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Porr AG

Quarterly Report Apr 27, 2007

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Quarterly Report

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Geschäftsbericht 2006

Bei uns hat die Zukunft Tradition

Inhalt

Meilensteine 2
Highlights 4
PORR an der Börse 6
Kernmärkte von PORR 10
Unternehmensstrategie 12
Vorwort des Vorstands 14
Organe der Gesellschaft 18
Konzernstruktur 20
DER LAGEBERICHT
Gesamtwirtschaftliches Umfeld 22
Entwicklung der europäischen Bauwirtschaft 24
Entwicklung der europäischen Immobilienbranche 25
Leistungsentwicklung 27
Auftragsbestand 31
Großaufträge 2006 32
Ertragslage 33
Vermögens- und Finanzlage 35
Mitarbeiter, Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung 37
Forschung und Entwicklung 41
Risikomanagement 42
Prognosebericht 46
Offenlegung gemäß § 243a HGB 48
SEGMENTE UND UNTERNEHMENSBEREICHE
Segment Tiefbau/PTU-Gruppe 50
Segment Hochbau/PPH-Gruppe 62
Segment Straßenbau/T-A-Gruppe 74
PORR-SOLUTIONS-Gruppe 86
DER KONZERNABSCHLUSS 2006 99
Erklärung des Vorstands 139
Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer 148
Bericht des Aufsichtsrats 150
Glossar 152

Positionierung

Wer baut, verändert. Wir bauen heute die Umwelt, in der wir und unsere Kinder morgen und übermorgen leben werden. Wir sind uns dieser Verantwortung seit 1869 bewusst. Seit mehr als 135 Jahren zählen Projektentwicklung und Bauausführung zu unseren Kernkompetenzen. Unsere Haltung hat sich seit damals nicht verändert: PORR hat sich zu Qualität bei allen Handlungen und Entscheidungen sowie zu einer nachhaltigen Ertrags- und Wertentwicklung des Konzerns verpflichtet. Gerade weil wir auch in Zukunft hoch hinaus wollen, benötigen wir ein festes Fundament und sorgfältige Planung. So gilt für Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre gleichermaßen:

Bei uns hat die Zukunft Tradition.

Titelseite: Inigo Jones Brücke, Wales Talübergang Wolfsgraben, Niederösterreich

Kennzahlen des Unternehmens

in Mio. EUR 2006 Veränderung 2005 2004
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse 1.921,0 + 5,1 % 1.828,2 1.533,1
Produktionsleistung 2.322,7 + 2,9 % 2.258,0 1.854,1
davon im Inland 1.632,4 + 5,1 % 1.553,5 1.321,4
davon im Ausland 690,3 – 2,0 % 704,5 532,7
Auslandsanteil an der Gesamt
produktionsleistung in Prozent 29,7 – 1,5 PP 31,2 28,7
EBIT 47,7 – 3,2 % 49,3 43,9
EBT 35,3 + 9,0 % 32,4 24,3
Konzernergebnis 26,4 + 4,8 25,2 20,5
Bilanz
Bilanzsumme 1.622,0 +6,2 % 1.527,6 1.449,8
Vermögenswerte (langfristig) 752,8 + 6,5 % 706,8 722,1
(kurzfristig) 869,2 + 5,9 % 820,8 727,7
Verbindlichkeiten
(langfristig)
572,6 + 12,7 % 507,9 278,4
(kurzfristig) 770,4 + 0,2 % 768,7 949,6
Eigenkapital (inkl. Anteile anderer Ges.) 279,0 + 11,2 % 251,0 221,8
Eigenkapital in % des Gesamtkapitals 17,2 +0,8 PP 16,4 15,3
Cashflow und Investitionen
Cashflow aus dem Ergebnis 63,7 – 17,3 % 77,0 52,4
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 14,9 – 76,8 % 64,2 39,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 51,6 – 4,3 – 40,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2,5 – 41,9 – 9,3
Investitionen 83,2 + 24,7 % 66,7 142,6
Abschreibungen 41,5 – 13,2 % 47,8 51,3
Operative Daten
Auftragseingang 2.870,9 +29,3 % 2.219,8 1.994,8
Auftragsbestand am Jahresende 2.013,4 + 37,4 % 1.465,3 1.503,4
Durchschnittlicher Beschäftigtenstand 10.615 + 3,7 % 10.241 9.406
Davon im Ausland (in %) 21,3 – 0,2 PP 21,5 22,9
Wertschaffung
EBIT-Marge (in %) 2,5 – 0,2 PP 2,7 2,9
ROCE (in %) 8,4 – 1,5 PP 9,9 7,2
ROE (in %) 11,7 – 1,1 PP 12,8 11,6

Zahlen und Fakten

2006 Veränderung 2005 2004
Aktienrelevante Kennzahlen
KGV (per Jahresende)
Stammaktie 9,9 – 1,0 % 10,0 9,1
Vorzugsaktie 10,0 + 11,1 % 9,0 7,5
Gewinn je Aktie (in Euro) 13,0 + 4,7 % 12,4 10,2
Dividende je Aktie 1,71) 1,7 1,7
Dividendenrendite in % (per 31.12.)
Stammaktie 1,4 1,4 1,9
Vorzugsaktie 1,3 – 0,2 PP 1,5 2,3
Pay-out-Ratio (in % vom Jahresgewinn) 13,4 – 0,6 PP 14,0 17,1
Börsekapitalisierung (per Jahresende)
Stammaktie 171,7 + 3,2 % 166,4 124,8
Vorzugsaktie 83,5 +15,7 % 72,2 48,8
Cash Earnings/Aktie 31,34 – 17,2 % 37,86 25,77

Aktionärsstruktur der PORR (Stammaktien*)

*Anm.: Die Vorzugsaktien werden bei den Hauptversammlungen der Gesellschaft nur in einem äußerst geringen Umfang hinterlegt, weshalb keine verlässlichen Aussagen über die Aktionärsstruktur bei dieser Aktienkategorie gemacht werden können.

Vorschlag an die Hauptversammlung

in EUR Vorzugsaktie Stammaktie
Börserelevante Kennzahlen für 2006
Kurs per Ultimo 2005 (29.12.) 112,5 124,0
Kurs per Ultimo 2006 (28.12.) 130,0 128,0
Kurshoch 2006 (am 13.12.) 132,0 (am 15.02.) 135,0
Kurstief 2006 (am 08.02.) 100,0 (am 20.10.) 109,3
Marktkapitalisierung per Ultimo 2006 83,5 171,7
Listing an der Wiener Börse Amtlicher Handel Amtlicher Handel
standard market continuous standard market auction
ISIN-Codes AT 000 060 963 1 AT 000 060 960 7
Wertpapier-Kürzel POV POS
Volumen Verzinsung Koupontag Tilgung
PORR Corporate Bonds
Corporate Bond 2005 100 Mio. EUR 4,5 % p.a. 29.06. 29.06.2010
Corporate Bond 2006

Österreich
60 Mio. EUR 5,625 % p.a. 29.06. u. 29.12. 29.06.2011
Corporate Bond 2006 FRN

Tschechische Republik
200 Mio. CZK variabel 29.06. u. 29.12. 29.06.2011

Investor Relations

Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft Konzernmanagement A-1103 Wien, Absberggasse 47 [email protected]

Meilensteine 2006

Errichtung des dreigeschossigen VIP-GAC-Gebäudes für den Flughafen Wien. Offizielle Inbetriebnahme zum Antritt der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im Jänner 2006.

Emission von zwei Corporate Bonds gleichzeitig in Österreich und Tschechien. Laufzeit: 5 Jahre, Tilgung erfolgt am 29. Juni 2011 zum Nennwert. Aufgrund großer Nachfrage wurde das Emissionsvolumen der Euro-Anleihe von ursprünglich 50 Mio. EUR auf 60 Mio. EUR erhöht; dennoch mussten Kürzungen in der Zuteilung vorgenommen werden.

Jänner Februar März April Mai Juni

Auftragserteilung für die Errichtung der Wohnhausanlage der BWS-Favoriten Landgutgasse. Errichtung von 240 Wohnungen sowie einer Tiefgarage mit 242 Stellplätzen, Grundstücksgröße: 9.629 m2 .

Eröffnung eines 58,6 Kilometer langen Teilstücks der Autobahn M6 von Budapest nach Dunaújváros in Ungarn am 11. Juni 2006. Errichtung als PPP-Modell, Baubeginn 2004, 20 Monate Bauzeit

Meilensteine

Fertigstellung des Geschäfts-, Kulturund Einkaufszentrums in Wroclaw (Breslau) vor dem vertraglich vereinbarten Endtermin.

Fertigstellung der Taktschiebebrücke Nasenbachtal im Erzgebirge. Länge: 282 Meter, Höhe: 50 Meter.

Erwerb des Geschäftsbereiches Leitungsbau mit den Segmenten Fahrleitungssysteme für den Fernverkehr und Freileitungssysteme der VA TECH T&D-Gruppe in Österreich und Deutschland (240 Mitarbeiter, Umsatz 2005: rund 34 Mio. EUR) durch eine Käufergemeinschaft (PORR, Androsch Privatstiftung,

Dörflinger Privatstiftung).

Juli August September Oktober November Dezember

Anschlag der 2. Röhre des Tauerntunnels. Beginn der Vortriebsarbeiten am Nord- und Südportal.

Fertigstellung des Büro- und Geschäftsgebäudes Zagreb Tower, Kroatien, bestehend aus einem rund 80 Meter hohen Turm, einem 9-geschossigen Längsobjekt und einer Tiefgarage.

Highlights in Zahlen

4

Rekordauftragseingang von rund 2,9 Mrd. EUR Steigerung gegenüber 2005: + 29,3 Prozent

Rekordauftragsbestand von rund 2,0 Mrd. EUR Steigerung gegenüber 2005: + 37,4 Prozent

Erhöhung der Bauleistung auf rund 2,3 Mrd. EUR Steigerung gegenüber 2005: + 2,9 Prozent

Umsatzerlöse von rund 1,9 Mrd. EUR Steigerung gegenüber 2005: + 5,1 Prozent

EBT-Verbesserung auf 35,3 Mio. EUR Steigerung gegenüber 2005: + 9,0 Prozent

Ergebnis je Aktie: 12,96 EUR Dividende je Aktie: 1,74 EUR

Highlights Organisationsstruktur

Flexible Organisationsstruktur

Flexibilität ist die Grundausrichtung des PORR-Konzerns. Die Holding hat in den drei Sparten-AGs das Know-how vertikal geordnet. Horizontal wird quer über die Segmente hinweg die Kundenverantwortung regional wahrgenommen. In der PORR SOLUTIONS sind alle Gesellschaften zusammengefasst, die sich mit der Entwicklung von Infrastruktur-, Immobilien- und Energieprojekten beschäftigen. PORR SOLUTIONS wird nicht als eigenes Segment abgebildet, sondern fungiert wie ein Auftragsgenerator für die anderen Gesellschaften des Konzerns. Diese Matrix-Struktur erlaubt es, sowohl auf regionale Schwankungen als auch auf Änderungen in den einzelnen Bausparten zu reagieren und das beachtliche Wachstumspotenzial in Zentral-, Ost- und Südosteuropa auch unter Risikogesichtspunkten zu nutzen.

Stand 31.12.2006 *Minderheitsbeteiligung

PORR an der Börse

Neuerlich starke Performance der globalen Aktienmärkte

ENTWICKLUNG DER INTERNATIONALEN KAPITALMÄRKTE

Die Aktienmärkte wiesen weltweit im Jahr 2006 neuerlich eine starke Performance auf. So setzte sich in den ersten vier Monaten des Jahres die optimistische Grundstimmung des Jahres 2005 ungebrochen fort, steigende Energie- und Rohstoffpreise führten aber in Folge zu Sorgen hinsichtlich der Inflations- und Wachstumsentwicklung und damit in den Monaten Mai und Juni zu spürbaren Kurskorrekturen an den internationalen Aktienmärkten. Ab Mitte des Jahres sorgten die günstige Entwicklung der Unternehmensgewinne, rückläufige Rohölpreise sowie ein Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank für neue Zuversicht an den Aktienmärkten. In einem insgesamt günstigen Umfeld wurde auch im zweiten Halbjahr durch Unternehmensübernahmen die Kursphantasie weiter angeregt, sodass für das Gesamtjahr 2006 an vielen internationalen Börsen zweistellige Kurszuwächse erreicht werden konnten.

Der Wiener Leitindex ATX konnte mit einem Plus von 21,7 Prozent erneut eine überdurchschnittliche Kursperformance erzielen. Nach einer Phase kräftiger Kursanstiege, die Ende Jänner den ATX erstmals über die 4.000-Punkte-Marke gebracht und am 8. Mai 2006 in einem neuen Kurshöchststand von 4.344,35 Punkten gegipfelt haben, kam es auch an der Wiener Börse zu einer deutlichen Korrektur und einem Rückgang des Index um zeitweise mehr als 1.000 Punkte. Solide volkswirtschaftliche Rahmendaten für Österreich und die wichtigsten Märkte der in Wien notierten Unternehmen sowie weiterhin deutliche Zuwächse der Unternehmenserträge haben zu einer raschen Überwindung des Kurseinbruchs beigetragen, unterstützt vom Abflauen der globalen Inflations- und Zinsängste. Ein besonders starkes viertes Quartal mit einem Zuwachs des ATX um 15,4 Prozent hat dafür gesorgt, dass der Schlusskurs des Jahres 2006 von 4.463,47 Punkten gleichzeitig auch ein neues Allzeithoch darstellte.

Die Marktkapitalisierung (Aktien Inland, inkl. Genuss- und Partizipationsscheine im Amtlichen Handel, Geregelten Freiverkehr und Dritten Markt) der Wiener Börse hat sich seit 2003 um 226 Prozent erhöht und lag per Jahresende 2006 mit insgesamt 146,2 Mrd. EUR um 37 Prozent über dem Vergleichswert des Jahres 2005. Mit dieser Marktkapitalisierung von knapp 50 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) hat die Wiener Börse einen im europäischen Vergleich positiven Wert erreicht.

PORR-AKTIEN

Vorzugsaktien plus 15,6 Prozent

Die an der Wiener Börse notierenden Aktien der PORR entwickelten sich im Berichtsjahr 2006 weiterhin positiv, wenn auch nicht mehr so rasant wie im Vorjahr. Bis zum Jahresende stieg der Börsekurs der Stammaktien um 3,2 Prozent. Die breiter gestreuten Vorzugsaktien konnten bis zum 31. Dezember 2006 einen Anstieg von 15,6 Prozent verzeichnen. Aufgrund der eingeschränkten Liquidität der Stammaktien erfolgte mit Beginn des zweiten Quartals 2006 eine Umreihung vom standard market continuous in den standard market auction der Wiener Börse.

PORR an der Börse

Börsekennzahlen

2006 2005 2004
in EUR Stamm Vorzug Stamm Vorzug Stamm Vorzug
Kurs per 31.12. 128 130 124 112,5 93,0 76,0
Höchstkurs 135 132 133,12 133 95,0 78,96
Tiefstkurs 109,3 100 94 70,51 85,5 60,0
Gewinn je Aktie 12,96 12,96 12,44 12,44 10,19 10,19
Dividende je Aktie1) 1,74 1,74 1,74 1,74 1,74 1,74
KGV per 31.12.2) 9,9 10,0 10,0 9,0 9,1 7,5
Dividendenrendite per 31.12. in % 1,4 1,3 1,4 1,5 1,9 2,3
Börsekapitalisierung per Ultimo in Mio. 171,7 83,5 166,4 72,2 124,8 48,8
Pay-out-Ratio in %3) 13,4 13,4 14,0 14,0 17,1 17,1

Kursentwicklung der PORR-Aktien von Jänner 2006 bis April 2007 (indexiert mit 01.01.2006)

1) Vorschlag an die Hauptversammlung

2) KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis: Kurs

per 31.12./Gewinn je Aktie

3) Pay-out-Ratio: Dividende

je Aktie/Gewinn je Aktie in %

Aktionärsstruktur der PORR (Stammaktien*)

*Anm.: Die Vorzugsaktien werden bei den Hauptversammlungen der Gesellschaft nur in einem äußerst geringen Umfang hinterlegt, weshalb keine verlässlichen Aussagen über die Aktionärsstruktur bei dieser Aktienkategorie gemacht werden können.

Der Kursanstieg bei den Stamm- und Vorzugsaktien der Gesellschaft führte auch zu einer Steigerung der Marktkapitalisierung von 238,6 Mio. EUR per Ultimo 2005 auf 255,2 Mio. EUR zum Jahresende 2006.

