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Lenzing AG

Annual Report Mar 29, 2012

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Annual Report

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Inhalt

A. Konzern 1
Inhalt 2
Lagebericht 2011 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Entwicklung der Lenzing Gruppe 6
Segment Fibers 8
Business Unit Textile Fibers 12
Business Unit Nonwoven Fibers 14
Business Unit Pulp 16
Business Unit Energy 17
Segment Plastics Products 20
Segment Engineering 22
Risikobericht 24
Versicherung 30
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 31
Bilanzstruktur und Liquidität 33
Forschung und Entwicklung 33
Umwelt und Nachhaltigkeit 35
Human Resources 39
Corporate Communications 43
Investor Relations 45
Ausblick Lenzing Gruppe 49
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 51
Corporate Governance Bericht 2011 52
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 58
Inhalt 58
Gewinn- und Verlustrechnung 59
Gesamtergebnisrechnung 60
Bilanz 61
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 62
Kapitalflussrechnung 64
Erläuterungen (Notes) 65
Bestätigungsvermerk 152
Bericht des Aufsichtsrates der Lenzing AG 154
Langzeitvergleich 156
Unternehmenskalender 2012 157
B. Einzelabschluss 158
Inhalt 159
Lagebericht 160
Allgemeines Marktumfeld 160
Entwicklung der Lenzing AG 162
Bilanzstruktur und Liquidität 163
Kennzahlen Lenzing AG 164
Die Lenzing Aktie 165
Risikobericht 167
Verwendung von Finanzinstrumenten 173
Versicherung 174
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 174
Forschung und Entwicklung 176
Umwelt und Nachhaltigkeit 177
Mitarbeiter 178
Ausblick 179
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 179
Einzelabschluss 2011 180
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011 180
Bilanz zum 31. Dezember 2011 182
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen 184
Entwicklung des Anlagevermögens 186
Anhang 188
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben 188
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 189
Erläuterungen zur Bilanz 192
Aktiva 192
Passiva 195
Haftungsverhältnisse 200
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 201
Sonstige Angaben 204
Organe der Gesellschaft 210
Bestätigungsvermerk 212
C. Erklärung des Vorstandes 214
Erklärung des Vorstandes 214

Allgemeines Marktumfeld1

Das globale Wirtschaftswachstum schwächte sich im Jahresverlauf 2011 merklich ab. Für das Berichtsjahr berechnete der Internationale Währungsfonds (IWF)2 zuletzt ein durchschnittliches globales Wachstum von 3,8% (nach 5,2% im Jahr 2010). Die Wachstumsperspektiven verschlechtern sich vor allem infolge der Staatsschuldenkrise im Euroraum, die auch auf den Rest der Welt ausstrahlt, deutlich.

Für die westlichen Industriestaaten nannte der IWF für 2011 ein BIP-Wachstum von 1,6%. Die Wirtschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer wuchs laut IWF 2011 durchschnittlich um 6,2%. Doch auch in diesen aufstrebenden Ländern fiel das Wachstum aufgrund einer restriktiveren Kreditpolitik zuletzt schwächer aus als erwartet.

Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft für 2012 wurden vom IWF auf durchschnittlich 3,3% gesenkt. Bei den westlichen Industriestaaten rechnen Experten in den USA 2012 mit einem Wachstum von 1,8%, während die Wirtschaft in der Eurozone um 0,5% schrumpfen soll. Insgesamt soll das BIP in den westlichen Industriestaaten 2012 um 1,2% zulegen. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer prognostiziert der IWF 2012 ein Wirtschaftswachstum von 5,4%. Die stärksten Impulse für die Weltwirtschaft werden weiterhin von China und Indien ausgehen, die auch 2012 BIP-Zuwächse zwischen sieben und acht Prozent verbuchen sollen.

Erneute Rekordproduktionsmenge bei Fasern

Die globale Fasernachfrage wurde im Jahr 2011 vor allem durch den raschen Wohlstands- und Bevölkerungszuwachs in den Schwellenländern angekurbelt.

Ersten Schätzungen zufolge stieg die weltweite Faserproduktion 2011 um 4,1% auf 79,1 Mio Tonnen. Dies entsprach einem neuen Rekordproduktionswert, der alle in vorangegangenen Jahren erzeugten Fasermengen nochmals deutlich übertraf.

Die Baumwollproduktion konnte um 6,7% auf 26,8 Mio Tonnen gesteigert werden. Damit erreichte die Baumwollernte erneut die Höchststände der Jahre 2006 und 2007, konnte diese aber nicht substanziell übertreffen. Experten gehen daher davon aus, dass die Baumwollproduktion in den nächsten Jahren nicht weiter im bisherigen Ausmaß gesteigert werden kann, da Ackerflächen begrenzt sind und China für 2012 schon eine Reduktion um 10% angekündigt hat. Der weltweite Baumwollanbau steht in starker Konkurrenz zu Anbauflächen mit ertragreicheren Pflanzen wie Soja sowie diversen Getreidearten zur Abdeckung der wachsenden Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie Biokraftstoffen.

Wolle stagnierte bei einer Jahresproduktion von geschätzten rund 1 Mio Tonnen.

Steigende Chemiefaserproduktion

Im Jahr 2011 verbuchte die globale Chemiefaserproduktion nach vorläufigen Zahlen ein Plus von 2,9% auf 51,2 Mio Tonnen und damit einen neuen Rekordwert. Beinahe drei Viertel der Chemiefaserproduktion (73%) entfielen auf die Synthesefaser Polyester. Auch die Produktion von cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell, Acetat usw.) konnte sogar nochmals um 4,2% auf 4,6 Mio Tonnen gesteigert werden, und erreichte damit eine Rekordhöhe.

1) CIRFS, Fiber Economics Bureau, The Fiber Year, PCI, Lenzing Estimates (Erste Schätzungen können erheblich von den endgültigen Zahlen abweichen.)

2) Vgl. IWF, World Economic Outlook Update, Jänner 2012

Wie in den vorangegangen Jahren wurde das Wachstum erneut von China getrieben, wo 2011 rund 61% (31,3 Mio Tonnen) aller Chemiefasern weltweit produziert wurden.

Rekordproduktion bei Man-made Cellulosefasern

Der neue Rekordwert von 4,6 Mio Tonnen Man-made Cellulosefasern (+4,2% gegenüber 2010) war vor allem auf 6,1% Zuwächse bei Viscosestapelfasern (3,3 Mio Tonnen nach 3,1 Mio Tonnen 2010) zurückzuführen, weiters gab es einen Rückgang bei Filament (-1,9%) und eine leichte Steigerung bei Acetat (0,2%).

Mehr als 90% der weltweiten Viscosestapelfaserproduktion konzentriert sich dabei auf Asien und Europa. So betrug beispielsweise der Zuwachs in China +8,8%, in Indonesien +6,0% und in Indien +5,4%.

Faserpreise

Aufgrund der starken Nachfrage bei gleichzeitig begrenzter Verfügbarkeit legten die Baumwollpreise im Jahr 2011 eine bisher noch nie gesehene Preisrally hin. Baumwolle startete zu Jahresbeginn 2011 mit einem Preis von rund 171 US-Cents/Pfund. Seinen bisher absoluten Höchststand erreichte der Baumwollpreis im März 2011 mit rund 244 US-Cents/Pfund. Nach einer guten Baumwollernte 2011 sanken die Preise und pendelten sich von August bis Dezember zwischen durchschnittlich 115 und 95 US-Cents/Pfund ein1 . Seinen Jahrestiefststand erreichte der Baumwollpreis Mitte Dezember 2011 mit rund 92 US-Cents/Pfund.

Entwicklung des Baumwollpreises

*) Dies entspricht 74 US-Cents/Pfund, der gebräuchlichen Quotierung im Baumwollhandel. Quelle: Cotton Outlook

Auch die Preise für Polyester, die mengenmäßig wichtigste Chemiefaser, stiegen zu Jahresbeginn 2011 aufgrund der starken Nachfrage, pendelten sich dann im Jahresverlauf aber auf ein niedrigeres Niveau ein.

Die Viscosestapelfaserpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2011 aufgrund der starken Nachfrage in Asien zwar ebenfalls kräftig nach oben, machten aber die extremen Preisschwankungen bei Baumwolle nicht mit. Dies führte dazu, dass Viscosefaser in den ersten drei Quartalen mit einem atypischen Preisabschlag gegenüber Baumwolle gehandelt wurde, der im ersten Quartal 2011 sogar um die 30% betrug. Erst im vierten Quartal 2011 begann sich die langjährige Preisprämie von Viscosestapelfasern gegenüber Baumwolle von 10% bis 15% wieder einzustellen. Bis ins zweite Quartal hinein war der weltweite Viscosefasermarkt klar überverkauft, im dritten und vierten Quartal normalisierte sich die Situation und es füllte sich insbesondere die textile Pipeline wieder.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe schloss 2011 an den dynamischen Wachstumskurs der Vorjahre nahtlos an. Trotz einer deutlichen Abschwächung des Weltfasermarktes im zweiten Halbjahr 2011 konnten neuerlich zweistellige Prozent-Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis erreicht und erstmals die 2-Milliarden-EUR-Umsatzgrenze übertroffen werden. Auch die operativen Margen verbesserten sich gegenüber dem bereits hohen Niveau 2010 neuerlich und erreichten absolute Rekordstände.

Der konsolidierte Konzernumsatz des Berichtsjahres 2011 stieg im Vergleich zum Vorjahr von EUR 1,77 Mrd auf EUR 2,14 Mrd um 21,2%. Dieser dynamische Umsatzzuwachs war zu rund 13 Prozentpunkten auf höhere Durchschnittserlöse im Kerngeschäft Fasern und zu rund 4 Prozentpunkten auf höhere Faserversandmengen zurückzuführen. Hinzu kamen die erstmals zwölfmonatige Vollkonsolidierung des im Mai 2010 erworbenen Zellstoffwerkes Biocel Paskov sowie Steigerungen in den übrigen Geschäftsbereichen.

Das Kernsegment Fibers steuerte 90,0% zum Umsatz bei, auf die beiden kleineren Segmente Plastics Products entfielen 8,0%, auf Engineering 1,9% und auf Sonstige 0,1% (basierend auf den externen Umsätzen).

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) lag mit EUR 480,3 Mio (nach EUR 330,6 Mio) um 45,3% über dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Marge kam mit 22,4% (nach 18,7% im Jahr zuvor) auf einem neuen, absoluten Rekordniveau zu liegen. Die Margenentwicklung war vor allem auf die herausragende Ertragslage der Lenzing Gruppe im ersten Halbjahr 2011 zurückzuführen, als hohe Faserpreise als Folge einer Überhitzung des Marktes Rekordergebnisse ermöglichten. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA betrug zum Bilanzstichtag nur 0,33, was für eine kapitalintensive Industrie wie die Man-made Cellulosefaserherstellung einen besonders niedrigen Wert darstellt.

Die höheren Faserproduktionsmengen, aber auch gestiegene Rohstoffkosten bei Holz, Zellstoff und Chemikalien sowie Energie führten zu einem leicht überproportionalen Anstieg der Aufwendungen für Material und sonstige Herstellkosten auf EUR 1,28 Mrd (nach EUR 1,03 Mrd). Dieser Wert lag dabei 24,0% über dem Vorjahres-Vergleichswert, aber nur geringfügig über dem Umsatzzuwachs. Die Materialkosten betrugen im Geschäftsjahr 2011 somit 59,6% des Umsatzes (nach 58,2% im Jahr zuvor).

Der Anstieg beim Personalaufwand entwickelte sich mit einem Zuwachs von 10,8% von EUR 259,2 Mio im Jahr 2010 auf EUR 287,1 Mio im Geschäftsjahr 2011 unterproportional zum Umsatzanstieg. Der Personalstand zum Jahresende 2011 lag bei 6.444 Mitarbeitern. Die Vergleichszahl 2010 betrug 6.143, in der bereits die 387 Mitarbeiter aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich von Filaments nicht mehr enthalten waren. Der Personalaufwand betrug 13,4% (nach 14,7%) des Umsatzes. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten gegenüber 2010 um 6,1% auf EUR 204,6 Mio gesenkt werden, was vor allem auf sehr hohe Dotierungen 2010 zurückzuführen ist.

Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 56,9% auf EUR 364,0 Mio (nach EUR 231,9 Mio). Dies entsprach einer EBIT-Marge von 17,0% (nach 13,1% im Jahr zuvor). Auch dies bedeutete einen neuen, absoluten Rekordwert.

Deutlich höhere Beteiligungserträge, insbesondere von der ebenfalls vom Faserboom profitierenden Minderheitsbeteiligung EQUI-Fibres, erlaubten trotz der leicht auf EUR 23,9 Mio (nach EUR 16,1 Mio) gestiegenen Finanzierungskosten eine Verbesserung des Finanzerfolges von minus EUR 12,9 Mio auf minus EUR 11,9 Mio. Die Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten lag 2011 bei 3,2% (nach rund 2,9% im Jahr 2010).

Somit konnte die Lenzing Gruppe ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 351,9 Mio (nach EUR 216,9 Mio) erwirtschaften, das um 62,3% über dem Vorjahreswert lag und ebenfalls einen Rekordwert darstellt.

Die stark verbesserte Ertragslage führte zu einer Verdoppelung der Ertragsteuern auf EUR 84,6 Mio (nach EUR 40,2 Mio zuvor). Der Gewinn nach Steuern aus fortgeführter Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 51,4% von EUR 176,7 Mio im Geschäftsjahr 2010 auf nunmehr EUR 267,4 Mio im Geschäftsjahr 2011.

Der Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn von EUR 258,7 Mio (nach EUR 159,1 Mio) entsprach einem Ergebnis je Aktie von EUR 9,88 (nach EUR 6,19 im Vorjahr) auf Basis der gewichteten durchschnittlichen Anzahl von Aktien für die jeweilige Periode. Dies entsprach einem Zuwachs des auf die Aktionäre von Lenzing entfallenden Gewinnes je Aktie von rund 60%.

Starke Bilanz als Basis für weiteres Wachstum

Das bereinigte Eigenkapital1 stieg bis Jahresende 2011 um 38,2% auf EUR 1.048,1 Mio (nach EUR 758,8 Mio Ende 2010). Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von nunmehr 44,8% (nach 38,6%) der Bilanzsumme. Hauptursachen dafür waren die sehr gute Ertragsentwicklung im Konzern sowie die Erhöhung der gebundenen Kapitalrücklage der Lenzing AG im Zuge der Kapitalerhöhung 2011.

Trotz der laufenden Investitionsausgaben wurde die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing Gruppe zum Jahresende 2011 auf EUR 159,1 Mio (nach EUR 307,2 Mio) fast halbiert. Damit sank das Net Gearing der Lenzing Gruppe von zuletzt nur 40,5% weiter auf 15,2%.

Die liquiden Mittel2 der Lenzing Gruppe stiegen zum Bilanzstichtag 2011 auf EUR 493,8 Mio weiter an. Die zur Verfügung stehenden Kreditlinien betragen unverändert gegenüber Ende 2010 rund EUR 250 Mio. Damit ist Lenzing für die Umsetzung des strategischen Investitionsprogramms der Gruppe auch bei starken Unsicherheiten auf den Finanzmärkten optimal gerüstet.

Die Capex lag im Geschäftsjahr 2011 mit EUR 196,3 Mio aufgrund einiger stichtagsbezogener Verschiebungen bei Projekten etwas unter dem Vorjahrswert von EUR 230,0 Mio, der allerdings auch die Akquisitionskosten für Biocel Paskov enthalten hat. Die vertraglich verpflichtenden Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen haben sich zum 31. Dezember 2011 auf EUR 105,5 Mio gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Schwerpunkt der Investitionen waren wie im Vorjahr der Ausbau der Faser- und Zellstoffproduktionskapazitäten sowie Infrastrukturinvestitionen an den Produktionsstandorten. Dies betraf insbesondere den Standort Nanjing (China), wo die zweite Ausbaustufe zu Jahresmitte 2011 in Betrieb genommen wurde, sowie den Standort Lenzing (Österreich). Hinzu kamen die Investitionen in den Umbau des Zellstoffwerkes Paskov (Tschechische Republik).

Umsatzaufteilung nach Segmenten

Segment Fibers

Die Geschäftsentwicklung im Segment Fibers war 2011 von einer starken Nachfrage nach Lenzing Fasern geprägt, die von den Baumwoll-Rekordpreisen in der ersten Jahreshälfte noch weiter angeheizt wurde. Im zweiten Halbjahr erfolgte am Markt für textile Standard-Viscosefaser eine deutliche Abkühlung der Nachfrage, die zwar nicht die Menge, aber die Preise von Lenzing beeinflusst haben. Die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® sowie der Nonwovens-Sektor waren von dieser Entwicklung kaum betroffen.

Über das gesamte Jahr 2011 hinweg betrachtet konnte Lenzing die Durchschnittspreise daher für alle Lenzing Fasern gegenüber dem Vorjahr um knapp 17% auf EUR 2,22 je Kilogramm erhöhen. Durch die großen Markterfolge der Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® gelang es Lenzing, sich gleichzeitig von dem volatilen Markttrend 2011 teilweise abzukoppeln.

Die insgesamt sehr gute Mengennachfrage sowohl bei textilen als auch bei Nonwovens-Fasern bestätigte auch 2011 die Richtigkeit des laufenden Kapazitätserweiterungsprogrammes der Lenzing Gruppe. Alle Faserproduktionskapazitäten waren über das Gesamtjahr 2011 hinweg zu über 95% ausgelastet. Die zu Jahresbeginn weitgehend leeren Lager wurden zwar erhöht, die Lagerstände bewegten sich aber insgesamt auf niedrigem Niveau. Auch die Mengen der zu Jahresmitte 2011 planmäßig angelaufenen zweiten Ausbaustufe des Lenzing Viscosefaserwerkes in Nanjing (China) konnten mit den üblichen Abschlägen für die Anfangsphase ebenfalls abgesetzt werden. Die Nachfrage nach Lenzing Modal® Fasern hat eine Kapazitätssteigerung um knapp 50% im Jahresverlauf auf nunmehr über 100.000 Jahrestonnen am Standort Lenzing erlaubt. Ebenso konnte die im Frühjahr 2011 abgeschlossene Kapazitätserweiterung von TENCEL® am Standort Heiligenkreuz/Burgenland auf nun rund 60.000 Tonnen p. a. sehr gut am Markt platziert werden.

Segment Fibers

Segment Fibers

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Höhere Produktions- und Versandmengen, die erstmals zwölfmonatige Vollkonsolidierung des Zellstoffwerkes Paskov sowie gestiegene Handelsvolumina ermöglichten einen Anstieg des Umsatzes nach Segmentberichterstattung von EUR 1.584,3 Mio auf EUR 1.927,6 Mio. Dies entsprach einem Zuwachs von 21,7%. Das Segment-EBITDA verbesserte sich von EUR 312,1 Mio auf EUR 458,6 Mio, ein Plus von 47,0%. Die EBITDA-Marge im Segment Fibers stieg von 19,7% auf 23,8%.

