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Lenzing AG

Earnings Release Nov 9, 2009

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Earnings Release

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Mit jeder Faser ein nachhaltiges Unternehmen

Aktionärsbrief 03/2009 der Lenzing Gruppe

Aktionärsbrief

Drittes Quartal 2009

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär!

Die Lenzing Gruppe konnte auch im dritten Quartal 2009, wie schon im zweiten Quartal, aufgrund der sich verbessernden Nachfrage nach cellulosischen Fasern einen positiven Geschäftsverlauf verzeichnen. Die massiven Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise haben allerdings im ersten Quartal deutliche Spuren hinterlassen und damit auch die Umsatz- und Ergebniszahlen der ersten neun Monate 2009 belastet.

Lenzing Gruppe

Der konsolidierte Konzernumsatz der ersten neun Monate 2009 sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10% von 1.012,1 Mio. EUR auf 912,3 Mio. EUR. Dieser Rückgang ist vor allem auf geringere Faserproduktionsmengen an den nicht integrierten Standorten während des ersten Quartals, insgesamt deutlich niedrigere Faserpreise sowie konjunkturbedingt geringere Umsätze in den Segmenten Plastics und Technik zurückzuführen. Verglichen mit dem dritten Quartal des Vorjahres blieben Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) im dritten Quartal 2009 jedoch beinahe unverändert, was die einsetzende Stabilisierung des Geschäftsverlaufes spätestens ab Jahresmitte 2009 untermauert.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen sanken um rund 16% auf 511,4 Mio. EUR. Der im Vergleich zum Umsatz um rund sechs Prozentpunkte stärkere Rückgang ist auf niedrigere Rohstoff- und Energiekosten für die Faserproduktion sowie deutliche Einsparungseffekte zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken von 117,2 Mio. EUR auf 107,8 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich in den ersten neun Monaten auf 51,7 Mio. EUR (nach 107,1 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Im Vergleich des dritten Quartals 2009 mit dem dritten Quartal 2008 konnte das Betriebsergebnis (EBIT) von 35,0 auf 36,3 Mio. EUR sogar leicht verbessert werden, ebenso wurde der Periodenüberschuss des dritten Quartals auf 24,6 Mio. EUR (nach 16,0 Mio. EUR) angehoben.

Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich das Finanzergebnis der ersten neun Monate im Wesentlichen aufgrund des im Finanzergebnis erfassten positiven Fremdwährungsergebnisses um 44% auf minus 10,4 Mio. EUR (nach minus 18,4 Mio. EUR). Daraus folgte ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 41,3 Mio. EUR (nach 88,7 Mio. EUR). Der Periodengewinn nach Minderheiten lag mit 29,3 Mio. EUR (nach 62,0 Mio. EUR im Vorjahr) im positiven Bereich. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 7,98 EUR (nach 16,86 EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres).

Die EBIT-Marge für die ersten neun Monate 2009 belief sich auf 5,7% (nach 10,6%), die EBITDA-Marge auf 11,9% (nach 15,8% im Vorjahreszeitraum). Im dritten Quartal 2009 lagen die EBIT-Marge mit 11,3% (nach 10,9%) sowie die EBITDA-Marge mit 17,1% (nach 16,4%) wieder auf dem Niveau vor der Wirtschaftskrise.

Die Bilanz der Lenzing Gruppe zum 30. September 2009 zeigt einen Anstieg der immateriellen Vermögenswerte und des Sachanlagevermögens auf 922,9 Mio. EUR nach 873,9 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008. Darin widerspiegeln sich vor allem die Großinvestitionen an den Standorten PT. South Pacific Viscose (SPV) in Indonesien sowie am Standort Lenzing (Oberösterreich). Die bereinigte Eigenkapitalquote* betrug 41,2% (nach 42,7% zum Jahresende 2008) zur Bilanzsumme von 1.426,0 Mio. EUR (nach 1.415,8 Mio. EUR).

Die zu Jahresbeginn 2009 eingeleiteten Maßnahmen zur Reduktion des Umlaufvermögens konnten vor allem durch einen Abbau der Vorräte auf 165,1 Mio. EUR (nach 209,9 Mio.EUR zu Jahreswechsel 2008/09) sowie einen Rückgang der Forderungen erreicht werden.

*) Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteilige latente Steuern

Aufgrund des konsequenten Liquiditätsmanagements der Gruppe verfügte Lenzing per Stichtag 30. September 2009 über liquide Mittel in Höhe von 117,5 Mio. EUR (nach 77,1 Mio. EUR zum 30.9.2008 und 105,8 Mio. EUR zum 31.12. 2008). Darüber hinaus besitzt Lenzing umfangreiche schriftlich kommittierte Kreditlinien.

In den ersten neun Monaten 2009 betrugen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen 121,3 Mio. EUR (nach 108,9 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Bau der Linie 4 der PT. South Pacific Viscose (Indonesien). Der Ausbau der indonesischen Tochter wird für das Geschäftsjahr 2009 den Hauptteil der Gesamtinvestitionen darstellen.