Zu Jahresbeginn 2007 war bei den Stamm- und Vorzugsaktien der PORR ein markanter Kurssprung zu beobachten. Mit rund 200 EUR je Aktie wurde ein seit vielen Jahren nicht mehr verzeichnetes Kursniveau erreicht.

PORR CORPORATE BONDS 2006

Zur Fortsetzung des erfolgreichen Weges der Liquiditätsverbesserung und zur Finanzierung von Expansionsmaßnahmen hat PORR im zweiten Quartal des Jahres 2006 zwei weitere Unternehmensanleihen, die in Österreich und in Tschechien gleichzeitig angeboten wurden, begeben. Die Corporate Bonds trafen auf so große Nachfrage, dass das Emissionsvolumen der Euro-Anleihe erhöht wurde und dennoch Kürzungen in der Zuteilung vorgenommen werden mussten. Insgesamt belief sich das Volumen auf 60 Mio. EUR und 200 Mio. CZK. Die Euro-Anleihe ist mit einem Zinskupon von 5,625 Prozent ausgestattet, die Verzinsung der in CZK begebenen Floating Rate Notes wurde mit dem 6-Monats-Pribor + 1,9 Prozent festgelegt.

PORR-KAPITALANTEILSCHEINE

Trotz geringer Handelsumsätze erzielten die PORR-Kapitalanteilscheine im Berichtsjahr 2006 eine Performance in Höhe von 24,6 Prozent. Der niedrigste Kurs wurde zu Beginn des Jahres mit 82 EUR am 5. Jänner 2006 gesehen, der Höchstkurs wurde am 5. Mai 2006 mit 105,99 EUR erreicht. Zum Jahresende lag der Börsekurs bei 101 EUR.

ERFÜLLUNG DER ÖSTERREICHISCHEN COMPLIANCE-RICHTLINIE

Um den Missbrauch von Insiderinformationen zu verhindern, trat am 1. April 2002 die Emittenten-Compliance-Verordnung (ECV) der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Kraft, die aufgrund einer Börsegesetz-Novelle im Jahr 2005 neu gefasst wurde.

PORR an der Wiener Börse

ISIN-Codes Börsenotierte Stück-
anzahl bzw. Nominale
Erstmalige
Notierung
PORR-Stammaktien AT 000 060 960 7 1.341.750 Stk. 08.04.1869
PORR-Vorzugsaktien AT 000 060 963 1 642.000 Stk. 03.11.1986
PORR-Kapitalanteilscheine AT 000 060 966 4 49.800 Stk. 22.10.1990
PORR-Anleihe 4,5 % 05-10 AT 000 049 270 7 100.000.000,00 EUR 29.06.2005
PORR-Anleihe 5,625 % 06-11 AT 000 0A0 19D6 60.000.000,00 EUR 29.06.2006
PORR-Anleihe CZK FRN
06-11 AT 000 0A0 19E4 200.000.000,00 CZK 29.06.2006

Erfolgreiche Platzierung von zwei Anleihen

PORR an der Börse

In Ausführung der Vorgaben des Börsegesetzes und der ECV hat PORR eine neue Compliance-Richtlinie erlassen, welche im Juni 2005 in Kraft getreten ist. Mit dieser Richtlinie werden die Informationsweitergabe im Unternehmen und die Maßnahmen zur Überwachung aller internen und externen Informationsflüsse geregelt, um deren missbräuchliche Verwendung zu verhindern. Ziel ist die Unterrichtung der Dienstnehmer und Organe sowie der Berater und sonstiger für PORR tätigen Personen über das gesetzliche Verbot des Missbrauchs von Insiderinformationen.

CORPORATE GOVERNANCE

PORR hat bislang keine Verpflichtungserklärung zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex abgegeben. Unabhängig davon werden jedoch sämtliche verpflichtende Bestimmungen und auch die Mehrzahl der "Comply or Explain"-Regeln eingehalten.

INVESTOR RELATIONS

PORR zählt zu den ältesten börsenotierten Unternehmen Österreichs und sieht in dieser Tradition sowohl Bestätigung wie auch Verpflichtung zur offenen und kontinuierlichen Kommunikation. Alle unternehmensrelevanten Informationen sowie Quartals- und Geschäftsberichte finden Sie auf unserer Website www.porr.at. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Rolf Petersen (E-Mail: [email protected]).

Finanzkalender
Veröffentlichung des Jahresfinanzberichtes 2006 27.04.2007
Bilanzpressekonferenz 27.04.2007
Veröffentlichung der Zwischenmitteilung über das 1. Quartal 11.05.2007
127. Hauptversammlung, 13.00 Uhr, 1103 Wien, Absberggasse 47 24.05.2007
Handel ex Dividende an der Wiener Börse 29.05.2007
Zahltag der Dividende für das Geschäftsjahr 2006 30.05.2007
Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichtes 31.08.2007
Veröffentlichung der Zwischenmitteilung über das 3. Quartal 09.11.2007

Standorte

Das Marktgebiet von PORR

Der PORR-Konzern fokussiert seine Aktivitäten auf Österreich, Deutschland und die Schweiz sowie auf die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas. In diesem geschlossenen Marktgebiet, in dem rund 200 Millionen Menschen leben, wird die Strategie des "Wachstums in konzentrischen Kreisen" verfolgt. Die unten stehende Tabelle zeigt das enorme Wachstumspotenzial dieser Region: So beträgt das kaufkraftbereinigte BIP/Kopf zwischen 50 und 70 Prozent des österreichischen Niveaus, die realen Wachstumsraten liegen jedoch um 50 bis 100 Prozent über den ohnehin erfreulichen 3,1 Prozent, die die österreichische Wirtschaft im Jahr 2006 gewachsen ist.

Land BIP/Kopf
(in KKP EUR)
Einwohner
(in Mio. EUR)
Wirtschaftswachstum
(reales BIP in Prozent)
Produktions-
leistung
(in Mio. EUR)
Veränd. der
Produktionsleistung
gegenüber 2005
Auftragsbestand
(in Mio. EUR)
Österreich 26.379 8,3 3,1* 1.632,4 + 5,1 % 1.256,8
Deutschland 23.930 82,4 2,7 135,4 – 10,7 % 185,8
Kroatien 12.030 4,4 4,5* 31,1 + 12,9 % 35,5
Polen 12.640 38,1 5,2* 165,0 + 59,9 % 75,9
Schweiz 25.614 7,5 2,7 40,0 – 5,2 % 43,6
Slowakei 14.790 5,4 6,7* 8,8 – 32,0 % 60,7
Slowenien 20.690 2,0 4,8* 8,7 + 422,6 % 0,7
Tschechische Republik 18.700 10,3 6,0* 189,3 + 14,7 % 117,8
Ungarn 15.570 10,1 3,9* 94,2 – 45,3 % 221,2
Konzern 2.322,7 + 2,9 % 2.013,4

*prognostizierter Wert Quellen: EUROSTAT, IMF, WIIW (sämtliche Daten beziehen sich auf 2006)

Standorte

Länderkennzeichen gemäß den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaft

Unternehmensstrategie

Die Konzernstrategie

PORR ist eine flexible Multi-Utility-Gruppe mit den Kernkompetenzen Baugeschäft und Projektentwicklung. Die optimale Verbindung dieser beiden Geschäftstätigkeiten sichert die Qualität der Planungsleistungen.

Der PORR-Konzern verfolgt seit Jahren eine Strategie, die auf drei Säulen ruht:

    1. Erschließung ertragstärkerer Geschäftsfelder, um die Konzernmarge langfristig zu steigern
    1. Wachstum durch eine Verbreiterung der Angebotspalette, insbesondere im Bereich der Projektentwicklung und -betreibung sowie der baunahen Dienstleistungen
    1. Ausweitung des Marktgebietes mit Fokus auf den zentral-, ost- und südosteuropäischen Raum

Das Wachstum erfolgt aus eigener Kraft, die nachhaltige Ertragsentwicklung steht dabei im Vordergrund. Andere als operative Risiken werden möglichst vermieden. Das "selektive Wachstum in konzentrischen Kreisen" wird überwiegend organisch erfolgen, Akquisitionen werden nur dann angestrebt, wenn sie

  • a) Know-how- oder Technologie-ergänzend sind,
  • b) zur langfristigen Ertragsteigerung beitragen,
  • c) in Märkten oder Sparten erfolgen, deren Risiken gut bekannt sind
  • d) oder zur Absicherung der Rohstoffversorgung beitragen.

Das kontrollierte Ertragswachstum wird über Renditesteigerungen im Baugeschäft, durch längerfristig planbare Erträge aus Konzessions- und Betreibermodellen sowie über eine Stärkung der Kapitalbasis angestrebt.

Wachstumschancen im positiven Marktumfeld nutzen

Die Baukonjunktur in Zentral-, Ost- und Südosteuropa zieht stark an. Lange Zeit wurden in dieser Region nur geringe Investitionen in Bausubstanz und Infrastruktur getätigt. Der starken Nachfrage in diesen Ländern wird durch private und öffentliche Investitionen begegnet. Der Bedarf ist breit gestreut und reicht von Hochbau über Verkehrs- und Infrastrukturprojekte bis hin zu Kraftwerken. Die hohe Auslastung führt teilweise bereits zu einer Verknappung von Ressourcen und Kapazitäten.

Zur gleichen Zeit wird in Österreich und Deutschland nach Jahren einer restriktiven Investitionshaltung der öffentlichen Hand wieder vermehrt in Infrastrukturmaßnahmen investiert. Aufgrund budgetpolitischer Überlegungen werden diese Großprojekte nicht mehr ausschließlich aus den öffentlichen Haushalten finanziert. Für die kapitalintensiven Betreiber- und Konzessionsprojekte benötigen die öffentlichen Auftraggeber verlässliche private Partner, die große Investitionsprojekte kapitalmarktkonform entwickeln, errichten und betreiben können.

Auch die Bauwirtschaft in Deutschland erholt sich dank der auflebenden wirtschaftlichen Dynamik zusehends. Auf Basis dieser Entwicklungen ergibt sich für den PORR-Konzern eine Reihe von Wachstumschancen in den Märkten Österreich und Deutschland sowie in Zentral-, Ost- und Südosteuropa, die unter Berücksichtigung der Strategie des kontrollierten Ertragswachstums wahrgenommen werden.

Flexible Unternehmensstrukturen schaffen die Basis für den Wachstumskurs

Flexibilität ist die Grundausrichtung des PORR-Konzerns. Daher wurde das Unternehmen in einer Matrix-Struktur so organisiert, dass es sowohl auf regionale Schwankungen als auch auf Änderungen in den einzelnen Bausparten reagieren kann. Die PORR AG fungiert als strategische Holding zur Steuerung der überregional agierenden Tochtergesellschaften.

Unternehmensstrategie

In den drei Segmenten Tiefbau, Hochbau und Straßenbau wird das spezialisierte Anwendungs-Know-how gebündelt. Der höhere Renditen versprechende Bereich Projektentwicklung ist mitsamt den dazu angebotenen Dienstleistungen in einer eigenen Gesellschaft, der Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH, zusammengefasst. Diese Gesellschaft wirkt wie ein Auftragsgenerator für die drei Segmente. In den Segmenten selbst agieren die Projektleiter selbständig auf den regionalen Märkten. Dadurch kann kundennah sowohl das notwendige Know-how zur Verfügung gestellt als auch auf lokale Erfordernisse eingegangen werden. Die Porr GmbH koordiniert das Allsparten-Filialgeschäft und betreibt Bauvorhaben mit lokalen Partnern.

Erträge steigern durch ein breites Leistungsspektrum

Im traditionellen Baugeschäft sind die Möglichkeiten der Renditensteigerung auch bei weiterhin wachsender Nachfrage beschränkt. Die Aufstellung als Multi-Utility-Gruppe ermöglicht es PORR, als Bauträger mit Zugriff auf Planungskompetenz über begleitende Dienstleistungen wie Finanzierung und Betrieb von Projekten bis hin zum Facility Management zusätzliche Erträge zu erlösen, die – wie auch die notwendigen Personalressourcen – langfristiger planbar sind als im klassischen Baugeschäft üblich. Branchenübliche Schwankungen der Erträge aus dem traditionellen Geschäft können damit ausgeglichen werden.

Durch diese Vielfalt im Angebot und die flexible Organisation ist für PORR die absolute Unternehmensgröße nicht erfolgskritisch.

Höhere Renditen in der Projektentwicklung erzielen

Seit der Gründung im Jahr 1869 sind die Fähigkeiten und Kompetenzen von PORR als Projektentwickler und -betreiber anerkannt und gefragt und haben im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union und des wirtschaftlichen Aufholprozesses in Zentral- und Südosteuropa erneut an Bedeutung gewonnen. Als Partner von öffentlichen Auftraggebern werden Infrastrukturprojekte gebaut und betrieben, Immobilien-Großprojekte umgesetzt und öffentliche Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen oder Kraftwerke geplant, finanziert, errichtet und betrieben. Auch in Österreich und Deutschland nimmt die Bedeutung von Public-Private-Partnership-Modellen deutlich zu. Diese Projekte versprechen langfristig planbare Erträge, setzen jedoch eine starke Kapitalbasis voraus.

Langfristig konstante Erträge erzielen

PORR hat das Ziel, vermehrt in renditestarke Geschäftsfelder wie PPP- und Konzessionsmodelle vorzudringen, um langfristige und konstante Erträge zu lukrieren. Das macht den Konzern unabhängiger von Marktschwankungen. Solche Projekte werden in der Regel aus Gründen der Risikodiversifikation in Konsortien abgewickelt. Typisch für dieses Geschäftsfeld sind vergleichsweise hohe Kapitaleinsätze und lange Laufzeiten. Die Verbreiterung der Kapitalbasis sowie die Optimierung der Finanzierungsstruktur sind Voraussetzungen dafür.

Risiken durch selektives Wachstum vermeiden

Der PORR-Konzern verfolgt die Strategie des selektiven Wachstums sowie des Ausbaus seiner Aktivitäten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Voraussetzung für konkrete Expansionsschritte ist jedoch, dass das Risiko in einem absehbaren Verhältnis zum Ertrag steht. Durch den selektiven Ausbau der Marktpräsenz können Nachfrageschwankungen geglättet und die Auslastung von Spezialkompetenzen weitgehend gesichert werden. Die Erschließung neuer Märkte erfolgt zumeist im Zuge kleinerer Projekte, um sich lokalen Gegebenheiten und Anforderungen möglichst risikoarm anzunähern. Wachstum durch Akquisitionen verfolgt PORR nur, wenn diese überproportionale Wachstums- und Renditechancen bieten, zusätzliches Know-how in den Konzern einbringen, der Ressourcenbeschaffung dienen oder eine regionale Marktnische abdecken.

Vorwort des Vorstands

Sehr geehrte Aktionäre, geschätzte Geschäftsfreunde der PORR!

Im Jahr 2006 hat die erfreuliche Entwicklung in den Märkten, in denen wir aktiv sind, nicht nur angehalten, sondern zum Teil sogar an Dynamik gewonnen. Insbesondere in Zentral-, Ost- und Südosteuropa eröffnen sich Wachstumschancen, die wir selektiv unter Ertragsgesichtspunkten wahrnehmen werden. Ursachen der erfreulichen Baukonjunktur sind das Aufleben des Wirtschaftswachstums auf der einen Seite – insbesondere die Erholung in Deutschland ist deutlich spürbar – und der enorme Nachholbedarf an Bau- und Infrastrukturinvestitionen in den neuen EU-Ländern sowie den Beitrittskandidaten. Das Wachstum der Konjunktur in dieser Region verspricht langfristig zu sein, deshalb konzentrieren wir uns intensiv auf diese Märkte.

In diesem Umfeld haben wir sehr erfreuliche Ergebnisse für unseren Konzern erzielt: Wir haben Bauleistungen im Wert von 2.323 Mio. EUR erbracht und konnten den Umsatz um rund 5 Prozent steigern. Das Ergebnis ist mit der ausgeweiteten Bauleistung mitgewachsen und beträgt 35,3 Mio. EUR – ein neuer Rekordwert für unser Unternehmen. Der Auftragsbestand, ein wichtiger Indikator für die weitere Entwicklung unseres Konzerns, ist ebenfalls stark gestiegen und beträgt 2.013 Mio. EUR. Damit sind unsere Kapazitäten bis in das Jahr 2008 hinein ausgelastet.

Das herausragende Ereignis im operativen Bereich war der Abschluss der Arbeiten an einem Baulos der M6 von Budapest nach Dunaújváros. Dieses Projekt wurde von PORR im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft gebaut und wird durch ein Public-Private-Partnership-Modell realisiert. Eine Beteiligung unseres Konzerns wird diese Autobahn auch in den kommenden 20 Jahren betreiben.