Lagebericht 2011

Links: Der geplante Bau einer TENCEL® Anlage in Lenzing ist ein bedeutender Meilenstein für den Standort.

Rechts oben: Die zweite Erweiterungsstufe des Viscosefaserwerkes in Nanjing (China) wurde im zweiten Halbjahr 2011 in Betrieb genommen.

Rechts unten: Bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) starteten zu Jahresmitte 2011 die Bauarbeiten für die Errichtung der fünften Produktionslinie.

Neue Faserkapazitäten gestartet

Das laufende Faserkapazitätserweiterungsprogramm wurde 2011 konsequent weitergeführt. Die Jahresnennkapazität der Lenzing Gruppe stieg dadurch um rund 8% von 710.000 Tonnen zu Jahresbeginn auf 770.000 Tonnen Cellulosefasern zu Jahreswechsel 2011/12. Die Faser-Versandmenge stieg 2011 gegenüber dem Vorjahr um 5,3% auf knapp 713.000 Tonnen.

Schwerpunkt war die Inbetriebnahme der zweiten Erweiterungsstufe des Viscosefaserwerkes in Nanjing (China) im zweiten Halbjahr 2011. Die Bauzeit betrug rund ein Jahr, die Investitionskosten lagen bei rund EUR 53 Mio. Die Hochlaufphase verlief plangemäß, sodass im Laufe des vierten Quartals die entsprechenden Qualitäten und Mengen am chinesischen Markt zur Verfügung standen. Mit dem Ausbau stieg die Jahresnennkapazität des Werkes Nanjing von rund 80.000 Tonnen p. a. auf aktuell rund 140.000 Tonnen Viscosefasern p. a. Mit einem Investitionsprojekt von rund USD 18 Mio werden die Kapazitäten um weitere 20.000 Tonnen p. a. auf 160.000 Tonnen p. a. erhöht. Dieses Projekt wird im Laufe des ersten Halbjahres 2012 abgeschlossen sein.

Am Standort Heiligenkreuz/Burgenland (Österreich) standen bereits im Gesamtjahr 2011 die von zuletzt 50.000 Tonnen p. a. auf 60.000 Tonnen p. a. erhöhten TENCEL® Produktionskapazitäten zur Verfügung. Der TENCEL® Produktionsstandort Grimsby (Großbritannien) wurde 2011 durch entsprechende Umbauinvestitionen auf die TENCEL® Spezialfaser A100 umgerüstet. Bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) starteten zu Jahresmitte 2011 die Bauarbeiten für die Errichtung der fünften Produktionslinie. Mit einem Investitionsaufwand von rund USD 130 Mio wird diese neue "Jumbo Line" auf eine Jahreskapazität von 80.000 Tonnen Viscosefasern ausgelegt sein. Die Gesamtkapazität bei SPV wird dadurch zu Beginn des Jahres 2013 auf 325.000 Tonnen ansteigen, womit die SPV das größte Viscosefaserwerk der Welt sein wird. Diese zusätzlichen Mengen sollen vor allem am lokalen Markt in Indonesien abgesetzt werden.

Für den neuen Viscosefaser-Produktionsstandort in Patalganga (Indien) wurden 2011 die umfangreichen Behördenverfahren so weit vorangetrieben, dass 2012 mit der Realisierung des Projektes begonnen werden kann.

Am Standort Lenzing konnten wie bereits erwähnt die Investitionen für einen Ausbau der Modal-Produktionskapazitäten 2011 so zügig umgesetzt werden, dass nun rund 100.000 Tonnen Modalfasern p. a. zur Vermarktung zur Verfügung stehen.

Weiters wurden im Herbst 2011 die Genehmigungsverfahren zur Errichtung der ersten TENCEL® Produktionsanlage am Standort Lenzing gestartet. Diese neue Anlage soll eine Jahresnennkapazität von rund 60.000 Tonnen TENCEL® Fasern aufweisen. Die Investitionskosten werden bei rund EUR 130 Mio liegen. Hinzu kommt noch der Ausbau der allgemeinen Infrastruktur. Das TENCEL® Werk in Lenzing ist von hoher strategischer Bedeutung für die nachhaltige Weiterentwicklung des Standortes und eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach TENCEL® Fasern im textilen und im Nonwovens-Sektor in Europa, aber auch in Übersee.

Die TENCEL® Produktion in Lenzing wird 110 neue Arbeitsplätze schaffen und nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren in Betrieb gehen. Die Lenzing Gruppe wird dann TENCEL® Kapazitäten von mindestens 210.000 Tonnen p. a. weltweit zur Verfügung haben. Darin enthalten ist der ebenfalls 2011 begonnene Ausbau des TENCEL® Produktionsstandortes in Mobile/ Alabama (USA). Mit Investitionskosten von rund USD 30 Mio wird derzeit die Jahresproduktionsmenge dieses Standortes auf rund 50.000 Tonnen angehoben. Die Inbetriebnahme dieser Anlage wird im zweiten Quartal 2012 erfolgen.

Faserproduktionsentwicklung Lenzing Gruppe

Lagebericht 2011

Segment Fibers

*) auf Basis Verkaufsmenge

Business Unit Textile Fibers

Die Business Unit Textile Fibers hat sich 2011 in einem volatilen Marktumfeld sehr gut geschlagen und Verkaufserfolge in allen Weltregionen erzielt. Die Lagerstände waren zu Jahreswechsel 2011/12 auf niedrigem Niveau, wenn auch höher als in den Boomzeiten des ersten Halbjahres. Die Faser-Durchschnittserlöse der Business Unit Textile Fibers stiegen um über 17% auf EUR 2,29 /kg. Die Versandmenge bei Textilfasern wuchs um rund 6% auf 507.000 Tonnen.

Preisseitig erfolgte bei Standardviscosefaser nach einem starken Anstieg bis Mitte des zweiten Quartals – bedingt durch die Preiskorrektur bei Baumwolle – ein kräftiger Preisrutsch bis Ende Juli 2011, mit einer anschließenden Seitwärtsbewegung in den darauf folgenden Wochen. Im vierten Quartal 2011 gaben die Preise nochmals nach.

Standardviscosefaser war 2011 stark von der Entwicklung am weltweit größten Fasermarkt, China, geprägt. Der chinesische Markt kam im Laufe des zweiten Halbjahres durch eine restriktive Kreditpolitik der chinesischen Regierung unter Druck. Weitere Faktoren, die zur Abschwächung führten, waren der Preisrückgang bei Baumwolle nach den Rekordwerten im ersten Halbjahr sowie eine zunehmende Verunsicherung auf den Exportmärkten für chinesische Textilexporte nach Europa und in die USA. Hinzu kamen sinkende Zellstoffpreise, die volatilere Viscosefaserpreise erst ermöglichten. Dies führte dazu, dass die Preise bei Standardviscosefasern gegenüber den Jahreshöchstständen zu Jahresende um über 40% niedriger lagen.

Die textilen Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® konnten sich weitgehend von der Marktvolatilität der Massenprodukte Viscosefaser und Baumwolle abkoppeln. So konnten etwa die Modalpreise (inklusive Lenzing FR®) bei einer um rund 15% gesteigerten Versandmenge während des gesamten Geschäftsjahres 2011 annähernd stabil gehalten werden. Im Jahresdurchschnitt 2011 wiesen die Modalpreise eine Prämie von über 50% gegenüber den Lenzing Viscosefaserpreisen auf. Dafür waren vor allem der gute Absatz im hochwertigen Strick- und Wäschebereich, weiters im Heimtextilienbereich (Frottierwaren) sowie der anhaltende Markterfolg der flammhemmenden Spezialfaser Lenzing FR® (auf Basis von Modalfasern) verantwortlich. Regional betrachtet lagen die stärksten Absatzmärkte für Modal weiterhin in Asien.

Ebenso erfreulich verlief das Jahr 2011 für TENCEL® Textilfasern. Über das Jahr hinweg betrachtet konnte TENCEL® kontinuierlich steigende Preise erzielen und sich damit sehr klar vom allgemeinen Markttrend abkoppeln. Die Preisprämie von TENCEL® Textilfasern gegenüber Lenzing Normalviscosefaser lag im Jahresdurchschnitt 2011 bei über 35%. Eine der wichtigsten Ursachen für diese Entwicklung war die ständige Verbreiterung der Applikationen von TENCEL®. So wird TENCEL® nicht nur im Modebereich, sondern immer stärker auch im Heimtextilienbereich eingesetzt. Bei Bettwäsche spielt die TENCEL® Faser ihr optimales Feuchtigkeitsmanagement aus und findet immer mehr Anhänger. Sehr gute Markterfolge erzielte die Spezialfaser TENCEL® A100 für den Activewear- und Lifestyle-Bereich. Auch der Umweltgedanke stützt zunehmend den Absatz der besonders umweltfreundlich hergestellten TENCEL® Fasern. Ähnlich wie bei Lenzing Modal® erwiesen sich die Absatzmärkte in Fernost für TENCEL® Textilfasern 2011 attraktiver als jene in den westlichen Industrieländern.

Der internationalen Fachwelt präsentierte sich Lenzing auch 2011 wieder auf zahlreichen Fachmessen wie Texworld, Heimtextil, Techtextil oder Expofil in Europa, Amerika und Asien. Im Bild: Intertextile Shanghai 2011.

Ausblick Business Unit Textile Fibers

Der globale Textilfasermarkt war zu Jahresbeginn 2012 von Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung und einer niedrigen Preisbasis geprägt. Die textilen Absatzmärkte erleben derzeit eine Konsolidierungsphase. Eine Reihe von neu in Betrieb genommenen Viscosefaserkapazitäten in Asien sowie gegenüber 2011 niedrigere Zellstoffpreise ermöglichen derzeit eine mengenmäßig problemlose Versorgung der Märkte. Die für den weiteren Jahresverlauf 2012 prognostizierte allgemeine wirtschaftliche Erholung sollte jedoch auch auf die globalen Fasermärkte positive Auswirkungen haben.

Lenzing geht infolge der Positionierung als weltweiter Qualitätsführer auch für 2012 von einer Vollauslastung seiner Textilfaser-Produktionskapazitäten und einer guten Nachfrage nach Lenzing Viscose® für die Textilindustrie aus. Bei Lenzing Modal® wird trotz verschärften Wettbewerbs und des mittlerweile hohen Preisabstandes zu Baumwolle eine nur leicht abgeschwächte Entwicklung erwartet. Dies soll durch eine Verbreiterung des Sortiments und neue Modal-Qualitäten wie beispielsweise spinngefärbte Modalfasern erreicht werden. Im Bereich Lenzing FR® werden zusätzlich neue industrielle Applikationen forciert. Bei TENCEL® können durch die zur Verfügung stehenden Mehrmengen der Type A100 neue Marketingschwerpunkte gesetzt werden. Insgesamt wird bei TENCEL® im Textilbereich 2012 eine anhaltend starke Mengennachfrage erwartet.

Business Unit Nonwoven Fibers

Die Business Unit Nonwoven Fibers blickt auf eine ebenfalls erfreuliche Entwicklung 2011 zurück. Die Lagerstände bewegten sich das ganze Jahr über auf niedrigem Niveau. Erst im vierten Quartal 2011 zeigten sich auch bei Nonwovens-Viscosefaser Abschwächungstendenzen, die auf das eingetrübte wirtschaftliche Gesamtklima und die zunehmende Kaufzurückhaltung, speziell in Europa und USA, zurückzuführen waren.

Insgesamt konnten 2011 die Lenzing Nonwovens-Durchschnittserlöse je Kilogramm Faser um knapp 14% auf EUR 2,04/kg angehoben werden. Die Versandmenge stieg um rund 4% auf 206.000 Tonnen und lag damit bei knapp 30% des Lenzing Gesamtfaserversandes. Nicht ganz ein Fünftel der Nonwovens-Versandmengen waren TENCEL® Fasern.

Lenzing konnte 2011 seine Marktführerschaft bei cellulosischen Nonwovens-Fasern für Feuchttücher (Wipes) weiter ausbauen. Dabei profitiert Lenzing von der starken Nachfrage innerhalb der Wertschöpfungskette nach umweltfreundlich hergestellten Fasern mit entsprechend guter Performance. So erhielt Lenzing 2011 für alle seine Nonwovens-Produkte aus der Produktion in Lenzing die PEFC1 -Zertifizierung. Dieses Zertifikat stellt für den Konsumenten ebenso wie das Lenzing Nonwovens-FSC2 -Zertifikat sicher, dass der verwendete Rohstoff Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt.

Nach den großen Erfolgen bei Baby Wipes wurden 2011 auch in den Bereichen Kosmetik, Haushalt und Industrie weitere Markterfolge erzielt. Dabei wurde die Kooperation mit Eigenmarken-Anbietern weiter vertieft. Durch technische Verbesserungen wie etwa die Verringerung des Flächengewichtes unterstützt Lenzing seine Kunden mit innovativen Produkten auch auf der Kostenseite.

Immer mehr Geschäftspartner weltweit von Lenzing Nonwovens setzen auf die positive Reputation der Marken Lenzing Viscose® und TENCEL®. Dieser Trend stärkt die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

Zum Jahresende 2010 brachte ein japanischer Einzelhandelskonzern seine Babyfeuchttücher in verbesserter Form mit 100% TENCEL® auf den Markt. Durch den Hinweis auf das Label TENCEL® in den zugehörigen Werbematerialien vermittelt der Retailer seinen Kunden das Vertrauen des Unternehmens in die Marke. Das hochwertige Baby-Feuchttuch wurde im September 2011 mit dem "Kids Design Excellent Award" ausgezeichnet.

Gesichtsmasken aus Vliesstoff spielen bei asiatischen Konsument/inn/en eine wichtige Rolle. Auch hier gewinnt TENCEL® zunehmend an Bedeutung. Dank der angenehm weichen Struktur des Materials, das sich seidig anfühlt, werden immer mehr hautfreundliche Gesichtsmasken aus TENCEL® hergestellt.

Weitere Anwendungsschwerpunkte waren 2011 medizinische Applikationen. Der Einsatz von Lenzing Nonwovens-Fasern bei Hygiene-Anwendungen entwickelte sich stabil.

Im technischen Segment konnte Lenzing 2011 bei Kapazitoren zum Ausgleich von Strom-Verbrauchsspitzen in Kraftfahrzeugen gute Erfolge erzielen. Hierbei werden TENCEL® Nonwovens-Produkte als Separatoren für einen optimalen Ionenaustausch eingesetzt, wodurch die Leistungsfähigkeit der Kapazitoren erhöht werden kann. Steigende Absatzmengen konnten auch mit TENCEL® Nonwovens-Anwendungen im Bereich von Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge erreicht werden.

Links: Lenzing beabsichtigt, seine Marktführerschaft bei cellulosischen Fasern für Feuchttücher konsequent weiter auszubauen.

Rechts oben: Gesichtsmasken aus Vliesstoff spielen bei asiatischen Konsumentinnen eine wichtige Rolle.

Rechts unten: Die Elite der Nonwovens-Industrie traf sich auf der "Index" in Genf.

Ausblick Business Unit Nonwoven Fibers

Für Feuchttücher, den wichtigsten Absatzmarkt von Lenzing Nonwovens-Fasern, wird auch 2012 ein Marktwachstum zwischen 5% und 7% erwartet. Dabei haben vor allem der asiatische und der südamerikanische Markt aufgrund des rasch steigenden Wohlstandes und der Bevölkerungsentwicklung überdurchschnittlich starkes Aufholpotenzial.

Lenzing beabsichtigt, seine Marktführerschaft bei cellulosischen Fasern für Feuchttücher durch eine konsequente Push-Pull-Marketingstrategie weiter auszubauen. Saugfähigkeit, Reinheit und die nachwachsende Rohstoffbasis stellen für Lenzing Nonwovens die wichtigsten Attribute in diesem dynamisch wachsenden Markt dar.

Lenzing erwartet für 2012 nach einem volatileren ersten Halbjahr eine insgesamt stabile Preisund Mengenentwicklung des Nonwovens-Marktes. Die zusätzlichen Produktionskapazitäten sollten 2012 problemlos am Markt abgesetzt werden können.

Business Unit Pulp

Die Versorgung der Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit geeigneten Faserzellstoffqualitäten ist die Hauptaufgabe der Business Unit Pulp. Dabei stellen neben betriebswirtschaftlichen auch ökologische Aspekte eine wesentliche Entscheidungsgrundlage dar. Viscosezellstoff (Chemiezellstoff) ist der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung industriell hergestellter Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt.

Die wachsende Nachfrage nach Viscosefasern und ein in der Folge erhöhter Bedarf an Zellstoff prägten den Markt im Geschäftsjahr 2011 und führten zu steigenden Viscosezellstoff-Preisen. An den Zellstoff-Spotmärkten kam es zu Rekordwerten. Ab Mitte des Jahres führte die Konjunkturabschwächung zu Unsicherheiten am Markt und in der Folge zu sinkenden Preisen. Preisdämpfenden Einfluss hatten auch neue, auf den Markt kommende Dissolving Pulp-Kapazitäten.

Am voll integrierten Standort Lenzing betreibt die Business Unit Pulp eine eigene Zellstoffproduktion. Seit Mitte 2010 verfügt die Lenzing Gruppe mit Biocel Paskov (Tschechische Republik) über einen weiteren Zellstoffproduktionsstandort. Dieses Werk befindet sich derzeit in einer Umbau- und Ausbauphase und soll mittelfristig über eine Kapazität von bis zu 300.000 Jahrestonnen verfügen und sowohl Papier- als auch Faserzellstoff herstellen können.

Die Faserproduktionsstätten an den nicht integrierten Standorten werden mit Zellstoff versorgt, der zum Großteil auf Basis langfristiger Verträge sowie zu einem geringen Teil am freien Markt zugekauft wird. Im Berichtsjahr 2011 wurde die mengenmäßige Zellstoffversorgung der gesamten Lenzing Gruppe problemlos sichergestellt.

Eines der strategischen Ziele der Lenzing Gruppe ist es, den Eigenversorgungsgrad mit Zellstoff (Rückwärtsintegration) zu erhöhen. Im Berichtszeitraum lag dieser Anteil bereits bei knapp 50%, wodurch sich für die Lenzing Gruppe auch 2011 ein entsprechender Wettbewerbsvorteil ergab. Mittelfristig sollen bis zu zwei Drittel des eingesetzten Zellstoffs aus eigener Produktion stammen.

Zellstoffproduktion in Lenzing und Paskov

Am Standort Lenzing wurde im Berichtszeitraum eine Jahresproduktion von 289.000 Tonnen Viscosezellstoff erreicht. Dies ermöglichte die physische Zellstoff-Vollintegration am Standort Lenzing. Darüber hinaus wurden rund 20.000 Tonnen Zellstoff an andere Standorte innerhalb der Lenzing Gruppe geliefert.

In Paskov schritt das laufende Ausbauprojekt zügig voran. Im Jahr 2011 wurden bereits rund 60.000 Tonnen Viscosezellstoff produziert und mehrheitlich in der Lenzing Gruppe erfolgreich zur Faserproduktion eingesetzt.

