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Lenzing AG

Annual Report Apr 28, 2008

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Annual Report

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Fokus Innovation

JAHRESFINANZBERICHT 2007 Lenzing

Fokus Innovation

Innovation bedeutet für die Lenzing Gruppe, ihre Position als weltweiter Taktgeber in der Cellulosefaserindustrie auszubauen. Die ständige Weiterentwicklung unserer Kernkompetenzen ist Basis für unseren Erfolg auf den internationalen Märkten. Unsere Stärke ist die Verbindung von jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaser-Technologie mit den profunden Marktund Branchenkenntnissen unserer Mitarbeiter – im Bewusstsein, dass wir nur mit ständiger Innovation auf allen Gebieten – von der Technologie bis zum Marketing – unseren Vorsprung sichern und ausbauen können.

Inhalt

Lagebericht 2007 38
Allgemeines Marktumfeld 40
Entwicklung der Lenzing Gruppe 42
Segment Fasern 48
Segment Plastics 55
Segment Technik 62
Segment Papier 64
Risikobericht 65
Bilanzstruktur und Liquidität 67
Forschung und Entwicklung 68
Umwelt und Nachhaltigkeit 69
Human Resources 74
Corporate Communications 77
Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79
Konzernabschluss 2007 80
Bilanz 82
Gewinn- und Verlustrechnung 84
Kapitalflussrechnung 85
Aufstellung der erfassten Gewinne und Verluste 86
Erläuterungen (Notes) 87
Note 43. Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4)
Börsegesetz und Freigabe des Konzernabschlusses
149
Anlagenspiegel 150
Bestätigungsvermerk 152
Bericht des Aufsichtsrates 154
Langzeitvergleich 156

Lagebericht 2007

Im Geschäftsjahr 2007 konnte die Lenzing Gruppe die anhaltend positiven Rahmenbedingungen bestmöglich nutzen. Lenzing erzielte neue Umsatz- und Ergebnisrekorde, die deutlich über dem bereits sehr guten Geschäftsergebnis 2006 lagen.

Lenzing Gruppe

Umsatz: 1,26 Mrd. EUR (plus 20,9%) Betriebsergebnis (EBIT): 162,3 Mio. EUR (plus 50,6%) Ergebnis vor Steuern (EBT): 151,0 Mio. EUR (plus 52,2%) Jahresüberschuss: 117,6 Mio. EUR (plus 33,1%)

Lagebericht

Allgemeines Marktumfeld

Sehr gute allgemein-wirtschaftliche Rahmenbedingungen trotz weiter steigender Rohstoffpreise und die deutliche Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro prägten das Marktumfeld für das Segment Fasern im Geschäftsjahr 2007. Die zur Jahresmitte verstärkt einsetzende Verunsicherung auf den internationalen Finanzmärkten hatte 2007 vorerst keine Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf.

Der Aufwärtstrend am Welt-Fasermarkt setzte sich während des gesamten Geschäftsjahres unvermindert fort. Diese Entwicklung basierte auf dem unverändert anhaltenden Wirtschaftsboom in den Emerging Markets, insbesondere in China und Indien. Die Faserindustrie profitierte vom steigenden Wohlstand der weltweiten Bevölkerung und damit von der wachsenden Binnennachfrage durch neue Käuferschichten in diesen Ländern. Aber auch die gute Konsumkonjunktur in Europa sowie teilweise in den USA stützte das anhaltend expandierende Exportgeschäft Asiens in die westlichen Industrieländer. Allerdings konnte sich auch die europäische Textil- und Nonwovensindustrie 2007 im globalen Wettbewerb mit innovativen Produkten und effizienten Vertriebsstrukturen durchaus behaupten. Die Nachfrage in Amerika war 2007 für die Faserindustrie ebenfalls zufrieden stellend.

Welt-Faserproduktion wächst weiter

Die weltweite Faserproduktion stieg nach ersten Schätzungen im Jahr 2007 um rund 3,7% auf 71,9 Millionen Tonnen (nach 2,9% Zuwachs im Jahr 2006). Dieser Anstieg basierte auf einem beachtlichen Produktionszuwachs bei Chemiefasern um rund 8% auf 44,7 Millionen Tonnen. Die Baumwollproduktion ging trotz des zunehmenden Einsatzes genveränderter Baumwollsorten um 2,7% auf 26 Millionen Tonnen zurück, auch die Wollproduktion war mit minus 0,4% leicht fallend.

Bei den Chemiefasern stach das Produktionswachstum in China mit plus 17,9% auf 23,9 Mio. Tonnen heraus, vor Indien mit einem Zuwachs von 11,7% auf 2,8 Mio. Tonnen. Im mittelfristigen Vergleich hat China seit Beginn des Jahrzehntes seine Chemiefaserproduktion mehr als verdreifacht, Indien hat sie um das Eineinhalbfache erhöht. Dem standen im gleichen Zeitraum starke Rückgänge in den USA, Korea und Taiwan gegenüber. Mehr als die Hälfte der gesamten Welt-Chemiefaserproduktion entfällt heute schon auf China, womit China bei Standardfasern autark ist. Dies erklärt den Produktionsrückgang in jenen asiatischen Ländern, die früher Fasern nach China exportierten. China und Indien haben zudem in hohem Maße von der Einfuhr-Quotenliberalisierung bei Textilien nach Europa und die USA profitiert.

Cellulosefasern auf Wachstumskurs

Die Produktionsmengen des Nischenproduktes cellulosische Chemiefasern (Viscose-Stapelfasern und Viscosefilament) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 8% (nach plus 5%) auf nunmehr 3,68 Mio. Tonnen. Die Produktion von Viscosestapelfasern (inkl. Modal, ohne Lyocell) stieg 2007 überdurchschnittlich um 12% auf ein historisches Rekordniveau von 2,43 Millionen Tonnen an. Der Großteil des Zuwachses fand wiederum in Asien statt. So legte China bei Viscose-Stapelfasern um 18% auf 1,14 Millionen Tonnen zu und ist somit der mit Abstand größte Viscosefaserhersteller der Welt. Auch Thailand erhöhte die Produktion um 25%, Indien und Japan um je 14%, Brasilien um 17%, Indonesien um 5%. Dagegen sank die Produktion in Westeuropa um 2%. Beim Viscosefaserverbrauch kam es nach ersten Schätzungen beim Einsatz im Nonwovens-Sektor zu einem überdurchschnittlich starken Anstieg des Wachstums von rund 22% gegenüber dem Vorjahr. Der Verbrauch im textilen Segment dürfte um rund 10% gestiegen sein, wobei der regionale Schwerpunkt des Zuwachses in Asien festzustellen war.

Faserpreise im Aufwind

Die Baumwollpreise stiegen im Jahresverlauf 2007 um rund 15% auf 65 US Cents/lbs an, wofür vor allem die starke Nachfrage in China und Indien verantwortlich war. In Westeuropa, USA und

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Japan war die Baumwollnachfrage hingegen rückläufi g. Trotz intensiver Diskussionen auf welthandelspolitischer Ebene (WTO) ist bis auf Weiteres keine Änderung der US-Baumwollsubventionspraxis zu erwarten.

Bei Polyester-Stapelfasern – den wichtigsten Chemiefasern – wurden 2007 rohstoffbedingte Preiserhöhungen in einer Bandbreite zwischen vier und neun Prozent festgestellt. Trotz Preiserhöhungen liegt das Preisniveau bei Polyesterfasern in Asien jedoch aufgrund von Überkapazitäten deutlich unter jenem der westlichen Industriestaaten.

Bei Viscosestapelfasern wurden auf allen Märkten Preisanhebungen realisiert, wobei im Nonwovenssektor in Europa sowie im textilen Bereich in China und Indonesien überdurchschnittlich hohe Preisanpassungen erfolgten.

Weltbevölkerung und Faserverbrauch

1900 – 2010

Lagebericht

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Im Geschäftsjahr 2007 konnte die Lenzing Gruppe die anhaltend positiven Rahmenbedingungen bestmöglich nutzen. Lenzing erzielte neue Umsatz- und Ergebnisrekorde, die deutlich über dem bereits sehr guten Geschäftsergebnis 2006 lagen.

Die konsolidierten Umsatzerlöse im Konzern konnten um 20,9% auf 1,26 Mrd. (nach 1,04 Mrd. EUR im Jahr 2006) gesteigert werden. Dies wurde durch konsequente Preiserhöhungen und erhöhte Faserproduktionsmengen im Segment Fasern sowie durch Unternehmensakquisitionen im Segment Plastics ermöglicht. Das Segment Papier ist im Konzernumsatz 2007 aufgrund des im ersten Quartal 2008 erfolgten Verkaufes dieser Sparte nicht mehr enthalten.

Im Kerngeschäft Fasern wurden 84,0% der konsolidierten Umsätze erwirtschaftet, im Segment Plastics 10,5% und auf Technik entfielen 5,5% (nur externe Umsätze).

Die Materialaufwendungen betrugen 709,8 Mio. EUR (nach 592,5 Mio. EUR). Mit 19,8% lag damit der Anstieg auf dem Niveau des Umsatzzuwachses. Die Materialkosten waren schwerpunktmäßig durch einen starken globalen Anstieg der Zellstoffpreise, aber auch von den Preiserhöhungen bei Chemikalien, Kunststoffen und Holz geprägt. Die Energiepreise, insbesondere Erdgas, verharrten auf hohem Niveau. Die gute Nachfrage ermöglichte im Kernsegment Fasern eine Weitergabe der Materialkostensteigerungen an den Markt.

Die Personalkosten stiegen um 14,0% auf 229,3 Mio. EUR (nach 201,1 Mio. EUR) deutlich geringer als der Umsatz. Der Zuwachs spiegelt die Personalaufstockungen im Zuge der Inbetriebnahme des Faserwerkes Nanjing (China), Akquisitionen im Segment Plastics sowie die kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhungen wider. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 144,4 Mio. EUR (nach 119,5 Mio. EUR) war unter anderem Folge höherer Marketingaufwendungen.

Das EBITDA (operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation und Auflösung von Investitionszuschüssen) konnte um 35,4% auf 229,3 Mio. EUR (nach 169,3 Mio. EUR) verbessert werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 50,6% auf 162,3 Mio. EUR (nach 107,8 Mio. EUR) an.

Lenzing Gruppe: Umsatzaufteilung nach Segmenten 100% = 1,26 Mrd. EUR

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Die Finanzierungskosten erhöhten sich investitionsbedingt von zuletzt 9,5 Mio. EUR auf 14,6 Mio. EUR. Einerseits waren zur Finanzierung der Kapazitätserweiterungen, der Anteilserhöhung bei der PT. South Pacific Viscose sowie der Akquisitionen im Segment Plastics höhere Fremdmittel erforderlich, zudem stiegen im Jahresverlauf 2007 die Dollar-Fremdmittelzinsen an. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 151,0 Mio. EUR nach 99,2 Mio. EUR um 52,2% über dem Vorjahresvergleichswert. Alle fortgeführten Geschäftsbereiche leisteten positive Ergebnisbeiträge. Der Verlust in Höhe von 0,8 Mio. EUR betraf den zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereich Papier.

Der Jahresüberschuss verbesserte sich auf 117,6 Mio. EUR (nach 88,4 Mio. EUR) um 33,1%. Mit dem Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss von 109,6 Mio. EUR ergab sich

Lenzing Gruppe: Kerngeschäft Fasern

Umsatzaufteilung

ein Ergebnis je Aktie von 29,83 EUR nach 22,83 EUR im Vorjahr. Dies bedeutet einen Anstieg um 30,7%. Der Vorstand schlägt als Folge des neuerlichen Rekordjahres der Hauptversammlung vor, eine Dividende in Höhe von 14,00 EUR je Aktie (Vorjahr: 10,00 EUR je Aktie) auszuschütten.

Investitionen sichern künftiges Wachstum

Mit umfangreichen Investitionen wurde 2007 die Basis für das künftige Wachstum der Lenzing Gruppe weiter abgesichert. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen (inkl. zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich Papier) betrugen 2007 insgesamt 266,8 Mio. EUR nach 105,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2006. Investitionsschwerpunkte waren die Errichtung eines neuen Laugekessels am Standort Lenzing sowie die Fertigstellung des neuen Faserwerks Nanjing (China). Die Investitionen in Finanzanlagen betrafen vor allem die Unternehmensakquisitionen im Segment Plastics und die Anteilserhöhung an der PT. South Pacific Viscose auf 86%. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte zu einem Gutteil aus dem operativen Cashflow.

Unverändert solide Bilanzstruktur

Das dynamische Umsatzwachstum und die zahlreichen Akquisitionen hatten auch eine entsprechende Erhöhung der Bilanzsumme des Lenzing Konzerns auf 1,3 Mrd. EUR (nach 1,1 Mrd. EUR) um 23,2% zur Folge. Die Bilanzstruktur der Lenzing Gruppe ist mit einer Eigenkapitalquote von 44,8% zum Bilanzstichtag 2007 (nach 51,1% zum Jahresende 2006) weiterhin höchst solide, wenngleich die Nettoverschuldung (Net Debt) als Folge der hohen Investitionen auf 219,6 Mio. EUR (nach 145,9 Mio. EUR) anstieg. Das Eigenkapital betrug zum Stichtag 562,2 Mio. EUR (nach 516,0 Mio. EUR).

Lagebericht

Segment Fasern

Lenzing Fasern mit ungebremst dynamischem Wachstum

Die Lenzing Gruppe nutzte im Segment Fasern den konjunkturellen Rückenwind im Geschäftsjahr 2007 in optimaler Weise zur Fortsetzung des dynamischen Wachstumskurses.

Der Umsatz nach Segmentberichterstattung betrug 1.069,5 Mio. EUR (nach 902,8 Mio. EUR im Jahr zuvor). Das konsolidierte Segmentergebnis (EBIT) konnte auf 148,4 Mio. EUR (nach 89,6 Mio. EUR) verbessert werden, was abermals einen neuen historischen Höchststand bedeutet. Die EBIT-Marge im Segment Fasern betrug 13,9% (nach 9,9% im Jahr zuvor).

Alle Produktionskapazitäten wurden voll ausgelastet, wobei mit insgesamt rund 523.000 Tonnen (nach rund 480.000 Tonnen im Jahr zuvor) ein neuer Produktions-Mengenrekord in der Gruppe erreicht wurde. Lenzing hat damit seine Weltmarktführerschaft bei cellulosischen Fasern im Geschäftsjahr 2007 auf quantitativer und qualitativer Ebene weiter ausgebaut.

Neben Produktionssteigerungen an allen bestehenden Standorten war die Inbetriebnahme des neuen Viscosefaserwerkes in Nanjing (China) zu Beginn des zweiten Quartals ein wesentlicher Meilenstein im Jahr 2007. Dieses neue Viscosefaserwerk ist neben Indonesien der nunmehr zweite Produktionsstandort der Lenzing Gruppe in Asien und das sechste Lenzing Faserproduktionswerk weltweit. Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. ist ein Joint Venture mit Nanjing Chemical Fibre Co., Ltd. (NCFC), wobei Lenzing 70% und NCFC 30% der Geschäftsanteile hält. Das neue Werk weist derzeit eine Nennkapazität von rund 60.000 Tonnen Viscosefasern für den textilen Einsatz und für Nonwovensqualitäten auf. Ein weiterer Ausbau ist entsprechend der Marktentwicklung vorgesehen. Das Werk wurde in einer Bauzeit von weniger als zwei Jahren errichtet und beschäftigt derzeit rund 550 Mitarbeiter.

Die Umsatz- und Ergebnisverbesserung im Geschäftsjahr 2007 basierte aber nicht nur auf der Inbetriebnahme neuer Faserkapazitäten, sondern auch auf einem weiter verbesserten Produktmix in Richtung hochwertige Spezialprodukte (Lenzing Modal®, MicroModal®, spinngefärbte sowie flammhemmende Fasern). Zudem konnten mehrere Preiserhöhungsrunden zum Ausgleich der steigenden Rohstoffkosten bei allen Faserprodukten erfolgreich umgesetzt werden.

Segment Fasern

Umsatzaufteilung nach Regionen

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Weichenstellungen für weiteres Wachstum bei Fasern

In der Lenzing Gruppe wurden 2007 mehrere strategisch wichtige Entscheidungen für den künftigen Ausbau des Segmentes Fasern getroffen.

So plant Lenzing ein neues Viscosefaserwerk in Indien zu errichten. Es soll in der ersten Ausbaustufe eine Kapazität von rund 80.000 Tonnen Viscosefasern für den textilen und den Nonwovens-Bereich aufweisen. Die Investitionssumme wurde inklusive Umlaufvermögen mit rund 200 Mio. US-Dollar budgetiert.

Weiters wird der zweitgrößte Faser-Produktionsstandort der Gruppe, PT. South Pacific Viscose, Purwakarta/Indonesien (SPV) erheblich ausgebaut. Durch die Errichtung einer vierten Faserpro-

in 1.000 Tonnen

duktionslinie, Verbesserungen der Infrastruktur und Debottlenecking-Maßnahmen wird die Viscosefaserkapazität von derzeit rund 155.000 Tonnen p.a. um rund 65.000 Tonnen auf rund 220.000 Tonnen p.a. ausgeweitet.

Auch für den Standort Lenzing (Oberösterreich) wurde beschlossen, die Kapazitäten durch ein Investitionsprogramm von derzeit 235.000 Tonnen p.a. auf 250.000 Tonnen p.a. zu erweitern. Diese zusätzlichen Produktionsmengen mit dem Schwerpunkt Spezialfasern werden ab 2009 weltweit zur Verfügung stehen.

Schließlich wurde für den TENCEL® Faserproduktionsstandort Heiligenkreuz (Burgenland) ein Ausbauprojekt genehmigt. Die Nennproduktionskapazität wird damit auf künftig knapp 50.000 Tonnen p.a. (derzeit rund 40.000 Tonnen p.a.) erweitert. Das Pro-

Spezialfasern Standardfasern

Produktion der Lenzing Gruppe

0 100 200 300 400 500 600 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Lagebericht

jekt wird noch 2008 abgeschlossen und beinhaltet im Wesentlichen die Erweiterung der zweiten Produktionslinie um zwei Spinnstraßen unter Ausnutzung der bestehenden Gebäude und Infrastruktur.

Die Rohstoffversorgung mit Zellstoff im Segment Fasern konnte im Geschäftsjahr 2007 infolge des hohen Eigenversorgungsgrades sowie durch langfristige Lieferverträge sichergestellt werden. Allerdings mussten bei Energie, Holz, Zellstoff und Chemikalien teilweise erhebliche Preiserhöhungen verkraftet werden, die aber aufgrund der guten Nachfrage an den Markt weiter gegeben werden konnten.

Wettbewerbsentscheidungen zu Gunsten von Lenzing

Der Europäische Gerichtshof hat in letzter Instanz in zwei wettbewerbsrechtlichen Fällen zu Gunsten von Lenzing und zu Lasten des spanischen Mitbewerbers SNIACE entschieden. Demnach wurde Lenzing Recht gegeben, dass SNIACE ungerechtfertigt staatliche Beihilfen bezogen hatte. Der Vorwurf von spanischer Seite, Lenzing hätte für den Standort Heiligenkreuz unzulässige Beihilfen erhalten, wurde dagegen zurückgewiesen.

Business Unit Faser Textil

Die Business Unit Faser Textil verzeichnete 2007 ein herausragendes Geschäftsjahr und konnte das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres nochmals verbessern. Dafür waren die starke Nachfrage in allen Absatzregionen, höhere Versandmengen, ein neuerlich verbesserter Produktmix in Richtung Spezialfasern und die erfolgreich umgesetzten Preiserhöhungen maßgeblich verantwortlich.

Die Business Unit Faser Textil setzte 2007 neue Schwerpunkte im Marketing. Dabei wurde verstärkt auf den pflanzlichen Ursprung und die natürlichen Eigenschaften von Lenzing Fasern hingewiesen. Mit den "botanischen Prinzipien" werden die Fasern als naturnahe Produkte positioniert. Die Cellulosefasern der Lenzing Gruppe konnten damit erfolgreich als natürliche, dem Klimaschutzgedanken entsprechende Produkte, mit herausragenden Eigenschaften für eine immer weitere Kundengruppe präsentiert werden.

Lenzing Textilfasern konnten 2007 große Erfolge im Einsatz bei hochwertigen Markenartikeln erzielen, wobei die Funktionalität im Bereich Feuchtigkeitsmanagement und der Tragekomfort von den Herstellern immer mehr geschätzt wird. Dies führte auch zu einer beachtlichen Verbreiterung des Lieferanteiles an Sportbekleidungshersteller und die Heimtextilindustrie.

Im Spezialfaserbereich erzielte Lenzing mit flammhemmenden Fasern mit Erstaufträgen für eine neue Generation von US-Armeeuniformen einen viel beachteten Durchbruch. Im Februar 2008 wurde vom US-Präsidenten eine fünf Jahre gültige Genehmigung erteilt, wonach Lenzing Fasern für US-Uniformstoffe eingesetzt werden können. Lenzing wird seine Kapazitäten im FR-Segment im Rahmen der Spezialisierungsstrategie ausbauen, um der starken Nachfrage nach FR-Fasern gerecht zu werden.

Ausblick Business Unit Faser Textil

In den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2008 zeigte der Fasermarkt auf globaler Ebene nachfrageseitig keine substanziellen Veränderungen. Die Baumwollpreise zogen weiter an, während die Polyesterfaserpreise in Asien nachgebende Tendenz zeigten. Die Nachfrage nach Lenzing Faser hielt sowohl im textilen Bereich als auch bei Nonwovens unvermindert an. Marktindikatoren weisen darauf hin, dass sich die textile Pipeline auffüllt und nach dem Nachfrage-Boomjahr 2007 eine deutliche Abschwächung zu erwarten ist. Die Ursachen dafür sind einerseits die Inbetriebnahme neuer Faserproduktionskapazitäten in Asien, aber auch gewisse Unsicherheiten über den Verlauf der Branchenkonjunktur aufgrund der jüngsten Konjunkturdaten aus den USA.

Die Lenzing Gruppe wird im Segment Fasern den eingeschlagenen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2008 konsequent

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

fortsetzen. Die bereits in Umsetzung befindlichen Ausbauprojekte der bestehenden Faserproduktionsanlagen sowie die klare Positionierung als Spezialanbieter im obersten Qualitätssegment differenzieren Lenzing klar vom Mitbewerb. Lenzing wird 2008 zudem den Fokus verstärkt auf Spezialanwendungen, wie Fasern für Schutz- und Berufskleidung, legen. Selbst wenn im weiteren Jahresverlauf ein gegenüber 2007 vorsichtigeres Bestellverhalten auf Kundenseite erwartet wird, ist wieder mit einem sehr guten Geschäftsverlauf in der Business Unit Faser Textil zu rechnen.

Business Unit Faser Nonwovens

Die Business Unit Faser Nonwovens konnte im Geschäftsjahr 2007 neue Umsatz- und Ergebnisrekorde erwirtschaften. Neben der Ausweitung der Versandmengen waren dafür die geografische Verbreiterung der Absatzmärkte, insbesondere in der rasch wachsenden Region Asien sowie die Erschließung neuer Einsatzgebiete und zusätzliche Marketingaktivitäten ausschlaggebend. Lenzing konnte 2007 auch mit TENCEL® Nonwovensprodukten beachtliche Erfolge erzielen.

Der Convenience-Sektor wuchs im Geschäftsjahr 2007 kräftig. Wischtücher für eine breite Anwendungspalette – vom Hygienebereich über Reinigungsartikel bis zu medizinischen Anwendungen – wurden entsprechend stark nachgefragt. Ebenso konnten Lenzing Fasern vermehrt für technische Applikationen abgesetzt werden. Die einzigartigen Eigenschaften von cellulosischen Fasern, insbesondere TENCEL® Fasern ermöglichten auch den Einsatz in neuen Marktsegmenten, wie in der Automotive-Industrie, der Filtrationstechnik und in der Medizintechnik.

Ausblick Business Unit Faser Nonwovens

Die Orderlage für die ersten Monate 2008 war von anhaltend starker Nachfrage geprägt. Die hohen Rohmaterial- und Faserpreise könnten auch bei Nonwovens nach dem Nachfrageüberhang 2007 zu einer Abschwächung und damit zu einer wieder schwierigeren Marktsituation führen.

Als Folge der Inbetriebnahme des neuen Lenzing Viscosefaserwerkes Nanjing (China) wird Lenzing 2008 seine Marktposition im Nonwovensbereich, sowohl in China als auch – über Exporte – in Nordamerika weiter ausbauen können. Das Service- und Vertriebsteam wurde dafür entsprechend aufgestockt. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Vermarktung von TENCEL® Nonwovensfasern in verschiedenen technischen Applikationen sein.

Zur langfristigen Absicherung der Marktposition wird sich Lenzing noch stärker als bisher mit der Entwicklung neuer Einsatzmöglichkeiten, neuen Fasern und Herstellungsverfahren für Faser-Endprodukte im Nonwovenssektor auseinandersetzen. Zu diesem Zweck wird eine neue Nonwovens-Pilotananlage in Lenzing errichtet. Ein eigener Entwicklungsschwerpunkt werden medizinische Anwendungen sein.

Aufgrund der kontinuierlich wachsenden Nachfrage nach hochqualitativen Convenience-Produkten ist 2008 insgesamt mit einer Fortsetzung des dynamischen Wachstumskurses der Business Unit Faser Nonwovens zu rechnen.

Die Business Unit Faser Nonwovens konnte im Geschäftsjahr 2007 neue Umsatz- und Ergebnisrekorde erwirtschaften.

Lagebericht

Business Unit Zellstoff

Zellstoff ist der wichtigste Rohstoff für die Faserproduktion der Lenzing Gruppe. Die Business Unit Zellstoff ist für die konzernweite Versorgung aller Faserproduktionsstandorte mit Zellstoff in der richtigen Qualität und Menge verantwortlich. Weiters vertreibt die Business Unit auch alle Kuppelprodukte aus der Zellstoff- und Faserproduktion wie Essigsäure, Furfural und Natriumsulfat.

Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Chemiezellstoff kam es im Jahresverlauf 2007 zu extremen Verknappungserscheinungen und damit zu dramatischen Preiserhöhungen am Weltmarkt. Die auf Dollarbasis quotierten Weltmarktpreise für Zellstoff zur Faserherstellung verdoppelten sich binnen Jahresfrist. Innerhalb der Lenzing Gruppe konnte die Zellstoffversorgung aufgrund des hohen Integrationsgrades sowie infolge langfristiger Lieferverträge mit externen Lieferanten vollständig abgesichert werden.

Standort Lenzing

Der Standort Lenzing ist voll integriert, die Faserproduktion wird von der Lenzing-eigenen Zellstofffabrik zur Gänze mit Zellstoff versorgt. Anfallende Überschussmengen werden innerhalb der Lenzing Gruppe weiterverkauft.

Das Geschäftsjahr 2007 brachte die Inbetriebnahme eines neuen Ablaugekessels zur Erhöhung der Verbrennungsleistung und der Chemikalienrückgewinnung sowie eines neuen Stranges der Brüdenkondensatanlage (BKE) zur verstärkten Rückgewinnung von Essigsäure und Furfural. Dadurch wurde eine weitere Produktionssteigerung auf 237.000 Tonnen Zellstoff (nach 225.000 Tonnen im Geschäftsjahr 2006) ermöglicht.

Die erhöhte Zellstoff- und Kuppelprodukteproduktion am Standort Lenzing ermöglichte weitgehend ein Auffangen der gestiegenen Rohstoffkosten für Holz. Der Ausstoß an Natriumsulfat entwickelte sich analog zur Steigerung der Faserproduktion. Der Absatzmarkt für all diese Kuppelprodukte entwickelte sich 2007 erfreulich.

Ausblick Business Unit Zellstoff

Auch zu Jahresbeginn 2008 blieb die Versorgungslage am internationalen Zellstoffmarkt angespannt, was zu historischen Preishöchstständen führte. Die Inbetriebnahme neuer Viscosefaserkapazitäten in China hatte die Marktlage zuletzt sogar noch verschärft. Eine Entspannung der Marktlage ist erst mit Inbetriebnahme zusätzlicher Kapazitäten im weiteren Jahresverlauf zu erwarten.

Die Zellstoff-Versorgung der Lenzing Gruppe ist durch den weiteren Kapazitätsausbau am Standort Lenzing sowie durch langfristige Lieferverträge und ausreichende Lagerhaltung auch über 2008 hinaus sichergestellt.

Business Unit Energie

Die Business Unit Energie ist für die stabile und wirtschaftliche Energieversorgung der Lenzing Gruppe verantwortlich. Der Standort Lenzing wird von der Business Unit Energie selbst mit Strom, Wärme, Kälte und Prozesswasser sowie mit wesentlichen Medien für die Produktionsprozesse versorgt.

Das Geschäftsjahr 2007 brachte keine Änderung der angespannten Preissituation bei allen Energieträgern. Dem Energiepreisanstieg wurde durch den vermehrten Einsatz von biogenen Reststoffen als Energieträger begegnet.

Am Standort Lenzing wurde das Jahr 2007 zum Energiesparjahr proklamiert, in dem die gesamte Belegschaft zur Bewusstseinsbildung und zur Definition von energiesparenden Maßnahmen und Projekten eingeladen wurde. Nach Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen wird mit einer nachhaltigen Energieeinsparung von ca. 3% am Standort Lenzing gerechnet. Der auch für eine optimale Energienutzung entscheidende neue Ablaugekessel der Zellstoffabrik wurde im 2. Quartal 2007 in Vollbetrieb genommen. Die Anlage erfüllt alle in sie gesetzten Erwartungen.

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose wurde Heizöl durch umweltfreundliches Erdgas ersetzt. Zudem konnten zahlreiche Ideen zur Energieeinsparung, die bereits 2006 gesammelt wurden, umgesetzt werden. Am Standort Heiligenkreuz wurde eine Dampf-Verbindungsleitung vom nahe gelegenen Biomasse-Heizkraftwerk der BEGAS zur Faserfabrik verlegt. Die Faserproduktion wird bereits zum Teil mit besonders umweltfreundlich hergestelltem Dampf aus dem Biomasse-Heizkraftwerk versorgt.

