Interim / Quarterly Report • May 18, 2011
Interim / Quarterly Report
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Ireland | 18 May 2011 16:23
Mainova AG:
Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
18.05.2011 16:23
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2011
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts ist das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) im ersten Quartal 2011 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,5 %
gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010
erhöhte sich das BIP sogar um 5,2 %. Dies ist der stärkste Anstieg seit der
Wiedervereinigung.
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich vor allem von der
Binnenwirtschaft. Sowohl die Investitionen in Ausrüstungen und in Bauten
als auch die Konsumausgaben konnten zum Teil deutlich zulegen. Die
Expansion von Exporten und Importen setzte sich ebenfalls fort.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Entwicklung der Terminpreise 2012 für die Brennstoffe Kohle, Öl und
Erdgas sowie für Emissionsberechtigungen und die Grundlast Stromlieferung
war im ersten Quartal 2011 aufwärts gerichtet.
Ausschlaggebend für den Aufwärtstrend, der vor allem im März 2011
einsetzte, war insbesondere das Erdbeben in Japan und die sich daran
anschließende Diskussion um die Sicherheit der Atomkraftwerke sowie das
Atom-Moratorium der Bundesregierung. Zusätzlich haben die Proteste in der
arabischen Welt bereits seit Anfang des Jahres Ängste über mögliche
Lieferengpässe bei Öl und Gas ausgelöst und die Terminpreise für diese
Produkte steigen lassen. Bei Öl spielte zudem die positive Entwicklung der
Weltkonjunktur sowie die deutlich anziehende Nachfrage aus dem asiatischen
Raum eine Rolle.
Die Debatte um die Sicherheit der Atomkraftwerke, die vorübergehende
Abschaltung deutscher Kernkraftwerke sowie der langfristige Ausfall von
Atomanlagen in Japan wird zu einem verstärkten Einsatz fossiler Kraftwerke
führen und dementsprechend eine höhere Nachfrage nach Gas, Kohle und Öl
auslösen, die auch einen zunehmenden Bedarf an Emissionsrechten impliziert.
Damit verbunden sind auch deutlich steigende Kosten der Stromerzeugung.
Vor diesem Hintergrund verteuerte sich das Erdgas im Marktgebiet NCG
(NetConnect Germany) um knapp 12 % auf 28 Euro pro MWh, die
Emissionsberechtigungen an der European Climate Exchange (ECX) legten im
Wert sogar um 16 % auf 18 Euro pro Tonne zu und Strom für
Grundlastlieferungen an der European Energy Exchange (EEX) stieg um rund 11
% auf 59 Euro pro MWh.
Am OTC-Markt verzeichneten Kohle für Lieferung im ARA-Raum und Rohöl Brent
für Lieferung im nordwesteuropäischen Raum Wertzuwächse von 7 % bzw. 22 %
auf 122 US-Dollar pro Tonne bzw. 113 US-Dollar pro Barrel. In Euro
gerechnet betrug der Preisanstieg infolge der Aufwertung der europäischen
gegenüber der amerikanischen Währung bei Öl nur 16 % und bei Kohle
lediglich 1 %.
Energiepolitische Rahmenbedingungen
Das Bundeskabinett hat am 16. Februar 2011 den Entwurf einer Novelle des
Gesetzes über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen
verabschiedet und damit die EU-Emissionshandels-Richtlinie in nationales
Recht umgesetzt. Durch die Novellierung werden in Deutschland die
weitreichenden Änderungen des EU-Emissionshandels in der dritten
Handelsphase von 2013 bis 2020 eingeführt. Unter anderem erfolgt ab dem
Jahr 2013 keine kostenlose Zuteilung von Emissionszertifikaten für die
Stromproduktion mehr. Daher müssen Kraftwerksbetreiber die benötigten
Emissionszertifikate vollständig zukaufen.
Als Reakion auf die veränderte Bewertung der Sicherheitslage aufgrund der
Ereignisse in dem japanischen Kernkraftwerk in Fukushima hat die
Bundesregierung am 14. März 2011 unter Berufung auf § 19 Abs. 3 Atomgesetz
beschlossen, die sieben ältesten Kernkraftwerke Deutschlands für drei
Monate vom Netz zu nehmen. In dieser Zeit sollen alle 17 deutschen
Atomkraftwerke einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.
Beteiligungen
Im Rahmen der Erzeugungsstrategie, mit der Mainova bis zum Jahr 2015 rund
500 Mio. Euro in Projekte zur effizienten Strom- und Wärmeerzeugung zu
investieren beabsichtigt, beteiligt sich der Konzern an einer
hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen-Anlage. Die mit umweltfreundlichem
Erdgas befeuerte Anlage in Bremen wird eine Leistung von rund 445 Megawatt
bereitstellen. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 450 Mio. Euro.
Der Baubeginn ist für Mitte dieses Jahres geplant. Nach einer Bauzeit von
30 Monaten soll das Kraftwerk in 2013 den Betrieb aufnehmen. Mainova ist
mit 25,1 % an der Betreibergesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH
& Co. KG beteiligt. Den größten Anteil hält mit 57,4 % der Bremer
Energieversorger swb AG.