Holzversorgung

Die Holzversorgung am Standort Lenzing konnte auch im Berichtsjahr durch entsprechendes Supply-Chain-Management und langfristige Lieferverträge sichergestellt werden. Die ungebrochen starke Nachfrage nach Holz seitens der mitteleuropäischen Spanplatten- und Zellstoffindustrie sowie durch die stark geförderte Bioenergiebranche führte jedoch zu weiteren spürbaren Preiserhöhungen. Auch die Holztransportkosten auf Schiene und Straße stiegen an. Im Berichtsjahr wurde die Strategie der langfristigen Zusammenarbeit mit Schlüssellieferanten fortgesetzt, wodurch ein Gutteil der Holzversorgung mittelfristig sichergestellt wird.

Am Standort Paskov war die Lenzing Gruppe im Jahr 2011 mit starken Preiserhöhungen bei Fichtenholz als Folge der Privatisierung der Staatsforste konfrontiert. Im vierten Quartal 2011 gelang es aber nach diesen Verwerfungen Preisnachlässe für Holz zu lukrieren. Das Holz-Winterlager in Paskov war zu Jahresende 2011 ausreichend gefüllt.

Co-Products

Die Nebenprodukte der Faser- und Zellstoffproduktion werden vom Bereich Lenzing Co-Products (Business Unit Pulp) vertrieben. Im Jahr 2011 erfolgte die Zertifizierung von Mutterlauge und Xylose für den Lebensmittelbereich, nachdem diese im Vorjahr bereits für Essigsäure und Natriumsulfat umgesetzt wurde. Die Lenzing Gruppe wird so den Absatz auf höherqualitativen und höherpreisigen Märkten wie der Lebens,- Futter- und Arzneimittelindustrie verstärken. Ebenso wurde im Zuge der neuen globalen Marketing-Strategie die Zusammenarbeit mit den Faserproduktionsstandorten in Asien neu organisiert und optimiert.

Ausblick Business Unit Pulp

Auch im angelaufenen Geschäftsjahr 2012 ist die Versorgung der Lenzing Gruppe mit Viscosezellstoff gesichert. Die geplanten Mengensteigerungen in der Faserproduktion können mit der Erhöhung der Produktionskapazitäten für Zellstoff an den konzerneigenen Standorten Lenzing und Paskov sowie durch langfristige Lieferverträge erfüllt werden. Die Holzversorgung für die beiden Zellstoff-Produktionsstandorte ist ebenfalls abgedeckt.

Bei Viscosezellstoff wird aufgrund steigender Kapazitäten durch den Markteintritt neuer Produzenten sowie durch die Erweiterungen bestehender Anlagen kurz- bis mittelfristig kein Verkäufermarkt erwartet. Lenzing beobachtet und analysiert diese Marktentwicklung, um gegebenenfalls sich bietende Chancen zur Erschließung weiterer Zellstoff-Produktionskapazitäten für den Konzern zu nutzen.

Business Unit Energy

Die Business Unit Energy ist verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der Energieversorgungsanlagen in der Lenzing Gruppe. Sie sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstandorten weltweit. Da die Zellstoffund Faserproduktion ein energieintensiver Prozess ist, kommt der Business Unit Energy eine steigende Versorgungs- und Kostenrelevanz im Konzern zu.

Lagebericht 2011

Um den energiepolitischen Herausforderungen auf höchstem technologischem Niveau Rechnung zu tragen, wurden in den vergangenen drei Jahren insgesamt rund EUR 68 Mio in Energieprojekte investiert.

Die Rohölpreise stabilisierten sich im Berichtszeitraum nach einem starken Anstieg im ersten Quartal 2011 auf sehr hohem Niveau. Die Preise für Strom und Erdgas stiegen nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 an, erreichten zu Jahresende aber wieder das Jahresanfangsniveau. Für die Lenzing Gruppe hatte diese Entwicklung im Jahresverlauf einen geringfügigen Anstieg der Energiekosten zur Folge.

Standort Lenzing, Oberösterreich

Am Standort Lenzing wurden im Jahr 2011 mehrere Projekte zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung umgesetzt. Um die Versorgungssicherheit für die Faserproduktion zu erhöhen, wurden eine neue Dampfleitung bis zu den Heißwasserkaskaden und eine neue Kälteträgerpumpe installiert.

Standort Paskov, Tschechien

Im Zuge der Adaptierung des Zellstoffwerks Paskov zu einem Swing-Capacity-Zellstoffwerk befanden sich im Jahr 2011 unter anderem ein Ablaugekessel mit Wärmerückgewinnung, ein Sodakessel, eine Kondensationsturbine sowie eine Eindampfanlage für Bleichereiabwässer in Bau.

Standort Purwakarta, Indonesien

Bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose wurden im Berichtszeitraum an der im Jahr 2010 in Betrieb genommenen zirkulierenden Wirbelschichtkesselanlage Optimierungen vorgenommen.

Standort Nanjing, China

Am Standort Nanjing wurde im Jahr 2011 ein Projekt zur Absicherung der Dampfproduktion mit eigenen gasbefeuerten Flammrohrkesseln gestartet.

Ausblick Business Unit Energy

Die Lenzing Gruppe erwartet für das Jahr 2012 stagnierende bis leicht sinkende Preise für Rohöl, Gas und Strom.

Im gesamten Konzern sind mehrere Energieprojekte in Planung und Umsetzung, die im angelaufenen Geschäftsjahr 2012 fortgeführt werden. So befindet sich am Standort Lenzing eine Soda-Kompaktieranlage in Bau. In Paskov (Tschechien) ist für 2012 die Inbetriebnahme des neuen Ablaugekessels geplant.

Brennstoffmix am Standort Lenzing*

Jahresbrennstoffeinsatz (2011): 13.262.587 GJ

*) inkl. RVL

Vergleich der Energiequellen

Weltverbrauch, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing*

Nicht fossile Brennstoffe 13,3% 54,3% 87,3%
Kernenergie 5,8% 0,0% 0,0%
Öl 32,9% 1,1% 0,8%
Gas 20,9% 15,7% 6,2%
Kohle 27,1% 28,9% 5,7%

*) inkl. RVL

Segment Plastics Products

Das Segment Plastics Products besteht aus den Business Units Plastics und Filaments.

Im Jahr 2011 entwickelte sich das Segment Plastics Products zufriedenstellend. Bei sehr guter Mengennachfrage wurde im Berichtszeitraum ein neuer Versandrekord aufgestellt. Markterfolge konnten beispielsweise in der Bau- und Dämmstoffindustrie, aber auch in der Kabelindustrie verbucht werden. Im Geschäftsfeld Polytetrafluorethylen (PTFE) gelang im Jahr 2011 der Turnaround durch einen verbesserten Produktmix mit lukrativeren Produkten.

Die Rohstoffseite im Segment Plastics Products war 2011 von einer Preisrally bei gleichzeitigen Lieferengpässen gekennzeichnet. Während sich die Preise für thermoplastische Rohstoffe im zweiten Halbjahr 2011 jedoch stabilisierten, war Polytetrafluorethylen (PTFE) von weiteren Preissteigerungen betroffen. Diese Entwicklung war teils in Kapazitätsengpässen bei den Herstellern, teils in der Verknappung des für die PTFE-Produktion benötigten Rohstoffes Flußspat begründet.

Wie berichtet wurde ein Teil der operativen Einheiten der Business Unit Filaments im Zuge der Konzentration der Lenzing Gruppe auf das Kerngeschäft cellulosische Fasern mit 18. Februar 2011 verkauft.

Der Segment-Umsatz belief sich auf EUR 170,6 Mio nach EUR 143,1 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum. Das Segment-EBITDA konnte von EUR 13,8 Mio auf EUR 16,5 Mio verbessert werden.

Business Unit Plastics

Die Business Unit Plastics umfasst die Geschäftsfelder Thermoplaste und Polytetrafluorethylen (PTFE).

Das Geschäftsfeld Thermoplaste besteht aus den Bereichen Bau und Isolierung sowie Kabel und Verpackung. Im Bereich Bau und Isolierung werden Dachbahnen, Dampfbremsen und Dampfsperren sowie Folienverbunde zum Schutz von Dämmstoffen erzeugt. 2011 entwickelte sich der Absatz in diesem Bereich sehr gut. Bei zufriedenstellenden Margen konnten Rohstoffpreissteigerungen jedoch nur bedingt und mit Verzögerungen an Kunden weitergegeben werden.

Die Nachfrage seitens der Kabelindustrie war im gesamten Berichtsjahr positiv, wodurch Lenzing einen guten Absatz bei hochwertigen Folien verbuchte. Der Verpackungsbereich war 2011 erneut von Überkapazitäten am Markt gekennzeichnet, weshalb die Preise bei guter Mengennachfrage auf niedrigem Niveau verharrten.

Das Geschäftsfeld PTFE ist in die Bereiche Technische Anwendungen sowie Medizinische & Textile Anwendungen gegliedert. Aufgrund der kritischen Rohstoffsituation bei PTFE nahm Lenzing 2011 eine Straffung der Angebotspalette hin zu höherpreisigen Anwendungsgebieten vor. Bei den technischen Anwendungen lag der Fokus auf Garnen für Dichtungspackungen. Im Bereich Medizinische & Textile Anwendungen konzentrierte sich Lenzing im Berichtsjahr auf Garne für den Einsatz in der Chirurgie. Erfolgreich neu am Markt eingeführt wurden 2011 Garne für hochwertige Angelschnüre.

Ausblick Business Unit Plastics

Für 2012 erwartet Lenzing in der Business Unit Plastics weitere Absatzsteigerungen im Bereich Bau und Isolierungen. Zwar laufen staatliche Förderungen für thermische Sanierungen weitgehend aus, doch das Bewusstsein über die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen und steigende Energiepreise sollte die Nachfrage im angelaufenen Geschäftsjahr weiter beleben. Im Geschäftsfeld PTFE wird der Schwerpunkt 2012 in der Weiterentwicklung von Garnen für medizinische Anwendungen liegen.

Der Fokus wird 2012 in der Business Unit Plastics erneut auf Prozess- und Produktverbesserungen liegen, um so gegenüber Anbietern aus Ländern mit deutlich geringeren Produktionskosten konkurrenzfähig zu bleiben.

Business Unit Filaments

Die Business Unit Filaments besteht aus den Geschäftsfeldern Acrylfasern (vermarktet unter dem Namen DOLAN®) und Precursor (Vorprodukt für Carbonfasern). Im Geschäftsfeld Acrylfasern produziert Lenzing hochwertige Acrylfasern für Spezialanwendungen wie Markisen, Bootsverdecke und Cabrio-Verdeckstoffe. Im Geschäftsfeld Precursor werden Vormaterialien (Precursor) für Carbonfasern hergestellt.

Im Bereich Acrylspezialfasern lief die Produktion im Jahr 2011 bei voller Auslastung. In den Hauptabsatzgebieten Markisen, Bootsverdecke und Cabrio-Verdeckstoffe profitierte DOLAN® von der guten Marktlage. Auch bei Möbelbezugsstoffen für den In- und Outdoorbereich verzeichnete die Business Unit Filaments im Berichtsjahr erneut Zuwächse. Zu Jahresende war jedoch eine leichte Abkühlung der Nachfrage bei DOLAN® spürbar.

Bei der European Precursor GmbH (EPG) konnten im Berichtsjahr weitere Fortschritte bei der Qualität erzielt werden. Die Produktion lief im gesamten Berichtsjahr auf voller Kapazität.

Ausblick Business Unit Filaments

Der Geschäftsbereich Acrylfasern wird seine Marktposition im Jahr 2012 nutzen, wenngleich zumindest im ersten Quartal mit schwächerer Nachfrage zu rechnen ist. Bei der EPG hängt die Zukunft stark von der Entwicklung des weltweiten Carbonfasermarktes ab.

Segment Engineering

Das Segment Engineering umfasst die Lenzing Technik GmbH und deren Tochterunternehmen Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd. Beide Unternehmen realisieren weltweit Projekte und bieten Anlagenlieferungen und Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik an.

Das Segment Engineering konnte die positive Stimmung am Investitionsgütermarkt im Jahr 2011 optimal nützen und sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich steigern. Dabei profitierte Lenzing Technik einerseits von der hohen Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe, andererseits von der anziehenden Nachfrage externer Kunden. Die Auslastung war im gesamten Jahresverlauf über alle Geschäftsbereiche hinweg sehr gut. Der Auftragsbestand zum Ende des Berichtsjahres lag deutlich über jenem des Vorjahres und reicht bereits bis Mitte des Jahres 2012.

Im Jahr 2011 erwirtschaftete das Segment Engineering einen Gesamtumsatz von EUR 107,0 Mio, nach EUR 96,4 Mio im Jahr 2010. Rund 38% davon (EUR 40,4 Mio, nach EUR 37,7 Mio im Jahr 2010) entfielen auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe. Das EBITDA nach Segmentberichterstattung entsprach mit EUR 9,0 Mio genau dem Vorjahreswert (EUR 9,0 Mio). Im Segment Engineering waren per 31. Dezember 2011 690 Mitarbeiter (2010: 627) beschäftigt (inkl. Lehrlinge). Zur Abdeckung von Auftragsspitzen wurden auch 2011, wie in den Jahren zuvor, Leiharbeitskräfte herangezogen.

Um den Qualitäts- und Know-how-Vorsprung von Lenzing Technik am bedeutenden asiatischen Markt langfristig abzusichern, wurde bereits im Jahr 2010 eine Tochterfirma in Nanjing (China) gegründet. Diese stellt zudem die optimale Servicierung der Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe im Werk Nanjing sicher. Das chinesische Tochterunternehmen konnte sich bereits im ersten Jahr etablieren, wodurch die Entscheidung für einen eigenen Engineering-Standort in Asien bestätigt wurde.

Engineering und Contracting

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting bietet Lenzing Technik Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagen- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an. Das Geschäftsfeld besteht aus den drei Bereichen Faser- und Umwelttechnik, Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik.

Die Produktgruppe Fasertechnik konzeptioniert unter anderem die Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe und trägt so wesentlich dazu bei, Lenzings Innovations- und Marktführerschaft bei Fasern abzusichern. Die Produktgruppe Umwelttechnik beschäftigt sich mit der biologischen Reduktion und der Eliminierung von belasteten Abgasen in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Der Bereich Zellstofftechnologie führt weltweit Consulting- und Engineeringprojekte für die Zellstoffindustrie durch. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trug dieser Geschäftsbereich mit seinem Know-how wesentlich zur Umrüstung des neuen Zellstoffwerkes der Lenzing Gruppe in Paskov (Tschechische Republik) bei. Dieses wird zu einem Swing-Capacity-Zellstoffwerk umgebaut, sodass nun sowohl Papier- als auch Faserzellstoff hergestellt werden können.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik konnte auch im Jahr 2011 seine starke Weltmarktposition durch die Erschließung neuer Anwendungen und die Entwicklung innovativer Produkte verteidigen.

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting wurden sowohl Umsatz als auch Ergebnis im Berichtsjahr deutlich gesteigert. Verantwortlich dafür waren neben der starken Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe auf externer Seite die verstärkte Nachfrage nach Abluftreinigungsanlagen und ein Großprojekt im Bereich Filtrations- und Separationstechnik in Asien.

Anlagenbau und Industrieservice

Im Geschäftsfeld Anlagenbau und Industrieservice ist das Segment Engineering als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen positioniert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte der Bereich Mechanische Fertigung und Industrieservice gute Zuwächse aufgrund der hohen Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe und einer sehr starken Nachfrage externer Kunden, insbesondere im Bereich Industrieservice.

Die Produktgruppe Blechtechnik setzte ihren Erfolgskurs trotz eines schwierigen Marktumfeldes fort.

Automation und Mechatronik

Im Geschäftsfeld Automation und Mechatronik ist Lenzing Technik auf herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozessindustrie sowie den Bau von elektromechanischen Geräten und Leiterplattenbestückung spezialisiert.

Im Bereich Automation legten die Umsätze im Jahr 2011 leicht zu, wenngleich die Preise sehr stark unter Druck waren. Im Bereich Mechatronik war der Umsatz durch Mengenverschiebungen bei Großkunden leicht rückläufig.

Ausblick Segment Engineering

Das Segment Engineering erwartet für das angelaufene Geschäftsjahr 2012 ein leichtes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr bei einer weitgehend stabilen Ergebnisentwicklung. Es wird getragen von der intensiven Investitionstätigkeit in der Lenzing Gruppe. Zusätzliche Wachstumsimpulse werden auch vom neuen Standort in Nanjing (China) erwartet. Zu einem positiven Geschäftsverlauf werden zudem die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und Services, eine selektive Erweiterung der Produktpalette und der Absatzmärkte sowie intensiviertes Marketing beitragen. Im Zentrum der Innovationstätigkeit der Lenzing Technik werden im Jahr 2012 vor allem Produktinnovationen in der Separationstechnik sowie im Umweltbereich stehen.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die globale Risikolandschaft hat sich nach einem positiven ersten Halbjahr 2011 im zweiten Halbjahr aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise verschlechtert. Die hohen Staatsschulden vieler EU-Länder sowie der USA lösten eine Vertrauenskrise aus und führten zu starken Unsicherheiten und Volatilitäten auf den internationalen Finanzmärkten. Die reale Wirtschaft zeigt sich zwar vergleichsweise stabil, aber nicht ganz unbeeinflusst. Vorlaufende Indikatoren lassen weltweit gesehen eine Wachstumsdelle erwarten, gehen jedoch nicht von einer längerfristigen Rezession aus.

Die verschiedenen Ausbauprojekte in der Lenzing Gruppe wurden im Berichtsjahr zeitgerecht abgeschlossen bzw. sind wie geplant in der Umsetzungsphase. Lenzing wird durch weitere Investitionen seine bestehende Wettbewerbsposition am weltweiten Fasermarkt verteidigen und von dem erwarteten Anstieg des Anteils von Man-made cellulosischen Fasern bis zum Ende der Dekade profitieren. Im Zusammenhang mit dem Einpendeln der Baumwollpreise auf einem neuen Niveau verhält sich auch der Markt für Viscosefaser aktuell sehr volatil. Auf der Beschaffungsseite bewegen sich die wesentlichen Rohstoffpreise ebenfalls nach unten, allen voran sind die Preise für Viscosezellstoff am stärksten gefallen. Aufgrund der hohen Liquidität, verbunden mit der sehr niedrigen Nettofinanzverschuldung, ist die Lenzing Gruppe für alle Eventualitäten auf den Kapitalmärkten gerüstet.

Klassische Risiken wie Naturkatastrophen, Umwelt- oder Feuerrisiken sowie in zunehmendem Maße auch Produkthaftpflichtrisiken beinhalten nach wie vor ein hohes Verlustpotenzial für die Lenzing Gruppe.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Corporate Centers übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe gemeinsam mit der Leitung dieser Business Units umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management der Business Units. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach COSO®1 Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet.

Im Berichtszeitraum wurden aufgrund des massiven Wachstums, insbesondere in den letzten beiden Jahren, die Bewertungsgrenzen beim finanziellen Schadensausmaß an die gewachsene Unternehmensgröße angepasst. Dabei wurde die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf die wesentlichen Unternehmenskennzahlen berücksichtigt.

2. Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf das Unternehmen minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

3. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Die folgende Tabelle enthält die nach der Einschätzung des Managements bedeutendsten Risiken. Aufgrund der unter Punkt 1 erwähnten Anpassung bei den finanziellen Bewertungsgrenzen reduziert sich die Liste der Kritischen Risiken im Vergleich zum Vorjahr. Sämtliche Risiken werden jedoch nach wie vor im Risikomanagement-Prozess laufend analysiert und sind auch im nachfolgenden Textteil erläutert.

Finanzielle
Auswirkung
Wahrschein
lichkeit
Veränderung
Vorjahr*
Zellstoffversorgung Mangelnde Zellstoffversorgung kann
zu Produktionsausfällen sowie zu
steigenden Herstellkosten führen.
sehr hoch mäßig =
Substitution Das Ausbleiben des "Cellulose Gap"
und somit des Wachstums von Man
made cellulosischen Fasern sowie
neue Technologien von Mitbewerbern
(Polyester/Baumwolle) können den
Markt für cellulosische Fasern negativ
beeinflussen.
sehr hoch mäßig =
Feuerschaden Große Brand- oder Explosionsereig
nisse können zu langfristigen Ausfällen
der Produktionsanlagen und in Folge
zu Gewinnentgang führen.
sehr hoch mäßig =
Naturkatastrophen Naturereignisse können schwere
Sach- und Personenschäden sowie
Produktionsausfälle verursachen.
Auch durch veränderte Wetterbedin
gungen in den jeweiligen Produktions
stätten kann es verstärkt zum Auftre
ten von Umweltschäden kommen.
sehr hoch mäßig =

Lenzing Gruppe – Kritische Risiken 2011

*) bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse, auch eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Krisenmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Betreuungsnetzwerk für die Kunden und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen.

Aufgrund des starken Anstiegs der Nachfrage nach Cellulosefasern resultiert daraus auch eine bedeutungsvolle Chance für die Lenzing Gruppe, die im Rahmen einer kontinuierlichen Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre berücksichtigt wird.

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faser- und auch die Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte, dazu gehören unter anderem auch Termingeschäfte für Gas, auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen bestimmte Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifikanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf USD, GBP und CZK. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und dessen negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Veranlagungslimit (Kontrahentenrisikolimit) pro Kontrahent limitiert. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads in Zusammenarbeit mit einem externen Berater festgelegt und können auch unterjährig bei Veränderung entsprechend angepasst werden.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing Gruppe plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes und der Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing Gruppe, größere Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Die Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe kann beeinträchtigt sein, wenn es nicht gelingt, geplante Erweiterungen der Produktionskapazitäten zu finanzieren oder umzusetzen. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, können ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing Gruppe entgegenstehen. Die Lenzing Gruppe ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich

Lagebericht 2011

hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Note 41) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 59,16% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Falls das Wachstum hinter den Erwartungen der Lenzing Gruppe zurückbleibt, könnten auch Absatzvolumen und Preise die Unternehmensziele nicht erreichen, wodurch Absatz, Bilanzgewinn oder die Gewinnmarge beeinträchtigt werden könnten.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein langfristig anhaltender erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine weiterhin angespannte Situation auf den Kapitalmärkten aufgrund der aktuellen Finanzkrise in den EU-Ländern können Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise, welche durch die Finanzkrise hervorgerufen werden, resultieren.

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Solche Ereignisse können insbesondere in Form von Feuer, Explosionen, Naturkatastrophen sowie von damit verbundenen Betriebsunterbrechungen auftreten. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz, Kleinschäden selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten. Dieser Versicherungsschutz könnte sich gleichwohl als nicht ausreichend erweisen. In Abstimmung mit den verschiedenen Produktionsstätten werden regelmäßige Überprüfungen des Versicherungsschutzes sowie Risikoanalysen durchgeführt.

Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden oder durch Produkte, die Lenzing vertreibt, eintreten, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert. Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind weitgehend im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe wird als Prozess definiert, durch den die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird. Dadurch soll gewährleistet sein, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche eines unternehmensweiten Risikomanagements, die Finanzberichterstattung, die Unternehmensstrategie, betriebliche Abläufe sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit den dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der Internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht und unter anderem in die Aufgabenbereiche der Risikoidentifikation, Risikobeurteilung und darauf aufbauend eine Risikosteuerung unterteilt ist.

Das Berichtswesen und Managementinformationssystem der Lenzing Gruppe wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche

und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Lenzing arbeitet auch konsequent am weltweiten Einsatz einer einheitlichen IT-Infrastruktur und an standardisierten Warenwirtschafts-Prozessen, abgebildet in einem SAP Template System. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfindende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Im Bereich des Einkaufes gibt es, mit Ausnahme des Rohstoffes Holz, eine globale Einkaufsorganisation, welche auf eine konzernweite Bündelung der Einkaufstätigkeiten für die wesentlichen Rohstoffe fokussiert. Der Zellstoffeinkauf wird ebenfalls zentral von der Business Unit Pulp wahrgenommen.

Mit der zentralen Zuständigkeit des Corporate Centers Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen dem Corporate Center Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten aufgeteilt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als besonders wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellen- und Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Corporate Center Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzerns zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Dem Corporate Center Corporate Communications obliegt die Steuerung der gesamten Konzernkommunikation inklusive der Regelpublizität. Am 1. Juni 2011 wurde ein eigenes Corporate Center Investor Relations neu installiert, welches sich schwerpunktmäßig mit der Pflege von Investorenkontakten befasst. Emittenten Compliance Officer ist die Leiterin von Corporate Communications.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gruppe verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichend kommittierte Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2012 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Lenzing ist seit Jahrzehnten der Taktgeber der Cellulosefaserindustrie und setzt in diesem Bereich Maßstäbe. Den Grundstock dieser Technologie- und Innovationsführerschaft bilden intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Eine ständige Weiterentwicklung der Prozesstechnologien sowohl im Zellstoff- als auch im Faserbereich (Viscose, Modal, Lyocell/ TENCEL®) stellen sicher, dass die Lenzing Gruppe ihren Vorsprung auch in Zukunft ausbauen kann. Am Standort Lenzing bilden rund 150 Mitarbeiter ein international anerkanntes Expertenteam, welches an Neuheiten für den Man-made Cellulosefaserbereich forscht.

Die Forschung und Entwicklung ist in die einzelnen Business Units der Lenzing Gruppe integriert, um eine marktnahe und an Kundenbedürfnissen orientierte Produktentwicklung sicherzustellen. Im Business-to-Business-Bereich, in dem Lenzing tätig ist, stellt eine kurze Zeitspanne von der Produktentwicklung bis zur -einführung einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil dar.

Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati1 ) auf EUR 27,2 Mio (2010: rund EUR 22,7 Mio).

Im Bereich der Prozessinnovation wurden 2011 die Verfahren für die Zellstofferzeugung sowie die Viscosefaserherstellung auf Basis moderner Analytik, Prozesssimulation und neuer Technologien weiterentwickelt. Die mit Unterstützung der Prozessinnovation durchgeführten Versuchskampagnen für Chemiezellstoff am Standort Paskov im Jahr 2011 bewirkten eine kontinuierliche Verbesserung der Zellstoffmengen und -qualität. Die Reinheit des Zellstoffs wurde unter Berücksichtigung der derzeitigen technischen Möglichkeiten auf ein richtungsweisendes Niveau gebracht. Gleichzeitig konnten fundamentale technologische Herausforderungen bewältigt werden. Weitere Forschungsthemen zielten auf eine Verbesserung der Rückgewinnungsraten der eingesetzten Chemikalien sowie die Entwicklung des neuen Co-Produktes Schwersoda für den Chemikalienverkauf. Im Viscosefaserbereich lag der Schwerpunkt der Prozessinnovationen auf dem Spinnprozess, mit dem Ziel, weitere Kapazitätssteigerungen zu erreichen.

Im Berichtsjahr wurde die Entwicklung weiterer nicht fibrillierender TENCEL® Fasertypen vorangetrieben. Diese sind durch ihre speziellen Eigenschaften besonders für den Einsatz in verarbeitungskritischen Bereichen geeignet, zum Beispiel in Strickwaren.

TENCEL® Fasern konnten 2011 erstmals erfolgreich in Autositzbezugsstoffen als Mischpartner mit Polyester integriert werden. Die größte technische Herausforderung für die Forscher in Lenzing stellten dabei die Spezifikationen der Automobilhersteller betreffend Nassreib- und Heißlichtechtheit dar, die erfüllt werden mussten. Für die Verwendung von TENCEL® in Autositzbezügen spricht insbesondere der erhöhte Sitzkomfort durch das hervorragende Feuchtigkeitsmanagement der Faser.

Nach der erfolgreichen Markteinführung von TENCEL® Pulver in Matratzenschaum 2010 wurde im Berichtsjahr die Ausweitung auf weitere Anwendungen wie Pharma, Kosmetik und Waschmittel wissenschaftlich geprüft.

Weiters wurde im Berichtsjahr ein völlig neues Celluloseprodukt aus der Lyocell-Technologie erforscht. Ein Gel, welches aus submikroskopischen TENCEL® Fibrids besteht, die beim Trocknen klare, geschlossene Filme bilden können. Dieses neuartige TENCEL® Gel könnte zukünftig in verschiedensten Anwendungen von Coatings für Papier oder Nonwovens Einsatz finden bis zur Verwendung in der Farben- und Lackindustrie.

In der Business Unit Nonwoven Fibers wurde im Berichtsjahr das derzeit größte Entwicklungsprojekt TencelWeb™ vorangetrieben. Durch diese neuartige Technologie können TENCEL® Vliesstoffe direkt aus der Spinnlösung hergestellt werden, welche sich durch ihren hohen Mikrofaseranteil und ihr geringes Flächengewicht auszeichnen. Im Jahr 2011 wurden weitere Prozess- und Produktoptimierungen an der Pilotanlage durchgeführt sowie die Kundenbemusterungen fortgesetzt.

Ein weiterer Forschungsansatz im Nonwovens-Bereich war 2011 die Produktion von Mikrofasern. Erste Versuche im Labor ergaben, dass diese herausragende Eigenschaften bei der Anwendung in Batterieseparatoren zeigen.

Im Segment Engineering wurde 2011 ein neuer anaerober Reaktor zur biologischen Reinigung schwefelhaltigen Abwassers entwickelt. Weiters wurde ein neuartiger automatischer Rückspülfilter zur Marktreife gebracht. Im Segment Plastics Products lag der Fokus auch im Jahr 2011 auf der Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien und der Weiterentwicklung bestehender Produkte.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung. Wirtschaftliches Handeln steht bei Lenzing gleichrangig neben den Bemühungen um eine Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen unter Berücksichtigung sozialer Ausgewogenheit. Eine langfristig wettbewerbsfähige Wertschöpfung in der Produktion sowie möglichst schonende Nutzung der Ressourcen, soziale Verantwortung und eine menschengerechte Arbeitswelt stehen dabei im Mittelpunkt nachhaltigen Handelns. Damit nimmt das Unternehmen seine gesellschaftliche Verpflichtung für alle Interessengruppen wahr.

Die Lenzing Gruppe betreibt seit einem Vierteljahrhundert eine vorausschauende Umweltpolitik, welche auch den verantwortungsbewussten, vorsorgenden und schonenden Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen als zentrales Nachhaltigkeitskriterium mit einschließt. Lenzing berücksichtigt Umweltaspekte bei sämtlichen Entscheidungen und Investitionen. Neue Einsatzstoffe werden auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht und neue Produkte werden bereits in der Planungsphase hinsichtlich ihrer ökologischen Verträglichkeit geprüft. Nachhaltiges Denken und Wirtschaften ist Teil aller Unternehmensbereiche der Lenzing Gruppe. Als zukunftsorientiertes Unternehmen hat Lenzing unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit das Ganze im Blick.

Das Lenzing Produktportfolio besteht fast ausschließlich aus Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen mit hoher stofflicher Nutzung. Dabei stehen eine ökologisch vorbildliche Produktionsweise und eine hoch effiziente Energieerzeugung im Vordergrund. Geschlossene Kreisläufe und bestens optimierte Produktionsverfahren ermöglichen die komplette Nutzung sowie die Gewinnung wertvoller Nebenprodukte aus dem für Lenzing zentralen Rohstoff Holz.

Als international agierender Konzern handelt die Lenzing Gruppe, wo auch immer sie tätig wird, im Rahmen der geltenden Gesetze und Vorschriften, bringt Natur und Kultur der jeweiligen Region Respekt entgegen und will die Besonderheiten des entsprechenden Gastlandes verstehen und schätzen lernen. Zu den Leitprinzipien der Lenzing Unternehmensphilosophie gehören auch soziale Verantwortung sowie eine menschengerechte und gesunde Arbeitswelt. Da die Mitarbeiter die Basis des Unternehmenserfolges bilden, werden ihnen interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten mit Entwicklungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten in einem gerechten und sicheren Arbeitsumfeld geboten.

Als einziger Faserhersteller weltweit ist Lenzing Mitglied in der Sustainable Apparel Coalition. Diese Vereinigung wurde von im Bereich Nachhaltigkeit global führenden Unternehmen der Bekleidungs- und Schuhindustrie gemeinsam mit führenden ökologischen und sozialen Organisationen gegründet. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit zu erarbeiten und Standards im Bereich Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette zu setzen. Dafür wird ein umfassender Kriterienkatalog unter Einbeziehung ökologischer und sozialer Indikatoren erarbeitet.

Die Lenzing Gruppe wird an allen ihren Standorten im Sinne ihres dreistufigen Nachhaltigkeitskonzepts aktiv. Am Standort Lenzing besteht eine lange Tradition von Unterstützungsleistungen an lokale Organisationen. Vor allem langfristige Kooperationen werden intensiv gepflegt, um nachhaltig positive Impulse in der Region zu setzen. Ein regionales SOS-Kinderdorf wird dabei ebenso jährlich unterstützt wie die Lebenshilfe Oberösterreich, welche Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen betreut. Die unterstützenden Mittel kommen konkreten Projekten zugute. So konnten heuer sowohl im SOS-Kinderdorf als auch in der Lebenshilfe notwendige Sanierungsarbeiten an den Gebäuden mitfinanziert werden. Mit der Lebenshilfe Oberösterreich verbindet die Lenzing AG bereits eine jahrelange Partnerschaft. Dies äußert sich nicht nur in regelmäßigen Kontakten und Unterstützung, sondern auch in gemeinsamen, bereits seit Jahren bestehenden Projekten, wie etwa der Vergabe von regelmäßigen Qualitätsprüfungen bei Fasern, die durch Klienten einer Tagesheimstätte erledigt werden.

Auch im kulturellen Bereich hat Lenzing einen klaren Fokus auf langfristige Kooperation bei regionalen Projekten gelegt. Nur ein Beispiel für eine langjährige Partnerschaft bildet die Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Während dieser Kooperation, welche bereits 1992 gestartet wurde, malten über die Jahre hinweg rund 100 Studenten in Aktionswochen ("Kunst am Werk") am Gelände der Lenzing AG. Neben der Förderung der jeweiligen Preisträger durch Preisgelder konnten insgesamt knapp 420 entstandene Gemälde von den Studenten im Rahmen dieser Aktion verkauft werden. Viele dieser Kunstwerke verschönern inzwischen Büros und Werkstätten am Standort Lenzing.

Links: Eine Kunststudentin am Gelände der Lenzing AG beim Projekt "Kunst am Werk".

Rechts oben: Beim Wiener Börse Preis 2011 belegt die Lenzing Gruppe den ersten Platz in der Kategorie "Nachhaltigkeit".

Rechts unten: Klientin der Lebenshilfe bei der Faserprüfung.

Auszeichnungen und Aktivitäten

Auch dieses Jahr wurde Lenzing wieder für die Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Beim Wiener Börse Preis 2011 belegt die Lenzing Gruppe den ersten Platz in der Kategorie "Nachhaltigkeit". Die Vergabe in dieser Kategorie erfolgte anhand von 100 Kriterien bzw. 400 Indikatoren, wobei der Geschäftsbericht bzw. Fragebogen und Sekundärquellen wie etwa Medienberichte berücksichtigt wurden.

Im Rahmen der ISPO (Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode) wurde die Spezialfaser TENCEL® SUN mit dem Eco Responsibility Award in der Kategorie "Fabrics and Fibers" ausgezeichnet. Die Kriterien für diese Auszeichnung umfassen unter anderem die Bereiche Logistik, Produktion, Verträglichkeit, Nutzung, Unternehmenskultur und CSR.

Zusätzlich wurde Lenzing zum sechsten Mal in Folge im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse gelistet. Der VÖNIX umfasst österreichische börsenotierte Unternehmen, die sowohl in ökologischer als auch in sozialer Hinsicht eine führende Rolle einnehmen. Mittels eines umfangreichen Kriterienkataloges werden die Leistungen der Unternehmen in dieser Hinsicht bewertet.

Im Berichtsjahr wurden die Bemühungen in der Systematisierung der internen Nachhaltigkeitsarbeit intensiviert. Ziel dieser Lenzinger "Sustainability Initiative" ist es, den Kennzahlenkatalog für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeitskriterien zu erweitern, um die Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Arbeit fließen in die Konzeption des neuen Nachhaltigkeitsberichtes ein.

Zertifizierungen

Zertifizierungen bestätigen Geschäftspartnern und Kunden, dass entsprechende Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden und liefern einen wichtigen Nachweis für den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Der Aufbau von Managementsystemen in der Lenzing Gruppe stellt schon seit Jahren einen kontinuierlichen Prozess dar. Im Berichtsjahr hat Lenzing Systemzertifizierungen wie ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 an allen Faserproduktionsstandorten konsequent weitergeführt.

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing
Heiligenkreuz
Grimsby
Mobile
Purwakarta
Nanjing

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat TENCEL® Fasern zu 100% und Lenzing FR® Fasern zu 96% als biobasiert zertifiziert. Die Zertifizierung biobasierter Produkte ist Teil des BioPreferred-Programms. Es soll staatliche Institutionen und Unternehmen dazu anhalten, Produkte zu kaufen, die biobasiert sind oder zu einem Großteil aus biologischen Materialien bestehen.

Umweltschutz Standort Lenzing

Die stetigen Produktionssteigerungen der Lenzing AG der vergangenen Jahre fordern den laufenden Ausbau sowie die Anpassung der Umweltschutzleistungen mit dem Ziel der Minimierung der Umweltemissionen. Der Geschäftsbereich Umweltschutz konnte im Jahr 2011 mit seinen Umweltschutzanlagen erneut die Produktionserhöhungen durch entsprechende Maßnahmen gut bewältigen.

So wurde im Berichtsjahr die Verbandskläranlage weiter ausgebaut. Die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde durch die Erweiterung der aeroben Biologie an die nunmehrigen Erfordernisse angepasst. Durch die Errichtung eines neuen Zwischenklärbeckens und die Erweiterung der Filteranlage einschließlich der Beseitigung von Engpässen im Bereich der Abwasserführungen konnte die hydraulische Kapazität der Gesamtanlage gesteigert werden.

