Interim / Quarterly Report • Oct 28, 2024
Interim / Quarterly Report
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Konzern-Zwischenabschluss
zum 30.06.2024
der Binect AG
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..... 3
I. Geschäftsentwicklung und Performance ..... 3
In das Geschäftsjahr 2024 sind wir mit großen Ambitionen gestartet. Mit der planmäBigen Fertigstellung des Projekts Binect ONE zum Ende des letzten Geschäftsjahres wurde ein in unserer Unternehmensgeschichte beispielloses Softwareoptimierungsprojekt erfolgreich abgeschlossen: Die konsequente Zusammenführung aller Softwarelösungen auf einer Plattform bei gleichzeitiger grundlegender technologischer Modernisierung. Mit ONE verfügt Binect über eine in jeder Hinsicht skalierbare Soft-ware-Plattform.
Mit dem Abschluss von Binect ONE und der damit einhergehenden Investitionen sah unsere Planung für 2024 vor, das Wachstum noch einmal deutlich zu beschleunigen. Es genügte uns nicht, schneller zu wachsen als das Branchenumfeld und der IT-Markt insgesamt, sondern die Gesamtjahresprognose stellte ein Rekordwachstum zwischen $25 \%$ und $35 \%$ in Aussicht. Damit haben wir unsere Messlatte noch einmal höher gelegt, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland.
Gleichzeitig war es unser Ziel, das EBITDA gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen. Und zwar ohne im gleichen Ausmaß wie in den vergangenen drei, von den Investitionen in ONE geprägten Jahren, immaterielle Vermögenswerte zu aktivieren. Von Anfang an war klar, dass mehrere Punkte zusammenkommen müssen, um dies zu schaffen: Die Erreichung unserer ambitionierten Ziele bei der Gewinnung neuer Kunden für unsere Standardprodukte, ein erneutes deutliches Wachstum im Kundenbestand über eine aktive Betreuung und ein zielgerichtetes Upselling sowie eine Stabilisierung des Geschäftes mit der Deutsche Post AG.
Mit großem Einsatz haben wir im bisherigen Geschäftsjahr 2024 daran gearbeitet, das Wachstum der Gesellschaft wie geplant fortzusetzen und zu beschleunigen. Dabei waren wir durchaus erfolgreich, wie ein Blick auf den Konzernumsatz zeigt. Mit einem Wachstum von mehr als 32\% gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegen wir zahlenmäßig voll im Plan. Die mit großem Einsatz erreichten Erfolge im Bereich der gemeldeten Großaufträge stechen hier heraus.
So konnten im Frühjahr 2024 die bestehenden Verträge mit der AOK Niedersachen für Software und Druck ausgebaut werden um das bislang noch fehlende Teilstück der Zustellung. Neben der erfreulichen Tatsache, dass Binect hier nun für einen der größten Versender einen Fullservice wie im Standardgeschäft anbietet, trägt der Auftrag bis zum vorläufigen Laufzeitende am 31.10.2024 mit einem Volumen von ca. 3,3 Mio. EUR zum Gesamtumsatz bei und liefert Binect einen zusätzlichen Deckungsbeitrag.
Auch im Standardgeschäft mit den strategischen Produkten sind wir weiter zweistellig gewachsen, lagen hier aber trotz einer gut fundierten und mit unseren Top-Kunden abgestimmten Umsatzplanung unterhalb unserer Erwartungen. Überwiegend konjunkturbedingt haben größere Bestandskunden nicht das Mengenwachstum realisiert, das angekündigt war, im Neugeschäft haben wir weniger Kunden gewonnen als
erhofft und einige attraktive Neuverträge wurden noch nicht in Umsatz konvertiert, weil Kunden mit Ressourcenengpässen zu kämpfen hatten. Vielerorts herrscht Projektstau, resultierend in überdurchschnittlich langen „Onboarding" bzw. Rollout-Zeiten - insbesondere beim Produkt Binect Enterprise. Darüber hinaus hat der Preiswettbewerb am unteren Ende des Marktes, d.h. bei kleineren Kunden ohne hohe Anforderungen an die Postausgangssoftware, zugenommen.
Verstärkt durch einen Sendungsrückgang bei der E-Postbusiness Box stellte sich der der Umsatz-Mix im ersten Halbjahr dadurch anders als geplant dar, führte zu einem Anstieg der Materialkostenquote und damit zu einem geringeren Rohertrag. Ein geplanter und im Budget liegender Anstieg der Personalkosten konnte so nicht wie geplant kompensiert bzw. überkompensiert werden. Wie alle Unternehmen insbesondere in der IT-Branche spüren wir den Fachkräftemangel und müssen Leistungsträger halten; dies gilt auch für einige Spezialisten, die im Zuge des Projekt ONE eingestellt wurden. Die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie trug ebenfalls zu Kostensteigerung bei. Entsprechend fällt das Ergebnis im ersten Halbjahr nicht so positiv wie geplant und angekündigt aus. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 gehen wir weiterhin von einem positiven EBITDA aus, nicht aber von einer Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2023.
Diesen Effekten können und werden wir mit der Wiedererlangung der Wachstumsdynamik insbesondere im Standardgeschäft begegnen. Binect ist hier sehr gut positioniert und bietet neben den hochskalierbaren Produkten für den „unteren" Teil des Marktes mit Binect Enterprise auch ein hochgradig flexibilisierbares Standardprodukt für Kunden mit komplexeren Anforderungen. Neben dem erreichten sehr erfreulichen Gesamtwachstum gibt es weitere positive Entwicklungen, die dazu beitragen werden, dass die zuvor genannten Dämpfer von vorübergehender Natur sind.
Im August konnten wir eine weitere Ausschreibung der AOK Niedersachsen für uns entscheiden. Der profitable Auftrag hat ein Jahresumsatzvolumen von ca. 4,2 Mio. EUR und läuft zunächst bis Oktober 2026. Darüber hinaus haben wir im August einen weiteren Zuschlag im Rahmen einer Hybridpostausschreibung eines großen hessischen Landkreises erhalten, der ebenfalls mindestens zwei Jahre läuft. Bei weiteren Ausschreibungen mit attraktiven Volumina erwarten wir in den kommenden Wochen Zuschläge.
Hier zeigt sich, dass wir für die Zielgruppe der Dokumentenversender mit komplexeren Ansprüchen (z.B. Landkreise oder Wohnungsgesellschaften) mit den erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten bei Binect Enterprise (Stichwort „Customizing"; Binect ONE Plattform) ein schlagkräftiges Angebot haben, das im Wettbewerbsvergleich sehr gut positioniert ist.
Nach dem Soft-Launch des neuen SaaS-Produktes „Binect ONE Business" im Frühjahr 2024 erfolgte nun zum 1. September die reguläre Einführung. Binect ONE Business ist ein Angebot, das im Leistungsumfang dem bisherigen „Binect Cube" gleichgestellt ist. Wir haben damit für diesen Teil des Marktes ein modernes, skalierendes
und vollständig hardwarefreies Produkt, das unsere Wettbewerbsposition im unteren Mittelstand deutlich stärkt.
