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Lenzing AG

Annual Report May 7, 2010

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Annual Report

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Smart products for great customers

Smart products for great customers

Nachhaltige Kundenbeziehungen und ein innovativer Produktzugang sind schon seit jeher die Grundlage unseres Erfolgs. Mit über sieben Jahrzehnten Erfahrung bei der Herstellung von Cellulosefasern suchen wir ständig mit Leidenschaft nach immer neuen Lösungen.

Hohes ökologisches Bewusstsein in Verbindung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz führt zu einem nachhaltigen Produkt. Die gründliche Kenntnis der globalen Märkte und die Kompetenz unserer Experten im Kontakt mit unseren Kunden entlang der textilen Produktionskette schaffen nachhaltige und langfristige Partnerschaften.

In enger Kooperation mit unseren innovativen Partnern schaffen wir in gemeinsamer Anstrengung intelligente Produkte für anspruchsvolle Kunden, eben smart products for great customers.

Testimonials von weltbekannten Markenunternehmen haben sich zur Verfügung gestellt, um in diesem Geschäftsbericht ihre Wertschätzung unseres Produkts zu bezeugen. Dafür bedanken wir uns bei großen Namen wie Hennes & Mauritz, Jockey, Marks & Spencer und Patagonia. Wir sind stolz, sie zu unseren Partnern zählen zu dürfen.

Mit diesem Geschäftsbericht, der dieser kleinen, aber feinen Auswahl unserer Kunden gewidmet ist, wollen wir uns bei der großen Gesamtheit all unserer Kunden bedanken – nur mit ihnen gemeinsam sind wir erfolgreich.

Unser hervorragendes Team an internationalen Merchandisern und alle Kolleginnen und Kollegen, die im Namen der Lenzing Gruppe ständig bei unseren Kunden unterwegs sind und nicht müde werden, die gute Nachricht über die Qualität und ökologische Nachhaltigkeit der Lenzing Fasern zu verbreiten, haben wesentlich dazu beigetragen, dass dieser Geschäftsbericht in der vorliegenden Form zustande kam. Danke!

Inhalt

A. Konzern

Lagebericht 2009 – Lenzing Gruppe 6
Allgemeines Marktumfeld 8
Entwicklung der Lenzing Gruppe 11
Segment Fibers 13
Business Unit Textile Fibers 15
Business Unit Nonwoven Fibers 16
Business Unit Pulp 17
Business Unit Energy 18
Segment Plastics Products 22
Segment Engineering 25
Risikobericht 27
Versicherung 31
Bericht über wesentliche Merkmale
des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31
Bilanzstruktur und Liquidität 33
Forschung und Entwicklung 33
Umwelt und Nachhaltigkeit 34
Human Resources 38
Corporate Communications 42
Ausblick Lenzing Gruppe 44
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45
Corporate Governance Bericht 2009 46
Konzernabschluss 2009 50
Inhalt Konzernabschluss/Erläuterungen (Notes) 52
Gewinn- und Verlustrechnung 53
Gesamtergebnisrechnung 54
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 56
Bilanz 58
Kapitalflussrechnung 60
Erläuterungen (Notes) 61
Note 1. Einführung 61
Note 2. Anwendung von neuen und
geänderten Rechnungslegungsstandards
63
Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 66
Note 4. Veräußerung von Unternehmen 74
Note 5. Segmentberichterstattung 75
Note 6. Umsatzerlöse 80
Note 7. Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
80
Note 8. Andere aktivierte Eigenleistungen 80
Note 9. Sonstige betriebliche Erträge 80
Note 10. Personalaufwand 81
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
81
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 82
Note 13. Betriebsergebnis (EBIT) 82
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
83
Note 15. Erträge aus Finanzanlage- und
Finanzumlaufvermögen
83
Note 16. Ertragsteuern 84
Note 17. Ergebnis je Aktie 86
Note 18. Immaterielles Anlagevermögen 86
Note 19. Sachanlagevermögen 87
Note 20. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 88
Note 21. Sonstiges Finanzanlagevermögen 90
Note 22. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 91
Note 23. Vorräte 92
Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 92
Note 25. Fertigungsaufträge 93
Note 26. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 94
Note 27. Wertpapiere des Umlaufvermögens 95
Note 28. Eigenkapital 95
Note 29. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 97
Note 30. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und sonstigen Darlehensgebern
98
Note 31. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen 100
Note 32. Steuerabgrenzung 101
Note 33. Rückstellungen 102
Note 34. Sonstige Verbindlichkeiten 110
Note 35. Finanzinstrumente 111
35.1. Kapitalrisikomanagement 111
35.2. Wesentliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
112
35.3. Kategorien von Finanzinstrumenten 112
35.4. Finanzrisikomanagement 117
Note 36. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 128
Note 37. Operating Leasing-Vereinbarungen 130
Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
130
Note 39. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle
Garantieverträge
133
Note 40. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 133
Note 41. Direkte und indirekte Beteiligungen der
Lenzing AG zum 31. Dezember 2009
134
Note 42. Organe der Gesellschaft 136
Anlagenspiegel 2009 138
Anlagenspiegel 2008 140
Bestätigungsvermerk 142
Erklärung des Vorstandes 144
Bericht des Aufsichtsrates 145
Langzeitvergleich 146

B. Mutterunternehmen

Geschäftsbericht 2009 . Lenzing AG
Inhalt 149
Lagebericht – Lenzing AG
Allgemeines Marktumfeld 152
Entwicklung der Lenzing AG 153
Kennzahlen Lenzing AG 155
Die Lenzing Aktie 157
Risikobericht 158
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
161
Versicherung 163
Verwendung von Finanzinstrumenten 164
Forschung und Entwicklung 165
Umwelt und Nachhaltigkeit 165
Zweigniederlassung 166
Mitarbeiter 166
Ausblick 167
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167
Einzelabschluss 2009 168
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170
Bilanz zum 31. Dezember 2009 172
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen
174
Entwicklung des Anlagevermögens 176

Anhang 178 Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Aktiva 184 Passiva 187 Haftungsverhältnisse 189 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Sonstige Angaben 191 Organe der Gesellschaft 197 Bestätigungsvermerk 198

C. Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes 200
31 . Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
11 . Entwicklung der Lenzing Gruppe
16 . Business Unit Nonwoven Fibers
33 . Forschung und Entwicklung
33 . Bilanzstruktur und Liquidität
15 . Business Unit Textile Fibers
22 . Segment Plastics Products
34 . Umwelt und Nachhaltigkeit
25 . Segment Engineering
18 . Business Unit Energy
17 . Business Unit Pulp
38 . Human Resources
13 . Segment Fibers
31 . Versicherung
27 . Risikobericht
. Allgemeines Marktumfeld
8

Lagebericht 2009 44 . Ausblick Lenzing Gruppe 45 . Ergebnisse nach dem Bilanzstichtag

Lagebericht

Allgemeines Marktumfeld

Der Weltfasermarkt wurde 2009 von den massiven Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise beherrscht. Die Nachfrage im ersten Quartal 2009 war äußerst schwach, zog jedoch mit dem einsetzenden Aufschwung in wichtigen Emerging Markets, insbesondere in Asien, im Lauf des Berichtsjahres an. In China wurde die Nachfrage durch ein konsumorientiertes Konjunkturprogramm stimuliert, wodurch die chinesischen Produzenten von einer stärkeren Inlandsnachfrage profitierten. Auch die Faserproduzenten im übrigen Asien konnten die steigende globale Nachfrage für sich nutzen.

Die europäische Textilindustrie entwickelte sich im Jahr 2009 weiterhin schwach, während die europäische Nonwovensindustrie ihre gute Marktposition durch konsequente Produktinnovationen und effiziente Verkaufs- und Marketingstrukturen verteidigen konnte.

Obwohl sich das Nonwovensgeschäft in den USA stabil entwickelte, sank die Fasernachfrage in Nordamerika weiter. Ursachen waren der rückläufige private Konsum nach dem Einbruch im Immobiliensektor und die Krise der US-Automobilindustrie sowie die stark gestiegene Sparquote der amerikanischen Konsumenten.

Chemiefasern wieder als Gewinner mit Zuwächsen in Asien

Nach ersten Schätzungen stieg die globale Faserproduktion im Jahr 2009 um 1,9 % auf 68,8 Mio. Tonnen, nach einem Minus von 6,7 % im Jahr 2008 (67,5 Mio. Tonnen). Damit lag die Produktion nach dem massiven Einbruch im Jahr 2008 noch immer deutlich unter dem Rekordwert von 72,3 Mio. Tonnen Fasern, die im Jahr 2007 produziert wurden. Der leichte Zuwachs wurde in Asien erzielt, während in den westlichen Industrieländern die Produktion wiederum rückläufig war.

Die Baumwollproduktion ging trotz verstärkter Verwendung genetisch veränderter Baumwolle um geschätzte 7,3 % auf 22,7 Mio. Tonnen zurück. Dieser Rückgang ist unter anderem auf die schwächere Nachfrage, schlechtere Ernten und die zunehmende Verwendung landwirtschaftlicher Anbauflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln und Biotreibstoffen zurückzuführen. Der leichte Abwärtstrend bei Wolle setzte sich mit einer um 1,2 % geringeren Produktionsmenge fort.

Chemiefasern konnten im Jahr 2009 voraussichtlich ein Plus von 7,3 % auf 44,9 Mio. Tonnen verbuchen. Den größten Zuwachs verzeichneten die cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell) mit 8,8 %. Die Produktionsmenge von synthetischen Chemiefasern wie Polyester stieg um 7,1 %. Die größten mengenmäßigen Zuwächse vermeldete China, von wo bereits rund 61 % (geschätzte 27,4 Mio. Tonnen) der weltweit erzeugten Chemiefasern stammen. Zu den weiteren Gewinnern im asiatischen Raum zählten Indonesien (+12,7 %), Thailand (+12,5 %) und Indien (+10,4 %). In Europa sank die Chemiefaserproduktion neuerlich, und zwar um signifikante 19,1 % auf rund 3,0 Mio. Tonnen. Auch die amerikanische Chemiefaserproduktion war erneut rückläufig, mit einem Minus von geschätzten 8,2 %.

Plus bei Cellulosefasern

Der Anstieg der Cellulosefaserproduktion um 8,8 % wurde großteils von China getragen, wo die Produktion um ein Viertel auf 48 % der weltweiten Produktion stieg. Starke Zuwächse verzeichneten auch Thailand mit 23,4 % und Indonesien mit 17,1 %. Brasilien (+46,5 % – bei vergleichsweise geringeren Volumina), das im Jahr 2008 einen Einbruch bei der Cellulosefaserproduktion verbuchte, erholte sich im Berichtsjahr und erreichte beinahe wieder den Stand von vor der Krise. In Europa sank die Produktion 2009 um voraussichtlich rund 10 %, bedingt durch eine Werksschließung und die schwächere Nachfrage in der europäischen Textilindustrie im ersten Halbjahr.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Faserpreise mit klarer Erholungstendenz im zweiten Halbjahr

Die Baumwollpreise als Taktgeber für eine Vielzahl von Faserpreisen verharrten zu Beginn des Jahres auf extrem niedrigem Niveau zwischen 50 und 57 US-cts/lbs (Cotton "A"-Index). Im Zuge der leichten Erholung der Fasermärkte ab dem zweiten Quartal 2009 setzte ein Aufwärtstrend ein. Zu Jahresende lag der Cotton "A"-Index bei rund 75 bis 78 cts/lbs. Ein ähnlicher Trend war bei den wichtigsten Kunstfasern festzustellen. Polyesterfasern am wichtigsten Absatzmarkt Asien starteten nach dem scharfen Preisrückgang zu Jahresende 2008 mit Preisen um 0,90 USD/kg und festigten sich bis Jahresmitte bei Preisen um 1,20 USD/kg. Der Preisanstieg war auch mit dem deutlichen Anziehen der Ölpreise begründet.

Die anziehende Nachfrage nach cellulosischen Fasern bei Standardqualitäten ab dem zweiten Quartal 2009 ermöglichte entsprechende Preisanpassungen. Diese wurden durch niedrige Lagerstände bei den Spinnereien (und in der gesamten textilen Kette) gestützt sowie durch das Anziehen der Zellstoffpreise bei starker Mengennachfrage notwendig. Dabei ist aber festzuhalten, dass die Preise im ersten Quartal 2009 noch um rund 30 bis 40 % unter den Durchschnittspreisen des Jahres 2008 lagen und die nachfolgenden Preisanpassungen nicht ausreichten, die vorangegangenen Preisrückgänge vollständig zu kompensieren. Die Preise für cellulosische Spezialfasern festigten sich ebenfalls im Jahresverlauf 2009, allerdings war das oberste Marktsegment zuvor nicht so stark von Preisrückgängen betroffen.

Der Anstieg der Cellulosefaserproduktion wurde großteils von China getragen, wo die Produktion um ein Viertel auf 48 % der weltweiten Produktion stieg.

Lagebericht

Weltbevölkerung und Faserverbrauch*

1970–2010e

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe konnte 2009 trotz eines überaus volatilen globalen Marktumfeldes und infolge einer guten Entwicklung im Kerngeschäftsfeld Cellulosefasern ab dem zweiten Halbjahr ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften. Es lag zwar hinter den Ergebnissen der beiden Rekordjahre 2007 und 2008, aber auf ähnlichem Niveau wie in den Jahren davor. Nach einem negativen ersten Quartal infolge des globalen Nachfrageeinbruchs bei cellulosischen Fasern konnten in den Folgequartalen dank einer deutlich verbesserten Fasernachfrage sowie massiven Kosteneinsparungen wieder gute Ergebnisse erzielt werden.

Der konsolidierte Konzernumsatz des Berichtsjahres 2009 sank im Vergleich zum Vorjahr auf 1,25 Mrd. EUR (nach 1,33 Mrd. EUR). Dieser leichte Rückgang von 5,6 % spiegelt vor allem den massiven Einbruch der Cellulosefaserpreise wider. Der gegenüber 2008 erhöhte Faserversand konnte diesen preisbedingten Erlösrückgang nicht gänzlich ausgleichen. Zwar wurden ab dem zweiten Quartal 2009 Preiserhöhungen umgesetzt, die durchschnittlichen Preise lagen 2009 aber immer noch deutlich unter jenen des Vorjahres. Vom Konzernumsatz entfielen auf das Kerngeschäft Fasern 85,9 % der konsolidierten Umsätze, auf Plastics Products 11,7 % und auf Engineering 2,3 % (nur externe Umsätze).

Infolge gegenüber 2008 niedrigerer Rohstoffpreise bei Zellstoff und Chemikalien sanken die Materialaufwendungen trotz erhöhter Faserproduktion deutlich um 14,4 % auf 704,3 Mio. EUR (nach 823,0 Mio. EUR).

Die Personalkosten stiegen um 3,0 % auf 251,5 Mio. EUR (nach 244,1 Mio. EUR). Neben den beachtlichen kollektivvertraglichen Kostensteigerungen war der Anstieg durch Personalaufstockungen im Zuge der geplanten Inbetriebnahme der vierten Linie der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) begründet. Dem standen Rückgänge der Personalaufwendungen bei mehreren operativen Tochtergesellschaften im Segment Plastics Products gegenüber. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten mit 145,8 Mio. EUR leichte Einsparungen gegenüber dem Vorjahrswert von 148,2 Mio. EUR erreicht werden.

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern) lag mit 182,0 Mio. EUR (nach 200,8 Mio. EUR) um 9,3 % unter dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 22,7 % auf 100,7 Mio. EUR (nach 130,3 Mio. EUR).

Das niedrigere Zinsniveau schlug sich in einer Reduktion der Durchschnittsverzinsung der Bankschulden von rund 5,6 % im Jahr 2008 auf rund 3,5 % im Jahr 2009 nieder. Dieser Kostenvorteil sowie positive Währungseffekte ermöglichten die deutliche Verringerung der Konzern-Finanzierungskosten von 24,5 Mio. EUR (2008) auf 14,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2009. Damit ergab sich ein Ergebnis vor Steuern von 89,0 Mio. EUR (nach 114,7 Mio. EUR im Jahr zuvor).

Eine geringere Ertragssteuerbelastung führte zu einem Jahresüberschuss von 67,4 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres von 78,7 Mio. EUR, ein Minus von 14,4 %. Mit dem Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss von 64,4 Mio. EUR (nach 77,7 Mio. EUR) ergab sich ein Ergebnis je Aktie von 17,52 EUR nach 21,00* EUR im Vorjahr.

Strategische Investitionen unverändert weitergeführt

Trotz eines sehr schwierigen Marktumfeldes setzte die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2009 die strategischen Investitionen in den weiteren Ausbau der Cellulosefaserkapazitäten fort. Schwerpunkte waren der Bau der vierten Linie der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV), wo die Arbeiten im Berichtsjahr weitgehend fertig gestellt werden konnten, Kapazitätserweiterungen im Segment Plastics Products sowie Optimierungsinvestitionen bei Fasern, Zellstoff und Energie am Standort Lenzing. Die

Lagebericht

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen betrugen insgesamt 167,4 Mio. EUR (nach 165,9 Mio. EUR). Damit sind wesentliche Voraussetzungen für ein weiteres profitables Wachstum vor allem in Asien geschaffen worden.

Gesunde Bilanzstruktur trotz Wirtschaftskrise

Trotz Wirtschaftskrise bietet die Lenzing Gruppe ein gegenüber 2008 sogar verbessertes Bilanzbild sowie eine solide Finanzstruktur. Zum Bilanzstichtag Ende 2009 betrug das Eigenkapital 606,1 Mio. EUR (nach 579,7 Mio. EUR). Mit einer bereinigten Eigenkapitalquote* von 43,5 % der Bilanzsumme ist die Bilanzstruktur von Lenzing weiterhin solide. Im Berichtsjahr wurden in erheblichem Ausmaß kurzfristige Schulden abgebaut und stattdessen zu günstigen Konditionen teilweise längerfristige Kredite aufgenommen. Die Nettoverschuldung (Net Debt) der Lenzing Gruppe betrug zum Jahresende 2009 trotz Zahlung einer Dividende von 51,5 Mio. EUR 315,7 Mio. EUR (nach 365,4 Mio. EUR im Jahr zuvor). Das Gearing in der Lenzing Gruppe verbesserte sich ebenfalls leicht von 60,4 % auf 50,2 %. In der Lenzing AG lag die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 2009 bei 52,4 % (nach 51,7 % im Jahr zuvor).

Lenzing Gruppe:

Umsatzaufteilung nach Segmenten 100 % = 1,25 Mrd. EUR

Die Lenzing Gruppe bietet gegenüber 2008 ein verbessertes Bilanzbild sowie eine solide Finanzstruktur.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Segment Fibers

Im Geschäftsjahr 2009 entwickelte sich der globale Fasermarkt höchst uneinheitlich, jedoch mit massiven strukturellen Konsequenzen für die nächsten zehn Jahre (China). Während nach dem scharfen Rückgang im Jahr 2008 Preise und Mengennachfrage im ersten Quartal auf sehr niedrigem Niveau lagen, konnte im Verlauf des zweiten Quartals eine leichte Besserung festgestellt werden. Dieser Trend intensivierte sich im weiteren Jahresverlauf und löste einen allgemeinen Preisanstieg aus. Die Markterholung basierte vor allem auf der gesteigerten Nachfrage in Asien und teilweise auch in Südamerika. Konjunkturbelebungsprogramme in China im Einklang mit dem generellen Wohlstandszuwachs in den Emerging Markets ermöglichten 2009 die deutliche Belebung der Textil- und Nonwovensindustrie in diesen Weltregionen.

Lenzing gelang es von diesem Aufwärtstrend optimal zu profitieren. Trotz eines unerfreulichen ersten Quartals 2009 konnte die Lenzing Gruppe daher in ihrem wichtigsten Geschäftsfeld Fasern 2009 ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften.

Der Umsatz nach Segmentberichterstattung betrug 1.090,2 Mio. EUR (nach 1.107,9 Mio. EUR im Jahr zuvor), ein Minus von lediglich 1,6 %. Das Segment-EBIT ging zwar auf 109,8 Mio. EUR zurück (nach 118,1 Mio. EUR), was angesichts der volatilen Marktentwicklung jedoch einen sehr guten Wert bedeutet. Die EBIT-Marge im Segment Fasern reduzierte sich auf 10,1 % (nach 10,7 % im Jahr zuvor).

Im Segment Fibers waren per 31. Dezember 2009 4.511 Mitarbeiter (inkl. Lehrlinge) beschäftigt (2008: 4.335).

Umsatzzuwachs und Ergebnisrückgang

Der Ergebnisrückgang war vor allem auf die ungünstige Preisentwicklung und geringere Verkaufsmengen in den ersten Monaten 2009 zurückzuführen. Niedrigere Rohstoffpreise und mehrere Preisanhebungen im weiteren Jahresverlauf konnten diese Entwicklung nur teilweise ausgleichen. Zudem stiegen bereits im Jahresverlauf, sehr stark aber im zweiten Halbjahr, die einzelnen Rohstoffpreise gegenüber den Tiefstwerten zum Jahreswechsel 2008/09 wieder deutlich an.

Nach einer Phase der Unterauslastung im ersten Quartal und Kapazitätsrücknahmen konnten durch entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen auf Vertriebsseite bereits gegen Ende des ersten Quartals 2009 wieder alle Produktionsanlagen voll ausgefahren werden. Lenzing verfolgte bewusst diese antizyklische Strategie, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kunden in der textilen Kette verlässlich mit Fasern zu versorgen. Dadurch konnte Lenzing gerade in dieser schwierigen Phase weitere Lieferanteile gewinnen und die Partnerschaft mit wesentlichen Kunden weiter festigen.

Aufgrund der unsicheren weltwirtschaftlichen Lage wurden zu Jahresbeginn 2009 die Investitionen auf das absolute Mindestmaß zurückgeschraubt. Die strategischen, auf Wachstum ausgerichteten Maßnahmen sowie Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung wurden unverändert weitergeführt bzw. sogar weiter erhöht. Dies betraf vor allem das Großprojekt Bau der vierten Linie der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV). Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 150 Mio. USD wurde plangemäß umgesetzt, im Februar 2010 konnte der Probebetrieb aufgenommen werden. Durch die neue Produktionsanlage steigt die Nennkapazität der SPV um rund 60.000 Tonnen auf 220.000 Tonnen Viscosefasern für die Textil- und Nonwovensindustrie. Die sehr starke Nachfrage nach cellulosischen Fasern und insbesondere Lenzing Fasern hat die Richtigkeit dieser Investitionsentscheidung nochmals bestätigt.

Lagebericht

Lenzing Gruppe: Kerngeschäft Fasern

Volumenaufteilung

Segment Fasern:

Kernmärkte der Lenzing Gruppe*

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Produktionsentwicklung Lenzing Gruppe in 1.000 Tonnen

Business Unit Textile Fibers

Die Business Unit Textile Fibers setzte zu Beginn des Jahres Vertriebsschwerpunkte in den Emerging Markets, um dem schwachen Absatztrend in den westlichen Industrieländern entsprechend gegenzusteuern. Vor allem in Indien, Pakistan und in der Türkei konnte Lenzing Erfolge am Markt mit Standard-Viscosefasern erzielen.

Der Spezialitätenbereich, wie Lenzing Modal®, erwies sich 2009 als großteils krisenfest. Preise und Mengen konnten selbst unter schwierigen Umständen relativ stabil gehalten werden. Ebenso erfreulich verlief der Absatz von TENCEL® Fasern. Auch wenn die Nachfrage nach TENCEL® für textile Anwendungen in den ersten Monaten 2009 etwas zurückging, konnte Lenzing durch innovative Fasermischungen mit Baumwolle am Markt eine starke Position erzielen, insbesondere bei Denim-Qualitäten. Ebenso positiv verlief das Jahr 2009 für den Einsatz von TENCEL® im Heimtextilienbereich, wo in den vorangegangenen Jahren erhebliche Marketing- und Entwicklungsschwerpunkte gesetzt worden waren. Stabil entwickelte sich der Absatz von flammhemmenden Fasern für den

Lagebericht

Militärsektor, während ein konjunkturbedingter Rückgang bei Industrie-Schutzbekleidungen feststellbar war.

Ausblick Business Unit Textile Fibers

Das Jahr 2010 ist für die Business Unit Textile Fibers gut angelaufen. Der Fasermarkt war zu Jahreswechsel 2009/10 von einer weiterhin guten Nachfrage aus den Emerging Markets gekennzeichnet. Die Baumwollpreise verharren derzeit auf einem stabilen, relativ hohen Preisniveau, was sich positiv auf die Preise aller anderen Fasern auswirkt. Unsicherheiten am Markt für Cellulosefasern können sich ab dem zweiten Halbjahr aus der Inbetriebnahme mehrerer Kapazitätserweiterungsprojekte in Asien ergeben. Positiv könnte dem entgegenstehen, dass bei steigendem Faserverbrauch keine ausreichenden Mengen an Baumwolle zu attraktiven Preisen zur Verfügung stehen werden.

Für die Lenzing Gruppe stehen 2010 mit der Inbetriebnahme der neuen vierten Linie bei PT. South Pacific Viscose (SPV) erhebliche Mehrmengen zum Verkauf bereit, wodurch Lenzing seine Weltmarktführerschaft weiter absichern kann. Dies wird 2010 durch eine Marketingoffensive in den Bereichen Heimtextilien, Bekleidung und Arbeitsbekleidung unterstützt werden, sodass Lenzing für die Business Unit Textile Fibers – unter dem Vorbehalt eines positiven weltwirtschaftlichen Klimas – ein relativ gutes Jahresergebnis erwartet.

Business Unit Nonwoven Fibers

Die Business Unit Nonwoven Fibers konnte trotz des volatilen Marktumfeldes 2009 erneut ein gutes Ergebnis erwirtschaften. Das Jahr 2009 startete sehr schwach: Die Nonwovensindustrie reagierte abwartend auf das von der globalen Rezession geprägte schwierige Marktumfeld und reduzierte zunächst Lagerbestände und Aufträge. Die Nachfrage der Konsumenten nach Verbrauchsgütern wie Feuchttüchern ("Wipes") war jedoch ungebrochen, sodass sich der Nonwovensmarkt im weiteren Jahresverlauf 2009 wieder erholte. Die stark steigende Nachfrage nach Nonwovensfasern führte im dritten und vierten Quartal 2009 vorübergehend sogar zu ersten Lieferengpässen.

Die 2008 umgesetzte Segmentierung der Business Unit Nonwoven Fibers brachte eine noch größere Markt- und Kundennähe und wurde im Berichtsjahr konsequent weitergeführt. Durch die zunehmende Bedeutung der nachgelagerten Stufen der Vertriebskette wie Konverter, Handel, Marken sowie Eigenmarken wurden die Kontakte hier intensiviert.

Segmente

Business Unit Nonwoven Fibers

  • Technical (Filtration, Electrical Separators, Precursor, Automotive)
  • Medical (Woundcare)
  • Feminine Hygiene (Tampons)
  • Wipes

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Im Bereich Specialty Wipes konnte Lenzing im Berichtsjahr insbesondere zwei Faktoren für sich nutzen: Erstens stärkte die "Neue Grippe" das Bewusstsein für Prävention durch Hygienemaßnahmen und sorgte für eine erhöhte Nachfrage nach Wipes mit antibakterieller Wirkung. Zweitens achten die Verbraucher bei Einwegartikeln wie Wipes zunehmend auf die Umweltfreundlichkeit der Produkte. Lenzing ist hier mit der Zertifizierung seiner TENCEL® Fasern als vollständig biologisch abbaubarer Rohstoff globaler Vorreiter. Im Geschäftsjahr 2009 konnte daher beispielsweise eine der größten US-Handelsketten bei ihrer Eigenmarke für Babyfeuchttücher als TENCEL® Kunde gewonnen werden. Dieser Anbieter erklärt auf jeder Verpackung die Vorteile der Lenzing Faser aus ökologischer Sicht.

Im Bereich technische Anwendungen konzentriert sich die Business Unit Nonwoven Fibers verstärkt auf zukunftsweisende Nischen wie Bauelemente für Hybridantriebe und die Solarindustrie.

In der 2008 gestarteten Kooperation mit Weyerhaeuser zur Entwicklung neuartiger Nonwovens-Produkte auf Lyocellbasis konnten im Berichtsjahr weitere Fortschritte verbucht werden. Im Juni 2009 wurde am Standort Lenzing eine Pilotanlage zur Herstellung von TencelWeb™ in Betrieb genommen. Auf dieser Anlage werden innovative cellulosische Vliesstoffe aus dem Rohstoff Holz nach dem Meltblown-Verfahren produziert. Dieses Produkt stellt eine umweltfreundliche Alternative zu auf Erdölbasis hergestellten Fasern im Nonwovensbereich dar – ein Bespiel für nachhaltige Klimastrategie im industriellen Consumer-Markt mit positiven CO2-Effekten.

Ausblick Business Unit Nonwoven Fibers

Die gute Mengennachfrage setzte sich zu Beginn des Jahres 2010 fort. Neue Produktionskapazitäten dürften – ähnlich wie bei textilen Anwendungen – vom Markt 2010 gut aufgenommen werden. Der Bedarf nach Fasern für die Vliesstoffindustrie wächst weiter und zeichnet sich durch eine immer größer werdende Anwendungsvielfalt und gestiegenes Umweltbewusstsein aus. Neben dem kontinuierlichen Wachstum in den etablierten Märkten in Europa und den USA wird der steigende Lebensstandard in Asien die Nachfrage nach Nonwovensfasern weiter beflügeln. Hier sehen wir weitere Wachstumschancen.

Ein Fokus der Business Unit Nonwoven Fibers wird im Jahr 2010 auf der Intensivierung der Marketingaktivitäten in Asien und Europa liegen, um an Erfolge wie die Branding-Kooperation mit der US-Handelskette anzuschließen. Durch die Inbetriebnahme der vierten Produktionsline der PT. South Pacific Viscose (SPV) werden Lenzing Nonwovens 2010 auch weitere Mengen zur Vermarktung zur Verfügung stehen.

Business Unit Pulp

Zellstoff, produziert aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung cellulosischer Fasern. Die Business Unit Pulp sichert die Versorgung der weltweit agierenden Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit den geeigneten Viscosezellstoffqualitäten und gewährleistet dadurch einen reibungslosen Betrieb. Am voll integrierten Standort Lenzing ist die Business Unit auch für die Produktion von Zellstoff verantwortlich. Die nicht integrierten Faserproduktionsstätten werden über die konzerneigene Handelsgesellschaft Pulp Trading GmbH mit Zellstoff, der am Weltmarkt zugekauft wird, versorgt. Zusätzlich vertreibt die Business Unit im Rahmen des Chemikalienverkaufs am Standort Lenzing alle auch umweltseitig immer wertvoller werdenden Nebenprodukte der Zellstoff- und Faserproduktion wie Essigsäure, Xylose, Furfural und Natriumsulfat.

Die Entwicklung der Zellstoffmärkte war im Geschäftsjahr 2009 durch extrem hohe Preisvolatilität geprägt. Infolge der Wirtschaftskrise ging ab Jahreswechsel 2008/09 die Nachfrage nach Zellstoff für die Fasererzeugung am Weltmarkt dramatisch zurück. Dies hatte entsprechende Preisrückgänge zur Folge. Bereits im zweiten Quartal des Berichtsjahres kam es jedoch zu einer Erholung der Nachfrage und damit zu Preissteigerungen. An den Spotmärkten, insbesondere in

Lagebericht

Asien, erzielte Viscosezellstoff zu Jahresende 2009 schließlich wieder Rekordpreise, da auch die verfügbaren Mengen begrenzt waren. Die Lenzing Gruppe konnte diese Entwicklung durch bestehende, langfristige Lieferverträge sowie durch die Vollintegration am Standort Lenzing nur teilweise abfangen.

Zellstoffproduktion am Standort Lenzing

Durch mehrere Debottlenecking-Maßnahmen wurde die Zellstoffproduktion am Standort Lenzing im Jahr 2009 erneut um 5.000 t auf insgesamt 251.000 t gesteigert. Dadurch konnte nicht nur der Bedarf des Standortes Lenzing, sondern in geringem Ausmaß auch jener der nicht integrierten Standorte der Gruppe gedeckt werden.

Die Holzversorgung der Zellstoffproduktion gestaltete sich im Berichtsjahr nicht unproblematisch, da der Einschlag im Jahresverlauf 2009 bei weitem nicht den Erwartungen und Planungen der Forstwirtschaft entsprach. Durch langfristig abgesicherte Verträge und sehr gutes Holz-Supply-Chain-Management waren die Lager der Lenzing Gruppe dennoch gut gefüllt und entsprachen durchschnittlich einer Lagerreichweite von 20 Tagen – zu Spitzenzeiten bis zu einer Monatsproduktion. Durch gegenüber dem Vorjahr leicht niedrigere Holz-Einstandspreise ergaben sich für die Zellstoffproduktion in Lenzing Kostenvorteile. Außerdem wurde durch eine Reihe von Optimierungsmaßnahmen die Wirtschaftlichkeit der Zellstoffproduktion weiter erhöht.