Des Weiteren wurden mehrere Projektgesellschaften gegründet, über die eine
Beteiligung an einem Offshore-Windpark erlangt werden soll. Die bisher
vorgesehene Ausbaustufe umfasst 80 Windenergieanlagen, mit denen pro Jahr
etwa 1,6 Mrd. kWh Strom für etwa 400.000 Mehrpersonenhaushalte produziert
werden sollen.
Daneben wurde mit 26 weiteren Gesellschaften der Thüga-Gruppe die Thüga
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG gegründet. Die Gesellschafter planen,
bis 2020 rund eine Milliarde Euro in Erzeugungsprojekte im Bereich der
regenerativen Energien zu investieren. Ziel des gemeinsamen Vorgehens ist
die Bündelung von Know-how und Kapital zum Ausbau der Eigenerzeugung aus
erneuerbaren Energiequellen.
Ferner hat sich Mainova in 2011 mit 50 % an der neu gegründeten
Gesellschaft Service4EVU GmbH beteiligt. Gegenstand des Unternehmens ist im
Wesentlichen die Übernahme der Abrechnungsprozesse und der Kundenbetreuung
für Energieversorger.
Über die vollkonsolidierte Energynova S.r.l. ist Mainova zwecks Vermarktung
von Anlagen der dezentralen Energie- und Medienversorgung nun auch in
Italien vertreten.
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 536,6 Mio. Euro liegen um
32,5 Mio. Euro über denen des Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis vor
Ertragsteuern beläuft sich auf 60,0 Mio. Euro (Vorjahr 77,7 Mio. Euro).
Während sich die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2011 um 6,4 % erhöhten,
stieg der Materialaufwand um 13,6 % überproportional an. Ursächlich für
diese Entwicklung waren insbesondere die gestiegenen Strombezugskosten, die
im Wesentlichen aus der höheren bundesweit einheitlichen Umlage zur
Förderung der erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) resultieren. Ferner haben
sich die Aufwendungen für das vorgelagerte Netz für Strom und Gas erhöht.
Im Stromgeschäft ist ein Umsatzanstieg um 22,2 % auf 234,5 Mio. Euro zu
verzeichnen. Dieser entfällt mit 27,9 Mio. Euro auf das Vertriebsgeschäft
und mit 14,6 Mio. Euro auf den Stromhandel. Der Anstieg im
Vertriebsgeschäft ist auf Preis- und Mengeneffekte zurückzuführen. Die zum
Jahresanfang 2011 vorgenommene Preisanpassung resultiert aus der Erhöhung
der Netzentgelte sowie der EEG-Umlage. Der Absatz erhöhte sich im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 12,8 % auf 1.230 Mio. kWh.
Die Gaserlöse sind im Vergleich zur Vergleichsperiode um 8,5 % auf 215,6
Mio. Euro gesunken. Dies ist insbeondere auf die wärmere Witterung
(Gradtagszahl -12,7 %) zurückzuführen. Die Absatzmenge reduzierte sich um
10,9 % auf 3.700 Mio. kWh. Dabei ist der Absatz an Endverbraucher und
Großhandelskunden rückläufig, bei den Individualkunden ist hingegen ein
Absatzanstieg erzielt worden.
Die Wärmeerlöse sind insbesondere preisbedingt um 18,4 % auf 51,4 Mio. Euro
gestiegen. Der Wärmeabsatz liegt in etwa auf dem Niveau des
Vorjahreszeitraums.
Aufgrund abrechnungstechnischer Sondersachverhalte sind die Wassererlöse im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 % auf 19,1 Mio. Euro gesunken.
Bereinigt um diese Sachverhalte bewegt sich der Umsatz in etwa auf dem
Niveau des Vorjahres. Der Wasserabsatz beträgt rund 10 Mio. m³.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2010
um 2,5 % auf 2.610,6 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote beträgt 38,4 % (31. Dezember 2010: 37,0 %) und der
Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme 75,2 % (31.
Dezember 2010: 75,4 %). Das langfristige Vermögen ist zu 51,0 % (31.
Dezember 2010: 49,1 %) durch Eigenkapital und --wie zum Ende des
Geschäftsjahres 2010-- vollständig durch langfristiges Eigen- und
Fremdkapital gedeckt.
Im ersten Quartal 2011 wurden Investitionen in Höhe von 23,7 Mio. Euro
getätigt. Davon entfallen 20,8 Mio. Euro auf das Sachanlagevermögen.
Finanzlage
In Bezug auf die Finanzlage des Mainova-Konzerns hat sich gegenüber der
Situation zum Jahresabschluss 2010 keine wesentliche Änderung ergeben.
Ausblick
Wir schätzen die wirtschaftliche Entwicklung für das Geschäftsjahr 2011
verhalten optimistisch ein. Trotz der verbesserten Wachstumsprognose für
Deutschland bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen der Schluldenkrise
innerhalb der Euro-Zone, die Spannung auf den Währungsmärkten und die
Unsicherheiten auf den Roh- und Energiemärkten entwickeln werden. Deshalb
gehen wir bei normalem Witterungsverlauf davon aus, dass wir in diesem
Geschäftsjahr ein leicht niedrigeres Ergebnis gegenüber dem Vorjahr
erzielen werden.
18.05.2011 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
Sprache: Deutsch
Unternehmen: Mainova AG
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