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EnviTec Biogas AG

Interim / Quarterly Report Sep 30, 2024

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Interim / Quarterly Report

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HALBJAHRES BERICHT

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ZWISCHENBERICHT GESCHÄFTSJAHR 2024

der EnviTec Biogas AG für den Zeitraum
vom 1. Januar bis 30. Juni 2024

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SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

EnviTec Biogas konnte im ersten Halbjahr 2024 erneut eine starke Geschäftsentwicklung in allen Unternehmenbereichen verzeichnen. Wie erwartet und im Rahmen unserer Prognose kommuniziert, hat sich die Entwicklung nach den Ausnahmejahren 2022 und 2023 mit sehr hohen Strom- und Gespreisen wieder normalisiert, bleibt aber im Mehrjahresvergleich weiterhin dynamisch.

Der Eigenbetrieb entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 vor diesem Hintergrund erwartungsgemäß unter dem Niveau des Vorjahrezeitraums, konnte aber als größtes Segment unseres Koncerns erneut einen starken Ergebnisbeitrag leisten. Im Segment Anlagenbau setzte sich die hohe Auslastung der Vorperioden auch im ersten Halbjahr 2024 fort. Vor allem die hohe Anzahl an fertiggestellten und nach HGB abgerechneten Bauprojekten in den USA sorgte hier für eine starke Perfor manoe. Darüber hinaus ist der Anlagenbau stark in die laufenden Umbaumaßnahmen im Rahmen unseres Investitionsprogramms eingebunden. Weitere vielversprechende Märkte sind derzeit neben Frankreich das Baltikum, Skandinavien und Südostasien. Auch das Segment Service verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 eine positive Geschäftsentwicklung.

Eine zunehmend wichtige Rolle für unser Unternehmen spielt die Produktion von fortschrittlichen Biokraftstoffen. Im Juni 2024 konnten wir mit der erfolgreichen DIN-Zertifizierung der Lebensmittelsicherheit der Produktion in Güstrow erneut einen

Meilenstein in diesem Geschäftsfeld vermeiden. Weitere vier Eigenbetriebsanlagen werden derzeit zu Geaufbereitungsanlagen mit LCGS-Produktion aus -bzw. umgebaut. Zusammen mit den Investitionen in Güstrow beläuft sich das Investitions programm auf mehr als 150 Mio. Euro und ist damit das bisher größte in der Geschichte unseres Unternehmens.

Ein wesentlicher Hemmfaktor für den weiteren Ausbau der Aktivitäten im Verkehrssektor ist die betrügerische Anrechnung von THG-Quoten durch falsch deklarierte, fortschrittliche Biokraftstoffe, die seit geraumer Zeit in großem Umfang zu beklagen ist. EnviTec beteiligt sich daher aktiv an einer großen Verbändeinitiative, die von der Politik ein entschiedenes Eingreifen gegen diesen Missbrauch fordert. Darüber hinaus setzen wir uns weiterhin engagiert dafür ein, dass sich trotz der derzeit schwierigen politischen Rahmenbedingungen endlich parteiübergreifend die Erkenntnis durchsetzt, dass Biogas ein entscheidender Baustein für eine klimafreundliche und sichere Stromversorgung in Deutschland ist.

Was unser Unternehmen seit vielen Jahren besonders auszeichnet, ist die Fähigkeit, stets flexibel und schnell auf neue Rahmenbedingungen und Märkte zu reagieren und neue Wachtums- und Anwendungsfelder zu besetzen. Im Anlagenbau ist in diesem Jahr besonders der Markteintritt in Schweden hervorzuheben, der einmal mehr den Erfolg unserer Inter nationalisierungsstrategie unterstreicht. Ein weiteres Beispiel
für die Umsetzung unserer Unternehmensphilosophie ist der Bau der 100. EnviThan-Anlage, die noch 2024 in Dänemark in Betrieb gehen soll. Mit der gemeinsamen Entwicklung dieser Geaufbereitungstechnologie zusammen mit Evonik haben wir in den vergangenen Jahren weltweit Maßstäbe gesetzt.

Derzeit bereiten wir - aufbauend auf den guten und engen Beziehungen zu unseren landwirtschaftlichen Partnern - die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft vor, die sich auf die Entwicklung und den Bau von Erneuerbare-Energien-Projekten im Wind- und Solarbereich konzentrieren wird. Diese strategisch und wirtschaftlich vielversprechende Ergänzung der bisherigen Geschäftstätigkeit soll in den kommenden Jahren analog zum Biogesbereich konsequent aufgebaut werden.

Im laufenden Geschäftsjahr gehen wir im Anlagenbau davon aus, gegenüber dem Vorjahr sowohl bei sinkendem Umsatz (oder Gesamtleistung) ein weiterhin deutlich positives Ergebnis (EBT) zu erwirtschaften, wenngleich das Niveau des Geschäftsjahres 2023 nicht erreicht wird. Im Eigenbetrieb trägt die Bio-LNG-Produktion in Güstrow erstmals garzährig maßgeblich zum Umsatz bei. Gleichzeitig kamen die im Vorjahr aus vorteilhaften Energiehandelsverträgen erzielten Sondererträge im laufenden Geschäftsjahr nur noch im ersten Quartal zum Tragen. Ein weiterer Faktor sind gesunkene Strom- und Gespreise. Im Ergebnis werden sowohl die Umsatzerlöse als auch das Ergebnis im Gesamtjahr 2024 erwartungsgemäß deutlich unter dem von Sondererträgen geprägten Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig wird der Eigenbetrieb aber insgesamt seine starke Ertragsposition halten. Im Segment Service erwarten wir bis Jahresende einen Geschäftsverlauf auf Vorjahresniveau.

Auf Konzernebene bestätigen wir die bestehende Prognose für das Geschäftsjahr 2024 und erwarten eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 380 bis 400 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) gehen wir davon aus, eine Bandbreite von 40-50 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 erklärt sich vor allem
durch Einmaleffekte im Bereich Energy (Segment Eigenbe trieb), die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen. Gleichzeitig liegen das Geschäftsvolumen und die Profitabilität im Konzern deutlich über dem Niveau früherer Jahre, was die dynamische Geschäftsentwick lung von EnviTec unterstreicht. Diesen Wachstumspfad wollen wir in den kommenden Jahren fortsetzen.

Mit besten Grüßen
Ihr Vorstand der EnviTec Biogas AG
Olaf von Lehmm
CED
Jürgen Tenbrink
CTO
Jörg Fischer
CFO

KONZERN-ZWISCHEN-LAGBERICHT

für den Zeitraum vom

  1. Januar bis 30. Juni 2024
    der EnviTec Biogas AG

Grundlagen des Konzerns

Zweiteinschrift des Erweils Contreins

Der ErwTec Biogas-Konzern mit Sitz in Lohne ist einer der führenden Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen. ErwTec deckt als Biogas-Allrounder die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab. Dazu gehören die Planung und der Bau von Biogasanlagen und Biogasaufbereitungsanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Das Unternehmen übernimmt bei Bedarf den biologischen und technischen Service und bietet außerdem das gesamte Anlegenmanagement sowie die Betriebsführung an. ErwTec betreibt außerdem eigene Anlagen und ist damit der gröBte Biogas- und Biomethanproduzent in Deutschland.

Mit unserer kundenorientierten Bauweise setzen wir Maßstäbe bei der Zuverlässigkeit und Profitabilität. ErwTec-Anlagen können aus sämtlichen Inputstoffen, von organischen Abfällen bis zu nachwachsenden Rohstoffen, saubere Energie erzeugen. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und ist inzwischen weltweit in 16 Ländern (inkl. Deutschland) vertreten.

Wissenswicht für den Zweck-Ärzteintritt

Die Konzernstruktur gliedert sich entlang der drei Bereiche Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau. Alle Bereiche sind strategisch, technisch und wirtschaftlich eng miteinander verknüpft. Das Konzernmutterunternehmen fungiert als Holding, die Leistungen wie beispielsweise Controlling, Personalmanagenent, Rechtsberatung, Treasury und Marketing für die drei Geschäftsbereiche erbringt. Weiterer Geschäftszweck der Hol ding ist das Hatten von Beteiligungen im Eigenbetrieb sowie die Anlauffinanzierung der jeweiligen Projektgesellschaften.