Die Produktion von Nebenprodukten wie Natriumsulfat, Xylose, Essigsäure und Furfural entwickelte sich analog zur Faserproduktion. Natriumsulfat, ein wesentlicher Bestandteil pulverförmiger Waschmittel, konnte sehr gut abgesetzt werden. Bei Essigsäure und Furfural kam es aufgrund der schwachen Nachfrage zu Preiseinbußen. Auch der Xylose-Absatz blieb aufgrund globaler Nachfragerückgänge deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Ausblick Business Unit Pulp

Mit dem Anspringen der Faserkonjunktur hat sich auch die globale Nachfrage nach Viscosezellstoff weiter belebt. Lenzing wird im Zuge der laufenden Erhöhung der Faserproduktion am Standort Lenzing auch die Zellstoff-Produktionskapazität im Jahr 2010 um knapp 10.000 Tonnen anheben. Für die nicht integrierten Standorte ist auch bereits für 2010 die Versorgung mit Zellstoff – allerdings auf höherem Preisniveau – über langfristige Lieferverträge sichergestellt.

Im Bereich der Ergänzungsprodukte wird die Optimierung und Suche nach neuen Nebenprodukten aus dem wertvollen Rohstoff Holz fortgesetzt. Im angelaufenen Geschäftsjahr 2010 wird die gesamte Essigsäureproduktion auf Lebensmittelqualität umgestellt. Dadurch erfolgt eine Verlagerung des Absatzes vom volatilen Markt für chemische Qualitäten hin zum attraktiven Markt für die Lebensmittelindustrie.

Business Unit Energy

Die Business Unit Energy ist verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der Energieversorgung an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe. Sie sichert somit die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte. Da die Zellstoff- und Faserproduktion ein energieintensiver Prozess ist, kommt der Business Unit Energy immer größere Versorgungsrelevanz, aber auch Ergebnisbedeutung innerhalb des Konzerns zu.

Der Preisverfall für Rohöl setzte sich zu Jahresbeginn 2009 fort und erreichte im Februar 2009 mit einem Ölpreis von knapp unter 40 USD pro Barrel sein Minimum. Im Lauf des Berichtsjahres pendelte sich der Ölpreis schließlich zwischen 70 und 80 USD ein. Die Lenzing Gruppe nutzt an allen Produktionsstandorten außer am voll integrierten Standort Lenzing hauptsächlich Erdgas und Kohle als Energiequellen. Da die Brennstoffpreise in der Regel zeitverzögert der Rohölpreisentwicklung folgen, brachte diese Entwicklung für die

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Lenzing Gruppe 2009 eine leichte Entspannung der Kostensituation im Vergleich zu 2008.

Standort Lenzing – Energie

Am Standort Lenzing wurde im vierten Quartal 2009 ein neuer Kessel zur Verbrennung von Sodalauge aus der Zellstoffproduktion in Betrieb genommen. Die Investitionssumme betrug rund 16 Mio. EUR, die Bauzeit für dieses Projekt rund ein Jahr. Die Kapazität des neuen Kessels ist so bemessen, dass nunmehr die gesamte anfallende Sodalauge intern verwertet werden kann, was zu weiteren Kosteneinsparungen führt.

Bereits seit 1998 wird am Standort die Abluft aus der Viscosefaserproduktion in einem Wirbelschichtkessel aus Emissionsschutzgründen verbrannt. Durch Anbindung eines zweiten Wirbelschichtkessels an dieses Abluftsystem werden die Emissionen nochmals reduziert.

Derzeit wird eine neue Vollentsalzungsanlage für Kesselspeisewasser errichtet, die ebenfalls den höheren Produktionskapazitäten Rechnung tragen wird. Die Inbetriebnahme ist für Ende Mai 2010 geplant.

2009 wurden noch weitere Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien beteiligt sich Lenzing an einem Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie mit dem Fokus auf Energieeffizienz, erneuerbare Energieträger und intelligente Energiesysteme. Gleichzeitig wurde ein Projekt zur weiteren Optimierung der Strom- und Dampferzeugung am Standort Lenzing gestartet, das im Jahr 2010 realisiert wird.

PT. South Pacific Viscose, Indonesien

Bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose wird im Zuge des Ausbaus der Faserproduktion derzeit ein neuer Multifuel-Wirbelschichtkessel mit einer angeschlossenen Dampfturbine errichtet. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2010 geplant.

Ausblick Business Unit Energy

Am Standort Lenzing wurde mit der Errichtung einer neuen Eindampfanlage für Bleichereiabwasser (OPE-Ablauge) begonnen. Die neue Anlage stellt eine weitere kostenreduzierende Investition in die Energieoptimierung dar und soll im vierten Quartal 2010 in Betrieb gehen. Außerdem ist 2010 die Revitalisierung eines Gaskessels geplant, der auf den neuesten Stand der Technik gebracht wird. In Planung befindet sich auch ein neuer Trinkwasserbrunnen, der ebenfalls im Jahr 2010 in Betrieb genommen werden soll. Am Standort Heiligenkreuz wird im Jahr 2010 die ältere der beiden Gasturbinen durch eine neue, leistungsfähigere ersetzt.

Die Business Unit Energy ist verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der Energieversorgung an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe.

Lagebericht

Brennstoffmix 2009 der Lenzing AG*

Jahresbrennstoffeinsatz (2009): 13.086.212 GJ

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Vergleich der Energiequellen

Weltverbrauch, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing*

Lagebericht

Segment Plastics Products

Das Segment Plastics Products umfasst die Business Unit Plastics * und die Business Unit Filaments.

Das Marktumfeld im Segment Plastics Products war 2009 von der stark rückläufigen Konjunktur in den westlichen Industriestaaten geprägt. Vor allem die sehr schwache Konjunktur im Bau- und Automobilbereich führte zu massiven Auftragsrückgängen. Ebenso waren bei den Industrie- und Infrastrukturinvestitionen trotz der bereits angelaufenen staatlichen Konjunkturprogramme erhebliche Rückgänge zu spüren. Der Absatzmarkt für Spezialprodukte in anderen Weltregionen, insbesondere in Nahost, entwickelte sich dagegen positiv. Gegen Jahresende 2009 war allgemein eine Stabilisierung am Markt für Kunststoff-Spezialitäten festzustellen. Die im ersten Halbjahr gegenüber 2008 deutlich niedrigeren Rohstoffpreise wirkten sich zudem positiv auf den Geschäftsverlauf aus, stiegen aber im vierten Quartal wieder massiv an.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Marktumfeldes lag der Schwerpunkt im Segment Plastics Products 2009 in der wirtschaftlichen Absicherung der operativen Unternehmen und der Anpassung der Produktionskapazitäten an die aktuelle Nachfrage. An einigen Standorten in Europa wurde Kurzarbeit eingeführt, um möglichst flexibel auf die Marktgegebenheiten zu reagieren. Die Entwicklung neuer zukunftsträchtiger Produkte, etwa im Bereich PTFE und Carbonfasern, wurde dagegen unvermindert vorangetrieben.

Im Segment Plastics Products wurde aufgrund des extrem schwierigen konjunkturellen Umfeldes ein negatives Ergebnis erwirtschaftet. Der Segmentumsatz sank auf 147,8 Mio. EUR (nach 182,2 Mio. EUR), was auf geringere Verkaufsmengen und niedrigere Preise zurückzuführen war. Das Segment-EBIT belief sich auf -9,8 Mio. EUR (nach 7,3 Mio. EUR im Vorjahr). Das negative Ergebnis ist einerseits Folge des sehr schwierigen Geschäftsverlaufs und andererseits das Ergebnis nicht cashwirksamer Abschreibungen auf Unternehmenswerte in der Business Unit Filaments. Das EBITDA war mit 2,0 Mio. EUR positiv. Die Mitarbeiterzahl (inkl. Lehrlinge) per 31. Dezember 2009 sank auf 857 (nach 943 Mitarbeitern im Jahr 2008).

Business Unit Plastics

Die Business Unit Plastics besteht aus den Geschäftsfeldern Thermoplaste und Polytetrafluorethylen (PTFE).

Im Geschäftsfeld Thermoplaste ist Lenzing Anbieter von Folien, technischen Geweben, Bändchen, Garnen und mehrschichtigen Verbunden. Kunden für diese Vorprodukte sind stark industrieorientierte Abnehmer wie der Baustoffhandel sowie die Dämmstoff- und die Kabelindustrie und die Verpackungsindustrie.

Die Geschäftsentwicklung war besonders im ersten Halbjahr 2009 aufgrund der schwachen Baukonjunktur in Europa wenig zufriedenstellend. Der Bausektor konnte im zweiten Halbjahr mengenseitig eine leichte Erholung verbuchen. Der Absatz von Folien und Folienverbunden an die Kabelindustrie war jedoch durch Überkapazitäten am Markt gekennzeichnet, die Preise verharrten auf niedrigem Niveau.

Das Geschäftsfeld PTFE bietet großteils industrielle Vorprodukte in Form von Garnen, Fasern und Folien an. Diese werden zum Flechten von Dichtungspackungen für die Chemieindustrie, zum Weben und Stricken technischer und textiler Gewebe, zur Erzeugung von Filzen sowie für medizinische Anwendungen und Zahnseide eingesetzt.

Im Berichtsjahr konnten im Bereich textile Architektur (hochwertige Beschattungssysteme) in Zusammenarbeit mit international attraktiven Partnern ausgezeichnete Erfolge erzielt werden. Hier wurden auch zusätzliche Kapazitäten in Betrieb genommen. Die Nachfrage sowohl nach Dichtungspackungen als auch nach Filtrationsmedien war durch die geringere Investitionsbereitschaft industrieller Abnehmer aufgrund von Einsparungsprogrammen schwach.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Ausblick Business Unit Plastics

Für 2010 wird ein weiterhin schwieriges Marktumfeld erwartet. Im Bau- und Dämmstoffbereich sollten staatliche Förderungen positive Auswirkungen auf die Baukonjunktur haben. Es wird erwartet, dass vorgezogene Renovierungen und Investitionen zur Energieeinsparung den Rückgang im privaten Wohnbau kompensieren können. Überkapazitäten belasten auch 2010 das Preisniveau am Markt. Die Business Unit Plastics wird auch 2010 die Schwerpunkte bei Prozess- und Produktverbesserungen setzen. Zusätzlich werden weitere Kostenreduktionen und Effizienzsteigerungsmaßnahmen durchgeführt. Mit verstärkten Marketingaktivitäten in außereuropäischen Märkten sowie dem Ausbau strategischer Partnerschaften wird der noch immer unsicheren Konjunkturlage in den westlichen Industriestaaten entgegengewirkt.

Business Unit Filaments

Die Business Unit Filaments gliedert sich in die Geschäftsfelder Monofilamente, Acrylfasern und Precursor (Vorprodukt für Carbonfasern). Im Geschäftsfeld Filaments bietet Lenzing innovative Produkte für Dental Care (Zahnbürstenborsten) sowie Monofilamente, Industrieborsten und abrasive Borsten an. Im Geschäftsfeld Acrylfasern werden hochwertige Acrylfasern für Spezialanwendungen wie Markisen und Cabrio-Verdeckstoffe erzeugt. Das Geschäftsfeld Precursor umfasst Vormaterialien (Precursor) für die Carbonfaserherstellung.

Im Geschäftsfeld Monofilamente reduzierten sich die Umsätze infolge der Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2009 im zweistelligen Prozentbereich. Gegen Jahresende 2009 erfolgte wieder eine Stabilisierung der Marktlage. In den USA profitierte Lenzing im vierten Quartal 2009 von der Werksschließung eines Monofilament-Mitbewerbers. Zudem konnte durch eine Akquisition der US-Marktanteil bei Abrasiven auf rund 40 % gesteigert werden.

Die Produktpalette wurde um zwei neue, hochwertige Polymere (PVDF 1 und PEEK2 ) erweitert. An der Weiterentwicklung von Technologien zur Reduktion von Rohmaterialkosten wird laufend gearbeitet.

Bei der Produktion der Acrylspezialfasern unter der Marke Dolan® musste wegen der schwierigen Marktbedingungen und der schwachen Auftragslage im ersten Halbjahr 2009 vorübergehend Kurzarbeit eingeführt werden. Durch die Betriebsstilllegung des größten Mitbewerbers und eine Markterholung ab Mitte des Jahres konnte Lenzing seinen Marktanteil in Europa bei Acrylspezialfasern im weiteren Jahresverlauf jedoch auf über 50 % ausbauen. Dadurch wurde auch eine geringfügige Kapazitätserweiterung bei Dolan notwendig, die im Jahr 2009 abgeschlossen wurde. Zu Jahresende 2009 waren jedoch alle Anlagen voll ausgelastet.

Bei der European Precursor GmbH (EPG) konnte die neu entwickelte Produktionsanlage für Vormaterial zur Produktion von Carbonfasern im Geschäftsjahr 2009 in Betrieb genommen werden. Die Anlage befindet sich derzeit in der Anlaufphase, wobei zuletzt erhebliche technische Forschritte zu verzeichnen waren. Die Aufnahme des Regelbetriebes ist für 2010 geplant. Der Markt für Carbonfasern war im Berichtsjahr um ca. 20–30 % rückläufig.

Ausblick Business Unit Filaments

Abhängig von der erwarteten konjunkturellen Stabilisierung ist für das Geschäftsjahr 2010 mit einer entsprechenden Ergebnisverbesserung in der Business Unit Filaments zu rechnen. Dazu werden auch die 2009 umgesetzten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen maßgeblich beitragen, die auch 2010 weiter vorangetrieben werden.

Lagebericht

Segment Plastics Products

Umsatzaufteilung nach Marktsegmenten

Schwerpunkte 2009 im Segment Plastics Products: wirtschaftliche Absicherung der operativen Unternehmen und Anpassung der Produktionskapazitäten an die aktuelle Nachfrage.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Segment Engineering

Die Business Unit Engineering (Lenzing Technik) ist als Anbieter von Lieferungen und Leistungen in den Bereichen Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik tätig.

Lenzing Technik konnte sich dem negativen konjunkturellen Umfeld 2009 nicht entziehen, wobei sich die Auswirkungen der global rückläufigen Investitionsgüterindustrie vor allem im zweiten Halbjahr zeigten. Die einzelnen Bereiche waren davon unterschiedlich stark betroffen. Zudem mussten bei einigen Kunden Auftragsverschiebungen in das Jahr 2010 akzeptiert werden.

Der Gesamtumsatz lag 2009 bei 81,5 Mio. EUR, nach 110,9 Mio. EUR im Jahr 2008. Davon entfielen 29,5 Mio. EUR (2008: 51,3 Mio. EUR) auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe. Das EBIT nach Segmentberichterstattung belief sich auf 2,2 Mio. EUR nach 10,0 Mio. EUR im Vorjahr. Im Segment Engineering waren per 31. Dezember 2009 623 Mitarbeiter (2008: 648) beschäftigt (inkl. Lehrlinge).

Engineering und Contracting

Im Segment Engineering und Contracting konzentriert sich die Tätigkeit auf Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagenund Sondermaschinenbau für Industriekunden. Das Segment besteht aus drei Geschäftsbereichen: Faser- und Umwelttechnik, Zellstofftechnik sowie Filtrations- und Separationstechnik.

Der Bereich Fasertechnik zeichnet für die Konzeption der Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe verantwortlich und trägt somit wesentlich zum Qualitäts- und Know-how-Vorsprung von Lenzing bei. Die Produktgruppe Umwelttechnik beschäftigt sich mit der biologischen Reduktion und der Eliminierung von belasteten Abgasen in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Der Bereich Zellstofftechnik bietet weltweit Consulting- und Engineeringprojekte an und konnte im Jahr 2009 seine Marktposition erneut ausbauen.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik verteidigte seine Position am Weltmarkt durch die Erschließung neuer Anwendungen und die Entwicklung innovativer Produkte.

Insgesamt war das Jahr 2009 in diesem Geschäftsfeld von sinkenden Umsätzen gekennzeichnet. Mit neuen Produktangeboten und verstärktem Marketing wurde entsprechend gegengesteuert. Ab Jahresende 2009 konnte eine Stabilisierung des Geschäftsverlaufes festgestellt werden.

Anlagenbau und Industrieservice

Im Segment Anlagenbau ist die Business Unit Engineering als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen am Markt tätig. Lenzing Technik kann im klassischen Maschinen- und Anlagenbau jahrzehntelange Erfahrung vorweisen.

Die Angebotspalette im Bereich Industrieservice reicht von der Servicierung von Einzelkomponenten bis hin zu Überholungen kompletter Anlagen unterschiedlichster Industriebranchen.

Im Berichtsjahr 2009 wurde im Segment Anlagenbau und Industrieservice trotz des schwierigen Marktumfeldes ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Dabei konnte auch die relativ junge Produktgruppe Blechtechnik mit einer guten Auslastung ihre Position am Markt festigen.

Lagebericht

Automation und Mechatronik

Im Segment Automation und Mechatronik bietet Lenzing Technik herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozessindustrie sowie den Bau von elektromechanischen Geräten und Leiterplattenbestückung an.

Der Bereich Automation musste im Jahr 2009 einen deutlichen Rückgang im Umsatz wie auch im Ergebnis hinnehmen.

Ausblick Business Unit Engineering

Die Business Unit Engineering erwartet für das angelaufene Geschäftsjahr 2010 ein nach wie vor schwieriges Marktumfeld mit einer Auftragslage auf Niveau des Berichtsjahres. Die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und Services sowie eine selektive Erweiterung der Produktpalette und intensiviertes Marketing werden deshalb wichtige Voraussetzungen für einen positiven Geschäftsverlauf sein.

Innovationsseitig sind für das Jahr 2010 wie schon im vorangegangenen Geschäftsjahr vor allem die Weiterentwicklung des Simulationsprogramms SIMEX für die Prozesssimulation in der Zellstoffindustrie, die Verfahrensweiterentwicklung der biologischen Abluftreinigungstechnologie im Bereich Umwelttechnik und Produktinnovationen in der Separationstechnik geplant.

Segment Engineering

Umsatzaufteilung

Die Business Unit Engineering erwartet für das angelaufene Geschäftsjahr ein schwieriges Marktumfeld.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Im Berichtsjahr führte die Finanzkrise innerhalb weniger Wochen zu einer Austrocknung der Kreditmärkte und zu einer noch nie dagewesenen Unsicherheit auf den Kapital- und Finanzmärkten. Zudem fiel diese Entwicklung mit dem massiven Einbruch der Fasermärkte zusammen. Die Lenzing Gruppe konnte durch schnelles Reagieren und umfassendes Risikomanagement Schäden weitestgehend vermeiden.

Verschiedene Maßnahmen sicherten die Liquidität der Gesellschaft. Bereits vor der Krise sorgten mit mehreren Banken vereinbarte Kreditlinien für ausreichende Liquidität und trugen damit zur Absicherung des operativen Geschäftes bei. Weitere wichtige Maßnahmen waren die Kürzung des Investitionsbudgets auf ein Minimum und die Reduktion des Umlaufvermögens durch das Management von Lagerständen und Forderungen. Parallel dazu wurden im Rahmen einer eigenen Initiative ("We make it") eine ganze Reihe von Kostensparmaßnahmen umgesetzt.

Durch dieses Programm konnte Lenzing in einer schwierigen globalen Wirtschaftslage jedenfalls den Geschäftsbetrieb planmäßig aufrechterhalten, teils sogar davon profitieren und rascher als andere am Markt reagieren. Die allernotwendigsten und besten Investitionen, insbesondere aber das Großprojekt Ausbau des Standortes in Indonesien, konnten ungehindert fortgesetzt werden.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sowie die Simulation von Szenarien ("What if") sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern inne hat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten bestandsgefährdenden Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1) Risikoanalyse nach "COSO" Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO"-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet (Valueat-Risk-Ansatz).

Lagebericht

2) Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf die Unternehmensziele minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

3) Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4) Risikoüberwachung/-kontrolle

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien bzw. werden die erhobenen Risiken zumindest einmal jährlich neu bewertet.

Das Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu schaffen und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist die vorausschauende Nutzung der Chancen, die jedes Risiko birgt, und das Erzielen eines optimalen Risiko-/Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Finanzielle Wahrschein Veränderung
Kritische Risiken Auswirkung lichkeit Vorjahr
Rohstoffe Schwankungen der Rohstoffpreise können zu geringeren Produktmargen
und Handelsverlusten führen.
hoch hoch ê
Umwelt Ein möglicher Umweltschaden kann zu Personen- und Sachschäden führen,
welche Haftungen nach sich ziehen. Sowie allgemein Änderungen in der
Umweltgesetzgebung an sich.
sehr hoch mäßig =
Kritische Anlagen Der Ausfall kritischer Anlagen bzw. Anlagenteile, von denen der
Fertigungsprozess stark abhängig ist, kann zu Produktionsverlusten führen.
hoch mäßig ê
Technologie Verlust der Technologieführerschaft kann eine negative Auswirkung auf die
Konkurrenzfähigkeit haben.
mäßig mäßig ê
Marktanpassung Versäumnis, auf einen möglichen Strukturwandel des Chemiezellstoffmarktes
rechtzeitig zu reagieren.
sehr hoch hoch é
Marktwandel Politische Veränderungen in Ländern, in denen Investitionen getätigt wurden,
können die Cashflow- und Gewinnziele gefährden.
hoch mäßig ê
Wechselkurs Wechselkursschwankungen können zu wirtschaftlichen Verlusten
und Bilanzverlusten führen.
sehr hoch hoch =
Innovation Restriktive Innovationsmaßnahmen können zur Substitution durch
andere Produkte führen.
sehr hoch mäßig é
Energie Ein weltweit ansteigender Energiebedarf führt langfristig zu steigenden
Energiepreisen. Sowie großflächige Unterbrechungen in der
Energieversorgung (black-outs).
sehr hoch mäßig é
Elementarereignis Schwere Sachschäden und Produktionsausfälle, welche durch
Naturereignisse verursacht werden.
sehr hoch mäßig é
Finanzkrise Eine länger andauernde Bankenkrise kann zu Finanzierungsengpässen
bei zukünftigen Großprojekten führen.
hoch hoch é
Logistik Verzögerung bei der Rohstoffbeschaffung aufgrund von Beeinträchtigungen
auf den internationalenTransportwegen kann zu Produktionsausfällen führen.
hoch hoch é

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Das Risikomanagement ist auch in die strategischen Abläufe mit eingebunden, um Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren und sich ergebende Marktchancen nützen zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch bei Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein immer höher spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Agentennetzwerk und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklungen können somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinflussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio entgegen.

Beschaffungsrisiko

Lenzing kauft große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien, Polymere) und Energie zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. mit Sicherungsgeschäften Preisschwankungen auszugleichen.

Umweltrisiko

Die Herstellung von Cellulosefasern beinhaltet komplexe chemische und physikalische Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, Kreislaufschließungen und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken gut beherrscht.

Risiko von Naturgewalten

Bei bestimmten Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Für diesbezüglich sensible Standorte werden, soweit am Markt verfügbar, entsprechende Versicherungen abgeschlossen, die einen Großteil des Risikos ausgleichen.

Lagebericht

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern. Abnahmeausfälle bei Großkunden stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. seiner Absatzsegmente entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe haben aufgrund internationaler Handelsbeziehungen Währungsrisiken. Dies betrifft vor allem den Wechselkurs Euro-Dollar. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Details siehe Note Nr. 35.4.

Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing Risiken ausgesetzt, seine führende Marktposition bei Fasern durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern nicht aufrechterhalten zu können. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie mit aktivem Technologie-Screening entgegen.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte und Fremdwährungsoptionen. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Note 39) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit nicht mit großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 34 % variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Diese Ereignisse können Feuer, Explosion, Naturgewalten etc. sowie damit verbundene Betriebsunterbrechungen sein. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz sogenannte "Frequenzschäden" selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten.

Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind grundsätzlich im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt. Dem allgemeinen Trend der Reduktion von Versicherungslimiten durch Kreditversicherungen begegnete die Lenzing Gruppe mit der Eigentragung des Risikos sowie veränderten Zahlungskonditionen soweit sinnvoll und situativ notwendig.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe wird definiert als der Prozess, durch den die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird, um zu gewährleisten, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche eines unternehmensweiten Risikomanagements, neben der Finanzberichterstattung auch die Bereiche Strategie, betriebliche Abläufe sowie Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bildet die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit den dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die

Lagebericht

Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht und unter anderem in die Aufgabenbereiche der Risikoidentifikation, Risikobeurteilung und darauf aufbauend eine Risikosteuerung unterteilt ist (siehe auch Risikobericht).

Das Berichtswesen- und Managementinformationssystem der Lenzing Gruppe wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global Finance & IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese klare zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfindende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance & IT für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert und es bestehen weitreichende Regelungen in den Vorprozessen.

Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt. Lenzing verfolgt auch konsequent den weltweiten Einsatz eines einheitlichen IT-Systems (SAP) an den Hauptstandorten.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Diesem Anspruch wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen zu den hier stattfindenden Prozessen entsprechend Rechnung getragen. Diese klaren Vorgaben sehen ein striktes Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen der Abteilung Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten geregelt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als besonders wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellen- und Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzerns zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten, die keine Standardabläufe darstellen, betraut.

Als zentrale Funktion für die Konzernkommunikation und für die Pflege von Investor Relations sowie die Erstellung der externen Berichterstattung und Kommunikation ist das Corporate Center Corporate Communications eingerichtet.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gruppe verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichend kommittierte Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2010 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Die Lenzing Gruppe setzt als Technologie- und Innovationsführer seit Jahrzehnten Maßstäbe in der Welt der Cellulosefasern. Die laufende technologische Weiterentwicklung der Viscose-, Lyocell- und Zellstofftechnologie stellt sicher, dass Lenzing auch in Zukunft seinen Vorsprung ausbauen kann. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Gruppe sind schwerpunktmäßig am Standort Lenzing konzentriert, wo ein international anerkanntes Expertenteam an den neuesten Entwicklungen für die Faserwelt arbeitet.

Die laufende Zusammenarbeit mit externen Forschungsstellen und universitären Einrichtungen sichert den Austausch mit der Fachwelt. Im Innovationszentrum für Cellulosechemie am Standort Lenzing werden derzeit mehrere Versuchsanlagen zur Weiterentwicklung von spezifischen Faserqualitäten und neuen Celluloseprodukten sowie für die Prozessforschung betrieben. Um eine möglichst marktnahe, an den konkreten Kundenbedürfnissen orientierte Produktentwicklung zu gewährleisten, ist die Forschung und Entwicklung der Lenzing Gruppe organisatorisch in die einzelnen Business Units eingegliedert.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati) betrugen im Geschäftsjahr 2009 19,9 Mio. EUR (nach rund 18,8 Mio. EUR im Jahr zuvor). Damit intensivierte Lenzing – unbeeinflusst von dem volatilen Marktumfeld – seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Forschungsschwerpunkte im Jahr 2009 waren erneut die Optimierung des Zellstoff- sowie des Viscosefaserherstellungsprozesses. Im Bereich der Lyocell-Pilotanlage wurden Entwicklungsarbeiten für die Prozessverbesserung durchgeführt. Weiters lag der Fokus auf der Entwicklung neuer Produkte mit erhöhter Wertschöpfung entlang der Prozesskette vom Holz über den Zellstoff zur Faser. Diese Themen sind vor allem Gegenstand der Forschung bei geförderten Kooperationen wie K-Plus-Zentren oder Christian-Doppler-Labors.

Im Bereich der Zellstoffproduktion wurde an der Verringerung bzw. Vermeidung von Abwasserströmen aus der Bleicherei gearbeitet. Aufgrund der strategischen Bedeutung von Natronlauge und Schwefelsäure für die Faserproduktion wurden im Jahr 2009 erstmals Pilotversuche durchgeführt, um die beiden Stoffe aus dem im Produktionsprozess anfallenden Natriumsulfat zu gewinnen.

Der Fokus im Geschäftsjahr 2010 wird weiterhin auf der Optimierung des Zellstoffprozesses, Verbesserungen beim Viscosefaser- und Lyocellprozess sowie der Erschließung neuer Anwendungen in den Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers liegen.

Im Segment Plastics Products war in der Business Unit Plastics im Berichtsjahr die Weiterentwicklung der diffusionsoffenen Dachunterspannbahnen zentrales Thema. Weiters wurde im Rahmen eines EU-Projektes die Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien weitergeführt. Verschiedene Versuche betrafen das Thema Oberflächenmodifikation, um so Eigenschaften wie

Lagebericht

Haftfähigkeit, Kratzfestigkeit oder Lichtbeständigkeit zu verbessern. Weitere Schwerpunkte betrafen die Entwicklung von PTFE-Kabelfolien und PTFE-Filamenten für textile Anwendungen.

In der Business Unit Filaments konzentrierte sich die Forschung auf die Weiterentwicklung des Carbon Precursors zur Herstellung hochwertiger Carbonfasern sowie auf die Entwicklung hochwertiger Polymere.

Nachhaltigkeitsbroschüre

Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bietet die Broschüre "Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe". Die aktuelle sowie alle bisher erschienen Ausgaben stehen auf der Unternehmenswebsite www.lenzing.com sowohl zum Download als auch zur Bestellung zur Verfügung.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Prinzipien des nachhaltigen Wirtschaftens gehören zu den Grundpfeilern aller Entscheidungen in der Lenzing Gruppe. Als international agierender Konzern hat sich Lenzing die nachhaltige Entwicklung aller Unternehmensstandorte zum Ziel gesetzt. Die ständige Pflege der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung – ist Bestandteil der Lenzing Unternehmenskultur.

In der Textilindustrie ebenso wie im Nonwovens-Bereich rücken ökologische Gesichtspunkte zunehmend in das Blickfeld. Verbraucher setzten sich weltweit verstärkt mit der Herkunft sowie der Umwelt- und Klimafreundlichkeit von Konsumgütern auseinander. Der Trend zu ökologisch anspruchsvollen Produkten zeigt sich immer mehr auch am Fasermarkt; schließlich sind Fasern Produkte mit unmittelbarem Körperkontakt. Lenzing mit seinen Fasern aus dem natürlichen Rohstoff Holz nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. So war Lenzing der erste Faserhersteller weltweit, dessen Produkte mit dem Umweltzeichen der Europäischen Union ausgezeichnet wurden. Seither habe viele weitere Zertifizierungen und Auszeichnungen wie der "Nordic Swan" die Umweltfreundlichkeit der Produkte bestätigt.

Soziale Verantwortung und eine menschengerechte und gesunde Arbeitswelt sind ebenso leitende Grundsätze der Lenzing Unternehmensphilosophie. Die Mitarbeiter sind die Basis des Unternehmenserfolgs. Aus diesem Grund bietet die Lenzing Gruppe ihren Mitarbeitern interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten mit Entwicklungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten in einem gerechten und sicheren Arbeitsumfeld. Globale Entlohnungsmodelle mit einem markt- und erfolgsorientierten Entgelt sowie eine betriebliche Gesundheitsvorsorge an allen Standorten stellen weitere attraktive Jobmerkmale in der Lenzing Gruppe dar.

EHS Policy

Philosophie für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit

Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg

  • Wir sind führend in Faser-Innovation.
  • In unserem Kerngeschäft sind wir Technologieführer.
  • Alle unsere Aktivitäten sind wertschöpfend, für alle Beteiligten.
  • Wir streben nach langfristig nachhaltigem Wachstum.
  • Unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft ermöglicht es uns, unseren Kunden hochqualitative Produkte und Dienstleistungen anzubieten, damit sie sich in ihren Märkten erfolgreich positionieren können.

Verantwortung für die Umwelt

  • Wir gestalten unsere Prozesse umweltfreundlich, sodass auch für zukünftige Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten wird. Unseren Einfluss auf die Umwelt zu verringern hat hohe Priorität und ist ein unaufhörlicher Prozess ständiger Verbesserung.
  • Wir achten auf Umwelteinflüsse bei allem was wir tun. Mit unseren Ressourcen gehen wir rücksichtsvoll um.
  • Herausforderungen betrachten wir als Chancen für Verbesserung.
  • Bedenken und Fragen mit Bezug zur Umwelt, Gesundheit und Sicherheit stehen wir offen gegenüber und berücksichtigen sie in unserer Arbeit.

Verantwortung für Menschen

  • Wir bieten unseren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz: Unfälle und Verletzungen wollen wir vermeiden, die Einwirkung gefährlicher Chemikalien minimieren.
  • Jede und jeder muss sicher arbeiten.
  • Wir schulen und motivieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Tätigkeiten sicher und mit Bedacht auf Umweltauswirkungen durchzuführen.
  • Die Führungskräfte sind dafür verantwortlich, dass ein hohes Maß an Bewusstsein für sicheres Arbeiten aufrechterhalten wird.
  • Wir fördern einen gesunden und sicheren Lebensstil aller Mitarbeiter.

Verantwortungsbewusst handeln

  • Bei allen unseren Aktivitäten beachten wir die geltenden Gesetze und Vorschriften, wo immer auf der Welt wir tätig werden.
  • Wir richten unsere Arbeit an internationalen Normen und Benchmarks aus.
  • Wir überarbeiten regelmäßig unsere Pläne und setzen Ziele um unseren Standard in Bezug auf Umwelt, Gesundheit und Sicherheit zu verbessern.
  • Wir liefern und verwenden sichere Produkte und Dienstleistungen.
  • Wir bedenken schon im Stadium der Entwicklung von Produkten und Prozessen die möglichen Auswirkungen auf Umwelt und Sicherheit.

