AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Lenzing AG

Management Reports Aug 24, 2010

748_ir_2010-08-24_d4da7e66-0a73-4e75-a3e2-6e417eed1e89.pdf

Management Reports

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Smart products for great customers

www.lenzing.com

Inhalt

lagebericht 4
Allgemeines Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing Gruppe 6
Segmentberichterstattung 8
Risikobericht 11
Ausblick Lenzing Gruppe 11
konzernzwischenabschluss 12
Gewinn- und Verlustrechnung 14
Gesamtergebnisrechnung 15
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 16
Bilanz 18
Kapitalflussrechnung 20
Kennzahlen 20
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes) 21
erklärung des Vorstandes 31
  1. Allgemeines Marktumfeld

4

  1. Entwicklung der Lenzing Gruppe

. Segmentberichterstattung

11 . Risikobericht

11 . Ausblick Lenzing Gruppe

Aktionärsbrief, 1. HAlbJAHr 2010 . Lenzing Gruppe | 5

Lagebericht

Lagebericht

Allgemeines Marktumfeld

6

Die globale wirtschaftliche Erholung sowie eine anhaltend starke Entwicklung der Volkswirtschaften in den Emerging Markets prägten das Bild des ersten Halbjahres 2010. Der positive Trend des zweiten Halbjahres 2009 setzte sich fort, wenn auch in einzelnen Ländern zu Jahresmitte 2010 eine Verlangsamung des Erholungstrends feststellbar war. Zudem erfolgt eine Anpassung der überoptimistischen Stimmungslage an die noch nachhinkende Realität in zahlreichen Branchen und Basiseffekte fallen weg. Trotz leichter Abkühlung ist China nach wie vor stark und kann nach kurzer Abschwächung gegen Ende des 4. Quartals 2009 wieder stark zulegen. Sehr gute Wachstumsraten könnten nach aktuellen Schätzungen auch andere asiatische Länder 2010 erreichen1 : Indien mit 9,4%, die ASEAN-Staaten mit insgesamt 6,4%. Aber auch andere aufstrebende Volkswirtschaften haben die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 hinter sich gelassen, so etwa Brasilien mit einem erwarteten Wachstum 2010 von rund 7,1 %. Auch wenn die Wachstumsdynamik in den USA (erstes Quartal 2010: 3,7%; zweites Quartal 2,4 %2 ; Prognose 2010 gesamt: 3,3 %3 und insbesondere in der Eurozone (Wachstumsprognose 2010: 1,0%) hinter jener der Emerging Markets zurückbleibt, war auf den meisten für Lenzing relevanten Märkten in den westlichen Industrieländern ein deutlich positiver Nachfragetrend, vor allem im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009, erkennbar.

Die dynamische Entwicklung der Wirtschaft führte aber auch zu einem zu raschen und massiven Anziehen vieler Rohstoffund Chemikalienpreise. Insbesondere die Preise für Zellstoff und Holz zeigten eine klare Aufwärtstendenz.

Der globale Fasermarkt entwickelte sich sowohl mengen- als auch preismäßig im ersten Halbjahr 2010 klar nach oben. Die Baumwollpreise ("A-Index") zogen kontinuierlich an und erreichten im Juni 2010 mit einem Durchschnittspreis von 93,04 US-cents/pound den höchsten Wert seit 15 Jahren. Ebenso verteuerten sich die Preise für Polyesterfasern. Die Produktion in der textilen Pipeline lief auf hohem Niveau. Trotz einer guten Absatzsituation waren gegen Ende Juni erste Auffüllungseffekte in der textilen Pipeline erkennbar. Damit könnte das zweite Halbjahr an Schwung verlieren und die Mengendynamik nach Auslaufen der Basiseffekte abflachen.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe konnte wie bereits im ersten Quartal 2010 das gute globale Marktumfeld optimal nutzen und im zweiten Quartal 2010 ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielen. Die Inbetriebnahme der neuen Faserkapazitäten in Indonesien sowie Debottlenecking-Investitionen in China und der Ausbau in Heiligenkreuz (Burgenland) kamen somit zum genau richtigen Zeitpunkt. Die antizyklische Investitionspolitik hat sich damit als richtig bestätigt. Alle Faser-Produktionsanlagen waren voll ausgelastet, die Lagerstände sanken auf ein Minimum ab. Ebenfalls deutlich besser als im Vorjahr entwickelte sich das Geschäftssegment Plastics Products, das Segment Engineering war stabil mit Aufwärtstendenz.

Der konsolidierte Konzernumsatz des ersten Halbjahres 2010 stieg gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum um beachtliche 43,6 %4 von 589,9 Mio. EUR auf 847,2 Mio. EUR. Dieser stärkste Umsatzanstieg der letzten Jahre wurde durch die höheren Produktionsmengen bei Fasern, die Preisdynamik auf den globalen Märkten, aber auch durch die erstmalige Vollkonsolidierung des im April 2010 erworbenen Zellstoffwerkes Biocel Paskov (Tschechische Republik) ab Anfang Mai 2010 ermöglicht. Der Zuwachs bei den Materialaufwendungen und sonstigen Herstellkosten lag mit 46,2% im Halbjahresvergleich über dem Umsatzzuwachs, was auf die bereits einsetzende ungünstige Rohstoffpreisentwicklung im zweiten Quartal zurückzuführen war. Der erhöhte sonstige Aufwand betraf vor allem Instandhaltungen, die nach dem schwierigen ersten Halbjahr 2009 nun nachgeholt wurden.

Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 6 Segmentberichterstattung 8 Risikobericht 11 Ausblick Lenzing Gruppe 11

Bestes Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte

Das operative Ergebnis entwickelte sich noch dynamischer als der Umsatz. So versiebenfachte sich das Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) von 15,4 Mio. EUR auf 108,6 Mio. EUR. Trotz höherer Investitionsfinanzierungskosten konnte das Ergebnis vor Steuern von 8,0 Mio. EUR auf 105,0 Mio. EUR verdreizehntfacht werden. Der Periodengewinn kam nach Abzug der Ertragssteuern von 24,6 Mio. EUR (nach 2,1 Mio. EUR) bei 80,4 Mio. EUR zu liegen (nach 5,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009). Damit übertraf der Periodengewinn des Halbjahres 2010 bereits jene der Gesamtjahre 2008 und 2009. Auch wenn beim Periodenvergleich zu berücksichtigen ist, dass das erste Halbjahr 2009 von der durch den Lehman-Konkurs ausgelösten Krise gekennzeichnet war, war das erste Halbjahr absolut gesehen dennoch das beste Halbjahr der Unternehmensgeschichte.

