Interim / Quarterly Report • May 12, 2009
Interim / Quarterly Report
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Ireland | 12 May 2009 10:59
Lechwerke AG: Zwischenmitteilung des Vorstands der Lechwerke AG für den Zeitraum vom 1. Januar bis 11. Mai 2009
Lechwerke AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein
Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Zwischenmitteilung des Vorstands der Lechwerke AG für den Zeitraum vom 1.
Januar bis 11. Mai 2009
1 Geschäftsentwicklung
1.1 Marktstellung
1.1.1 Stromverkauf
Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die Situation in den
Energiemärkten grundsätzlich geändert. Die Rohstoff- und Großhandelspreise
im Strommarkt sind seit dem zweiten Halbjahr 2008 stark rückläufig. Erst im
April 2009 wurde der Abwärtstrend unterbrochen. Diese Entwicklung hat auf
die Kundensegmente unterschiedliche Auswirkungen.
Im Geschäfts- und Gewerbekundenbereich verzeichneten wir konjunkturbedingt
im Berichtszeitraum einen starken Absatzrückgang im einstelligen
Prozentbereich. Die Kundengruppe der Größtkunden ist überdurchschnittlich
stark betroffen. Bereits beschaffte Liefermengen mussten zu niedrigeren
Konditionen verkauft werden. Aufgrund unseres Risikomanagements hielten
sich die zu unseren Lasten gehenden Verluste in Grenzen.
Den sinkenden Absätzen steuern wir mit gezielten Akquisitionen bei
Geschäftskunden und Energieversorgungsunternehmen in unserem
Vertriebsgebiet gegen.
Im Bereich der Privatkunden haben eine Vielzahl von Wettbewerbern ihre
Preise zum Jahreswechsel bzw. in den Folgemonaten angehoben. Auch für uns
war es unvermeidbar, die gestiegenen Beschaffungskosten für Mengen, die wir
aufgrund unserer Beschäftigungsstrategie im Verlauf der letzten Jahre
eingekauft haben, an unsere Kunden mit Tarifen ohne langfristige
Preisgarantien weiterzugeben. Unsere Wachstumsziele konnten wir nicht in
der geplanten Größenordnung realisieren. Aufgrund der sehr kalten Witterung
in den ersten drei Monaten des Jahres hat sich der Absatz bei den
Wärmestromkunden erhöht.
1.1.2 Gasverkauf
Im Geschäftskundenbereich bieten wir seit Mitte 2008 auch Erdgas an.
Aufgrund des niedrigen Niveaus der Ölpreise und des weiterhin erheblichen
regulatorischen Veränderungsdrucks für alle Marktteilnehmer verstärkt sich
die bereits jetzt ausgeprägte Dynamik auf dem Gasmarkt noch weiter, so dass
wir eine gute Ausgangsposition für die Gewinnung von Neukunden haben.
Nach dem erfolgreichen Einstieg in den Gasmarkt im Geschäftskundenbereich
plant Lechwerke AG für Ende 2009 zudem auch den Einstieg in den Gasmarkt im
Privatkundenbereich.
1.1.3 Erzeugung
Die Stromerzeugung in unseren Wasserkraftanlagen lag im Berichtszeitraum
aufgrund der unterdurchschnittlichen Wasserführung in den Monaten Januar
und Februar erheblich unter dem Vorjahr und dem langjährigen Mittel.
Daneben trägt auch das niedrige Strompreisniveau für unsere noch offenen
Mengen an der EEX-Energiebörse dazu bei, dass die Umsatzerlöse und damit
auch das Ergebnis im Geschäftsbereich Erzeugung gegenüber dem Vorjahr
zurückgegangen sind. Der überwiegende Teil unserer Erzeugungsmengen wurde
bereits in den Vorjahren zu guten Preisen am Terminmarkt veräußert.