Wirtschaftsbericht

Geasmthoches und Geometrie und

Grundlagen des Biogas und

Die Weltwirtschaft wird im laufenden Jahr 2024 von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die sich dämpfend auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken. Trotz eines leichten Aufschwungs in einigen Regionen stellen insbesondere die hohe Inflation und die damit verbundene Leitzinspolitik der Zentralbanken weiterhin zentrale Hürden dar. Während die Europäische Zentralbank mit moderaten Zinssenkungen den geldpolitischen Kurs etwas gelockert hat, beruhigt sich die Preisentwicklung auf globaler Ebene nur langsam. Zusätzlich belasten gespültische Spannungen und protektionistische Maßnahmen des Wachstums und die Handelsbeziehungen weltweit. Insgesamt erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) gemäß seiner aktuellen Jul-Prognose einen nur mäßigen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung von $3,2 \%$ im Gesamtjahr 2024.
Für die Industriestaaten rechnet der IWF bis Jahresende mit einem Wachstum von $1,7 \%$. In den Schwellen- und Entwicklungsländern wird das Bruttainlandsprodukt voraussichtlich um $4,3 \%$ zulegen. In den USA wird ein Wachstum von 2,6 \% in Aussicht gestellt. In den Staaten der Eurozone wird das Wachs tum mit $0,9 \%$ deutlich geringer veranschlagt. In Deutschland erwartet der IWF ein geringes Wachstum von nur $0,2 \%$. Diengegenüber wird in Frankreich i+0,9\%i die Wirtschaftsentwicklung laut der IWF-Daten für das Gesamtjahr weiterhin etwas positiver eingeschätzt.

Wissenshare des Biogasmarkts und Ausweisungen

der Markt und der Kontext

Rohstoffmarkt

Die Preise am deutschen Agrarmarkt entwickelten sich im Berichtszeitraum seitwärts. Nachdem der Agrarnhstoff-Index der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Zuge des UkraineKrieges einen steilen Anstieg verzeichnet hatte, hatten sich die Agrarpreise im vergangenen Geschäftsjahr in einem kontinu ierlichen Abwärtstrend befunden. Im laufenden Geschäftsjahr stabilisierten sich die Preise insgesamt. So lag der AMI-Agraroh stoff-Preisindex zu Ende August 2024 mit 135 Punkten ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (August 2023: 134 Punktel.

Die Entleerträge in Deutschland werden laut erster Schätzungen des Deutschen Bauernverbands (DBV) im Jahr 2024 ernüchternd ausfallen. Begruindet durch schlechte Witterungsbedingungen, wie regional aufgetretene extreme Niederschläge, wird von einer unterdurchschnittlichen Ernte ausgegangen. Manche Getreidearten wie Mais konnten hingegen von den erhöhten Niederschlagsmengen profitieren.

ErwTec profitierte im Berichtsselraum auf Basis langfristiger Lieferverträge, hoher Lagerbevorratung und der engen Zusammenarbeit mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben von mo deraten Preisen für die als Einsetzstoff genutzten Agrarnhstoffe Zudem ist trotz heterogener Ernteerträge mit einer weiterhin komfortablen Inputversorgung im laufenden Geschäftsjahr 2024 zu rechnen. Insgesamt geht ErwTec davon aus, dass die in der landwirtschaftlichen Produktion gestiegenen Kosten (u. a. für Diesel, Dünger, Lithne) und der zunehmend spüthare Einfluss der Klimaveränderungen (u. a. Trockenheit) in den kommenden Jahren zu höheren Aufwendungen im Rohstoffenlauf führen werden. Kurzfristig ist jedoch, auch dank sinkender Inflationsra ten, im laufenden Geschäftsjahr eine fortgesetzte Normalisierung der Einkaufspreise zu beobachten.

Biogasaufbereitung sowie Bio-LNG und -CNG
Der aktuell dynamischste Markt für Biogasanlagen ist die Biogasaufbereitung. Das gewonnene Biomethan dient zur Ein speisung in das Erdgesnetz. Biomethan kann so Erdgas in allen Endbenutzer-Anwendungen, wie z.B. in der Wärmenutzung oder der Industrie ersetzen. Zudem kann das Biomethan als CO2-armer Trebstoff insbesondere im Verkehrssektor einge setzt werden. Als nachhaltiger, gasförmiger (Bio-CNG) oder flüssiger (Bio-LNG) Trebstoff können bereits heute mehr als $90 \%$ der Kimaschädlichen Treibhaugasemissionen eingespart und gleichzeitig fast $100 \%$ der gesundheitsschädigenden Feinstaub- und Stickoxidemissionen vermieden werden. Darüber hinaus ergeben sich für den Einsatz von Biomethan im Mobilitätssektor negative THG-Emissionen, sofern Gut schriften gemäß der europäischen Gesetzgebung (RED II) berücksichtigt werden. Diese Gutschriften resultieren aus der Emissionsvermeidung in der Landwirtschaft durch Nutzung von Reststoffen in der Biogasanlage.

Geographische Märkte
Der weltweite energiebedingte CO2-Ausstoß stieg nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 \% auf den Rekordwert von 37,4 Mrd. Tonnen Deutschland/AG Energiebärsten e. V. -7,9\%. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie bedeutend der Einsatz erneuerbarer Energieträger für die Bewältigung des Klimawandels ist. Dafür sind in Deutschland wie international ambitionierte regulatorische Rahmenbedingungen notwendig.
Für Biogasanlagenhersteller und -betreiber spielen dabei die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. In
Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die wesentliche Gesetzesgrundlage. Daneben regelt die Gasnetzzugangsverordnung die Einleitung von aufbereitetem Biogas in das Erdgesnetz.

Das Gesamtziel der aktuellen, am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen EEG-Novelle sieht vor, den Anteil von Wind-, Solar- und

Wieserkraft am Bruttostrom bis 2030 auf $80 \%$ zu erhöhen. Biogas und Biomethan spielen in den Regierungsplänen hingegen nur eine untergeordnete Rolle, was sich entsprechend in einer seit Jahren stagnierenden Entwicklung des deutschen Biogasmarkts widerspiegelt.

Nach Prognosen des Fachverbandes Biogas wurden zum Jahresende 2023 9.909 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 5.909 MW (inklusive Dberbauung) in Deutschland betrieben (2022: 9.876 Anlagen mit einer Leistung von 5.895 MW). Der Netto-Zubau belief sich entsprechend auf nur 33 Biogasanlagen. Bei einem weiter deutlich steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung in Deutschland (H1 2024: 61,5\%; H1 2023: 53,3\%) erhöhte sich der Anteil von Biogas aus Daten des Statistischen Bundesamts im ersten Halbjahr 2024 leicht auf 6,4 \% (H1 2023: 6,0 \%)

Immer größere Bedeutung gewinnt dagegen der Einsatz von Bioenergie im Verkehrs- und Wärmesektor. Seit Januar 2022 ist im Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhauggeminderungsquote (THG-Gesetz) eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor festgeschrieben. Mit dem THGGesetz hat der deutsche Gesetzgeber die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien im Verkehr (RED II) umgesetzt. Demnach muss der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2030 bei mindestens $14 \%$ liegen. Mit der im Herbst 2023 in Kraft getretenen, aber noch nicht in nationale Gesetzgebung übertragenen RED-III-Richtlinie wird dieses Ziel EU-wiet auf $29 \%$ erhöht. Darüber hinaus wird ein neues Ziel von 5,5\% für fortschrittliche Biokraftstoffe festgesetzt (bisher 2,7\%). Infolgedessen ist das LNG-Tankstellennetz in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Nach Angaben der Deutsche Energie-Agentur GmbH (denut sind mittlerweile bundesweit 159 öffentliche LNG-Tankstellen in Betrieb und weitere 43 in Planung (Stand: 17. September 2024).

Ein wesentlicher Hemmfaktor für den weiteren Ausbau der

Aktivitäten im Verkehrssektor ist die betrügerische Anrechnung von THG-Quoten durch falsch deklarierte, fortschrittliche Biokraftstoffe, die seit geraumer Zeit in großem Umfang zu beklagen ist. Der mit dem Betrug einhergehende Preisverfall auf dem THG-Quotenmarkt wirkt sich nicht nur negativ auf den Wettbewerbs aus, sondern bedroht die Energiewende im Verkehr insgesamt. EnviTec beteiligt sich daher aktiv an einer großen Verbändeinitiative, die von der Politik ein entschiedenes Eingreifen gegen diesen Missbrauch fordert.