Die EBIT-Marge verbesserte sich im ersten Halbjahr 2010 im Jahresvergleich von 2,6% im Jahr 2009 auf 12,8 %5 , die EBITDA-Marge von 9,0 % auf 17,9 %5 .

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit stieg von 97,1 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009 auf 125,7 Mio. EUR an, was vor allem auf die höheren Produktionsmengen bei verbesserten Margen zurückzuführen war. Damit lag der operative Cashflow über dem Cash Outflow aus der Investitionstätigkeit von 116,7 Mio. EUR. Die liquiden Mittel zu Periodenende am 30. Juni 2010 stiegen auf 104,4 Mio. EUR (nach 76,7 Mio. EUR per 30. Juni 2009).

Anhaltend gesundes Bilanzbild

Das gesunde Bilanzbild des Lenzing Konzerns konnte trotz der hohen Investitionen und des massiv ausgeweiteten Geschäftsvolumens mit einer bereinigten Eigenkapitalquote6 von 42,1% der Bilanzsumme (nach 43,5% zu Jahresende 2009) stabil gehalten werden. Die Nettoverschuldung stieg investitionsbedingt auf 391,7 Mio. EUR (nach 315,7 Mio. EUR zu Jahresende 2009), das Net Gearing lag mit 54,3% (nach 50,2%) weiterhin auf finanztechnisch akzeptablem Niveau. Das in der Halbjahresbilanz 2010 ausgewiesene Eigenkapital stieg auf 697,5 Mio. EUR (nach 606,1 Mio. EUR zu Jahresende 2009).

Die intensive Investitionstätigkeit schlug sich in der Halbjahresbilanz der Lenzing Gruppe mit einem Anstieg des Sachanlagevermögens auf 977,4 Mio. EUR zu Jahresmitte 2010 (841,7 Mio. EUR zu Jahresende 2009) nieder. Die Investitionen betrafen vor allem den Erwerb der tschechischen Zellstofffabrik Biocel Paskov, die Fertigstellung der vierten Linie bei der PT. South Pacific Viscose (Indonesien) sowie das unmittelbar dort angelaufene weitere Debottlenecking-Programm und den Ausbau der Standorte Lenzing (Oberösterreich) und Grimsby (Großbritannien). Die Umsatzausweitung führte zudem zu einem auf 573,5 Mio. EUR (nach 470,1 Mio. EUR) angestiegenen Umlaufvermögen, wobei der Großteil des Anstieges umsatzbedingt aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestand.

Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum Stichtag Ende Juni 6.395 Mitarbeiter (nach 6.021 Mitarbeitern per 31. Dezember 2009). Der Zuwachs war Folge des Kaufes der Zellstofffabrik Biocel Paskov.

Lagebericht

Segmentberichterstattung

Segment Fibers

8

Der Umsatz im Segment Fibers stieg von 506,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009 um 46,3% substanziell auf 741,0 Mio. EUR an. Der Anstieg beruhte auf der guten Nachfrage, den höheren Produktionskapazitäten in Verbindung mit der Vollauslastung an allen Standorten sowie deutlich besseren Marktpreisen. Dementsprechend verbesserte sich das Segmentergebnis von 13,0 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009 auf 102,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2010. Die Ergebnisverbesserung konnte trotz der im zweiten Quartal 2010 einsetzenden massiven Preiserhöhungen bei Rohstoffen erzielt werden.

Sowohl die Business Unit Textile Fibers als auch Nonwoven Fibers verzeichneten eine sehr gute Marktnachfrage aus de facto allen Weltregionen, insbesondere den Emerging Markets. Auch in den westlichen Industrieländern war eine starke Nachfrage nach Endprodukten aus Lenzing Fasern feststellbar. Der Verkauf und das Marketing arbeiteten in allen Märkten auf Hochtouren.

Die Inbetriebnahme der vierten Produktionslinie der Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) war das zentrale Highlight im ersten Halbjahr 2010. Die zusätzliche Produktionsmenge von 60.000 Tonnen p.a. (derzeit insgesamt 220.000 Tonnen p.a. bei SPV) konnte problemlos vermarktet werden und führte bei SPV zu einem entsprechenden Umsatz- und Ergebniszuwachs.

Business Unit Textile Fibers

In der Business Unit Textile Fibers war im ersten Halbjahr 2010 sowohl die Nachfrage nach Standard- als auch Spezialfasern ungebrochen stark. Die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® erzielten überdurchschnittliche Erfolge in der gesamten Berichtsperiode, während der chinesische Markt für Standardfasern infolge des Aufbaues von Lagerbeständen in der textilen Kette im Laufe des zweiten Quartals leicht zur Schwäche neigte.

Business Unit Nonwoven Fibers

Auch der Geschäftsverlauf der Business Unit Nonwoven Fibers war im ersten Halbjahr 2010 von einer starken Nachfrage bei guter Preisentwicklung gekennzeichnet. Die Absatzmenge konnte gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 um 18% gesteigert werden, zudem konnten Preisanpassungen umgesetzt werden. Zu Jahresmitte zeigte sich auch bei Nonwovens eine Abkühlung der Nachfrage aus China, während die Marktentwicklung in den westlichen Industrieländern das gesamte zweite Quartal über anhaltend positiv war.

ausblick Textile Fibers und nonwoven Fibers

Die Nachfrage nach den textilen Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® ist anhaltend stark. Abgesehen von saisonalen Schwankungen als Folge der Sommermonate ist in diesem Marktsegment weitgehend mit einer Fortsetzung der dynamischen Entwicklung im zweiten Halbjahr zu rechnen.

Nach einer Entwicklung des ersten Halbjahres 2010 mit Überhitzungserscheinungen zeichnet sich bei textilen Standardfasern vor allem am größten Fasermarkt der Welt, in China, eine Abkühlung ab. Dies führt zu sinkenden Preisen im zweiten Halbjahr, denen allerdings noch immer sehr hohe Rohstoffpreise gegenüber stehen. Eine zumindest vorübergehende Margenerosion ist daher für die asiatischen Märkte unausweichlich.

Bei Nonwovens wird eine unverändert starke Nachfrage erwartet, wenn auch nach dem sehr guten ersten Halbjahr im zweiten Halbjahr aufgrund der Rohstoffpreissituation ähnlich wie bei Textile Fibers mit einer vorübergehenden Reduktion der Margen gerechnet werden muss. Eine gut gefüllte Innovations-Pipeline, insbesondere auch für den Einsatz von TENCEL®-Fasern im Nonwovens-Bereich wird es Lenzing ermöglichen, seine starke Marktposition weiter auszubauen.

Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 6 Segmentberichterstattung 8 Risikobericht 11 Ausblick Lenzing Gruppe 11

Business Unit Pulp

Die Versorgung des Weltmarktes für Faserzellstoff blieb im ersten Halbjahr weiterhin angespannt. Infolge der starken Nachfrage erreichten die Zellstoffpreise am Spotmarkt mit rund 1.300 – 1.600 USD/Tonne den höchsten Stand seit über drei Jahren.

Lenzing konnte die Belieferung der nicht integrierten Standorte durch Langfristverträge und durch rechtzeitige Abdeckung von Spotmengen am freien Markt sicherstellen, wenngleich die höheren Zellstoffpreise vor allem im zweiten Quartal 2010 bereits belastend auf das Faserergebnis durchschlugen. Die Versorgung am integrierten Standort Lenzing erfolgte zu stabileren Rohstoffpreisen und und lieferte damit ein ausgezeichnetes Standortergebnis. Derzeit werden in Lenzing die Zellstoffkapazitäten auf rund 260.000 Tonnen erweitert, um den 100%-Integrationsgrad trotz Ausweitung der Faserproduktion aufrecht erhalten zu können.

Wie bereits zum ersten Quartal 2010 berichtet, übernahm Lenzing im April 2010 75% des tschechischen Zellstoffherstellers Biocel Paskov a.s. Die kartellrechtliche Genehmigung der Übernahme wurde im Mai 2010 erteilt. Biocel weist eine Kapazität von rund 280.000 Tonnen Papierzellstoff auf. Lenzing beabsichtigt in den kommenden drei Jahren mindestens 50 Mio. EUR in den Kapazitätsausbau des Standortes sowie in die Steigerung der Energieeffizienz und für Rückgewinnungsanlagen zu investieren. Biocel Paskov wird mittel- bis langfristig Lenzing die Möglichkeit bieten, sowohl Papierzellstoff als auch Zellstoff für die Fasererzeugung (Dissolving Pulp) zu produzieren. Dadurch wird der Integrationsgrad der Faserproduktion in der Lenzing Gruppe auf über 50% angehoben. Langfristig will die Lenzing Gruppe eine Semi-Integration von rund zwei Drittel der Faserproduktion erreichen.

In den Monaten Mai und Juni 2010 entwickelte sich Biocel den Erwartungen entsprechend durchwegs erfreulich.

ausblick pulp

Es ist damit zu rechnen, dass die Papier- und Faserzellstoffpreise im dritten Quartal auf dem aktuell hohen Niveau verharren. Erst im weiteren Jahresverlauf ist im Zuge einer Normalisierung der Fasernachfrage auch mit einer gewissen Abkühlung der Preise für Faserzellstoff zu rechnen. Das Holzangebot für die beiden Zellstoffwerke Lenzing und Paskov ist gegeben, wenngleich der Markt zunehmend von Verknappungstendenzen aufgrund zu geringen Einschlags und der verstärkten Konkurrenz durch Biomasse aus Holz geprägt ist.

Business Unit Energy

Die Energienachfrage für die Faserproduktion wurde im ersten Halbjahr problemlos abgedeckt, der Brennstoffmix zugunsten des vermehrten Einsatzes von Biomasse weiter verbessert. Die durchschnittlichen Gaspreise, die für die nicht integrierten Standorte ein wesentlicher Kostenfaktor sind, lagen im ersten Halbjahr 2010 etwas unter den Durchschnittspreisen des Vorjahres.

ausblick energy

Die Energieanlage in der PT. South Pacific Viscose wurde im Juli erfolgreich angefahren. Für den neuen Rückgewinnungs-Kessel bei Biocel Paskov sind umfangreiche Planungen und Ausschreibungen in Bearbeitung. Die Energiepreissituation für das zweite Halbjahr wird weitgehend stabil erwartet.

Lagebericht

Segment Plastics Products

Die wirtschaftliche Erholung in Europa und den USA ermöglichte auch im Segment Plastics Products eine deutliche Umsatz- und Ergebnisverbesserung. So stieg der Segmentumsatz von 72,2 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009 um 32,8 % auf 95,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2010. Die verbesserte Kapazitätsauslastung in Verbindung mit den im Vorjahr umgesetzten Kosteneinsparungen ermöglichten eine deutliche Ergebnisverbesserung des zuvor noch ausgeglichenen Segmentergebnisses auf plus 3,2 Mio. EUR.

Business Unit Plastics

Im Gegensatz zum sehr schwachen ersten Halbjahr 2009 war das erste Halbjahr 2010 von einer klar verbesserten Nachfrage nach Thermoplasten, insbesondere aus der Baustoffindustrie, gekennzeichnet. Die gestiegenen Materialpreise konnten allerdings vorerst nur teilweise an den Markt weitergegeben werden. Der Absatz im PTFE7 -Bereich entwickelte sich weiterhin unbefriedigend.

Business Unit Filaments

Das wirtschaftliche Umfeld unterstützte im ersten Halbjahr die deutlich positive Entwicklung der Business Unit Filaments. Der deutliche Exportanstieg der deutschen Industrie hat hier ebenso mitgeholfen. Signifikante Umsatzsteigerungen wurden insbesondere bei der Spezialfaser Dolan® durch die verbesserte Nachfrage nach Markisen erzielt. Auch bei Filamenten konnte ein starker Absatz, insbesondere bei Schleifanwendungen (Abrasiven) verzeichnet werden.

Bei der Produktion des Vormaterials für die Carbonfaserherstellung (Precursor) wurden die ehrgeizigen Qualitätsziele erreicht, an der Kommerzialisierung der Produktion wird nun intensiv gearbeitet. Die Nachfrage nach Carbonfasern hat wieder angezogen.

Die Auslastung an allen Standorten konnte deutlich gesteigert werden und das Ergebnis war erfreulich positiv.

ausblick plastics products

Auch für das zweite Halbjahr 2010 ist mit einer erfreulichen und über dem Vorjahr liegenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung zu rechnen. Die hohe Auslastung bei Thermoplasten, aber auch bei Dolan® und Filamenten dürfte auch in den kommenden Monaten anhalten. Im Bereich Precursor für Carbonfasern sind im zweiten Halbjahr entsprechende Verkaufsumsätze und positive Ergebnisse zu erwarten. Insgesamt ist im Segment Plastics Products mit einem gegenüber 2009 deutlich verbesserten, klar positiven Jahresergebnis zu rechnen.

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2010 wurden im Zuge einer strategischen Portfolio-Überprüfung Verkaufsverhandlungen für Teile der Business Unit Filaments aufgenommen. Verkaufsverhandlungen unterliegen Unsicherheiten und können daher auch zu keinem Abschluss führen.