Dieses Beispiel beleuchtet auch den strukturellen Wandel, den unser Konzern in den vergangenen Jahren vollzogen hat. Wir haben den drei Segmenten Tiefbau (Porr Technobau und Umwelt AG), Hochbau (Porr Projekt und Hochbau AG) sowie Straßenbau (TEERAG-ASDAG AG) alle Tochtergesellschaften entsprechend der Bausparte bzw. nach dem spezifischen Know-how vertikal zugeordnet. Horizontal wird quer über die Segmente die Kundenverantwortung regional wahrgenommen. In der PORR SOLUTIONS (Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH) sind alle österreichischen und internationalen Dienstleistungsgesellschaften zusammengefasst, die sich im weitesten Sinne mit Planung, Projektierung, Projektmanagement, Facility Management, Infrastruktur-Know-how, Konzessions- und Betreibermodellen sowie Public-Private-Partnership-Modellen beschäftigen. Die PORR SOLUTIONS wird nicht als eigenes Segment abgebildet, sondern fungiert als Auftragsgenerator für die drei Bausparten des Konzerns.

Mit dieser Konzernstruktur und unserer Unternehmensgröße sind wir hervorragend für die Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts gerüstet. Unsere Organisation ermöglicht uns, sämtliche Dienstleistungen kundennah und flexibel in allen Regionen unseres Marktgebietes anzubieten. Gleichzeitig können wir unsere Ressourcen unter Ertrags- und Risikogesichtspunkten bewirtschaften und die erforderliche Kapitalbindung optimieren. Schließlich ermöglicht diese Struktur dem Konzern, ertragreichere Geschäftsfelder zu erschließen.

Unser Fokus heißt Ertrag. Organisatorisch haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen. Der Übergang vom Bauprojekt M6 zum Betrieb dieser Autobahn im Sommer 2006 war der bisher größte Erfolg dieses Konzeptes, weitere Beweise für dessen Richtigkeit sind bereits in der Vorschau auf das laufende Jahr zu sehen. Die angepeilten Ertragssteigerungen – mittelfristig streben wir eine EBIT-Marge von 5 Prozent an – wollen wir einerseits durch die

Stabilisierung des Basisgeschäftes, andererseits durch den erwähnten Einstieg in höherwertige Geschäftsfelder – vom Straßenbau über Immobilien- und Infrastrukturprojekte bis hin zum Energiebereich – erzielen. Wir werden damit nicht nur den Ertrag steigern, sondern zusätzlich zu den kurzfristigen Erlösen aus dem Baugeschäft, das Zyklen unterworfen ist, auch nachhaltige, längerfristig planbare Umsätze und konstante Beteiligungserträge aufbauen.

Unsere bewährte Politik des selektiven "Wachstums in konzentrischen Kreisen" werden wir fortsetzen. Wir bleiben auf den deutschsprachigen Raum sowie unsere Märkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa fokussiert. Das Wachstum in dieser Region wird voraussichtlich so anhaltend und ergiebig sein, dass wir uns um exotische Märkte nicht bemühen. Akquisitionen werden wir nur dann tätigen, wenn die erworbenen Unternehmen zur Ertragsteigerung beitragen, ergänzend in spezifischem Know-how und Technologien sind oder der Rohstoffabsicherung dienen. Basis unseres Wachstums aus eigener Kraft bleibt die Bautätigkeit, weil nur sie uns die täglichen Erfahrungen liefert, die wir für die angestrebte hohe Qualität in unserer Planungs- und Projekttätigkeit benötigen. Wir betreiben unseren Wachstumskurs auch unter Aspekten des Risikomanagements und suchen deshalb punktuell Partnerschaften für zukunftsorientierte Projekte.

Unter diesen Prämissen zeichnet sich für das Jahr 2007 eine Fortsetzung der Entwicklung der vergangenen drei Jahre ab. In diesem Zeitraum konnten wir unseren Gewinn verdoppeln, für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit um rund 10 Prozent und eine in etwa gleich bleibende Rendite. Unsere große Herausforderung wird die Schaffung einer Kapitalbasis sein, die uns in die Lage versetzt, in den kommenden Jahren die Wachstumschancen in unserem Marktgebiet wahrnehmen zu können.

Diese Leistungen können wir nur erbringen, weil wir auf die Verlässlichkeit und Einsatzfreude unserer Mitarbeiter bauen können. Ihnen gebührt unser Dank, ohne deren Leistung könnten wir heute nicht diese erfreulichen Ergebnisse präsentieren. Wir bedanken uns auch bei den Belegschaftsvertretern, mit denen wir konstruktiv zusammenarbeiten. Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen und freuen uns mit den Nutzern unserer Bauwerke, wenn sie sich sicher, geborgen und komfortabel darin fühlen. Unseren Aktionären sind wir ebenfalls zu Dank verpflichtet: Sie sind in schwierigen Zeiten zum Unternehmen gestanden und haben uns die Zeit gegeben, die erforderlichen Maßnahmen zu setzen. Dafür wollen wir sie jetzt im verbesserten Umfeld mit einer überdurchschnittlichen Performance entschädigen.

Direktor Komm.-Rat Helmut Mayer Direktor Dr. Peter Weber

Generaldirektor Dipl.-Ing. Horst Pöchhacker Generaldirektor-Stellvertreter Ing. Wolfgang Hesoun

Vorstand

V.l.n.r.: Direktor Komm.-Rat Helmut Mayer, Generaldirektor Dipl.-Ing. Horst Pöchhacker, Direktor Dr. Peter Weber, Generaldirektor-Stellvertreter Ing. Wolfgang Hesoun

Organe der Gesellschaft

VORSTAND

Mitglieder des Vorstands

Generaldirektor Dipl.-Ing. Horst Pöchhacker, Wien, Vorsitzender Generaldirektor-Stellvertreter Ing. Wolfgang Hesoun, Brunn/Gebirge, Vorsitzender-Stellvertreter Direktor Komm.-Rat Helmut Mayer, Wien Direktor Dr. Peter Weber, Deutsch-Wagram

AUFSICHTSRAT

Mitglieder des Aufsichtsrats

Präsident Dipl.-Ing. Klaus Ortner*), Wien, Vorsitzender

Direktor Karl Schmutzer*), Winzendorf, Vorsitzender-Stellvertreter Dr. Georg Riedl*), Wien, Vorsitzender-Stellvertreter Günther W. Havranek*), Perchtoldsdorf Vorstandsdirektor Mag. Dr. Martin Krajcsir*), Wien Direktor Dr. Walter Lederer*), Wien Dr. Heinz Mückstein*), Bad Vöslau Komm.-Rat Karl Samstag*), Mödling

*) In der 124. ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Juni 2004 wurde der Aufsichtsrat der Gesellschaft neu gewählt, und zwar auf die Dauer bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2008 Beschluss fasst.

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder:

Peter Grandits, Stinatz Walter Huber, Wiesen Johann Karner, Mönchhof Walter Jenny, Wien

Informationen zum Management

GENERALDIREKTOR DIPL.-ING. HORST PÖCHHACKER

Geboren 1938, verheiratet, zwei Kinder; seit 1976 Mitglied des Vorstands, seit 1982 Vorstandsvorsitzender der PORR AG.

Zuständig für die Ressorts Strategie, Organisation, Personal, Öffentlichkeitsarbeit und Revision sowie den Geschäftsbereich TEERAG-ASDAG AG.

GENERALDIREKTOR-STELLVERTRETER ING. WOLFGANG HESOUN

Geboren 1960, verheiratet, ein Kind; Bestellung in den Vorstand der PORR AG im März 2003, seit 2004 Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands.

Zuständig für die Ressorts Projektentwicklung Tiefbau und Hochbau, Projektfinanzierung, Technologiemanagement, Qualitätsmanagement, Geräte und die Geschäftsbereiche Porr Technobau und Umwelt AG, Porr Projekt und Hochbau AG sowie Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH.

DIREKTOR KOMM.-RAT HELMUT MAYER

Geboren 1953, verheiratet; Mitglied des Vorstands der PORR AG seit 2003.

Zuständig für die Ressorts Finanzmanagement und Kapitalmarkt, Rechnungswesen, IT, Versicherungen, Einkauf.

DIREKTOR DR. PETER WEBER

Geboren 1949, verheiratet, zwei Kinder; seit 2003 Mitglied des Vorstands der PORR AG.

Zuständig für die Ressorts Controlling, Konzernstruktur und Informationsmanagement, Immobilien-Portfolio, Ressourcen, Recht und den Geschäftsbereich UBM Realitätenentwicklung AG.

Konzernstruktur Konzernstruktur

20

ndu ielle Führu

Länder ERR TUN MBH IK- UN RANSPO GMBH OSP PRO TENTWICKLUNGSGM GEBÄUDEMANAGEME GMBH ORR TECHNICS & SE CES GM CO KG NPOWER ANLAG CHTUNG UND MBH ÄRNTNE MÜLLVERW UNG MBH QUA PL WASSE RSORGUNGS- UN BWA RENTSORGUN GMBH RIW BWA GUN ALD MBH CRA EM ION CE ATE RE TRY AUSTR GMBH ORR SO RASTRUKTURPR KTE GMBH, BERLIN ORR SO O., WARSCHAU ANSPOR O., BR SLAVA UNA AUTÓP ONC UDAPEST QUASYSTEM OSPODA DAM MARIBOR ORR SO ZAGREB ORR SO OFIA ORR SO L., BUKAR STRASSENB GMB

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SPH UNTERNEHMUNG NG. O. SM KER & CO GM

SPH UNTERNEHMUNG RA GUC AUUNTERNEHMU GMBH

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NG. OTTO RICHT CO STRASSENMA ERUNGE MBH

GMBH

SPH NEHMUN ARL GÜNTH GMBH

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CHATZL & JUNGMAYR GA UND LANDSCHA BAU GM

MPERM-BAUVEG SA ONA

ASD SKA SP WARSCH

RAŽSKÉ SI DOHOSPODÁ SKÉ STAVB RAG

ASD VAK RAT AVA

ASD MOSONMAGYARÓVÁR

SDA ÁNO SOMOR

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Lagebericht

Anhaltendes Wachstum der Weltwirtschaft trotz spürbarer Steigerung der Rohstoffpreise

PORR profitiert von der Wachstumsdynamik in Zentral-, Ostund Südosteuropa

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Weltwirtschaft 2006

Die Weltwirtschaft ist im Jahr 2006 kräftig gewachsen. Insgesamt hat das reale Bruttoinlandsprodukt auf globaler Basis im Jahr 2006 um voraussichtlich 3,7 Prozent (Quelle OECD, IMF) zugenommen. Die Preise für Rohstoffe, die für Bauleistungen benötigt werden, stiegen im Jahr 2006 auch aufgrund der stärkeren Weltkonjunktur. Der Rohstoffpreisindex des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs für zwölf Euro-Länder, der Industrieund Energierohstoffe beinhaltet, stieg im Jahresverlauf um 19,4 Prozent. Die Preise für Rohöl zogen im vergangenen Jahr kräftig an: Ein Barrel der Referenzmarke Nordsee Brent kostete im Dezember 2006 um 19,7 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch die Preise für Stahl und Energie stiegen.

Konjunkturentwicklung Europas

Die Wirtschaft der EU-25 befand sich im Jahr 2006 in einem kräftigen Aufschwung. Nach einer bis zum Jahresende 2005 nur mäßigen Expansion von 1,1 Prozent gewann die Konjunktur im Verlauf des ersten Halbjahres deutlich an Fahrt: Zum Jahresende konnte ein Zuwachs von 2,9 Prozent registriert werden. Durch ihren Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa profitiert PORR von der Wachstumsdynamik.

Die Ursachen für diese Erholung liegen in der wieder erstarkten Binnennachfrage. Deutlich verbesserte Kapazitätsauslastungen, hohe Unternehmensgewinne und die immer noch niedrigen Zinsen haben die Investitionsneigung der Unternehmen spürbar positiv beeinflusst. Durch das positive Investitionsklima stiegen auch die Bauinvestitionen deutlich. Das aggregierte Haushaltsdefizit im Euro-Raum ging 2006 voraussichtlich leicht von minus 2,4 auf 2,2 Prozent zurück.

Wachstumsrate Inflationsrate Arbeitslosenquote in % reales BIP (HVPI-Basis) EU-25 2,9 2,2* 7,9 Bulgarien 6,0* 7,3 8,9 Deutschland 2,7 1,8 8,4 Frankreich 2,2* 1,9 9,0 Kroatien 4,5* n. v. n. v. Litauen 7,8* 3,8 5,9 Österreich 3,1* 1,7* 4,8 Polen 5,2* 1,3 14,0 Rumänien 7,2* 6,6 n. v. Slowakei 6,7* 4,3 13,3 Slowenien 4,8* 2,5 6,0 Tschechische Republik 6,0* 2,1 7,2 Ungarn 3,9 4,0 7,5

Indikatoren zur wirtschaftlichen Entwicklung 2006

*prognostizierter Wert

n. v. = nicht verfügbar Quelle: EUROSTAT

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

In den neuen EU-Mitgliedsländern, in denen auch der PORR-Konzern stark vertreten ist, hielt die hohe wirtschaftliche Dynamik im Jahr 2006 an, ebenso wie im restlichen Europa. Auch hier trug die verstärkte Binnennachfrage maßgeblich zur wirtschaftlichen Expansion bei. Zudem wurden im Rahmen von EU-Programmen Investitionen – vor allem in die Infrastruktur – gefördert. Die Inflationsraten der neuen EU-Mitgliedsländer lagen mit Ausnahme Polens, wo die Preise im Jahr 2006 um 1,3 Prozent stiegen, im Durchschnitt über der Inflationsrate des Euro-Raumes. In Polen standen den Effekten steigender Energiepreise sinkende Nahrungsmittelpreise und die Aufwertung des Zloty gegenüber.

Mit 1. Jänner 2007 sind Rumänien und Bulgarien der Europäischen Union beigetreten. Mit knapp 30 Mio. Einwohnern stellen sie rund 9 Prozent der Bevölkerung der erweiterten Union, aufgrund des geringen Produktionsniveaus jedoch weniger als 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die beiden Balkanländer zeichnen sich jedoch ebenso wie die anderen neuen Mitgliedsländer durch ein sehr dynamisches Wachstum aus. Allerdings sind die Inflationsraten mit 6,6 Prozent in Rumänien und 7,3 Prozent in Bulgarien weitaus höher als in den anderen EU-Ländern. Wie die meisten der neuen Mitgliedsländer verzeichnen auch diese beiden Staaten beträchtliche Leistungsbilanzdefizite. Während die EU-25 ein durchschnittliches Defizit von 0,6 Prozent des BIP aufweisen, verzeichnet Rumänien 8,7 und Bulgarien 11,8 Prozent.

In Deutschland hat sich der Aufschwung im Jahr 2006 erheblich verstärkt. Nachdem die Wirtschaft nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2005 nur um 0,9 Prozent preisbereinigt gewachsen war, konnte die Wirtschaftsleistung im letzten Jahr um 2,7 Prozent zulegen. Getragen wurde dieser Aufschwung von einer erhöhten Inlandsnachfrage neben weiterhin kräftig steigenden Exporten. Die Bauinvestitionen stiegen nach einem zehn Jahre währenden Rückgang erstmals erkennbar. Die Produktion in der deutschen Bauwirtschaft wuchs von 78,8 auf 82,3 Mrd. EUR im Jahresvergleich. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm spürbar zu, gleichzeitig ging die registrierte Arbeitslosigkeit zurück. Impulse für die Produktion haben sich aber auch daraus ergeben, dass die privaten Haushalte in Erwartung der am 1. Jänner 2007 in Kraft getretenen Mehrwertsteuererhöhung Käufe langlebiger Konsumgüter und Wohnbauinvestitionen vorgezogen haben. Es wird trotzdem davon ausgegangen, dass die Aufwärtsbewegung in der Bauwirtschaft, die nach langjähriger Talfahrt Mitte 2005 begonnen hat, sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird und nicht nur vorübergehender Natur war.

Wirtschaft Österreich 2006

Entsprechend der ausgezeichneten Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum konnte auch die österreichische Wirtschaft im abgelaufenen Jahr mit erwarteten 3,1 Prozent die höchste Wachstumsrate seit dem Jahr 2000 verzeichnen. In unserem Land wurde die Entwicklung von der Exportwirtschaft und von der kräftig belebten Investitionsnachfrage getragen, wobei insbesondere die Bauinvestitionen deutlich gestiegen sind. Die Inflationsrate hat sich im Jahr 2006 mit prognostizierten 1,7 Prozent verhalten entwickelt, wobei die Energiepreise preistreibend, die Bereiche Freizeit und Kultur sowie Nachrichtenübermittlung hingegen dämpfend wirkten. Aufgrund der Hochkonjunktur hat sich auch die Lage am Arbeitsmarkt wieder gebessert. Selbst bei Berücksichtigung der starken Ausweitung der Schulungsmaßnahmen ging die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen merklich zurück, Österreich verzeichnete für 2006 eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent.