Im Wärmesektor trat im November 2020 das Gesetz zur Vereinheitlichung des Energieeinsparnichts für Gebäude (GEG) in Kraft. Demnach muss der Energiebedarf jedes Gebäudes zu wesentlichen Teilen aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Mit der im September 2022 verabschiedeten Novelle des GEG, die mit Beginn des Jahres 2024 in Kraft getreten ist, soll die Selbstsisierung der Wärmeversorgung in Wohn- und Nichtwoltegebäuden weiter vorangetrieben werden. Dabei ist jedoch noch nicht klar, welche Rolle Biogas im Rahmen der künftigen Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) spielen wird.
Zusammenfassend sind die Rahmenbedingungen für die Biogasbranche in Deutschland aus Sicht von EnviTec nach wie vor unzureichend. Zwar hat die Bundesregierung kürzlich ein Biomassepaket angekündigt, mit dem Anlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, stärker gefördert werden sollen - die konkrete Ausgestaltung bleibt jedoch abzuwarten. Das größte Manko ist derzeit die fehlende langfristige Investitions- und Planungsicherheit für Unternehmen wie EnviTec Biogas. In Summe führt dies dazu, dass die Klimaschutzpotenziale von Biogas zum Geklagen der Energiewende nicht gehoben werden können. Stattdessen wird von der Strom-, über die Wärme- und bis hin zur Kraftstoffproduktion kontinuierlich gegen das Prinzip der Technologieneutralität verstoßen. Dies trifft insbesondere für alternative Kraftstoffoptionen und Antriebstechnologien zu, die gegenüber der Elektromobilität gezielt benachteiligt werden, obwohl hier Biogas nachweislich die beste Treibhausgastblatt besitzt. Auch die aktuelle LNG- und Kraftwerksstrategie der Bundesregierung widerspricht den Zielen und Möglichkeiten des Klimaschutzes in Deutschland, indem die Nutzung von fossilem Erdgas für die Zukunft manifestiert und Klima- und Umweltschäden ausgeblendet werden.

Neben Deutschland erwirtschaftet EnviTec dank einer frühzeitigen Internationalisierung der Geschäftsbioligkeit seit vielen Jahren in allen Unternehmenseegmenten maßgebliche Umsätze in verschiedenen internationalen Märkten, die von eigenen nationalen Besonderheiten und gesetzlichen Vorgaben geprägt sind.

Auf gesamteuropäischer Ebene ist vor allem der REPowerEU-Plan der Europäischen Kommission von Bedeutung. Die geopolitische Situation und insbesondere die Lage auf den Energiemärkten erfordern entschiedene Maßnahmen, um die Energiewende zu beschleunigen. Ziel des Plans ist es daher, möglichst rasch von fossilen Energiequellen aus Russland unabhängig zu werden. Dazu sollen bis zum Jahr 2030 unter anderem $20 \%$ der europäischen Gasimporte aus Russland durch Biomethan substituiert werden. Als konkrete Zielmaite wurden 35 Mrd. Nm3 Biomethan im Jahr 2030 festgelegt, was einer Verzehrfachung der aktuellen Produktionsmenge entspräche.

Eine Studie zur Umsetzung des REPowerEU-Plans, der durch Gas for Climate (DfC) - ein europäischer Verband führender Gast transport und- erzeugungsunternehmen - in Auftrag gegeben wurde, bewertet das europaweite Produktionspotenzial (EU-27) von Biomethan auf 36 Mrd. Nm3 im Jahr 2030 und auf 91 Mrd. Nm3 im Jahr 2050. Zu den fuht Ländern mit dem größten Potential über beide Perioden hinweg gehören dabei konstant Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und Italien. Auch in osteuropäischen Ländern wie Polen zeigt die Studie erhebliche Potenziale auf.

Frankreich ist innerhalb Europas seit Jahren eines der dynamischen Länder der Branche. Ein seit Herbst 2023 verlegen des Strategiepapier der französischen Regierung sieht vor, die Kapazität des produzierten Biogases von derzeit 10,5 TWh/

Jahr auf 50 TWh im Jahr 2030 zu steigern. Bis 2035 soll dieser Anteil auf bis zu 85 TWh steigen. Neben der Einspeisung ins Gasnetz ist dabei auch eine Verwendung im Wärme- und Verkehrssektor vorgesehen. Dersatt ist geplant, dieses Strategiepapier in ein neues Programm zur mehrjährigen Energieplanung (PPD) einfließen zu lassen und dieses per Dekret zu verabschieden.

Auch der US-amerikanische Biogasmarkt entwickelt sich positiv und stellt für EnviTec Biogas derzeit einen der wichtigsten Märkte dar. Um das Kernziel einer Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, werden große Fördersummen bereitgestellt. Dazu gehören der Infrastructure Investment and Jobs Act mit einem Finanzierungsumfang von 1.200 Mrd. US-Dollar, der Inflation Reduction Act im Umfang von 378 Mrd. US-Dollar sowie diverse aristokratische Anreize. In der Folge wurden nach aktuellen Angaben des American Biogas Council (ABC) im Jahr 2023 rund 100 neue Anlagen in den USA in Betrieb genommen und die Rekordsumme von 1,8 Mrd. Dollar investiert. Der ABC geht davon aus, dass sich das Wachstum fortsetzen und weitere 100 Anlagen bis Ende des Jahres neu in Betrieb gehen werden.

Dönemark ist bei der Biogas-Nutzung unter den fortschrittlichsten Ländern weltweit. So lag der Biogasanteit an der Gesamtgasversorgung im August 2024 bei $37,5 \%$. Experten gehen davon aus, dass die inändische Biogas-Produktion noch vor 2030 die gesamte Gasnachfrage Dönemarks docken wird. Die offizielle Zielname 2030 wurde jüngst im Long-Term Development Plan des staatlichen dänischen Übertragungsnetzbetreibens Energienet deutlich bekräftigt.

China bietet mit seinem ambitionierten Plan als weltweit größter CO2-Emittert umweltfreundlicher zu werden, ein enormes Marktpotenzial für erneuerbare Energien. Bis 2030 soll der Anteil nicht-fossiler Energieträger auf $25 \%$ am Primär energieverbrauch und bis 2060 auf $90 \%$ steigen. Nachdem die CO2-Emissionen in China nach dem Ende der Zero-CovidPolitik kontinuierlich gestiegen waren, gingen sie im März 2024 erstmals wieder leicht zurück. Dazu trug auch die Strompro-

duktion durch Erneuerbare Energien erheblich bei. Laut dem Centre for Research on Energy and Clean Air könnten die CO2-Emissionen Chinas im Jahr 2023 ihren Höhepunkt erreicht haben, falls der Ausbau Erneuerbarer Energien auf dem Niveau des vergangenen Jahres anhält.

Italien ist der dritgrößte Biogasproduzent weltweit. Mit der im Januar 2023 in Kraft getretenen neuen Biomethan-Verordnung haben sich die Marktaussichten dort deutlich verbessert. Bis Ende 2026 will die italienische Regierung Zuschüsse für Investitionen und Anreiztarife für die Nettoproduktion von Biomethan in Höhe von über 1,9 Mrd. Euro bereitstellen, um eine Produktionskapazität von rund $2,3-2,5 \mathrm{Mrd}$. N $^{2} 3$ pro Jahr zu fördern. Trotz ehrgeiziger Erweiterungsspläne auf dem Papier verläuft der Ausbau in der Praxis jedoch noch zögerlich.

Geschäftsverlauf und Segmententwicklung im ersten Halbjahr 2024

Die EnviTec Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 in allen Unternehmensbereichen eine starke Geschäftsentwicklung, die sich nach den Ausnahmejahren 2022 und 2023 mit sehr hohen Strom- und Gaspreisen zwar wieder normalisiert hat, aber im mehrjährigen Vergleich weiterhin dynamisch ist.

Eine zunehmende Rolle spielt dabei die Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe. Im Juni 2024 konnte das Unternehmen mit der erfolgreichen Zertifizierung der Lebensmittelsicherheit der Produktion in Güstrow nach DIN EN ISO 22000 in diesem Geschäftsfeld einen weiteren Meilenstein bekannt geben. Weitere vier Eigenbetriebsanlagen werden derzeit zu Geaufbereitungsanlagen mit LCD2-Produktion aus -box. umgebaut. Zusammen mit den Investitionen in Güstrow ergibt sich ein Investitionsprogramm von mehr als 150 Mio. Euro, das bislang größte der Unternehmensgeschichte.

Um der Expansion des Anlagenbaus und den wachsenden Projektgrößen des Konzerns Rechnung zu tragen, hat EnviTec zudem im Segment Anlagenbau eine neue Führung installiert. Seit Anfang April 2024 ist das Trio um Maurice Markenre, Jakob Falkenstein und Technikvorstand Jürgen Tenbrink für die Geschäfte in diesem Segment verantwortlich.

Besonders dynamisch entwickelt sich das Geschäft im Anlagenbau derzeit in den USA. Ausgehend von den derzeit drei Standorten - Rochester (New York), Watertown (South Dakota) und Beaverton (Oregon) - realisiert das US-Team eine Vielzahl von Bauprojekten und sorgt im technischen Service für einen reibungslosen Anlagenbetrieb. EnviTec Biogas punktet in den USA außerdem durch die Kooperation mit Collins Precast LLC und den eigenen vor Ort produzierten Betonbehältern, die eine schnelle Installation und hohe Effizienz ermöglichen.