Einen weiteren Schub für unser Kerngeschäft und die Erschließung neuer Bereiche erwarten wir aus der aktuellen E-Rechnungsdiskussion. Viele Unternehmen sind schlecht vorbereitet auf die Verarbeitung von E-Rechnungen, die sie ab dem 1.1.2025 nach den Anforderungen des Wachstumschancengesetzes jedoch annehmen müssen. Die Partnerschaft mit One Click Solutions GmbH (OCS) stellt sicher, dass wir unseren Kunden eine gute Lösung anbieten können. Auch für den Versand von ERechnungen bieten wir in Kürze sehr einfache und weiterführende Lösungen; hier ist insbesondere die nachweisliche Zustellung in Kooperation mit unserem Partner hpc DUAL zu nennen.
Insgesamt sehen wir uns deshalb weiterhin gut aufgestellt, um das übergeordnete Ziel eines profitablen Wachstums zu erreichen. Für das entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns an dieser Stelle bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, ganz herzlich bedanken und versichern, konsequent auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben und mit aller Kraft den Erfolg der Gesellschaft voranzutreiben. Ebenso bedanken wir uns bei unseren Kunden und Partnern für die gute Zusammenarbeit sowie natürlich auch bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Engagement und Ideen die Erfolge der Binect überhaupt erst möglich machen.
Dr. Frank Wermeyer
Vorstand
Die Binect-Gruppe hat im Zuge der strategischen Neuausrichtung 2020 entschieden, sich auf Geschäftsmodelle rund um die Digitalisierung von Geschäftspost und die digitale Steuerung von Dokumentenprozessen im Unternehmen zu fokussieren. Die Gruppe strebt dabei an, in Abhängigkeit von der eigenen und natürlich der Marktentwicklung neben dem aktuellen Geschäft der Tochtergesellschaft Binect GmbH weitere Geschäfte zu etablieren, die auf die „Entwicklung digitaler Bausteine und Lösungen für dokumentbasierte Geschäftsprozesse" fokussieren. Die Lösungen werden künftig auf einer Plattform angeboten, die den aktuellen und künftigen Kunden weitere digitale Bausteine und Komponenten sowie Mehrwertdienste bietet. Neue Geschäftsfelder außerhalb des heutigen Postausgangsgeschäftes der Binect GmbH werden von der Holding bewertet und vorangetrieben.
Mit der derzeitigen Tochter Binect GmbH besitzt die Binect-Gruppe ein weiter sehr starkes Standbein im deutschen Markt für Hybridpost und digitale Ausgangskommunikation. Im Zuge der letzten Jahre wurde das Angebot eigener Standardsoftwarelösungen strategisch in den Mittelpunkt gerückt („strategische Produkte") und dessen Anteil am Gesamtgeschäft deutlich gesteigert. Die standardisierten Softwarelösungen (digitaler Postausgang, künftig Posteingang, etc.) werden als SaaS-Dienste auf einer gemeinsamen Plattform angeboten, ergänzt um komplementäre Dienstleistungen für das Outsourcing des Dokumentenmanagements (z.B. Druck, Frankierung, Zustellung oder Scan von Geschäftsdokumenten). OEM-Partnern, u.a. der Deutsche Post AG, werden die Produkte auch als White-Label-Lösungen zur Verfügung gestellt. Das Geschäft der Binect beruht dabei zu über 90\% auf wiederkehrenden Umsätzen (MRR).
Die Kunden, bestehend aus mittelständischen Unternehmen sowie Auftraggebern aus dem Gesundheitssektor und dem öffentlichen Bereich, die Binect bei der Digitalisierung ihrer Dokumentenprozesse begleitet, stehen neben dem effizienten Management des Versands und der Zustellung ihrer ausgehenden Dokumente immer stärker vor der Herausforderung, ihren gesamten Posteingang effizient zu managen. Mit der kommenden E-Rechnungspflicht gewinnt dieses Thema noch einmal an Bedeutung. Viele Angebote zeigen hier große Lücken auf und bestehen häufig darin, die
eingehende physische Post zu digitalisieren (Scan-Dienstleistung) und bereitzustellen. Entscheidend ist hier aber die digitale Verarbeitung der eingehenden Post über alle Eingangskanäle hinweg sowie eine intelligente, ggf. KI-basierte Klassifikation der Sendungen und Extraktion und der Inhalte für die Weiterverarbeitung.
Nach der erfolgreichen Jahresendrally zum Abschluss eines insgesamt sehr positiven Börsenjahres 2023, entwickelten sich die Märkte auch im ersten Halbjahr 2024 zunächst weiter aufwärts. Zwar fiel der DAX bis Mitte Januar mit 16.431,69 Punkten auf den Tiefstand im Berichtszeitraum, doch bereits zum Ende des ersten Quartals stand der Leitindex rund 10\% über seinem Stand vom Jahresbeginn. Führten Zweifel an schnellen Zinssenkungen in den USA im April zu einem vorrübergehenden Rücksetzer, ließen erfreuliche Quartalszahlen sowie die Aussicht auf eine Zinssenkung der EZB die Märkte Anfang Mai wieder steigen. Getrieben von rückläufigen US-Inflationsdaten schloss der DAX am 15. Mai 2024 auf dem neuen Rekordhoch von 18.869,36 Punkten, gleichbedeutend mit dem Periodenhöchststand. Zum Ende des ersten Halbjahres gab der deutsche Leitindex dann erneut leicht nach und schloss am 28. Juni bei 18.235,45 Punkten, einhergehend mit einem Anstieg um 8,6\% gegenüber dem Schlusskurs von Ende Dezember 2023. Der TecDAX beendete das erste Halbjahr mit 3.326,63 Punkten hingegen leicht unter seinem Stand vom Jahresbeginn.
Nachdem die Binect-Aktie das Jahr 2023 mit einem Kurs von 2,26 EUR abgeschlossen hatte, entwickelte sich die Aktie in den ersten Wochen des Jahres 2024 seitwärts. Der Periodentiefstkurs belief sich am 20. Februar 2024 auf 2,12 EUR. Mit Veröffentlichung des Großauftrags mit der AOK Niedersachsen kam es Ende Februar zu einem Kurssprung bis über die 2,50-EUR-Marke. Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2023 inklusive eines positiven Ausblicks für das Geschäftsjahr 2024 führte Anfang April jedoch nicht zu einem weiteren Kursanstieg. Im Gegenteil, die Binect-Aktie gab in der Folge leicht nach und fiel auf das Niveau vom Jahresbeginn. Anfang Mai setzte ein erneuter Kursanstieg ein, bis auf den Periodenhöchstkurs von 2,60 EUR nach der Verkündung der Vertragsverlängerung mit Alleinvorstand Dr. Frank Wermeyer am 6. Juni 2024. Am 28. Juni 2024 beschloss die Binect-Aktie das erste Halbjahr mit einem Kurs von 2,36 EUR im XETRA-Handel. Dies entspricht einem Kursanstieg in Höhe von 4,4\% im Berichtszeitraum.