Im Kraftwerksbetrieb konnte nach umfangreichen Umbaumaßnahmen im März das
Wertach-Kraftwerk Mittelstetten wieder vollständig in Betrieb genommen
werden. Das Iller-Kraftwerk Lautrach kann nach einem Getriebeschaden und
anschließender Revision voraussichtlich bis Ende April nur mit verminderter
Leistung produzieren. Der seit Januar laufende Umbau der Maschinensteuerung
im Donau-Kraftwerk Höchstädt wurde am 26. März 2009 abgeschlossen und das
Kraftwerk konnte wieder vollständig in Betrieb gehen.
1.1.4 Netz
Im laufenden Geschäftsjahr 2009, dem ersten Jahr der Anreizregulierung,
sind die Netzpreise gegenüber 2008 leicht gestiegen. Hierin spiegelt sich
die Weitergabe des inflationsbedingten Kostenanstiegs, abzüglich des
generellen Produktivitätsfaktors. Die Bundesnetzagentur hat für die LEW
Verteilnetz GmbH im Durchschnitt einen Effizienzwert von 100% bescheinigt.
Ein geringer Rückgang bei den Netzmengen ist in den Preisen für das Jahr
2009 bereits berücksichtigt.
Das Netzgeschäft bildet den größten Bestandteil unserer Wertschöpfung.
Netzeigentümer sind die Lechwerke AG, die Elektrizitätswerk Landsberg GmbH
und die Überlandwerk Krumbach GmbH. Netzpächter ist die LEW Verteilnetz
GmbH.
1.2 Erläuterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der LEW-Gruppe
1.2.1 Ertragslage
Im Berichtszeitraum konnte die LEW-Gruppe den Stromabsatz durch
Neuakquisitionen trotz der konjunkturellen Abnahmerückgänge steigern.
Außerdem wurden aufgrund der niedrigen Temperaturen Zuwächse am Wärmemarkt
erzielt. Entsprechend erhöhten sich die Umsatzerlöse gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Des Weiteren sind Umsatzerlöse aus dem Gasgeschäft
enthalten.
Im betrieblichen Ergebnis verzeichneten wir einen Rückgang, der in erster
Linie aus der verschlechterten Geschäftssituation im Erzeugungsbereich
resultiert.
Hinzu kamen Sonderbelastungen im Stromvertrieb. Infolge der Finanz- und
Wirtschaftskrise konnten wir bereits beschaffte Mengen nicht in vollem
Umfang absetzen und mussten diese zu niedrigeren Preisen abverkaufen.
Auch hat sich das Finanzergebnis im Berichtszeitraum gegenüber dem
Vorjahresergebnis rückläufig entwickelt. Es wurden wie bereits im Vorjahr
weitere Assetumschichtungen vorgenommen, um
dem Inflationsrisiko vorzubeugen und um Chancen am Aktienmarkt nutzen zu
können. Die realisierten Verluste betrafen im Wesentlichen festverzinsliche
Wertpapiere mit längeren Laufzeiten, Kursabschläge bei Aktien sowie
Abschreibungen auf Fonds.
Aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus verzeichneten wir einen Rückgang im
Zinsergebnis.
1.2.2 Vermögenslage
Gegenüber dem 31. Dezember 2008 haben sich die Bilanzsumme und die
Eigenkapitalquote nicht wesentlich verändert.
1.2.3 Finanzlage
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres leicht verbessert. Dies ist auf eine
geringere Inanspruchnahme von Rückstellungen und auf einen positiven Effekt
im Nettoumlaufvermögen zurückzuführen.
1.3 Investitionen und Unterhalt
Die Investitionen und der Unterhalt unserer Anlagen liegen im
Berichtszeitraum leicht über dem Niveau des Vorjahres.
2 Wesentliche Ereignisse
Am 1. Januar 2009 hat die Anreizregulierung die bis dahin bestehende
Kostenregulierung abgelöst. Anfang Januar erhielt die LEW Verteilnetz GmbH
den Bescheid der Bundesnetzagentur zu unseren Erlösobergrenzen für die
erste Regulierungsperiode (2009-2013) der Anreizregulierung. Die
unternehmensindividuelle Effizienzvorgabe aus dem bundesweiten
Effizienzvergleich ergab für unsere Gesellschaft eine Effizienz von 100%.