Nach der 2010 erfolgten Erweiterung der Anaerobie wurde diese im Berichtsjahr unter anderem auch für Versuche zur anaeroben Reinigung von Abwasserteilströmen genutzt. Weiters erfolgte 2011 die Erweiterung der sogenannten Gipsfällungsanlage, wodurch die Sulfatbelastung in der Abwassereinigung nochmals reduziert werden konnte.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte im Berichtsjahr ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik bzw. ökotoxikologische Untersuchungen weiter festigen. Bei der jährlich durchzuführenden Begutachtung im Auftrag der Akkreditierungsstelle Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend wurde wiederum die technische Kompetenz der Prüfstelle sehr positiv beurteilt und die Akkreditierung verlängert.

Eine zentrale Aufgabenstellung für den Umweltschutz am Standort Lenzing im Jahr 2011 war die federführende Betreuung der UVP-Einreichung für die geplante TENCEL® Anlage in Lenzing. Bei der behördlich erfolgten Einzelfallprüfung wurde festgestellt, dass für dieses Vorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen ist. Die Lenzing AG suchte Anfang Oktober 2011 mit Vorlage eines umfangreichen Einreichprojektes bei der oberösterreichischen Landesregierung als UVP-Behörde um die Genehmigung nach dem UVP-G 2000 für die Errichtung und den Betrieb des Vorhabens einer TENCEL® Produktionsanlage an. Die Einreichunterlagen wurden ab 20. Dezember 2011 bei der Marktgemeinde Lenzing und der UVP-Behörde zur öffentlichen Einsichtnahme aufgelegt.

Human Resources

Die Lenzing Gruppe verdankt ihre Marktführerschaft und ihren technologischen Vorsprung ganz wesentlich dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Schließlich bilden gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter ein wichtiges Fundament für den nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung eines Unternehmens. Aus diesem Grund werden in der Lenzing Gruppe laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas gesetzt.

Im Jahr 2011 stand Lenzing Mitarbeitern eine Vielzahl an fachlichen Ausbildungen, aber auch Seminaren zur Persönlichkeitsbildung offen. Am Standort Lenzing sind die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in einem eigenen Institut, dem Bildungszentrum Lenzing, gebündelt.

Das konzernweite Führungskräfte-Entwicklungsprogramm wurde 2011 von rund 30 Personen absolviert. Ziel dieses Programmes ist, Lenzing Manager mit einem Rüstzeug für den Geschäftsalltag zu versehen sowie starke Netzwerke über Standorte und Business Units hinweg zu schaffen. Dabei kamen 2011 auch innovative Lernmethoden wie ein Leadership-Training mit Pferden zum Einsatz. Im Jahr 2012 soll das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm an den asiatischen Lenzing Standorten eingeführt werden.

Das umfassende Leistungs-Beurteilungsprogramm, das sogenannte "360°-Feedback"1 , wurde im Jahr 2011 auf weitere Führungskräfte ausgedehnt. Es umfasst nun konzernweit rund 180 Führungskräfte, die im Rahmen einer 360°-Evaluierung wertvolles Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten erhalten. Das 360°-Feedback bringt aber auch wertvolle Erkenntnisse zum Weiterbildungsbedarf bei Lenzing Führungskräften, aus denen in der Folge entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden.

So wurde im Jahr 2011 als Ergebnis des 360°-Feedback-Programms eine konzernweite Coaching-Ausbildung für Manager ins Leben gerufen. Diese befähigt die Führungskräfte, ihre Mitarbeiter beim Ausbau ihrer Qualifikationen und bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten noch besser zu unterstützen. Den Beginn machte 2011 ein dreitägiges Seminar zum Thema Coaching, das im angelaufenen Geschäftsjahr rund 150 Personen absolvieren werden. Als nächster Schritt ist für 2012 der Start eines 18-monatigen Coaching-Pilotprogramms für ausgewählte Führungskräfte geplant.

Weiters wurden im Jahr 2011 Mitarbeiter zu Prozessbegleitern und Moderatoren ("Facilitators") ausgebildet. Diese Mitarbeiter sind nun befähigt, interne Workshops zu leiten. Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile, da diese Mitarbeiter beispielweise mit unternehmensspezifischen Abläufen usw. bestens vertraut sind.

Mitarbeiteranstieg durch weltweiten Kapazitätsausbau

Zum Stichtag 31. Dezember 2011 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.5932 Mitarbeiter (nach 6.5303 Ende 2010). Im fortgeführten Geschäftsbereich stieg die Mitarbeiterzahl 2011 gegenüber dem Vorjahr um 431. Dieser deutliche Anstieg war bedingt durch Personalaufstockungen an beinahe allen Faserstandorten aufgrund des laufenden Kapazitätsausbaus in der Lenzing Gruppe. So wurden insbesondere Neueinstellungen für die im Berichtsjahr in Betrieb genommene neue Viscosefaserlinie im Werk Nanjing (China), das Headquarter in Lenzing sowie für den TENCEL® Standort Mobile (USA) vorgenommen.

1) Beurteilungen durch vorgesetzte, unterstellte und gleichrangige Mitarbeiter 2) Mitarbeiterzahlen ohne Aliquotierung der Teilzeitkräfte 3) Inkl. aufgegebenem Geschäftsbereich: 368 Mitarbeiter in der Hahl Gruppe

Lagebericht 2011

Die Wachstumsstrategie der Lenzing Gruppe rückt die Rekrutierung entsprechend qualifizierter Mitarbeiter an allen Standorten weltweit in den Fokus. Deshalb wurden im Berichtsjahr globale Recruiting-Standards implementiert, die eine konzernweit einheitliche Vorgehensweise sicherstellen.

Am größten Standort der Gruppe in Lenzing waren zum Stichtag 31. Dezember 2011 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik, Lenzing Plastics, Leno und BZL insgesamt 2.968 Mitarbeiter1 beschäftigt (Ende 2010: 2.866), davon 188 Lehrlinge (Ende 2010: 177). Die Lenzing AG weiß um die Wichtigkeit gut ausgebildeter Facharbeiter und nimmt aus diesem Grund ihre Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst. Mit einer neuerlichen Steigerung der Lehrstellen um rund 10% im Berichtsjahr unterstrich Lenzing erneut seine regionalpolitische Bedeutung als einer der wichtigsten Arbeitgeber Oberösterreichs.

Zusätzlich befanden sich 8 Lehrlinge an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (Großbritannien) in Ausbildung.

Mitarbeiter nach Ländern

*) inkl. Lehrlinge, ohne Leiharbeiter, nach Kopfzahl

Sicherheit und Gesundheit

Das Corporate Center Global Safety, Health and Environment zeichnet auf Konzernebene für die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt verantwortlich. Im Berichtsjahr lagen die Arbeitsschwerpunkte unter anderem auf der Weiterentwicklung der Reporting- und Kennzahlensysteme im Bereich Arbeitssicherheit sowie der Überarbeitung der Notfallpläne. Weiters stand 2011 erneut das Thema Brandschutz im Fokus.

Die zum zweiten Mal stattfindende "SHE"2 -Konferenz im Juni 2011 bot den Lenzing SHE-Managern die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Ab sofort soll diese Konferenz jährlich abgehalten werden.

Am Standort Lenzing wurde 2011 in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck als zuständiger Behörde der externe Notfallplan in einer Stabsübung erprobt. Gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr wurden in verschiedenen Unternehmensbereichen Räumungsübungen durchgeführt und der Aufbau einer Einsatzleitung erprobt. Weiters wurde der Ausbau der internen Warnanlage planmäßig fortgesetzt.

Im Bereich Arbeitssicherheit wurde im Berichtsjahr E-Learning als wichtiges Schulungswerkzeug forciert. Im Krisenmanagement wurden Dokumentationen und Abläufe überarbeitet und Verbesserungsmaßnahmen für 2012 definiert.

Weiters startete 2011 ein Projekt zur Entwicklung und Implementierung eines umfassenden Sicherheitsmanagementsystems auf Konzernebene. Im Zuge dieses Projekts sollen unter anderem Sicherheitsstandards für den Standort Lenzing erarbeitet werden.

Sicherheit

Im Berichtszeitraum 2011 konnte die Zahl an Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr auf einem ähnlich niedrigen Niveau gehalten werden.

Links und rechts oben: Die Lenzing AG weiß um die Wichtigkeit gut ausgebildeter Facharbeiter und nimmt aus diesem Grund ihre Verantwortung als Lehrlingsausbildner sehr ernst.

Rechts unten: Beim konzernweiten Führungskräfte-Entwicklungsprogramm kamen auch innovative Lernmethoden wie ein Leadership Training mit Pferden zum Einsatz.

Lagebericht 2011

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Am Standort Lenzing standen den Mitarbeitern auch im Berichtsjahr wieder zahlreiche Angebote im Gesundheitsbereich zur Auswahl. Die Schwerpunktthemen bildeten dabei 2011 "Ergonomie am Arbeitsplatz" und "Bewegung" zur persönlichen Gesundheitsförderung.

Aktionen wie "Lenzing in Bewegung", bei der 500 Schrittzähler als Ansporn für mehr Bewegung im Alltag ausgegeben wurden, fanden bei den Mitarbeitern großen Anklang. Weitere Maßnahmen waren beispielsweise ein Motivationsvortrag des dreifachen Olympiasiegers und Weltmeisters Felix Gottwald sowie ein Klettertag für die ganze Familie. Auch die bewährten Gesundheitstage, bei denen sich die Teilnehmer vier Tage lang unter Anleitung eines Trainers und eines Arbeitsmediziners mit Themen wie Bewegung, Ernährung und Entspannung befassen, wurden 2011 erneut angeboten.

Um Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates vorzubeugen, wurde 2011 das bestehende Wirbelsäulenprogramm erweitert. Nun haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, in einem Fitnessstudio ihrer Wahl ein entsprechendes Trainingsprogramm zu absolvieren. Weiters stand am Arbeitsplatz die Beratung durch eine qualifizierte Ergonomin im Vordergrund. Neben Büro- und Laborarbeitsplätzen wurde 2011 auch eine Reihe von Betriebswarten analysiert und nach ergonomischen Gesichtspunkten umgestaltet.

Die arbeitsmedizinischen Begehungen und Untersuchungen durch den Arbeitsmediziner des IBG-Gesundheitszentrums Lenzing wurden im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Zusätzlich konnten 2011 rund 320 Mitarbeiter an einer erweiterten Augenuntersuchung teilnehmen.

Neben der physischen stellt auch die psychische Gesundheit einen wichtigen Faktor dar. Daher gab es 2011 Seminare zum Umgang mit Stress und zur Stressbewältigung, aber auch spezifische Angebote für Mitarbeiter in belastenden Lebenssituationen.

Corporate Communications

Für die Lenzing Gruppe als global agierendes, börsenotiertes Unternehmen ist eine kontinuierliche und transparente Kommunikation überaus wichtig. Die laufende externe Kommunikation mit allen Interessensgruppen sowie eine offene Informationspolitik gegenüber Mitarbeitern stellen daher einen wesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe dar.

Die genannten Kommunikationsprozesse auf Konzernebene werden durch die zentrale Stabstelle Corporate Communications gesteuert. Diese stellt eine funktionierende und kompetente Öffentlichkeitsarbeit sicher. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer ganzheitlichen Sichtweise, weshalb die Stabstellen Corporate Communications und Investor Relations teamübergreifend und eng verzahnt zusammenarbeiten.

Public Relations

Auch im Jahr 2011 informierte Lenzing die Öffentlichkeit sowie die Mitarbeiter umfassend und zeitnah über den Geschäftsverlauf, aktuelle Projekte und wichtige Aktivitäten. Für die externe Öffentlichkeit erfolgte die Information durch zahlreiche Pressekonferenzen, Presseaussendungen, sonstige Medienveranstaltungen sowie über persönliche Gespräche mit Journalisten.

Bei den regelmäßigen Kommunikationsmaßnahmen sind Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Newsletter sowie eine lokale Fernsehsendung im Umkreis des Standortes Lenzing bzw. des Bezirks Vöcklabruck zu nennen.

Die quartalsweise erscheinende Mitarbeiterzeitschrift "Der Lenzinger" und das monatliche Magazin "Zpravodaj Biocel" (Paskov, Tschechien) informieren in der Landessprache über Neuigkeiten an den jeweiligen Standorten. "Der Lenzinger" wird auch an pensionierte Mitarbeiter und zahlreiche Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft der Region rund um den Standort Lenzing verteilt. "Lenzing Inside" berichtet über Aktuelles aus der gesamten Lenzing Gruppe und erscheint zweisprachig auf Deutsch und Englisch. Das Magazin wird halbjährlich herausgegeben und an Mitarbeiter an allen Standorten des Unternehmens sowie an interessierte Stakeholder und Kunden verteilt.

Im Rahmen der Fernsehkooperation "Lenzing TV" wurde im abgelaufenen Jahr mit über 20 Berichten über Aktuelles aus der Welt von Lenzing berichtet. Die Beiträge werden im oberösterreichischen Lokalsender "BTV" ausgestrahlt, stehen aber auch auf Englisch synchronisiert im Intranet der Lenzing Gruppe allen Mitarbeitern weltweit zur Verfügung.

Lenzing nutzte als Aussteller auf zahlreichen Fachmessen in Europa, Amerika und Asien auch 2011 wieder die Möglichkeit, sich der internationalen Fachwelt zu präsentierten. Für die Lenzing Gruppe stellen diese Messen eine wichtige Möglichkeit dar, über Produktinnovationen zu informieren und Kontakte zu Kunden und Partnern zu pflegen.

Darüber hinaus wurde die Internet-Kommunikation mit der Öffentlichkeit auf Produktebene sowie für die Lehrlingsrekrutierung über soziale Netzwerke weiter vorangetrieben. Die Lenzing Website als eine zentrale Informationsplattform der Lenzing Gruppe wurde weiter ausgebaut und aufgewertet.

Lagebericht 2011

Am Standort Lenzing nahmen im Berichtsjahr über 2.500 Personen an Werksführungen teil und machten sich so selbst ein Bild von der Viscosefaserproduktion. Weiters wurde 2011 ein neuartiges, multimediales und interaktives Informationssystem für Werksbesucher am Standort Lenzing eingeführt.

Der Börsegang im Jahr 2011 ("Re-IPO") wurde kommunikationsstrategisch begleitet und zur weiteren Positionierung der Lenzing Gruppe als Weltmarktführer bei cellulosischen Fasern und als stark wachstumsorientiertes, auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen genutzt. Eine Werbekampagne in österreichischen Print- und Online-Qualitätsmedien informierte nicht nur über die laufende Kapitalmarkttransaktion, sondern auch über die vielfältigen, innovativen Anwendungsgebiete von Lenzing Fasern.

Links: Lenzing konnte 2011 eine Rekordzahl an Auszeichnungen einfahren: Zwei Auszeichnungen im Rahmen von "Austria's Leading Companies", den bedeutendsten Wirtschaftspreis des Landes Oberösterreich, den goldenen Pegasus, sowie den Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse.

Rechts: Lenzing Fasern am Catwalk zum Start der Börsetransaktion im Juni 2011.

Preise und Auszeichnungen

Lenzing konnte 2011 eine Rekordzahl an Auszeichnungen einfahren.

Das Wirtschaftsblatt, eine führende österreichische Wirtschaftszeitung, zeichnet jedes Jahr Österreichs nachhaltig erfolgreichste und finanziell stabilste Unternehmen aus, nämlich "Austria's Leading Companies". Lenzing konnte sich 2011 den Gesamtsieg in der Kategorie "Big Player" sowie den Sonderpreis "Umsatzmilliardäre" für die größten Unternehmen Österreichs sichern.

Weiters gewann Lenzing im Juni 2011 den bedeutendsten Wirtschaftspreis des Landes Oberösterreich, den goldenen Pegasus.

Die kapitalmarktrelevanten Preise 2011 sind im Kapitel Investor Relations beschrieben.

Investor Relations

Im Zuge der Börsentransaktion wurde im Jahr 2011 wieder ein eigenes Corporate Center Investor Relations eingeführt, dessen Aufgabe die Betreuung der Investoren- und Analysten-Gemeinde ist. Diese Stabsstelle unterstreicht die Wichtigkeit, die Lenzing seiner Neupositionierung am Kapitalmarkt beimisst.

"Re-IPO" und Kapitalerhöhung

Das Jahr 2011 war im Bereich Investor Relations geprägt von den bereits 2010 gestarteten umfangreichen Vorarbeiten und der Durchführung der Zweitplatzierung ("Re-IPO") der Lenzing Aktien an der Wiener Börse im Juni des Berichtszeitraumes. Die Ziele der Transaktion waren eine substanzielle Erhöhung des Streubesitzes und damit die langfristige Steigerung der Attraktivität der Lenzing Aktie sowie eine Stärkung der Eigenkapitalbasis der Lenzing AG.

Mit einem Volumen von insgesamt rund EUR 568 Mio war die Transaktion 2011 eine der größten in Europa. Angeboten wurden im Zuge einer Kapitalerhöhung 825.000 Stück neue Aktien sowie 5.351.379 Stück Altaktien aus dem Bestand des Kern- und Mehrheitsaktionärs B & C Gruppe. Das Angebot bestand aus einem öffentlichen Angebot in Österreich sowie einer Privatplatzierung außerhalb Österreichs für institutionelle Investoren. Um den Zugang für US-Investoren zu erleichtern, wurde zudem eine Privatplatzierung für qualifizierte Investoren nach der US-Regel 144A des Securities Act von 1933 sowie außerhalb der USA unter der US- "Regulation S" durchgeführt.

Die Transaktion startete am 31. Mai 2011 mit einer Pressekonferenz und einem Investoren-Lunch in Wien sowie einer Veranstaltung für Privataktionäre in Linz. Es folgte eine zweiwöchige internationale Roadshow, bei der der Lenzing Vorstand interessierten Investoren die Lenzing Gruppe und ihre strategische Positionierung erläuterte. Die Investorengespräche fanden in London, Wien, Frankfurt, Zürich, Genf, Paris, Amsterdam, Rotterdam, New York und Boston statt. Dabei wurden insgesamt rund 160 Investoren detailliert informiert, teils in Form von Einzelgesprächen, teils in Gruppenmeetings.

Trotz eines überaus schwierigen und höchst volatilen Kapitalmarktumfeldes, das auf internationaler Ebene eine Reihe von verschobenen Kapitalmarkttransaktionen nach sich zog, konnte der Lenzing "Re-IPO" erfolgreich umgesetzt werden.

Die Aktien wurden zum Kurs von EUR 92,00 zugeteilt. Lenzing flossen vor Abzug der Transaktionskosten Mittel in Höhe von rund EUR 76 Mio aus der Kapitalerhöhung zu. Neben den neuen Aktien wurden die Aktien der B & C Gruppe bei österreichischen und internationalen Investoren platziert. Lenzing erhielt dadurch knapp 90 neue, internationale institutionelle Aktionäre, vorwiegend aus Großbritannien, Deutschland, Norwegen, Österreich und den USA. Durch die Transaktion stieg der Streubesitz von zuvor rund 9,5% auf ca. 32,4% an.