Infolge des Kursgewinns erhöhte sich die Marktkapitalisierung der Binect AG zum 30. Juni 2024 leicht auf 7,6 Mio. EUR (31.12.2023: 7,3 Mio. EUR). Bedeutendster Handelsplatz der Binect-Aktie war im bisherigen Jahresverlauf die elektronische Plattform Xetra mit rund 65\% Umsatzanteil, gefolgt von der Berliner Tradegate Exchange mit rund 29\% sowie der Börse Stuttgart mit gut 3\% und dem Frankfurter Parkett mit knapp 2\%. Das durchschnittliche Handelsvolumen über alle Börsenplätze lag mit 143.728 Aktien pro Monat deutlich über Vorjahresniveau (H1 2023: 95.962). Die
Liquiditätsunterstützung zur Gewährleistung der Handelbarkeit der Binect-Aktie im vollelektronischen Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG erfolgte durch die BankM AG.
Unsere Aktionäre und die interessierte Öffentlichkeit haben wir im ersten Halbjahr 2024 zeitnah über den aktuellen Geschäftsverlauf, besondere Ereignisse sowie die Perspektiven des Unternehmens informiert. Neben der regelmäßigen Berichterstattung stand der Vorstand in einem Conference Call sowie auf der Frühjahrskonferenz Mitte Mai in Frankfurt für Fragen von Investoren, Analysten und Finanzjournalisten zur Verfügung. Darüber hinaus hat der Vorstand im August an den Hamburger Investorentagen teilgenommen, die Präsentation steht auf der Homepage unter der Rubrik Publikationen zum Download zur Verfügung. Im November ist erneut die Teilnahme auf der „MKK Münchener Kapitalmarkt Konferenz" geplant. Die MKK findet am 13./14. November 2024 statt und ist die größte Kapitalmarktkonferenz im süddeutschen Raum. Zudem konnten sich Aktionärinnen und Aktionäre im Rahmen der virtuellen Hauptversammlung am 12. Juni 2024 über das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 und die aktuelle Lage bei der Binect AG informieren.
| ISIN / WKN | DE000A3H2135 / A3H213 |
| Börsenkürzel | MA1 |
| Handelssegment | Open Market (Freiverkehr) der Börse Frank- furt |
| Art der Aktie | Inhaberaktie |
| Erstnotiz | 28. November 2006 |
| Anzahl Aktien | 3.215 .715 (zum 30.06.2024) |
| Handelsplätze | Frankfurt, XETRA©, Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Düsseldorf |
| Designated Sponsor |
BankM AG, Frankfurt |
Die Binect AG ist aufgrund der Geschäftsausrichtung stark abhängig von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem deutschen Markt.
„Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in die Gänge", lauten die einleitenden Worte im jüngsten Herbstgutachten des ifw Kiel. Das Verarbeitende Gewerbe befindet sich in der Rezession und die privaten Haushalte halten sich trotz steigender Realeinkommen beim Konsum zurück. Die Investitionen leiden weiter unter der hohen Unsicherheit und den restriktiven Finanzierungsbedingungen. Entsprechend stagnierte auch im ersten Halbjahr die Wirtschaftsleistung. Hatte es im ersten Quartal noch einen kleinen Zuwachs gegeben, gab das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal wieder leicht nach. Waren die Geschäftserwartungen der Unternehmen bis zum Mai noch vier Monate in Folge gestiegen, konnten sich die vorsichtigen Erholungssignale damit nicht verfestigen.
Die Probleme der deutschen Wirtschaft sind dabei sowohl konjunkturell als auch strukturell. So klagen Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen über eine hartnäckige Nachfrageschwäche und die Unterauslastung der Produktionskapazitäten hat zuletzt nochmals spürbar zugenommen. Gleichzeitig setzen Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel und geopolitische Veränderungen etablierte Geschäftsmodelle unter Druck und zwingen Unternehmen, ihre Strukturen anzupassen. Aufgrund einer schnell alternden Bevölkerung und der starken Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes ist Deutschland von diesen Veränderungen im Vergleich zu anderen Ländern besonders stark betroffen.
Eine konjunkturelle Trendwende ist kurzfristig nicht zu erwarten. Das ifo Geschäftsklima hat sich im August zum dritten Mal in Folge verschlechtert und die Auftragslage wird in allen Wirtschaftsbereichen als schlecht eingeschätzt. Negative Geschäftslage und rückläufige Kapazitätsauslastung sind deutliche Signale für einen merklichen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Das ifw Kiel hat seine Erwartungen für das laufende Jahr in der aktuellen Herbstprognose deshalb gesenkt. Statt mit einem Anstieg um 0,2\% wird für das Gesamtjahr 2024 jetzt mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,1\% gerechnet.
Obwohl geopolitische und konjunkturelle Schwierigkeiten auch in der Digitalindustrie für Verunsicherung sorgen, entwickelte sich die Branche im bisherigen Jahresverlauf insgesamt stabil. Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der das Geschäftsklima abbildet, gab zuletzt zwar wieder etwas nach, sowohl die Lagebeurteilung ( $+10,9$ Punkte) als auch die Geschäftserwartungen ( $+0,6$ Punkte) liegen aber weiterhin im positiven Bereich. Insgesamt war das Branchenklima im August mit $+5,7$ Punkten weit entfernt von der eingetrübten Stimmung der Gesamtwirtschaft (Geschäftsklima von -10,7 Punkten).
Innerhalb der Digitalbranche profitieren allerdings nicht alle Unternehmen gleichermaßen von der positiven Entwicklung, vielmehr gibt es eine große Spreizung zwischen den einzelnen Segmenten. Hauptwachstumsmarkt bleibt dabei der Bereich Software, für den die Bitkom im Gesamtjahr 2024 nach aktueller Prognose einen Zu wachs von $+9,8 \%$ erwartet, mit KI-Anwendungen ( $+39,2 \%$ ), Kollaborations-Tools $(+15,1 \%)$, Software-Plattformen $(+12,8 \%)$ und Sicherheits-Software $(+12,7 \%)$ als wesentlichen Treibern. Für das Geschäft mit IT-Dienstleistungen ( $+4,5 \%$ ) und IT-Hardware ( $+2,8 \%$ ) fallen die Prognosen geringer aus. Insgesamt soll der IT-Markt nach Bitkom-Schätzungen 2024 rund 151,2 Milliarden EUR umsetzen ( $+5,4 \%$ ).
Im internationalen Vergleich fällt der deutsche Markt trotz der positiven Entwicklung leicht ab. Um Schritt zu halten, fordert der Bitkom massive Investitionen in die Digitalisierung. Neben mehr finanziellen Mitteln für die Digitalisierung der Verwaltungen und den Ausbau der digitalen Infrastruktur beinhaltet dies bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Digitalinvestitionen und eine innovationsförderliche Umsetzung des AI Act. Die grundsätzliche Bereitschaft der Unternehmen ist vorhanden. So planen gemäß einer aktuellen Bitkom-Umfrage 77\% aller Unternehmen in Deutschland in Cloud-Lösungen zu investieren, um die eigene digitale Zukunftsfähigkeit zu stärken. Mit der Umstellung auf Plattformen und Software-as-a-Service-Angebote sollen interne Prozesse digitalisiert werden. Größte Hemmnisse bei der Umsetzung sind fehlendes qualifiziertes Personal, die Sorge vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Daten, fehlende Zeit sowie ein zu hoher Investitionsbedarf.
