| Bulgarien | 1 | 1 | |
| Kanada | 1 | 1 | |
| China | 170 | 646 | 816 |
| Kolumbien | 1 | 1 | 2 |
| Kroatien | 7 | 14 | 21 |
| Tschechische Republik | 123 | 407 | 530 |
| Niederländische Antillen | 1 | 1 | |
| Ägypten | 1 | 1 | |
| Frankreich | 5 | 3 | 8 |
| Deutschland | 21 | 74 | 95 |
| Hongkong | 2 | 2 | |
| Ungarn | 2 | 17 | 19 |
| Indien | 4 | 27 | 31 |
| Indonesien | 60 | 1.273 | 1.333 |
| Italien | 9 | 9 | |
| Kirgisistan | 1 | 1 | |
| Kosovo | 2 | 8 | 10 |
| Malaysia | 1 | 5 | 6 |
| Mazedonien | 2 | 4 | 6 |
| Mexiko | 1 | 1 | |
| Montenegro | 1 | 1 | |
| Niederlande | 4 | 6 | 10 |
| Nigerien | 2 | 2 | |
| Keine Nationalität | 1 | 1 | |
| Paskistan | 1 | 2 | 3 |
| Polen | 3 | 4 | 7 |
| Portugal | 1 | 1 | |
| Rumänien | 2 | 20 | 22 |
| Russland | 2 | 3 | 5 |
| Serbien | 2 | 3 | 5 |
| Singapur | 3 | 4 | 7 |
| Slowenien | 1 | 5 | 6 |
| Slowakei | 6 | 7 | 13 |
| Somalia | 1 | 1 | |
| Südafrika | 2 | 2 | |
| Südkorea | 3 | 1 | 4 |
| Spanien | 2 | 2 | |
| Schweiz | 2 | 2 | |
| Syrien | 7 | 7 | |
| Tadschikistan | 1 | 1 | |
| Taiwan | 1 | 3 | 4 |
| Thailand | 41 | 222 | 263 |
| Türkei | 11 | 12 | 23 |
| Uganda | 1 | 1 | |
| Ukraine | 4 | 4 | |
| Vereinigtes Königreich | 27 | 203 | 230 |
| USA | 46 | 165 | 211 |
| Vietnam | 1 | 1 | 2 |
| Gesamtergebnis | 1.451 | 6.777 | 8.228 |
| Globaler Verhaltenskodex | Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisationen über grundlegende Prinzipien |
|---|---|
| Internationale Menschenrechtscharta | |
| Nachhaltigkeits-Policy | Pariser Klimaabkommen |
| Klimarahmenkonvention | |
| Verhaltenskodex für Lieferanten | Keine |
| Policy für Holz und Zellsto | Forest Stewardship Council ® (FSC®) Zertikat |
| Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC) | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention | |
| Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt | Keine |
| Umwelt Policy and Standard | EU Best Available Techniques (BAT) |
| Performance Management | Keine |
| Anti-Bestechungs-und Anti-Korruptionsdirektive | Bezugnahme auf die Vereinten Nationen, WHO |
| Investigations-Direktive | Keine |
| Anti-Geldwäsche Direktive | Basel AML Index (veröentlicht vom Basler Institut) |
| Bezugnahme auf Financial Action Task Force (FATF), Transparency International, die Weltbank, das World Economic Forum |
|
| UN-Sanktionsliste | |
| Ausgeschlossene Firmen Weltbank-Liste | |
| IDB Gruppe Liste der sanktionierten Unternehmen und Personen | |
| Whistleblower Direktive | Keine |
| Policy für Wasser | EU Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) |
| EU Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) | |
| Group Financial Reporting Direktive | International Financial Reporting Standards (IFRS) |
| IFRS Gruppe Leitfaden für die Rechnungslegung | |
| Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Comission (COSO) | |
| Modern Slavery Act Tansparency Statement (UK) | Modern Slavery Act 2015 |
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |
| UN Global Compact | |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |
| ISO 26000 | |
| Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards | Allgemeine Erklärung der Menschenrechte |
| UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte | |
| UN Global Compact | |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |
| Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion |
UN Global Compact |
| UN Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) | |
| Globale Einstellungsrichtlinie | Keine |
| Globale Richtline für die Evaluierung von Arbeitsplätzen |
Keine |
| Globale Richtline für Learning und Developement | Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze |
Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze |
Keine |
| Reward Guideline der Gruppe | Keine |
| Salary Guideline der Gruppe | Keine |
| Gruppenrichtlinie für die Erstellung einer Stellenbeschreibung |
Keine |
| Group Short Term Incentive Plan Besoldungsgruppe 6A und höher |
Keine |
| Group Short Term Incentive Plan bis zur Besoldungsgruppe 6A |
Keine |
| Policy für Bioenergie | Forest Stewardship Council ® (FSC®) Zertikat |
| Programme for the Endorsement of Forest Certication (PEFC) | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention | |
| Globales Verfahren zur Beseitigung von Kinderarbeit |
Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) |
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/nadiveg
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/gri
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/tcfd
Diese Tabelle nden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2024/de/nachhaltigkeit/anhang/tnfd Lenzing, am 4. März 2025 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal Chief Executive Ocer Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp & Technology Ocer
Dr. Walter Bickel Chief Transformation Ocer
201 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024 Lenzing Gruppe 549 Jahresfinanzbericht 2024 Lenzing Gruppe
zum 31. Dezember 2024
| Aktiva | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | EUR | TEUR |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Rechte | 1.414.318,32 | 2.010,6 |
| 2. Firmenwert | 145.336,40 | 188,7 |
| 1.559.654,72 | 2.199,3 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
160.544.994,84 | 161.171,0 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 425.391.695,20 | 434.441,4 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 24.248.731,61 | 24.827,1 |
| 4. Anlagen in Bau | 22.520.977,45 | 20.233,5 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 1.854.662,34 | 884,5 |
| 634.561.061,44 | 641.557,5 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.097.041.561,66 | 600.274,8 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 326.272.511,74 | 757.877,2 |
| 3. Beteiligungen | 27.573.619,90 | 27.573,6 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 14.241.637,20 | 17.178,0 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 1.186.339,65 | 1.406,7 |
| 6. Geleistete Anzahlungen | 15.558.545,15 | 25,0 |
| 1.481.874.215,30 | 1.404.335,3 | |
| 2.117.994.931,46 | 2.048.092,1 | |
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 93.767.897,48 | 74.122,8 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 6.937.603,15 | 4.908,5 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 87.333.631,97 | 89.684,9 |
| 4. Noch nicht abrechenbare Leistungen | 884.605,37 | 959,0 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 956.465,09 | 896,3 |
| 189.880.203,06 | 170.571,7 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 40.228.091,01 | 31.318,5 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 131.903.390,70 | 111.453,9 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
5.070.117,16 | 1.895,8 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 115.168.275,73 | 108.742,4 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 0,00 292.369.874,60 |
0,0 253.410,6 |
|
| III. Wertpapiere | ||
| 1. sonstige Wertpapiere und Anteile | 3.420.502,17 | 0,0 |
| IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 121.380.073,33 | 436.808,0 |
| 607.050.653,16 | 860.790,3 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 7.104.986,31 | 7.742,5 |
| D. Aktive latente Steuern | 0,00 | 57.528,7 |
| 2.732.150.570,93 | 2.974.153,6 |
| A. Eigenkapital EUR TEUR I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital 40.107.738,37 40.107,7 II. Kapitalrücklagen 1. Gebundene 526.333.295,80 526.333,3 2. Nicht gebundene 7.000,00 7,0 III. Gewinnrücklagen Freie Rücklagen 202.022.976,79 284.906,9 IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 (31.12.2023: EUR 0,00) 0,00 0,0 768.471.010,96 851.354,9 B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 88.507.381,16 78.501,5 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 37.625.719,39 35.658,0 2. Rückstellungen für Pensionen 18.588.556,14 19.242,5 3. Steuerrückstellungen 1.985.823,52 3.660,0 4. Sonstige Rückstellungen 101.268.294,85 78.510,5 159.468.393,90 137.071,1 D. Verbindlichkeiten 1. Hybridkapital 500.000.000,00 500.000,0 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 500.000.000,00 500.000,0 2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 327.500.000,00 561.323,5 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 61.500.000,00 233.823,5 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 266.000.000,00 327.500,0 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 607.502.605,52 610.497,0 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 66.067.688,52 2.994,4 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 541.434.917,00 607.502,6 4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 36.127.755,31 40.409,0 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 5.125.737,16 5.031,1 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 31.002.018,15 35.377,8 5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.502.232,05 1.024,4 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.502.232,05 1.024,4 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 117.081.432,40 78.879,6 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 115.434.948,40 76.684,3 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.646.484,00 2.195,3 7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 39.335.888,38 85.132,6 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 39.335.888,38 30.131,3 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 55.001,3 8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 0,00 0,8 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 0,8 9. Sonstige Verbindlichkeiten 86.088.874,24 29.767,5 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 83.661.830,31 26.712,4 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.427.043,93 3.055,1 davon aus Steuern EUR 652.901,76 (31.12.2023: TEUR 1.153,6) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 6.164.280,41 (31.12.2023: TEUR 5.747,7) 1.715.138.787,90 1.907.034,3 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 372.628.324,82 376.402,2 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.342.510.463,08 1.530.632,1 E. Rechnungsabgrenzungsposten 564.997,01 191,7 2.732.150.570,93 2.974.153,6 |