Segment Engineering

Business Unit Engineering

Die Entwicklung in diesem Bereich war im ersten Halbjahr von der anhaltend hohen Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe und einer guten Auftragslage durch externe Kunden geprägt. Der abgerechnete Gesamtumsatz lag im ersten Halbjahr 2010 mit 38,4 Mio. EUR auf unverändertem Niveau wie in den ersten sechs Monaten 2009 mit 38,8 Mio. EUR. Davon entfielen 16,5 Mio. EUR (Vorjahr: 17,3 Mio. EUR) auf Umsätze mit externen Kunden. Das Segmentergebnis sank auf 2,5 Mio. EUR (nach 3,5 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2009).

ausblick engineering

Für das zweite Halbjahr kann aufgrund des guten Orderstandes eine weitgehend stabile und gute Entwicklung erwartet werden.

Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 6 Segmentberichterstattung 8 Risikobericht 11 Ausblick Lenzing Gruppe 11

Risikobericht

Die allgemeine Risikolage hat sich während des ersten Halbjahres 2010 für Lenzing nicht verschlechtert. Wichtige Projekte, wie der Ausbau in Indonesien, wurden abgeschlossen und neue Kapazitätserweiterungen (China, Heiligenkreuz) wurden gestartet. Weiters wurde durch den Kauf des Zellstoffwerkes Biocel Paskov auch eine strategische Investition in die Rückwärtsintegration getätigt, die das Beschaffungsrisiko für Lenzing nachhaltig verbessert.

Die nach wie vor starke Nachfrage im ersten Halbjahr und die sehr geringe Anzahl an Forderungsausfällen zeigen, dass die Lenzing Gruppe im Fasergeschäft über eine sehr nachhaltige Kundenbasis verfügt, die sich auch über die Finanzkrise hinweg als stabil erwiesen hat.

In den kommenden Monaten können aus Risikosicht sowohl die steigenden Rohstoffpreise als auch die Volatilität des Euro-Dollar Wechselkurses zu einer Abschwächung der Ertragslage führen. Weiters können auch vermehrt Risiken auf den Transportwegen durch Streiks, Unwetter u. ä. auftreten, welche zur Beeinflussung der Produktionsauslastung führen können.

Klassische Risikogruppen wie Naturkatastrophen sowie Umwelt- oder Feuerrisiken beinhalten nach wie vor ein hohes Verlustpotenzial für Lenzing.

Ausblick Lenzing Gruppe

Im Kerngeschäft Fasern ist im zweiten Halbjahr 2010 mit einer Abschwächung der zuletzt von ersten Überhitzungserscheinungen geprägten Fasernachfrage zu rechnen. Das starke Momentum des ersten Halbjahres lässt sich in dieser Form nicht in die zweite Jahreshälfte mitnehmen. Neue Cellulosefaserkapazitäten, die in China 2010 und 2011 auf den Markt kommen werden, könnten diesen Trend vorübergehend verstärken. Deswegen und aufgrund der anhaltend hohen Rohstoffpreise (Zellstoff, Holz) ist mit einer Abschwächung der Margen zu rechnen. Lenzing Spezialfasern werden von dieser Entwicklung nicht in gleichem Maße betroffen sein. Eine Beruhigung der Rohstoffpreissituation, insbesondere der Preisentwicklung bei Faserzellstoff, wird für das vierte Quartal prognostiziert. Die Geschäftsentwicklung im Segment Plastics Products sollte auch für das zweite Halbjahr 2010 weitgehend stabil bleiben, ebenso wie bei Engineering.

Insgesamt ist für die Lenzing Gruppe nach dem überaus starken zweiten Quartal 2010 mit einer Abschwächung der Ertragslage in den Folgequartalen zu rechnen, wie sie oftmals nach sehr steilen Aufwärtsbewegungen zu beobachten ist. Der mittel- bis langfristige Aufwärtstrend für Cellulosefasern bleibt jedoch ungebrochen, zumal die positiven fundamentalen Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum der Cellulosefaserindustrie intakt sind: Die Baumwollpreise dürften auch in der Saison 2010/11 infolge des knappen Angebotes auf hohem Niveau verharren und angesichts des Ölpreises von aktuell zwischen 70 bis 85 USD/Barrel ist auch mit keiner signifikanten Preisreduktion bei Polyesterfasern zu rechnen. Eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft vorausgesetzt, erwartet die Lenzing Gruppe daher ein zufriedenstellendes zweites Halbjahr 2010, das allerdings ertragsmäßig unter jenem des ersten Halbjahres zu liegen kommen wird.

Über die weitere Entwicklung werden wir Sie in einem Aktionärsbrief zum dritten Quartal im November 2010 informieren.

Lenzing, am 18. August 2010

Der Vorstand

14 . Gewinn- und Verlustrechnung

15 . Gesamtergebnisrechnung

16 . Entwicklung des Konzerneigenkapitals

18 . Bilanz

20 . Kapitalflussrechnung

20 . Kennzahlen

21 . Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Aktionärsbrief, 1. HAlbJAHr 2010 . Lenzing Gruppe | 13

Konzernzwischenabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

4-6/2010 4-6/2009 1-6/2010 1-6/2009
Note Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse
(6)
469,7 305,9 847,2 589,9
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2,4 -12,5 -0,6 -25,0
Andere aktivierte Eigenleistungen
(7)
7,7 8,2 14,8 16,9
Sonstige betriebliche Erträge 9,8 5,1 16,9 13,5
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
(8)
-283,8 -166,7 -488,9 -334,3
Personalaufwand
(9)
-66,9 -61,2 -134,1 -124,8
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
(10)
-23,5 -19,8 -44,8 -39,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -56,6 -41,7 -101,9 -81,3
Betriebsergebnis (eBiT) 58,8 17,3 108,6 15,4
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,8 0,1 1,3 -1,5
Erträge/Aufwendungen aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen 1,4 -0,9 3,1 0,1
Finanzierungskosten
(11)
-4,0 -2,0 -8,0 -6,0
ergebnis vor steuern (eBT) 57,0 14,5 105,0 8,0
Ertragsteuern
(12)
-13,4 -3,2 -24,6 -2,1
periodengewinn 43,6 11,3 80,4 5,9
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 39,0 10,5 72,8 6,9
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 4,6 0,8 7,6 -1,0
EUR EUR EUR EUR
Gewinn je aktie 10,60 2,85 19,82 1,87