Ausblick Energie

Eine Entspannung der Energiepreissituation ist vorerst nicht zu erwarten. Daher wird durch umfangreiche Investitionen in den kommenden Jahren die Energieeffizienz konzernweit verbessert. Am Standort Lenzing wird die Leistungssteigerung einer Dampfturbine 2008 abgeschlossen werden. Weiters wird mit dem Neubau eines Sodakessels begonnen, dieses Projekt wird 2009 abgeschlossen werden. Bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose wird im Zuge des Ausbaus der Faserproduktion ein neuer Multifuel-Wirbelschichtkessel mit nachgeschalteter Dampfturbine für optimale Kraft-Wärmekoppelung installiert sowie die Wasseraufbereitung erweitert. Die Inbetriebnahme ist Ende 2009 zu erwarten.

Brennstoffmix der Lenzing AG* Jahresbrennstoffeinsatz (2007): 12.600.863 GJ

Biogene Brennstoffe und Reststoffe 86,3% CO2-neutral

Lagebericht

Vergleich der Energiequellen

Weltverbrauch, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing*

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Segment Plastics

Plastics ist neben dem Segment Fasern das zweite zentrale Standbein der Lenzing Gruppe. Die Business Unit Plastics ist Anbieter von hochwertigen Spezialprodukten auf Basis verschiedener Polymere. Schwerpunkte sind die Produktion von Thermoplasten, Fasern und Garnen aus Polytetraflurethylen (PTFE), kurzgeschnittene Filamente sowie Vormaterial für Carbonfasern (Precursor). Im Segment Plastics wird eine klare Wachstumsstrategie verfolgt.

Das Marktumfeld für das traditionelle Produktportfolio der Business Unit Plastics hat sich 2007 durchwegs positiv entwickelt. Die gute Baukonjunktur ermöglichte einen über den Erwartungen liegenden Absatz von Baustoffprodukten. Durch die Entwicklung einer völlig neuen Produktschiene im Bereich der Technischen Verpackung konnten alle MOPP*-Anlagen zur Vollauslastung gebracht werden. Ebenfalls sehr positiv war die Nachfrage nach Produkten für die Kabelindustrie, den Isolationsbereich und die Heißgasfiltration.

Das Geschäftsjahr 2007 war von einem kontinuierlichen Anstieg der Kunststoffpreise zwischen 15% und 20% geprägt, der erst im vierten Quartal 2007 abflachte. Der Preisanstieg für Rohmaterialien konnte nur teilweise an die Kunden weiter gegeben werden.

Wachstumsstrategie

Die Business Unit Plastics verfolgt eine konsequente Wachstumsstrategie, die durch vier Unternehmenskäufe deutlich an Dynamik gewann und Lenzing Plastics insgesamt auf eine neue Ebene der industriellen Tätigkeit führte. Die Integration der 2007 erworbenen Beteiligungen konnte bereits weitgehend abgeschlossen werden. Akquisitionsbedingt konnte 2007 eine signifikante Umsatzsteigerung erzielt werden. Der Umsatz nach Segmentberichterstattung verbesserte sich von zuletzt 93,5 Mio. EUR auf 133,1 Mio. EUR. Das Segment-EBIT stieg von zuletzt 8,9 Mio. EUR auf 9,0 Mio. EUR, die Mitarbeiteranzahl von rund 350 auf knapp 1.000 an. Lenzing Plastics betreibt derzeit insgesamt sechs Produktionsstandorte in Europa und in den USA.

Durch die im ersten Quartal 2007 finalisierte Akquisition der Hahl Group GmbH, ein bedeutender europäischer Hersteller geschnittener Kunststoff-Filamente für die Herstellung von synthetischen Bürsten, Borsten und Geweben, wurde Lenzing ein führender Anbieter in diesem Segment. In weiterer Folge wurden aus einer Insolvenzsituation die Vermögenswerte des deutschen Kunststoffherstellers Pedex & Co. GmbH akquiriert. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Bürsten-Filamenten für Industrie und Handel in Deutschland und ergänzt damit in idealer Weise die Produktpalette von Hahl am Markt für hochwertige Filamente. Pedex erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 12 Mio. EUR. Pedex-Kunststoff-Filamente werden vor allem im Bereich Kosmetik und Hygiene, etwa für Zahnbürsten und medizinische Geräte, aber auch im industriell-gewerblichen Bereich für Pinsel sowie im Haushaltsbedarf eingesetzt. Pedex konzentriert sich auf das obere Marktsegment und kann sich damit gegen den Kostendruck aus Osteuropa und Asien behaupten.

Im Zuge eines weiteren Akquisitionsschrittes übernahm die Lenzing Plastics GmbH einen Großteil der Vermögenswerte des US-amerikanischen Kunststoffherstellers Glassmaster aus dem Bereich Monofilamente, die nach einem Ausgleichsverfahren (Chapter 11) zum Verkauf standen. Lenzing führt nun am Standort Lexington/ South Carolina (USA) das Monofilament-Geschäft weiter. Das Unternehmen ist Hersteller von geschnittenen Kunststoff-Filamenten für synthetische Bürsten, Borsten und Gewebe für Industrie und Handel mit einem Jahresumsatz von rund 7–8 Mio. USD. Als Hahl Inc. bildet es die Wachstumsbasis für das US-Geschäft der Hahl Gruppe, das sich 2007 erwartungsgemäß entwickelte.

Mit diesen drei Akquisitionen wurde Lenzing ein weltweit tätiger Anbieter für industrielle Filamente (Abrasives und Bristles) mit einer überaus attraktiven Marktpositionierung. Im Konzernabschluss ist Hahl ab April 2007, Pedex ab Mai und Hahl Inc. (Glassmaster) ab Juni 2007 enthalten.

Schließlich wurde per 31. Dezember 2007 die Übernahme des deutschen Spezialfaserherstellers Dolan GmbH mit Sitz in Kelheim finalisiert. Dolan erwirtschaftete 2007 mit etwa 100 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 25 Mio. EUR. Zuvor stand Dolan zu

*) Monoaxially Oriented Polypropylene

Lagebericht

100% im Eigentum der Kelheim Fibres GmbH, einem Faserproduzenten, an dem Lenzing indirekt 35% der Anteile hält.

Die Dolan GmbH produziert Acrylfasern für verschiedene Applikationen im Outdoor-Bereich, insbesondere für hochwertige textile Architektur. Sonnenschirme, Sonnensegel, Bezugsstoffe für Gartenmöbel, Cartops für Cabrios und Bootsverdecke zählen zu den wichtigsten Endprodukten aus Dolan. Dolan Fasern zeichnen sich durch hohe Licht- und Wetterechtheit sowie eine beachtliche Scheuer- und Verrottungsbeständigkeit aus. Darüber hinaus bietet Dolan unter der Marke "Dolanit" auch Fasern für den technischen Bereich an. Dolan kommt dabei in der Abgasfiltration, als Verstärkung für Reibbeläge und für Baustoffe zum Einsatz. Dolan ergänzt somit das bisherige Produktportfolio von Lenzing Plastics, insbesondere im Outdoorprodukte-Bereich und in der Filtrationstechnik.

Neues Geschäftsfeld Carbonfasern

Als weiterer strategischer Meilenstein für die Lenzing Gruppe im Segment Plastics erfolgte 2007 der Einstieg in das Precursor-Geschäft als Vorprodukt für die Carbonfaserherstellung. Mit der

Segment Plastics

Umsatzaufteilung nach Marktsegmenten

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

SGL Carbon AG/Wiesbaden und der Kelheim Fibres GmbH wurde dazu eine umfassende Vereinbarung geschlossen. Das neue Gemeinschaftsunternehmen European Precursor GmbH (EPG) wird Mitte 2008 den operativen Betrieb aufnehmen und die für die Carbonfaser-Herstellung notwendigen Vormaterialien am Standort Kelheim herstellen. Mittelfristig werden bis zu 50 Mio. EUR in Kapazitätserweiterungen investiert werden. Durch diese Aktivitäten soll das neue Geschäftsfeld Precursorfasern bis Ende des Jahrzehntes einen bedeutenden, zweistelligen Mio. EUR Umsatz-Anteil zum Lenzing Segment Plastics beitragen.

Carbonfasern gelten wegen ihrer hohen Festigkeit (viermal höher als die besten Stahllegierungen) als Werkstoff der Zukunft. Der Einsatz von Carbonfasern im Flugzeug-, Automobil- und Schiffsbau wird in Zukunft rasant ansteigen, zumal mit Carbonfasern erhebliche Gewichtseinsparungen erzielt werden können, die wiederum die Basis für Treibstoffeinsparungen bei Flugzeugen und Autos sind. Marktanalysen erwarten daher ein Marktwachstum in den kommenden Jahren von rund 10% p.a. Als wichtiges Beispiel gilt die neue Generation von Flugzeugen wie Airbus A380, Boeing 787 sowie Airbus A350. Auch die Windenergieindustrie hat mit ihren neuen, bis zu 60 Meter Spannweite großen Flügeln aufgrund der starken Belastungen einen hohen Bedarf an Carbonfaser-Materialien. Weitere Anwendungsgebiete sind neben der Auto- und Flugzeugindustrie, der Yachtbau und die Sportgeräteindustrie.

Ausblick Business Unit Plastics

Das Produktportfolio von Lenzing Plastics wurde 2007 komplett neu gestaltet und verbreitert. Es besteht nunmehr schwerpunktmäßig aus High-Tech-Kunststofffasern, Monofilamenten sowie Produkten für die Baustoffindustrie. Durch den neuen Produktionsstandort in den USA wird 2008 auch eine bessere Abfederung der Dollar-Euro Wechselkursproblematik ermöglicht, der neue Standort in Tschechien bietet zudem mehr Beweglichkeit bei lohnkostenintensiven Produktionen.

Lenzing Plastics wird 2008 aufgrund der ganzjährigen Konsolidierung der neu erworbenen Unternehmen einen erheblichen Umsatz- und Ergebnissprung aufweisen. Daneben wird das organische Wachstum konsequent fortgesetzt. Signifikante Schwerpunkte werden dabei die Bereiche Lenzing Jacketing (Ummantelungssysteme), Lenzing Grass (Kunstrasen) und Textile Architektur sein. Insgesamt wird die Business Unit Plastics den dynamischen Wachstumskurs des Vorjahres auch 2008 ungebremst fortsetzen.

Die Business Unit Plastics verfolgt eine konsequente Wachstumsstrategie, die durch vier Unternehmenskäufe deutlich an Dynamik gewann und Lenzing Plastics insgesamt auf eine neue Ebene der industriellen Tätigkeit führte.

Lagebericht

Segment Technik

Die Business Unit Technik bietet Lenzing Kunden Lieferungen und Leistungen in den Segmenten Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik. Lenzing Technik ist – insbesondere bei Leistungen und Lieferungen des Segmentes Engineering und Contracting – weltweit tätig.

Ein anhaltend positives konjunkturelles Umfeld und hohe Auftragsvolumina aus der Lenzing Gruppe selbst ermöglichten einen Anstieg des Gesamtumsatzes auf 119,0 Mio. EUR (nach 103,6 Mio. EUR im Jahr zuvor). Davon entfielen 68,7 Mio. EUR (nach 59,0 Mio. EUR im Jahr 2006) auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe. Das EBIT nach Segmentberichterstattung betrug 6,2 Mio. EUR (nach 10,1 Mio. EUR). Der Ergebnisrückgang ist Folge vorsichtiger Bilanzierung aus Risiken für schwebende Geschäfte und des Rückzugs aus dem Bereich Markiersysteme. Lenzing Technik beschäftigte im Jahresschnitt 550 Mitarbeiter.

Engineering und Contracting

Das Segment Engineering und Contracting besteht aus den Produktgruppen Faser- und Umwelttechnik, Zellstofftechnik, Filtration und Separation sowie Markiersysteme.

In diesem Segment bietet Lenzing Technik seinen Kunden Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagen- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an.

Die hohe technologische Kompetenz und jahrzehntelange Erfahrung in der Faser- und Papierzellstofferzeugung waren 2007 die Basis für erfolgreiche Projekte in der Zellstofftechnik. So konnten Großprojekte in Kanada und Südosteuropa mit erfreulichen Ergebnissen realisiert werden. Auch die Produktgruppe Fasertechnik konnte insbesondere infolge der Kapazitätserweiterungen des Lenzing Konzerns, aber auch durch externe Aufträge aus Europa und Asien Erfolge erzielen. Mit der Reduktion und Eliminierung von belastenden Abgasen industrieller und kommunaler Anwendungen ist die Gruppe Umwelttechnik mit anerkannter Technologie in attraktiven Projekten tätig.

Neuentwicklungen und die Erweiterung des Produktangebotes ermöglichten der Produktgruppe Filtration und Separation ausgezeichnete Resultate.

Im Zuge der Fokussierung der Lenzing Technik wurde beschlossen, den Bereich Markiersysteme nicht weiter zu führen. Die bestehenden Kundenaufträge werden ordnungsgemäß durchgeführt.

Anlagenbau und Industrieservice

Lenzing Technik ist in diesem Segment im klassischen Maschinen- und Anlagenbau tätig und hat seine Position als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen zuletzt weiter ausgebaut. Im Bereich Industrieservice bietet Lenzing Technik qualitativ hochwertige Instandhaltungsleistungen am Markt an.

Zu Jahresmitte 2007 nahm die Produktgruppe Blechtechnik am Standort Lenzing ihr neues Produktionszentrum in Betrieb. Auf einer Gesamtproduktionsfläche von rund 5.000 m² finden derzeit rund 40 Mitarbeiter Beschäftigung. Das Werk läuft schon jetzt im Zweischicht- und teilweise sogar im Dreischichtbetrieb.

Hochmoderne Flachbettlasermaschinen, Laser-Stanzkombinationen, Kantapparate und robotergeführte Schweißanlagen bilden die Basis für Top-Qualität.

Lenzing Blechtechnik versorgt Kunden aus verschiedenen Branchen wie beispielsweise dem Anlagen- und Maschinenbau, der Umwelttechnik, der Automobilindustrie oder Medizintechnik mit hoch qualitativen Blechprodukten.

Automation und Mechatronik

In der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, sowie als Experte für die Automatisierung von Produktionsanlagen erreichte

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die Produktgruppe Automation im Jahr 2007 erneut beachtliche Umsatz- und Ergebniszahlen.

Die Produktgruppe Gerätebau bietet die Fertigung von elektronischen und elektromechanischen Geräten und Baugruppen nach kundenspezifischen Anforderungen an. Geräte im Bereich der Medizintechnik sind wesentlicher Bestandteil des Produktportfolios.

Über das Joint Venture LENO Electronics liefert das Segment Automation und Mechatronik zusätzlich auch vollautomatische Leiterplattenbestückungen (SMT/THT) sowie optional die Handbestückung von Elektronikbaugruppen.

Ausblick Business Unit Technik

Erfreulich hohe Auftragsbestände sowie starke Nachfrage in allen Produktgruppen bilden auch im angelaufenen Geschäftsjahr die Voraussetzungen für eine gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Eine konsequente Innovationspolitik und der weitere Ausbau des Angebotes sichern das erwartete Wachstum für 2008 zusätzlich ab.

Der Anteil des Geschäftes mit externen Kunden außerhalb des Standortes Lenzing bleibt 2008 auf hohem Niveau und wird voraussichtlich bei über 60% des Gesamtumsatzes liegen.

Segment Technik

Umsatzaufteilung

Lagebericht

Segment Papier

Lenzing Papier ist ein Nischenanbieter für hochwertige Briefumschlagpapiere, Recyclingpapier sowie Plakatpapier. Der Jahresumsatz konnte 2007 aufgrund höherer Versandmengen und verbesserter Preise auf 62,0 Mio. EUR (nach 57,9 Mio. EUR) angehoben werden, das Segment-EBIT lag mit minus 0,7 Mio. EUR (nach minus 0,6 Mio. EUR) etwa auf Vorjahresniveau.

Nach einer mehrjährigen Durststrecke brachte das Geschäftsjahr 2007 marktseitig zu Beginn des Jahres eine deutliche Erholung der Nachfrage. Damit konnten einige Preiserhöhungen in allen Segmenten umgesetzt werden. Im Jahresverlauf wiederholten sich die angespannten Verhältnisse, unter anderem aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und aufgrund von Importen aus dem Dollarraum nach Europa.

Lenzing Papier konnte bei Briefumschlagpapier mehrere Preiserhöhungsschritte umsetzen. Ebenso war die Nachfrage nach Lenzing-Recyclingpapier aufgrund der Klimaschutzdiskussion besser als zuletzt. Auch bei Plakatpapieren konnten deutliche Mengensteigerungen und Marktanteilsgewinne – nicht zuletzt aufgrund des Ausscheidens eines Mitbewerbers – erreicht werden. Lenzing Papier konnte 2007 mit rund 83.000 Tonnen (nach 79.000 Tonnen im Geschäftsjahr 2006) einen neuen Produktionsrekord bei 100% Auslastung erzielen.

Der guten Mengennachfrage standen im Geschäftsjahr 2007 erhebliche Kostensteigerungen bei Zellstoff, Altpapier und Stärke, aber auch bei Energie, Personal und Logistik gegenüber. Kostensteigerungen können nur mit einer gewissen Zeitverzögerung an die Kunden weitergegeben werden, wodurch die Ergebnislage trotz guter Volumina im Geschäftsjahr 2007 noch belastet war.

Segment Papier

Umsatzaufteilung nach Sorten

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Risikobericht

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern inne hat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten, bestandsgefährdenden Risken und kommuniziert diese direkt mit dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Das Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu schaffen und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist das vorausschauende Nutzen der Chancen, die in jedem Risiko vorhanden sind, und das Erzielen eines optimalen Risiko/Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Risikomanagement ist auch in den strategischen Abläufen mit eingebunden, um Chancen und Risken frühzeitig identifizieren zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement: Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Faser Textil und in geringerem Maße auch bei Faser Nonwovens ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Die dynamische Entwicklung in Asien spielte zuletzt eine immer stärkere positive Rolle. Lenzing setzt diesen potenziellen Risken internationale Marktpräsenz, Vor-Ort-Präsenz und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklungen können somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinflussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio entgegen.

Beschaffungsrisiko

Lenzing kauft große Rohstoffmengen (Holz, Zellstoff, Chemikalien, Polymere, Energie) zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig aus-

Lagebericht

gerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. mit Sicherungsgeschäften Preisschwankungen auszugleichen.

wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures in diesen Währungen auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Details siehe Note 35.4.

Umweltrisiko

Die Herstellung von Cellulosefasern beinhaltet komplexe chemische und physikalische Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, Kreislaufschließungen und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken gut beherrscht.

Risiko von Naturgewalten

Gegen bestimmte Witterungseinflüsse (Hurrikans, Tornados, Überflutungen etc.) sind kaum unmittelbar wirksame Maßnahmen möglich. Für diesbezüglich sensible Standorte werden entsprechende, soweit am Markt verfügbar, Versicherungen abgeschlossen, die einen Teil des Risikos ausgleichen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern. Abnahmeausfälle bei Großkunden stellen daher gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. seiner Absatzsegmente entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Die Internationalität hat Währungsrisiken in den Wechselkursen Euro-Dollar sowie Euro-Pfund Sterling zur Folge. Dieses Risiko

Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing Risiken ausgesetzt, seine führende Marktposition bei Fasern durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern nicht halten zu können. Diesem Risiko steuert Lenzing durch einen überdurchschnittlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand, einer hohen Produkt-Innovationsrate sowie mit aktivem Technologie-Screening entgegen.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte und Fremdwährungsoptionen. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen negative Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist in Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als gering einzustufen.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kre-

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ditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Note 39) übernommen. Die Gruppe wird subsidiär in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Das Risiko wird daher als gering eingestuft.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre, wie derivative Finanzinstrumente wird als gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist im Übrigen auch bis zur Fälligkeit nicht mit großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 34% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden punktuell abgesichert.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gruppe verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereit stehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2008 gefährden könnten.

Das Risikomanagement ist in die strategischen Abläufe mit eingebunden, um Chancen und Risken frühzeitig identifizieren zu können.

Lagebericht

Forschung und Entwicklung

Die Lenzing Gruppe ist im Bereich der laufenden technologischen Weiterentwicklung cellulosischer Fasern weltweit führend. Als Taktgeber für die gesamte Industrie setzt Lenzing mit Innovationen in der Anwendung cellulosischer Fasern sowie in der Zellstofftechnik seit Jahrzehnten Maßstäbe. Basis dafür sind die schwerpunktmäßig am Standort Lenzing konzentrierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Gruppe mit einem weltweit anerkannten Expertenteam und umfangreichen technischen Mess-, Analyse- und Versuchsanlagen. Lenzing arbeitet zudem eng mit externen Forschungsstellen und universitären Einrichtungen zusammen.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati) betrugen im Geschäftsjahr 2007 18,3 Mio. EUR (nach rund 16,1 Mio. EUR im Jahr zuvor).

Schwerpunkte waren die Bereiche Zellstofferzeugung sowie Viscosefaserherstellung. Bei der Zellstofferzeugung wurden neue Entwicklungen im Bereich der Sauerstoffbleiche umgesetzt, die Chemikalieneinsparungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Ausbeute zur Folge haben. Ein weiterer Schwerpunkt war die Erarbeitung von Technologien zur Nutzung von Hemicellulosen.

Im Rahmen des COMET-Förderprogramms der FFG* wurde ein K1-Zentrum "Bio-based materials research and process technologies" für weitere sieben Jahre genehmigt, in dem am Standort Lenzing in der Zellstoffherstellung, der Nebenproduktverwertung und Prozesssimulation geforscht wird.

Im Faserbereich war der Schwerpunkt die kontinuierliche Weiterentwicklung neuer Faserapplikationen und Spezialanwendungen. Dabei hat sich die 2006 erfolgte Reorganisation, die eine enge Einbindung der Entwicklungsaktivitäten in die operativen Business Units brachte, voll bewährt.

So wurde gemeinsam mit der Business Unit Faser Textil das Konzept der Botanic Fibers konkretisiert, das für die Positionierungsarbeit von Lenzing Fasern im globalen Wettbewerb ein wesentlicher Schwerpunkt sein wird.

Auch im Geschäftsjahr 2008 wird die weitere Optimierung des Zellstoffprozesses in Hinblick auf die laufend erhöhten Anforderungen der Faserproduktion sowie die Weiterentwicklung neuer Faserapplikationen für die Business Units Faser Textil und Faser Nonwovens im Mittelpunkt der Arbeiten stehen.

Im Bereich Lenzing Plastics wurde die sehr erfolgreiche starke Kundenorientierung bei Entwicklungsprojekten und deren rasche Umsetzung weiter forciert. Um noch innovativere Lösungen für bestehende und zukünftige Märkte zu ermöglichen, wurden etablierte Produktionstechnologien durch neue ergänzt. Schwerpunkte waren die Entwicklung neuer Funktionsfolien für die Bauindustrie, deutlich verbesserte Garne für Kunstrasen sowie PTFE-Garne für medizinische Anwendungen. Außerdem wurde intensiv an der Erprobung neuer Hochleistungskunststoffe für Filamente gearbeitet, die in den nächsten Jahren das Portfolio der Lenzing Plastics bereichern werden.

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Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe folgt als international agierende Unternehmensgruppe den Grundprinzipien der nachhaltigen Entwicklung. Dies bedeutet eine ständige Pfl ege der drei Eckpfeiler nachhaltigen Verhaltens – Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung. Das Übernehmen von Verantwortung für diese und zukünftige Generationen im Sinne der Nachhaltigkeit ist grundsätzlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie und maßgeblicher Erfolgsfaktor der Unternehmensgruppe.

Dieser Strategie folgend werden an allen Standorten der Lenzing Gruppe bei sämtlichen Entscheidungen die damit verbundenen Umweltauswirkungen miteinbezogen. Der ökologischen Nachhaltigkeit wird demnach durch den gewissenhaften Umgang mit den Ressourcen, der Einhaltung hoher Standards für eine umweltschonende und energieeffi ziente Produktion, der Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz sowie durch innovative Technologien und hohe Investitionen in den Umweltschutz Rech-

Juni 2008

nung getragen. Eine vorausschauende Umweltpolitik ermöglicht darüber hinaus das Erkennen von Trends in den ökologischen Bereichen und das Erarbeiten geeigneter Strategien hierzu.

Zur gelebten Realität werden die Prinzipien der Nachhaltigkeit auch im Bereich Human Resources. Soziale Verantwortung und eine menschengerechte Arbeitswelt sind essenzielle Bestandteile der Unternehmensführung und damit der Unternehmenskultur. Basis unseres Erfolges sind die Mitarbeiter. In diesem Sinne bieten wir unseren Mitarbeitern als Global Player starke Entwicklungschancen sowie interessante und herausfordernde Aufgaben in einem gerechten und sicheren Arbeitsumfeld mit spannenden Herausforderungen.

Im Jahr 2006 wurde mit den "Lenzing Principles" ein neuer zukunftsorientierter Leitlinien-Index erarbeitet, der die im Unternehmen geltenden Werte defi niert und als verpfl ichtende Handlungsanleitung die Richtschnur für das täglichen Verhalten im Unternehmen vorgibt. Im Lauf des Berichtsjahres 2007 wurden

Fokus Nachhaltigkeit NACHHALTIGKEIT IN DER LENZING GRUPPE

Nachhaltigkeitsbroschüre 2008

Alle Informationen zum Thema Nachhaltigkeit wie die jeweils aktuellen Umweltthemen, die generellen Umweltaspekte unserer Produktionen und die Umweltkennzahlen werden in der Broschüre "Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe" umfangreich dargestellt. 2007 wurde mit der Arbeit an der neuesten Nachhaltigkeitsbroschüre begonnen, welche im ersten Halbjahr 2008 erscheint. Die neue Ausgabe steht auf der Unternehmenswebsite www.lenzing.com sowohl zum Download als auch zur Order zur Verfügung.

Lagebericht

die "Lenzing Principles" mit verschiedenen Maßnahmen an alle Mitarbeiter kommuniziert. Damit wurde ein essenzieller Beitrag zur langfristigen Sicherung und weiteren Verbesserung des Betriebsklimas geleistet und den Mitarbeitern eine Stütze für ihre Tagesarbeit in einem immer stärker herausfordernden Umfeld gegeben.

Der Aufbau von Managementsystemen in der Lenzing Gruppe ist schon seit Jahren ein kontinuierlicher Prozess, der 1995 mit dem ersten Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems am Standort Lenzing und dessen Ausweitung auf die verschiedenen Standorte seinen Anfang nahm. Die dabei gesammelten Erfahrungen flossen dann im Jahr 2003 in die Etablierung eines Umweltmanagementsystems (ISO 14001) ein, das ebenfalls Schritt für Schritt in der Gruppe eingeführt wurde. Auch im Sicherheits- und Gesundheitsbereich trug die positive Erfahrung mit den bestehenden Managementsystemen dazu bei, ein einheitliches Zertifizierungssystem (OHSAS 18001) für alle Standorte zu wählen. Für alle noch nicht zertifizierten Standorte ist eine Umsetzung in Planung.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing
Heiligenkreuz
Grimsby
Mobile in Planung in Planung
Purwakarta
Nanjing in Planung in Planung in Planung

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Lebenszyklusanalyse von Lenzing Fasern

Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte von Fasern

Eine umfassende Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte von Fasern im Hinblick auf den Verbrauch an nicht erneuerbaren Ressourcen, die Emission von Treibhausgasen, die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Beeinträchtigung ökologischer Systeme erfordert eine ganzheitliche Betrachtungsweise, also die Erstellung einer Ökobilanz (Lebenszyklusanalyse).

In Zusammenarbeit mit Dr. Martin Patel und Li Shen vom Kopernikus Institut der Universität Utrecht wurde eine Ökobilanz für Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® und TENCEL® im direkten Vergleich zu Baumwolle, Polyesterfasern und Polypropylenfasern nach einheitlicher Methodik erstellt. Lenzing stellte dazu vollständige Stoff- und Energiebilanzen für Zellstoff sowie für die nach verschiedenen Technologien hergestellten Cellulosefasern zur Verfügung. Datensätze für Baumwolle aus USA und China, die zusammen 43% des Baumwollweltmarktes repräsentieren sowie für Polyester, Polypropylen, Prozesschemikalien und Energieerzeugung wurden aktuellen und zuverlässigen Literaturquellen entnommen.

Die Systemgrenzen der Ökobilanz umfassen alle zur Herstellung einer Faser notwendigen Stoffströme, Prozesse und Transportvorgänge vom Ursprung bis zum Faserballen ("cradle-to-factorygate"). Wegen der Vielzahl von Technologien und Produkten entlang der textilen Wertschöpfungskette ist es praktisch unmöglich, Herstellung, Gebrauch und Pflege textiler Produkte in die Lebenszyklusanalyse mit einzubeziehen. Somit beschränkt sich diese Studie auf das Produkt "Faser"; lediglich zur Bewertung des Verbrauchs an nicht erneuerbarer Energie und des Carbon Footprints wurden auch Entsorgungsaspekte mit berücksichtigt.

Die Bewertung der Wirkung auf die Umwelt erfolgte nach der von der Universität Leiden entwickelten CML-Methode* in Bezug auf folgende Indikatoren:

  • GWP (globale Erderwärmung)
  • Abiotic depletion (Verbrauch an nicht erneuerbaren Ressourcen: Mineralien, fossile Brennstoffe)
  • Human toxicity (Auswirkung auf die menschliche Gesundheit)
  • Fresh water ecotoxicity (Wasserverschmutzung)
  • Terrestrial ecotoxicity (Bodenverschmutzung)
  • Photochemical oxidation (Luftverschmutzung, "summer smog")
  • Acidification (Übersäuerung von Luft, Wasser und Boden)
  • Eutrophication (Überdüngung der Gewässer)

Die bei dieser Bewertung erhaltenen Ergebnisse sind Äquivalenzwerte, die zwar relative Aussagen über den Vergleich der Fasern untereinander ermöglichen, jedoch nicht berücksichtigen, ob ein bestimmter Indikator für Fasern überhaupt relevant ist. Aus diesem Grund wurde der Äquivalenzwert einer Faser ins Verhältnis zur gesamten globalen Belastung gesetzt. Dabei zeigt sich, dass die relativen Beiträge aller Fasern im Hinblick auf die Luftverschmutzung oder die Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit vernachlässigbar gering sind, während beispielsweise Beiträge zur Wasser- und Bodenverschmutzung oder der Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen durchaus relevant sind.