Mit der Inbetriebnahme einer 400 Nm 3/h starken EnviThanGesaufbereitungsanlage feierte EnviTec Biogas im Berichtszelbaum den erfolgreichen Marktentritt in Schweden. Die Anlage erweitert eine bestehende Biogasanlage und produziert Biomethan als umweltfreundlichen Kraftstoff, der die schwedischen DIN-Normen für Fahrzeugkraftstoffe erfüllt. Das Projekt unterstreicht erneut den Erfolg der Internationalisierungsstrategie von EnviTec im Anlagenbau.

Mit der Errichtung der 100. EnviThan-Anlage, die noch 2024 in Dänemark in Betrieb gehen soll, feiert EnviTec Biogas dieses Jahr das 12-jährige Jubiläum seiner Geaufbereitungstechnologie. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Verfahrens, das heute deutlich höhere Leistungen und eine kompatiene Bauweise ermöglicht, markiert einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Die von EnviTec und Evonik entwickelte Technologie zeichnet sich durch die umweltlochonende Effizienz aus und hat in den vergangenen Jahren weltweit Maßstäbe gesetzt.

DIE KINENENE IN VEN GEMEINSTEIN

Der EnviTec Konzern ist in den drei Segmenten Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau tätig. Die in diesem Abschnitt dargestellten Werte und Entwicklungen sind um konzerninterne Transaktionen zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen bereinigt.

Eigenbetrieb

Der Eigenbetrieb, das größte Segment des EnviTec Konzerns, entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 erwartungsgemäß unter dem Niveau des von Sondereffekten geprägten Vorjahreszeitraums. Der Segmentumsatz belief sich auf 90,1 Mio. Euro (H1 2023: 113,4 Mio. Euro) und die Gesamtleistung lag unter Berücksichtigung sonstiger betrieblicher Erträge in Höhe von 1,2 Mio. Euro und einer leichten Verminderung des Besten des an fertigen und unfertigen Erzeugnissen bei 90,9 Mio. Euro (H1 2023: 115,1 Mio. Euro). Gesunkene Strom- und Gaspreise
führten insgesamt zu einem verringerten Handelsvolumen im Stromhandelsgeschäft.

Der Materialaufwand verringerte sich aufgrund der beschriebenen Effekte im Bereich Energy (Segment Eigenbetrieb) um 10,2 \% auf 47,4 Mio. Euro (H1 2023: 52,8 Mio. Euro). Damit lag das Rohergebnis im ersten Halbjahr 2024 bei 43,5 Mio. Euro (H1 2023: 62,3 Mio. Euro). Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge der anhaltend expansiven Geschäftstätigkeit sowie inflationsbedingt um $13,9 \%$ auf 5,2 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen infolge höherer Reparatur und Instandhaltungskosten sowie allgemein höherer Kosten bei 9,1 Mio. Euro (H1 2023: 7,6 Mio. Euro). Das Ergebnis aus at-Equity Beteiligungen belief sich auf 1,7 Mio. Euro (H1 2023: 6,6 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Segment Eigenbetrieb betrug im ersten Halbjahr 2024 21,0 Mio. Euro (H1 2023: 49,3 Mio. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatten insbesondere Kontakte und feste Lieferverträge auf Basis überdurchschnittlich hoher Energiepreisniveaus zu hohen Sondererträgen geführt, die lediglich noch im ersten Quartal 2024 zum Tragen kamen. Damit lagen die Erträge wie erwartet unter der von Sondererträgen geprägten Vorperiode. Dennoch konnte der Eigenbetrieb seine starke Ertragsposition im mehrjährigen Vergleich behaupten.
Die Zahl der von EnviTec betriebenen Anlagen lag zum 30. Juni 2024 bei 87 (31. Dezember 2023: 87). Die elektrische Leistung der eigenen Anlagen am Netz betrug zum Bilanzstichtag 78MW (31. Dezember 2023: 78 MW ) - davon 56,7 MW (31. Dezember 2023: 58,2 MW) volkonsolidiert und 19,2 MW (31. Dezember 2023: 19,8 MW) at-Equity bewertet. 7 Anlagen mit einer Leistung von 7,0 MW werden im Ausland betrieben (31. Dezember 2023: 7,0 MW). Die übrigen 80 Anlagen mit einer Leistung von 71,0 MW werden in Deutschland betrieben.

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Service
Das Service-Segment verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 erneut eine sehr positive Geschäftsentwicklung. Der Seg mentumsatz stieg um 23,3 \% auf 25,0 Mio. Euro infolge der
Schlusstrechnung von Repowering- und Umrüstungsprojekten zur Biogeauflerleitung. Die Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen fiel entsprechend mit 1,5 Mio. Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum (H1 2023 5,5 Mio. Euro). Die Gesamttestung erhöhte sich um $3,9 \%$ auf 27,6 Mio. Euro.

Neben Deutschland sind die wichtigsten Märkte im Servicesegment weiterhin Italien, Tschechien und Großbritannien sowie Dänemark, Frankreich und die USA. In den internationalen Märkten der EnvTec Gruppe wurden zum 30. Juni 2024 An lagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 235 MW (31. Dezember 2023: 230 MW) betreut, davon 181 MW (31. Dezember 2023: 170 MW) im technischen und 54 MW (31. Dezember 2023: 56 MW) im biologischen Bereich. In Deutschland wurden zum Bilanzstichtag im biologischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 73 MW und 12 MW äquivalent (Env/Thani (31. Dezember 2023: 74 MW / 12 MW) und im technischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 274 MW und 22 MW äquivalent (Env/Thani (31. Dezember 2023: 272 MW / 14 MW) betreut.

Die Materialkosten im Servicesegment lagen im ersten Halbjahr 2024 mit 21,3 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (H1 2023: 21,8 Mio. Euro). Die Personalkosten erhöhten sich aufgrund der expansiven Geschäftstätigkeit des EnvTec Kon zerns sowie inflationsbedingt um 31,0 \% auf 6,1 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 2,1 Mio. Euro ebenfalls über dem Wert des Vorjahreszeitraums (H1 2023: 1,6 Mio. Euro).

Das operative Segmentegebnis (EBT) belief sich in den ersten sechs Monaten 2024 auf -2,3 Mio. Euro nach -1,9 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023. Wie auch in den Vorperioden ist das negative Segmentegebnis primär durch die Bereinigung der Umsätze, um Geschäfte mit Eigenbetriebsgesellschaften in der Konsolidierung auf Konzernebene zu erklären. In der Einzelbetrachtung ist das operative Ergebnis des Servicesegments weiterhin deutlich positiv.
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Anlagenbau (inkl. Holding)
Im Segment Anlagenbau hielt die Dynamik infolge der anfallend hohen Nachfrage auf den internationalen Biogeontärkten auch im ersten Halbjahr 2024 an. Die wichtigsten Märkte in diesem Segment sind für EnvTec derzeit Frankreich und die USA. Weitere vielversprechende Märkte befinden sich derzeit im Baltikum, in Skandinavien sowie in Südostasien.

Die Umsatzerlöse im Segment Anlagenbau erhöhten sich in den ersten sechs Monaten 2024 deutlich von 8,3 Mio. Euro
auf 64,3 Mio. Euro. Ausschlaggebend hierfür war primär die hohe Anzahl fertiggestellter und nach HGB schlussgerechneter Bauprojekte in den USA. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen verminderte sich dementsprechend um 13,4 Mio. Euro (H1 2023: Erhöhung um 25,7 Mio. Euro). Die Aktivierung von Eigenleistungen durch die laufende Umrüstung von Eigenbetriebsanlagen belief sich auf 11,2 Mio. Euro. Die Gesamttestung, die im Bau befindliche Projekte berücksichtigt, stieg von 47,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 63,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2024. Darüber hinaus ist der Anlagenbau stark in die laufenden Umbaumaßnahmen im Rahmen des Investitionsprogramms im Eigenbetrieb eingebunden.

Die Materialkosten lagen mit 35,5 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (H1 2023: 36,7 Mio. Euro). Auch im Segment Anlagenbau erhöhten sich die Personalkosten im Wesentlichen aufgrund des Personalaufbaus deutlich um 11,4 \% auf 10,3 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 6,7 Mio. Euro. Das Segmentegebnis vor Steuern (EBT) lag bei 9,9 Mio. Euro (H1 2023: -6,2 Mio. Euro).
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MUTARBENANZENE AGENBAS

Der Auftragsbestand im Anlagenbau summierte sich per Ende Juni 2024 auf 173,7 Mio. Euro. Davon sind 144,5 Mio. Euro bereits im Bau und teilweise in der Bestandsveränderung berücksichtigt. 64,7 Mio. Euro entfallen auf die internationalen Biogas-Märkte.

