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Lenzing AG

Annual Report Mar 9, 2011

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Annual Report

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Eine Frage des Lebensstils

JAhresfiNANZbericht 2010 . Lenzing Gruppe

Inhalt

Inhalt 02
Lagebericht 2010 04
Allgemeines Marktumfeld 04
Entwicklung der Lenzing Gruppe 07
Segment Fibers 09
Business Unit Textile Fibers 12
Business Unit Nonwoven Fibers 14
Business Unit Pulp 16
Business Unit Energy 17
Segment Plastics Products 21
Segment Engineering 23
Risikobericht 26
Versicherung 31
Bericht über wesentliche Merkmale
des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
31
Bilanzstruktur und Liquidität 33
Forschung und Entwicklung 33
Umwelt und Nachhaltigkeit 35
Human Resources 40
Corporate Communications 44
Ausblick Lenzing Gruppe 48
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 49
Corporate Governance Bericht 2010 50
Konzernabschluss 2010 54
Inhalt 54
Gewinn- und Verlustrechnung 55
Gesamtergebnisrechnung 56
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 58
Bilanz 60

Kapitalfl ussrechnung 62 Erläuterungen (Notes) 63

A. Konzern 01

Note 1. Einführung 63
Note 2. Anwendung von neuen und
geänderten Rechnungslegungsstandards
65
Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 67
Note 4. Erwerb von Tochterunternehmen 77
Note 5. Aufgegebene Geschäftsbereiche 79
Note 6. Segmentberichterstattung 81
Note 7. Umsatzerlöse 86
Note 8. Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
86
Note 9. Andere aktivierte Eigenleistungen 86
Note 10. Sonstige betriebliche Erträge 86
Note 11. Personalaufwand 87
Note 12. Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
87
Note 13. Sonstige betriebliche Aufwendungen 88
Note 14. Betriebsergebnis (EBIT) 88
Note 15. Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
89
Note 16. Erträge aus Finanzanlage- und
Finanzumlaufvermögen und Finanzierungskosten
89
Note 17. Ertragsteuern 90
Note 18. Ergebnis je Aktie 91
Note 19. Immaterielles Anlagevermögen 91
Note 20. Sachanlagevermögen 92
Note 21. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 93
Note 22. Sonstiges Finanzanlagevermögen 95
Note 23. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 96
Note 24. Vorräte 96
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 97
Note 26. Fertigungsaufträge 97
Note 27. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 98
Note 28. Wertpapiere des Umlaufvermögens 99
Note 29. Eigenkapital 99
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 102
Note 31. Anleihe, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und sonstigen Darlehensgebern
103
Note 32. Verpfl ichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen 105
Note 33. Steuerabgrenzung 106
Note 34. Rückstellungen 108
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten 118
Note 36. Finanzinstrumente 119
36.1. Kapitalrisikomanagement 119
36.2. Wesentliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
120
36.3. Kategorien von Finanzinstrumenten 121
36.4. Finanzrisikomanagement 127
Note 37. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 138
Note 38. Operating Leasing-Vereinbarungen 140
Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
140
Note 40. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle
Garantieverträge
143
Note 41. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 144
Note 42. Direkte und indirekte Beteiligungen der
Lenzing AG zum 31. Dezember 2010
144
Note 43. Organe der Gesellschaft 146
Anlagenspiegel 2010 148
Anlagenspiegel 2009 150
Bestätigungsvermerk
Bericht des Aufsichtsrates
152
154
Langzeitvergleich 155
Unternehmenskalender 156
B. Einzelabschluss 157
Inhalt 158
Lagebericht 159
Allgemeines Marktumfeld 159
Entwicklung der Lenzing AG 161

Kennzahlen Lenzing AG 162

Erklärung des Vorstandes 206
C. Erklärung des Vorstandes 206
Bestätigungsvermerk 204
Organe der Gesellschaft 203
Sonstige Angaben 197
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 196
Haftungsverhältnisse 195
Passiva 192
Aktiva 189
Erläuterungen zur Bilanz 189
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 186
Allgemeine Angaben 185
Anhang 185
Entwicklung des Anlagevermögens 183
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen
181
Bilanz zum 31. Dezember 2010 179
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010 177
Einzelabschluss 2010 177
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 176
Ausblick 176
Mitarbeiter 175
Zweigniederlassung 175
Umwelt und Nachhaltigkeit 174
Forschung und Entwicklung 173
Verwendung von Finanzinstrumenten 172
Versicherung 172
Bericht über wesentliche Merkmale
des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
170
Risikobericht 166
Die Lenzing Aktie 164

Lagebericht 2010

Allgemeines Marktumfeld1

Die weltwirtschaftliche Erholung setzte sich 2010 weiter fort. Hauptantriebsfaktoren der Erholung waren dabei der weltweite Industriesektor, der sich besser als erwartet entwickelte, sowie die zahlreichen Konjunkturstützungsprogramme, darunter auch die Ankurbelung des privaten Konsums in China. Für das Berichtsjahr wurde zuletzt ein weltweites Wirtschaftswachstum von 5,0 %2 prognostiziert (nach einem Rückgang 2009 von 0,6 %2 ).

Die globale Fasernachfrage entwickelte sich als Folge der erstarkten Weltwirtschaft und der damit einhergehenden Rückkehr zur Normalität durchwegs erfreulich.

Im Berichtsjahr führten zudem großfl ächige Überschwemmungen in Pakistan und Indien zu einer physischen Verknappung der Baumwolle und in der Folge zu exorbitant steigenden Preisen. In der textilen Kette lösten die Unwetter in Pakistan, insbesondere vor dem Hintergrund des möglichen globalen Klimawandels, ein grundsätzliches Umdenken aus. Das Bewusstsein, dass Baumwolle ein hochvolatiles und umweltsensitives Agrarprodukt ist, stieg. Zusätzlich wurde 2010 die Fasernachfrage durch den raschen Wohlstands- und Bevölkerungszuwachs in den Emerging Markets angekurbelt.

Wolle lag mit geschätzten 1,2 Mio. Tonnen nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Neue Rekordproduktionsmenge bei Fasern

2010 stieg die weltweite Faserproduktion nach ersten Schätzungen um 8,7 % auf 73,2 Mio. Tonnen nach einem Zuwachs von nur 1,1 % auf 67,4 Mio. Tonnen im Jahr zuvor. Damit wurde der bisherige Rekordproduktionswert von 2007 mit 72,3 Mio. Tonnen deutlich übertroffen.

Die Baumwollproduktion konnte aufgrund eines Basiseffekts einen noch größeren Anstieg verbuchen und legte im Erntejahr 2009/10 um rund 13,0 % auf 24,7 Mio. Tonnen zu. Dennoch war die Baumwollproduktion unter dem Niveau der Jahre 2005 und 2006, in denen die Erntemengen 26 Mio. Tonnen überstiegen hatten. Experten gehen davon aus, dass die Baumwollproduktion in den nächsten Jahren nicht weiter im bisherigen Ausmaß gesteigert werden kann, da Ackerfl ächen begrenzt sind. Der weltweite Baumwollanbau steht in starker Konkurrenz zu Anbaufl ächen mit ertragreicheren Pfl anzen wie Soja sowie zu Anbaufl ächen diverser Getreidearten zur Abdeckung der wachsenden Nachfrage nach Biokraftstoffen, Futter- und Nahrungsmitteln.

Chemiefasern auch im Aufwärtstrend

Auch die Chemiefasern profi tierten vom starken Wachstum und dem strukturellen Wandel des globalen Fasermarkts. Im Jahr 2010 stieg die weltweite synthetische Chemiefaserproduktion nach vorläufi gen Zahlen um 6,0 % auf 43,1 Mio. Tonnen. Einen noch größeren Zuwachs verzeichneten nach ersten Schätzungen die cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell, Acetat, …) mit einem Plus von 12,9 % auf einen neuen Rekordwert von 4,2 Mio. Tonnen.

Wie in den Vorjahren wurde auch 2010 das Wachstum von China getrieben, von wo bereits rund 60 % der weltweiten Chemiefaserproduktion stammen.

Rekordproduktion bei Man-made Cellulosefasern

Die neue Rekordproduktion von 4,2 Mio. Tonnen Man-made Cellulosefasern (+12,9 % gegenüber 2009) wurde vor allem durch Zuwächse bei Viscosestapelfasern (3,3 Mio. Tonnen) erreicht.

Den stärksten Anstieg bei Viscosestapelfasern konnte erneut China mit einer Wachstumsrate von ca. 25 % auf 1,9 Mio. Tonnen verbuchen. Im Jahr 2010 stammten bereits rund 56 % (2009: 53 %) der weltweiten Cellulosestapelfasern aus China. In Europa waren alle Kapazitäten voll ausgelastet.

Quellen: Lenzing AG, CIRFS, Fiber Economics Bureau

Lagebericht 2010

Faserpreise

Die Faserpreisentwicklung 2010 folgte im Wesentlichen der generell starken Nachfrage sowie der erwarteten physischen Verknappung bei Baumwolle. Der Baumwollpreis als Taktgeber für eine Vielzahl von Faserpreisen startete mit rund 77 US-cts/lb* (Cotton A-Index) in das Jahr 2010 und stieg im Verlauf des ersten Halbjahres stetig an. Zu Beginn des zweiten Halbjahres erfolgte dann eine Preisexplosion. Auslöser waren die oben beschriebenen großfl ächigen Überschwemmungen in Indien und Pakistan. So stiegen die Preise zur Jahresmitte 2010 auf über 90 US-cts/lb und erreichten im Dezember des Berichtsjahres mit rund 186 US-cts/lb ihren bisherigen absoluten Höchststand*.

Entwicklung des Baumwollpreises

Cotton A Index In USD/kg

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Auch die Polyesterfaserpreise verzeichneten im Jahr 2010 einen Preisanstieg. Neben der starken Nachfrage nach Chemiefasern waren der feste Ölpreis und generell steigende Preise bei Zwischenprodukten im Kunststoffbereich dafür ausschlaggebend.

Die Preise für Viscosefasern stiegen ebenfalls im ersten Halbjahr 2010 nachfragebedingt kontinuierlich an, sodass die Gefahr einer Überhitzung bestand. Schließlich kam es im Sommer in Asien zu einer kurzen Delle, doch nach den Überflutungen in wichtigen asiatischen Baumwollanbaugebieten entwickelten sich die Viscosefaserpreise ab August des Berichtsjahres wieder deutlich nach oben. Entgegen dem langjährigen Preisgefüge und infolge der Preisexplosion bei Baumwolle lagen die Viscosefaserpreise in der zweiten Jahreshälfte 2010 unter den Baumwollpreisen.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe konnte aufgrund der Positionierung als ein Weltmarktführer sowie der konsequenten Wachstumsstrategie der letzten Jahre im Geschäftsjahr 2010 von der dynamischen Entwicklung des Man-made Cellulosefasermarktes optimal profitieren. Lenzing erzielte 2010 ein neues, absolutes Rekordergebnis. Auch die Zuwachsraten bei den relevanten Umsatz- und Ergebniskennzahlen erreichten ein neues, absolutes Rekordniveau.

Der konsolidierte Konzernumsatz des Berichtsjahres 2010 stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 1,77 Mrd. EUR (nach 1,22 Mrd. EUR*). Dieser Zuwachs von 45,0 % war zu rund 20 Prozentpunkten auf die gegenüber 2009 verbesserte Preissituation, zu 15 Prozentpunkten auf die um rund 15 % höhere Faserproduktionsmenge und zu rund 10 Prozentpunkten auf die Biocel Paskov-Akquisition zurückzuführen. Akquisitionsbereinigt betrug der Umsatzzuwachs 36,3 %.

Die Umsätze der abgegebenen Unternehmen im Segment Plastics Products wurden für 2009 und 2010 im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich erfasst.

Vom Konzernumsatz entfielen auf das Segment Fibers 89,7 % der konsolidierten Umsätze, auf Plastics Products 8,1 %, auf Engineering 2,1 % und auf Sonstige 0,1 % (nur externe Umsätze).

Infolge der gegenüber 2009 deutlich höheren Produktion von Zellstoff und Fasern, aber auch der gegenüber 2009 stark gestiegenen Rohstoffpreise bei Holz, Zellstoff und Chemikalien stiegen die Materialaufwendungen um 50,1 % auf 1.028,5 Mio. EUR (nach 685,1 Mio. EUR). Sie betrugen 58,2 % des Umsatzes (nach 56,3 % im Jahr zuvor).

Der Personalaufwand stieg um 10,4 % auf 259,2 Mio. EUR (nach 234,8 Mio. EUR). Dies war im Wesentlichen auf den um 5,9 % erhöhten Mitarbeiterstand (im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009) zurückzuführen, worin sich die Konsolidierung des Zellstoffwerkes Biocel Paskov und die Vollinbetriebnahme der vierten Linie bei PT. South Pacific Viscose (SPV) widerspiegelt. Hinzu kamen die allgemeinen Lohnsteigerungen an den anderen Standorten. Der Personalaufwand betrug somit 14,7 % (nach 19,3 %) des Umsatzes.

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern) lag mit 330,6 Mio. EUR (nach 187,9 Mio. EUR) um 76,0 % über dem Vorjahreswert. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA betrug zum Bilanzstichtag 0,9 und unterstreicht damit die sehr solide Bilanzstruktur der Lenzing Gruppe. Die EBITDA-Marge lag mit 18,7 % (nach 15,4 % im Jahr zuvor) auf neuem Rekordniveau.

*) Vergleichszahlen 2009 angepasst (siehe Note 5).

Lagebericht 2010

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 103,1 % auf 231,9 Mio. EUR (nach 114,2 Mio. EUR). Dies entsprach einer EBIT-Marge von 13,1 % (nach 9,4 % im Jahr zuvor). Auch dies bedeutete einen neuen Rekordwert für Lenzing. Ähnlich wie beim Konzernumsatz war die Ergebnisverbesserung vor allem auf die verbesserte Preissituation, die höhere Faserproduktionsmenge und die Akquisition Biocel Paskov zurückzuführen.

Das niedrigere Zinsniveau sowie die Begebung der mit einem Kupon von 3,875 % ausgestatteten Lenzing Anleihe (120 Mio. EUR) führte zu einer Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten von rund 2,9 % (nach rund 3,5 % im Jahr 2009).

Das Ergebnis vor Steuern betrug somit 216,9 Mio. EUR (nach 102,9 Mio. EUR im Jahr zuvor).

Die Ertragssteuerbelastung in Höhe von 40,2 Mio. EUR (nach 23,0 Mio. EUR) und das Ergebnis aus abgegebenem Geschäftsbereich in Höhe von -6,7 Mio. EUR (nach -13,1 Mio. EUR) führten zu einem Jahresüberschuss von 169,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresvergleichswert von 66,8 Mio. EUR. Mit dem Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss von 159,1 Mio. EUR (nach 64,4 Mio. EUR) errechnete sich ein Ergebnis je Aktie von 6,19 EUR nach 2,50 EUR1 im Vorjahr. Dies entsprach mehr als einer Verdoppelung des auf die Aktionäre von Lenzing entfallenden Gewinnes je Aktie.

Nettofinanzverschuldung trotz hoher Investitionen reduziert

Zum Bilanzstichtag Ende 2010 betrug das Eigenkapital 732,0 Mio. EUR (nach 585,4 Mio. EUR). Mit einer bereinigten Eigenkapitalquote2 von 38,6 % der Bilanzsumme kann Lenzing auch nach einem Jahr umfangreicher Investitionen sowie der Paskov-Akquisition auf eine äußerst solide Bilanzstruktur verweisen.

Die Nettofi nanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing Gruppe betrug zum Jahresende 2010 307,2 Mio. EUR (nach 315,7 Mio. EUR im Jahr zuvor). Das Gearing der Lenzing Gruppe verbesserte sich von 51,9 % auf 40,5 %. Die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 2010 lag auf Konzernbasis bei 37,3 % (nach 40,5 % im Jahr zuvor).

Die liquiden Mittel des Lenzing Konzerns betrugen zum Bilanzstichtag 2010 305,63 Mio. EUR (nach 125,4 Mio. EUR) und stehen vor allem für das geplante weitere dynamische Unternehmenswachstum zur Verfügung.

Lenzing Gruppe

Umsatzaufteilung nach Segmenten 100 % = 1,77 Mrd. EUR

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Segment Fibers

Das Geschäftsjahr 2010 war im Segment Fibers von einer starken Nachfrage nach Lenzing Fasern geprägt. Die positive Marktentwicklung der zweiten Jahreshälfte 2009 setzte sich 2010 kontinuierlich fort. Die Nachfrage der Textil- und Nonwovensindustrie nach Lenzing Fasern konnte trotz des Ausbaus der Kapazitäten 2010 nur teilweise befriedigt werden.

Ursache für diese Entwicklung war der langfristige Markttrend zu Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® und TENCEL® Fasern, wie im vorigen Kapitel beschrieben. Hinzu kam die allgemeine wirtschaftliche Erholung mit einem breitflächigen Anziehen des privaten Konsums, was bereits im ersten Halbjahr zu Überhitzungstendenzen in Asien führte. Schließlich explodierten ab dem dritten Quartal 2010 die Baumwollpreise aufgrund der Gefahr physischer Verknappung als Folge der Überschwemmungskatastrophen in Pakistan und Indien. Dadurch wurde eine für das zweite Halbjahr 2010 erwartete Normalisierung der Situation vorzeitig beendet.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Die wirtschaftliche Performance des Segments Fibers war 2010 von dieser erfreulichen Marktentwicklung und deutlich besseren Verkaufspreisen als im Vorjahr geprägt. Hinzu kamen die Ausweitung der Produktionskapazitäten, Vollauslastung an allen Standorten sowie die Akquisition des Zellstoffwerkes Biocel Paskov, das ab Mai 2010 voll konsolidiert wurde. Der Umsatz nach Segmentberichterstattung betrug 1.596,4 Mio. EUR (nach 1.090,2 Mio. EUR im Jahr zuvor), was einem Zuwachs von 46,4 % entsprach. Das Segment-EBIT stieg auf 230,3 Mio. EUR (nach 109,8 Mio. EUR), ein Plus von 109,8 %. Die EBIT-Marge im Segment Fibers verbesserte sich von 10,1 % auf 14,4 %. Alle diese betriebswirtschaftlichen Kennzahlen bedeuteten neue Rekordwerte. Akquisitionsbereinigt betrug der Umsatzzuwachs 36,7 % und das Ergebnisplus (EBIT) 95,0 %.

Die zu Beginn des Jahres 2010 teilweise noch günstigen Rohstoffpreise stiegen im Jahresverlauf deutlich an, wobei Lenzing diese Mehrkosten aufgrund der Marktsituation und der Marktstellung in Form mehrerer Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben konnte.

Massive Aus- und Umbauinvestitionen 2010 gestartet

Die im Jahr 2009 trotz der globalen Wirtschaftskrise weitergeführten Kapazitätserweiterungs-Investitionen wurden 2010 planmäßig abgeschlossen. Die zusätzlichen Fasermengen brachten im Jahresverlauf eine gewisse Entlastung des Nachfragedruckes. Größtes Projekt war die Inbetriebnahme der vierten Linie bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) mit Investitionen von rund 150 Mio. USD. Nach einer kurzen Hochlaufphase ab Februar 2010 konnte bereits im zweiten Quartal die volle Kapazität von rund 60.000 Tonnen p. a. ausgefahren werden. Sofort nach Vollinbetriebnahme wurde durch Zusatzinvestitionen (Debottlenecking) die Kapazität dieser neuen Produktionslinie um rund 18.000 Tonnen erweitert, sodass SPV mit einer Gesamtkapazität von nunmehr 240.000 Tonnen ins Geschäftsjahr 2011 starten konnte.

Am chinesischen Faserstandort Nanjing wurde im Laufe des Jahres 2010 der Bau einer zweiten Linie mit Investitionskosten von rund 55 Mio. USD gestartet. Die Bauzeit wurde mit rund 18 Monaten festgesetzt. Gleichzeitig erfolgte ein Debottlenecking der ersten Linie. Im Laufe des Jahres 2011 wird somit für Lenzing am Standort Nanjing eine Kapazität von rund 140.000 Tonnen erwartet.

Am TENCEL® Produktionsstandort Heiligenkreuz wurde 2010 ebenfalls durch ein entsprechendes Investitionsprogramm die Jahreskapazität um rund 10.000 Tonnen auf 60.000 Tonnen ab dem Geschäftsjahr 2011 angehoben. Am TENCEL® Standort Grimsby (Großbritannien) erfolgten Umbauinvestitionen, wodurch die Produktionskapazitäten für die

Lagebericht 2010

Mit der Eröffnung der "Linie 4" bei PT. South Pacific Viscose in Indonesien wurde das größte Investitionsprojekt in der Geschichte des Unternehmens erfolgreich abgeschlossen.

TENCEL® Spezialfaser A-100 bei gleichbleibender Gesamtkapazität deutlich erhöht werden konnten.

Die 2010 gestarteten Aus- und Umbauinvestititionen werden einen Anstieg der Cellulosefaser-Jahresproduktionskapazität von bisher rund 710.000 Tonnen p. a. auf rund 770.000 Tonnen p. a. bis Jahresende 2011 zur Folge haben.

Die Arbeiten für den neuen Viscosefaserstandort in Indien wurden 2010 weiter vorangetrieben und das Grundstück zur Errichtung der Anlage für Lenzing gesichert.

Grundsatzentscheidungen für weiteres Wachstum

Im Dezember 2010 wurden weitere, weitreichende Grundsatzentscheidungen für das mittelfristige Wachstum der Lenzing Gruppe getroffen.

Für Lenzing (Oberösterreich) wurde die Errichtung der ersten TENCEL® Produktionsanlage an diesem Standort beschlossen. Die Investitionskosten liegen bei voraussichtlich rund 130 Mio. EUR, die Anlage soll eine Jahreskapazität von rund 60.000 Tonnen aufweisen. Sie wird die erste rückwärtsintegrierte TENCEL® Anlage der Welt sein, da sie auch direkt mit Zellstoff aus der Lenzing Zellstofffabrik versorgt werden kann. Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Weiters wurde der Ausbau des TENCEL® Standortes Mobile (Alabama) fixiert. Die Investitionskosten dafür liegen bei knapp 30 Mio. USD, die Jahreskapazität des Standortes steigt damit auf rund 50.000 Tonnen. Dabei wird eine noch vom früheren Eigentümer stillgelegte Produktionsstraße modernisiert und aufgerüstet, um der starken Nachfrage nach TENCEL® Fasern in Nord- und Südamerika gerecht zu werden.

Fünfte Linie SPV, Ausbau Nanjing

Die Standorte in Asien, PT. South Pacific Viscose (SPV) in Indonesien und Nanjing (China), werden ebenfalls weiter ausgebaut. Bei SPV wird mit einem Investitionsaufwand von rund 130 Mio. USD eine fünfte Produktionslinie errichtet. Sie wird als "Jumbo Line" für eine Jahreskapazität von 80.000 Tonnen ausgelegt sein, wodurch die Gesamtkapazität bei SPV ab 2013 bei beachtlichen 325.000 Tonnen liegen wird. Die zusätzlichen Mengen werden vor allem für den stark wachsenden indonesischen Inlandsmarkt benötigt.

Für Lenzing Nanjing (China) wurde beschlossen, sofort nach Inbetriebnahme der zweiten Linie, durch ein Investitionsprojekt von rund 18 Mio. USD, die Kapazität dieser Linie um weitere 20.000 Tonnen p. a. zu erhöhen. Diese zusätzlichen Mengen sollen ab 2012 zur Verfügung stehen.

Am Standort Lenzing erfolgt weiters der Ausbau der Produktionskapazitäten für Nonwovens-Spezialfasern. Dabei wird eine bestehende Linie um rund 17 Mio. EUR aufgerüstet. Dieses Projekt soll Mitte 2012 abgeschlossen sein.

Segment Fibers

70 %

Volumenaufteilung nach Business Units

Umsatzaufteilung nach Produktgruppen

Lagebericht 2010

Produktionsentwicklung Lenzing Gruppe

Business Unit Textile Fibers

in 1.000 Tonnen

In der Business Unit Textile Fibers war das gesamte Jahr 2010 von der starken Nachfrage sowohl nach Standard- als auch nach Spezialfasern gekennzeichnet. Die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® erzielten neuerlich überdurchschnittliche Erfolge in der gesamten Berichtsperiode. Teilweise war der Textilfasermarkt klar überhitzt. In regionaler Hinsicht boomten vor allem die Absatzmärkte China, Indonesien, Indien und Türkei. Aber auch in Europa, den USA und Südamerika verlief das Geschäft stabil auf hohem Niveau. Eine kurze Schwächephase am chinesischen Markt für Standardfasern infolge des Aufbaues von Lagerbeständen in der textilen Kette wich zur Jahresmitte 2010 sehr bald wieder einer stark anziehenden Nachfrage auf diesem weltgrößten Textilfasermarkt.

Lenzing konnte mit mehreren Preiserhöhungen die starken Rohstoffpreissteigerungen an die Kunden weitergeben. Im Sinne stabiler und langfristiger Kunden-Lieferanten-Beziehungen wurden die Preisanpassungen bei Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® und TENCEL® jedoch weit unter den Preissprüngen bei Baumwolle festgelegt, was die Nachfrage nach Lenzing Fasern weiter verstärkte. Für Lenzing eröffnet diese Strategie die Möglichkeit, in weitere Baumwoll-Applikationen einzusteigen bzw. bestehende weiter auszubauen (Heimtextilien).

Ein Highlight des Geschäftsjahres 2010 war die Feier anlässlich des 45. Geburtstags von Lenzing Modal®. Lenzing als "Erfi nder" von Modal ist weltweit fast der einzige Anbieter und konnte bis heute 1 Million Tonnen dieser herausragenden Faser absetzen. Aus diesem Anlass wurden im Sommer 2010 Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Modal-Kunden aus aller Welt zu einem dreitägigen Fach-Symposium nach Österreich eingeladen. Einen großen Erfolg für das Fasermarketing stellte auch der Lenzing Satellitenstand bei der Stoffmesse Intertextile in Shanghai im Oktober 2010 dar. Lenzing war selbst mit einem Stand vertreten und stellte seinen Kunden einen 1.200 m2 großen Satelliten-Stand zur Verfügung. 52 Firmen, die Lenzing Fasern verarbeiten, nahmen diesen Service in Anspruch und waren mit der Besucherfrequenz äußerst zufrieden. Der Fokus im Fasermarketing lag 2010 auf der Vermarktung der Spezialfaser TEN-CEL® A-100 für den Activewear- und Lifestyle-Bereich sowie auf TENCEL® Fasern für Heimtextilien.

Ausblick Business Unit Textile Fibers

Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2011 zeichnet sich keinerlei Abkühlung der global sehr starken Nachfrage nach Man-made Cellulosefasern ab. Die neu hinzukommenden, erheblichen Viscosefaserkapazitäten in China dürften vom Markt gut aufgenommen werden. Trotz der regen Investitionstätigkeit in der Industrie dürfte somit die Nachfrage das Angebot auf überschaubare Zeiträume hinweg weiter übersteigen. Die Business Unit Textile Fibers startete dementsprechend mit vollen Auftragsbüchern und Vollauslastung an allen Standorten in das neue Geschäftsjahr. Dies betrifft sowohl die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® als auch Standard-Viscosefaserqualitäten.

Die neuen Fasermengen, die im Laufe des Jahres 2011 der Business Unit Textile Fibers zur Verfügung stehen, werden, genauso wie der weiter verbesserte Produktmix mit Wachstum bei Lenzing Modal® und TENCEL®, die Basis für eine erfreuliche Geschäftsentwicklung 2011 sein. Dabei wird Lenzing weiterhin trotz Baumwollknappheit eine verantwortungsvolle, auf langfristig stabile Kundenbeziehungen ausgelegte Preispolitik verfolgen. Der Fokus im Marketing wird im angelaufenen Geschäftsjahr erneut auf Spezialfasern liegen.

Lagebericht 2010

Segment Fibers

Kernmärkte der Lenzing Gruppe*

Beispiele dafür sind etwa die neue "TENCEL® C" Faser mit Chitosan, die besonders im hautnahen Bereich eingesetzt wird, MicroModal® AIR oder neue Lenzing FR® Anwendungen.

Business Unit Nonwoven Fibers

Im Geschäftsjahr 2010 konnte die Business Unit Nonwoven Fibers ihre Position in einem wachsenden Markt weiter ausbauen. Die positive Entwicklung des Jahres 2009 setzte sich trotz volatilem Marktumfeld weiter fort. Mit einem Zuwachs der Versandmengen um 16 % konnte Lenzing erstmals über 200.000 Tonnen Nonwovensfasern absetzen, was rund einem Drittel der gesamten Lenzing Faserversandmenge entsprach. Dies bedeutet zudem bei einem globalen Absatzmarkt von ca. 375.000 Tonnen im Jahr 2010 die klare Weltmarktführerschaft von Lenzing bei cellulosischen Stapelfasern für die Vliesstoffindustrie. Vor allem im Bereich Wipes konnte Lenzing seine Marktposition weiter ausbauen. Gegen Jahresende 2010 musste ein Anstieg der Rohstoffkosten verzeichnet werden.

Der Erfolg des Geschäftsbereiches basiert auf spezifi schen Lösungen für individuelle Kunden- und Marktanforderungen. Deshalb intensivierte die Business Unit Nonwoven Fibers 2010 ihre Marketingaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette. Insbesondere im Wipes-Segment (Wischtücher) zeigte die implementierte Pull-Strategie erste Erfolge in Form neuer Branding-Kooperationen mit namhaften Handelsketten in den USA und Asien. So konnte etwa mit dem führenden US-Retailer Costco die Kooperation bei Babyartikeln weiter intensiviert werden. Dabei kommt Lenzing der Trend zu Eigenmarken zugute, der die Möglichkeit eröffnet, mit Marken wie TENCEL® Co-Branding zu betreiben und damit die Lenzing Marken bei einer sehr breiten Konsumentengruppe bekannt zu machen.

Besonders erfreulich war die Entwicklung am asiatischen Markt, wo steigender Bedarf an verbraucherfreundlichen Einwegartikeln feststellbar ist. Der Trend zu Einwegartikeln korreliert mit dem verfügbaren Einkommen bzw. der Kaufkraft. Dies hat ein starkes Wachstum bei Wipes von über 10 % in China, Taiwan und Korea zur Folge. Zusätzlich ist ein überproportionales Wachstum bei Hygieneartikeln in allen Großstädten Asiens zu beobachten.

Ein innovatives Beispiel war die Markteinführung eines Erfrischungstuches für Männer durch eine internationale Kosmetikmarke in Japan. Weiters wurde mit der führenden Babyartikel-Kette in Japan ein 100 % TENCEL® Baby-Feuchttuch entwickelt, das als Premium-Produkt positioniert werden konnte.

Das Thema Nachhaltigkeit entwickelte sich auch 2010 immer mehr zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal entlang der Wertschöpfungskette. Lenzing profi tiert hier vom großen Interesse der Konsumenten an dem Umstand, dass Lenzing Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt werden.

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Im technischen Segment entwickelte sich die von Lenzing verfolgte Nischenstrategie äußerst positiv. Gezielte Lösungsansätze konzentrierten sich auf verschiedene Arten der Filtration und auf Anwendungen für die neuesten Generationen von Akkumulatoren.

Das Segment Hygiene verzeichnete im Jahr 2010 eine gute Entwicklung. Lenzing profitierte dabei von einem klaren Trend hin zu mehr Hautfreundlichkeit und Tragekomfort.

Auch medizinische Anwendungen bestehen immer häufiger aus Lenzing Fasern. Diese dienen in Form von Spezialitäten der innovativen Wundversorgung oder werden für Operationsbekleidung und Pflaster eingesetzt.

Ausblick Business Unit Nonwoven Fibers

Alle Segmente der Business Unit sind voll auf Wachstumskurs. Dieser wird in den ersten Monaten 2011 durch ein positives Marktumfeld sowie den für Lenzing wirksamen Trend zu umweltfreundlichen Produkten weiter begünstigt.

Weitere Aktivitäten bei großen Retailern wie Walmart und Target stehen im Jahr 2011 bevor. Ein wichtiger strategischer Schritt für die Business Unit Nonwoven Fibers ist der im Berichtsjahr beschlossene Ausbau der Kapazitäten im Werk Mobile (Alabama). Als einziges Cellulosefaser-Werk in Nordamerika weist der Standort Währungs- und Logistikvorteile für die Versorgung des amerikanischen Marktes auf.

Europa und der amerikanische Markt zeigen weiterhin ein stabiles Wachstum im einstelligen Prozentbereich, Asien bleibt der stärkste Wachstumsmarkt. Insbesondere die hohe Nachfrage in China sorgte in den ersten Wochen 2011 für eine hohe Auslastung der asiatischen Standorte in der Nonwovensherstellung. Bei den Produktsparten ist vor allem die wachsende Nachfrage nach Wischtüchern herauszustreichen, wo Lenzing bereits jetzt eine führende Position einnimmt.

Die Business Unit Nonwoven Fibers erwartet daher für 2011 steigende Versandmengen und weiterhin eine gute Ergebnisentwicklung.

Der Erfolg der Business Unit Nonwoven Fibers basiert vor allem auf spezifischen Lösungen für individuelle Kunden- und Marktanforderungen.

Lagebericht 2010

Business Unit Pulp

Chemiezellstoff (Dissolving Pulp) ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung cellulosischer Fasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Die Business Unit Pulp ist für die konzernweite Versorgung der Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit den geeigneten Faserzellstoffqualitäten verantwortlich und stellt so den reibungslosen Betrieb der Gruppe sicher. Am voll integrierten Standort Lenzing betreibt die Business Unit eine eigene Chemiezellstoffproduktion. Die Faserproduktionsstätten an den nicht integrierten Standorten werden mit Chemiezellstoff, der auf Basis langfristiger Verträge sowie am freien Markt zugekauft wird, versorgt.

Der globale Zellstoffmarkt war im Geschäftsjahr 2010 durch stetig steigende Preise aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Viscosefasern und einem in der Folge erhöhten Bedarf an Zellstoff geprägt. Die Preise für Chemiezellstoff erreichten auf den Spotmärkten, insbesondere in Asien, Rekordwerte, da die verfügbaren Mengen begrenzt und die Kapazitäten ausgelastet waren. Die Lenzing Gruppe konnte diese Entwicklung durch bestehende, langfristige Lieferverträge sowie durch die Vollintegration am Standort Lenzing teilweise abfangen.

Im Berichtsjahr wurde mit der Akquisition von 75 % der Anteile des tschechischen Zellstoffwerks Biocel Paskov ein bedeutender strategischer Schritt für den langfristigen Ausbau der Rückwärtsintegration der Lenzing Gruppe gesetzt. Nach Übernahme erfolgte der Startschuss zum Umbau des Papierzellstoffwerkes in ein Swing-Capacity-Zellstoffwerk, das ab 2013 sowohl Papier- als auch bis zu 240.000 Tonnen Chemiezellstoff p. a. vor allem für die konzerneigene Faserproduktion erzeugen kann. Das für den Standort geplante adaptierte Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei ca. 100 Mio. EUR. Mittelfristig soll in der Lenzing Gruppe damit eine Rückwärtsintegration von über 50 % erreicht werden. Dies wird

Mit dem Kauf des tschechischen Zellstoffwerks Biocel Paskov forciert Lenzing die weitere Rückwärtsintegration und sichert die Zellstoffversorgung weiter ab.

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

die Versorgung der Gruppe mit Zellstoff weiter absichern und Lenzing von den Auswirkungen stark schwankender Zellstoffpreise weniger abhängig machen. Im Jahr 2010 konnten in Paskov bereits erstmals kleinere Versuchsmengen von für die Faserproduktion geeignetem Zellstoff produziert und erfolgreich an verschiedenen Faserstandorten der Lenzing Gruppe eingesetzt werden.

Am Standort in Paskov war man mit deutlichen Preiserhöhungen bei Fichtenholz konfrontiert.

Zellstoffproduktion am Standort Lenzing

In der Berichterstattung wird ab dem Jahr 2010 die Angabe der Zellstoffmengen von bisher atro (absolut trocken) auf lutro (lufttrocken) umgestellt. Das bedeutet eine Erhöhung der Zellstoffnennkapazität um rund 10 %. Die Zellstoffproduktion am Standort Lenzing wurde im Jahr 2010 durch Debottlenecking-Maßnahmen auf eine Kapazität von rund 289.000 Tonnen erhöht. Damit konnte die physische Zellstoff-Vollintegration und somit die Eigenversorgung des Standortes trotz höherer Faserproduktionsmengen aufrecht erhalten werden.

Die Holzversorgung am Standort Lenzing konnte im Berichtsjahr durch entsprechendes Supply-Chain-Management und langfristige Lieferverträge erneut sichergestellt werden. Die starke Nachfrage nach Holz von Seiten der mitteleuropäischen Spanplatten- und Zellstoffindustrie führte jedoch zu zum Teil drastischen Preiserhöhungen bei allen Holzarten. Im Berichtsjahr wurden weitere langfristige Verträge mit Schlüssellieferanten geschlossen, wodurch ein Gutteil der Holzversorgung für die nächsten Jahre sichergestellt wurde. Neue Logistikwege auf der Donau für Lieferungen aus Rumänien ermöglichen, Buchenholz auch aus größerer Entfernung auf umweltschonende Art und Weise zu beziehen.

Die Nebenprodukte der Faser- und Zellstofferzeugung wie Essigsäure, Xylose, Furfural und Natriumsulfat werden von der Business Unit Pulp im Rahmen des Chemikalienverkaufs am Standort Lenzing vertrieben. Im Berichtsjahr wurde die gesamte Essigsäureproduktion auf Lebensmittelqualität umgestellt. Dadurch erfolgt eine Verlagerung des Absatzes vom volatilen Markt für chemische Qualitäten hin zum attraktiveren Markt für die Lebensmittelindustrie.