Passiva | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|---|---|
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 1.055.134.657,80 | 1.050.316,6 |
| 2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | –417.009,87 | –56.800,7 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 20.466.919,08 | 17.942,7 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge: | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
415.539,74 | 10,2 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 4.723.146,48 | 2.467,5 |
| c) Übrige | 11.652.023,01 | 46.160,3 |
| 16.790.709,23 | 48.638,0 | |
| 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a) Materialaufwand | –442.039.208,74 | –474.478,9 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | –71.948.871,39 | –72.095,3 |
| –513.988.080,13 | –546.574,3 | |
| 6. Personalaufwand: | ||
| a) Löhne | –113.521.907,30 | –94.655,5 |
| b) Gehälter | –149.442.158,50 | –121.665,0 |
| c) soziale Aufwendungen | –73.690.698,20 | –72.183,1 |
| aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR –2.999.556,77 (2023: TEUR -4.642,7) | ||
| bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR –3.371.630,81 (2023: TEUR -6.915,5) |
||
| cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR -63.862.949,59 (2023: TEUR -56.609,3) |
||
| –336.654.764,00 | –288.503,5 | |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| a) Planmäßige Abschreibungen | –65.255.112,47 | –71.172,0 |
| b) Außerplanmäßige Abschreibungen | 0,00 | –58.074,6 |
| c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | 804.410,65 | 894,4 |
| –64.450.701,82 | –128.352,2 | |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen | –298.078,30 | –354,4 |
| b) Übrige | –235.439.476,45 | –252.053,7 |
| –235.737.554,75 | –252.408,1 | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | –58.855.824,46 | –155.741,4 |
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | –58.855.824,46 | –155.741,4 |
| 10. Erträge aus Beteiligungen | 102.361.171,41 | 6.645,5 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 99.040.785,61 (2023: TEUR 3.965,2) | ||
| 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 45.750.523,13 | 68.964,0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 43.428.380,51 (2023: TEUR 66.084,7) | ||
| 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 15.459.060,73 | 7.931,5 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.135.568,16 (2023: TEUR 1.080,5) | ||
| 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 25.508.070,61 | 5.426,6 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,0 (2023: TEUR 382,3) | ||
| 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen | –115.939.638,94 | –432.015,4 |
| a) davon Abschreibungen EUR –115.939.638,94 (2023: TEUR -421.210,3) | ||
| b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 0,0(2023: TEUR -10.805,1) | ||
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –70.411.142,60 | –62.790,7 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen EUR –341.345,87 (2023: TEUR -142,9) | ||
| 16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 | 2.728.044,34 | –405.838,5 |
| 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) | –56.127.780,12 | –561.579,9 |
| 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –26.756.105,55 | 664,4 |
| a) davon laufende Steuern EUR 30.772.583,81 (2023: TEUR -43.780,6) | ||
| b) davon latente Steuern EUR –57.528.689,36 (2023: TEUR 44.445,0) | ||
| 19. Ergebnis nach Steuern = Jahresfehlbetrag | –82.883.885,67 | –560.915,5 |
| 20. Auflösung von Gewinnrücklagen (freie) | 82.883.885,67 | 560.915,5 |
| 21. Bilanzgewinn | 0,00 | 0,0 |
für das Geschäftsjahr 2024
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2024.
Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von regenerierten Cellulosefasern. Die zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Erzeugung von Zellstoff ist Holz, das zugekauft wird.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.
Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.
Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar.
Die Lenzing AG wird zum 31. Dezember 2024 durch die B&C Gruppe beherrscht, welche direkt und indirekt mit rund 37,25 Prozent (31. Dezember 2023: rund 52,25 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Unmittelbar an der Lenzing AG sind die B&C KB Holding GmbH, Wien, die B&C Alpha Zweite Holding GmbH & Co KG, Wien und die B&C Ares Holding GmbH, Wien beteiligt. Das nächsthöhere Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.
Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.
Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2024 beibehalten.
Das Geschäftsjahr 2024 war geprägt von anhaltend hohen Rohstoff- und Energiekosten. Auf der Volumenseite war ein Aufwärtstrend erkennbar und das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des Berichtsjahres positiv. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses hat der Vorstand die Auswirkungen berücksichtigt, insbesondere bei Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen (etwa im Rahmen der Unternehmensplanung).
Aufgrund eines ausreichenden Liquiditätsbestandes infolge der Kapitalerhöhung in 2023 und der erfolgreichen Umsetzung des umfassenden Performance-Improvement-Programms in 2024, hat das Management die Einschätzung getroffen, dass die Lenzing AG zum Zeitpunkt der Genehmigung des Jahresabschlusses über ausreichende Ressourcen verfügt, um in absehbarer Zukunft operativ weiter bestehen zu können. Daher wurde der Jahresabschluss unter Zugrundelegung der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.
Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
| Nutzungsdauer in Jahren | von | bis |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte | 7 | 13 |
| b) Software | 4 | 7 |
| c) Firmenwert | 15 | 15 |
| Sachanlagen | ||
| a) Gebäude | ||
| Wohngebäude | 50 | 50 |
| Geschäfts- und Fabriksgebäude | 20 | 50 |
| b) Technische Anlagen und Maschinen | 5 | 25 |
| c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
4 | 20 |
Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.
Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.
Die Cashflows werden aus den Planungsrechnungen mit einem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren abgeleitet. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget, die Mittelfristpläne für die darauffolgenden vier Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Die Planungsrechnungen beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Division Fiber insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung, sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird.
Als Abzinsungssatz wird ein individuell ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.
Ausleihungen werden mit dem Nominalwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.
Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich,
wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Weiteres bestehen Factoring-Vereinbarungen, diese werden unter dem Punkt "Verkauf von Forderungen / Factoring" erläutert.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nicht mehr bestehen.
Die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen wird unter dem Punkt "Fremdwährungsumrechnung" dargestellt.
Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Emissionszertifikate werden mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Zuteilung in den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Zuschüssen der öffentlichen Hand eingestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und den Vorjahren nicht verbrauchten Emissionszertifikate belaufen sich auf insgesamt 1.197.942 Stück (31. Dezember 2023: 984.607 Stück).
Zur Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt "Fremdwährungsumrechnung" beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung mit 23 Prozent gebildet. Das Wahlrecht zum Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wird ab dem Geschäftsjahr 2020 ausgeübt. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden in jenem Ausmaß angesetzt, indem ausreichend passiv latente Steuern vorhanden sind und darüber hinaus substanzielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis in Zukunft zur Verfügung stehen wird.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.
Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen, mit Ausnahme der Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, welche im Finanzergebnis dargestellt werden. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt "Fremdwährungsumrechnung" erläutert.
Im Geschäftsjahr 2024 startete die Lenzing AG mit Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen. Dabei erfolgt durch den Zahlungsdienstleister zur jeweiligen Faktura Fälligkeit ein schuldbefreiender Ausgleich der ursprünglichen Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen und es kommt zu einer Ausweisänderung in der Bilanz. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Zahlungsdienstleister werden als sonstige Verbindlichkeiten dargestellt.
Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.
Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:
| Forderungen | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|---|
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0444 | 1,1050 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/USD | 1,0981 | 1,0978 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,6234 | 7,8509 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/CNY | 7,8112 | 7,2935 |
| Verbindlichkeiten | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0444 | 1,1050 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,6234 | 7,8509 |
Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.
Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 145,3 (31. Dezember 2023: TEUR 190,8) enthalten. In den Geschäftsjahren 2024 und 2023 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.
Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.
Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:
| Unternehmensbereich | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Faser | 25.240,0 | 37.758,3 |
| Division Zellstoff | 31.409,8 | 20.566,7 |
| Sonstige | 2.077,3 | 5.377,9 |
| Gesamt | 58.727,0 | 63.702,9 |
Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 5.305,9 (2023: TEUR 3.029,2) und einen Buchwert von TEUR 4.197,9 (2023: TEUR 262,0).
Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen der Lenzing AG kann im Abschnitt "Direkte Beteiligungen zum 31.12.2024" dieses Anhangs entnommen werden.
Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 betreffen im Wesentlichen Kapitalerhöhungen durch Umwandlung bestehender Ausleihungen in Eigenkapital der Lenzing (Thailand) Co. Ltd. in Höhe von TEUR 285.452,7 (2023: TEUR 0,0), der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 253.742,7 (2023: TEUR 53.657,6) und der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 30.000,0 (2023: TEUR 0,0). Zusätzlich gab es eine Kapitalerhöhung bei der LD Cellulose S. A. in Höhe von TEUR 36.511,3 (2023: TEUR 0,0). Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Lenzing Business Services s.r.o. mit einem Stammkapital von TEUR 8,1 gegründet, weiters erfolgte ein Kapitaleinschuss in der Höhe von TEUR 2.172,1. Die Gründung der Lenzing France Sarl erfolgte mit einem Stammkapital von TEUR 25,0. Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Lenzing Germany GmbH mit einem Stammkapital von TEUR 28,0 und die Lenzing Italy S.r.l. mit einem Stammkapital von TEUR 25,0 gegründet.
Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen gab es im Geschäftsjahr 2024 und 2023 keine Abgänge.
Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung wurde der beizulegende Wert der PT. South Pacific Viscose, der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. und der Lenzing Modi Fibers India ermittelt. Dieser ergab keine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Abschreibung beträgt für die PT. South Pacific Viscose TEUR 59.955,0 (2023: TEUR 259.197,0) und für die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. TEUR 51.162,0 (2023: TEUR 140.017,0) und für die Lenzing Modi Fibers India TEUR 3.750,0 (2023: TEUR 0,0).
Bei den Beteiligungen erfolgte im Geschäftsjahr 2023 eine Abschreibung des Buchwertes der Equi Fibers Beteiligung GmbH in Höhe von TEUR 1.349,0.
Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Ausleihungen | Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Ausleihungen an verbundenen Unternehmen |
326.272,5 | 55.666,0 | 270.606,5 |
| Vorjahr | 757.877,2 | 138.152,4 | 619.724,8 |
| Sonstige Ausleihungen | 1.186,3 | 268,5 | 917,9 |
| Vorjahr | 1.406,7 | 268,5 | 1.138,2 |
| Gesamt | 327.458,9 | 55.934,5 | 271.524,4 |
| Vorjahr | 759.283,9 | 138.420,9 | 620.863,0 |
Bei den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen gab es einen Zugang gegenüber der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 10.211,7 (2023: TEUR 127.667,4), durch den Debtto-Equity Swap in Höhe von TEUR 169.657,5 ergab sich eine deutliche Reduktion der Ausleihung. Weitere Abgänge gab es bei der Lenzing (Thailand) Co. Ltd in Höhe von TEUR 239.043,1 (2023: Zugang in Höhe von TEUR 18.492,8), der Lenzing Fibers GmbH in Höhe von TEUR 30.000,0 (2023: Zugang in Höhe von TEUR 30.000,0) und der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 13.761,5 (2023: TEUR 39.692.9).
Die Sonstigen Ausleihungen enthielten ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen), welche im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der der wirtschaftlichen Lage als uneinbringlich eingestuft wurden und auf einen Buchwert von EUR 0,0 abgeschrieben wurden. Im Oktober 2024 hat die Kelheim Fibres GmbH, ein 100% Tochterunternehmen der EQUI-Fibers Beteiligungsgesellschaft mbH, einen Insolvenzantrag unter vorläufiger Eigenverwaltung gestellt. Seit dem 1. Jänner 2025 ist das Insolvenzverfahren eröffnet und die Eigenverwaltung wurde angeordnet.
Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 1.376,0 (2023: TEUR 1.376,0) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2024 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2023 nicht ausgenützt.
Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens umfassen im Wesentlichen den Raiffeisen Nachhaltigkeit Diversified Fonds in Höhe von TEUR 6.482,7 (2023: TEUR 6.452,7), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Der Raiffeisen Nachhaltigkeit Diversified Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und im Wesentlichen in Euro-Anleihen per Jahresende.
Bei den Zugängen der Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 2.412,8 (2023: TEUR 1.637,3) handelt es sich um die Zuführung zur Kapitalrücklage der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta. Die Lenzing AG hat im Jänner 2021 100 Prozent der Anteile an der Versicherungszelle erworben. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing AG, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen effektiver zu administrieren.
Bei den Abgängen von Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens handelt es sich um eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland, in Höhe von TEUR 242,9 (2023: TEUR 138,1) und den Stammaktien an der Oberbank AG, Linz, in Höhe von TEUR 1.593,1 (2023: TEUR 1.051,5). Der verbleibende Buchwert der Spinnova OY von TEUR 93,7 und der Oberbank AG von TEUR 3.326,8 wurde per 31.12.2024 in die Wertpapiere des Umlaufvermögens umgegliedert.
Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 2.220,8 (31. Dezember 2023: TEUR 2.343,5) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 12,3 (31. Dezember 2023: TEUR 5.268,8).
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Cellulose für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.
Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellstoff.
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen von Factoring-Programmen verkauften Forderungen TEUR 69.418,0 (31. Dezember 2023: TEUR 63.825,3) nach Abzug von Selbstbehalten versichert, TEUR 1.265,0 (31. Dezember 2023: TEUR 695,0) sind durch Garantien besichert, sowie TEUR 25.443,2 (31. Dezember 2023: 21.104,0) durch Akkreditive. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2024 noch zum 31. Dezember 2023 vor.
Zum Bilanzstichtag wurde eine pauschale Wertberichtigung in Höhe von TEUR 43,6 (31. Dezember 2023: TEUR 39,7) gebildet.
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 77.364,2 (31. Dezember 2023: TEUR 77.395,0), Cash Pooling in Höhe von TEUR 33.592,2 (31. Dezember 2023: TEUR 0,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 15.879,3 (31. Dezember 2023: TEUR 33.995,0) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 5.067,8 (31. Dezember 2023: TEUR 63,9).
Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren im Wesentlichen aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt |
18.554,7 | 21.911,0 |
| Emissionszertifikate | 85.991,0 | 74.713,7 |
| Factoring | 7.687,4 | 7.112,4 |
| Abgrenzung von Kostenersätzen | 1.176,0 | 3.596,1 |
| An- und Vorauszahlungen | 1.699,1 | 1.267,5 |
| Übrige | 60,1 | 141,7 |
| Gesamt | 115.168,3 | 108.742,4 |
In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 4.669,4 (31. Dezember 2023: TEUR 10.404,0) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Aktive latente Steuern
Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag werden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz gebildet. Die Entwicklung der temporären Differenzen und Verlustvorträge sowie die daraus resultierenden latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:
| Stand der temporären Differenzen | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Sachanlagen und immaterielle | ||
| Vermögensgegenstände | –16.319,3 | –11.982,7 |
| Finanzanlagen | 147.816,2 | 7.346,2 |
| Forderungen | 6,4 | 12,9 |
| Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der öffentlichen Hand |
2,4 | 37,3 |
| Rückstellungen | 26.522,8 | 42.743,7 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.868,8 | 3.185,7 |
| Betrag Gesamtdifferenzen | 159.897,4 | 41.343,0 |
| Daraus resultierende aktive latente Steuern per 31.12. |
36.776,4 | 9.508,9 |
| Verlustvortrag | 264.221,3 | 208.781,7 |
| Daraus resultierende aktive latente Steuern |
60.770,9 | 48.019,8 |
| Gesamte aktive Steuerlatenz | 97.547,3 | 57.528,7 |
| Wertberichtigung | –97.547,3 | 0,0 |
| Aktivierte latente Steuern per 31.12. | 0,0 | 57.528,7 |
Die Standunterschiede im Sachanlagevermögen ergeben sich aufgrund der Inanspruchnahme der steuerlichen degressiven Abschreibung. Diese betragen zum 31. Dezember 2024 TEUR 38.226,2 (31. Dezember 2023: TEUR 31.970,3). Mit Beginn des Geschäftsjahres 2023 wurde für alle Anlagen, welche seit der Inbetriebnahme degressiv abgeschrieben wurden, der Wechsel zur linearen Abschreibung durchgeführt.
Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Teilwertabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 147.716,9 (31. Dezember 2023: TEUR 7.334,5) im Posten Finanzanlagen enthalten. Im Wesentlichen resultiert der Standunterschied im Finanzanlagevermögen aus der Teilwertabschreibung der Lenzing (Thailand) Co. Ltd.
Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von sonstigen Rückstellungen einbezogen.
Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).
| Entwicklung der latenten Steuern | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) | 57.528,7 | 13.083,7 |
| Erfolgswirksame Veränderung | –9.508,9 | 1.051,6 |
| Verlustvortrag | –48.019,8 | 43.393,4 |
| Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) | 0,0 | 57.528,7 |
Die Lenzing AG ist im Geschäftsjahr 2024 aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Steuergruppe rückwirkend per 31. Dezember 2022 ausgeschieden. Dies führte zu einer Nachversteuerung der angerechneten Verluste ausländischer Gruppenmitglieder sowie der Ansatzkorrektur der bisher aktivierten Verlustvorträge.
Basierend auf einer Steuerplanungsrechnung und mangels überzeugender substantieller Hinweise wurden die verwertbaren aktiven latenten Steuern im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von TEUR 0,0 (2023: TEUR 57.528,7) ermittelt.
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2024 beträgt EUR 40.107.738,37 (31. Dezember 2023: EUR 40.107.738,37) und ist in 38.618.180 Stückaktien (31. Dezember 2023: 38.618.180) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 18. April 2024 wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, bis maximal 30 Monate ab dem Tag der Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Es gelten die Bedingungen wie im Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 zum Erwerb eigener Aktien, der mit obigem Beschluss widerrufen wurde.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück aktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am genehmigten Kapital beträgt etwa EUR 1,04. Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen.
Mit Wirkung von Juli 2023 führte die Lenzing AG eine in der Hauptversammlung vom 19. April 2023 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 12.068.180 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 19. April 2028 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2024 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.
Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate sowie Investitionsprämien werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.
Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand sowie Investitionsprämien erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wird dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.
Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:
| 2024 Rückstellungen für | Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2023 | 19.242,5 | 35.658,0 | 13.817,9 |
| Periodenaufwand | 1.647,0 | 4.994,5 | 1.719,7 |
| Auszahlungen | –2.301,0 | –6.822,8 | –1.187,5 |
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | 3.795,9 | 0,0 |
| Rückstellung zum 31.12.2024 | 18.588,6 | 37.625,7 | 14.350,1 |
| Wert nach § 14 EStG | 13.667,1 | 26.102,1 | 9.578,9 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 5,8 | 1.266,5 | 797,5 |
| Zinsaufwand | 615,7 | 1.300,6 | 473,1 |
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+) / Gewinn (-) |
1.025,6 | 2.427,4 | 449,2 |
| Periodenaufwand | 1.647,0 | 4.994,5 | 1.719,7 |
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2024: |
|||
|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 3,30 % | 3,40 % | 3,50 % |
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00% |
- | - |
| Gehaltssteigerung | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00 % - 10,53 % |
| 2023 Rückstellungen für | Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
||
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |||
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||||
| Rückstellung zum 31.12.2022 | 18.213,6 | 38.925,0 | 14.020,3 | ||
| Periodenaufwand | 3.394,1 | 4.626,9 | 1.027,4 | ||
| Auszahlungen | –2.365,2 | –4.097,9 | –1.229,8 | ||
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | –3.795,9 | 0,0 | ||
| Rückstellung zum 31.12.2023 | 19.242,5 | 35.658,0 | 13.817,9 | ||
| Wert nach § 14 EStG | 14.147,4 | 27.398,4 | 9.188,0 | ||
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 4,7 | 1.448,2 | 806,7 | ||
| Zinsaufwand | 702,6 | 1.769,6 | 571,3 | ||
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+) / Gewinn (-) |
2.686,9 | 1.409,0 | –350,6 | ||
| Periodenaufwand | 3.394,1 | 4.626,9 | 1.027,4 | ||
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2023: |
|||||
| Diskontierungszinssatz | 3,40 % | 3,40 % | 3,50 % | ||
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00 % |
- | - | ||
| Gehaltssteigerung | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % | ||
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
||
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00 % - 8,93 % |
Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.
Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.
Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.
Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Fluktuationsraten. Diese wird nach Dienstjahren gestaffelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2024 erfolgte eine Umgliederung von den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen wieder zurück in die leistungsorientierten Abfertigungen (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.
Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".
Mitarbeiter:innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter:innen, dass ein Dienstjubiläum in Zeitguthaben umgewandelt werden kann.
Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeiter:innen des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG) sowie Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.
| 2024 Rückstellungen für | Stand 31.12.2023 |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung Umgliederung | Stand 31.12.2024 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 1.597,2 | –1.597,2 | 0,0 | 873,3 | 0,0 | 873,3 |
| Schadensfälle | 3.290,9 | –569,9 | –2.721,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen | 8.470,2 | –3.159,3 | –4.210,9 | 5.158,9 | 0,0 | 6.258,9 |
| Jubiläumsgelder | 13.817,9 | –1.187,5 | 0,0 | 1.719,7 | 0,0 | 14.350,1 |
| Sonderzahlungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 38.465,6 | 0,0 | 38.465,6 |
| Resturlaube | 7.902,6 | –7.902,6 | 0,0 | 7.747,4 | 0,0 | 7.747,4 |
| Sozialplan | 24.086,8 | –12.681,2 | –1.308,3 | 600,0 | –3.795,9 | 6.901,3 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 7.884,7 | –5.521,0 | –918,7 | 11.430,0 | 0,0 | 12.874,9 |
| Übrige | 11.460,3 | –9.858,3 | –1.110,3 | 13.305,1 | 0,0 | 13.796,8 |
| Gesamt | 78.510,5 | –42.477,1 | –10.269,2 | 79.300,0 | –3.795,9 | 101.268,3 |
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Abnahmeverträge.
Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen im Geschäftsjahr 2023 Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten und umfassen auch die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit einem Verfahren, welches im Geschäftsjahr 2024 beendet wurde.
Die Rückstellungen für Sozialplan betreffen wie im Vorjahr insbesondere Vorsorgen aufgrund von Personalabbau im Rahmen von Reorganisationen und Einsparungsprogrammen. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2023 Vorsorgen aus bereits zuvor rückgestellten Vorsorgen (insbesondere aus der gesetzlichen Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder") in Höhe von TEUR 3.795,9 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen, die im Geschäftsjahr 2024 wieder zurück gegliedert wurden. Die notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 600,0 (2023: TEUR 20.290,8) wurden über den Personalaufwand dotiert. Die Rückstellungen in Höhe von TEUR 6.901,3 (2023: TEUR 24.086,8) sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate verbraucht werden.
Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem verbrauchte Emissionszertifikate, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Nachlässe, Rabatte und Provisionen.
In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:
| Verbindlichkeiten | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Hybridkapital | 500.000,0 | 500.000,0 |
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 13.000,0 | 27.000,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 11.600,0 | 86.400,0 |
| Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 2.810,0 | 8.430,0 |
| Gesamt | 527.410,0 | 621.830,0 |
Das Hybridkapital beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 500.000,0 (31. Dezember 2023: TEUR 500.000,0). Es ist keine vertragliche Restlaufzeit vorgesehen.
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000,0 und einer Verzinsung von 5,75% p.a. emittiert. Die Anleihe hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls die Anleihe nicht gekündigt wird, wird die Anleihe ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swap-Satz plus Marge von 11,208%).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2024
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | fix |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | fix |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | fix |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | fix |
| 327.500,0 |
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2024/12 | 5 | 120.000,0 | fix |
| 2024/12 | 5 | 113.823,5 | variabel |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | fix |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | fix |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | fix |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | fix |
| 561.323,5 |
Im Geschäftsjahr 2024 hat die Lenzing Gruppe keine weiteren Schuldscheindarlehen begeben.