Dies hat zur Folge, dass keine Senkung der Erlösobergrenze aufgrund der
Effizienzvorgabe erfolgen muss.
Die RWE AG hat im Februar eine Neustrukturierung beschlossen. Danach wird
die Steuerung des Geschäfts zukünftig stärker nach nationalen Märkten
erfolgen. In Deutschland werden die beiden Regionalgesellschaften RWE
Rhein-Ruhr und RWE Westfalen-Weser-Ems zu jeweils einer
Vertriebsgesellschaft und einer Netz- und Beteiligungsgesellschaft
zusammengelegt. Die Funktion unserer bisherigen Muttergesellschaft, der RWE
Energy AG, entfällt. Die Lechwerke werden, wie die anderen deutschen
Regionalgesellschaften auch, zukünftig direkt an die RWE AG berichten.
Zuständig wird das neue Vorstandsressort für das nationale Erzeugungs-,
Verteilnetz- und Vertriebsgeschäft unter Verantwortung von Dr. Rolf Martin
Schmitz sein. Ziel der Neustrukturierung ist es, in allen
Geschäftsbereichen schlanker, flexibler und schneller zu werden. Die
LEW-Gruppe beteiligt sich daran und hat gemeinsam mit den
Schwestergesellschaften Süwag Energie AG und VSE AG ein Projekt aufgesetzt
mit dem Ziel, Synergien im Bereich des Kundenservice und der
Informationstechnik zu erschließen und mehr Durchschlagskraft am Markt zu
erzielen.
Anfang Februar konnte nach mehr als einjähriger Verhandlungszeit der
Vertrag mit dem FC Augsburg über das Engagement der LEW-Gruppe in der neuen
impuls arena geschlossen werden. Unser Gesamtengagement, das sich auf
Energie-Contracting und Catering, umfasst die Versorgung des Stadions mit
Wärme und Kälte, die Übernahme des gesamten Caterings sowie die
Implementierung der easy living card als Bezahlkarte neben einer reinen
Stadionbezahlkarte. Hinzu kommen u.a. das Vermarktungsrecht des
Businessbereichs außerhalb des Spielbetriebs sowie umfangreiche Werbe- und
Marketingrechte. Der Cateringvertrag, der von unserer LEW Service &
Consulting GmbH abgeschlossen wurde, hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die
Eröffnung der impuls arena ist für Juli 2009 geplant.
Wegenutzungsverträge mit Kommunen bilden eine wichtige Grundlage für unser
Geschäft. Im Berichtszeitraum haben wir von dreizehn Kommunen die
Zustimmung für die Erneuerung ihres Wegenutzungsvertrags erhalten.
Insgesamt bestehen 291 Wegenutzungsverträge, davon wurden 237 bereits
erneuert.
3 Risikomanagement
Hauptaugenmerk unseres Risikomanagements im Berichtszeitraum waren die
Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Dies betrifft die
Wertsicherung unserer Finanzanlagen, aber auch die Auswirkungen auf unser
Energiegeschäft.
Risiken, die den Fortbestand der LEW-Gruppe gefährden könnten, bestanden zu
keinem Zeitpunkt. Nach heutigem Wissensstand sind auch für die Zukunft
keine existenzgefährdenden Risiken erkennbar.
4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Personalstand der LEW-Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um knapp 3 % an. Das lag insbesondere an Neueinstellungen im Zusammenhang
mit der Erweiterung des Produktportfolios, zum Beispiel um Gasprodukte.
Die Arbeitgebervereinigung Bayerischer Energieversorgungsunternehmen und
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben sich Ende Januar
2009 auf eine Änderung des Tarifvertrages geeinigt. Es wurde eine Anhebung
der Vergütung und der tariflichen Arbeitszeit vereinbart.