Gesamtergebnisrechnung

4-6/2010 4-6/2009 1-6/2010 1-6/2009
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
periodengewinn 43,6 11,3 80,4 5,9
Sonstiges Ergebnis:
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung 29,4 -9,0 43,9 0,7
Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0,0 0,1 0,0 0,1
Wertänderungen von Cashflow Hedges -5,0 9,3 -10,2 7,2
Anteil am sonstigen Ergebnis von assoziierten Unternehmen 0,0 0,1 0,0 0,1
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern 1,5 -1,5 2,7 -0,9
sonstiges ergebnis – netto 25,9 -1,0 36,4 7,2
Gesamtergebnis der periode 69,5 10,3 116,8 13,1
Davon entfallen auf:
die Gesellschafter der Lenzing AG 61,9 10,4 104,9 14,2
die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 7,6 -0,1 11,9 -1,1
69,5 10,3 116,8 13,1

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Grundkapital Kapitalrücklagen
Mio. EUR Mio. EUR
stand zum 1.1.2009 26,7 63,6
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung
Sonstige direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen und Erträge
Direkt im eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste – netto 0,0 0,0
Periodenüberschuss
insgesamt in der periode erfasste aufwendungen und erträge 0,0 0,0
Kapitalzuführung
Dividenden
stand zum 30.06.2009 26,7 63,6
stand zum 1.1.2010 26,7 63,6
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung
Sonstige direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen und Erträge
Direkt im eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste – netto 0,0 0,0
Periodenüberschuss
insgesamt in der periode erfasste aufwendungen und erträge 0,0 0,0
Änderungen im Konsolidierungskreis
Kapitalzuführung
Dividenden
stand zum 30.06.2010 26,7 63,6
Anteile der Aktionäre
der Lenzing AG
Anteile anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
gesamt
Fremdwährungs Andere
Grundkapital
Kapitalrücklagen
umrechnungsrücklage Gewinnrücklagen Gesamt
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
26,7
63,6
-15,6 482,4 557,1 22,6 579,7
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung 0,8 0,8 -0,1 0,7
Sonstige direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen und Erträge 6,5 6,5 0,0 6,5
Direkt im eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste – netto
0,0
0,0
0,8 6,5 7,3 -0,1 7,2
6,9 6,9 -1,0 5,9
insgesamt in der periode erfasste aufwendungen und erträge
0,0
0,0
0,8 13,4 14,2 -1,1 13,1
0,0 2,5 2,5
-51,4 -51,4 -0,1 -51,5
26,7
63,6
-14,8 444,4 519,9 23,9 543,8
26,7
63,6
-18,7 504,3 575,9 30,2 606,1
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung 39,5 39,5 4,4 43,9
Sonstige direkt im Eigenkapital verrechnete Aufwendungen und Erträge -7,4 -7,4 -0,1 -7,5
Direkt im eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste – netto
0,0
0,0
39,5 -7,4 32,1 4,3 36,4
72,8 72,8 7,6 80,4
insgesamt in der periode erfasste aufwendungen und erträge
0,0
0,0
39,5 65,4 104,9 11,9 116,8
24,3 24,3
0,0 1,7 1,7
-51,4 -51,4 0,0 -51,4
26,7
63,6
20,8 518,3 629,4 68,1 697,5

Bilanz

Aktiva 30.06.2010 31.12.2009
Note Mio. EUR Mio. EUR
Firmenwert (13) 90,7 68,4
Übriges immaterielles Anlagevermögen (13) 20,4 19,6
Sachanlagevermögen (13) 977,4 841,7
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 24,9 23,2
Sonstiges Finanzanlagevermögen 19,0 19,0
Steuerabgrenzung 3,6 3,0
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 2,3 2,2
langfristig gebundenes Vermögen 1.138,3 977,1
Vorräte (14) 215,6 175,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 191,4 118,5
Forderungen aus laufenden Steuern 16,1 11,6
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 46,0 39,1
Wertpapiere 0,0 19,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 104,4 105,4
umlaufvermögen 573,5 470,1
1.711,8 1.447,2
Gewinn- und Verlustrechnung 14 Gesamtergebnisrechnung 15 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 16 Bilanz 18
Kapitalflussrechnung 20 Kennzahlen 20 Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes) 21
Passiva 30.06.2010 31.12.2009
Note Mio. EUR Mio. EUR
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Eigenkapital 629,4 575,9
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital 68,1 30,2
eigenkapital
(15)
697,5 606,1
investitionszuschüsse aus öffentlichen mitteln 29,6 29,3
Finanzverbindlichkeiten
(16)
430,1 400,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1,6 5,2
Steuerabgrenzung 30,2 26,6
Rückstellungen 99,0 96,5
Sonstige Verbindlichkeiten 1,6 1,6
langfristige Verbindlichkeiten 562,5 530,2
Finanzverbindlichkeiten
(16)
66,0 40,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 118,2 90,4
Rückstellungen für laufende Steuern 35,0 23,8
Sonstige Rückstellungen
(17)
136,1 95,6
Sonstige Verbindlichkeiten
(17)
66,9 31,1
kurzfristige Verbindlichkeiten 422,2 281,6
1.711,8 1.447,2

Kapitalflussrechnung

1-6/2010 1-6/2009
Note Mio. EUR Mio. EUR
Brutto Cashflow 122,3 41,6
Veränderung des Working Capital 3,4 55,5
cashflow aus der Betriebstätigkeit (19) 125,7 97,1
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen (19) -117,2 -83,5
- Erwerb von Wertpapieren des Umlaufvermögens 0,0 -8,0
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen
Vermögensgegenständen
0,5 5,7
cashflow aus der investitionstätigkeit -116,7 -85,8
+ Einzahlungen anderer Gesellschafter 1,7 2,5
- Ausschüttung an Gesellschafter (20) -51,5 -51,5
+ Zuflüsse aus Finanzierungen 14,3 23,6
- Rückzahlungen von Finanzierungen -3,0 -15,2
cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -38,5 -40,6
Veränderung der liquiden mittel -29,5 -29,3
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 125,3 105,8
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 8,6 0,2
endbestand liquide mittel (19) 104,4 76,7

Kennzahlen

30.06.2010 31.12.2009
Bereinigtes Eigenkapital 1 Mio. EUR 720,8 629,2
Eigenkapitalquote % 42,1 43,5
Nettoverschuldung (Net Debt) Mio. EUR 391,7 315,7
Net Gearing % 54,3 50,2
Mitarbeiter zum Periodenende 6.395 6.021
1-6/2010 1-6/2009
EBITDA Mio. EUR 151,6 53,2
EBITDA-Marge % 17,9 9,0
EBIT-Marge % 12,8 2,6
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände
Mio. EUR 66,7 78,4

1) Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 1. Darstellung des Zwischenabschlusses

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss für die Periode vom 1. Jänner bis 30. Juni 2010 der Lenzing Gruppe wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" erstellt. Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stehen im Einklang mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Der verkürzte Zwischenabschluss enthält gemäß IAS 34 nicht all jene Informationen und Angaben, die in einem Jahresabschluss verpflichtend sind, und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2009 gelesen werden.