Dabei handelt es sich zu wesentlichen Teilen um Aufträge in Frankreich, Dänemark und den USA. Neue Projekte konnten zudem im Berichtszeitraum auch in Lettland, Schweden und Indonesien abquiriert werden. Gegenüber Jahresanfang sank der Auftragsbestand um 16,5 \% (31. Dezember 2023: 206,0 Mio. Euro).

MUTARBEIER

Env/Tec Biogas beschäftigte zum Stichtag 30. Juni 2024 weltweit 685 Mitarbeiter (31. Dezember 2023: 686; 30. Juni 2023: 636). Davon ist mit 544 (30. Juni 2023: 499) der wesentliche Teil in Deutschland beschäftigt. An den Auslandsstandorten sind 141 Mitarbeiter (30. Juni 2023: 137) für EnvTec Biogas im Einsatz.
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Ertragslage

BENZETZ BIBLIOGENZIENZIEN

Die Umsatzerlöse des EnviTec Biogas Konzerns lagen in den ersten sechs Monaten 2024 mit 179,4 Mio. Euro aufgrund der hohen Anzahl schlussgerechneter Projekte im Segment Anlagenbau deutlich über dem Vorjahreszeitraum (H1 2023: 142,0 Mio. Euro). Dem stand eine Bestandsminderung in Höhe von 12,3 Mio. Euro gegenüber, während im Vorjahr eine Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen um 31,2 Mio. Euro verzeichnet worden war. Die aktivierten Eigenleistungen lagen mit 11,2 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich von 4,2 Mio. Euro auf 3,3 Mio. Euro. In Summe lag die Gesamteistung in den ersten sechs Monaten bei 181,6 Mio. Euro (H1 2023: 188,7 Mio. Euro).

Den Großteil der Umsätze generierte der EnviTec Konzern mit 50,2 \% weiterhin im Segment Eigenbetrieb - auch wenn der Anteil aufgrund des gestiegenen Umsatzbeitrags im Anlagenbau deutlich unter dem Vorjahresniveau von 78,9 \% lag. Bezogen auf die Gesamteistung belief sich der Anteil des Eigenbetriebs auf 50,1 \% (H1 2023: 61,0 \%).
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UMBATZ KONZERN

H1 2023
H1 2024
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BIBLIOGENZIENZIENZIEN

Die Materialkosten, ein wesentlicher Aufwandsposten im Konzern, gingen in den ersten sechs Monaten 2024 um 6,4\% auf 104,3 Mio. Euro zurück (H1 2023: 111,3 Mio. Euro). Dabei reduzierten sich insbesondere die Materialkosten im Eigenbetrieb aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Strom- und Gaspreise.

Die Materialkostenquote (bezogen auf die Gesamteistung) verringerte sich in der Folge von 59,0\% auf 57,4 \%. Das Rohergebnis lag mit 77,3 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Die Personalkosten erhöhten sich aufgrund eines starken Personalkuflsaus im EnviTec Biogas Konzern sowie infations bedingt in den ersten sechs Monaten 2024 um 16,9 \% auf 21,6 Mio. Euro (H1 2023: 18,5 Mio. Euro). Die Personalkostenquote, bezogen auf die Gesamteistung, stieg um 2,1 Prozentpunkte auf 11,9 \%.

Die Abschreibungen lagen im Berichtszeitraum mit 11,0 Mio. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, was primär auf die planmäßige Abschreibung des BioEnergyParks Güstrow zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, zu denen Betriebe-, Verwaltungs- und Vertriebskosten zählen, lagen mit 17,9 Mio. Euro nur leicht über dem Vorjahreszeitraum (H1 2023: 17,7 Mio. Euro).

BIBLIOGENZIENZIENZIEN

Die Ergebnisentwicklung der EnviTec Gruppe lag in den ersten sechs Monaten 2024 erwartungsgemäß unter dem Niveau des von Sondereffekten geprägten Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis aus at-Equity-Betelligungen betrug 1,7 Mio. Euro (H1 2023: 6,6 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA*) belief sich von Januar bis Juni 2024 auf 39,6 Mio.Euro (H1 2023: 47,8 Mio. Euro). Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 28,6 Mio. Euro nach 39,3 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus einem Rückgang der Strom- und Gashandelspreise, was zu einer Normalisierung der at-Equity Ergebnisbeiträge führt. Das Finanzergebnis im ersten Halbjahr 2024 war nahezu ausgeglichen (H1 2023: -0,4 Mio. Euro).

Damit belief sich der Konzernperiodenüberschuss auf 23,3 Mio. Euro nach 33,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Akte betrug im ersten Halbjahr 2024 1,57 Euro (H1 2023: 2,24 Euro).

Der Rückgang der Profitabilität gegenüber der Vorjahresperiode ist dabei im Wesentlichen auf Einmaleffekte im Stromhandel zurückzuführen, die wie erwartet im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen.

Vermögens- und Finanzlage

Zum Zwischenbilanzstichtag am 30. Juni 2024 betrug die Bilanzsumme des EnviTec Konzerns 394,6 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 22,7 Mio. Euro bzw. 5,4 \% im Vergleich zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2023.

Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen um 4,3 \% auf 189,4 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 181,5 Mio. Euro). Der Anstieg resultierte insbesondere aus der Erhöhung der Sachanlagen von 141,7 Mio. Euro auf 157,7 Mio. Euro, wobei vor allem der Posten der getesteten Anzahlungen und Anlagen im Bau stark stieg (30. Juni 2024: 39,8 Mio. Euro; 31. Dezember 2023: 21,6 Mio. Euro). Die immateriellen Vermögenswerte gingen dagegen von 8,0 Mio. Euro auf 7,5 Mio. Euro zurück und die Finanzanlagen reduzierten sich von 31,8 Mio. Euro auf 24,2 Mio. Euro.

Das Umlaufvermögen ging um 14,2 \% auf 196,4 Mio. Euro zurück. Während sich die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 55,6 Mio. Euro auf 61,1 Mio. Euro erhöhten, gingen die Vorräte leicht auf 66,2 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 88,0 Mio. Euro) zurück. Dabei sanken die Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe um 21,9 \% auf 49,6 Mio. Euro infolge des üblichen saisonbedingten Bestandsabbaus im Bereich Eigenbetrieb.

Die liquiden Mittel reduzierten sich zum Zwischenbilanzstichtag deutlich auf 49,2 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 85,3 Mio. Euro). Grund hierfür ist die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 44,6 Mio. Euro (3,00 Euro je Akte). Im Gegensatz zu den Vorperioden erfolgte die Ausschüttung aufgrund des früheren Hauptversammlungstemins (25. Juni 2024) bereits im ersten Halbjahr.

Auf der Passivseite ging das Eigenkapital um 10,8 \% auf 179,0 Mio. Euro zurück (31. Dezember 2023: 200,6 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag zum 30. Juni 2024 bei 45,4 \% (31. Dezember 2023: 48,1 \%). Damit besitzt das

Unternehmen weiterhin ein sehr gutes Fundament, um seine erfolgreiche Expansion auf den internationalen Biogasmärkten

fortzusetzen.

Die Gesamtverbindlichkeiten reduzierten sich zum 30. Juni 2024 auf 139,0 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 151,4 Mio. Euro). Dabei erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zuge der weiteren Umsetzung des Investitionsprogramms im Eigenbetrieb um 10,6 Mio. Euro auf 86,8 Mio. Euro. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen, verringerten sich von 25,3 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023 auf 7,6 Mio. Euro zum Zwischenbilanzstichtag, dem 30. Juni 2024. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, reduzierten sich um 4,5 Mio. Euro auf 13,0 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 22,9 Mio. Euro auf dem Niveau zum Jahresende 2023.

Liquiditätslage

Die liquiden Mittel lagen mit 49,2 Mio. Euro zum Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2024 unter dem Niveau zum Jahresende 2023 (31. Dezember 2023: 65,3 Mio. Euro). Begründet ist der Rückgang in der im Berichtszeitraum erfolgten Dividendenausschüttung in Höhe von 44,6 Mio. Euro.

Die Summe der liquiden Mittel deckten die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 18,0 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 12,3 Mio. Euro) zum Bilanzstichtag vollständig. Außerdem standen EnviTec Biogas zum 30. Juni 2024 nicht ausgenutzte Kontokorrentlinien in Höhe von rund 23,9 Mio. Euro zur Verfügung. Insgesamt verfügt EnviTec weiterhin über einen sehr komfortablen Cash-Bestand, der dem Unternehmen eine hohe Flexibilität im Management von Chancen und Risiken ermöglicht.

Chancen- und Risikobericht

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung. In einem sich verändernden globalen Energiemarkt ergeben sich für EnviTec Biogas Chancen, die wir erfolgreich nutzen wollen. Den Chancen stehen naturgemäß Risiken gegenüber. Sie müssen angemessen gesteuert und minimiert werden, um eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. EnviTec Biogas hat daher ein Managementsystem eingeführt, das potenzielle Risiken systematisch erfasst und Maßnahmen zur Risikominimierung aufzeigt. Alle Führungskräfte sind darin geschult, Risiken zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie halten ihre Mitarbeiter an, unternehmerisch zu denken und Risiken zu vermeiden.