Lenzing, August 2009

Mag. Dr. Peter Untersperger Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Lagebericht

Neues Corporate Center EHS

Im Sommer 2009 wurde das Corporate Center "Global Environment, Health and Safety" eingerichtet. Die neue Stabsstelle wird sämtliche Maßnahmen zu den Themenbereichen Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit auf einer globalen Ebene koordinieren. In einem ersten Schritt wurde die "EHS Policy", eine Philosophie für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, festgeschrieben, die alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abdeckt und den Aspekt des verantwortungsbewussten Handelns mit aufnimmt.

Alle Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in ihrer Region Branchenführer im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit. Sie entsprechen damit naturgemäß sämtlichen Richtlinien und lokal geltenden Vorschriften im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit. Die sehr herausfordernden Standards des EU-Ecolabels und des Nordic Swan (Nordic Ecolabel) werden an allen europäischen Faserproduktionsstandorten erreicht. Im Berichtsjahr konnte sich als erster außereuropäischer Standort auch der US-Standort Mobile, Alabama, in die Reihe der Standorte stellen, die über beide Auszeichnungen verfügen. Eine Ausdehnung dieser Benchmark auf weitere Standorte in Asien wird derzeit geprüft.

Zertifizierungen

Zertifizierungen sind wichtige Nachweise für den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Dadurch können Geschäftspartner und Kunden sicher sein, dass Standards im Hinblick auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden. Der Aufbau von Managementsystemen in der Lenzing Gruppe ist schon seit Jahren ein kontinuierlicher Prozess, der 1995 mit dem Aufbau eines Qualitätsmanagement-

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing
Heiligenkreuz
Grimsby
Mobile 2010 2010
Purwakarta
Nanjing 2011 2011

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

systems am Standort Lenzing und dessen Ausweitung auf die verschiedenen Standorte seinen Anfang nahm. Lenzing hat im Berichtsjahr Systemzertifizierungen wie ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 konsequent weitergeführt.

Bedeutende Fortschritte gab es auch bei den Holzzertifizierungen: Die Lenzing Gruppe verfügt seit Anfang 2010 über die FSC Chain of Custody Multi Site Zertifizierung der Standorte Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China), Heiligenkreuz (Österreich), Grimsby (UK) und Mobile, Alabama (USA). Der Standort Lenzing ist PEFC zertifiziert.

Umweltschutz Standort Lenzing

Im Berichtsjahr wurden am Standort Lenzing erneut Produktionssteigerungen sowohl in der Zellstoff- als auch in der Faserproduktion realisiert. Dadurch war der Geschäftsbereich Umweltschutz wie in den vergangenen Jahren bei der Bewältigung der Produktionserhöhungen gefordert. Die Umweltschutzanlagen wurden daher laufend an die neuen Erfordernisse angepasst und konnten so das dynamische Wachstum am Standort Lenzing gut bewältigen.

Als besonders wichtiges Projekt wurde im Jahr 2009 die Erweiterung der Aschedeponie Obereck realisiert. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für den Anfang des zweiten Quartals 2010 geplant. Damit steht Lenzing eine dem letzten Stand der Technik und der Deponieverordnung 2008 entsprechende Reststoffdeponie zur Verfügung, die dem Unternehmen hinsichtlich der erforderlichen Aschezwischenlagerungen und -deponie die entsprechende Sicherheit gibt.

Weiters wurden bei den Belüftungskompressoren der Kläranlage umfangreiche schalltechnische Maßnahmen zur Minderung der Lärmbelastung in der Umgebung gesetzt und in Anbetracht der weiterhin dynamischen Produktionsentwicklung Studien und Vorarbeiten für einen neuerlichen Ausbau der Abwasserreinigungsanlagen durchgeführt.

Im Bereich der Abluft standen im Jahr 2009 weitere Verbesserungen bei den Rückgewinnungsanlagen sowie ein optimierter Betrieb der Abluftbehandlungsanlagen im Fokus.

Die Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte ihre Kompetenz im Berichtsjahr erneut erfolgreich unter Beweis stellen. Die Re-Akkreditierung wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Erfüllung der Normanforderungen beweist das hohe Niveau der Laborleistungen der Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing. Die Prüfstelle bietet ihre Leistungen neben Lenzing als internem Auftraggeber auch externen Kunden an. Die Palette reicht dabei von Abwasser- und Abfallanalytik bis zu ökotoxikologischen Untersuchungen.

Das dynamische Wachstum am Standort Lenzing wurde vom Umweltschutz gut bewältigt.

Lagebericht

Human Resources

Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind ein Grundpfeiler des Erfolgs und der Weiterentwicklung jedes Unternehmens. Die Lenzing Gruppe verdankt ihre Marktführerschaft und ihren technologischen Vorsprung in hohem Maße auch dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Aus diesem Grund setzt Lenzing laufend Maßnahmen, um sich selbst als attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber zu positionieren. Diese reichen von Aktivitäten zur Förderung und Weiterbildung der Mitarbeiter wie Schulungen und Trainings über Feedback-Gespräche bis zu Aktionen für ein angenehmes Betriebsklima.

Der Geschäftserfolg der Lenzing Gruppe ist wesentlich von der Erzielung möglichst hoher Leistungen der einzelnen Mitarbeiter bzw. vom Leistungsniveau der verschiedenen Mitarbeiterteams abhängig. Aktives Performance-Management legt die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis der gesetzten Ziele und die Art der Zielerreichung und überwacht laufend die Zielfokussierung bzw. -erreichung mit Hilfe regelmäßiger Feedbackprozesse.

Der konzernweite "Performance Management Process" zur optimalen Planung und Erfassung der Mitarbeiterentwicklung wurde im Berichtsjahr fortgeführt und ausgebaut. Das sogenannte "360°-Feedback 1 " als umfassendes Leistungs-Beurteilungsprogramm wurde von der Vorstands- und der ersten

Lenzing fördert bei seinen Mitarbeitern individuelle Verantwortung und selbstständiges Handeln und unterstützt sie bei der persönlichen Weiterentwicklung.

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Berichtsebene im Jahr 2009 auf eine weitere Managementebene ausgedehnt. Es umfasst nun konzernweit beinahe 100 Führungskräfte, die im Rahmen einer 360° Evaluierung wertvolles Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzen erhalten.

Zum Stichtag 31. Dezember 2009 beschäftigte die Lenzing Gruppe 6.021 Mitarbeiter (nach 5.945 Ende 2008). Der Anstieg war insbesondere auf Rekrutierungen bei der PT. South Pacific Viscose (SPV) zurückzuführen, wo zusätzliche Mitarbeiter für die neue Linie 4 angestellt wurden.

Aufteilung Mitarbeiter nach Ländern

Mitarbeiterstand Lenzing Gruppe zum 31.12.2009: 6.021Mitarbeiter 2

Lagebericht

Am größten Standort der Gruppe in Lenzing waren zum Bilanzstichtag 2009 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik, Lenzing Plastics, Leno und BZL insgesamt 2.813 Mitarbeiter beschäftigt (Ende 2008: 2.865), davon 162 Lehrlinge (Ende 2008: 143). Lenzing weiß um die Wichtigkeit von gut ausgebildeten Facharbeitern und nimmt seine Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst. Dies erklärt auch den Anstieg der Anzahl der Lehrlinge, womit Lenzing seine regionalpolitische Bedeutung als einer der wichtigsten Arbeitgeber in Oberösterreich neuerlich untermauert. Zusätzlich befanden sich 2009 21 Lehrlinge an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich), Affolterbach und Munderkingen (Deutschland) sowie Grimsby (Großbritannien) in Ausbildung.

Lenzing fördert bei seinen Mitarbeitern individuelle Verantwortung und selbstständiges Handeln und unterstützt sie bei der persönlichen Weiterentwicklung. 2009 wurde ein konzernweites Ausschreibungssystem offener Stellen implementiert. So können Mitarbeiter sich einfach für Jobs an ausländischen Standorten bewerben und internationale Berufserfahrung sammeln. Im Berichtsjahr ergaben sich insbesondere durch den Ausbau des Standortes Purwakarta (Indonesien) vielfältige Chancen für kurz- und auch längerfristige Auslandseinsätze.

Außerdem startete im Jahr 2009 der Pilotversuch für ein konzernweites Führungskräfte-Entwicklungsprogramm. Eine Gruppe von Nachwuchsführungskräften erhielt die Möglichkeit, an einzelnen Lehrgangsmodulen teilzunehmen, die an verschiedenen Standorten weltweit stattfanden. Das Programm wird aufgrund des großen Erfolges im Jahr 2010 weiter ausgebaut werden.

In Asien wurden im Berichtsjahr umfangreiche Ausbildungsbedarfsanalysen (Training Assessments) durchgeführt, um Mitarbeitern aller Ebenen Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Das erste Programm wurde im Dezember 2009 in Indonesien durchgeführt.

Das Lenzing Bildungszentrum am Standort Lenzing bot auch im Jahr 2009 wieder eine Vielzahl an Ausbildungen zur Förderung der Qualifikationen und Fähigkeiten der Mitarbeiter an.

Sicherheit und Gesundheit

Die Lenzing Gruppe ist sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter bewusst. Um dieser Verantwortung noch besser zu entsprechen wurde im Sommer 2009 das Corporate Center "Global Environment, Health and Safety" eingerichtet.

Sicherheit

Im Berichtszeitraum 2009 ging die Zahl an Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Der Grund dafür war, dass die Produktionsstätten mit hohem Sicherheitsstandard diesen halten konnten, in den neu integrierten Werken jedoch wesentliche Verbesserungen erzielt wurden. Die systematische Arbeit der letzten Jahre zur Steigerung der Wahrnehmung der Wichtigkeit von Sicherheitsmaßnahmen bei den Mitarbeitern war zielführend. Die Zertifizierung nach OHSAS 18001 an bereits vier von sechs Faserproduktionsstandorten belegt diesen Erfolg. Für die noch nicht zertifizierten Standorte Mobile (USA) und Nanjing (China) sind die Zertifizierungen für die Jahre 2010 bzw. 2011 geplant.

Wie jedes Jahr steht auch 2010 das Sicherheitsprogramm am Standort Lenzing unter einem Motto. Es lautet "Denk voraus – Gesund + Sicher" und soll insbesondere das Sicherheits- und Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter bei der Ausführung konkreter Aktivitäten fördern. Statt auf eine Vielzahl von Sicherheitsregeln setzt man auf die Entwicklung sicherheits- und gesundheitsgerechter Arbeitsweisen, die sich die Mitarbeiter aufgrund ihrer Erfahrungswerte und ihres Fachwissens erarbeiten. Ein eigener "Denk voraus – Gesund + Sicher"-Prozess wird dabei systematisch angewendet.

Neben einer Reihe von gesundheitsfördernden Aktionen, wie Vorsorgeuntersuchungen, Raucherentwöhnung, Augentests für Bildschirmarbeiter, Gesundheitsgymnastik, Muskelfunktionstests und Impfungen haben am Standort Lenzing auch sogenannte "Gesundheitstage" Tradition. Im Rahmen dieser Veranstaltungen soll unter den Mitarbeitern durch aktive Beschäftigung mit den Themen Ernährung, Bewegung und Stressvermeidung das Gesundheitsbewusstsein gefördert werden. Im Fokus steht die praktische Umsetzung des Erlernten im Alltag.

Lenzing Gruppe: Entwicklung der Verletzungen 1999–2009

Gesundheit

Am Standort Lenzing wurden die bereits bewährten Gesundheitsaktionen wie Gesundheitstage, Wirbelsäulenprogramm und Nichtraucher-Seminare erneut angeboten und mit Unterstützung der Arbeitsmediziner des Gesundheitszentrums weiterentwickelt.

Auch das Gesundheitsprojekt für Lehrlinge wurde mit großem Erfolg weitergeführt. Jeder Lehrling erhält am Beginn des Lehrjahres einen sogenannten "Vitalscheck", der Pflichtmodule und frei wählbare Gesundheitsangebote umfasst. So wird das Thema Gesundheit in die Lehrlingsausbildung integriert.

Lagebericht

Im Tochterunternehmen Lenzing Technik wurde eine zweite Mitarbeiterbefragung zum "Human Work Index" durchgeführt. Die Befragung belegte deutliche Verbesserungen in allen drei Dimensionen (Arbeitsbewältigung, Arbeitsinteresse, Zusammenarbeit) gegenüber der ersten Befragung im Jahr 2005.

nach außen, mit allen Ziel- und Interessensgruppen sowie Stakeholdern, gepaart mit einer offenen Informationspolitik nach innen, gegenüber den Mitarbeitern, ist daher auch unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe.

Die zentrale Stabstelle Corporate Communications steuert die Kommunikationsprozesse auf Konzernebene und zeichnet für die operativen Kommunikationsprozesse in den Bereichen Investor Relations und Public Relations verantwortlich. Sie stellt damit eine funktionierende und kompetente Öffentlichkeitsarbeit sicher.

Corporate Communications

Ein global agierendes Unternehmen wie die Lenzing Gruppe mit zahlreichen Produktionsstandorten und Büros rund um die Welt trägt hohe lokale Verantwortung. In diesem Zusammenhang ist die laufende interne und externe Kommunikationsarbeit überaus wichtig. Die kontinuierliche, transparente Kommunikation

Investor Relations

Die Lenzing Aktie notiert im Segment Standard Market Continuous der Wiener Börse sowie im Freiverkehr einiger deutscher Börsen.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt 26.717.250,00 EUR und ist eingeteilt in 3.675.000 Stückaktien. Die B & C Industrieholding GmbH, Wien, ist gemeinsam mit ihrer 100 % Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit einem Anteil von insgesamt 90,15 % der Stimmrechte Mehrheitseigentümer. Sie versteht sich als langfristig orientierter Kernaktionär der Lenzing AG.

Die globale Rezession führte 2008 zu einem Kurssturz an den internationalen Börsen, von dem sich die Kapitalmärkte im Laufe des Jahres 2009 allerdings teilweise wieder erholen konnten. Dementsprechend startete die Lenzing Aktie mit einem Kurs von 166,99 EUR ins Jahr 2009 und verbesserte sich auf 249,00 EUR zu Jahresende 2009. Dies entspricht einem Kursanstieg von rund 49 %. Der Kurs der Lenzing Aktie folgte damit im Wesentlichen dem Verlauf des Wiener Leitindex ATX.

Die Lenzing Aktie ist seit dem Jahr 2005 im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex gelistet. Im Berichtsjahr konnten die strengen Kriterien dieses Index erneut erfüllt werden. Im VÖNIX Index (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) sind österreichische börsenotierte Unternehmen vertreten, die in puncto sozialer und ökologischer Leistungen führend sind.

Wie schon in den Jahren zuvor informierte Lenzing seine Aktionäre regelmäßig und ausführlich durch Presseinformationen und umfassende Aktionärsbriefe sowie persönliche Kontaktnahme. Der Vorstand der Lenzing AG führte zahlreiche Gespräche mit interessierten institutionellen Investoren und Analysten.

Public Relations

Auch im Jahr 2009 wurden die Öffentlichkeit sowie die Mitarbeiter umfassend und zeitnah über die Geschäftsentwicklung, aktuelle Projekte sowie alle relevanten Aktivitäten von Lenzing informiert. Im Berichtsjahr erfolgte die Information der externen Öffentlichkeit über zahlreiche Presseinformationen, Medienveranstaltungen sowie über Journalistengespräche. Ein Journalistentag am Standort Lenzing bot ausgewählten österreichischen Medienvertreten die Möglichkeit, das Werk kennenzulernen und sich bei Vorträgen und im Gespräch mit dem Vorstand im Detail zu informieren.

Weitere Kommunikationsmaßnahmen waren die Mitarbeiterund Kundenmagazine, Newsletter sowie eine regelmäßige lokale Fernsehsendung rund um den Standort Lenzing.

"Der Lenzinger" als quartalsweise erscheinende Zeitung informiert die Mitarbeiter über Neuigkeiten rund um den Standort Lenzing. Das zweisprachige Magazin "Lenzing Inside" wird halbjährlich an Mitarbeiter an allen Unternehmensstandorten sowie Kunden und Partner verteilt und berichtet über Neuerungen in der Lenzing Gruppe auf internationaler Basis.

Das Fernsehmagazin "Lenzing Aktuell" wurde auch 2009 weiter ausgestrahlt. Das Programm läuft mit 10 Sendungen jährlich im oberösterreichischen Lokalsender "Bezirks TV" und bietet allen Interessierten Einblicke, Hintergrundinformationen und Aktuelles aus der Lenzing Welt. Erstmals wurden im Berichtsjahr ausgewählte Sendungen auf Englisch synchronisiert und im Intranet der Lenzing Gruppe allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus präsentierte sich Lenzing 2009 wieder auf zahlreichen internationalen Fachmessen wie Texworld, Heimtextil, Techtextil, Première Vision oder Expofil. Branchenbesucher aus aller Welt konnten sich ein Bild von Lenzing machen und sich über Produktinnovationen informieren. Ein Highlight im Bereich Textile Fibers stellte die Intertextile Shanghai dar, bei der Lenzing auf einer Standfläche von über 1.000 m2 und unter Rekordbeteiligung von 41 Ausstellern seinen Kunden einen Satellitenstand anbot, der asiatischen Firmen ermöglichte, ihre Entwicklungen mit Lenzing Fasern dem Fachpublikum zu präsentieren. Wichtige Messen für die Business Unit Nonwoven Fibers waren im Berichtsjahr unter anderen die ANEX in Shanghai, die Techtextil Frankfurt und die World of Wipes in Atlanta. Die Fachmessen sind für die Lenzing Grup-

Lagebericht

pe auch willkommener Anlass zur Kontaktpflege mit Kunden und Partnern sowie für Fachgespräche.

Am Standort Lenzing nutzten im Berichtsjahr über 2.000 Besucher die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung die Viscosefaserproduktion vom Buchenstamm bis zum fertig verpackten Faserballen hautnah zu erleben.

Lenzing wurde im Geschäftsjahr 2009 mit mehreren Preisen ausgezeichnet: Das CSR-Ranking bewertet die 100 größten Unternehmen Österreichs nach ihren Leistungen in Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. Nachhaltigkeit. Lenzing konnte sich mit dem sechsten Platz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Ränge verbessern und erreichte in seiner Kategorie den hervorragenden zweiten Platz. Im September 2009 wurde im Rahmen der Chemiefasertagung der Paul-Schlack-Preis an Li Shen und ihr Team von der Universität Utrecht (Niederlande) für die Lebenszyklusanalyse von Fasern verliehen. Die wissenschaftliche Erststudie war von Lenzing in Auftrag gegeben worden und seit dem Erscheinen 2008 wurden ihre Ergebnisse durch unabhängige Vergleichsstudien mehrfach bestätigt. Ebenfalls im September 2009 wurde Lenzing mit dem "Vöckla Award", einem regionalen Preis, ausgezeichnet. Die Verleihung des Awards unterstrich einmal mehr die besondere Verantwortung, die die Lenzing Gruppe in den Regionen, in denen sie tätig ist, trägt.

Ausblick Lenzing Gruppe

Die Stabilisierung der Weltwirtschaft setzte sich in den ersten Wochen des Jahres 2010 fort. Allerdings bestehen noch immer

Messe-Highlight: 41 Kunden beteiligten sich am Lenzing Satellitenstand auf der Intertextile Shanghai.

Rechts: Nonwoven Fibers präsentierte sich auf der ANEX in Shanghai

Allgemeines Marktumfeld 8 Entwicklung der Lenzing Gruppe 11 Segment Fibers 13 Segment Plastics Products 22 Segment Engineering 25 Risikobericht 27 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 34 Human Resources 38 Corporate Communications 42 Ausblick Lenzing Gruppe 44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

erhebliche Unsicherheiten darüber, ob und in welchem Umfang die Nachwirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise nicht auch noch 2010 spürbar sein werden. Die ersten Schocks und Schrecken haben uns insbesondere in Europa schon erreicht. Auch ein neuerlicher konjunktureller Rückschlag kann nicht ausgeschlossen werden. Weitere Unsicherheitsfaktoren sind das Auslaufen von Konjunkturstützungsmaßnahmen sowie das Anziehen der Rohstoffmärkte. Die Preise für Zellstoff haben bereits wieder Rekordniveau erreicht.

Die Lenzing Gruppe blickt – eine weitgehend stabile Weltkonjunktur vorausgesetzt – jedenfalls vorsichtig optimistisch in das Jahr 2010. Wir sind zuversichtlich, werden weiter wachsen und die sich bietenden Marktchancen voll ergreifen. Asien ist für uns der Markt der Zukunft.

Im wichtigsten Segment Fibers ist infolge der anhaltend starken Nachfrage, insbesondere aus den Emerging Markets, mit Vollauslastung und einer guten Ertragslage zu rechnen. Durch die Inbetriebnahme der vierten Linie bei der Tochtergesellschaft PT. South Pacifi c Viscose (SPV) stehen der Lenzing Gruppe zusätzliche Mengen zur Vermarktung zur Verfügung. Auch wenn in Asien 2010 neue Viscosefaserkapazitäten bei Mitbewerbern in Betrieb genommen werden, kann davon ausgegangen werden, dass der Markt kurz- und mittelfristig zusätzliche Cellulosefasermengen benötigt. Deswegen sind 2010 und in den Folgejahren in Lenzing (Oberösterreich), Heiligenkreuz (Burgenland) und bei SPV (Indonesien) Kapazitätserweiterungen geplant und in China ist eine weitere Kapazitätserhöhung angedacht.

Von Lenzing entwickelte innovative Faseranwendungen und Mischungen sowie die zunehmende Nachfrage nach Fasern aus regenerativen Rohstoffen werden den Absatz für Lenzing Fasern weiter vorantreiben. Lenzing hat sich 2010 zum Ziel gesetzt, mit Kapazitätserweiterungen und neuen Produkten und Anwendungen seine Weltmarktführerschaft und seine herausragende Marktposition als innovativer Cellulosefaserhersteller weiter auszubauen.

Im Segment Plastics Products ist 2010 noch mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld zu rechnen. Verstärkte Marketingaktivitäten in außereuropäischen Ländern und weitere Optimierungsmaßnahmen sind als Gegensteuerungsmaßnahmen für 2010 geplant, sodass in diesem Segment mit einer Ergebnisverbesserung gegenüber 2009 zu rechnen ist. Auch das Segment Engineering wird 2010 weiterhin von einem schwierigen Marktumfeld geprägt sein. Der aktuelle Auftragsstand lässt bei Lenzing Technik jedenfalls eine positive Entwicklung für 2010 erwarten.

Insgesamt ist aufgrund der aktuell erfreulichen Aussichten im Kerngeschäft Fasern für den Lenzing Konzern 2010 mit einer positiven Ertragslage zu rechnen, die an die Entwicklung des Geschäftsjahres 2009 durchaus anschließen könnte.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, am 12. März 2010

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Corporate Governance Bericht 2009

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Die Lenzing AG hat sich im Berichtszeitraum (Geschäftsjahr 2009) keinem Corporate Governance Kodex unterworfen, da die Lenzing AG die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung auch ohne Unterwerfung unter einen bestimmten Corporate Governance Kodex eingehalten hat.

Die Lenzing AG beabsichtigt, vorbehaltlich der Beschlussfassung in Vorstand und Aufsichtsrat, sich ab dem Geschäftsjahr 2010 dem Österreichischen Corporate Governance Kodex zu unterwerfen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex steht im Internet unter http://www.corporate-governance.at zur Verfügung.

Da die Lenzing AG bereits im Geschäftsjahr 2009 die im Österreichischen Corporate Governance Kodex enthaltenen C-Regeln ("Comply or Explain") weitgehend eingehalten hat, hat sich die Lenzing AG entschlossen, bereits in diesem Bericht freiwillig die gemäß dem Corporate Governance Kodex vorgeschriebenen Inhalte offenzulegen sowie die jeweils nicht eingehaltenen C-Regeln zu erklären. Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich.

1) Abweichungen von C-Regeln des ÖCGK, mit Angabe von Gründen

C-Regel 31/51

Die Lenzing AG ist der Meinung, dass der Einzelausweis von Vorstandsbezügen bzw. von Aufsichtsratsbezügen den Aktionären und sonstigen Stakeholdern keine kapitalmarktrelevante Zusatzinformation und damit auch keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bringt.

C-Regel 53

Der Aufsichtsrat hat Grundlagen für die Unabhängigkeit gem. dem ÖCGK festgelegt.

2) Angaben zum Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2010 (bereits bis 31.03.2013 verlängert)

Aufgabenbereiche: Global Finance, Global Information Technology, Wood Purchasing, Global Human Resources, Corporate Communications, Legal Management, Risk Management, Strategie

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger (1960) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2010

Aufgabenbereiche: Business Unit Engineering, Business Unit Energy, Bildungszentrum Lenzing, Global Purchasing, Infrastructure Lenzing, Internal Audit, Global Environment, Health & Safety

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Firma Rosenbauer International AG

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2011

Aufgabenbereiche: Business Unit Textile Fibers, Business Unit Nonwoven Fibers, Business Unit Pulp, Business Unit Plastics, Business Unit Filaments

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

3) Angaben zum Aufsichtsrat

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell (1932) Vorsitzender Erstbestellung 05.07.1972 Ende laufende Funktionsperiode 2010

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Oberbank AG, BKS Bank AG

Dr. Winfried Braumann (1956) Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode 2013

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Dr. Walter Lederer (1961) Erstbestellung 27.06.2002 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding, Allg. Baugesellschaft – A. Porr AG, Terrag-Asdag AG, Imperial Hotels Austria AG, UBM Realitätenentwicklung AG

Dr. Josef Krenner (1952) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Voestalpine AG

Corporate Governance Bericht 2009

Mag. Helmut Bernkopf (1967) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: CA Immo International AG, CA Immobilien Anlagen AG

Mag. Martin Payer (1978) Erstbestellung 15.06.2007 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Mag. Andreas Schmidradner (1961) Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Dr. Veit Sorger (1942) Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender)

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte: Rudolf Baldinger, Georg Liftinger, Ing. Gerhard Ratzesberger, Johann Schernberger

Unabhängigkeit (C-Regel 53 ÖCGK):

Alle Mitglieder des Aufsichtsrates haben erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt. (C-Regel 36)

Ausschüsse der Gesellschaft und deren Entscheidungsbefugnisse (C-Regel 34 ÖCGK)

Auszug aus der Geschäftsordnung (§ 7 Prüfungsausschuss):

Zur Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vorschlags für die Gewinnverteilung und des Lageberichts ist ein Prüfungsausschuss zu bestellen. Der Prüfungsausschuss hat auch den Konzernabschluss zu prüfen sowie einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers zu erstatten und darüber dem Aufsichtsrat zu berichten.

Auszug aus der Geschäftsordnung (§ 8 Präsidialausschuss):

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter bilden den Präsidialausschuss des Aufsichtsrates. Dem Präsidialausschuss des Aufsichtsrates bleiben alle Angelegenheiten vorbehalten, die die Beziehungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes betreffen, ausgenommen Beschlüsse auf Bestellung oder Widerruf der Bestellung eines Vorstandsmitgliedes.

Ausschüsse – Mitglieder und Sitzungen (C-Regel 39 ÖCGK)

Prüfungsausschuss: KR Dkfm. Dr. Bell (Vorsitzender), Dr. Braumann, Rudolf Baldinger

Prüfung des Konzernabschlusses, Vorschlag für Abschlussprüfer, Nominierung des Vorstandes

Zwei Sitzungen im Berichtszeitraum

Präsidialausschuss: KR Dkfm. Dr. Bell (Vorsitzender), Dr. Braumann

Sämtliche Angelegenheiten, die die Beziehung zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes betreffen

Zwei Sitzungen im Berichtszeitraum

4) Grundsätze des Vergütungssystems für den Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

  • Die Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich im Wesentlichen nach den Kriterien der Dividendenausschüttung, dem Cashfl ow sowie der langfristigen Gewinnerreichung.
  • Der variable Anteil kann bis zu 50 % des Gesamtbezuges erreichen.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Vorstand richten sich nach den gesetzlichen Vorgaben.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors und Offi cers Liability (D&O) Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die Vergütung des Aufsichtsrates ist in der Satzung der Gesellschaft § 13 geregelt.

Lenzing Aktiengesellschaft

Lenzing, Jänner 2010

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

52 . Inhalt Konzernabschluss/Erläuterungen (Notes)
53 . Gewinn- und Verlustrechnung
54 . Gesamtergebnisrechnung
56 . Entwicklung des Konzerneigenkapitals
58 . Bilanz

61 . Erläuterungen (Notes)

Inhalt

Konzernabschluss 2009 50
Inhalt Konzernabschluss/Erläuterungen (Notes) 52
Gewinn- und Verlustrechnung 53
Gesamtergebnisrechnung 54
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 56
Bilanz 58
Kapitalflussrechnung 60
Erläuterungen (Notes) 61
Note 1. Einführung 61
Note 2. Anwendung von neuen und
geänderten Rechnungslegungsstandards
63
Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 66
Note 4. Veräußerung von Unternehmen 74
Note 5. Segmentberichterstattung 75
Note 6. Umsatzerlöse 80
Note 7. Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
80
Note 8. Andere aktivierte Eigenleistungen 80
Note 9. Sonstige betriebliche Erträge 80
Note 10. Personalaufwand 81
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
81
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 82
Note 13. Betriebsergebnis (EBIT) 82
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
83
Note 15. Erträge aus Finanzanlage- und
Finanzumlaufvermögen
83
Note 16. Ertragsteuern 84
Note 17. Ergebnis je Aktie 86
Note 18. Immaterielles Anlagevermögen 86
Note 19. Sachanlagevermögen 87
Note 20. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 88
Note 21. Sonstiges Finanzanlagevermögen 90
Note 22. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 91
Note 23. Vorräte 92
Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 92
Note 25. Fertigungsaufträge 93
Note 26. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 94
Note 27. Wertpapiere des Umlaufvermögens 95
Note 28. Eigenkapital 95
Note 29. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 97
Note 30. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und sonstigen Darlehensgebern
98
Note 31. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen 100
Note 32. Steuerabgrenzung 101
Note 33. Rückstellungen 102
Note 34. Sonstige Verbindlichkeiten 110
Note 35. Finanzinstrumente 111
35.1. Kapitalrisikomanagement 111
35.2. Wesentliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
112
35.3. Kategorien von Finanzinstrumenten 112
35.4. Finanzrisikomanagement 117
Note 36. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 128
Note 37. Operating Leasing-Vereinbarungen 130
Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
130
Note 39. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle
Garantieverträge
133
Note 40. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 133
Note 41. Direkte und indirekte Beteiligungen der
Lenzing AG zum 31. Dezember 2009
134
Note 42. Organe der Gesellschaft 136
Anlagenspiegel 2009 138
Anlagenspiegel 2008 140

Gewinn- und Verlustrechnung

2009 2008
Fortgeführte Geschäftsbereiche Note TEUR TEUR
Umsatzerlöse (6) 1.254.734 1.329.080
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (7) -33.273 30.135
Andere aktivierte Eigenleistungen (8) 31.494 37.175
Sonstige betriebliche Erträge (9) 34.697 23.458
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -704.322 -822.996
Personalaufwand (10) -251.516 -244.130
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (11) -85.360 -74.208
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -145.783 -148.200
Betriebsergebnis (EBIT) (13) 100.671 130.314
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (14) 2.399 2.574
Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen (15) 584 6.373
Finanzierungskosten -14.641 -24.536
Ergebnis vor Steuern (EBT) 89.013 114.725
Ertragsteuern (16) -21.648 -36.573
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 67.365 78.152
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich (4) 0 538
Jahresüberschuss 67.365 78.690
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 64.369 77.726
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG (28) 2.996 964
EUR EUR
Ergebnis je Aktie (17)
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen 17,52 21,15
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 17,52 21,00

Gesamtergebnisrechnung

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Grundkapital rücklagen nungsrücklage
2008 TEUR TEUR TEUR
Jahresüberschuss lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 5.042
Umgliederungen aufgrund des Abgangs ausländischer Geschäftsbetriebe während der Berichtsperiode 0
Während der Berichtsperiode erfasste Aufwendungen aus der Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar"
Umgliederungen aufgrund des Abgangs finanzieller Vermögenswerte der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar" während der Berichtsperiode
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Direkt im Eigenkapital verrechneter Gewinn/Verlust – netto 0 0 5.042
Insgesamt im Geschäftsjahr erfasste Gewinne und Verluste 0 0 5.042
2009
Jahresüberschuss lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind -3.369
Umgliederungen aufgrund des Abgangs ausländischer Geschäftsbetriebe während der Berichtsperiode 264
Während der Berichtsperiode erfasste Aufwendungen aus der Neubewertung
von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar"
Umgliederungen aufgrund des Abgangs finanzieller Vermögenswerte der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar" während der Berichtsperiode
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Direkt im Eigenkapital verrechneter Gewinn/Verlust – netto 0 0 -3.105
Insgesamt im Geschäftsjahr erfasste Gewinne und Verluste 0 0 -3.105

Gewinn- und Verlustrechnung 53 Gesamtergebnisrechnung 54

Entwicklung des Konzerneigenkapitals 56 Bilanz 58 Kapitalflussrechnung 60 Erläuterungen (Notes) 61