Als besonders nachhaltig präsentieren sich die am Standort Lenzing hergestellten Viscose- und Modalfasern. Dies ist durch den Synergieeffekt der integrierten Produktion von Zellstoff, Energie und Fasern am Standort Lenzing begründet und repräsentiert damit die "best available technology" in der gesamten Faserindustrie. Die Rahmenbedingungen für die Viscoseproduktion in Asien sind zwar im Hinblick auf die Rohstoff- und Energieversorgung weniger vorteilhaft, doch ist das Ergebnis immer noch bedeutend besser als bei Baumwolle.

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Das gute Abschneiden der TENCEL® Faser ist der mehrfach als umweltfreundlich ausgezeichneten Lyocell-Technologie zuzuschreiben. Der aktuelle Wert für TENCEL® 2007 basiert auf einem Anteil von 30% Biomasse in der Energieerzeugung und wird durch die 2012 geplante Umstellung der Energieversorgung auf eine thermische Abfallverwertung nochmals halbiert werden.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die von Lenzinger Cellulosefasern verursachte Gesamtumweltbelastung um ein Vielfaches niedriger ist als bei Baumwolle. Die weit verbreitete Meinung, dass die Naturfaser Baumwolle umweltfreundlicher sei als industriell hergestellte Cellulosefasern hält also einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.

Umweltschutz

Der Bereich Umweltschutz am Standort Lenzing war auch 2007, wie in den Jahren zuvor, von der Bewältigung der Produktionssteigerungen in der Zellstoff- und Faserproduktion geprägt. Das organische Wachstum des größten Produktionsstandortes der Lenzing Gruppe konnte durch eine weitere Leistungssteigerung der bestehenden Umweltschutzanlagen gut bewältigt werden.

Die weltweit einzigartige, seit 2004 in Betrieb befindliche, anaerobe biologische Abwasserreinigung, die speziell der Sulfatentfernung dient, wurde im Geschäftsjahr 2007 um einen vierten Anaerobiereaktor und einen zweiten Schwefelreaktor erweitert. Diese Anlagen wurden im November 2007 in Betrieb genommen.

Weiters wurde im Bereich der Faserproduktion eine neue Anlage zur Zinkrückgewinnung im Juli 2007 in Betrieb genommen. Lenzing beschreitet damit einen weiteren innovativen Weg zur Kreislaufschließung. Dabei wird der vor der Anaerobie der Kläranlage gefällte zinkhältige Schlamm zur Zinkrückgewinnungsanlage im Bereich der Produktion rückgeführt, und daraus mittels Extraktion Zinksulfat zurück gewonnen. Dieses kann abermals dem Spinnbadkreislauf der Faserproduktion zugeführt werden.

Sowohl mit der anaeroben biologischen Sulfatentfernung als auch mit der Zinkrückgewinnung ging Lenzing in der Viscosefaserindustrie innovative Wege der Chemikalien-Kreislaufschliessung.

Eine weitere Maßnahme zur Optimierung der Umweltschutzanlagen war der Ausbau der Schlammentwässerungsanlagen zur Bewältigung der steigenden Klärschlammmengen.

Auch die Aktivitäten der Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnten im Geschäftsjahr 2007 weiter gefestigt werden. Das Re-Akkreditierungsaudit im Juni 2007 wurde sehr erfolgreich abgeschlossen. Durch die Erfüllung der Normanforderungen ist ein hohes Niveau an Laborleistungen gewährleistet, das wiederum mit einem entsprechenden Kompetenzgewinn einhergeht. Externen Kunden werden durch die Prüfstelle vielfältige Umweltanalytikleistungen in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall und ökotoxikologische Untersuchungen angeboten.

SPV – Umfangreiche Umweltaktivitäten

Am Standort in Purwakarta (Indonesien) wurden 2007 zahlreiche Umweltaktivitäten umgesetzt. Durch den Bau der zweiten Stufe der Abwasserreinigungsanlage wurde der erhöhten Faserproduktionsmenge Rechnung getragen. Die 2007 erfolgte Inbetriebnahme einer Supersorbon-Anlage zur Rückgewinnung von Schwefelkohlenstoff aus der Abluft der Faserproduktion ist die erste derartige Anlage in Asien. Schließlich erfolgte die Umstellung der kompletten Energieversorgung von Heizöl "schwer" auf umweltfreundliches Erdgas.

Standort Heiligenkreuz

Im Sinne einer umweltschonende Produktion an allen Standorten bezieht die Lenzing Fibers GmbH am Standort Heiligenkreuz seit 2007 Prozesswärme aus Biomasse und spart damit bis zu 30% an fossiler Energie.

Lagebericht

Human Resources

Aufteilung Mitarbeiter nach Ländern

Mitarbeiterstand Lenzing Gruppe zum 31.12.2007: 6.043

Motivierte Mitarbeiter und kompetente Arbeitsteams sind entscheidende Komponenten für den Erfolg der Lenzing Gruppe. Der nachhaltige Fortschritt des Unternehmens hängt letztlich von jedem einzelnen Mitarbeiter ab. Zur Förderung seiner Mitarbeiter und eines guten Betriebsklimas setzt Lenzing proaktiv eine Reihe von Maßnahmen. 2007 stand die Implementierung der "Lenzing Principles", der Definition über das gemeinsame Verständnis der Unternehmenswerte, im Vordergrund. Ziel war es, mit jedem und für jeden der mittlerweile über 6.000 Lenzing Mitarbeiter das Wertegerüst in der Lenzing Gruppe und ein gemeinsames Selbstverständnis zu vermitteln.

Bedingt durch das rasche Wachstum und die Internationalisierung der Lenzing Gruppe arbeiten Menschen aus verschiedensten Regionen der Welt mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zusammen, was gelebte gegenseitige Achtung und Toleranz im Arbeitsalltag erfordert. Diese Faktoren wurden im 2006 gestarteten Prozess zur Festschreibung der Konzern-Richtlinien berücksichtigt und zu einer verbindlichen Handlungsanleitung zusammengefasst. 2007 wurden die Lenzing Principles durch verschiedene Maßnahmen an alle Mitarbeiter kommuniziert, unter anderem in zahlreichen Diskussionen und Workshops mit Business-Unit-Leitern und Führungskräften. Außerdem wurden die "Lenzing Principles" in Form einer leicht verständlichen Broschüre an die Mitarbeiter weiter gegeben. Die Guidelines sind für jeden Mitarbeiter verbindlich und umfassen ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften, zum Arbeiten auf Grundlage einer globalen Corporate Governance, zur Förderung von persönlichen Stärken, von eigenverantwortlichem Handeln und von schöpferischem Denken, das über die betriebliche Routine hinausgeht. Lenzing bekennt sich in diesen Prinzipien außerdem zum offenen Umgang miteinander im Arbeitsalltag sowie zu Verantwortung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene.

Zum Stichtag 31. Dezember 2007 beschäftigte die Lenzing Gruppe 6.043 Mitarbeiter (nach 5.044 zum 31. Dezember 2006).

Am größten Unternehmensstandort, in Lenzing, waren zum Bilanzstichtag 2007 in der Lenzing AG und in ihren Tochterunternehmen Lenzing Technik und Lenzing Plastics insgesamt 3.217

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Mitarbeiter (inkl. Leiharbeiter) beschäftigt (2006: 3.142). 2007 waren davon 145 (2006:141) als Lehrlinge in Ausbildung, was das Engagement der Lenzing Gruppe, aktiv für gut geschulten Fachkräfte-Nachwuchs zu sorgen, unterstreicht. Weitere 20 Lehrlinge werden derzeit an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Munderkingen (Deutschland) ausgebildet.

Der Anstieg um fast 1.000 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr ist zum Großteil auf die Inbetriebnahme des Viscosefaserwerks in Nanjing (China) und die Akquisitionen im Segment Plastics mit Standorten in Deutschland, Tschechien und den USA zurückzuführen. Seit dem Produktionsstart im neuen Werk in Nanjing wurden mehr als 330 neue Mitarbeiter eingestellt, durch die neuen Kunststoff-Unternehmen wurden weitere 600 Mitarbeiter in den Konzern eingegliedert.

Das im Geschäftsjahr 2006 initiierte globale Weiterbildungskonzept wurde im Berichtsjahr weiter geführt. An den dazu in China stattfindenden Veranstaltungen nahmen Mitarbeiter von allen asiatischen Konzernstandorten sowie aus Europa teil.

Auch das Lenzing Bildungszentrum am Standort Lenzing setzte 2007 seine Ausbildungstätigkeit mit einer Vielzahl an Aktivitäten zur Förderung der Qualifikationen und Fähigkeiten der Lenzing Mitarbeiter fort.

Sicherheit

Der im Jahr 2006 erreichte Tiefststand der Zahl an Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter stieg 2007 geringfügig an. Dies war auf Verletzungen beim Anfahren von neuen Anlagen sowie auf ungünstigere Verletzungsstatistiken in den 2007 neu akquirierten Unternehmen zurückzuführen. Des Weiteren war auch die höhere Anzahl von Monteuren und Leasing-Mitarbeitern, die ebenfalls in der Statistik berücksichtigt werden, für den Anstieg verantwortlich.

Entwicklung der Verletzungen

Lagebericht

Das seit 2004 laufende Programm "Top in Sicherheit" stand 2007 unter dem Motto "Gesund und sicher durch Eigenverantwortung". Durch Schulungen und Workshops wurden persönliches Risikobewusstsein und erhöhte Eigenverantwortung der Mitarbeiter gefördert.

Die 2007 neu in die Lenzing Gruppe eingegliederten Betriebe erhielten besondere Unterstützung zur Implementierung des Sicherheitsmanagements nach OHSAS 18001. Durch einen effizienten Wissensmanagement-Prozess konnten diese Unternehmen auf die bereits bestehenden Erfahrungen der Lenzing Gruppe zurückgreifen, sodass sich dort bereits in der zweiten Jahreshälfte 2007 ein Rückgang der Verletzungen zeigte.

Hinsichtlich der Anlagensicherheit wurde der Weg der kontinuierlichen Reduktion von operativen Restrisiken konsequent weiter bearbeitet. 2007 wurden technische Verbesserungsmaßnahmen in den Bereichen Brandschutz, Explosionsschutz und Emissionsschutz vorgenommen.

Gesundheit

Das in den vergangenen Jahren implementierte Gesundheitsmanagement wurde 2007 konsequent fortgesetzt. Besonderes Augenmerk wurde in diesem Jahr auf das Thema "Psychosoziale Krisen von Mitarbeitern" gelegt. Dazu wurde ein Praxishandbuch als Handlungshilfe für Führungskräfte ausgearbeitet und die Ergebnisse und empfohlene Verhaltensweisen in mehreren Workshops geschult. Für direkte Unterstützung steht den Mitarbeitern eine Sozialarbeiterin als Ansprechstelle zur Verfügung. Zur Prävention werden individuell erstellte Stress-Tests und darauf aufbauende Seminare angeboten.

Auch die bestehenden Gesundheitsangebote, wie Gesundheitstage, Wirbelsäulenprogramme, Fitness-Kurse, Gesundheitschecks, Nichtraucher-Seminare oder Ergonomieberatungen, wurden weiter ausgebaut. Zur Förderung der Gesundheit von Jugendlichen startete Lenzing 2007 gemeinsam mit den eigenen Lehrlingen und der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse ein spezielles Jugend-Gesundheitsförderungsprojekt.

Seit 1. Jänner 2008 zeichnet ein neues Gesundheitszentrum in Lenzing für die Ambulanz und die arbeitsmedizinischen Belange verantwortlich. Ein diesbezüglicher Vertrag wurde mit IBG Institut für humanökologische Unternehmensführung GmbH geschlossen.

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Corporate Communications

Für ein international tätiges Unternehmen wie Lenzing, das gleichzeitig an zahlreichen Produktionsstandorten große lokale Verantwortung trägt, ist eine konzernweite interne und externe Kommunikationsarbeit unverzichtbar. Die Konzern-Informationspolitik sieht daher sowohl eine kontinuierliche, transparente Kommunikationsarbeit nach außen mit allen Ziel- und Interessensgruppen und Stakeholdern als auch eine offene Kommunikation nach innen mit den Mitarbeitern vor.

Die zentrale Stabstelle Corporate Communications steuert alle Kommunikationsprozesse auf Konzernebene und ist für die operative Kommunikationsarbeit in den Bereichen Investor Relations und Public Relations zuständig.

Investor Relations

Die Lenzing Aktie notiert an der Wiener Börse im Segment Standard Market Continuous sowie im Freiverkehr einiger europäischer Börsen.

Das Grundkapital der Lenzing AG ist in 3.675.000 Stückaktien eingeteilt, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt ist und die gleichen Rechte und Pflichten vermittelt. Je eine Aktie gewährt eine Stimme in der Hauptversammlung der Lenzing AG. Der Ausgabebetrag der Aktie ist voll eingezahlt.

Die B & C Holding GmbH, Wien, eine österreichische Finanzholding mit Beteiligungen in verschiedensten Branchen, ist Mehrheitseigentümer mit über 75% der Aktien.

Weitere Angaben im Sinne des § 243 a UGB sind nicht zu machen.

Seit 2005 ist die Lenzing Aktie im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex gelistet. Im VÖNIX Index (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) sind österreichische börsenotierte Unternehmen vertreten, die in punkto sozialer und ökologischer Leistungen führend sind.

Auch 2007 war wieder ein erfolgreiches Jahr für die Lenzing Aktie, der Aufwärtstrend setzte sich weiter fort. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren vor allem die guten Geschäftsergebnisse, aber auch Marktgerüchte über einen möglichen Eigen-

Entwicklung der Lenzing Aktie in EUR

Lagebericht

tümerwechsel. Per 28. Dezember 2007 betrug der Aktienkurs 359,97 EUR, was einer Steigerung von rund 42% gegenüber dem Schlusskurs am Jahresende 2006 entspricht.

Lenzing informierte seine Aktionäre regelmäßig und ausführlich durch Presseinformationen und umfassende Aktionärsbriefe sowie persönliche Kontaktnahme. Mit institutionellen Investoren und Analysten wurden seitens des Vorstandes 2007 zahlreiche Einzelgespräche geführt. Die Berenberg Bank Deutschland nahm die Lenzing Aktie erstmals in ihre Coverage auf.

Public Relations

Im Bereich Public Relations ist gemäß der Konzern-Kommunikationspolitik eine umfassende Information der Bereichsöffentlichkeit sowie der Mitarbeiter über die Geschäftsentwicklung, über Projekte und alle relevanten Aktivitäten der Lenzing Gruppe zentrale Aufgabe. Im Berichtsjahr erfolgte die Information der externen Öffentlichkeit über zahlreiche Presseinformationen, Medienveranstaltungen sowie über Journalistengespräche. Aus Anlass der Eröffnung des Werks Nanjing veranstaltete Lenzing im September 2007 eine Pressereise nach China und Indonesien. Neben der Besichtigung der Werke in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) stand die Berichterstattung über die Eröffnungsfeierlichkeiten in China im Mittelpunkt der Reise.

Weitere Kommunikationsmaßnahmen waren die Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Newsletter sowie eine regelmäßige lokale Fernsehsendung rund um den Standort Lenzing.

Die Funktion der regionalen Information am Standort Lenzing übernimmt das Mitarbeitermagazin "Der Lenzinger".

Das Fernsehmagazin "Lenzing Aktuell" wurde auch 2007 weiter ausgestrahlt. Das Programm, das 10x jährlich im Lokalsender "Bezirks TV" gesendet wird, bietet allen Interessierten Einblicke, Hintergrundinformationen und Aktuelles aus der Lenzing Welt.

Weiters wurde eine Reihe von Veranstaltungen organisiert und mitbetreut, so etwa die Feier zum 10jährigen Bestandsjubiläum des Standortes Heiligenkreuz, die Aktivitäten zur Feier der 6.000.000sten produzierten Tonne Fasern am größten Standort Lenzing und ein "Tag der Offenen Tür" in Lenzing.

Lenzing präsentierte sich im Berichtsjahr wieder auf zahlreichen internationalen Fachmessen wie Texworld USA, Intertextile Hometextile Shanghai, Expofil Paris , ISPO München und viele mehr. Zahlreiche Branchenbesucher aus aller Welt konnten sich so über Produkte und Innovationen von Lenzing ein Bild machen.

Lenzing Inside

Das zweisprachige Magazin "Lenzing Inside" informiert halbjährlich Mitarbeiter an allen Unternehmensstandorten über Entwicklungen und Neuerungen im Lenzing Konzern auf internationaler Basis. "Lenzing Inside" wird auch an Lenzing Kunden weltweit verteilt.

Allgemeines Marktumfeld 40 Entwicklung der Lenzing Gruppe 42 Segment Fasern 48 Segment Plastics 55 Segment Technik 62 Segment Papier 64 Risikobericht 65 Bilanzstruktur und Liquidität 67 Forschung und Entwicklung 68 Umwelt und Nachhaltigkeit 69 Human Resources 74 Corporate Communications 77 Ausblick Lenzing Gruppe/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 79

Ausblick Lenzing Gruppe

Auf globaler Ebene zeichnet sich für das Geschäftsjahr 2008, ausgehend von einer zunehmend ungünstigeren Konjunkturentwicklung in den USA, eine Abschwächung der Weltkonjunktur ab. Dies wird auch auf die zuletzt sehr positive Entwicklung in den Emerging Markets Auswirkungen haben. Die Binnennachfrage in diesen Ländern dürfte jedoch aufgrund der Wohlstandszuwächse der vergangenen Jahre anhalten. Auch ist in Europa zwar mit einer kurzen Abschwächung, nicht aber mit einem nachhaltigen Konjunktureinbruch zu rechnen, weshalb aus heutiger Sicht auch ein weltweites Rezessions-Szenario eher unwahrscheinlich erscheint.

Nach dem Faserboomjahr 2007 ist für das Geschäftsjahr 2008 im Kerngeschäft Fasern nach einem guten ersten Quartal im weiteren Jahresverlauf wieder mit einer Abschwächung der Nachfrage bei Man-made Cellulosefasern zu rechnen. Im zweiten Hauptgeschäft Plastics wird eine weitgehend stabile Nachfrage in den Kernmärkten erwartet, obgleich das Baugeschäft aufgrund der weiterhin zu beobachtenden geringeren Bauleistungen leichte Rückgänge im Absatz aufweisen könnte.

Die Lenzing Gruppe wird 2008 und darüber hinaus ihr ehrgeiziges Wachstumsprogramm bei Cellulosefasern mit dem umfassendsten Investitionsprogramm in der Unternehmensgeschichte fortsetzen. Unabhängig von möglichen kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen ist langfristig mit einem kontinuierlichen Nachfrageanstieg bei hochwertigen Cellulosefasern zu rechnen. Als Weltmarktführer wird Lenzing diesem Trend nicht nur folgen, sondern ihn durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten von Cellulosefasern sowie durch den Ausbau der Produktionskapazitäten auch aktiv gestalten.

Das Segment Plastics wird 2008 neuerlich Wachstumsimpulse für die Lenzing Gruppe liefern. Belastungen können sich aus einer weiteren Abschwächung des Dollarkurses sowie bei weiteren Rohstoffpreiserhöhungen ergeben.

Aufgrund der ganzjährigen Vollkonsolidierung der 2007 erworbenen Unternehmen und des organischen Wachstums im Faserbereich ist für 2008 mit einem Umsatzanstieg zu rechnen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 1. Februar 2008 hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates Karl Schmutzer sein Aufsichtsratsmandat zurück gelegt.

Mit Wirkung 4. März 2008 wurden 60% der Geschäftsanteile der Lenzing Papier GmbH (Segment Papier) und damit auch die industrielle Führung dieses Geschäftsfeldes an eine Investorengruppe um den Hauptgesellschafter Ernst Brunbauer (Gmunden/ Österreich) abgegeben. Die restlichen 40% verbleiben bei der Lenzing AG. Der neue Mehrheitseigentümer wird Lenzing Papier am Standort Lenzing als eigenständiges Unternehmen weiterführen. Im Jahresabschluss wird das Segment Papier als zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich dargestellt.

Bilanz

Aktiva 31.12.2007 31.12.2006
Note TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen
(19)
85.897 10.919
Sachanlagevermögen
(20)
698.769 625.977
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
(21)
12.552 9.774
Sonstiges Finanzanlagevermögen
(22)
12.380 17.796
Steuerabgrenzung
(33)
864 1.441
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen
(23)
2.700 3.053
Langfristig gebundenes Vermögen 813.162 668.960
Vorräte
(24)
163.967 123.906
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(25)
135.797 119.435
Forderungen aus laufenden Steuern 2.966 6.742
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
(27)
46.618 45.686
Wertpapiere
(28)
8.164 8.199
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(36)
110.936 88.807
468.448 392.775
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
(5)
26.974 0
Umlaufvermögen 495.422 392.775
1.308.584 1.061.735
Passiva 31.12.2007 31.12.2006
Note TEUR TEUR
Grundkapital 26.717 26.717
Kapitalrücklagen 63.600 63.600
Fremdwährungsumrechnungsrücklage -20.644 -2.686
Gewinnrücklagen 474.676 402.657
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 544.349 490.288
Anteile anderer Gesellschafter 17.882 25.728
Eigenkapital
(29)
562.231 516.016
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(30)
30.540 33.953
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(31)
275.316 173.845
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(31)
22.228 40.608
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 579 579
Steuerabgrenzung
(33)
25.918 8.094
Rückstellungen
(34)
90.143 82.445
Sonstige Verbindlichkeiten 2.387 3.339
Langfristige Verbindlichkeiten 416.571 308.910
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(31)
23.561 17.173
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(31)
6.448 11.246
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 100.377 71.879
Rückstellungen für laufende Steuern 17.341 14.520
Sonstige Rückstellungen
(34)
83.374 61.126
Sonstige Verbindlichkeiten 47.884 26.912
278.985 202.856
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
(5)
20.257 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 299.242 202.856
1.308.584 1.061.735

Gewinn- und Verlustrechnung

2007 2006
Fortgeführte Geschäftsbereiche Note TEUR TEUR
Umsatzerlöse (7) 1.260.510 1.042.619
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (8) 13.668 -1.559
Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 27.442 27.877
Sonstige betriebliche Erträge (10) 14.590 17.650
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -709.755 -592.450
Personalaufwand (11) -229.259 -201.132
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (12) -70.454 -65.744
Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) -144.418 -119.487
Betriebsergebnis (EBIT) (14) 162.324 107.774
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (15) 1.301 278
Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen (16) 1.997 696
Finanzierungskosten -14.607 -9.508
Ergebnis vor Steuern (EBT) 151.015 99.240
Ertragsteuern (17) -32.765 -10.394
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 118.250 88.846
Zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich
Verlust aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich (5) -627 -483
Jahresüberschuss 117.623 88.363
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 109.621 83.889
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG (29) 8.002 4.474
EUR EUR
Ergebnis je Aktie (18)
Aus fortgeführten und zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereichen 29,83 22,83
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 30,00 22.96

Kapitalflussrechnung

2007 2006
Note TEUR TEUR
Brutto Cashflow (36) 203.638 146.914
Veränderung des Working Capitals (36) 22.541 -3.102
Nettozahlungsströme aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich (5) -2.382 2.337
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 223.797 146.149
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen -265.748 -104.441
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen 6.628 3.192
Nettozahlungsströme aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich (5) -1.047 -1.216
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -260.167 -102.465
+ Einzahlungen anderer Gesellschafter (36) 1.088 5.974
- Ausschüttung an Gesellschafter (29) -38.541 -31.401
+ Zuflüsse aus Finanzierungen (36) 191.694 58.295
- Rückzahlungen auf Darlehen -96.275 -62.446
Nettozahlungsströme aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich (5) 3.929 -1.121
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 61.895 -30.699
Veränderung der liquiden Mittel 25.525 12.985
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 88.807 77.097
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -2.896 -1.275
Endbestand liquide Mittel (36) 111.436 88.807

Aufstelllung der erfassten Gewinne und Verluste

2007 2006
Note TEUR TEUR
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 117.623 88.363
Direkt im Eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste:
Aus Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
direkt im Eigenkapital verrechnet -309 -111
in das Ergebnis der laufenden Periode umgebucht -240 0
Aus Wertänderungen von Cashflow Hedges
direkt im Eigenkapital verrechnet 5.198 3.126
in das Ergebnis der laufenden Periode umgebucht -2.866 2.288
Aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung -18.900 -6.519
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
direkt im Eigenkapital verrechnet
(34)
-2.938 -213
Steuerabgrenzung auf direkt im Eigenkapital verrechnete Posten 299 -1.018
Direkt im Eigenkapital verrechneter Verlust – netto -19.756 -2.447
Insgesamt im Geschäftsjahr erfasste Gewinne und Verluste 97.867 85.916
Davon entfallen auf
die Gesellschafter der Lenzing AG 90.817 83.855
die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 7.050 2.061
97.867 85.916

Erläuterungen (Notes)

Die nachfolgenden Erläuterungen stellen einen Bestandteil des Konzernabschlusses dar.

Zusammenfassung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Erläuterungen zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007

Note 1. Einführung

Beschreibung der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine Aktiengesellschaft österreichischen Rechts und hat ihren Sitz in 4860 Lenzing. Hauptaktionär der Lenzing AG ist die B & C Holding GmbH, Wien, deren Anteile wiederum zu 100% von der B & C Privatstiftung gehalten werden. Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Der Bereich Papiererzeugung wurde Anfang März 2008 mehrheitlich abgegeben und wird daher in diesem Abschluss als zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich dargestellt. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong und Vertriebsbüros in Peking, New York und Coimbatore, Indien.

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards ("IFRSs"), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in diesen Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet ("TEUR") angegeben, sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und deren Tochterunternehmen, jeweils auf Basis von Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2007, einbezogen. Eine Aufstellung der vollkonsolidierten Unternehmen findet sich in Note 41.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus deren Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn dem Mutterunternehmen mehr als 50% der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen.

Im Geschäftsjahr haben nennenswerte Änderungen im Konsolidierungskreis stattgefunden (vgl. dazu Note 4).

Konsolidierungsgrundsätze

Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den diesen zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Differenz zwischen

Erläuterungen (Notes)

den Anschaffungskosten und dem erworbenen, mit dem beizulegenden Zeitwert ("Fair Value") bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert ausgewiesen.

Wesentliche Salden sowohl der Bilanz als auch der Gewinn- und Verlustrechnung, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung, die auf die Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse bei Beträgen in Fremdwährung durch die beteiligten Unternehmen zurückzuführen sind, werden über sonstige Erträge oder sonstige Aufwendungen korrigiert.

Zwischengewinne aus Lieferungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Nicht der Lenzing AG zurechenbare Anteile am Nettovermögen von Tochterunternehmen werden unter der Bezeichnung "Anteile anderer Gesellschafter" gesondert als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen.

Note 2. Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Die Gruppe wendet die neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen an, welche für die Gruppe relevant und auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Jänner 2007 beginnen.

Im laufenden Geschäftsjahr hat der Konzern IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben und die damit zusammenhängende Änderung des IAS 1 Darstellung des Abschlusses angewendet. Diese sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2007 beginnen, anzuwenden.

Aus der Anwendung von IFRS 7 und der Änderung von IAS 1 ergaben sich erweiterte Angaben zu in diesem Abschluss dargestellten Finanzinstrumenten des Konzerns und der Steuerung des Kapitals.

Vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden vier Interpretationen veröffentlicht, die im laufenden Geschäftsjahr anzuwenden sind. Diese sind:

IFRIC 7 Anwendung des Restatement-Ansatzes nach IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern

  • IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2
  • IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivative und
  • IFRIC 10 Zwischenberichtserstattung und Wertminderung.

Die Anwendung dieser neuen oder überarbeiteten Standards hat keine Auswirkung auf die Bewertung bzw. den Ausweis der Bilanzposten.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2007 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt:

  • IAS 23 (überarbeitet) Fremdkapitalkosten (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2009 beginnen),
  • IAS 1 (Überarbeitung vom 6. September 2007) Darstellung des Abschlusses (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2009 beginnen),
  • IFRS 8 Geschäftssegmente (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2009 beginnen),

  • IFRIC 11 IFRS 2: Konzerninterne Geschäfte und Geschäfte mit eigenen Anteilen (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen),

  • IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2008 beginnen),
  • IFRIC 13 Kundentreueprogramme (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen) und
  • IFRIC 14 IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2008 beginnen).

Voraussichtlich wird die Anwendung dieser Standards und Interpretationen in zukünftigen Berichtsperioden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung und den Konzernabschluss der Gruppe haben.

Note 3. Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Bewertungsgrundlagen

In Bezug auf immaterielles Vermögen, Sachanlagen, von der Gruppe gewährte Ausleihungen, Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten Basis für die Bewertung.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert Maßstab für die Bewertung.

Fremdwährungsumrechnung

Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf, wobei als funktionale Währung die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung gilt.

Mit Ausnahme von PT. South Pacific Viscose, ist die funktionale Währung die Währung jeweils jenes Landes, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US Dollar.

Die Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften werden zum Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge sowie die Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Umsatzerlöse, Erträge bzw. Aufwendungen anfielen. Diese Kurse entsprechen näherungsweise den Kursen zum Transaktionszeitpunkt. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten direkt im Eigenkapital erfasst.

Bei Unternehmenserwerben vorgenommene Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten an den diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwert bzw. ein Goodwill werden als Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs auf Basis der von der Oberbank AG, Linz, veröffentlichten Geld- und Briefkurse zum 31. Dezember 2007 bzw. 2006 umgerechnet.

Erläuterungen (Notes)

Einheit Währung Devisenmittelkurs
1 EUR/USD
US Dollar
31.12.2007 1,4720
1 EUR/USD
US Dollar
31.12.2006 1,3180
1 EUR/GBP
GB Pfund
31.12.2007 0,7345
1 EUR/GBP
GB Pfund
31.12.2006 0,6715
1 EUR/CZK
CZ Krone
31.12.2007 26,6050
1 EUR/CZK
CZ Krone
31.12.2006 27,5200
1 EUR/CNY
Renminbi Yuan
31.12.2007 10,7460
1 EUR/CNY
Renminbi Yuan
31.12.2006 10,2734
1 EUR/HKD
Hongkong Dollar
31.12.2007 11,4720
1 EUR/HKD
Hongkong Dollar
31.12.2006 10,2400

Immaterielles Anlagevermögen

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Jahre
Lizenzen, und sonstige Rechte
entgeltlich erworbene 4 bis 20
aus eigener Entwicklung 5 bis 15
Markenrechte unbestimmt
Software 4 bis 5

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Wird eine nicht nur vorübergehende Wertminderung (Impairment) festgestellt, werden die betreffenden immateriellen Vermögenswerte auf den beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet.