Zum Ende des dritten Quartals 2009 beschäftigte die Lenzing Gruppe 5.881 Mitarbeiter (nach 5.945 Mitarbeitern per 31. Dezember 2008). Dieser Rückgang ist vor allem auf konjunkturbedingte Kapazitätsanpassungen im Segment Plastics zurückzuführen.

Bei der PT. South Pacific Viscose wurden im gleichen Zeitraum die ersten 70 Mitarbeiter für die neue Linie 4 angestellt.

Segment Fasern

Nach dem globalen Einbruch des gesamten Fasermarktes zu Jahreswechsel 2008/09 setzte seit Beginn des zweiten Quartals eine leichte Erholung der mengenmäßigen Nachfrage ein. Diese Entwicklung stabilisierte sich im dritten Quartal 2009 weiter. Der Baumwollpreis lag am Ende des dritten Quartals 2009 mit 60 US-Cents/lb jedoch noch deutlich unter dem Jahreshöchststand 2008 von über 80 US-Cents/lb. Ähnlich ist die Situation auch bei den Polyesterfaserpreisen, welche in den letzten Monaten aufgrund des gestiegenen Erdölpreises leicht angestiegen sind. Im Juli 2009 übernahm die Lenzing Gruppe 40% der seit vielen Jahren mit der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) kooperierenden Faserhandelsgesellschaft PGL. Nachdem PGL selbst 12% an SPV hält, erhöhte Lenzing dadurch ihren Anteil an der SPV von 86% auf rund 91%.

Business Units Faser Textil und Faser Nonwovens

Spätestens ab dem zweiten Quartal konnte Lenzing die Faserproduktionskapazitäten an allen Standorten beinahe voll ausfahren. Gleichzeitig führte der Nachfrageanstieg auch zu einem deutlichen Abbau der Lagerbestände. Erste Preisanhebungen wurden am Markt untergebracht, die Erholung der Zellstoffpreise machten weitere Preisanpassungen unumgänglich. Dennoch liegen die Viscosefaserpreise noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die Business Unit Faser Textil konnte ab dem zweiten Quartal wieder sehr gute Verkaufserfolge, sowohl bei Standardqualitäten als auch bei Spezialfasern wie Lenzing Modal®, flammhemmenden Fasern (Lenzing FR®) sowie TENCEL®, erzielen. Die Produktion für textile Anwendungen ist seit vielen Wochen gut ausgelastet. Regional betrachtet wurde eine besonders starke Nachfrage in Asien und Brasilien registriert.

Ebenso war in der Business Unit Faser Nonwovens der Geschäftsverlauf zuletzt von einem deutlichen Nachfrageanstieg nach cellulosischen Nonwovens-Produkten bei leicht steigenden Faserpreisen gekennzeichnet. Beispielsweise führte die "Neue Grippe" zu verstärkter Nachfrage nach hygienischen Wischtüchern und Mundschutzmasken. Einwegprodukte, wie etwa Baby-Wischtücher aus Lenzing Nonwovens Fasern, konnten zuletzt aufgrund des natürlichen Ursprunges der Lenzing Fasern in den USA große Markterfolge erzielen.

Segment Plastics

Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2009 im Segment Plastics war besonders durch den massiven konjunkturbedingten Nachfragerückgang auf allen Absatzmärkten belastet. Über die Sommermonate hinweg konnten erste Erholungstendenzen, insbesondere in der Bauindustrie, festgestellt werden.

Lenzing reagierte auf die aktuelle Situation mit Kapazitätsrücknahmen, Einführung der Kurzarbeit in Deutschland sowie Kosten-

Aktionärsbrief Drittes Quartal 2009

reduktionen und Umstrukturierungen. Bei Spezialprodukten, die von den Rückgängen der Vormonate weniger stark betroffen waren, kam es gegen Ende des dritten Quartals zu einer Belebung der Nachfrage.

In der Business Unit Performance Products zeigte sich zum Ende des dritten Quartals eine steigende Nachfrage nach PTFE-Garnen für textile Architektur. Positive Marktsignale auf niedrigem Niveau kamen zuletzt auch aus der Kabelindustrie sowie für Folien, Bändchen und Verbunde. In der Business Unit Filamente erholte sich die Nachfrage im dritten Quartal bei Produkten für technische Bürsten, Monofilamente und für Dental-Care-Produkte nur unzureichend.

Segment Technik

Die Geschäftsentwicklung im Segment Technik war in den ersten neun Monaten 2009 stabil. Insbesondere profitierte das Segment Technik vom hohen Auftragsstand aus dem Vorjahr sowie aus noch laufenden konzerninternen Investitionsprojekten. In den letzten Monaten vermehrten sich die Anzeichen, dass in der Industrie Investitionen verschoben und Aufträge nur mit Zeitverzögerung abgerufen werden. Trotz dieser rückläufigen Tendenzen, die alle Geschäftsfelder betreffen, liegt ein noch ausreichender Auftragsstand vor.