Ausblick Business Unit Pulp

Die sichere Versorgung der Faserstandorte mit Chemiezellstoff in einem boomenden Marktumfeld für Man-made Cellulosefasern wird die wichtigste Herausforderung der Business Unit Pulp 2011 sein. Der Erwerb und Umbau des Zellstoffwerkes Paskov sowie weitere Ausbaumaßnahmen am Standort Lenzing sind genauso wichtige Schritte zur Risikominimierung und Absicherung für das weitere Wachstum im Fasersegment wie bestehende langfristige Lieferverträge. Die erhebliche Zellstoffknappheit am Spotmarkt dürfte 2011 weiter anhalten.

In Paskov werden wie 2010 auch 2011 weitere Versuchsproduktionen für Chemiezellstoff erfolgen. Damit wird das technische Design der neuen Anlagen abgesichert und es sollten erste Mengen für die Faserproduktion hergestellt werden können.

Generell führen die hohen Marktpreise für Chemiezellstoff und der erwartete steigende Bedarf zum Markteintritt von neuen Produzenten bzw. Erweiterungen bestehender Anlagen. Diese Marktentwicklungen werden genau beobachtet und analysiert, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die Holzpreise in Mittel- und Zentraleuropa tendieren voraussichtlich auch 2011 weiter nach oben.

Business Unit Energy

Die Business Unit Energy stellt die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstandorten weltweit sicher. Sie ist somit verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der Energiever-

Lagebericht 2010

sorgungsanlagen in der Lenzing Gruppe. Die Zellstoff- und Faserproduktion ist ein energieintensiver Prozess, weshalb der Business Unit Energy eine immer größere Versorgungsrelevanz und auch Bedeutung für die Ergebnisentwicklung des Konzerns zukommt.

Die Rohölpreise stabilisierten sich im Berichtszeitraum und kamen zwischen 70,00 USD und 85,00 USD pro Barrel zu liegen. Die Preise für Strom und Erdgas sind im Jahr 2010 gegenüber 2009 leicht gesunken. Diese Entwicklung hatte für die Lenzing Gruppe eine geringfügige Entspannung der Energiekostensituation zur Folge.

Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren 60 Mio. EUR in Energieprojekte investiert und somit den energiepolitischen Herausforderungen auf höchstem technologischen Niveau Rechnung getragen.

Standort Lenzing, Oberösterreich

Am Standort Lenzing wurden im Jahr 2010 mehrere Projekte zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung umgesetzt. Bereits seit dem Jahr 1998 wird die Abluft aus der Viscosefaserproduktion aus Emissionsschutzgründen in einem Wirbelschichtkessel verbrannt. Durch die Anbindung eines zweiten Wirbelschichtkessels an dieses Abluftsystem konnten die Emissionen seit dem Sommer 2010 nochmals reduziert werden.

Um den höheren Produktionskapazitäten Rechnung zu tragen, wurde im Berichtszeitraum eine neue Vollentsalzungsanlage für Kesselspeisewasser errichtet und in Betrieb genommen.

Die Errichtung einer Eindampfanlage für Bleichereiabwasser (OPE-Ablauge) wurde planmäßig im vierten Quartal 2010 abgeschlossen. Die neue Anlage stellt eine kostenreduzierende Investition in die Energieoptimierung dar. Außerdem wurde die Revitalisierung eines Gaskessels durchgeführt, der sich nunmehr auf dem neuesten Stand der Technik befi ndet.

In Betrieb genommen wurde auch ein neuer Trinkwasserbrunnen, der die Versorgung des Werkes mit Trinkwasser sicherstellt.

Standort Heiligenkreuz, Burgenland

Am Standort Heiligenkreuz wurde im Berichtsjahr die ältere der beiden Gasturbinen durch eine neue, leistungsfähigere Gasturbine ersetzt.

Standort Purwakarta, Indonesien

Bei der indonesischen Tochter PT. South Pacifi c Viscose wurde im Zuge des Ausbaus der Faserproduktion ein neuer zirkulierender Wirbelschichtkessel mit einer angeschlossenen Dampfturbine installiert und im Jahr 2010 in Betrieb genommen.

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Ausblick Business Unit Energy

Am Standort Lenzing befindet sich eine neue Kaltwasseranlage für die Zellstoffproduktion in Bau, die mit Ende des ersten Quartals 2011 fertiggestellt werden soll. Diese Investition wurde durch die Kapazitätserweiterungen im Zellstoffbereich notwendig.

Energieoptimierungsmaßnahmen sind am Standort Heiligenkreuz (Burgenland) durch die Maximierung des Dampfbezuges vom Biomasse-Heizkraftwerk vorgesehen. Am Standort Grimsby (Großbritannien) ist die Errichtung einer neuen kombinierten Dampf- und Stromerzeugungsanlage in Planung.

Im Zuge der Adaptierung des Zellstoffwerkes Paskov (Tschechien) zu einem Swing-Capacity-Zellstoffwerk sind unter anderem die Installation eines Ablaugekessels mit Rückgewinnung sowie eines Sodakessels, der Bau einer Eindampfanlage für Bleichereiabwasser und der Einsatz einer Kondensationsturbine geplant.

Brennstoffmix der Lenzing AG*

Jahresbrennstoffeinsatz (2010): 13.314.929 GJ

Lagebericht 2010

Vergleich der Energiequellen

Weltverbrauch, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing*

Quellen: World Energy Outlook 2010, Lenzing AG

Allgemeines Marktumfeld 4 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Segment Fibers 9 Segment Plastics Products 21

Segment Plastics Products

Das Segment Plastics Products besteht aus den Business Units Plastics und Filaments.

Die allgemeine wirtschaftliche Stabilisierung in den wichtigsten Absatzmärkten für das Segment Plastics Products führte nach dem sehr schwierigen Jahr 2009 im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 zu einer deutlichen Verbesserung der Mengennachfrage. Dies betraf vor allem die Automobilindustrie, aber auch die Baustoffindustrie war 2010 von einer deutlichen Erholung gekennzeichnet. Eine Stabilisierung war auch in den Bereichen industrieller Verpackungsanwendungen erkennbar. Die Nachfrage nach Thermoplasten entwickelte sich trotz steigender Rohstoffpreise erfreulich.

Im Zuge der Konzentration der Lenzing Gruppe auf das Kerngeschäft cellulosische Fasern wurde die Grundsatzentscheidung getroffen, für einen Teil der operativen Einheiten der Business Unit Filaments einen neuen Eigentümer zu suchen. Der Verkauf wurde mit 18. Februar 2011 abgeschlossen.

Die Umsatz- und Ertragslage im Segment Plastics Products konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Basis verbesserter Auftragseingänge sowie der im Vorjahr erfolgten Kostenoptimierungen verbessert werden. Der Ergebnis-Turnaround ist somit gelungen.

Nach einem Rückgang des Segmentumsatzes im Geschäftsjahr 2009 erfolgte 2010 wieder ein Zuwachs um 30,8 % auf 144,6 Mio. EUR*. Das Segment-EBITDA konnte von 7,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2009 auf 13,8 Mio. EUR verbessert werden. Dafür war in erster Linie die bessere Auslastung der Produktionskapazitäten und damit eine verbesserte Fixkostenabdeckung sowie ein generell höheres Preisniveau verantwortlich. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 7,1 % auf 9,5 %. Die starken Steigerungen konnten bei den Rohstoffpreisen noch nicht vollständig an den Markt weitergegeben werden.

Business Unit Plastics

Die Business Unit Plastics umfasst die Geschäftsfelder Thermoplaste und Polytetrafluorethylen (PTFE).

Im Geschäftsfeld Thermoplaste bietet Lenzing Folien, technische Gewebe, Bändchen, Garne und mehrschichtige Verbunde an. Diese gehen an Abnehmer wie den Baustoffhandel, die Dämmstoff- und Kabelindustrie sowie die Verpackungsindustrie.

Das Jahr 2010 war bei den Thermoplasten durch signifikante Preissteigerungen bei sämtlichen Rohstoffen wie Polyethylen und Polypropylen geprägt. Ebenso war Lenzing bei Folien, die für die Herstellung komplexer Verbunde verwendet werden, mit erheblichen Preisanstiegen konfrontiert. Zusätzlich mussten bei vielen Rohstoffen deutlich längere Lieferzeiten als in den Vorjahren eingeplant werden. Grund für diese Entwicklung war die generell steigende Rohstoffnachfrage und der gegenüber 2009 deutlich höhere Ölpreis.

Die Geschäftsentwicklung bei Spezialfolien für den Bau und für die Dämmstoffindustrie war trotz des rückläufigen privaten Wohnbaus positiv. Eine Weitergabe des Anstiegs der Rohstoffpreise an die Kunden war jedoch nur teilweise möglich. Der Absatz von Folien und Folienverbunden an die Verpackungs- und Kabelindustrie war immer noch durch Überkapazitäten am Markt gekennzeichnet, weshalb die Preise bei guter Mengennachfrage auf niedrigem Niveau verharrten.

Im Geschäftsfeld PTFE ist Lenzing großteils Anbieter industrieller Vorprodukte in Form von Garnen, Fasern und Folien. Aus diesen werden Dichtungspackungen für die Chemieindustrie geflochten, technische und textile Gewebe für industrielle und medizinische Anwendungen sowie Zahnseide erzeugt. Im Bereich textile Architektur konnten die Kapazitäten aufgrund der Verzögerung von Projektaufträgen nicht voll ausgelastet werden. Die Nachfrage nach Dichtungspackungen zeigte sich im Berichtsjahr deutlich erholt, während die Entwicklung bei Filtrationsmedien noch nachhinkte. Sehr erfreulich entwickelte sich 2010 der Bereich funktionelle Tex-

Lagebericht 2010

tilien für den sportiven Bereich sowie für paramedizinische Anwendungen wie Bettwäsche und für Bekleidung für Psoriasis-Patienten.

Auch im Geschäftsfeld PTFE war das Berichtsjahr von starken Rohstoffpreissteigerungen geprägt. Im zweiten Halbjahr 2010 wurden von allen Lieferanten Preiserhöhungen für sämtliche Pulvertypen durchgesetzt, bei gleichzeitig extremer Verknappung des Angebots.

Ausblick Business Unit Plastics

Für 2011 erwartet Lenzing in der Business Unit Plastics weitere Absatzsteigerungen bei Bauspezialfolien und bei Folienverbunden für die Dämmstoffi ndustrie. Dieser Bereich wird durch staatliche Förderungen von Energiesparmaßnahmen und das gestiegene Bewusstsein für die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen stimuliert. Mit einer positiven Entwicklung rechnet Lenzing auch in den Bereichen Spezialfolien und Folienverbunde für die Verpackungs- und Kabelindustrie sowie bei PTFE-Folien und funktionellen Textilien.

Überkapazitäten und Anbieter aus Ländern mit deutlich geringeren Produktionskosten werden auch 2011 das Preisniveau am Markt belasten. Der Fokus wird 2011 in der Business Unit Plastics daher erneut auf Prozess- und Produktverbesserungen liegen. Weitere Kostenreduktionen und Effi zienzsteigerungsmaßnahmen sollen die Konkurrenzfähigkeit in diesem Bereich auch zukünftig sicherstellen.

Business Unit Filaments

Die Business Unit Filaments gliedert sich in die Geschäftsfelder Monofi laments*, Acrylfasern (vermarktet unter dem Namen DOLAN®) und Precursor (Vorprodukt für Carbonfasern). Im Geschäftsfeld Monofi laments ist Lenzing Anbieter von innovativen Produkten für Dental Care (Zahnbürstenborsten) sowie Industrieborsten und abrasiven Borsten. Im Geschäftsfeld Acrylfasern erzeugt Lenzing hochwertige Acrylfasern für Spezialanwendungen wie Markisen und Cabrio-Verdeckstoffe. Im Geschäftsfeld Precursor werden Vormaterialien (Precursor) für Carbonfasern produziert.

Teile der Business Unit standen am Ende des Berichtsjahres zum Verkauf.

Im Geschäftsfeld Monofi laments* konnten die Umsätze 2010 gegenüber dem Vorjahr um über 30 % gesteigert werden. Der hohe US-Marktanteil bei Abrasiven konnte nach einer Akquisition im Jahr 2009 gehalten werden. Durch höhere Recyclingraten und den Einsatz neuer Technologien zur Reduktion von Rohmaterialkosten konnten weitere Einsparungen erzielt werden.

Der Bereich Acrylspezialfasern erholte sich rasch vom Krisenjahr 2009 und die Produktion lief im gesamten Berichtsjahr mit voller Kapazität. Lenzing konnte seinen Marktanteil in diesem Bereich auf ein neues Rekordniveau anheben. Durch die starke Nachfrage wurde eine weitere Kapazitätserweiterung notwendig, mit der gleichzeitig mehr Effi zienz in der Produktion erreicht wurde. Die Hauptabsatzbereiche MarSegment Engineering 23 Risikobericht 26 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen

kisen, Bootsverdecke und Cabrio-Verdeckstoffe profitierten von deutlich verbesserten Marktbedingungen. Im Bereich Möbelbezugsstoffe im In- und Outdoorbereich wurden 2010 erneut hohe Wachstumsraten verzeichnet.

Bei der European Precursor GmbH (EPG) konnten im Berichtsjahr technische Fortschritte erzielt werden. Der Regelbetrieb für Standardprodukte konnte aufgenommen werden. Weitere Entwicklungsaktivitäten sind jedoch erforderlich, da es am dynamischen Carbonfasermarkt bereits Produkte mit höheren Anforderungen gibt.

Ausblick Business Unit Filaments

Lenzing erwartet für das Jahr 2011 weitere Ergebnisverbesserungen in der Business Unit Filaments. Der Geschäftsbereich Acrylfasern sollte im angelaufenen Geschäftsjahr von der 2010 umgesetzten Kapazitätserweiterung profitieren und das positive Marktumfeld gut nutzen können.

Segment Engineering

Die Business Unit Engineering (Lenzing Technik) bietet ihren Kunden weltweit Lieferungen und Leistungen in den Geschäftsfeldern Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik an.

Ausgehend vom niedrigeren Niveau des Krisenjahres 2009 konnte Lenzing Technik im Berichtsjahr in allen Geschäftsfeldern wieder ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum erzielen. Das hohe Umsatzniveau vor dem Rückgang 2009 konnte jedoch noch nicht wieder erreicht werden. Nach einem schwachen ersten Quartal 2010 besserte sich die Marktlage ab dem zweiten Quartal, die Auftragseingänge und Auftragsstände stiegen für den Rest des Jahres 2010 kontinuierlich an. Die Business Unit Engineering profitierte dabei von der hohen Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe, aber auch von der anziehenden Nachfrage seitens der externen Kunden.

Der Gesamtumsatz der Business Unit Engineering lag 2010 bei 91,2 Mio. EUR, nach 81,5 Mio. EUR im Jahr 2009. Davon entfielen 37,7 Mio. EUR (2009: 29,5 Mio. EUR) auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe. Das EBIT nach Segmentberichterstattung belief sich auf 7,6 Mio. EUR nach 2,2 Mio. EUR im Vorjahr. In der Business Unit Engineering waren per 31. Dezember 2010 627 Mitarbeiter (2009: 623) beschäftigt (inkl. Lehrlinge).

Engineering und Contracting

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting bietet Lenzing Technik Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagen- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an. Das Geschäftsfeld setzt sich aus den drei Bereichen Faser- und Umwelttechnik, Zellstofftechnik sowie Filtrations- und Separationstechnik zusammen.

Lagebericht 2010

Die Business Unit Engineering ist als Anbieter von Lieferungen und Leistungen in den Bereichen Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik tätig.

Die Produktgruppe Fasertechnik zeichnet unter anderem für die Konzeption der Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe verantwortlich und trägt somit wesentlich zum Qualitäts- und Know-how-Vorsprung von Lenzing bei. Die Produktgruppe Umwelttechnik beschäftigt sich mit der biologischen Reduktion und der Eliminierung von belasteten Abgasen in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Der Bereich Zellstofftechnik bietet weltweit Consulting- und Engineeringprojekte für die Zellstoffi ndustrie an. Im Jahr 2010 leistete dieser Geschäftsbereich einen wesentlichen Knowhow-Beitrag zur geplanten Umrüstung des durch die Lenzing Gruppe akquirierten tschechischen Zellstoffproduzenten Biocel Paskov auf ein Swing-Capacity-Zellstoffwerk, das sowohl Papier- als auch Chemiezellstoff erzeugen kann.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik verteidigte seine starke Position am Weltmarkt durch die Erschließung neuer Anwendungen und die Entwicklung innovativer Produkte.

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting konnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis im Berichtsjahr signifi kant gesteigert werden. Die Zuwächse wurden einerseits in der Produktgruppe Fasertechnik durch konzerninterne Projekte wie den derzeit laufenden Ausbau der Produktionskapazitäten an mehreren Standorten generiert. Weiters konnte Lenzing Technik 2010 im Bereich Filtrations- und Separationstechnik am asiatischen Markt mit Absatzsteigerungen punkten.

Anlagenbau und Industrieservice

Im Geschäftsfeld Anlagenbau und Industrieservice bietet die Business Unit Engineering ihr Know-how als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen an. Im Berichtsjahr 2010 konnte der Bereich Mechanische Fertigung und Industrieservice gute Zuwächse verbuchen. Zu dieser Entwicklung trugen die hohe Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe sowie Segment Engineering 23 Risikobericht 26 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen

eine sehr starke Nachfrage seitens externer Kunden, insbesondere im zweiten Halbjahr, bei. Durch die in den vergangenen Jahren erfolgten Investitionen in den Maschinenpark konnte 2010 zudem das Portfolio an Fertigungsleistungen weiter ausgebaut werden. Der Bereich Blechtechnik setzte seinen Erfolgskurs fort.

Automation und Mechatronik

Im Geschäftsfeld Automation und Mechatronik bietet Lenzing Technik herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozessindustrie sowie den Bau von elektromechanischen Geräten und Leiterplattenbestückung an.

Der Bereich Automation konnte im Jahr 2010 sowohl Umsatz als auch Ergebnis leicht steigern. Im Bereich Mechatronik legten die Umsätze und Ergebnisse ebenfalls leicht zu. Mit neuen Einkaufsquellen und internen Optimierungen wurde dem steigenden Margendruck gegengesteuert.

Ausblick Business Unit Engineering

Die Business Unit Engineering erwartet für das angelaufene Geschäftsjahr 2011 ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und Services, eine selektive Erweiterung der Produktpalette und der Absatzmärkte sowie intensiviertes Marketing sollen den positiven Geschäftsverlauf zusätzlich stärken.

Zur langfristigen Absicherung des Qualitäts- und Knowhow-Vorsprungs von Lenzing Technik auf den wichtigen asiatischen Märkten wurde zu Beginn des angelaufenen Geschäftsjahres eine Tochterfirma in Nanjing (China) gegründet. So wird die optimale Servicierung der Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe im Werk Nanjing gesichert. Darüber hinaus soll mit diesem Schritt der wichtige chinesische Markt für die Business Unit Engineering weiter erschlossen werden.

Im Mittelpunkt der Innovationstätigkeit der Lenzing Technik werden im Jahr 2011 wie schon im vorangegangenen Geschäftsjahr vor allem Produktinnovationen in der Separationstechnik sowie im Automationsbereich stehen.

Lenzing Technik konnte im Berichtsjahr in allen Geschäftsfeldern wieder ein deutliches Umsatzund Ergebniswachstum erzielen.

Lagebericht 2010

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die Risikolage für Lenzing hat sich bereits im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr strukturell verbessert. Dieser Trend hat sich im zweiten Halbjahr 2010 weiter verstärkt. Die Ausbauprojekte an den verschiedenen Standorten wurden zeitgemäß abgeschlossen bzw. sind noch in der Umsetzung. Allgemein hat sich das Wettbewerbsrisiko der Lenzing Gruppe durch diese Investitionen verringert. Auf der Beschaffungsseite wurde mit der Akquisition von Biocel Paskov eine wesentliche Verbesserung in der langfristigen Versorgung mit Zellstoff erreicht.

Die nach wie vor bestehende Unsicherheit an verschiedenen Wirtschaftsstandorten, vor allem in Europa (Irland, Portugal, Spanien), kann in den kommenden Monaten wieder zu einer verstärkten Volatilität der Wechselkurse, vor allem des Euro-Dollar-Kurses, führen und Kursverluste nach sich ziehen. Auch steigende Rohstoffpreise sowie ein Anstieg der weltweiten Energiekosten können zur Verschlechterung der Ertragslage der Lenzing Gruppe führen.

Klassische Risiken wie Naturkatastrophen, Umwelt- oder Feuerrisiken sowie in zunehmendem Maße auch Produkthaftpfl ichtrisiken beinhalten nach wie vor ein hohes Verlustpotenzial für die Lenzing Gruppe.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sowie die Simulation von Szenarien ("What would happen if?") sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten, bestandsgefährdenden Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach "COSO" Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO"-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und fi nanzieller Auswirkung bewertet.

2. Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf die Unternehmensziele minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

Segment Engineering 23 Risikobericht 26 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen

3. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien. Die erhobenen Risiken werden zumindest einmal jährlich neu bewertet.

Die folgende Tabelle enthält die nach der Einschätzung des Managements bedeutendsten Risikofaktoren:

Kritische Risiken Finanzielle
Auswirkung
Wahrschein
lichkeit
Veränderung
Vorjahr
Rohstoffe Preisschwankungen bei Rohstoffen können zu geringeren Produktmargen und
Handelsverlusten führen.
hoch hoch =
Umwelt Ein möglicher Umweltschaden kann zu Personen- und Sachschäden führen, welche
Haftungen nach sich ziehen. Sowie allgemein Änderungen in der Umweltgesetzgebung
an sich.
sehr hoch mäßig =
Personalrisiko Ein Mangel an qualifizierten Facharbeitern, insbesondere in Asien, sowie eine
zu geringe Mobilitätsbereitschaft im Konzern kann vor allem bei gleichzeitigem
Ausbau der Standorte zu Ressourcenengpässen im Personalbereich führen.
sehr hoch hoch é
Imageschaden Die Nichteinhaltung der von den Marktteilnehmern geforderten Standards sowie
Kundenreklamationen können das Image negativ beeinflussen.
hoch hoch é
Zellstoff
versorgung
Mangelnde Zellstoffversorgung kann zu Produktionsausfällen sowie zu steigenden
Herstellkosten führen.
sehr hoch mäßig =
Marktwandel Politische Veränderungen in Ländern, in denen Investitionen getätigt wurden,
können negative Auswirkungen auf den Cashflow und die Gewinnziele haben.
sehr hoch mäßig é
Wechselkurs Schwankungen beim Wechselkurs Euro – USD können zu wirtschaftlichen
Verlusten sowie Bewertungsverlusten führen.
sehr hoch hoch =
Innovation Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern können
die Marktposition negativ beeinflussen.
sehr hoch mäßig =
Energie Ein weltweit ansteigender Energiebedarf führt langfristig zu steigenden
Energiepreisen. Vor allem jene Produktionsstandorte, die Energie zukaufen, sind
dem Drohpotential steigender Gas- bzw. Kohlepreise ausgesetzt.
hoch sehr hoch é
Natur
katastrophen
Naturereignisse können schwere Sach- und Personenschäden sowie
Produktionsausfälle verursachen. Auch durch veränderte Wetterbedingungen in den
jeweiligen Produktionsstätten kann es verstärkt zum Auftreten von Umweltschäden
kommen.
sehr hoch mäßig =
Liquiditätsrisiko Finanz- und Wirtschaftskrisen können im Besonderen die Ausbauprojekte
hinsichtlich einer gezielten Liquiditätsplanung und geplanter Kreditaufnahmen
negativ beeinflussen.
sehr hoch mäßig =
Logistik Verzögerungen bei der Rohstoffbeschaffung aufgrund von Beeinträchtigungen auf
den internationalen Transportrouten können zu Produktionsausfällen führen.
hoch hoch =

Lagebericht 2010

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist die vorausschauende Nutzung der Chancen, die jedes Risiko birgt, und das Erzielen eines optimalen Risiko-/Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Das Risikomanagement ist auch in die strategischen Abläufe mit eingebunden, um Chancen und Risiken frühzeitig zu identifi zieren und sich daraus ergebende Marktchancen nützen zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preisund Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein immer höher spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Agentennetzwerk und eine hohe Produkt-Diversifi kation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung kann somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinfl ussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen. Aufgrund des starken Anstiegs der Nachfrage nach Cellulosefasern resultiert daraus auch eine bedeutende Chance für die Lenzing Gruppe, die im Rahmen einer kontinuierlichen Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre berücksichtigt wird.

Beschaffungsrisiko

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien, Polymere) und Energie zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstoffl ieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpfl ichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen abzunehmen, und sie können Preisanpassungsklauseln vorsehen. Dadurch könnte es für Lenzing unmöglich sein, Preise, Abnahmemengen oder andere VerSegment Engineering 23 Risikobericht 26 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen

tragsbedingungen (kurzfristig) zu ändern, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat reagieren zu können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko

Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden (vgl. Note 34). Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen bestimmte Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten zum Beispiel in Lenzing/Österreich oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifikanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden (zum Beispiel Rückgänge, Verspätungen, Änderungen oder Ausfälle von Bestellungen) oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den Euro-Dollar-Kurs. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Details siehe Note 36.4.

Wettbewerbsrisiko und Innovationsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert,

Lagebericht 2010

dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing Gruppe plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie von Produktangebot und Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing Gruppe, größere Mengen an Zellstoff von ihren integrierten Zellstoffproduktionsstätten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Die Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe kann beeinträchtigt sein, wenn es nicht gelingt, geplante Erweiterungen der Produktionskapazitäten zu fi nanzieren oder umzusetzen. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, könnten ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing Gruppe entgegenstehen. Die Lenzing Gruppe ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten. Dies könnte zu einer Erhöhung der Ausgaben gegenüber den Einnahmen führen.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung fi nanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es fi ndet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Note 39) übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpfl ichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermingeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 54,55 % variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpfl ichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpfl ichtungen sind dem-

Segment Engineering 23 Risikobericht 26 Versicherung 31 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 35

gemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Falls das Wachstum hinter den Erwartungen der Lenzing Gruppe zurückbleibt, könnten auch Absatzvolumen und Preise die Unternehmensziele nicht erreichen, wodurch Absatz, Ergebnis oder die Gewinnmarge beeinträchtigt werden könnten.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine angespannte Situation auf den Kapitalmärkten könnten Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung beeinträchtigen. Diese Entwicklungen könnten es der Lenzing Gruppe oder ihren Kunden erschweren, bestehende Kreditverbindlichkeiten zu tilgen oder neues Fremdkapital zu beschaffen. Finanzkrisen wie im Jahr 2008 führen ebenfalls zu einer Austrocknung der Kreditmärkte und zu Anspannungen auf den Kapital- und Finanzmärkten. Erheblich nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten folglich aus einer – durch eine Finanzkrise bedingte – Verringerung der Nachfrage oder Absenkung der Preise auf den globalen Märkten resultieren.

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Solche Ereignisse können insbesondere in Form von Feuer, Explosionen, Naturkatastrophen sowie von damit verbundenen Betriebsunterbrechungen auftreten. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz, sogenannte "Frequenzschäden" selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten. Dieser Versicherungsschutz könnte sich gleichwohl als nicht ausreichend erweisen. In Abstimmung mit den verschiedenen Produktionsstätten werden regelmäßige Überprüfungen des Versicherungsschutzes sowie Risikoanalysen durchgeführt.

Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind grundsätzlich im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe wird als Prozess definiert, durch den die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird. Dadurch soll gewährleistet sein, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche

Lagebericht 2010

eines unternehmensweiten Risikomanagements, die Finanzberichterstattung, die Unternehmensstrategie, betriebliche Abläufe sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bildet die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit den dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die "Mandates of the Lenzing Group" regeln wesentliche Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern. Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweils zuständigen Business Unit oder des jeweils zuständigen Corporate Centers.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht. Dieser umfasst unter anderem die Aufgabenbereiche der Risikoidentifi kation und der Risikobeurteilung als Grundlage der Risikosteuerung (siehe auch Risikobericht).

Das Berichtswesen- und Managementinformationssystem der Lenzing Gruppe wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese klare zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfi ndende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Umfassende Regelungen determinieren die Vorprozesse.

Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien defi niert und eingesetzt. Lenzing arbeitet auch konsequent am weltweiten Einsatz eines einheitlichen IT-Systems (SAP) an den Hauptstandorten.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Diese klaren Vorgaben sehen ein striktes Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Abteilung vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen der Abteilung Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 35

aufgeteilt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellenund Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Abteilung ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzerns zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Dem Corporate Center Corporate Communications obliegen die Konzernkommunikation und die Pflege der Investor Relations sowie die externe Berichterstattung und Kommunikation.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gruppe verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichend kommittierte Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2011 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Die Maßstäbe in der Cellulosefaserindustrie werden seit Jahrzehnten von Lenzing gesetzt. Die Basis für diese Technologieund Innovationsführerschaft bilden intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Ein wichtiger Fokus der Innovationsaktivitäten lag auf der Erschließung neuer Anwendungen für die Faserprodukte. Die stetige Weiterentwicklung der Prozesstechnologien für Viscose-, Modal- und Lyocellfasern sowie Zellstoff stellt sicher, dass die Lenzing Gruppe ihren Vorsprung auch in Zukunft ausbauen kann. So forscht am Standort Lenzing ein international anerkanntes, rund 150 Mitarbeiter umfassendes Expertenteam an den neuesten Entwicklungen im Faserbereich. Die laufende Zusammenarbeit mit externen Forschungsstellen und universitären Einrichtungen ermöglicht den Austausch mit Fachexperten.

Die Forschung und Entwicklung der Lenzing Gruppe ist in die einzelnen Business Units eingegliedert, um eine möglichst marktnahe, an den Kundenbedürfnissen orientierte Produktentwicklung zu gewährleisten. "Time to Market" ist ein wesentliches Steuerungselement im Bereich "Businessto-Business".

Im Geschäftsjahr 2010 betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati*) 22,7 Mio. EUR (nach rund 19,9 Mio. EUR im Jahr zuvor).

2010 wurden die Aktivitäten der Prozessinnovation im Bereich Zellstoff durch die Akquisition der Zellstofffabrik Biocel Paskov geprägt. Zum einen wurden durch Laboruntersuchungen die Basisdaten für die notwendigen Investitionsentscheidungen für die langfristige Ausrichtung auf Chemiezellstoff gewonnen. Zum anderen wurde es durch eine kurzfristige Technologieentwicklung ermöglicht, bereits vor Abschluss der Investitionen in kleineren Mengen Faserzellstoff zu produzieren.

Forschungsschwerpunkt der Prozessinnovation im Bereich Fasern war erneut die Optimierung des Lyocell- sowie des

Lagebericht 2010

Viscosefaserherstellungsprozesses. Die Laufeigenschaften von Lenzing Viscose® wurden für die Anwendung auf Air-Jet-Maschinen weiter optimiert.

Die vielfältigen Eigenschaften von TENCEL® werden nun auch unter anderem als TENCEL® Pulver in Matratzenschaum für ein verbessertes Feuchtigkeitsmanagement eingesetzt. Entsprechende Produkte wurden mit Partnern zur Marktreife gebracht.

Weitere potenzielle Einsatzgebiete für TENCEL® Pulver sind Verputz für die Bauindustrie, faserverstärkte Kunststoffe sowie Glasfaser-Ersatz bei Spritzgussteilen.

Einen weiteren neuen Anwendungsbereich für TENCEL® Fasern stellen Möbelbezugsstoffe für den Privatbereich und für die Hotellerie dar. Mit TENCEL® konnten hervorragende Gebrauchswerte (Scheuerfestigkeit) erzielt werden, die wesentlich besser sind als jene von Baumwolle. Auch die Spezialfaser TENCEL® C wurde im Berichtsjahr zur Marktreife gebracht. Bei TENCEL® C wird Chitosan, ein natürlicher Rohstoff, gewonnen aus den Schalen von Krustentieren, auf die Faser appliziert. Dadurch konnte die bereits herausragende Hautfreundlichkeit der TENCEL® Fasern erneut verbessert werden.

Die Positionierung von Lenzing Modal® als weichste Faser wurde durch die Spezialtype MicroModal® AIR noch weiterentwickelt. Mit einem Faserdurchmesser von 0,8 dtex ist MicroModal® AIR die leichteste und anschmiegsamste Faser auf dem Wäschemarkt und erzielt einen 4-mal höheren Weichheitsfaktor als Baumwolle.

Basierend auf der im Markt bekannten Hitzeschutzfaser Lenzing FR® entwickelte Lenzing die Faserinnovation Lenzing FR® BLACK. Die Lenzing FR® Faser mit inkorporiertem schwarzen Farbstoff hat viele Vorteile für die Textilverarbeitung sowie für den Träger der Schutzkleidung.

Das hervorragende Feuchtigkeitsmanagement von TENCEL® sorgt für einen gesunden Schlaf. Aufgrund dieser Eigenschaft ist TENCEL® die beste Lösung für Matratzen, Polster und Decken.

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Die Entwicklungsaktivitäten in der Business Unit Nonwoven Fibers waren auf die Themengebiete Erarbeiten neuer Anwendungsgebiete und Märkte, Entwicklung neuer Fasertypen sowie Screening bestehender Technologien zur Herstellung von Vliesstoffen und Erarbeitung von Entwicklungsmöglichkeiten für Lenzing Fasern konzentriert.

Die Laufeigenschaften von Lenzing Viscose® wurden für die Anwendungen auf Hochleistungs-Spunlace*-Maschinen optimiert.

Das derzeit größte Entwicklungsprojekt im Nonwovensbereich ist TencelWeb®. Durch diese neue Technologie können TENCEL® Vliesstoffe aus sehr feinen Filamenten direkt aus der Spinnlösung hergestellt werden, welche sich durch ihren hohen Mikrofaseranteil und ihr geringes Flächengewicht auszeichnen. Der innovative Vliesstoff konnte in Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden weiter optimiert werden und soll künftig in Hygieneprodukten und Filtermedien Anwendung finden.

Weitere Forschungsprojekte waren die Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Wundbehandlung, wo TENCEL® in Gelform für Wundauflagen verwendet wird, aber auch klassische Produkte wie Verbandmull und Verbandwatte, wo TENCEL® als Baumwollersatz dienen kann.

Im Segment Plastics Products lag im Berichtsjahr in der Business Unit Plastics der Schwerpunkt erneut auf der Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien sowie der Weiterentwicklung der diffusionsoffenen Dachunterspannbahnen. Weiters nahm Lenzing an einer Ausschreibung zum Thema "Energie 2020" teil und reichte gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft drei Projekte in den Bereichen Solarthermie bzw. Photovoltaik ein. Ziel dieser Teilnahme war, Kontakte im wichtigen Zukunftsmarkt der erneuerbaren Energien zu knüpfen.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung. Wirtschaftliches Handeln steht bei Lenzing gleichrangig neben den Bemühungen um eine Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen unter Berücksichtigung sozialer Ausgewogenheit. Eine langfristig wettbewerbsfähige Wertschöpfung in der Produktion sowie möglichst schonende Nutzung der Ressourcen, soziale Verantwortung und eine menschengerechte Arbeitswelt stehen dabei im Mittelpunkt nachhaltigen Handelns. Damit nimmt das Unternehmen seine gesellschaftliche Verpflichtung für alle Interessengruppen im Sinne eines "Shared Value" wahr.

Die Lenzing Gruppe betreibt seit einem Vierteljahrhundert eine vorausschauende Umweltpolitik, welche auch den verantwortungsbewussten, vorsorgenden und schonenden Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen als zentrales Nachhaltigkeitskriterium mit einschließt. Lenzing berücksichtigt Umweltaspekte bei sämtlichen Entscheidungen und Investitionen. Neue Einsatzstoffe werden auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht und neue Produkte werden bereits in der Planungsphase hinsichtlich ihrer ökologischen Verträglichkeit geprüft. Nachhaltiges Denken und Wirtschaften ist Teil aller Unternehmensbereiche der Lenzing Gruppe. Als zukunftsorientiertes Unternehmen hat Lenzing unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit das Ganze im Blick.

Das Lenzing Produktportfolio besteht fast ausschließlich aus Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen mit hoher stofflicher Nutzung. Dabei stehen eine ökologisch vorbildliche Produktionsweise und eine hocheffiziente Energieerzeugung im Vordergrund. Geschlossene Kreisläufe und bestens optimierte Produktionsverfahren ermöglichen die komplette Nutzung sowie die Gewinnung wertvoller Nebenprodukte aus dem für Lenzing zentralen Rohstoff Holz.

Lagebericht 2010

Als international agierender Konzern handelt die Lenzing Gruppe, wo auch immer sie tätig wird, im Rahmen der geltenden Gesetze und Vorschriften, bringt Natur und Kultur der jeweiligen Region Respekt entgegen und will die Besonderheiten des entsprechenden Gastlandes verstehen und schätzen lernen. Zu den Leitprinzipien der Lenzing Unternehmensphilosophie gehören auch soziale Verantwortung sowie eine menschengerechte und gesunde Arbeitswelt. Da die Mitarbeiter die Basis des Unternehmenserfolges bilden, werden ihnen interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten mit Entwicklungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten in einem gerechten und sicheren Arbeitsumfeld geboten.

Die Lenzing Gruppe wird an allen ihren Standorten im Sinne ihres dreistufi gen Nachhaltigkeitskonzepts aktiv. Nachhaltiges Denken und Handeln umfasst für Lenzing auch die Pfl ege von langjährigen und vertrauensvollen Partnerschaften. So wurden Ende 2010 beispielsweise 25.000 EUR für den Forstbetrieb Bakonyerdö in Ungarn gespendet. Aktive und pensionierte Mitarbeiter des wichtigen und langjährigen Partnerbetriebs von Lenzing wurden massiv von der Giftschlammkatastrophe Anfang Oktober 2010 getroffen. Ihnen und ihren Familien kommt die Spende von Lenzing zugute, um die dringlichsten Bedürfnisse nach der Katastrophe abzudecken.