EU-Investitionen in Infrastruktur sorgen für hohe Nachfrage von Bauleistungen

Wachstum der deutschen Bauwirtschaft erstmals seit zehn Jahren

ENTWICKLUNG DER EUROPÄISCHEN BAUWIRTSCHAFT

Die europäische Bauwirtschaft befand sich auch 2006 in einer bereits seit einigen Jahren andauernden Wachstumsphase, die sich laut Expertenmeinung noch weiter fortsetzen sollte.

Zu Beginn der 90er Jahre war die Bauwirtschaft in Europa durch eine Schwächephase gekennzeichnet und das Bauvolumen stagnierte. Erst ab 2000 setzte die Wachstumsphase mit durchschnittlichen Steigerungsraten von 1,8 Prozent pro Jahr ein. Für das Jahr 2006 wird mit einer Zuwachsrate von etwa 2 Prozent gerechnet. Damit sollte ein Bauvolumen von ca. 1.400 Mrd. EUR überschritten werden.

Ungefähr 75 Prozent des europäischen Bauvolumens kommen aus den fünf großen Ländern Spanien, Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich. Die übrigen westeuropäischen Staaten erreichen ca. 23 Prozent, während die osteuropäischen Staaten derzeit nur rund 4 Prozent des europäischen Volumens darstellen. Der Anteil der einzelnen Staaten am Bauvolumen der "großen Fünf" ist derzeit mit 13,5 bis 15,9 Prozent in etwa gleich hoch, jedoch verlief die Entwicklung in diesen Märkten in den letzten Jahren recht unterschiedlich. Vor allem Deutschland und Spanien wichen extrem vom europäischen Durchschnitt ab: Deutschland verzeichnete nach der Wiedervereinigung einen Bauboom, dem aber ein ca. zehn Jahre andauernder Rückgang folgte. In Spanien setzte dagegen Mitte der 90er Jahre ein – nur im Jahr 1996 leicht gedämpfter – Nachfrageboom ein, der bis heute anhält. Österreich und die Schweiz verzeichneten vom Beginn der 90er Jahre bis 2005 nahezu eine Stagnation. Die Wachstumsraten der Bauvolumina der osteuropäischen Staaten liegen durch den Aufholbedarf derzeit deutlich über jenen der westlichen Nachbarn. Durchschnittliche Wachstumsraten der Bauproduktion um 3,5 Prozent p.a. sind in den letzten 14 Jahren in diesen Ländern fast ausnahmslos erreicht worden.

Wohnbau- und Wohnhaussanierung gelten in den EU-Ländern als wichtige Wirtschaftsund Beschäftigungsfaktoren. Die Förderung des Wohnungsneubaus nimmt vor allem in den neuen EU-Ländern eine zentrale Stellung ein. In den EU-15 dagegen erhält die Wohnhaussanierung einen immer größeren Stellenwert und wird meist durch steuerliche Anreize noch zusätzlich unterstützt. So stammten im abgelaufenen Jahr die wichtigsten Impulse für den Wohnungsbau aus Frankreich, Italien, Irland und Spanien, wobei in diesen Ländern aber ab 2008 oder 2009 mit einer rückläufigen Nachfrage zu rechnen ist.

Auf den Tiefbau in Europa entfallen ca. 21 Prozent, ein scheinbar noch kleiner Teil, der sich aber in den kommenden Jahren mit Wachstumsraten von rund 3 Prozent als der Wachstumstreiber schlechthin erweisen sollte.

Die Hochkonjunktur in der Industrie- und der Bauwirtschaft spiegelt sich natürlich auch auf dem Arbeitsmarkt wider. Die Bauwirtschaft – und hier zu einem wesentlichen Teil der Wohnbau – entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten wurde gegenüber dem Vorjahr deutlich ausgeweitet. Einschließlich der vor- und nachgelagerten Bereiche dürften ca. 45 Millionen Arbeitsplätze von der Bauwirtschaft abhängig sein. Es zeigt sich jedoch auch hier ein deutliches West-Ost-Gefälle, da in den neuen EU-Ländern, mit Ausnahme von Polen und Slowenien, der Beschäftigtenanteil in der Bauwirtschaft durchwegs höher als der Durchschnitt der EU-25 ist.

Überdurchschnittliche Wachstumsraten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa

Europäische Bauwirtschaft Europäische Immobilienbranche

Entwicklung der österreichischen Bauwirtschaft

In Österreich steigt die Bauleistung seit Anfang 2006 wieder deutlich an. Es wird vor allem verstärkt in Infrastrukturbauten investiert, aber auch der beschäftigungsintensive Wohnbau verzeichnet nunmehr wieder Steigerungsraten, nachdem das Überangebot an Wohnungen abgebaut wurde. Ein zusätzlicher Impulsgeber kommt von der Finanzierungsseite durch die günstige Zinssituation (z.B. niedrige Zinsen für Wohnbaukredite). Weiters geht die jüngste Ausweitung der Baubeschäftigung in Österreich im Wohnbau auch auf Maßnahmen zur Umsetzung der Kyoto-Ziele zurück (Förderung von Niedrigenergie- und Passivhäusern).

Für die österreichische Bauwirtschaft war 2006 ein außergewöhnlich gutes Jahr. Die Wertschöpfung überstieg das Vorjahresniveau bereits im dritten Quartal real um 5,5 Prozent. Angesichts anziehender Investitionen und einer guten Auftragslage im Infrastruktur- und Wohnungsbau zeigen sich die Bauunternehmen auch weiterhin optimistisch und stellen zusätzliches Personal ein. In Folge war die Zahl der Arbeitslosen im Baubereich im Herbst 2006 um ungefähr 10 Prozent niedriger als im Jahr davor. Der positive Effekt auf den Arbeitsmarkt sollte auch weiterhin anhalten, da neben dem anhaltend gut ausgelasteten Infrastrukturbau auch im personalintensiven Wohnbau mit einer Ausweitung der Produktion zu rechnen ist.

ENTWICKLUNG DER EUROPÄISCHEN IMMOBILIENBRANCHE

Die europäischen Märkte für Immobilieninvestitionen boomen. Laut des jüngsten European Markets Bulletin von Jones Lang La Salle haben die Transaktionsvolumina 2006 mit 242 Mrd. EUR Rekordhöhe erreicht. Die Investitionsbereitschaft hat damit im Vergleich zum vergangenen Jahr noch einmal deutlich zugenommen, da sich die derzeitige positive Konjunkturentwicklung in Europa mittlerweile auch auf den Immobiliensektor auswirkt. Infolge dessen ist in Europa der Anteil an großvolumigen Transaktionen deutlich gestiegen. Alleine 2006 waren 58,0 Prozent der Investitionssummen in dreistelliger Euro-Millionenhöhe. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 51,0 Prozent, im Jahr 2004 bei 47,0 Prozent. Das europäische Investitionsgeschäft wird hauptsächlich von Investoren aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Irland und Deutschland bestimmt. Zu dieser Entwicklung kommt es durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Immobilieninvestments. Die Regional- und Nutzungsfokusse der institutionellen Investoren verschieben sich derzeit deutlich. Investierten Immobilienunternehmen in der Vergangenheit meist innerhalb ihrer Heimatländer, so stieg der Anteil grenzüberschreitender Immobilieninvestitionen am Gesamtvolumen bereits im ersten Halbjahr 2006 auf etwa 68,0 Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Tendenz im zweiten Halbjahr verstärkt hat. Eine Verschiebung des Investitionsschwerpunktes von Westeuropa in die CEE-Märkte war in Ansätzen bereits im Vorjahr zu erkennen. Dieser Trend setzte sich im Jahr 2006 ungebrochen fort. Die Volumina in den mittel- und osteuropäischen Staaten konnten sich mit 13,3 Mrd. EUR mehr als verdoppeln, da die Anleger auch höhere Risiken akzeptierten.

Die europäischen Büromärkte waren im abgelaufenen Jahr durch einen generellen Aufwärtstrend mit steigenden Mieten und sinkenden Leerständen gekennzeichnet. Der Flächenumsatz in Europa erreichte mit 13 Mio. m2 ein Rekordniveau. Dank der anhaltenden Nachfrage haben sich auch die Leerstandsraten in Europa, besonders in Moskau, Madrid, Barcelona und Kopenhagen, weiter verringert. Die Mieten verzeichneten vor allem in Dublin, London, Moskau und Madrid Zuwachsraten in zweistelliger Höhe. Rückgänge waren nicht zu beobachten. Das Mietniveau speziell in den zentraleuropäischen Staaten hat sich stabilisiert, die Renditen an den etablierten Standorten wie Warschau und Budapest haben sich allmählich dem Westniveau angeglichen. Die osteuropäischen

Kräftige Impulse für die österreichische Bauindustrie durch Infrastruktur und Wohnbau

Deutlicher Anstieg der großvolumigen Immobilientransaktionen

Höchste Renditen derzeit in Moskau und Bukarest

Metropolen zeigten sich weitaus ertragreicher als einige Hauptstädte in Westeuropa. Moskau nimmt hier mit einer zweistelligen Rendite von 10,5 Prozent die Spitzenposition ein. Neben Bukarest mit 7,8 Prozent und Budapest mit 6,2 Prozent liegen auch Warschau mit 6,0 Prozent und Prag mit 5,9 Prozent noch vor Wien. In der österreichischen Hauptstadt lässt sich eine Verzinsung von 5,4 Prozent erwirtschaften. Nunmehr finden auch die jüngsten EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien zunehmend das Interesse von Investoren.

Die europäischen Wohnungsmärkte entwickelten sich im Jahr 2006 insgesamt deutlich positiver als zunächst erwartet. Gemessen an der Zahl der Fertigstellungen zeigen die einzelnen Länder ein eher uneinheitliches Bild. Zuwächse im zweistelligen Bereich waren in Belgien (14,0 Prozent), Italien (13,0 Prozent), den Niederlanden (12,0 Prozent) und in Dänemark (11,0 Prozent) zu beobachten. Vorzieheffekte wegen des drohenden Wegfalls der Eigenheimzulage sorgten für eine Belebung in Deutschland, wo der Markt um 8,0 Prozent wuchs. Die Wohnimmobilienpreise in Europa erhöhten sich 2006 noch einmal spürbar, wobei jedoch die Zuwächse mancherorts deutlich moderater ausfielen als 2005.

Spitzenrenditen für Büroimmobilien im europäischen Vergleich 2006

Quelle: CPB

Immobilienmarkt Österreich

Die Nachfrage nach Investmentobjekten von Seiten internationaler Investoren ist groß – teilweise größer als das Angebot, so lautet der Tenor von renommierten Maklern in Österreich.

Auf dem Büromarkt konnte eine weitere signifikante Steigerung der Vermietungsleistung erzielt werden, womit das bereits recht erfreuliche Jahr 2005 nochmals übertroffen wurde. Die Gründe für den starken Aufschwung sind vor allem Standortwechsel von Firmen, die durch diese Maßnahme eine Kostenreduktion und eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit über eine höhere Flächeneffizienz erreichen wollen. Der österreichische Markt hat sich zu einem stabilen und sicheren Markt für Immobilieninvestitionen entwickelt und erfreut sich dadurch eines starken Interesses nationaler und internationaler Investorengruppen. In Wien wird für das Berichtsjahr mit einer Vermietungsleistung von bis zu 350.000 m2 gerechnet – ein Rekordwert, der auch in den Boomjahren 1999 bis 2000 nicht erreicht wurde. Erstmals seit Jahren ist ein leichtes Ansteigen der Durchschnitts- und Spitzenmieten zu verzeichnen. Im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten

Belebung der Wohnungsmärkte in ganz Europa

Stabiles Mietpreisniveau am Wiener Büromarkt

Europäische Immobilienbranche Leistungsentwicklung

weist Wien aber nach wie vor ein niedriges, jedoch sehr stabiles Mietpreisniveau auf. Da die Neuflächenproduktion weiterhin deutlich unter der Vermietungsleistung liegt, sinkt die Leerstandsrate kontinuierlich. Es ist ein starkes Gefälle zwischen Neubauprojekten bzw. generalsanierten Objekten einerseits und älteren unsanierten Bürogebäuden andererseits, wo oft ein Leerstand von mehr als 20 Prozent zu verzeichnen ist, beobachtbar. Das Marktvolumen steigt; zunehmend engagieren sich Investoren bereits im Projektstadium und tragen so das Vermietungsrisiko zumindest teilweise mit.

LEISTUNGSENTWICKLUNG

Definition der Produktionsleistung

Die Produktionsleistung des PORR-Konzerns ermittelt sich aus der nach betriebswirtschaftlichen Kriterien abgegrenzten Jahresbauleistung aller operativen Konzerngesellschaften. Anders als im Ausweis der Umsatzerlöse in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden die Leistungen in den Arbeitsgemeinschaften, an denen die PORR oder eines ihrer Tochterunternehmen beteiligt ist, anteilig in der Berechnung der Produktionsleistung berücksichtigt. Lediglich die TEERAG-ASDAG-Gruppe, an der PORR Anteile in Höhe von 52,5 Prozent hält, aber die industrielle Führung innehat, wird abweichend von diesem handelsrechtlichen Beteiligungsverhältnis in der Produktionsleistung zu 100 Prozent erfasst.

Entwicklung der Produktionsleistung

Dem PORR-Konzern ist es auch im Jahr 2006 gelungen, die erfolgreiche Leistungsentwicklung der letzten Jahre fortzusetzen. Seit 2003 stieg die Leistung kontinuierlich um durchschnittlich 8 Prozent pro Jahr. Diese Leistungssteigerung wurde nur im Jahr 2004 aufgrund der Dekonsolidierung der UBM kurzfristig unterbrochen.

Witterungsbedingte Beeinträchtigungen zu Jahresbeginn 2006 wurden durch die lang anhaltenden milden Temperaturen zum Jahresende ausgeglichen und hatten letztendlich nicht – weder im In- noch im Ausland – die befürchteten Auswirkungen auf die Produktionsleistung. Die verstärkten Investitionen der öffentlichen Hand in Infrastrukturmaßnahmen brachten vor allem im Inland einige bedeutende Aufträge, wodurch es möglich war, den Inlandsanteil an der Gesamtleistung gegenüber den Vorjahren weiter zu steigern. Fortsetzung der erfolgreichen Leistungsentwicklung im Jahr 2006

Im Ausland konnte das Vorjahresniveau annähernd gehalten werden, obwohl einige Großprojekte in der ersten Jahreshälfte ausgelaufen und gleichartige Anschlussprojekte nicht unmittelbar vorhanden waren.

Der PORR-Konzern weist mit 31. Dezember 2006 eine Gesamtleistung von 2.322,7 Mio. EUR aus. Damit wurde die Leistung des Jahres 2005 in der Höhe von 2.258,0 Mio. EUR um 64,8 Mio. EUR oder 2,9 Prozent übertroffen. Mit 70,3 Prozent oder 1.632,4 Mio. EUR kam der überwiegende Teil der Leistung aus dem Inland, das bedeutet eine Steigerung um 79,0 Mio. EUR oder 5,1 Prozent. Im Ausland wurden 690,3 Mio. EUR oder 29,7 Prozent der Gesamtleistung erwirtschaftet. Hier ergibt sich eine Minderleistung gegenüber 2005 von 14,2 Mio. EUR oder 2,0 Prozent. Die Leistungssteigerungen sind auf organisches Wachstum und nicht auf Unternehmensakquisitionen zurückzuführen.

Entwicklung der Auslandsmärkte

Die frühzeitige Akquisition von leistungsstarken Projekten war vorerst nur in Österreich möglich, wodurch am Heimmarkt eine Leistungsausweitung erzielt wurde. Die mit zeitlicher Verzögerung im Ausland akquirierten Großprojekte ergaben 2006 noch keinen wesentlichen Leistungsanteil, sodass der Auslandsanteil an der Bauleistung des PORR-Konzerns insgesamt gesunken ist. Mit einem Volumen von 690,3 Mio. EUR oder 29,7 Prozent reduzierte sich der Auslandsanteil an der Gesamtleistung gegenüber 2005 um 14,2 Mio. EUR oder 2,0 Prozent.