Firmenwerte werden mit den Anschaffungskosten angesetzt und nur abgeschrieben, wenn im Rahmen eines Impairment-Tests eine Wertminderung festgestellt wird.

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die Anlagengegenstände betragen:

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 50
Wohngebäude 25 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 15 bis 50
Sonstige Gebäude 20 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 25
Büroeinrichtungen und –einbauten 2 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Wird eine nicht nur vorübergehende Wertminderung (Impairment) festgestellt, werden die betreffenden Sachanlagen auf den beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeit-

wert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten im Zeitpunkt des Anfalls aufwandswirksam erfasst werden.

Finanzanlagevermögen

Ausleihungen werden mit den Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens dienen der gemäß § 14 öEStG erforderlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellung. Die Wertpapiere betreffen zum Großteil Anteile am Großanlegerfonds GF 82. Dieser Fonds ist als Spezialfonds (gemäß § 20 InvFG) konzipiert und aufgrund seiner besonderen Fondsbestimmungen als Abfertigungs- und Pensionsrückstellungsfonds gemäß § 14 öEStG ausgestaltet. Veranlagungen im Fonds finden großteils in Euro-Renten (Einzeltitel, Fonds) bzw. maximal zu 20% in Aktien (MSCI EMU-NR-Werten) statt. Die Wertpapiere sind jederzeit veräußerbar, die Veräußerung innerhalb Jahresfrist ist jedoch nicht beabsichtigt. Die Bewertung erfolgt demnach zum durchgerechneten Marktwert. Realisierte Gewinne und Verluste werden unter "Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen" erfasst, nicht realisierte erfolgsneutral direkt im Eigenkapital ausgewiesen.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Der Konzern wendet auf die Beteiligungen an vier Gesellschaften, nämlich an EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH ("EQUI") (35%) einschließlich deren Tochterunternehmen, WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. ("WWE") (25%), LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S. ("LKF") (33,34%) und an RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH ("RVL) (50%) aufgrund der Stimmrechtskriterien die Equity-Methode an. Gemäß dieser Methode werden erworbene Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Gewinne erhöht und um anteilige Verluste bis zu einem Ansatz von Null vermindert. Im Anlagenspiegel (S.150–151) werden diese anteiligen Gewinne oder Verluste als Zuschreibung oder Abschreibung dargestellt. Ein erworbener Firmenwert wird gemäß IFRS 3 nicht planmäßig, sondern nur bei einer im Rahmen eines Impairment-Tests festgestellten Wertminderung abgeschrieben. Sind die Anschaffungskosten niedriger als der dem erworbenen Anteil am Nettovermögen beizulegende Wert, wird der Differenzbetrag im Jahr des Erwerbs als Ertrag erfasst.

Steuerabgrenzung

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Aktiva und Passiva auf Basis des Unterschiedes zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt, wobei die jeweils gemäß Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet werden.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst. Dieser ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-cost Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Erläuterungen (Notes)

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten, die wahrscheinlich einbringlich sind, erfasst. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach dem Niederstwertprinzip unter Beachtung der Veräußerungsmöglichkeiten bewertet. Die Anschaffungskosten entsprechen den gewichteten Durchschnittskosten.

Fertige und unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen werden ebenfalls nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten sowohl variable als auch angemessene Teile der fixen Gemeinkosten.

Forderungen und sonstige kurzfristig gebundene Vermögensgegenstände

Einzelwertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem Zeitwert im Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Passivposten für öffentliche Zuschüsse eingestellt. Zu

Wertpapiere

Kurzfristig gehaltene, jederzeit veräußerbare Veranlagungen werden zu Marktwerten bewertet. Die Unterschiede zwischen Marktwert und Anschaffungskosten werden erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfasst und bei Veräußerung im laufenden Ergebnis berücksichtigt. Gekaufte bzw. verkaufte Wertpapiere werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als sonstige betriebliche Erträge ergebniswirksam erfasst. Ansatz und Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate wurden unter "Emissionszertifikate" erläutert.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und ähnliche Verpflichtungen

Nahezu alle Beschäftigten des Konzerns werden von leistungsoder beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst.

Die Pensionsleistungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen richten sich nach dem letzten Aktivbezug sowie nach dem Dienstalter. Die leistungsorientierten Pensionszusagen der Lenzing Fibers Inc. und der Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd. werden durch Beiträge an einen Pensionsfonds finanziert. Für die Zusagen der Lenzing AG wie auch für die Hahl Gruppe bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind.

Für beitragsorientierte Pensionszusagen zahlt die Gruppe in Pensionskassen ein.

Zusätzlich haben Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und mindestens zehn Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung in jedem Fall der Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln. Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und die Abfertigungsverpflichtungen werden gemäß IAS 19 bewertet.

In Bezug auf Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, ist die Gruppe gesetzlich verpflichtet, 1,53% des Bezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzuzahlen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19.93 A in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze angesetzt. Die Erfassung erfolgt gemäß den Paragraphen 19.93B – 19.93D außerhalb des Periodenergebnisses.

Hinsichtlich Ansatz und Bewertung der aus leistungsorientierten Pensionsplänen resultierenden Ansprüche und der Abfertigungsansprüche der Dienstnehmer wird auf Note 34 verwiesen.

Verpflichtungen anlässlich von Dienstnehmerjubiläen

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Dienstnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken.

Den Ansatz und die Bewertung dieser Verpflichtungen betreffend wird auf die Ausführungen unter Note 34 verwiesen.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden, auch wenn sie der Finanzierung der Herstellung eines Vermögenswertes direkt zurechenbar sind und während des Herstellungszeitraums anfallen, in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Erlösrealisierung

Der Erlös aus Umsatzgeschäften wird zu jenem Zeitpunkt angesetzt, an dem das wirtschaftliche Eigentum an dem Produkt – unter Beachtung der jeweiligen Lieferbedingungen – auf den Kunden übergeht.

Verwendung von Schätzgrößen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva

Erläuterungen (Notes)

und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag, ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Ergebnis je Aktie

Gemäß IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird. Verwässernde Effekte liegen nicht vor. Die Berechnung betreffend wird auf Note 18 verwiesen.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Gaspreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des geplanten Gasverbrauchs in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Sind die Voraussetzungen zur Anwendung erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Jahresüberschuss oder direkt im Eigenkapital erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im operativen Ergebnis saldiert. Bei Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges", die das Risiko betreffend die Variabilität der Cashflows absichern sollen, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste zunächst direkt im Eigenkapital ausgewiesen und wirken sich auf den Jahresüberschuss erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus.

Note 4. Erwerb von Tochterunternehmen

Im Berichtszeitraum kam es zu folgenden Änderungen im Konsolidierungskreis:

Neugründungen:

April 2007: Pedex GmbH und Pedex Grundstücksgesellschaft mbH, beide in Wald-Michelbach, Deutschland Mai 2007: LP Automotive GmbH, Lenzing Lenzing USA Inc. und Hahl Inc., beide in Lexington, South Carolina, USA European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland Anteilsänderungen: 22. März 2007: Erwerb von 100% der Anteile an der Hahl Group GmbH 20. Juni 2007: Erwerb von 100% der Anteile an der Avit Investments Limited und an der Penique S.A., welche zusammen 43,81% an der bereits bisher vollkonsolidiert in den Konzern einbezogenen PT. South Pacific Viscose (SPV) halten. Durch diese Transaktion erhöhte sich der Anteil der Gruppe an der PT. South Pacific Viscose von 41,98% auf 85,79%. 31. Dezember 2007: Erwerb von 100% der Anteile an der Dolan

Verkauf von 44% der Anteile an der European Precursor GmbH; der Anteil der Lenzing Gruppe verringerte sich von 95% auf 51%.

Unternehmenserwerbe:

Group GmbH
20. Juni 2007: Erwerb von 100% der Anteile an der Avit
Investments Limited und an der Penique
S.A., welche zusammen 43,81% an der be
reits bisher vollkonsolidiert in den Konzern
einbezogenen PT. South Pacific Viscose
(SPV) halten.
Durch diese Transaktion erhöhte sich der
Anteil der Gruppe an der PT. South Pacific
Viscose von 41,98% auf 85,79%.
31. Dezember 2007: Erwerb von 100% der Anteile an der Dolan
GmbH
Die Transaktionen wurden unter Anwen
dung der Erwerbsmethode bilanziert. Die
erworbenen Vermögenswerte und über
nommenen Schulden sowie der sich dar
aus ergebende Firmenwert stellen sich wie

folgt dar:

Erläuterungen (Notes)

1.1. –31.12.2007
Hahl Group GmbH, Avit Investments Ltd.,
Penique S.A. und Dolan GmbH
Buchwerte der
Akquisitionen vor
Übernahme*)
Verkehrswert –
Anpassungen
Verkehrswert
Aktiva in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR
Firmenwert 1,6 73,6 75,2
Übriges immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen 60,2 24,8 85,0
Steuerabgrenzung 1,6 -0,5 1,1
Sonstiges langfristiges Vermögen 3,2 0,0 3,2
Langfristig gebundenes Vermögen 66,6 97,9 164,5
Vorräte 46,1 0,3 46,4
Forderungen 35,0 0,1 35,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17,7 0,0 17,7
Umlaufvermögen 98,8 0,4 99,1
165,4 98,3 263,7
Passiva
Finanzverbindlichkeiten -35,7 0,0 -35,7
Steuerabgrenzung -0,4 -6,6 -7,0
Rückstellungen -6,7 -1,0 -7,7
Langfristige Verbindlichkeiten -42,8 -7,6 -50,4
Finanzverbindlichkeiten -8,6 0,0 -8,6
Rückstellungen inkl. laufende Steuern -14,8 -0,1 -14,8
Verbindlichkeiten -41,3 0,0 -41,3
Kurzfristige Verbindlichkeiten -64,7 -0,1 -64,8
-107,5 -7,6 -115,1
Bisheriger Eigenkapitalanteil an der SPV
und an der Dolan und Eigenkapitalanteil anderer Gesellschafter
-17,2
Gesamt 131,4

Der aus den beschriebenen Transaktionen ermittelte Firmenwert wird durch die vorweggenommenen positiven Ergebnisbeiträge, welche von den erworbenen Einheiten ebenso wie durch erweiterte Absatzmöglichkeiten für die Produkte der Gruppe erwartet werden, sowie durch erwartete Synergien in der operativen Tätigkeit der Gruppe begründet.

Der Periodenüberschuss der Hahl Gruppe seit dem Erwerbszeitpunkt, der in diesem Abschluss enthalten ist, beträgt 0,6 Mio. EUR. Wäre sie bereits ab 1. Jänner 2007 einbezogen gewesen, hätten sich die Konzernumsätze der Berichtsperiode um 10,0 Mio. EUR und der Periodenüberschuss (dHGB) um 0,7 Mio. EUR erhöht.

*) inkl. 100% der Buchwerte des indirekt mit 43,81% übernommenen Anteils an der PT. South Pacific Viscose, Indonesien

Der in diesem Abschluss enthaltene Periodenfehlbetrag der Avit Investments Ltd. und Penique S.A. seit dem Erwerbszeitpunkt beträgt 0,2 Mio EUR. Unter Berücksichtigung ab 1. Jänner 2007 wäre der Anteil der anderen Gesellschafter am Periodenergebnis um 3,2 Mio. EUR niedriger ausgewiesen worden.

Der Erwerb der Anteile an der Dolan GmbH hat auf das Konzernergebnis vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2007 keinen Einfluss, da die Erstkonsolidierung per 31. Dezember 2007 erfolgte (vgl. dazu auch Note 15).

Note 5. Zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich

Im Geschäftsjahr wurden mit einem regionalen Investor Verkaufsverhandlungen bezüglich des Segments Papier geführt. Schließlich wurde das Segment Papier mit Anfang März 2008 in eine eigenständige Gesellschaft (Lenzing Papier GmbH) ausgegliedert und 60% der Geschäftsanteile und damit die industrielle Führung dieses Geschäftsfeldes abgegeben. Die Entscheidung ist eine konsequente Fortsetzung der strategischen Ausrichtung der Lenzing Gruppe, ihre Geschäftstätigkeit auf die Wachstumsbereiche innovative Cellulosefaserprodukte sowie hochwertige Synthese-Spezialfasern und Thermoplaste zu konzentrieren.

Lenzing Papier war zuletzt mit ca. 130 Beschäftigten und einer Produktionsmenge von rund 83.000 Tonnen Spezialpapier (Briefumschlagpapier, Plakat- und Recyclingpapier) die kleinste Business Unit in der Lenzing Gruppe. Im Zuge der Umklassifizierung des Geschäftsbereiches als zur Veräußerung gehalten wurden keine Wertminderungen erfasst.

Die Ergebniskomponenten des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung 2007 2006
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember TEUR TEUR
Umsätze 62.011 57.914
Sonstige betriebliche Erträge 9 10
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2.538 -1.460
Zahlungswirksame Aufwendungen -64.040 -55.701
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.200 -1.406
Betriebsergebnis (EBIT) -682 -643
Finanzierungskosten -159 0
Ergebnis vor Steuern (EBT) -841 -643
Zurechenbare Ertragsteuern 214 160
Verlust aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich -627 -483

Erläuterungen (Notes)

Die Hauptgruppen von Vermögenswerten und Schulden, die dem zum Bilanzstichtag als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Geschäftsbereich zugeordnet sind, umfassen:

Bilanz 31.12.2007
TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 21
Sachanlagevermögen 9.645
Sonstiges Finanzanlagemögen 24
Langfristig gebundenes Vermögen 9.690
Vorräte 10.350
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6.434
Guthaben bei Kreditinstituten 500
Umlaufvermögen 17.284
Vermögenswerte des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches 26.974
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln 61
Steuerabgrenzung 225
Rückstellungen 2.919
Langfristige Verbindlichkeiten 3.144
Finanzverbindlichkeiten 11.650
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.222
Rückstellungen 1.413
Sonstige Verbindlichkeiten 767
Kurzfristige Verbindlichkeiten 17.052
Verbindlichkeiten des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches 20.257
Nettovermögenswerte des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches 6.717

Folgende Zahlungsströme sind dem zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereich zuzurechnen:

Zahlungsströme des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches für das
Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember
2007 2006
TEUR TEUR
Brutto Cashflow 667 977
Veränderung des Working Capital -3.049 1.360
Cashflow aus der Betriebstätigkeit -2.382 2.337
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.047 -1.216
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 3.929 -1.121
Nettozahlungsströme gesamt 500 0

Note 6. Segmentberichterstattung

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Fasern:

Das Segment Fasern umfasst die Business Units Faser Textil, Faser Nonwovens, Zellstoff und Energie sowie Kuppelprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Technik:

Das Segment Technik (=Business Unit Technik) ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe und umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Plastics:

Das Segment Plastics (= Business Unit Plastics) stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her.

Papier:

Das Segment Papier (= Business Unit Papier) umfasst die Produktion von Plakat-, Briefumschlag- und Recyclingpapier. Es wurde zum 31.12.2007 als zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich klassifiziert und bilanziert (vgl. Note 5).

Erläuterungen (Notes)

2007 Fasern Plastics Technik
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse an externe Kunden 1.058.889 131.860 68.704
Innenumsätze 10.581 1.227 50.327
Umsatzerlöse gesamt 1.069.470 133.087 119.031
Segmentergebnis (EBIT) 148.399 8.959 6.194
Abschreibungen 66.879 4.163 979
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 1.304 0 0
Investitionen in Sachanlagen
und immaterielle Vermögensgegenstände
115.416 22.282 4.389
2007 Fasern Plastics Technik
TEUR TEUR TEUR
Segmentvermögen 975.726 135.475 58.420
Segmentschulden 257.899 47.353 36.634
Anteile an assoziierten Unternehmen 11.809 0 0
2006 Fasern Plastics Technik
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse an externe Kunden 890.865 91.768 58.971
Innenumsätze 11.959 1.685 44.584
Umsatzerlöse gesamt 902.824 93.453 103.555
Segmentergebnis (EBIT) 89.605 8.851 10.136
Abschreibungen 63.631 2.641 768
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 281 0 0
2006 Fasern Plastics Technik Sonstige Papier
Konsolidierung
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Segmentvermögen 834.278 53.682 38.314 379 23.692
Segmentschulden 200.095 11.075 32.776 764 8.957
Anteile an assoziierten Unternehmen 9.029 0 0 745 0
Gesamt Papier Summe fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
1.322.521 62.011 1.260.510 0 1.057
0 0 0 -63.440 1.305
1.322.521 62.011 1.260.510 -63.440 2.362
161.642 -682 162.324 -1.693 465
71.654 1.200 70.454 -1.604 37
1.301 0 1.301 0 -3
137.784 1.058 136.726 -5.373 12
2007
Fasern
Plastics
Technik
Sonstige
Papier Konsolidierung Gesamt
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR
Segmentvermögen
975.726
135.475
58.420
321
26.974 -37.343 1.159.573
Segmentschulden
257.899
47.353
36.634
566
20.257 -17.708 345.001
11.809
0
0
743
Anteile an assoziierten Unternehmen
0 0 12.552
Papier Summe fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige
TEUR TEUR TEUR TEUR
57.914 1.042.619 0 1.015
0 0 -59.708 1.480
57.914 1.042.619 -59.708 2.495
-643 107.774 -1.277 459
1.406 65.744 -1.329 33
0 278 0 -3
Fasern
Plastics
Technik
Sonstige
Papier Konsolidierung Gesamt
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR
Segmentvermögen
834.278
53.682
38.314
379
23.692
-22.519 927.826
Segmentschulden
200.095
11.075
32.776
764
8.957
-7.387 246.280
Anteile an assoziierten Unternehmen
9.029
0
0
745
0
0 9.774

Erläuterungen (Notes)

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen ausgenommen Ertragsteuerforderungen zusammen. Die Segmentschulden betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten ausgenommen Ertragsteuerrückstellungen und -verbindlichkeiten. Die Preise für Lieferungen zwischen den Segmenten werden im Wesentlichen in gleicher Höhe wie für Lieferungen an Dritte angesetzt.

Aufgliederung nach Regionen

Die Umsatzerlöse nach Absatzmärkten sowie Vermögen und Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände gegliedert nach geographischen Regionen stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse Vermögen Investitionen
2007 2006 2007 2006 2007 2006
Fortgeführte
Geschäftsbereiche TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Österreich 177.539 150.825 743.725 669.791 85.583 47.545
EU-Ausland 410.467 355.526 124.480 58.333 14.813 7.176
Übriges Europa 75.856 55.765 0 0 0 0
Asien 497.475 397.529 237.806 149.459 32.427 48.491
Amerika 86.098 73.922 26.588 26.551 3.903 918
Restliche Welt 13.075 9.052 0 0 0 0
Zwischensumme 1.260.510 1.042.619 1.132.599 904.134 136.726 104.130
Zur Veräußerung
gehaltener Geschäftsbereich TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Österreich 9.473 7.146 26.974 23.692 1.058 1.211
EU-Ausland 44.168 43.631 0 0 0 0
Übriges Europa 7.141 6.483 0 0 0 0
Asien 254 157 0 0 0 0
Amerika 0 0 0 0 0 0
Restliche Welt 975 497 0 0 0 0
Zwischensumme 62.011 57.914 26.974 23.692 1.058 1.211
Gesamt 1.322.521 1.100.533 1.159.573 927.826 137.784 105.341

Die Produkte der Gruppe werden weltweit vertrieben. Die Produktionsanlagen im Segment Fasern befinden sich in Österreich, davon in Lenzing das Hauptwerk mit einer Jahreskapazität von 235.000 Tonnen, das auf Spezialitäten wie Modal und Nonwovens fokussiert ist, und die Lyocell-Produktionsanlagen in Heiligenkreuz mit einer Jahreskapazität von 40.000 Tonnen, in Grimsby, Großbritannien, mit einer Jahreskapazität von 40.000 Tonnen, und in Mobile, USA, mit einer Jahreskapazität von 40.000 Tonnen. Weiters befindet sich ein Viscosefaser-Werk mit einer Jahreskapazität von 155.000 Tonnen in Purwakarta, Indonesien, das sowohl für den indonesischen Markt als auch für den Export produziert. Das Viscosefaser-Werk in Nanjing in China mit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen wurde zu Beginn des zweiten Quartals in Betrieb genommen. Die Produktionsanlagen der übrigen Segmente befinden sich im Raum Lenzing, Deutschland, Tschechien und USA.

Note 7. Umsatzerlöse

Der Umsatzerhöhung um 20,9% auf 1.260.510 TEUR basiert vor allem auf der weltweit ausgezeichneten Faserkonjunktur, welche neben den Mengensteigerungen durch die Inbetriebnahme des neuen Standortes Nanjing und den weiteren Ausbau der übrigen Produktionskapazitäten auch entsprechende Preisanpassungen gegenüber 2006 ermöglichte. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Absatzmärkten wird in Note 6 dargestellt.

Note 8. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse der Gruppe, die sich zum Abschlussstichtag noch auf Lager befanden.

Note 9. Andere aktivierte Eigenleistungen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zu aktivieren waren.

Erläuterungen (Notes)

Note 10. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2007 2006
TEUR TEUR
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.500 4.217
Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate 2.292 4.386
Verkauf von Emissionszertifikaten 0 2.192
Kostenersätze für Instandhaltungen 3.552 1.986
Zuschüsse zur teilweisen Finanzierung von Forschungsprojekten 914 2.891
Erlöse aus der werkseigenen Küche 1.119 1.110
Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen 99 248
Versicherungsvergütungen 251 0
Diverse andere Erträge 2.863 620
14.590 17.650

Note 11. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2007 2006
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter 177.238 153.724
Aufwendungen für Abfertigungen 5.288 3.844
Aufwendungen für Altersversorgung 3.342 3.716
Gesetzlicher Sozialaufwand 39.772 36.620
Freiwilliger Sozialaufwand 3.619 3.228
229.259 201.132

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten am 1. Mai 2007 betrug 2,7%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 4% in Großbritannien, 2,6% in Deutschland, 3% in Tschechien und 6,6% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern (vgl. Note 34) sowie freiwillige Abfertigungen.

Der Mitarbeiterstand im Lenzing Konzern stellt sich wie folgt dar:

Mitarbeiter (inkl. zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich) 2007 2006
Durchschnittlich 5.818 4.886
Zum 31. Dezember 6.043 5.044

Note 12. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

In den Abschreibungen in Höhe von 70.454 TEUR (2006: 65.744 TEUR) auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen sind die planmäßigen Abschreibungen enthalten.

Erläuterungen (Notes)

Note 13. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die nach dem Gesamtkostenverfahren nicht unter einem anderen Posten auszuweisenden und die Betriebstätigkeit betreffenden Aufwendungen.

2007 2006
TEUR TEUR
Ausgangsfrachten 40.803 36.915
Provisions- und Werbekosten 18.188 15.784
Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen 25.123 18.353
Versicherungen 7.571 6.974
Reisekosten 7.264 6.072
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 7.193 7.372
Mieten und Leasing 3.396 2.590
Abfallentsorgung 3.042 2.847
Emissionszertifikate 2.292 4.386
Fremdwährungskursverluste 5.381 1.335
Übrige 24.165 16.859
Gesamt 144.418 119.487

Note 14. Betriebsergebnis (ebit)

Trotz der nach wie vor hohen Belastung durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise und dem anhaltend schwachen US Dollar konnte das EBIT 2007 mit 162.324 TEUR um 50,6% zum bereits sehr guten Vorjahr noch einmal deutlich gesteigert werden. Wesentlich zur Ergebniserhöhung hat das Segment Fasern durch höhere Mengen bei deutlich höheren Preisen sowie attraktiveren Margen aufgrund einer weiteren Verbesserung des Produktportfolios beigetragen.

Im Geschäftsjahr 2007 wurden Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von 18.288 TEUR (2006: 16.108 TEUR) im Betriebsergebnis erfasst.

Note 15. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis in Höhe von 1.301 TEUR resultiert in Höhe von 2.778 TEUR (2006: 278 TEUR) aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen. Die Dolan GmbH wurde per 31.12.2007 von der Gruppe zu 100% übernommen und war bis dahin eine Tochtergesellschaft der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen wurde um den anteiligen Veräußerungsgewinn in Höhe von 1.477 TEUR verringert. Gleichzeitig wurde in dieser Höhe der Firmenwert aus dem Erwerb der Dolan GmbH reduziert.

Note 16. Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen

2007 2006
TEUR TEUR
Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens -2.109 -2.975
Zinserträge und ähnliche Erträge aus Finanzanlagen 671 715
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.192 2.953
Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 243 3
1.997 696

Note 17. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind sowohl der laufende Ertragsteueraufwand der in den Konzernabschlüssen einbezogenen Unternehmen als auch der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung ausgewiesen.

2007 2006
TEUR TEUR
Laufender Ertragsteueraufwand:
Das laufende Geschäftsjahr betreffend 22.666 20.132
Vorjahre betreffend -2.858 -121
19.808 20.011
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung:
Das laufende Geschäftsjahr betreffend 13.344 1.112
Vorjahre betreffend -1.312 1.658
Im Geschäftsjahr aufgelaufene Verluste, für die ein Aktivposten nicht angesetzt wurde 711 4
Veränderung der Wertberichtigung auf aktive latente Steuern 0 -12.552
12.743 -9.778
32.551 10.233
Davon entfallen auf:
Fortgeführte Geschäftsbereiche 32.765 10.394
Zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich -214 -161

Erläuterungen (Notes)

Die Überleitung vom errechneten Steueraufwand gemäß gesetzlichem Körperschaftsteuersatz zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

2007 2006
TEUR TEUR
Fortgeführte Geschäftsbereiche 151.015 99.240
Zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich -841 -643
Ergebnis vor Steuern 150.174 98.597
Errechneter Steueraufwand gemäß österreichischem Steuersatz (25%) 37.544 24.649
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) -2.314 -1.086
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 307 585
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -325 -69
Abschreibungen verbundene Unternehmen 0 -3.625
Abweichende Steuersätze bei Tochterunternehmen 1.634 873
Steuersatzänderungen -442 0
Steueraufwand/-ertrag aus Vorperioden -4.169 1.538
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens 316 -12.632
Effektiver Steueraufwand 32.551 10.233

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2007 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 14.427 TEUR (2006: 61.661 TEUR), für die zum Teil (8.711 TEUR; 2006: 6.235 TEUR) gemäß IAS 12.35 kein Aktivposten angesetzt wurde. Die Verringerung ist in Höhe von 5.369 TEUR (2006: 83 TEUR) auf Währungseffekte zurückzuführen. Verlustvorträge in Höhe von 51.254 TEUR (2006: 3 TEUR) wurden verbraucht. Die Verlustvorträge können ohne zeitliche Beschränkung mit künftigen Gewinnen verrechnet werden.

Note 18. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereichen errechnet sich wie folgt:

2007 2006
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss (TEUR) 109.621 83.889
Abzüglich: Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss des zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiches (TEUR) 627 483
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie der fortgeführten Geschäftsbereiche verwendetes Ergebnis (TEUR) 110.248 84.372
Anzahl der Aktien in Stück 3.675.000 3.675.000
Ergebnis je Aktie (EUR)
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 30,00 22,96
aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich -0,17 -0,13
Summe Ergebnis je Aktie 29,83 22,83

Note 19. Immaterielles Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S.150–151) entnommen werden.

Der Anstieg des Buchwertes betreffend "Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte" ist auf die Markenrechte der neu erworbenen Tochterunternehmen zurückzuführen. Vom gesamten Buchwert von 13.153 TEUR zum 31. Dezember 2007 (31. Dezember 2006: 7.043 TEUR) entfällt auf den Buchwert solcher aus eigener Entwicklung ein Betrag von 5.416 TEUR (31. Dezember 2006: 4.678 TEUR).

Note 20. Sachanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Sachanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S.150–151) entnommen werden.

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Anlage in Mobile ist geleast und steht daher nicht im zivilrechtlichen Eigentum der Gruppe. Die Gruppe kann demnach die Anlage nur mit Zustimmung des Leasinggebers veräußern, verpfänden oder darüber auf andere Weise verfügen.

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen.

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 31. Dezember 2007 auf 34.055 TEUR (31. Dezember 2006: 46.949 TEUR).

Wertminderung von Vermögenswerten

Die jährlichen Impairment-Tests in Bezug auf Anlagen, für die ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorlag, wurden durchgeführt. Dabei waren Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen zu treffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Das Management hat diese Annahmen unter vorsichtiger Fortschreibung der vergangenen Entwicklung getroffen.

Erläuterungen (Notes)

Note 21. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Im Konzernabschluss wurden die Beteiligungen an folgenden Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet:

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland 11.692 8.919
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S., Istanbul, Türkei 70 70
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien, Österreich 743 745
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing, Österreich 47 40
12.552 9.774

Der Anteil der Gruppe am Ergebnis dieser assoziierten Unternehmen wird im Anlagenspiegel (S.150–151) als Zuschreibung bzw. Abschreibung dargestellt.

Die Vermögens- und Finanzlage und die Ertragslage dieser assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI LKF*) WWE RVL
2007 TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 170.605 0 0 8.924
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 7.417 0 -10 14
31. Dezember 2007 TEUR TEUR TEUR TEUR
Langfristig gebundenes Vermögen 43.212 2 0 0
Umlaufvermögen 65.123 1.977 3.005 122
Langfristige Verbindlichkeiten 36.942 1.768 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 38.221 2 35 28
Eigenkapital 33.172 209 2.970 94

*) vorläufig

Note 22. Sonstiges Finanzanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Finanzanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S.150–151) entnommen werden.

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die Wertpapiere sind zu Börsekursen bewertet.