Ende Januar 2024 veröffentlichte die Binect AG einen Rekordumsatz für das zurückliegende Geschäftsjahr. Auf Basis vorläufiger Zahlen wurde aufgrund eines besonders umsatzstarken vierten Quartals im Gesamtjahr 2023 ein Umsatzwachstum von 18,3\% gegenüber dem Vorjahr verkündet. Damit wurde die ursprüngliche Prognose von 10-15\% deutlich übertroffen.
Ende Februar 2024 erhielt die Binect AG von der AOK Niedersachsen einen zusätzlichen Auftrag mit einem Volumen von ca. 3,3 Mio. Euro, der in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner Campaign, direct services Gütersloh GmbH komplett im laufenden Jahr umgesetzt wird. Das Geschäft unterstreicht die Entwicklung vom reinen Softwareanbieter zu einer digitalen Service-Plattform für das Outsourcing von Unternehmensprozessen im Bereich des Dokumentenversands.
Anfang Juni 2024 gab die Binect AG die langfristige Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Alleinvorstand Dr. Frank Wermeyer bekannt. Der zum 31.03.2025 endende Vertrag wurde vorzeitig verlängert und Herr Dr. Wermeyer vom Aufsichtsrat für den Zeitraum bis zum 31.03.2028 erneut zum Vorstand zu bestellt.
Darüber hinaus traten im Berichtszeitraum keine weiteren Ereignisse von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft ein.
Dem eigenen Anspruch, schneller zu wachsen als die Branche, ist Binect auch im ersten Halbjahr 2024 wieder gerecht geworden. Anknüpfend an das starke Vorjahr konnte Binect erneut ein deutliches Umsatzwachstum im oberen Bereich der Erwartungen erzielen. Unter anderem wurde das Wachstum im laufenden Geschäftsjahr getragen von zusätzlichen Aufträgen aus dem Segment der Großversender.
Die Entwicklung im Bereich des strategischen Angebotsportfolios verlief hingegen trotz anhaltendem Wachstum mit Kundengewinnen und einem Ausbau des Bestandsgeschäftes nicht so wie zu Beginn des Jahres geplant. Ein Zuwachs in Höhe von 13,0\% lag unterhalb der ambitionierten Erwartungen. In dem Maße wie die Konjunktur zurückging und marktweit weniger geordert wurde, blieb das Versandvolumen von größeren Kunden, die sich auf den Versand von Rechnungen und Mahnungen spezialisiert haben, unter der abgestimmten Prognose.
Bei der Neukundengewinnung konnten insbesondere in den Kernsegmenten wie der öffentlichen Hand, der Wohnungswirtschaft und dem Gesundheitsmarkt erfreuliche Zugänge verzeichnet werden. Sowohl konjunkturbedingt als auch wettbewerbsbedingt war jedoch auch hier eine spürbare Zurückhaltung feststellbar, so dass die ambitionierten Ziele nicht vollständig erreicht wurden. Wirtschaftliche Herausforderungen haben bei vielen Unternehmen Priorität vor dem Neuabschluss von Verträgen. Dieselben Herausforderungen und Ressourcenengpässe bei den neu gewonnenen Kunden insbesondere im Enterprise-Segment führten zu längeren Rollout- und Onboardingzeiten, so dass Umsätze später als geplant realisiert werden.
Insgesamt stehen den deutlich über Plan liegenden Großkundenumsätzen im Berichtszeitraum damit unter Plan liegende Umsätze im Standardgeschäft und bei der Business Box gegenüber. Aufgrund der hohen positiven Planabweichung im Großkundengeschäft sinkt erstmalig der Anteil der strategischen Produkte am Gesamtumsatz. Der Anteil liegt nun bei 57\% (Vorjahreszeitraum: 68\%).
Mit dem veränderten Umsatz-Mix ergibt sich auch ein veränderter Margen-Mix. So konnte in den ersten sechs Monaten der Ergebniszuwachs im Großkundengeschäft den unter Plan liegenden Deckungsbeitrag in den anderen Bereichen nicht kompensieren. Das EBITDA ist im ersten Halbjahr mit 240 TEUR positiv, liegt aber aufgrund der beschriebenen Entwicklung unter dem Vorjahreswert von 485 TEUR. Beim EBITDA-Vergleich mit dem Vorjahr ergibt sich ohne Berücksichtigung der aktivierten Eigenleistungen allerdings eine Verbesserung um 285 TEUR.
Auf die Liquidität haben die genannten Veränderungen keinen großen Einfluss. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war im ersten Halbjahr leicht positiv. Der Rückgang im Vorjahresvergleich ist in erster Linie auf stichtagsbedingte Veränderungen
bei den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Der Gesamt-Cashflow lag im Berichtszeitraum in etwa auf Vorjahresniveau.
Finanziell ist die Binect AG mit Blick auf Liquidität und Eigenkapitalquote damit unverändert äußerst solide aufgestellt.
Der Konzernumsatz belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 9.184 TEUR (H1 2023: 6.948 TEUR). Dies entspricht einem Anstieg um 32,2\% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen) erhöhte sich um 22,1\% auf 9.354 TEUR (H1 2023: 7.664 TEUR), trotz des geplanten Rückgangs der aktivierten Eigenleistungen um 530 TEUR.
Wachstumstreiber war im Berichtszeitraum insbesondere das Geschäft mit Großversendern wie der AOK Niedersachsen. Ebenfalls zum Wachstum trug das Segment der strategischen Produkte bei. So wurde die Kundenbasis der Binect GmbH insbesondere mit öffentlichen Auftraggebern sowie Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft und der Gesundheitsbranche weiter gestärkt. Im Berichtszeitraum konnte hier ein Umsatzwachstum von 13,0\% auf 5.355 TEUR (H1 2023: 4.737 TEUR) realisiert werden. Bei der E-Postbusiness Box der Deutsche Post AG war hingegen ein Sendungsmengenrückgang zu verzeichnen.
