Earnings Release • Nov 8, 2007
Earnings Release
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Lenzing Gruppe Drittes Quartal 2007
Auch das dritte Quartal 2007 war von einem anhaltend positiven wirtschaftlichen Umfeld für die Faserindustrie geprägt, das von einer weltweit starken Nachfrage nach Fasern getragen war. Der Boom in den Emerging Markets, aber auch die gute Nachfrage in den westlichen Industrieländern hält unverändert an. Auch die anderen Geschäftsfelder profitieren weiter von der guten weltwirtschaftlichen Konjunkturlage. Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten, ausgehend von der US-Subprime Kreditkrise, hatten bislang auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Lenzing Gruppe keinen Einfluss.
Rekordwerte bei Umsatz, EBIT und Margen Die Lenzing Gruppe konnte in den ersten neun Monaten 2007 eine überaus erfreuliche Entwicklung verzeichnen, die neue Rekordwerte im dritten Quartal, als auch im bisherigen Jahresverlauf ermöglichte. Die Ertragsmargen erreichten insbesondere im dritten Quartal 2007 neue Höchststände.
In den ersten neun Monaten 2007 konnte der konsolidierte Konzernumsatz um 18,7% von 814,1 Mio. EUR auf 966,2 Mio. EUR angehoben werden. Neben dem starken Wachstum im Kerngeschäft Fasern ist dieser deutliche Umsatzzuwachs auch auf die Einbeziehung der 2007 neu erworbenen Gesellschaften in der Business Unit Plastics zurück zu führen. Das Betriebsergebnis (EBIT) der ersten neun Monate stieg um 41,6% auf 113,4 Mio. EUR und überstieg damit bereits deutlich das EBIT des gesamten Geschäftsjahres 2006 von 107,1 Mio. EUR. Bei einem unveränderten Finanzergebnis ergab sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 105,5 Mio. EUR (nach 72,2 Mio. EUR) und ein Periodenüberschuss von 80,6 Mio. EUR (nach 52,3 Mio. EUR, plus 54,1%). Der Neun-Monats-Gewinn je Aktie stieg auf 20,21 EUR (nach 13,22 EUR im dritten Quartal 2006).
Die EBIT-Marge betrug in den ersten neun Monaten 2007 11,7% (nach 9,8% im Vergleichszeitraum 2006), die EBITDA-Marge 16,7% (nach 15,6% in den ersten neun Monaten 2006). Im dritten Quartal 2007 konnte mit 13,5% eine neue Rekord-EBIT-Marge erreicht werden, die EBITDA-Marge stieg ebenfalls auf den neuen Rekordwert von 18,0%.
Die Bilanz der Lenzing Gruppe zum 30. September 2007 weist ein Eigenkapital von 532,6 Mio. EUR (nach 516,0 Mio. EUR zum 31. Dezember 2006) aus. Dies entspricht einer bereinigten* Eigenkapitalquote von 44,6% der Bilanzsumme (nach 51,1% zu Jahresende 2006), wobei allerdings die Bilanzsumme in den ersten neun Monaten auf 1,25 Mrd. EUR nach 1,06 Mrd. EUR zu Jahresende 2006 angewachsen ist.
Der Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen in Höhe von 228,5 Mio. EUR in den ersten neun Monaten (nach 60,7 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres) spiegelt neben den Investitionen in Sachanlagen die Akquisitionen der Business Unit Plastics (Hahl Group, Pedex, Glassmaster) sowie den Kauf weiterer Anteile an der Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose wider. Dennoch konnte der Anstieg der Finanz-
* Inkl. Zuschüsse aus öffentl. Mitteln abzgl. anteilige latente Steuern
verbindlichkeiten auf nunmehr 351,0 Mio. EUR (nach 242,9 Mio. EUR) infolge der starken Eigenfinanzierungskraft der Lenzing Gruppe auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau gehalten werden.
Die Investitionen in Sachanlagen betrugen in den ersten neun Monaten 105,6 Mio. EUR und betrafen vor allem die Fertigstellung des neuen Viscosefaserwerkes Nanjing (China), einen neuen Kessel zur Energieversorgung am Standort Lenzing, sowie Erneuerungsund Erweiterungsinvestitionen an den Standorten Lenzing und Indonesien (PT. South Pacific Viscose).
Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum 30. September 2007 5.919 Mitarbeiter (nach 5.044 Mitarbeitern per 31. Dezember 2006). Ursache für die Erhöhung des Personalstandes war die Inbetriebnahme des neuen Viscosefaserwerkes Nanjing sowie die zuletzt erfolgten Akquisitionen in der Business Unit Plastics.
Unvermindert starke Nachfrage aus Asien
Der globale Fasermarkt ist weiterhin durch die unvermindert starke Nachfrage aus China, Indien, Pakistan und Korea geprägt; in Europa waren zuletzt Anzeichen einer leichten Abschwächung erkennbar.