Zwischenzeitig kann die erfreuliche Nachfragesituation – ausgelöst durch einen großen Nachholbedarf im Infrastruktur-, Energie- und Hochbaubereich in den neuen EU-Mitgliedsländern, aber auch in den restlichen Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien – dank einer breiten geografischen Präsenz bestens genützt werden.

In Tschechien konnte das bereits 2005 abgearbeitete hohe Leistungsvolumen um weitere 24,2 Mio. EUR auf 189,3 Mio. EUR gesteigert werden. Hier waren vor allem der Straßenbau (PSVS a.s., Prag), der Sonstige Hochbau sowie der Geschäfts- und Bürohausbau mit teilweise hohen Steigerungsraten – der Geschäfts- und Bürohausbau mit 37,7 Prozent, der Sonstige Hochbau mit 37,1 Prozent – die Hauptleistungssparten.

Rund 30 Prozent der Leistung werden außerhalb Österreichs erwirtschaftet

PORR verfolgt entschlossen Wachstumsstrategie in CEE

Leistungsentwicklung

Leistung nach Ländern 2006

In Polen trugen ebenfalls der Sonstige Hochbau sowie der Geschäfts- und Bürohausbau mit Wachstumsraten von 135,3 Prozent respektive 223,6 Prozent stark zum Volumenswachstum um 61,8 Mio. EUR auf insgesamt 165,0 Mio. EUR bei. Dieser Wert entspricht einer Steigerung von 59,9 Prozent. Damit hat sich Polen zum zweitstärksten Auslandsmarkt des PORR-Konzerns nach der Tschechischen Republik entwickelt.

In Deutschland ist es gelungen, den Leistungsrückstand gegenüber 2005 trotz paralleler Umstrukturierungsmaßnahmen in einem moderaten Rahmen zu halten. Mit einer Gesamtleistung von 135,4 Mio. EUR wurde damit das Vorjahr lediglich um 16,2 Mio. EUR oder 10,7 Prozent unterschritten. Deutschland stellte mit diesem Wert den drittgrößten Auslandsbereich dar. Die allgemeine wirtschaftliche Situation, vor allem das lange erhoffte Anspringen der deutschen Bauwirtschaft, lässt hier für das Jahr 2007 eine Besserung erwarten.

In Ungarn wurde das Großbauvorhaben Autobahn M6 abgeschlossen. Weitere Großprojekte wurden erst im zweiten Halbjahr akquiriert. Daher wurde mit 94,2 Mio. EUR die Leistung des Jahres 2005 um 77,9 Mio. EUR oder 45,3 Prozent unterschritten, wobei die massivsten Rückgänge im Straßenbau mit 71,6 Prozent zu verzeichnen waren. Ähnlich wie in Deutschland ist aber aufgrund der inzwischen erhaltenen Aufträge auch hier für 2007 eine Verbesserung zu erwarten.

Stark tiefbaulastig präsentiert sich die Schweiz, wobei eine Gesamtleistung von 40,0 Mio. EUR gegenüber 2005 eine Minderung um 5,2 Prozent bedeutet.

Den spartenmäßigen Gegenpart zur Schweiz stellt Kroatien dar, wo ca. 86 Prozent der Gesamtleistung von 31,1 Mio. EUR aus dem Hochbau und hier vor allem aus dem Geschäfts- und Bürohausbau kommen. Das entspricht einer Steigerung von 12,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005.

Die restlichen Auslandsmärkte des PORR-Konzerns wie Slowakei (8,8 Mio. EUR), Slowenien (8,7 Mio. EUR), Rumänien (5,4 Mio. EUR) und Bosnien-Herzegowina (4,1 Mio. EUR) wickeln derzeit noch geringere Leistungsgrößen ab, werden aber auch noch nicht flächendeckend, sondern nur punktuell bearbeitet. In diesen Ländern soll schrittweise, wo erfolgversprechend, eine entsprechende Marktpräsenz aufgebaut werden. PORR folgt hier der Strategie des "Wachstums in konzentrischen Kreisen."

Polen ist zweitstärkster Auslandsmarkt von PORR

Entwicklung der Produktionsleistung nach Sparten

Im Leistungsausweis der einzelnen Sparten finden vor allem die europaweit forcierten Infrastrukturmaßnahmen ihren Niederschlag. Daher war die Tiefbausparte mit einer Leistung von 1.078,8 Mio. EUR oder 46,5 Prozent der Gesamtbauleistung des Konzerns die dominierende Sparte, wobei aber das Leistungsvolumen des Jahres 2005 nicht zur Gänze erreicht werden konnte und um 33,8 Mio. EUR oder 3,0 Prozent zurückging.

Vom gesamten Tiefbauvolumen wurden ungefähr 45,9 Prozent oder ca. 495,5 Mio. EUR in der Sparte Straßenbau geleistet. Ungefähr 73,0 Prozent oder 362,0 Mio. EUR davon stammen aus Österreich, während im Ausland Tschechien durch die TEERAG-ASDAG-Tochter PSVS a.s., Prag, mit 77,9 Mio. EUR das größte Leistungsvolumen lieferte. Mit 221,4 Mio. EUR Leistungserbringung stellt der Rohrleitungs- und Kabelbau die zweitwichtigste Bausparte des Tiefbaus dar. Auch hier stammt der Hauptanteil mit 186,5 Mio. EUR aus dem Inland. Sowohl der Tunnelbau mit 79,8 Mio. EUR als auch der Brückenbau mit 77,0 Mio. EUR konnten ihren Leistungsumfang 2006 ebenfalls ausweiten. Diesen Bauleistungen entsprechen Wachstumsraten beim Tunnelbau von 13,0 Mio. EUR oder 19,5 Prozent und 1,2 Mio. EUR respektive 1,6 Prozent beim Brückenbau. Dagegen mussten im Sonstigen Spezialtiefbau mit einem Minus von 2,7 Mio. EUR oder 2,0 Prozent auf 135,5 Mio. EUR und im Bahnbau mit 69,7 Mio. EUR – das bedeutet ein Minus von 38,3 Mio. EUR oder 35,5 Prozent – wegen fehlender Anschlussaufträge teilweise stärkere Rückgänge hingenommen werden.

Eine gegenüber 2005 leichte Steigerung von 2,0 Prozent oder 16,9 Mio. EUR auf 841,8 Mio. EUR konnten die Hochbausparten erwirtschaften. Damit werden 36,2 Prozent der Gesamtleistung des PORR-Konzerns im Jahr 2006 abgedeckt. Der derzeit erkennbare Trend am europäischen Immobilienmarkt findet in den unterschiedlichen Hochbausparten seinen Niederschlag. Aufgrund des vor allem in Polen boomenden Geschäfts- und Bürohausbaus konnte in dieser Sparte das ohnehin bereits hohe Leistungsvolumen aus dem Jahr 2005 um weitere 36,7 Mio. EUR oder 16,8 Prozent auf 255,7 Mio. EUR gesteigert werden. Die vor allem in Österreich forcierte Wohnbautätigkeit zeichnete maßgeblich für die Leistungssteigerung in der Sparte Wohnungsbau mit 35,5 Mio. EUR oder 22,2 Prozent auf 195,6 Mio. EUR verantwortlich. Auf niedrigem Niveau, jedoch mit einer beträchtlichen Steigerungsrate wartet die Sparte Sportanlagenbau auf, die durch den Neubau bzw. den Umbau der Stadien für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich mit einem Zuwachs von 19,4 Mio. EUR ein Leistungsvolumen von 23,9 Mio. EUR abwickelte.

Hohe Wachstumsraten im Tunnelbau

Boom am Immobilienmarkt bringt Aufschwung im Hochbausektor

Unternehmensprofil Lagebericht Segmentberichterstattung Konzernabschluss 31

Leistungsentwicklung Auftragsbestand

AUFTRAGSBESTAND

Rekordauftragseingang bringt Rekordauftragsstand

Das Jahr 2006 brachte für den PORR-Konzern sowohl im Inland als auch im Ausland eine deutliche Verbesserung der Auftragssituation. Nicht nur die forcierten Investitionen der öffentlichen Hand in Infrastrukturmaßnahmen im europäischen Raum, sondern auch die immer stärker werdende Investitionsbereitschaft von privaten Auftraggebern ergab während des abgelaufenen Jahres eine große Anzahl von Markchancen. Die Folge davon waren Auftragseingänge und damit auch Auftragsbestände in einem historischen Höchstwert mit erstmaligem Überschreiten der 2-Mrd.-EUR-Grenze. Diese Situation erlaubt eine selektivere Vorgangsweise in der zukünftigen Auftragsakquisition, da bereits genügend Volumen für die Grundauslastung des Jahres 2007 vorhanden ist. Die langfristige Absicherung dieser Situation unter Berücksichtigung von gesteigerter Bonität wird nun das vordringliche Ziel der Gruppe sein.

Gesamtauftragsbestand 2006

Aufgrund von Akquisitionserfolgen konnte trotz hoher Leistungserbringung zum Jahresende ein Auftragsbestand von 2.013,4 Mio. EUR erreicht werden. Mit diesem Wert wurde das Vorjahr um 548,1 Mio. EUR oder 37,4 Prozent übertroffen. Davon sind ungefähr 75 Prozent oder 1.507,0 Mio. EUR im Jahr 2007 zu leisten. Dieser Auftragsstand für das Jahr 2007 bedeutet, dass ungefähr 58,0 Prozent der prognostizierten Jahresleistung 2007 bereits verbüchert im Haus sind. Damit ergibt sich eine bessere Ausgangssituation für das Jahr 2007 als zum Vergleichszeitpunkt für 2006, wo lediglich rund 50,0 Prozent einer um ca. 350 Mio. EUR geringeren Leistungsprognose vorhanden waren. In der Verteilung des Auftragsbestandes im In- und Ausland ergibt sich gegenüber dem Vorjahr 2005 keine wesentliche Änderung: Ungefähr 62,4 Prozent sind im Inland zu leisten und 37,6 Prozent im Ausland. Von den absoluten Werten her gesehen ergibt sich im Inland eine Steigerung von 36,0 Prozent oder 332,9 Mio. EUR auf 1.256,8 Mio. EUR und im Ausland von 39,8 Prozent oder 215,2 Mio. EUR auf 756,6 Mio. EUR.

Mit 221,2 Mio. EUR ist für Ungarn ein absoluter Rekordwert eines Auslandsmarktes in der Geschichte des PORR-Konzerns zu vermelden. Gegenüber 2005 bedeutet dies eine Steigerung um 86,2 Mio. EUR oder 63,9 Prozent. Diese Erhöhung ist mit einem Plus von 82,7 Mio. EUR auf 83,5 Mio. EUR fast ausschließlich durch den Brückenbau im Zuge des Ausbaus der Budapester Stadtautobahn M0 bestimmt.

Der sich bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 abzeichnende Konjunkturaufschwung in Deutschland findet nunmehr auch seinen Niederschlag im vorliegenden Auftragsbestand. Mit 185,8 Mio. EUR wurde der Vergleichswert des Vorjahres mit einem Plus von 98,2 Mio. EUR mehr als verdoppelt. Hauptfaktoren mit einer Steigerung um 57,0 Mio. EUR auf 59,4 Mio. EUR sind der Tunnelbau sowie der Sonstige Hochbau und der Geschäfts- und Bürohausbau. Diese konnten um 18,3 Mio. EUR auf 35,2 Mio. EUR bzw. um 11,8 Mio. EUR auf 17,1 Mio. EUR gesteigert werden.

An dritter Stelle folgt Tschechien mit 117,8 Mio. EUR, womit das hohe Vorjahresniveau von 149,8 Mio. EUR jedoch nicht gehalten werden konnte. Größere Rückgänge im Geschäfts- und Bürohausbau um 34,9 Mio. EUR auf 24,9 Mio. EUR und im Straßenbau um 19,9 Mio. EUR auf 49,7 Mio. EUR konnten durch geringere Steigerungen im Bereich des Sonstigen Hochbaus wie auch im Industrie- und Ingenieurbau sowie im Wohnungsbau nicht kompensiert werden.

Historisches Rekordniveau bei Auftragseingang und Auftragsbestand

Mehr als die Hälfte der Jahreskapazität für 2007 bereits vertraglich gebucht

Die Rückgänge von 26,4 Mio. EUR auf 35,1 Mio. EUR im Geschäfts- und Bürohausbau konnten nur teilweise durch Auftragsbestandserhöhungen in den anderen Sparten ausgeglichen werden, sodass Polen per Jahresende 2006 insgesamt einen Rückgang des Auftragsbestandes um 16,1 Mio. EUR auf 75,9 Mio. EUR vermeldet.

Ein Großauftrag in Bratislava (SLSP Headoffice Bratislava) trägt zur deutlichen Ausweitung des Auftragsvolumens um 57,6 Mio. EUR auf 60,7 Mio. EUR in der Slowakei bei, wobei die Leistung zum überwiegenden Teil im Jahr 2007 zu erbringen ist.

Erwähnenswerte Auftragsbestände gibt es noch in der Schweiz mit einer Steigerung gegenüber 2005 um 2,1 Mio. EUR auf 43,6 Mio. EUR und in Kroatien mit 35,5 Mio. EUR. Hier erhöhte sich der Auftragsbestand gegenüber 2005 um 9,7 Mio. EUR.

Die Länder Rumänien (8,8 Mio. EUR), Republik Serbien (3,6 Mio. EUR) und Montenegro (2,4 Mio. EUR) steigerten das Auftragsvolumen gegenüber 2005 teilweise beträchtlich, liegen mit diesen Auftragsvolumina aber derzeit noch auf niedrigem Niveau.

Auftragseingang Konzern

Mit einem Volumen von 2.870,9 Mio. EUR konnte der PORR-Konzern im abgelaufenen Jahr einen absoluten Rekordwert an Auftragseingängen verzeichnen, wobei die einzelnen Quartalswerte zwischen 693,0 Mio. EUR und 755,0 Mio. EUR liegen und keine wesentlichen Unterschiede zeigen. In den einzelnen Quartalen wurden annähernd gleich große Auftragsvolumina akquiriert.

Großaufträge 2006

Österreich Porr Tunnelbau GmbH Vollausbau Tauerntunnel 2. Röhre
Porr Tunnelbau GmbH Münster–Wiesing Eisenbahnachse Brenner,
Zulaufstrecke Nord
Porr Projekt und Hochbau AG Bürogebäude Euro-Plaza Bauplatz 4, Wien
Porr Tunnelbau GmbH Pumpspeicherwerk Limberg II
Porr Technobau und Umwelt AG Müllverbrennungsanlage Pfaffenau, Wien
Deutschland Porr Tunnelbau GmbH Finnetunnel, 2 Eisenbahntunnelröhren, München
Polen Porr (Polska) S.A. Einkaufszentrum Stary Bowar, Poznan
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Porr (Polska) S.A. Bürohaus Equator 1, Warschau
Slowakei Porr Projekt und Hochbau AG Zentralgebäude der Erste Bank
(Slovenská sporitelna a.s.), Bratislava
Ungarn Porr Technobau und Umwelt AG Autostraße M0 Ostsektor
Porr Technobau und Umwelt AG Autobahn M7 Balatonkeresztúr–Nagykanizsa
Porr Projekt und Hochbau AG Bürohaus Budafoki, Budapest

Steigende Auftragseingänge ohne große saisonale Schwankungen

Auftragsbestand Ertragslage

ERTRAGSLAGE

Im Folgenden aufgeführte Aussagen und Werte beziehen sich im Regelfall ausschließlich auf den Konzernabschluss, da dieser aufgrund der Konzernstruktur (Holding-Funktion) auch für die wirtschaftliche Lage der Allgemeinen Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft die höchste Aussagekraft hat.

Der konsolidierte Bauumsatz ist gegenüber dem Jahr 2005 um 92,8 Mio. EUR oder plus 5,1 Prozent auf 1.921,0 Mio. EUR angewachsen.

In diesem Wert sind die abgerechneten Bauleistungen der eigenen Baustellen, Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften, Gewinnübernahmen von Arbeitsgemeinschaften und sonstige Nebenerlöse enthalten. Die Abweichung der laut GuV-Rechnung ausgewiesenen Umsatzerlöse von der Produktionsleistung resultiert insbesondere aus der unterschiedlichen Behandlung der Arbeitsgemeinschaften (in der Umsatzdarstellung sind nur die an Arbeitsgemeinschaften abgerechneten Leistungen und Gewinnübernahmen enthalten). Die Steigerung des Bauumsatzes im Berichtsjahr 2006 beruht ausschließlich auf organischem Wachstum. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Porr GmbH in Österreich, die im ersten vollen Jahr ihrer Geschäftstätigkeit eine Umsatzsteigerung von 87,1 Mio. EUR (Rumpfgeschäftsjahr) auf 187,8 Mio. EUR verbucht hat.