Von den bestehenden Schuldscheinen hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2024 TEUR 233.564,3 (2023: TEUR 0,0) planmäßig getilgt.
Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 643.630,4 (31. Dezember 2023: TEUR 650.906,0) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 19.460,7 (31. Dezember 2023: TEUR 12.562,3) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 5.120,0 (31.Dezember 2023: TEUR 0,0) Verbindlichkeiten aus Cash Pooling, TEUR 787,2 (31. Dezember 2023: TEUR 1.046,1) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 6.967,9 (31. Dezember 2023: TEUR 64.524,2) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 7.000,0 (31. Dezember 2023: TEUR 7.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 17.695,4 (31. Dezember 2023: TEUR 19.611,0) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 1.890,4 (31. Dezember 2023: TEUR 1.890,4) noch nicht bezahlte Zinsen für das Hybridkapital und TEUR 3.462,8 (31. Dezember 2023: TEUR 3.567,5) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden ein Lieferantenfinanzierungsprogramm mit einem Zahlungsdienstleister für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abgeschlossen, wodurch sich die Zahlungsfrist um 60 Tage verlängert.
| Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Zahlungsdienstleistungen | 31.12.2024 | 31.12.2023 | Ausweis in der Bilanz |
| Buchwert der von den Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten (bereits durchgeführte Zahlungen) |
56.999,0 | 0,0 | sonstige Verbindlichkeiten |
Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und der Forschungsförderungsgesellschaft.
Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
| Haftungsverhältnisse | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage |
381,5 | 308,7 |
| Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen |
182.970,6 | 175.025,9 |
| Haftungsübernahmen gegenüber Dritten | 23.777,5 | 23.049,3 |
| Gesamt | 207.129,7 | 198.383,9 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt "Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften" erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 7.777,5 (31. Dezember 2023: TEUR 6.878,5) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG unter Einhaltung der vertraglichen Frist gekündigt werden.
Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.
Darüber hinaus bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. ihre Bankverpflichtungen bis maximal TUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.744,9 (31. Dezember 2023: bis maximalTUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.429,9) erfüllt.
Des Weiteren bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die LD Celulose S.A. ihre Bankverpflichtungen bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 109.345,1 (31. Dezember 2023: bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 103.348,4) und bis maximal TEUR 25.000,0 (31. Dezember 2023: TEUR 25.000,0) erfüllt.
Die Lenzing AG ist zu Kapitaleinschüssen in die Versicherungszelle White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited verpflichtet, falls die finanziellen Mittel in der Zelle durch Schadenszahlungen an die Lenzing Töchter nicht ausreichen. Die maximale Einschusspflicht pro Jahr sind TEUR 16.000,0.
Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse nach Märkten | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Österreich | 140.108,7 | 144.231,2 |
| Europa inkl. Türkei ohne Österreich | 521.210,2 | 500.487,1 |
| Asien | 304.850,4 | 319.598,7 |
| Amerika | 80.740,6 | 74.578,0 |
| Sonstige | 8.224,6 | 11.421,6 |
| Gesamt | 1.055.134,7 | 1.050.316,6 |
| Umsatzerlöse nach Bereichen | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Faser | 863.066,6 | 847.479,5 |
| Division Zellstoff | 169.440,3 | 173.450,8 |
| Sonstige | 22.627,7 | 29.386,4 |
| Gesamt | 1.055.134,7 | 1.050.316,6 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien | 3.941,9 | 4.520,9 |
| Beiträge der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft |
2.302,1 | 2.504,2 |
| Auflösung von Wertberichtigungen | 2,3 | 1.720,3 |
| Erträge aus Emissionszertifikaten | 0,0 | 26.910,6 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 3.179,1 | 0,0 |
| Zuschüsse für Energie | 0,0 | 9.137,6 |
| Übrige | 2.226,6 | 1.366,7 |
| Gesamt | 11.652,0 | 46.160,3 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) |
3.160,3 | 4.801,1 |
| Leistungsorientierte Pläne | –160,7 | –158,4 |
| Gesamt | 2.999,6 | 4.642,7 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 158,6 | 200,4 |
| Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene |
198,7 | 1.277,5 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | 75,5 | 85,4 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 2.566,7 | 3.079,4 |
| Gesamt | 2.999,6 | 4.642,7 |
Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 823,5 (2023: TEUR 793,1) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 160,7 (2023: TEUR 158,4) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) | 550,8 | 4.332,5 |
| Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
2.820,8 | 2.583,1 |
| Gesamt | 3.371,6 | 6.915,5 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 68,7 | 32,9 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | –17,0 | 250,1 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 7.165,6 | 5.876,2 |
| Sozialplan | –3.845,6 | 756,2 |
| Gesamt | 3.371,6 | 6.915,5 |
Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Löhne | 628,9 | 262,4 |
| Gehälter | 757,6 | 383,9 |
| Soziale Aufwendungen | 333,2 | 381,1 |
| Gesamt | 1.719,7 | 1.027,4 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 65.255,1 (2023: TEUR 71.172,0).
Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen vorgenommen (2023: TEUR 58.074,6).
Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 804,4 (2023: TEUR 894,4).
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2024 2023 TEUR TEUR Instandhaltungen und Fremdleistungen 65.035,1 51.230,8 Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 57.721,4 55.669,0 Konzernleistungen 40.947,1 39.627,6 Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 16.923,9 37.603,8 Versicherungsaufwendungen 12.749,9 13.179,1 Sonstige Aufwendungen 12.572,8 15.929,2 Miet- und Leasingaufwendungen 9.198,5 10.511,2 Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 7.000,7 7.652,4 Schulung der Belegschaft 5.527,3 4.628,6 Reise- und Fahrtkosten 4.161,4 3.716,1 Abfallentsorgung 3.601,4 3.133,4 Fremdwährungsdifferenzen 0,0 9.172,3 Gesamt 235.439,5 252.053,7
In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Aufwendungen für Patente und Lizenzen, allgemeine Verwaltungskosten, Wertberichtigungen,Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial,Aufwendungen des Aufsichtsrates, Aufwendungen für Schutzartikel und Schutzkleidung sowie der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 98.590,8, der Lenzing Papier GmbH in Höhe von TEUR 3.280,0 und des BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 450,0. Die Erträge aus Beteiligungen im Geschäftsjahr 2023 betrafen im Wesentlichen die Dividende der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 3.500,0, der Lenzing Papier GmbH in Höhe von TEUR 2.640,0 und des BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 750,0.
In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 43.428,4 (2023: TEUR 66.084,7) erfasst.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.135,6 (2023: TEUR 1.080,5) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 13.361,7 (2023: TEUR 6.831,0).
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Fremdwährungsgewinne auf Ausleihungen TEUR 9.807,4 (2023: Verluste in Höhe von TEUR 10.805,1) und die Gewinne aus Aktienverkäufen in Höhe von TEUR 5.249,6 (2023: TEUR 3.427,9). Im Geschäftsjahr 2024 erfolgte eine Zuschreibung von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von TEUR 30,0 (2023: TEUR 255,1).
Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten die Abschreibungen von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 114.867,0 (2023: TEUR 399.214,0) sowie Abschreibungen auf Ausleihungen und zugehörige Zinsforderungen in Höhe von TEUR 1.001,3 (2023: TEUR 20.630,1).
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| Laufende Steuern vom Einkommen und | ||
|---|---|---|
| vom Ertrag | 2024 | 2023 |
| TEUR | TEUR | |
|---|---|---|
| Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung | –24.987,2 | 23.596,7 |
| Steuerumlagen der Gruppenmitglieder | –16.829,1 | –63,9 |
| Steuerumlagen an Gruppenmitglieder | 7.031,8 | 11.764,1 |
| Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
4.011,9 | 8.483,7 |
| Gesamt | –30.772,6 | 43.780,6 |
Im Posten "Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung" ist eine Steuernachforderung von TEUR 23.018,6 (2023: Steuernachforderung TEUR 4.500,6) aus der ehemaligen steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Steuergruppe enthalten. Diese Nachforderung resultiert aus dem rückwirkenden Ausscheiden aus der B&C Steuergruppe bereits ab dem Geschäftsjahr 2022 (TEUR 22.208,5), sowie aus einer Korrektur der Steuerumlage für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 810,1. Weiters wurde im Zuge der Beendigung der Steuergruppe mit der B&C Holding GmbH die Rückstellung für die Verpflichtung zur Nachversteuerung der ausländischen Verluste in Höhe von TEUR 48.001,3 im Geschäftsjahr 2024 aufgelöst. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine neue steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG mit der Lenzing AG als Gruppenträgerin sowie fünf Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder begründet (siehe Angaben zur Gruppenbesteuerung). Die Mindestkörperschaftsteuer 2024 für die neue steuerliche Unternehmensgruppe in Höhe von TEUR 6,0 ist ebenfalls in dem Posten "Körperschaftssteuer aus der Gruppenbesteuerung" enthalten.
Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein latenter Steueraufwand für die Auflösung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 48.019,8 (2023: Steuerertrag in der Höhe von TEUR 43.393,4) und ein latenter Steueraufwand für die Auflösung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 9.508,9 (2023: latenter Steuerertrag in der Höhe von TEUR 1.051,6) erfasst.
Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.
Im Dezember 2021 wurden die OECD-Musterregelungen für ein globales Mindestbesteuerungssystem (Säule 2 / Pillar II) veröffentlicht. Durch das Mindestbesteuerungssystem soll bei Konzernen mit weltweiten Umsätzen von mindestens TEUR 750.000 sichergestellt werden, dass diese in jenen Staaten, in denen sie tätig sind, einer effektiven Steuerbelastung von mindestens 15 Prozent unterliegen. Im Dezember 2022 wurde die Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Europäischen Union beschlossen, die in Österreich mit dem Mindestbesteuerungsreformgesetz vom 30. Dezember 2023 in nationales Recht umgesetzt wurde und ab 1. Jänner 2024 von den Steuerpflichtigen anzuwenden ist. Zahlreiche für die Lenzing AG und ihrer Tochtergesellschaften relevante Jurisdiktionen haben ebenfalls entsprechende Mindestbesteuerungsregelungen eingeführt, die ab 1. Jänner 2024 anzuwenden sind.
Die B&C Privatstiftung, Wien, ist die oberste Muttergesellschaft im Sinne der Mindestbesteuerungsregeln der Lenzing AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist gemäß Mindestbesteuerungsregeln eine im Teileigentum stehende Muttergesellschaft.
Es wurde eine Evaluierung der Auswirkungen der neuen Mindestbesteuerungsregelungen für die Lenzing Gruppe als Teilkonzern der B&C Gruppe durchgeführt. Für das Jahr 2024 ergeben sich aufgrund der temporären Safe Harbour Regelungen und der Mindeststeuerkalkulation bei einer Stand-alone-Betrachtung des Teilkonzerns Lenzing Gruppe keine wesentlichen Auswirkungen für die Lenzing AG auf den Ansatz und die Bewertung von Steuerforderungen und -verbindlichkeiten. Insoweit es zu einer Anwendung der Mindestbesteuerungsregelungen kommt (nach derzeitigem Stand in Hongkong und Malta), wurden die finanziellen Auswirkungen für das Geschäftsjahr 2024 evaluiert (primäre Ergänzungssteuer in Österreich). Es wurden mit TEUR 1,3 daraus keine wesentlichen Effekte für die Lenzing AG festgestellt.
Die Lenzing AG wendet die vorübergehende, verpflichtende Ausnahmeregelung hinsichtlich der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an und erfasst diese als tatsächlichen Steueraufwand/-ertrag zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt.
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:
| Nutzungsverpflichtungen | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Im Folgejahr | 6.426,4 | 6.829,2 | |
| In den folgenden fünf Jahren | 12.616,4 | 16.491,2 |
Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:
| Bestellobligo | 31.12.2024 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bestellobligo für Investitionsvorhaben | 12.928,8 | 13.373,9 |
| Davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 21,7 | 104,6 |
Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2024 TEUR 3.099,6 (31. Dezember 2023: TEUR 2.615,8).
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2024 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 79.000,0 (31. Dezember 2023: TEUR 80.000,0).
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Die Lenzing AG übernimmt eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurück zu übertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.
Zum 31. Dezember 2024 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 77.819,0 (31. Dezember 2023: TEUR 71.231,5) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 31. Dezember 2024 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 7.781,9 (31. Dezember 2023: TEUR 7.123,2; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März 2022 an die Lenzing AG geflossen.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2024 von TEUR 9,4 (31. Dezember 2023: 11,0 TEUR) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 7.777,5 (31. Dezember 2023: TEUR 6.878,5) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem Bilanzstichtag erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.
Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte sowie Zins- und Währungsderivate als Sicherungsgeschäfte ein, um Zins- und Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Devisentermingeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Zinsderivate dienen zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen mit variabler Verzinsung.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte, Zins- und Währungsderivate:
| 31.12.2024 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Wert2 | ||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente | Nominale1 Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert Bilanzposten | ||
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Devisentermingeschäfte | ||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | 409.400 | 12/2025 | 0,0 | –1.038,8 | 0,0 | - |
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 86.000 | 12/2025 | 4.549,9 | –7.171,1 | 0,0 | - |
| Summe | 4.549,9 | –8.209,9 | 0,0 | |||
| Zins- und Währungsderivate | ||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 0 | - | 0,0 | 0,0 | 0,0 | - |
| fix-Kauf / variabel-Verkauf | 100.000 | 12/2028 | 0,0 | –2.457,4 | 0,0 | - |
| Nettoposition | –6.117,3 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
| 31.12.2023 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Wert2 | ||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente | Nominale1 Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert Bilanzposten | ||
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Devisentermingeschäfte | ||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | 508.600 | 11/2024 | 2.094,7 | –68,5 | 0,0 | - |
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 140.000 | 12/2024 | 2.320,8 | 0,0 | 0,0 | - |
| Summe | 4.415,5 | –68,5 | 0,0 | |||
| Zins- und Währungsderivate | ||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 65.000 | 12/2024 | 2.012,2 | 0,0 | 0,0 | - |
| fix-Kauf / variabel-Verkauf | 100.000 | 12/2028 | 0,0 | –2.109,3 | 0,0 | - |
| Nettoposition | 4.250,0 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und gegebenenfalls statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.
Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften ausgleichen.
In Anwendung der AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom Dezember 2020 werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften bzw. Zinswährungsderivaten, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungs- bzw. Zinsrisiken, gebildet. Liegt eine derartige Bewertungseinheit vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit, bzw. die variabel verzinste Verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft bzw. Zinswährungsswap).
Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung wurden in der Lenzing AG Zinswährungsswaps eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität zwischen den Zinsund Tilgungszahlungen der erhaltenen Schuldscheindarlehen in USD auszugleichen. Diese Schuldscheindarlehen wurden im Dezember 2024 fristgerecht zurückbezahlt.
Bei Devisentermingeschäften werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung). Im Jahresabschluss 2024 sowie 2023 wurde keine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten gebildet. Zum 31. Dezember 2024 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 8.209,9 (31. Dezember 2023: TEUR 68,5) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.
Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.
Durchschnittliche Zahl der
| Mitarbeiter:innen (FTE) | 2024 | 2023 | ||
|---|---|---|---|---|
| Angestellte | 1.211 | 1.277 | ||
| Arbeiter:innen | 1.530 | 1.538 | ||
| Gesamt | 2.741 | 2.815 |
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| Schlüsselpositionen (aufgewendet) | TEUR | |
|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 2.561,2 | 2.075,7 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insb. zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
54,8 | 60,0 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
2.000,0 | 0,0 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
3.305,9 | 1.215,0 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 7.921,8 | 3.350,7 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
590,7 | –203,9 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
–420,9 | 1.430,0 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 169,8 | 1.226,1 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 257,1 | 233,3 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
257,1 | 233,3 |
| Einmalige Abfindung | 2.185,3 | 402,9 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
2.185,3 | 402,9 |
| Vergütung des Vorstandes | 10.534,0 | 5.212,9 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 1.437,9 | 1.221,5 |
| Summe | 11.971,9 | 6.434,4 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive / LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für Ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall- und Rechtsschutzversicherung etc.), dessen Kosten von der Lenzing AG getragen werden. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht laut Konzern-Notes 2024 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing AG ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 198,7 (2023: TEUR 1.277,5) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 5.090,1 (31. Dezember 2023: TEUR 5.547,5).