Die Vergütung wurde zum 1. März 2009 um 5,1 % angehoben. Die tarifliche
Arbeitszeit wird ab dem 1. Juli 2009 um eine Stunde auf 37 Wochenstunden
erhöht. Eine Erweiterung auf die 38-Stunden-Woche ist für das Jahr 2010
vorgesehen.
5 Organe und weitere Gremien
5.1 Aufsichtsrat
Die gerichtliche Bestellung von Herrn Dr. Arndt Neuhaus zum
Aufsichtsratsmitglied durch Beschluss des Amtsgerichts Augsburg vom 30.
Juni 2008, zugestellt am 4. Juli 2008, soll in der Hauptversammlung am 13.
Mai 2009 durch eine ordentliche Wahl ersetzt werden. Der Aufsichtsrat
schlägt daher vor, Herrn Dr. Arndt Neuhaus, Essen, Mitglied des Vorstands
der RWE Energy AG, für die restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Herrn
Heinz-Werner Ufer, d.h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die
Entlastung für das Geschäftsjahr 2009 beschließt, in den Aufsichtsrat zu
wählen. Es ist beabsichtigt, dass Herr Dr. Arndt Neuhaus für den Fall
seiner Wahl in den Aufsichtsrat von den Mitgliedern des Aufsichtsrats
erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt wird.
Die Herren Markus Enke und Jan-Peter Schwartz haben ihre Mandate als
Mitglieder des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am
13. Mai 2009 niedergelegt.
Herr Jan-Peter Schwartz hat sich bereit erklärt, sein Amt bis zum regulären
Ablauf der Amtszeit fortzuführen. Der Aufsichtsrat schlägt vor, Herrn
Jan-Peter Schwartz, Düsseldorf, Leiter Unternehmenskommunikation der RWE
Energy AG, bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für
das Geschäftsjahr 2009 beschließt, zum Mitglied des Aufsichtsrats zu
wählen.
Der Aufsichtsrat schlägt vor, in der Hauptversammlung am 13. Mai 2009,
Herrn Tim Hartmann, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands der VSE AG, für die
restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Herrn Markus Enke, d.h. bis zum
Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr
2009 beschließt, in den Aufsichtsrat zu wählen.
5.2 Vorstand
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 5. Dezember 2008 der
einvernehmlichen Beendigung der Bestellung von Herrn Kühnl als Vorstand der
Lechwerke AG zum Ablauf des 13. Mai 2009 zugestimmt und mit Wirkung ab 14.
Mai 2009 Herrn Dr. Markus Litpher zum neuen Vorstandsmitglied der
Gesellschaft bestellt.
6 LEW-Aktie
Der Kurs der LEW Aktie bewegte sich im laufenden Jahr an der Börse in
München kontinuierlich in einer Bandbreite von -3 % bis +5 % und erreichte
am 11. Mai 2009 einen Schlusskurs von 45,26 EUR. Der deutsche Aktienindex
DAX
30 gewann im Berichtszeitraum 2009 rund 1,2 % während die LEW-Aktie eine
Kurssteigerung von 0,6 % verzeichnen konnte.
Über einen Betrachtungszeitraum von 5 Jahren verlor der Wert der LEW-Aktie
ca. 9 % und entwickelte sich damit unterproportional zum DAX 30.
7 Ausblick
Bei den Umsatzerlösen erwarten wir im laufenden Jahr wieder einen Anstieg.
Trotz der Ausweitung der Finanz- und Wirtschaftkrise gehen wir aus heutiger
Sicht von dem Ergebnisniveau der letzten Jahre aus. Auch sehen wir die
Dividende in Höhe von 1,50 EUR je Aktie als nicht gefährdet.
Sprache: Deutsch
Emittent: Lechwerke AG
Schaezlerstraße 3
86150 Augsburg
Deutschland
Internet: www.lew.de
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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