Kostenseitig hat der im ersten Halbjahr 2024 eingetretene Umsatz-Mix zu einem veränderten Margen-Mix geführt. Insbesondere durch den zusätzlichen Großauftrag der AOK Niedersachsen ist der Materialaufwand, der im Wesentlichen aus dem Einkauf von Druck- und Zustellleistungen besteht, um 2.091 TEUR auf 6.383 TEUR (H1 2023: 4.292 TEUR) gestiegen. Entsprechend ist die Materialaufwandsquote (im Verhältnis zum Umsatz) von 61,8\% im Vorjahreszeitraum auf 69,5\% im Berichtszeitraum angestiegen. Die Personalaufwandsquote ist hingegen von 26,8\% (H1 2023) auf 23,4\% im Berichtszeitraum gesunken, da der so budgetierte Personalkostenzuwachs um 285 TEUR deutlich unterproportional zum Umsatzwachstum stattgefunden hat. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten durch den planmäßig herbeigeführten, signifikanten Rückgang der Fremdleistungen um 430 TEUR fast in gleicher Höhe von 1.038 TEUR (H1 2023) auf 601 TEUR reduziert werden. Infolge der seit Anfang 2024 berücksichtigten zusätzlichen Abschreibungen auf die im Rahmen des Project ONE durch Fremddienstleister realisierten Software-Entwicklungsleistungen haben sich die Abschreibungen auf (Sachanlagen und) immaterielle Vermögenswerte um 58\% bzw. 131 TEUR auf 356 TEUR (H1 2023: 226 TEUR) erhöht. Das EBITDA belief sich im Berichtszeitraum damit auf 240 TEUR (H1 2023: 485 TEUR) und das EBIT fiel auf -116 TEUR zurück (H1 2023: 259 TEUR). Als Konzernperiodenergebnis nach Steuern (ohne Berücksichtigung von latenten Steuern, die jeweils nur zum Jahresabschluss ermittelt werden) stand nach sechs Monaten ein Fehlbetrag von -124 TEUR (H1 2023: 247 TEUR).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Konzern-Bilanzsumme im Berichtszeitraum von 12.234 TEUR (zum 31.12.2023) um 119 TEUR auf 12.115 TEUR zum 30.06.2024 leicht reduziert. Dabei sind auf der Aktivseite durch die erfolgten Abschreibungen die langfristigen Vermögenswerte um 198 TEUR von 7.288 TEUR (H1 2023) auf 7.090 TEUR zurückgegangen, während die kurzfristigen Vermögenswerte um 79 TEUR von 4.947 TEUR (H1 2023) auf 5.026 TEUR im Berichtszeitraum leicht zugenommen haben.
Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital durch den realisierten Periodenfehlbetrag um 124 TEUR auf 8.654 TEUR zum Halbjahresende verringert (31.12.2023: 8.778 TEUR). Während unterjährig die latenten Steuerschulden unverändert bleiben und die langfristigen Leasingverbindlichkeiten um 51 TEUR zurückgegangen sind, haben sich die langfristigen Schulden somit analog von 1.144 TEUR (H1 2023) auf 1.093 TEUR zum 30.06.2024 reduziert. Die kurzfristigen Schulden sind hingegen von 2.312 TEUR (H1 2023) auf 2.368 TEUR leicht angestiegen. Folgende gegenläufigen Effekte haben sich dabei fast kompensiert: während die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbezogenen von 1.620 TEUR (zum 30.12.2023) auf 1.197 TEUR zum 30.06.2024 um 423 TEUR zurückgeführt wurden, sind die sonstigen Schulden um 471 TEUR von 414 (H1 2023) auf 885 TEUR angewachsen, da sich zum Halbjahreswechsel 445 TEUR als Zahlung einer Lieferantenrechnung im Geldtransit befanden. Insgesamt reduzierte sich die Konzern-Eigenkapitalquote dadurch von $71,8 \%$ zum 31.12.2023 geringfügig auf immer noch sehr solide $71,4 \%$ zum 30.06.2024.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war mit 13 TEUR im ersten Halbjahr 2024 trotz des Periodenfehlbetrags zwar noch positiv, reduzierte sich aber gegenüber dem Vergleichszeitraum um 544 TEUR (H1 2023: 557 TEUR). Dabei wirkten sich der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 423 TEUR sowie die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 267 TEUR negativ auf den Cashflow aus. Die Veränderungen der sonstigen Vermögenswerte und sonstigen Schulden um 493 TEUR hatten hingegen einen positiven Effekt auf den Cashflow.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich aufgrund der wie geplant deutlich reduzierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte auf -137 TEUR (H1 2023: -682 TEUR). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bewegte sich unter Berücksichtigung der sich aus dem Mietvertrag ergebenden Leasingverbindlichkeit mit -77 TEUR weitegehend auf dem Niveau des Vergleichszeitraums (H1 2023: -69 TEUR). Unter dem Strich belief sich der Gesamt-Cashflow nach Investitions- und
Finanzierungstätigkeit auf -201 TEUR und damit auf Vorjahresniveau (H1 2023: -193 TEUR). Aufgrund der sehr soliden Finanzierungsstruktur mit einem stichtagsbezogenen Finanzmittelfonds in Höhe von 2.040 TEUR zum 30.06.2024 und der auch künftig verfügbaren liquiden Mittel ist zum Berichtszeitpunkt für die nächsten Jahre von einer ausreichenden Liquidität auszugehen.
Im ersten Halbjahr 2024 konnte die Binect AG den Umsatz trotz des schwierigen konjunkturellen Gesamtumfelds wie geplant deutlich steigern. Allerdings wirkte sich der veränderte Umsatz-Mix nachteilig auf das Ergebnis aus. Bei den dargestellten Effekten handelt es sich nach Einschätzung der Gesellschaft um temporäre Entwicklungen. Mit Wiedererreichen der Wachstumsdynamik der Vorjahre im Geschäft mit Standardprodukten wird sich auch das Ergebnis wieder deutlich verbessern.
Derzeit ist bereits ein Anstieg der Kundenzahlen beim neuen SaaS-Produkt Binect ONE sichtbar. Der „Stau" bei der Umsetzung der verzögerten Enterprise-Projekte konnte im Verlauf des dritten Quartals ebenfalls zu einem guten Teil aufgelöst werden. Darüber hinaus scheinen zum Halbjahr vorgenommene Umstellungen im Vertrieb zu greifen. Die entsprechenden positiven Umsatz- und Ergebniseffekte kommen im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr signifikant zum Tragen, sondern werden sich im Geschäftsjahr 2025 (FY-Effekt) materialisieren.
Umso wichtiger war deshalb Ende August der Gewinn der Anschlussausschreibung der AOK Niedersachsen. Mit einem Jahresumsatzvolumen von ca. EUR 4,2 Mio. und einer Laufzeit von mindestens 24 Monaten führt dieser zu einer dauerhaften Umsatzerhöhung. Genauso wie die Erstbeauftragung ist auch dieser Folgeauftrag profitabel und liefert einen guten Deckungsbeitrag.
Kern des neuen Auftrags ist wie beim vorhergehenden die Erweiterung des Softwareangebots um die Leistungen Konsolidierung und Zustellung. Binect ist damit hier wie im Standardgeschäft Fullservice-Anbieter. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit dem Kooperationspartner Campaign, direct services Gütersloh GmbH. Das Geschäft verdeutlicht das Potenzial der Binect, über das reine Softwaregeschäft hinaus komplementäre Leistungen im Bereich des Dokumenten- und Briefversands aus einer Hand anzubieten.
Ein weiteres aktuelles Erfolgsbeispiel für die starke Positionierung von Binect im Bereich der öffentlichen Auftraggeber ist der Zuschlag für die Binect GmbH im Rahmen der Ausschreibung eines großen hessischen Landkreises. Dieser wird mit dem Mittelstandsangebot Binect Enterprise ab November 2024 ein Fullservice-Paket auf Basis der Binect ONE Plattform erhalten (Software, Druck und Zustellung). Bei weiteren ähnlich gelagerten Ausschreibungen bestehen weitere Chancen für Umsatz- und Ergebniswachstum.