Für nachhaltiges Handeln und soziale Ausgewogenheit setzt sich Lenzing auch im Rahmen von Geldspenden sowie einer längerfristigen Partnerschaft mit Humana People to People ein. Der Verein, der sich über den Vertrieb von Second-Hand-Kleidung fi nanziert, gleichzeitig Arbeitsplätze schafft und damit Entwicklungsprojekte fi nanziert, ist durch seinen Einsatz im Textilrecycling und somit für die nachhaltige Nutzung von textilen Rohstoffen für Lenzing als globalen Innovationsführer bei der Cellulosefaserherstellung ein idealer Partner. Geldspenden ergingen im Jahr 2010 an das Projekt "Tubatse", ein Gemeindeentwicklungsprojekt im südafrikanischen Bergarbeiterdistrikt Tubatse, Limpopo, und tragen dort zum Bau sozialer Basiseinrichtungen, wie eines Gemeindezentrums, sowie zu weiteren Entwicklungsaktivitäten wie etwa Bildungsprojekten bei.

Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 35

Foto links oben: Lenzing setzt sich im Rahmen einer längerfristigen Partnerschaft mit Humana People to People für ein Entwicklungsprojekt in Südafrika ein. Im südafrikanischen Bergarbeiterdistrikt Tubatse, Limpopo, wurde der Bau eines Gemeindezentrums mitfinanziert, das als soziale Basiseinrichtung künftige Entwicklungsaktivitäten, wie etwa Bildungsprojekte, anbieten wird.

Foto rechts oben: Spende für die von der Giftschlammkatastrophe Anfang Oktober 2010 unmittelbar betroffene Bevölkerung.

Fotos unten: Eine kostenlose Gesundheitsversorgung für die Bewohner des Nachbardorfes Desa Cicadas in Purwakarta, Mikrokredite für Kleinbauern und -unternehmer, Schulstipendien und der Bau von Straßen: die PT. South Pacific Viscose investiert viel in gute Nachbarschaft.

REACH, Auszeichnungen und Aktivitäten

Unter der europäischen Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) wurden fünf Produkte und drei Zwischenprodukte der Lenzing Gruppe registriert. Ziel von REACH ist es, den Schutz von Mensch und Umwelt zu erhöhen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern. Um alle Anforderungen dieser europäischen Verordnung zu erfüllen, waren beträchtliche Investitionen nötig. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Aktivitäten war die damit verbundene aufwändige Kommunikationsarbeit.

Im Berichtsjahr wurde der Lenzing Faserproduktionsstandort Nanjing (China) mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet. Das seit 1992 existierende Europäische Umweltzeichen mit dem Symbol der "Europäischen Blume" kennzeichnet umweltfreundliche Produkte und bezeugt die ökologische Technologieführerschaft von Lenzing Fasern. Lenzing ist der erste Faserhersteller, der mit diesem Umweltzeichen der Europäischen Union ausgezeichnet wurde. Nachdem die herausfordernden Standards des EU Ecolabels bereits an allen europäischen Faserproduktionsstandorten und am US-Standort Mobile, Alabama, erfüllt werden, stellt die Auszeichnung von Nanjing, des jüngsten Unternehmensstandortes der Lenzing Gruppe im asiatischen Raum, einen besonderen Erfolg dar.

Ein global agierender Großkunde der Business Unit Nonwoven Fibers zeichnete Lenzing Nonwovens mit einem Environment, Health und Safety Lieferantenaward aus.

Im Berichtsjahr wurden mit der "Sustainability Initiative" verstärkte Aktivitäten zur weiteren Systematisierung der internen Nachhaltigkeitsarbeit gesetzt.

Die in Zusammenarbeit mit Dr. Martin Patel und Li Shen vom Kopernikus Institut der Universität Utrecht erstellte Ökobilanz zur umfassenden Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte der Lenzing Fasern wurde im Berichtsjahr im Rahmen der "Lenzinger Berichte" wissenschaftlich publiziert. Diese Lebens-

Lagebericht 2010

zyklusanalyse, die die Nachhaltigkeit von Lenzing Fasern im Vergleich zu Baumwolle, Polyester und Polypropylen zeigt, weckte großes Interesse in der Fachwelt und bei Kunden.

Zertifizierungen

Zertifi zierungen bestätigen Geschäftspartnern und Kunden, dass entsprechende Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden und liefern einen wichtigen Nachweis für den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Der Aufbau von Managementsystemen in der Lenzing Gruppe stellt schon seit Jahren einen kontinuierlichen Prozess dar. Im Berichtsjahr hat Lenzing Systemzertifi zierungen wie ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 konsequent weitergeführt.

Bedeutende Fortschritte erzielte Lenzing auch bei den Holzzertifi zierungen: Im Januar 2010 wurde allen Standorten der Lenzing Gruppe, abgesehen von dem oberösterreichischen Standort Lenzing, die FSC Chain of Custody-Zertifi zierung verliehen. Der Waldwirtschaftsrat (Forest Stewardship Council = FSC) ist eine 1993 gegründete, weltweite, unabhängige und gemeinnützige Organisation aus Umweltorganisationen, Vertretern indigener Völker sowie Unternehmen der Forstund Holzwirtschaft. Mit seinem Zertifi kat honoriert er die verantwortungsvolle, sozial gerechte und umweltverträgliche Bewirtschaftung von Wäldern. Lenzing stellt so sicher, dass nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft in die Faserproduktion Eingang fi ndet.

Zusätzlich erhielten alle Nonwovensfasern aus Lenzing das PEFC-Gütesiegel (PEFC = Programme for the Endorsement of Forest Certifi cation Schemes). Diese Zertifi zierung bestätigt, dass für Lenzing Nonwovensfasern nur Holz aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldwirtschaft entlang der gesamten Verarbeitungskette verwendet wurde.

Zertifi zierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing
Heiligenkreuz
Grimsby
Mobile
Purwakarta
Nanjing 2011 2011

Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31 Bilanzstruktur und Liquidität 33 Forschung und Entwicklung 33 Umwelt und Nachhaltigkeit 35

Umweltschutz Standort Lenzing

Im Berichtsjahr konnte am Standort Lenzing an die stetigen Produktionssteigerungen der vergangenen Jahre in der Faser- und Zellstoffproduktion angeschlossen werden. Dieses dynamische Wachstum fordert den laufenden Ausbau sowie die Anpassung der Umweltschutzleistungen mit dem Ziel der Minimierung der Umweltemissionen. Der Geschäftsbereich Umweltschutz konnte mit seinen Umweltschutzanlagen die Produktionserhöhungen am Standort Lenzing durch entsprechende Maßnahmen gut bewältigen.

Im Jahr 2010 wurde die Erweiterung der Aschedeponie Obereck fertiggestellt und behördlich überprüft. Mit der Erbringung der rechtlich geforderten Sicherstellungsleistung steht nunmehr Lenzing eine dem Stand der Deponieverordnung 2008 entsprechende Reststoffdeponie zur Verfügung, die dem Unternehmen hinsichtlich der erforderlichen Zwischenlagerung und Deponierung der anfallenden Verbrennungsasche die entsprechende Sicherheit gibt.

Weiters wurde im Berichtsjahr die im Jahr 2009 geschaffene Möglichkeit zur Verbrennung schwefelbelasteter Abluft aus der Faserhalle im Wirbelschichtkessel 1K7 sehr erfolgreich getestet. Damit steht nun neben der Abluftverbrennung in der RVL-Anlage eine weitere Möglichkeit für eine geruchsmindernde Abluftverbrennung zur Verfügung.

Die Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte im Jahr 2010 das hohe Niveau ihrer Laborleistungen in den Bereichen der Abwasser- und Abfallanalytik bzw. der ökotoxikologischen Untersuchungen halten sowie zusätzlich ausbauen. Bei der jährlich durchzuführenden Begutachtung im Auftrag der Akkreditierungsstelle wurde wiederum die technische Kompetenz der Prüfstelle als sehr zufriedenstellend beurteilt.

Zu den wichtigsten Erfolgen im Bereich Umweltschutz am Standort Lenzing gehörten im Berichtsjahr die positive Absolvierung aller behördlichen Umweltverfahren sowie der weitere Ausbau der Verbandskläranlage.

Die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde um einen fünften Anaerobiereaktor samt Nebenanlagen ergänzt sowie die Anaerobieanlage auf Zweistraßigkeit ausgebaut. Diese Erweiterung stellt eine optimale Anpassung an zukünftige Erfordernisse dar. Damit wird eine Leistungssteigerung, sowohl in Bezug auf die biologische Sulfatentfernung als auch auf den Abbau der organischen Belastung, und durch die Zweistraßigkeit zusätzlich eine höhere Betriebssicherheit erzielt.

Des Weiteren erfolgten im Berichtsjahr Planungen zur Erhöhung der hydraulischen Kapazität der bestehenden aeroben Abwasserreinigungsanlage (ARA) durch Errichtung eines neuen Zwischenklärbeckens und Erweiterung der Filteranlage einschließlich der Beseitigung von Engpässen im Bereich der Abwasserführungen. Mit der Errichtung der Anlage zum Ausbau der hydraulischen Kapazität der ARA wurde im Berichtsjahr begonnen.

Sowohl die entsprechenden Anlagenerweiterungen als auch die Erhöhung der installierten Produktionskapazitäten für Zellstoff und Viscosefasern wurden von der zuständigen Behörde wasserrechtlich bewilligt. Darüber hinaus erfolgte mit Bescheid des Landes Oberösterreich als zuständiger Behörde die Neufestsetzung des Maßes der Wasserbenutzung (Abwasserkonsens) hinsichtlich des Kläranlagenbetriebs sowie der in den Fluss Ager eingeleiteten Wärmefrachten und Abwassermengen. Somit konnte die erforderliche Rechtssicherheit jedenfalls bis 2015 erfolgreich sichergestellt werden.

Lagebericht 2010

Human Resources

Der nachhaltige Erfolg sowie die Weiterentwicklung eines Unternehmens werden wesentlich durch gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter getragen. Die Lenzing Gruppe verdankt ihre Marktführerschaft und ihren technologischen Vorsprung in hohem Maße auch dem Engagement, der Kreativität und der Qualifi kation ihrer Mitarbeiter. Im Bewusstsein dieser Tatsache setzt Lenzing laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas.

So bot das Lenzing Bildungszentrum am Standort Lenzing im Jahr 2010 erneut eine Vielzahl an Ausbildungen zur Förderung der Qualifi kationen und Fähigkeiten der Mitarbeiter an. Auch an den asiatischen Standorten wurden neben fachlichen Ausbildungen Seminare zur Persönlichkeitsbildung angeboten.

Im Jahr 2010 wurde das "International Foundation Program", ein Senior Management-Programm, das bisher an den europäischen Standorten lief, in angepasster Form auch auf Asien ausgedehnt.

Am Standort Lenzing wurde bereits vor einigen Jahren sehr erfolgreich die "Faserakademie" etabliert. 2010 wurde dieses modulare Ausbildungsprogramm zur Einführung an allen Standorten weltweit weiterentwickelt. In der "Faserakademie" wird den Teilnehmern Fachwissen über Fasern, ausgehend vom Rohstoff und der Herstellung über die Weiterverarbeitung in der textilen Kette bis hin zum globalen Marketing, vermittelt. Im Jahr 2011 soll die "Faserakademie" konzernweit starten: Mitarbeiter anderer Standorte werden die Ausbildung absolvieren, um die Schulungsmodule schließlich selbst vor Kollegen und Kunden halten zu können.

Zur optimalen Planung und Erfassung der Mitarbeiterentwicklung wurde im Berichtsjahr der konzernweite "Performance Management Process" fortgeführt und ausgebaut. Die Eingangsphase des umfassenden Leistungs-Beurteilungsprogramms, das sogenannte "360°-Feedback1 ", wurde im Jahr 2010 abgeschlossen. Konzernweit umfasst dieses Programm nun rund 100 Führungskräfte, die im Rahmen einer 360°-Evaluierung wertvolles Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten erhalten. Das Follow-up-Programm wird 2011 starten.

Das 360°-Feedback brachte auch wertvolle Erkenntnisse zum Weiterbildungsbedarf bei Lenzing Führungskräften. Auf vielfachen Wunsch wird 2011 eine konzernweite Coaching-Ausbildung für Manager ins Leben gerufen, um so die Führungskräfte zu befähigen, ihre Mitarbeiter noch besser bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten und dem Ausbau ihrer Qualifi kationen zu unterstützen.

Das konzernweite Führungskräfte-Entwicklungsprogramm wurde im Jahr 2010 weiter ausgebaut und soll aufgrund des großen Erfolges im Jahr 2011 fortgeführt werden. Dabei erhält eine Gruppe von Nachwuchsführungskräften die Möglichkeit, an einzelnen Lehrgangsmodulen teilzunehmen, die an verschiedenen Standorten weltweit stattfi nden.

Mitarbeiteranstieg durch Akquisition und Kapazitätsausbau

Zum Stichtag 31. Dezember 2010 beschäftigte die Lenzing Gruppe2 6.530 Mitarbeiter (nach 6.021 Ende 2009). Der deutliche Anstieg war insbesondere auf die Akquisition des Zellstoffwerks Biocel Paskov in Tschechien sowie auf Rekrutierungen für die in Bau befi ndliche neue Viscosefaserlinie im Werk Nanjing (China) zurückzuführen.

Am größten Standort der Gruppe in Lenzing waren zum Bilanzstichtag 2010 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik, Lenzing Plastics, Leno und BZL insgesamt 2.866 Mitarbeiter3 beschäftigt (Ende 2009: 2.813), davon 177 Lehrlinge (Ende 2009: 162). Lenzing ist die Wichtigkeit gut ausgebildeter Facharbeiter bewusst. Daher nimmt die Lenzing AG ihre Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst. Mit dem neuerlichen Anstieg der Anzahl der Lehrlinge unterHuman Resources 40 Corporate Communications 44 Ausblick Lenzing Gruppe 48 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 49

streicht Lenzing seine regionalpolitische Bedeutung als einer der wichtigsten Arbeitgeber Oberösterreichs.

Zusätzlich befanden sich 22 Lehrlinge an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich), Affolterbach und Munderkingen (Deutschland) sowie Grimsby (Großbritannien) in Ausbildung.

Aufteilung Mitarbeiter nach Ländern

Mitarbeiterstand Lenzing Gruppe zum 31.12.2010: 6.530 Mitarbeiter*

Die Lenzing Gruppe verdankt ihre Marktführerschaft und ihren technologischen Vorsprung dem Engagement ihrer Mitarbeiter.

Lagebericht 2010

Die Lenzing Gruppe ist sich der Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter bewusst. Ein besonders erfolgreiches Angebot sind die Lenzinger Gesundheitstage. Insgesamt haben bereits 1.500 Mitarbeiter an der Aktion teilgenommen. Im Jahr 2010 nutzten 190 Mitarbeiter die Gelegenheit, sich unter ärztlicher Anleitung vier Tage mit den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung zu befassen.

Sicherheit und Gesundheit

Das im Sommer 2009 neu eingerichtete Corporate Center "Global Safety, Health and Environment" setzte im Berichtsjahr erste Akzente. So fand im Juli 2010 die erste konzernweite "SHE*-Konferenz" statt, bei der alle SHE-Manager der Gruppe zusammentrafen, um Arbeitsschwerpunkte festzulegen. Ein besonderer Fokus lag 2010 auf dem Thema Brandschutz.

Mit Hilfe eines externen Experten wurde vor allem der vorbeugende Brandschutz in den Viscosefaserfabriken in Asien und im Stammwerk in Lenzing kritisch durchleuchtet. Es wurden einige Ansätze für Verbesserungen identifi ziert, bewertet und in ein Arbeitsprogramm umgesetzt. Auf diesem Gebiet besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Corporate Center Safety, Health and Environment (SHE), dem Risk Management und unseren Versicherungspartnern. Für 2011 ist ein ambitioniertes Programm geplant. Unter anderem soll durch Benchmarking die Arbeitssicherheit messbar gemacht werden. Die Sicherheitsstandards werden einer Prüfung unterzogen, überarbeitet und intensiv kommuniziert werden. So will die Lenzing Gruppe ihrer Vorreiterrolle als Viscosefaserproduzent mit den höchsten Sicherheitsstandards weltweit auch in Zukunft gerecht werden. Die Lenzing SHE-Manager werden ihre Erfahrungen schließlich bei der zweiten SHE-Konferenz, die für Juni 2011 anberaumt wurde, austauschen.

Sicherheit

Im Berichtszeitraum 2010 konnte die Zahl an Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr auf einem ähnlich niedrigen Niveau gehalten werden.

Human Resources 40 Corporate Communications 44 Ausblick Lenzing Gruppe 48 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 49

Lenzing Gruppe: Entwicklung der Verletzungen 2000–2010

Gesundheit

Am Standort Lenzing wurden erneut Gesundheitsaktionen für alle Mitarbeiter angeboten. Bewährte Maßnahmen wie Gesundheitstage, Wirbelsäulenprogramm und Nichtraucher-Seminare fanden wieder großen Zuspruch und wurden mit Unterstützung der Arbeitsmediziner des Gesundheitszentrums weiterentwickelt.

Das 2008 gestartete Projekt zur Integration des Themas Gesundheit in die Lehrlingsausbildung wurde fortgeführt. Der sogenannte "Vitalscheck" wird jährlich an alle Lehrlinge ausgegeben und enthält neben Pflichtmodulen auch frei wählbare Gesundheitsangebote. Der Vitalscheck stößt bei den Auszubildenden auf positive Resonanz und die Leistungen werden jedes Jahr sehr gerne in Anspruch genommen.

Das in den vergangen Jahren implementierte Gesundheitsmanagement wurde konsequent fortgesetzt. Neben einer Reihe von gesundheitsfördernden Aktionen wurden 2010 auch die Lenzinger Gesundheitstage erfolgreich weitergeführt. In den Jahren seit der Einführung dieser Aktion haben insgesamt 1.500 Teilnehmer dieses Angebot in Anspruch genommen. Im Berichtsjahr nützten 190 Teilnehmer die Gelegenheit, sich vier Tage lang mit den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung unter Anleitung eines Trainers und eines Arbeitsmediziners in Theorie und Praxis zu befassen.

Lagebericht 2010

Corporate Communications

Für ein global agierendes, börsenotiertes Unternehmen wie die Lenzing Gruppe ist eine kontinuierliche und transparente Kommunikation überaus wichtig. Die laufende externe Kommunikation mit allen Stakeholdern sowie eine offene Informationspolitik gegenüber Mitarbeitern ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe.

Die Steuerung dieser Kommunikationsprozesse auf Konzernebene erfolgt durch die zentrale Stabsstelle Corporate Communications. Diese zeichnet für die operative Abwicklung in den Bereichen Investor Relations und Corporate Communications verantwortlich und garantiert eine funktionierende und kompetente Öffentlichkeitsarbeit.

Investor Relations

Die Lenzing Aktie notiert im Standard Market Continuous der Wiener Börse. Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt 26.717.250,00 EUR und ist eingeteilt in 25.725.000 Stückaktien. Die B & C Industrieholding GmbH, Wien, ist gemeinsam mit ihrer Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit einem Anteil von insgesamt 90,54 % der Stimmrechte Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter Kernaktionär der Lenzing AG.

Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von 35,71* EUR ins Jahr 2010 und verzweieinhalbfachte sich bis zum Jahresende auf 87,00 EUR. Damit entwickelte sich die Lenzing Aktie deutlich besser als der Wiener Leitindex ATX. Unter den Titeln des Prime Market und des Standard Market Continuous war Lenzing mit einem Kursplus von 143,6 % im Jahr 2010 unter den Top Five der bestperformenden Aktien.

Aktiensplit

Die außerordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG vom 10. Dezember 2010 beschloss, das Grundkapital durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 neu einzuteilen. Dadurch erhöhte sich die Anzahl der Aktien von 3.675.000 Stückaktien um 22.050.000 Stückaktien auf 25.725.000 Stückaktien, die auf Inhaber lauten. Die Aktionäre erhielten für jede Stückaktie durch den Aktiensplit somit sechs weitere Stückaktien. Die Lenzing Aktie notierte ab dem Stichtag 28. Dezember 2010 in der neuen Stückelung.

Der Aktiensplit erschien aufgrund des starken Kurszuwachses geboten, um die Handelbarkeit der Lenzing Aktie zu erleichtern. Zudem erfüllte Lenzing damit einen seit vielen Jahren an das Unternehmen herangetragenen Wunsch privater Aktionäre.

Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen

Weiters beschloss die außerordentliche Hauptversammlung mehrheitlich mit 99,9 % die Einräumung eines genehmigten Kapitals zur Ausgabe von neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage und eines bedingten Kapitals zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, jeweils mit der Ermächtigung des Vorstands, die Bezugsrechte der Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen mit Zustimmung des Aufsichtsrates auszuschließen. Diese Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen bieten der Lenzing AG künftig weitgehende Flexibilität zur Unterstützung des weiteren Unternehmenswachstums.

Lenzing Anleihe

Lenzing platzierte im Berichtsjahr erfolgreich eine siebenjährige Anleihe mit einem Kupon von 3,875 %. Das Angebot war vierfach überzeichnet. Aufgrund der starken Nachfrage seitens der österreichischen Privatanleger wurden rund 75 % des Volumens privaten Investoren zugeteilt. Das große Human Resources 40 Corporate Communications 44 Ausblick Lenzing Gruppe 48 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 49

Interesse privater und institutioneller Investoren an der Lenzing Anleihe darf als Beweis für die hervorragende Positionierung der Lenzing AG als erfolgreiches und dynamisches österreichisches Industrieunternehmen gewertet werden. Die Anleihenplatzierung wurde im Rahmen von zwei sehr gut besuchten Publikums-Roadshows in Wien und Linz auch für eine Vertiefung des Wissens über Lenzing bei ausgewählten privaten Investoren genutzt.

Die zusätzlichen finanziellen Mittel aus der Anleihe in Höhe von 120 Mio. EUR werden für die Optimierung des Finanzierungsportfolios und die Stärkung der Finanzkraft, die Refinanzierung bestehender Finanzierungsverbindlichkeiten und die Finanzierung neuer Projekte (Ausbau und Erweiterung der bestehenden Geschäftstätigkeit) verwendet.

Bereits seit dem Jahr 2005 ist die Lenzing Aktie im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex gelistet. Auch im Berichtsjahr konnte Lenzing die strengen Anforderungskriterien dieses Index erneut erfüllen. Der VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) umfasst österreichische börsenotierte Unternehmen, die sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht führend sind.

Beim Wiener Börse Preis 2010 belegte Lenzing in der Kategorie "Nachhaltigkeit" den zweiten Platz. Die Evaluierung erfolgte anhand von 100 Kriterien bzw. 400 Indikatoren. Berücksichtigt wurden öffentliche und individuelle Unternehmensquellen sowie Sekundärquellen, wie etwa Medienberichte. Als nachhaltig tätig gelten jene Unternehmen, die ihre Verantwortung gegenüber Anlegern aktiv wahrnehmen und deren Geschäftsfeld nicht in die Industriebereiche Rüstung, Nuklearenergie, Suchtmittel, Gentechnik oder Glücksspiel fällt.

Die Platzierung der Lenzing-Anleihe im Herbst 2010 mit einem Volumen von 120 Mio. Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren stieß auf reges Interesse der Investoren.

Lagebericht 2010

Eine führende österreichische Wirtschaftszeitung kürte die Lenzing AG im Juli als "Österreichs Top-Player auf den Weltmärkten" vor über 30 namhaften österreichischen Mitbewerbern zum "Weltmeister".

Seine Aktionäre informierte Lenzing regelmäßig und ausführlich durch Presseinformationen und eine umfassende Quartalsberichterstattung sowie durch persönliche Kontaktaufnahme. Die Quartals- und Jahresergebnisse wurden im Rahmen von Werbemaßnahmen vertiefend einem breiteren Publikum zur Kenntnis gebracht. Mit interessierten institutionellen Investoren führte der Vorstand der Lenzing AG zahlreiche Gespräche.

Human Resources 40 Corporate Communications 44 Ausblick Lenzing Gruppe 48 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 49

Public Relations

Die Öffentlichkeit sowie die Mitarbeiter wurden im Berichtsjahr umfassend und zeitnah über den Geschäftsverlauf, aktuelle Projekte und wichtige Aktivitäten von Lenzing informiert. Für die externe Öffentlichkeit erfolgte die Information durch zahlreiche Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über persönliche Gespräche mit Journalisten.

Bei einer Journalistenreise nach Indonesien anlässlich der feierlichen Eröffnung der vierten Produktionslinie des Tochterunternehmens PT. South Pacific Viscose (SPV) konnten sich ausgewählte Medienvertreter vor Ort über die Aktivitäten von Lenzing informieren.

Regelmäßige Kommunikationsmaßnahmen stellen die Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Newsletter sowie eine lokale Fernsehsendung im Umkreis des Standortes Lenzing dar.

Die quartalsweise erscheinende Mitarbeiterzeitschrift "Der Lenzinger" und das monatliche Magazin "Zpravodaj Biocel" (Paskov, Tschechien) informieren in der Landessprache über Neuigkeiten am jeweiligen Standort. "Lenzing Inside" berichtet über Aktuelles aus der gesamten Lenzing Gruppe und wird zweisprachig herausgegeben. Das Magazin erscheint halbjährlich und wird an Mitarbeiter an allen Standorten des Unternehmens sowie an interessierte Partner und Kunden verteilt.

Das Fernsehmagazin "Lenzing Aktuell" bietet allen Interessierten Aktuelles aus der Lenzing Welt. Das Programm wird zehn Mal jährlich im oberösterreichischen Lokalsender "Bezirks TV" ausgestrahlt und steht auch auf Englisch synchronisiert im Intranet der Lenzing Gruppe auf Abruf zur Verfügung.

Der internationalen Fachwelt präsentierte sich Lenzing auch 2010 wieder auf zahlreichen Fachmessen wie Texworld, Heimtextil, Techtextil oder Expofil in Europa, Amerika und Asien. Diese Messen bieten der Lenzing Gruppe die Möglichkeit, über Produktinnovationen zu informieren und Kontakte zu Kunden und Partnern zu pflegen.

Weiters nahmen im Berichtsjahr rund 2.600 Personen an Werksführungen am Standort Lenzing teil und erlebten die Viscosefaserproduktion aus erster Hand.

Auf der ISPO, der größten Sportmesse in München, wurde Lenzing im Jahr 2010 der "Eco Responsibility Award" in der Kategorie "Fabrics and Fibers" für TENCEL® verliehen.

Lagebericht 2010

Ausblick Lenzing Gruppe

Der Aufwärtstrend am globalen Fasermarkt hielt vor dem Hintergrund einer insgesamt zufriedenstellenden weltwirtschaftlichen Entwicklung auch in den ersten Wochen des angelaufenen Geschäftsjahres 2011 an. Die Megatrends Bevölkerungswachstum und steigender Wohlstand in den Emerging Markets treiben den globalen Faserverbrauch weiter in die Höhe. Die aktuelle Verknappung bei Baumwolle führte zu neuen historischen Höchstständen beim Baumwollpreis, was Auswirkungen auf das gesamte Preisniveau in der Faserindustrie und den Wettbewerb der verschiedenen Fasergattungen untereinander hat. Auch wenn die Baumwollpreise im ersten Quartal 2011 teilweise von Spekulationseffekten beeinfl usst waren, sind die strukturellen Auswirkungen des "Cellulose Gap" am Markt signifi kant und messbar.

Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass die starke Nachfrage in den wichtigsten Business Units der Lenzing Gruppe, Textile Fibers und Nonwoven Fibers, auch in Zukunft anhält. Die neuen Kapazitäten bei Man-made Cellulosefasern, die in Asien auf den Markt kommen, dürften daher 2011 vom Markt gut aufgenommen werden. Der Trend zu nachhaltig produzierten Produkten ist eine weitere, zunehmend wichtige Unterstützung für den Faserabsatz der Lenzing Gruppe.

Die Auftragslage der Lenzing Gruppe war in allen Segmenten zu Jahresbeginn 2011 erfreulich, die Faser- und Zellstoffproduktion lief an allen Standorten bei Vollauslastung auf Hochtouren. Die Rohstoffpreise tendieren allerdings ebenfalls nach oben, wobei die Holz- und Zellstoffversorgung für die Lenzing Gruppe auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen 2011 gesichert ist.

Die gegenüber 2010 ab 2011 zur Verfügung stehenden zusätzlichen Produktionskapazitäten im Volumen von über 70.000 Tonnen sowie ein weiter verbesserter Produktmix mit einem höheren Anteil an Spezialfasern werden für die Lenzing Gruppe 2011 wichtige Wachstumstreiber sein. Insgesamt kann bei Anhalten der aktuellen Markttrends 2011 daher ein erfreulicher Geschäftsverlauf und ein Umsatz- und Ergebnisanstieg erwartet werden.

Lenzing rechnet für das laufende Geschäftsjahr bei einer Produktionserweiterung von ca. 10 % im Vergleich zu 2010, einem gleichbleibenden Preisniveau wie am Anfang des Geschäftsjahres 2011 und einem moderaten Kostenanstieg, mit einer Umsatzsteigerung von 15 bis 20 % sowie einer weiteren Verbesserung der EBIT- und EBITDA-Margen. Das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz wird im Jahr 2011 bei rund 15 % liegen. Im Hinblick auf das kapitalintensive Ausbauprogramm plant der Vorstand, dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine Ausschüttungsquote von etwa 25 % bezogen auf den Konzernjahresüberschuss (nach Minderheiten) vorzuschlagen.

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Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit 18. Februar 2011 wurde das Kunststoff-Filamentsgeschäft, ein Bereich des Segments Plastics Products, an ein Konsortium unter der Führung der Global Equity Partners Gruppe abgegeben.

Lenzing, am 28. Februar 2011

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Corporate Governance Bericht 2010

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Die Lenzing AG respektiert den ÖCGK und verpfl ichtet sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Der Kodex steht im Internet unter http://www. corporate-governance.at zur Verfügung.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich.

1) Begründung zu Abweichungen von C-Regeln des ÖCGK

C-Regel 31/51

Die Lenzing AG ist der Meinung, dass der Einzelausweis von Vorstandsbezügen bzw. von Aufsichtsratsbezügen den Aktionären und sonstigen Stakeholdern keine kapitalmarktrelevante Zusatzinformation und damit auch keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bringt.

2) Angaben zum Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2013

Aufgabenbereiche: Business Unit Engineering, Corporate Communications, Global Human Resources, Internal Audit, Mergers & Acquisitions, Holzeinkauf

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2011

Aufgabenbereiche: Business Unit Textile Fibers, Business Unit Nonwoven Fibers, Business Unit Pulp, Business Unit Plastics, Business Unit Filaments, Business Unit Energy, Safety, Health & Environment, Umweltschutz Lenzing, Infrastruktur Lenzing, Business Planning

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (1963) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2013

Aufgabenbereiche: Global Finance, Global Information Technology, Global Purchasing, Legal Management, Risk Management

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

3) Angaben zum Aufsichtsrat

3.1. Zusammensetzung

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell (1932) Vorsitzender Erstbestellung 05.07.1972 Ende laufende Funktionsperiode 2011

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Oberbank AG (Vorsitzender), BKS Bank AG

MMag. Dr. Michael Junghans (1967) Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 30.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode 2013

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding, Allg. Baugesellschaft – A. Porr AG

Dr. Walter Lederer (1961) Erstbestellung 27.06.2002 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding, Allg. Baugesellschaft – A. Porr AG, Imperial Hotels Austria AG, UBM Realitätenentwicklung AG

Dr. Josef Krenner (1952) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Voestalpine AG

Corporate Governance Bericht 2010

Mag. Helmut Bernkopf (1967) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: CA Immobilien Anlagen AG

Mag. Martin Payer (1978) Erstbestellung 15.06.2007 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Mag. Andreas Schmidradner (1961) Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Dr. Veit Sorger (1942) Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender)

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte: Rudolf Baldinger, Georg Liftinger, Ing. Gerhard Ratzesberger, Johann Schernberger

3.2. Unabhängigkeit (C-Regel 53 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Alle Mitglieder des Aufsichtsrates haben erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

3.3. Arbeitsweise

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing AG mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden 6 Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat aus seiner Mitte zwei Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktienG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere die Feststellung des Jahresabschlusses zu prüfen und vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstellt einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Der Ausschuss hat über seine Tätigkeit dem Aufsichtsrat zu berichten. Im Geschäftsjahr 2010 ist der Prüfungsausschuss zu 3 Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: KR Dkfm. Dr. Hermann Bell (Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Rudolf Baldinger

Präsidialausschuss

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter bilden den Präsidialausschuss des Aufsichtsrates. Dem Präsidialausschuss des Aufsichtsrates sind alle Angelegenheiten vorbehalten, die die Beziehungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes betreffen, ausgenommen Beschlüsse auf Bestellung oder Widerruf der Bestellung eines Vorstandsmitgliedes. Im Berichtszeitraum ist der Präsidialausschuss zu 6 Sitzungen zusammengekommen.

Mitglieder: KR Dkfm. Dr. Hermann Bell (Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans

4) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

  • Die Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich im Wesentlichen nach den Kriterien der Dividendenausschüttung, dem Cashfl ow sowie der langfristigen Gewinnerreichung.
  • Der variable Anteil kann bis zu 50 % des Gesamtbezuges erreichen.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich nach den gesetzlichen Vorgaben.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors and Offi cers Liability (D&O) Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing AG (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist.

5) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60)

Lenzing fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen, insbesondere durch die verstärkte Berücksichtigung von Frauen in internen Managementausbildungsprogrammen.

Lenzing Aktiengesellschaft

Lenzing, Jänner 2011

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Konzernabschluss 2010 54
Inhalt 54
Gewinn- und Verlustrechnung 55
Gesamtergebnisrechnung 56
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 58
Bilanz 60
Kapitalfl ussrechnung 62
Erläuterungen (Notes) 63
Note 1. Einführung 63
Note 2. Anwendung von neuen und
geänderten Rechnungslegungsstandards
65
Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 67
Note 4. Erwerb von Tochterunternehmen 77
Note 5. Aufgegebene Geschäftsbereiche 79
Note 6. Segmentberichterstattung 81
Note 7. Umsatzerlöse 86
Note 8. Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
86
Note 9. Andere aktivierte Eigenleistungen 86
Note 10. Sonstige betriebliche Erträge 86
Note 11. Personalaufwand 87
Note 12. Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
87
Note 13. Sonstige betriebliche Aufwendungen 88
Note 14. Betriebsergebnis (EBIT) 88
Note 15. Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
89
Note 16. Erträge aus Finanzanlage- und
Finanzumlaufvermögen und Finanzierungskosten
89
Note 17. Ertragsteuern 90
Note 18. Ergebnis je Aktie 91
Note 19. Immaterielles Anlagevermögen 91
Note 20. Sachanlagevermögen 92
Note 21. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 93
Note 22. Sonstiges Finanzanlagevermögen 95
Note 23. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 96
Note 24. Vorräte 96
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 97
Note 26. Fertigungsaufträge 97
Note 27. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 98
Note 28. Wertpapiere des Umlaufvermögens 99
Note 29. Eigenkapital 99
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 102
Note 31. Anleihe, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und sonstigen Darlehensgebern
103
Note 32. Verpfl ichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen 105
Note 33. Steuerabgrenzung 106
Note 34. Rückstellungen 108
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten 118
Note 36. Finanzinstrumente 119
36.1. Kapitalrisikomanagement 119
36.2. Wesentliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
120
36.3. Kategorien von Finanzinstrumenten 121
36.4. Finanzrisikomanagement 127
Note 37. Erläuterungen zur Kapitalfl ussrechnung 138
Note 38. Operating Leasing-Vereinbarungen 140
Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
140
Note 40. Eventualverbindlichkeiten und fi nanzielle
Garantieverträge
143
Note 41. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 144
Note 42. Direkte und indirekte Beteiligungen der
Lenzing AG zum 31. Dezember 2010
144
Note 43. Organe der Gesellschaft 146
Anlagenspiegel 2010 148
Anlagenspiegel 2009 150

Gewinn- und Verlustrechnung 55 Gesamtergebnisrechnung 56

Gewinn- und Verlustrechnung

Fortgeführte Geschäftsbereiche
Note
TEUR
TEUR
Umsatzerlöse
(7)
1.766.323
1.217.993
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
(8)
-3.632
-32.245
Andere aktivierte Eigenleistungen
(9)
33.839
31.411
Sonstige betriebliche Erträge
(10)
43.525
35.152
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
-1.028.523
-685.143
Personalaufwand
(11)
-259.211
-234.784
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
(12)
-102.523
-77.688
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(13)
-217.870
-140.489
Betriebsergebnis (EBIT)
(14)
231.928
114.207
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
(15)
1.411
2.399
Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen
(16)
1.716
781
Finanzierungskosten
(16)
-16.051
-13.909
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile
-2.140
-561
Ergebnis vor Steuern (EBT)
216.864
102.917
Ertragsteuern
(17)
-40.203
-22.994
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen
176.661
79.923
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich
(5)
-6.723
-13.120
Jahresüberschuss
169.938
66.803
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss
159.118
64.369
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG
10.820
2.434
Ergebnis je Aktie
(18)
EUR
EUR
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen
6,19
2,50
2010 2009
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 6,45 3,01

Gesamtergebnisrechnung

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Grundkapital rücklagen nungsrücklage
2009 TEUR TEUR TEUR
Jahresüberschuss lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind -3.369
Umgliederungen aufgrund des Abgangs ausländischer Geschäftsbetriebe während der Berichtsperiode 264
Während der Berichtsperiode erfasste Aufwendungen aus der Neubewertung von fi nanziellen
Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar"
Umgliederungen aufgrund des Abgangs fi nanzieller Vermögenswerte der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar" während der Berichtsperiode
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 -3.105
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -3.105
2010
Jahresüberschuss lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 18.112
Während der Berichtsperiode erfasste Aufwendungen aus der Neubewertung von fi nanziellen
Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar"
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 18.112
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 18.112

Gewinn- und Verlustrechnung 55 Gesamtergebnisrechnung 56

Anteile der Aktionäre der Lenzing AG Anteile anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
gesamt
Zur Veräußerung Absicherung von Versicherungs
verfügbare finanzielle Zahlungsströmen mathematische Gewinn
Vermögenswerte (Hedging Reserve) Gewinne/Verluste rücklagen Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
64.369 64.369 2.434 66.803
-3.369 -155 -3.524
264 0 264
353 353 0 353
34 34 1 35
-2.614 -2.614 0 -2.614
8.949 8.949 0 8.949
3.882 3.882 25 3.907
0 70 100 170 0 170
-97 -779 -915 -1.791 -7 -1.798
290 5.626 3.067 0 5.878 -136 5.742
290 5.626 3.067 64.369 70.247 2.298 72.545
159.118 159.118 10.820 169.938
18.112 1.491 19.603
-159 -159 0 -159
2.269 2.269 -230 2.039
2.731 2.731 0 2.731
-1.992 -1.992 -109 -2.101
0 -70 -65 -135 0 -135
40 -1.042 517 -485 73 -412
-119 3.888 -1.540 0 20.341 1.225 21.566
-119 3.888 -1.540 159.118 179.459 12.045 191.504

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Entwicklung des Konzerneigenkapitals Grundkapital rücklagen nungsrücklage
TEUR TEUR TEUR
Stand zum 1.1.2009 zuvor 26.717 63.600 -15.602
Anpassung gemäß IAS 8 0 0 0
Stand zum 1.1.2009 angepasst 26.717 63.600 -15.602
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -3.105
Änderungen im Konsolidierungskreis
Dividenden
Stand zum 31.12.2009 = Stand zum 1.1.2010 26.717 63.600 -18.707
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 18.112
Änderungen im Konsolidierungskreis
Dividenden
Stand zum 31.12.2010 26.717 63.600 -595

58

*) Die Dividende betrug 14 EUR für das Geschäftsjahr 2008/14 EUR für das Geschäftsjahr 2009 je Aktie. Durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 im Dezember 2010 erhöhte sich die Zahl der in Umlauf befi ndlichen Aktien auf 25.725.000 Stück. Eine rechnerische Dividende hätte somit im Geschäftsjahr 2008 und 2009 jeweils 2 EUR pro Aktie betragen.