Das Risikomanagement ist Basis der Unternehmenssteuerung und dient dem Erreichen der Unternehmensziele. Es ist fest in allen Geschäftsprozessen und Unternehmensbereichen verankert.

Die Risikosituation der EnviTec Biogas Gruppe wurde im zusammengefassten Lagebericht des EnviTec Konzerns und der EnviTec Biogas AG zum 31. Dezember 2023 ausführlich dargestellt. Hierin wurden die Risiken aufgeführt und detailliert erläutert. Aus Sicht des Vorstands bestehen derzeit keine weiteren Risiken und Chancen, die über die im Lagebericht zum 31. Dezember 2023 dargestellten Aspekte hinausgehen. Bestandsgefährdende Risiken bestehen nach Ansicht des Vorstands zurzeit nicht.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche und reproduktive

Schrauswahrheit

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung:
Moderates Wachstum im Gesamtjahr 2024
Der Internationale Währungsfonds (IWP) erwartet für das Gesamtjahr 2024 ein globales Wachstum von 3,2 \%. In den Industrieländern wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,7\% prognostiziert, wobei in den USA mit einem Wachstum von $2,6 \%$ und in Frankreich mit $0,9 \%$ gerechnet wird. Für Deutschland wird ein leichtes Wachstum von 0,2 \% erwartet. Wesentliche Risikofaktoren bleiben die hohe Inflation, gespolitische Spannungen sowie eine weiterhin bestehende Unsicherheit auf den Finanzmärkten.

Biogasmarkt: Transformation der Energiemärkte eröffnet neue Wachstumschancen

Die beschleunigte Neuausrichtung der Energiepolitik hat der Biogasbranche in den vergangenen Jahren weltweit neue Wachstumschancen eröffnet. Das gilt auch für den Heimatmarkt von EnviTec. Dennoch sind gerade in Deutschland noch viele Potenziale ungenutzt. Insbesondere die Vorteile fortschrittlicher Kraftstoffe biogenen Ursprungs sollten stärker in den Fokus gerückt und den Marktakteuren Investitions- und Planungssicherheit gegeben werden. Stattdessen ist eine hohe politische Fragilität zu konstatieren, die keine gesicherten Rahmenbedingungen bietet und damit Investitionen bremst oder verhindert. Ein weiterer wesentlicher Hemmfak tor für den weiteren Ausbau der Aktivitäten im Verkehrssektor ist die Nitschliche Anrechnung betrügerischer Upstream Emission Reduction (UER) Projekte ohne tatsächliche Emissionseinsparungen. Dieser Missbrauch ist insbesondere bei fortschrittlichen Biokraftstoffen in großem Umfang zu beklagen. Der durch den Betrug mit UER-Zertifikaten einhergehen-

de Preisverfall auf dem THG-Quotenmarkt wirkt sich nicht nur negativ auf den Wettbewerb aus, sondern bedroht die Energiewende im Verkehr insgesamt. EnviTec beteiligt sich daher aktiv an einer großen Verbändeinitiative, die von der Politik ein entschiedenes Eingreifen gegen diesen Missbrauch for dert.

Auf den internationalen Märkten sind die Rahmenbedingungen, insbesondere für den Anlagenbau, nach wie vor deutlich attraktiver Länder wie Frankreich oder die USA treiben die Energiewende konsequent und technologieciffen voran. Eine hohe Dynamik ist derzeit bespielweise auch in Skandinavien und im Batikum zu beobachten. Auf europäischer Ebene setzt vor allem der REPowerEU-Plan neue Anreize, um noch vor 2030 vollständig unabhängig von fossilen Erregieträgern aus Russland zu werden und sieht dabei auch eine wichtige Rolle für Biomethan vor. Als konkretes Ziel wurden 26 Mrd. Nm3 Biomethan im Jahr 2030 genannt, was einer Verzehrfachung der heutigen Produktionsmenge (ca. 4 Mrd. Nm3) entsprechen würde. Aus einer im April 2024 veröffentlichten Studie im Auftrag der European Biogas Association geht hervor, dass Europa (EU-27 inkl. Großbritannien, Norwegen und Schweiz) bis 2040 sogar über ein Produktionsplenzial von 111 Mrd. Nm3 Biomethan verfügt, was rund $30 \%$ des europäischen Erdgasverbrauchs im Jahr 2022 entspricht.

Entwicklung von EnviTec Biogas: Nachhaltig gewachsenes Geschäftsvolumen, strategische Expansion und Zukunftsinvestitionen

EnviTec ist aufgrund der internationalen Ausrichtung der Geschäftsstätigkeit, der soliden finanziellen Basis, der technologischen Stärke und des profitablen integrierten Geschäftsmodells strategisch sehr gut positioniert, um in dem derzeit insgesamt dynamischen Marktumfeld neue Chancen zu nutzen und weiter zu wachsen. Dabei ist das Unternehmen insbesondere in der Lage, flexibel auf neue Rahmenbedingungen und Märkte zu reagieren und neue Anwendungsfelder zu besetzen.

Eine wichtige Rolle für die künftige Unternehmensentwicklung spielt die Produktion von fortschrittlichen Biokraftstoffen. Seit dem Start des BioEnergy Parks Güstrow im Geschäftsjahr 2023 umfasst die Geschäftsstätigkeit neben der Produktion von Biogas und Biomethan auch die Produktion und Vermarktung von Kimmerautralen Kraftstoff (Bio-LNG) für den Transportsektor und flüssigem Kohlendioxid (LCO2) in Lebensmittelqualität. Vier weitere eigene Anlagen werden derzeit zu Gasaufbereitungsanlagen mit LCO2-Produktion ausbzw. umgebaut. Zusammen mit den Investitionen in Güstrow ist das Investitionsprogramm mit über 150 Mio. Euro das bisher größte in der Unternehmensgeschichte.

Darüber hinaus bereitet EnviTec derzeit - aufbauend auf den guten und engen Beziehungen zu seinen landwirtschaftlichen Partmen - die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft vor, die sich auf die Entwicklung und den Bau von Erneuerbare-Energen-Projekten im Wind- und Solarbereich konzentrieren wird. Diese strategisch und wirtschaftlich vielversprechende Ergänzung der bisherigen Geschäftsstätigkeit soll in den kommenden Jahren analog zum Biogasbereich konsequent aufgebaut werden.

Das Geschäftsjahr 2024 verlief im bisherigen Jahresverlauf in allen Geschäftsbereichen sehr erfolgreich. Zwar verzeichnete der Konzern im Vergleich zu den von Sondereffekten geprägten Geschäftsjahren 2022 und 2023 erwartungsgemäß einen Rückgang der Profitabilität, gleichzeitig profitiert der EnviTec-Konzern aber weiterhin von einer deutlich gestiegenen Dynamik auf den internationalen Biogasmärkten und hat insgesamt ein neues Umsatz- und Ergebnisniveau erreicht, das im Mehrjahresvergleich deutlich über dem früherer Geschäftsperioden liegt.

Entwicklung in den Segmenten

Im Anlagenbau ergeben sich in Deutschland weiterhin punktuelle Chancen aus der Flexibilisierung von Anlagen sowie der Umrüstung von Altanlagen auf Gasaufbereitung, Dengege-
über kann EnviTec auch im laufenden Jahr von den positiven Rahmenbedingungen auf den internationalen Märkten profitieren. Der Auftragsbestand per Ende Juni 2024 summierte sich auf 173,7 Mio. Euro. Der Rückgang gegenüber der Vergleichsperiode erklärt sich unter anderem durch die hohe Anzahl schlussgerechneter Anlagen in den USA. Darüber hinaus ist der Anlagenbau stark in die laufenden Umbaumabnahmen im Rahmen unseres Investitionsprogramms eingebunden. Abhängig von der konkreten Anzahl der bis zum Jahresende schlussgerechneten Projekte wird der Anlagenbau gegenüber dem Vorjahr sowohl bei sinkendem Umsatz (oder Gesamtties tung) ein weiterhin deutlich positives Ergebnis (EBT) erwir schaften, wenngleich das Niveau des Geschäftsjahres 2023 nicht erreicht wird.