Eigenkapital
gesamt
Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Versicherungs Absicherung von Zur Veräußerung
Gewinn mathematische Zahlungsströmen verfügbare finanzielle
Gesamt rücklagen Gewinne/Verluste (Hedging Reserve) Vermögenswerte
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
78.690 964 77.726 77.726
6.606 1.564 5.042
0 0 0
-614 0 -614 -614
-161 0 -161 -161
-9.591
-5.080
0
0
-9.591
-5.080
-9.591
-5.080
-7.063 -69 -6.994 -6.994
-735 0 -735 -735 0 0
4.529 18 4.511 1.709 2.608 194
-12.109 1.513 -13.622 0 -6.020 -12.063 -581
66.581 2.477 64.104 77.726 -6.020 -12.063 -581
67.365 2.996 64.369 64.369
-3.752 -383 -3.369
264 0 264
353 0 353 353
35 1 34 34
-2.614 0 -2.614 -2.614
8.949 0 8.949 8.949
3.907 25 3.882 3.882
170 0 170 100 70 0
-1.798 -7 -1.791 -915 -779 -97
5.514 -364 5.878 0 3.067 5.626 290
72.879 2.632 70.247 64.369 3.067 5.626 290

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Grundkapital rücklagen nungsrücklage
TEUR TEUR TEUR
Stand zum 1.1.2008 26.717 63.600 -20.644
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 5.042
Kapitalzuführung
Änderungen im Konsolidierungskreis
Dividenden
Stand zum 31.12.2008 = Stand zum 1.1.2009 26.717 63.600 -15.602
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -3.105
Kapitalzuführung
Änderungen im Konsolidierungskreis
Dividenden
Stand zum 31.12.2009 26.717 63.600 -18.707
Eigenkapital
gesamt
Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Versicherungs Absicherung von Zur Veräußerung
Gewinn mathematische Zahlungsströmen verfügbare finanzielle
Gesamt rücklagen Gewinne/Verluste (Hedging Reserve) Vermögenswerte
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
562.230 17.882 544.348 477.438 -7.088 3.970 355
66.581 2.477 64.104 77.726 -6.020 -12.063 -581
4.165 4.165 0
110 0 110 110
-53.359 -1.909 -51.450 -51.450*
579.727 22.615 557.112 503.714 -13.108 -7.983 -226
72.879 2.632 70.247 64.369 3.067 5.626 290
4.998 4.998 0
-1 -1 0
-51.499 -49 -51.450 -51.450*
606.104 30.195 575.909 516.633 -10.041 -2.357 64

Bilanz

Aktiva 31.12.2009 31.12.2008
Note TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen
(18)
88.017 93.107
Sachanlagevermögen
(19)
841.698 780.812
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
(20)
23.226 17.094
Sonstiges Finanzanlagevermögen
(21)
19.014 13.072
Steuerabgrenzung
(32)
2.999 1.924
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen
(22)
2.179 2.498
Langfristig gebundenes Vermögen 977.133 908.507
Vorräte
(23)
175.616 209.936
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(24)
118.509 134.896
Forderungen aus laufenden Steuern 11.550 9.938
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
(26)
39.050 46.776
Wertpapiere
(27)
19.924 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(36)
105.429 105.795
Umlaufvermögen 470.078 507.341
1.447.211 1.415.848
Passiva 31.12.2009 31.12.2008
Note TEUR TEUR
Grundkapital 26.717 26.717
Kapitalrücklagen 63.600 63.600
Fremdwährungsumrechnungsrücklage -18.707 -15.602
Gewinnrücklagen 504.299 482.397
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 575.909 557.112
Anteile anderer Gesellschafter 30.195 22.615
Eigenkapital
(28)
606.104 579.727
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(29)
29.265 31.709
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(30)
365.030 303.399
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(30)
35.272 32.473
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.231 5.988
Steuerabgrenzung
(32)
26.626 28.216
Rückstellungen
(33)
96.536 94.731
Sonstige Verbindlichkeiten
(34)
1.519 982
Langfristige Verbindlichkeiten 530.214 465.789
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(30)
31.696 126.728
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(30)
9.027 8.627
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 90.360 60.202
Rückstellungen für laufende Steuern 23.770 11.238
Sonstige Rückstellungen
(33)
95.629 83.054
Sonstige Verbindlichkeiten
(34)
31.146 48.774
Kurzfristige Verbindlichkeiten 281.628 338.623
1.447.211 1.415.848

Kapitalflussrechnung

2009 2008
Note TEUR TEUR
Brutto Cashflow
(36)
140.917 157.813
Veränderung des Working Capital
(36)
110.028 -108.574
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich
(4)
0 1.116
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 250.945 50.355
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen
(36)
-167.439 -160.871
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen
(36)
9.434 3.902
+ Erlöse aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens
(36)
7 8.072
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich
(4)
0 2.290
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -157.998 -146.607
+ Einzahlungen anderer Gesellschafter
(36)
4.998 4.165
- Ausschüttung an Gesellschafter
(28)
-51.498 -53.020
+ Zuflüsse aus Finanzierungen
(36)
65.287 166.577
- Rückzahlungen auf Darlehen -90.636 -24.675
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich
(4)
0 -1.436
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -71.849 91.611
Veränderung der liquiden Mittel 21.098 -4.641
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 105.795 111.436
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -1.540 -1.000
Endbestand liquide Mittel
(36)
125.353 105.795

Erläuterungen (Notes)

Zusammenfassung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und sonstige Erläuterungen zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009

Note 1. Einführung

Beschreibung der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine Aktiengesellschaft österreichischen Rechts und hat ihren Sitz in 4860 Lenzing. Hauptaktionär der Lenzing AG ist die B & C Industrieholding GmbH, welche mit ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit 90,15 % am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die Anteile an der B & C Industrieholding GmbH werden zu 100 % von der B & C Privatstiftung gehalten.

Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong und Vertriebsbüros in New York und Coimbatore.

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Verwendung von Schätzgrößen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Insbesondere in Bezug auf die Bewertung von langfristigen Fertigungsaufträgen und sonstigen Rückstellungen besteht die Notwendigkeit, Einschätzungen und Annahmen zu treffen. Die Schätzungen werden durch firmeninterne Techniker vorgenommen. Wesentlich von Annahmen über Abzinsungsfaktoren, Wachstumsraten, Preis- und Mengenentwicklungen und Marktrisiken abhängig sind die Ergebnisse der durchgeführten Impairmenttests.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung.

Erläuterungen (Notes)

Der Vorstand ist der Auffassung, dass Abweichungen von den Schätzgrößen keinen wesentlichen Einfluss auf die Konzernabschlüsse der näheren Zukunft haben und dass sich kurzfristig keine negativen Auswirkungen aus einer Risikokonzentration ergeben werden.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und deren Tochterunternehmen – jeweils auf Basis von Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2009 – einbezogen. Eine Aufstellung der vollkonsolidierten Unternehmen findet sich in Note 41.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus deren Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn dem Mutterunternehmen mehr als 50 % der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen.

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

2009 2008
Vollkonsolidierung Equitykonsolidierung Vollkonsolidierung Equitykonsolidierung
Stand zum 01.01. 41 5 41 4
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 1 0 1
Im Berichtsjahr fusioniert -1 0 0 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert -1 0 0 0
Stand zum 31.12. 39 6 41 5

Hahl RecyTec GmbH wurde April 2009 mit der Hahl Filaments GmbH verschmolzen.

Die Hahl Extrusions Ltd. wurde im Juni 2009 liquidiert, der Verlust aus dem Abgang betrug 267 TEUR und wurde unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Im Oktober 2009 erwarb die Lenzing Gruppe 40 % an der PT. Pura Golden Lion, welche ihrerseits mit 11,92 % an der PT. South Pacific Viscose beteiligt ist. Die Lenzing Gruppe erhöhte damit indirekt ihre Beteiligung an der PT. South Pacific Viscose auf 90,56 %. Weiters wurden die restlichen 5 % an der European Carbon Fiber GmbH erworben. Aus beiden

Transaktionen ergab sich keine nennenswerte Auswirkung auf das Konzernergebnis.

Konsolidierungsgrundsätze

Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den diesen zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen, mit dem beizulegenden Zeitwert ("Fair Value") bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert ausgewiesen.

Wesentliche Salden sowohl der Bilanz als auch der Gewinnund Verlustrechnung, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung, die auf die Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse bei Beträgen in Fremdwährung durch die beteiligten Unternehmen zurückzuführen sind, werden über sonstige Erträge oder sonstige Aufwendungen korrigiert.

Zwischengewinne aus Lieferungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Nicht der Lenzing AG zurechenbare Anteile am Nettovermögen von Tochterunternehmen werden unter der Bezeichnung "Anteile anderer Gesellschafter" gesondert als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen.

Note 2. Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Ab dem Geschäftsjahr 2009 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die Gruppe wendet die neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen an, welche für die Gruppe relevant und auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Jänner 2009 beginnen.

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und sind im Geschäftsjahr 2009 erstmalig anzuwenden:

  • IAS 1 (Überarbeitung) Darstellung des Abschlusses
  • IAS 23 (Überarbeitung) Fremdkapitalkosten
  • Änderungen von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung und IAS 1 Darstellung des Abschlusses, kündbare Finanzinstrumente und bei Liquidation entstehende Verpflichtungen betreffend
  • Eingebettete Derivate (Änderungen von IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate und IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung zur Klarstellung der Bilanzierung von eingebetteten Derivaten bei Umklassifizierungen von Finanzinstrumenten)

Erläuterungen (Notes)

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards und IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS, die Anschaffungskosten eines Tochterunternehmens, eines Unternehmens unter gemeinsamer Kontrolle oder eines assoziierten Unternehmens betreffend. Die überarbeitete Version von IFRS 1 wurde außerdem neu strukturiert und ersetzt den gegenwärtigen IFRS 1.
  • Änderungen von IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung, Ausübungsbedingungen und Annullierungen betreffend
  • Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten (Überarbeitung von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben)
  • IFRS 8 (neu) Geschäftssegmente
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2008 (mit Ausnahme einiger Änderungen von IFRS 5 und IFRS 1, welche erst für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die nach dem 30. Juni 2009 beginnen)
  • IFRIC 13 (neu) Kundentreueprogramme
  • IFRIC 14 (neu) IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung
  • IFRIC 15 (neu) Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien
  • IFRIC 18 Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden (anzuwenden auf Übertragungen von Vermögenswerten, die am oder nach dem 1. Juli 2009 erfolgen)

Auswirkungen der neuen oder geänderten Standards auf die Lenzing Gruppe

Aufgrund der Änderung von IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" wurden die Abschlussbestandteile ergänzt und zum Teil mit neuen Bezeichnungen versehen. Die Lenzing Gruppe stellt die Gesamtergebnisrechnung in zwei Aufstellungen, einer Aufstellung der Ergebnisbestandteile (Gewinn- und Verlustrechnung) und einer Überleitung vom Gewinn oder Verlust zum Gesamtergebnis (Gesamtergebnisrechnung) mit Ausweis der Bestandteile der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen (nunmehr als "sonstiges Ergebnis" bezeichnet), dar.

Die Änderungen von IAS 23 schreiben die zwingende Aktivierung von Fremdkapitalkosten, die dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes direkt zugerechnet werden können, vor. Die Lenzing Gruppe wendet die geänderten Vorschriften gemäß den Übergangsbestimmungen auf die Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte an, deren Anfangszeitpunkt für die Aktivierung am oder nach dem 1. Jänner 2009 liegt.

Die Lenzing Gruppe wendet IFRS 8 ab dem Berichtsjahr an. Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internen Steuerung von Konzernbereichen abzugrenzen, deren Betriebsergebnisse regelmäßig vom Hauptentscheidungsträger des Unternehmens im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen zu diesem Segment und die Bewertung seiner Ertragskraft überprüft werden (management approach). Die nach IAS 14 identifizierten Segmente bildeten auch schon bisher die interne Berichtsstruktur an den Vorstand als Hauptentscheidungsträger. Insofern hat sich die Identifizierung der berichtspflichtigen Segmente des Konzerns durch Anwendung von IFRS 8 nicht verändert. Zur internen Performancemessung der Segmente wird das Betriebsergebnis (EBIT) herangezogen. Die intern überwachten Vermögenswerte, welche Segmenten zugeordnet werden,

umfassen die immateriellen Vermögenswerte, die Sachanlagen, die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die Vorräte, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Forderungen. Die intern überwachten Schulden, welche Segmenten zugeordnet werden, umfassen die Rückstellungen (außer Steuerrückstellungen), die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten.

Die restlichen neuen oder geänderten Standards, welche ab 1. Jänner 2009 anzuwenden sind, führen zu keinen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die übrigen im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2008 unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Überarbeitungen von Standards, neuen Interpretationen und Änderungen von Standards waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2009 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 29. März 2009 beginnen:

IFRIC 12 (neu) Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen (spätester Anwendungstermin lt. IAS-Verordnung der EU)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30. Juni 2009 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 5 und IFRS 1 als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2008
  • IFRIC 16 (neu) Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (spätester Anwendungstermin lt. IAS-Verordnung der EU)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen:

  • Überarbeitung von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards (Überarbeitung 2008)
  • Änderungen von IAS 27 Konzern und separate Einzelabschlüsse nach IFRS (Überarbeitung 2008)
  • Änderungen von IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung in Bezug auf Risikopositionen, die für das Hedge Accounting qualifizieren
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2009 (teilweise)
  • IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer
  • Überarbeitung von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (anzuwenden auf Unternehmenszusammenschlüsse, deren Erwerbszeitpunkt in Berichtsperioden fällt, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen) und IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS, die Behandlung von Erwerbsvorgängen und die Bewertung von Minderheitsanteilen betreffend

Erläuterungen (Notes)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2010 beginnen:

  • Änderungen einer Reihe von IFRSs als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2009 (teilweise)
  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Zusätzliche Ausnahmen für Erstanwender
  • Änderungen von IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung betreffend anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich im Konzern

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen:

Änderungen von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung bezüglich der Klassifizierung von Bezugsrechten

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen:

IFRIC 19 Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2011 beginnen:

  • Änderungen von IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
  • Änderungen von IFRIC 14 IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen:

IFRS 9 Finanzinstrumente

IFRS 3 sowie einige der Änderungen des IAS 27 sind prospektiv anzuwenden und werden daher im Abschluss 2010 keine Auswirkungen auf Vorperioden haben. Die Änderungen der diversen Standards betreffend die Darstellung und Bewertung von Finanzinstrumenten werden zum angegebenen Zeitpunkt angewendet. Die Anwendung der anderen Standards und Interpretationen in zukünftigen Berichtsperioden wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung und den Konzernabschluss der Gruppe haben.

Note 3. Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Bewertungsgrundlagen

In Bezug auf immaterielles Vermögen, Sachanlagen, von der Gruppe gewährte Ausleihungen, Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten Basis für die Bewertung.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert Maßstab für die Bewertung.

Fremdwährungsumrechnung

Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf, wobei als funktionale Währung die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung gilt.

Außer bei PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung die Währung jeweils jenes Landes, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge sowie die Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Umsatzerlöse, Erträge bzw. Aufwendungen anfielen. Diese Kurse entsprechen näherungsweise den Kursen zum Transaktionszeitpunkt. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten direkt im Eigenkapital erfasst.

Bei Unternehmenserwerben vorgenommene Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte bzw. ein Goodwill werden als Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen.

Einheit Währung Bilanzstichtagskurs
31.12.2009 31.12.2008
1 EUR/USD US Dollar 1,4410 1,3955
1 EUR/GBP GB Pfund 0,8880 0,9567
1 EUR/CZK CZ Krone 26,4680 26,6075
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 9,8367 9,5225
1 EUR/HKD Hongkong Dollar 11,1749 10,8164

Immaterielles Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Jahre
Lizenzen und sonstige Rechte
entgeltlich erworbene 4 bis 20
aus eigener Entwicklung 5 bis 15
Markenrechte unbestimmt
Software 3 bis 10

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Erläuterungen (Notes)

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die Anlagegegenstände betragen:

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 50
Wohngebäude 30 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 10 bis 50
Sonstige Gebäude 7 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und -einbauten 2 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfalls aufwandswirksam erfasst werden.

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Wertminderung

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Alle anderen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine außerplanmäßige Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögensgegenstandes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von beizulegendem Zeitwert und Nutzungswert, wobei der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswertes angepassten Zinssatzes vor Steuern entspricht. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögensgegenstand nicht ermittelt werden, so wird der Vermögensgegenstand in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögensgegenständen auf der niedrigsten Ebene dar, die selbständig Cashflows generieren. Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen.

Der Nutzungswert wird auf Grundlage von Cashflow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Budgets der nächsten vier Jahre bestimmt. Für den Zeitraum nach diesen vier Jahren wird basierend auf den Annahmen des vierten Jahres mit einer ewigen Rente gerechnet. Für den Zinssatz wird ein Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC), der die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Vermögensgegenstände widerspiegelt.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögensgegenstandes, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung

eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden gemäß IAS 36 nicht wieder zugeschrieben.

Finanzanlagevermögen

Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden, wenn sie über keinen notierten Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei voraussichtlich nachhaltigen Wertminderungen mit den entsprechend niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale") klassifiziert. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist nicht beabsichtigt, die Bewertung erfolgt zum durchgerechneten Marktwert. Realisierte Gewinne und Verluste werden unter "Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen" erfasst, nicht realisierte erfolgsneutral direkt im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens dienen der gemäß § 14 öEStG erforderlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellung. Die Wertpapiere betreffen zum Großteil Anteile am Großanlegerfonds GF 82. Dieser Fonds ist als Spezialfonds (Anderes Sondervermögen gemäß § 20 InvFG) konzipiert und aufgrund seiner besonderen Fondsbestimmungen als Abfertigungs- und Pensionsrückstellungsfonds gemäß § 14 öEStG ausgestaltet. Veranlagungen im Fonds finden großteils in Euro-Renten (Einzeltitel, Fonds) bzw. maximal zu 20 % in Aktien (Benchmark MSCI EMU-NR) statt.

Im Anlagenspiegel werden Wertpapiere, Wertrechte und sonstige Beteiligungen gemeinsam in der Zeile "Wertpapiere" ausgewiesen.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Der Konzern wendet auf die Beteiligungen an sechs Gesellschaften, nämlich an EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH ("EQUI") (45 %) einschließlich deren Tochterunternehmen, an WWE Wohnund Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. ("WWE") (25 %), LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S. ("LKF") (33,34 %), RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH ("RVL") (50 %), PT. Pura Golden Lion ("PGL") (40 %) und an Lenzing Papier GmbH ("LPP") (40 %), aufgrund der Stimmrechtskriterien die Equity-Methode an. Gemäß dieser Methode werden erworbene Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Gewinne erhöht und um anteilige Verluste bis zu einem Ansatz von

Erläuterungen (Notes)

Null vermindert. Im Anlagenspiegel werden diese anteiligen Gewinne oder Verluste als Zuschreibung oder Abschreibung dargestellt. Ein erworbener Firmenwert wird gemäß IFRS 3 nicht planmäßig, sondern nur bei einer im Rahmen eines Impairment-Tests festgestellten Wertminderung abgeschrieben. Sind die Anschaffungskosten niedriger als der dem erworbenen Anteil am Nettovermögen beizulegende Wert, wird der Differenzbetrag im Jahr des Erwerbs als Ertrag erfasst.

Steuerabgrenzung

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Aktiva und Passiva auf Basis des Unterschiedes zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zugrunde liegen, ermittelt, wobei die jeweils gemäß Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet werden. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, aber auch auf sonstige temporäre Differenzen, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung vorgenommen.

Bei Zwischenergebniseliminierungen im Anlage- und im Vorratsvermögen sowie auf die Ergebnisse aus der Schuldenkonsolidierung erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Dieser ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten, die wahrscheinlich einbringlich sind, erfasst. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert.

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach dem Niederstwertprinzip unter Beachtung der Veräußerungsmöglichkeiten bewertet. Die Anschaffungskosten entsprechen den gewichteten Durchschnittskosten.

Fertige und unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen werden ebenfalls nach dem Niederstwert-

prinzip bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten sowohl variable als auch angemessene Teile der fixen Gemeinkosten.

Forderungen und sonstige kurzfristig gebundene Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, und der Fremdwährungsposten, welche mit den Stichtagskursen bewertet werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Diese können als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet werden, weil die Restlaufzeit überwiegend unter einem Jahr liegt. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Passivposten für öffentliche Zuschüsse eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Wertpapiere

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Availablefor-Sale") klassifiziert und zu Marktwerten bewertet. Die Unterschiede zwischen Marktwert und Anschaffungskosten werden erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfasst und bei Veräußerung im laufenden Ergebnis berücksichtigt. Gekaufte bzw. verkaufte Wertpapiere werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als sonstige betriebliche Erträge ergebniswirksam erfasst. Ansatz und Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate wurden unter "Emissionszertifikate" erläutert.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und ähnliche Verpflichtungen

Nahezu alle Beschäftigten des Konzerns werden von leistungs- oder beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst.

Die Pensionsleistungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen richten sich nach dem letzten Aktivbezug sowie nach dem Dienstalter. Die leistungsorientierten Pensionszu-

Erläuterungen (Notes)

sagen der Lenzing Fibers Inc. und der Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd. werden durch Beiträge an einen Pensionsfonds finanziert. Für die Zusagen der Lenzing AG wie auch der Hahl Gruppe bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind.

Für beitragsorientierte Pensionszusagen zahlt die Gruppe in Pensionskassen ein.

Zusätzlich haben Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und mindestens zehn Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung in jedem Fall der Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln.

In Bezug auf Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, ist die Gruppe gesetzlich verpflichtet, 1,53 % des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzuzahlen.

Bei beitragsorientierten Plänen trifft die Lenzing Gruppe nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtung mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und die Abfertigungsverpflichtungen sind gemäß IAS 19 als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen und werden mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19.93A in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze angesetzt. Die Erfassung erfolgt gemäß den Paragraphen 19.93B-93D außerhalb des Periodenergebnisses direkt im Eigenkapital. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort in dem Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits unverfallbar sind. Ansonsten erfolgt eine lineare Verteilung über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leistungen.

Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar, welcher durch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst wurde. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden im Personalaufwand dargestellt.

Verpflichtungen anlässlich von Dienstnehmerjubiläen

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Dienstnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken.

Jubiläumsgelder sind gemäß IAS 19 als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen der Gruppe werden ebenfalls unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) mittels versicherungsmathematischer Bewertung berechnet. Die erwarteten Versorgungsleistungen werden auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt und zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden sofort in voller Höher erfolgswirksam erfasst.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Jubiläumsgeldrückstellungen werden im Personalaufwand dargestellt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, und von Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche mit den Stichtagskursen bewertet werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Dabei wird jener Zinssatz verwendet, der zum Zeitpunkt der Entstehung der Verbindlichkeit für vergleichbare Finanzierungen hätte abgeschlossen werden können.

Der Buchwert der übrigen Verbindlichkeiten deckt sich im Wesentlichen mit dem Tageswert, weil diese Verbindlichkeiten überwiegend kurzfristig sind.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, welche der Finanzierung der Herstellung eines Vermögenswertes direkt zurechenbar sind und während des Herstellungszeitraumes anfallen, werden aktiviert. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Erlösrealisierung

Der Erlös aus Umsatzgeschäften wird zu jenem Zeitpunkt angesetzt, zu dem das wirtschaftliche Eigentum an dem Produkt – unter Beachtung der jeweiligen Lieferbedingungen – auf den Kunden übergeht.

Ergebnis je Aktie

Gemäß IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird. Verwässernde Effekte liegen nicht vor. Bezüglich der Berechnung wird auf Note 17 verwiesen.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Gas- und Aluminiumpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte wer-

Erläuterungen (Notes)

den jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des geplanten Rohstoffverbrauchs in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die regelmäßige Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80 % und 125 % liegen muss.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Jahresüberschuss oder direkt im Eigenkapital erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im operativen Ergebnis saldiert. Bei Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden die unrealisierten Gewinne und Verluste zunächst direkt im Eigenkapital ausgewiesen und wirken sich auf den Jahresüberschuss erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges sowie die Bewertung von Derivativen, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann, werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Note 4. Veräußerung von Unternehmen

Die Lenzing AG hat das Segment Papier 2008 in eine eigenständige Gesellschaft (Lenzing Papier GmbH) ausgegliedert und 60 % der Geschäftsanteile und damit die industrielle Führung dieses Geschäftsfeldes abgegeben.

Die wesentlichsten Ergebniskomponenten des aufgegebenen Geschäftsbereiches setzten sich 2008 wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung 2009 1-2/2008
TEUR TEUR
Umsätze 0 12.564
Betriebsergebnis (EBIT) 0 -46
Ergebnis vor Steuern 0 -144
Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereiches 0 -163
Gewinn aus dem Abgang des Geschäftsbereiches 0 1.021
Zurechenbarer Ertragsteueraufwand 0 -320
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0 538

NOTE 5. Segmentberichterstattung

Geschäftssegmente

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Kuppelprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering (= Business Unit Engineering) ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe und umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH. Der "Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen" und die "Anteile an assoziierten Unternehmen" unter diesem Segment betreffen die Beteiligungen an der WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. und an der Lenzing Papier GmbH.

Erläuterungen (Notes)

2009 Fibers Plastics Products
TEUR TEUR
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.077.726 146.563
Innenumsätze 12.496 1.204
Umsatzerlöse gesamt 1.090.222 147.767
Segmentergebnis (EBIT) 109.790 -9.821
Abschreibungen 74.063 11.800
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 2.072 0
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 134.946 16.999
31.12.2009 Fibers Plastics Products
TEUR TEUR
Buchwert des Segmentvermögens 1.107.883 159.502
Segmentverbindlichkeiten 269.767 36.899
Anteile an assoziierten Unternehmen 19.945 0
2008 Fibers Plastics Products
TEUR TEUR
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.096.146 180.756
Innenumsätze 11.795 1.461
Umsatzerlöse gesamt 1.107.941 182.217
Segmentergebnis (EBIT) 118.125 7.345
Abschreibungen 69.455 5.494
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 2.984 0
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 131.405 31.748
31.12.2008 Fibers Plastics Products
TEUR TEUR
Buchwert des Segmentvermögens 1.094.282 163.797
Segmentverbindlichkeiten 245.778 31.179
Anteile an assoziierten Unternehmen 14.310 0
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige Engineering
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
0 1.254.734 0 905 29.540
0 0 -66.887 1.213 51.974
0 1.254.734 -66.887 2.118 81.514
0 100.671 -1.568 87 2.183
0 85.360 -2.431 49 1.879
0 2.399 0 327 0
0 151.731 -2.128 56 1.858
Konzern Überleitung Konsolidierung Sonstige Engineering
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
1.447.211 183.292 -35.013 439 31.108
811.842 491.420 -9.155 712 22.199
23.226 0 0 3.281 0
Aufgegebener
Geschäftsbereich 1
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige Engineering
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
12.564 1.329.080 0 916 51.262
0 0 -74.132 1.276 59.600
12.564 1.329.080 -74.132 2.192 110.862
-46 130.314 -5.413 243 10.014
195 74.208 -2.107 40 1.326
0 2.574 0 -4102 0
2 158.578 -8.437 136 3.726
Konzern Überleitung Konsolidierung Sonstige Engineering
TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR
1.415.848 148.973 -37.440 416 45.820
804.412 510.681 -15.025 609 31.190
0
17.094
0 2.784 0

Erläuterungen (Notes)

Zur internen Performancemessung der Segmente wird das Betriebsergebnis (EBIT) herangezogen, welches jenem in der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht. Die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden.

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Vermögensgegenstände, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst die Finanzanlagen, die Wertpapiere des Umlaufvermögens, die Steuerabgrenzung und Forderungen aus Effektivsteuern sowie die Zahlungsmittel.

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Ertragsteuerrückstellungen. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Verbindlichkeiten, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern, die Steuerabgrenzung und die Rückstellungen für laufende Steuern.

Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen im Wesentlichen zu fremdüblichen Konditionen.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Leistungen wie folgt zusammen:

2009 2008
TEUR TEUR
Business Unit Textile Fibers 765.185 756.341
Business Unit Nonwoven Fibers 312.541 339.805
Business Unit Plastics 83.541 95.801
Business Unit Filaments 63.022 84.955
Segment Engineering 29.540 51.262
Sonstige 905 916
Konzern 1.254.734 1.329.080

Geografische Angaben

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie Vermögen und Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände, gegliedert nach geographischen Regionen, stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse Vermögen Investitionen
2009 2008 31.12.2009 31.12.2008 2009 2008
Fortgeführte Geschäftsbereiche TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Österreich 145.078 162.120 734.263 776.394 65.896 98.785
EU-Ausland 334.069 419.423 131.896 141.566 9.528 27.855
Übriges Europa 125.658 95.966 0 0 0 0
Asien 536.692 522.557 368.515 313.586 74.537 29.664
Nord- und Südamerika 97.283 112.149 29.245 35.329 1.770 2.274
Restliche Welt 15.954 16.865 0 0 0 0
Überleitung 0 0 183.292 148.973 0 0
Zwischensumme 1.254.734 1.329.080 1.447.211 1.415.848 151.731 158.578
Aufgegebener Geschäftsbereich
Österreich 0 2.096 0 0 0 2
EU-Ausland 0 8.872 0 0 0 0
Übriges Europa 0 1.464 0 0 0 0
Asien 0 0 0 0 0 0
Nord- und Südamerika 0 0 0 0 0 0
Restliche Welt 0 132 0 0 0 0
Zwischensumme 0 12.564 0 0 0 2
Gesamt 1.254.734 1.341.644 1.447.211 1.415.848 151.731 158.580

Die Produkte der Gruppe werden weltweit vertrieben. Die Produktionsanlagen im Segment Fibers befinden sich in Österreich, davon das Hauptwerk in Lenzing mit einer Jahreskapazität von 255.000 Tonnen, das neben Standard-Viscosefasern auch Spezialitäten herstellt, und die Lyocell-Produktionsanlage in Heiligenkreuz mit einer Jahreskapazität von 50.000 Tonnen. Weitere Lyocell-Produktionsanlagen mit einer Jahreskapazität von je 40.000 Tonnen befinden sich in Grimsby, Großbritannien, und in Mobile, USA. Der Konzern verfügt weiters über zwei Viscosefaser-Werke in Asien. Das Werk in Purwakarta, Indonesien, hat eine Jahreskapazität von 160.000 Tonnen, das Werk in Nanjing, China, eine Jahreskapazität von 60.000 Tonnen. Die Produktionsanlagen der übrigen Segmente befinden sich in Lenzing, Österreich, in Munderkingen und Affolterbach, Deutschland, in Plana, Tschechien, und in Lexington, USA.

Erläuterungen (Notes)

Note 6. Umsatzerlöse

Gegenüber 2008 verringerten sich die Umsatzerlöse aufgrund des starken Einbruchs des Cellulosefaserpreises um 5,6 % auf 1.254.734 TEUR. Der erhöhte Faserversand und die ab dem 2. Quartal möglichen Preiserhöhungen konnten den Umsatzrückgang nur zum Teil ausgleichen.

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Absatzmärkten wird in Note 5 dargestellt.

Note 8. Andere aktivierte Eigenleistungen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zu aktivieren waren.

Note 7. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse der Gruppe, die sich zum Abschlussstichtag noch auf Lager befanden.

Note 9. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2009 2008
TEUR TEUR
Fremdwährungskursgewinne 12.951 0
Erträge aus der Auflösung
von Investitionszuschüssen
4.013 3.752
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 3.018 464
Auflösung des Passivpostens
für Emissionszertifikate
3.148 3.181
Kostenersätze für Serviceleistung
und Instandhaltungen
3.250 3.582
Forschungs- und sonstige Förderungen 2.329 2.899
Erlöse aus der werkseigenen Küche 1.248 1.248
Versicherungsvergütungen 723 2.444
Mieterträge 1.935 1.228
Diverse andere Erträge 2.082 4.660
34.697 23.458

Note 10. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2009 2008
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter 190.066 186.730
Aufwendungen für Abfertigungen 10.030 6.093
Aufwendungen für Altersversorgung 4.338 4.125
Gesetzlicher Sozialaufwand 42.996 42.846
Sonstige Sozialaufwendungen 4.086 4.336
251.516 244.130

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2009 betrug 2,6 %. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 5,0 % in Großbritannien, 3,3 % in Deutschland und 11,3 % in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern (vgl. Note 33) sowie freiwillige Abfertigungen.

Der Mitarbeiterstand im Lenzing Konzern stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter 2009 2008
Durchschnittlich 5.830 6.002
zum 31. Dezember 6.021 5.945

Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Von den Abschreibungen in Höhe von 85.360 TEUR (2008: 74.208 TEUR) auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen entfallen auf außerplanmäßige Abschreibungen 7.726 TEUR (2008: 0 TEUR) (vgl. dazu auch Notes 18 und 19).