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz, setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers |
2024 | 2023 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) |
626,1 | 482,5 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 307,7 | 419,2 |
| Sonstige Leistungen | 64,5 | 1.883,2 |
| Gesamt | 998,3 | 2.784,9 |
Am 23. Juli 2024 gab die B&C Gruppe bekannt, dass 25 Prozent der Anteile an der Lenzing AG durch eine gruppeninterne Umstrukturierung übertragen wurden. Dies hatte das Ausscheiden der Lenzing AG sowie die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften der Lenzing AG aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträgerin aus der am 27. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) zur Folge.
Da die finanzielle Verbindung zwischen der B&C KB Holding GmbH und der Lenzing AG rückwirkend unterjährig mit 1. Dezember 2023 geendet hat, war die Lenzing AG nicht mehr während ihres gesamten Wirtschaftsjahres 2023 mit der B&C KB Holding GmbH finanziell verbunden. Somit endete die Gruppenmitgliedschaft der Lenzing AG mit Ablauf des Wirtschaftsjahres 2022, weil dies das letzte Wirtschaftsjahr war, in dem die Lenzing AG während ihres gesamten Wirtschaftsjahres mit der B&C KB Holding GmbH direkt bzw. indirekt finanziell verbunden war.
Die Vereinbarung anlässlich des Ausscheidens der Lenzing AG aus der steuerlichen Unternehmensgruppe der B&C Holding Österreich GmbH wurde am 10. September 2024 unterzeichnet. Im Zuge der Beendigung der Steuergruppe hatte die Lenzing AG gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von TEUR 22.208,5 zuzüglich Anspruchszinsen in Höhe von TEUR 1.280,2 an die B&C Holding Österreich GmbH für noch nicht nachversteuerte Verluste der ausländischen Gruppenmitglieder der Steuergruppe der Lenzing AG zu leisten.
Zusätzlich wurde für das Geschäftsjahr 2021 aufgrund einer abgeschlossenen Außenprüfung eine Steuerumlage in Höhe von TEUR 810,1 zuzüglich Anspruchszinsen in Höhe von TEUR 64,7 an die B&C Holding Österreich GmbH bezahlt.
Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine neue steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG mit der Lenzing AG als Gruppenträgerin sowie fünf Tochtergesellschaften der Lenzing AG (Lenzing Fibers Holding GmbH, Pulp Trading GmbH, Lenzing Fibers GmbH, Lenzing Holding GmbH, BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH) als Gruppenmitglieder begründet. Im Zuge dessen wurde ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen, sodass es zwischen dem Gruppenträger und den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten kommt.
Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Gruppenmitglieder, eine Steuerumlage in Höhe der auf ihren steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Andererseits ist die Lenzing AG verpflichtet, den Gruppenmitgliedern im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.
Zum 31. Dezember 2024 bilanziert die Lenzing AG aufgrund des neuen Gruppen- und Steuerausgleichsvertrags eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.967,9, sowie eine Forderung in Höhe von TEUR 5.067,8 gegenüber den Gruppenmitgliedern. Zum 31. Dezember 2023 bilanzierte die Lenzing AG aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.758,7 gegenüber der B&C Holding Österreich GmbH. Der per 31. Dezember 2023 aktivierte Verlustvortrag gegenüber der B&C Holding Österreich GmbH in Höhe von TEUR 48.019,8 wurde im Geschäftsjahr 2024 aufgelöst, da die Lenzing AG rückwirkend per 31. Dezember 2022 aus der Steuergruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH ausgeschieden ist. Die Verbindlichkeiten aus der Nachversteuerung der Verluste ausländischer Tochtergesellschaften per 31. Dezember 2023 in Höhe von TEUR 48.001,3 wurden ebenfalls aufgrund der rückwirkenden Beendigung der Steuergruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH im Geschäftsjahr 2024 aufgelöst.
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2024 |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2024 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 183,85 | 5,25 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.433,4 | 534,1 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.676,51 | –33,41 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 59.708,52 | 2.992,32 |
| LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 3.299.821.457 | 51,00 | 696.965,55 | –18.519,25 |
| LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 26.066,95 | –1.130,75 |
| Lenzing Business Services s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 200.000 | 100,00 | 2.291,45 | 82,35 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand | THB | 16.677.550.000 | 100,00 | 214.471,95 | –35.895,55 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 7.080,05 | 408,25 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 30.749,15 | 6.413,95 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 264.495,4 | –6,3 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 2.622,15 | 398,05 |
| Lenzing France SARL, Paris, Frankreich | EUR | 25.000 | 100,00 | 53,95 | 28,95 |
| Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 92,75 | 55,35 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 210,84 | 14,34 |
| Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien | EUR | 25.000 | 100,00 | 56,05 | 28,85 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.601,95 | 165,35 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.204.588 | 96,57 | 1.844,25 | –3.878,95 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 17.323,36 | 1.567,96 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 3.320,35 | 585,15 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.603,52 | 144,82 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 4.308.723.453 | 99,883 | 92.006,85 | –43.625,05 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 144.587,2 | 31.252,6 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 88,2 | 2,5 |
1) 2022
2) 2023
3) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 96,54 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 99,88 Prozent.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
5) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 6) Vorläufig
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2023 |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2023 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 178,65 | 3,95 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.499,2 | 802,4 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.676,51 | –33,41 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 59.708,5 | 2.992,3 |
| LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 628.950,55 | 94.092,65 |
| LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 32.849,35 | 5.341,65 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | –41.626,85 | –108.394,65 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 6.259,15 | 478,15 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 23.453,75 | 3.480,35 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 234.501,7 | 9.958,73 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 2.155,95 | 733,55 |
| Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 37,55 | 12,55 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 196,54 | 13,24 |
| Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien | EUR | 25.000 | 100,00 | 27,25 | 2,25 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.352,05 | 160,75 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.192.164 | 96,54 | 5.579,75 | –138,95 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 20.755,43 | 9.755,3 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 2.622,75 | 172,65 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.549,95 | 143,15 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 150.068.343 | 96,542 | –120.875,95 | –301.979,45 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 208.340,8 | 3.036,9 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 85,8 | 1,4 |
1) 2022
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 93,29 Prozent, inkl. der indierkt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 96,54 Prozent.
3) Änderung Vorjahreswert
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
5) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
Geschäftsbericht 2024 Lenzing AG 25
Der Jahresfehlbetrag nach UGB des Geschäftsjahres 2024 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
| EUR | |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2024 endet mit einem Jahresfehlbetrag von |
–82.883.885,67 |
| nach Auflösung von (freien) Gewinnrücklagen von | 82.883.885,67 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0,00 |
Die Lenzing AG hat im Oktober 2024 eine Minderheitsbeteiligung am schwedischen Cellulosefaserunternehmen TreeToTextile AB erworben. Das Closing erfolgte im Februar 2025. Daraus resultiert allerdings keine finanzielle Auswirkung, da die Kaufpreiszahlung bereits im Geschäftsjahr 2024 erfolgte.
Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 4. März 2025
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal, MBA Dr. Nico Reiner
Chief Executive Officer Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Dr. Walter Bickel Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer Chief Transformation Officer
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| Anschaffungskosten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
Zugänge | Umbuchungen | Abgänge | Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
|
| 01.01.2024 | 2024 | 2024 | 2024 | 31.12.2024 | |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 1. Rechte | 65.143.681,36 | 28.662,42 | 349.800,77 | –155.191,65 | 65.366.952,90 |
| 2. Firmenwert | 650.240,60 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 650.240,60 |
| Summe Immaterielle Vermögensgegenstände | 65.793.921,96 | 28.662,42 | 349.800,77 | –155.191,65 | 66.017.193,50 |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
|||||
| a) Wohngebäude | |||||
| Grundwert | 3.626.107,56 | 0,00 | –2.291.080,00 | 0,00 | 1.335.027,56 |
| Gebäudewert | 2.211.921,63 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.211.921,63 |
| b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten |
|||||
| Grundwert | 1.683.122,57 | 44.551,72 | 2.291.080,00 | –44.813,88 | 3.973.940,41 |
| Gebäudewert | 331.092.985,45 | 5.719.271,78 | 2.845.454,13 | 0,00 | 339.657.711,36 |
| c) Unbebaute Grundstücke | 2.672.544,88 | 0,00 | 0,00 | –125,74 | 2.672.419,14 |
| 341.286.682,09 | 5.763.823,50 | 2.845.454,13 | –44.939,62 | 349.851.020,10 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.782.733.485,65 | 26.874.492,10 | 11.537.298,58 | –3.015.824,18 | 1.818.129.452,15 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
112.975.994,28 | 6.230.344,10 | 1.839.510,16 | –2.089.976,61 | 118.955.871,93 |
| 4. Anlagen in Bau | 20.233.522,75 | 17.975.055,19 | –15.687.600,49 | 0,00 | 22.520.977,45 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 884.463,15 | 1.854.662,34 | –884.463,15 | 0,00 | 1.854.662,34 |
| Summe Sachanlagen | 2.258.114.147,92 | 58.698.377,23 | –349.800,77 | –5.150.740,41 | 2.311.311.983,97 |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.010.341.368,26 | 611.608.780,81 | 25.000,00 | 0,00 | 1.621.975.149,07 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 783.792.325,35 | 11.129.212,66 | 0,00 | –452.541.317,15 | 342.380.220,86 |
| 3. Beteiligungen | 28.922.634,30 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 28.922.634,30 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
17.208.061,97 | 2.412.767,00 | –3.420.502,94 | –1.958.688,83 | 14.241.637,20 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 16.013.233,82 | 1.570.443,32 | 0,00 | –1.679.023,26 | 15.904.653,88 |
| 6. Geleistete Anzahlungen | 25.000,00 | 15.558.545,15 | –25.000,00 | 0,00 | 15.558.545,15 |
| Summe Finanzanlagen | 1.856.302.623,70 | 642.279.748,94 | –3.420.502,94 | –456.179.029,24 | 2.038.982.840,46 |
| 4.180.210.693,58 701.006.788,59 | –3.420.502,94 –461.484.961,30 | 4.416.312.017,93 |
Geschäftsbericht 2024 Lenzing AG 28
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 1.289.006,12
| Buchwert | Abschreibungen kumuliert | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Buchwert | Abschreibungen kumuliert |
Abgänge | Umbuchungen | Zuschreibungen | Abschreibungen | Abschreibungen kumuliert |
||
| 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2024 | 2024 | 2024 | 2024 | 2024 | 01.01.2024 | ||
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | ||
| 2.010.647,23 | 1.414.318,32 | 63.952.634,58 | –32.205,25 | 0,00 | 0,00 | 851.805,70 | 63.133.034,13 | ||
| 188.685,77 | 145.336,40 | 504.904,20 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 43.349,37 | 461.554,83 | ||
| 2.199.333,00 | 1.559.654,72 | 64.457.538,78 | –32.205,25 | 0,00 | 0,00 | 895.155,07 | 63.594.588,96 | ||
| 3.626.107,52 | 1.335.027,52 | 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | ||
| 1.502.172,37 | 1.464.486,14 | 747.435,49 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 37.686,23 | 709.749,26 | ||
| 1.683.122,57 | 3.973.940,41 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| 151.687.014,76 | 151.099.121,63 | 188.558.589,73 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.152.619,04 | 179.405.970,69 | ||
| 2.672.544,88 | 2.672.419,14 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| 161.170.962,10 | 160.544.994,84 | 189.306.025,26 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.190.305,27 | 180.115.719,99 | ||
| 434.441.424,28 | 425.391.695,20 | 1.392.737.756,95 | –2.133.885,77 | 0,00 | 0,00 | 46.579.581,35 | 1.348.292.061,37 | ||
| 24.827.106,65 | 24.248.731,61 | 94.707.140,32 | –2.031.818,091 | 0,00 | 0,00 | 8.590.070,78 | 88.148.887,63 | ||
| 20.233.522,75 | 22.520.977,45 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| 884.463,15 | 1.854.662,34 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| 641.557.478,93 | 634.561.061,44 | 1.676.750.922,53 | –4.165.703,86 | 0,00 | 0,00 | 64.359.957,40 | 1.616.556.668,99 | ||
| 600.274.780,85 | 1.097.041.561,66 | 524.933.587,41 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 114.867.000,00 | 410.066.587,41 | ||
| 757.877.191,23 | 326.272.511,74 | 16.107.709,12 | 0,00 | 0,00 | –9.807.425,00 | 0,00 | 25.915.134,12 | ||
| 27.573.619,90 | 27.573.619,90 | 1.349.014,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.349.014,40 | ||
| 17.178.042,71 | 14.241.637,20 | 0,00 | –0,77 | 0,00 | –30.018,49 | 0,00 | 30.019,26 | ||
| 1.406.674,02 | 1.186.339,65 | 14.718.314,23 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 111.754,43 | 14.606.559,80 | ||
| 25.000,00 | 15.558.545,15 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| 1.404.335.308,71 | 1.481.874.215,30 | 557.108.625,16 | –0,77 | 0,00 | –9.837.443,49 | 114.978.754,43 | 451.967.314,99 | ||
| 2.048.092.120,64 | 2.117.994.931,46 | 2.298.317.086,47 | –4.197.909,88 | 0,00 | –9.837.443,49 | 2.132.118.572,94 180.233.866,90 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 31. Dezember 2024
| Zuschüsse der öffentlichen Hand | Stand am 01.01.2024 | Zugang | Abgang | Auflösung | Umbuchung | Stand am 31.12.2024 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Investitionszuschüsse | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
683.352,66 | 0,00 | 0,00 | –63.794,70 | 0,00 | 619.557,96 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 5.075.443,38 | 0,00 | 0,00 | –529.165,79 | 0,00 | 4.546.277,59 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
278.896,59 | 69.734,94 | 0,00 | –27.720,62 | 0,00 | 320.910,91 |
| 6.037.692,63 | 69.734,94 | 0,00 | –620.681,11 | 0,00 | 5.486.746,46 | |
| II. Emissionszertifikate | 70.550.642,43 | 22.090.295,50 | –3.212.661,08 | –7.564.655,83 | 0,00 | 81.863.621,02 |
| III. Investitionsprämien | 1.913.212,52 | –572.469,30 | 0,00 | –183.729,54 | 0,00 | 1.157.013,68 |
| 78.501.547,58 | 21.587.561,14 | –3.212.661,08 | –8.369.066,48 | 0,00 88.507.381,16 |
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2024 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 275 UGB zur Anwendung.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Anhang Seite 9.
Für Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 1.097 Mio. beurteilt Lenzing Aktiengesellschaft, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, wird für das betroffene verbundene Unternehmen eine Unternehmensbewertung durchgeführt und der Buchwert der Anteile gegebenenfalls auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.
Zum 31. Dezember 2024 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert von Anteilen an verbundenen Unternehmen identifiziert. Infolge der ermittelten beizulegenden Werte hat Lenzing Aktiengesellschaft eine außerplanmäßige Abschreibung von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 115 Mio. durchgeführt.
Die Bewertung des beizulegenden Werts von Anteilen an verbundenen Unternehmen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Wert und damit den Wertansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen wie folgt beurteilt:
● Unsere Bewertungsspezialisten haben die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests nachvollzogen und beurteilt, ob diese angemessen ist. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hin- reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Lagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. April 2024 als Abschlussprüfer gewählt und am 18. April 2024 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2024 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerold Stelzmüller.
Linz, am 5. März 2025
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2024 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.
Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.
Lenzing, am 4. März 2025
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rohit Aggarwal, MBA Dr. Nico Reiner
Chief Executive Officer Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Dr. Walter Bickel Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer Chief Transformation Officer
Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com
TOWA (www.towa-digital.com), Lenzing Gruppe
Layout und Gestaltung nexxar GmbH (www.nexxar.com)
Inhouse produziert mit firesys
Lenzing AG / Franz Neumayr; Lenzing AG; Lenzing AG / Christian Leopold; Anouk Nitsche / Lenzing AG; Giroro Unit, WOW productions / Lenzing AG; Kevin Wong / Lenzing AG
Die deutsche Version des Nachhaltigkeitsberichts ist eine unverbindliche Übersetzung des englischen Nachhaltigkeitsberichts. Im Falle von Abweichungen zwischen dieser deutschen Übersetzung und dem englischen Original ist letzteres maßgeblich.
Dieser Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrundeliegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Grafikfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
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