Gegenüber dem Vorjahr konnte der PORR-Konzern nicht nur Umsatzwachstum, sondern auch eine Steigerung des Ergebnisses erreichen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) erhöhte sich von 32,4 Mio. EUR auf 35,3 Mio. EUR. Dies stellt eine Steigerung von plus 9,0 Prozent dar.

2004 2005 2006 0 500 1.000 1.500 2.000 .533 .828 .921 Umsatz in Mio. EUR 2004 2005 2006 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 .854 2.258 2.323 Produktionsleistung in Mio. EUR PORR konnte den Umsatz um mehr als 5 Prozent steigern

Überproportionale Ertragsteigerung

Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge, signifikante Steigerung der Beteiligungsergebnisse

Bei den Aufwendungen ist eine überdurchschnittliche Steigerung bei den Material- und sonstigen Herstellungskosten zu beobachten. Dies ist in erster Linie auf die verstärkte Inanspruchnahme von Subunternehmern zurückzuführen. Der Vorjahreswert erhöhte sich um 81,8 Mio. EUR oder 7,2 Prozent auf 1.223,3 Mio. EUR, da für die Erbringung der Bauleistung vermehrt bezogene Herstellungsleistungen eingesetzt werden, die im Jahr 2006 um 82,2 Mio. EUR oder 10,9 Prozent auf 834,2 Mio. EUR stiegen. Als ausgleichende Gegenposition ist der Personalaufwand dagegen annähernd gleich geblieben. Die Abschreibungen auf Sachanlagen fielen von 47,8 Mio. EUR auf 43,5 Mio. EUR und stellen damit einen Anteil von 2,26 Prozent an der Gesamtleistung 2006 dar. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (plus 1,7 Prozent auf 142,0 Mio. EUR) umfassen vor allem Kosten des Bürobetriebes, Quartier- und Reisespesen, Abgaben und Gebühren, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, Werbekosten, sonstige Fremdleistungen, allgemeine Verwaltungskosten sowie Anteile an Verlusten von durch Arbeitsgemeinschaften abgewickelten Aufträgen und beinhalten darüber hinaus Zahlungen im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen.

Der Rückgang des Betriebsergebnisses (EBIT) von 49,3 Mio. EUR auf 47,7 Mio. EUR (minus 1,6 Mio. EUR oder minus 3,2 Prozent) erklärt sich aus der Reduktion der sonstigen betrieblichen Erträge, die aufgrund eines Einmaleffektes in 2005 (Immobilienveräußerung) einen um 8,7 Mio. EUR höheren Wert auswiesen. Die Beteiligungsergebnisse erhöhten sich signifikant – um 8,0 Mio. EUR oder plus 96,4 Prozent – von 8,3 Mio. EUR auf 16,3 Mio. EUR, wobei der PORR-Konzern von Ergebnissteigerungen der in dieser Position zusammengefassten assoziierten Unternehmen profitierte. Der Finanzierungsaufwand ist mit 39,7 Mio. EUR geringfügig höher als im Vorjahr (plus 0,85 Mio. EUR oder plus 2,2 Prozent) und resultiert zum größten Teil aus den gestiegenen Bankzinsen, die mit den Anleiheemissionen des Jahres 2006 nicht zur Gänze kompensiert werden konnten.

Ausgehend von einem Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von 35,3 Mio. EUR errechnet sich unter Abzug der Steuern von Einkommen und Ertrag von 2,7 Mio. EUR ein Jahresüberschuss von 32,6 Mio. EUR. Dieser Wert bedeutet eine Verbesserung von 0,64 Mio. EUR oder plus 2,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2005. Nach Abzug der Ergebnisanteile anderer Gesellschafter von 6,3 Mio. EUR verbleiben 26,4 Mio. EUR als Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens. Daraus errechnet sich ein Gewinn je Aktie von 12,96 EUR. Dies bedeutet gegenüber 2005 eine Steigerung von 0,52 EUR oder 4,2 Prozent.

Ertragslage

Vermögens- und Finanzlage

Unternehmensprofil Lagebericht Segmentberichterstattung Konzernabschluss 35

Dividende

Auf Basis der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2006 wird der Vorstand bei der am 24. Mai 2007 stattfindenden 127. ordentlichen Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 1,74 EUR an die Stamm- und Vorzugsaktionäre sowie die Inhaber von Kapitalanteilscheinen vorschlagen. Im Jahr 2005 betrug die Dividende ebenfalls 1,74 EUR je Anteil.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 94,4 Mio. EUR auf 1.622,0 Mio. EUR. Hauptursache war vor allem das starke Wachstum der Porr GmbH in Österreich, wodurch auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter den kurzfristigen Vermögenswerten eine beträchtliche Ausweitung um 104,2 Mio. EUR oder 17,7 Prozent auf 694,2 Mio. EUR erfahren haben. Unter den langfristigen Vermögenswerten erhöhten sich die Sachanlagen durch die Aktivierung des Geräteleasings auf 354,0 Mio. EUR. Dies bedeutet eine Steigerung von 13,6 Mio. EUR oder 4,0 Prozent. Die Werte der Finanzimmobilien erhöhten sich um 14,0 Mio. EUR oder 9,4 Prozent auf 162,3 Mio. EUR, was vor allem auf die erstmalige Konsolidierung des Projektes Muthgasse im Ausmaß von rund 8 Mio. EUR zurückzuführen ist.

Finanzierungsstruktur

Mit Jahresende 2006 weist der PORR-Konzern ohne Einrechnung von Anteilen anderer Gesellschafter ein Eigenkapital in der Höhe von 215,8 Mio. EUR auf. Die Veränderung um 11,5 Prozent gegenüber 2005 beträgt 22,3 Mio. EUR und resultiert im Wesentlichen aus der Zuführung des Anteils der Aktionäre des Mutterunternehmens am Jahresüberschuss in die Gewinnrücklage abzüglich der Dividendenzahlung. Unter Hinzurechnung der Anteile anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen ergibt sich ein Eigenkapital von 279,0 Mio. EUR. Die daraus resultierende Eigenkapitalquote von 17,2 Prozent bedeutet gegenüber 2005 eine Steigerung um knapp 0,8 PP.

Die bereits im Jahr 2005 erfolgreich angewandte Strategie, die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten durch langfristige Anleiheverbindlichkeiten zu ersetzen, wurde auch im Jahr 2006 weitergeführt. Daher resultiert die Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten (Ausweitung um 64,7 Mio. EUR auf 572,6 Mio. EUR) zum überwiegenden Teil aus den Anleihebegebungen in Österreich im Ausmaß von 60,0 Mio. EUR und von 200,0 Mio. CZK, die teilweise auch zur Reduktion der Bankverbindlichkeiten verwendet wurden. Damit konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 192,6 Mio. EUR um 34,9 Mio. EUR auf 157,7 Mio. EUR abgebaut werden. Durch die generelle Ausweitung der Geschäftstätigkeiten ist auch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 10,9 Prozent auf 366,1 Mio. EUR zu verbuchen. Insgesamt ergibt sich jedoch nur ein sehr geringer Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten um 1,6 Mio. EUR oder 0,2 Prozent auf 770,4 Mio. EUR.

Gleich bleibende Dividende

Starkes Wachstum der Porr GmbH in Österreich

Verbesserte Eigenkapitalquote

Anleiheemissionen verbessern Finanzstruktur

Aufgrund von Umgliederungen bei der Aufstellung der Bilanz sind die Vergleichswerte für 2005, die in diesem Geschäftsbericht angegeben sind, nicht durchgängig mit den Zahlen, die im Geschäftsbericht 2005 veröffentlicht wurden, vergleichbar. Im vorliegenden Geschäftsbericht wurden die Vergleichswerte für das Jahr 2005 nach der neuen Gruppierung rückgerechnet, um aussagekräftige Vergleichswerte angeben zu können.

Im Konzern-Cashflow reduzierte sich der Cashflow aus dem Ergebnis gegenüber 2005 um 13,3 Mio. EUR auf 63,7 Mio. EUR. Diese Veränderung ist wesentlich beeinflusst durch geringere Dotierungen von langfristigen Rückstellungen und höheren, nicht zahlungswirksamen Erträgen aus assoziierten Unternehmen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verringerte sich um 49,3 Mio. EUR auf 14,9 Mio. EUR und wird hauptsächlich durch den weiteren Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 12,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr hervorgerufen. Gleichzeitig verringerte sich die Zunahme der Lieferverbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,7 Mio. EUR. Ein weiterer Faktor waren die wesentlich geringeren Erlöse aus Anlagenabgängen im laufenden Jahr. Deutlich geringeren Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und Finanzimmobilien (Reduktion um 22,2 Mio. EUR auf 26,2 Mio. EUR) sowie Finanzanlagen (Reduktion um 16,6 Mio. EUR auf 8,3 Mio. EUR) stehen gestiegene Investitionen (Erhöhung um 15,3 Mio. EUR auf 58,2 Mio. EUR) in Sachanlagen und Finanzimmobilien gegenüber. Diese Faktoren waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit von minus 4,3 Mio. EUR im Jahr 2005 um 47,3 Mio. EUR auf minus 51,6 Mio. EUR veränderte. Aus den Anleihebegebungen kam es zu einem Mittelzufluss von 67,4 Mio. EUR. Durch Rückzahlungen von Krediten und anderen Konzernfinanzierungen in der Höhe von 60,4 Mio. EUR sowie der Ausschüttung der Dividenden in der Höhe von 3,5 Mio. EUR und unter Einrechnung von sonstigen zahlungsunwirksamen Vorgängen in der Höhe von 0,9 Mio. EUR ergibt sich aus der Finanzierungstätigkeit per Saldo ein Mittelzufluss von 2,5 Mio. EUR.

Zum Ende des Geschäftsjahres betrugen die liquiden Mittel 67,9 Mio. EUR (Vorjahr: 101,6 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage Mitarbeiter/Umwelt/CSR

MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG

Mitarbeiter

Um sich auch weiterhin erfolgreich gegenüber dem Mitbewerb durchsetzen zu können, sieht es PORR als entscheidenden Wettbewerbsvorteil, in die Aus- und Fortbildung zu investieren. Durch die Umsetzung der Unternehmensstrategie, den Fokus auf know-howintensive Projekte zu legen, sind bestausgebildete Teams erforderlich. Deshalb werden auch die Rahmenbedingungen im Konzern so gestaltet, dass die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitarbeiters und jeder Mitarbeiterin gezielt gefördert werden und zur Entfaltung kommen können.

Integration der Wibeba

Ab 1. Jänner 2006 wurden alle Beschäftigten der WIBEBA in den Geltungsbereich der Konzernbetriebsvereinbarung aufgenommen. Somit haben alle Mitarbeiter der 100%igen Konzerngesellschaften oder von Gesellschaften mit mehrheitlicher Beteiligung durch den Konzern eine einheitliche soziale Ordnung erhalten. Herzstück dieser Vereinbarung bilden Sonderzahlungen zum 25. und 35. Dienstjubiläum sowie eine Pensionsvorsorge durch Beitragsleistungen des Konzerns an eine betriebliche Kollektivversicherung.

Richtlinie für Auslandseinsätze im PORR-Konzern

Zunehmende Expansionsbestrebungen auf den Auslandsmärkten bedeuten einen verstärkten Einsatz unserer Mitarbeiter außerhalb Österreichs. Aus diesem Grund wurde von den Führungskräften der operativen Gesellschaften, dem Europäischen Betriebsrat und der Personalabteilung eine Richtlinie erarbeitet, um einen einheitlichen Rahmen für grenzübergreifende Tätigkeiten zu schaffen.

Die Erweiterung der Europäischen Union, insbesondere im Bereich Südosteuropa, begünstigt die Expansion unseres Konzerns in diesen Ländern. Somit gewinnen Fragen der Bezugsregelung, der Wohnversorgung und der Unterstützung bei der Integration vor Ort sowie der Re-Integration nach Beendigung der Auslandstätigkeit wesentlich an Bedeutung. Ein erfolgreicher Auslandseinsatz bedeutet folglich einen zusätzlichen Schritt des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin in Richtung Weiterentwicklung und Bewältigung neuer Aufgaben innerhalb des Konzerns.

Entwicklung Mitarbeiterzahlen

2006 Veränderung 2005 2004
Inland Arbeiter 5.865 + 4,00 % 5.639 5.064
Angestellte 2.489 +3,88 % 2.396 2.188
Summe 8.354 + 3,97 % 8.035 7.252
Ausland Arbeiter 1.162 – 3,81 % 1.208 1.233
Angestellte 1.099 + 10,12 % 998 921
Summe 2.261 + 2,49 % 2.206 2.154
Gesamt Arbeiter 7.027 +2,63 % 6.847 6.297
Angestellte 3.588 + 5,72 % 3.394 3.109
Summe 10.615 + 3,65 % 10.241 9.406

Wissen und Kompetenz als Wettbewerbsvorteil

Schwerpunkte in der Personalentwicklung

Der Erfolg von PORR hängt maßgeblich von der Qualität und dem Engagement jedes Mitarbeiters, jeder Mitarbeiterin ab. Um eine permanente Weiterentwicklung zu gewährleisten, wurden innerhalb aller Konzerntöchter Zukunftsfonds geschaffen, die Nachwuchsführungskräften die Möglichkeit geben, sich durch Job-Rotation auf Führungsaufgaben im In- und Ausland optimal vorzubereiten.

Die Fortbildung aller Beschäftigten orientiert sich an einem praxisorientierten Seminarprogramm mit einem breit gefächerten Angebot in den Bereichen Technik, Wirtschaft, IT und Persönlichkeitsentwicklung. Im Schulungsjahr 2005/2006 nahmen 1.445 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Möglichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch; somit betreute die Personalabteilung in enger Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement insgesamt 3.046 Weiterbildungswünsche. Zusätzlich nahmen viele der Beschäftigten in Abstimmung mit ihren Vorgesetzten zahlreiche individuelle Schulungsmaßnahmen außerhalb unseres Schulungsprogramms in Anspruch, um auch in spezifischen Themenbereichen wie z.B. Finanzierung oder rechtliche Belange eine optimale fachliche Fortbildung zu erhalten.

Recruiting

Zur Gewährleistung einer professionellen Abwicklung des Recruitingprozesses können sich interessierte Kandidaten ab Mai 2007 über die PORR-Website auch online bewerben. Mithilfe eines von einem namhaften e-Recruiting-Unternehmen an unternehmensspezifische Bedürfnisse adaptierten Web-Moduls wird ein effizientes und rasches Bewerberhandling garantiert, das wiederum zu unserem Image als attraktiver Arbeitgeber beiträgt. Gleichzeitig wird dadurch eine Vereinfachung und Optimierung des Personalrecruitings erreicht. In Zukunft wird es ganz unkompliziert möglich sein, Zugriff auf alle für diese Position interessanten Bewerber inklusive Schriftverkehr und Kontakthistorie zu erhalten, um so auf Knopfdruck aus einer ständig wachsenden Bewerberdatenbank den optimalen Jobkandidaten zu finden.

Mobilität im beruflichen Einsatz fördert Karriere

Mitarbeiter/Umwelt/CSR

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Die Porr Umwelttechnik GmbH ist innerhalb des PORR-Konzerns ein kompetentes Dienstleistungsunternehmen, das sich seit vielen Jahren mit den Bereichen Behandlung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen sowie der Sanierung von Altlasten beschäftigt und diese Geschäftsfelder erfolgreich am Markt bearbeitet.

Der hohe Stellenwert von Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von Unternehmen gerade in der Umwelttechnikbranche wird von Untersuchungen und Studien (z.B. WIFO) bereits jährlich bestätigt und zeigt sich auch in der PORR UMWELTTECHNIK, wie zahlreiche erteilte und umgesetzte Patente belegen.

Für eines dieser in die Praxis umgesetzten Patente (In-situ-Grundwassersanierung) wurde die PORR UMWELTTECHNIK 2006 mit einem Umweltschutzpreis ("Daphne – Spirit of Environment") ausgezeichnet, der vom Umweltministerium für Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und gesellschaftliche Verantwortung übergeben wurde.

Die vielen bestehenden und etablierten Innovationen der Porr Umwelttechnik GmbH, wie etwa die Verwertung und Behandlung von Abfällen mittels chemisch-physikalischer Nassaufbereitung (Bodenwäsche), die Stabilisierung von mineralischen Abfällen oder die Vorrichtungen zur In-situ-Reinigung von kontaminierten Grundwässern, werden projektbezogen kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.