Auf der Produktseite folgen noch in diesem Jahr Erweiterungen, die auf eine rein digitale Zustellung abzielen und damit auch Grundlage für den sicheren Versand der gesetzlich geforderten E-Rechnungen sind. In Zusammenarbeit mit der hpc DUAL GmbH erweitert Binect das Portfolio in Kürze um die Möglichkeit der nachweisbaren digitalen Zustellung und gewinnt damit auch im Wettbewerbsvergleich ein Alleinstellungsmerkmal, das das Neugeschäft beleben soll. Das Leistungsversprechen des klassischen Postbriefs und des Einschreibens wird hier in die digitale Welt übertragen und hilft Behörden und Institutionen des öffentlichen Bereichs bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsziele. Der digitale Postversand dürfte unter anderem von längeren Laufzeiten bei klassischer postalischer Zustellung profitieren. Mit dem sog. Postmodernisierungsgesetz muss die Deutsche Post 95\% der Briefsendungen künftig erst am dritten Tag nach Einlieferung zugestellt haben.
Das Thema E-Rechnung wird darüber hinaus für einen weiteren Schub in unserem Kerngeschäft sorgen. Viele Unternehmen suchen nach Lösungen für die Verarbeitung von E-Rechnungen, die sie ab dem 1.1.2025 nach den Anforderungen des Wachstumschancengesetzes annehmen müssen. Die Partnerschaft von Binect mit One Click Solutions GmbH (OCS) stellt sicher, dass wir diesen Unternehmen exakt die Lösung anbieten können, die sie benötigen.
Auch mit dem neuen SaaS-Produkt „Binect ONE Business", das seit dem 1. September im Markt ist und mittelfristig unser erfolgreiches hardwarebasiertes Produkt „Binect Cube" ablösen wird, haben wir ein schlagkräftiges neues Angebot, das unsere Positionierung in diesem Segment stärken und unser Wachstum sicherstellen und beschleunigen soll.
Ein wichtiger Meilenstein für eine erfolgreiche nächste Phase der Unternehmensentwicklung war im Juni 2024 die Vertragsverlängerung mit Alleinvorstand Dr. Frank Wermeyer, der mit dem erfahrenen Binect-Team zum einen den profitablen Ausbau der marktführenden Stellung im Bereich der digitalen Versendung vorantreiben soll, zum anderen die Positionierung als Lösungsanbieter beim Empfang und der intelligenten Verarbeitung von Dokumenten in Angriff genommen hat, um damit weitere Wachstumsfelder zu erschließen. Die Binect AG verfolgt im Rahmen dieser Zielsetzungen eine Strategie des organischen Wachstums, fasst aber ebenfalls ins Auge, die Entwicklung durch gezielte Beteiligungen in den Wachstumsfeldern voranzutreiben.
Insgesamt sehen wir uns also weiterhin gut aufgestellt, um das übergeordnete Ziel eines starken und profitablen Wachstums zu erreichen. Für 2024 hat der Vorstand die Ergebnisprognose jedoch aufgrund der konjunkturbedingt schwierigen Marktlage im Bereich der Standardprodukte sowie des damit verbundenen veränderten UmsatzMixes angepasst. Für das Gesamtjahr wird weiterhin von einem positiven EBITDA ausgegangen, jedoch nicht von einer EBITDA-Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Das positive EBITDA wird 2024 im Gegensatz zum Vorjahr ohne nennenswerte Aktivierung von Eigenleistungen erreicht. Beim Umsatz wird aufgrund der erfreulichen Entwicklung über alle Geschäftsbereiche hinweg unverändert ein Wachstum von 25-35\% erwartet.
| Aktiva | Angabe | $\begin{gathered} 30.06 .2024 \ \text { (in EUR) } \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 31.12 .2023 \ \text { (in EUR) } \end{gathered}$ |
|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 6.3.1. | 6.356.583,50 | 6.484.301,29 |
| Sachanlagen | 6.3.1. | 732.949,47 | 803.278,40 |
| Finanzanlagen | 2,00 | 2,00 | |
| 6.3.1. | 7.089.534,97 | 7.287.581,69 |
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
6.3.2. $2.039 .954,11 \quad 2.241 .242,91$
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Vorräte
5.3.2. $2.608 .121,07 \quad 2.341 .187,80$
Sonstige Vermögenswerte
164.568,75
131.617,50
| 212.877,63 | 232.639,48 |
|---|---|
| $\mathbf{5 . 0 2 5 . 5 2 1 , 5 6}$ | $\mathbf{4 . 9 4 6 . 6 8 7 , 6 9}$ |
12.115.056,53 12.234.269,38
| Passiva | Angabe | $\begin{gathered} 30.06 .2024 \ \text { (in EUR) } \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 31.12 .2023 \ \text { (in EUR) } \end{gathered}$ |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | $3.215 .715,00$ | $3.215 .715,00$ | |
| Kapitalrücklage | $4.710 .719,30$ | $4.710 .719,30$ | |
| Gewinnrücklagen einschließlich Ergebnisvortrag | 851.703,82 | 753.892,45 | |
| Konzernperiodenergebnis | $-123.944,40$ | 97.811,37 | |
| 6.3.2. | 8.654.193,72 | 8.778.138,12 | |
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | 8.654.193,72 | 8.778.138,12 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Leasingverbindlichkeiten | 6.3.2. | 536.928,12 | 588.179,47 |
| Latente Steuerschulden | 556.176,00 | 556.176,00 | |
| 1.093.457,63 | 1.144.355,47 | ||
| Kurzfristige Schulden | |||
| Leasingverbindlichkeiten | 136.075,38 | 130.039,86 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.3.2. | 1.196.732,51 | 1.619.791,51 |
| Steuerschulden | 149.814,97 | 147.699,16 | |
| Sonstige Schulden | 6.3.2. | 885.135,83 | 414.245,25 |
| 2.367.758,69 | 2.311.775,78 | ||
| Summe Eigenkapital und Schulden | 12.115.056,53 | 12.234.269,38 |
Für den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024
| Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung |
Anhang | H1 2024 (in EUR) |
H1 2023 (in EUR) |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 6.4. | $9.184 .437,82$ | $6.948 .471,06$ |
| Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
$32.951,25$ | $48.162,98$ | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 6.4. | $136.743,79$ | $667.090,91$ |
| Gesamtleistung | 9.354.132,86 | 7.663.724,95 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | $15.608,23$ | $11.760,77$ | |
| Materialaufwand | 6.4. | $-6.383 .477,54$ | $-4.292 .319,39$ |
| Personalaufwand | 6.4. | $-2.144 .765,14$ | $-1.860 .184,90$ |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
$-356.416,86$ | $-225.601,07$ | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | $-601.113,41$ | $-1.038 .322,69$ | |