Erläuterungen (Notes)

Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die nach dem Gesamtkostenverfahren nicht unter einem anderen Posten auszuweisenden und die Betriebstätigkeit betreffenden Aufwendungen:

145.783 148.200
Übrige 33.433 10.217
Fremdwährungskursverluste 0 4.786
Emissionszertifikate 2.634 3.181
Verluste aus Anlagenabgängen 3.395 1.819
Abfallentsorgung 3.369 3.725
Mieten und Leasing 4.386 4.394
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 6.086 6.906
Reisekosten 5.544 7.811
Versicherungen 7.324 7.859
Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen 16.629 31.694
Provisions- und Werbekosten 18.480 18.764
Ausgangsfrachten 44.503 47.044
TEUR TEUR
2009 2008

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses betragen 230 TEUR (2008: 233 TEUR).

Note 13. Betriebsergebnis (EBIT)

Insgesamt wurde 2009 mit 100.671 TEUR ein gutes Ergebnis erreicht. Gegenüber dem Resultat von 2008 bedeutet dies jedoch eine Verringerung von 22,7 %. Der Fasermarkt hat sich mit Beginn des 2. Quartals deutlich verbessert, jedoch war diese Entwicklung nicht ausreichend, um den Rückgang der ersten drei Monate völlig zu kompensieren.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von 19.909 TEUR (2008: 18.801 TEUR) im Betriebsergebnis erfasst.

Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis in Höhe von 2.399 TEUR (2008: 2.574 TEUR) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen. Im Vorjahr war in diesem Ergebnis zusätzlich der Ertragseffekt aus dem Erwerb von 10 % der Anteile an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH enthalten.

Note 15. Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen

2009 2008
TEUR TEUR
Zinserträge aus
Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen 1.495 3.921
zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren (Available-for-Sale) 535 939
Beim Abgang aus dem Eigenkapital überführte Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -35 169
Abschreibungen auf Ausleihungen -565 -27
Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -1 -392
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus Finanzanlagen -845 1.763
584 6.373

Erläuterungen (Notes)

Note 16. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden sowohl der laufende Ertragsteueraufwand als auch der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

2009 2008
TEUR TEUR
Laufender Ertragsteueraufwand
das laufende Geschäftsjahr betreffend 25.192 27.523
Vorjahre betreffend 638 3.990
25.830 31.513
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
das laufende Geschäftsjahr betreffend -4.288 2.882
Vorjahre betreffend -1.427 630
Im Geschäftsjahr aufgelaufene Verluste, für die ein Aktivposten nicht angesetzt wurde 1.533 1.887
-4.182 5.399
21.648 36.912
Davon entfallen auf:
Fortgeführte Geschäftsbereiche 21.648 36.573
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 339

Die Überleitung vom errechneten Steueraufwand gemäß gesetzlichem Körperschaftsteuersatz zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

2009 2008
TEUR TEUR
Fortgeführte Geschäftsbereiche 89.013 114.725
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 878
Ergebnis vor Steuern 89.013 115.603
Errechneter Steueraufwand gemäß österreichischem Steuersatz (25 %) 22.253 28.901
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) -1.125 -410
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 365 1.462
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -609 -640
Abschreibung Goodwill 1.447 0
Steuersatzunterschiede 556 702
Steuersatzänderungen -145 -162
Steueraufwand/-ertrag aus Vorperioden -2.789 4.619
Wechselkursdifferenzen zwischen funktionaler und lokaler Währung -430 1.996
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens 2.125 444
Effektiver Steueraufwand 21.648 36.912

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2009 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 43.621 TEUR (2008: 28.274 TEUR), für die zum Teil (25.682 TEUR; 2008: 17.955 TEUR) gemäß IAS 12.35 kein Aktivposten angesetzt wurde. Die Verlustvorträge können ohne zeitliche Beschränkung mit künftigen Gewinnen verrechnet werden.

Erläuterungen (Notes)

Note 17. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen errechnet sich wie folgt:

2009 2008
TEUR TEUR
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 64.369 77.726
Abzüglich: Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss des aufgegebenen Geschäftsbereiches 0 -538
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie der fortgeführten Geschäftsbereiche verwendetes Ergebnis 64.369 77.188
Anzahl der Aktien in Stück 3.675.000 3.675.000
Ergebnis je Aktie EUR EUR
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 17,52 21,00
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,00 0,15
Summe Ergebnis je Aktie 17,52 21,15

Note 18. Immaterielles Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S. 158 ff.) entnommen werden.

Vom gesamten Buchwert betreffend "Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte" von 19.578 TEUR zum 31. Dezember 2009 (31. Dezember 2008: 17.532 TEUR) entfällt auf den Buchwert solcher aus eigener Entwicklung ein Betrag von 13.195 TEUR (31. Dezember 2008: 10.110 TEUR).

Firmenwerte werden jährlich im vierten Quartal auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Der erzielbare Betrag wurde auf Grundlage von Cashflow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Finanzbudgets bestimmt. Aufgrund dieser Überprüfung ergab sich in der Business Unit Filaments ein Abschreibungsbedarf von 5.219 TEUR (2008: 0 TEUR) bei den Firmenwerten sowie von 771 TEUR (2008: 0 TEUR) bei den übrigen immateriellen Vermögensgegenständen. Die Erfassung erfolgte im Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen".

Note 19. Sachanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Sachanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S. 158 ff.) entnommen werden.

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Anlagen mit Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 31).

Die Anlage in Mobile ist geleast und steht daher nicht im zivilrechtlichen Eigentum der Gruppe. Die Gruppe kann demnach die Anlage nur mit Zustimmung des Leasinggebers veräußern, verpfänden oder darüber auf andere Weise verfügen.

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 30 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Anlagen beträgt 251.459 TEUR (31. Dezember 2008: 150.648 TEUR).

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 36.676 TEUR (31. Dezember 2008: 57.751 TEUR).

Wertminderung von Vermögenswerten

Die jährlichen Impairment-Tests in Bezug auf Anlagen, für die ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorlag, wurden durchgeführt. Dabei waren Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen zu treffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen. Das Management hat diese Annahmen unter vorsichtiger Fortschreibung der vergangenen Entwicklung getroffen. Als Ergebnis dieser Tests wurde eine Wertminderung auf Sachanlagen in Höhe von 1.736 TEUR (2008: 0 TEUR) unter den "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst.

Erläuterungen (Notes)

Note 20. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Im Konzernabschluss wurden die Beteiligungen an folgenden Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet:

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland 16.374 14.206
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S., Istanbul, Türkei 0 70
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien, Österreich 736 740
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing, Österreich 36 34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing, Österreich 2.544 2.044
PT Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien 3.536 0
23.226 17.094

Der Anteil der Gruppe am Ergebnis nach Steuern dieser assoziierten Unternehmen wird im Anlagenspiegel (S. 158 ff.) als Zuschreibung bzw. Abschreibung dargestellt.

Die Vermögens- und Finanzlage und die Ertragslage dieser assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI LKF 1 WWE RVL LPP PGL
2009 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 129.112 0 0 9.668 65.728 02
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 4.757 -40 -15 3 548 -12
31.12.2009 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Langfristig gebundenes Vermögen 51.928 1.917 0 0 9.541 2.253
Umlaufvermögen 52.382 123 2.995 162 20.954 2.059
Langfristige Verbindlichkeiten 25.761 1.809 0 0 12.121 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 41.602 3 50 91 10.618 63
Zuschüsse 822 0 0 0 47 0
Eigenkapital 36.125 228 2.945 71 7.709 4.249
EQUI LKF WWE RVL LPP
2008 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 133.176 0 0 9.346 67.506
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -366 50 -10 5 -1.056
31. 12.2008 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Langfristig gebundenes Vermögen 51.817 1.917 0 0 8.740
Umlaufvermögen 44.708 123 2.998 252 23.887
Langfristige Verbindlichkeiten 32.392 1.769 0 0 3.188
Kurzfristige Verbindlichkeiten 32.483 0 38 183 24.148
Zuschüsse 342 0 0 0 55
Eigenkapital 31.308 271 2.960 69 5.236

Erläuterungen (Notes)

Note 21. Sonstiges Finanzanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Finanzanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (S. 158 ff.) entnommen werden.

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die Wertpapiere sind zu Börsekursen bewertet.

14.495 6,9 % 535
Sonstige Wertpapiere 7.875
Bundesanleihen 6.620
TEUR in % TEUR
2009 Marktwert 31.12. Durchschnittliche
Effektivverzinsung
Ertrag im
Geschäftsjahr
2008 Marktwert 31.12.
TEUR
Durchschnittliche
Effektivverzinsung
in %
Ertrag im
Geschäftsjahr
TEUR
Bundesanleihen 5.367
Sonstige Wertpapiere 4.903
10.270
0,4 % 939

Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Ausleihungen

Die ebenfalls unter diesem Posten ausgewiesenen Ausleihungen in Höhe von 4.519 TEUR (31. Dezember 2008: 2.802 TEUR) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

Note 22. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Langfristige Forderungen 822 1.072
Sonstige langfristige Vermögenswerte
Kapitalanteil an einer gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft 1.150 1.150
Nettovermögen aus leistungsorientierten Pensionsplänen 59 0
Rechnungsabgrenzungsposten 148 276
1.357 1.426
2.179 2.498

Erläuterungen (Notes)

Note 23. Vorräte

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 97.100 96.636
Unfertige Erzeugnisse 9.336 11.802
Fertige Erzeugnisse und Waren 67.781 99.056
Geleistete Anzahlungen 1.399 2.442
175.616 209.936

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung, Kunststoffgranulate sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Viscose- und Lyocellfasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte der Business Unit Technik.

Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 119.622 127.977
Wertberichtigungen -2.763 -2.570
116.859 125.407
Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen (vgl. Note 25) 1.650 9.489
118.509 134.896

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Forderungen beträgt 62.027 TEUR (31. Dezember 2008: 84.761 TEUR).

Note 25. Fertigungsaufträge

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen in Höhe von 1.650 TEUR (31. Dezember 2008: 9.489 TEUR) enthalten.

Zum 31. Dezember 2009 betrug die Summe der für laufende Projekte angefallenen Kosten und anteiligen unrealisierten Gewinne, abzüglich etwaiger Verluste 8.446 TEUR (31. Dezember 2008: 29.102 TEUR). Aus Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen für diese Projekte wurden insgesamt 7.340 TEUR (31. Dezember 2008: 20.636 TEUR) eingenommen.

Anzahlungen für Fertigungsaufträge, für die die dazugehörige Leistung noch nicht erbracht wurde, und Teilabrechnungen, welche die bereits für den Auftrag angefallenen Kosten überschreiten, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und betragen zum 31. Dezember 2009 544 TEUR (31. Dezember 2008: 1.023 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Note 26. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Steuern 20.145 18.494
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) und Vorauszahlungen 1.672 4.844
Derivative Finanzinstrumente (offene Positionen) 1.172 2.844 -2.237 2.607
Debitorische Kreditoren 948 2.400
Förderungen 1.875 3.723
Verrechnung Instandhaltung 3.108 4.626
Versicherungsvergütungen 672 1.676
Übrige 2.594 3.736
32.186 37.262
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen 2.418 4.555
Emissionszertifikate 2.846 3.415
Rechnungsabgrenzungsposten 1.600 1.544
6.864 9.514
39.050 46.776

Die geleisteten Anzahlungen wurden von den "Sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" zu den "Sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten" umgegliedert, da es sich dabei um keine Finanzinstrumente handelt.

Gewinn- und Verlustrechnung 53 Gesamtergebnisrechnung 54
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 56 Bilanz 58 Kapitalflussrechnung 60 Erläuterungen (Notes) 61

Note 27. Wertpapiere des Umlaufvermögens

Wertpapiere des Umlaufvermögens (Geldmarktveranlagungen), die jederzeit veräußerbar sind, gab es zum 31. Dezember 2008 keine. Zum 31. Dezember 2009 wurden diese zum Börsenkurs bewertet.

Marktwert in TEUR Durchschnittliche Rendite
31.12.2009 31.12.2008 2009 2008
Anleihen 19.924 0 1,33 % 0

Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Note 28. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2009 ist wie im Vorjahr in 3.675.000 Stückaktien eingeteilt, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt ist und die gleichen Rechte und Pflichten vermittelt. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Erläuterungen (Notes)

Einbehaltene Gewinne

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 255.847 254.347
Bilanzgewinn der Lenzing AG 51.502 51.471
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS
196.950 176.579
Gesamt 504.299 482.397

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und sodann als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft ausgeschüttet werden. Zum 31. Dezember 2009 beläuft sich der Bilanzgewinn auf 51.502 TEUR.

TEUR
Das Geschäftsjahr 2009 der Lenzing AG endet mit einem Jahresüberschuss von 55.785
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2008 von 21
der Veränderung von unversteuerten Rücklagen von -2.804
der Zuweisung zu Gewinnrücklagen in Höhe von -1.500
verbleibt ein Bilanzgewinn von 51.502

Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:

EUR
Ausschüttung einer Dividende von 14,00 EUR je Aktie, das sind bei 3.675.000 Stückaktien insgesamt 51.450.000,00
Vortrag auf neue Rechnung 51.720,32

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25 %. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, die zumindest 25 % des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital und am Jahresüberschuss der konsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche Fremdanteile bestehen bei der PT. South Pacific Viscose, der European Precursor GmbH und der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.

Note 29. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen, wie der Investitionszuwachsprämie. Zusätzlich werden in untergeordnetem Umfang Forschungsprojekte sowohl durch direkte Zuschüsse der öffentlichen Hand wie auch durch zinsbegünstigte Darlehen zur Finanzierung dieser Projekte unterstützt.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Weiters ist mit 407 TEUR (31. Dezember 2008: 675 TEUR) der Wert der noch nicht verbrauchten gratis zugeteilten Emissionszertifikate enthalten.

Erläuterungen (Notes)

Note 30. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Durchschnittliche
2009 Währung Nominale Buchwert Effektivverzinsung
in Tsd. TEUR in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 118.753 118.753 3,54
Variable Verzinsung EUR 124.026 124.026 3,16
USD 133.931 92.948 3,03
CNY 180.500 18.350 6,35
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 34.562 34.562 2,10
CNY 79.550 8.087 5,35
396.726
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 3.955 3.955 2,08
Teilweise fixe Verzinsung EUR 35.668 35.668 1,56
Variable Verzinsung EUR 1.801 1.801 2,92
USD 2.760 1.915 4,25
43.339
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 938 938 4,00
USD 31 22 4,06
960
Gesamt 441.025
davon kurzfristig 40.723
davon langfristig 400.302
Durchschnittliche
2008 Währung Nominale Buchwert Effektivverzinsung
in Tsd. TEUR in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 169.813 169.813 3,67
Variable Verzinsung EUR 85.218 85.218 6,07
USD 76.433 54.789 4,79
CNY 299.050 31.404 7,79
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 65.162 65.162 3,92
USD 33.128 23.741 4,82
430.127
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 4.586 4.586 2,10
Teilweise fixe Verzinsung EUR 30.995 30.995 1,49
Variable Verzinsung EUR 2.663 2.663 3,40
USD 2.662 1.908 6,08
40.152
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 915 915 4,00
USD 46 33 4,06
948
Gesamt 471.227
davon kurzfristig 135.355
davon langfristig 335.872

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von Minderheitsgesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind 168.878 TEUR (31. Dezember 2008: 105.254 TEUR) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

*) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Erläuterungen (Notes)

Note 31. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Anlagen mit Finanzierungsleasingverträgen. Die wesentlichen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und somit als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über.

Der Buchwert der geleasten Anlagen beträgt zum 31. Dezember 2009 806 TEUR (31. Dezember 2008: 814 TEUR) und ist im Anlagenspiegel unter "Technische Anlagen und Maschinen" ausgewiesen.

Mindestleasingzahlungen Barwert der
Mindestleasingzahlungen
2009
2008
2009 2008
TEUR TEUR TEUR TEUR
Innerhalb eines Jahres 8 12 7 10
Zwischen einem und fünf Jahren 17 26 15 23
Mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren 2.167 2.167 938 915
Abzüglich:
Zukünftige Finanzierungskosten -1.232 -1.257 0 0
Barwert der Leasingverpflichtung 960 948 960 948

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Bilanz in den "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2009 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von 556 TEUR (2008: 400 TEUR) als Aufwand erfasst worden.

Note 32. Steuerabgrenzung

Gemäß IAS 12 sind sowohl aktive als auch passive Steuerabgrenzungen für alle Unterschiede zwischen den steuerlich maßgeblichen Ansätzen und den Bilanzansätzen zu bilden, mit Ausnahme von Unterschieden betreffend steuerlich nicht relevante Firmenwerte. Zusätzlich ist der Steuervorteil aus noch nicht verrechneten Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit deren Verwertung wahrscheinlich ist.

Aktive und passive Steuerabgrenzungsposten werden je Steuersubjekt saldiert ausgewiesen.

Aktive Steuerlatenz – netto 2.999 1.924
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -19.629 -16.300
Gesamt aktive Steuerlatenz 22.628 18.224
Davon nicht angesetzt -6.708 -4.312
29.336 22.536
Verlustvorträge 12.256 7.940
Verbindlichkeiten 485 421
Rückstellungen 10.718 8.582
Investitionszuschüsse 83 386
Umlaufvermögen 3.370 3.143
Finanzanlagen 1.626 1.585
Sachanlagen 552 170
Immaterielles Anlagevermögen 246 309
Aktive Steuerlatenz TEUR TEUR
31.12.2009 31.12.2008
Die Steuerabgrenzungen betreffen folgende Bilanzposten:
31.12.2009 31.12.2008
Passive Steuerlatenz TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 4.312 1.926
Sachanlagen 30.058 31.498
Finanzanlagen 213 221
Umlaufvermögen 3.024 3.072
Steuerliche Sonderabschreibungen 2.303 1.197
Investitionszuschüsse 654 1.181
Verbindlichkeiten 5.691 5.421
46.255 44.516
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -19.629 -16.300
Passive Steuerlatenz – netto 26.626 28.216

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

31.12.2009 31.12.2008 Veränderung
TEUR TEUR TEUR
Aktive Steuerlatenz 2.999 1.924 1.075
Passive Steuerlatenz -26.626 -28.216 1.590
Netto -23.627 -26.292 2.665
Davon:
direkt im Eigenkapital verrechneter Aufwand -1.802
Währungsdifferenzen 285

Sowohl zum 31. Dezember 2009 wie auch zum 31. Dezember 2008 wurde ein Aktivposten nur angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ausreichend Gewinne zur Verfügung stehen werden, die eine Verwertung dieser Aktivposten ermöglichen.

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Ertrag 4.182

2.665

Erläuterungen (Notes)

Note 33. Rückstellungen

Die Rückstellungen der Gruppe gliedern sich wie folgt:

2009 Stand 01.01. Währungs
umrechnungsdifferenz
Umgliederungen Verbrauch Auflösung Dotierung Stand 31.12. davon kurzfristig
davon langfristig
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Abfertigungen 55.215 0 0 -5.946 -148 2.428 51.549 1.502
Pensionen 30.853 358 0 -2.296 -680 1.743 29.978 1.934
Jubiläumsgelder 13.009 0 -408 -1.012 -149 323 11.763 1.015
Nicht konsumierte Urlaube 8.017 -1 0 -8.006 0 6.640 6.650 6.650
Restrukturierungen 2.886 0 0 0 -2.886 4.438 4.438 4.438
Sonstige Personalaufwendungen 23.615 58 400 -22.226 -399 24.243 25.691 25.629
Garantie und Gewährleistung 502 12 0 -163 -103 1.794 2.042 1.972
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 8.626 165 0 0 0 11.834 20.625 13.060
Emissionszertifikate 2.740 0 0 -2.740 0 2.492 2.492 2.492
Sonstige 32.322 -378 8 -15.109 -5.975 26.069 36.937 36.937
Rückstellungen 177.785 214 0 -57.498 -10.340 82.004 192.165 95.629
2008 Stand 01.01. Währungs
umrechnungsdifferenz
Umgliederungen
TEUR TEUR TEUR
Abfertigungen 51.817 0 0
Pensionen 27.812 -368 0
Jubiläumsgelder 13.698 0 0
Nicht konsumierte Urlaube 8.981 -28 0
Restrukturierungen 393 0 0
Sonstige Personalaufwendungen 23.795 -34 -65
Garantie und Gewährleistung 688 26 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 11.960 -207 0
Emissionszertifikate 4 0 0
Sonstige 33.260 495 65
Rückstellungen 172.408 -116 0
davon langfristig davon kurzfristig Stand 31.12. Dotierung Auflösung Verbrauch
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
50.047 1.502 51.549 2.428 -148 -5.946
28.044 1.934 29.978 1.743 -680 -2.296
10.748 1.015 11.763 323 -149 -1.012
0 6.650 6.650 6.640 0 -8.006
0 4.438 4.438 4.438 -2.886 0
62 25.629 25.691 24.243 -399 -22.226
70 1.972 2.042 1.794 -103 -163
7.565 13.060 20.625 11.834 0 0
0 2.492 2.492 2.492 0 -2.740
0 36.937 36.937 26.069 -5.975 -15.109
96.536 95.629 192.165 82.004 -10.340 -57.498
davon langfristig davon kurzfristig Stand 31.12. Dotierung Auflösung Verbrauch
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
53.692 1.523 55.215 7.778 0 -4.380
28.880 1.973 30.853 5.816 -197 -2.210
12.040 969 13.009 381 -39 -1.031
8.017 8.017 7.840 0 -8.776
2.886 2.886 2.500 0 -7
69 23.546 23.615 22.658 -850 -21.889
50 452 502 446 -13 -645
8.626 8.626 1.786 -3.599 -1.314
2.740 2.740 2.740 0 -4
32.322 32.322 22.414 -4.333 -19.579
94.731 83.054 177.785 74.359 -9.031 -59.835

Erläuterungen (Notes)

Die Rückstellungen für sonstige Personalaufwendungen enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen für Sonderzahlungen, Leistungsprämien, Gleitzeitsalden und Überstunden.

Im Berichtsjahr wurden unter den Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse im Wesentlichen Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen, noch zu gewährende Nachlässe und Rabatte sowie für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten.

Rückstellung für Pensionen

Leistungsorientierte Pläne

In der Lenzing AG sowie in einigen Tochterunternehmen existieren leistungsorientierte Pensionspläne, welche Pensionsleistungen basierend auf der Anzahl der Dienstjahre und dem Arbeitsentgelt der berechtigten Personen vorsehen. Die Pläne sind zum Teil durch Planvermögen gedeckt.

Der Pensionsplan der Lenzing AG umfasst zum Großteil bereits pensionierte Dienstnehmer. Dabei wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig von Geschlecht und Position im Unternehmen, ausgegangen. Die Berechnung erfolgte auf Basis der Sterbetafeln nach "AVÖ 2008 P – Angestellte". Die Pensionsverpflichtungen sind zum Teil durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt, die gemäß IAS 19 als Planvermögen angesetzt wurden.

Die Pensionspläne der Lenzing Fibers Inc. sowie der Hahl Group GmbH und ihrer Tochterunternehmen wurden eingefroren, sodass neue Pensionsansprüche unter diesen Pensionsplänen nicht mehr erworben werden können.

Die versicherungsmathematische Bewertung des Barwertes der Verpflichtungen unter den leistungsorientierten Plänen wurde nach der Methode der laufenden Einmalprämien durchgeführt.

Die wichtigsten der angewandten Annahmen sind:

Versicherungsmathematische
Parameter
Zinssatz p. a. in % 2009 2008
Österreich 4,5 4,5
Deutschland 4,5 4,5
USA 6,1 6,3
Indonesien 10,8 11,0
Hongkong 2,6 1,1
Gehalts- und
Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich 3,0 2,5–3,0
Deutschland 2,0–4,0 2,0–4,0
USA 0,0 0,0
Indonesien 8,0 9,0
Hongkong 3,5 4,0
Erwarteter Ertrag
des Planvermögens p. a. in %
Österreich 4,7 4,8
Deutschland 4,0 4,0
USA 7,5 7,5
Indonesien N/A N/A
Hongkong 7,0 7,0

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind hinsichtlich dieser Pläne die folgenden Beträge erfasst:

2009 2008
TEUR TEUR
Zinsaufwand 1.903 1.637
Laufender Dienstzeitaufwand 470 375
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 42 43
Verwaltungs- und sonstige Kosten 1 1
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -404 -468
Summe Aufwendungen 2.012 1.588

Der Aufwand ist im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Altersversorgung" ausgewiesen.

Die tatsächlichen Gewinne aus dem Planvermögen beliefen sich auf 713 TEUR (Verluste 2008: 637 TEUR).

Die nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne 2009 beliefen sich auf 1.020 TEUR (Verluste 2008: 4.274 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2009 auf 8.498 TEUR (31. Dezember 2008: 9.518 TEUR).

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge betreffend Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen lassen sich wie folgt ableiten:

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) 37.480 37.997
Marktwert des Planvermögens -7.391 -6.951
Unterdeckung 30.089 31.046
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -170 -193
In der Bilanz erfasste Werte 29.919 30.853
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Vermögensgegenstände -59 0
Langfristige Rückstellungen 28.044 28.880
Kurzfristige Rückstellungen 1.934 1.973
29.919 30.853

Erläuterungen (Notes)

Der Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

2009 2008
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 37.997 35.505
Zinsaufwand 1.903 1.636
Laufender Dienstzeitaufwand 470 375
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -767 3.125
Währungsdifferenzen 318 -204
Auszahlungen -2.441 -2.522
Nettotransfer 0 82
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 37.480 37.997
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 6.951 7.705
Beiträge 193 48
Verwaltungs- und sonstige Kosten -1 -1
Erwartete Erträge aus Planvermögen 404 468
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 253 -1.149
Auszahlungen -338 -332
Währungsdifferenzen -71 212
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.391 6.951

Das Planvermögen gliedert sich nach Vermögenswerten wie folgt:

Stand zum 31.12. 7.391 6.951
Sonstige Vermögenswerte 127 25
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 4.496 4.547
Fremdkapitalinstrumente 1.002 1.112
Eigenkapitalinstrumente 1.766 1.267
TEUR TEUR
2009 2008

Die Entwicklung der Pensionsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2009 2008 2007 2006 2005
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 37.480 37.997 35.505 31.100 32.249
Planvermögen zum beizulegenden Zeitwert -7.391 -6.951 -7.705 -7.265 -7.315
Unterdeckung 30.089 31.046 27.800 23.835 24.934
Erfahrungsbedingte Anpassungen Gewinn (+)/Verlust (-):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) 362 -1.527 -343 -18 -917
des Planvermögens 339 -1.038 58 44 -69

Die Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen in die leistungsorientierten Pläne in Höhe von 113 TEUR anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne

In der Gruppe existieren beitragsorientierte Pensionspläne für nahezu alle Mitarbeiter, die nicht durch einen leistungsorientierten Plan erfasst sind. Für diese Pläne wurden im Jahr 2009 2.277 TEUR (2008: 2.474 TEUR) an Aufwendungen gebucht.

Rückstellung für Abfertigungen

Die Rückstellungen für die Abfertigungsansprüche der Arbeitnehmer der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochtergesellschaften, die bei Übertritt in den gesetzlichen Ruhestand fällig werden und damit pensionsähnliche Bezüge darstellen, wurden entsprechend den Vorschriften von IAS 19 ermittelt.

Erläuterungen (Notes)

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung:

2009 2008
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 55.215 51.817
Zinsaufwand 2.431 1.985
Laufender Dienstzeitaufwand 2.709 3.004
Summe Aufwendungen 5.140 4.989
Auszahlungen -5.946 -4.380
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -2.860 2.789
Barwert der Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 51.549 55.215
Anzahl der berechtigten Personen 2.126 2.288
Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 3,0 3,5

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Abfertigungen" ausgewiesen. Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne beliefen sich auf 2.860 TEUR (Verluste 2008: 2.789 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2009 auf 4.822 TEUR (31. Dezember 2008: 7.682 TEUR).

Die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2009 2008 2007 2006 2005
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 51.549 55.215 51.817 50.720 48.364
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/
Verlust (-)) des Barwertes der Verpflichtung (DBO)
-138 -3.505 -1.642 -169 -582

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2009 wurden Beiträge von insgesamt 553 TEUR (2008: 448 TEUR) gezahlt.

Rückstellung für Jubiläumsgelder

In Übereinstimmung mit kollektivvertraglichen Regelungen haben die Lenzing AG und einige Tochtergesellschaften ihren Arbeitnehmern bei bestimmten Dienstjubiläen Jubiläumsgelder zu zahlen. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 ermittelt, indem die bei den betreffenden Jubiläen zu zahlenden Beträge gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt werden und der auf die Dienstzeit bis zum Bewertungsstichtag entfallende Betrag diskontiert wird.

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

2009 2008
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 13.009 13.698
Zinsaufwand 564 530
Laufender Dienstzeitaufwand 626 653
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -1.016 -841
Summe Aufwendungen 174 342
Umgliederung zu Rückstellungen für sonstige Personalaufwendungen -408 0
Auszahlungen -1.012 -1.031
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 11.763 13.009
Anzahl der berechtigten Personen 2.660 2.691
Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 2,5 – 3,0 2,5 – 3,5

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Erläuterungen (Notes)

Note 34. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2009 31.12.2008
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten TEUR TEUR
Altersteilzeit 831 911
Zinsabgrenzungen 22 24
Sonstige 568 0
1.421 935
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten 98 47
98 47
Sonstige Verbindlichkeiten langfristig 1.519 982
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Steuern 4.284 4.643
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 3.708 3.778
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 4.200 4.217
Altersteilzeit 1.307 1.698
Derivative Finanzinstrumente 3.441 19.062
Kreditorische Debitoren 1.711 4.092
Übrige 5.523 5.404
24.174 42.894
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen 6.516 5.648
Rechnungsabgrenzungsposten 456 232
6.972 5.880
Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 31.146 48.774

Die erhaltenen Anzahlungen wurden von den "Sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten" zu den "Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten" umgegliedert, da es sich dabei um keine Finanzinstrumente handelt.

Note 35. Finanzinstrumente

35.1. Kapitalrisikomanagement

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Business Units bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltigen hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus zinstragenden Finanzverbindlichkeiten, worin die in Note 35.3. angegebenen Fremdkapitalaufnahmen enthalten sind, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie dem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Eigenkapital. Dieses setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen.

bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACC) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zugrunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettoverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettoverschuldung (Net Debt) und EBITDA zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist daher nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft (EBITDA) als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Der Nettoverschuldungsgrad und das EBITDA stellen sich wie folgt dar:

Nettoverschuldung 2009 2008
TEUR TEUR
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 1 441.025 471.227
Zahlungsmittel (-) -125.353 -105.795
Nettoverschuldung (Net Debt) 315.672 365.432

Nettoverschuldung (Net Debt)

Der Vorstand der Lenzing Gruppe überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten

EBITDA 2009 20082
TEUR TEUR
EBIT 100.671 130.314
Abschreibung Gruppe (+) 85.360 74.208
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -4.013 -3.752
EBITDA 182.018 200.770
Nettoverschuldung (Net Debt)/EBITDA 1,7 1,8

1) Zinstragende Finanzverbindlichkeiten sind definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten wie in Note 30 ausgeführt 2) Aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit

Erläuterungen (Notes)

35.2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Einzelheiten der angewendeten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind – getrennt für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden – in Note 3 dargestellt.

35.3. Kategorien von Finanzinstrumenten

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzten sich zum 31. Dezember 2009 bzw. 31. Dezember 2008 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

31.12.2009 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen:
Zahlungsmittel 105.429 105.429
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 118.509 118.509
Sonstiges Finanzanlagevermögen – Ausleihungen an Dritte 4.519 4.519
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige langfristige Forderungen
822 822
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige kurzfristige Forderungen
31.014 31.014
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte:
Wertpapiere des Anlagevermögens 14.495 14.495
Wertpapiere des Umlaufvermögens 19.924 19.924
Sonstige:
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
25 25
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Fair Value Hedges)
1.147 1.147
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Sonstige)
0 0
295.884 295.884
31.12.2008 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen:
Zahlungsmittel 105.795 105.795
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 134.896 134.896
Sonstiges Finanzanlagevermögen – Ausleihungen an Dritte 2.802 2.802
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige langfristige Forderungen
1.072 1.072
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige kurzfristige Forderungen
39.499 39.499
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte:
Wertpapiere des Anlagevermögens 10.270 10.270
Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0
Sonstige:
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
-2.400 -2.400
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Fair Value Hedges)
60 60
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Sonstige)
103 103
292.097 292.097

Der Marktwert der liquiden Mittel, der Wertpapiere des Anlage- und des Umlaufvermögens entspricht dem Buchwert. Der Buchwert der Ausleihungen entspricht in etwa dem Marktwert.

Der Marktwert der Forderungen entspricht ebenfalls in etwa dem Buchwert, da sie kurzfristig sind und Ausfallsrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt wurden.

Die Vorjahreszahlen wurden um die geleisteten Anzahlungen bereinigt, da es sich dabei um keine Finanzinstrumente handelt.

Erläuterungen (Notes)

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzten sich zum 31. Dezember 2009 bzw. 31. Dezember 2008 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

31.12.2009 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzschulden
zum Restbuchwert:
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
396.726 402.070
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern – Darlehen
43.339 42.051
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
95.591 95.591
Sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
1.421 1.421
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
20.733 20.733
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
960 960
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
2.822 2.822
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Fair Value Hedges)
-41 -41
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Sonstige)
660 660
562.211 566.267
31.12.2008 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzschulden
zum Restbuchwert:
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
430.127 434.839
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern – Darlehen
40.152 38.820
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
66.190 66.190
Sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
935 935
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
23.832 23.832
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
948 948
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
6.363 6.363
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Fair Value Hedges)
1.284 1.284
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Sonstige)
11.415 11.415
581.246 584.626

Der Marktwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurde durch Diskontierung der zukünftigen mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz zum Abschlussstichtag ermittelt. Der Marktwert der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht infolge ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert. Die Vorjahreszahlen wurden um die erhaltenen Anzahlungen bereinigt, da es sich dabei um keine Finanzinstrumente handelt.