Gerade durch diese Weiterentwicklungen und das Einpassen der eigenen Technologien in das "technisch-wirtschaftliche" Umfeld ist es gelungen, kontaminierte, ungenutzte Brachflächen zu sanieren, wertvolles Stadtgebiet zurückzugewinnen und diese Flächen somit wieder einer sinnvollen und hochwertigen Nutzung zuzuführen. Dieser Weg soll konsequent weiterverfolgt werden.

Die PORR UMWELTTECHNIK hat 2005 das umfassende Umweltmanagementsystem nach EN 14.001 in Kraft gesetzt, das sich schon in der Anfangsphase sehr bewährt hat und das im kommenden Jahr im gesamten Konzern implementiert werden soll.

Durch die Ausweitung der Umweltaktivitäten auf den osteuropäischen Markt, wo vor allem durch die Anpassungserfordernisse an EU-Vorgaben in den nächsten Jahren Umweltschutzinvestitionen stark zunehmen werden, werden die von PORR UMWELTTECHNIK entwickelten Technologien dazu beitragen, diese Herausforderungen marktkonform zu lösen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die Philosophie des PORR-Konzerns ist klar definiert: Wachstum und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit müssen Hand in Hand gehen mit Umweltbewusstsein und sozial verantwortlichem Handeln. Nachhaltiges Wirtschaften ist für PORR mehr als nur ein wohlklingendes Lippenbekenntnis, sondern seit nunmehr fast 140 Jahren gelebtes Leitbild. Deshalb orientierte sich PORR schon früh an den Prinzipien der Corporate Social Responsibility und setzte diese auf freiwilliger Basis konsequent in allen Geschäftsbereichen um – aus Verantwortung gegenüber den Shareholdern, aber auch aus Verantwortung gegenüber allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Denn nur Unternehmen, die im Einklang mit der Umwelt so ressourcenschonend wie möglich agieren sowie menschliche und gesellschaftliche Werte respektieren, haben Zukunft.

Hoher Stellenwert von Wissen und Forschung

Wirtschaftliche Wertgewinnung durch aktiven Umweltschutz und eigens entwickelte Sanierungstechnologien

Ausgleich zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen angestrebt

Deshalb ist es erklärtes Ziel der PORR-Gruppe, bei ihren Aktivitäten einen angemessenen Ausgleich zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen zu finden, nachteilige Folgen für die zu schützenden Güter "Mensch, Gewässer, Luft und Boden" zu minimieren und langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt zu schaffen. Die Leitsätze dazu sind im Management-Handbuch des PORR-Konzerns, das den Regeln der Normen Qualitätsmanagement EN ISO 9001, Umweltmanagement EN ISO 14001 sowie Arbeitsschutz OHSAS 18001 entspricht, verpflichtend festgehalten.

Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen. Die Sicherung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und eine umfassende, bedarfsgerechte Mitarbeiterqualifizierung liegen naturgemäß im Interesse des Unternehmens. So seien hier stellvertretend für viele Maßnahmen folgende genannt: die Patenschaft für einen Hörsaal an der Technischen Universität Graz, die Realisierung eines Schulprojektes, das über drei Jahre die Beobachtung der Stadtentwicklung zum Inhalt hat, sowie das Sponsoring eines Architekten- und Ingenieurwettbewerbes ("Concrete Student Trophy 2006"), dessen Voraussetzung für den Erfolg die interdisziplinäre Vernetzung von Experten aus verschiedenen Fachbereichen ist.

Gleichbehandlung

PORR bekennt sich zur Gleichstellung von Mann und Frau. Für das Unternehmen ist die Chancengleichheit für beide Geschlechter, obwohl die Baubranche traditionell eher männlich dominiert ist, auf allen Ebenen eine Selbstverständlichkeit. Entscheidend für die Vergabe einer Stelle ist immer die Qualifikation.

Transparenz

Die internen wie die öffentlichkeitsrelevanten Aktivitäten werden durch Informations- und Kommunikationsmaßnahmen transparent dargestellt. Ohne gezielt angestrebte Medienpräsenz leistet der Konzern jedoch auch Hilfsmaßnahmen wie beispielsweise die personelle und die finanzielle Unterstützung von Wiederaufbauaktionen nach der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 oder die Unterstützung von Waisenhäusern in Rumänien.

Mitarbeiter/Umwelt/CSR Forschung und Entwicklung

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Entwicklung von energieeffizienten Gebäuden zählt zu den herausforderndsten Aufgabenstellungen für Forschung und Entwicklung bei PORR. Am Anfang des Engagements in diesem Bereich stand die Analyse der Kosten-Nutzen-Relationen verschiedener Technologien, die heute bei Passivwohnhäusern eingesetzt werden und mit denen PORR als Errichter Erfahrungen sammeln konnte. In der Folge fanden in Kooperation mit Partnern aus der Baustoffindustrie und der Wissenschaft punktuelle Weiterentwicklungen im Bereich der Wärmedämmung statt. Nunmehr liegt der Schwerpunkt auf dem Transfer dieser Technologien in die Errichtung energieeffizienter Nutzbauten wie Bürohäuser und Einkaufszentren. Hier kann eine der Stärken des Konzerns, nämlich die Vielzahl an Fachleuten in verschiedenen technischen Disziplinen, ausgespielt werden.

Es wurde ein Netzwerk aufgebaut, in dem Bautechniker, Haustechniker, Fassadentechniker, Beleuchtungstechniker, Spezialisten für alternative Energiegewinnung und Bauphysiker Konzepte entwickeln, um die Errichtung und den Betrieb energieeffizienter Gebäude auf eine wirtschaftlich interessante Basis zu stellen und damit für Investoren attraktiver zu machen. In diese Konzepte werden neueste Technologien in den Bereichen Heizung, Klima, Lüftung und Fassadentechnik sowie die Nutzung alternativer Energiequellen wie Erdwärme einbezogen. Es werden aber auch traditionelle Techniken wie die Bewirtschaftung von Massenspeichern bei Massivbauten oder die natürliche Lüftung und Beleuchtung genutzt und optimiert. Nächstes Ziel ist die Weiterentwicklung der Planungsprozesse, wobei vor allem eine integrierte Planung angestrebt wird, die von den ersten Entwürfen des Architekten bis zur Gebäude- und Fassadentechnik auf das Ziel Energieeffizienz ausgerichtet ist.

Neben der Energieeffizienz ist auch der sparsame Einsatz von Baustoffen ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Bauens. Hierzu wurde ein Projekt zur Entwicklung neuer Bewehrungsformen im Stahlbetonbau begonnen, das zum Ziel hat, mit weniger Stahl auszukommen, wobei maßgeschneiderte Bewehrungen mit hohem Vorfertigungsgrad eingesetzt werden. Eine weitere Entwicklung, die sich bereits in der Überleitung zur praktischen Nutzung befindet, sind neuartige Konstruktionen für Brückenfahrbahnen aus Beton, bei denen durch die Verbundwirkung von modernen Abdichtungssystemen mit dem Tragwerk und der Fahrbahn die Belagsdicke reduziert werden soll. Mit diesem System wird nicht nur Baustoff eingespart, sondern auch der Instandsetzungs- und Instandhaltungsaufwand verringert.

Die Forschungsaktivitäten des Konzerns werden von der Abteilung Technologieentwicklung koordiniert, zu deren Aufgaben die Organisation des Informationsnetzwerkes für Forschung und Entwicklung im Konzern zählt. Im Jahr 2006 hat diese Abteilung auch eine zentrale Rolle in der Organisation der Austrian Construction Technology Platform übernommen, deren Ziel es ist, ein Netzwerk zwischen der Bauwirtschaft und der Bauforschung aufzubauen. Darin soll vor allem die Bauwirtschaft definieren, welche Entwicklungen sie für notwendig erachtet, um den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gerecht zu werden. Die Forschungsthemen sollen auf nationaler und europäischer Ebene in Forschungsförderungsprogramme integriert werden. Für PORR ergibt sich daraus die Möglichkeit, schon frühzeitig an zukunftsweisenden Entwicklungen teilzuhaben und den wirtschaftlichen Erfolg durch technologische Führerschaft abzusichern.

Ein Netzwerk von Spezialisten findet wirtschaftlich attraktive Innovationen

RISIKOMANAGEMENT

PORR sieht sich als integrierter Bau- und Dienstleistungskonzern mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die ein systematisches und kontinuierliches Risikomanagement erforderlich machen.

Im Geschäftsjahr 2005 wurde ein konzernweites, wertorientiertes Frühwarnsystem implementiert, das auf die klassisch operativen Risiken abzielte. Im Jahr 2006 wurde dieses System weiterentwickelt und durch ein rigides Außenstandsmanagement und ein effizientes Rechtscontrolling ergänzt. Im Jahr 2007 ist vorgesehen, das Management des Währungsund Zinsrisikos zu forcieren und die Evaluierung und Gestionierung von Rohstoffpreisänderungsrisiken sowie das Risiko aus der Beauftragung von Subunternehmern standardisierten Prozessen zu unterziehen.

Ziel des Risikomanagements im PORR-Konzern ist, in den Geschäftsprozessen die Risiken möglichst frühzeitig zu erkennen und zu managen.

Die Leitsätze des Risikomanagements

Für PORR ist das Risikomanagement ein integraler Bestandteil der Unternehmensaktivitäten zur Sicherstellung einer nachhaltig positiven Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, um damit eine nachhaltige Wertsteigerung des gesamten PORR-Konzerns zu gewährleisten.

Das PORR-Risikomanagement umfasst:

  • den bewussten, aktiv gesteuerten und kontrollierten Umgang mit Risiken
  • die Abwägung von Risiken und Chancen aus einer Entscheidung
  • die Abdeckung von bestimmten Risiken durch Absicherungsmaßnahmen

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems

Risikomanagement

Der Prozess des Risikomanagements

Der Risikomanagement-Prozess umfasst alle Aktivitäten zum kontinuierlichen und systematischen Umgang mit Risiken. Insbesondere beinhaltet der Prozess die Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken, Steuerungsmaßnahmen zur Vermeidung von Risiken sowie die operative Überwachung des Erfolges.

Die implementierte Reporting-Struktur stellt sicher, dass transparente und vollständige Informationen für die Mitglieder des PORR-Vorstands und die Geschäftsführungen der Unternehmensbereiche zur Verfügung stehen. Bestandteile dieses Systems sind jährliche Budgetplanungen und monatliche Soll-Ist-Vergleiche. In den einzelnen Organisationseinheiten wird die Ist-Situation analysiert und den aus der Jahresplanung sich ergebenden Soll-Werten gegenübergestellt. Die sich daraus ergebenden Abweichungen werden überwacht und in ihren Auswirkungen verfolgt.

Darüber hinaus wurde ein Frühwarnsystem implementiert, das aufgrund der historischen Entwicklung bestimmter Indikatoren des Budgets, der Kostenrechnung, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz frühzeitig Hinweise auf etwaige Fehlentwicklungen geben soll. Die Parameter des Systems werden aufgrund der gewonnenen Erfahrungen laufend nachjustiert und verfeinert.

Die für alle Konzerngesellschaften verbindlichen Regelungen sind in einem Qualitätsmanagement-Handbuch zusammengefasst. Deren entsprechend der ISO-Norm 9001 verpflichtende Einhaltung wird in regelmäßigen Audits überprüft. Von zentraler Bedeutung ist die Konzernrevision, die neben der Einhaltung von Ordnungssystemen insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Prozesse sowie die Revisionssicherheit einer regelmäßigen Prüfung unterzieht.

Integrierte unterjährige Vermögens- und Erfolgsdarstellung

Regelmäßige Planungsanalyse durch Soll-Ist-Vergleiche

Wesentliche Risikofelder im Geschäft der PORR und ihrer Tochtergesellschaften und darauf abgestellte Instrumente des Risikomanagements

Strategische Risiken/Planungsrisiken Die strategische Planung ist integraler Bestandteil der jährlichen Businessplanung.

Akquisitions- und Devestitionsrisiken

Akquisitionen und größere Investitionsvorhaben als strategische Risikofaktoren – die nicht in den Rahmen der eigentlichen operativen Tätigkeit fallen – werden einer gesonderten Risikobetrachtung unterzogen. Der Ablauf von M&A-Transaktionen wird durch eine im Jahr 2007 zu erlassende Konzernrichtlinie geregelt.

Projektabhängige und operative Risiken

Ein effizientes Management der operativen Risiken – sowohl in der Angebotsphase als auch in der Projektabwicklung – stellt aufgrund der Komplexität die größte Herausforderung für PORR dar und ist von fundamentaler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Aufbauend auf einem konzernweit gültigen Qualitätsmanagement-Handbuch bestehen für jeden Unternehmensbereich von PORR geschäftsspezifisch erweiterte Festlegungen. Eine Risikoanalyse und ein Risikoabsicherungskonzept, wie beispielsweise die Beurteilung von technischen Risiken, Preisänderungsrisiken, Risiken für Gewährleistung, Zahlungsausfalls- oder Währungsrisiken, sind dabei integraler Bestandteil jeder Auftragskalkulation, die quartalsweise aktualisiert werden. Projekte mit bestimmten Risikoindikatoren sind bereits vor Anbotslegung dem Vorstand vorzulegen. Die Entwicklung der Projekte wird auf Holdingebene sowie insbesondere in den Unternehmensbereichen im Rahmen des Projektmonitorings laufend verfolgt.

Weiters werden einzelne Projekte bereits während ihrer Durchführung durch die Konzernrevision geprüft. Im Bereich der Internen Kontrolle ist ein durchgängiges Vier-Augen-Prinzip sichergestellt. Vier-Augen-Prinzip sichert Qualität der Entscheidungen

Das Versicherungsgeschäft des Konzerns – einschließlich der Steuerung und Überwachung der Versicherungspolitik des Konzerns – ist in einem eigenen Kompetenzzentrum zusammengefasst. Die versicherbaren, existenziellen Elementar- und Haftpflichtrisiken und die Angemessenheit von Versicherungsdeckungen werden durch ein zentrales Versicherungsmanagement sichergestellt.

Risiko der Verfügbarkeit erforderlicher Ressourcen

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Bauleistungen und des damit verbundenen Rohstoffbedarfs kommt es zu einer Verknappung, die sich in steigenden Rohstoffpreisen niederschlägt. Zur Minimierung dieses Risikos werden strategische Beteiligungen an Unternehmen mit entsprechenden eigenen Ressourcen hinsichtlich Personal, Gerätschaft und Material eingegangen und weiter vorangetrieben. Parallel dazu wird der Aufbau langfristig stabiler Lieferanten- und Subunternehmerbeziehungen forciert.

Zahlungsrisiken/Ausfallsrisiken

Branchenspezifisch führt ein Bauauftrag zu einer Vorleistung durch den Generalunternehmer, die durch Zahlungen erst später abgedeckt wird. Zur Absicherung wird vor Auftragsannahme eine eingehende Bonitätsprüfung des Bauherrn vorgenommen und es werden adäquate Sicherheitsleistungen vereinbart.

Risikomanagement

Risiken im Finanzbereich (Konzerntreasury)

Das Management der Risiken im Finanzbereich, insbesondere des Liquiditätsrisikos und des Zins- und Währungsrisikos, ist durch Konzernrichtlinien einheitlich geregelt. Zur Überwachung und Steuerung bestehender Risiken im Geld- und Devisenhandel ist ein den Anforderungen entsprechendes internes Kontrollsystem implementiert.

Sämtliche Zins- und Währungsrisikoabsicherungsgeschäfte werden durch das Konzerntreasury zentral abgeschlossen, soweit nicht andere Konzerngesellschaften im Einzelfall zu einer Transaktion außerhalb des Konzerntreasury autorisiert sind. Sämtliche Aktivitäten des Konzerntreasury unterliegen einer strikten Risiko- und Abwicklungskontrolle. Eckpfeiler ist die vollständige Funktionstrennung zwischen Handel, Abwicklung und Buchhaltung.

Das Fremdwährungsrisiko wird im PORR-Konzern transaktionsorientiert behandelt. Nach Maßgabe der jeweiligen Bilanzwährung der Konzerneinheit, die den Auftrag abwickelt, wird zunächst getrachtet, die Leistungsverträge in den jeweils korrespondierenden Landeswährungen abzuschließen. Dies geschieht in jenem Umfang, in dem die zu erbringenden Leistungen lokal generiert werden. Gelingt dies nicht oder müssen Leistungen in anderen Währungen beigestellt werden, wird das daraus resultierende Risiko mittels Sicherungsgeschäften abgesichert. An derivativen Finanzinstrumenten werden vom Konzerntreasury ausschließlich Devisentermingeschäfte eingesetzt (siehe auch Erläuterungen zum Konzernabschluss Nr. 37).