Anteile anderer
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Gesellschafter
Eigenkapital
gesamt
Zur Veräußerung Absicherung von Versicherungs
verfügbare finanzielle Zahlungsströmen mathematische Gewinn
Vermögenswerte (Hedging Reserve) Gewinne/Verluste rücklagen Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
-226 -7.983 -13.108 503.714 557.112 22.615 579.727
0 0 0 0 0 -15.366 -15.366
-226 -7.983 -13.108 503.714 557.112 7.249 564.361
290 5.626 3.067 64.369 70.247 2.298 72.545
0 0 -1 -1
-51.450* -51.450 -49 -51.499
64 -2.357 -10.041 516.633 575.909 9.497 585.406
-119 3.888 -1.540 159.118 179.459 12.045 191.504
0 6.583 6.583
-51.450* -51.450 -36 -51.486
-55 1.531 -11.581 624.301 703.918 28.089 732.007

Bilanz

Aktiva 31.12.2010 31.12.2009
Note TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen
(19)
87.681 88.017
Sachanlagevermögen
(20)
1.002.798 841.698
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
(21)
24.738 23.226
Sonstiges Finanzanlagevermögen
(22)
67.316 19.014
Steuerabgrenzung
(33)
10.150 2.999
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen
(23)
2.475 2.179
Langfristig gebundenes Vermögen 1.195.158 977.133
Vorräte
(24)
222.761 175.616
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(25)
181.523 118.509
Forderungen aus laufenden Steuern 14.788 11.550
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
(27)
58.630 39.050
Wertpapiere
(28)
5.125 19.924
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(37)
249.388 105.429
732.215 470.078
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches
(5)
36.076 0
Umlaufvermögen 768.291 470.078
1.963.449 1.447.211
Passiva 31.12.2010 31.12.2009
Note TEUR TEUR
Grundkapital 26.717 26.717
Kapitalrücklagen 63.600 63.600
Fremdwährungsumrechnungsrücklage -595 -18.707
Gewinnrücklage und sonstige Rücklagen 614.196 504.299
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 703.918 575.909
Anteile anderer Gesellschafter 28.089 9.497
Eigenkapital (29) 732.007 585.406
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (30) 34.334 29.265
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (31) 518.989 365.030
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (31) 33.331 35.272
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.551 5.231
Steuerabgrenzung (33) 36.873 26.626
Rückstellungen (34) 96.208 96.536
Kündbare nicht beherrschende Anteile 24.255 10.856
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 18.855 1.519
Langfristige Verbindlichkeiten 730.062 541.070
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (31) 50.607 31.696
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (31) 9.867 9.027
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 134.132 90.360
Rückstellungen für laufende Steuern 31.774 23.770
Sonstige Rückstellungen (34) 162.118 95.629
Kündbare nicht beherrschende Anteile 5.358 9.842
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 38.640 31.146
432.496 291.470
Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches (5) 34.550 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 467.046 291.470
1.963.449 1.447.211

Kapitalflussrechnung

2010 2009
Note TEUR TEUR
Brutto-Cashfl ow
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 282.350 147.440
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 10.541 -6.523
(37) 292.891 140.917
Veränderung des Working Capital (37) 10.594 102.941
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) -9.488 7.087
Cashfl ow aus der Betriebstätigkeit 293.997 250.945
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen (37) -285.095 -165.570
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen (37) 5.649 8.693
+ Erlöse aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens (37) 0 7
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) -1.273 -1.128
Cashfl ow aus der Investitionstätigkeit -280.719 -157.998
+ Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile (37) 5.535 4.998
- Ausschüttung an Gesellschafter -51.487 -51.498
+ Zufl üsse aus Finanzierungen (37) 241.353 65.287
- Rückzahlungen auf Darlehen -81.455 -90.939
- Eigenkapitaleinzahlung in aufgegebenen Geschäftsbereich 0 -1.026
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) -680 1.329
Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit 113.266 -71.849
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 126.544 21.098
+/- Veränderung der liquiden Mittel aus aufgegebenem Geschäftsbereich 900 -765
Veränderung der liquiden Mittel aus fortgeführten Geschäftsbereichen 127.444 20.333
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 123.844 105.047
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 3.225 -1.536
Endbestand liquide Mittel (37) 254.513 123.844

Erläuterungen (Notes)

Zusammenfassung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und sonstige Erläuterungen zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010

Note 1. Einleitung

Beschreibung der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine Aktiengesellschaft österreichischen Rechts und hat ihren Sitz in 4860 Lenzing. Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2010 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 90,54 % am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die Anteile an der B & C Industrieholding GmbH werden zu 100 % von der B & C Privatstiftung gehalten.

Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong und Vertriebsbüros in New York und Coimbatore.

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRSs") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Verwendung von Schätzgrößen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Insbesondere in Bezug auf die Bewertung von langfristigen Fertigungsaufträgen und sonstigen Rückstellungen besteht die Notwendigkeit, Einschätzungen und Annahmen zu treffen. Die Schätzungen werden durch firmeninterne Techniker vorgenommen. Wesentlich von Annahmen über Abzinsungsfaktoren, Wachstumsraten, Preis- und Mengenentwicklungen und Marktrisiken abhängig sind die Ergebnisse der durchgeführten Impairmenttests.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung.

Erläuterungen (Notes)

Der Vorstand ist der Auffassung, dass Abweichungen von den Schätzgrößen keinen wesentlichen Einfl uss auf die Konzernabschlüsse der näheren Zukunft haben und dass sich kurzfristig keine negativen Auswirkungen aus einer Risikokonzentration ergeben werden.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen – jeweils auf Basis von Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2010 – einbezogen. Eine Aufstellung der vollkonsolidierten Unternehmen fi ndet sich in Note 42.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus ihrer Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre eigene Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn dem Mutterunternehmen mehr als 50 % der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen.

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

2010 2009
Vollkonsolidierung Equitykonsolidierung Vollkonsolidierung Equitykonsolidierung
Stand zum 01.01. 39 6 41 5
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 4 1 0 1
Im Berichtsjahr fusioniert 0 0 -1 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert 0 0 -1 0
Stand zum 31.12. 43 7 39 6

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben.

Konsolidierungsgrundsätze

Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den diesen zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen, mit dem beizulegenden Zeitwert ("Fair Value") bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert ausgewiesen.

Wesentliche Salden sowohl der Bilanz als auch der Gewinnund Verlustrechnung, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung, die auf die Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse bei Beträgen in Fremdwährung durch die beteiligten Unternehmen zurückzuführen sind, werden über sonstige Erträge oder sonstige Aufwendungen korrigiert.

Zwischengewinne aus Lieferungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Nicht der Lenzing AG zurechenbare Anteile am Nettovermögen von Tochterunternehmen werden unter der Bezeichnung "Anteile anderer Gesellschafter" gesondert als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen. Kündbare nicht beherrschende Anteile werden entsprechend ihrer befristeten Vertragsdauer in den kurz- bzw. langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Note 2. Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Ab dem Geschäftsjahr 2010 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die Gruppe wendet die neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen an, welche für die Gruppe relevant und auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Jänner 2010 beginnen.

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und sind im Geschäftsjahr 2010 erstmalig anzuwenden:

  • IFRS 1 (Überarbeitung) Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
  • IFRS 3 (Überarbeitung) Unternehmenszusammenschlüsse
  • IAS 27 (Überarbeitung) Konzern- und Einzelabschlüsse
  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
  • Änderungen von IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung
  • Änderungen von IFRS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs (IFRS 2, 5, 8, IAS 1, 7, 17, 36, 38, 39) und IFRICs (9, 16) als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2009

Erläuterungen (Notes)

  • Änderungen von IFRS 5 und IFRS 1 als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2008
  • IFRIC 12 (neu) Dienstleistungskonzessionsvereinbarung
  • IFRIC 16 (neu) Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb
  • IFRIC 17 (neu) Sachdividenden an Eigentümer
  • IFRIC 18 (neu) Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden

Auswirkungen der neuen oder geänderten Standards auf die Lenzing Gruppe

Im anzuwendenden IFRS 3 wurden die Bilanzierungsvorschriften zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen grundlegend überarbeitet. Neben Veränderungen bei Ansatz und Bewertung der im Zuge eines Unternehmenserwerbes anzusetzenden Vermögenswerte und Schulden führte der IASB zur Konsolidierung von Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen die sogenannte Full-Goodwill-Methode ein. Im aktuellen Geschäftsjahr wurde ein wesentlicher Erwerb getätigt (vgl. Note 4). Die nicht beherrschenden Anteile wurden unter Anwendung der Full-Goodwill-Methode angesetzt. Die zu Buchwerten bewerteten nicht beherrschenden Anteile hätten ansonsten 21.796 TEUR (vgl. Note 4) betragen.

Sonstige Vorschriften des IAS 27 führen nur im Anlassfall zu Änderungen (z. B. bei Käufen und Verkäufen von Tochterunternehmen ohne Erwerb oder Verlust der Kontrolle).

Die restlichen neuen oder geänderten Standards, welche ab 1. Jänner 2010 anzuwenden sind, führen zu keinen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die übrigen im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2009 unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst für spätere Geschäftsjahre anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Überarbeitungen von Standards, neuen Interpretationen und Änderungen von Standards waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2010 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen:

Änderungen von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung bezüglich der Klassifi zierung von Bezugsrechten

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
  • IFRIC 19 Tilgung von fi nanziellen Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs (IFRS 3, IAS 21, 27, 28, 31, 32, 39) als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2010 (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2011 beginnen:

  • Änderungen von IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
  • Änderungen von IFRIC 14 IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs (IFRS 1, 7, IAS 1, 34) und IFRIC 13 als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2010 (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2012 beginnen:

Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen:

IFRS 9 Finanzinstrumente (noch nicht von der EU übernommen)

Die zukünftigen Auswirkungen insbesondere von IFRS 9 werden derzeit untersucht. Das Management geht davon aus, dass die erwarteten Änderungen im Wesentlichen die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte betreffen, insbesondere die Darstellung von Wertänderungen in der Gewinnund Verlustrechnung bzw. im sonstigen Ergebnis.

Die Änderungen der diversen Standards betreffend die Darstellung und Bewertung von Finanzinstrumenten werden zum angegebenen Zeitpunkt angewendet. Die Anwendung der anderen Standards und Interpretationen in zukünftigen Berichtsperioden wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung und den Konzernabschluss der Gruppe haben.

Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bewertungsgrundlagen

In Bezug auf immaterielles Vermögen, Sachanlagen, von der Gruppe gewährte Ausleihungen, Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten Basis für die Bewertung.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert Maßstab für die Bewertung.

Erläuterungen (Notes)

Fremdwährungsumrechnung

Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf, wobei als funktionale Währung die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung gilt.

Außer bei PT. South Pacifi c Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für PT. South Pacifi c Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge sowie die Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Umsatzerlöse, Erträge bzw. Aufwendungen anfallen. Diese Kurse entsprechen näherungsweise den Kursen zum Transaktionszeitpunkt. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten direkt im Eigenkapital erfasst.

Bei Unternehmenserwerben vorgenommene Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte bzw. ein Goodwill werden als Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen.

Einheit Währung Bilanzstichtagskurs
31.12.2010 31.12.2009
1 EUR/USD US-Dollar 1,3376 1,4410
1 EUR/GBP Brit. Pfund 0,8616 0,8880
1 EUR/CZK Tschech. Krone 25,0850 26,4680
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,8150 9,8367
1 EUR/HKD Hongkong-Dollar 10,3965 11,1749

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) ist als zur Veräußerung gehalten einzustufen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung gehalten werden die Vermögenswerte (oder Teile einer Veräußerungsgruppe) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet. Danach sind langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, zum niedrigeren Wert von Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Wertminderungsaufwendungen einer Veräußerungsgruppe werden analog IAS 36 zugeordnet. Wertminderungsaufwendungen aus der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten und folgende Wertsteigerungen und -minderungen im Rahmen der Bewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Wertsteigerungen werden nicht über die kumulierten Wertminderungen hinaus angesetzt.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Zusätzlich wird die Bilanzierung at equity eingestellt.

Aufgegebener Geschäftsbereich

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Teil eines Unternehmens, der einen separaten wesentlichen Geschäftszweig oder einen separaten geografischen Geschäftsbereich darstellt und der verkauft wurde oder zur Veräußerung gehalten wird, bzw. ein Tochterunternehmen, das nur zum Zweck der Weiterveräußerung angeschafft wurde. Die Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgt beim Verkauf oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn der Geschäftsbereich die Kriterien eines aufgegebenen Geschäftsbereiches erfüllt. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, dann ist die Gesamtergebnisrechnung (2009 nach IFRS 5 angepasste Werte) so darzustellen, als ob der Geschäftsbereich seit Beginn der Vergleichsperiode als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft gewesen wäre.

Immaterielles Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungsbzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Jahre
Lizenzen und sonstige Rechte
entgeltlich erworbene 4 bis 20
aus eigener Entwicklung 5 bis 15
Markenrechte unbestimmt
Software 3 bis 10

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die Anlagegegenstände betragen:

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 50
Wohngebäude 30 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 10 bis 50
Sonstige Gebäude 7 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und -einbauten 2 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfalls aufwandswirksam erfasst werden.

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Ab-

Erläuterungen (Notes)

schreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Wertminderung

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Alle anderen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine außerplanmäßige Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögensgegenstandes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von beizulegendem Zeitwert und Nutzungswert, wobei der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashfl ows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifi schen Risiken des Vermögenswertes angepassten Zinssatzes vor Steuern entspricht. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögensgegenstand nicht ermittelt werden, so wird der Vermögensgegenstand in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögensgegenständen auf der niedrigsten Ebene dar, die selbstständig Cashfl ows generieren. Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste Konzernebene der Managementüberwachung der Cashfl ows darstellen.

Der Nutzungswert wird auf Grundlage von Cashfl ow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Budgets der nächsten vier Jahre bestimmt. Für den Zeitraum nach diesen vier Jahren wird basierend auf den Annahmen des vierten Jahres mit einer ewigen Rente gerechnet. Für den Zinssatz wird ein Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC), der die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Vermögensgegenstände widerspiegelt.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögensgegenstandes, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden gemäß IAS 36 nicht wieder zugeschrieben.

Finanzanlagevermögen

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden, wenn sie über keinen notierten Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei voraussichtlich nachhaltigen Wertminderungen mit den entsprechend niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale") klassifiziert. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist nicht beabsichtigt, die Bewertung erfolgt zum durchgerechneten Marktwert. Realisierte Gewinne und Verluste werden unter "Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen" erfasst, nicht realisierte im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens stellen einerseits eine strategische Liquiditätsreserve dar, dienen andererseits aber auch der gemäß § 14 öEStG erforderlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellung (Großanlegerfonds GF 82 – Sondervermögen gemäß § 20a InvFG).

Im Anlagenspiegel werden Wertpapiere, Wertrechte und sonstige Beteiligungen gemeinsam in der Zeile "Wertpapiere des Anlagevermögens" ausgewiesen.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Der Konzern wendet auf die Beteiligungen an sieben Gesellschaften, nämlich an EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH ("EQUI") (45 %) einschließlich deren Tochterunternehmen, an WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. ("WWE") (25 %), LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S. ("LKF") (33,34 %), RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH ("RVL") (50 %), PT. Pura Golden Lion ("PGL") (40 %), Wood Paskov s.r.o. ("LWP") (37,5 %) und an Lenzing Papier GmbH ("LPP") (40 %) aufgrund der Stimmrechtskriterien die EquityMethode an. Gemäß dieser Methode werden erworbene Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Gewinne erhöht und um anteilige Verluste bis zu einem Ansatz von Null vermindert. Im Anlagenspiegel werden diese anteiligen Gewinne oder Verluste als Zuschreibung oder Abschreibung dargestellt. Ein erworbener Firmenwert wird gemäß IFRS 3 nicht planmäßig, sondern nur bei einer im Rahmen eines Impairmenttests festgestellten Wertminderung abgeschrieben. Sind die Anschaffungskosten niedriger als der dem erworbenen Anteil am Nettovermögen beizulegende Wert, wird der Differenzbetrag im Jahr des Erwerbs als Ertrag erfasst.

Steuerabgrenzung

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Aktiva und Passiva auf Basis des Unterschiedes zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zugrunde liegen, ermittelt, wobei die jeweils gemäß Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet werden. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, aber auch auf sonstige temporäre Differenzen, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung vorgenommen.

Bei Zwischenergebniseliminierungen im Anlage- und im Vorratsvermögen sowie auf die Ergebnisse aus der Schuldenkonsolidierung erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Erläuterungen (Notes)

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Dieser ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten, die wahrscheinlich einbringlich sind, erfasst. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert.

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach dem Niederstwertprinzip unter Beachtung der Veräußerungsmöglichkeiten bewertet. Die Anschaffungskosten entsprechen den gewichteten Durchschnittskosten.

Fertige und unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen werden ebenfalls nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten sowohl variable als auch angemessene Teile der fi xen Gemeinkosten.

Forderungen und sonstige kurzfristig gebundene Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, und der Fremdwährungsposten, welche mit den Stichtagskursen bewertet werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Diese können als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet werden, weil die Restlaufzeit überwiegend unter einem Jahr liegt. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden.

Emissionszertifikate

Emissionszertifi kate werden mit dem Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Passivposten für öffentliche Zuschüsse eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifi kate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifi kate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifi katen Deckung fi nden, mit dem für diese Zertifi kate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifi kate die im Bestand befi ndlichen Zertifi kate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifi kate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauch-

ten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Wertpapiere

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Availablefor-Sale") klassifiziert und zu Marktwerten bewertet. Die Unterschiede zwischen Marktwert und Anschaffungskosten werden im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung im laufenden Ergebnis berücksichtigt. Gekaufte bzw. verkaufte Wertpapiere werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als sonstige betriebliche Erträge ergebniswirksam erfasst. Ansatz und Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate wurden unter "Emissionszertifikate" erläutert.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und ähnliche Verpflichtungen

Nahezu alle Beschäftigten des Konzerns werden von leistungs- oder beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst.

Die Pensionsleistungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen richten sich nach dem letzten Aktivbezug sowie nach dem Dienstalter. Die leistungsorientierten Pensionszusagen der Lenzing Fibers Inc. und der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. werden durch Beiträge an einen Pensionsfonds finanziert. Für die Zusagen der Lenzing AG bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind.

Für beitragsorientierte Pensionszusagen zahlt die Gruppe in Pensionskassen ein.

Zusätzlich haben Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und mindestens zehn Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung in jedem Fall der Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln.

In Bezug auf Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, ist die Gruppe gesetzlich verpflichtet, 1,53 % des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzuzahlen.

Bei beitragsorientierten Plänen trifft die Lenzing Gruppe nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtung mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und die Abfertigungsverpflichtungen sind gemäß IAS 19 als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen und werden mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne

Erläuterungen (Notes)

und Verluste werden gemäß IAS 19.93A in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze angesetzt. Die Erfassung erfolgt gemäß den Paragraphen 19.93B-93D im sonstigen Ergebnis. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort in jenem Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits unverfallbar sind. Ansonsten erfolgt eine lineare Verteilung über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leistungen.

Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpfl ichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung dar, welcher durch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst wurde. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden im Personalaufwand dargestellt.

Verpflichtungen anlässlich von Dienstnehmerjubiläen

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Dienstnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpfl ichtet. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, um diese Verpfl ichtungen abzudecken.

Jubiläumsgelder sind gemäß IAS 19 als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpfl ichtungen der Gruppe werden ebenfalls unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) mittels versicherungsmathematischer Bewertung berechnet. Die erwarteten Versorgungsleistungen werden auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt und zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden sofort in voller Höher erfolgswirksam erfasst.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Jubiläumsgeldrückstellungen werden im Personalaufwand dargestellt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten, die zu Marktwerten bilanziert werden, und von Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche mit den Stichtagskursen bewertet werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Dabei wird jener Zinssatz verwendet, der zum Zeitpunkt der Entstehung der Verbindlichkeit für vergleichbare Finanzierungen hätte abgeschlossen werden können.

Der Buchwert der übrigen Verbindlichkeiten deckt sich im Wesentlichen mit dem Tageswert, weil diese Verbindlichkeiten überwiegend kurzfristig sind.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, welche der Finanzierung der Herstellung eines Vermögenswertes direkt zurechenbar sind und

während des Herstellungszeitraumes anfallen, werden aktiviert. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Erlösrealisierung

Der Erlös aus Umsatzgeschäften wird zu jenem Zeitpunkt angesetzt, zu dem das wirtschaftliche Eigentum an dem Produkt – unter Beachtung der jeweiligen Lieferbedingungen – auf den Kunden übergeht.

Ergebnis je Aktie

Gemäß IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird. Verwässernde Effekte liegen nicht vor. Bezüglich der Berechnung wird auf Note 18 verwiesen.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des geplanten Rohstoffverbrauchs in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die regelmäßige Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80 % und 125 % liegen muss.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Jahresüberschuss oder direkt im Eigenkapital erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im operativen Ergebnis saldiert. Bei Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden die unrealisierten Gewinne und Verluste zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Jahresüberschuss erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges sowie die Bewertung von Derivativen, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann, werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Anpassungen nach IAS 8

In früheren Abschlüssen wurden die den nicht beherrschenden Gesellschaftern der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.

Erläuterungen (Notes)

bzw. European Precursor GmbH zurechenbaren Kapitalanteile (30 % bzw. 49 %) als nicht beherrschende Anteile innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften jedoch eine Verbindlichkeit dar. Der fremde Ergebnisanteil wird im Gewinn oder Verlust erfasst.

Nachdem die angeführten Ausweisunterschiede vor der frühesten dargestellten Periode aufgetreten sind, wurden die Eröffnungssalden zum 1. Jänner 2009 rückwirkend angepasst.

Die Änderungen haben folgende Auswirkungen auf die einzelnen Posten des Abschlusses:

zuvor
01.01.2009
angepasst
01.01.2009
zuvor
31.12.2009
angepasst
31.12.2009
Bilanz TEUR TEUR TEUR TEUR
Nicht beherrschende Anteile 22.615 7.249 30.195 9.498
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0 15.366 0 20.698
zuvor 2009 angepasst 2009
Gewinn- und Verlustrechnung TEUR TEUR
Ergebniszuweisung an kündbare
nicht beherrschende Anteile
0,0 -561

In der Entwicklung des Konzerneigenkapitals werden die Anpassungen des Eröffnungssaldos gemäß IAS 8 in einer separaten Zeile dargestellt. Die bisher den nicht beherrschenden Anteilen zugerechneten Teile des sonstigen Ergebnisses (Verlust von 227 TEUR im Geschäftsjahr 2009) wurden im sonstigen Ergebnis korrigiert. Auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ergeben sich Auswirkungen durch die geänderte Darstellung der anteiligen Jahresergebnisse als Aufwand aus der Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (561 TEUR). Die Konzern-Kapitalfl ussrechnung beginnt mit einem um die Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile niedrigeren Jahresergebnis, in gleicher Höhe wurden die nicht zahlungswirksamen Transaktionen angepasst.

Das Ergebnis pro Aktie wird auf Basis des den Aktionären der Lenzing AG zurechenbaren Ergebnisses ermittelt. Eine Verschiebung zwischen Ergebnissen der nicht beherrschenden Anteile durch die Korrektur der Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile wirkt sich daher auf das Ergebnis pro Aktie nicht aus.

Note 4. Erwerb von Tochterunternehmen

Seit April 2010 hat sich die Lenzing Gruppe in mehreren Tranchen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited, einem Joint Venture mit der indischen Modi Gruppe, beteiligt. Lenzing hält derzeit 99,9 % der Anteile.

Mit Wirkung vom 7. Mai 2010 übernahm die Lenzing Gruppe 75 % der Eigenkapitalanteile und Stimmrechte am tschechischen Zellstoffhersteller Biocel Paskov a.s., welcher wiederum zu 100 % an der Reality Paskov s.r.o. sowie zu 50 % an der Wood Paskov s.r.o. (Aufnahme in den Konzern at equity) beteiligt ist.

Verkäufer ist die österreichische Heinzel Holding GmbH, die weiterhin zu 25 % am Unternehmen beteiligt bleibt und für den Vertrieb von Papierzellstoff Sorge tragen wird. Biocel Paskov bietet der Lenzing Gruppe mittel- bis langfristig die Möglichkeit, künftig sowohl Papierzellstoff als auch Zellstoff für die Fasererzeugung (Dissolving Pulp) zu produzieren. Der Kauf ist Teil einer Hedging-Strategie und sichert den Lenzing Konzern vor den Auswirkungen stark schwankender Zellstoffpreise ab.

Der im Zuge der Transaktion entstandene Firmenwert spiegelt die erwarteten strategischen Vorteile für die Lenzing Gruppe durch den langfristigen Ausbau der Rückwärtsintegration und die erhöhte Unabhängigkeit von volatilen Zellstoffmärkten wider.

Die im Rahmen dieser Transaktion erworbenen Forderungen (welche sich überwiegend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusammensetzen) besitzen einen beizulegenden Zeitwert von 26.706 TEUR und Bruttovertragswerte in Höhe von 30.689 TEUR. Davon sind voraussichtlich vertragliche Cashflows in Höhe von 3.983 TEUR uneinbringlich.

Erworbene Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt (100 %) TEUR
Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen 73.815
Finanzanlagevermögen 19
Vorräte 10.636
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 26.706
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 21.556
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber sonstigen Darlehensgebern -21.730
Latente Steuerschulden -3.530
Rückstellungen -1.912
Verbindlichkeiten -18.375
Identifizierbare Vermögenswerte abzüglich Schulden (Nettovermögen) 87.185

Erläuterungen (Notes)

Die nicht beherrschenden Anteile an der Biocel Paskov a.s. (25 %) wurden zum Erwerbszeitpunkt nach der Full-Goodwill-Methode bilanziert und unter Bezugnahme auf deren beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wurde auf Basis des Gesamtkaufpreises des Unternehmens errechnet. Mittels Impairmenttest wurde der damit verbundene Firmenwert auf seine Werthaltigkeit geprüft.

Im Jahresüberschuss sind 13.085 TEUR aus dem zusätzlich durch die Biocel Gruppe generierten Geschäft enthalten. Die Umsatzerlöse in dieser Berichtsperiode beinhalten 106.322 TEUR der Biocel Gruppe.

Wäre der Unternehmenszusammenschluss zum 1. Jänner 2010 erfolgt, wäre der Konzernumsatz um 49.455 TEUR und der Periodenüberschuss um 5.485 TEUR höher ausgewiesen worden. Bei der Berechnung des "Pro-Forma"-Umsatzes und -Periodenüberschusses für den Zeitraum ab Jahresbeginn bis zum Erwerbszeitpunkt hat die Geschäftsführung Abschreibungen des erworbenen Sachanlagevermögens auf Basis der beizulegenden Zeitwerte, die bei der erstmaligen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses ermittelt wurden, und nicht anhand der vor Erwerb im Abschluss angesetzten Buchwerte berechnet.

Im Oktober 2010 wurde als chinesisches Tochterunternehmen der Lenzing Technik GmbH die Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd. gegründet.

Note 5. Aufgegebener Geschäftsbereich

Um die Ressourcen in Zukunft noch mehr auf das Kerngeschäft cellulosische Fasern zu konzentrieren, wird im Zuge einer weiteren Portfolio-Bereinigung das Kunststoff-Filamentsgeschäft an ein Konsortium um die Global Equity Partners Gruppe (GEP) verkauft. GEP erwirbt 100 % der Anteile der beiden deutschen Unternehmen Hahl Filaments GmbH, Munderkingen und Pedex GmbH, Affolterbach, des US-Unternehmens Hahl Inc., Lexington und des tschechischen Unternehmens Hahl Filaments s.r.o., Plana, sowie der dazugehörigen Liegenschafts- und Holdinggesellschaften.

Der aufgegebene Geschäftsbereich ist Teil des Segments Plastics Products.

Die Ergebniskomponenten des aufgegebenen Geschäftsbereiches setzen sich wie folgt zusammen:

2010 2009
Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereiches TEUR TEUR
Umsätze 50.511 37.504
sonstige Erträge und Aufwendungen -45.469 -39.991
EBITDA 5.042 -2.487
Abschreibungen -5.472 -7.672
EBIT -430 -10.159
Finanzergebnis -634 -930
Ergebnis vor Steuern -1.064 -11.089
Zurechenbare Ertragsteuern -176 409
Ergebnis nach Steuern -1.240 -10.680
Ergebnis aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten -4.877 0
Dem aufgegebenen Geschäftsbereich zugeordnete Wertberichtigungen und Steuereffekte -606 -2.440
Periodenverlust -6.723 -13.120
Davon entfallen auf:
Aktionäre der Lenzing AG -0,26 -0,51
Nicht beherrschende Anteile 0,00 0,00
Unverwässertes Ergebnis je Aktie -0,26 -0,51

Erläuterungen (Notes)

Die Buchwerte wurden dem vereinbarten Verkaufspreis angepasst. Aus dem sonstigen Ergebnis sind Aufwendungen/Erträge (z. B. versicherungsmathematische Gewinne) in Höhe von -24 TEUR (2009: +107 TEUR) dem aufgegebenen Geschäftsbereich zuzuordnen.

Die Hauptgruppen von Vermögenswerten und Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches umfassen zum Bilanzstichtag:

31.12.2010
Bilanz TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 583
Sachanlagen 15.359
Steuerabgrenzung 1.187
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 41
Langfristig gebundenes Vermögen 17.170
Vorräte 11.795
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6.465
Guthaben bei Kreditinstituten 646
Umlaufvermögen 18.906
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches 36.076
Finanzverbindlichkeiten 21.261
Steuerabgrenzung 1.039
Rückstellungen 3.776
Langfristige Verbindlichkeiten 26.076
Finanzverbindlichkeiten 3.386
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.896
Rückstellungen 2.204
Sonstige Verbindlichkeiten 988
Kurzfristige Verbindlichkeiten 8.474
Verbindlichkeiten des aufgegebenen Geschäftsbereiches 34.550
Nettovermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches 1.526

Folgende Zahlungsströme sind dem aufgegebenen Geschäftsbereich zuzurechnen:

2010 2009
Zahlungsströme des aufgegebenen Geschäftsbereiches TEUR TEUR
Brutto-Cashflow 10.541 -6.523
Veränderung des Working Capital -9.488 7.087
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 1.053 564
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.273 -1.128
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -680 1.329
Nettozahlungsströme gesamt -900 765

Note 6. Segmentberichterstattung

Geschäftssegmente

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Nebenprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering (= Business Unit Engineering) ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe und umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH. Der "Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen" und die "Anteile an assoziierten Unternehmen" unter diesem Segment betreffen die Beteiligungen an der WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. und an der Lenzing Papier GmbH.

Erläuterungen (Notes)

2010 Fibers Plastics Products Engineering
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.584.305 143.062 37.683
Innenumsätze 12.082 1.550 53.500
Umsatzerlöse gesamt 1.596.387 144.612 91.183
Segmentergebnis (EBIT) 230.348 -4.326 7.586
Segmentergebnis (EBITDA) 312.061 13.806 9.010
Abschreibungen 85.570 18.134 1.429
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 3.848 0 0
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 224.422 5.838 1.023
31.12.2010 Fibers Plastics Products Engineering
TEUR TEUR TEUR
Buchwert des Segmentvermögens 1.424.099 119.437 43.505
Segmentverbindlichkeiten 429.478 39.477 25.583
Anteile an assoziierten Unternehmen 24.004 0 0
2009 Fibers Plastics Products Engineering
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.078.181 109.367 29.540
Innenumsätze 12.041 1.207 51.974
Umsatzerlöse gesamt 1.090.222 110.574 81.514
Segmentergebnis (EBIT) 109.790 3.715 2.183
Segmentergebnis (EBITDA) 179.846 7.840 4.057
Abschreibungen 74.063 4.128 1.879
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 2.072 0 0
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 134.946 15.667 1.858
31.12.2009 Fibers Plastics Products Engineering
TEUR TEUR TEUR
Buchwert des Segmentvermögens 1.107.883 159.502 31.108
Segmentverbindlichkeiten 280.623 46.741 22.199
Anteile an assoziierten Unternehmen 19.945 0 0
Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
TEUR TEUR TEUR TEUR
1.273 0 1.766.323 50.374
1.359 -68.491 0 137
2.632 -68.491 1.766.323 50.511
242 -1.922 231.928 -430
290 -4.581 330.586 5.042
48 -2.658 102.523 5.472
-2.437 0 1.411 0
22 -1.309 229.996 1.279
Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Überleitung Konzern
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
441 -32.765 1.554.717 36.076 372.656 1.963.449
823 -14.244 481.117 34.550 681.441 1.197.108
734 0 24.738 0 0 24.738
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige
TEUR TEUR TEUR TEUR
37.486 1.217.993 0 905
18 0 -66.435 1.213
37.504 1.217.993 -66.435 2.118
-13.536 114.207 -1.568 87
-5.864 187.881 -3.997 135
7.672 77.688 -2.431 49
0 2.399 0 327
1.332 150.399 -2.128 56
Konzern Überleitung Konsolidierung Sonstige
TEUR TEUR TEUR TEUR
1.447.211 183.292 -35.013 439
832.540 491.420 -9.155 712
23.226 0 0 3.281

Erläuterungen (Notes)

Zur internen Performancemessung der Segmente wird das Betriebsergebnis (EBIT) herangezogen, welches jenem in der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht. Die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden.

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Vermögensgegenstände, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst die Finanzanlagen, die Wertpapiere des Umlaufvermögens, die Steuerabgrenzung und Forderungen aus Effektivsteuern sowie die Zahlungsmittel.

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Ertragsteuerrückstellungen. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Verbindlichkeiten, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst die Anleihe, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern, die Steuerabgrenzung und die Rückstellungen für laufende Steuern.

Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen im Wesentlichen zu fremdüblichen Konditionen.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzten sich nach Produkten bzw. Leistungen wie folgt zusammen:

2010 2009
TEUR TEUR
Textile Fibers 932.446 674.273
Nonwoven Fibers 355.461 259.386
Natriumsulfat und Schwarzlauge 41.145 38.192
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 267.335 118.371
Segment Fibers* 1.596.387 1.090.222
Segment Plastics Products 144.612 110.574
Segment Engineering 91.183 81.514
Sonstige und Konsolidierung -65.859 -64.317
Konzern 1.766.323 1.217.993
*davon
Lenzing Viscose® 866.988 594.564
Lenzing Modal®
(inklusive Lenzing FR®)
193.394 182.473
TENCEL® 227.525 156.622
Natriumsulfat und Schwarzlauge 41.145 38.192
Zellstoff, Holz, Energie
und Sonstiges
267.335 118.371
Segment Fibers 1.596.387 1.090.222

Geografische Angaben

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie Vermögen und Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände, gegliedert nach geographischen Regionen, stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse Vermögen Investitionen
2010 2009 31.12.2010 31.12.2009 2010 2009
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Fortgeführte Geschäftsbereiche
Österreich 153.748 144.145 759.666 734.263 88.835 65.896
Europa* 672.390 447.090 278.910 131.896 69.992 8.698
Asien 751.271 499.033 491.816 0 69.991 74.537
Amerika 149.745 90.932 24.325 368.515 1.178 1.268
Restliche Welt 39.169 36.793 0 29.245 0 0
Überleitung 0 0 372.656 183.292 0 0
Zwischensumme 1.766.323 1.217.993 1.927.373 1.447.211 229.996 150.399
Aufgegebener Geschäftsbereich
Österreich 1.273 933 0 0 0 0
Europa* 34.411 27.121 28.636 0 1.119 831
Asien 2.658 1.830 0 0 0 0
Amerika 10.952 6.351 7.440 0 160 501
Restliche Welt 315 506 0 0 0 0
Zwischensumme 49.609 36.741 36.076 0 1.279 1.332
Gesamt 1.815.932 1.254.734 1.963.449 1.447.211 231.275 151.731

Die Produkte der Gruppe werden weltweit vertrieben. Die Produktionsanlagen im Segment Fibers befinden sich in Österreich, davon das Hauptwerk in Lenzing mit einer Jahreskapazität von 260.000 Tonnen, das neben Standard-Viscosefasern auch Spezialitäten herstellt, und die Lyocell-Produktionsanlage in Heiligenkreuz mit einer Jahreskapazität von 50.000 Tonnen. Weitere Lyocell-Produktionsanlagen mit einer Jahreskapazität von je 40.000 Tonnen befinden sich in Grimsby, Großbritannien, und in Mobile, USA. Der Konzern verfügt weiters über zwei Viscosefaser-Werke in Asien. Das Werk in Purwakarta, Indonesien, hat eine Jahreskapazität von 240.000 Tonnen, das Werk in Nanjing, China, eine Jahreskapazität von 80.000 Tonnen. Die Zellstoffwerke befinden sich in Lenzing (289.000 Tonnen) und in Paskov, Tschechien, (280.000 Tonnen Papierzellstoff). Die Produktionsanlagen der übrigen Segmente befinden sich in Lenzing, Österreich, die des aufgegebenen Geschäftsbereiches in Munderkingen und Affolterbach, Deutschland, in Plana, Tschechien und in Lexington, USA.