2007 Marktwert Durchschnittliche
Effektivverzinsung
Ertrag im
Geschäftsjahr
TEUR in % TEUR
Staatsanleihen 6.214
Anleihen anderer Emittenten 2.194
Aktien/Aktienfonds 1.659
Sonstige Wertpapiere 1.717
11.784 5% 617
2006 Marktwert Durchschnittliche
Effektivverzinsung
Ertrag im
Geschäftsjahr
TEUR in % TEUR
Staatsanleihen 10.590
Anleihen anderer Emittenten 2.225
Aktien/Aktienfonds 2.622
Sonstige Wertpapiere 1.717
17.154 4% 715

Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Ausleihungen

Die ebenfalls unter diesem Posten ausgewiesenen Ausleihungen in Höhe von 596 TEUR (2006: 642 TEUR) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

Erläuterungen (Notes)

Note 23. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Langfristige Forderungen 1.066 1.432
Kapitalanteil an einer gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft 1.150 1.150
Nettovermögen aus leistungsorientierten Pensionsplänen 270 216
Rechnungsabgrenzungsposten 214 255
2.700 3.053

Note 24. Vorräte

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 83.181 61.640
Unfertige Erzeugnisse 13.043 9.722
Fertige Erzeugnisse und Waren 65.034 46.389
Geleistete Anzahlungen 2.709 6.155
163.967 123.906

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung, Kunststoffgranulate sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile. Die wesentliche Erhöhung gegenüber 2006 ist einerseits auf die Unternehmenserwerbe im Segment Plastics, andererseits auf die Aufnahme des operativen Betriebs im Viscosefaserwerk Nanjing zurückzuführen.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Viscose- und Lyocellfasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte der Business Unit Technik.

Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 128.874 122.369
Wertberichtigungen -3.697 -5.207
125.177 117.162
Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen (vgl. Note 26) 10.620 2.273
135.797 119.435

Zur Besicherung von Bankverbindlichkeiten wurden Forderungen zediert bzw. verpfändet (vgl. dazu Note 31).

Note 26. Fertigungsaufträge

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen in Höhe von 10.620 TEUR (2006: 2.273 TEUR) enthalten.

Zum 31. Dezember 2007 betrug die Summe der für laufende Projekte angefallenen Kosten und anteiligen unrealisierten Gewinne, abzüglich etwaiger Verluste, 27.922 TEUR (31. Dezember 2006: 8.321 TEUR). Aus Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen für diese Projekte wurden insgesamt 22.219 TEUR (2006: 12.220 TEUR) eingenommen.

Anzahlungen für Fertigungsaufträge, für die die dazugehörige Leistung noch nicht erbracht wurde, und Teilabrechnungen, welche die bereits für den Auftrag angefallenen Kosten überschreiten, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und betragen zum 31. Dezember 2007 4.917 TEUR (31. Dezember 2006: 6.172 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Note 27. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Forderungen aus Steuern 22.111 24.244
Derivative Finanzinstrumente 7.664 4.730
Debitorische Kreditoren 3.019 2.159
Geleistete Anzahlungen 1.860 2.558
Förderungen 1.179 2.648
Kundenzinsen 1.927 1.403
Übrige 6.917 4.782
Finanzielle Vermögenswerte 44.677 42.524
Emissionszertifikate 7 2.103
Rechnungsabgrenzungsposten 1.934 1.059
46.618 45.686

Note 28. Wertpapiere

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens, die jederzeit veräußerbar sind, wurden zum Börsenkurs zum 31. Dezember bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

Marktwert in TEUR Durchschnittliche Rendite
2007 2006 2007 2006
Anleihen 8.164 8.199 0,50% 3,10%

Für die Ermittlung der Kursgewinne und –verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Note 29. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG ist wie zum 31. Dezember 2006 in 3.675.000 Stückaktien eingeteilt, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt ist und die gleichen Rechte und Pflichten vermittelt. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen.

Einbehaltene Gewinne

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 247.447
Bilanzgewinn der Lenzing AG 51.471
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen
einschließlich der Auswirkung der Anpassung
der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochter
unternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS 175.758
Gesamt 474.676

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und sodann als Teil des Bilanzgewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft ausgeschüttet werden. Zum 31. Dezember 2007 beläuft sich der Bilanzgewinn auf 51.471 TEUR.

TEUR
Das Geschäftsjahr 2007 der Lenzing AG endet mit
einem Gewinn nach Dotierung von Rücklagen von
51.446
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus
2006 von
25
ergibt sich ein Bilanzgewinn von 51.471

Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:

EUR
Ausschüttung einer Dividende von 14,00 EUR
je Aktie, das sind bei 3.675.000 Stückaktien
insgesamt
51.450.000,00
Vortrag auf neue Rechnung 20.519,85

Erläuterungen (Notes)

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25%. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, die zumindest 25% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

Eigenkapitalentwicklung
Grundkapital Kapitalrücklagen
TEUR TEUR
Stand zum 1.1.2006 26.717 63.600
Aufwendungen/Erträge erfolgsneutraler Wertänderungen der Periode
direkt im Eigenkapital verrechnet
in das Ergebnis der laufenden Periode umgebucht
Steuerabgrenzung auf direkt im Eigenkapital verrechnete Posten
Direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen/Erträge – netto 0 0
Jahresüberschuss
Insgesamt 2006 erfasste Aufwendungen und Erträge 0 0
Kapitalzuführung
Dividenden
Sonstiges
Stand zum 31.12.2006 26.717 63.600
Aufwendungen/Erträge erfolgsneutraler Wertänderungen der Periode
direkt im Eigenkapital verrechnet
in das Ergebnis der laufenden Periode umgebucht
Steuerabgrenzung auf direkt im Eigenkapital verrechnete Posten
Direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen/Erträge – netto 0 0
Jahresüberschuss
Insgesamt 2007 erfasste Aufwendungen und Erträge 0 0
Kapitalzuführung
Änderung Konsolidierungskreis
Dividenden
Sonstiges

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital und am Jahresüberschuss der konsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche Fremdanteile bestehen bei der PT. South Pacific Viscose, der European Precursor GmbH und der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.

Eigenkapital gesamt Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Gesamt Andere Gewinnrücklagen Fremdwährungs
umrechnungsrücklage
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
455.478 19.694 435.784 343.835 1.632
-3.717 -2.504 -1.213 3.105 -4.318
2.288 0 2.288 2.288
-1.018 91 -1.109 -1.109
-2.447 -2.413 -34 4.284 -4.318
88.363 4.474 83.889 83.889
85.916 2.061 83.855 88.173 -4.318
5.974 5.974
-31.401 -2.001 -29.400 -29.400*
0 49 49
516.016 25.728 490.288 402.657 -2.686
-16.949 -957 -15.992 1.966 -17.958
-3.106 0
5
-3.106
294
-3.106
294
-19.756 -952 -18.804 -846 -17.958
117.623 8.002 109.621 109.621
97.867 7.050 90.817 108.775 -17.958
1.089 1.089
-13.886 -13.886
-38.849 -2.099 -36.750 -36.750*
0 -6 -6
562.231 17.882 544.349 474.676 -20.644

Erläuterungen (Notes)

Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus in Vorjahren gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen, wie der Investitionszuwachsprämie. Zusätzlich werden in untergeordnetem Umfang Forschungsprojekte sowohl durch direkte Zuschüsse der öffentlichen Hand wie auch durch zinsbegünstigte Darlehen zur Finanzierung dieser Projekte unterstützt.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die erhaltenen Zuschüsse auch nur teilweise wieder rückzuzahlen sind.

Weiters ist mit 3 TEUR (31. Dezember 2006: 184 TEUR) die Differenz zwischen dem Wert der Emissionszertifikate zum Zuteilungszeitpunkt und dem von der Gruppe ergebniswirksam erfassten Betrag, enthalten.

Note 31. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

2007
Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Effektivverzinsung
in Tsd. TEUR in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 178.230 178.228 4,14
Teilweise fixe Verzinsung EUR 4.417 4.417 1,09
Variable Verzinsung EUR 58.958 58.958 4,94
USD 34.410 23.384 7,53
CNY 220.500 20.519 6,78
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 13.371 13.371 5,15
298.877
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 5.484 5.484 2,23
USD 37 25 6,90
Teilweise fixe Verzinsung EUR 18.265 18.265 2,22
Variable Verzinsung EUR 1.718 1.718 3,68
USD 4.686 3.184 7,89
28.676
Finanzverbindlichkeiten gesamt 327.553
davon kurzfristig 30.009
davon langfristig 297.544

Erläuterungen (Notes)

2006
Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Effektivverzinsung
in Tsd. TEUR in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 78.466 78.462 3,96
Teilweise fixe Verzinsung EUR 5.526 5.526 1,12
Variable Verzinsung EUR 19.802 19.802 3,69
USD 34.312 26.049 8,10
CNY 40.000 3.894 6,84
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 54.868 54.868 2,95
USD 1.217 924 5,75
GBP 1.000 1.493 5,35
191.018
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 5.513 5.513 2,27
USD 16 12 6,91
Teilweise fixe Verzinsung EUR 31.316 31.316 3,01
Variable Verzinsung EUR 1.703 1.703 2,96
USD 17.542 13.310 7,90
51.854
Finanzverbindlichkeiten gesamt 242.872
davon kurzfristig 28.419
davon langfristig 214.453

*) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern sind wie folgt zur Rückzahlung fällig:

31.12.2007
TEUR
Variabel verzinst Teilweise fix verzinst Fix verzinst Gesamt
Jederzeit abrufbar oder bis zu einem Jahr 19.808 6.934 3.267 30.009
Mehr als ein Jahr bis zu zwei Jahren 45.755 5.881 52.792 104.428
Mehr als zwei Jahre bis zu drei Jahren 10.806 5.317 4.073 20.196
Mehr als drei Jahre bis zu vier Jahren 11.756 3.383 18.652 33.791
Mehr als vier Jahre bis zu fünf Jahren 10.813 1.167 85.768 97.748
Mehr als fünf Jahre 22.196 0 19.185 41.381
121.134 22.682 183.737 327.553
Abzüglich Beträge mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr -19.808 -6.934 -3.267 -30.009
Beträge mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten 101.326 15.748 180.470 297.544
31.12.2006
TEUR
Variabel verzinst Teilweise fix verzinst Fix verzinst Gesamt
Jederzeit abrufbar oder bis zu einem Jahr 13.936 10.768 3.715 28.419
Mehr als ein Jahr bis zu zwei Jahren 61.966 9.478 3.203 74.647
Mehr als zwei Jahre bis zu drei Jahren 10.660 6.729 52.484 69.873
Mehr als drei Jahre bis zu vier Jahren 6.936 5.317 16.476 28.729
Mehr als vier Jahre bis zu fünf Jahren 3.632 3.383 1.745 8.760
Mehr als fünf Jahre 24.913 1.167 6.364 32.444
122.043 36.842 83.987 242.872
Abzüglich Beträge mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr -13.936 -10.768 -3.715 -28.419
Beträge mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten 108.107 26.074 80.272 214.453

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb des nächsten halben Jahres.

Erläuterungen (Notes)

Revolvierende Kredite

Die Konditionen für diese mehrmals ausnutzbaren Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Darlehen

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von Minderheitsgesellschaftern.

Sicherheiten der Gruppe für Bankkredite und sonstige Darlehen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Besicherungen für Bankkredite und sonstige Darlehen zum 31. Dezember, wobei entweder der Betrag der besicherten Verbindlichkeit oder, wenn die für die Besicherung herangezogenen Werte niedriger sind, letztere angeführt werden.

2007 2006
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 72.615 74.578
Forderungsabtretung bzw. -verpfändung 9.790 53.193
Hypotheken, Sicherungseigentum an beweglichen Sachen 62.825 21.385
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 806 797
Geleaste Vermögenswerte (Finanzierungsleasing) 806 797

Note 32. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen

Es bestehen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und somit als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Der Buchwert der geleasten Anlagen beträgt zum 31. Dezember 2007 780 TEUR (31. Dezember 2006: 797 TEUR) und ist im Anlagenspiegel unter "Technische Anlagen und Maschinen" ausgewiesen.

Darüber hinaus bestehen keine wesentlichen Verträge, welche als Finanzierungsleasing zu qualifizieren wären.

Mindestleasingzahlungen Barwert der Mindestleasingzahlungen
2007 2006 2007 2006
TEUR TEUR TEUR TEUR
Innerhalb eines Jahres 8 0 7 0
Zwischen einem und fünf Jahren 21 0 18 0
Mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren 2.167 2.167 879 845
Abzüglich :
Zukünftige Finanzierungskosten -1.292 -1.322 0 0
Barwert der Leasingverpflichtung 904 845 904 845

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Bilanz in den "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2007 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von 407 TEUR (2006: 494 TEUR) als Aufwand erfasst worden.

Erläuterungen (Notes)

Note 33. Steuerabgrenzung

Gemäß IAS 12 sind sowohl aktive als auch passive Steuerabgrenzungen für alle Unterschiede zwischen den steuerlich maßgeblichen Ansätzen und den Bilanzansätzen zu bilden, mit Ausnahme von Unterschieden betreffend steuerlich nicht relevante Firmenwerte. Zusätzlich ist der Steuervorteil aus noch nicht verrechneten Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit deren Verwertung wahrscheinlich ist.

Aktive und passive Steuerabgrenzungsposten werden je Steuersubjekt saldiert ausgewiesen.

Die Steuerabgrenzungen betreffen folgende Bilanzposten:

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Aktive Steuerlatenz:
Sachanlagen 3.486 2.683
Finanzanlagen 808 0
Umlaufvermögen 9.829 4.964
Rückstellungen 9.889 9.652
Verbindlichkeiten 517 159
Verlustvorträge 3.998 15.985
28.527 33.443
Davon nicht angesetzt -5.529 -5.256
Gesamt aktive Steuerlatenz 22.998 28.187
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -22.134 -26.746
Aktive Steuerlatenz – netto 864 1.441
Passive Steuerlatenz:
Immaterielles Anlagevermögen 1.852 701
Sachanlagen 25.531 19.041
Finanzanlagen 208 258
Umlaufvermögen 7.159 3.408
Steuerliche Sonderabschreibungen 1.271 1.371
Investitionszuschüsse 886 1.083
Verbindlichkeiten 11.370 8.978
Gesamt passive Steuerlatenz 48.277 34.840
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -22.134 -26.746
Passive Steuerlatenz – netto 26.143 8.094

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung
TEUR TEUR TEUR
Aktive Steuerlatenz 864 1.441 -577
Passive Steuerlatenz -25.918 -8.094 -17.824
Zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich -225 0 -225
Netto -25.279 -6.653 -18.626
Davon:
aus Unternehmenserwerb -6.823
direkt im Eigenkapital verrechneter Ertrag 295
Währungsdifferenzen 645
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand -12.628
im Verlust aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich enthalten -115
-18.626

Sowohl zum 31. Dezember 2007 wie auch zum 31. Dezember 2006 wurde ein Aktivposten nur angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ausreichend Gewinne zur Verfügung stehen werden, die eine Verwertung dieser Aktivposten ermöglichen.

Erläuterungen (Notes)

Note 34. Rückstellungen

Die Rückstellungen der Gruppe gliedern sich wie folgt:

2007 Stand 01.01. Währungs
umrechungs
differenz
Unternehmens
erwerbe
Umklassifizierung
zur Veräußerung
gehaltener
Geschäftsbereich
TEUR TEUR TEUR TEUR
Abfertigungen 50.720 0 0 -2.261
Pensionen 23.698 -481 4.056 0
Jubiläumsgelder 13.405 0 221 -657
Nicht konsumierte Urlaube 6.057 -68 672 -411
Restrukturierungen 765 0 0 0
Sonstige Personalaufwendungen 19.326 -294 767 -534
Garantie und Gewährleistung 1.324 -45 92 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 7.355 -37 10 0
Drohende Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten 85 -18 0 0
Emissionszertifikate 1.918 0 0 0
Sonstige 18.918 -344 2.372 -468
Rückstellungen 143.571 -1.287 8.190 -4.331

Die Rückstellungen für sonstige Personalaufwendungen enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen für Sonderzahlungen, Leistungsprämien, Gleitzeitsalden und Überstunden.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen, noch zu gewährende Nachlässe und Rabatte sowie für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten.

Rückstellung für Pensionen

Leistungsorientierte Pläne

In der Lenzing AG sowie in einigen Tochterunternehmen existieren leistungsorientierte Pensionspläne, welche Pensionsleistungen basierend auf der Anzahl der Dienstjahre und dem Arbeitsentgelt der berechtigten Personen vorsehen. Die Pläne sind zum Teil durch Planvermögen gedeckt.

davon kurzfristig
davon langfristig
Stand 31.12. Dotierung Auflösung Verbrauch
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
360 51.817 6.581 0 -3.223
1.959 27.812 2.815 -167 -2.109
999 13.698 1.341 0 -612
8.981 8.981 9.342 0 -6.611
393 393 0 -150 -222
23.735 23.795 22.830 -4 -18.296
614 688 285 -851 -117
11.960 11.960 5.166 -481 -53
1.109 1.109 1.128 0 -86
4 4 4 0 -1.918
33.260 33.260 29.190 -1.500 -14.908
83.374 173.517 78.682 -3.153 -48.155

Der Pensionsplan der Lenzing AG umfasst zum Großteil bereits pensionierte Dienstnehmer. Dabei wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig von Geschlecht und Position im Unternehmen, ausgegangen. Die Berechnung erfolgte auf Basis der Sterbetafeln nach "AVÖ – P 99 Angestellte". Die Pensionsverpflichtungen sind zum Teil durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt, die gemäß IAS 19 als Planvermögen angesetzt wurden.

Die Pensionspläne der Lenzing Fibers Inc. sowie der Hahl Group GmbH und ihrer Tochterunternehmen wurden eingefroren, sodass neue Pensionsansprüche unter diesen Pensionsplänen nicht mehr erworben werden können.

Die versicherungsmathematische Bewertung des Barwertes der Verpflichtungen unter den leistungsorientierten Plänen wurde nach der Methode der laufenden Einmalprämien durchgeführt.

Erläuterungen (Notes)

Die wichtigsten der angewandten Annahmen sind:

Versicherungsmathematische Parameter

Zinssatz p.a. in % 2007 2006
Österreich 4,0 4,0
Deutschland 4,0 – 5,3 N/A
USA 6,0 5,8
Indonesien 11,0 10,5
Hongkong 3,5 3,8
Gehalts- und Pensionssteigerungen p.a. in %
Österreich 2,0 – 2,5 2,0 – 2,5
Deutschland 1,5 – 4,0 N/A
USA 0,0 0,0
Indonesien 9,0 9,0
Hongkong 3,0 3,0
Erwarteter Ertrag des Planvermögens p.a. in %
Österreich 5,6 7,7
Deutschland 4,0 N/A
USA 7,5 7,2
Indonesien N/A N/A
Hongkong 7,0 7,0

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind hinsichtlich dieser Pläne die folgenden Beträge erfasst:

Summe Aufwendungen
Auswirkungen von Planabgeltungen 0 39
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -430 -417
Verwaltungs- und sonstige Kosten 1 1
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 50 55
Laufender Dienstzeitaufwand 338 339
Zinsaufwand 1.548 1.482
TEUR TEUR
2007 2006

Der Aufwand ist im Personalaufwand, nämlich unter "Aufwendungen für Altersversorgung" ausgewiesen.

Die tatsächlichen Erträge des Planvermögens beliefen sich auf 547 TEUR (2006: 524 TEUR).

Die nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Verluste 2007 beliefen sich auf 1.296 TEUR (2006: 44 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2007 auf 5.244 TEUR (31. Dezember 2006: 3.948 TEUR).

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge betreffend Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen lassen sich wie folgt ableiten:

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) 35.505 31.100
Marktwert des Planvermögens -7.705 -7.265
Unterdeckung 27.800 23.835
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -258 -353
In der Bilanz erfasste Werte 27.542 23.482
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Vermögensgegenstände -270 -216
Langfristige Rückstellungen 25.853 21.744
Kurzfristige Rückstellungen 1.959 1.954
27.542 23.482

Erläuterungen (Notes)

Der Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

2007 2006
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 31.100 32.249
Unternehmenserwerbe 4.438 0
Zinsaufwand 1.548 1.482
Laufender Dienstzeitaufwand 338 339
Versicherungsmathematische Verluste 1.359 113
Währungsdifferenzen -828 -446
Auszahlungen -2.450 -2.677
Planabgeltungen 0 40
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 35.505 31.100
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 7.265 7.315
Unternehmenserwerbe 382 0
Beiträge 241 287
Verwaltungs- und sonstige Kosten -1 -1
Erwartete Erträge aus Planvermögen 430 417
Versicherungsmathematische Gewinne 64 69
Auszahlungen -341 -500
Währungsdifferenzen -335 -322
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.705 7.265

Das Planvermögen gliedert sich nach Vermögenswerten wie folgt:

Stand zum 31.12. 7.705 7.265
Sonstige Vermögenswerte 983 397
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 4.579 4.241
Fremdkapitalinstrumente 135 673
Eigenkapitalinstrumente 2.008 1.954
TEUR TEUR
2007 2006

Die Entwicklung der Pensionsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2007 2006 2005
TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 35.505 31.100 32.249
Planvermögen zum beizulegenden Zeitwert -7.705 -7.265 -7.315
Unterdeckung 27.800 23.835 24.934
Erfahrungsbedingte Anpassungen ((+) Gewinn/(-) Verlust):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) -343 -18 -917

Die Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen in die leistungsorientierten Pläne in Höhe von 31 TEUR anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne

In der Gruppe existieren beitragsorientierte Pensionspläne für nahezu alle Mitarbeiter, die nicht durch einen leistungsorientierten Plan erfasst sind. Für diese Pläne wurden im Jahr 2007 1.797 TEUR (2006: 2.312 TEUR) an Aufwendungen gebucht.

Rückstellung für Abfertigungen

Die Rückstellungen für die Abfertigungsansprüche der Arbeitnehmer der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochtergesellschaften, die bei Übertritt in den gesetzlichen Ruhestand fällig werden und damit pensionsähnliche Bezüge darstellen, wurden entsprechend den Vorschriften von IAS 19 ermittelt.

Erläuterungen (Notes)

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung:

2007 2006
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 50.720 48.364
Zinsaufwand 1.938 1.935
Laufender Dienstzeitaufwand 3.003 2.334
Summe Aufwendungen 4.941 4.269
Umklassifizierung zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich -2.263 0
Auszahlungen -3.223 -2.082
Versicherungsmathematische Verluste 1.642 169
Barwert der Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 51.817 50.720
Anzahl der berechtigten Personen 2.382 2.596
Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p.a. in % 4 4
Gehaltssteigerungen p.a. in % 3 3

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Personalaufwand, nämlich unter "Aufwendungen für Abfertigungen" ausgewiesen. Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Aufstellung der erfassten Gewinne und Verluste erfassten versicherungsmathematischen Verluste beliefen sich auf 1.642 TEUR (31. Dezember 2006: 169 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2007 auf 4.893 TEUR (31.12.2006: 3.251 TEUR).

Die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2007 2006 2005
TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 51.817 50.720 48.364
Erfahrungsbedingte Anpassungen ((+) Gewinn/(-) Verlust)
des Barwertes der Verpflichtung (DB0)
-1.642 -169 -582

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2007 wurden Beiträge von insgesamt 335 TEUR (2006: 247 TEUR) gezahlt.

Rückstellung für Jubiläumsgeld

In Übereinstimmung mit kollektivvertraglichen Regelungen haben die Lenzing AG und einige Tochtergesellschaften ihren Arbeitnehmern bei bestimmten Dienstjubiläen Jubiläumsgelder zu zahlen. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 ermittelt, indem die bei den betreffenden Jubiläen zu zahlenden Beträge gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt werden und der auf die Dienstzeit bis zum Bewertungsstichtag entfallende Betrag diskontiert wird.

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

2007 2006
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 13.405 12.921
Zinsaufwand 536 517
Laufender Dienstzeitaufwand 491 355
Versicherungsmathematische Verluste 314 162
Summe Aufwendungen 1.341 1.034
Unternehmenserwerbe 221 0
Umklassifizierung zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich -657 0
Auszahlungen -612 -550
Barwert der Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 13.698 13.405
Anzahl der berechtigten Personen 2.678 2.628
Versicherungsmathematische Parameter zum 31.12. in %
Zinssatz p.a. in % 4–5,3 4
Gehaltssteigerungen p.a. in % 2,5–3 3

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Erläuterungen (Notes)

Note 35. Finanzinstrumente

35.1. Kapitalrisikomanagement

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Business Units bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltigen hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus zinstragenden Finanzverbindlichkeiten, worin die in Note 35.3. angegebenen Fremdkapitalaufnahmen enthalten sind, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie dem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Eigenkapital. Dieses setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen (wie in Note 29 angegeben).

Nettoschulden (Net Debt)

Der Vorstand der Lenzing Gruppe überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACC) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zugrunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung durch den Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettoverschuldung ein großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen, Nettoverschuldung (Net Debt) und EBITDA zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen im Management der Gruppe als auch auf Seiten der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist daher nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft (EBITDA) als Grundlage für eine hohe Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die Nettoverschuldung und das EBITDA stellen sich wie folgt dar:

Nettoverschuldung 2007 (TEUR)1

EBITDA 2007 (TEUR)2

EBIT 162.324
Abschreibung Gruppe (+) 70.454
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -3.500
EBITDA 229.278

1) Zinstragende Finanzverbindlichkeiten sind definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten wie in Note 31 ausgeführt. In der Nettoverschuldung 2007 sind auch die unter den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesenen liquiden Mittel und Finanzverbindlichkeiten enthalten. 2) aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit

35.2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Einzelheiten der angewendeten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind – getrennt für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden – in Note 3 dargestellt.

35.3. Kategorien von Finanzinstrumenten

31.12.2007
31.12.2006
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
TEUR TEUR TEUR TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Kredite und Forderungen (einschließlich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente):
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 111.436 111.436 88.807 88.807
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 142.193 142.193 119.435 119.435
Ausleihungen an Dritte 596 596 642 642
Sonstige langfristige Forderungen 1.066 1.066 1.432 1.432
Sonstige kurzfristige Forderungen 37.046 37.046 37.872 37.872
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:
Wertpapiere des Anlagevermögens 11.784 11.784 17.154 17.154
Wertpapiere des Umlaufvermögens 8.164 8.164 8.199 8.199
Im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen designierte derivative Instrumente 7.669 7.669 4.653 4.653
Sonstige derivative Finanzinstrumente 2 2 77 77
319.956 319.956 278.271 278.271
Finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten:
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern – variabel verzinst 132.784 132.784 122.043 122.043
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern – teilweise fix verzinst und fix verzinst 206.419 200.057 120.829 118.184
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 104.179 104.179 72.458 72.458
Sonstige Verbindlichkeiten 49.586 49.586 29.602 29.602
Im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen designierte derivative Instrumente 1.044 1.044 0 0
Sonstige derivative Finanzinstrumente 65 65 84 84
494.077 487.715 345.016 342.371

Erläuterungen (Notes)

Der Marktwert der liquiden Mittel, der Wertpapiere des Anlageund des Umlaufvermögens entspricht dem Buchwert. Der Buchwert der Ausleihungen entspricht in etwa dem Marktwert.

Der Marktwert der Forderungen entspricht ebenfalls in etwa dem Buchwert, da sie kurzfristig sind und Ausfallsrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt wurden.

Der Marktwert der übrigen Verbindlichkeiten entspricht infolge ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert. Der Marktwert wurde durch Diskontierung der zukünftigen mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz zum Abschlussstichtag ermittelt.

35.4. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist mit verschiedenen finanziellen Risiken, wie Fremdwährungs- (vor allem US Dollar), Zinsänderungs- und Marktwertänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken, Kreditrisiken und Cashflow-Risiken konfrontiert. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare Strategien, die vom Vorstand schriftlich festgelegt und laufend überwacht werden. Ziel des Risikomanagements ist die Minimierung finanzieller Risiken. Durch jederzeit exakte und aktuelle Darstellung und Quantifizierung aller Risikokategorien soll höchste Risikotransparenz und Informationsqualität erreicht werden.

Fremdwährungsrisiken

Die Währungskursrisiken der Lenzing Gruppe resultieren aus Investitionen und operativen Tätigkeiten. Risiken aus Fremdwährungen werden gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Grundsätzlich ungesichert bleiben Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows der Gruppe nicht beeinflussen (z. B. Fremdwährungsrisiko aus Konsolidierung ausländischer Beteiligungen).

Fremdwährungsrisiken im Investitionsbereich resultieren u.a. aus dem Erwerb von Beteiligungen an ausländischen Unternehmen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. –ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko in Bezug auf Fremdwährungspositionen und in Bezug auf erwartete künftige Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermin- und –optionsgeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden. Die Lenzing Gruppe war aufgrund der Sicherungsaktivitäten zum Abschlusstag keinen wesentlichen Währungsrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Fremdwährungsrisiko wurden Währungssensitivitätsanalysen durchgeführt, denen die Lenzing Gruppe folgende Annahmen zu Grunde legt:

Bei der zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Die Lenzing Gruppe ist demnach nur Währungsrisiken aus Cashflow-Hedges ausgesetzt. Diese Derivate dienen der Sicherung von geplanten Netto-Cashflows des Budgetjahres 2008. Wenn die funktionale Währung einer Gesellschaft gegenüber Fremdwährungen zum 31. Dezember 2007 um 10% aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wäre das Ergebnis aus der Bewertung von Cashflow-Hedges um 14.163 TEUR niedriger (bzw. 11.587 TEUR höher) gewesen.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Fair Value Hedges

Gewinne bzw. Verluste aus Fair Value Hedges werden ebenso wie die Kursgewinne bzw. Verluste aus den abgesicherten Positionen im operativen Ergebnis erfasst. Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen Finanzinstrumente 31.12.2007 31.12.2006
Nominale Gewinn (+)/Verlust (-) Nominale Gewinn (+)/Verlust (-)
Funktionale Währung/ Fremdwährung in Tsd. FW in TEUR in Tsd. FW in TEUR
Termingeschäfte
EUR-Kauf/USD-Verkauf 17.495 1.541,1 29.149 1.339,1
EUR-Verkauf/USD-Kauf 0 0,0 131 -5,6
EUR-Kauf/JPY-Verkauf 9.261 0,2 905 2,1
EUR-Kauf/GBP-Verkauf 292 28,0 0 0,0
GBP-Kauf/EUR-Verkauf 3.800 -128,8 1.100 45,2
GBP-Kauf/JPY-Verkauf 0 0,0 20.000 29,4
GBP-Kauf/USD-Verkauf 2.850 126,7 2.300 126,4
GBP-Verkauf/JPY-Kauf 0 0,0 14.000 -0,4
GBP-Verkauf/USD-Kauf 0 0,0 1.000 0,6
USD-Kauf/EUR-Verkauf 0 0,0 601 -25,5
Summe 1.567,2 1.511,3
Optionen
EUR-Kauf/USD-Verkauf 0 0,0 5.000 243,4
Summe 0,0 243,4

Cashflow Hedges

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden im Zuge der Budgetierung die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung einerseits und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung andererseits werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des Geschäftsjahres 2008 war zum 31. Dezember 2007 zu ca. 50% gesichert und umfasst eine Laufzeit von bis zu 14 Monaten.