Lenzing konnte sowohl bei cellulosischen Textil- als auch bei Nonwovens-Fasern von dem aktuellen Boom optimal profitieren. Die historischen Höchstpreise bei Zellstoff sowie die ebenfalls sehr hohen Chemikalienpreise wurden über Preiserhöhungen an den Markt weiter gegeben. Die Faserproduktion läuft an allen Standorten unvermindert auf Hochtouren, die Lagerbestände sind auf niedrigstem Niveau.
Das neue Faserwerk Nanjing wurde nach einem erfolgreichen, halbjährigen Probebetrieb im September feierlich eröffnet. Bereits nach kurzer Zeit konnte eine hervorragende Faserqualität sowohl für den textilen als auch für den Nonwovens-Einsatz erreicht werden. Die zusätzlichen Kapazitäten des neuen Viscosefaserwerkes in Nanjing werden am Markt dringend benötigt.
Die starke Nachfrage nach TENCEL® Fasern war Hintergrund für die Beschlussfassung über den Ausbau des TENCEL® Produktionsstandortes Heiligenkreuz (Burgenland). Mit einer Investitionssumme von rund 25 Mio. EUR wird die Nennproduktionskapazität auf künftig knapp 50.000 Tonnen p.a. (derzeit rund 40.000 Tonnen) erweitert. Das Projekt wird 2008 abgeschlossen und beinhaltet im Wesentlichen die Erweiterung der zweiten Produktionslinie um zwei Spinnstraßen unter Ausnutzung der bestehenden Gebäude und Infrastruktur.
Neue Anwendungen in den Bereichen Sportswear, Wäsche und Heimtextilien und Kooperationen mit namhaften internationalen Markenartikelherstellern haben zuletzt zu einer deutlichen Verbreiterung der Anwendungen im Textilfaserbereich geführt. Im Geschäftsfeld Hitzeschutzfasern (Lenzing FR®) wurden aufgrund der starken Nachfrage nach atmungsaktiven Schutzbekleidungen neue Rekord-Versandmengen und hohe Ordereingänge erzielt. Insgesamt konnte im Vergleich zum Vorjahr der Anteil von deckungsbeitragsstarken, hochwertigen Spezialfasern am Produktmix weiter angehoben werden.
In der Business Unit Faser Nonwovens hielt die sehr starke Nachfrage auf globaler Basis auch im dritten Quartal an. Die ungünstige Rohstoffpreisentwicklung konnte auch hier in den Preisen untergebracht werden, was im Zusammenhang mit erhöhten Verkaufsmengen eine sehr gute Ertragsentwicklung ermöglichte.
Das Segment Plastics entwickelte sich in den ersten drei Quartalen 2007 zufriedenstellend. Die Rohstoffpreise erreichten bei Thermoplasten neue Höchststände. Im Wachstumsbereich textile Architektur konnten mit Beschattungssystemen auf PTFE-Basis große Erfolge erzielt werden, aber auch alle anderen Geschäftsfelder entwickelten sich durchwegs erfreulich. Bei den 2007 akquirierten Unternehmen im Geschäftsfeld Monofilamente wurde begonnen, die Produktion an den Standorten durch Verlagerung von Maschinen zu optimieren. Die Integration der einzelnen Akquisitionen befindet sich im Zeitplan.
Kontinuierlich positive Entwicklung
Das Segment Technik verzeichnete in den ersten neun Monaten bei gutem Auftragseingang eine kontinuierlich positive Entwicklung in allen Geschäftsfeldern. Im Oktober wurde am Standort Lenzing das neue Blechtechnik-Zentrum in Betrieb genommen. Komplexe Anwendungen wie Laserschneiden, Präzisions-Stanzen, Kanten und Roboterschweißen werden für Kunden aus dem Anlagen- und Maschinenbau, der Automobilindustrie oder Medizintechnik angeboten. Im Endausbau werden damit 60 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Das Segment Papier konnte im Berichtszeitraum bei hoher Produktion gute Verkaufserfolge und Preiserhöhungen in einzelnen Segmenten erzielen.
Auch für das vierte Quartal 2007 bleiben die Erwartungen für das Marktumfeld im Kerngeschäft cellulosische Fasern unverändert positiv. Aus heutiger Sicht ist ein Abflachen der Nachfrage, insbesondere in Asien, vorerst nicht zu erwarten, eine Fortsetzung der Faserhausse zumindest bis ins erste Quartal 2008 ist wahrscheinlich. Der deutlichen Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro wirkt Lenzing durch den kontinuierlichen Ausbau der Kapazitäten im Dollar-nahen Bereich sowie mit Währungssicherungsmaßnahmen entgegen. Die Belastungen aus den hohen Energie- und Rohstoffpreisen bleiben unverändert bestehen. Der enorme Preisanstieg bei Zellstoff trifft die Lenzing Gruppe aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades und infolge langfristiger Verträge mit externen Lieferanten dagegen nur in abgeschwächtem Ausmaß.