Erläuterungen (Notes)

Note 7. Umsatzerlöse

Gegenüber 2009 stieg der Umsatz um 45,0 % auf 1.766.323 TEUR. Gründe für den Zuwachs waren eine Steigerung des Faserversandes sowie höhere Faserabsatzpreise. Die Erholung des Fasermarktes setzte sich, beginnend mit dem 2. Halbjahr 2009, somit auch im Jahr 2010 fort.

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Absatzmärkten wird in Note 6 dargestellt.

Note 9. Andere aktivierte Eigenleistungen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zu aktivieren waren.

Note 8. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse der Gruppe, die sich zum Abschlussstichtag noch auf Lager befanden.

Note 10. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

43.525 35.152
Diverse andere Erträge 14.457 4.939
Ökoenergiebonus 7.184 0
Mieterträge 2.433 1.935
Versicherungsvergütungen 1.178 723
Erlöse aus der werkseigenen Küche 1.722 1.248
Kostenersätze für Serviceleistung und
Instandhaltungen
4.924 3.250
Aufl ösung des Passivpostens für
Emissionszertifi kate
3.488 3.148
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 75 2.945
Erträge aus der Aufl ösung von
Investitionszuschüssen
3.865 4.013
Fremdwährungskursgewinne 4.199 12.951
TEUR TEUR
2010 2009*

Note 11. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2010 20091
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter 201.081 179.217
Aufwendungen für Abfertigungen 5.250 6.615
Aufwendungen für Altersversorgung 4.397 4.088
Gesetzlicher Sozialaufwand 44.466 41.036
Sonstige Sozialaufwendungen 4.017 3.828
259.211 234.784

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2010 betrug 1,19 %. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 2,0 % in Großbritannien, 4,0 % in der Tschechischen Republik und 5,72 % in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern (vgl. Note 34) sowie freiwillige Abfertigungen.

Der Mitarbeiterstand im Lenzing Konzern2 stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter 2010 2009
Durchschnittlich 5.889 5.562
zum 31. Dezember 6.143 5.634

Note 12. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Von den Abschreibungen in Höhe von 102.523 TEUR (2009: 77.688 TEUR) auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen entfallen auf außerplanmäßige Abschreibungen 12.626 TEUR (2009: 1.949 TEUR) (vgl. dazu auch Notes 19 und 20).

Erläuterungen (Notes)

Note 13. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die nach dem Gesamtkostenverfahren nicht unter einem anderen Posten auszuweisenden und die Betriebstätigkeit betreffenden Aufwendungen:

2010 2009*
TEUR TEUR
Ausgangsfrachten 61.674 43.438
Provisions- und Werbekosten 22.042 18.240
Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen 45.157 15.823
Versicherungen 9.251 7.135
Reisekosten 7.452 5.276
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 8.630 5.693
Mieten und Leasing 3.795 3.857
Abfallentsorgung 4.971 3.274
Verluste aus Anlagenabgängen 1.559 3.247
Emissionszertifi kate 3.618 2.634
Übrige 49.721 31.873
217.870 140.489

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für die Prüfung des Einzel- und Konzernjahresabschlusses betragen 243 TEUR (2009: 230 TEUR), für die Steuerberatung 176 TEUR (2009: 161 TEUR).

Note 14. Betriebsergebnis (EBIT)

Das EBIT verbesserte sich von 114.207 TEUR auf 231.928 TEUR, das entspricht einer Steigerung von 103,1 %. Sowohl erhöhte Faserabsatzmengen und gestiegene Faserpreise als auch die Akquisition Biocel trugen wesentlich zur Ergebniserhöhung bei.

Im Geschäftsjahr 2010 wurden für die fortgeführten Geschäftsbereiche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von 21.962 TEUR (2009: 19.334 TEUR) im Betriebsergebnis erfasst.

Note 15. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis in Höhe von 1.411 TEUR (2009: 2.399 TEUR) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen sowie der außerplanmäßigen Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der Lenzing Papier GmbH.

Note 16. Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen und Finanzierungskosten

2010 2009*
TEUR TEUR
Zinserträge aus
Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen 2.114 1.713
zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren (Available-for-Sale) 855 535
Beim Abgang aus dem Eigenkapital überführte Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0 -35
Abschreibungen auf Ausleihungen -2.349 -565
Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -25 -1
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus Finanzanlagen 1.121 -865
1.716 782
2010 2009*
TEUR TEUR
Währungsdifferenzen aus Finanzverbindlichkeiten 207 1.642
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -16.258 -15.551
-16.051 -13.909

Erläuterungen (Notes)

Note 17. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden sowohl der laufende Ertragsteueraufwand als auch der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

2010 2009*
TEUR TEUR
Laufender Ertragsteueraufwand
das laufende Jahr betreffend 39.099 25.134
Vorjahre betreffend -758 654
38.341 25.788
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
das laufende Jahr betreffend 3.622 -2.900
Vorjahre betreffend -1.760 -1.427
Im Geschäftsjahr aufgelaufene Verluste, für die
ein Aktivposten nicht angesetzt wurde
- 1.533
1.862 -2.794
40.203 22.994

Die Überleitung vom errechneten Steueraufwand gemäß gesetzlichem Körperschaftsteuersatz zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

2010 2009*
TEUR TEUR
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten
Geschäftsbereichen
216.864 102.917
Errechneter Steueraufwand gemäß österreichi
schem Steuersatz (25 %)
54.216 25.729
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
-1.058 -1.247
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und
Quellensteuern
560 431
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
-353 -609
Steuersatzunterschiede -6.638 811
Steuersatzänderungen 83 -145
Steueraufwand aus Vorperioden -2.519 -2.777
Wechselkursdifferenzen zwischen funktionaler
und lokaler Währung
-2.588 -436
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge
und temporäre Differenzen nicht angesetzten
Aktivpostens
-1.614 1.097
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender
Anteile
535 140
Sonstige -421 -
Effektiver Steueraufwand 40.203 22.994

Dies entspricht einer durchschnittlichen Steuerquote von 18,5 % (2009: 22,3 %).

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2010 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 38.831 TEUR (2009: 43.621 TEUR), für die zum Teil (32.405 TEUR; 2009: 25.682 TEUR) gemäß IAS 12.35 kein Aktivposten angesetzt wurde. Die Verlustvorträge können ohne zeitliche Beschränkung mit künftigen Gewinnen verrechnet werden.

Note 18. Ergebnis je Aktie

Am 10. Dezember 2010 wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1:7 durch die Hauptversammlung der Lenzing AG beschlossen (im Firmenbuch eingetragen am 22. Dezember 2010). Die Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien erhöhte sich dadurch von 3.675.000 auf 25.725.000 Stück. Um die Vergleichbarkeit des Ergebnisses je Aktie über die dargestellten Perioden sicherzustellen, wurde die Anzahl der Aktien in Stück für das Berichtsjahr 2009 gemäß IAS 33.28 rückwirkend auf das aktuelle Niveau angepasst.

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen errechnet sich wie folgt:

2010 20091
TEUR TEUR
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie der fortgeführten Geschäftsbereiche verwendetes Ergebnis 165.841 77.489
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss des aufgegebenen Geschäftsbereiches -6.723 -13.120
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss
159.118 64.369
Anzahl der Aktien in Stück 25.725.000 25.725.0002
Ergebnis je Aktie EUR EUR
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 6,45 3,01
aus aufgegebenem Geschäftsbereich -0,26 -0,51
Summe Ergebnis je Aktie 6,19 2,50

Note 19. Immaterielles Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (Seite 182 ff.) entnommen werden.

Vom gesamten Buchwert betreffend "Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte" von 6.768 TEUR zum 31. Dezember 2010 (31. Dezember 2009: 19.578 TEUR) entfällt auf den Buchwert ein Betrag von 1.790 TEUR (31. Dezember 2009: 13.195 TEUR) auf solche aus eigener Entwicklung.

Die Entwicklungskosten, die auf Produkte mit stark steigenden Anforderungen entfallen, wurden im Berichtsjahr mit 11.885 TEUR (2009: 0,00 TEUR) außerplanmäßig abgeschrieben. Bei den übrigen immateriellen Vermögensgegenständen ergab sich ein außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf von 639 TEUR (2009: 771 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Die Firmenwerte haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

2010 2009
TEUR TEUR
Stand zum 1.1. 68.439 75.575
Zusätzlich erfasste Beträge aus Unterneh
menserwerben des Geschäftsjahres
(vgl. Note 4)
10.149 0
Währungsumrechnungsdifferenzen 5.325 -1.917
Umklassifi zierung aufgegebener
Geschäftsbereich
-3.000 0
kumulierte Wertminderungsverluste 0 -5.219
Stand zum 31.12. 80.913 68.439

Firmenwerte werden jährlich im vierten Quartal auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Der erzielbare Betrag wurde auf Grundlage von Cashfl ow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Finanzbudgets bestimmt. Aufgrund dieser Überprüfung ergab sich in der Business Unit Filaments im Vorjahr ein Abschreibungsbedarf von 5.219 TEUR.

Die Erfassung erfolgte im Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen".

Note 20. Sachanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Sachanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (Seite 182 ff.) entnommen werden.

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastenden dinglichen Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Anlagen mit Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 32).

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Anlagen beträgt 269.974 TEUR (31. Dezember 2009: 241.459 TEUR).

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen

Verpfl ichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 31. Dezember 2010 auf 53.447 TEUR (31. Dezember 2009: 36.676 TEUR).

Wertminderung von Vermögenswerten

Die jährlichen Impairmenttests in Bezug auf Anlagen, für die ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorlag, wurden durchgeführt. Dabei waren Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen zu treffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen. Das Management hat diese Annahmen unter vorsichtiger Fortschreibung der vergangenen Entwicklung getroffen. Als Ergebnis dieser Tests wurde eine Wertminderung auf Sachanlagen in Höhe von 102 TEUR (2009: 1.736 TEUR) unter den "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst.

Note 21. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Im Konzernabschluss wurden die Beteiligungen an folgenden Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet:

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland 20.204 16.374
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S., Istanbul, Türkei 0 0
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien, Österreich 735 736
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing, Österreich 36 36
Lenzing Papier GmbH, Lenzing, Österrreich 0 2.544
PT Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien 3.742 3.536
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien 21 0
24.738 23.226

Der Anteil der Gruppe am Ergebnis nach Steuern dieser assoziierten Unternehmen wird im Anlagenspiegel (Seite 182 ff.) als Zuschreibung bzw. Abschreibung dargestellt.

Erläuterungen (Notes)

Die Vermögens- und Finanzlage und die Ertragslage dieser assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI LKF* WWE RVL LPP* PGL LWP
2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 164.820 0 0 10.061 64.571 0 178
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 8.568 -29 -7 1 -1.888 -23 3
31.12.2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Langfristig gebundenes Vermögen 52.115 1.916 0 0 9.258 2.448 4
Umlaufvermögen 61.116 101 2.995 95 24.685 2.349 92
Langfristige Verbindlichkeiten 19.823 1.804 0 0 18.500 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 45.329 1 57 23 9.691 32 64
Zuschüsse 3.442 0 0 0 24 0 0
Eigenkapital 44.637 212 2.938 72 5.728 4.765 32
EQUI LKF WWE RVL LPP PGL
2009 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 129.112 0 0 9.668 65.728 0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 4.757 -40 -15 3 548 -1
31.12.2009 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Langfristig gebundenes Vermögen 51.928 1.917 0 0 9.541 2.253
Umlaufvermögen 52.382 123 2.995 162 20.954 2.059
Langfristige Verbindlichkeiten 25.761 1.809 0 0 12.121 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 41.602 3 50 91 10.618 63
Zuschüsse 822 0 0 0 47 0
Eigenkapital 36.125 228 2.945 71 7.709 4.249

Note 22. Sonstiges Finanzanlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Finanzanlagevermögens kann dem Anlagenspiegel (Seite 182 ff.) entnommen werden.

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die Wertpapiere sind zu Börsekursen bewertet.

2010 Marktwert 31.12. Durchschnittliche
Effektivverzinsung
Ertrag im
Geschäftsjahr
TEUR in % TEUR
Bundesanleihen 15.843
Bankanleihen 33.630
Sonstige Wertpapiere 15.889
65.362 2,46 855
2009 Marktwert 31.12. Durchschnittliche
Effektivverzinsung
Ertrag im
Geschäftsjahr
TEUR in % TEUR
Bundesanleihen 6.620
Sonstige Wertpapiere 7.875
14.495 6,90 535

Aus den Mitteln der eigenen Anleihenbegebung wurden 51.400 TEUR in festverzinsliche Anleihen mit einer Laufzeit zwischen 12 und 18 Monaten veranlagt. Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Ausleihungen

Die ebenfalls unter diesem Posten ausgewiesenen Ausleihungen in Höhe von 1.954 TEUR (31. Dezember 2009: 4.519 TEUR) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

Erläuterungen (Notes)

Note 23. Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Sonstige langfristige fi nanzielle Vermögenswerte
Langfristige Forderungen 970 822
Sonstige langfristige Vermögenswerte
Kapitalanteil an einer gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft 1.150 1.150
Nettovermögen aus leistungsorientierten Pensionsplänen 65 59
Rechnungsabgrenzungsposten 290 148
1.505 1.357
2.475 2.179

Note 24. Vorräte

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 148.283 97.100
Unfertige Erzeugnisse 9.788 9.336
Fertige Erzeugnisse und Waren 62.559 67.781
Geleistete Anzahlungen 2.131 1.399
222.761 175.616

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung, Kunststoffgranulate sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Viscose- und Lyocellfasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte der Business Unit Engineering.

Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 183.007 119.622
Wertberichtigungen -5.893 -2.763
177.114 116.859
Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen (vgl. Note 26) 4.409 1.650
181.523 118.509

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder zedierten Forderungen beträgt 93.377 TEUR (31. Dezember 2009: 62.027 TEUR).

Note 26. Fertigungsaufträge

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen in Höhe von 4.409 TEUR (31. Dezember 2009: 1.650 TEUR) enthalten.

Zum 31. Dezember 2010 betrug die Summe der für laufende Projekte angefallenen Kosten und anteiligen unrealisierten Gewinne, abzüglich etwaiger Verluste 5.401 TEUR (31. Dezember 2009: 8.446 TEUR). Aus Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen für diese Projekte wurden insgesamt 2.482 TEUR (31. Dezember 2009: 7.340 TEUR) eingenommen.

Anzahlungen für Fertigungsaufträge, für die die dazugehörige Leistung noch nicht erbracht wurde, und Teilabrechnungen, welche die bereits für den Auftrag angefallenen Kosten überschreiten, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und betragen zum 31. Dezember 2010 1.490 TEUR (31. Dezember 2009: 544 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Note 27. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Sonstige kurzfristige fi nanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Steuern 24.945 20.145
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) und Vorauszahlungen 2.365 1.672
Derivative Finanzinstrumente (offene Positionen) 4.317 6.682 1.172 2.844
Debitorische Kreditoren 2.271 948
Förderungen 1.341 1.875
Verrechnung Instandhaltung 3.939 3.108
Versicherungsvergütungen 262 672
Übrige 9.468 2.594
48.908 32.186
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen 3.330 2.418
Emissionszertifi kate 4.534 2.846
Rechnungsabgrenzungsposten 1.858 1.600
9.722 6.864
58.630 39.050

Note 28. Wertpapiere des Umlaufvermögens

Wertpapiere des Umlaufvermögens (Geldmarktveranlagungen), die jederzeit veräußerbar sind, wurden sowohl zum 31. Dezember 2010 als auch zum 31. Dezember 2009 zum Börsenkurs bewertet.

Marktwert in TEUR Durchschnittliche Rendite
31.12.10 31.12.09 2010 2009
Anleihen 5.125 19.924 1,15% 1,33%

Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste wurden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Note 29. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2010 beträgt 26.717.250,00 EUR. Am 10. Dezember 2010 wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1:7 beschlossen (im Firmenbuch eingetragen am 22. Dezember 2010), sodass das Grundkapital nunmehr in 25.725.000 Stückaktien eingeteilt ist (31. Dezember 2009: 3.675.000). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren gegen Bar- und Sacheinlage um maximal 13.358.625,00 EUR (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50 % des Grundkapitals) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit oben angeführtem Hauptversammlungsbeschluss ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht für bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50 % des Grundkapitals) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bi-

Erläuterungen (Notes)

lanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugefl ossen sind.

Einbehaltene Gewinne

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 217.447 255.847
Bilanzgewinn der Lenzing AG 79.880 51.502
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS
316.869 196.950
Gesamt 614.196 504.299

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und sodann als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft ausgeschüttet werden. Zum 31. Dezember 2010 beläuft sich der Bilanzgewinn auf 79.880 TEUR.

TEUR
Das Geschäftsjahr 2010 der Lenzing AG endet nach Dotierung/Aufl ösung von Rücklagen mit einem Jahresüberschuss von 79.828
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2009 von 52
verbleibt ein Bilanzgewinn von 79.880

Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:

TEUR
Ausschüttung einer Dividende von 1,55 EUR je Aktie, das sind bei 25.725.000 Stückaktien insgesamt 39.874
Vortrag auf neue Rechnung 40.006

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25 %. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, die zumindest 25 % des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Nicht beherrschende Anteile

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter umfassen die fremden Anteile am Eigenkapital und am Jahresüberschuss der konsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche nicht beherrschende Anteile bestehen bei der PT. South Pacific Viscose.

In früheren Abschlüssen wurden auch die den nicht beherrschenden Gesellschaftern der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. bzw. European Precursor GmbH zurechenbaren Kapitalanteile als nicht beherrschende Anteile innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften jedoch eine Verbindlichkeit dar. Der Ausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt in Höhe des anteiligen Nettovermögens unter der Position "kündbare nicht beherrschende Anteile". Die Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. In Note 3 sind weitere Erläuterungen zur rückwirkenden Anpassung der Vergleichsinformationen enthalten.

Erläuterungen (Notes)

Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen, wie der Investitionszuwachsprämie.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Aufl agen wurden erfüllt, sodass als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Weiters ist mit 918 TEUR (31. Dezember 2009: 407 TEUR) der Wert der noch nicht verbrauchten, gratis zugeteilten Emissionszertifi kate enthalten.

Note 31. Anleihe, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern

Diese setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Nominale Buchwert Durchschnittliche
2010 Währung in Tsd. TEUR Effektivverzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.295 3,91
119.295
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 116.300 116.300 3,71
Variable Verzinsung EUR 195.696 195.696 1,98
USD 130.069 97.259 3,59
CNY 110.500 12.536 5,85
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 25.107 25.107 1,24
CNY 30.000 3.403 5,49
450.301
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 3.144 3.144 2,15
Teilweise fixe Verzinsung EUR 36.400 36.400 1,47
Variable Verzinsung EUR 544 544 3,23
USD 2.842 2.124 2,88
42.212
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 986 986 4,00
986
Gesamt 612.794
davon kurzfristig 60.474
davon langfristig 552.320

Erläuterungen (Notes)

Nominale Buchwert Durchschnittliche
2009 Währung in Tsd. TEUR Effektivverzinsung in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 118.753 118.753 3,54
Variable Verzinsung EUR 124.026 124.026 3,16
USD 133.931 92.948 3,03
CNY 180.500 18.350 6,35
Betriebsmittelkredite*
variabel verzinst EUR 34.562 34.562 2,10
CNY 79.550 8.087 5,35
396.726
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
Fixe Verzinsung EUR 3.955 3.955 2,08
Teilweise fi xe Verzinsung EUR 35.668 35.668 1,56
Variable Verzinsung EUR 1.801 1.801 2,92
USD 2.760 1.915 4,25
43.339
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 938 938 4,00
USD 31 22 4,06
960
Gesamt 441.025
davon kurzfristig 40.723
davon langfristig 400.302

Im Berichtsjahr wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 % begeben.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fi x verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fi xiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpfl ichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von Minderheitsgesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind 161.507 TEUR (31. Dezember 2009: 168.878 TEUR) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. wurden deren Aktien verpfändet.

Note 32. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Anlagen mit Finanzierungsleasingverträgen. Die wesentlichen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und somit als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über.

Der Buchwert der geleasten Anlagen beträgt zum 31. Dezember 2010 1.313 TEUR (31. Dezember 2009: 806 TEUR) und ist im Anlagenspiegel unter "Technische Anlagen und Maschinen" ausgewiesen.

Mindestleasingzahlungen Barwert der
Mindestleasingzahlungen
2010 2009 2010 2009
TEUR TEUR TEUR TEUR
Innerhalb eines Jahres 0 8 0 7
Zwischen einem und fünf Jahren 0 17 0 15
Mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren 2.167 2.167 986 938
Abzüglich:
Zukünftige Finanzierungskosten -1.181 -1.232 0 0
Barwert der Leasingverpflichtung 986 960 986 960

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Bilanz in den "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2010 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von 427 TEUR (2009: 556 TEUR) als Aufwand erfasst worden.

Erläuterungen (Notes)

Note 33. Steuerabgrenzung

Gemäß IAS 12 sind sowohl aktive als auch passive Steuerabgrenzungen für alle Unterschiede zwischen den steuerlich maßgeblichen Ansätzen und den Bilanzansätzen zu bilden, mit Ausnahme von Unterschieden betreffend steuerlich nicht relevante Firmenwerte. Zusätzlich ist der Steuervorteil aus noch nicht verrechneten Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit deren Verwertung wahrscheinlich ist.

Aktive und passive Steuerabgrenzungsposten werden je Steuersubjekt saldiert ausgewiesen.

Die Steuerabgrenzungen betreffen folgende Bilanzposten:

31.12.2010 31.12.2009
Aktive Steuerlatenz TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 77 246
Sachanlagen 1.805 552
Finanzanlagen 7.707 1.626
Umlaufvermögen 3.586 3.370
Investitionszuschüsse 1.256 83
Rückstellungen 12.983 10.718
Verbindlichkeiten 123 485
Verlustvorträge 10.784 12.256
38.321 29.336
Davon nicht angesetzt -8.996 -6.708
Gesamt aktive Steuerlatenz 29.325 22.628
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -19.175 -19.629
Aktive Steuerlatenz netto 10.150 2.999
31.12.2010 31.12.2009
Passive Steuerlatenz TEUR TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 447 4.312
Sachanlagen 36.151 30.058
Finanzanlagen 732 213
Umlaufvermögen 5.340 3.024
Steuerliche Sonderabschreibungen 6.713 2.303
Investitionszuschüsse 1.715 654
Verbindlichkeiten 4.950 5.691
56.048 46.255
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -19.175 -19.629
Passive Steuerlatenz netto 36.873 26.626

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

31.12.2010 31.12.2009 Veränderung
TEUR TEUR TEUR
Aktive Steuerlatenz 10.150 2.999 7.151
Passive Steuerlatenz -36.873 -26.626 -10.247
Netto -26.723 -23.627 -3.096
Davon:
aus Unternehmenserwerben -3.530
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 3.184
im sonstigen Ergebnis erfasst -412
Währungsdifferenzen -476
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst -1.862
-3.096

Sowohl zum 31. Dezember 2010 als auch zum 31. Dezember 2009 wurde ein Aktivposten nur angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ausreichend Gewinne zur Verfügung stehen werden, die eine Verwertung dieser Aktivposten ermöglichen.

Erläuterungen (Notes)

Note 34. Rückstellungen

Die Rückstellungen der Gruppe gliedern sich wie folgt:

2010 Stand 01.01. Währungsumrech
nungsdifferenz
Umgliederungen Unternehmens
erwerbe
TEUR TEUR TEUR TEUR
Abfertigungen 51.549 5 0 59
Pensionen 29.978 568 0 0
Jubiläumsgelder 11.763 23 0 1.190
Nicht konsumierte Urlaube 6.650 54 0 0
Restrukturierungen 4.438 0 -230 0
Sonstige Personalaufwendungen 25.691 356 0 0
Garantie und Gewährleistung 2.042 73 7.314 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 20.625 186 0 0
Emissionszertifi kate 2.492 3 0 0
Sonstige 36.937 867 -7.084 680
Rückstellungen 192.165 2.135 0 1.929

Die Rückstellungen für sonstige Personalaufwendungen betreffen im Wesentlichen Abgrenzungen für Sonderzahlungen, Leistungsprämien, Gleitzeitsalden und Überstunden.

In den Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse sind vor allem Vorsorgen für Verpfl ichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen enthalten.

davon
langfristig
davon
kurzfristig
Stand 31.12. Dotierung Auflösung Verbrauch Umklassifizierung
aufgegebener
Geschäftsbereich
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
51.514 1.965 53.479 6.639 -4 -4.769 0
25.926 1.928 27.854 3.391 0 -2.342 -3.741
866
11.040
11.906 988 -3 -2.055 0
7.353 7.353 7.137 0 -6.349 -139
0 0 0 -3.146 -1.062 0
33.221 33.221 29.990 -501 -21.475 -840
9.590 9.590 758 -334 -175 -88
11.090 18.818 3.479 -3.621 -1.810 -41
3.691 3.691 3.492 0 -2.296 0
92.414 92.414 92.706 -12.833 -17.867 -992
96.208 162.118 258.326 148.580 -20.442 -60.200 -5.841

Die sonstigen Rückstellungen betreffen neben Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen, Entschädigungen für Ertragseinbußen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen, noch zu gewährende Nachlässe und Rabatte und Rechts-, Prüfungsund Beratungskosten sowie Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit geplanten Investitionen. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastungen des Grundwassers zu verhindern.

Erläuterungen (Notes)

2009 Stand 01.01. Währungsumrech
nungsdifferenz
Umgliederungen Unternehmens
erwerbe
TEUR TEUR TEUR TEUR
Abfertigungen 55.215 0 0 0
Pensionen 30.853 358 0 0
Jubiläumsgelder 13.009 0 -408 0
Nicht konsumierte Urlaube 8.017 -1 0 0
Restrukturierungen 2.886 0 0 0
Sonstige Personalaufwendungen 23.615 58 400 0
Garantie und Gewährleistung 502 12 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 8.626 165 0 0
Emissionszertifi kate 2.740 0 0 0
Sonstige 32.322 -378 8 0
Rückstellungen 177.785 214 0 0

Rückstellung für Pensionen

Leistungsorientierte Pläne

In der Lenzing AG sowie in einigen Tochterunternehmen existieren leistungsorientierte Pensionspläne, welche Pensionsleistungen basierend auf der Anzahl der Dienstjahre und dem Arbeitsentgelt der berechtigten Personen vorsehen. Die Pläne sind zum Teil durch Planvermögen gedeckt.

Der Pensionsplan der Lenzing AG umfasst zum Großteil bereits pensionierte Dienstnehmer. Dabei wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig von Geschlecht und Position im Unternehmen, ausgegangen. Die Berechnung erfolgte auf

davon
langfristig
davon
kurzfristig
Stand 31.12. Dotierung Auflösung Verbrauch Umklassifizierung
aufgegebener
Geschäftsbereich
TEUR
TEUR
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
1.502
50.047
51.549 2.428 -148 -5.946 0
1.934
28.044
29.978 1.743 -680 -2.296 0
1.015
10.748
11.763 323 -149 -1.012 0
6.650 6.650 6.640 0 -8.006 0
4.438 4.438 4.438 -2.886 0 0
62 25.629 25.691 24.243 -399 -22.226 0
1.972
70
2.042 1.794 -103 -163 0
7.565 13.060 20.625 11.834 0 0 0
2.492 2.492 2.492 0 -2.740 0
0 36.937 36.937 26.069 -5.975 -15.109 0
96.536 95.629 192.165 82.004 -10.340 -57.498 0

Basis der Sterbetafeln nach "AVÖ 2008 P – Angestellte". Die Pensionsverpflichtungen sind zum Teil durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt, die gemäß IAS 19 als Planvermögen angesetzt wurden.

Die Pensionspläne der Lenzing Fibers Inc. sowie der Hahl Group GmbH (2010 aufgegebener Geschäftsbereich) und ihrer Tochterunternehmen wurden eingefroren, sodass neue Pensionsansprüche unter diesen Pensionsplänen nicht mehr erworben werden können.

Die versicherungsmathematische Bewertung des Barwertes der Verpflichtungen unter den leistungsorientierten Plänen wurde nach der Methode der laufenden Einmalprämien durchgeführt.

Erläuterungen (Notes)

Die wichtigsten der angewandten Annahmen sind:

Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p. a. in % 2010 2009
Österreich 4,5 4,5
Deutschland 4,5 4,5
USA 5,5 6,1
Indonesien 9,0 10,8
Hongkong 3,0 2,6
Gehalts- und Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich 3,0 3,0
Deutschland 2,0 - 3,5 2,0-4,0
USA 0,0 0,0
Indonesien 8,0 8,0
Hongkong 4,0 3,5
Erwarteter Ertrag des Planvermögens p. a. in %
Österreich 4,7 4,7
Deutschland 4,0 4,0
USA 7,5 7,5
Indonesien N/A N/A
Hongkong 8,0 7,0

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind hinsichtlich dieser Pläne die folgenden Beträge erfasst:

Summe Aufwendungen 1.967 2.012
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -414 -404
Verwaltungs- und sonstige Kosten 1 1
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 52 42
Laufender Dienstzeitaufwand 513 470
Zinsaufwand 1.815 1.903
TEUR TEUR
2010 2009

Der Aufwand ist im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Altersversorgung" ausgewiesen.

Die tatsächlichen Gewinne aus dem Planvermögen beliefen sich auf 485 TEUR (Gewinne 2009: 713 TEUR).

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne 2010 beliefen sich auf 1.189 TEUR (Gewinne 2009: 1.020 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2010 auf 7.309 TEUR (31. Dezember 2009: 8.498 TEUR).

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge betreffend Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen lassen sich wie folgt ableiten:

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) 35.292 37.480
Marktwert des Planvermögens -7.363 -7.391
Unterdeckung 27.929 30.089
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -140 -170
In der Bilanz erfasste Werte 27.789 29.919
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Vermögensgegenstände -65 -59
Langfristige Rückstellungen 25.926 28.044
Kurzfristige Rückstellungen 1.928 1.934
27.789 29.919

Erläuterungen (Notes)

Der Barwert der Verpfl ichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

2010 2009
TEUR TEUR
Barwert der Verpfl ichtung (DBO) zum 01.01. 37.480 37.997
Zinsaufwand 1.815 1.903
Laufender Dienstzeitaufwand 513 470
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 1.201 -767
Währungsdifferenzen 799 318
Auszahlungen -2.339 -2.441
Aufgegebener Geschäftsbereich -4.177 0
Barwert der Verpfl ichtung (DBO) zum 31.12. 35.292 37.480
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 7.391 6.951
Beiträge 112 193
Verwaltungs- und sonstige Kosten -1 -1
Erwartete Erträge aus Planvermögen 414 404
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 12 253
Auszahlungen -350 -338
Währungsdifferenzen 220 -71
Aufgegebener Geschäftsbereich -435 0
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.363 7.391

Das Planvermögen gliedert sich nach Vermögenswerten wie folgt:

Stand zum 31.12. 7.363 7.391
Aufgegebener Geschäftsbereich -435 0
Sonstige Vermögenswerte 18 127
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 4.414 4.496
Fremdkapitalinstrumente 1.074 1.002
Eigenkapitalinstrumente 2.292 1.766
TEUR TEUR
2010 2009

Die Entwicklung der Pensionsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2010 2009 2008 2007 2006
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 35.292 37.480 37.997 35.505 31.100
Planvermögen zum beizulegenden Zeitwert -7.363 -7.391 -6.951 -7.705 -7.265
Unterdeckung 27.929 30.089 31.046 27.800 23.835
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/Verlust (-)):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) 622 362 -1.527 -343 -18

Die Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen in die leistungsorientierten Pläne in Höhe von 205 TEUR anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne

In der Gruppe existieren beitragsorientierte Pensionspläne für nahezu alle Mitarbeiter, die nicht durch einen leistungsorientierten Plan erfasst sind. Für diese Pläne wurden im Jahr 2010 2.419 TEUR (2009: 2.277 TEUR) an Aufwendungen gebucht.

Rückstellung für Abfertigungen

Die Rückstellungen für die Abfertigungsansprüche der Arbeitnehmer der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochtergesellschaften, die bei Übertritt in den gesetzlichen Ruhestand fällig werden und damit pensionsähnliche Bezüge darstellen, wurden entsprechend den Vorschriften von IAS 19 ermittelt.

Erläuterungen (Notes)

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung:

2010 2009
TEUR TEUR
Barwert der Verpfl ichtung (DBO) zum 01.01. 51.549 55.215
Zinsaufwand 2.266 2.431
Laufender Dienstzeitaufwand 2.337 2.709
Summe Aufwendungen 4.603 5.140
Unternehmenserwerbe 1.261 0
Auszahlungen -4.831 -5.946
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 888 -2.860
Währungsdifferenzen 9 0
Barwert der Verpfl ichtungen (DBO) zum 31.12. 53.479 51.549
Anzahl der berechtigten Personen 2.399 2.126
Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 3,0 3,0

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Abfertigungen" ausgewiesen. Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne beliefen sich auf 888 TEUR (Gewinne 2009: 2.860 TEUR). Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Verluste beläuft sich zum 31. Dezember 2010 auf 3.934 TEUR (31. Dezember 2009: 4.822 TEUR).

Die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

2010 2009 2008 2007 2006
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung (DBO) 53.479 51.549 55.215 51.817 50.720
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/
Verlust (-)) des Barwertes der Verpfl ichtung (DBO)
-840 -138 -3.505 -1.642 -169

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2010 wurden Beiträge von insgesamt 576 TEUR (2009: 553 TEUR) gezahlt.

Rückstellung für Jubiläumsgelder

In Übereinstimmung mit kollektivvertraglichen Regelungen haben die Lenzing AG und einige Tochtergesellschaften ihren Arbeitnehmern bei bestimmten Dienstjubiläen Jubiläumsgelder zu zahlen. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 ermittelt, indem die bei den betreffenden Jubiläen zu zahlenden Beträge gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt werden und der auf die Dienstzeit bis zum Bewertungsstichtag entfallende Betrag diskontiert wird.

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

2010 2009
TEUR TEUR
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 01.01. 11.763 13.009
Zinsaufwand 572 564
Laufender Dienstzeitaufwand 628 626
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -186 -1.016
Summe Aufwendungen 1.014 174
Unternehmenserwerbe 7 0
Umgliederung zu Rückstellungen für sonstige Personalaufwendungen 0 -408
Auszahlungen -879 -1.012
Währungsumrechnung 1 0
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 11.906 11.763
Anzahl der berechtigten Personen 3.065 2.660
Versicherungsmathematische Parameter
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 2,5-3,0 2,5-3,0

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Erläuterungen (Notes)

Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
Sonstige langfristige fi nanzielle Verbindlichkeiten TEUR TEUR
Altersteilzeit 1.006 831
Zinsabgrenzungen 19 22
Sonstige - 568
1.025 1.421
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile 17.752 -
Rechnungsabgrenzungsposten 78 98
17.830 98
Sonstige Verbindlichkeiten langfristig 18.855 1.519
Sonstige kurzfristige fi nanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Steuern 3.925 4.284
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 4.105 3.708
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 4.500 4.200
Altersteilzeit 974 1.307
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) 910 -
Derivative Finanzinstrumente (offene Positionen) 1.288 3.441
Kreditorische Debitoren 4.106 1.711
Übrige 10.674 5.523
30.482 24.174
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen 7.666 6.516
Rechnungsabgrenzungsposten 492 456
8.158 6.972
Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 38.640 31.146

Note 36. Finanzinstrumente

36.1. Kapitalrisikomanagement

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Business Units bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltigen hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing Gruppe flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus zinstragenden Finanzverbindlichkeiten, worin die in Note 36.3. angegebenen Fremdkapitalaufnahmen enthalten sind, aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie dem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Eigenkapital. Dieses setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing Gruppe überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACC) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zugrunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA zu ganz wesentlichen Schlüsselund Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist daher nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft (EBITDA) als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Erläuterungen (Notes)

Der Nettofi nanzverschuldungsgrad und das EBITDA stellen sich wie folgt dar:

Nettofi nanzverschuldung 2010 2009
TEUR TEUR
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten1 612.794 441.025
Zahlungsmittel (-) -305.578 -125.353
Nettofi nanzverschuldung (Net Financial Debt) 307.216 315.672
EBITDA2 2010 2009
TEUR TEUR
EBIT 231.928 114.207
Abschreibung Gruppe (+) 102.523 77.688
Aufl ösung Investitionszuschüsse (-) -3.865 -4.014
EBITDA 330.586 187.881
Nettofi nanzverschuldung (Net Financial Debt)/EBITDA 0,9 1,7

36.2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Einzelheiten der angewendeten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind – getrennt für jede Klasse von fi nanziellen Vermögenswerten und fi nanziellen Schulden – in Note 3 dargestellt.