Gewinne bzw. Verluste aus der Bewertung von Cashflow Hedges werden direkt im Eigenkapital verrechnet und ins operative Ergebnis umgebucht, wenn die gesicherten Transaktionen ergebniswirksam werden. Der Marktwert der offenen und direkt im Eigenkapital verrechneten Cashflow Hedges belief sich auf 4.037 TEUR zum 31. Dezember 2007 und auf 3.892 TEUR zum 31. Dezember 2006.

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Erläuterungen (Notes)

Art der derivativen Finanzinstrumente 31.12.2007 31.12.2006
Nominale Gewinn (+)/Verlust (-) Nominale Gewinn (+)/Verlust (-)
Funktionale Währung/ Fremdwährung in Tsd. FW in TEUR in Tsd. FW in TEUR
Termingeschäfte
EUR-Kauf/USD-Verkauf 150.587 4.703,4 122.166 2.432,0
EUR-Kauf/GBP-Verkauf 8 0,8 900 -10,1
EUR-Verkauf/USD-Kauf 0 0,0 25.057 -51,0
EUR-Verkauf/GBP-Kauf 22.000 -909,0 288 16,1
GBP-Kauf/USD-Verkauf 15.000 -18,4 17.550 581,0
EUR-Verkauf/CZK-Kauf 195.000 233,8 0 0,0
USD-Verkauf/IDR-Kauf 800 1,8 0 0,0
Summe 4.012,4 2.968,0
Optionen
EUR-Kauf/USD-Verkauf 0 0 40.000 923,6
EUR-Kauf/CHF-Verkauf 8.000 24,7 0 0
Summe 24,7 923,6

Preisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde ab Jahresmitte 2006 der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzte zur Steuerung und Kontrolle des Gaspreisrisikos börsengehandelte Termingeschäfte (Futures) ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Verbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market" Bewertung) verglichen.

Die Absicherung erfolgt, indem an der Börse gehandelte Terminkontrakte (Futures) über die Lieferung von Gas erworben werden. Vor Ende des Monats, der dem Monat der Erfüllung der betreffenden Kontrakte vorangeht, werden diese Kontrakte wieder verkauft und gleichzeitig die Preise für die Lieferungen des Folgemonats festgelegt. Die Sicherungsgeschäfte haben per 31. Dezember 2007 eine Restlaufzeit von bis zu 14 Monaten. Der nicht realisierte Gewinn aus der Bewertung der offenen Futures bzw. der Gewinn aus der Veräußerung der Kontrakte, für die noch keine Lieferungen erfolgt sind, beträgt zum Bilanzstichtag 1.138 TEUR (2006: 1.019 TEUR Verlust) und wird direkt im Eigenkapital verrechnet. Die Umbuchung in das operative Ergebnis erfolgt, sobald das gelieferte Gas als Aufwand erfasst wird.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Preisrisiken am Markt, die nicht abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Aktivitäten der Gruppe in der Finanzierung, im Cash Management und bei Investitionen sind von Änderungen des Zinsniveaus beeinflusst. Die Gruppe hält im langfristigen Bereich Wertpapiere des Anlagevermögens und Ausleihungen mit einem annähernd dem Marktwert bzw. beizulegenden Zeitwert entsprechenden Buchwert von insgesamt 12.380 TEUR (2006: 17.796 TEUR; vgl. Note 22) und Wertpapiere des Umlaufvermögens mit einem dem Marktwert entsprechenden Buchwert in Höhe von 8.164 TEUR (2006: 8.199 TEUR). Der Wert dieser Vermögensposten unterliegt von der Entwicklung des Marktzinssatzes abhängigen Schwankungen.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurden mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen von Marktzinssätzen auf Zinszahlungen und -aufwendungen dar. Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis aus.

Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2007 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis aus Zinsaufwendungen für variabel verzinste Verbindlichkeiten um 771 TEUR höher (niedriger) gewesen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweite einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahresund mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert. Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2007 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 281.190 TEUR (31. Dezember 2006: 217.667 TEUR).

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das im Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive) zu einem großen Teil abgesichert.

Das maximale Kreditrisiko beläuft sich auf den Buchwert des monetären Vermögens, nämlich der Ausleihungen (596 TEUR), der Wertpapiere im Anlage- und im Umlaufvermögen (19.948 TEUR), der Forderungen (180.305 TEUR) und der liquiden Mittel (111.436 TEUR). Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen in Höhe von 10.606 TEUR – davon 10.106 TEUR für assoziierte Unternehmen – übernommen. Die Gesellschaft wird in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Cashflow-Risiken

Politik der Gruppe ist es, das Cashflow-Risiko aus erwarteten zukünftigen Transaktionen in Fremdwährungen durch Devisentermin- und -optionsgeschäfte abzusichern. Diese Sicherungsgeschäfte bewirken, dass Wechselkursänderungen sich nicht auf aus Transaktionen in Fremdwährung resultierende und auf EUR umgerechnete Zahlungsströme auswirken.

Die variabel verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern in Höhe von 132.784 TEUR, davon 121.134 TEUR aus fortgeführten Geschäftsbereichen und 11.650 TEUR aus dem zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereich, führen bei Änderungen des Marktzinssatzes zu Schwankungen der mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme, nämlich des Zinsaufwands.

Note 36. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Der Fonds umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Währungsumrechnung betreffend gilt das in Note 3 zur Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung Ausgeführte analog.

Erläuterungen (Notes)

Der Brutto-Cashflow errechnet sich wie folgt:

2007 2006
TEUR TEUR
Jahresüberschuss 117.623 88.363
+ Verlust aus zur Veräußerung gehaltenem Geschäftsbereich 627 483
+ Abschreibungen auf
Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 70.454 65.744
Finanzanlagen 19 14
- Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen -3.500 -4.217
- Zuschreibungen zu Finanzanlagen -243 -2
+ Dotierung/- Verwendung/Auflösung langfristiger Rückstellungen 1.523 1.547
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von
Immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen 3.028 2.549
Finanzanlagen 68 0
- Ertrag/+ Aufwand aus latenten Steuern 12.627 -9.778
- Unbare Erträge aus assoziierten Unternehmen -1.301 -278
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 2.713 2.489
Brutto Cashflow 203.638 146.914

Die Veränderung des Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

2007 2006
TEUR TEUR
+ Verminderung/- Erhöhung Vorräte -34.348 -5.656
+ Verminderung/- Erhöhung Forderungen -10.562 -14.450
- Verminderung/+ Erhöhung Verbindlichkeiten 67.451 17.004
Veränderung Working Capital 22.541 -3.102

Die Einzahlungen anderer Gesellschafter betreffen die Einzahlungen der Minderheitsgesellschafter der European Precursor GmbH (und 2006 auch der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd) auf die auf sie entfallenden Anteile am Kapital.

Die Zuflüsse aus Finanzierungen setzen sich wie folgt zusammen:

Zuflüsse aus Finanzierungen 191.694 58.295
+ Zuflüsse aus langfristigen Krediten und Darlehen 178.608 56.135
+ Nettozuflüsse aus kurzfristigen Finanzierungen 12.251 0
+ Investitionszuschüsse 835 2.160
TEUR TEUR
2007 2006

Der Fonds umfasst:

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Barmittel und Bankguthaben 110.936 83.526
Zahlungsmitteläquivalente 0 5.281
In den zu Veräußerungszwecken gehaltenen Vermögenswerten
enthaltene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 500 0
Gesamt 111.436 88.807

Erläuterungen (Notes)

Die Zahlungsmittel betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Bei den Zahlungsmitteläquivalenten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen, handelt es sich um Wertpapiere mit einer Restlaufzeit zum Zeitpunkt des Erwerbs von weniger als drei Monaten.

Im Cashflow aus der Betriebstätigkeit sind folgende Zins- und Steuerzahlungen enthalten:

2007 2006
TEUR TEUR
Zinseinzahlungen 3.930 2.998
Zinsauszahlungen 14.682 8.124
Steuerzahlungen 20.526 13.859

Note 37. Operating Leasing-Vereinbarungen

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsaufwand für 2007 sind Aufwendungen in Höhe von 3.492 TEUR (2006: 2.898 TEUR) aus Leasing- und Mietverhältnissen enthalten.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge und Büroräumlichkeiten stellen sich aufgegliedert nach Jahren wie folgt dar:

Danach 2.024 460
In den folgenden 2-5 Jahren 7.294 3.711
Im Folgejahr 3.164 2.227
TEUR TEUR
2007 2006

Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Holding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Holding GmbH und deren Tochterunternehmen. Aber auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und von Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Geschäftsbeziehungen mit anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen

Von Konzernunternehmen wurden im Geschäftsjahr 2007 Management Fees in Höhe von 1.038 TEUR (2006: 2.371 TEUR) an andere Gesellschafter bezahlt.

Lenzing AG hat anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen Ausleihungen gewährt, die zum 31. Dezember 2007 mit 327 TEUR (31. Dezember 2006: 310 TEUR) aushaften. Die offene Forderung ist mit 176 TEUR (31. Dezember 2006: 141 TEUR) wertberichtigt. Verbindlichkeiten aus Darlehen von anderen Gesellschaftern ste-

hen im Konzern mit 3.184 TEUR (31. Dezember 2006: 13.310 TEUR) zu Buche. Dabei handelt es sich um nachrangige Darlehen, welche variabel verzinst sind. Die Verzinsung orientiert sich am LIBOR zuzüglich eines Aufschlags und wird halbjährlich angepasst.

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen

Die Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

  • EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH mit deren Tochterunternehmen: Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
  • RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH:

Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

2007 EQUI LKF RVL
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 46.025 0 8.817
Sonstige betriebliche Erträge 218 0 223
Materialaufwand 5.084 0 0
Bezogene Leistungen 0 0 8.817
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9 0 11
Zinserträge 32 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.865 0 0
Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 6.563 0 0
Sonstige Forderungen 17 548 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 667 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 19.306 0 0

Erläuterungen (Notes)

2006 EQUI LKF RVL
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 42.503 0 8.414
Sonstige betriebliche Erträge 74 0 0
Materialaufwand 655 0 0
Bezogene Leistungen 0 0 8.414
Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 38
Zinserträge 213 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.528 0 0
Sonstige Forderungen 100 589 0
Erhaltene Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen
(abzüglich bereits angefallener Kosten und bisher erfasster Gewinne)
1.615 0 0

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen.

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrats

Die Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats setzen sich nach Vergütungskategorien aufgegliedert wie folgt zusammen:

2007 2006
TEUR TEUR
Kurzfristig fällige Leistungen 2.294 1.820
Nach Beendigung des Vorstandsvertrags fällige Vergütungen 159 124
2.453 1.944

Im Jahr 2007 wurden an ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene 774 TEUR (2006: 794 TEUR) ausbezahlt.

Note 39. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Garantieverträge

In der nachfolgenden Tabelle sind die Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse des Konzerns zum 31. Dezember dargestellt:

2007 2006
TEUR TEUR
Haftungsübernahmen für assoziierte Unternehmen 10.106 9.330
Bankgarantien zugunsten Dritter 500 1.989

Dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird, wird als unwahrscheinlich angesehen. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgte nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0 ist.

Weitere Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz- und die Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Rechtsstreitigkeiten

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Note 40. Besondere Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres

Am 1. Februar 2008 hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates Karl Schmutzer sein Aufsichtsratmandat zurück gelegt.

Mit Wirkung 4. März 2008 wurden 60% der Geschäftsanteile der Lenzing Papier GmbH (Segment Papier) und damit auch die industrielle Führung dieses Geschäftsfeldes an eine Investorgruppe um den Hauptgesellschafter Ernst Brunbauer (Gmunden/Österreich) abgegeben. Die restlichen 40% verbleiben bei der Lenzing AG. Der neue Mehrheitseigentümer wird Lenzing Papier am Standort Lenzing als eigenständiges Unternehmen weiterführen. Im Jahresabschluss wird das Segment Papier als zur Veräußerung gehaltener Geschäftsbereich dargestellt.

Erläuterungen (Notes)

Note 41. Direkte und indirekte Beteiligungen der Lenzing AG zum 31. Dezember 2007

Beteiligung Währung Stammkapital Anteil
in %
Vollkonsolidierte Unternehmen:
Avit Investments Limited, Turks- und Caicos USD 2.201.000 100
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei SKK 200.000 100
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 51
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95
Hahl Group GmbH, Munderkingen, Deutschland EUR 30.000 100
Hahl Filaments GmbH, Munderkingen, Deutschland EUR 25.600 100
Hahl Verwaltungsgesellschaft mbH, Munderkingen, Deutschland EUR 25.600 100
Hahl Extrusions Ltd., Durham, UK GBP 1.062.555 100
Hahl RecyTec GmbH, Rottenacker, Deutschland EUR 25.000 100
Hahl Filaments s.r.o., Sezimovo Ústí, Tschechien CZK 5.000.000 100
Hahl Inc., Lexington, SC, USA USD 100 100
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR 40.000 55
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100
Lenzing Fibers Inc., New York, USA USD 10 100
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 130.233.265 100
Beteiligung Währung Stammkapital Anteil
in %
Vollkonsolidierte Unternehmen:
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 37.000.000 70
Lenzing Plastics GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
Lenzing Services Ltd., Nottingham, UK GBP 1.000 100
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100
Lenzing USA Inc., Lexington, SC, USA USD 100 100
Lyocell Holding Ltd., Manchester, UK GBP 1.000 100
Pedex GmbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100
Pedex Grundstücksgesellschaft mbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100
Penique S.A., Panama USD 5.000 100
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 85,79
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100
Tencel Holding Ltd., Manchester, UK GBP 1 100
Tencel Holding Overseas Ltd., Jersey, Channel Island GBP 1.001 100
Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland EUR 2.000.000 35
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S., Istanbul, Türkei TRL 200.000 33,34

Erläuterungen (Notes)

Note 42. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Dir. Karl Schmutzer, Wien Vorsitzender (bis 1. Februar 2008)

Dr. Walter Lederer, Wien Stellv. Vorsitzender

Dr. Horst Bednar, Wien

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben (ab 15. Juni 2007)

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Helmut Maderthaner Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Dipl.-Betriebswirt Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Mag. Dr. Peter Untersperger

Note 43. Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Börsegesetz und Freigabe des Konzernabschlusses

Der Vorstand erklärt, dass der vorliegende, nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis zum 31. Dezember 2007 der Lenzing Gruppe nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt.

Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkungen wesentlicher Risiken und Ungewissheiten auf die Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 10. März 2008 vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, 10. März 2008

Der Vorstand:

Dipl.-Betrw. Thomas Fahnemann

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Mag. Dr. Peter Untersperger

Anlagenspiegel

150 |

Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Stand am
01.01.2007
TEUR
Unterneh
menser
werbe
TEUR
Umklassifi
zierung
zur Ver
äußerung
gehaltener
Geschäfts
bereich
TEUR
Zugang
2007
TEUR
Abgang
2007
TEUR
Umbu
chungen
2007
TEUR
Währungs
differenz
TEUR
Stand am
31.12.2007
TEUR
Entwicklung des immateriellen
Anlagevermögens
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte,
Lizenzen und ähnliche Rechte
24.770 4.189 -72 4.173 -1.006 23 -83 31.994
davon aus eigener Entwicklung 12.919 0 0 2.041 -918 0 0 14.042
2. Firmenwert 3.860 75.176 0 0 0 0 -6.292 72.744
3. Geleistete Anzahlungen 16 5 0 2 0 -23 0 0
Gesamt immaterielles Anlagevermögen 28.646 79.370 -72 4.175 -1.006 0 -6.375 104.738
Entwicklung des Sachanlagevermögens
1. Grundstücke und Bauten 214.266 12.121 0 16.556 -1.760 20.500 -3.128 258.555
2. Technische Anlagen und Maschinen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.247.873 22.606 -52.464 60.920 -8.913 74.565 -15.897 1.328.690
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 85.012 268 -20 55.076 0 -95.065 -4.042 41.229
Gesamt Sachanlagevermögen 1.547.151 34.995 -52.484 132.552 -10.673 0 -23.067 1.628.474
Entwicklung des
Finanzanlagevermögens
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.267 0 0 0 0 0 0 2.267
2. Ausleihungen 1.200 0 -35 243 -581 -4 0 823
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 45.579 17 0 251 -5.128 0 0 40.719
Gesamt Finanzanlagevermögen 49.046 17 -35 494 -5.709 -4 0 43.809
Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Abschreibungen/Zuschreibungen
Umklassifi
zierung
zur Ver
äußerung
gehaltener Abschrei Zuschrei Umbu
Stand am Geschäfts bungen bungen Abgänge chungen Währungs Stand am Buchwert Buchwert
01.01.2007 bereich 2007 2007 2007 2007 differenz 31.12.2007 31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
17.727 -37 1.634 0 -455 0 -28 18.841 13.153 7.043
8.241 0 753 0 -367 0 0 8.627 5.415 4.678
0 0 0 0 0 0 0 0 72.744 3.860
0 0 0 0 0 0 0 0 0
17.727 -37 1.634 0 -455 0 -28 18.841 85.897 10.919
126.875 0 7.334 0 -158 0 -886 133.165 125.390 87.391
794.310 -42.712 61.488 0 -7.817 0 -8.764 796.505 532.185 453.563
-11 0 46 0 0 0 0 35 41.194 85.023
921.174 -42.712 68.868 0 -7.975 0 -9.650 929.705 698.769 625.977
-7.507 0 3 -2.781 0 0 0 -10.285 12.552 9.774
558 0 35 -2 -363 -1 0 227 596
28.425 0 272 -2 240 0 0 28.935 11.784 17.154
21.476 0 310 -2.785 -123 -1 0 18.877 24.932

Bestätigungsvermerk

(Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers)

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2007, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2007 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangsangaben.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

mögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2007 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind.

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Wien, am 10. März 2008

Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mbH

Mag. Nikolaus Schaffer Wirtschaftsprüfer

Mag. Robert Platzer Wirtschaftsprüfer

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Ver-

Bericht des Aufsichtsrates

über das Geschäftsjahr 2007

An die 64. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2007 in vier Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen. Der Prüfungsausschuss tagte einmal.

Der Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG zum 31. Dezember 2007 ist unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft mbH, Wien, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing AG zum 31. Dezember 2007 sowie der Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung vermittelt und der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht.

Die Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mbH Wien hat den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss der Lenzing AG für das Geschäftsjahr 2007 geprüft und festgestellt, dass der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2007 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 vermittelt und der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss steht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich in seiner Sitzung am 31. März 2008 mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers intensiv befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtrat empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 die Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mbH, Wien, wieder zu wählen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich gemäß § 127 AktG mit dem erstatteten Lagebericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2007, der damit gem. § 125 Absatz 2 AktG festgestellt ist. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und Konzernlagebericht einverstanden.

Ebenso erklärt sich der Aufsichtsrat mit dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstandes einverstanden. Demnach werden vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 51.470.519,85 EUR als Dividende 51.450.000,00 EUR, das sind 14,00 EUR je Stückaktie, ausgeschüttet. Der restliche Gewinn in Höhe von 20.519,85 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 64. Hauptversammlung vorschlagen, für den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 die Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mbH, Wien zum Abschlussprüfer zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten sehr guten Ergebnisse.

Wien, am 11. April 2008

Dr. Walter Lederer Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich

nach IFRS nach US GAAP
2007 2006 2005 2004 2003 2003 2002 2001 2000 1999* 1998*
Umsatz und Ergebnis
Umsatz ** Mio. EUR 1.260,5 1.042,6 942,6 871,1 747,2 622,0 625,6 622,7 599,4 550,2 547,5
Umsatz außerhalb Österreichs ** % 85,9 85,6 85,0 83,7 83,6 79,2 78,9 79,3 80,5 81,9 80,6
Betriebsergebnis (EBIT)/
Operatives Ergebnis/Betriebserfolg **
Mio. EUR 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7 74,0 78,4 64,6 69,8 9,2 17,1
Finanzergebnis/Finanzerfolg ** Mio. EUR -11,3 -8,5 -2,5 -0,8 -5,1 4,0 -6,2 0,8 -0,5 -5,3 -8,8
Ergebnis vor Steuern
und Minderheitenanteil (EBT) **
Mio. EUR 151,0 99,2 79,3 103,5 84,6 78,0 72,1 65,5 69,3 3,9 8,3
Steuern vom Einkommen/Ertrag ** Mio. EUR -32,8 -10,4 -18,6 -26,0 -20,8 -17,0 -23,0 -19,9 -23,0 0,5 -2,7
Jahresüberschuss/-fehlbetrag Mio. EUR 117,6 88,4 60,7 77,5 63,7 60,5 49,2 45,6 46,7 4,3 5,6
Anteil der Aktionäre
der Lenzing AG am Jahresüberschuss Mio. EUR 109,6 83,9 56,9 67,7 58,8 59,0 48,0 54,2 42,3 4,3 5,6
Cashflow
Brutto Cashflow ** Mio. EUR 203,6 146,9 120,4 128,5 115,9 104,0 101,9 86,5 37,1 60,9 70,1
Brutto Cashflow in % vom Umsatz ** % 16,2 14,1 12,8 14,7 15,5 16,8 16,3 13,9 6,2 11,1 12,8
Cashflow aus der Betriebstätigkeit Mio. EUR 223,8 146,1 124,3 95,3 127,1 109,0 127,4 81,6 28,3 61,0 50,4
Cashflow nach Investitionen Mio. EUR -36,4 43,7 35,1 -36,2 -11,3 -16,0 85,2 59,1 -9,4 22,4 47,8
Investitionen
(Immat. u. Sachanlagevermögen) ** Mio. EUR 136,7 104,1 82,4 60,9 139,2 131,0 42,0 66,7 41,0 39,0 38,6
Vermögensstruktur***
Langfristiges Vermögen/Anlagevermögen % 62,1 63,0 63,5 64,9 60,8 63,1 63,6 65,0 59,4 62,0 63,2
Kurzfristiges Vermögen/Umlaufvermögen % 37,9 37,0 36,5 35,1 39,2 36,9 36,4 35,0 40,6 38,0 36,8
Bilanzsumme Mio. EUR 1.308,6 1.061,7 1.010,1 946,1 897,1 809,0 688,7 685,9 690,5 687,7 689,3
Kapitalstruktur***
Bereinigtes Eigenkapital1)/ Eigenkapital % 44,8 51,1 48,0 48,7 45,1 49,6 51,1 45,6 39,3 33,7 33,3
Sozialkapital % 6,3 7,0 7,2 6,7 7,4 7,5 8,7 8,6 8,3 19,1 19,0
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 48,9 41,9 44,8 44,5 47,5 42,9 40,2 45,8 52,4 47,2 47,7
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2) % 10,6 7,8 6,5 8,8 10,3 10,0 8,8 7,7 10,5 1,5 3,1
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3) % 17,5 11,9 9,0 12,2 14,3 13,7 13,1 11,7 15,5 2,0 3,9
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 20,8 17,2 12,8 17,9 17,0 15,8 14,5 18,6 16,8 1,9 2,5
EBIT4) ** Mio. EUR 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7 74,0 78,4 64,6 69,8 9,2 17,1
EBIT-Marge ** % 12,9 10,3 8,7 12,0 12,0 11,9 12,5 10,4 11,6 1,7 3,1
EBITDA5) ** Mio. EUR 229,3 169,3 141,6 160,4 134,8 116,0 121,4 102,0 107,6 61,3 65,6
EBITDA-Marge ** % 18,2 16,2 15,0 18,4 18,0 18,6 19,4 16,4 18,0 11,1 12,0
Ergebnis je Aktie EUR 29,8 22,8 15,5 18,4 16,0 16,2 13,1 14,8 11,5 1,2 1,5
Beschäftigte per Jahresende 6.043 5.044 4.860 4.845 4.523 3.058 3.365 3.282 3.216 3.166 3.226
  • 1) = Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern
  • 2) = NOPAT (=Betriebsergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag) Umsatz
  • 3) = NOPAT
  • ((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter inkl. Investitionszuschüsse abzgl. latenter Steuern + verzinsliches Fremdkapital
  • liquide Mittel
  • Wertpapiere und Anteile
  • Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstiges Finanzanlagevermögen) 1.01.+31.12.)/2
  • 4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis) 5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen abzgl. Auflös. von Investitionszuschüssen

nach IFRS nach US GAAP

  • 2) = NOPAT (=Operatives Ergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag)
  • Umsatz
  • 3) = NOPAT ((Eigenkapital und Minderheitenanteile
    • verzinsliches Fremdkapital
  • Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
  • Wertpapiere und Anteile
  • sonstige Wertpapiere und Ausleihungen) 01.01.+31.12.)/2
  • 4) = Ergebnis vor Steuern, Minderheitenanteil und Finanzergebnis
  • 5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen

* LUSAC-Gruppe in der fortgeführten Geschäftstätigkeit ausgewiesen

  • ** aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit; Vergleichszahlen 2006 wurden angepasst
  • *** Durch die Saldierung der latenten Steuern im Geschäftsjahr 2001 kam es zu einer Anpassung der Vergleichszahlen 1998–2000.

JAHRESABSCHLUSS 2007 Lenzing AG

Fokus Innovation

Fokus Innovation

Innovation bedeutet für die Lenzing Gruppe, ihre Position als weltweiter Taktgeber in der Cellulosefaserindustrie auszubauen. Die ständige Weiterentwicklung unserer Kernkompetenzen ist Basis für unseren Erfolg auf den internationalen Märkten. Unsere Stärke ist die Verbindung von jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaser-Technologie mit den profunden Marktund Branchenkenntnissen unserer Mitarbeiter – im Bewusstsein, dass wir nur mit ständiger Innovation auf allen Gebieten – von der Technologie bis zum Marketing – unseren Vorsprung sichern und ausbauen können.

Inhalt

Lagebericht 4
Das Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing AG 7
Die Lenzing Aktie 9
Risikobericht 10
Kennzahlen Lenzing AG 12
Bilanzstruktur und Liquidität 14
Forschung und Entwicklung 14
Umwelt und Nachhaltigkeit 14
Mitarbeiter 15
Ausblick 15
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 15
Einzelabschluss 2007 16
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2007 18
Bilanz zum 31.12.2007 20
Cashflow Statement 22
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen
23
Entwicklung des Anlagevermögens 24
Anhang 26
Allgemeine Angaben 28
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 29
Erläuterungen zur Bilanz 32
Aktiva 32
Passiva 35
Haftungsverhältnisse 38
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 39
Sonstige Angaben 41
Organe der Gesellschaft 46
Bestätigungsvermerk 47

Lagebericht 2007

Lagebericht

Das Marktumfeld

Die sehr guten allgemein-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, aber auch weiter steigende Rohstoffpreise und die deutliche Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro prägten das Marktumfeld für die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2007. Die ab Jahresmitte verstärkt einsetzende Verunsicherung auf den internationalen Finanzmärkten hatte 2007 vorerst keine Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf.

Der Aufwärtstrend am Welt-Fasermarkt setzte sich während des gesamten Geschäftsjahres unvermindert fort. Diese Entwicklung basierte auf dem unverändert anhaltenden Wirtschaftsboom in den Emerging Markets, insbesondere in China und Indien. Die Faserindustrie profitiert vom steigenden Wohlstand der Bevölkerung und damit von der wachsenden Binnennachfrage durch neue Käuferschichten in diesen Ländern. Aber auch die 2007 gute Konsumkonjunktur in Europa sowie teilweise in den USA stützte über das anhaltend expandierende Exportgeschäft Asiens in Richtung der westlichen Industrieländer die Fasernachfrage. Allerdings konnte sich auch die europäische Textil- und Nonwovens-Industrie 2007 im globalen Wettbewerb mit innovativen Produkten und effizienten Vertriebsstrukturen durchaus behaupten.

Die Baumwollpreise verzeichneten im Jahresverlauf einen kontinuierlichen Anstieg. Die steigende Mengennachfrage konnte nur durch eine starke Ausweitung des Anteiles genveränderter (GM) Baumwollsorten erfüllt werden. Ebenso konnten Verteuerungen bei Polyesterfasern festgestellt werden, die vor allem rohstoffpreisbedingt waren, zumal der Ölpreis im Jahresverlauf von rund 50 US-Dollar je Barrel auf knapp 100 Dollar je Barrel gestiegen ist.

Die Holz- sowie die Chemie-Zellstoffpreise haben sich wie schon im Jahr zuvor deutlich nach oben bewegt und erreichten zu Jahresende 2007 neue, absolute Höchststände.

Währungsseitig war der starke Rückgang des US-Dollar Kurses gegenüber dem Euro eine nicht unbeträchtliche Belastung für die Lenzing AG. Einerseits gewinnen dadurch Faser- und Textilimporte in den Euroraum an Wettbewerbsfähigkeit, andererseits verteuern sich Exporte von Faserspezialitäten aus Lenzing in den Dollarraum erheblich.

Aufgrund der global starken Nachfrage im Fasergeschäft und einer vorausschauenden Währungssicherungspolitik konnten die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Lenzing AG 2007 in Grenzen gehalten werden.

Das Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing AG 7 Die Lenzing Aktie 9 Risikobericht 10 Kennzahlen Lenzing AG 12 Bilanzstruktur und Liquidität 14 Forschung und Entwicklung 14 Umwelt und Nachhaltigkeit 14 Mitarbeiter 15 Ausblick 15 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 15

Entwicklung der Lenzing AG

Die Lenzing AG konnte die guten Rahmenbedingungen im Kerngeschäft Textil- und Nonwovens-Fasern auch im Geschäftsjahr 2007 optimal nutzen. Der in den Jahren zuvor bereits eingeleitete Ausbau der Faserkapazitäten mit dem Schwerpunkt hochwertige Spezialitäten erfolgte zum richtigen Zeitpunkt. Im Textilfaserbereich konnten beispielsweise große internationale Erfolge mit flammhemmenden Fasern erreicht werden, ebenso fanden Lenzing Spezialfasern im Bereich Sportbekleidung und bei hochwertigen Heimtextilien eine breite Marktakzeptanz. Der neue Marketingschwerpunkt in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit der Lenzing Fasern war ein voller Erfolg. Auch in der Business Unit Faser Nonwovens nahm 2007 der Umweltaspekt beim Faserabsatz immer größere Bedeutung ein.