Auch in den anderen Segmenten ist bis Jahresende 2007 mit einer Fortsetzung der bisherigen Entwicklung zu rechnen, wobei Plastics durch die erfolgreiche Akquisitionspolitik 2007 einen beachtlichen Umsatz- und Ertragsschub erwartet. Wir sind daher insgesamt sehr optimistisch, bei Anhalten der guten Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2007 substanziell über den Werten des Vorjahres liegende Umsatzund Ergebniszahlen erreichen zu können.
Lenzing, im November 2007
| Nach IFRS | 7-9/2007 | 7-9/2006 | 1-9/2007 | 1-9/2006 |
|---|---|---|---|---|
| Mio. EUR | Mio. EUR | Mio. EUR | Mio. EUR | |
| Umsatzerlöse | 348,0 | 280,6 | 966,2 | 814,1 |
| Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen | 12,1 | -2,5 | 22,0 | 3,6 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 7,5 | 4,3 | 12,9 | 10,4 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
-202,0 | -156,1 | -558,9 | -453,0 |
| Personalaufwand | -60,1 | -52,5 | -174,9 | -159,3 |
| Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
-16,4 | -16,6 | -51,0 | -50,0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -42,0 | -27,5 | -102,9 | -85,7 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 47,1 | 29,7 | 113,4 | 80,1 |
| Finanzergebnis | -3,3 | -1,5 | -7,9 | -7,9 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 43,8 | 28,2 | 105,5 | 72,2 |
| Ertragsteuern | -9,3 | -7,6 | -24,9 | -19,9 |
| Periodenüberschuss | 34,5 | 20,6 | 80,6 | 52,3 |
| Davon entfallen auf: | ||||
| Aktionäre der Lenzing AG | 32,0 | 19,2 | 74,3 | 48,6 |
| Andere Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG | 2,5 | 1,4 | 6,3 | 3,7 |
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Gewinn je Aktie | 8,68 | 5,21 | 20,21 | 13,22 |
Umsatz EBT
Mio. EUR
Umsatz im Vergleich zum EBT Mio. EUR
| Aktiva | 30.09.2007 | 31.12.2006 | ||
|---|---|---|---|---|
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | |
| Immaterielles Anlagevermögen inkl. Firmenwert | 85,7 | 6,8 | 10,9 | 1,0 |
| Sachanlagevermögen | 699,7 | 56,0 | 626,0 | 59,0 |
| Finanzanlagevermögen | 22,8 | 1,8 | 27,6 | 2,6 |
| Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen | 4,5 | 0,4 | 4,4 | 0,4 |
| Langfristig gebundenes Vermögen | 812,7 | 65,0 | 668,9 | 63,0 |
| Vorräte | 157,9 | 12,6 | 123,9 | 11,7 |
| Forderungen | 196,1 | 15,7 | 171,9 | 16,2 |
| Wertpapiere und liquide Mittel | 83,8 | 6,7 | 97,0 | 9,1 |
| Umlaufvermögen | 437,8 | 35,0 | 392,8 | 37,0 |
| Gesamt Aktiva | 1.250,5 | 100,0 | 1.061,7 | 100,0 |
| Passiva | 30.09.2007 | 31.12.2006 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | ||
| Eigenkapital | 532,6 | 42,6 | 516,0 | 48,6 | |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 31,5 | 2,5 | 34,0 | 3,2 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
303,7 | 24,3 | 214,5 | 20,2 | |
| Rückstellungen | 102,3 | 8,2 | 90,5 | 8,5 | |
| Verbindlichkeiten | 3,9 | 0,3 | 3,9 | 0,4 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 409,9 | 32,8 | 308,9 | 29,1 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
47,3 | 3,8 | 28,4 | 2,7 | |
| Rückstellungen | 107,2 | 8,6 | 75,6 | 7,1 | |
| Verbindlichkeiten | 122,0 | 9,7 | 98,8 | 9,3 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 276,5 | 22,1 | 202,8 | 19,1 | |
| Gesamt Passiva | 1.250,5 | 100,0 | 1.061,7 | 100,0 |
| Nach IFRS | 1-9/2007 | 1-9/2006 | |
|---|---|---|---|
| Mio. EUR | Mio. EUR | ||
| Brutto Cashflow | 132,9 | 119,0 | |
| Veränderung des Working Capital | 6,8 | -8,5 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 139,7 | 110,5 | |
| - Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen |
-228,5 | -60,7 | |
| + Erlöse aus der Veräußerung / Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen |
5,8 | 0,4 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -222,7 | -60,3 | |
| + Einzahlungen anderer Gesellschafter |
0,0 | 5,9 | |
| - Ausschüttung an Gesellschafter |
-38,8 | -31,4 | |
| +/- Zuflüsse aus und Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten | 110,2 | -5,0 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 71,4 | -30,5 | |
| Veränderung der liquiden Mittel | -11,6 | 19,7 | |
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 88,8 | 77,1 | |
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | -1,6 | -0,9 | |
| Endbestand liquide Mittel | 75,6 | 95,9 |
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