36.3. Kategorien von Finanzinstrumenten

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2010 bzw. 31. Dezember 2009 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

31.12.2010
Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen:
Zahlungsmittel 249.388 249.388
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 181.523 181.523
Sonstiges Finanzanlagevermögen – Ausleihungen an Dritte 1.954 1.954
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige langfristige Forderungen
970 970
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte –
Sonstige kurzfristige Forderungen
44.591 44.591
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte:
Wertpapiere des Anlagevermögens 65.362 65.362
Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.125 5.125
Sonstige:
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
4.214 4.214
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Fair Value Hedges)
103 103
553.230 553.230

Erläuterungen (Notes)

31.12.2009 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen:
Zahlungsmittel 105.429 105.429
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 118.509 118.509
Sonstiges Finanzanlagevermögen – Ausleihungen an Dritte 4.519 4.519
Sonstige langfristige fi nanzielle Vermögenswerte –
Sonstige langfristige Forderungen
822 822
Sonstige kurzfristige fi nanzielle Vermögenswerte –
Sonstige kurzfristige Forderungen
31.014 31.014
Zur Veräußerung verfügbare
fi nanzielle Vermögenswerte:
Wertpapiere des Anlagevermögens 14.495 14.495
Wertpapiere des Umlaufvermögens 19.924 19.924
Sonstige:
Sonstige fi nanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashfl ow Hedges)
25 25
Sonstige fi nanzielle Forderungen und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert (Fair Value Hedges)
1.147 1.147
295.884 295.884

Der Marktwert der liquiden Mittel, der Wertpapiere des Anlage- und des Umlaufvermögens entspricht dem Buchwert. Der Buchwert der Ausleihungen entspricht in etwa dem Marktwert.

Der Marktwert der Forderungen entspricht ebenfalls in etwa dem Buchwert, da sie kurzfristig sind und Ausfallsrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt wurden.

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2010 bzw. 31. Dezember 2009 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

31.12.2010 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wert
ansatz
nach IAS
17
Finanzschulden zum
Restbuchwert:
Anleihe
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
119.295
450.301
116.760
455.405

Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
42.212 41.082
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
135.683 135.683
Kündbare nicht beherrschende Anteile
Sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
29.613
18.777
29.613
18.777
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
29.194 29.194
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
986 986
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
468 468
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Fair Value Hedges)
820 820
827.349 828.788

Erläuterungen (Notes)

31.12.2009 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
TEUR
Fair Value
TEUR
Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wert
ansatz
nach IAS
17
Finanzschulden
zum Restbuchwert:
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
396.726 402.070
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
43.339 42.051
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
95.591 95.591
Kündbare nicht beherrschende Anteile 20.698 20.698
Sonstige langfristige fi nanzielle
Verbindlichkeiten
1.421 1.421
Sonstige kurzfristige fi nanzielle
Verbindlichkeiten
20.733 20.733
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
960 960
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashfl ow Hedges)
2.822 2.822
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Fair Value Hedges)
-41 -41
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
(Sonstige)
660 660
582.909 586.965

Der Marktwert der Anleihe wurde mit dem Börsenkurs zum Jahresende angesetzt. Der Marktwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurde durch Diskontierung der zukünftigen, mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz zum Abschlussstichtag ermittelt. Der Marktwert der übrigen fi nanziellen Verbindlichkeiten entspricht infolge ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert.

Die folgende Aufstellung analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert.

  • Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen).
  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (z. B. als Preise) oder indirekt (z. B. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen.
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen.
31.12.2010 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Klasse von Finanzinstrumenten TEUR TEUR TEUR TEUR
Wertpapiere 70.487 0 0 70.487
Derivate mit positivem Marktwert 560 3.757 0 4.317
Cashflow Hedges 560 3.654 0 4.214
Fair Value Hedges 0 103 0 103
Derivate mit negativem Marktwert -56 1.344 0 1.288
Cashflow Hedges -56 524 0 468
Fair Value Hedges 0 820 0 820
31.12.2009 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Klasse von Finanzinstrumenten TEUR TEUR TEUR TEUR
Wertpapiere 34.419 0 0 34.419
Derivate mit positivem Marktwert 31 1.141 0 1.172
Cashflow Hedges 31 -6 0 25
Fair Value Hedges 0 1.147 0 1.147
Derivate mit negativem Marktwert 339 3.102 0 3.441
Cashflow Hedges 339 2.483 0 2.822
Fair Value Hedges 0 -41 0 -41
Sonstige 0 660 0 660

Erläuterungen (Notes)

Das Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 enthält Nettogewinne/ -verluste, Gesamtzinserträge/-aufwendungen sowie Aufwendungen aus Wertberichtigungen und setzt sich wie folgt zusammen:

2010 aus Zinsen aus der
Folgebewertung
zum Fair Value
aus Wert
berichtigung
aus Abgangs
ergebnis
Nettoergebnis
(Summe)
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen
2.114 0 -2.549 0 -435
Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle
Vermögenswerte
855 -159 0 -25 671
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 659 0 0 659
Finanzschulden zum Restbuchwert -16.220 0 0 0 -16.220
-13.251 500 -2.549 -25 -15.325
2009 aus Zinsen aus der
Folgebewertung
zum Fair Value
aus Wert
berichtigung
aus Abgangs
ergebnis
Nettoergebnis
(Summe)
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Forderungen
1.713 0 -1.189 0 524
Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle
Vermögenswerte
535 353 0 -1 887
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 10.755 0 0 10.755
Finanzschulden zum Restbuchwert -15.515 0 0 0 -15.515
-13.267 11.108 -1.189 -1 -3.349

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind in den "Erträgen aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

36.4. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Als wesentliche Risikofelder für die Lenzing Gruppe werden die finanziellen Risiken ((Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (vorwiegend USD) Zinsrisiko)) sowie Marktpreisrisiken (Zellstoff, Gas, Aluminium) eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive) zu einem großen Teil abgesichert.

Die Entwicklung der Wertberichtigungskonten stellt sich wie folgt dar:

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Wertberichtigungen zum 01.01.2009 234 2.570 0
Verwendung 0 -235 0
Auflösung -36 -145 0
Zuführung 12 585 553
Umrechnungsdifferenzen 0 -12 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2009 210 2.763 553
Unternehmenserwerbe 0 3.983 0
Verwendung 0 -388 0
Auflösung -185 -443 0
Zuführung 2.016 41 0
Umrechnungsdifferenzen 0 28 0
Umklassifizierung aufgegebener Geschäftsbereich 0 -91 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2010 2.041 5.893 553

Erläuterungen (Notes)

Die Altersstruktur der fi nanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige fi nanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Buchwert zum 31. Dezember 2010 1.954 181.523 49.878
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 1.817 162.731 49.878
bis 30 Tage überfällig 0 17.077 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 950 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 330 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 167 0
Davon wertgemindert 137 268 0
Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige fi nanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
TEUR TEUR TEUR
Buchwert zum 31. Dezember 2009 4.519 118.509 33.008
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 4.382 103.749 33.008
bis 30 Tage überfällig 0 11.782 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.222 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 807 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 97 0
Davon wertgemindert 137 852 0

Das maximale Ausfallsrisiko beläuft sich auf den Buchwert des monetären Vermögens, nämlich der Ausleihungen: 1.954 TEUR (31. Dezember 2009: 4.519 TEUR), der Wertpapiere im Anlage- und im Umlaufvermögen: 70.487 TEUR (31. Dezember 2009: 34.419 TEUR), der Forderungen: 231.401 TEUR (31. Dezember 2009: 150.345 TEUR) und der liquiden Mittel: 249.388 TEUR (31. Dezember 2009: 105.429 TEUR). Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen in Höhe von 3.325 TEUR (31. Dezember 2009: 5.965 TEUR) – davon 3.325 TEUR (31. Dezember 2009: 5.563 TEUR) für assoziierte Unternehmen – übernommen. Die Gruppe wird in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahres- und mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert. Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2010 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 252.225 TEUR (31. Dezember 2009: 282.036 TEUR).

Erläuterungen (Notes)

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der fi nanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Bewertungs
kategorie nach
IAS 39
31.12.2010 Cashfl ows 2011
Buchwert Zinsen fi x Zinsen
tlw. fi x
Zinsen
variabel
TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete fi nanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at
Amortized Cost (FLAC)
Anleihe 119.295 4.650 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 450.301 4.395 0 8.353
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 42.212 47 516 71
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 135.683 0 0 0
Kündbare nicht beherrschende Anteile 29.613 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten
47.971 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 986 0 0 0
n/a bzw. At Fair Value
through Profi t or Loss
Derivative Finanzinstrumente (Trading) 1.288 0 0 0
Summe 827.349 9.092 516 8.424
Cashflows 2012 bis 2015 Cashflows ab 2016
Tilgung Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
0 18.600 0 0 0 9.300 0 0 120.000
50.607 9.959 0 14.865 356.594 18 0 1.319 43.100
9.867 40 1.082 103 31.407 0 7 0 938
134.132 0
0
0 1.551 0 0 0 0
5.358 0
0
0 0 0 0 0 24.255
29.194 0
0
0 8.525 0 0 0 17.500
0 0
0
0 0 1.181 0 0 986
1.120 0
0
0 168 0 0 0 0
230.278 28.599 1.082 14.968 398.245 10.499 7 1.319 206.779

Erläuterungen (Notes)

Bewertungs
kategorie nach
IAS 39
31.12.2009 Cashfl ows 2010
Buchwert Zinsen fi x Zinsen
tlw. fi x
Zinsen
variabel
TEUR TEUR TEUR TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete fi nanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at
Amortized Cost (FLAC)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 396.726 4.726 0 7.308
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 43.339 68 553 82
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95.591 0 0 0
Kündbare nicht beherrschende Anteile 20.698 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige fi nanzielle
Verbindlichkeiten
22.154 0 0 18
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 960 39 0 0
Derivative Finanzinstrumente n/a bzw. At Fair Value
through Profi t or Loss
(Trading)
3.441 0 0 0
Summe 582.909 4.833 553 7.408

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsfl üssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashfl ows der Gruppe beeinfl ussen. Grundsätzlich ungesichert bleiben Fremdwährungsrisiken, die die Cashfl ows der Gruppe nicht beeinfl ussen (z. B. Fremdwährungsrisiko aus der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen).

Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko in Bezug auf Fremdwährungspositionen und in Bezug auf erwartete künftige Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermin- und -optionsgeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden. Die Lenzing Gruppe war trotz der Sicherungsaktivitäten zum Bilanzstichtag Währungsrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Fremdwährungsrisiko wurden Währungssensitivitätsanalysen durchgeführt, denen die Lenzing Gruppe folgende Annahmen zugrunde legt:

Bei den zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahe-

Cashflows 2011 bis 2014 Cashflows ab 2015
Zinsen Zinsen Zinsen Zinsen
Tilgung Zinsen fix tlw. fix variabel Tilgung Zinsen fix tlw. fix variabel Tilgung
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
31.696 9.041 0 12.626 329.001 298 0 463 36.029
9.020 55 1.306 69 31.725 0 24 0 2.594
90.360 0 0 0 5.231 0 0 0 0
0 0 0 0 9.842 0 0 0 10.856
20.733 0 0 18 1.414 0 0 0 7
7 170 0 0 15 1.023 0 0 938
3.240 0 0 0 201 0 0 0 0
155.056 9.266 1.306 12.713 377.429 1.321 24 463 50.424

zu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Die Lenzing Gruppe ist demnach nur Währungsrisiken aus Cashflow Hedges ausgesetzt. Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden im Zuge der Budgetierung die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung einerseits und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung andererseits werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des Geschäftsjahres 2011 für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2010 zu ca. 65 % abgesichert. Wenn die funktionalen Währungen der einzelnen Standorte gegenüber Fremdwährungen zum 31. Dezember 2010 um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen wären, wäre das Ergebnis aus der Bewertung von Cashflow Hedges um 17.572 TEUR niedriger (bzw. 13.436 TEUR höher) gewesen.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedges sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft des nachfolgenden Wirtschaftjahres in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis und

Erläuterungen (Notes)

die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Fair Value Hedges dienen zur Absicherung bereits gebuchter Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche erst nach dem 31. Dezember 2010 cashwirksam werden.

Cashfl ow Hedges (effektiv)

Gewinne bzw. Verluste aus der Bewertung von Cashfl ow Hedges (effektiv) werden direkt im sonstigen Ergebnis verrechnet und in das operative Ergebnis umgebucht, wenn die gesicherten Transaktionen ergebniswirksam werden.

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2010 31.12.2009
Fremdwährung/ Markt Laufzeit Markt Laufzeit
Funktionale Währung Nominale wert bis zu Nominale wert bis zu
Termingeschäfte in Tsd. in TEUR Monate in Tsd. in TEUR Monate
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 103.250 -149,2 12
EUR-Kauf/CNY-Verkauf EUR 32.467 -1.128,6 15
GBP-Kauf/CNY-Verkauf GBP 6.989 -231,0 15
USD-Kauf/CNY-Verkauf USD 742 -2,7 3
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 1.216 25,5 10 USD 427 1,3 10
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 38.700 -265,8 14 EUR 0 0,0 0
GBP-Verkauf/EUR-Kauf GBP 150 -8,7 1 GBP 1.500 -33,0 13
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 17.400 -169,9 14
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 249.035 3.637,1 16 USD 142.327 -892,7 13
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 24.550 -88,1 14 USD 10.750 -67,4 13
Gesamt 3.130,1 -2.503,3

Aus der Hedging Reserve wurden für Währungssicherungen in der Berichtsperiode negative Marktwerte in Höhe von 2.421 TEUR (2009: 5.856 TEUR) entnommen und ertragswirksam erfasst, positive Marktwerte in Höhe von 3.213 TEUR (2009: -2.483 TEUR) wurden der Reserve zugeführt.

Cashflow Hedges (sonstige)

Im Geschäftsjahr 2009 wurden für ineffektive Teile von Cashflow Hedges Verluste von 660 TEUR im operativen Ergebnis erfasst.

Fair Value Hedges

Sobald das Grundgeschäft (Forderungen oder Verbindlichkeiten) in der Bilanz erfasst ist, werden die Hedges als Fair Value Hedges eingestuft. Gewinne bzw. Verluste aus Fair Value Hedges werden ebenso wie die Kursgewinne bzw. -verluste aus den abgesicherten Positionen im operativen Ergebnis erfasst.

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2010 31.12.2009
Fremdwährung/
Funktionale Währung
Nominale Marktwert Nominale Marktwert
Termingeschäfte in Tsd. in TEUR in Tsd. in TEUR
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 20.000 1,4
EUR-Kauf/CNY-Verkauf EUR 8.542 70,5
GBP-Kauf/CNY-Verkauf GBP 1.876 -15,8
USD-Kauf/CNY-Verkauf USD 5.226 -13,2
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 300 -3,2
USD-Kauf/GBP-Verkauf USD 2000 29,0
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 8.500 4,8
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 1.500 39,2
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 25.175 -799,9 USD 29.175 720,2
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 1.600 -21,6 USD 7.200 247,2
USD-Verkauf/IDR-Kauf USD 13.850 60,9 USD 7.650 151,2
Summe -716,6 1.187,3

Erläuterungen (Notes)

Preisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde ab Jahresmitte 2006 der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung und Kon trolle des Gaspreisrisikos börsengehandelte Termingeschäfte (Futures) ein. Ebenso werden auch Aluminiumeinkäufe abgesichert. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Verbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen.

Instrumente zur Absicherung des Preisrisikos

Die Absicherung erfolgt, indem an der Börse gehandelte Terminkontrakte (Futures) über die Lieferung von Gas/Aluminium erworben werden. Vor Ende des Monats, der dem Monat der Erfüllung der betreffenden Kontrakte vorangeht, werden diese Kontrakte wieder verkauft und gleichzeitig die Preise für die Lieferungen des Folgemonats festgelegt.

Nominale und Marktwert dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2010 31.12.2009
Kontraktwert Marktwert Laufzeit Kontraktwert Marktwert Laufzeit
in Tsd. in TEUR bis zu
Monate
in Tsd. in TEUR bis zu
Monate
Gasfutures
USD 5.589 56,4 24 USD 1.276 -28,2 9
GBP 2.965 537,7 12 GBP 3.110 -310,2 11
EUR 132 21,6 1 EUR 1.960 15,2 12
Aluminium-Futures
EUR 124 30,4 12
Summe 615,7 -292,8

Aus der Hedging Reserve wurden für Rohstoffpreissicherungen in der Berichtsperiode negative Marktwerte in Höhe von 310 TEUR (2009: 3.093 TEUR) entnommen und ertragswirksam erfasst, positive Marktwerte in Höhe von 625 TEUR (2009: -131 TEUR) wurden der Reserve zugeführt.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Preisrisiken am Markt, die nicht abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Die Gruppe hält im langfristigen Bereich Wertpapiere des Anlagevermögens und Ausleihungen mit einem annähernd dem Marktwert bzw. dem beizulegenden Zeitwert entsprechenden Buchwert von insgesamt 67.316 TEUR (31. Dezember 2009: 19.014 TEUR; vgl. Note 22). Der Wert dieser Vermögensposten unterliegt von der Entwicklung des Marktzinssatzes abhängigen Schwankungen.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurden mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen von Marktzinssätzen auf Zinszahlungen und -aufwendungen dar. Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis aus. Alle für Finanzierungen zum 31. Dezember 2010 bestehenden Covenants wurden eingehalten.

Wenn das Marktzinsniveau im Abschlussjahr 2010 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wären die Zinsaufwendungen für variabel verzinste Verbindlichkeiten um 3.126 TEUR höher (niedriger) gewesen.

Erläuterungen (Notes)

Note 37. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalfl ussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abfl üsse verändert haben. Der Fonds umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Währungsumrechnung betreffend gilt das in Note 3 zur Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung Ausgeführte.

Der Brutto-Cashfl ow errechnet sich wie folgt:

2010 2009
TEUR TEUR
Jahresüberschuss 176.661 79.923
+ Abschreibungen auf
immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 102.523 77.688
Finanzanlagen 2.362 565
- Erträge aus der Aufl ösung von Investitionszuschüssen -3.865 -4.013
- Zuschreibungen auf Finanzanlagen -1 -60
- Verwendung/Aufl ösung/+ Dotierung langfristiger Rückstellungen -5 -1.759
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von
immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen 1.484 303
Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 0 -548
- Ertrag/+ Aufwand aus latenten Steuern 1.862 -2.793
+ Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 2.140 561
- Unbare Erträge aus assoziierten Unternehmen -1.411 -2.399
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 600 -28
Brutto-Cashfl ow 282.350 147.440
Brutto-Cashfl ow aus aufgegebenem Geschäftsbereich 10.541 -6.523
- unbare Erträge/+ Aufwendungen 17.264 6.597
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich -6.723 -13.120
TEUR TEUR
2010 2009

Die Veränderung des Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

2010 2009
TEUR TEUR
+ Verminderung/- Erhöhung Vorräte -41.135 31.500
+ Verminderung/- Erhöhung Forderungen -47.780 29.431
- Verminderung/+ Erhöhung Verbindlichkeiten 99.509 42.010
Veränderung Working Capital 10.594 102.941

Die Einzahlungen auf kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von 5.535 TEUR (2009: 4.998 TEUR) betreffen die Einzahlungen der anderen Gesellschafter der European Precursor GmbH und der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. auf die auf sie entfallenden Anteile am Kapital.

Die Zuflüsse aus Finanzierungen der fortgeführten Geschäftsbereiche setzen sich wie folgt zusammen:

2010 2009
TEUR TEUR
+ Investitionszuschüsse 6.019 2.429
+ Zuflüsse aus langfristigen Krediten
und Darlehen
116.039 62.858
+ Zufluss aus Anleiheemission 119.295 0
Zuflüsse aus
Finanzierungen
241.353 65.287

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

2010 2009
TEUR TEUR
- Erwerb von langfristigen
Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen
und Sachanlagen
-229.996 -150.399
Finanzanlagen -55.099 -15.171
-285.095 -165.570
+ Erlöse aus der Veräußerung/
Tilgung von langfristigen
Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen
und Sachanlagen
921 2.441
Finanzanlagen 4.728 6.252
5.649 8.693
+ Erlöse aus der Veräußerung
von Wertpapieren des
Umlaufvermögens 0 7

Der Fonds umfasst:

31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR
Barmittel und Bankguthaben 249.388 105.429
Zahlungsmitteläquivalente 5.125 19.924
abzüglich in den Vermögenswerten
des aufgegebenen Geschäftsberei
ches enthaltene Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 0 -1.509
Gesamt 254.513 123.844

Erläuterungen (Notes)

Die Zahlungsmittel betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Bei den Zahlungsmitteläquivalenten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen, handelt es sich zum Zeitpunkt des Erwerbs um Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.

Im Cashfl ow aus der Betriebstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche sind folgende Zins- und Steuerzahlungen enthalten:

2010 2009
TEUR TEUR
Zinseinzahlungen 1.602 1.913
Zinsauszahlungen 14.775 14.891
Steuerzahlungen 22.535 10.823

Note 38. Operating Leasing-Vereinbarungen

Es bestehen Verpfl ichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2010 sind Aufwendungen in Höhe von 3.679 TEUR (2009: 4.148 TEUR) aus Leasingund Mietverhältnissen enthalten.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge und Büroräumlichkeiten stellen sich aufgegliedert nach Jahren wie folgt dar:

2010* 2009
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.226 3.342
In den folgenden 2 – 5 Jahren 4.850 6.288
Danach 672 959
Gesamt 8.748 10.589

Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen. Aber auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifi kanten Einfl uss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Vertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG als Gruppenmitglied am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inkl. der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Zum 31. Dezember 2010 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage 2009 und 2010 eine Rückstellung in Höhe von 15.948 TEUR gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Rückstellungen für laufende Steuern" ausgewiesen.

Geschäftsbeziehungen mit anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen

Die Lenzing AG hat anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen Ausleihungen gewährt, die zum 31. Dezember 2010 mit 344 TEUR (31. Dezember 2009: 335 TEUR) aushafteten. Die offene Forderung ist mit 196 TEUR (31. Dezember 2009: 198 TEUR) wertberichtigt.

Verbindlichkeiten aus Darlehen von anderen Gesellschaftern stehen im Konzern mit 342 TEUR (31. Dezember 2009: 308 TEUR) zu Buche. Dabei handelt es sich um nachrangige Darlehen, welche variabel verzinst sind. Die Verzinsung orientiert sich am LIBOR zuzüglich eines Aufschlags und wird halbjährlich angepasst. Weiters hat der Konzern sonstige Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von 2.116 TEUR (31. Dezember 2009: 227 TEUR).

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen

Die Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen:

  • Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
  • Bezug von Infrastruktur-, Montage- und administrativen Leistungen
  • Erwerb von Spinnmasse

RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH

Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes

Lenzing Papier GmbH

Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen

PT. Pura Golden Lion

Darlehensverbindlichkeit

Erläuterungen (Notes)

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI LPP PGL RVL LWP
2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 56.902 10.254 0 9.754 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.067 0 0 0 18
Materialaufwand -42.366 -4 0 0 -135
Bezogene Leistungen -10.866 0 0 -9.754 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.084 -10 0 -16 0
Zinsaufwand -75 0 0
Zinsertrag 0 15 0 0 0
31.12.2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.007 2.206 0 0 11
Sonstige Forderungen 0 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.698 8 0 1 13
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 1.783 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 514 0 0
EQUI LPP PGL RVL
2009 TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 48.304 10.702 0 9.362
Sonstige betriebliche Erträge 1.039 0 0 0
Materialaufwand -8.012 -5 0 0
Bezogene Leistungen -8.856 0 0 -9.362
Sonstige betriebliche Aufwendungen -707 -7 0 -77
Zinsertrag 96 2 0 0
31.12.2009 TEUR TEUR TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.746 3.653 0 0
Sonstige Forderungen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.450 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 1.607 0
Sonstige Verbindlichkeiten 597 0 477 0

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite eines Tochterunternehmens der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (vgl. Note 40).

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrates

Die Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates setzen sich nach Vergütungskategorien aufgegliedert wie folgt zusammen:

2010 2009
TEUR TEUR
Kurzfristig fällige Vergütungen 3.118 2.023
Nach Beendigung des Vorstandsvertrages
fällige Vergütungen
90 78
Gesamt 3.208 2.101

An ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene wurden 2010 838 TEUR (2009: 825 TEUR) ausbezahlt.

Note 40. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Garantieverträge

In der nachfolgenden Tabelle sind die Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse des Konzerns zum 31. Dezember dargestellt:

2010 2009
TEUR TEUR
Haftungsübernahmen für assoziierte
Unternehmen
3.325 5.563
Haftung für Dienstnehmer von abgegebenen
Teilbetrieben
- 402

Weiters bestehen in Höhe von 4.102 TEUR (2009: 1.394 TEUR) Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe. Dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird, wird als unwahrscheinlich angesehen. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgte nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0 TEUR ist.

Weitere Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz- und die Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Rechtsstreitigkeiten

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Erläuterungen (Notes)

Note 41. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit 18. Februar 2011 wurde das Kunststoff-Filamentsgeschäft, ein Bereich des Segments Plastics Products, an ein Konsortium unter der Führung der Global Equity Partners Gruppe abgegeben. Dieses Teilsegment wurde als aufgegebener Geschäftsbereich im Jahresabschluss ausgewiesen.

Note 42. Direkte und indirekte Beteiligungen der Lenzing AG zum 31. Dezember 2010

Vollkonsolidierte Gesellschaften:
in %
Asia Fiber Engineering GmbH, Wien
EUR
36.336
100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos
USD
2.201.000
100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei
EUR
6.639
100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien
CZK
280.000.000
75,00
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing
EUR
43.604
75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien
EUR
36.336
100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland
EUR
1.000.000
100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz
EUR
72.673
100,00
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland
EUR
25.000
51,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland
EUR
25.000
100,00
Hahl Group GmbH, Munderkingen, Deutschland
EUR
30.000
100,00
Hahl Filaments GmbH, Munderkingen, Deutschland
EUR
25.600
100,00
Hahl Verwaltungsgesellschaft mbH, Munderkingen, Deutschland
EUR
25.600
100,00
Hahl Filaments s.r.o., Sezimovo Ustí, Tschechien
CZK
5.000.000
100,00
Hahl Inc., Lexington, SC, USA
USD
100
100,00
LENO Electronics GmbH, Lenzing
EUR
40.000
55,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing
EUR
35.000
100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China
USD
200.000
100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz
EUR
363.364
100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK1
GBP
1
100,00
Beteiligung Währung Stammkapital Anteil
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 761.600.000 99,99
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 37.000.000 70,00
Lenzing Plastics GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing USA Inc., Lexington, SC, USA USD 100 100,00
Lyocell Holding Limited, Manchester, UK GBP 1.000 100,00
Pedex GmbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100,00
Pedex Grundstücksgesellschaft mbH, Wald-Michelbach, Deutschland EUR 25.000 100,00
Penique S.A., Panama USD 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 90,562
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 75,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00
Tencel Holding Overseas Limited, St. Helier, Jersey GBP 1.001 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing EUR 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 37,50
Nicht konsolidierte Gesellschaften:3
Erwin Hahl Unterstützungskasse Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Munderkingen, Deutschland
EUR 25.565 100,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90

1) Im September 2010 wurde die britische Betriebsstätte der Lenzing AG in die Lenzing Service Ltd., Grimsby, eingebracht. Die Gesellschaft wurde in Lenzing Fibers Grimsby Ltd. umbenannt. 2) Davon mit 4,77 % indirekt beteiligt über PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien 3) Diese Gesellschaften werden trotz mehrheitlicher Beteiligung der Lenzing Gruppe nicht konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtung keine Beherrschung dieser Unternehmen durch die Gruppe besteht.

Erläuterungen (Notes)

Note 43. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 30. April 2010)

Mag. Dr. Winfried Braumann, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 30. April 2010)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Dr. Walter Lederer, Wien

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger Stellv. Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger (bis 31. März 2010)

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (ab 01. April 2010)

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 28. Februar 2011 vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, 28. Februar 2011

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Anlagenspiegel 2010

Anschaffungskosten/Herstellungskosten Abschreibungen/Zuschreibungen

Umklassifi -
zierung
aufgege
Unterneh bener
mens Geschäfts Umbu
Stand am erwerbe bereich Zugang Abgang chungen
01.01.2010 2010 2010 2010 2010 2010
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte,
Lizenzen und ähnliche Rechte 41.744 735 -2.039 1.865 -1.635 0
davon aus eigener Entwicklung 22.765 0 0 1.415 0 0
2. Firmenwert 73.658 10.149 -8.218 0 0 0
Gesamt immaterielles Anlagevermögen 115.402 10.884 -10.257 1.865 -1.635 0
Entwicklung des Sachanlagevermögens
1. Grundstücke und Bauten 278.991 29.366 -9.861 4.864 -1.100 33.136
2. Technische Anlagen und Maschinen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.473.136 41.640 -13.849 72.490 -12.585 133.216
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 140.165 2.074 -1.150 100.333 -150 -166.352
Gesamt Sachanlagevermögen 1.892.292 73.080 -24.860 177.687 -13.835 0
Entwicklung des Finanzanlagevermögens
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 8.421 19 0 0 0 0
2. Ausleihungen 4.729 0 0 252 -974 -12
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 43.596 0 -35 54.847 -3.754 0
Abschreibungen/Zuschreibungen
Währungs Abschrei Zuschrei Umbu Währungs
differenz Stand am Stand am bungen bungen Abgänge chungen differenz Stand am Buchwert Buchwert
2010 31.12.2010 01.01.2010 2010 2010 2010 2010 2010 31.12.2010 31.12.2010 31.12.2009
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
77 40.747 22.166 14.127 0 -1.619 -733 38 33.979 6.768 19.578
0 24.180 9.570 12.820 0 0 0 0 22.390 1.790 13.195
5.360 80.948 5.219 0 0 0 -5.219 36 36 80.913 68.439
5.437 121.696 27.385 14.127 0 -1.619 -5.952 74 34.015 87.681 88.017
4.291 339.687 147.997 9.448 0 -96 -811 981 157.519 182.168 130.994
16.850 1.710.898 902.597 78.846 0 -11.247 -3.765 8.378 974.809 736.089 570.539
9.667 84.587 0 102 0 -103 0 47 46 84.541 140.165
30.808 2.135.172 1.050.594 88.396 0 -11.446 -4.576 9.406 1.132.374 1.002.798 841.698
0 8.440 -14.805 2.581 -3.857 0 0 -217 -16.298 24.738 23.226
0 3.995 210 2.016 0 0 0 -185 2.041 1.954 4.519
0 94.654 29.101 335 -144 0 0 0 29.292 65.362 14.495
0 107.089 14.506 4.932 -4.001 0 0 -402 15.035 92.054 42.240

Anlagenspiegel 2009

Anschaffungskosten/Herstellungskosten* Abschreibungen/Zuschreibungen*

Anschaffungskosten/Herstellungskosten* Abschreibungen/Zuschreibungen* Währungsdifferenz 2009 TEUR Stand am 31.12.2009 TEUR Stand am 01.01.2009 TEUR Abschreibungen 2009 TEUR Zuschreibungen 2009 TEUR Abgänge 2009 TEUR Umbuchungen 2009 TEUR Währungsdifferenz 2009 TEUR Stand am 31.12.2009 TEUR Buchwert 31.12.2009 TEUR Buchwert 31.12.2008 TEUR Lizenzen und ähnliche Rechte 37.951 0 0 5.787 -1.964 0 -30 41.744 20.419 2.179 0 -417 0 -15 22.166 19.578 17.532 davon aus eigener Entwicklung 19.374 0 0 5.289 -1.898 0 0 22.765 9.264 670 0 -364 0 0 9.570 13.195 10.110 2. Firmenwert 75.575 0 0 0 0 0 -1.917 73.658 0 5.219 0 0 0 0 5.219 68.439 75.575 Gesamt immaterielles Anlagevermögen 113.526 0 0 5.787 -1.964 0 -1.947 115.402 20.419 7.398 0 -417 0 -15 27.385 88.017 93.107 1. Grundstücke und Bauten 268.358 0 0 4.066 -854 8.309 -888 278.991 140.199 8.208 0 -327 0 -83 147.997 130.994 128.159 Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.420.507 0 0 51.763 -12.827 17.469 -3.776 1.473.136 846.387 69.755 0 -11.410 0 -2.135 902.597 570.539 574.120 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 78.533 0 0 90.115 -69 -25.778 -2.636 140.165 0 0 0 0 0 0 0 140.165 78.533 Gesamt Sachanlagevermögen 1.767.398 0 0 145.944 -13.750 0 -7.300 1.892.292 986.586 77.963 0 -11.737 0 -2.218 1.050.594 841.698 780.812 1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4.941 0 0 3.480 0 0 0 8.421 -12.153 74 -2.670 0 0 -56 -14.805 23.226 17.094 2. Ausleihungen 3.036 0 0 2.524 -344 -487 0 4.729 234 12 -36 0 0 0 210 4.519 2.802 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 39.813 0 0 9.703 -5.920 0 0 43.596 29.543 1 -408 -35 0 0 29.101 14.495 10.270 Gesamt Finanzanlagevermögen 47.790 0 0 15.707 -6.264 -487 0 56.746 17.624 87 -3.114 -35 0 -56 14.506 42.240 30.166

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2010 bis zum 31. Dezember 2010 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldfl ussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2010 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung des Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pfl ichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2010 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2010 bis zum 31. Dezember 2010 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 28. Februar 2011

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Christoph Hofer Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates der Lenzing AG

An die 67. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2010 in sechs Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 25.3.2010 den Beschluss gefasst, Herrn Mag. Thomas G. Winkler mit Wirkung ab dem 1.4.2010 für die Dauer von 3 Jahren, das ist bis zum 31.3.2013, zum CFO zu bestellen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht und Corporate Governance Bericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2010 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung schließt sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers an. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pfl ichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011, wieder die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2010, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach sollen vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 79.879.743,25 EUR als Dividende 39.873.750,00 EUR – das sind 1,55 EUR je Stückaktie – ausgeschüttet werden. Der restliche Gewinn in Höhe von 40.005.993,25 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 67. Hauptversammlung vorschlagen, die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten sehr guten Ergebnisse.

Wien, 28. Februar 2011

KR Dkfm. Dr. Hermann Bell Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich

nach IFRS

Umsatz und Ergebnis 2010 2009* 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003
Umsatz Mio. EUR 1.766,3 1.218,0 1.254,7 1.329,1 1.260,5 1.042,6 942,6 871,1 747,2
Umsatz außerhalb Österreichs % 91,3 88,1 88,4 87,8 85,9 85,6 85,0 83,7 83,6
Betriebsergebnis/Operatives Ergebnis/
Betriebserfolg
Mio. EUR 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7
Finanzergebnis/Finanzerfolg Mio. EUR -15,1 -11,3 -12,2 -15,6 -11,3 -8,5 -2,5 -0,8 -5,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) Mio. EUR 216,9 102,9 88,5 114,7 151,0 99,2 79,3 103,5 84,6
Steuern vom Einkommen/Ertrag Mio. EUR -40,2 -23,0 -21,6 -36,6 -32,8 -10,4 -18,6 -26,0 -20,8
Jahresüberschuss/-fehlbetrag Mio. EUR 169,9 66,8 66,8 78,7 117,6 88,4 60,7 77,5 63,7
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss
Mio. EUR 159,1 64,4 64,4 77,7 109,6 83,9 56,9 67,7 58,8
Cashfl ow
Brutto-Cashfl ow Mio. EUR 282,3 147,4 140,9 157,8 203,6 146,9 120,4 128,5 115,9
Brutto-Cashfl ow in % vom Umsatz % 16,0 12,1 11,2 11,9 16,2 14,1 12,8 14,7 15,5
Cashfl ow aus der Betriebstätigkeit Mio. EUR 294,0 250,9 250,9 50,4 223,8 146,1 124,3 95,3 127,1
Cashfl ow nach Investitionen Mio. EUR 13,3 92,9 92,9 -96,3 -36,4 43,7 35,1 -36,2 -11,3
Investitionen
(immat. u. Sachanlagevermögen) Mio. EUR 230,0 150,4 151,7 158,6 136,7 104,1 82,4 60,9 139,2
Vermögensstruktur
Langfristiges Vermögen/Anlagevermögen % 60,9 67,5 67,5 64,2 62,1 63,0 63,5 64,9 60,8
Kurzfristiges Vermögen/Umlaufvermögen % 39,1 32,5 32,5 35,8 37,9 37,0 36,5 35,1 39,2
Bilanzsumme Mio. EUR 1.963,4 1.447,2 1.447,2 1.415,8 1.308,6 1.061,7 1.010,1 946,1 897,1
Kapitalstruktur
Bereinigtes Eigenkapital1 % 38,6 42,0 42,0 42,7 44,8 51,1 48,0 48,7 45,1
Sozialkapital % 4,2 5,7 5,7 6,2 6,3 7,0 7,2 6,3 7,4
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 57,2 52,3 52,3 51,1 48,9 41,9 44,8 45,0 47,5
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2 % 10,8 7,0 5,7 7,1 10,6 7,8 6,5 8,8 10,3
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3 % 18,4 8,6 7,2 10,0 17,5 11,9 9,0 12,2 14,3
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 24,9 11,0 11,0 13,2 20,8 17,2 12,8 17,9 17,0
EBIT4 Mio. EUR 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3 89,7
EBIT-Marge % 13,1 9,4 8,0 9,8 12,9 10,3 8,7 12,0 12,0
EBITDA5 Mio. EUR 330,6 187,9 182,0 200,8 229,3 169,3 141,6 160,4 134,8
EBITDA-Marge % 18,7 15,4 14,5 15,1 18,2 16,2 15,0 18,4 18,0
Ergebnis je Aktie6 EUR 6,2 2,5 2,5 3,0 4,3 3,3 2,2 2,6 2,3
Beschäftigte per Jahresende 6.530 6.021 6.021 5.945 6.043 5.044 4.860 4.845 4.523

Die Berechnung einzelner Kennzahlen weicht von der Empfehlung zur Ausgestaltung fi nanzieller Leistungsindikatoren gemäß Fachgutachten KFS/BW3 der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder ab. Die Kennzahlen werden in der vorliegenden Form vom Management zur Unternehmenssteuerung herangezogen.

1) = Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern

2) = NOPAT (=Betriebsergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag) Umsatz

  • 3) = NOPAT
  • ((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter inkl. Investitionszuschüsse abzgl. latenter Steuern + verzinsliches Fremdkapital - liquide Mittel
  • Wertpapiere und Anteile
  • Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstiges Finanzanlagevermögen) 01.01.+31.12.)/2

4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis) 5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen abzgl. Aufl ös. von Investitionszuschüssen

  • 6) Durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 im Dezember 2010 erhöhte sich die Zahl der in Umlauf befi ndlichen Aktien auf 25.725.000 Stück. Die Vergleichszahlen wurden angepasst.
  • *) Werte angepasst nach IFRS 5

Unternehmenskalender 2011

2011
Vorläufi ges Ergebnis, Pressekonferenz Montag, 21.02.
Bilanzergebnisse Dienstag, 08.03.
67. Hauptversammlung, Reitersaal der OeKB, Strauchgasse 3, A-1010 Wien Dienstag, 29.03.
Ex-Dividendentag Donnerstag, 31.03.
Dividenden-Auszahlung Freitag, 01.04.
Ergebnisse des 1. Quartals Mittwoch, 11.05.
Halbjahresergebnisse Donnerstag, 25.08.
Ergebnisse des 3. Quartals Mittwoch, 16.11.

Eine Frage des Lebensstils

Geschäftsbericht 2010 . Lenzing AG

Inhalt

Lagebericht 159
Allgemeines Marktumfeld 159
Entwicklung der Lenzing AG 161
Kennzahlen Lenzing AG 162
Die Lenzing Aktie 164
Risikobericht 166
Bericht über wesentliche Merkmale
des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
170
Versicherung 172
Verwendung von Finanzinstrumenten 172
Forschung und Entwicklung 173
Umwelt und Nachhaltigkeit 174
Zweigniederlassung 175
Mitarbeiter 175
Ausblick 176
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 176
Bilanz zum 31. Dezember 2010 179
Einzelabschluss 2010
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010
177
177
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 181
Entwicklung des Anlagevermögens 183
Anhang 185
Allgemeine Angaben
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
185
Erläuterungen zur Bilanz 186
Aktiva 189
189
Passiva 192
Haftungsverhältnisse 195
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Sonstige Angaben
196
197
Organe der Gesellschaft 203
Bestätigungsvermerk 204
Erklärung des Vorstandes 206

Lagebericht 2010

Allgemeines Marktumfeld1

Die weltwirtschaftliche Erholung setzte sich 2010 weiter fort. Hauptantriebsfaktor der Erholung war dabei der Industriesektor, der sich weltweit besser als erwartet entwickelte, sowie die zahlreichen Konjunkturstützungsprogramme, darunter auch die Ankurbelung des privaten Konsums in China. Für das Berichtsjahr wurde zuletzt ein weltweites Wirtschaftswachstum von 5,0 %2 prognostiziert (nach einem Rückgang 2009 von 0,6 %2 ).

Die globale Fasernachfrage entwickelte sich als Folge der erstarkten Weltwirtschaft und der damit einhergehenden Rückkehr zur Normalität durchwegs erfreulich.

Neue Rekordproduktionsmenge bei Fasern

2010 stieg die weltweite Faserproduktion nach ersten Schätzungen um 8,7 % auf 73,2 Mio. Tonnen nach einem Zuwachs von nur 1,1 % auf 67,4 Mio. Tonnen im Jahr zuvor. Damit wurde der bisherige Rekordproduktionswert von 2007 mit 72,3 Mio. Tonnen deutlich übertroffen.

Die Baumwollproduktion konnte aufgrund eines Basiseffekts einen noch größeren Anstieg verbuchen und legte im Erntejahr 2009/10 um rund 13,0 % auf 24,7 Mio. Tonnen zu. Dennoch war die Baumwollproduktion unter dem Niveau der Jahre 2005 und 2006, in denen die Erntemengen 26 Mio. Tonnen überstiegen hatten. Experten gehen davon aus, dass die Baumwollproduktion in den nächsten Jahren nicht weiter im bisherigen Ausmaß gesteigert werden kann, da Ackerfl ächen begrenzt sind. Der weltweite Baumwollanbau steht in starker Konkurrenz zu Anbaufl ächen mit ertragreicheren Pfl anzen wie Soja sowie zu Anbaufl ächen diverser Getreidearten zur Abdeckung der wachsenden Nachfrage nach Biokraftstoffen, Futter- und Nahrungsmitteln.

Im Berichtsjahr führten zudem großfl ächige Überschwemmungen in Pakistan und Indien zu einer physischen Verknappung der Baumwolle und in der Folge zu exorbitant steigenden Preisen. In der textilen Kette lösten die Unwetter in Pakistan, insbesondere vor dem Hintergrund des möglichen globalen Klimawandels, ein grundsätzliches Umdenken aus. Das Bewusstsein, dass Baumwolle ein hochvolatiles und umweltsensitives Agrarprodukt ist, stieg. Zusätzlich wurde 2010 die Fasernachfrage durch den raschen Wohlstands- und Bevölkerungszuwachs in den Emerging Markets angekurbelt.

Wolle lag mit geschätzten 1,2 Mio. Tonnen nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Chemiefasern auch im Aufwärtstrend

Auch die Chemiefasern profi tierten vom starken Wachstum und dem strukturellen Wandel des globalen Fasermarkts. Im Jahr 2010 stieg die weltweite synthetische Chemiefaserproduktion nach vorläufi gen Zahlen um 6,0 % auf 43,1 Mio. Ton-

1) CIRFS, Gherzi, Lenzing Estimates, Fiber Economics Bureau, Cotton Outlook (Erste Schätzungen können erheblich von den endgültigen Zahlen abweichen). 2) International Monetary Fund

Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164

nen. Einen noch größeren Zuwachs verzeichneten nach ersten Schätzungen die cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell, Acetat, …) mit einem Plus von 12,9 % auf einen neuen Rekordwert von 4,2 Mio. Tonnen.

Wie in den Vorjahren wurde auch 2010 das Wachstum von China getrieben, von wo bereits rund 60 % der weltweiten Chemiefaserproduktion stammen.

Rekordproduktion bei Man-made Cellulosefasern

Die neue Rekordproduktion von 4,2 Mio. Tonnen Man-made Cellulosefasern wurde vor allem durch Zuwächse bei Viscosestapelfasern (3,3 Mio. Tonnen) erreicht.

Den stärksten Anstieg bei Viscosestapelfasern konnte erneut China mit einer Wachstumsrate von ca. 25 % auf 1,9 Mio. Tonnen verbuchen. Im Jahr 2010 stammten bereits rund 56 % (2009: 53 %) der weltweiten Cellulosestapelfasern aus China. In Europa waren alle Kapazitäten voll ausgelastet.

Faserpreise

Die Faserpreisentwicklung 2010 folgte im Wesentlichen der generell starken Nachfrage sowie der erwarteten physischen Verknappung bei Baumwolle.

Der Baumwollpreis als Taktgeber für eine Vielzahl von Faserpreisen startete mit rund 77 US-cts/lb1 (Cotton A-Index) in das Jahr 2010 und stieg im Verlauf des ersten Halbjahres stetig an. Zu Beginn des zweiten Halbjahres erfolgte dann eine Preisexplosion. Auslöser waren die oben beschriebenen großflächigen Überschwemmungen in Indien und Pakistan. So stiegen die Preise zur Jahresmitte 2010 auf über 90 UScts/lb und erreichten im Dezember des Berichtsjahres mit rund 186 US-cts/lb ihren bisherigen absoluten Höchststand1 .

Auch die Polyesterfaserpreise verzeichneten im Jahr 2010 einen Preisanstieg. Neben der starken Nachfrage nach Chemiefasern waren der feste Ölpreis und generell steigende Preise bei Zwischenprodukten im Kunststoffbereich dafür auschlaggebend.

Die Preise für Viscosefasern stiegen ebenfalls im ersten Halbjahr 2010 nachfragebedingt kontinuierlich an, sodass die Gefahr einer Überhitzung bestand. Schließlich kam es im Sommer in Asien zu einer kurzen Delle, doch nach den Überflutungen in wichtigen asiatischen Baumwollanbaugebieten entwickelten sich die Viscosefaserpreise ab August des Berichtsjahres wieder deutlich nach oben. Entgegen dem langjährigen Preisgefüge und infolge der Preisexplosion bei Baumwolle lagen die Viscosefaserpreise in der zweiten Jahreshälfte 2010 unter den Baumwollpreisen.

Lagebericht 2010

Entwicklung der Lenzing AG

Die Lenzing AG konnte aufgrund ihrer Positionierung sowie ihrer konsequenten Wachstumsstrategie der letzten Jahre im Geschäftsjahr 2010 von der dynamischen Entwicklung des Man-made Cellulosefasermarktes optimal profi tieren.

Bei den Zahlen ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der Ausgliederung der Betriebsstätte Grimsby (Großbritannien) im Berichtsjahr die Zahlen 2010 mit denen des Jahres 2009 nicht vergleichbar sind. Der Umsatz des Berichtsjahres 2010 stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 698,7 Mio. EUR (nach 650,8 Mio. EUR). Dieser Zuwachs von 7,4 % war im Wesentlichen auf die erhöhte Faserproduktion und den höheren Faserversand, deutlich bessere Preise sowie auf den weiter verbesserten Produktmix zurück zu führen. Der Umsatzanteil von Spezialfasern, wie etwa Lenzing Modal®, sowie hochwertiger Nonwovensfasern betrug im Berichtsjahr 53,1 %.

Infolge der gegenüber 2009 gestiegenen Rohstoffpreise stiegen die Materialaufwendungen um 10,2 % auf 279,1 Mio. EUR (nach 253,2 Mio. EUR). Die Personalkosten stiegen um 8,4 % auf 134,0 Mio. EUR (nach 123,7 Mio. EUR). Dies war im Wesentlichen auf die Kollektivvertragsrunde 2010 zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahreswert von 116,6 Mio. EUR um 30,3 % auf 151,9 Mio. EUR.

Der Rückgang der Beteiligungserträge auf 2,3 Mio. EUR (nach 5,7 Mio. EUR) ist auf die Stärkung des Eigenkapitals im Zusammenhang mit der Finanzierung einer Beteiligung in der Pulp Trading GmbH zurückzuführen. Dies, die Abschreibungen auf Finanzanlagen und die Erhöhung des Zinsaufwandes führten zu einem Finanzergebnis von -18,5 Mio. EUR (Vorjahr +0,2 Mio. EUR).

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2010 sank gegenüber dem Vorjahreswert von 70,6 Mio. EUR um 19,4 % auf 56,9 Mio. EUR.

Nach Berücksichtigung der Ertragssteuern in Höhe von 5,7 Mio. EUR ergab sich ein Jahresüberschuss von 51,2 Mio. EUR (nach 55,8 Mio. EUR). Der Bilanzgewinn 2010 belief sich auf 79,9 Mio. EUR nach 51,5 Mio. EUR im Jahr zuvor.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen insgesamt 53,4 Mio. EUR (nach 53,0 Mio. EUR). Schwerpunkte waren Investitionen in den Bereichen Zellstoff, Energie sowie in den weiteren Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpfl ichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashfl ow gedeckt werden. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2011 gefährden könnten.

Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164

Kennzahlen der Lenzing AG

Die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren stellen sich für das Berichtsjahr wie folgt dar:

Ergebnissituation 2010 2009 2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatz 698,72 650,77 665,81
Ergebnis vor Zinsen und Steuern1 67,13 77,94 88,68
Umsatzrentabilität2 9,61% 11,98% 13,32%
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 56,92 70,61 78,67
Investitionskennzahlen (Immaterielle und Sachanlagen) 2010 2009 2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Investitionen 53,38 53,00 75,81
Abschreibungen 53,58 57,43 53,55
Kapitalstruktur/Rentabilität 2010 2009 2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) 540,61 382,92 376,89
Sozialkapital 74,92 75,72 80,03
Eigenkapital3 405,80 408,25 405,71
Eigenkapitalquote 39,73% 47,09% 47,03%
ROE in %4 13,99% 17,35% 19,54%
ROI in %5 7,11% 9,01% 10,51%
Nettoumlaufvermögen 64,66 62,76 -7,28
Nettoverschuldung6 236,57 218,52 308,85
Nettoverschuldungsgrad7 58,30% 53,53% 76,13%

Lagebericht 2010

Cash Flow 2010 2009 2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 148,72 174,42 72,20
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -146,93 -36,95 -83,29
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 79,17 -80,71 -9,26
Veränderung der liquiden Mittel 80,95 56,76 -20,35
Anfangsbestand liquide Mittel Lenzing AG 65,79 9,04 29,88
Anfangsbestand liquide Mittel LAGG -20,55 0,00 0,00
Endbestand liquide Mittel 126,20 65,79 9,04
Börsenkennzahlen 2010 2009 2008
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Grundkapital 26,7 26,7 26,7
Anzahl der Aktien in Stk. 25.725.000 3.675.000 3.675.000
Börsenkapitalisierung 2.238,1 915,1 613,7
Anzahl der Aktien in Stk. nach Aktiensplit8 25.725.000 25.725.000 25.725.000
Aktienkurs am Bilanzstichtag (in EUR)8 87,0 35,6 23,9

1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen

2) Umsatzrentabilität = Ergebnis vor Zinsen und Steuern/Umsatzerlöse

3) bereinigtes Eigenkapital = Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse + Investitionszuwachsprämie – anteilige Ertragsteuern

  • 4) Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø bereinigtes Eigenkapital Ø bereinigtes Eigenkapital = Durchschnitt des bereinigten Eigenkapitals zum 31.12.2010 und 31.12.2009
  • 5) Gesamtkapitalrentabilität (ROI) = Ergebnis vor Zinsen und Steuern/Ø Gesamtkapital Ø Gesamtkapital = Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2010 und 31.12.2009
  • 6) Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapiere des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen
  • 7) Nettoverschuldungsgrad = Nettoverschuldung/bereinigtes Eigenkapital

8) Durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 erhöhte sich die Zahl der in Umlauf befi ndlichen Aktien auf 25.725.000 Stück. Die Vergleichszahlen wurden angepasst.

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Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Standard Market Continuous der Wiener Börse. Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt 26.717.250,00 EUR und ist eingeteilt in 25.725.000 Stückaktien. Die B & C Industrieholding GmbH, Wien, ist gemeinsam mit ihrer Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit einem Anteil von insgesamt 90,54 % der Stimmrechte Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter Kernaktionär der Lenzing AG.

Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von 35,71* EUR ins Jahr 2010 und verzweieinhalbfachte sich bis zum Jahresende auf 87,00 EUR. Damit entwickelte sich die Lenzing Aktie deutlich besser als der Wiener Leitindex ATX. Unter den Titeln des Prime Market und des Standard Market Continuous war Lenzing mit einem Kursplus von 143,6 % im Jahr 2010 unter den Top Five der bestperformenden Aktien.

Aktiensplit

Die außerordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG vom 10. Dezember 2010 beschloss, das Grundkapital durch Durchführung eines Aktiensplits im Verhältnis 1:7 neu einzuteilen. Dadurch erhöhte sich die Anzahl der Aktien von 3.675.000 Stückaktien um 22.050.000 Stückaktien auf 25.725.000 Stückaktien, die auf Inhaber lauten. Die Aktionäre erhielten für jede Stückaktie durch den Aktiensplit somit sechs weitere Stückaktien. Die Lenzing Aktie notierte ab dem Stichtag 28. Dezember 2010 in der neuen Stückelung.

Der Aktiensplit erschien aufgrund des starken Kurszuwachses geboten, um die Handelbarkeit der Lenzing Aktie zu erleichtern. Zudem erfüllte Lenzing damit einen seit vielen Jahren an das Unternehmen herangetragenen Wunsch privater Aktionäre.

Entwicklung der Lenzing Aktie

165

Lagebericht 2010

Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen

Weiters beschloss die außerordentliche Hauptversammlung mehrheitlich mit 99,9 % die Einräumung eines genehmigten Kapitals zur Ausgabe von neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage und eines bedingten Kapitals zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, jeweils mit der Ermächtigung des Vorstands, die Bezugsrechte der Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Diese Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen bieten der Lenzing AG künftig weitgehende Flexibilität zur Unterstützung des weiteren Unternehmenswachstums.

Lenzing Anleihe

Lenzing platzierte im Berichtsjahr erfolgreich eine siebenjährige Anleihe mit einem Kupon von 3,875 %. Das Angebot war vierfach überzeichnet. Aufgrund der starken Nachfrage seitens der österreichischen Privatanleger wurden rund 75 % des Volumens privaten Investoren zugeteilt. Das große Interesse privater und institutioneller Investoren an der Lenzing Anleihe darf als Beweis für die hervorragende Positionierung der Lenzing AG als erfolgreiches und dynamisches österreichisches Industrieunternehmen gewertet werden. Die Anleihenplatzierung wurde im Rahmen von zwei sehr gut besuchten Publikums-Roadshows in Wien und Linz auch für eine Vertiefung des Wissens über Lenzing bei ausgewählten privaten Investoren genutzt.

Die zusätzlichen fi nanziellen Mittel aus der Anleihe in Höhe von 120 Mio. EUR wurden für die Optimierung des Finanzierungsportfolios und die Stärkung der Finanzkraft, die Refi nanzierung bestehender Finanzierungsverbindlichkeiten und die Finanzierung neuer Projekte (Ausbau und Erweiterung der bestehenden Geschäftstätigkeit) verwendet.

Bereits seit dem Jahr 2005 ist die Lenzing Aktie im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex gelistet. Auch im Berichtsjahr konnte Lenzing die strengen Anforderungskriterien dieses Index erneut erfüllen. Der VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) umfasst österreichische börsenotierte Unternehmen, die sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht führend sind.

Beim Wiener Börse Preis 2010 belegte Lenzing in der Kategorie "Nachhaltigkeit" den zweiten Platz. Die Evaluierung erfolgte anhand von 100 Kriterien bzw. 400 Indikatoren. Berücksichtigt wurden öffentliche und individuelle Unternehmensquellen sowie Sekundärquellen, wie etwa Medienberichte. Als nachhaltig tätig gelten jene Unternehmen, die ihre Verantwortung gegenüber Anlegern aktiv wahrnehmen und deren Geschäftsfeld nicht in die Industriebereiche Rüstung, Nuklearenergie, Suchtmittel, Gentechnik oder Glücksspiel fällt.

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Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die Risikolage für Lenzing hat sich bereits im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr strukturell verbessert. Dieser Trend hat sich im zweiten Halbjahr 2010 weiter verstärkt. Die Ausbauprojekte an den verschiedenen Standorten wurden zeitgemäß abgeschlossen bzw. sind noch in der Umsetzung. Allgemein hat sich das Wettbewerbsrisiko der Lenzing AG durch diese Investitionen verringert. Auf der Beschaffungsseite wurde mit der Akquisition von Biocel Paskov eine wesentliche Verbesserung in der langfristigen Versorgung mit Zellstoff erreicht.

Die nach wie vor bestehende Unsicherheit an verschiedenen Wirtschaftsstandorten, vor allem in Europa (Irland, Portugal, Spanien), kann in den kommenden Monaten wieder zu einer verstärkten Volatilität der Wechselkurse, vor allem des Euro-Dollar-Kurses führen und Kursverluste nach sich ziehen. Auch steigende Rohstoffpreise sowie ein Anstieg der weltweiten Energiekosten können zur Verschlechterung der Ertragslage der Lenzing AG führen.

Klassische Risiken wie Naturkatastrophen, Umwelt- oder Feuerrisiken sowie in zunehmendem Maße auch Produkthaftpflichtrisiken beinhalten nach wie vor ein hohes Verlustpotenzial für die Lenzing AG.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überarbeitung der operativen und strategischen Pläne sowie die Simulation von Szenarien ("What would happen if") sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet die wesentlichsten bestandsgefährdenden Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen und Versicherern umzusetzen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach "COSO" Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO"-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet.

2. Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf die Unternehmensziele minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

Lagebericht 2010

3. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien. Die erhobenen Risiken werden zumindest einmal jährlich neu bewertet.

Die folgende Tabelle enthält die nach der Einschätzung des Managements bedeutendsten Risikofaktoren:

Kritische Risiken Finanzielle
Auswirkung
Wahrschein
lichkeit
Veränderung
Vorjahr
Rohstoffe Preisschwankungen bei Rohstoffen können zu geringeren Produktmargen und
Handelsverlusten führen.
hoch hoch =
Umwelt Ein möglicher Umweltschaden kann zu Personen- und Sachschäden führen, welche
Haftungen nach sich ziehen. Sowie allgemein Änderungen in der Umweltgesetzgebung
an sich.
sehr hoch mäßig =
Personalrisiko Ein Mangel an qualifi zierten Facharbeitern, insbesondere in Asien, sowie eine
zu geringe Mobilitätsbereitschaft im Konzern kann vor allem bei gleichzeitigem
Ausbau der Standorte zu Ressourcenengpässen im Personalbereich führen.
sehr hoch hoch é
Imageschaden Die Nichteinhaltung der von den Marktteilnehmern geforderten Standards sowie
Kundenreklamationen können das Image negativ beeinfl ussen.
hoch hoch é
Zellstoff
versorgung
Mangelnde Zellstoffversorgung kann zu Produktionsausfällen sowie zu steigenden
Herstellkosten führen.
sehr hoch mäßig =
Marktwandel Politische Veränderungen in Ländern, in denen Investitionen getätigt wurden,
können negative Auswirkungen auf den Cashfl ow und die Gewinnziele haben.
sehr hoch mäßig é
Wechselkurs Schwankungen beim Wechselkurs Euro – USD können zu wirtschaftlichen
Verlusten sowie Bewertungsverlusten führen.
sehr hoch hoch =
Innovation Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern können
die Marktposition negativ beeinfl ussen.
sehr hoch mäßig =
Energie Ein weltweit ansteigender Energiebedarf führt langfristig zu steigenden
Energiepreisen. Vor allem jene Produktionsstandorte, die Energie zukaufen, sind
dem Drohpotential steigender Gas- bzw. Kohlepreise ausgesetzt.
hoch sehr hoch é
Natur
katastrophen
Naturereignisse können schwere Sach- und Personenschäden sowie
Produktionsausfälle verursachen. Auch durch veränderte Wetterbedingungen in den
jeweiligen Produktionsstätten kann es verstärkt zum Auftreten von Umweltschäden
kommen.
sehr hoch mäßig =
Liquiditätsrisiko Finanz- und Wirtschaftskrisen können im Besonderen die Ausbauprojekte
hinsichtlich einer gezielten Liquiditätsplanung und geplanter Kreditaufnahmen
negativ beeinfl ussen.
sehr hoch mäßig =
Logistik Verzögerungen bei der Rohstoffbeschaffung aufgrund von Beeinträchtigungen auf
den internationalen Transportrouten können zu Produktionsausfällen führen.
hoch hoch =

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Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Ein weiteres Ziel ist die vorausschauende Nutzung der Chancen, die jedes Risiko birgt, und das Erzielen eines optimalen Risiko-/Chancenausgleichs für das Unternehmen.

Das Risikomanagement ist auch in die strategischen Abläufe mit eingebunden, um Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren und sich daraus ergebende Marktchancen nützen zu können.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Notfallmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch bei Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein immer höher spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Agentennetzwerk und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung kann somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern beeinflussen. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen. Aufgrund des starken Anstiegs der Nachfrage nach Cellulosefasern resultiert daraus auch eine bedeutungsvolle Chance für Lenzing, die im Rahmen einer kontinuierlichen Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre berücksichtigt wird.

Beschaffungsrisiko

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien, Polymere) und Energie zu. Die Faser- und Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing AG schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen abzunehmen, und sie können Preisanpassungsklauseln vorsehen. Dadurch könnte es für Lenzing unmöglich sein, Preise, Abnahmemengen oder andere Ver-

Lagebericht 2010

tragsbedingungen (kurzfristig) zu ändern, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat reagieren zu können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko

Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken gut beherrscht. Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden können jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden (siehe Anhang Seite 42). Obwohl Lenzing bei Bau, Betrieb und Erhaltung seiner Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einfl ussbereich der Lenzing AG entziehen. Gegen bestimmte Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überfl utungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing AG hat mit ihren Tochtergesellschaften einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten zum Beispiel in Lenzing/Österreich oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifi kanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden (zum Beispiel Rückgänge, Verspätungen, Änderungen oder Ausfälle von Bestellungen) oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu fi nden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing AG Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den Euro-Dollar-Kurs. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Details siehe Anhang Seite 46 – 47.

Wettbewerbsrisiko und Innovationsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing AG sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko

Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164 Risikobericht 166 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 170 Versicherung 172

konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Lenzing begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing AG plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie von Produktangebot und Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing AG, größere Mengen an Zellstoff von ihren integrierten Zellstoffproduktionsstätten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Manmade Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Die Geschäftstätigkeit der Lenzing AG kann beeinträchtigt sein, wenn es nicht gelingt, geplante Erweiterungen der Produktionskapazitäten zu finanzieren oder umzusetzen. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, könnten ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing AG entgegenstehen. Die Lenzing AG ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten. Dies könnte zu einer Erhöhung der Ausgaben gegenüber den Einnahmen führen.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das interne Kontrollsystem der Lenzing AG wird als Prozess definiert, durch den die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird. Dadurch soll gewährleistet sein, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche eines unternehmensweiten Risikomanagements, die Finanzberichterstattung, die Unternehmensstrategie, betriebliche Abläufe sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing AG bildet die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing AG und damit den dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die "Mandates of the Lenzing Group" regeln wesentliche Bereiche im Hinblick auf

Lagebericht 2010

Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern. Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweils zuständigen Business Unit oder des jeweils zuständigen Corporate Centers.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht. Dieser umfasst unter anderem die Aufgabenbereiche der Risikoidentifi kation und der Risikobeurteilung als Grundlage der Risikosteuerung (siehe auch Risikobericht).

Das Berichtswesen- und Managementinformationssystem der Lenzing AG wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese klare zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfi ndende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Umfassende Regelungen determinieren die Vorprozesse.

Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien defi niert und eingesetzt. Lenzing arbeitet auch konsequent am weltweiten Einsatz eines einheitlichen IT-Systems (SAP) an den Hauptstandorten.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Diese klaren Vorgaben sehen ein striktes Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Abteilung vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen der Abteilung Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten aufgeteilt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellenund Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Abteilung ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzerns zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Dem Corporate Center Corporate Communications obliegen die Konzernkommunikation und die Pfl ege der Investor Relations sowie die externe Berichterstattung und Kommunikation.

Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164 Risikobericht 166 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 170 Versicherung 172 Verwendung von Finanzinstrumenten 172 Forschung und Entwicklung 173 Umwelt und Nachhaltigkeit 174

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Solche Ereignisse können insbesondere in Form von Feuer, Explosionen, Naturkatastrophen sowie von damit verbundenen Betriebsunterbrechungen auftreten. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz, sogenannte "Frequenzschäden" selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten. Dieser Versicherungsschutz könnte sich gleichwohl als nicht ausreichend erweisen. In Abstimmung mit den verschiedenen Produktionsstätten werden regelmäßige Überprüfungen des Versicherungsschutzes sowie Risikoanalysen durchgeführt.

Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind grundsätzlich im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – derivative Finanzinstrumente, nämlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Seiten 44–45) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Soweit dieses auf Fremdwährungsrisiken zurückzuführen ist, ist es durch Devisentermingeschäfte gesichert. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 54,55 % variabel verzinst.

Lagebericht 2010

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpfl ichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpfl ichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpfl ichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfi nanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashfl ow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Falls das Wachstum hinter den Erwartungen der Lenzing AG zurückbleibt, könnten auch Absatzvolumen und Preise die Unternehmensziele nicht erreichen, wodurch Absatz, Bilanzgewinn oder die Gewinnmarge beeinträchtigt werden könnten

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing AG benötigt erhebliche fi nanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine angespannte Situation auf den Kapitalmärkten könnten Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung beeinträchtigen. Diese Entwicklungen könnten es der Lenzing AG oder ihren Kunden erschweren, bestehende Kreditverbindlichkeiten zu tilgen oder neues Fremdkapital zu beschaffen. Finanzkrisen wie im Jahr 2008 führen ebenfalls zu einer Austrocknung der Kreditmärkte und zu Anspannungen auf den Kapital- und Finanzmärkten. Erheblich nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, fi nanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing AG könnten folglich aus einer – durch eine Finanzkrise bedingten – Verringerung der Nachfrage oder Absenkung der Preise auf den globalen Märkten resultieren.

Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2010 betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati1 ) 17,7 Mio. EUR (nach rund 14,7 Mio. EUR im Jahr zuvor).

2010 wurden die Aktivitäten der Prozessinnovation im Bereich Zellstoff durch die Akquisition der Zellstofffabrik Biocel Paskov geprägt. Zum einen wurden durch Laboruntersuchungen die Basisdaten für die notwendigen Investitionsentscheidungen für die langfristige Ausrichtung auf Chemiezellstoff gelegt. Zum anderen wurde es durch eine kurzfristige Technologieentwicklung ermöglicht, bereits vor Abschluss der Investitionen in kleineren Mengen Chemiezellstoff zu produzieren.

Forschungsschwerpunkt der Prozessinnovation im Bereich Fasern war erneut die Optimierung des Lyocell- sowie des Viscosefaserherstellungsprozesses. Die Laufeigenschaften von Lenzing Viscose® wurden für die Anwendung auf Air-Jet-Maschinen weiter optimiert.

Die vielfältigen Eigenschaften von TENCEL® werden nun auch unter anderem als TENCEL® Pulver in Matratzenschaum für ein verbessertes Feuchtigkeitsmanagement eingesetzt. Entsprechende Produkte wurden mit Partnern zur Marktreife gebracht.

Weitere potenzielle Einsatzgebiete für TENCEL® Pulver sind Verputz für die Bauindustrie, faserverstärkte Kunststoffe sowie Glasfaser-Ersatz bei Spritzgussteilen.

Einen weiteren neuen Anwendungsbereich für TENCEL® Fasern stellen Möbelbezugsstoffe für den Privatbereich und für die Hotellerie dar. Mit TENCEL® konnten hervorragende Gebrauchswerte (Scheuerfestigkeit) erzielt werden, die wesentlich besser sind als jene von Baumwolle. Auch die Spezialfaser TENCEL® C wurde im Berichtsjahr zur Marktreife gebracht. Bei TENCEL® C wird Chitosan, ein natürlicher Rohstoff, gewonnen aus den Schalen von Krustentieren, auf die Faser appliziert. Dadurch konnte die bereits herausragende Hautfreundlichkeit der TENCEL® Fasern erneut verbessert werden.

Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164 Verwendung von Finanzinstrumenten 172 Forschung und Entwicklung 173 Umwelt und Nachhaltigkeit 174

Die Positionierung von Lenzing Modal® als weichste Faser wurde durch die Spezialtype MicroModal® AIR noch weiterentwickelt. Mit einem Faserdurchmesser von 0,8 dtex ist MicroModal® AIR die leichteste und anschmiegsamste Faser auf dem Wäschemarkt und erzielt einen 4-mal höheren Weichheitsfaktor als Baumwolle.

Basierend auf der im Markt bekannten Hitzeschutzfaser Lenzing FR® entwickelte Lenzing die Faserinnovation Lenzing FR® BLACK. Die Lenzing FR® Faser mit inkorporiertem schwarzen Farbstoff hat viele Vorteile für die Textilverarbeitung sowie für den Träger der Schutzkleidung.

Die Entwicklungsaktivitäten in der Business Unit Nonwoven Fibers waren auf die Themengebiete Erarbeiten neuer Anwendungsgebiete und Märkte, Entwicklung neuer Fasertypen sowie Screening bestehender Technologien zur Herstellung von Vliesstoffen und Erarbeitung von Entwicklungsmöglichkeiten für Lenzing Fasern konzentriert.

Die Laufeigenschaften von Lenzing Viscose® wurden für die Anwendungen auf Hochleistungs-Spunlace2 -Maschinen optimiert.

Das derzeit größte Entwicklungsprojekt im Nonwovensbereich ist TencelWeb. Durch diese neue Technologie können TENCEL® Vliesstoffe aus sehr feinen Filamenten direkt aus der Spinnlösung hergestellt werden, welche sich durch ihren hohen Mikrofaseranteil und ihr geringes Flächengewicht auszeichnen. Der innovative Vliesstoff konnte in Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden weiter optimiert werden und soll künftig in Hygieneprodukten und Filtermedien Anwendung finden.

Weitere Forschungsprojekte waren die Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Wundbehandlung, wo TENCEL® in Gelform für Wundauflagen verwendet wird, aber auch klassische Produkte wie Verbandmull und Verbandwatte, wo TENCEL® als Baumwollersatz dienen kann.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Im Berichtsjahr konnte am Standort Lenzing an die stetigen Produktionssteigerungen der vergangenen Jahre in der Faser- und Zellstoffproduktion angeschlossen werden. Dieses dynamische Wachstum fordert den laufenden Ausbau sowie die Anpassung der Umweltschutzleistungen mit dem Ziel der Minimierung der Umweltemissionen. Der Geschäftsbereich Umweltschutz konnte mit seinen Umweltschutzanlagen die Produktionserhöhungen am Standort Lenzing durch entsprechende Maßnahmen gut bewältigen.

Im Jahr 2010 wurde die Erweiterung der Aschedeponie Obereck fertig gestellt und behördlich überprüft. Mit der Erbringung der rechtlich geforderten Sicherstellungsleistung steht nunmehr Lenzing eine dem Stand der Deponieverordnung 2008 entsprechende Reststoffdeponie zur Verfügung, die dem Unternehmen hinsichtlich der erforderlichen Zwischenlagerung und Deponierung der anfallenden Verbrennungsasche die entsprechende Sicherheit gibt.

Weiters wurde im Berichtsjahr die im Jahr 2009 geschaffene Möglichkeit zur Verbrennung schwefelbelasteter Abluft aus der Faserhalle im Wirbelschichtkessel 1K7 sehr erfolgreich getestet. Damit steht nun neben der Abluftverbrennung in der RVL-Anlage eine weitere Möglichkeit für eine geruchsmindernde Abluftverbrennung zur Verfügung.

Die Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte im Jahr 2010 das hohe Niveau ihrer Laborleistungen in den Bereichen der Abwasser- und Abfallanalytik bzw. der ökotoxikologischen Untersuchungen halten sowie zusätzlich ausbauen. Bei der jährlich durchzuführenden Begutachtung im Auftrag der Akkreditierungsstelle wurde wiederum die technische Kompetenz der Prüfstelle als sehr zufriedenstellend beurteilt.

Zu den wichtigsten Erfolgen im Bereich Umweltschutz am Standort Lenzing gehörten im Berichtsjahr die positive Absolvierung aller behördlichen Umweltverfahren sowie der weitere Ausbau der Verbandskläranlage.

Lagebericht 2010

Die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde um einen fünften Anaerobiereaktor samt Nebenanlagen ergänzt sowie die Anaerobieanlage auf Zweistraßigkeit ausgebaut. Diese Erweiterung stellt eine optimale Anpassung an zukünftige Erfordernisse dar. Damit wird eine Leistungssteigerung, sowohl in Bezug auf die biologische Sulfatentfernung als auch auf den Abbau der organischen Belastung, und durch die Zweistraßigkeit zusätzlich eine höhere Betriebssicherheit erzielt.

Des Weiteren erfolgten im Berichtsjahr Planungen zur Erhöhung der hydraulischen Kapazität der bestehenden aeroben Abwasserreinigungsanlage (ARA) durch Errichtung eines neuen Zwischenklärbeckens und Erweiterung der Filteranlage einschließlich der Beseitigung von Engpässen im Bereich der Abwasserführungen. Mit der Errichtung der Anlage zum Ausbau der hydraulischen Kapazität der ARA wurde im Berichtsjahr begonnen.

Sowohl die entsprechenden Anlagenerweiterungen als auch die Erhöhung der installierten Produktionskapazitäten für Zellstoff und Viscosefasern wurden von der zuständigen Behörde wasserrechtlich bewilligt. Darüber hinaus erfolgte mit Bescheid des Landes Oberösterreich als zuständiger Behörde die Neufestsetzung des Maßes der Wasserbenutzung (Abwasserkonsens) hinsichtlich des Kläranlagenbetriebs sowie der in den Fluss Ager eingeleiteten Wärmefrachten und Abwassermengen. Somit konnte die erforderliche Rechtssicherheit jedenfalls bis 2015 erfolgreich sichergestellt werden.

Zweigniederlassung

Die bis September bestehende Betriebsstätte Grimsby wurde rückwirkend per 31.12.2009 ausgegliedert und in eine eigene Kapitalgesellschaft in UK eingebracht.

Mitarbeiter

Lenzing setzt laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas. So bot das Lenzing Bildungszentrum am Standort Lenzing im Jahr 2010 erneut eine Vielzahl an Ausbildungen zur Förderung der Qualifi kationen und Fähigkeiten der Mitarbeiter an.

Zur optimalen Planung und Erfassung der Mitarbeiterentwicklung wurde im Berichtsjahr der "Performance Management Process" fortgeführt und ausgebaut. Die Eingangsphase des umfassenden Leistungs-Beurteilungsprogramms, das sogenannte "360°-Feedback*", wurde im Jahr 2010 abgeschlossen. Bei diesem Programm erhalten Führungskräfte im Rahmen einer 360°-Evaluierung wertvolles Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten. Das Follow-up-Programm wird 2011 starten.

Das in den vergangen Jahren implementierte Gesundheitsmanagement wurde konsequent fortgesetzt. Neben einer Reihe von gesundheitsfördernden Aktionen wurden 2010 auch die Lenzinger Gesundheitstage erfolgreich weitergeführt. In den Jahren seit der Einführung dieser Aktion haben insgesamt 1.500 Teilnehmer dieses Angebot in Anspruch genommen. Im Berichtsjahr nützten 190 Teilnehmer die Gelegenheit, sich vier Tage lang mit den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung unter Anleitung eines Trainers Allgemeines Marktumfeld 159 Entwicklung der Lenzing AG 161 Kennzahlen Lenzing AG 162 Die Lenzing Aktie 164 Zweigniederlassung 175 Mitarbeiter 175 Ausblick 176 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 176

und eines Arbeitsmediziners in Theorie und Praxis zu befassen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2010 beschäftigte die Lenzing AG 1.878 Mitarbeiter (davon 106 Lehrlinge) nach 1.827 Ende 2009 (davon 104 Lehrlinge). Der Anstieg ist Folge des positiven Marktumfelds und des gestiegenen Geschäftsvolumens. Lenzing ist die Wichtigkeit gut ausgebildeter Facharbeiter bewusst. Daher nimmt die Lenzing AG ihre Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit 18. Februar 2011 wurden die Gesellschaften, die das Kunststoff-Filamentsgeschäft betreiben, an ein Konsortium unter der Führung der Global Equity Partners Gruppe abgegeben. Diese Gesellschaften wurden von der Lenzing AG indirekt über die Lenzing Plastics GmbH gehalten.