Erläuterungen (Notes)

Das Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 enthält Nettogewinne/ -verluste, Gesamtzinserträge/-aufwendungen sowie Aufwendungen aus Wertberichtigungen und setzt sich wie folgt zusammen:

2009 aus Zinsen aus der
Folgebewertung
zum Fair Value
aus
Wertberichtigung
aus Abgangs
ergebnis
Nettoergebnis
(Summe)
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
bewertete Forderungen
1.495 0 -1.189 0 306
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
535 353 0 -1 887
Erfolgswirksam zum
Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente
0 10.755 0 0 10.755
Finanzschulden zum
Restbuchwert
-16.247 0 0 0 -16.247
-14.217 11.108 -1.189 -1 -4.299
2008 aus Zinsen aus der
Folgebewertung
zum Fair Value
aus
Wertberichtigung
aus Abgangs
ergebnis
Nettoergebnis
(Summe)
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
bewertete Forderungen
3.921 0 -388 0 3.533
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
938 -613 0 -392 -67
Erfolgswirksam zum
Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente
0 -11.247 0 0 -11.247
Finanzschulden zum
Restbuchwert
-19.096 0 0 0 -19.096
-14.237 -11.860 -388 -392 -26.877

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind in den "Erträgen aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

35.4. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Als wesentliche Risikofelder für die Lenzing Gruppe werden die finanziellen Risiken (Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko – vorwiegend USD, Zinsrisiko) sowie Marktpreisrisiken (Zellstoff, Gas, Aluminium) eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive) zu einem großen Teil abgesichert.

Die Entwicklung der Wertberichtigungskonten stellt sich wie folgt dar:

Ausleihungen/Darlehen
(lang- und kurzfristig)
Forderungen aus Liefer
ungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Forderungen
(lang- und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Wertberichtigungen zum 01.01.2008 227 3.526 0
Verwendung 0 -522 0
Auflösung -13 -1.063 0
Zuführung 20 606 0
Umrechnungsdifferenzen 0 23 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2008 234 2.570 0
Verwendung 0 -235 0
Auflösung -36 -145 0
Zuführung 12 585 553
Umrechnungsdifferenzen 0 -12 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2009 210 2.763 553

Erläuterungen (Notes)

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Buchwert zum 31. Dezember 2009 4.519 118.509 31.836
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 4.382 103.749 31.835
bis 30 Tage überfällig 0 11.782 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.222 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 807 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 97 1
Davon wertgemindert 137 852 0
Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Buchwert zum 31. Dezember 2008 2.802 134.896 40.571
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 2.643 105.430 39.855
bis 30 Tage überfällig 0 19.555 681
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 7.398 1
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 1.528 34
mehr als 1 Jahr überfällig 0 357 0
Davon wertgemindert 159 628 0

Das maximale Ausfallsrisiko beläuft sich auf den Buchwert des monetären Vermögens, nämlich der Ausleihungen 4.519 TEUR (31. Dezember 2008: 2.802 TEUR), der Wertpapiere im Anlage- und im Umlaufvermögen 34.419 TEUR (31. Dezember 2008: 10.270 TEUR), der Forderungen 150.345 TEUR (31. Dezember 2008: 175.467 TEUR) und der liquiden Mittel 105.429 TEUR (31. Dezember 2008: 105.795 TEUR). Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen in Höhe von 5.965 TEUR (31. Dezember 2008: 8.044 TEUR) – davon 5.563 TEUR (31. Dezember 2008: 7.642 TEUR) für assoziierte Unternehmen – übernommen. Die Gruppe wird in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahres- und mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert. Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2009 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 282.036 TEUR (31. Dezember 2008: 248.003 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Bewertungs
kategorie
nach IAS 39
31.12.2009 Cashflows 2010
Zinsen tlw. Zinsen
Buchwert Zinsen fix fix variabel
TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities
at Amortized Cost
(FLAC)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 396.726 4.726 0 7.308
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 43.339 68 553 82
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95.591 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 22.154 0 0 18
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 960 39 0 0
Derivative Finanzinstrumente n/a bzw. At Fair
Value through
Profit or Loss
(Trading)
3.441 0 0 0
Summe 562.211 4.833 553 7.408
Cashflows 2011 bis 2014 Cashflows ab 2015
Tilgung Zinsen fix Zinsen tlw.
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen fix Zinsen tlw.
fix
Zinsen
variabel
Tilgung
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
31.696 9.041 0 12.626 329.001 298 0 463 36.029
9.020 55 1.306 69 31.725 0 24 0 2.594
90.360 0 0 0 5.231 0 0 0 0
20.733 0 0 18 1.414 0 0 0 7
7 170 0 0 15 1.023 0 0 938
3.240 0 0 0 201 0 0 0 0
155.056 9.266 1.306 12.713 367.587 1.321 24 463 39.568

Erläuterungen (Notes)

Bewertungs
kategorie
nach IAS 39
31.12.2008 Cashflows 2009
Buchwert Zinsen fix Zinsen tlw.
fix
Zinsen
variabel
TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities
at Amortized Cost
(FLAC)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 430.127 6.045 0 7.054
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 40.152 90 376 120
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 66.190 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 24.767 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 948 38 0 0
Derivative Finanzinstrumente n/a bzw. At Fair
Value through
Profit or Loss
(Trading)
19.062 0 0 0
Summe 581.246 6.173 376 7.174

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Grundsätzlich ungesichert bleiben Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows der Gruppe nicht beeinflussen (z. B. Fremdwährungsrisiko aus der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen).

Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko in Bezug auf Fremdwährungspositionen und in Bezug auf erwartete künftige Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermin- und -optionsgeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden. Die Lenzing Gruppe war trotz der Sicherungsaktivitäten zum Bilanzstichtag Währungsrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Fremdwährungsrisiko wurden Währungssensitivitätsanalysen durchgeführt, denen die Lenzing Gruppe folgende Annahmen zugrunde legt:

Bei den zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente

Cashflows 2010 bis 2013 Cashflows ab 2014
Tilgung Zinsen fix Zinsen tlw.
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen fix Zinsen tlw.
fix
Zinsen
variabel
Tilgung
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
126.728 15.236 0 17.278 254.874 936 0 1.653 48.525
8.617 106 733 155 26.815 0 12 0 4.720
60.202 0
0
0 5.988 0 0 0 0
23.832 0
0
0 926 0 0 0 9
10 165 0 0 23 1.055 0 0 915
7.387 0
0
0 11.675 0 0 0 0
226.776 15.507 733 17.433 300.301 1.991 12 1.653 54.169

nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Die Lenzing Gruppe ist demnach nur Währungsrisiken aus Cashflow Hedges ausgesetzt. Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden im Zuge der Budgetierung die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung einerseits und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung andererseits werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des Geschäftsjahres 2010 war zum 31. Dezember 2009 nahezu zur Gänze gesichert. Wenn die funktionalen Währungen der einzelnen Standorte gegenüber Fremdwährungen zum 31. Dezember 2009 um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen wären, wäre das Ergebnis aus der Bewertung von Cashflow Hedges um 17.324 TEUR niedriger (bzw. 11.223 TEUR höher) gewesen.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedges sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft des nachfolgenden Wirtschaftjahres in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis und die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Fair Value Hedges dienen zur Absicherung bereits gebuchter Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche erst nach dem 31. Dezember 2009 cashwirksam werden.

Erläuterungen (Notes)

Cashflow Hedges (effektiv)

Gewinne bzw. Verluste aus der Bewertung von Cashflow Hedges (effektiv) werden direkt im Eigenkapital verrechnet und in das operative Ergebnis umgebucht, wenn die gesicherten Transaktionen ergebniswirksam werden.

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2009 31.12.2008
Gewinn (+)/ Laufzeit Gewinn (+)/ Laufzeit
Nominale Verlust (-) bis zu Nominale Verlust (-) bis zu
Fremdwährung/
Funktionale Währung in Tsd. in TEUR Monate in Tsd. in TEUR Monate
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 103.250 -149,2 12 CZK 93.800 -108,0 12
EUR-Kauf/CNY-Verkauf EUR 32.467 -1.128,6 15 EUR 0 0,0
GBP-Kauf/CNY-Verkauf GBP 6.989 -231,0 15 GBP 0 0,0
USD-Kauf/CNY-Verkauf USD 742 -2,7 3 USD 0 0,0
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 427 1,3 10 USD 0 0,0
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 0 0,0 EUR 3.314 -226,5 1
GBP-Verkauf/EUR-Kauf GBP 1.500 -33,0 13 GBP 0 0,0
JPY-Verkauf/EUR-Kauf JPY 0 0,0 JPY 40.600 -40,7 12
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 142.327 -892,7 13 USD 101.000 -218,7 13
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 10.750 -67,4 13 USD 13.600 -1.676,9 13
Summe -2.503,3 -2.270,8
Optionen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 0 0,0 USD 85.200 -1.672,6 12
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 0 0,0 USD 13.200 -1.675,4 3
Summe 0,0 -3.348,0
Gesamt -2.503,3 -5.618,8

Aus der Hedging Reserve wurden für Währungssicherungen in der Berichtsperiode negative Marktwerte in Höhe von 5.856 TEUR entnommen und ertragswirksam erfasst, negative Marktwerte in Höhe von 2.483 TEUR wurden der Reserve zugeführt.

Cashflow Hedges (sonstige)

Gewinne bzw. Verluste aus der Bewertung von sonstigen Cashflow Hedges werden im operativen Ergebnis erfasst. Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2009 31.12.2008
Gewinn (+)/ Laufzeit Gewinn (+)/ Laufzeit
Nominale Verlust (-) bis zu Nominale Verlust (-) bis zu
Fremdwährung/
Funktionale Währung in Tsd. in TEUR Monate in Tsd. in TEUR Monate
Optionen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD
44.799
-659,8 8 USD
221.900
-11.415,2 20
Summe -659,8 -11.415,2

Fair Value Hedges

Sobald das Grundgeschäft (Forderungen oder Verbindlichkeiten) in der Bilanz erfasst ist, werden die Hedges als Fair Value Hedges eingestuft. Gewinne bzw. Verluste aus Fair Value Hedges werden ebenso wie die Kursgewinne bzw. -verluste aus den abgesicherten Positionen im operativen Ergebnis erfasst.

Erläuterungen (Notes)

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2009 31.12.2008
Fremdwährung/
Funktionale Währung
Nominale Gewinn (+)/Verlust (-) Nominale Gewinn (+)/Verlust (-)
Termingeschäfte in Tsd. in TEUR in Tsd. in TEUR
CHF-Kauf/USD-Verkauf CHF 0 0,0 CHF 700 44,8
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 20.000 1,4 CZK 0 0,0
EUR-Kauf/CNY-Verkauf EUR 8.542 70,5 EUR 0 0,0
EUR-Kauf/GBP-Verkauf EUR 0 0,0 EUR 1.714 -182,6
EUR-Kauf/USD-Verkauf EUR 0 0,0 EUR 4.040 -191,4
GBP-Kauf/CNY-Verkauf GBP 1.876 -15,8 GBP 0 0,0
USD-Kauf/CNY-Verkauf USD 5.226 -13,2 USD 0 0,0
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 300 -3,2 USD 0 0,0
USD-Kauf/GBP-Verkauf USD 2.000 29,0 USD 100 1,1
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 0 0,0 EUR 5.000 532,7
USD-Verkauf/IDR-Kauf USD 7.650 151,2 USD 15.000 -386,3
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 0 0,0 EUR 0 0,0
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 29.175 720,2 USD 3.276 -45,5
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 7.200 247,2 USD 7.500 -996,7
Summe 1.187,3 -1.223,9

Preisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde ab Jahresmitte 2006 der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung und Kontrolle des Gaspreisrisikos börsengehandelte Termingeschäfte (Futures) ein. Ebenso werden auch Aluminiumeinkäufe abgesichert. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Verbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen.

Instrumente zur Absicherung des Preisrisikos

Die Absicherung erfolgt, indem an der Börse gehandelte Terminkontrakte (Futures) über die Lieferung von Gas/Aluminium erworben werden. Vor Ende des Monats, der dem Monat der Erfüllung der betreffenden Kontrakte vorangeht, werden diese Kontrakte wieder verkauft und gleichzeitig die Preise für die Lieferungen des Folgemonats festgelegt.

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2009 31.12.2008
Kontraktwert Gewinn (+)/
Verlust (-)
Laufzeit
bis zu
Kontraktwert Gewinn (+)/
Verlust (-)
Laufzeit
bis zu
in Tsd. in TEUR Monate in Tsd. in TEUR Monate
Gasfutures
USD 1.276 -28,2 9 USD 2.400 -519,2 12
GBP 3.110 -310,2 11 GBP 2.541 -157,7 11
EUR 1.960 15,2 12 EUR 4.566 -2.242,4 12
Aluminium-Futures
EUR 124 30,4 12 EUR 567 -225,2 12
Summe -292,8 -3.144,5

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Aus der Hedging Reserve wurden für Rohstoffpreissicherungen in der Berichtsperiode negative Marktwerte in Höhe von 3.093 TEUR entnommen und ertragswirksam erfasst, negative Marktwerte in Höhe von 131 TEUR wurden der Reserve zugeführt.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Preisrisiken am Markt, die nicht abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Die Gruppe hält im langfristigen Bereich Wertpapiere des Anlagevermögens und Ausleihungen mit einem annähernd dem Marktwert bzw. dem beizulegenden Zeitwert entsprechenden Buchwert von insgesamt 19.014 TEUR (31. Dezember 2008: 13.072 TEUR; vgl. Note 21). Der Wert dieser Vermögensposten unterliegt von der Entwicklung des Marktzinssatzes abhängigen Schwankungen.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurden mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen von Marktzinssätzen auf Zinszahlungen und -aufwendungen dar. Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis aus.

Wenn das Marktzinsniveau im Abschlussjahr 2009 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wären die Zinsaufwendungen für variabel verzinste Verbindlichkeiten um 2.680 TEUR höher (niedriger) gewesen.

Erläuterungen (Notes)

Note 36. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Der Fonds umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Währungsumrechnung betreffend gilt das in Note 3 zur Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung Ausgeführte.

Der Brutto Cashflow errechnet sich wie folgt:

2009 2008
TEUR TEUR
Jahresüberschuss 67.365 78.690
- Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0 -538
+ Abschreibungen auf
immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 85.360 74.208
Finanzanlagen 565 27
- Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen -4.013 -3.752
- Zuschreibungen auf Finanzanlagen -62 -174
- Verwendung/Auflösung/+ Dotierung langfristiger Rückstellungen -1.775 -1.204
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von
immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen 377 1.355
Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens -548 92
- Ertrag/+ Aufwand aus latenten Steuern -4.182 5.380
- Unbare Erträge aus assoziierten Unternehmen -2.399 -2.574
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 229 6.303
Brutto Cashflow 140.917 157.813

Die Veränderung des Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

2009 2008
TEUR TEUR
+ Verminderung/- Erhöhung Vorräte 34.253 -41.372
+ Verminderung/- Erhöhung Forderungen 31.004 -453
- Verminderung/+ Erhöhung Verbindlichkeiten 44.771 -66.749
Veränderung Working Capital 110.028 -108.574

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

2009 2008
TEUR TEUR
- Erwerb von langfristigen
Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen,
Sachanlagen und Finanzanlagen
-167.439 -160.871
+ Erlöse aus der Veräußerung/
Tilgung von langfristigen
Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen
und Sachanlagen
3.182 938
Finanzanlagen 6.252
9.434
2.964
3.902
+ Erlöse aus der Veräußerung
von Wertpapieren des
Umlaufvermögens
7 8.072

Die Einzahlungen anderer Gesellschafter betreffen die Einzahlungen der Minderheitsgesellschafter der European Precursor GmbH auf die auf sie entfallenden Anteile am Kapital.

Die Zuflüsse aus Finanzierungen setzen sich wie folgt zusammen:

2009 2008
TEUR TEUR
+ Investitionszuschüsse 2.429 1.970
+ Nettozuflüsse
aus kurzfristigen Finanzierungen
0 45.506
+ Zuflüsse aus langfristigen
Krediten und Darlehen
62.858 119.101
Zuflüsse aus
Finanzierungen
65.287 166.577

Der Fonds umfasst:

31.12.2009 31.12.2008
TEUR TEUR
Barmittel und Bankguthaben 105.429 105.795
Zahlungsmitteläquivalente 19.924 0
Gesamt 125.353 105.795

Die Zahlungsmittel betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Bei den Zahlungsmitteläquivalenten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen, handelt es sich zum Zeitpunkt des Erwerbs um Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.

Im Cashflow aus der Betriebstätigkeit sind folgende Zins- und Steuerzahlungen enthalten:

2009 2008
TEUR TEUR
Zinseinzahlungen 1.919 1.818
Zinsauszahlungen 15.598 15.053
Steuerzahlungen 10.984 43.507

Erläuterungen (Notes)

Note 37. Operating Leasing-Vereinbarungen

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2009 sind Aufwendungen in Höhe von 4.148 TEUR (2008: 4.030 TEUR) aus Leasingund Mietverhältnissen enthalten.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge und Büroräumlichkeiten stellen sich aufgegliedert nach Jahren wie folgt dar:

2009 2008
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.342 3.679
In den folgenden 2–5 Jahren 6.288 7.693
Danach 959 1.524
Gesamt 10.589 12.896

Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen. Aber auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Vertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG als Gruppenmitglied am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inkl. der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Zum 31. Dezember 2009 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Rückstellung in Höhe von 18.315 TEUR gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Rückstellungen für laufende Steuern" ausgewiesen.

Geschäftsbeziehungen mit anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen

Die Lenzing AG hat anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen Ausleihungen gewährt, die zum 31. Dezember 2009 mit 335 TEUR (31. Dezember 2008: 344 TEUR) aushafteten. Die offene Forderung ist mit 198 TEUR (31. Dezember 2008: 185 TEUR) wertberichtigt.

Die Verbindlichkeiten aus Darlehen von anderen Gesellschaftern stehen im Konzern mit 308 TEUR (31. Dezember 2008: 1.907 TEUR) zu Buche. Dabei handelt es sich um nachrangige Darlehen, welche variabel verzinst sind. Die sonstige Verzinsung orientiert sich am LIBOR zuzüglich eines Aufschlags und wird halbjährlich angepasst. Weiters hat der Konzern Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von 227 TEUR (31. Dezember 2008: 587 TEUR).

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen

Die Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen:

  • Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
  • Bezug von Infrastruktur-, Montage- und administrativen Leistungen
  • Erwerb von Spinnmasse

RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH

Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes

Lenzing Papier GmbH

Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen

PT. Pura Golden Lion

Darlehensverbindlichkeit

Erläuterungen (Notes)

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI RVL LPP PGL
2009 TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 48.304 9.362 10.702 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.039 0 0 0
Materialaufwand 8.012 0 5 0
Bezogene Leistungen 8.856 9.362 0 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 707 77 7 0
Zinsertrag 96 0 2 0
31.12.2009 TEUR TEUR TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.746 0 3.653 0
Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 0 0 0 0
Sonstige Forderungen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.450 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 1.607
Sonstige Verbindlichkeiten 597 0 0 477
EQUI RVL LPP
2008 TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 41.521 9.177 8.530
Sonstige betriebliche Erträge 570 82 0
Materialaufwand 5.026 0 35
Bezogene Leistungen 10.641 9.177 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 908 0 59
Zinsaufwand 359 0 0
31.12.2008 TEUR TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.779 0 3.564
Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 6.920 0 0
Sonstige Forderungen 0 87 839
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.946 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.341 0 0

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (vgl. Note 39).

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrates

Die Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates setzen sich nach Vergütungskategorien aufgegliedert wie folgt zusammen:

2.101 2.553
Nach Beendigung des Vorstandsvertrages
fällige Vergütungen
78 69
Kurzfristig fällige Vergütungen 2.023 2.484
TEUR TEUR
2009 2008

An ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene wurden 2009 825 TEUR (2008: 801 TEUR) ausbezahlt.

Note 39. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Garantieverträge

In der nachfolgenden Tabelle sind die Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse des Konzerns zum 31. Dezember dargestellt:

2009 2008
TEUR TEUR
Haftungsübernahmen für assoziierte
Unternehmen
5.563 7.642
Haftung für Dienstnehmer von
abgegebenen Teilbetrieben
402 402

Weiters bestehen in Höhe von 1.394 TEUR (2008: 8.907 TEUR) Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe. Dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird, wird als unwahrscheinlich angesehen. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgte nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0 ist.

Weitere Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz- und die Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Rechtsstreitigkeiten

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Note 40. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es ergaben sich keine wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Erläuterungen (Notes)

Note 41. Direkte und indirekte Beteiligungen der Lenzing AG zum 31. Dezember 2009

Beteiligung Währung Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in %
Avit Investments Limited, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 51,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 100,00
Hahl Group GmbH, Munderkingen, Deutschland EUR 30.000 100,00
Hahl Filaments GmbH, Munderkingen, Deutschland EUR 25.600 100,00
Hahl Verwaltungsgesellschaft mbH, Munderkingen, Deutschland EUR 25.600 100,00
Hahl Filaments s.r.o., Sezimovo Ústí, Tschechien CZK 5.000.000 100,00
Hahl Inc., Lexington, SC, USA USD 100 100,00
LENO Electronics GmbH, Schörfling EUR 40.000 55,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., New York, USA USD 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 37.000.000 70,00
Lenzing Plastics GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Beteiligung Währung Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in %
Lenzing Services Ltd., Grimsby, UK GBP 1 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing USA Inc., Lexington, SC, USA USD 100 100,00
Lyocell Holding Ltd., Manchester, UK GBP 1.000 100,00
Pedex GmbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100,00
Pedex Grundstücksgesellschaft mbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100,00
Penique S.A., Panama USD 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 90,56
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00
Tencel Holding Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00
Tencel Holding Overseas Ltd., Jersey, Channel Islands GBP 1.001 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing EUR 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S., Istanbul, Türkei TRL 200.000 33,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften:*
Erwin Hahl Unterstützungskasse Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Munderkingen, Deutschland
EUR 25.565 100,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90

*) Diese Gesellschaften werden trotz mehrheitlicher Beteiligung der Lenzing Gruppe nicht konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtung keine Beherrschung dieser Unternehmen durch die Gruppe besteht.

Erläuterungen (Notes)

Note 42. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender

Mag. Dr. Winfried Braumann, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 23. April 2009)

Dr. Walter Lederer, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 23. April 2009)

Dr. Horst Bednar, Wien (bis 23. April 2009)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien (ab 23. April 2009)

Dr. Josef Krenner, Linz (ab 23. April 2009)

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger Stellv. Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger (bis 31. März 2010)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 12. März 2010 vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, 12. März 2010

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Anlagenspiegel 2009

Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Umbu
Stand am Zugang Abgang chungen Währungs Stand am
01.01.2009 2009 2009 2009 differenz 31.12.2009
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte,
Lizenzen und ähnliche Rechte 37.951
37.951
5.787 -1.964 0 -30 41.744
davon aus eigener Entwicklung 19.374
19.374
5.289 -1.898 0 0 22.765
2. Firmenwert 75.575 0 0 0 -1.917 73.658
Gesamt immaterielles Anlagevermögen
Gesamt immaterielles
113.526 5.787 -1.964 0 -1.947 115.402
Entwicklung des Sachanlagevermögens
1. Grundstücke und Bauten 268.358
268.358
4.066 -854 8.309 -888 278.991
2. Technische Anlagen und Maschinen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.420.507
1.420.507
51.763 -12.827 17.469 -3.776 1.473.136
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 78.533
78.533
90.115 -69 -25.778 -2.636 140.165
Gesamt Sachanlagevermögen 1.767.398 145.944 -13.750 0 -7.300 1.892.292
Entwicklung des Finanzanlagevermögens
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4.941 3.480 0 0 0 8.421
2. Ausleihungen 3.036
3.036
2.524 -344 -487 0 4.729
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 39.813 9.703 -5.920 0 0 43.596
Gesamt Finanzanlagevermögen 47.790 15.707 -6.264 -487 0 56.746
Gesamtergebnisrechnung 54
Erläuterungen (Notes) 61
Gewinn- und Verlustrechnung 53
Kapitalflussrechnung 60
Bilanz 58 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 56
Abschreibungen/Zuschreibungen
Zuschrei Abschrei
Buchwert Buchwert Stand am Währungs Abgänge bungen bungen Stand am
31.12.2008 31.12.2009 31.12.2009 differenz 2009 2009 2009 01.01.2009
TEUR TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
17.532 19.578 22.166 -15 -417 0 2.179 20.419
10.110 13.195 9.570 0 -364 0 670 9.264
75.575 68.439 5.219 0 0 0 5.219 0
93.107 88.017 27.385 -15 -417 0 7.398 20.419
128.159 130.994 147.997 -83 -327 0 8.208 140.199
574.120 570.539 902.597 -2.135 -11.410 0 69.755 846.387
78.533 140.165 0 0 0 0 0 0
780.812 841.698 1.050.594 -2.218 -11.737 0 77.963 986.586
17.094 23.226 -14.805 -56 0 -2.670 74 -12.153
2.802 4.519 210 0 0 -36 12 234
10.270 14.495 29.101 0 -35 -408 1 29.543
30.166 42.240 14.506 -56 -35 -3.114 87 17.624

Anlagenspiegel 2008

Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Umbu
Stand am Zugang Abgang chungen Währungs Stand am
01.01.2008 2008 2008 2008 differenz 31.12.2008
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte,
Lizenzen und ähnliche Rechte 31.994 5.979 -85 0 63 37.951
davon aus eigener Entwicklung 14.042 5.332 0 0 0 19.374
2. Firmenwert 72.744 0 0 0 2.831 75.575
Gesamt immaterielles Anlagevermögen 104.738 5.979 -85 0 2.894 113.526
Entwicklung des Sachanlagevermögens
1. Grundstücke und Bauten 258.555 6.403 -2.124 4.344 1.180 268.358
2. Technische Anlagen und Maschinen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.328.690 74.620 -18.310 31.917 3.590 1.420.507
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 41.229 71.577 0 -36.261 1.988 78.533
Gesamt Sachanlagevermögen 1.628.474 152.600 -20.434 0 6.758 1.767.398
Entwicklung des Finanzanlagevermögens
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.267 2.674 0 0 0 4.941
2. Ausleihungen 823 2.803 -593 3 0 3.036
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 40.719 1.809 -2.715 0 0 39.813
Gesamt Finanzanlagevermögen 43.809 7.286 -3.308 3 0 47.790
Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Abschreibungen/Zuschreibungen
Zuschrei Abschrei
Buchwert
Buchwert
Stand am Währungs Abgänge bungen bungen Stand am
31.12.2008
31.12.2007
31.12.2008 differenz 2008 2008 2008 01.01.2008
TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
17.532
13.153
20.419 21 -85 0 1.642 18.841
10.110
5.415
9.264 0 0 0 637 8.627
75.575
72.744
0 0 0 0 0 0
93.107
85.897
20.419 21 -85 0 1.642 18.841
128.159
125.390
140.199 -452 -757 0 8.243 133.165
574.120
532.185
846.387 713 -15.154 0 64.323 796.505
78.533
41.194
0 0 0 -35 0 35
780.812
698.769
986.586 261 -15.911 -35 72.566 929.705
17.094
12.552
-12.153 0 0 -2.308 440 -10.285
2.802
596
234 0 0 -13 20 227
10.270
11.784
29.543 0 -7 0 615 28.935
30.166
24.932
17.624 0 -7 -2.321 1.075 18.877

Bestätigungsvermerk

Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis 31. Dezember 2009 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2009, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2009 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung des Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 12. März 2010

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2009 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis 31. Dezember 2009 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

Mag. Nikolaus Schaffer Wirtschaftsprüfer

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Börsegesetz

Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRSs) erstellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezember 2009 der Lenzing Gruppe nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt.

Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe.

Lenzing, 12. März 2010

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Holzeinkauf Global Human Resources Corporate Communications Legal Management Risk Management Strategie

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Business Unit Energy Global Purchasing Infrastruktur Lenzing Internal Audit Global Environment, Health & Safety Umweltschutz Lenzing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Plastics Business Unit Filaments Business Unit Pulp

Bericht des Aufsichtsrates

An die 66. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2009 in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Der Prüfungsausschuss tagte zweimal. Zusätzlich beschäftigte er sich mit den neuen Anforderungen gem. Unternehmensrechts-Änderungsgesetz (URÄG) 2008, insbesondere mit den Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsystemen.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seiner Vergütung sind dem Corporate Governance-Bericht zu entnehmen.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11.12.2009 beschlossen, den Vertrag mit Herrn Dr. Peter Untersperger (CEO) um 3 Jahre bis zum 31.3.2013 zu verlängern, womit die Kontinuität in der Unternehmensführung sichergestellt werden konnte.

Der Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG zum 31. Dezember 2009 ist unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing AG zum 31. Dezember 2009 sowie der Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis 31. Dezember 2009 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung vermittelt und der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss der Lenzing AG für das Geschäftsjahr 2009 geprüft und festgestellt, dass der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2009 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis 31. Dezember 2009 vermittelt und der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss steht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich in seiner Sitzung am 18. März 2010 mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers intensiv befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtrat empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010, die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu wählen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich gemäß § 127 AktG mit dem erstatteten Lagebericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2009, der damit gem. § 125 Absatz 2 AktG festgestellt ist. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und Konzernlagebericht einverstanden.

Ebenso erklärt sich der Aufsichtsrat mit dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstandes einverstanden. Demnach werden vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 51.501.720,32 EUR als Dividende 51.450.000,00 EUR, das sind 14,00 EUR je Stückaktie, ausgeschüttet. Der restliche Gewinn in Höhe von 51.720,32 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 66. Hauptversammlung vorschlagen, für den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten sehr guten Ergebnisse.

Wien, am 25. März 2010

KR Dkfm. Dr. Hermann Bell Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich

nach IFRS

2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003
Umsatz und Ergebnis
Umsatz* Mio. EUR 1.254,7 1.329,1 1.260,5 1.042,6 942,6 871,1 747,2
Umsatz außerhalb Österreichs * % 88,4 87,8 85,9 85,6 85,0 83,7 83,6
Betriebsergebnis/Operatives Ergebnis/Betriebserfolg* Mio. EUR 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7
Finanzergebnis/Finanzerfolg* Mio. EUR -11,7 -15,6 -11,3 -8,5 -2,5 -0,8 -5,1
Ergebnis vor Steuern und Minderheitenanteil (EBT)* Mio. EUR 89,0 114,7 151,0 99,2 79,3 103,5 84,6
Steuern vom Einkommen/Ertrag* Mio. EUR -21,6 -36,6 -32,8 -10,4 -18,6 -26,0 -20,8
Jahresüberschuss/-fehlbetrag Mio. EUR 67,4 78,7 117,6 88,4 60,7 77,5 63,7
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss Mio. EUR 64,4 77,7 109,6 83,9 56,9 67,7 58,8
Cashflow
Brutto Cashflow* Mio. EUR 140,9 157,8 203,6 146,9 120,4 128,5 115,9
Brutto Cashflow in % vom Umsatz * % 11,2 11,9 16,2 14,1 12,8 14,7 15,5
Cashflow aus der Betriebstätigkeit Mio. EUR 250,9 50,4 223,8 146,1 124,3 95,3 127,1
Cashflow nach Investitionen Mio. EUR 92,9 -96,3 -36,4 43,7 35,1 -36,2 -11,3
Investitionen (immat. u. Sachanlagevermögen)* Mio. EUR 151,7 158,6 136,7 104,1 82,4 60,9 139,2
Vermögensstruktur*
Langfristiges Vermögen/Anlagevermögen % 67,5 64,2 62,1 63,0 63,5 64,9 60,8
Kurzfristiges Vermögen/Umlaufvermögen % 32,5 35,8 37,9 37,0 36,5 35,1 39,2
Bilanzsumme Mio. EUR 1.447,2 1.415,8 1.308,6 1.061,7 1.010,1 946,1 897,1
Kapitalstruktur*
Bereinigtes Eigenkapital1
/Eigenkapital
% 43,5 42,7 44,8 51,1 48,0 48,7 45,1
Sozialkapital % 5,8 6,2 6,3 7,0 7,2 6,3 7,4
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 50,2 51,1 48,9 41,9 44,8 45,0 47,5
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2 % 5,7 7,1 10,6 7,8 6,5 8,8 10,3
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3 % 7,1 10,0 17,5 11,9 9,0 12,2 14,3
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 10,9 13,2 20,8 17,2 12,8 17,9 17,0
EBIT4
*
Mio. EUR 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7
EBIT-Marge* % 8,0 9,8 12,9 10,3 8,7 12,0 12,0
EBITDA5
*
Mio. EUR 182,0 200,8 229,3 169,3 141,6 160,4 134,8
EBITDA-Marge* % 14,5 15,1 18,2 16,2 15,0 18,4 18,0
Ergebnis je Aktie EUR 17,5 21,1 29,8 22,8 15,5 18,4 16,0
Beschäftigte per Jahresende 6.021 5.945 6.043 5.044 4.860 4.845 4.523

Die Berechnung einzelner Kennzahlen weicht von der Empfehlung zur Ausgestaltung finanzieller Leistungsindikatoren gemäß Fachgutachten KFS/BW3 der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder ab. Die Kennzahlen werden in der vorliegenden Form vom Management zur Unternehmenssteuerung herangezogen.

1) = Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern

2) = NOPAT = Betriebsergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag

3) = NOPAT

((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter inkl. Investitionszuschüsse abzgl. latenter Steuern

  • verzinsliches Fremdkapital

  • liquide Mittel - Wertpapiere und Anteile

  • Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstiges Finanzanlagevermögen) 01.01.+31.12.)/2

4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis) 5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen abzgl. Auflös. von Investitionszuschüssen

*) aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit; Vergleichszahlen 2006 wurden angepasst

Umsatz

Smart products for great customers

Smart products for great customers

Nachhaltige Kundenbeziehungen und ein innovativer Produktzugang sind schon seit jeher die Grundlage unseres Erfolgs. Mit über sieben Jahrzehnten Erfahrung bei der Herstellung von Cellulosefasern suchen wir ständig mit Leidenschaft nach immer neuen Lösungen.

Hohes ökologisches Bewusstsein in Verbindung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz führt zu einem nachhaltigen Produkt. Die gründliche Kenntnis der globalen Märkte und die Kompetenz unserer Experten im Kontakt mit unseren Kunden entlang der textilen Produktionskette schaffen nachhaltige und langfristige Partnerschaften.

In enger Kooperation mit unseren innovativen Partnern schaffen wir in gemeinsamer Anstrengung intelligente Produkte für anspruchsvolle Kunden, eben smart products for great customers.

Testimonials von weltbekannten Markenunternehmen haben sich zur Verfügung gestellt, um in diesem Geschäftsbericht ihre Wertschätzung unseres Produkts zu bezeugen. Dafür bedanken wir uns bei großen Namen wie Hennes & Mauritz, Jockey, Marks & Spencer und Patagonia. Wir sind stolz, sie zu unseren Partnern zählen zu dürfen.

Mit diesem Geschäftsbericht, der dieser kleinen, aber feinen Auswahl unserer Kunden gewidmet ist, wollen wir uns bei der großen Gesamtheit all unserer Kunden bedanken – nur mit ihnen gemeinsam sind wir erfolgreich.

Unser hervorragendes Team an internationalen Merchandisern und alle Kolleginnen und Kollegen, die im Namen der Lenzing Gruppe ständig bei unseren Kunden unterwegs sind und nicht müde werden, die gute Nachricht über die Qualität und ökologische Nachhaltigkeit der Lenzing Fasern bei unseren Kunden zu verbreiten, haben wesentlich dazu beigetragen, dass dieser Geschäftsbericht in der vorliegenden Form zustande kam. Danke!

Inhalt

Lagebericht 150
Allgemeines Marktumfeld 152
Entwicklung der Lenzing AG 153
Kennzahlen Lenzing AG 155
Die Lenzing Aktie 157
Risikobericht 158
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161
Versicherung 163
Verwendung von Finanzinstrumenten 164
Forschung und Entwicklung 165
Umwelt und Nachhaltigkeit 165
Zweigniederlassung 166
Mitarbeiter 166
Ausblick 167
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167
Einzelabschluss 2009 168
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170
Bilanz zum 31. Dezember 2009 172
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 174
Entwicklung des Anlagevermögens 176
Anhang 178
Allgemeine Angaben 180
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181
Erläuterungen zur Bilanz 184
Aktiva 184
Passiva 187
Haftungsverhältnisse 189
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190

Organe der Gesellschaft 197 Bestätigungsvermerk 198

152 . Allgemeines Marktumfeld 153 . Entwicklung der Lenzing AG 155 . Kennzahlen Lenzing AG 157 . Die Lenzing Aktie 158 . Risikobericht 161 . Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems ( § 243a Abs. 2 UGB) 163 . Versicherung 164 . Verwendung von Finanzinstrumenten 165 . Forschung und Entwicklung 165 . Umwelt und Nachhaltigkeit 166 . Zweigniederlassung 166 . Mitarbeiter 167 . Ausblick 167 . Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
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Lagebericht

Lagebericht

Allgemeines Marktumfeld

Der Weltfasermarkt wurde 2009 von den Nachwirkungen der globalen Wirtschaftskrise beherrscht. Die Nachfrage im ersten Quartal 2009 war schwach, zog jedoch mit dem einsetzenden Aufschwung in vielen führenden Volkswirtschaften, insbesondere in Asien, im Lauf des Berichtsjahres an. In China wurde die Nachfrage durch ein konsumorientiertes Konjunkturprogramm stimuliert, wodurch die chinesischen Produzenten nicht nur von einer stärkeren Inlandsnachfrage sondern auch von guten Exportchancen profitierten. Auch die Faserproduzenten im übrigen Asien konnten die steigende globale Nachfrage für sich nutzen.

Die europäische Textilindustrie entwickelte sich im Jahr 2009 weiterhin schwach, während die europäische Nonwovensindustrie ihre gute Marktposition durch konsequente Produktinnovationen und effiziente Verkaufs- und Marketingstrukturen verteidigen konnte.

Obwohl sich das Nonwovensgeschäft in USA stabil entwickelte, sank die Fasernachfrage in Nordamerika weiter. Ursachen waren der rückläufige private Konsum nach dem Einbruch am Immobiliensektor und die Krise der US-Automobilindustrie.

Chemiefasern wieder als Gewinner mit Zuwächsen in Asien

Nach ersten Schätzungen stieg die globale Faserproduktion im Jahr 2009 um 1,9 % auf 68,4 Mio. Tonnen, nach einem Minus von 6,7 % im Jahr 2008 (67,5 Mio. Tonnen). Damit lag die Produktion nach dem massiven Einbruch im Jahr 2008 noch immer deutlich unter den 72,3 Mio. Tonnen Fasern, die im Jahr 2007 produziert wurden. Der leichte Zuwachs wurde in Asien erzielt, während in den westlichen Industrieländern die Produktion rückläufig war.

Die Baumwollproduktion ging trotz verstärkter Verwendung genetisch veränderter Baumwolle um geschätzte 7,3 % auf 22,7 Mio. Tonnen zurück. Dieser Rückgang ist unter anderem auf die schwächere Nachfrage, schlechtere Ernten und die zunehmende Verwendung landwirtschaftlicher Anbauflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln und Biotreibstoffen zurückzuführen. Der leichte Abwärtstrend bei Wolle setzte sich mit einer um 1,2 % geringeren Produktionsmenge fort.

Chemiefasern konnten im Jahr 2009 voraussichtlich ein Plus von 7,3 % auf 44,9 Mio. Tonnen verbuchen. Den größten Zuwachs verzeichneten die cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell) mit 8,8 %. Die Produktionsmenge von synthetischen Chemiefasern wie Polyester stieg um 7,1 %. Die größten mengenmäßigen Zuwächse vermeldete China, von wo bereits rund 61 % (geschätzte 27,4 Mio. Tonnen) der weltweit erzeugten Chemiefasern stammen. Zu den weiteren Gewinnern im asiatischen Raum zählten Indonesien (+12,7 %), Thailand (+12,5 %) und Indien (+10,4 %). In Europa sank die Chemiefaserproduktion neuerlich, und zwar um 19,1 % auf rund 3,0 Mio. Tonnen. Auch die US-Chemiefaserproduktion war erneut rückläufig, mit einem Minus von geschätzten 8,2 %.

Plus bei Cellulosefasern

Der Anstieg der Cellulosefaserproduktion um 8,8 % wurde großteils von China getragen, wo die Produktion um ein Viertel auf 48 % der weltweiten Produktion stieg. Starke Zuwächse verzeichneten auch Thailand mit 23,4 % und Indonesien mit 17,1 %. Brasilien (+ 46,5 % – bei vergleichsweise geringeren Volumina), das im Jahr 2008 einen Einbruch bei der Cellulosefaserproduktion verbuchte, erholte sich im Berichtsjahr, und erreichte beinahe wieder den Stand von vor der Krise. In Europa sank die Produktion 2009 um voraussichtlich rund 10 %, bedingt durch eine Werksschließung und die schwächere Nachfrage in der Textilindustrie im ersten Halbjahr.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Faserpreise mit klarer Erholungstendenz im zweiten Halbjahr

Die Baumwollpreise als Taktgeber für eine Vielzahl von Faserpreisen verharrten zu Beginn des Jahres auf extrem niedrigem Niveau zwischen 50 und 57 US-cts/lbs (Cotton "A"-Index). Im Zuge der Erholung der Fasermärkte ab dem zweiten Quartal 2009 setzte ein Aufwärtstrend ein. Zu Jahresende lag der Cotton "A"-Index bei rund 75 bis 78 cts/lbs. Ein ähnlicher Trend war bei den wichtigsten Kunstfasern festzustellen. Polyesterfasern am wichtigsten Absatzmarkt Asien starteten nach dem scharfen Preisrückgang zu Jahresende 2008 mit Preisen um 0,90 USD/kg und festigten sich bis Jahresmitte auf Preise um 1,20 USD/kg. Der Preisanstieg war auch mit dem deutlichen Anziehen der Ölpreise begründet.

Die anziehende Nachfrage nach cellulosischen Fasern bei Standardqualitäten ab dem zweiten Quartal 2009 ermöglichte entsprechende Preisanpassungen. Diese wurden durch niedrige Lagerstände bei den Spinnereien (und in der gesamten textilen Kette) gestützt und durch das Anziehen der Zellstoffpreise bei starker Mengennachfrage notwendig. Dabei ist aber festzuhalten, dass die Preise im ersten Quartal 2009 noch um rund 30 bis 40 % unter den Durchschnittspreisen des Jahres 2008 lagen und die nachfolgenden Preisanpassungen nicht ausreichten, die vorangegangenen Preisrückgänge vollständig zu kompensieren. Die Preise für cellulosische Spezialfasern festigten sich ebenfalls im Jahresverlauf 2009, allerdings war das oberste Marktsegment zuvor nicht so stark von Preisrückgängen betroffen.

Entwicklung der Lenzing AG

Die Lenzing AG konnte sich im Geschäftsjahr 2009 der allgemeinen Konjunkturentwicklung nicht entziehen, blickt aber infolge effizienter Gegensteuerungsmaßnahmen, Kosteneinsparungen und einer raschen Erholung der Faserkonjunktur auf einen erfreulichen Geschäftsverlauf zurück. Die gegenüber dem Jahr 2008 niedrigeren Faserpreise schlugen sich nur in einem minimalen Umsatzrückgang von 665,8 Mio. EUR auf 650,8 Mio. EUR nieder. Die Lenzing AG konnte den Marktrückgang in den ersten Monaten 2009 durch Konzentration auf hochwertige Spezialfasern sowie durch die Erschließung zusätzlicher Märkte im Segment Fasern über das gesamte Geschäftsjahr hinweg sehr gut bewältigen. Zudem wurden ab dem zweiten Quartal Faserpreiserhöhungen umgesetzt. Der Produktmix im Segment Fasern wurde infolge der Investitionen der Vorjahre weiter in Richtung hochwertige Spezialprodukte verbessert.

Die gegenüber 2008 günstigeren Rohstoff- und Chemikalienpreise schlugen sich in einem deutlichen Rückgang der Materialaufwendungen von 270,9 Mio. EUR auf 253,2 Mio. EUR nieder. Der Rückgang der Personalaufwendungen von 125,3 Mio. EUR auf 123,7 Mio. EUR lag in einem generellen Aufnahmestopp sowie in der Reduktion der erwarteten Gehaltstrends bei der Bewertung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (116,6 Mio. EUR) konnten auf dem Niveau des Vorjahres (117,2 Mio. EUR) gehalten werden.

Der Rückgang der Beteiligungserträge auf 5,7 Mio. EUR (nach 12,7 Mio. EUR) war vor allem auf die Finanzierung des Investitionsprogramms der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose zurückzuführen. Das niedrigere Zinsniveau und der Abbau der Bankverbindlichkeiten ermöglichte dennoch ein mit plus 0,2 Mio. EUR ausgeglichenes Finanzergebnis (nach 10,9 Mio. EUR im Jahr zuvor).

Insgesamt lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2009 mit 70,6 Mio. EUR unter dem Niveau des

Lagebericht

Vorjahres (78,7 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung der Ertragssteuern in Höhe von 14,8 Mio. EUR ergab sich ein Jahresüberschuss von 55,8 Mio. EUR (nach 58,1 Mio.EUR). Der Bilanzgewinn 2009 wird mit 51,5 Mio. EUR gleich wie im Vorjahr ausgewiesen.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen insgesamt 53,0 Mio. EUR (nach 75,8 Mio. EUR). Schwerpunkt waren die Investitionen in einen neuen Kessel zur optimierten Energieversorgung. Die restlichen Investitionen betrafen Optimierungs-, Instandhaltungsund Debottlenecking-Maßnahmen im Bereich der Faser- und Zellstoffproduktion.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2009 gefährden könnten.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Kennzahlen der Lenzing AG

Die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren stellen sich für das Berichtsjahr wie folgt dar:

Ergebnissituation 2009 2008 2007
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatz 650,77 665,81 704,67
Ergebnis vor Zinsen und Steuern1) 77,94 88,68 95,55
Umsatzrentabilität2) 11,98 % 13,32 % 13,56 %
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 70,61 78,67 88,02
Investitionskennzahlen (Immaterielle und Sachanlagen) 2009 2008 2007
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Investitionen 53,00 75,81 77,00
planmässige Abschreibungen 57,42 53,55 52,48
Kapitalstruktur / Rentabilität 2009 2008 2007
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) 382,92 376,89 345,23
Sozialkapital 75,72 80,03 80,72
Eigenkapital3) 408,25 405,71 399,40
Eigenkapitalquote 47,09 % 47,03 % 48,39 %
ROE in %4) 17,35 % 19,54 % 23,84 %
ROI in %5) 9,01 % 10,51 % 12,79 %
Nettoumlaufvermögen 62,76 -7,28 58,78
Nettoverschuldung 218,52 308,85 258,15
Nettoverschuldungsgrad 53,53 % 76,13 % 64,64 %

Lagebericht

Cash Flow 2009 2008 2007
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 174,42 72,20 147,55
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -36,95 -83,29 -161,10
Cash Flow nach der Investitionstätigkeit 137,47 -11,09 -13,55
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -80,71 -9,26 24,86
Veränderung der liquiden Mittel 56,76 -20,35 11,30
Anfangsbestand liquide Mittel Lenzing AG 9,04 29,88 15,23
liquide Mittel Teilbetrieb Lenzing Papier GmbH 0,00 -0,50 0,00
Anfangsbestand liquide Mittel LFGG 0,00 0,00 3,35
Endbestand liquide Mittel 65,79 9,04 29,88
Börsenkennzahlen 2009 2008 2007
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Grundkapital 26,7 26,7 26,7
Anzahl der Aktien in Stk. 3.675.000 3.675.000 3.675.000
Börsenkapitalisierung 915,1 613,7 1.322,9
Aktienkurs am Bilanzstichtag (in EUR) 249,00 166,99 359,97

1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen

2) Umsatzrentabilität = Ergebnis vor Zinsen und Steuern/Umsatzerlöse

3) bereinigtes Eigenkapital = Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse - anteilige Ertragsteuern

4) Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø Eigenkapital

Ø Eigenkapital = Durchschnitt des Eigenkapitals zum 31.12.2009 und 31.12.2008

5) Gesamtkapitalrentabilität (ROI) = Ergebnis vor Zinsen und Steuern / Ø Gesamtkapital

Ø Gesamtkapital = Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2009 und 31.12.2008

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Die Lenzing Aktie

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt 26.717.250,00 EUR und ist eingeteilt in 3.675.000 Stückaktien. Die B & C Industrieholding GmbH, Wien, ist gemeinsam mit ihrer 100 % Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit einem Anteil von insgesamt 90,15 % der Stimmrechte Mehrheitseigentümer. Sie versteht sich als langfristig orientierter Kernaktionär der Lenzing AG.

Die Lenzing Aktie notiert im Segment Standard Market Continuous der Wiener Börse sowie im Freiverkehr einiger deutscher Börsen. Die globale Rezession führte 2008 zu einem Kurssturz an den internationalen Börsen, von dem sich die Kapitalmärkte im Laufe des Jahres 2009 allerdings teilweise wieder erholen konnten. Dementsprechend startete die Lenzing Aktie mit einem Kurs von 166,99 EUR ins Jahr 2009 und verbesserte sich auf 249,00 EUR zu Jahresende 2009. Dies entspricht einem Kursanstieg von rund 49 %. Der Kurs der Lenzing Aktie folgte damit im Wesentlichen dem Verlauf des Wiener Leitindex ATX.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Lagebericht

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Im Berichtsjahr führte die Finanzkrise innerhalb weniger Wochen zu einer Austrocknung der Kreditmärkte und zu einer noch nie dagewesenen Unsicherheit auf den Kapital- und Finanzmärkten. Zudem fiel diese Entwicklung mit dem massiven Einbruch der Fasermärkte zusammen. Die Lenzing AG konnte durch schnelles Reagieren und umfassendes Risikomanagement Schäden weitestgehend vermeiden.

Verschiedene Maßnahmen sicherten die Liquidität der Gesellschaft. Bereits vor der Krise sorgten mit mehreren Banken vereinbarte Kreditlinien für ausreichende Liquidität und trugen damit zur Absicherung des operativen Geschäftes bei. Weitere wichtige Maßnahmen waren die Kürzung des Investitionsbudgets auf ein Minimum und die Reduktion des Umlaufvermögens durch das Management von Lagerständen und Forderungen. Parallel dazu wurden im Rahmen einer eigenen Initiative ("We make it") eine ganze Reihe von Kostensparmaßnahmen umgesetzt.

Durch dieses Programm konnte die Lenzing AG in einer schwierigen globalen Wirtschaftslage den Geschäftsbetrieb planmäßig aufrecht erhalten, teils sogar davon profitieren und rascher als andere am Markt reagieren. Die wichtigsten Investitionen konnten planmäßig getätigt werden.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sowie die Simulation von Szenarien ("What if") sind Grundlage dafür.

Die Lenzing AG verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses inne hat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten bestandsgefährdenden Risiken und kommuniziert diese direkt mit dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1) Risikoanalyse nach "COSO" Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO" Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet (Value-at-Risk-Ansatz).

2) Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf die Unternehmensziele minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

3) Festlegung der Verantwortlichkeit

4) Risikoüberwachung/-kontrolle

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien bzw. werden die erhobenen Risiken zumindest einmal jährlich neu bewertet.

Finanzielle Wahrschein Veränderung
Kritische Risiken Auswirkung lichkeit Vorjahr
Rohstoffe Schwankungen der Rohstoffpreise können zu geringeren Produktmargen
und Handelsverlusten führen.
hoch hoch ê
Umwelt Ein möglicher Umweltschaden kann zu Personen- und Sachschäden führen,
welche Haftungen nach sich ziehen. Sowie allgemein Änderungen in der
Umweltgesetzgebung an sich.
sehr hoch mäßig =
Kritische Anlagen Der Ausfall kritischer Anlagen bzw. Anlagenteile, von denen der
Fertigungsprozess stark abhängig ist, kann zu Produktionsverlusten führen.
hoch mäßig ê
Technologie Verlust der Technologieführerschaft kann eine negative Auswirkung auf die
Konkurrenzfähigkeit haben.
mäßig mäßig ê
Marktanpassung Versäumnis, auf einen möglichen Strukturwandel des Chemiezellstoffmarktes
rechtzeitig zu reagieren.
sehr hoch hoch é
Marktwandel Politische Veränderungen in Ländern, in denen Investitionen getätigt wurden,
können die Cashflow- und Gewinnziele gefährden.
hoch mäßig ê
Wechselkurs Wechselkursschwankungen können zu wirtschaftlichen Verlusten
und Bilanzverlusten führen.
sehr hoch hoch =
Innovation Restriktive Innovationsmaßnahmen können zur Substitution durch
andere Produkte führen.
sehr hoch mäßig é
Energie Ein weltweit ansteigender Energiebedarf führt langfristig zu steigenden
Energiepreisen. Sowie großflächige Unterbrechungen in der
Energieversorgung (black-outs).
sehr hoch mäßig é
Elementarereignis Schwere Sachschäden und Produktionsausfälle, welche durch
Naturereignisse verursacht werden.
sehr hoch mäßig é
Finanzkrise Eine länger andauernde Bankenkrise kann zu Finanzierungsengpässen
bei zukünftigen Großprojekten führen.
hoch hoch é
Logistik Verzögerung bei der Rohstoffbeschaffung, auf Grund von Beeinträchtigungen
auf den internationalenTransportwegen kann zu Produktionsausfällen führen.
hoch hoch é

Das Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu schaffen und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist die vorausschauende Nutzung der Chancen, die jedes Risiko birgt, und das Erzielen eines optimalen Risiko-/ Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Lagebericht

Das Risikomanagement ist auch in die strategischen Abläufe mit eingebunden, um Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren und sich ergebende Marktchancen nützen zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch bei Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein immer höher spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Agentennetzwerk und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklungen können somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinflussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio entgegen.

Beschaffungsrisiko

Lenzing kauft große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien, Polymere) und Energie zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. mit Sicherungsgeschäften Preisschwankungen auszugleichen.

Umweltrisiko

Die Herstellung von Cellulosefasern beinhaltet komplexe chemische und physikalische Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, Kreislaufschließungen und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken gut beherrscht.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Risiko von Naturgewalten

Bei bestimmten Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine mittelbare Abschwächung möglich. Für diesbezüglich sensible Standorte werden, soweit am Markt verfügbar, entsprechende Versicherungen abgeschlossen, die einen Großteil des Risikos ausgleichen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern. Abnahmeausfälle bei Großkunden stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. seiner Absatzsegmente entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Die internationalen Handelsbeziehungen bringen für die Lenzing AG Währungsrisiken mit sich. Dies betrifft vor allem den Wechselkurs Euro-Dollar. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt – (Details siehe Anhang Seite 47, 48).

Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing Risiken ausgesetzt, seine führende Marktposition bei Fasern durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern nicht aufrecht erhalten zu können. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie mit aktivem Technologie-Screening entgegen.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing AG wird definiert als der Prozess, durch den die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird, um zu gewährleisten, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche eines unternehmensweiten Risikomanagements, neben der Finanzberichterstattung auch die Bereiche Strategie, betriebliche Abläufe sowie Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing AG bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Lagebericht

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der Internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht und unter anderem in die Aufgabenbereiche der Risikoidentifikation, Risikobeurteilung und darauf aufbauend eine Risikosteuerung unterteilt ist (siehe auch Risikobericht).

Das Berichtswesen- und Managementinformationssystem der Gesellschaft wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global Finance & IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese klare zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfindende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Mit der zentralen Zuständigkeit für den Bereich der Finanzberichterstattung bei Global Finance & IT ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert und es bestehen weitreichende Regelungen in den Vorprozessen.

Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurde ein umfassendes Regelwerk and Richtlinien definiert und eingesetzt. Lenzing verfolgt auch konsequent den weltweiten Einsatz eines einheitlichen IT Systems (SAP) in den Hauptstandorten.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens,

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

als besonders sensibel einzustufen. Diesem Anspruch wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen zu den hier stattfindenden Prozessen entsprechend Rechnung getragen. Diese klaren Vorgaben sehen ein striktes Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen der Abteilung Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten geregelt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als besonders wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellen- und Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Legal Management wahrgenommen Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzern zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs betraut.

Als zentrale Funktion für die Konzernkommunikation und für die Pflege von Investor Relations sowie die Erstellung der externen Berichterstattung und Kommunikation ist eine Corporate Communications Abteilung eingerichtet.

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Diese Ereignisse können Feuer, Explosion, Naturgewalten etc. sowie damit verbundene Betriebsunterbrechungen sein. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz sogenannte "Frequenzschäden" selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten.

Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind grundsätzlich im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt. Dem allgemeinen Trend der Reduktion von Versicherungslimiten durch Kreditversicherungen begegnete die Gesellschaft mit der Eigentragung des Risikos sowie veränderten Zahlungskonditionen soweit sinnvoll und situativ notwendig.

Lagebericht

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte und Fremdwährungsoptionen. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist in Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gesellschaft Haftungen für andere Unternehmen (siehe Haftungsverhältnisse im Anhang) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist im Übrigen auch bis zur Fälligkeit nicht mit großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 55 % variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati) betrugen im Geschäftsjahr 2009 14,7 Mio. EUR (nach rund 15,0 Mio. EUR im Jahr zuvor). Damit setzte Lenzing auch unbeeinflusst vom volatilen Marktumfeld seine F&E-Aktivitäten konsequent fort.

Forschungsschwerpunkt im Jahr 2009 war erneut die Optimierung des Zellstoff- sowie des Viscosefaserherstellungsprozesses. Im Bereich der Lyocell-Pilotanlage wurden Entwicklungsarbeiten für die Prozessverbesserung durchgeführt. Weiters lag der Fokus auf der Entwicklung neuer Produkte mit erhöhter Wertschöpfung entlang der Prozesskette vom Holz über den Zellstoff zur Faser. Im Bereich der Zellstoffproduktion wurde an der Verringerung bzw. Vermeidung von Abwasserströmen aus der Bleicherei gearbeitet. Aufgrund der strategischen Bedeutung von Natronlauge und Schwefelsäure für die Faserproduktion wurden im Jahr 2009 erstmals Pilotversuche durchgeführt, um die beiden Stoffe aus dem im Produktionsprozess anfallenden Natriumsulfat zu gewinnen.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Im Berichtsjahr wurden am Standort Lenzing erneut Produktionssteigerungen sowohl in der Zellstoff- als auch in der Faserproduktion realisiert. Dadurch war der Geschäftsbereich Umweltschutz wie in den vergangenen Jahren bei der Bewältigung der Produktionserhöhungen gefordert. Die Umweltschutzanlagen wurden daher laufend an die neuen Erfordernisse angepasst und konnten das dynamische Wachstum am Standort Lenzing so gut bewältigen.

Als besonders wichtiges Projekt wurde im Jahr 2009 die Erweiterung der Aschedeponie Obereck realisiert. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für den Anfang des zweiten Quartals 2010 geplant. Damit steht Lenzing eine dem letzten Stand der Technik und der Deponieverordnung 2008 entsprechende Reststoffdeponie zur Verfügung, die dem Unternehmen hinsichtlich der erforderlichen Aschezwischenlagerungen und -deponie die entsprechende Sicherheit gibt.

Weiters wurden bei den Belüftungskompressoren der Kläranlage umfangreiche schalltechnische Maßnahmen zur Minderung der Lärmbelastung in der Umgebung gesetzt und in Anbetracht der weiterhin dynamischen Produktionsentwicklung Studien und Vorarbeiten für einen neuerlichen Ausbau der Abwasserreinigungsanlagen durchgeführt.

Im Bereich der Abluft standen im Jahr 2009 weitere Verbesserungen bei den Rückgewinnungsanlagen sowie ein optimierter Betrieb der Abluftbehandlungsanlagen im Fokus.

Lagebericht

Prüfstelle re-akkreditiert

Die Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte ihre Kompetenz im Berichtsjahr erneut erfolgreich unter Beweis stellen. Die Re-Akkreditierung wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Erfüllung der Normanforderungen beweist das hohe Niveau der Laborleistungen der Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing. Die Prüfstelle bietet ihre Leistungen neben Lenzing als internem Auftraggeber auch externen Kunden an. Die Palette reicht dabei von Abwasser- und Abfallanalytik bis zu ökotoxikologischen Untersuchungen.

Zweigniederlassung

Die Gesellschaft betreibt eine Produktionsstätte in Grimsby, Großbritannien.

Mitarbeiter

Lenzing setzt laufend Maßnahmen, um sich als attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber zu positionieren. Diese reichen von Aktivitäten zur Förderung und Weiterbildung der Mitarbeiter wie Schulungen und Trainings über Feedback-Gespräche bis zu Aktionen für ein angenehmes Betriebsklima.

Der "Performance Management Process" zur optimalen Planung und Erfassung der Mitarbeiterentwicklung wurde im Berichtsjahr fortgeführt und ausgebaut. Das sogenannte "360° Feedback" als umfassendes Leistungs-Beurteilungsprogramm wurde nach Vorstands- und erster Berichtsebene im Jahr 2009 auf eine weitere Managementebene ausgedehnt.

Die Lenzing AG beschäftigte Ende 2009 1.925 Mitarbeiter (inkl. Leiharbeiter, nach insgesamt 1.960 Mitarbeiter Ende 2008). Davon waren 104 Lehrlinge (Ende 2008: 100). Die Lenzing AG weiß um die Wichtigkeit von gut ausgebildeten Facharbeitern, und nimmt ihre Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst. Dies erklärt auch den Anstieg der Anzahl der Lehrlinge, womit die Lenzing AG die regionalpolitische Bedeutung als einer der wichtigsten Arbeitgeber in Oberösterreich neuerlich untermauert.

Das Lenzing Bildungszentrum am Standort Lenzing bot auch im Jahr 2009 wieder eine Vielzahl an Ausbildungen zur Förderung der Qualifikationen und Fähigkeiten der Mitarbeiter an.

Allgemeines Marktumfeld 152 Entwicklung der Lenzing AG 153 Kennzahlen Lenzing AG 155 Die Lenzing Aktie 157 Risikobericht 158 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 161 Versicherung 163 Verwendung von Finanzinstrumenten 164 Forschung und Entwicklung 165 Umwelt und Nachhaltigkeit 165 Zweigniederlassung 166 Mitarbeiter 166 Ausblick 167 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167

Ausblick

Die Stabilisierung der Weltwirtschaft setzte sich in den ersten Wochen des Jahres 2010 fort. Allerdings bestehen noch immer erhebliche Unsicherheiten darüber, ob und in welchem Umfang die Nachwirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise auch 2010 noch spürbar sein werden. Weitere Unsicherheitsfaktoren sind das Auslaufen von Konjunkturstützungsmaßnahmen, Unsicherheiten in Zusammenhang mit Zinsmaßnahmen sowie das Anziehen der Rohstoffmärkte.

Für die Lenzing AG hat das Jahr 2010 erfreulich begonnen. Die starke Fasernachfrage ermöglicht die Vollauslastung aller Kapazitäten. Die Lenzing AG setzt weiterhin konsequent auf hochwertige Spezialfasern, die vom Standort Lenzing aus global vermarktet werden. Insbesondere die anhaltend starke Nachfrage aus den Emerging Markets lässt einen guten Geschäftsverlauf 2010 erwarten.

Entsprechend der Marktnachfrage wird die Lenzing AG ihre Faser- und Zellstoffkapazitäten weiter ausbauen. 2010 ist zur Erhöhung der Zellstoffproduktion eine neue, umweltfreundliche Ozonbleiche geplant. Zusätzlich wurde noch ein weiterer, massiver Ausbau der Zellstoffproduktion auf bis zu 285.000 Tonnen Kapazität p.a. bis 2012 ins Auge gefasst. Dies ist die Basis für die weitere Erhöhung der Faserproduktionskapazität auf rund 280.000 Tonnen bei Beibehaltung der vollständigen Zellstoff-Integration.