Ausblick

Lenzing sieht dem weiteren Geschäftsverlauf 2009 vorsichtig positiv entgegen. Insgesamt entwickelt sich der Fasermarkt 2009 besser als erwartet. Die positive Marktentwicklung in Asien, der Türkei und in Lateinamerika könnte anhalten. Allerdings besteht bereits wieder die Gefahr eines Lageraufbaues in der textilen Kette, weshalb die Aussichten über den Jahreswechsel 2009/10 hinaus noch sehr unsicher sind. Zudem werden Antidumping Verfahren in Brasilien und Indien den Absatz von Produkten aus Lenzing Fasern voraussichtlich deutlich erschweren.

Im Segment Plastics bleibt der Geschäftsverlauf trotz einzelner Erholungstendenzen schwierig, das Segment Technik wird 2009 die vorsichtige Auftragsvergabe spüren und ein klar reduziertes Ergebnis erwirtschaften.

Insgesamt erwartet Lenzing ein angesichts der zu Jahresbeginn 2009 extrem schwachen Marktlage durchwegs positives Ergebnis. Der Einbruch im ersten Quartal kann freilich nicht mehr aufgeholt werden, weshalb mit einem Jahresergebnis deutlich unter Vorjahrsniveau zu rechnen ist.

Über die weitere Entwicklung werden wir Sie bei der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse über das Geschäftsjahr 2009 im März 2010 informieren.

Lenzing, im November 2009 Der Vorstand

Gewinn- und Verlustrechnung

Nach IFRS 7-9/2009 7-9/2008 1-9/2009 1-9/2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse 322,4 322,6 912,3 1.012,1
Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen -2,4 12,8 -10,6 44,1
Sonstige betriebliche Erträge 1,0 5,4 14,6 17,4
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -177,1 -194,4 -511,4 -607,3
Personalaufwand -61,3 -62,9 -186,1 -186,7
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -19,8 -18,6 -59,3 -55,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -26,5 -29,9 -107,8 -117,2
Betriebsergebnis (EBIT
)
36,3 35,0 51,7 107,1
Finanzergebnis -3,0 -11,1 -10,4 -18,4
Ergebnis vor Steuern (EBT
)
33,3 23,9 41,3 88,7
Ertragsteuern -8,6 -8,0 -10,7 -26,3
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 24,6 15,9 30,6 62,4
Ergebnis aus abgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,1 0,0 0,4
Periodengewinn 24,6 16,0 30,6 62,8
Davon entfallen auf:
Aktionäre der Lenzing AG 22,3 17,8 29,3 62,0
Andere Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 2,3 -1,8 1,3 0,8
EUR EUR EUR EUR
Ergebnis je Aktie 6,11 4,84 7,98 16,86

Aktionärsbrief

Drittes Quartal 2009

Bilanz

Nach IFRS 30.09.2009 31.12.2008
Aktiva Mio. EUR in % Mio. EUR in %
Immaterielles Anlagevermögen 93,4 6,5 93,1 6,6
Sachanlagevermögen 829,5 58,2 780,8 55,2
Finanzanlagevermögen 36,8 2,6 30,2 2,1
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen inkl. Steuerabgrenzung 3,7 0,3 4,4 0,3
Langfristig gebundenes Vermögen 963,4 67,6 908,5 64,2
Vorräte 165,1 11,6 209,9 14,8
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 180,0 12,6 191,6 13,5
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 117,5 8,2 105,8 7,5
Umlaufvermögen 462,6 32,4 507,3 35,8
1.426,0 100,0 1.415,8 100,0
Passiva
Eigenkapital 564,0 39,5 579,7 40,9
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln 29,4 2,1 31,7 2,2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber sonstigen Darlehensgebern 423,7 29,7 335,9 23,7
Rückstellungen inkl. Steuerabgrenzungen 126,0 8,8 122,9 8,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 7,5 0,5 7,0 0,5
Langfristige Verbindlichkeiten 557,2 39,0 465,8 33,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber sonstigen Darlehensgebern 56,3 4,0 135,3 9,5
Rückstellungen für laufende Steuern und sonstige Rückstellungen 137,1 9,6 94,3 6,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 82,0 5,8 109,0 7,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten 275,4 19,4 338,6 23,9
1.426,0 100,0 1.415,8 100,0

Kapitalflussrechnung

Nach IFRS 1-9/2009 1-9/2008
Mio. EUR Mio. EUR
Brutto Cashflow 87,3 120,4
Veränderung des Working Capital 82,3 -57,9
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,9
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 169,6 63,4
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen -130,3 -109,2
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen 5,9 0,9
+ Erlöse aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens 0,0 8,0
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 2,3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -124,4 -98,0
+ Einzahlungen anderer Gesellschafter 3,8 2,7
- Ausschüttung an Gesellschafter -51,5 -53,0
+ Zuflüsse aus Finanzierungen 16,3 52,1
Nettozahlungsströme aus abgegebenem Geschäftsbereich 0,0 -1,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -31,4 0,4
Veränderung der liquiden Mittel 13,8 -34,2
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 105,8 111,4
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -2,1 -0,1
Endbestand liquide Mittel 117,5 77,1

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com

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