Alle Faserproduktionskapazitäten waren voll ausgelastet, die Lagerbestände bewegten sich 2007 auf minimalem Niveau. Aufgrund der starken Nachfrage wurden die Preissteigerungen bei den Rohmaterialien über mehrere Preisanpassungsrunden am Markt untergebracht. Am Standort Lenzing konnten sowohl mit der Faserproduktion als auch bei der Zellstoffproduktion neue Produktionsmengenrekorde eingefahren werden.

Eine Vielzahl verschiedener Baumaßnahmen ermöglichte diese Produktionssteigerungen. So wurde die Zellstofffabrik als wesentlicher Bestandteil der Vollintegration der Faserproduktion der Lenzing AG 2007 weiter ausgebaut. Zudem wurde mit einem Aufwand von rd. 40 Mio. EUR ein neuer Laugekessel in Betrieb genommen. Weiters wurde ein zusätzlicher Strang der Brüdenkondensations-Anlage errichtet, der die verstärkte Rückgewinnung von Essigsäure und Furfural ermöglicht. Durch die erhöhte Zellstoffproduktion sowie durch die höheren Mengen an Kuppelprodukten konnten die gestiegenen Rohstoffkosten weitgehend aufgefangen werden. Der Ausstoß an Natriumsulfat hat sich analog zur Steigerung der Faserproduktion entwickelt. Der Markt für diese immer wichtiger werdenden Nebenprodukte hat sich 2007 sehr gut entwickelt.

Zu Jahreswechsel 2006/2007 erfolgte die Verschmelzung der Lenzing Fibers (Grimsby) GmbH mit der Lenzing AG. Die organisatorische Annäherung an die Lenzing AG soll die Entscheidungsabläufe beschleunigen und zusätzliche Einsparungen im Bereich Marketing und Vertrieb ermöglichen.

Neuer Umsatzrekord im Faserbereich

Die Umsatzerlöse der Lenzing AG im Geschäftsjahr 2007 betrugen 704,7 Mio. EUR gegenüber 561,4 Mio. EUR im Vorjahr. Rund die Hälfte dieser Steigerung von rund 25% ist auf die Verschmelzung der Lenzing Fibers (Grimsby) GmbH mit der Lenzing AG zurückzuführen. Weitere Ursachen dafür waren die Inbetriebnahme neuer Faserkapazitäten, ein weiter verbesserter Produktmix in Richtung hochwertiger Spezialprodukte (Lenzing Modal®, Micro-Modal®, spinngefärbte sowie flammhemmende Fasern) sowie generell Preissteigerungen bei Faserprodukten. Diese erfreuliche Entwicklung betraf die Business Units Faser Textil sowie Faser Nonwovens gleichermaßen.

Umsatzaufteilung nach Geschäftsfeldern 100% = 704,7 Mio. EUR

Lagebericht

Der Materialaufwand stieg als Folge der Verschmelzung mit der Lenzing Fibers (Grimsby) GmbH, der starken Umsatzentwicklung, aber auch rohstoffpreisbedingt, um rund 31% gegenüber dem Vorjahr an. Der Personalaufwand erhöhte sich angesichts einer kräftigen Steigerung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter sowie durch Personalaufstockungen gegenüber dem Vorjahr um 9%.

Das operative Ergebnis der Lenzing AG verbesserte sich somit um rund 18% auf 72,8 Mio. EUR (nach 63,7 Mio. EUR).

Die gute Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, insbesondere der PT. South Pacific Viscose, ermöglichte eine Verdreifachung der Beteiligungserträge auf nunmehr 16,6 Mio. EUR (nach 5,0 Mio. EUR). Dies war Basis für ein positives Finanzergebnis in Höhe von 14,5 Mio. EUR (nach 1,8 Mio. EUR), obwohl die Zinsaufwendungen infolge der anhaltend hohen Investitionen von 4,4 Mio. EUR auf 7,5 Mio. EUR angestiegen sind.

Somit konnte im Geschäftsjahr 2007 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 65,5 Mio. EUR auf 88,0 Mio. EUR um 34,3% angehoben werden.

Eine geringere Steuerlast sowie a.o. Erträge in Höhe von 10,2 Mio. EUR aus der Verschmelzung der Lenzing Fibers (Grimsby) GmbH mit der Lenzing AG ergaben einen auf 97,6 Mio. EUR (nach 52,3 Mio. EUR) verbesserten Jahresüberschuss, was ein Plus von 80,3% bedeutet.

Die Investitionen in Sachanlagen betrugen insgesamt 77,0 Mio. EUR (nach 40,3 Mio. EUR im Vorjahr ohne Lenzing Fibers (Grimsby) GmbH). Schwerpunkt war die Fertigstellung des neuen Laugekessels im Bereich der Zellstofffabrik im ersten Quartal 2007. Weiters wurde ein neues Natriumsulfatlager errichtet, das ebenfalls 2007 in Betrieb genommen werden konnte. Die restlichen Investitionen betrafen Optimierungsarbeiten im Bereich der Faser- und Zellstoffproduktion. Bei den Investitionen in Finanzanlagen schlug der Erwerb von weiteren 43,8% der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose sowie Eigenkapitalzuschüsse für die Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers (China) zu Buche, die 2007 erfolgreich den operativen Betrieb aufnahm.

Segment Papier

Nach einer mehrjährigen Durststrecke brachte das Geschäftsjahr 2007 marktseitig zu Beginn des Jahres eine deutliche Erholung der Nachfrage und Mengenverknappungen. Damit konnten Preiserhöhungen in allen Segmenten umgesetzt werden. Im Jahresverlauf normalisierte sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wieder, unter anderem aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und aufgrund von Importen aus dem Dollarraum nach Europa.

Lenzing Papier konnte bei Briefumschlagpapier drei Preiserhöhungsschritte umsetzen. Ebenso war die Nachfrage nach Lenzing-Recyclingpapier auf Grund der Klimadiskussion besser als zuletzt. Auch bei Plakatpapieren konnten deutliche Mengensteigerungen und Marktanteilsgewinne – nicht zuletzt aufgrund des Ausscheidens eines Mitbewerbers – erreicht werden. Lenzing Papier konnte 2007 mit rund 83.000 Tonnen (nach über 78.000 Tonnen im Geschäftsjahr 2006) einen neuen Produktionsrekord bei 100% Auslastung erzielen.

Der guten Mengennachfrage standen im Geschäftsjahr 2007 erhebliche Kostensteigerungen bei Zellstoff, Altpapier und Stärke, aber auch bei Energie, Personal und Logistik gegenüber. Kostensteigerungen können nur mit einer gewissen Zeitverzögerung an die Kunden weitergegeben werden, wodurch die Ergebnislage trotz guter Mengennachfrage im Geschäftsjahr 2007 noch belastet war.

Der Jahresumsatz betrug 62,0 Mio. EUR (nach 57,9 Mio. EUR), das Jahresergebnis liegt mit minus 0,7 Mio. EUR (nach minus 0,6 Mio. EUR) etwa auf dem Vorjahresniveau.

Unternehmens-Strategieprozess

Im Rahmen des laufenden Lenzing Konzern Strategie-Updates wurde im Berichtsjahr ein strategischer Managementprozess innerhalb aller Business Units sowie der Corporate Centers umgesetzt. Dabei wurden die künftigen strategischen Wachstums- und Ertragsaussichten der einzelnen Produktgruppen analysiert. Die Ergebnisse dieses Prozesses werden bereits im laufenden Geschäftsjahr im

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operativen Bereich berücksichtigt und fließen in die gesamtstrategische Stoßrichtung des Konzernes ein. Dieser im Vorjahr gestartete Managementprozess wird kontinuierlich fortgesetzt und bildet die Basis für die laufende Weiterentwicklung der Lenzing Strategie.

Projekt "Energiesparjahr 2007"

Das "Energiesparjahr 2007" war ein ganzheitliches Projekt am Standort Lenzing, das die Mitarbeiter motivieren sollte, Energie effizient einzusetzen. Hintergrund war einerseits die Energiepreisproblematik, aber auch die verstärkte Klimadiskussion. Das ehrgeizige Ziel, in einem schon weitgehend optimierten Produktionsbetrieb nochmals 3% Strom einzusparen, wird nach Umsetzung aller Projekte erreicht werden. Im Laufe des Jahres 2007 wurden Veranstaltungen, Workshops und Schulungen durchgeführt, die Energiesparideen wurden mittels einer eigens eingerichteten Ideenbörse gesammelt. Nach der Bewertung durch ein Expertenteam beginnt nun die Planung und Umsetzung der Projekte.

Die Lenzing Aktie

Das Grundkapital der Lenzing AG ist in 3.675.000 Stückaktien eingeteilt, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt ist und die gleichen Rechte und Pflichten vermittelt. Je eine Aktie gewährt eine Stimme in der Hauptversammlung der Lenzing AG. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll eingezahlt.

Die B & C Holding GmbH, Wien, eine österreichische Finanzholding mit Beteiligungen in verschiedensten Branchen, ist Mehrheitseigentümer mit über 75% der Aktien. Weitere Angaben im Sinne des § 243a UGB sind nicht zu machen.

Die Aktien der Lenzing AG notieren im amtlichen Handel der Wiener Börse im Segment "Standard Market Continuous". Der Kurs der Lenzing Aktie betrug zum Ultimo 2006 253,14 EUR und verbesserte sich zum Ultimo 2007 auf 359,97 EUR, was einem Kursplus von 38,1% entspricht.

Entwicklung der Lenzing Aktie in EUR

Lagebericht

Risikobericht

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern inne hat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten, bestandsgefährdenden Risken und kommuniziert diese direkt mit dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Mitigation von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Das Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu schaffen und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist das vorausschauende Nutzen der Chancen, die in jedem Risiko vorhanden sind, und das Erzielen eines optimalen Risiko/Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Risikomanagement ist auch in den strategischen Abläufen mit eingebunden, um Chancen und Risken frühzeitig identifizieren zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement: Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Faser Textil und in geringerem Maße auch bei Faser Nonwovens ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Die dynamische Entwicklung in Asien spielte zuletzt eine immer stärkere positive Rolle. Lenzing setzt diesen potenziellen Risken internationale Marktpräsenz, Vor-Ort-Präsenz und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklungen können somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinflussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio entgegen.

Beschaffungsrisiko

Lenzing kauft große Rohstoffmengen (Holz, Chemikalien, Polymere, Energie) zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig aus-

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gerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. mit Sicherungsgeschäften Preisschwankungen auszugleichen.

Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures in diesen Währungen auf Jahresbasis großteils eingegrenzt (vgl. Anhang).

Umweltrisiko

Die Herstellung von Cellulosefasern beinhaltet komplexe chemische und physikalische Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, Kreislaufschließungen und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken gut beherrscht.

Risiko von Naturgewalten

Gegen bestimmte Witterungseinflüsse (Hurrikans, Tornados, Überflutungen etc.) ist keine mittelbare Mitigation möglich. Für diesbezüglich sensible Standorte werden entsprechende, soweit am Markt verfügbar, Versicherungen abgeschlossen, die einen Teil des Risikos ausgleichen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern. Abnahmeausfälle bei Großkunden stellen daher gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. seiner Absatzsegmente entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Die Internationalität hat Währungsrisiken in den Wechselkursen Euro-Dollar sowie Euro-Pfund Sterling und Euro-Yen zur Folge.

Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing Risiken ausgesetzt, seine führende Marktposition bei Fasern durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern nicht halten zu können. Diesem Risiko steuert Lenzing durch einen überdurchschnittlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand, einer hohen Produkt-Innovationsrate sowie mit aktivem Technologie-Screening entgegen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31.12.2007 keine Risken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2008 gefährden könnten.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte und Fremdwährungsoptionen. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen negative Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist in Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als gering einzustufen.

Lagebericht

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gesellschaft Haftungen für andere Unternehmen (siehe Haftungsverhältnisse im Anhang) übernommen. Die Gesellschaft wird subsidiär in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Das Risiko wird daher als gering eingestuft.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre, wie derivative Finanzinstrumente wird als gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist im Übrigen auch bis zur Fälligkeit nicht mit großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 25% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden punktuell abgesichert.

Kennzahlen Lenzing AG

Die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren stellen sich für das Berichtsjahr wir folgt dar:

Ergebnissituation 2007 2006 2005
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatz 704,7 561,4 517,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern1) 95,6 70,0 55,5
Umsatzrentabilität2) 13,6% 12,5% 10,7%
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 88,0 65,6 51,0

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Investitionskennzahlen (Immaterielle und Sachanlagen) 2007 2006 2005
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Investitionen 77,0 40,3 62,3
Abschreibungen 52,5 42,8 40,0
Kapitalstruktur/Rentabilität 2007 2006 2005
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) 353,6 260,0 258,4
Sozialkapital 69,8 67,3 66,9
Eigenkapital 401,9 341,6 317,4
Eigenkapitalquote 48,7% 51,1% 49,4%
ROE in %3) 23,7% 19,9% 16,3%
ROI in %4) 12,8% 10,7% 9,0%
Nettoumlaufvermögen 348,7 271,4 263,4
Nettoverschuldung 317,9 238,8 246,5
Nettoverschuldungsgrad 79,1% 69,9% 77,7%
Börsenkennzahlen 2007 2006 2005
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Grundkapital 26,7 26,7 26,7
Anzahl der Aktien in Stk. 3.675.000,0 3.675.000,0 3.675.000,0
Börsenkapitalisierung 1.322,9 930,3 648,6
Aktienkurs am Bilanzstichtag (EUR) 360,0 253,1 176,5

1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen

2) Umsatzrentabilität = Ergebnis vor Zinsen und Steuern/Umsatzerlöse

3) Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø Eigenkapital Ø Eigenkapital = Durchschnitt des Eigenkapitals zum 31.12.2006 und 31.12.2007

4) Gesamtkapitalrentabilität (ROI) = Ergebnis vor Zinsen und Steuern/Ø Gesamtkapital

Ø Gesamtkapital = Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2006 und 31.12.2007

Lagebericht

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Das Unternehmen verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereit stehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2008 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati) betrugen im Geschäftsjahr 2007 15,2 Mio. EUR (nach rund 13,3 Mio. EUR im Jahr zuvor). Dies entspricht rund 2,2% des Umsatzes. Schwerpunkt der am Standort Lenzing konzentrierten Forschungsaktivitäten waren die Bereiche Zellstofferzeugung sowie Viscosefaserherstellung. Bei der Zellstofferzeugung wurden neue Entwicklungen im Bereich der Sauerstoffbleiche umgesetzt, die Chemikalieneinsparungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Ausbeute zur Folge haben. Ein weiterer Schwerpunkt war die Nutzung von Wertstoffen aus Hemicellulosen. Im Faserbereich war der Schwerpunkt die kontinuierliche Weiterentwicklung neuer Faserapplikationen und Spezialanwendungen.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Das Geschäftsjahr 2007 war im Bereich Umweltschutz am Standort wie auch in den letzten Jahren durch die Bewältigung der Produktionssteigerungen in der Zellstoff- und Faserproduktion bei unveränderten Emissionskonsensen geprägt. Auch 2007 konnten die Produktionssteigerungen durch eine weitere Leistungsanhebung der bestehenden Umweltschutzanlagen bewältigt werden.

Ausbau von Umweltschutzanlagen

Die seit 2004 in Betrieb befindliche anaerobe biologische Sulfatentfernung wurde um einen vierten Anaerobiereaktor und einen zweiten Schwefelreaktor erweitert. Diese Anlagen wurden im November 2007 in Betrieb genommen. Vorrangiger Zweck dieser Anlage ist die Sulfatreduktion. Da bei diesem biologischen Prozess auch ein Abbau der organischen Frachten erfolgt, ist dieser Ausbau auch für die zukünftige Einhaltung dieser Konsense förderlich. Weiters erfolgte zur Bewältigung der steigenden Klärschlammmengen ein Ausbau der Schlammentwässerungsanlagen.

Die im Bereich der Faserproduktion seit 2006 errichtete Anlage zur Zinkrückgewinnung wurde im Juli 2007 in den Regelbetrieb übernommen. Dabei wird der vor der Anaerobie der Kläranlage gefällte zinkhaltige Schlamm der Zinkrückgewinnungsanlage zugeführt und daraus mittels Extraktion Zinksulfat extrahiert, welches dem Spinnbadkreislauf der Faserproduktion wieder beigefügt werden kann. Lenzing beschreitet damit einen weiteren innovativen Weg zur Kreislaufschließung.

Sowohl mit der anaeroben biologischen Sulfatentfernung als auch mit der Zinkrückgewinnung geht Lenzing in der Viscosefaserbranche neue Wege.

Re-Akkreditierung der Prüfstelle

Die Aktivitäten der Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnten 2007 weiter gefestigt werden. Die Prüfstelle bietet externen Kunden vielfältige Umweltanalytikleistungen in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall und ökotoxikologische Untersuchungen. Die Prüfstelle hat im Juni 2007 das Re-Akkreditierungsaudit sehr erfolgreich bewältigt.

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Mitarbeiter Ausblick

Die Lenzing AG legt als international tätiges Unternehmen großen Wert auf ein erstklassiges und leistungsförderndes Arbeitsklima, das von den Grundsätzen der gegenseitigen Achtung und Toleranz und dem Geist einer konstruktiven Zusammenarbeit geprägt ist. Ein wesentlicher Eckpunkt ist seit nunmehr vielen Jahren die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die Lehrlingsausbildung.

Im Jahr 2006 wurde mit den "Lenzing Principles" ein neuer zukunftsorientierter Leitlinien-Index erarbeitet, der die im Unternehmen geltenden Werte definiert und als verpflichtende Handlungsanleitung die Richtschnur für das täglichen Verhalten im Unternehmen vorgibt. Im Lauf des Berichtsjahres 2007 wurden die "Lenzing Principles" mit verschiedenen Maßnahmen an alle Mitarbeiter kommuniziert. Damit wurde ein essenzieller Beitrag zur langfristigen Sicherung und weiteren Verbesserung des Betriebsklimas geleistet und den Mitarbeitern eine Stütze für ihre Tagesarbeit in einem immer stärker herausfordernden Umfeld gegeben.

Besonderes Augenmerk wurde 2007 dem Thema "Psychosoziale Krisen von Mitarbeitern" gewidmet. Dazu wurde ein Praxishandbuch als Handlungshilfe für Führungskräfte ausgearbeitet und diese in einem Workshop geschult. Die bestehenden Gesundheitsangebote wie Gesundheitstage, Wirbelsäulenprogramm, Fit-Kurse, Gesundheitschecks, Nichtraucher-Seminare und Ergonomieberatungen wurden weiter ausgebaut. Mit den Lehrlingen wurde gemeinsam mit der OÖGKK ein Gesundheitsförderungsprojekt speziell für Jugendliche gestartet.

Im Geschäftsjahr 2007 stieg die Zahl der Unfälle pro 1000 Mitarbeiter geringfügig an, was auf Verletzungen beim Anfahren von Anlagen und die höhere Anzahl von Monteuren und Leasing-Mitarbeitern zurückzuführen war. Das seit 2004 laufende Programm "Top in Sicherheit" stand 2007 unter dem Motto "Gesund und sicher durch Eigenverantwortung". Durch verschiedene Trainings und Workshops wurden die Mitarbeiter zu erhöhter Eigenverantwortung motiviert.

Zum Stichtag 31.12.2007 waren am Standort Lenzing 1.967 Mitarbeiter (2006: 1.951) beschäftigt.

Das Geschäftsjahr 2008 ist gut angelaufen. Die ersten Wochen sind von einer unverändert starken Nachfrage im Bereich der Nonwovens-Fasern geprägt. In der Business Unit Faser Textil hat allerdings die starke Verunsicherung auf den internationalen Finanz- und Kapitalmärkten zu einer Normalisierung der Bestelleingänge geführt. Dies lässt darauf schließen, dass sich die textile Pipeline langsam zu füllen beginnt und der Markt wieder zu einer ausgeglichenen Nachfrage-Angebotssituation zurückfindet.

Für das erste Halbjahr erwartet die Lenzing AG einen weiterhin zufrieden stellenden Geschäftsverlauf. Die volatile Entwicklung auf den Finanzmärkten könnte im zweiten Halbjahr die Abschwächungstendenzen nach dem Nachfrageboom der vorangegangenen Quartale weiter verstärken, wenngleich die fundamentalen Voraussetzungen für das weitere Wachstum des Marktes für Cellulosefasern auf globaler Basis unverändert intakt bleiben. Eine insgesamt etwas schwächere Nachfrage auf globaler Basis würde zudem für die auf Faserspezialitäten ausgerichtete Lenzing AG keine Verschlechterung der Kapazitätsauslastung nach sich ziehen. Die Lenzing AG erwartet daher für 2008 ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr, wenngleich aufgrund der aktuell unsicheren Wirtschaftslage eine Wiederholung des Rekordergebnisses des vergangenen Geschäftsjahres in der Lenzing AG schwierig sein dürfte.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit Wirkung vom 1. Februar 2008 hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates Karl Schmutzer sein Aufsichtsratsmandat zurück gelegt.

Mit Wirkung 4. März 2008 wurden 60% der Geschäftsanteile der Lenzing Papier GmbH (Segment Papier) und damit auch die industrielle Führung dieses Geschäftsfeldes an eine Investorengruppe um den Kernaktionär Ernst Brunbauer (Gmunden/Österreich) abgegeben. Die restlichen 40% verbleiben bei der Lenzing AG. Der neue Mehrheitseigentümer wird Lenzing Papier am Standort Lenzing als eigenständiges Unternehmen weiterführen.

Einzelabschluss 2007

Einzelabschluss 2007

Gewinn- und Verlustrechnung

für das Geschäftsjahr 2007 2007 2006
EUR TEUR
1.
Umsatzerlöse
704.667.197,09 561.362,5
2.
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
7.561.519,33 190,7
3.
andere aktivierte Eigenleistungen
1.520.016,11 1.104,0
4.
sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 7.736,24 45,5
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 599.381,85 1.142,7
c) übrige 14.921.776,56 10.335,8
15.528.894,65 11.524,1
5.
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -291.994.953,17 -221.478,6
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -72.474.537,69 -41.527,3
-364.469.490,86 -263.005,9
6.
Personalaufwand:
a) Löhne -54.652.313,84 -51.410,0
b) Gehälter -42.884.669,11 -38.017,1
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -5.041.975,16 -4.114,8
d) Aufwendungen für Altersversorgung -2.733.815,96 -1.531,2
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-24.702.950,76 -24.127,8
f)
sonstige Sozialaufwendungen
-2.036.489,20 -1.895,9
-132.052.214,03 -121.096,8
7.
Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) planmäßige Abschreibungen -52.478.951,28 -42.827,8
b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 877.533,65 889,4
-51.601.417,63 -41.938,5
8.
sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 19 fallen -149.817,61 -298,9
b) übrige -108.382.907,87 -84.122,0
-108.532.725,48 -84.420,9
9.
Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8
72.621.779,18 63.719,3

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2007 18 Bilanz zum 31.12.2007 20 Cashflow Statement 22 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 23 Entwicklung des Anlagevermögens 24

für das Geschäftsjahr 2007 2007 2006
EUR TEUR
10. Erträge aus Beteiligungen 16.647.618,24 5.054,1
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 16.647.018,24 (2006: TEUR 5.049,1)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.065.082,95 3.525,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.065.082,95 (2006: TEUR 2.948,9)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.006.379,78 401,6
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 3.768.295,46 390,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.477.933,12 (2006: TEUR 385,7)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen
davon: -1.558.599,70 -3.122,8
a) Abschreibungen EUR 0,00 (2006: TEUR 2.898,7)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 1.498.400,79 (2006: TEUR 2.788,4)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -7.535.263,42 -4.416,4
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 15.393.513,31 1.832,8
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 88.015.292,49 65.552,0
18. außerordentliches Ergebnis 10.154.184,50 0,0
19. Steuern vom Einkommen -602.819,10 -13.231,1
20. Jahresüberschuss 97.566.657,89 52.321,0
21. Auflösung unversteuerter Rücklagen 398.945,27 901,9
22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) - 46.520.000,00 -16.466,0
23. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 24.916,69 18,1
24. Bilanzgewinn 51.470.519,85 36.774,9

Einzelabschluss 2007

Bilanz zum 31.12.2007

Aktiva Stand LAG/LFGG
31.12.2007
Stand LAG
31.12.2006
A.
Anlagevermögen
EUR EUR
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte 1.409.880,45 1.060.026,28
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 77.762.596,02 58.362.581,09
2. technische Anlagen und Maschinen 252.242.342,75 207.192.123,20
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8.181.539,67 7.952.953,10
4. Anlagen in Bau 18.196.414,03 18.728.450,02
5. geleistete Anzahlungen 1.344.601,22 5.494.276,42
357.727.493,69 297.730.383,83
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 194.774.105,82 121.605.074,28
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 48.746.328,23 62.602.899,49
3. Beteiligungen 1.459.924,97 1.459.924,97
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 15.463.329,58 21.110.645,98
5. sonstige Ausleihungen 688.120,71 694.787,71
261.131.809,31 207.473.332,43
620.269.183,45 506.263.742,54
B.
Umlaufvermögen
I.
Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 25.699.994,86 17.633.160,87
2. unfertige Erzeugnisse 4.037.014,00 2.292.506,00
3. fertige Erzeugnisse und Waren 31.111.285,18 24.280.106,50
4. geleistete Anzahlungen 2.614.542,18 1.452.578,91
63.462.836,22 45.658.352,28
II. Forderungen
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 52.544.098,32 52.796.055,29
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 30.834.679,38 19.903.107,14
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 548.123,00 589.464,00
4. sonstige Forderungen 26.467.954,13 28.106.132,03
110.394.854,83 101.394.758,46
III. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten 29.883.469,63 15.229.671,17
203.741.160,68 162.282.781,91
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
1.332.385,48 349.727,41
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2007 18 Bilanz zum 31.12.2007 20 Cashflow Statement 22
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 23 Entwicklung des Anlagevermögens 24
Passiva Stand LAG/LFGG
31.12.2007
Stand LAG
31.12.2006
A.
Eigenkapital
EUR EUR
I.
Grundkapital
26.717.250,00 26.717.250,00
II. Kapitalrücklagen
gebundene 63.599.592,17 63.599.592,17
III. Gewinnrücklagen
freie 247.446.687,82 200.926.687,82
IV. Bilanzgewinn 51.470.519,85 36.774.916,69
davon Gewinnvortrag (EUR 24.916,69)
389.234.049,84 328.018.446,68
B.
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
7.580.107,29 8.117.640,94
C.
unversteuerte Rücklagen
1. Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen 5.083.621,95 5.482.567,22
5.083.621,95 5.482.567,22
D.
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 44.839.540,65 42.661.636,00
2. Rückstellungen für Pensionen 24.976.208,00 24.656.914,00
3. Steuerrückstellungen 0,00 2.935.000,00
4. sonstige Rückstellungen 63.553.253,89 45.145.049,93
133.369.002,54 116.571.913,39
E.
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 196.234.487,84 133.370.250,71
2. sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 11.080.989,75 12.337.842,38
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.353.081,92 37.050,34
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 48.443.901,81 38.893.662,84
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 19.996.953,53 15.874.195,85
6. sonstige Verbindlichkeiten 8.933.959,97 11.124.979,09
davon aus Steuern (EUR 193.229,73; 2006: TEUR 173,0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (EUR 2.244.210,61; 2006: TEUR 2.155,6)
286.043.374,82 219.117.959,76
F.
Rechnungsabgrenzungsposten
4.032.573,17 241.015,88
825.342.729,61 668.896.251,86
Haftungsverhältnisse 40.039.525,73 93.491.390,00

Einzelabschluss 2007

Cashflow Statement

31.12.2007 31.12.2006
TEUR TEUR
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 147.545,8 111.039,4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -161.100,8 -59.159,8
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 24.857,4 -44.872,0
Veränderung der liquiden Mittel 11.302,4 7.007,6
Anfangsbestand liquide Mittel Lenzing AG 15.229,7 8.222,1
Anfangsbestand liquide Mittel LFGG 3.351,4 0,0
Endbestand liquide Mittel 29.883,5 15.229,7

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2007 18 Bilanz zum 31.12.2007 20 Cashflow Statement 22 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 23 Entwicklung des Anlagevermögens 24

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

Stand am
1.1.2007
Zugang Abgang Auflösung Stand am
31.12.2007
A. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand EUR EUR EUR EUR EUR
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden
Grund
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
979.192,71
3.489.716,44
419.844,33
0,00
340.000,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-62.061,51
-219.280,39
-26.700,29
917.131,20
3.610.436,05
393.144,04
4.888.753,48 340.000,00 0,00 -308.042,19 4.920.711,29
B. Investitionszuwachsprämie 3.228.887,46 0,00 -5.954,58 -563.536,88 2.659.396,00
C. Bewertungsreserve auf Grund von
Sonderabschreibungen gemäß § 8, § 10 a
Abs. 3 und § 12 EStG
I.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten,einschließlich der Bauten auf fremden
Grund
4.229.059,08 0,00 0,00 -389.027,83 3.840.031,25
2. technische Anlagen und Maschinen 175.828,88 0,00 0,00 -9.917,44 165.911,44
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
667,86 0,00 0,00 0,00 667,86
4.405.555,82 0,00 0,00 -398.945,27 4.006.610,55
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.077.011,40 0,00 0,00 0,00 1.077.011,40
5.482.567,22 0,00 0,00 -398.945,27 5.083.621,95
13.600.208,16 340.000,00 -5.954,58 -1.270.524,34 12.663.729,24

Einzelabschluss 2007

Entwicklung des Anlagevermögens

Abgänge
2007
EUR
-4.436,39
0,00
0,00
0,00
0,00
-1.687.147,31
0,00
-17,73
-1.687.165,04
-2.331.428,56
-2.563.312,26 1)
0,00
0,00
-6.581.905,86
0,00
0,00
-921.000,00
-21.393.712,38
-6.231.320,91
-500.304,61
-29.046.337,90
-35.632.680,15

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 312.976,38 2) davon außerordentliche Aufwendungen aus der Verschmelzung LAG-LFGG EUR 32.784.208,80

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2007 18 Bilanz zum 31.12.2007 20 Cashflow Statement 22 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 23 Entwicklung des Anlagevermögens 24

Anschaffungs
Abschreibungen Buchwert Buchwert Abschreibungen bzw. Herstel
Z = Zuschreibung LAG LAG/LFGG kumuliert lungskosten Umbuchungen
2007 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2007 31.12.2007 2007
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
668.240,81 1.060.026,28 1.409.880,45 52.123.254,66 53.533.135,11 16.378,67
0,00 701.298,66 709.376,86 0,04 709.376,90 367,00
47.512,23 1.204.511,31 1.300.948,67 835.077,87 2.136.026,54 6.379,81
6.663,40 435.361,24
633.022,61
1.590.050,65
626.359,21
0,00
33.317,00
1.590.050,65
659.676,21
0,00
0,00
3.333.537,47 54.109.061,99 63.686.719,74 86.988.321,90 150.675.041,64 3.512.503,30
1.423.674,00 8.398.931,89 2.847.326,55 11.246.258,44 0,00
1.279.325,28 1.450.209,00 0,04 1.450.209,04 3.970,00
0,00
4.811.387,10
58.362.581,09 77.762.596,02 90.704.043,40 168.466.639,42 3.523.220,11
44.226.858,83
2.772.464,53 1)
207.192.123,20 252.242.342,75 621.747.692,44 873.990.035,19 20.198.884,74
7.952.953,10
18.728.450,02
8.181.539,66
18.196.414,03
33.805.448,46
0,00
41.986.988,13
18.196.414,03
173.926,93
-18.348.791,45
5.494.276,42 1.344.601,22 0,00 1.344.601,22 -5.563.619,00
51.810.710,47 297.730.383,83 357.727.493,69 746.257.184,31 1.103.984.677,99 -16.378,67
32.784.208,80 2) 121.605.074,28 194.774.105,82 140.552.596,94 335.326.702,76 0,00
227.904,68 62.602.899,49 48.746.328,23 7.620.622,05 56.366.950,28 0,00
1.459.924,97 1.459.924,97 0,00 1.459.924,97 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
-212.000,00 Z 21.110.645,98 15.463.329,58 19.783.210,12 35.246.539,70 0,00
36.049,14 694.787,71 688.120,71 227.867,09 915.987,80 0,00
-242,34 Z
33.048.162,62 207.473.332,43 261.131.809,31 168.184.296,20 429.316.105,51 0,00
-212.242,34 Z
85.527.113,90 506.263.742,54 620.269.183,45 966.564.735,17 1.586.833.918,61 0,00
-212.242,34 Z

Anhang

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde die Prämisse der Fortführung des Unternehmens beachtet.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr 2007 entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt wurde.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften Gebrauch gemacht.