Die Zahlen im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in diesen Erläuterungen werden in Millionen Euro ("Mio. EUR") angegeben, sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Note 2. Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und sind im Geschäftsjahr 2010 erstmalig anzuwenden:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 29. März 2009 beginnen:

IFRIC 12 (neu) Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen (spätester Anwendungstermin lt. IAS-Verordnung der EU)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30. Juni 2009 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 5 und IFRS 1 als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2008
  • IFRIC 16 (neu) Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (spätester Anwendungstermin lt. IAS-Verordnung der EU)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen:

  • Überarbeitung von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards (Überarbeitung 2008)
  • Änderungen von IAS 27 Konzern- und separate Einzel-Abschlüsse nach IFRS (Überarbeitung 2008)
  • Änderungen von IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung in Bezug auf Risikopositionen, die für das Hedge Accounting qualifizieren
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2009 (teilweise)
  • IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer
  • Überarbeitung von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (anzuwenden auf Unternehmenszusammenschlüsse, deren Erwerbszeitpunkt in Berichtsperioden fällt, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen) und IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS, die Behandlung von Erwerbsvorgängen und die Bewertung von Minderheitsanteilen betreffend

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2010 beginnen:

  • Änderungen einer Reihe von IFRSs als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2009 (teilweise)
  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Zusätzliche Ausnahmen für Erstanwender
  • Änderungen von IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung betreffend anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich im Konzern

Die Änderungen des IFRS 3, welche insbesondere eine Änderung der Ermittlung des Firmenwertes und des Minderheitenanteils mit sich bringen, und die damit einhergehenden Änderungen des IAS 27 wurden auf die Unternehmenserwerbe in der Berichtsperiode angewendet.

Die restlichen neuen oder geänderten Standards, welche ab 1. Jänner 2010 anzuwenden sind, führen zu keinen Änderungen des Zwischenabschlusses der Lenzing Gruppe. Die übrigen im Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2009 unverändert.

Folgende Stichtagskurse wurden zur Umrechnung der Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung verwendet:

Einheit Währung Devisenmittelkurs
30.06.2010 31.12.2009
1 EUR/USD US Dollar 1,2266 1,4410
1 EUR/GBP GB Pfund 0,8169 0,8880
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,3120 9,8367
1 EUR/HKD Hongkong Dollar 9,5546 11,1749
1 EUR/CZK CZ Krone 25,6710 26,4680
1 EUR/INR
Indische Rupie
56,9250 66,8555

Note 3. Änderungen von Schätzungen

In der Berichtsperiode kam es zu keinen Änderungen von Schätzungen von Beträgen, die in früheren Zwischenberichtsperioden oder Geschäftsjahren dargestellt wurden, die eine wesentliche Auswirkung auf die aktuelle Zwischenberichtsperiode haben.

Note 4. Konsolidierungskreis

Mit Wirkung vom 07. Mai 2010 übernahm die Lenzing Gruppe den tschechischen Zellstoffhersteller Biocel Paskov a.s. zu 75 %, welche wiederum zu 100 % an der Reality Paskov s.r.o. sowie zu 50 % an der Wood Paskov s.r.o. (Aufnahme in den Konzern at equity) beteiligt ist. Verkäufer ist die österreichische Heinzel Holding GmbH, die weiterhin zu 25 % an dem Unternehmen beteiligt bleibt und für den Vertrieb von Papierzellstoff Sorge tragen wird. Biocel Paskov bietet der Lenzing Gruppe mittel- bis langfristig die Möglichkeit, künftig sowohl Papierzellstoff als auch Zellstoff für die Fasererzeugung (Dissolving Pulp) zu produzieren. Der Kauf ist Teil einer

Gesamtergebnisrechnung 15
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 16
Gewinn- und Verlustrechnung 14
Kennzahlen 20
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes) 21
Kapitalflussrechnung 20

Hedging-Strategie und sichert den Lenzing Konzern vor den Auswirkungen stark schwankender Zellstoffpreise ab.

Erworbene Vermögenswerte und
Schulden zum Erwerbszeitpunkt (100 %)
Mio. EUR
Aktiva
Immaterielles Anlagevermögen
und Sachanlagevermögen 73,1
Finanzanlagevermögen 0,0
langfristig gebundenes Vermögen 73,1
Vorräte 10,6
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 26,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 21,6
umlaufvermögen 58,9
132,0
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und gegenüber sonstigen Darlehensgebern
19,2
Latente Steuerschulden 3,5
Rückstellungen 1,2
langfristige Verbindlichkeiten 23,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und gegenüber sonstigen Darlehensgebern 2,6
Rückstellungen 0,7
Verbindlichkeiten 18,4
kurzfristige Verbindlichkeiten 21,7
45,6

Die im Rahmen dieser Transaktion erworbenen Forderungen (welche sich überwiegend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusammensetzen) besitzen einen beizulegenden Zeitwert von 26,7 Mio. EUR und Bruttovertragswerte in Höhe von 30,7 Mio. EUR.

Die Anteile anderer Gesellschafter an der Biocel Paskov a.s. (25 %) wurden zum Erwerbszeitpunkt nach der Full-Goodwill-Methode bilanziert und unter Bezugnahme auf deren beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wurde auf Basis des Gesamtkaufpreises des Unternehmens errechnet. Mittels Impairmenttest wurde der damit verbundene Firmenwert auf seine Werthaltigkeit geprüft.

Der im Zuge der Transaktion enstandene Firmenwert spiegelt die erwarteten strategischen Vorteile durch den langfristigen Ausbau der Rückwärtsintegration der Lenzing Gruppe und die erhöhte Unabhängigkeit von volatilen Zellstoffmärkten wider.

Im Periodenüberschuss sind 2,7 Mio. EUR aus dem zusätzlich durch die Biocel Gruppe generierten Geschäft enthalten. Die Umsatzerlöse in dieser Berichtsperiode beinhalten 28,5 Mio. EUR der Biocel Gruppe.

Wäre der Unternehmenszusammenschluss zum 1. Jänner 2010 erfolgt, wäre der Konzernumsatz um 49,5 Mio. EUR und der Periodenüberschuss um 5,5 Mio. EUR höher ausgewiesen worden. Bei der Berechnung des "Pro-Forma"-Umsatzes und -Periodenüberschusses für den Zeitraum ab Jahresbeginn bis zum Erwerbszeitpunkt hat die Geschäftsführung Abschreibungen des erworbenen Sachanlagevermögens auf Basis der beizulegenden Zeitwerte, die bei der erstmaligen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses ermittelt wurden, und nicht anhand der vor Erwerb im Abschluss angesetzten Buchwerte berechnet.