Lenzing, am 21. Februar 2011

Ausblick

Der Aufwärtstrend am globalen Fasermarkt hielt vor dem Hintergrund einer insgesamt zufriedenstellenden weltwirtschaftlichen Entwicklung auch in den ersten Wochen des angelaufenen Geschäftsjahres 2011 an. Die Verknappung bei Baumwolle führt zu neuen historischen Höchstständen beim Baumwollpreis. schaftlichen Entwicklung auch in den ersten Wochen des

Die Auftragslage der Lenzing AG war zu Jahresbeginn 2011 erfreulich, die Faser- und Zellstoffproduktion lief bei Vollauslastung auf Hochtouren. Auch für den weiteren Jahresverlauf zeichnet sich aus derzeitiger Sicht keine gravierende Änderung der Nachfragesituation nach Lenzing Fasern ab. Die Rohstoffpreise tendieren allerdings ebenfalls nach oben. Insgesamt erwartet die Lenzing AG bei Anhalten des aktuellen Marktumfeldes 2011 einen erfreulichen Geschäftsverlauf und einen Umsatz- und Ergebnisanstieg.

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Einzelabschluss 2010

Gewinn- und Verlustrechnung

für das Geschäftsjahr 2010 2010 2009*
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 698.717.928,78 650.772,9
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -6.391.510,51 -13.260,7
3. andere aktivierte Eigenleistungen 1.114.527,32 1.122,2
4. sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 9.523,61 2.924,0
b) Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen 18.362.493,08 7.441,9
c) übrige 24.627.127,01 33.049,5
42.999.143,70 43.415,4
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -279.061.601,02 -253.154,3
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -43.697.844,09 -61.816,6
-322.759.445,11 -314.970,8
6. Personalaufwand:
a) Löhne -50.671.607,48 -49.458,4
b) Gehälter -49.614.408,49 -42.613,0
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -4.595.826,46 -3.587,1
d) Aufwendungen für Altersversorgung -1.545.267,14 -1.752,0
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pfl ichtbeiträge -25.412.382,78 -24.188,3
f) sonstige Sozialaufwendungen -2.161.162,66 -2.058,0
-134.000.655,01 -123.656,8
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) planmäßige Abschreibungen -53.576.386,38 -57.424,6
b) Aufl ösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 1.176.885,92 1.020,5
-52.399.500,46 -56.404,1
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -148.624,46 -151,5
b) übrige -151.755.526,80 -116.476,2
-151.904.151,26 -116.627,7
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 75.376.337,45 70.390,4

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010 177 Bilanz zum 31. Dezember 2010 179

für das Geschäftsjahr 2010 2010 2009*
EUR TEUR
10. Erträge aus Beteiligungen 2.279.673,23 5.652,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.279.088,23 (2009: TEUR 5.652,5)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.418.408,66 2.336,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.233.251,8 (2009: TEUR 1.448,9)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 776.426,03 461,5
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 124.789,73 113,1
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 119.998,56 (2009: TEUR 0,0)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen
davon: -13.849.095,16 -1.012,2
a) Abschreibungen EUR 13.849.108,19 (2009: TEUR 588,7)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 8.985.579,38 (2009: TEUR 406,9)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -10.203.203,06 -7.331,0
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 -18.453.000,57 220,3
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 56.923.336,88 70.610,8
18. Steuern vom Einkommen -5.720.969,86 -14.825,6
19. Jahresüberschuss 51.202.367,02 55.785,2
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 282.481,03 330,5
21. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen -10.056.825,12 -3.134,9
22. Jahresgewinn 41.428.022,93 52.980,8
23. Auflösung von Gewinnrücklagen (freie) 38.400.000,00 0,0
24. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) 0,00 -1.500,0
25. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 51.720,32 20,9
26. Bilanzgewinn 79.879.743,25 51.501,7

Einzelabschluss 2010

Bilanz zum 31. Dezember 2010

Aktiva 31.12.2010 31.12.2009*
A. Anlagevermögen EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte 625.374,14 771.679,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 77.169.026,58 85.080.978,17
2. technische Anlagen und Maschinen 230.852.306,03 255.627.253,16
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.126.956,95 10.099.566,34
4. Anlagen in Bau 21.820.448,32 5.512.253,25
5. geleistete Anzahlungen 1.702.934,01 7.945.290,96
341.671.671,89 364.265.341,88
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 261.999.027,25 196.868.181,59
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 59.205.072,87 38.614.375,52
3. Beteiligungen 5.110.143,91 7.107.539,86
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 69.219.323,21 18.467.043,62
5. sonstige Ausleihungen 2.123.757,86 4.840.046,10
397.657.325,10 265.897.186,69
739.954.371,13 630.934.207,69
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 20.929.395,36 28.284.839,70
2. unfertige Erzeugnisse 509.157,00 486.164,00
3. fertige Erzeugnisse und Waren 22.539.227,00 30.064.009,57
4. geleistete Anzahlungen 429.572,34 1.046.872,54
44.407.351,70 59.881.885,81
II. Forderungen
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 45.677.618,33 37.348.885,29
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 37.950.895,12 42.752.989,25
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.191.332,21 3.641.728,13
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 24.181.460,92 25.763.133,22
110.001.306,58 109.506.735,89
III. Wertpapiere und Anteile 5.124.600,00 19.924.090,00
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 121.073.845,41 45.870.684,52
280.607.103,69 235.183.396,22
C. Rechnungsabgrenzungsposten 774.902,47 770.463,79
1.021.336.377,29 866.888.067,70

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010 177 Bilanz zum 31. Dezember 2010 179

Passiva 31.12.2010 31.12.2009*
A. Eigenkapital EUR EUR
I.
Grundkapital
26.717.250,00 26.717.250,00
II. Kapitalrücklagen
gebundene 63.599.592,17 63.599.592,17
III. Gewinnrücklagen
freie 217.446.687,82 255.846.687,82
IV. Bilanzgewinn 79.879.743,25 51.501.720,32
davon Gewinnvortrag EUR 51.720,3 (2009: TEUR 20,9)
387.643.273,24 397.665.250,31
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 6.511.714,79 5.999.898,49
C. unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 17.380.078,13 7.605.734,04
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 42.213.626,00 41.938.700,42
2. Rückstellungen für Pensionen 24.022.145,00 25.053.143,00
3. Steuerrückstellungen 278.526,72 4.363.622,66
4. sonstige Rückstellungen 119.553.979,75 82.289.885,84
186.068.277,47 153.645.351,92
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 202.444.940,64 183.926.166,68
3. sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 16.469.483,27 24.671.282,15
4. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.970.188,65 1.894.542,28
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.806.603,70 47.218.540,33
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 26.561.149,89 33.797.915,96
7. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.105,05 170,17
8. sonstige Verbindlichkeiten 10.294.254,14 8.583.601,63
davon aus Steuern EUR 202.351,93 (2009: TEUR 185,1)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 2.400.409,12 (2009: TEUR 2.314,6)
423.547.725,34 300.092.219,21
F. Rechnungsabgrenzungsposten 185.308,32 1.879.613,73
1.021.336.377,29 866.888.067,70
Haftungsverhältnisse 90.469.154,74 20.143.315,20

Einzelabschluss 2010

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am 01.01.2010
A. Investitionszuschüsse EUR
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 692.476,62
2. technische Anlagen und Maschinen 3.113.322,46
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 283.702,40
4.089.501,48
II. Emissionszertifi kate 406.880,70
B. Investitionszuwachsprämie 1.503.516,31
5.999.898,49
unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 3.233.824,44
2. technische Anlagen und Maschinen 1.673.940,46
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.620.957,74
6.528.722,64
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.077.011,40
7.605.734,04

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 181 Entwicklung des Anlagevermögens 183

Stand am 31.12.2010 Umbuchung Auflösung Abgang Zugang
EUR EUR EUR EUR EUR
1.967.948,10 1.256.016,00 -116.871,52 0,00 136.327,00
2.679.691,46 -1.304.090,61 -493.344,39 0,00 1.363.804,00
302.926,84 48.074,61 -28.850,17 0,00 0,00
4.950.566,40 0,00 -639.066,08 0,00 1.500.131,00
595.451,92 0,00 -1.951.593,61 0,00 2.140.164,83
965.696,47 0,00 -537.819,84 0,00 0,00
6.511.714,79 0,00 -3.128.479,53 0,00 3.640.295,83
2.953.157,48 101,70 -280.768,66 0,00 0,00
6.725.170,08 754.850,86 0,00 -72,96 4.296.451,72
6.624.739,17 -754.952,56 0,00 -1.639,41 5.760.373,40
16.303.066,73 0,00 -280.768,66 -1.712,37 10.056.825,12
1.077.011,40 0,00 0,00 0,00 0,00
17.380.078,13 0,00 -280.768,66 -1.712,37 10.056.825,12

Einzelabschluss 2010

Entwicklung des Anlagevermögens

Anschaffungs
bzw. Herstel Ausgliederung
lungskosten Betriebsstätte Zugänge Abgänge
01.01.2010 2010 2010 2010
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
EUR EUR EUR EUR
Rechte 53.837.756,34 0,00 291.708,48 -631.977,85
II.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 709.376,90 0,00 0,00 0,00
Gebäudewert 1.600.955,69 0,00 0,00 -100.165,39
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude
und andere Baulichkeiten
Grundwert 3.873.598,21 -1.319.675,00 2.095,23 -744.211,12
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00 0,00
Gebäudewert 176.748.392,67 -9.942.987,50 2.207.980,55 -13.020,29
c) unbebaute Grundstücke 1.560.033,96 0,00 79.013,80 -54.720,38
185.152.033,64 -11.262.662,50 2.289.089,58 -912.117,18
2. technische Anlagen und Maschinen 912.559.252,86 -34.759.121,00 33.319.880,00 -5.238.621,70
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 44.157.898,56 -539.141,11 3.375.979,29 * -1.173.641,37 *
4. Anlagen in Bau 5.512.253,25 0,00 12.401.102,64 0,00
5. geleistete Anzahlungen 7.945.290,96 -96.925,42 1.702.934,01 0,00
Summe Sachanlagen 1.155.326.729,27 -46.657.850,03 53.088.985,52 -7.324.380,25
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 337.420.778,53 0,00 65.130.847,10 -1,44
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 42.863.850,15 0,00 33.844.180,47 -5.372.097,70
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 39.140.603,94 0,00 51.399.750,00 -83.308,00
5. sonstige Ausleihungen 5.083.314,72 0,00 423.734,23 -833.857,00
Summe Finanzanlagen 431.651.476,20 0,00 150.798.511,80 -6.289.264,14
1.640.815.961,81 -46.657.850,03 204.179.205,80 -14.245.622,24

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 181 Entwicklung des Anlagevermögens 183

Anschaffungs
bzw. Herstel Abschreibungen
lungskosten Umbuchungen kumuliert Buchwert Buchwert Abschreibungen
31.12.2010 2010 31.12.2010 31.12.2010 31.12.2009 2010
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
53.497.604,54 117,57 52.872.230,40 625.374,14 771.679,12 424.187,05
709.376,90 0,00 0,04 709.376,86 709.376,86 0,00
1.500.790,30 0,00 888.744,95 612.045,35 724.665,79 28.481,53
1.811.807,32 0,00 0,00 1.811.807,32 3.826.954,41 0,00
659.676,21 0,00 53.307,20 606.369,01 659.676,21 6.663,40
169.102.235,69 101.870,26 97.257.134,99 71.845.100,70 77.600.270,98 3.631.992,23
1.584.327,38 0,00 0,04 1.584.327,34 1.560.033,92 0,00
175.368.213,80 101.870,26 98.199.187,22 77.169.026,58 85.080.978,17 3.667.137,16
909.351.730,89 3.470.340,73 678.499.424,86 230.852.306,03 255.627.253,16 46.165.493,06
46.190.039,92 368.944,55 36.063.082,97 10.126.956,95 10.099.566,34 3.319.569,11 *
21.820.448,32 3.907.092,43 0,00 21.820.448,32 5.512.253,25 0,00
1.702.934,01 -7.848.365,54 0,00 1.702.934,01 7.945.290,96 0,00
1.154.433.366,94 -117,57 812.761.695,05 341.671.671,89 364.265.341,88 53.152.199,33
402.551.624,19 0,00 140.552.596,94 261.999.027,25 196.868.181,59 0,00
71.335.932,92 0,00 12.130.860,05 59.205.072,87 38.614.375,52 8.981.384,42
7.142.928,86 0,00 2.032.784,95 5.110.143,91 7.107.539,86 1.997.395,95
90.457.045,94 0,00 21.237.722,73 69.219.323,21 18.467.043,62 564.162,41
4.373.191,95 -300.000,00 2.249.434,09 2.123.757,86 4.840.046,10 2.006.165,47
575.860.723,86 -300.000,00 178.203.398,76 397.657.325,10 265.897.186,69 13.549.108,25
1.783.791.695,34 -300.000,00 1.043.837.324,21 739.954.371,13 630.934.207,69 67.125.494,63

Einzelabschluss 2010

Anhang

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde die Prämisse der Fortführung des Unternehmens beachtet.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr 2010 entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt wurde.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Umgründung

Im Berichtsjahr wurde rückwirkend mit 31. Dezember 2009 der Teilbetrieb (Betriebsstätte) Grimsby (UK Branch of Lenzing AG) in die im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland ansässige Lenzing Services Limited, die im September an die 100 %ige Beteiligung Lenzing Fibers Holding GmbH verkauft wurde, eingebracht. Die in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Anhang angeführten Vergleichswerte zeigen die Werte der Lenzing AG inkl. des Teilbetriebes Grimsby. Die Vorjahreswerte sind demgemäß nicht vergleichbar.

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss 2010 wurde entsprechend den aktuellen Vorschriften der §§ 189 ff UGB über die Rechnungslegung aufgestellt, die Bewertungsstetigkeit wurde beachtet.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßige nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Jahre von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 4 20
b) Software 4
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99
b) Gebäude
Wohngebäude 33 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 10 50
Grundstückseinrichtungen und -befestigungen 20 25
c) Technische Anlagen und Maschinen 7 20
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 8

Die geringwertigen Vermögensgegenstände gem. § 226 Abs 3 UGB werden aufgrund ihrer Unwesentlichkeit im Zugangsjahr 2010 voll abgeschrieben.

Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. dem allfällig niedrigeren Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens, die überwiegend aus Anteilen an einem Fonds und festverzinslichen Anleihen bestehen, werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Einzelabschluss 2010

Anhang

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf Holz und nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf sonstige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die unfertigen Erzeugnisse und die fertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 203 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch Gemeinkosten des Produktionsbereiches. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Die Forderungen werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Wertberichtigungen gebildet. Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifi kategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifi kate werden in der Bilanz entsprechend der Stellungnahme des AFRAC vom 22.2.2006 dargestellt. Für 2010 wurden insgesamt 179.066 Stück Emissionszertifi kate zugeteilt, von denen 153.072 Stück bis zum Bilanzstichtag verbraucht wurden. Die nicht verbrauchten 66.712 Stück Emissionszertifi kate hatten zum 31.12.2010 einen Marktwert von 595,5 TEUR.

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Abfertigungen werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4,5 % p.a., eines Gehaltstrends von 3,0 % p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt. Die Berechnung erfolgte auf Basis eines Pensionseintrittsalters von 58 Jahren bei Frauen bzw. von 63 Jahren bei Männern und 57 Jahren bei Schwerarbeitern.

Die Verpfl ichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) bis zur Höhe der fi ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung werden weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpfl ichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31.12.2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2010 wurden Beiträge von insgesamt 301,0 TEUR (2009: 268,2 TEUR) gezahlt.

Der Wert der Abfertigungsrückstellung nach § 14 EStG beträgt 31.804,1 TEUR (31.12.2009: 32.257,3 TEUR).

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpfl ichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums.

Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wird ebenfalls im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 auf Basis eines Zinsfußes von 4,5 % p.a., eines Gehaltstrends von 3,0 % p.a. und unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages ermittelt. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt und der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages rückgestellt.

Zum 31.12.2010 beträgt der Wert nach § 14 EStG 6.580,4 TEUR (31.12.2009: 6.617,8 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Die verbleibende Pensionsrückstellung wird im Einklang mit § 211 Abs. 2 UGB mit dem sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ergebenden Betrag angesetzt. Die Ermittlung erfolgt nach dem Fachgutachten KFS/RL 3 der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19.

Der Barwert der wertgesicherten Pensionsverpflichtungen gegenüber Pensionisten wird ermittelt, indem eine Anpassung der Bezüge um 2,0 % bzw. 2,5 % (in Bezug auf ehemalige Vorstandsmitglieder) jährlich angenommen wird und die derart ermittelten Bezüge mit 4,0 % diskontiert werden.

Die Steuerumlage wird gemäß Körperschaftsteuergesetz berechnet. Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages von 8.127,5 TEUR (31.12.2009: 6.950,6 TEUR) wird nicht Gebrauch gemacht.

Die sonstigen Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Kursen der Sicherungsgeschäfte einerseits und, soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht, dem Stichtagskurs andererseits entspricht.

Bestehen keine Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

EUR/USD 31.12.2010 31.12.2009
Stichtagskurs US Dollar 1,33765 1,44103
durchschnittlicher
Sicherungskurs
US Dollar 1,40981 1,39018

Einzelabschluss 2010

Anhang

  1. Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen der Lenzing AG stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Position Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE Österreich GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Berichtsjahr wurden 53.380,7 TEUR (31.12.2009: 53.000,5 TEUR) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in das Sachanlagevermögen investiert; nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung in TEUR:

Unternehmensbereich 2010 2009
in TEUR in TEUR
Fasern 22.268,6 27.540,5
Energie 15.062,2 11.586,0
Zellstoff 11.437,9 7.135,0
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 4.535,8 6.669,00
Übrige 76,2 40,0
Gesamt 53.380,7 53.000,5

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und vom Sachanlagevermögen hatten einen Anschaffungswert von 7.956,4 TEUR (2009: 6.521,3 TEUR) und einen Buchwert von 1.166,4 TEUR (2009: 1.229,1 TEUR).

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Der in der Bilanzposition Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund enthaltene Grundwert einschließlich der grundstücksgleichen Rechte beträgt 4.711,9 TEUR (2009: 6.756,0 TEUR). Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein in 2003 erworbenes Baurecht (Buchwert 606,4 TEUR).

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 2010 2009
in TEUR in TEUR
im Folgejahr 1.009,3 1.014,5
in den folgenden fünf Jahren 3.316,2 2.900,6

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen den Erwerb von 99,93 % Anteilen an der Lenzing Modi Fibers India Private Ltd. (12.819,7 TEUR), die Eigenkapitalzufuhr an die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. (11.238,1 TEUR) und die European Precursor GmbH (714,0 TEUR) sowie die Erhöhung der Anschaffungskosten der Lenzing Fibers Holding GmbH aufgrund der Ausgliederung der Betriebsstätte Grimsby (40.359,1 TEUR).

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt 61.328,8 TEUR (31.12.2009: 43.454,4 TEUR) setzen sich wie folgt zusammen:

Restlaufzeit
Ausleihungen < 1 Jahr > 1 Jahr
in TEUR in TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 19.097,6 40.107,5
Sonstige Ausleihungen 665,1 1.458,6
Gesamt 19.762,7 41.566,1

Einzelabschluss 2010

Anhang

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten festverzinsliche Anleihen (51.064,9 TEUR) sowie den Großanlegerfonds GF82 (8.445,3 TEUR), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes. Der Fonds ist per Jahresende in Euro-Renten und Termingeldern bei Banken veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet diese Position Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen (3.978,1 TEUR) betreffend Pensionsverpfl ichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens (5.731,0 TEUR).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen Viscosefaser, Papier und Zellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Forderungen Gesamt davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr
2010 2009 2010 2009
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 45.677,6 37.348,9 0,0 0,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 37.950,9 42.753,0 0,0 1.619,4
Forderungen gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
2.191,3 3.641,7 0,0 0,0
sonstige Forderungen 24.181,5 25.763,1 0,0 0,0
Gesamt 110.001,3 109.506,7 0,0 1.619,4

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind 36.395,8 TEUR (31.12.2009: 23.243,5 TEUR) nach Abzug von Selbstbehalten versichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31.12.2010 noch zum 31.12.2009 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Warenlieferungen und –leistungen und den Steuerumlagen in Höhe von 7.169,6 TEUR (31.12.2009: 5.142,0 TEUR).

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei Gleichheit von Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die Sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten u.a. Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt (11.929,2 TEUR), sonstige Leistungen betreffende An- und Vorauszahlungen (462,3 TEUR), die Abgrenzung von Kostenersätzen (4.494,9 TEUR), die Einbuchung von Zinsforderungen (1.511,3 TEUR) und Forderungen betreffend Emissionszertifikate (2.743,4 TEUR).

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von 12.025,9 TEUR enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Die Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Zahlungen, die im Berichtsjahr geleistet wurden und aufwandsmäßig den Folgejahren zuzurechnen sind.

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt 26.717.250,00 EUR. Am 10. Dezember 2010 wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1:7 beschlossen (im Firmenbuch eingetragen am 22. Dezember 2010), sodass das Grundkapital nunmehr in 25.725.000 Stückaktien eingeteilt ist (31.12.2009: 3.675.000). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal 13.358.625,00 EUR (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50 % des Grundkapitals) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit oben angeführtem Hauptversammlungsbeschluss ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50 % des Grundkapitals) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Die Kapitalrücklagen blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert und betreffen überwiegend das bei den Aktienemissionen erzielte Agio.

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand für Umweltinvestitionen einschließlich der Emissionszertifikate und der Investitionszuwachsprämie werden wie die unversteuerten Rücklagen als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Auflösung der Investitionszuschüsse von 1.176,9 TEUR (2009: 1.020,5

Einzelabschluss 2010

Anhang

TEUR) erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifi katen wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Rückstellungen

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Hinsichtlich der Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen wird auf die Ausführungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen verwiesen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Rückstellungen für Stand
01.01.2010
Umgründung/
Umgliederung
LAGG/LAG 01.01.
Zugang Verbrauch Aufl ösung Stand
31.12.2010
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
noch nicht abgerechnete
Warenlieferungen/-leistungen
11.464,0 0,0 2.967,8 3.954,0 4.702,2 5.775,6
Jubiläumsgeldzahlungen 8.730,3 0,0 578,3 625,3 0,0 8.683,3
Sonderzahlungen 10.877,5 0,0 12.397,2 10.877,5 0,0 12.397,2
Resturlaube 3.912,4 216,2 4.143,2 3.696,2 0,0 4.143,2
sonstige Personalaufwendungen 3.780,5 0,0 4.796,0 2.127,2 138,6 6.310,7
Drohverluste aus FX-Geschäften 1.780,3 274,7 0,0 1.505,6 0,0 0,0
drohende Verluste 21.587,7 -5.081,5 23.289,0 3.903,9 6.909,9 39.144,4
Schadensfälle 1.982,7 1.982,7 30.305,4 0,0 0,0 30.305,4
Übrige Rückstellungen 18.174,5 6.699,8 12.349,6 4.418,3 6.611,8 12.794,2
Gesamt 82.289,9 4.091,9 90.826,5 31.108,0 18.362,5 119.554,0

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Verpfl ichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen sowie eine Vorsorge für Haftungsübernahmen. In den Rückstellungen für Schadensfälle sind vor allem Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit geplanten Investitionen enthalten. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfl äche befi ndet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

verhindern. Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Provisionen, Nachlässe und Rabatte, Gewährleistungsansprüche sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellten sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Restlaufzeit
Stand 31.12. Summe bis zu 1 Jahr zw. 1 und
5 Jahren
über 5 Jahre
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Anleihen 2010
2009
120.000,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
120.000,0
0,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2010
2009
202.444,9
183.926,2
16.738,8
1.135,3
185.023,6
181.653,4
682,5
1.137,5
Neuaufnahmen 2010: 19.654,0 TEUR
Tilgungen 2010: -1.135,3 TEUR
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 2010 16.469,5 5.991,5 10.478,0 0,0
2009 24.671,3 8.655,7 14.849,1 1.166,5
Neuaufnahmen 2010: 454,0 TEUR
Tilgungen 2010: -8.655,8 TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 2010 1.970,2 1.970,2 0,0 0,0
2009 1.894,5 1.894,5 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2010 45.806,6 44.256,8 1.549,8 0,0
2009 47.218,5 42.545,4 4.673,1 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
2010 26.561,1 26.561,1 0,0 0,0
2009 33.797,9 33.797,9 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber 2010 1,1 1,1 0,0 0,0
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 2009 0,2 0,2 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten (Löhne f. Dezember,
darauf entfallende Steuern, Altersteilzeit, Zölle)
2010
2009
10.294,3
8.583,6
9.452,9
7.976,0
841,4
607,6
0,0
0,0
Gesamt 2010 423.547,7 104.972,4 197.892,8 120.682,5
2009 300.092,2 96.005,0 201.783,2 2.304,0

Einzelabschluss 2010

Anhang

Im Berichtsjahr wurde eine 7-jährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 % begeben.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von 218.914,4 TEUR (31.12.2009: 208.597,4 TEUR) sind 5.723,4 TEUR (31.12.2009: 6.473,3 TEUR) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Steuerumlagen gemäß Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag mit der B & C Industrieholding GmbH und gemäß Ergänzungsvertrag zum Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag gegenüber den einbezogenen Tochtergesellschaften der Lenzing AG. Zum 31.12.2010 betragen die Steuerumlagen 19.304,5 TEUR (31.12.2009: 20.559,5 TEUR).

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von 7.097,6 TEUR enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen 1.272,1 TEUR (31.12.2009: 1.094,2 TEUR) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Passive Rechnungsabgrenzung

Die Passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Eventualverbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen, die nicht als Rückstellung oder Verbindlichkeit aufzunehmen waren, bestehen aus:

31.12.2010 31.12.2009
in TEUR in TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der
zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage
11.612,4 13.031,2
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 75.531,8 1.549,0
Haftungsübernahmen für Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.325,0 5.563,2
Haftungsverhältnisse 90.469,2 20.143,3

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (agreement of the Secondment of the employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (deed of undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe betragen zum 31.12.2010 2.643,3 TEUR (31.12.2009: 3,5 TEUR).

4. Erläuterungen zur Gewinnund Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend den Bestimmungen des UGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Umsatzaufteilung in TEUR
Märkte 2010 2009
Gesamt 698.717,9 650.772,9
Sonstige 21.118,3 16.045,0
Amerika 67.872,9 49.970,7
Asien 157.077,8 197.698,1
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 324.876,2 269.149,9
Österreich 127.772,7 117.909,2

Umsatzaufteilung in TEUR

Business Units 2010 2009
Textil 383.552,3 342.675,7
Nonwovens 202.392,1 152.627,2
Zellstoff, Energie, Sonstige 112.773,5 155.470,0
Gesamt 698.717,9 650.772,9

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten insbesondere Kostenersätze (6.757,6 TEUR), Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds zur teilweisen Finanzierung von Forschungsprojekten (3.031,8 TEUR), Fremdwährungskursgewinne (6.021,7 TEUR), diverse Mieteinnahmen (1.988,0 TEUR), die Auflösung des Zuschusses iZm Emissionszertifikaten (1.968,5 TEUR), Finanzamtprämien (1.723,6 TEUR) sowie die Umsätze der werkseigenen Küche zur Verpflegung unserer Arbeitnehmer (1.364,5 TEUR).

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten die Zahlungen an unsere Arbeitnehmer abzüglich der Verwendung der dafür gebildeten Rückstellungen, die Dotierung der Rückstellungen sowie die Beiträge an die Pensionskasse.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 53.576,4 TEUR (2009:

Einzelabschluss 2010

Anhang

57.424,6 TEUR). Die Erträge aus der Aufl ösung von Investitionszuschüssen der öffentlichen Hand von 1.176,9 TEUR (2009: 1.020,5 TEUR) einschließlich des Ertrages aus der Auflösung der Investitionszuwachsprämie in der Höhe von 537,8 TEUR (2009: 553,5 TEUR) vermindern die Abschreibungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Diese umfassen Vertriebs- inkl. Werbeaufwendungen (39.811,1 TEUR), Instandhaltungen und Fremdleistungen (44.022,2 TEUR), Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen (5.426,7 TEUR), Versicherungsaufwendungen (4.287,1 TEUR) und Aufwendungen für Abfallentsorgung (5.022,4 TEUR) sowie sonstige Aufwendungen.

Finanzergebnis

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von 1.233,3 TEUR (2009: 1.448,9 TEUR) erfasst.

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen vor allem eine Dividende der Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd. (2.158,1 TEUR).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen beinhalten vorwiegend den Gewinn aus dem Verkauf der Anteile an der Lenzing Services Ltd. (120,0 TEUR).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Wertberichtigungen von Anteilen und Ausleihungen betreffend verbundene und assoziierte Unternehmen von 10.881,7 TEUR (2009: 0,6 TEUR).

Steuern vom Einkommen

Die Steuern vom Einkommen umfassen im Wesentlichen die auf das Berichtsjahr entfallende und an den Gruppenträger zu entrichtende Steuerumlage sowie die negativen und positiven Steuerumlagen gegenüber den einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die ausländischen Quellensteuern betragen 294,5 TEUR.

Rücklagen

Die Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen von 10.056,8 TEUR (2009: 3.134,9 TEUR) sowie der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von 282,5 TEUR (2009: 330,5 TEUR) sind wie im Vorjahr in voller Höhe steuerpfl ichtig, sodass daraus eine Steuergutschrift von insgesamt 2.443,6 TEUR (2009: 701,1 TEUR) resultiert.

5. Sonstige Angaben

Verwendung von Finanzinstrumenten

Devisentermin- und -optionsgeschäfte werden in der Gesellschaft nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Volatilität aus zukünftigen Transaktionen, die nicht auf Euro lauten, ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Zum 31.12.2010 wurde das Wechselkursrisiko der entsprechenden Fremdwährungspositionen in USD, CZK und GBP mittels Devisentermin- und -optionsgeschäften gesichert.

Folgende Fremdwährungskontrakte bestanden zum 31. Dezember:

per 31. Dezember 2010 per 31. Dezember 2009
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale Marktwert Gewinn (+)
Verlust (-)
Nominale Marktwert Gewinn (+)
Verlust (-)
Funktionale Währung/
Fremdwährung
in Tsd FW in TEUR in TEUR in Tsd FW in TEUR in TEUR
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 2.500 -99,7 3,2 CZK 123.250 -4.643,6 -147,8
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 320 -222,7 -0,8
USD-Kauf/GBP-Verkauf USD 2.000 -1.387,2 28,9
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 2.500 99,7 -3,2
GBP-Verkauf/EUR-Kauf GBP 150 174,1 -8,7 GBP 1.500 1.689,8 -33,0
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 231.750 173.999,1 2.686,1 USD 152.750 106.231,6 -1,7
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 17.950 12.460,0 179,8
Summe 2.677,4 25,5
Optionen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 44.799 -659,8
Summe -659,8
Gas-Hedges -274,7
Gewinn/Verlust 2.677,4 -909,0

Soweit Termin- und Optionsgeschäfte die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum 31.12.2010 betrafen, wurden diese bereits in deren Bewertung berücksichtigt.

Unrealisierte Gewinne aus den Termingeschäften wurden zum 31.12.2010 nicht in die Bilanz aufgenommen.

Einzelabschluss 2010

Anhang

Pflichtangaben über Organe und Arbeitnehmer

Mitarbeiter 2010 2009
durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter:
Angestellte 659 646
Arbeiter 1.178 1.185
Gesamt 1.837 1.831

Die Aufwendungen für Abfertigungen einschließlich Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen bzw. -aufl ösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für Abfertigungen
2010
Pensionen
2010
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder -57,3 90,3
ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 0,0 -308,8
Leitende Arbeitnehmer -22,2 96,8
Andere Arbeitnehmer 4.675,3 1.667,0
Gesamt 4.595,8 1.545,3

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betreffen:

2010 2009
TEUR TEUR
Abfertigungen 4.294,8 3.318,9
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 301,0 268,2
Gesamt 4.595,8 3.587,1

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Die Bezüge für die Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr:

TEUR
Aktive Vorstandsmitglieder 2.893,8
Ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 837,9
Aufsichtsratsmitglieder 224,3

Mitgliedern des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse oder Kredite gewährt.

Konzernabschluss

Zum 31.12.2010 war die B & C Industrieholding GmbH, Graben 19, 1010 Wien mit ihrer hundertprozentigen Tochter, der B & C Lenzing Holding GmbH, mit 90,54 % am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt. Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, der beim Firmenbuch Wels hinterlegt wird.

Den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, in den die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften einbezogen sind, erstellt die B & C Industrieholding GmbH. Dieser Konzernabschluss wird beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Oberstes Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH und somit der Gesellschaft ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Aufwendungen für den Abschlussprüfer und den Steuerberater

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für die Prüfung des Einzel- und Konzernjahresabschlusses betragen 243,4 TEUR (2009: 230,0 TEUR) und für die Steuerberatung sind 176,2 TEUR (2009: 161,0 TEUR) angefallen.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die seit 1.1.2005 bestehende steuerliche Unternehmensgruppe gem. § 9 KStG zwischen der Lenzing Aktiengesellschaft als Gruppenträger und der Lenzing Fibers GmbH und der Lenzing Fibers Holding GmbH wurde rückwirkend für die Jahre ab 2008 aufgelöst. Die Gesellschaft ist nun Gruppenmitglied in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG als Gruppenmitglied am 25.9.2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inkl. der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Andererseits ist die Lenzing AG verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der

Einzelabschluss 2010

Anhang

Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Von verbundenen Unternehmen hat die Gesellschaft im Berichtsjahr Lieferungen und Leistungen von 61.393,4 TEUR (2009: 58.443,3 TEUR) bezogen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 47.460,5 TEUR (2009: 72.557,1 TEUR) für erbrachte Zellstoff- und Faserlieferungen sowie 31.574,9 TEUR (2009: 24.625,3 TEUR) für erbrachte Leistungen an die verbundenen Unternehmen verrechnet.

Sämtliche Transaktionen mit verbundenen Unternehmen wurden zu fremdüblichen Konditionen getätigt.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2010 Währung Stammkapital Anteil
in %
Eigenkapital
31.12.2010
Jahresüber
schuss/
-verlust 2010
Geschäftsfeld Fasern: TEUR TEUR
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.534,5 -83,2
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 85.104,2 91,9
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi,
Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 k. A. k. A.
PT. South Pacifi c Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 41,98 k. A. k. A.
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.285.548 100,00 k. A. k. A.
Penique S.A., Panama USD 5.000 100,00 k. A. k. A.
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce Slowakische Republik EUR 6.639 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Modi Fibers India Private Limited Mumbai, Indien INR 761.600.000 99,93 k. A. k. A.
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 k. A. k. A.
Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100,00 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen:
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck
EUR 1.155.336 99,90 25.545,7* 1.698,2*
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 34.803,9 8.368,8
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 72,3 1,0
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft
m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 k. A. k. A.
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 595,2 202,7
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 k. A. k. A.
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 51,00 9.955,4 k. A.
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 100,00 k. A. k. A.

Anhang 185 Organe der Gesellschaft 203

Das Eigenkapital und Ergebnis der Equi-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, der European Precursor GmbH und der European Carbon Fiber GmbH wurde nach deutschem Handelsrecht ermittelt.

Bei den übrigen Gesellschaften wurde von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres unter Bezugnahme auf die Ausnahme gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.

Gewinnverteilung

EUR
Das Geschäftsjahr endet nach Dotierung/Auflösung von Rücklagen mit einem Gewinn von 79.828.022,93
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2009 von 51.720,32
ergibt sich ein Bilanzgewinn von 79.879.743,25
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende von 39.873.750,00
entsprechend einem Betrag von EUR 1,55 je Aktie*
auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 26.717.250,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 40.005.993,25

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende von insgesamt 1,55 EUR. Nach Abzug von 25 % Kapitalertragssteuer werden die Dividenden gegen Abstempelung des Mantels ab 1. April 2011 bei der

Uni Credit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

eingelöst.

Die Aktien werden ab 31. März 2011 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Einzelabschluss 2010

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 30. April 2010)

Dr. Winfried Braumann, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 30. April 2010)

Dr. Walter Lederer, Wien

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Veit Sorger, Wien

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Dipl.-Ing. Dr. Christian Reisinger (bis 31. März 2010)

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (ab 1. April 2010)

Lenzing, 21. Februar 2011

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2010 bis zum 31. Dezember 2010 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2010, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2010 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt des Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pfl ichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Bestätigungsvermerk

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2010 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2010 bis zum 31. Dezember 2010 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Wien, am 21. Februar 2011

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Christoph Hofer Wirtschaftsprüfer

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2010 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2010 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt. Ebenso erklären wir, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 28. Februar 2011

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Holzeinkauf

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Plastics Business Unit Filaments Safety, Health & Environment Umweltschutz Lenzing Infrastruktur Lenzing Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Mitglied des Vorstandes mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Legal Management Risk Management

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2696 Fax: +43 (0)7672 918-2696 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

Lenzing AG Humana People to People Trumpf GmbH & Co. KG Elisabeth Grebe Getty Images ElectricArts GmbH Fotostudio Manfred Lang GmbH Hocus Focus Photography Rony Zakaria Foto Renner Fotostudio Attersee Christian Herzenberger Photography Wolfgang Simlinger Fotostudio Heuser

Hinweise

Dieser Jahresfinanzbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandene Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 7. März 2011

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com

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