Im Eigenbetrieb stehen sich im Geschäftsjahr 2024 mehrere gegenläufige Tendenzen gegenüber: Einerseits trägt die Bio-LNG-Produktion in Güstrow erstmals genpähig maßgeblich zum Umsatz bei. Gleichzeitig kommen die im Vorjahr aus vorteilhaften Energiehandelwerträgen erzielten Sondererträge im laufenden Geschäftsjahr nur noch im ersten Quartal zum Tragen. Hinzu kommen gesunkene Strom- und Gaspreise. Im Ergebnis werden sowohl die Umsatzerlöse als auch das Ergebnis im Gesamtjahr 2024 deutlich unter dem von Sondererträgen geprägten Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig wird der Eigenbetrieb aber insgesamt seine starke Ertragsposition halten und in den kommenden Jahren weiter ausbauen können.

Im Segment Service erwartet EnviTec bis Jahresende einen insgesamt gleichbleibenden Geschäftsverlauf. Dabei wird der Ausbau der Geschäftsstätigkeit in den internationalen Märkten, vor allem in den USA, das Ergebnis weiter leicht belasten. Insgesamt werden für das Geschäftsjahr 2024 im Servicebereich eine Gesamttiesitung (oder Umsatz) und ein Ergebnis (EBT) auf Vorjahresniveau prognostiziert.

Konzernprognose

Auf Konzernebene bestätigt das Management die bestehende Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Auf Basis der beschriebenen Entwicklung in den Segmenten wird eine Gesamtties tung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 360 bis 400 Mio Euro prognostiziert. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erwartet der EnviTec-Vorstand eine Bandbreite von 40-50 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 erklärt sich vor allem in Einmaleffekten im Bereich Energy (Segment Eigenbetrieb), die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen.

Gleichzeitig liegen das Geschäftsvolumen und die Profitabilität im Konzern deutlich über dem Niveau frühener Jahre, was die dynamische Geschäftsentwicklung von EnviTec unterstreicht. Diesen Wachstumspfad möchte das Unternehmen in den kommenden Jahren fortsetzen.

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor, insbesondere im Geschäftsbereich Eigenbetrieb, bleibt die volatile Entwicklung an den Energiemärkten. Zudem ist die Prognose abhängig davon, wie viele Projekte im Anlagenbau gemäß HGB zum Jahresen de 2024 schlussgerechnet werden können.

KONZERN-ZWISCHEN. ABSCHLUSS

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KONZERNANHANG

zum 30. Juni 2024
der EnviTec Biogas AG, Lohne

1. Allgemeine Informationen

Die EnviTec Biogas AG, mit Sitz in Lohne, eingetragen beim Amtsgericht Oldenburg im Handelsregister unter HRB 201466, ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen, dessen Unternehmenszweck neben dem Bau und Vertrieb von Biogasanlagen über Tochtergesellschaften, auch der Betrieb von eigenen Biogasanlagen, der technische und biologische Service, die Vermarktung von Strom, Biomethan und Bio-LNG sowie der Kauf und Verkauf von Beteiligungen ist.

Die EnviTec Biogas AG ist zum Stichtag 30. Juni 2024 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Aktien werden im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse der Deutschen Börse AG gehandelt.

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss umfasst das bisherige Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 30. Juni 2024. Die Vorjahreszahlen der Bilanz beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2023, die Vergleichszahlen der Ge-winn- und Verlustrechnung auf den vergleichbaren Geschäftszeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2023. Der Konzernzwischen abschluss und der Konzernzweischenlagebericht zum 30. Juni 2024 wurden weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft.

Die Konzernbilanz folgt dem in § 266 HGB vorgegebenen Gliederungsschema. Davon Vermerke erfolgen vorrangig im Anhang.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

2. Grundlagen des Konzernabschlusses

3. Konzerne

Der Konzernabschluss beinhaltet diejenigen Gesellschaften, bei denen die EnviTec Biogas AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte (Tochtergesellschaften) verfügt, soweit deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns nicht von untergeordneter Bedeutung ist. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung wegläht.

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden anzugeichen.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei werden Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Ein nach Kaufpreisallokation verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Schuldenkonsolidierung

Wechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gemäß § 303 HGB gegenseitig aufgerechnet.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Aufwendungen und Erträge zwischen volikosroidierten Unternehmen des Konzerns werden gemäß § 305 HGB verrechnet.

Zwischenergebniseilminierung

Zwischenergebnisse gemäß § 304 HGB aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert und latente Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aus ergebniswirksamen Konsolidierungen berücksichtigt. Konzerninterne Umsätze sind ebenso wie alle konzerninternen Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen ohne Erfolgsauswirkung verrechnet worden.

Equity-Bewertung

Nach der Equity-Methode werden Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die EnviTec Biogas AG die gemeinschaftliche Führung ausübt (Gemeinschaftsunternehmen) oder einen maßgeblichen Einfluss besitzt (assoziierte Unternehmen). Bei Beteiligungen, die et-Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem EnviTecKapitalenteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeiträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen.

4. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich in der Zeit vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024 wie folgt entwickelt.

EnviTec Biogas AG und konsolidierte Unternehmen
31.12.2023 92 24 116
Zugänge von Tochterunternehmen 1 2 2
Abgänge von Tochterunternehmen 0 1 1
30.06.2024 93 25 116
At-Equity bewertete Unternehmen
31.12.2023 50 6 56
Zugänge von at-Equity bewerteten Unternehmen 0 0 0
Abgänge von at-Equity bewerteten Unternehmen 1 0 1
30.06.2024 49 6 55

Der EnviTec-Konzern umfasste zum Bilanzstichtag einschlieBlich der EnviTec Biogas AG 173 (01.12.2023: 172) Unternehmen, von denen 116 (01.12.2023: 116) im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Mit Vertrag vom 18.12.2023 hat die Fürfte Biogas Bützow Betriebs GmbH \& Co. KG, Lohne, 7,9\% des Kommanditkapitals der Zweiten Biogas Bützow Betriebs GmbH \& Co. KG, Lohne, erworben. Die Gesellschaft wird nunmehr volikosroidiert und nicht länger unter den at-Equity Beteiligungen ausgewiesen.

Die EnviTec BioLNG GmbH, Lohne, hat per Vertrag vom 18. März 2024 einen Geschäftsanteil zum Nennbetrag von EUR 100.000.00 an der Green LNG GmbH übernommen.

Mit Satzung vom 21.05.2024 wurde die EnviTec Biogas Sweden AB mit Sitz in Nässjö, Schweden, gegründet. Das Stammkapital

der Gesellschaft beträgt SEK 100.000,00 und wird zu 100\% von der EnvTec Anlagenbau GmbH \& Co. KG, Lohne, gehalten.

Am 26.03.2024 wurde in Indonesien die PT EnvTec Biogas Asia als 100\%iges Tochterunternehmen der EnvTec Anlagenbau GmbH \& Co. KG, Lohne, gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt RP 10.100.000.000. 99\% werden von der EnvTec Anlagenbau GmbH \& Co. KG, Lohne, und 1\% von der EnvTec Anlagenbau Verwaltungs GmbH, Lohne, gehalten.

Die Abgänge bei den volkonsolidierten Unternehmen resultieren aus der Anwachsung der Biogas Operating Holding S.R.L., Italien, auf die EnvTec Biogas Operating Holding S.R.L., Italien (vormals Second Operating Holding S.R.L., Italien).

Mit Gesellschaftsebeschluss vom 29. April 2024 ist die LZ Biogas GmbH \& Co. KG, Lohne, auf die EnvTec Biogas Betriebs GmbH \& Co. KG, Lohne, angewachsen.

Folgende Gesellschaften sind mit Gesellschafterbeschluss vom 18. März 2024 auf die Zweite EnvTec Beteiligungs GmbH \& Co. KG, Lohne, angewachsen:

  • ET Freiosyther Agrai GmbH \& Co. KG, Lohne
  • Freiosyther Agrai 2 GmbH \& Co. KG, Lohne
  • ET Wesermarsch GmbH \& Co. KG, Lohne

Aus Wesentlichkeitsgründen wurden gemäß § 296 Abs. 2 HGB folgende Gesellschaften nicht in den Konzernabschluss einbezogen:

  • Bioenergie Rietschen GmbH, Lohne
  • Bioenergie Friedland GmbH \& Co. KG, Lohne
  • Green LNG GmbH, Lohne
  • Biogas Bützow Verw. GmbH, Lohne

3. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Bei der Aufstellung des Konzern-Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen des Vorjahres wurden grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wie im Konzernabschluss 2023 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Konzernabschlusses im Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht. Dieser kann auch im Internet unter www.envtec-biogas.de abgerufen werden.

Den Zwischenabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungsund Bewertungsmethoden zugrunde.

Forderungen und Verbindlichkeiten entstehen grundsätzlich auf Euro-Basis, so dass insoweit eine Währungsumrechnung entfällt. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind bis auf neun Ausnahmen in Euro aufgestellt. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet, die Vermögenswerte und Schulden des in Fremdwährung aufgestellten Jahresabschlusses werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mithilfe von Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Entstandene Währungsdifferenzen werden ergebnissneutral im Eigenkapital erfasst.