Das Zinsrisiko des Konzerns ist definiert als das Risiko steigender Aufwands- oder sinkender Ertragszinsen aus Finanzpositionen. Etwaige künftig notwendige Absicherungstransaktionen werden durch das Konzerntreasury abgeschlossen.

Risiken im Personalbereich

Aufgrund des markanten Gehaltsgefälles zwischen Westeuropa und den durch die Osterweiterung neu hinzugestoßenen EU-Ländern sowie der nachhaltig guten Baukonjunktur in Europa kommt es zur massiven Abwanderung von Baufacharbeitern aus Osteuropa. Um die Fluktuation im Personalbereich, den Verlust von qualifiziertem Schlüsselpersonal und personengebundenem Know-how zu minimieren sowie um die Entwicklung von Schlüsselpersonal sicherzustellen, existieren bei PORR auf die Geschäftstätigkeit abgestimmte institutionalisierte Maßnahmen und Regelungen wie beispielsweise Nachwuchsqualifizierungssowie Aus- und Weiterbildungsprogramme, basierend auf regelmäßig durchgeführten Bildungsbedarfsanalysen. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch ein leistungsgerechtes Gehaltsschema.

Risiken im IT-Bereich

Hauptaugenmerk wird in diesem Bereich auf Datensicherheit, Kompatibilität der Systeme, Zugriffssicherheit, Betriebssicherheit sowie Effizienz der IT-Prozesse gelegt. Für die konzernweite Steuerung der IT-Aktivitäten und Definition der organisatorischen Rahmenbedingungen ist eine eigene Organisationseinheit verantwortlich.

Risiken im Bereich der Corporate Governance

Standardisierte Geschäftsordnungen für die Geschäftsführung von Tochtergesellschaften ergänzt durch standardisierte Tagesordnungen für Aufsichtsratssitzungen sowie ein standardisiertes konzernweites Berichtswesen optimieren die Effizienz der Führung von Tochtergesellschaften. Die Konzernrevision führt regelmäßige Prüfungen des internen Kontrollsystems sowie stichprobenweise Gesamtprüfungen von Tochtergesellschaften durch.

Vollständige Funktionstrennung zwischen Handel, Abwicklung und Verbuchung im Konzerntreasury

Geringe Fluktuation durch gezieltes Personalmanagement

PROGNOSEBERICHT

Konjunkturentwicklung

Für das Jahr 2007 ist zu erwarten, dass sich die Weltwirtschaft weiterhin schwungvoll entwickeln wird, wenn auch vorübergehend etwas abgeschwächt. Die Triade USA-EU-Japan sollte 2007 nahezu im Gleichklang wachsen. Im Euro-Raum wird das Bruttoinlandsprodukt merklich zunehmen. Die sich bereits Ende 2006 abzeichnende Kapazitätsauslastung im Industriesektor wird auch weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt liegen. Die Ressource "Arbeit" wird, wie bereits im abgelaufenen Jahr ersichtlich, deutlich knapper. Insgesamt kann diese steigende Ressourcenauslastung im Euro-Raum zu einem Preisauftrieb führen. Eine akute Inflationsgefahr zeichnet sich jedoch noch nicht ab. Die Risiken für das Wirtschaftswachstum bleiben im Jahr 2007 jedoch aufgrund des weltweit hohen Rohstoffund Ölpreisniveaus sowie politischer Risiken unvermindert bestehen.

Baukonjunktur

Die internationale Baukonjunktur wird auch im Jahr 2007 regional sehr stark differenziert bleiben. Während im Euro-Raum das Wachstum geringfügig schwächer ausfallen wird, sollte sich in den Vereinigten Staaten die Bautätigkeit dagegen spürbar abkühlen. Die wichtigsten Wachstumszentren werden weiterhin die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas sowie Indien und China bleiben. Für die europäische Bauwirtschaft wird die weitere konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sein.

Um die immensen Bauaufgaben im Bereich der öffentlichen Infrastruktur bei knappen öffentlichen Kassen weiterhin erfüllen zu können, plädieren Experten für eine neue Arbeitsteilung zwischen Staat und privater Wirtschaft. Öffentlich-private Partnerschaften sind eine Alternative zur herkömmlichen Finanzierung und werden in einigen Ländern Europas bereits erfolgreich umgesetzt.

In den CEE-Ländern bewirken die Investitionsversäumnisse der Vergangenheit einen enormen Nachholbedarf in den Bereichen Infrastruktur, Wohn- und Gewerbebau. Die österreichischen Baufirmen haben das Wachstumspotenzial in diesen Märkten frühzeitig erkannt und erwirtschaften bereits einen großen Teil ihres Umsatzes mit Großbauvorhaben in Zentral-, Ost- und Südosteuropa. In Österreich selbst bildet neben den massiven Investitionen in den Infrastrukturausbau der Wohnbau den "Konjunkturmotor". Nach einer jahrelangen Stagnation wurden die Investitionen im Berichtsjahr 2006 wieder stark angehoben. Diese positive Entwicklung wird sich auch 2007 und in den folgenden Jahren fortsetzen. Experten erwarten, dass die Wohnbautätigkeit bis 2011 mit durchschnittlich plus 3,2 Prozent pro Jahr kräftiger wachsen wird als das Bruttoinlandsprodukt (plus 2,5 Prozent p. a.). Damit stützt die Wohnbauproduktion deutlich die Gesamtwirtschaft.

Leistungsentwicklung 1. Quartal 2007

Der Jahresbeginn war von einer ungewöhnlich günstigen Wettersituation gekennzeichnet, daher konnte in den ersten zwei Monaten des Jahres 2007 mit einer Produktionsleistung von 223,3 Mio. EUR das Vorjahr um ca. 33 Prozent übertroffen werden. Davon wurden ca. 61,5 Prozent oder 137,4 Mio. EUR im Inland erzielt und 38,5 Prozent oder 85,9 Mio. EUR im Ausland erwirtschaftet. Der Hochbau war mit 48,3 Prozent oder 107,9 Mio. EUR die dominierende Sparte im PORR-Konzern, während ungefähr 30,3 Prozent oder 67,6 Mio. EUR auf den Tiefbau entfielen.

Überdurchschnittlich lebhafte Baukonjunktur in Europa hält an

Enormes Wachstumspotenzial in CEE

Warmer Winter begünstigt die Bauwirtschaft

Prognosebericht

Leistungsprognose und Ertragslage 2007

Trotz der sich vorübergehend leicht abschwächenden Weltkonjunktur sollte das Marktumfeld insgesamt freundlich bleiben. Vor diesem Hintergrund erwartet der PORR-Konzern eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung. Eine konsequente Vorwärtsstrategie wird es ermöglichen, die beachtlichen Wachstumschancen des kommenden Jahres zu nutzen. Durch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wird es gelingen, die gute Position auf den zahlreichen Märkten abzusichern und weiter auszubauen. Für das Jahr 2007 plant der PORR-Konzern eine Produktionsleistung von ca. 2,6 Mrd. EUR. Damit sollte das Jahr 2006 um ca. 300 Mio. EUR oder rund 13 Prozent übertroffen werden. Gemäß der Konzernstrategie, verstärkt die Chancen besonders in den zentral-, ost- und südosteuropäischen Staaten zu nutzen, wird der Zuwachs der Produktionsleistung fast ausschließlich in diesem Wirtschaftsraum generiert. Im Jahr 2007 wird der PORR-Konzern voraussichtlich zum ersten Mal die Milliarden-Euro-Grenze bei der im Ausland erbrachten Produktionsleistung überschreiten, während im Inland das hohe Niveau mit einem Volumen von rund 1,6 Mrd. EUR weiterhin gehalten werden kann.

PORR konnte das laufende Geschäftsjahr mit einer sehr guten Auftragslage beginnen. Zusammen mit den positiven Konjunkturaussichten im EU-Wirtschaftsraum, der für das Unternehmen auch weiterhin der bestimmende Markt sein wird, strebt PORR unter Einsatz eines weiter auszubauenden Kostenmanagements und unter Forcierung der deutlich ertragreicheren Sparten wie der Projektentwicklung im Hoch- und Tiefbau neuerlich eine Verbesserung der Ertragslage an.

Aktuelle Auftragslage

Der mit Ende des Berichtsjahres vorliegende hervorragende Auftragsbestand von über 2 Mrd. EUR konnte in den ersten zwei Monaten 2007 trotz eines leichten Rückganges der Auftragseingänge gegenüber 2006 weiter gesteigert werden. Insgesamt kann mit 2.241,7 Mio. EUR per Februar 2007 ein Rekordniveau vermeldet werden. Der Vergleichswert des Vorjahres wird damit um 379,4 Mio. EUR oder 20,4 Prozent übertroffen. 62,5 Prozent dieses Auftragsbestandes betreffen das Inland und 37,5 Prozent das Ausland.

Zweigniederlassungen der PORR

Zum Bilanzstichtag führte die PORR AG Zweigniederlassungen in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg (mit dem Firmenzusatz "Zweigniederlassung") sowie in Maribor, Slowenien, die jedoch – mit Ausnahme von Maribor – nur Restarbeiten abschließen und keine operativen Tätigkeiten mehr ausüben. Entsprechend der Konzernstrategie wurden sämtliche anderen Tätigkeiten an die zwischenzeitlich neu gegründeten Zweigniederlassungen der Porr GmbH übertragen.

Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung

Auftragsbestand auf Rekordniveau

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 243a HGB

  1. Das Grundkapital setzt sich aus 1.341.750 Stammaktien und 642.000 7 %-Vorzugsaktien ohne Stimmrecht zusammen. Alle Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien, von denen jede am Grundkapital von 14.416.473,48 EUR im gleichen Umfang beteiligt ist. Zum Bilanzstichtag befinden sich sämtliche 1.983.750 Aktien (Vorjahr: 1.983.750) im Umlauf.

Alle Stammaktien haben die gleichen, gesetzlich normierten Rechte und Pflichten, insbesondere gewährt jede Stammaktie das Stimmrecht, welches nach der Zahl der Aktien ausgeübt wird, und nimmt am Gewinn sowie im Fall der Abwicklung am Liquidationsüberschuss im gleichen Umfang teil. Gemäß § 22 der Satzung der Gesellschaft beginnt das Stimmrecht, falls Aktien nicht voll eingezahlt sind, mit der Leistung der gesetzlichen Mindesteinlage. Das Grundkapital der Gesellschaft ist voll eingezahlt.

Alle Vorzugsaktien haben ebenfalls die gleichen Rechte und Pflichten. Die Vorzugsaktien der Gesellschaft gewähren nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen kein Stimmrecht.

Das Recht aller Aktionäre auf Einzelverbriefung der Aktien ist ausgeschlossen.

Die Gesellschaft hat weiters Genussrechte in Form von 49.800 Stück Kapitalanteilscheinen zu einem Gesamtbetrag von 361.910,71 EUR begeben. Sofern die Gesellschaft unter Einräumung eines unmittelbaren oder mittelbaren Bezugsrechtes an ihre Aktionäre ihr Kapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöht und/oder weitere Kapitalanteilscheine, andere Genussrechte, andere Wertpapiere mit Bezugsrechten oder Gewinn- oder Wandelschuldverschreibungen begibt, sind die Inhaber der Kapitalanteilscheine durch Gewährung eines anteilsmäßigen Bezugsrechtes oder, nach freier Wahl der Gesellschaft, durch andere Maßnahmen so zu stellen, dass der wirtschaftliche Gehalt der ihnen zukommenden Rechte erhalten bleibt. Ein Bezugsrecht auf junge Aktien ist damit nicht verbunden, auch wenn die Gesellschaft ein solches gewähren kann.

Vorzugsaktien und Kapitalanteilscheine erhalten vor den Stammaktien eine Vorzugsdividende bzw. einen Gewinnanteil von 7 Prozent des auf sie eingezahlten, anteilig entfallenden Kapitals. Wird die Vorzugsdividende bzw. der Gewinnanteil der Kapitalanteilscheine für ein Geschäftsjahr nicht oder nicht ganz bezahlt, so ist der Rückstand aus dem Bilanzgewinn der folgenden Geschäftsjahre nachzuzahlen. Im Fall der Abwicklung (Liquidation) erhalten von einem Abwicklungsüberschuss die Inhaber von Kapitalanteilscheinen, dann die Inhaber von Vorzugsaktien allfällige rückständige Gewinnanteile und den anteiligen Betrag des auf sie entfallenen Kapitals. Sodann erhalten die Stammaktionäre den anteiligen Betrag des auf sie entfallenen Kapitals. Ein allfälliger restlicher Abwicklungsüberschuss wird auf die Inhaber von Kapitalanteilscheinen und die Aktionäre im Verhältnis der Anzahl der Kapitalanteilscheine bzw. Aktien verteilt.

    1. Der Vorstand hat Kenntnis über den Abschluss eines Syndikatsvertrages zwischen den unter Punkt 3 angeführten Aktionären. Der Inhalt wurde dem Vorstand gegenüber nicht offen gelegt.
    1. Eine direkte oder indirekte Beteiligung in Form von Stammaktien am Kapital, die zumindest 10 von Hundert beträgt, halten folgende Aktionäre:

Offenlegung gem. § 243a HGB

B&C-Gruppe: 45,5 Prozent
Ortner-Gruppe: 29,4 Prozent
Wiener Städtische Versicherung AG: 10,1 Prozent

Die B&C-Gruppe setzt sich aus der B&C Baubeteiligungs GmbH und der B&C Unternehmensbeteiligungs GmbH zusammen, welche beide mittelbar zu 100 Prozent der B&C Privatstiftung zuzurechnen sind. Die Aktien der Ortner-Gruppe werden zu einem kleineren Teil von Herrn Dipl.-Ing. Klaus Ortner persönlich und zum Großteil von der Ortner Beteiligungsverwaltung GmbH gehalten, welche Herrn Dipl.-Ing. Klaus Ortner zuzurechnen ist.

Die Vorzugsaktien werden bei den Hauptversammlungen der Gesellschaft nur in einem äußerst geringen Umfang hinterlegt, weshalb keine verlässlichen Aussagen über die Aktionärsstruktur bei dieser Aktienkategorie gemacht werden können.

    1. Aktien mit besonderen Kontrollrechten sind bei der Gesellschaft nicht vorhanden.
    1. Bei der Gesellschaft bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, bei welchen die Arbeitnehmer das Stimmrecht nicht unmittelbar ausüben.
    1. Gemäß § 21 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft werden die Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit gefasst. Diese Satzungsbestimmung hat nach der Rechtsansicht des Vorstands die nach dem Aktiengesetz auch für Satzungsänderungen an sich notwendige Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals auf die einfache Kapitalmehrheit herabgesetzt.
    1. Es bestehen keine Befugnisse der Mitglieder des Vorstands, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergeben.
    1. Die Gesellschaft hat im Jahr 2006 Anleihen (Teilschuldverschreibungen) von 60.000.000 EUR und 200.000.000 CZK, Zeitraum 2006–2011, begeben, welche folgende Vereinbarungen enthalten: Erfolgt ein Kontrollwechsel und führt dieser Kontrollwechsel zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Emittentin, ihre Verpflichtungen aus den Teilschuldverschreibungen zu erfüllen, ist jeder Anleihegläubiger berechtigt, seine Teilschuldverschreibungen fällig zu stellen und die sofortige Rückzahlung zum Nennbetrag zuzüglich bis zum Tage der Rückzahlung aufgelaufener Zinsen zu verlangen.

Weiters hat die Gesellschaft als Kreditnehmer im Jahr 2006 einen Rahmen-Garantiekreditvertrag über 600.000.000 EUR abgeschlossen. Danach sind der Agent und die einzelnen Kreditgeber zur sofortigen Kündigung der jeweiligen Anteile der Rahmen-Tranchen berechtigt und können Besicherung verlangen, sofern eine oder mehrere Personen, die keine Konzerngesellschaften sind, eine kontrollierende Beteiligung im Sinne von § 22 Übernahmegesetz am Kreditnehmer oder einer wesentlichen Konzerngesellschaft erlangen.

Darüber hinaus bestehen keine bedeutenden Vereinbarungen im Sinne des § 243a Z 8 HGB.

  1. Entschädigungsvereinbarungen i.S.d. § 243a Z 9 HGB bestehen nicht.

Wir bauen Tunnel

Unterirdische Eroberungen

Durch Tunnel gelangen wir an Orte, die sonst schwer erreichbar sind. Wir steigen in das Innere der Erde und tauchen in einer anderen Welt wieder auf. Wer unter Gebirgen, Flüssen und Städten baut, braucht Mut, Erfahrung und Know-how. Denn jeder Tunnel ist ein Sieg der Technik.

Eingesetzter Bohrwagen beim Tauerntunnel in den 1970er-Jahren

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