Seit April 2010 hat sich die Lenzing Gruppe in mehreren Tranchen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited, einem Joint Venture mit der indischen Modi Gruppe, beteiligt. Die Lenzing Gruppe hält derzeit 99,9 % der Anteile. Die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (LMI) ist operativ noch nicht tätig und beeinflusst das Konzernergebnis nur unwesentlich.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich somit wie folgt verändert:

Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
stand zum 01.01. 39 6
In der Berichtsperiode
erstmals einbezogen
3 1
stand zum 30.06. 42 7

Note 5. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt in der Lenzing Gruppe auf Basis der Geschäftssegmente. Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Kuppelprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering (=Business Unit Engineering) ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe und umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH.

Segmentumsatzerlöse 1-6/2010 1-6/2009*
Umsatzerlöse an
externe Kunden
Innen
umsätze
Umsatzerlöse
gesamt
Umsatzerlöse an
externe Kunden
Innen
umsätze
Umsatzerlöse
gesamt
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 734,8 6,2 741,0 500,4 6,2 506,6
Plastics Products 95,2 0,7 95,9 71,7 0,6 72,2
Engineering 16,5 21,9 38,4 17,3 21,4 38,8
Sonstige 0,7 0,0 0,7 0,5 0,0 0,5
Konsolidierung 0,0 -28,8 -28,8 0,0 -28,2 -28,2
umsatzerlöse Gesamt 847,2 0,0 847,2 589,9 0,0 589,9
Segmentergebnis 1-6/2010 1-6/2009*
Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 102,9 13,0
Plastics Products 3,2 0,0
Engineering 2,5 3,5
Sonstige 0,3 0,1
Konsolidierung -0,3 -1,2
konzern eBiT 108,6 15,4
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1,3 -1,5
Erträge/Aufwendungen aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen 3,1 0,1
Finanzierungskosten -8,0 -6,0
ergebnis vor steuern (eBT) 105,0 8,0
Segmentvermögen 30.06.2010 31.12.2009
Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 1.338,0 1.127,8
Plastics Products 171,7 159,5
Engineering 39,4 31,1
Sonstige 3,4 3,7
Konsolidierung -32,3 -35,0
segmentvermögen 1.520,2 1.287,1
Überleitung 191,6 160,1
Gesamtvermögen 1.711,8 1.447,2

*) Die zentralen Bereiche der Lenzing Gruppe werden hauptsächlich für das Segment Fibers tätig. Die Zuordnung erfolgt daher in diesem Segment. 1-6/2009 wurde angepasst.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 6. Umsatzerlöse

Die Erhöhung der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 43,6 % auf 847,2 Mio. EUR ist auf Preissteigerungen in Asien und Europa und auf Mengensteigerungen an allen Standorten, insbesondere durch die Inbetriebnahme der Linie 4 in Indonesien, zurückzuführen. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten wird in Note 5 dargestellt.

Note 7. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen für das erste Halbjahr 2010 resultiert aus dem massiven Lagerabbau im Vorjahr. Auch 2010 wurden keine nennenswerten Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen.

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Der Anstieg ergibt sich in Relation zur Erhöhung der Umsatzerlöse mit überproportionaler Zellstoffpreisentwicklung für die TENCEL®-Standorte.

Note 9. Personalaufwand

Vom Personalaufwand in Höhe von 134,1 Mio. EUR (1. Halbjahr 2009: 124,8 Mio. EUR) entfallen 4,9 Mio. EUR (1. Halbjahr 2009: 5,5 Mio. EUR) auf Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung.

Note 10. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen in Höhe von 44,8 Mio. EUR (Vorjahr: 39,5 Mio. EUR) enthalten ausschließlich planmäßige Abschreibungen. Die Erhöhung im Vergleich zum 1. Halbjahr 2009 ist auf die Inbetriebnahme der Produktionslinie 4 bei der SPV und die Akquisition der Biocel Gruppe zurückzuführen.

Note 11. Finanzierungskosten

In den Finanzierungskosten sind Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 8,8 Mio. EUR (Vorjahr: 8,6 Mio. EUR) und Kursgewinne aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR) enthalten.

Note 12. Ertragsteuern

Der Aufwand für Ertragsteuern wird in Höhe des geschätzten durchschnittlichen Steuersatzes je Steuersubjekt abgegrenzt. Aktivierungen von latenten Steuern auf Verlustvorträge werden nur vorgenommen, soweit wahrscheinlich ist, dass die Verlustvorträge in absehbarer Zeit verbraucht werden können.

Note 13. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen

Der Firmenwert hat sich durch die Akquisition der Biocel Gruppe und durch Währungsdifferenzen (11,4 Mio. EUR) auf 90,7 Mio. EUR erhöht. In der Berichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 66,7 Mio. EUR (Vergleichszeitraum 1. Halbjahr 2009: 78,4 Mio. EUR) getätigt, die vorwiegend die Fertigstellung des Kapazitätsausbaus in Indonesien sowie des Sodakessels 2K11 am Standort Lenzing betreffen.

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 30. Juni 2010 auf 58,7 Mio. EUR (31. Dezember 2009: 36,7 Mio. EUR).

Note 14. Vorräte

Der Anstieg der Vorräte um 40,0 Mio. EUR betrifft im Wesentlichen mit 33,1 Mio. EUR die Rohstoffe und mit 6,8 Mio. EUR die Halb- und Fertigerzeugnisse.

Note 15. Eigenkapital

Die Hauptversammlung vom 23. April 2009 hat den Vorstand ermächtigt, innerhalb von maximal 30 Monaten mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien gem. § 65 Abs 1 Z 8 AktG in einem Volumen von bis zu 5 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Preisspanne für den Rückkauf beträgt mindestens 90 EUR und maximal 300 EUR je Aktie. In der Zwischenberichtsperiode wurde von dieser Ermächtigung kein Gebrauch gemacht.

Die Erhöhung bei den Anteilen anderer Gesellschafter ergibt sich aus dem Erwerb der Biocel Paskov a.s. Weitere wesentliche Fremdanteile bestehen bei der PT. South Pacific Viscose, der European Precursor GmbH und der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.

Note 16. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) erhöhten sich auf 496,1 Mio. EUR im Vergleich zu 441,0 Mio. EUR per 31. Dezember 2009. Dieser Anstieg ergibt sich aus dem erhöhten Bedarf an finanziellen Mitteln für die Akquisitionen/Investitionen im ersten Halbjahr 2010 und die Erhöhung des Working Capitals.