4. Kooperationen und Bewertung

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen Wertverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 5 bis 20 Jahre linear abgeschrieben. Diese sind im Konzernabschluss der EnvTec Biogas AG einzig beim Kauf von Gesellschafter aktiviert worden. Die Nutzungsdauer resultiert aus dem Lebenszyklus der erworbenen Unternehmen.

5. Kooperationen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungsbzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen - mit Ausnahme von Grund und Boden sowie grundstücksgleichen Rechten - sowie vermindert um etwaige außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungsreis minderungen zusammen.

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstel lungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht angesetzt.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den geschätzter/erwarteten Nutzungsdauern im Konzern und stellen sich wie folgt dar:

Gebäude
Andere Baulichkeiten 20 bis 40
Technische Anlagen 10 bis 20
Maschinen und Apparate 6 bis 12
Betriebs- und Geschäftswastattung 3 bis 11
Fahrzeuge 5 bis 8
EDV-Anlagen 3 bis 7

6. Kooperationen und Bewertung

Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bzw. dem zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

7. Kooperation

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB Stoffe) werden zu Anschaffungskosten bzw. zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen sind zu Herstellungskosten blanziert. In die Herstellungskosten werden neben den Material- und Fertigungskosten auch angemessene Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden bei der Bewertung nicht mit einbezogen. Das Niederstwertprinzip wurde bei der Bewertung der Erzeugnisse beachtet.

Geleistete Anzahlungen sind mit ihrem Nernbetrag angesetzt.

Erhaltene Anzahlungen werden, soweit sie für unfertige Erzeugnisse und Leistungen geleistet wurden und diese nicht übersteigen, von den unfertigen Erzeugnissen abgesetzt.

1.2. Erläuterungen und Einteilung

Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert ausgewiesen. Soweit erforderlich, wurden Einzelwertberichtigungen gebildet. Für das allgemeine Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden angemessene Pauschalwertberichtigungen gebildet.

1.3. Rassenbestände und Gutheben bei Dysintensitäten

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert angesetzt.

1.4. Zitterne Rechnungsabgrenzungsposten

Die Bildung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 1 HGB bei Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert.

1.5. Lesende-Steuer

Latente Steuern sind auf temporäre Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge, die innerhalb von fünf Jahren verrechnet werden können, gebildet worden. Konzerneinheitlich wird ein Steuersatz von $28,08 \%$ angewendet.

1.6. Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezint.

1.7.1. Verbündigkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert worden.

1.7.2. Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die Bildung von passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 2 HGB bei Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert.

4. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz

Im Folgenden werden wesentliche Änderungen bei den Posten der Bilanz im Vergleich zu den Bilanzposten zum 31. Dezember 2023 erläutert. Posten die nicht erläutert werden, haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert bzw. zum Verständnis der Veränderung bedarf es keiner näheren Erläuterung. Deren Zusammensetzung kann dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 entnommen werden.

4.1. Immaterielle Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird planmäßig abgeschrieben. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 569 vorgenommen.

4.2. Abdundungen

Der Anstieg der Sachanlagen resultiert im Wesentlichen aus Investitionen, besonders in den Posten geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (TEUR 18.250) und Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (TEUR 1.111), welchen planmäßigen Abschreibungen entgegenstehen. Die Investitionen resultieren im Wesentlichen aus dem Umbau des Energieparks Güstrow und dem Umbau der Biogasanlagen in Nauburg, Forst, Friedland und Pitborn.

4.3. Störter

Der Rückgang der Vorräte in Höhe von TEUR -1.769 ist im Wesentlichen auf die Zunahme der fertigen Erzeugnisse, bedingt durch einen Aufbau des Bestandes an Biomethan in Höhe von TEUR 8.915 bei der EnoTec Energy GmbH \& Co. KG, sowie durch den jahreszeitlich bedingten Abbau der Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe auf den Biogasanlagen in Höhe von TEUR -13.946 zurückzuführen.

4.4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 4.644 vorgenommen.

4.5. Eigenhändel

Das Eigenhäutlat beträgt zum 30.06.2024 TEUR 179.006 und ist gegenüber dem 31.12.2023 um TEUR 21.562 gesunken. Ursächlich waren hierfür im Wesentlichen ein Periodenergebnis in Höhe von TEUR 23.324 und die Ausschüttung an die Gesellschafter in Höhe von TEUR -44.550

Entwicklung des Bilanzgewinns

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5.2.1.2. Erhaltlichkeits

Die Verbindlichkeiten setzen sich folgendermaßen zusammen:

Verbindlichkeitsangebot Erhaltlichkeitszahl
$0000-00000$
Erhaltlichkeitszahl
$0000-0000$
Erhaltlichkeitszahl
$0000-0000$
Summe
5.2.1.2. Erhaltlichkeits
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.999 .589 .94 46.193 .997 .53 22.601 .574 .06 96.774 .161 .43
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 7.556 .795 .31 0,00 0,00 7.556 .795 .31
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22.610 .660 .95 0,00 0,00 22.610 .660 .95
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12.993 .651 .96 0,00 0,00 12.993 .651 .96
Sonstige Verbindlichkeiten 6.854 .046 .65 0,00 0,00 6.854 .046 .65
79.205 .746 .83 46.193 .997 .53 22.601 .574 .06 138.991 .316 .22
davon aus Steuern 2.605 .152 .68
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 225.475 .24
5.2.1.2. Erhaltlichkeits
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.340 .907 .52 36.380 .263 .06 25.419 .351 .27 76.140 .521 .85
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 25.359 .063 .25 0,00 0,00 25.359 .063 .25
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22.919 .554 .26 0,00 0,00 22.919 .554 .26
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 17.526 .720 .20 0,00 0,00 17.526 .720 .20
Sonstige Verbindlichkeiten 9.493 .230 .55 0,00 0,00 9.493 .230 .55
23.555 .505 .90 38.380 .263 .06 25.419 .351 .27 151.355 .216 .13
davon aus Steuern 3.090 .621 .19
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 283.442 .75

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden, die Übereignung von Sacherlagevermögen, die Abtretung von Ansprüchen aus bestehenden Verträgen sowie die Verpfändung von Geschäftsguthaben besichert.

Für eine genaue Aufstellung der gewährten Sicherheiten und deren Buchwerte wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 verwiesen.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Im Folgenden werden wesentliche Änderungen bei den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum 1. Januar bis 30. Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2023 erläutert. Posten, die nicht erläutert werden, haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert bzw. zum Verstärdnis der Veränderung bedarf es keiner näheren Erläuterung.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gleden sich nach folgenden
Tätigkeitsbereichen

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7. Nachtragsbericht

Die EnviTec Bioenergie Güstrow GmbH macht für das Geschäftsjahr 2023 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.
Für weitere Informationen wird auf den Lagebericht verwiesen.

8. Nachtragsbericht

Vorstand

Der Vorstand setzte sich im Berichtszeitraum aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Kaufmann Olaf von Lehrnden, Lohne,
Sprecher des Vorstands (CEO)
seit 1. Juli 2007
Kaufmann Jörg Fischer, Weyhe,
Vorstand Finanzen (CFO)
seit 1. Juli 2007

Ingenieur Jürgen Tenbrink, Steinfurt,
Vorstand Technik (CTO)
seit 1. Juli 2010

Weitere Mandate werden durch den Vorstand nicht wahrgenommen.

Aufsichtsrat

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtszeitraum bestellt:

Herr Uff Hüttmeyer (Vorsitzender)
Executive Vice President EMP Structured Assets GmbH, München
Herr Kaufmann Michael Böging (stellvertetender
Vorsitzender)
Geschäftsführender Gesellschafter
der Unternehmensgruppe Weiße Köpfe GmbH, Emstek
Frau Silvia Breher
Mitglied des Deutschen Bundestages

Lohne, den 30. September 2024

Olaf von Lehrnden
CEO

Jörg Fischer
CFO

Jürgen Tenbrink
CTO

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Lohne, 30. September 2024

Olaf von Lehrnden
CEO

Jörg Fischer
CFO

Jürgen Tenbrink
CTO

IMPRESSUM

EnviTac Biogas AG
Industriering 10 a
49393 Lohne
Tel.: +49 (0) 4442 / 8016-8100
Fax: +49 (0) 4442 / 8016-96100
E-Mail: [email protected]
www.envitec-biogas.de

INVESTOR RELATIONS/

MARKETING/PUBLIC RELATIONS

Katrin Hackfort
Tel.: +49 (0) 2574 8888-810
Fax: +49 (0) 2574 8888-100
E-Mail: [email protected]

KONZEPT, REALISATION

Kreutzmann Unternehmerskommunikation,
Hamburg

TEXT

IR.on Aktiengesellschaft,
Köln

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