Umgründung

Im Berichtsjahr wurde die Lenzing Fibers Grimsby GmbH mit der Lenzing AG verschmolzen.

Die in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Anhang angeführten Vorjahreswerte zeigen die Werte der Lenzing AG vor Verschmelzung mit der Lenzing Fibers Grimsby GmbH. Die Vorjahreswerte sind demgemäß nicht vergleichbar.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss 2007 wurde entsprechend den Vorschriften der §§ 189 ff UGB über die Rechnungslegung aufgestellt.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßige nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Jahre von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 4 20
b) Software 4
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99
b) Gebäude
Wohngebäude 33 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 10 50
Grundstückseinrichtungen u. -befestigungen 20 25
c) Technische Anlagen und Maschinen
Bei neuen Investitionen wurde ab 1997 die Abschreibungsdauer von 7 auf 10 Jahre geändert 7 20
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Die geringwertigen Vermögensgegenstände gem. § 13 EStG werden aufgrund ihrer Unwesentlichkeit im Zugangsjahr 2007 voll abgeschrieben.

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand werden entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen aufgelöst.

Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt. Bei im Berichtsjahr im Rahmen von Umgründungen von der Gesellschaft in Tochterunternehmen eingebrachten Beteiligungen werden gem. § 202 Abs 2 UGB als Anschaffungskosten die Buchwerte der eingebrachten Beteiligungen angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens, die überwiegend aus Anteilen an einem Fonds bestehen, werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Anhang

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf Holz und nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf sonstige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die unfertigen Erzeugnisse und die fertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 203 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch Gemeinkosten des Produktionsbereiches. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Die Forderungen werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestanden, werden Wertberichtigungen gebildet. Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen zum 31.12.2007 verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz nicht angesetzt. Für 2007 wurden insgesamt 246.867 Stück Emissionszertifikate zugeteilt, von denen 150.983 Stück bis zum Bilanzstichtag verbraucht wurden. Die nicht verbrauchten 95.844 Stück Emissionszertifikate hatten zum 31. 12. 2007 einen Marktwert von 1,9 TEUR.

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen verweisen wir auf die unter "Fremdwährungsumrechnung" beschriebene Vorgehensweise.

Rückstellungen

Rückstellungen für Abfertigungen werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4% p.a., eines Gehaltstrends von 3% p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt. Der bei Übertritt eines Dienstnehmers in den Ruhestand voraussichtlich zu zahlende Betrag wird gleichmäßig auf die gesamte Dienstzeit bis zum voraussichtlichen Übertritt des betreffenden Dienstnehmers in den Ruhestand verteilt und der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages rückgestellt.

Entsprechend dem von IAS 19 vorgesehenen Wahlrecht werden versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste, das sind Gewinne bzw. Verluste, die aus der Änderung von Annahmen bzw. daraus resultieren, dass der Aufwand letztlich von den rückgestellten Beträgen abweicht, sofort ergebniswirksam angesetzt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH), Bildungszentrum (nunmehr BZL Bildungszentrum Lenzing GmbH) und Arbeitsmedizin (nunmehr AMED GmbH) bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung werden weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wurde, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2007 wurden Beiträge von insgesamt 161,2 TEUR (2006: 127,0 TEUR) gezahlt.

Der Wert der Abfertigungsrückstellung nach § 14 EStG beträgt 34.495,2 TEUR (31.12.2006: 33.009,5 TEUR).

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums.

Die Rückstellung für diese Jubiläumsgelder wird ebenfalls im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4% p.a., eines Gehaltstrends von 3% p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt und der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages rückgestellt.

Zum 31.12.2007 beträgt der Wert nach § 14 EStG 6.761,1 TEUR (31.12.2006: 7.583,1 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Die verbleibende Pensionsrückstellung wird im Einklang mit § 211 Abs. 2 UGB mit dem sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ergebenden Betrag angesetzt. Die Ermittlung erfolgt nach dem Fachgutachten KFS/RL 3 der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Rechenzinsfußes von 4% p.a.

Der Barwert der wertgesicherten Pensionsverpflichtungen gegenüber Pensionisten wird ermittelt, indem eine Anpassung der Bezüge um 2% bzw. 2,5% (in Bezug auf ehemalige Vorstandsmitglieder) jährlich angenommen wird und die derart ermittelten Bezüge mit 4% diskontiert werden.

Die Steuerrückstellungen wurden gemäß Körperschaftsteuergesetz berechnet. Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages von 9.090,6 TEUR (31.12.2006: 8.911,4 TEUR) wird nicht Gebrauch gemacht.

Die sonstigen Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig sind.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Kursen der Sicherungsgeschäfte einerseits und, soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht, dem Stichtagskurs andererseits entspricht.

Bestehen keine Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Anhang

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen der Lenzing AG stellte sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Position Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage sowie Software.

Im Berichtsjahr wurden 77.003,30 TEUR (31.12.2006: 40.316,7 TEUR) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in das Sachanlagevermögen investiert; nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung in TEUR:

Unternehmensbereich 2007 2006
TEUR TEUR
Fasern 29.332,0 25.153,0
Forschung 44,6 22,5
Energie 12.741,9 6.360,4
Zellstoff 15.271,6
Papier 1.058,3 1.210,6
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation) 18.348,3 7.543,4
Übrige 206,6 26,8
Gesamt 77.003,3 40.316,7

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und vom Sachanlagevermögen hatten einen Anschaffungswert von 6.586,3 TEUR (2006: 25.646,8 TEUR) und einen Buchwert von 2.087,5 TEUR (2006: 691,0 TEUR).

Der in der Bilanzposition "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund" enthaltene Grundwert einschließlich der grundstücksgleichen Rechte beträgt 4.376,0 TEUR (2006: 3.049,0 TEUR). Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten ein in 2003 erworbenes Baurecht (Buchwert 626,4 TEUR).

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 2007
TEUR
im Folgejahr 547,4
in den folgenden fünf Jahren 2.737,0

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betrugen insgesamt 106.874 TEUR.

Diese beinhalten im Wesentlichen den Erwerb von 100% der Anteile an der Avit Investments Ltd. und an der Penique S.A.

Außerdem wurde ein Eigenkapitalzuschuss an die European Precursor GmbH geleistet.

Die restlichen Zugänge betreffen Anteilserwerbe an der Beech Investment S.R.O. sowie an der European Carbon Fiber GmbH.

Von den Abgängen bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen entfallen im Wesentlichen 891,0 TEUR auf den Verkauf von Anteilen an der European Precursor GmbH sowie 30,0 TEUR auf die in Liquidation befindliche Lenzing Deutschland Syncell GmbH aufgrund einer teilweisen Kapitalrückführung.

Bedingt durch die Verschmelzung der Lenzing Fibers Grimsby GmbH mit der Lenzing AG war eine Reduktion des Beteilungsansatzes an der Lenzing Fibers Holding GmbH vorzunehmen.

Die Beteiligung an der Lenzing Fibers Holding GmbH war demgemäß um einen Betrag in Höhe der durch die Verschmelzung übernommenen Werte der Lenzing Fibers Grimsby GmbH zu reduzieren.

Die Zusammensetzung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt 49.434,4 TEUR (31.12.2006: 63.297,7 TEUR) setzen sich wie folgt zusammen:

Restlaufzeit
Ausleihungen <= 1 Jahr > 1 Jahr
Ausleihungen an verbundene Unternehmen TEUR TEUR
P.T. South Pacific Viscose, Indonesien 1.514,6 5.583,2
Lenzing Fibers Holding GmbH, Österreich 5.000,0 20.794,1
Lenzing Fibers GmbH, Österreich 0,0 12.440,0
Lenzing Fibers Inc., USA 3.051,9 362,5
Sonstige Ausleihungen
SN Luddin, Indonesien 151,1 0,0
Sonstige 126,0 411,1
Gesamt 9.843,5 39.590,9

Anhang

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 (9.565,0 TEUR).

Die GF82-Anteile dienen zur Deckung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes mit einem Fondsvermögen von 9,5 Mio. EUR. Der Fonds war per Jahresende in Euro-Renten und Termingeldern bei Banken veranlagt.

Im Berichtsjahr kam es zu einem Verkauf von Teilen des Großanlegerfonds mit einem Buchwert von TEUR 5.798,9.

Weiters sind Aktien von Bahia Pulp S.A., Camacari, Brasilien, mit Anschaffungskosten von 19.395,2 TEUR enthalten, die infolge der unbefriedigenden Ergebnissituation in Vorjahren zur Gänze abgeschrieben wurden. Zusätzlich werden unter diesem Posten die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen betreffend Pensionsverpflichtungen in Höhe von 4.181,0 TEUR und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens in Höhe von 1.700,0 TEUR ausgewiesen.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen Viskosefasern, Papier und Zellstoff.

Aus der Verschmelzung mit der LFGG resultierte ein Zugang per 1.1.2007 in Höhe von 5.532,2 TEUR bei den Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen sowie in Höhe von 1.114,0 TEUR bei den unfertigen und fertigen Erzeugnissen.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Forderungen Gesamt davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr
2007 2006 2007 2006
TEUR TEUR TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 52.544,1 52.796,1 0,0 0,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 30.834,7 19.903,1 0,0 0,0
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
548,1 589,5 548,1 589,5
sonstige Forderungen 26.468,0 28.106,1 0,0 1.080,0
Gesamt 110.394,9 101.394,8 548,1 1.669,5

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren 44.135,0 TEUR nach Abzug von Selbstbehalten (31.12.2006: 40.610,2 TEUR) versichert und 581,7 TEUR (31.12.2006: 1.158,4 TEUR) wechselmäßig verbrieft.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Warenlieferungen und -leistungen.

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, wurden diese bei Gleichheit von Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus dem Verkauf einer Beteiligung durch die L.K.F. Tekstil Boya S.A.

Die Sonstigen Forderungen beinhalten u.a. Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt, nicht Vorräte betreffende Anund Vorauszahlungen sowie die Einbuchung von Zinsforderungen und die Abgrenzung von sonstigen Leistungen.

Durch die Verschmelzung mit der LFGG sind mit 1.1.2007 bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 6.750,6, bei den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 667,7 sowie bei den sonstigen Forderungen TEUR 655,2 zugegangen.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Die Rechnungsabgrenzungsposten enthielten Zahlungen, die im Berichtsjahr geleistet wurden und aufwandsmäßig den Folgejahren zuzurechnen sind.

Aus der Verschmelzung mit der LFGG sind per 1.1.2007 Rechnungsabgrenzungsposten in der Höhe von TEUR 344,8 zugegangen.

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital ist eingeteilt in 3.675.000 als Stammaktien ausgestaltete Stückaktien, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Umfang beteiligt ist.

Die Kapitalrücklagen blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert und betreffen überwiegend das bei den Aktienemissionen erzielte Agio.

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand für Umweltinvestitionen und die Investitionszuwachsprämie werden wie die unversteuerten Rücklagen als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Auflösung von 877,5 TEUR (31.12.2006: 889,3 TEUR) erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wurde mit den Abschreibungen saldiert.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen kann aus der Übersicht über die Entwicklung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen entnommen werden.

Anhang

Rückstellungen

Hinsichtlich der Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen verweisen wir auf die Ausführungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

Rückstellung für Stand
01.01.LAG
Stand
01.01. LFGG
Zugang Verbrauch Auflösung Währungs
differenz
Stand
31.12.
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
noch nicht abgerechnete
Warenlieferungen/-leistungen
7.512,8 0,0 8.892,7 7.207,0 293,4 0,0 8.905,1
für Jubiläumsgeldzahlungen 10.498,7 0,0 981,5 576,6 0,0 0,0 10.903,6
für Sonderzahlungen 9.838,7 0,0 10.857,1 9.065,2 0,0 0,0 11.630,5
für Resturlaube 3.455,8 253,8 5.297,7 3.482,2 0,0 0,0 5.525,1
für sonst. Personalaufwend. 2.567,5 389,2 2.206,9 2.494,8 0,0 0,0 2.668,7
aus fx-Geschäften 161,6 0,0 64,7 161,6 0,0 0,0 64,7
für drohende Verluste 0,0 264,4 2.064,6 40,7 94,9 0,0 2.193,4
aus Schadensfällen 0,0 0,0 7.022,8 0,0 0,0 0,0 7.022,8
Übrige Rückstellungen 11.109,9 165,7 6.569,6 2.871,2 334,8 0,0 14.639,3
Gesamt 45.145,0 1.073,0 43.957,6 25.899,4 723,0 0,0 63.553,2

In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Beratungen und Prüfung, Rückstellungen für Nachlässe und Rabatte sowie Risikovorsorgen für die Lenzing USA Corporation enthalten.

Die Rückstellung für Schadensfälle beinhaltet unter anderem Schadenersatzforderungen eines Kunden an die Lenzing Technik GmbH.

In diesem Zusammenhang existiert eine vertragliche Vereinbarung mit der Lenzing Technik GmbH, in der die Lenzing AG als Versicherer ab einem von der Lenzing Technik GmbH zu tragenden Selbstbehalt von TEUR 1.884,4 auftritt.

Weiteres beinhaltet die Rückstellung für Schadensfälle Vorsorgen für die am Standort errichtete Schwefelsäureanlage. Um eine Produktion entsprechend den umwelttechnischen Auflagen sicherstellen zu können, musste für notwendige Reparaturen vorgesorgt werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellten sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Restlaufzeit
Stand
31.12
Summe bis zu 1
Jahr
zw. 1 und
5 Jahren
über
5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(Finanzierungen für Investitionen und Umlaufvermögen)
2007
2006
196.234,49
133.370,30
11.433,44
8.374,50
181.301,15
46.885,60
3.499,90
78.110,20
Neuaufnahmen 2007: 116.916,0 TEUR
Tilgungen 2007: 54.051,8 TEUR
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten
2007 11.080,99 2.139,63 8.941,36 0,00
(Mittel aus dem ERP-Fonds für Finanzierungen von Investitionen) 2006 12.337,80 1.762,20 2.139,60 8.436,00
Neuaufnahmen 2007: 1.762,2 TEUR
Tilgungen 2006: 3.803,3 TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
2007 1.353,08 1.353,08 0,00 0,00
2006 37,10 37,10 0,00 0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2007 48.443,90 46.985,40 50,22 1.408,28
2006 38.893,70 37.420,60 48,40 1.424,70
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
(resultieren aus Warenlieferungen und Leistungen sowie aus der Steuerumlage)
2007
2006
19.997,00
15.874,20
17.571,68
15.728,90
2.425,32
6,40
0,00
138,90
Sonstige Verbindlichkeiten (Löhne f. Dezember, darauf entfallende Steuern, Ab 2007 8.933,96 7.418,46 1.414,76 100,74
gaben und Beiträge; Altersteilzeit; noch nicht bezahlte Einfuhrumsatzsteuer, Zölle,
Zinsverbindlichkeiten und diverse)
2006 11.125,00 9.276,20 1.848,80 0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 207.315,5 TEUR (31.12.2006: 145.708,1 TEUR) waren durch Hypotheken und zedierte Forderungen dinglich besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie aus der Steuerumlage gemäß Gruppen- und Steuerausgleichvertrag mit der Lenzing Fibers Holding GmbH sowie der Lenzing Fibers GmbH.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind 2.485,0 TEUR (31.12.2006: 2.637,6 TEUR) für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG enthalten. Den Mitarbeitern wird in diesem geblocktem Teilzeitmodell ein gleitender Übergang in die Pension ermöglicht.

Aus der Verschmelzung mit der LFGG resultierte ein Zugang per 1.1.2007 in der Höhe von TEUR 3.817,4 bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen- und Leistungen sowie in der Höhe von TEUR 3.662,6 bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Anhang

Passive Rechnungsabgrenzung

Die Passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Eventualverbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen, die nicht als Rückstellung oder Verbindlichkeit aufzunehmen waren, bestehen aus:

2007 2006
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG
für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage
16.337,51 17.968,90
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 13.096,18 64.202,71
Haftungsübernahmen für Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 10.105,83 9.330,30
Bankgarantien Tschechien und Slowakei 500,00 1.989,40
Haftungsverhältnisse 23.702,02 75.522,41

Die Gesellschaft haftet auch weiterhin für Verbindlichkeiten und vertragliche Verpflichtungen, die noch von der Gesellschaft begründet wurden bzw. die sie eingegangen ist, die jedoch im Rahmen des Geschäftsbereiches Lenzing Technik im Jahr 1999 auf die Lenzing Technik GmbH & Co KG (nunmehr Lenzing Technik GmbH) bzw. die im Rahmen des Geschäftsbereiches Folie im Jahr 2000 auf die Lenzing Plastics GmbH & Co KG (nunmehr Lenzing Plastics GmbH) übertragen wurden, in jenen Fällen, in denen der Schuld- bzw. Vertragsübernahme die Gläubiger bzw. Vertragspartner nicht zugestimmt haben.

Dies gilt auch für die Verbindlichkeiten und vertraglichen Verpflichtungen, die durch Anwachsung von der EMZ GmbH & Co KG auf die Gesellschaft übergegangen sind und die im Rahmen des Betriebes "Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz" in der Folge im Jahr 2005 in die Lenzing Fibers GmbH eingebracht wurden.

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (Agreement of the Secondment of the employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Service Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of undertaking).

Die starke Reduktion der Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus der Verschmelzung mit der LFGG und dem dadurch verbundenen Wegfall der Haftungsübernahmen für diese Gesellschaft.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend den Bestimmungen des UGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Umsatzerlöse

Märkte 2007 2006 Segmente 2007 2006
TEUR TEUR TEUR TEUR
Österreich 150.896,4 133.179,1 Fasern 642.656,0 503.503,1
EU 274.473,5 226.685,4 Papier 62.011,2 57.859,4
EFTA 42.114,5 37.164,3
übriges Europa 2.073,8 4.371,7
Asien 191.574,5 120.792,0
Nordamerika 29.859,3 24.104,3
Mittel- und Südamerika 8.920,1 11.154,1
Sonstige 4.755,1 3.911,6
Gesamt 704.667,2 561.362,5 Gesamt 704.667,2 561.362,5

Die Sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der anteiligen Verrechnung von Instandhaltungskosten für den Reststoffverwertungskessel an den Joint Venture Partner, aus Fördermitteln für Anlagen zur Vorklärung der Abwässer, die Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds zur teilweisen Finanzierung von Forschungsprojekten, diverse Mieteinnahmen, die Lehrlingsausbildungsprämie sowie die Umsätze der werkseigenen Küche zur Verpflegung unserer Arbeitnehmer.

Neben den kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhungen sind die Vorsorgen für Sonderzahlungen und Altersteilzeit in dieser Aufwandsposition berücksichtigt.

Die Aufwendungen für Abfertigungen und die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten die Zahlungen an unsere Arbeitnehmer abzüglich Verwendung der dafür gebildeten Rückstellungen, die Dotierung der Rückstellungen sowie die Beiträge an die Pensionskassa.

Personalaufwand

Der Gesamtbetrag an Löhnen, Gehältern sowie Sozialabgaben, Pflichtbeiträgen und sonstigen Sozialaufwendungen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 10.955,4 TEUR (rd. 9,0%).

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen

Anhang

Abschreibungen in Höhe von 52.479,0 TEUR (2006: 42.827,8 TEUR). Die Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen der öffentlichen Hand von 877,5 TEUR (2006: 889,4 TEUR) einschließlich des Ertrages aus der Auflösung der Investitionszuwachsprämie in der Höhe von 569,4 TEUR (2006: 578,0 TEUR) vermindern die Abschreibungen.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen die nicht gesondert auszuweisenden betrieblichen Aufwendungen.

Finanzergebnis

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 3.065,1 TEUR (2006: 2.948,9 TEUR) erfasst.

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen beinhalten vorwiegend Erträge aus dem Abgang (3.477,9 TEUR) durch eine Rückzahlung einer Ausleihung durch die P.T. South Pacific Viscose sowie die Zuschreibung aus der Bewertung des Großanlegerfonds.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Fremdwährungsbewertung von Ausleihungen (1.478,0 TEUR).

Das außerordentliche Ergebnis in der Höhe von TEUR 10.154,2 resultiert aus der Verschmelzung mit der Lenzing Fibers Grimsby GmbH, Grimsby.

Die Steuern vom Einkommen umfassen die auf das Ergebnis des Berichtsjahres entfallende Körperschaftsteuer von insgesamt 3.614,0 TEUR nach Berücksichtigung der Verlustvorträge der LFGG bzw. LFL, die der Lenzing Fibers Holding GmbH bzw. Lenzing Holding GmbH gemäß Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag erteilte Steuerumlage bzw. -gutschrift in Höhe von insgesamt 394,2 TEUR, einen periodenfremden Steuerertrag in Höhe von 2.897,7 TEUR sowie ausländische Quellensteuern in Höhe von 280,7 TEUR.

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen (398,9 TEUR) ist in voller Höhe TEUR steuerpflichtig (2006: 898,5 TEUR), sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt 99,7 TEUR (2006: 224,6 TEUR) resultiert.

Sonstige Angaben

Verwendung von Finanzinstrumenten

Devisentermin- und -optionsgeschäfte werden in der Gesellschaft nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen, die nicht auf Euro lauten, ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Sicherungsgeschäfte haben per 31. Dezember 2007 eine Restlaufzeit von bis zu 2 Monaten, die in keinem Fall überstiegen wurde.

Zum 31.12.2007 wurde das Wechselkursrisiko der entsprechenden Fremdwährungspositionen in USD und GBP mittels Devisentermin und -optionsgeschäfte gesichert.

Folgende Fremdwährungskontrakte bestanden zum 31. Dezember:

per 31. Dezember 2007
Art der derivativen Finanzinstrumente Nominale Marktwert
der Kontrakte
Buchwert
Hauswährung/Fremdwährung in Tsd FW TEUR TEUR
Termingeschäfte
EUR-Kauf/USD-Verkauf 14.000,0 1.238,3
EUR-Kauf/GBP-Verkauf 291,6 28,0
1.266,3 1.266,3
Optionen
EUR-Kauf/USD-Verkauf 8.000,0 24,7 24,7
1.291,0

Entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip war der nicht realisierte Gewinn aus den Termingeschäften per 31.12.2007 nicht zu berücksichtigen.

Anhang

per 31. Dezember 2006
Art der derivativen Finanzinstrumente Nominale Marktwert der
Kontrakte
Buchwert
Hauswährung/Fremdwährung in Tsd FW in TEUR in TEUR
Termingeschäfte
EUR-Kauf/USD-Verkauf 124.100,0 3.108,4
EUR-Verkauf/USD-Kauf 25.000,0 -49,6
EUR-Kauf/GBP-Verkauf 900,0 -10,2
3.048,6 -161,6
Optionen
EUR-Kauf/USD-Verkauf 45.000,0 1.167,0 -
-161,6

Pflichtangaben über Organe und Arbeitnehmer

Mitarbeiter 2007 2006
durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter:
Angestellte 635 586
Arbeiter 1314 1292
Gesamt 1949 1878

Die Aufwendungen für Abfertigungen einschließlich Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen bzw. -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für Abfertigungen 2007 Pensionen 2007
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 21,0 76,7
ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene - -199,3
Leitende Arbeitnehmer 160,7 62,1
Andere Arbeitnehmer 4.860,3 2.794,3
Gesamt 5.042,0 2.733,8

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betreffen:

2007 2006
TEUR TEUR
Abfertigungen 4.880,8 3.987,9
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 161,2 127,0
5.042,0 4.114,8

Die Bezüge für die Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr.

TEUR
Aktive Vorstandsmitglieder 1.850,7
Ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 773,5
Aufsichtsratsmitglieder 148,0

Konzernabschluss

Zum 31. Dezember 2007 war die B & C Holding GmbH, Graben 19, 1010 Wien zu mehr als 75% am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt.

Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, der beim Firmenbuch Wels hinterlegt wird.

Den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, in den die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften einbezogen sind, erstellt die B & C Holding GmbH. Dieser Konzernabschluss wird beim Firmenbuch Wien hinterlegt.

Anhang

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Mit Wirkung ab 1.1.2006 bildet die Gesellschaft als Gruppenträger mit der Lenzing Fibers Holding GmbH als Gruppenmitglied eine steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG.

Ergänzend haben die Lenzing AG und die Lenzing Fibers GmbH einen Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen, wonach die Lenzing Fibers GmbH verpflichtet ist, in Höhe der auf ihren steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer eine Steuerumlage an die Lenzing AG zu entrichten und andererseits die Lenzing AG verpflichtet ist, der Lenzing Fibers GmbH im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Von der Lenzing Technik GmbH hat die Gesellschaft Lieferungen und Leistungen im Berichtsjahr im Wert von 40.424,2 TEUR (2006: 29.523,1 TEUR) bezogen.

Für von der Gesellschaft erbrachte Faserlieferungen wurde im Berichtsjahr an die Tochterunternehmen insgesamt ein Wert von 37.564,1 TEUR (2006: 31.810,1 TEUR) verrechnet. Für von der Gesellschaft erbrachte Leistungen wurde an die Tochterunternehmen ein Wert von 34.853,2 TEUR (2006: 21.997,0 TEUR) verrechnet. Für an Lenzing Fibers GmbH gelieferten Zellstoff wurde ein Wert von 2.895,5 TEUR (2006: 2.262,0 TEUR) verrechnet.

Sämtliche Transaktionen mit verbundenen Unternehmen wurden zu fremdüblichen Konditionen getätigt.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2007 Währung Stammkapital Anteil
Geschäftsfeld Fasern: in %
Equi-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland EUR 2.000.000 35,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00
L.K.F. Tekstil Boya Sanayi Ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34
P.T. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 41,98
Avit Investments Limited, Turks & Caicos USD 2.285.548 100,00
Penique S.A., Icaza Panama USD 5.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravske Slowakische Republik SKK 200.000 100,00
Sonstige Beteiligungen:
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00
European Precursor GmbH, Kelheim EUR 25.000 51,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim EUR 25.000 95,00
Lenzing Services Ltd., Grimsby GBP 1 100,00

Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres wurde unter Bezugnahme auf die Ausnahme gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.

Gewinnverteilung

EUR
Das Geschäftsjahr endet nach Dotierung von Rücklagen mit einem Gewinn von 51.445.603,16
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2006 von 24.916,69
ergibt sich ein Bilanzgewinn von 51.470.519,85
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende von entsprechend einem Betrag von EUR 14,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte
Grundkapital von EUR 26.717.250,00 51.450.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen. 20.519,85

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende von insgesamt 14,00 EUR. Nach Abzug von 25% Kapitalertragsteuer werden die Dividenden gegen Einzug des Gewinnanteilscheines Nr. 41 ab 20. Juni 2008 bei der

Bank Austria Creditanstalt AG

Vordere Zollamtstraße 13 1030 Wien

eingelöst.

Die Aktien werden ab 16. Juni 2008 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Anhang

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Dir. Karl Schmutzer, Wien Vorsitzender (bis 1. Februar 2008)

Dr. Walter Lederer, Wien Stellv. Vorsitzender

Mitglieder des Vorstandes

Dipl.-Betriebswirt Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dr. Horst Bednar, Wien

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben (ab 15. Juni 2007)

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Helmut Maderthaner Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss der Lenzing AG, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Die Buchführung, die Aufstellung und der Inhalt dieses Jahresabschlusses sowie des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung und einer Aussage, ob der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht.

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, und eine Aussage getroffen werden kann, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Unternehmens sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für Beträge und sonstige Angaben in der Buchführung und im Jahresabschluss überwiegend auf Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil abgibt.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing AG zum 31. Dezember 2007 sowie die Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Wien, am 29. Februar 2008

Eidos Deloitte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mbH

Mag. Nikolaus Schaffer Wirtschaftsprüfer

Mag. Robert Platzer Wirtschaftsprüfer

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2696 Fax: +43 (0)7672 918-2696 E-Mail: [email protected]

Hochegger Financials, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset, Regau

Fotos

Michael Haegele

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