Note 17.Sonstige Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig

Die Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen ist im Wesentlichen auf nicht abgerechnete Leistungen und Abgrenzungen im Segment Fibers und die Bewertung der offenen Termingeschäfte und Optionen zurückzuführen.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 18. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Die Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse der Lenzing Gruppe stellen sich im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag wie folgt dar:

30.06.2010 31.12.2009
Mio. EUR Mio. EUR
Haftungsübernahmen
für assoziierte Unternehmen
4,4 5,6

Weiters bestehen Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe in Höhe von 4,0 Mio. EUR (31. Dezember 2009: 1,4 Mio. EUR). Dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird, wird als unwahrscheinlich angesehen.

Rechtsstreitigkeiten

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Note 19. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Brutto Cashflow stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 im Wesentlichen aufgrund der guten Ergebnissituation auf 122,3 Mio. EUR an. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit blieb infolge der geringen Änderung des Working Capitals auf dieser Höhe (125,7 Mio. EUR).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit von langfristigen Vermögensgegenständen betrifft im Wesentlichen die Akquisition der Biocel Gruppe und Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen.

Die liquiden Mittel umfassen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Zum 31. Dezember 2009 wurden Wertpapiere mit einer Restlaufzeit zum Zeitpunkt des Erwerbs von weniger als drei Monaten, welche als Zahlungsmitteläquivalente zu klassifizieren sind, gehalten. Diese Wertpapiere wurden in der Berichtsperiode verkauft.

Note 20. Gezahlte Dividenden

An die Aktionäre der Konzernmutter wurden in der Berichtsperiode folgende Dividenden gezahlt:

Gesamt
Mio. EUR
Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
EUR
Für Geschäftsjahr
2009 in 2010
gezahlte Dividende
51,4 3.675.000 14,00
Für Geschäftsjahr
2008 in 2009
gezahlte Dividende
51,4 3.675.000 14,00

Von Tochterunternehmen wurden im ersten Halbjahr 0,1 Mio. EUR (1. Halbjahr 2009: 0,1 Mio. EUR) an Minderheitsgesellschafter ausgeschüttet.

Note 21. Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen

Der Kreis der nahestehenden Unternehmen und Personen hat sich gegenüber dem letzten Jahresabschluss durch die Akquisition der Biocel Paskov a.s. um die Wood Paskov s.r.o. erweitert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

1-6/2010 1-6/2009
Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse 33,6 19,7
Sonstige betriebliche Erträge 0,5 0,4
Materialaufwand und bezogene
Herstellungsleistungen
23,8 7,1
30.06.2010 31.12.2009
Forderungen inkl. Forderungen aus
langfristigen Fertigungsaufträgen
8,4 15,1
Verbindlichkeiten 8,5 4,2

Fair Value Hedges

Art der derivativen
Finanzinstrumente
Gewinn (+)/Verlust (-)
30.06.2010 31.12.2009
Mio. EUR Mio. EUR
Devisentermingeschäfte -8,3 1,2

Cashflow Hedges

Art der derivativen
Finanzinstrumente
Gewinn (+)/Verlust (-)
30.06.2010 31.12.2009
Mio. EUR Mio. EUR
Devisentermingeschäfte -12,9 -2,5
Andere Sicherungsgeschäfte -2,0 -0,7

Die Sicherungsgeschäfte haben per 30. Juni 2010 eine Restlaufzeit von bis zu 20 Monaten.

Note 22. Derivative Finanzinstrumente

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos setzt die Lenzing Gruppe Devisentermin- und -optionsgeschäfte ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt.

Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Preisrisiko

Zur Absicherung und Steuerung des Preisrisikos bei Rohstoffen (Aluminium, Erdgas) setzt die Gruppe börsengehandelte Terminkontrakte (Futures) ein. Die Sicherungsgeschäfte haben per 30. Juni 2010 eine Restlaufzeit von bis zu 18 Monaten. Der nicht realisierte Gewinn aus der Bewertung der offenen Futures bzw. der Gewinn aus der Veräußerung der Kontrakte, für die noch keine Lieferungen erfolgt sind, beträgt zum 30. Juni 2010 0,5 Mio. EUR (Verlust zum 31. Dezember 2009: 0,3 Mio. EUR) und wird direkt im Eigenkapital verrechnet.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 23. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2010 wurden im Zuge einer strategischen Portfolio-Überprüfung Verkaufsverhandlungen für Teile der Business Unit Filaments aufgenommen. Dieser Bereich beschäftigt per Ende Juni 2010 384 Mitarbeiter bei einem Halbjahresumsatz von 26,2 Mio. EUR (rund 3 % des Konzernumsatzes). Die Lenzing Gruppe verstärkt damit ihren Fokus auf das Kerngeschäft Viscosefaser. Verkaufsverhandlungen unterliegen Unsicherheiten und können daher auch zu keinem Abschluss führen.

Note 24. Organe der Gesellschaft

Änderungen:

Mitglieder des Aufsichtsrates

In der ordentlichen Hauptversammlung am 30. April wurden Dr. Michael Junghans, Vorsitzender der Geschäftsführung der B & C Industrieholding GmbH neu, und Dr. Hermann Bell wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

In der an die Hauptversammlung anschließenden konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrates wurden Dr. Hermann Bell zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Dr. Michael Junghans zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Somit ergaben sich im Aufsichtsrat der Lenzing AG folgende Änderungen:

mag. Dr. Winfried Braumann, Wien

Stellv. Vorsitzender (bis 30. April 2010)

Dr. michael Junghans, Wien Stellv. Vorsitzender (ab 30. April 2010)

Mitglieder des Vorstands

Mag. Thomas G. Winkler wurde per 1. April 2010 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstands bestellt.

Somit ergaben sich im Vorstand der Lenzing AG folgende Änderungen:

Dipl.-ing. Dr. christian reisinger (bis 31. März 2010)

mag. Thomas G. Winkler, ll.m (ab 01. April 2010)

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

Der Vorstand: Lenzing, 18. August 2010

mag. Dr. peter untersperger Dipl.-ing. Friedrich Weninger, mBa mag. Thomas G. Winkler, ll.m.

Konzernzwischenabschluss Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs. 1 Z 3 Börsengesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, 18. August 2010

Der Vorstand:

mag. Dr. peter untersperger Vorstandsvorsitzender, CEO

Dipl.-ing. Friedrich Weninger, mBa Vorstand, COO

mag. Thomas G. Winkler, ll.m. Vorstand, CFO

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0) 7672 701-2696 Fax: +43 (0) 7672 918-2696 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

Thomas Carlgren Jo Liu Ian Phillips-McLaren Jim Newberry

lenzing aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0) 7672 701-0 Fax: +43 (0) 7672 701-38 80 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.