| Betriebsergebnis | $-116.031,86$ | 259.057,67 | |
| Finanzerträge | $3.898,82$ | 119,16 | |
| Finanzierungsaufwendungen | $-11.576,80$ | $-12.511,72$ | |
| Finanzergebnis | $-7.677,98$ | $-12.392,56$ | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | $-123.709,84$ | 246.665,11 | |
| Ertragsteuern | $-234,56$ | $-31,43$ | |
| Konzernfehlbetrag/-überschuss | $-123.944,40$ | 194.664,98 | |
| Zurechnung des Überschusses/Fehlbetrags an die Eigentümer des Mutterunternehmens (Konzern- überschuss) |
$-123.944,40$ | 246.633,68 | |
| Anteile anderer Gesellschafter | 0,00 | 0,00 | |
| Ergebnis je Aktie | |||
| unverwässert | $-0,04$ | 0,08 | |
| verwässert | $-0,04$ | 0,08 | |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien | $3.215 .715$ | $3.215 .715$ | |
| unverwässert (Stück) | $3.215 .715$ | $3.215 .715$ | |
| Verwässerungseffekt aus Aktienoptionen | 52.075 | 52.075 | |
| Verwässert (Stück) | $3.267 .790$ | $3.267 .790$ |
Für den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024
| In EUR | H1 2024 | H1 2023 |
|---|---|---|
| Konzernfehlbertrag/-überschuss | $-123.944,40$ | 246.633,68 |
| Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden, wenn bestimmte Gründe vorliegen | ||
| Neubewertung des Anlagevermögens | 0,00 | 0,00 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0,00 | 0,00 |
| Wertänderungen bei veräußerbaren Finanzwerten und Cashflowhedges | 0,00 | 0,00 |
| Sonstiges Ergebnis | 0,00 | 0,00 |
| Konzerngesamtergebnis einschließlich erfolgsneutral erfasster Eigenkapitalveränderungen | $-123.944,40$ | 246.633,68 |
| Zurechnung des Fehlbetrags/Überschusses an die Eigentümer des Mutterunternehmens (Konzernfehlbetrag/überschuss) | $-123.944,40$ | 246.633,68 |
| Anteile anderer Gesellschafter | 0,00 | 0,00 |
| Ausgegebene Stückaktien | Zusätzlich eingezahlte Kapital- | Summe Eigenkapital der Aktionäre der Binect AG | Anteile anderer Gesellschafter | Gesamt | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl | Gezeichnetes Kapital | Kapital- Rücklagen |
|||||||
| Eigenkapital zum 01.01.2023 | 3.215.715 | 3.215.715,00 | 4.710.719,30 | 231.997,09 | 753.892,45 | 8.680.326,75 | 0,00 | 8.680.326,75 | |
| Konzernüberschuss | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 97.811,37 | 97.811,37 | 0,00 | 97.811,37 | ||
| Konzern-Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| Kapitalerhöhung | 0 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
| Aktienbasierte Vergütungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| Eigenkapital zum 31.12.2023 | 3.215.715 | 3.215.715,00 | 4.710.719,30 | 231.997,09 | 851.703,82 | 8.778.138,12 | 0,00 | 8.778.138,12 | |
| Konzernfehlbertrag | 0,00 | 0,00 | 0,00 | $-123.944,40$ | $-123.944,40$ | 0,00 | $-123.944,40$ | ||
| Konzern-Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| Aktienbasierte Vergütungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | ||
| Eigenkapital zum 30.06.2024 | 3.215.715 | 3.215.715,00 | 4.710.719,30 | 231.997,09 | 727.759,42 | 8.654.193,72 | 0,00 | 8.654.193,72 |
Binect AG
Für den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024
| In EUR | H1 2024 | H1 2023 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | $-123.709,84$ | 246.665,11 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 356.416,86 | 225.601,07 |
| Finanzergebnis | 7.677,98 | 12.392,56 |
| Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 0,00 | 0,00 |
| Ergebnis aus dem Abgang vollkonsolidierter Gesellschaften | 0,00 | 0,00 |
| Veränderung der Vorräte | $-32.951,25$ | $-48.162,98$ |
| Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | $-266.933,27$ | $-96.693,10$ |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | $-423.059,00$ | 518.738,13 |
| Veränderung sonstige Vermögenswerte und sonstige Schulden | 492.768,24 | $-300.087,92$ |
| Gezahlte ./. erhaltene Zinsen | 2.815,67 | $-963,99$ |
| Gezahlte ./. erhaltene Ertragsteuern | $-234,56$ | $-31,43$ |
| Gezahlte ./. erhaltene Dividenden | 0,00 | 0,00 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge | 0,00 | 0,00 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 12.790,83 | 557.457,45 |
| Erwerb von Sachanlagen und immateriellen | ||
|---|---|---|
| Vermögenswerten | $-137.114,93$ | $-681.854,31$ |
| Einzahlungen ./. Auszahlungen aus dem Verkauf von | ||
| vollkonsolidierten Tochterunternehmen | 0,00 | 0,00 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen | 0,00 | 0,00 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | $\mathbf{- 1 3 7 . 1 1 4 , 9 3}$ | $\mathbf{- 6 8 1 . 8 5 4 , 5 3}$ |
| Eigenkapitalzuführungen aus Kapitalerhöhung | 0,00 | 0,00 |
|---|---|---|
| Einzahlungen / Auszahlungen Factoring (nur in 2021) | 0,00 | 0,00 |
| Einzahlung / Auszahlung Leasingverbindlichkeit (neuer Büromiet-Vertrag) |
$-66.471,05$ | $-57.331,52$ |
| Gezahlte Zinsen | $-10.493,65$ | $-11.428,57$ |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | $\mathbf{- 7 6 . 9 6 4 , 7 0}$ | $\mathbf{- 6 8 . 7 6 0 , 0 9}$ |
| Nettoveränderung der Zahlungsmittel | -201.288,80 | -193.156,95 |
|---|---|---|
| Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres | $2.241 .242,91$ | $2.527 .856,43$ |
| Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode | $2.039 .954,11$ | $2.334 .699,48$ |
Die wesentlichen Tätigkeitsbereiche des Konzerns wurden im Kapitel I. 1.1. beschrieben.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 30. Juni 2024 (nachstehend bezeichnet als „Konzernzwischenabschluss") wurde gemäß IAS 34 „Interim Financial Reporting" (Zwischenberichterstattung) erstellt. Er enthält nicht alle für einen Konzernabschluss vorgeschriebenen Angaben und Erklärungen und sollte daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 gelesen werden. Die Veröffentlichung des Konzernzwischenabschlusses erfolgt auf Basis des Vorstandsbeschlusses vom 20. September 2024.
Die angewandten Bilanzierungsgrundsätze entsprechen den für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 angewandten Grundsätzen, wie sie im Konzernabschluss beschrieben sind.