Gleichzeitig werden die zu Jahresbeginn 2009 gestarteten Kosteneinsparungen konsequent weiter geführt um auch langfristig für den globalen Wettbewerb bestens gerüstet zu sein. Sollte sich der in den vergangenen Monaten feststellbare Aufschwung der Faserindustrie weiter stabilisieren ist die Lenzing AG jedenfalls bestens dafür vorbereitet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, 5. März 2010

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

170 . Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009

172 . Bilanz zum 31. Dezember 2009

174 . Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

176 . Entwicklung des Anlagevermögens

Einzelabschluss 2009

Einzelabschluss 2009

Gewinn- und Verlustrechnung

für das Geschäftsjahr 2009 2009 2008
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 650.772.925,24 665.814,8
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -13.260.651,40 17.122,6
3. andere aktivierte Eigenleistungen 1.122.212,57 1.735,4
4. sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 2.923.975,69 8,6
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 7.441.901,26 3.176,5
c) übrige 33.049.496,93 14.471,4
43.415.373,88 17.656,5
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -253.154.257,43 -270.946,0
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -61.816.575,13 -68.512,7
-314.970.832,56 -339.458,7
6. Personalaufwand:
a) Löhne -49.458.356,20 -48.668,2
b) Gehälter -42.613.029,48 -40.971,2
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -3.587.078,25 -6.347,7
d) Aufwendungen für Altersversorgung -1.752.042,42 -3.565,6
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -24.188.283,54 -23.720,2
f) sonstige Sozialaufwendungen -2.058.020,49 -2.055,3
-123.656.810,38 -125.328,1
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) planmäßige Abschreibungen -57.424.562,50 -53.549,3
b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 1.020.477,93 1.019,9
-56.404.084,57 -52.529,4
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -151.481,82 -149,1
b) übrige -116.476.202,39 -117.097,9
-116.627.684,21 -117.247,0
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 70.390.448,58 67.766,2

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170 Bilanz zum 31. Dezember 2008 172

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 174 Entwicklung des Anlagevermögens 176

für das Geschäftsjahr 2009 2009 2008
EUR TEUR
10. Erträge aus Beteiligungen 5.652.516,66 12.686,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 5.652.516,66 (2008: TEUR 12.686,2)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.336.454,39 3.375,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.448.942,8 (2008: TEUR 2.391,2)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 461.494,61 2.405,5
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 113.106,97 3.754,1
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,0 (2008: TEUR 1.955,2)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen
davon: -1.012.194,34 -1.309,2
a) Abschreibungen EUR 588.655,00 (2008: TEUR 991,3)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 406.864,58 (2008: TEUR 292,0)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -7.331.038,21 -10.010,6
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 220.340,08 10.901,3
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 70.610.788,66 78.667,4
18. Steuern vom Einkommen -14.825.604,87 -20.599,3
19. Jahresüberschuss 55.785.183,79 58.068,1
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 330.548,49 282,2
21. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen -3.134.886,92 0,0
22. Jahresgewinn 52.980.845,36 58.350,4
23. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -1.500.000,00 -6.900,0
24. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 20.874,96 20,5
25. Bilanzgewinn 51.501.720,32 51.470,9

Einzelabschluss 2009

Bilanz zum 31. Dezember 2009

Aktiva 31.12.2009 31.12.2008
A.
Anlagevermögen
EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte 771.679,12 1.092.185,86
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 85.080.978,17 78.892.998,04
2. technische Anlagen und Maschinen 255.627.253,16 254.948.694,73
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.099.566,34 10.349.554,83
4. Anlagen in Bau 5.512.253,25 20.342.501,39
5. geleistete Anzahlungen 7.945.290,96 5.064.228,42
364.265.341,88 369.597.977,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 196.868.181,59 187.549.931,59
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 38.614.375,52 69.854.657,30
3. Beteiligungen 7.107.539,86 3.662.570,92
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 18.467.043,62 14.821.614,64
5. sonstige Ausleihungen 4.840.046,10 2.650.640,38
265.897.186,69 278.539.414,83
630.934.207,69 649.229.578,10
B.
Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 28.284.839,70 25.847.537,24
2. unfertige Erzeugnisse 486.164,00 533.408,00
3. fertige Erzeugnisse und Waren 30.064.009,57 42.865.691,46
4. geleistete Anzahlungen 1.046.872,54 2.401.822,55
59.881.885,81 71.648.459,25
II. Forderungen
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 37.348.885,29 49.972.989,95
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 42.752.989,25 50.688.807,83
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.641.728,13 5.043.479,85
4. sonstige Forderungen 25.763.133,22 26.321.097,80
109.506.735,89 132.026.375,43
III. Wertpapiere und Anteile 19.924.090,00 0,00
IV. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten 45.870.684,52 9.035.918,06
235.183.396,22 212.710.752,74
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
770.463,79 690.822,77
866.888.067,70 862.631.153,61
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170 Bilanz zum 31. Dezember 2008 172
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 174 Entwicklung des Anlagevermögens 176
Passiva 31.12.2009 31.12.2008
A. Eigenkapital EUR EUR
I. Grundkapital 26.717.250,00 26.717.250,00
II. Kapitalrücklagen
gebundene 63.599.592,17 63.599.592,17
III. Gewinnrücklagen
freie 255.846.687,82 254.346.687,82
IV. Bilanzgewinn 51.501.720,32 51.470.874,96
davon Gewinnvortrag EUR 20.874,96 (2008: TEUR 20,5)
397.665.250,31 396.134.404,95
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 5.999.898,49 7.276.116,63
C. unversteuerte Rücklagen
1. Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gem. § 7a ESTG bzw. § 8 ESTG 7.605.734,04 4.801.395,61
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 41.938.700,42 44.663.989,42
2. Rückstellungen für Pensionen 25.053.143,00 25.818.517,00
3. Steuerrückstellungen 4.363.622,66 4.675.240,00
4. sonstige Rückstellungen 82.289.885,84 79.604.939,90
153.645.351,92 154.762.686,32
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 183.926.166,68 213.103.330,79
2. sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 24.671.282,15 24.750.281,03
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.894.542,28 1.275.857,60
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 47.218.540,33 40.193.081,05
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 33.797.915,96 9.328.501,00
6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 170,17 309,06
7. sonstige Verbindlichkeiten 8.583.601,63 8.990.140,55
davon aus Steuern EUR 185.108,51 (2008: TEUR 192,5)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 2.314.579,91 (2008: TEUR 2.291,9)
300.092.219,21 297.641.501,08
F. Rechnungsabgrenzungsposten 1.879.613,73 2.015.049,02
866.888.067,70 862.631.153,61
Haftungsverhältnisse 20.143.315,20 22.747.761,12

Einzelabschluss 2009

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

A.
Investitionszuschüsse
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
II. Emissionszertifikate
B.
Investitionszuwachsprämie
C.
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gemäß § 7a, § 8, § 10 a Abs. 3 und § 12 EStG
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170 Bilanz zum 31. Dezember 2008 172 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 174 Entwicklung des Anlagevermögens 176

Stand am 01.01.2009 Zugang Abgang Auflösung Stand am 31.12.2009
EUR EUR EUR EUR EUR
804.803,91 0,00 0,00 -112.327,29 692.476,62
3.438.416,57 0,00 0,00 -325.094,11 3.113.322,46
313.274,80 0,00 0,00 -29.572,40 283.702,40
4.556.495,28 0,00 0,00 -466.993,80 4.089.501,48
662.620,91 2.023.445,80 -462.000,00 -1.817.186,01 406.880,70
2.057.000,44 0,00 0,00 -553.484,13 1.503.516,31
3.561.363,88 0,00 -34.977,02 -292.562,42 3.233.824,44
162.352,47 1.514.597,04 0,00 -3.009,05 1.673.940,46
667,86 1.620.289,88 0,00 0,00 1.620.957,74
3.724.384,21 3.134.886,92 -34.977,02 -295.571,47 6.528.722,64
1.077.011,40 0,00 0,00 0,00 1.077.011,40
4.801.395,61 3.134.886,92 0,00 0,00 7.605.734,04
5.158.332,72

Einzelabschluss 2009

Entwicklung des Anlagevermögens

Anschaffungs
bzw. Herstel
lungskosten Zugänge Abgänge
01.01.2009 2009 2009
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
EUR EUR EUR
Rechte 53.774.151,27 111.329,39 -47.747,84
II.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 709.376,90 0,00 0,00
Gebäudewert 2.136.026,54 0,00 -535.070,85
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 2.374.076,27 189.657,77 -9.810,83
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00
Gebäudewert 155.495.067,95 3.836.497,59 -304.958,54
Grund- u. Gebäudewert Grimsby 11.262.662,50 0,00 0,00
c) unbebaute Grundstücke 1.560.032,96 1,00 0,00
174.196.919,33 4.026.156,36 -849.840,22
2. technische Anlagen und Maschinen 866.648.151,37 37.651.371,77 -4.044.919,06
3. andere Anlagen, Betriebs- und 42.659.337,06 2.953.505,91 * -1.509.519,82 *
Geschäftsausstattung
4. Anlagen in Bau 20.342.501,39 909.707,78 -69.296,91
5. geleistete Anzahlungen 5.064.228,42 7.348.449,41 0,00
Summe Sachanlagen 1.108.911.137,57 52.889.191,23 -6.473.576.01
III.
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 328.102.528,53 9.318.250,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 74.636.268,28 3.051.242,23 -34.356.267,71
3. Beteiligungen 3.662.570,92 3.480.357,94 0,00
4. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 0,00 0,00
5. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 35.596.095,70 5.313.662,24 -1.769.154,00
6. sonstige Ausleihungen 2.882.431,09 2.412.810,61 -211.926,98
Summe Finanzanlagen 444.879.894,52 23.576.323,02 -36.337.348,69
1.607.565.183,36 76.576.843,64 -42.858.672,54

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 170 Bilanz zum 31. Dezember 2008 172 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 174 Entwicklung des Anlagevermögens 176

Anschaffungs Anschaffungs
bzw. Herstel bzw. Herstel Abschreibungen Abschreibungen
lungskosten
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
lungskosten kumuliert Buchwert Buchwert Z=Zuschreibung
2009
2009
2009
31.12.2009
31.12.2009 31.12.2009 31.12.2008 2009
EUR EUR
EUR
EUR EUR EUR EUR
-47.747,84 23,52
53.837.756,34
53.066.077,22 771.679,12 1.092.185,86 431.859,65
111.329,39
0,00 0,00
709.376,90
0,04 709.376,86 709.376,86 0,00
-535.070,85 0,00
1.600.955,69
876.289,90 724.665,79 1.253.436,44 39.115,08
-9.810,83
1.319.675,00
3.873.598,21 46.643,80 3.826.954,41 2.374.076,27 6.663,40
0,00 0,00
659.676,21
0,00 659.676,21 659.676,21 0,00
-304.958,54
17.721.785,67
176.748.392,67 99.148.121,69 77.600.270,98 65.344.378,52 4.991.284,28
0,00
-11.262.662,50
0,00 0,00 0,00 6.992.020,82 0,00
0,00
-849.840,22
0,00
1.560.033,96
0,04 1.560.033,92 1.560.032,92 0,00
7.778.798,17 185.152.033,64 100.071.055,47 85.080.978,17 78.892.998,04 5.037.062,76
-4.044.919,06
12.304.648,78
912.559.252,86 656.931.999,70 255.627.253,16 254.948.694,73 48.726.476,85
-1.509.519,82 *
54.575,41
44.157.898,56 34.058.332,21 10.099.566,35 10.349.554,83 3.229.163,24 *
-15.670.659,01 5.512.253,25 0,00 5.512.253,25 20.342.501,39 0,00
0,00
-4.467.386,87
7.945.290,96 0,00 7.945.290,96 5.064.228,42 0,00
-23,52
1.155.326.729,27
791.061.387,38 364.265.341,89 369.597.977,41 56.992.702,85
0,00 0,00
337.420.778,53
140.552.596,94 196.868.181,59 187.549.931,59 0,00
-34.356.267,71
-467.392,65
0,00
42.863.850,15 4.249.474,63 38.614.375,52 69.854.657,30 111.561,61
35.389,00
0,00
7.142.928,86
35.389,00 7.107.539,86 3.662.570,92
0,00 0,00
0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
-1.769.154,00 0,00
39.140.603,94
20.673.560,32 18.467.043,62 14.821.614,64 -100.920,74 Z
-211.926,98 0,00
5.083.314,72
243.268,62 4.840.046,10 2.650.640,38 16.647,76
-36.337.348,69 -68,45 Z
-467.392,65 431.651.476,20 165.754.289,51 265.897.186,68 278.539.414,83 163.625,37
-100.989,19 Z
-42.858.672,54
-467.392,65
1.640.815.961,81 1.009.881.754,11 630.934.207,69 649.229.578,10 57.588.187,87

. Allgemeine Angaben

. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

. Erläuterungen zur Bilanz

190 . Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

197 . Organe der Gesellschaft

Anhang

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde die Prämisse der Fortführung des Unternehmens beachtet.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr 2009 entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt wurde.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss 2009 wurde entsprechend den Vorschriften der §§ 189 ff UGB über die Rechnungslegung aufgestellt.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßige nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Jahre von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 4 20
b) Software 4
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99
b) Gebäude
Wohngebäude 33 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 10 50
Grundstückseinrichtungen und -befestigungen 20 25
c) Technische Anlagen und Maschinen 7 20
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 8

Die geringwertigen Vermögensgegenstände gem. § 226 Abs 3 UGB werden aufgrund ihrer Unwesentlichkeit im Zugangsjahr 2009 voll abgeschrieben.

Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens, die überwiegend aus Anteilen an einem Fonds bestehen, werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Anhang

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf Holz und nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf sonstige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die unfertigen Erzeugnisse und die fertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 203 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch Gemeinkosten des Produktionsbereiches. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Die Forderungen werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Wertberichtigungen gebildet. Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der Stellungnahme des AFRAC vom 22.2.2006 dargestellt. Für 2009 wurden insgesamt 179.066 Stück Emissionszertifikate zugeteilt, von denen 155.747 Stück bis zum Bilanzstichtag verbraucht wurden. Die nicht verbrauchten 23.319 Stück Emissionszertifikate hatten zum 31.12.2009 einen Marktwert von 263,5 TEUR.

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Abfertigungen werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4,5 % p.a., eines Gehaltstrends von 3,0 % p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH), Bildungszentrum (nunmehr BZL Bildungszentrum Lenzing GmbH) und Arbeitsmedizin (nunmehr IBG Institut für humanökologische Unternehmensführung GmbH) bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung werden weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2009 wurden Beiträge von insgesamt 268,2 TEUR (2008: 202,6 TEUR) gezahlt.

Der Wert der Abfertigungsrückstellung nach § 14 EStG beträgt 32.257,3 TEUR (31.12.2008: 33.176,2 TEUR).

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wird ebenfalls im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4,5 % p.a., eines Gehaltstrends von 3,0 % p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt und der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages rückgestellt.

Zum 31.12.2009 beträgt der Wert nach § 14 EStG 6.617,8 TEUR (31.12.2008: 6.977,5 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Die verbleibende Pensionsrückstellung wird im Einklang mit § 211 Abs. 2 UGB mit dem sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ergebenden Betrag angesetzt. Die Ermittlung erfolgt nach dem Fachgutachten KFS/RL 3 der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19.

Der Barwert der wertgesicherten Pensionsverpflichtungen gegenüber Pensionisten wird ermittelt, indem eine Anpassung der Bezüge um 2,5 % bzw. 3,0 % (in Bezug auf ehemalige Vorstandsmitglieder) jährlich angenommen wird und die derart ermittelten Bezüge mit 4,5 % diskontiert werden.

Die Steuerumlage wird gemäß Körperschaftsteuergesetz berechnet. Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages von 6.950,6 TEUR (31.12.2008: 7.638,1 TEUR) wird nicht Gebrauch gemacht.

In der Steuerrückstellung sind auch die zu erwartenden Ergebnisse aus der für die Jahre 2003 bis 2006 stattgefundenen Außenprüfung des Finanzamtes Linz enthalten.

Die sonstigen Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Kursen der Sicherungsgeschäfte einerseits und, soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht, dem Stichtagskurs andererseits entspricht.

Bestehen keine Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Anhang

  1. Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen der Lenzing AG stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Position Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Berichtsjahr wurden 53.000,5 TEUR (31.12.2008: 75.811,6 TEUR) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in das Sachanlagevermögen investiert; nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung in TEUR:

Unternehmensbereich 2009 2008
in TEUR in TEUR
Fasern 27.540,50 43.688,60
Energie 11.586,00 6.399,00
Zellstoff 7.135,00 8.856,00
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 6.699,00 16.688,00
Übrige 40 180
Gesamt 53.000,50 75.811,60

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und vom Sachanlagevermögen hatten einen Anschaffungswert von 6.521,3 TEUR (2008: 15.831,2 TEUR) und einen Buchwert von 1.229,1 TEUR (2008: 10.709,6 TEUR).

Der in der Bilanzposition Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund enthaltene Grundwert einschließlich der grundstücksgleichen Rechte beträgt 6.756,0 (2008: 6.622,9 TEUR). Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein in 2003 erworbenes Baurecht (Buchwert 613,0 TEUR).

Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 2009 2008
in TEUR in TEUR
im Folgejahr 1.014,5 1.064,3
in den folgenden fünf Jahren 2.900,6 2.578,4

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen Eigenkapitalzuschüsse an die European Precursor GmbH, den Erwerb der gesamten Anteile an der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. sowie den Erwerb der restlichen Anteile an der European Carbon Fiber GmbH.

Die Zugänge bei den Beteiligungen betreffen den Kauf von 40 % der Anteile an der P.T. Pura Golden Lion.

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt 43.454,4 TEUR (31.12.2008: 72.505,3 TEUR) setzen sich wie folgt zusammen:

Restlaufzeit
Ausleihungen < 1 Jahr > 1 Jahr
in TEUR in TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.840,7 35.773,7
Sonstige Ausleihungen 159,6 4.680,4
Gesamt 3.000,3 40.454,1

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82, der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes. Der Fonds ist per Jahresende in Euro-Renten und Termingeldern bei Banken veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet diese Position Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens.

Anhang

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen Viskose, Papier und Zellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Forderungen Gesamt davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr
2009 2008 2009 2008
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 37.348,9 49.973,0 0,0 0,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 42.753,0 50.688,8 1.619,4 1.619,4
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteili
gungsverhältnis besteht
3.641,7 5.043,5 0,0 553,3
sonstige Forderungen 25.763,1 26.321,1 0,0 0,0
Gesamt 109.506,7 132.026,4 1.619,4 2.172,6

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind 23.243,5 TEUR (31.12.2008: 32.159,3 TEUR) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und keine wechselmässig verbrieft (31.12.2008: 835,7 TEUR).

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Warenlieferungen und –leistungen und der Steuerumlage in Höhe von 5.142,0 TEUR (31.12.2008: 0,00 TEUR).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei Gleichheit von Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die Sonstigen Forderungen beinhalten u.a. Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt, sonstige Leistungen betreffende An- und Vorauszahlungen sowie die Einbuchung von Zinsforderungen und die Abgrenzung von Betriebskosten.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Die Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Zahlungen, die im Berichtsjahr geleistet wurden und aufwandsmäßig den Folgejahren zuzurechnen sind.

Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital ist eingeteilt in 3.675.000 als Stammaktien ausgestaltete Stückaktien, wobei jede Stückaktie am Kapital im gleichen Umfang beteiligt ist.

Die Kapitalrücklagen blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert und betreffen überwiegend das bei den Aktienemissionen erzielte Agio.

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand für Umweltinvestitionen einschließlich der Emissionszertifikate und der Investitionszuwachsprämie werden wie die unversteuerten Rücklagen als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Auflösung der Investitionszuschüsse von 1.020,5 TEUR (2008: 1.019,9 TEUR) erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Hinsichtlich der Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen verweisen wir auf die Ausführungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

Rückstellungen für Stand 01.01. Zugang Verbrauch Auflösung Stand 31.12
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
noch nicht abgerechnete Warenlieferungen/-leistungen 11.201,7 9.447,9 7.533,8 1.651,9 11.464,0
für Jubiläumsgeldzahlungen 9.550,4 8,1 828,2 0,0 8.730,3
Sonderzahlungen 11.387,7 10.769,6 11.279,8 0,0 10.877,5
Resturlaube 4.572,7 3.912,4 4.572,7 0,0 3.912,4
sonstige Personalaufwendungen 2.599,8 3.538,6 2.358,0 0,0 3.780,5
Drohverluste aus
FX-Geschäften 16.756,2 1.780,3 15.151,4 1.604,7 1.780,3
drohende Verluste 1.972,1 19.615,5 0,0 0,0 21.587,6
Schadensfälle 5.282,8 599,9 3.000,0 900,0 1.982,7
Übrige Rückstellungen 16.281,4 10.763,1 3.974,6 4.895,3 18.174,5
Gesamt 79.604,9 60.435,4 48.698,5 9.051,9 82.289,9

Anhang

Die Rückstellungen für Schadensfälle, drohende Verluste und die übrigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Prüfungs- und Beratungskosten, Provisionen, Nachlässe und Rabatte, Risikovorsorgen für die Lenzing USA Corporation, Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen, die verbrauchten Emissionszertifikate sowie noch zu erwartende Aufwendungen aus Vereinbarungen vor dem Bilanzstichtag.

Die Rückstellung für Drohverluste aus FX-Geschäften betrifft unrealisierte Fremdwährungsverluste aus der Bewertung von Termin- und Optionsgeschäften zum Bilanzstichtag.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellten sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Restlaufzeit
Stand 31.12. Summe bis zu 1 Jahr zw. 1 und
5 Jahren
über 5 Jahre
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2009
2008
183.926,2
213.103,3
1.135,3
68.047,6
181.653,4
143.463,2
1.137,5
1.592,5
Neuaufnahmen 2009: 2.985,0 TEUR
Tilgungen 2009: -32.162,1 TEUR
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 2009 24.671,3 8.655,7 14.849,1 1.166,5
2008 24.750,3 22.009,4 496,0 2.244,9
Neuaufnahmen 2009: 7.000,0 TEUR
Tilgungen 2009: -7.079,0 TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 2009 1.894,5 1.894,5 0,0 0,0
2008 1.275,9 1.275,9 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2009 47.218,5 42.545,4 4.673,1 0,0
2008 40.193,1 35.607,9 4.585,2 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber 2009 33.797,9 33.797,9 0,0 0,0
verbundenen Unternehmen 2008 9.328,5 9.328,5 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber 2009 0,1 0,1 0,0 0,0
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 2008 0,3 0,3 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten (Löhne f. Dezember, 2009 8.583,6 7.976,0 607,6 0,0
darauf entfallende Steuern, Altersteilzeit, Zölle) 2008 8.990,1 8.497,0 493,1 0,0

Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 208.597,4 TEUR (31.12.2008: 237.853,6 TEUR) waren teilweise dinglich besichert.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind 1.094,2 TEUR (31.12.2008: 1.270,0 TEUR) für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie aus der Steuerumlage gemäß Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag mit der B & C Industrieholding GmbH und gemäß Ergänzungsvertrag zum Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag gegenüber den einbezogenen Tochtergesellschaften der Lenzing AG. Zum 31.12.2009 beträgt die Steuerumlage 20.559,5 TEUR (31.12.2008: 1.061,4 TEUR).

Passive Rechnungsabgrenzung

Die Passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Eventualverbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen, die nicht als Rückstellung oder Verbindlichkeit aufzunehmen waren, bestehen aus:

2009 2008
in TEUR in TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der
zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage
13.031,2 15.106,1
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 1.549,0 0,0
Haftungsübernahmen für Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.563,2 7.641,7
Haftungsverhältnisse 20.143,3 22.747,8

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. an die Lenzing Fibers Inc. (agreement of the Secondment of the employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Service Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (deed of undertaking).

Weiters bestehen in Höhe von TEUR 3,5 (2008: TEUR 2.225,5) Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe.

Anhang

Erläuterungen zur Gewinnund Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend den Bestimmungen des UGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Umsatzerlöse

Umsatzaufteilung in TEUR
Märkte 2009 2008
Österreich 117.909,2 136.093,2
EU 182.346,4 227.474,9
EFTA 68.623,3 43.002,0
übriges Europa 9.784,1 2.334,1
Asien 212.868,6 188.160,8
Nordamerika 40.698,8 52.293,4
Mittel- und Südamerika 9.271,9 8.077,8
Sonstige 9.270,6 8.378,5
Gesamt 650.772,9 665.814,8

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Kostenersätze, Fördermittel für Anlagen zur Vorklärung der Abwässer, Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds zur teilweisen Finanzierung von Forschungsprojekten, Fremdwährungskursgewinne, diverse Mieteinnahmen, die Auflösung des Zuschusses iZm Emissionszertifikaten, die Lehrlingsausbildungsprämien sowie die Umsätze der werkseigenen Küche zur Verpflegung unserer Arbeitnehmer.

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten die Zahlungen an unsere Arbeitnehmer abzüglich der Verwendung der dafür gebildeten Rückstellungen, die Dotierung der Rückstellungen sowie die Beiträge an die Pensionskasse.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 57.424,6 TEUR (2008: 53.549,3 TEUR). Die Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen der öffentlichen Hand von 1.020,5 TEUR (2008: 1.019,9 TEUR) einschließlich des Ertrages aus der Auflösung der Investitionszuwachsprämie in der Höhe von 553,5 TEUR (2008: 555,7 TEUR) vermindern die Abschreibungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Vertriebs- inkl. Werbeaufwendungen, Wertberichtigungen, Schadensfälle und Forderungsverluste, Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen, Instandhaltungen und Fremdleistungen, Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen, Versicherungsaufwendungen und Aufwendungen für Abfallentsorgung sowie sonstige Aufwendungen.

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Finanzergebnis

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 1.448,9 TEUR (2008: 2.391,2 TEUR) erfasst.

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen beinhalten vorwiegend Erträge aus der Stichtagsbewertung des Großanlegerfonds (100,9 TEUR).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Fremdwährungsbewertung der Ausleihungen in der Höhe von 413,8 TEUR (2008: 300,6 TEUR) sowie aus Wertberichtigungen in der Höhe von 588,7 TEUR (2008: 0,0 TEUR).

Steuern vom Einkommen

Die Steuern vom Einkommen umfassen im Wesentlichen die auf das Berichtsjahr entfallende und an den Gruppenträger zu entrichtende Steuerumlage sowie die negativen und positiven Steuerumlagen gegenüber den einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die ausländischen Quellensteuern betragen 50,1 TEUR.

Rücklagen

Die Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen in der Höhe von 3.134,9 TEUR (2008: 0,0 TEUR) sowie der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von 330,5 TEUR (2008: 282,2 TEUR ) sind wie im Vorjahr in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuergutschrift von insgesamt 701,1 TEUR (2008: - 70,5 TEUR) resultiert.

Sonstige Angaben

Verwendung von Finanzinstrumenten

Devisentermin- und -optionsgeschäfte werden in der Gesellschaft nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Volatilität aus zukünftigen Transaktionen, die nicht auf Euro lauten, ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum 31.12.2009 wurde das Wechselkursrisiko der entsprechenden Fremdwährungspositionen in USD, CZK und GBP mittels Devisentermin- und –optionsgeschäfte gesichert.

Anhang

Folgende Fremdwährungskontrakte bestanden zum 31. Dezember:

per 31. Dezember 2009 per 31. Dezember 2008
Art der derivativen Finanzinstrumente Nominale Gewinn (+)
Verlust (-)
Nominale Gewinn (+)
Verlust (-)
Funktionale Währung/Fremdwährung in Tsd FW in TEUR in Tsd FW in TEUR
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 123.250 -147,8 CZK 77.000 -25,3
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 320 -0,8 USD
USD-Kauf/GBP-Verkauf USD 2.000 28,9 USD
GBP-Verkauf/EUR-Kauf GBP 1.500 -33,0 GBP
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 152.750 -1,7 USD 91.800 -166,0
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR EUR 3.314 -226,5
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 17.950 179,8 USD 13.600 -1.676,0
Summe 25,5 -2.093,8
Optionen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD USD 72.000 -1.413,4
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 44.799 -659,8 USD 221.900 -11.415,2
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD USD 13.200 -1.675,4
Summe -659,8 -14.504,0
Gas-Hedges -274,7 -158,4
Verlust -909,0 -16.756,2

Soweit Termin- und Optionsgeschäfte die Fremdwährungsforderungen- und verbindlichkeiten zum 31.12.2009 betrafen, wurden diese bereits in deren Bewertung berücksichtigt.

Entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip wurde für die übrigen Termin- und Optionsgeschäfte für unrealisierte Verluste in den Drohverlustrückstellungen vorgesorgt. Unrealisierte Gewinne aus den Termingeschäften wurden zum 31.12.2009 nicht in die Bilanz aufgenommen.

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Pflichtangaben über Organe und Arbeitnehmer

Mitarbeiter 2009 2008
durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter:
Angestellte 646 639
Arbeiter 1.185 1.223
1.831 1.862

Die Aufwendungen für Abfertigungen einschließlich Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen bzw. -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für Abfertigungen
2009
Pensionen
2009
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 215,4 77,9
ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 0,0 -165,9
Leitende Arbeitnehmer 66,2 57,9
Andere Arbeitnehmer 3.305,5 1.782,1
Gesamt 3.587,1 1.752,0

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betreffen:

2009 2008
TEUR TEUR
Abfertigungen 3.318,9 6.145,1
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 268,2 202,6
Gesamt 3.587,1 6.347,7

Anhang

Die Bezüge für die Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr:

TEUR
Aktive Vorstandsmitglieder 1.789,9
Ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 824,8
Aufsichtsratsmitglieder 233,3

Konzernabschluss

Zum 31. Dezember 2009 war die B & C Industrieholding GmbH, Graben 19, 1010 Wien mit ihrer hundertprozentigen Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit 90,15 % am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt. Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, der beim Firmenbuch Wels hinterlegt wird.

Den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, in den die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften einbezogen sind, erstellt die B & C Industrieholding GmbH. Dieser Konzernabschluss wird beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Oberstes Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH und somit der Gesellschaft ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für die Prüfung des Einzel- und Konzernjahresabschlusses betragen TEUR 230,0 (2008: 232,8).

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die seit 1.1.2005 bestehende steuerliche Unternehmensgruppe gem. § 9 EStG zwischen der Lenzing Aktiengesellschaft als Gruppenträger und der Lenzing Fibers GmbH und Lenzing Fibers Holding GmbH wurde rückwirkend für die Jahre ab 2008 aufgelöst. Die Gesellschaft ist nun Gruppenmitglied in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG als Gruppenmitglied am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inkl. der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen.

Dieser verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied eine Steuerumlage in Höhe der auf ihren steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftssteuer an die Lenzing Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

AG zu entrichten. Andererseits ist die Lenzing AG verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 72.557,1 TEUR (2008: 44.247,4) für erbrachte Zellstoff- und Faserlieferungen sowie 24.625,3 TEUR (2008: 35.493,9 TEUR) für erbrachte Leistungen an die Tochterunternehmen verrechnet.

Von verbundenen Unternehmen hat die Gesellschaft im Berichtsjahr Lieferungen und Leistungen in Höhe von 58.443,3 TEUR (2008: 65.718,5 TEUR) bezogen.

Sämtliche Transaktionen mit verbundenen Unternehmen wurden zu fremdüblichen Konditionen getätigt.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2009 Währung Stammkapital Anteil
in %
Eigenkapital
31.12.2009
Jahresüber
schuss/
-verlust 2009
Geschäftsfeld Fasern: TEUR TEUR
Equi-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.626,70 -567,80
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 33.415,10 -999,20
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
L.K.F. Tekstil Boya Sanayi Ve Ticaret Anonim Sirketi,
Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 k. A. k. A.
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 41,98 k. A. k. A.
Avit Investments Limited, Turks & Caicos USD 2.285.548 100,00 k. A. k. A.
Penique S.A., Icaza, Panama USD 5.000 100,00 k. A. k. A.
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravske,
Slowakische Republik
SKK 200.000 100,00 k. A. k. A.
PT. Pura Golden Lion, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 k. A. k. A.
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100,00 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen:
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH
für den Bezirk Vöcklabruck
EUR 1.155.336 99,90 23.960,50* 117,90*
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 26.435,10 11.306,60
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 71,30 2,50
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft
m.b.H., St.Pölten
EUR 36.336 25,00 k. A. k. A.
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 488,40 95,80
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 k. A. k. A.
European Precursor GmbH, Kelheim EUR 25.000 51,00 7.864,60 k. A.
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim EUR 25.000 100,00 24,80 -0,20
Lenzing Services Ltd., Grimsby GBP 1 100,00 k. A. k. A.

Anhang

Das Eigenkapital und Ergebnis der Equi-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, European Precursor GmbH und European Carbon Fiber GmbH wurde nach deutschem Handelsrecht ermittelt.

Bei den übrigen Gesellschaften wurde von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres unter Bezugnahme auf die Ausnahme gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.

Gewinnverteilung

EUR
Das Geschäftsjahr endet nach Dotierung von unversteuerten Rücklagen mit einem Gewinn von 52.980.845,36
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2008 von 20.874,96
ergibt sich ein Gewinn von 53.001.720,32
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende von 51.450.000,00
entsprechend einem Betrag von EUR 14,00 je Aktie
auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 26.717.250,00
Dotierung einer Gewinnrücklage in der Höhe von 1.500.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 51.720,32

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende von insgesamt 14,00 EUR. Nach Abzug von 25 % Kapitalertragssteuer werden die Dividenden gegen Abstempelung des Mantels ab 7. Mai 2010 bei der

Uni Credit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

eingelöst.

Die Aktien werden ab 5. Mai 2010 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Allgemeine Angaben 180 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 181 Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 190 Organe der Gesellschaft 197

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender

Dr. Winfried Braumann, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 23. April 2009)

Dr. Walter Lederer, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 23. April 2009)

Dr. Horst Bednar, Wien (bis 23. April 2009)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien (ab 23. April 2009)

Dr. Josef Krenner, Linz (ab 23. April 2009)

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger

Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Ing. Gerhard Ratzesberger Stellv. Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger (bis 31. März 2010)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Lenzing, 5. März 2010

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezember 2009 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2009, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2009 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt des Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2009 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezember 2009 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Wien, am 5. März 2010

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

Mag. Nikolaus Schaffer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß §82 (4) Z 3 Börsegesetz

Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRSs) erstellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezember 2009 der Lenzing Gruppe nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt.

Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe.

Weiters bestätigt der Vorstand nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards (österr. Unternehmensrecht – UGB) aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Lenzing, 12. März 2010

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Holzeinkauf Global Human Resources Corporate Communications Legal Management Risk Management Strategie

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Business Unit Energy Global Purchasing Infrastruktur Lenzing Internal Audit Global Environment, Health & Safety Umweltschutz Lenzing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Plastics Business Unit Filaments Business Unit Pulp

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2696 Fax: +43 (0)7672 918-2696 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

Thomas Carlgren Jo Liu Ian Phillips-McLaren Jim Newberry

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com

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