Die folgenden neuen Standards, Änderungen an Standards und neuen Interpretationen sind für Berichtszeiträume, die am 1. Januar 2024 beginnen, erstmals verpflichtend anzuwenden:
| Voraussichtliche Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage |
||||
|---|---|---|---|---|
| Verlaufbarung | Titel | Anwendungs- pflicht |
Wesentliche Änderungen | |
| Amendments to IFRS 16 | Lease Liability in a Sale and Leaseback | 01.01.2024 | Die Änderungen regeln, dass ein Verkäufer-Leasing-Nehmer bei der Folgebewertung von LeasingVerbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen „LeasingZahlungen" und „geänderte LeasingZahlungen" so zu bestimmen hat, dass er keinen Gewinn oder Verlust aus dem zurückbehaltenen Nutzungsrecht erfasst. Die Änderungen können sich insbesondere auf Sale-and-LeasebackTransaktionen auswirken, bei denen variable Leasing-Zahlungen enthalten sind, die nicht auf einem Index oder Zinssatz basieren | Keine wesentlichen Auswirkungen |
| Amendments to IAS 1 | Classification of Liabilities as Current or Non-current | 01.01.2024 | Die Änderungen stellen klar, dass sich die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig nach den Rechten richtet, die am Ende der Berichtsperiode bestehen. Die Änderung konkretisiert zudem die Definition der Erfüllung (settlement) einer Verbindlichkeit. | Keine wesentlichen Auswirkungen |
| Amendments to IAS 1 | Non-current Liabilities with Covenants | 01.01.2024 | Die Änderungen stellen klar, dass Bedingungen in Darlehensvereinbarungen, die ein Unternehmen erst nach dem Abschluss-Stichtag einhalten muss, keine Auswirkung auf die Klassifizierung einer Schuld am Abschluss-Stichtag als kurz- oder langfristig haben. Hingegen haben Bedingungen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschluss-Stichtag einzuhalten hat, Auswirkungen auf die Klassifizierung. | Keine wesentlichen Auswirkungen |
Amendments to IAS 7 and IFRS 7
Supplier Finance Arrangements
01.01.2024
Gegenstand der Änderungen sind sog. Supplier Finance Arrangements, insb. Reverse Factoring-Vereinbarungen. Mit den Änderungen wurden zusätzliche Angabepflichten gemäß IAS 7 und IFRS 7 geschaffen, welche die Auswirkungen solcher Lieferfinanzierungsgeschäfte auf Verbindlichkeiten, Zahlungsströme und Liquiditätsrisiken transparenter machen sollen.
Keine wesentlichen Auswirkungen

Binect AG
Halbjahres-Finanzbericht H1 2024 der Binect AG (Konzern)
Die Reduktion der langfristigen Vermögenswerte um 198 TEUR auf 7.090 TEUR zum 30.06.2024 (31.12.2023: 7.288 TEUR) lässt sich im Wesentlichen auf die angefallenen Abschreibungen bei den immateriellen Vermögenswerten und den Sachanlagen zurückführen. Nachdem nun seit Januar 2024 auch die durch FremdDienstleister erstellten immateriellen Vermögenswerte (Projekt ONE) auf fünf Jahre linear abgeschrieben werden, wurde dieser Posten in Höhe von 1.082 TEUR (zum 31.12.2023) zu den selbst erstellten immaterielle Vermögenswerten umgebucht.
Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenzen handelt es sich um Guthaben bei deutschen Kreditinstituten in Höhe von 2.040 TEUR (31.12.2023: 2.241 TEUR).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen infolge des aufgebauten Forderungsmanagements mit 2.608 TEUR zum 30.06.2024 um nur 11,4\% über dem Jahresabschlussniveau (31.12.2023: 2.341 TEUR), obwohl die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum um 32,2\% gestiegen sind.
Das Eigenkapital des Konzerns zum 30.06.2024 beträgt 8.654 TEUR (zum 31.12.2023: 8.778 TEUR). Die negative Veränderung resultiert im Wesentlichen aus dem Periodenergebnis im Berichtszeitraum in Höhe von -124 TEUR.
Der Umfang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierte sich um 423 TEUR zwischen dem 31.12.2023 mit 1.620 TEUR und dem 30.06.2024 mit 1.197 TEUR.
Die bilanzielle Berücksichtigung des neuen Mietvertrags führt zu einer langfristigen Leasingverbindlichkeit in Höhe von 537 TEUR zum 30.06.2024 (31.12.2023: 588 TEUR).
Die sonstigen Schulden sind stichtagsbezogen zum 30.06.2024 auf 885 TEUR angewachsen (31.12.2023: 414 TEUR), da sich zum Halbjahreswechsel 445 TEUR als Zahlung einer Lieferantenrechnung im Geldtransit befanden.
Die ausgewiesenen Umsätze resultieren aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und wurden fast ausschließlich im Inland erzielt.
Insgesamt wurden Konzern-Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2024 in Höhe von 9.184 TEUR (Vorjahr: 6.948 TEUR) erwirtschaftet, was einer Steigerung von 32,2\% entspricht.
Die aktivierten Eigenleistungen betragen im Berichtszeitraum 137 TEUR (Vorjahr: 667 TEUR) und resultieren aus der Aktivierung von Entwicklungsleistungen für die selbst geschaffenen Softwarelösungen der Binect GmbH.
Der Materialaufwand beträgt im Berichtszeitraum 6.383 TEUR (Vorjahr: 4.292 TEUR). Er resultiert im Wesentlichen aus dem Einkauf von Druck- und Zustelldienstleistungen sowie zu einem geringen Teil aus dem Einkauf von Fremdsoftware im Rahmen einer GU-Tätigkeit für einen Großkunden.
Der Personalaufwand ist deutlich unterproportional zum Umsatzwachstum angestiegen und beläuft sich im Berichtszeitraum auf 2.145 TEUR (Vorjahr: 1.860 TEUR), bedingt durch erforderlich gewordene Gehaltserhöhungen bei Leistungsträgern und die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie an alle Beschäftigten.
Im Berichtszeitraum waren durchschnittlich 47,2 Mitarbeiter (FTE) beschäftigt (Vorjahr: 44,2 FTE).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um 437 TEUR auf 601 TEUR reduziert werden (Vorjahr: von 1.038 TEUR). Im Wesentlichen ist das auf den so wie geplant realisierten Rückgang der Fremddienstleister-Kosten um 430 TEUR zurückzuführen.
Die Aktienoptionen blieben im Berichtszeitraum H1 2024 unverändert:
H1 2024
| Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Aktienoptionen | 52.075 |
|---|---|
| In der Berichtsperiode gewährte Aktienoptionen | 0 |
| In der Berichtsperiode ausgeübte Aktienoptionen | 0 |
| In der Berichtsperiode verfallene Aktienoptionen | 0 |
| Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Aktienoptionen korrigiert nach Kapitalherabsetzung |
52.075 |
| Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Aktienoptionen | 0 |
Dr. Frank Wermeyer, Diplom-Kaufmann, Pulheim
Vorstandsmitglieder sind einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Bis zum Berichtsdatum waren die folgenden Personen Mitglieder des Aufsichtsrates der Binect AG:
Ronald Gerns, Rechtsanwalt und Notar, Frankfurt am Main, Vorsitzender des Aufsichtsrates seit 07.04.2020
Partner bei GERNS \& Partner, Rechtsanwälte und Notare, Frankfurt am Main
Thomas Rickert, Rechtsanwalt, Bonn,
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates seit 07.04.2020
Partner bei Rickert Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Bonn
Dr. Dirk Rohweder, Diplom-Wirtschaftsinformatiker, Köln, Aufsichtsratsmitglied seit 08.03.2021
COO und Co-Founder der Teavaro Limited, London, und Geschäftsführer der Teavaro GmbH, Köln
Weiterstadt, den 20. September 2024
Dr. Frank Wermeyer
Vorstand
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