Der erfolgreiche "Re-IPO" ermöglichte Lenzing nicht nur eine größere Unabhängigkeit von der Kreditfinanzierung durch Banken, sondern nunmehr auch einen optimalen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt. Durch die Anhebung des Streubesitzes wurde die Lenzing Aktie wieder liquide und damit auch für internationale und institutionelle Investoren attraktiv.

Lenzing Aktie im ATX

Bereits per 18. April 2011 erfolgte die Umreihung der Lenzing Aktie in den Prime Market der Wiener Börse, nachdem Lenzing auch in formeller Hinsicht alle Voraussetzungen des Prime Market erfüllte. Im September 2011 konnte ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Börsenotiz der Lenzing AG gesetzt werden: Die Lenzing Aktie wurde im ATX, dem Leitindex der Wiener Börse für die "Top 20", gelistet. Die Positionierung der Lenzing Aktie in der obersten Spielklasse der Wiener Börse wurde durch die deutlich erhöhte Liquidität als Folge des "Re-IPO" ermöglicht.

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt nunmehr EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Mehrheitseigentümer ist die B & C Gruppe, welche über ihre Töchter B & C Industrieholding GmbH, B & C Iota GmbH & Co KG und B & C Lenzing Holding GmbH 67,6% am stimmberechtigten Grundkapital der Lenzing AG hält. Weiters hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank, mehr als 5% der Stimmrechte der Gesellschaft. Die restlichen Anteile befinden sich im breiten Streubesitz.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es besteht kein Aktienrückkaufprogramm. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Angaben zum Kapital

Der Vorstand wurde am 10. Dezember 2010 von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.358.625,00 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stück neue, auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und die Art der Aktien, den Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen festzulegen.

Von dieser Bestimmung wurde durch Ausgabe von 825.000 Stück auf Inhaber lautende Aktien im Geschäftsjahr 2011 (siehe oben Kapitel "'Re-IPO' und Kapitalerhöhung") teilweise Gebrauch gemacht.

Weiters wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 das Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 159 Abs. 2 Z 1 AktG um bis zu EUR 13.358.625,00 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stück auf Inhaber lautende neue Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) zur Ausgabe an Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen, zu der der Vorstand in der Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 ermächtigt wurde, bedingt erhöht. Die Kapitalerhöhung darf nur soweit durchgeführt werden, als Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen bzw. jene, die zum Bezug oder Umtausch verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen, und der Vorstand beschließt, diese Wandelschuldverschreibungen mit neuen Aktien zu bedienen. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Weitere Details sind der jeweils aktuellen Ausfertigung der Satzung der Lenzing AG zu entnehmen, die auf der Website der Lenzing AG www.lenzing.com abgerufen werden kann.

Aktien-Performance

Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 87,00 in das Jahr 2011 und notierte zum Jahresende bei EUR 63,94. Das Jahrestief betrug am 14. Dezember 2011 EUR 58,45 je Aktie. Am 1. Juni 2011 erreichte die Lenzing Aktie mit EUR 103,50 ihr Jahreshoch.

Mit dieser Performance 2011 von -26,5% konnte sich die Lenzing Aktie den Kurseinbrüchen an den weltweiten Börsen trotz Unternehmens-Rekordergebnissen zwar nicht entziehen, entwickelte sich aber deutlich besser als der Wiener Aktienmarkt. Der Wiener Leitindex ATX startete zu Jahresbeginn 2011 mit 2.904,47 Punkten und schloss mit 1.891,68 Punkten, was einen Indexrückgang von 34,9% bedeutete. Seit dem "Re-IPO" mit Notierungsaufnahme am 15. Juni 2011 bis Jahresende verlief die Entwicklung der Lenzing Aktie parallel zum ATX.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Wiener Börse Preis und Nachhaltigkeitsindex

Lenzing erhielt im Juni 2011 den Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse sowie den dritten Platz beim Corporate Bond-Preis 2011 für die erfolgreiche Platzierung der Lenzing Anleihe 2010. Beim Corporate Bond-Preis waren Geschäftsbericht, Informationspolitik und Kommunikationspolitik gegenüber Analysten sowie das Vorliegen eines Ratings, über das Lenzing allerdings aus Kostengründen nicht verfügt, ausschlaggebend. Die Vergabe des Nachhaltigkeitspreises erfolgte anhand von 100 Kriterien bzw. 400 Indikatoren, wobei Geschäftsbericht bzw. Fragebogen und Sekundärquellen wie etwa Medienberichte berücksichtigt wurden.

Die Lenzing Aktie ist bereits seit dem Jahr 2005 im VÖNIX Nachhaltigkeitsindex gelistet und konnte im Berichtsjahr die strengen Anforderungskriterien dieses Index erneut erfüllen. Der VÖNIX Index (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) umfasst österreichische börsenotierte Unternehmen, die sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht führend sind.

Investor Relations-Aktivitäten

Seine Aktionäre informierte Lenzing regelmäßig und ausführlich über verschiedenste Kommunikationskanäle – von einer umfassenden Quartalsberichterstattung über Presseinformationen bis zur persönlichen Kontaktnahme mit insgesamt knapp 300 Investoren. Die Quartals- und Jahresergebnisse wurden im Rahmen von Einschaltungen in österreichischen Qualitätstageszeitungen und Magazinen vertiefend einem breiteren Privat-Publikum zur Kenntnis gebracht. Weiters wurde das Investor Center auf der Lenzing Website im Jahr 2011 einem umfangreichen Relaunch unterzogen. Auf diesen neuen Seiten finden Anleger umfassende Informationen zum Unternehmen und der Aktie, der Equity Story sowie aktuelle Termine und News. Zudem können nun auch private Investoren aktuelle Präsentationsunterlagen der Lenzing Gruppe einsehen.

Der Lenzing Vorstand und Investor Relations präsentierten das Unternehmen der Investorenöffentlichkeit nach dem erfolgreichen "Re-IPO" im zweiten Halbjahr 2011 bei zahlreichen Roadshows und Investoren-Meetings im In- und Ausland bei weiteren knapp 140 Investoren. Darunter waren international bedeutende Ereignisse wie die Chemiekonferenz in New York und London, aber auch Privatinvestorenveranstaltungen wie die des Sparkassen Investment Club der Sparkasse Kremstal-Pyhrn. Im Rahmen der Regelpublizität wurden internationale Conference Calls neu eingeführt. Analysten der Deutschen Bank, Morgan Stanley, der Erste Bank, der Raiffeisen Centrobank und der Bank of America/Merrill Lynch nahmen 2011 die regelmäßige Analyse der Lenzing AG auf.

Ausblick Lenzing Gruppe

Fasermarkt

Der globale Fasermarkt ist derzeit mengenmäßig ausreichend versorgt und durchlebt eine Konsolidierungsphase, die sich in das erste Halbjahr 2012 hinein erstrecken dürfte.

Die Rekordpreise bei Baumwolle für die Ernte 2010/11 lösten eine rege Anbautätigkeit aus, weshalb für das Baumwollerntejahr 2011/12 eine Rekordernte von 26,9 Mio Tonnen erwartet wird. Dies führte zu einer Stabilisierung des Baumwollpreises auf neuem Niveau, das in den ersten Wochen 2012 um die Marke von 1 USD/Pfund pendelte. Dies ist zwar deutlich unter den Rekordpreisen des ersten und des zweiten Quartals 2011, aber signifikant höher als der Durchschnitt vorangegangener Jahre. Da Baumwolle für die gesamte Faserindustrie eine wichtige Preis-Benchmark bildet, ist diese Entwicklung als Beweis für die nachhaltige, strukturelle Veränderung des gesamten Welt-Faserpreisgefüges als Folge des "Cellulose Gap" zu sehen. Trotz eines sehr guten Mengenangebotes fiel der Baumwollpreis nicht mehr in eine Bandbreite zwischen 50 und 70 US-Cents/Pfund. Der anhaltend hohe Ölpreis hat auch weitgehend stabile Preise bei Synthesefasern zur Folge.

Nachdem die Preise für Standard-Man-made-Cellulosefasern im vierten Quartal 2011 um rund 20% zurückgegangen sind, haben sich die Preise in den ersten Wochen 2012 zwar um über 10% erholt, das niedrige Ausgangsniveau beeinflusst jedoch das erste Quartal 2012.

Im weiteren Jahresverlauf 2012 ist auf globaler Ebene mit einer wirtschaftlichen Stabilisierung zu rechnen. Steigende Zuversicht über die Entwicklung der Weltkonjunktur sollte auch für den Fasermarkt positive Impulse liefern, sodass ab Jahresmitte mit einer verstärkten Fasernachfrage gerechnet werden kann. Marktanalysten rechnen zusätzlich mit einer geringeren Baumwollernte für das Erntejahr 2012/13. Zudem war die textile Pipeline zu Beginn des Jahres 2012 wieder aufnahmefähig.

Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe erwartet 2012 ein wiederum gutes Jahr, das sich von den Quartalen spiegelverkehrt gegenüber 2011 entwickeln sollte. Das angelaufene Geschäftsjahr wird jedoch aus heutiger Sicht margenmäßig nicht ganz an das Ausnahme-Rekordjahr 2011 anschließen können.

Lagebericht 2011

Aufgrund der Positionierung von Lenzing als Qualitätsführer und führender Anbieter von Spezialfasern ist wiederum mit einer Vollauslastung der Faserproduktionskapazitäten zu rechnen. Insbesondere die ganzjährige Verfügbarkeit der Mehrmengen aus dem chinesischen Faserwerk Lenzing Nanjing samt Debottlenecking sowie Produktionssteigerungen im TENCEL® Werk in den USA werden einen deutlichen Anstieg der Versandmengen gegenüber 2011 im zweistelligen Prozentbereich zur Folge haben.

Die Preise für Lenzing Standard-Viscosefasern dürften sich vorerst auf niedrigem Niveau einpendeln. Im Jahresverlauf 2012 rechnet Lenzing bei Anziehen der Nachfrage auch mit einem höheren Preisniveau als im ersten Quartal, sowohl bei textilen als auch bei Nonwovens-Anwendungen.

Bei Lenzing Modal® ist eine gute Mengennachfrage zu erwarten, welche auch weiterhin eine faire Preisprämie gegenüber Standard-Viscosefaser und gegenüber Baumwolle sicherstellt. Das erheblich gesteigerte Mengenangebot bei Modal führt jedoch zu temporären Preisanpassungen im Vergleich zu 2011. Bei TENCEL® sieht Lenzing 2012 eine kontinuierlich starke Nachfrage bei textilen und Nonwovens-Anwendungen und eine weitgehend stabile Preisprämie gegenüber Standard-Viscosefaser.

Bei den nicht faserspezifischen Segmenten Engineering und Plastics Products ist 2012 mit einer stabilen Umsatz- und Ertragsentwicklung zu rechnen.

Als Folge steigender Faserversandmengen sollte auch bei einem insgesamt gegenüber 2011 niedrigeren Durchschnittspreisniveau ein Umsatzwachstum auf rund EUR 2,2 Mrd bis EUR 2,3 Mrd erzielt werden. Je nach Entwicklung der Rohstoff- und Faserpreise sowie der globalen Wirtschaftsentwicklung wird mit einem EBITDA zwischen EUR 400 Mio und EUR 480 Mio und einem EBIT zwischen EUR 285 Mio und EUR 365 Mio gerechnet.

Alle Megatrends, die das Wachstum der Lenzing Gruppe bestimmen, sind unverändert intakt. Das dynamische Expansionsprogramm wird daher plangemäß weiter vorangetrieben. Dadurch werden 2012 Investitionen von voraussichtlich ca. EUR 350 Mio getätigt werden. Die gute Ertragssituation und die ungebrochen hohe Liquidität erlauben es, der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2011 vorzuschlagen, die neuerlich bei ca. 25% des konsolidierten Nettogewinnes liegen wird.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, 2. März 2012

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Die Lenzing AG respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Der Kodex steht im Internet unter http://www.corporategovernance.at zur Verfügung.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich.

1) Begründung zu Abweichungen von C-Regeln des ÖCGK

C-Regeln 31/51

Die Lenzing AG ist der Meinung, dass der Einzelausweis von Vorstandsbezügen bzw. von Aufsichtsratsbezügen den Aktionären und sonstigen Stakeholdern keine kapitalmarktrelevante Zusatzinformation und damit auch keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bringt.

2) Angaben zum Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2013

Aufgabenbereiche: Business Unit Engineering, Corporate Communications, Global Human Resources, Internal Audit, Mergers & Acquisitions, Wood Purchasing

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957) Mitglied des Vorstandes

Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2014

Aufgabenbereiche: Business Unit Textile Fibers, Business Unit Nonwoven Fibers, Business Unit Pulp, Business Unit Energy, Business Unit Plastics, Business Unit Filaments, Global Safety, Health & Environment, Environment Lenzing Site, Infrastructure Lenzing Site, Business Planning

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (1963) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2013

Aufgabenbereiche: Global Finance, Global Information Technology, Global Purchasing, Investor Relations, Legal Management, Risk Management

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

3) Angaben zum Aufsichtsrat

3.1. Zusammensetzung

MMag. Dr. Michael Junghans (1967) Seit 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Erstbestellung 30.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode 2013

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding, Allg. Baugesellschaft – A. Porr AG

Dr. Veit Sorger (1942) Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender)

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell (1932) Funktionsperiode endete am 29.03.2011 bis 29.03.2011: Vorsitzender Erstbestellung 05.07.1972

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Oberbank AG (Vorsitzender), BKS Bank AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: CA Immobilien Anlagen AG

Dr. Josef Krenner (1952) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Voestalpine AG

Dr. Walter Lederer (1961) Erstbestellung 27.06.2002 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding, Allg. Baugesellschaft – A. Porr AG, UBM Realitätenentwicklung AG

Mag. Martin Payer (1978) Erstbestellung 15.06.2007 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Mag. Patrick Prügger (1975) Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode 2014

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Mag. Andreas Schmidradner (1961) Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode 2012

Aufsichtsratsmandate in anderen börsenotierten Gesellschaften: Semperit AG Holding

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte: Rudolf Baldinger, Georg Liftinger, Ing. Gerhard Ratzesberger, Johann Schernberger

3.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Alle Mitglieder des Aufsichtsrates haben erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Josef Krenner erklärt, im Geschäftsjahr 2011 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein, noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

3.3. Arbeitsweise

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing AG mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden sechs Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat im Geschäftsjahr 2011 aus seiner Mitte vier Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

3.3.1. Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere die Feststellung des Jahresabschlusses zu prüfen und vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstellt einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat über seine Tätigkeit dem Aufsichtsrat zu berichten. Im Geschäftsjahr 2011 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

3.3.2. Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2011 hat eine Sitzung des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Verlängerung des Vorstandsmandates Weninger beschäftigt hat.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger; als nicht stimmberechtigter Gast: Georg Liftinger

3.3.3. Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2011 haben zwei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit dem ab 2012 geltenden Vergütungsmodell für ein Vorstandsmitglied beschäftigt haben.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger

3.3.4. Spezialausschuss

Im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung 2011 hat der Aufsichtsrat zeitlich befristet einen Ausschuss eingerichtet zur Erteilung bestimmter für die Zwecke der Kapitalerhöhung erforderlicher Zustimmungen und Beschlussfassungen. Es hat eine Sitzung dieses Spezialausschus-

Corporate Governance Bericht 2011

ses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Festlegung der endgültigen Konditionen der Kapitalerhöhung durch den Vorstand beschäftigt hat.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger

4) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

  • Die kurzfristige Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich im Wesentlichen nach den Kriterien Konzernjahresüberschuss und Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. Für den von der Dividendenhöhe abhängigen langfristigen Bonus wurde ein Bonusbankmodell eingerichtet, das jeweils eine Auszahlung verteilt über drei Jahre vorsieht.
  • Der kurzfristige variable Anteil kann bis zu 50% des Gesamtbezuges erreichen. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat dem Vorstand für außerordentliche Projekte nachträglich eine einmalige Prämie zuerkennen, die eine über die dienstvertraglich geschuldeten Leistungen hinausgehende besondere Leistung des Vorstandes an die Gesellschaft vergütet (z. B. "Re-IPO") und in einem angemessenen Verhältnis zum Gesamtbezug steht.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich nach den gesetzlichen Vorgaben.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors and Officers Liability (D&O)- Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing AG (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist.

5) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen, insbesondere durch die verstärkte Berücksichtigung von Frauen in internen Managementausbildungsprogrammen. In den letzten Jahren konnte der Frauenanteil speziell in qualifi zierten Positionen stetig erhöht werden. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch fl exible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

Lenzing Aktiengesellschaft

Lenzing, Jänner 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Inhalt

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 58
Inhalt 58
Gewinn- und Verlustrechnung 59
Gesamtergebnisrechnung 60
Bilanz 61
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 62
Kapitalflussrechnung 64
Erläuterungen (Notes) 65
Note 1. Einleitung 65
Note 2. Anwendung von neuen und geänderten
Rechnungslegungsstandards
67
Note 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 69
Note 4. Änderungen im Konsolidierungskreis
und Unternehmenstransaktionen
79
Note 5. Aufgegebene Geschäftsbereiche 80
Note 6. Segmentbericht 83
Note 7. Umsatzerlöse 88
Note 8. Veränderung des Bestandes awn fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
88
Note 9. Andere aktivierte Eigenleistungen 88
Note 10. Sonstige betriebliche Erträge 88
Note 11. Materialaufwand 89
Note 12. Personalaufwand 89
Note 13. Abschreibungen auf immaterielles
Anlagevermögen und Sachanlagen
90
Note 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen 90
Note 15. Betriebsergebnis (EBIT) 91
Note 16. Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
91
Note 17. Erträge aus lang- und kurzfristigen
Finanzanlagen sowie Finanzierungskosten
91
Note 18. Ertragsteuern 92
Note 19. Ergebnis je Aktie 94
Note 20. Immaterielles Anlagevermögen 95
Note 21. Sachanlagevermögen 98
Note 22. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 100
Note 23. Finanzanlagevermögen 102
Note 24. Sonstige langfristige Vermögenswerte 103
Note 25. Vorräte 103
Note 26. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 104
Note 27. Fertigungsaufträge 104
Langzeitvergleich Note 42. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Note 43. Direkte und indirekte Beteiligungen
der Lenzing AG zum 31. Dezember 2011
Note 44. Organe der Gesellschaft
Bestätigungsvermerk
Bericht des Aufsichtsrates der Lenzing AG
148
149
150
152
154
156
Note 41. Finanzielle Garantieverträge
und Eventualverbindlichkeiten
148
Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
145
Note 39. Operating Leasing-Vereinbarungen 144
Note 38. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 142
37.4. Finanzrisikomanagement 133
37.3. Kategorien von Finanzinstrumenten 128
37.2. Wesentliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
127
37.1. Kapitalrisikomanagement 125
Note 37. Finanzinstrumente 125
Note 36. Sonstige Verbindlichkeiten 124
Note 35. Rückstellungen 114
Note 34. Steuerabgrenzung 112
und Anleihen sowie Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
Note 33. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen
109
111
Note 32. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Note 31. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 108
Note 30. Eigenkapital 106
Note 28. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
Note 29. Kurzfristige Wertpapiere
105
105

Gewinn- und Verlustrechnung

TEUR
Fortgeführte Geschäftsbereiche Note 2011 2010
Umsatzerlöse (7) 2.140.032 1.766.323
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (8) 28.489 -3.632
Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 30.269 33.839
Sonstige betriebliche Erträge (10) 53.134 43.525
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (11) -1.275.650 -1.028.523
Personalaufwand (12) -287.078 -259.211
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen (13) -120.591 -102.523
Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -204.625 -217.870
Betriebsergebnis (EBIT) (15) 363.979 231.928
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (16) 6.472 1.411
Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen (17) 5.556 1.716
Finanzierungskosten (17) -23.895 -16.051
Finanzerfolg -11.867 -12.924
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (30) -163 -2.140
Ergebnis vor Steuern (EBT) 351.949 216.864
Ertragsteuern (18) -84.554 -40.203
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 267.395 176.661
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) 9 -6.723
Jahresüberschuss 267.404 169.938
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 258.671 159.118
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 8.732 10.820
Ergebnis je Aktie (19) EUR EUR
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen 9,88 6,19
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 9,88 6,45

Gesamtergebnisrechnung

TEUR
Note 2011 2010
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 267.404
169.938
Positionen, die nie ergebniswirksam werden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen (35) -5.222 -2.101
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen (22) 0 -66
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (30) 1.275 546
-3.947 -1.621
Positionen, die eventuell ergebniswirksam werden
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind (30) 17.287 19.603
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus der Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" (37.3) 930 -159
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting (37.3) -8.969 2.039
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden (37.3) -15.818 2.731
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen (22) 0 -70
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (30) 5.730 -958
-841 23.187
Sonstiges Ergebnis – netto -4.788 21.566
Gesamtes Periodenergebnis 262.616 191.504
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 254.668 179.459
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 7.947 12.045

Bilanz

Aktiva TEUR

Note 31.12.2011 31.12.2010
Immaterielles Anlagevermögen (20) 90.072 87.681
Sachanlagevermögen (21) 1.091.697 1.002.798
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (22) 30.289 24.738
Finanzanlagevermögen (23) 93.630 67.316
Steuerabgrenzung (34) 10.771 10.150
Sonstige langfristige Vermögenswerte (24) 9.311 2.475
Langfristige Vermögenswerte 1.325.770 1.195.158
Vorräte (25) 284.577 222.761
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (26) 236.764 181.523
Forderungen aus laufenden Steuern 11.692 14.788
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände (28) 64.377 58.630
Kurzfristige Wertpapiere (29) 6.748 5.125
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (38) 410.534 249.388
1.014.692 732.215
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches (5) 0 36.076
Kurzfristige Vermögenswerte 1.014.692 768.291
Bilanzsumme 2.340.462 1.963.449

Passiva TEUR

Note 31.12.2011 31.12.2010
Grundkapital 27.574 26.717
Kapitalrücklagen 133.919 63.600
Gewinnrücklagen 828.223 613.601
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 989.716 703.918
Anteile anderer Gesellschafter 33.978 28.089
Eigenkapital (30) 1.023.694 732.007
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (31) 23.061 30.200
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (32) 488.519 518.989
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (32) 30.002 33.331
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 50 1.551
Steuerabgrenzung (34) 28.197 36.873
Rückstellungen (35) 112.854 96.208
Kündbare nicht beherrschende Anteile (30) 32.081 24.255
Sonstige Verbindlichkeiten (36) 19.574 18.855
Langfristige Verbindlichkeiten 734.338 760.262
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (31) 8.171 4.134
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (32) 122.570 50.607
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (32) 11.790 9.867
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 148.504 134.132
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 74.864 31.774
Rückstellungen (35) 144.489 162.118
Kündbare nicht beherrschende Anteile (30) 1.824 5.358
Sonstige Verbindlichkeiten (36) 70.219 38.640
582.430 436.630
Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches (5) 0 34.550
Kurzfristige Verbindlichkeiten 582.430 471.180
Bilanzsumme 2.340.462 1.963.449

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2010 26.717 63.600 -18.707
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 18.112
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 18.112
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2010 = 01.01.2011 26.717 63.600 -595
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 16.931
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 16.931
Kapitalerhöhung 857 70.320 0
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2011 27.574 133.919 16.336

Siehe dazu Note 30.

TEUR Gewinnrücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Sonstige
Rücklagen
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
585.406 9.497 575.909 516.633 -10.041 -2.357 64
169.937 10.819 159.118 159.118 0 0 0
21.567 1.226 20.341 0 -1.540 3.888 -119
191.504 12.045 179.459 159.118 -1.540 3.888 -119
6.583 6.583 0 0 0 0 0
-51.486 -36 -51.450 -51.450 0 0 0
732.007 28.089 703.918 624.301 -11.581 1.531 -55
267.404 8.732 258.671 258.671 0 0 0
-4.788 -785 -4.003 0 -3.735 -17.896 697
262.616 7.947 254.668 258.671 -3.735 -17.896 697
71.176 0 71.176 0 0 0 0
-737 -564 -173 -173 0 0 0
-41.369 -1.495 -39.874 -39.874 0 0 0
1.023.694 33.978 989.716 842.926 -15.317 -16.365 642

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Kapitalflussrechnung

Note 2011 2010
Brutto-Cashflow
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 389.049 282.350
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0 10.541
(38) 389.049 292.891
Veränderung des Working Capital (38) -79.381 10.594
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) 0 -9.488
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 309.669 293.997
-
Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen
(38) -242.892 -285.095
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen
(38) 26.740 5.649
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) -0 -1.273
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -216.152 -280.719
+
Einzahlungen von Eigenkapital
71.176 0
+
Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile
1.463 5.535
+
Einzahlungen anderer Gesellschafter
589 0
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-41.369 -51.487
+
Investitionszuschüsse
3.326 6.019
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzierungen 76.480 -16.687
+
Zuflüsse aus Anleiheemission
0 119.295
+
Zuflüsse aus sonstigen langfristigen Finanzierungen
61.564 116.039
-
Rückzahlungen auf langfristige Finanzierungen
-110.747 -64.769
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) 0 -680
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 62.482 113.266
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 155.999 126.544
+/- Veränderung der liquiden Mittel aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0 900
Veränderung der liquiden Mittel aus fortgeführten Geschäftsbereichen 155.999 127.444
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 254.513 123.844
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 6.770 3.225
Liquide Mittel zum Jahresende (38) 417.282 254.513

TEUR

Erläuterungen (Notes)

Note 1

Einleitung

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine Aktiengesellschaft österreichischen Rechts und hat ihren Sitz in 4860 Lenzing, Österreich. Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2011 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2010: 90,54%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die Anteile an der B & C Industrieholding GmbH werden zu 100% von der B & C Privatstiftung gehalten.

Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong sowie Vertriebsbüros in New York und Coimbatore.

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Verwendung von Schätzungen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Entwicklungskosten, Forderungen, langfristigen Fertigungsaufträgen, Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen so-

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

wie sonstigen Rückstellungen besteht die Notwendigkeit, Einschätzungen und Annahmen zu treffen. Wesentlich von Annahmen über Abzinsungsfaktoren, Wachstumsraten, Preis- und Mengenentwicklungen und Marktrisiken abhängig sind die Ergebnisse der durchgeführten Impairmenttests.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und deren Tochterunternehmen – jeweils auf Basis von Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2011 – einbezogen. Die Lenzing Beteiligungs GmbH wurde davon abweichend mit ihrem Jahresabschluss zum 30. September 2011 einbezogen; die Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe sind unwesentlich, da es sich um eine Beteiligungsholding handelt. Eine Aufstellung der vollkonsolidierten Unternehmen findet sich in Note 43.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus deren Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn dem Mutterunternehmen mehr als 50% der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen.

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

2011 2010
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 01.01. 43 7 39 6
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 1 0 4 1
Im Berichtsjahr entkonsolidiert -10 0 0 0
Stand zum 31.12. 34 7 43 7

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben.

Konsolidierungsgrundsätze

Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den diesen zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen, mit dem beizulegenden Zeitwert ("Fair Value") bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert ausgewiesen.

Wesentliche Salden sowohl der Bilanz als auch der Gewinn- und Verlustrechnung, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

Zwischengewinne aus Lieferungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Nicht der Lenzing AG zurechenbare Anteile am Nettovermögen von Tochterunternehmen werden unter der Bezeichnung "Anteile anderer Gesellschafter" gesondert als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen. Kündbare nicht beherrschende Anteile werden entsprechend ihrer befristeten Vertragsdauer in den kurz- bzw. langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Note 2

Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Ab dem Geschäftsjahr 2011 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die Gruppe wendet die neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen an, welche für die Gruppe relevant und auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Jänner 2011 beginnen.

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und sind im Geschäftsjahr 2011 erstmalig anzuwenden:

  • IFRS 1 (Überarbeitung) Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7
  • IAS 24 (Überarbeitung) Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
  • IAS 32 (Überarbeitung) Klassifizierung von Bezugsrechten
  • IFRIC 14 (neu) Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen
  • IFRIC 19 (neu) Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente
  • Änderungen einer Reihe von IFRS als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2010

Auswirkungen der neuen oder geänderten Standards auf die Lenzing Gruppe

Die neuen oder geänderten Standards, welche ab dem 1. Jänner 2011 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsund Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2010 im Wesentlichen unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Überarbeitungen von Standards, neuen Interpretationen und Änderungen von Standards waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2011 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung: Ausgeprägte Hochinflation und feste Umstellungszeitpunkte (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2012 beginnen:

Änderungen von IAS 12 Latente Steuern: Rückgewinnung der zugrunde liegenden Vermögenswerte (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen:

  • IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • IFRS 10 Konzernabschlüsse (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert (noch nicht von der EU übernommen)
  • IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (noch nicht von der EU übernommen)
  • IAS 27 Einzelabschlüsse (noch nicht von der EU übernommen)
  • IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung während des Abbaubetriebes im Tagebau (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen:

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen:

IFRS 9 Finanzinstrumente (noch nicht von der EU übernommen)

Im Zusammenhang mit der Darstellung des IFRS-Konzernabschlusses wurden im Mai 2011 drei neue Standards veröffentlicht. Durch IFRS 10 wird ein neuer einheitlicher Control-Begriff eingeführt. Die Auswirkungen auf die Zusammensetzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen werden derzeit geprüft. Mit IFRS 11 wird das Wahlrecht, Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen quotal zu konsolidieren, abgeschafft; diese sind künftig zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Da die Equity-Methode bereits in der Lenzing Gruppe angewendet wird, ergeben sich daraus keine wesentlichen Änderungen. Durch IFRS 12 werden die Anhangangaben zu konsolidierten und nicht konsolidierten Unternehmen in einem gesonderten Standard zusammengefasst. Der Umfang der notwendigen Angaben wird sich durch den neuen Standard deutlich erhöhen.

Der neue IFRS 9 sieht weitreichende Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aufgrund der laufenden Überarbeitungen des Standards können die Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe derzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Eine Anwendung des IFRS 9 wird nach derzeitigem Projektstand aber erst für Geschäftsjahre ab 1. Jänner 2015 verpflichtend.

Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten der Lenzing Gruppe haben. Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation erfolgt grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU (nach dem sogenannten "Endorsement").

Note 3

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bewertungsgrundlagen

In Bezug auf immaterielles Vermögen, Sachanlagen, von der Gruppe gewährte Ausleihungen, Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten grundsätzliche Basis für die Bewertung.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert Maßstab für die Bewertung.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Fremdwährungsumrechnung

Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf, wobei als funktionale Währung die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung gilt.

Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung die Währung jeweils des Landes, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge sowie die Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Umsatzerlöse, sonstigen Erträge bzw. Aufwendungen anfallen. Diese Kurse entsprechen näherungsweise den Kursen zum Transaktionszeitpunkt. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im sonstigen Ergebnis erfasst.

Bei Unternehmenserwerben vorgenommene Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte bzw. ein Goodwill werden als Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Einheit Währung 2011 2010
Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR/USD
US-Dollar
1,2935 1,3179 1,3376 1,3220
1 EUR/GBP Britisches Pfund 0,8352 0,8441 0,8616 0,8481
1 EUR/CZK
Tschechische Krone
25,7685 25,5140 25,0850 25,1739
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,1413 8,3563 8,8150 8,7873
1 EUR/HKD Hongkong-Dollar 10,0486 10,2496 10,3965 10,2776
1 EUR/INR
Indische Rupie
68,5670 69,2066 59,8030 59,6472

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) ist als zur Veräußerung gehalten einzustufen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung gehalten werden die Vermögenswerte (oder Teile einer Veräußerungsgruppe) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet. Danach sind

langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Wertminderungsaufwendungen einer Veräußerungsgruppe werden analog IAS 36 zugeordnet. Wertminderungsaufwendungen aus der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten und folgende Wertsteigerungen und -minderungen im Rahmen der Bewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Wertsteigerungen werden nicht über die kumulierten Wertminderungen hinaus angesetzt.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Teil eines Unternehmens, der einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt und der verkauft wurde oder zur Veräußerung gehalten wird, bzw. ein Tochterunternehmen, das nur zum Zweck der Weiterveräußerung angeschafft wurde. Die Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgt beim Verkauf oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn der Geschäftsbereich die Kriterien eines aufgegebenen Geschäftsbereiches erfüllt. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, dann ist die Gesamtergebnisrechnung so darzustellen, als ob der Geschäftsbereich seit Beginn der Vergleichsperiode als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft gewesen wäre.

Immaterielles Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Firmenwerte werden nur außerplanmäßig abgeschrieben.

Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Jahre
Firmenwerte und Markenrechte unbestimmt
Software 3 bis 10
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
entgeltlich erworbene 4 bis 20
aus eigener Entwicklung 5 bis 15

Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Forschungs- und Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

72

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag verrechneter Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt.

Die geschätzten Nutzungsdauern für die Anlagegegenstände betragen:

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 50
Wohngebäude 30 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 10 bis 50
Sonstige Gebäude 7 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und -einbauten 2 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen.

Wertminderung (Impairment)

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Alle anderen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine außerplanmäßige Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögensgegenstandes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert, wobei der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswertes angepassten Zinssatzes vor Steuern entspricht. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögensgegenstand nicht ermittelt werden, so wird der Vermögensgegenstand in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögensgegenständen auf der niedrigsten Ebene dar, die selbstständig Cashflows generieren. Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen.

Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird auf Grundlage von Cashflow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Budgets der nächsten vier Jahre (in begründeten Ausnahmefällen bis sieben Jahre) bestimmt. Nach diesem Zeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Wachstumsrate von 1,0% gerechnet. Für den Zinssatz wird ein individuell ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC), der die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Vermögensgegenstände widerspiegelt. Per 31. Dezember 2011 wurden WACCs zwischen 7,7% und 14,5% verwendet (per 31. Dezember 2010 zwischen 6,6% und 10,4%).

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögensgegenstandes, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden gemäß IAS 36 nicht wieder zugeschrieben.

Finanzanlagevermögen

Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei voraussichtlich nachhaltigen Wertminderungen mit den entsprechend niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Langfristige Wertpapiere werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale") klassifiziert. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist nicht beabsichtigt, die Bewertung erfolgt zum Marktwert. Realisierte Gewinne und Verluste werden unter "Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen" erfasst, nicht realisierte im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Die Effektivzinsmethode wird angewendet.

Die langfristigen Wertpapiere stellen einerseits eine strategische Liquiditätsreserve dar, dienen andererseits aber unter anderem auch der gemäß § 14 öEStG erforderlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellung (Großanlegerfonds GF 82 – Sondervermögen gemäß § 20a InvFG).

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Der Konzern wendet auf die Beteiligungen an sieben Gesellschaften, nämlich an EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH ("EQUI") (45%) einschließlich deren Tochterunternehmen, an WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. ("WWE") (25%), LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret A.S. ("LKF") (33,34%), RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH ("RVL") (50%), PT. Pura Golden Lion ("PGL") (40%), Wood Paskov s.r.o. ("LWP") (37,5%) und an Lenzing Papier GmbH ("LPP") (40%) aufgrund der Stimmrechtskriterien die Equity-Methode an.

Gemäß dieser Methode werden erworbene Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Gewinne erhöht und um anteilige Verluste bis zu einem Ansatz von Null vermindert. Ein erworbener Firmenwert wird gemäß IFRS 3 nicht planmäßig, sondern nur bei einer im Rahmen eines Impairmenttests festgestellten Wertminderung abgeschrieben. Sind die Anschaffungskosten niedriger als der dem erworbenen Anteil am Nettovermögen beizulegende Wert, wird der Differenzbetrag im Jahr des Erwerbs als Ertrag erfasst.

Latente Steuern/Steuerabgrenzung

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Aktiva und Passiva auf Basis des Unterschiedes zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zugrunde liegen, ermittelt, wobei die jeweils gemäß Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet werden. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, aber auch auf sonstige temporäre Differenzen, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung vorgenommen.

Bei Zwischenergebniseliminierungen im Anlage- und im Vorratsvermögen erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Dieser ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten, die wahrscheinlich einbringlich sind, erfasst. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert.

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach dem Niederstwertprinzip unter Beachtung der Veräußerungsmöglichkeiten bewertet. Die Anschaffungskosten entsprechen den gewichteten Durchschnittskosten.

Fertige und unfertige Erzeugnisse werden ebenfalls nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten sowohl variable als auch angemessene Teile der fixen Gemeinkosten.

Forderungen und sonstige kurzfristig gebundene Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Marktwerte können als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet werden, weil die Restlaufzeit überwiegend unter einem Jahr liegt. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Passivposten für öffentliche Zuschüsse eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Kurzfristige Wertpapiere

Die kurzfristigen Wertpapiere werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale") klassifiziert und zu Marktwerten bewertet. Die Unterschiede zwischen Marktwert und Anschaffungskosten werden grundsätzlich im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung im laufenden Ergebnis berücksichtigt. Gekaufte bzw. verkaufte Wertpapiere werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als sonstige betriebliche Erträge ergebniswirksam erfasst. Ansatz und Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter "Emissionszertifikate" erläutert.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und ähnliche Verpflichtungen

Nahezu alle Beschäftigten des Konzerns werden von leistungs- oder beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst.

Die Pensionsleistungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen richten sich nach dem letzten Aktivbezug sowie nach dem Dienstalter. Die leistungsorientierten Pensionszusagen der Lenzing Fibers Inc. und der Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd. werden durch Beiträge an einen Pensionsfonds finanziert. Für die Zusagen der Lenzing AG bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind.

Für beitragsorientierte Pensionszusagen zahlt die Gruppe in Pensionskassen ein.

Zusätzlich haben Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, Anspruch auf eine Abfertigung in jedem Fall durch Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln.

In Bezug auf Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, ist die Gruppe gesetzlich verpflichtet, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzuzahlen.

Bei beitragsorientierten Plänen trifft die Lenzing Gruppe nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtung mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und die Abfertigungsverpflichtungen sind gemäß IAS 19 als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen und werden mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze angesetzt. Die Erfassung erfolgt im sonstigen Ergebnis. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort in jenem Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits unverfallbar sind. Ansonsten erfolgt eine lineare Verteilung über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leistungen.

Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar, welcher durch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst wurde. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden im Personalaufwand dargestellt.

Verpflichtungen anlässlich von Dienstnehmerjubiläen

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Dienstnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken.

Jubiläumsgelder sind gemäß IAS 19 als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen der Gruppe werden ebenfalls unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) mittels versicherungsmathematischer Bewertung berechnet. Die erwarteten Versorgungsleistungen werden auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt und zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden sofort in voller Höher erfolgswirksam erfasst.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Jubiläumsgeldrückstellungen werden im Personalaufwand dargestellt.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Dabei wird von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.

Der Buchwert der übrigen Verbindlichkeiten deckt sich im Wesentlichen mit dem Tageswert, weil diese Verbindlichkeiten überwiegend kurzfristig sind.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Solche Verpflichtungen werden nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang angegeben.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, welche der Finanzierung der Anschaffung oder Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zurechenbar sind und während des Herstellungszeitraumes anfallen, werden aktiviert. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Aufwands- und Erlösrealisierung

Der Erlös aus Umsatzgeschäften wird zu jenem Zeitpunkt angesetzt, zu dem das wirtschaftliche Eigentum an dem Produkt – unter Beachtung der jeweiligen Lieferbedingungen – auf den Kunden übergeht.

Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung vereinnahmt. Zinsen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Ergebnis je Aktie

Gemäß IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird. Verwässernde Effekte liegen nicht vor. Bezüglich der Berechnung wird auf Note 19 verwiesen.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des geplanten Rohstoffverbrauchs in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die regelmäßige Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im operativen Ergebnis saldiert. Bei Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden die unrealisierten Gewinne und Verluste zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivativen, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann, werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Ausweis

Der Ausweis der Vermögenswerte und Schulden, der Aufwendungen und Erträge, des sonstigen Ergebnisses sowie der Cashflows wurde im Geschäftsjahr 2011 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr grundsätzlich beibehalten. Zur Verbesserung der Aussagekraft wurden einige Posten und Darstellungen anders gegliedert (insbesondere Aufteilung des Bilanzpostens Investitionszuschüsse auf die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten, genauere Abgrenzung zwischen sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten, übersichtlichere Gestaltung der Gesamtergebnisrechnung und der Anlagenspiegel).

Die Darstellungsänderungen führen zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Die Vorjahresbeträge (einschließlich der davon betroffenen Anhangangaben) wurden entsprechend angepasst.

Note 4

Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Am 19. Jänner 2011 wurde die Beta LAG Holding GmbH zur Übernahme von Holdingfunktionen gegründet. Diese Gesellschaft wurde am 27. Mai 2011 an die B & C Industrieholding GmbH abgetreten und in der Lenzing Gruppe entkonsolidiert.

Die übrigen Entkonsolidierungen stehen in Zusammenhang mit dem aufgegebenen Geschäftsbereich. Sie sind in Note 5 näher erläutert.

Seit April 2010 hat sich die Lenzing Gruppe in mehreren Tranchen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited, einem Joint Venture mit der indischen Modi Gruppe, beteiligt. Im Geschäftsjahr 2011 wurde gemeinsam mit der Modi Gruppe eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 99,9% (per 31. Dezember 2010) auf 95,4% (per 31. Dezember 2011) gesunken sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion insgesamt um TEUR 113 gestiegen.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Um die Ressourcen in Zukunft noch mehr auf das Kerngeschäft cellulosische Fasern zu konzentrieren, hat die Lenzing Gruppe im Februar 2011 im Zuge einer weiteren Portfolio-Bereinigung Teile des Kunststoff-Filamentgeschäfts an ein Konsortium um die Global Equity Partners Gruppe (GEP) verkauft. Dieser Verkauf wurde bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 der Lenzing Gruppe als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen.

GEP erwarb 100% der Anteile der beiden deutschen Unternehmen Hahl Filaments GmbH/ Munderkingen und Pedex GmbH/Affolterbach, des US-Unternehmens Hahl Inc./Lexington und des tschechischen Unternehmens Hahl Filaments s.r.o./Plana sowie der dazugehörigen Liegenschafts- und Holdinggesellschaften. Der Verkaufspreis betrug TEUR 1.526.

Der aufgegebene Geschäftsbereich ist Teil des Segments Plastics Products.

Die Ergebniskomponenten des aufgegebenen Geschäftsbereiches setzten sich im Jahr 2010 wie folgt zusammen:

TEUR
Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereiches 2010
Umsätze 50.511
sonstige Erträge und Aufwendungen -45.469
EBITDA 5.042
Abschreibungen -5.472
EBIT -430
Finanzergebnis -634
Ergebnis vor Steuern -1.064
Zurechenbare Ertragsteuern -176
Ergebnis nach Steuern -1.240
Ergebnis aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten -4.877
Dem aufgegebenen Geschäftsbereich zugeordnete Wertberichtigungen und Steuereffekte -606
Periodenergebnis -6.723
Ergebnis je Aktie EUR
Aktionäre der Lenzing AG -0,26
Nicht beherrschende Anteile 0,00
Unverwässertes Ergebnis je Aktie -0,26

In den Monaten Jänner und Februar 2011 wurde im aufgegebenen Geschäftsbereich ein Umsatz von TEUR 9.428 bei Aufwendungen von TEUR 9.109 erzielt. Das EBIT betrug TEUR 319 und das EBITDA TEUR 757. Nach Abzug des Finanzergebnisses und der zurechenbaren Ertragsteuern ergab sich ein Periodengewinn aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich von TEUR 9. Der Periodengewinn wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung der Lenzing Gruppe im Posten "Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich" erfasst. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich betrug 0,00 EUR.

Im sonstigen Ergebnis sind Aufwendungen/Erträge (insbesondere versicherungsmathematische Ergebnisse) in Höhe von TEUR 0 (2010: TEUR -24) dem aufgegebenen Geschäftsbereich zuzuordnen.

Die Hauptgruppen von Vermögenswerten und Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches stellen sich zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung wie folgt dar:

TEUR
Bilanz
Immaterielles Anlagevermögen 583
Sachanlagen 15.359
Steuerabgrenzung 1.187
Sonstiges langfristig gebundes Vermögen 41
Langfristig gebundenes Vermögen 17.170
Vorräte 11.795
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6.465
Guthaben bei Kreditinstituten 646
Kurzfristig gebundenes Vermögen 18.906
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches 36.076
Finanzverbindlichkeiten 21.261
Steuerabgrenzung 1.039
Rückstellungen 3.776
Langfristige Verbindlichkeiten 26.076
Finanzverbindlichkeiten 3.386
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.896
Rückstellungen 2.204
Sonstige Verbindlichkeiten 988
Kurzfristige Verbindlichkeiten 8.474
Verbindlichkeiten des aufgegebenen Geschäftsbereiches 34.550
Nettovermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches 1.526

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Folgende Zahlungsströme sind dem aufgegebenen Geschäftsbereich im Jahr 2010 zuzurechnen:

TEUR
Zahlungsströme des aufgegebenen Geschäftsbereiches 2010
Brutto-Cashflow 10.541
Veränderung des Working Capital -9.488
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 1.053
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.273
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -680
Nettozahlungsströme gesamt -900

Im Jahr 2011 betrugen die Zahlungsströme gesamt TEUR 0.

Segmentbericht

Geschäftssegmente

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Nebenprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering entspricht der Business Unit Engineering und ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe; es umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH. Der "Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen" und die "Anteile an assoziierten Unternehmen" unter diesem Segment betreffen die Beteiligungen an der WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. und an der Lenzing Papier GmbH.

Die Segmente wurden auf Grund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

2011 Fibers Plastics Products Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.927.630 170.641 40.380
Innenumsätze 11.848 1.984 66.644
Umsatzerlöse gesamt 1.939.477 172.624 107.024
Segmentergebnis (EBIT) 360.943 -3.489 7.531
Segmentergebnis (EBITDA) 458.638 16.476 9.014
Abschreibungen 101.951 19.982 1.487
davon Wertminderungen 4.551 13.322 0
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 6.474 0 0
Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 189.591 4.550 2.229
EBIT-Marge 18,6% -2,0% 7,0%
EBITDA-Marge 23,6% 9,5% 8,4%
31.12.2011 Fibers Plastics Products Engineering
Segmentvermögen 1.659.175 105.816 45.466
Segmentverbindlichkeiten 479.933 29.049 30.455
Anteile an assoziierten Unternehmen 29.557 0 0
2010 Fibers Plastics Products Engineering1
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.584.305 143.062 37.683
Innenumsätze 12.082 1.550 58.727
Umsatzerlöse gesamt 1.596.387 144.612 96.410
Segmentergebnis (EBIT) 230.348 -4.326 7.586
Segmentergebnis (EBITDA) 312.061 13.806 9.010
Abschreibungen 85.570 18.134 1.429
davon Wertminderungen 741 11.885 0
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 3.848 0 0
Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 224.422 5.838 1.023
EBIT-Marge 14,4% -3,0% 7,9%
EBITDA-Marge 19,5% 9,5% 9,3%
31.12.2010 Fibers Plastics Products Engineering
Segmentvermögen 1.424.099 119.437 43.505
Segmentverbindlichkeiten 429.478 39.477 25.583
Anteile an assoziierten Unternehmen 24.004 0 0

TEUR

Fortgeführte
Aufgegebener
Sonstige
Konsolidierung
Geschäftsbereiche
Geschäftsbereich2
1.381
0
2.140.032
9.428
1.418
-81.893
0
0
2.799
-81.893
2.140.032
9.428
298
-1.304
363.979
319
347
-4.182
480.292
757
48
-2.878
120.591
438
0
0
17.873
0
-2
0
6.472
0
97
-3.114
193.352
41
10,7%
17,0%
3,4%
12,4%
22,4%
8,0%

TEUR

Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Überleitung Konzern
454 -35.262 1.775.649 0 564.813 2.340.462
979 -10.822 529.594 0 787.174 1.316.768
733 0 30.289 0 0 30.289

TEUR

Fortgeführte
Konsolidierung1
Geschäftsbereiche
Sonstige
1.273
0
1.766.323
1.359
-73.718
0
2.632
-73.718
1.766.323
242
-1.922
231.928
290
-4.581
330.586
48
-2.658
102.523
0
0
12.626
-2.437
0
1.411
22
-1.309
229.996
9,2%
13,1%
11,0%
18,7%

TEUR

Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Überleitung Konzern
441 -32.765 1.554.717 36.076 372.656 1.963.449
823 -14.244 481.117 34.550 715.775 1.231.442
734 0 24.738 0 0 24.738

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Zur internen Performancemessung der Segmente werden das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen (EBITDA) und das Betriebsergebnis (EBIT) herangezogen, welche den Werten in der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen. Die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Steuern kann der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden.

Die Segmentinvestitionen enthalten jene Investitionen in immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, die im Geschäftsjahr bezahlt wurden.

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Vermögensgegenstände, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst im Wesentlichen die Finanzanlagen, die kurzfristigen Wertpapiere, die Steuerabgrenzung und Forderungen aus laufenden Steuern sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsspalte bezeichnet die Verbindlichkeiten, welche keinen Segmenten zugeordnet werden, und umfasst im Wesentlichen die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln, die Anleihe, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern, die Steuerabgrenzung und die Verbindlichkeiten für laufende Steuern.

Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen zu fremdüblichen Konditionen.

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Leistungen wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Textile Fibers 1.160.034 932.446
Nonwoven Fibers 421.092 355.461
Nebenprodukte Fasererzeugung1 44.064 41.145
Umsatz Fasern gesamt 1.625.190 1.329.052
Sonstige Umsätze im Segment Fibers2 314.287 267.335
Segment Fibers 1.939.477 1.596.387
Segment Plastics Products 172.624 144.612
Segment Engineering 107.024 96.410
Sonstige und Konsolidierung -79.093 -71.086
Konzern 2.140.032 1.766.323

Die Lenzing Gruppe erzielt ihre externen Umsätze mit vielen Kunden und ist daher nicht von wesentlichen Großkunden abhängig.

Geografische Angaben

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Vermögen und die Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen, gegliedert nach geografischen Regionen, stellen sich wie folgt dar:

TEUR
Umsatzerlöse Vermögen Investitionen
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
2011 2010 31.12.2011 31.12.2010 2011 2010
Österreich 181.718 153.748 836.454 759.666 67.411 88.835
Europa1 780.483 672.390 258.836 278.910 41.188 69.992
Asien 962.222 751.271 638.755 491.816 72.990 69.991
Amerika 177.255 149.745 41.604 24.325 11.763 1.178
Restliche Welt 38.353 39.169 0 0 0 0
Überleitung 0 0 564.813 372.656 0 0
Zwischensumme 2.140.032 1.766.323 2.340.462 1.927.373 193.352 229.996
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Österreich 0 1.273 0 0 0 0
Europa1 7.793 34.411 0 28.636 38 1.119
Asien 0 2.658 0 0 0 0
Amerika 1.635 10.952 0 7.440 4 160
Restliche Welt 0 315 0 0 0 0
Zwischensumme 9.428 49.609 0 36.076 42 1.279
Gesamt 2.149.460 1.815.932 2.340.462 1.963.449 193.394 231.275

Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Die Investitionen enthalten jene Investitionen in immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, die im Geschäftsjahr bezahlt wurden.

Die Produkte der Gruppe werden weltweit vertrieben. Die Produktionsanlagen im Segment Fibers befinden sich in Österreich, davon das Hauptwerk in Lenzing, das neben Standard-Viscosefasern auch Spezialitäten herstellt, und die Lyocell-Produktionsanlage in Heiligenkreuz, Österreich. Weitere Lyocell-Produktionsanlagen befinden sich in Grimsby, Großbritannien, und in Mobile, USA. Der Konzern verfügt weiters über zwei Viscosefaser-Werke in Asien: Purwakarta, Indonesien, und Nanjing, China. Die Zellstoffwerke befinden sich in Lenzing, Österreich, und in Paskov, Tschechien. Die Produktionsanlagen der übrigen Segmente befinden sich in Lenzing, Österreich, in Kelheim, Deutschland, und in Nanjing, China.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Note 7

Umsatzerlöse

Gegenüber 2010 stieg der Umsatz um 21,2% auf TEUR 2.140.032. Der Grund für den Zuwachs lag vor allem in höheren Faserabsatzpreisen und einer Steigerung der Faserversandmenge. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Absatzmärkten wird in Note 6 dargestellt.

Note 8

Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse der Gruppe, die sich zum Abschlussstichtag noch auf Lager befanden.

Note 9

Andere aktivierte Eigenleistungen

Dieser Posten dient der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zu aktivieren waren.

Note 10

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Fremdwährungskursgewinne 0 4.199
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 4.278 3.865
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 2.607 75
Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate 3.725 3.488
Kostenersätze für Serviceleistungen und Instandhaltungen 5.304 4.924
Erlöse aus der werkseigenen Küche 1.960 1.722
Versicherungsvergütungen 2.089 1.178
Mieterträge 2.682 2.433
Öko-Energie Bonus 7.210 7.184
Diverse andere Erträge 23.279 14.457
53.134 43.525

Materialaufwand

Der Materialaufwand umfasst im Wesentlichen Aufwendungen für Zellstoff. Daneben sind vor allem noch Aufwendungen für Energie und Natronlauge enthalten.

Note 12

Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Löhne und Gehälter 222.421 201.081
Aufwendungen für Abfertigungen 5.569 5.250
Aufwendungen für Altersversorgung 4.614 4.397
Gesetzlicher Sozialaufwand 49.573 44.466
Sonstige Sozialaufwendungen 4.901 4.017
287.078 259.211

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2011 betrug 3,05% bis 3,15%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 4,6% in Großbritannien, 4,0% in der Tschechischen Republik und 5,98% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abfertigungen (vgl. Note 35).

Der Mitarbeiterstand im Lenzing Konzern1 stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter 2011 2010
Durchschnittlich 6.294 5.889
zum 31. Dezember 6.444 6.143

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Note 13.

Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen

Von den Abschreibungen in Höhe von TEUR 120.591 (2010: TEUR 102.523) auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen entfallen auf Wertminderungen TEUR 17.873 (2010: TEUR 12.626; vgl. dazu auch die Notes 20 und 21).

Note 14

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen die nach dem Gesamtkostenverfahren nicht unter einem anderen Posten auszuweisenden und die Betriebstätigkeit betreffenden Aufwendungen:

TEUR
2011 2010
Ausgangsfrachten 67.774 61.674
Provisions- und Werbekosten 28.508 22.042
Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen 33.265 45.157
Versicherungen 9.492 9.251
Reisekosten 8.925 7.452
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 13.670 8.630
Mieten und Leasing 4.820 3.679
Abfallentsorgung 6.384 4.971
Verluste aus Anlagenabgängen 1.653 1.559
Emissionszertifikate 3.867 3.618
Fremdwährungskursverluste 2.249 0
Übrige 24.018 49.837
204.625 217.870

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer des Mutterunternehmens setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 255 243
Sonstige Leistungen (Comfort Letter) 697 0
Steuerberatung 97 176
1.049 419

Betriebsergebnis (EBIT)

Das EBIT verbesserte sich von TEUR 231.928 auf TEUR 363.979, das entspricht einer Steigerung von 56,9%. Sowohl erhöhte Faserabsatzmengen als auch gestiegene Faserpreise trugen wesentlich zur Ergebniserhöhung bei.

Note 16

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis in Höhe von TEUR 6.472 (2010: TEUR 1.411) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis und der Wertminderung auf den Beteiligungsansatz der assoziierten Unternehmen.

Note 17

Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen sowie Finanzierungskosten

Die Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen sowie Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen 5.556 1.716
Finanzierungskosten -23.895 -16.051
-18.339 -14.335

Die Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Zinserträge aus
Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen 4.231 2.114
zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren (Available-for-Sale) und sonstige 1.759 855
Abschreibungen auf Ausleihungen -19 -2.349
Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -631 -25
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus Finanzanlagen 216 1.121
5.556 1.716

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Kursgewinne/-verluste Finanzverbindlichkeiten -425 207
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -23.471 -16.258
-23.895 -16.051

Note 18

Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden sowohl der laufende Ertragsteueraufwand als auch der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

TEUR
2011 2010
Laufender Ertragsteueraufwand
das laufende Jahr betreffend 91.167 39.099
Vorjahre betreffend -4.489 -758
86.678 38.341
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
das laufende Jahr betreffend -3.057 3.622
Vorjahre betreffend 933 -1.760
-2.124 1.862
84.554 40.203

Die Überleitung vom errechneten Steueraufwand gemäß gesetzlichem österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2010: 25%) zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

TEUR
2011 2010
Ergebnis vor Steuern 351.949 216.864
Errechneter Steueraufwand gemäß österreichischem Steuersatz (25%) 87.987 54.216
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
-1.908 -1.058
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 3.066 560
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -1.629 -353
Steuersatzunterschiede -63 -6.638
Steuersatzänderungen -889 83
Steueraufwand aus Vorperioden -3.556 -2.519
Wechselkursdifferenzen zwischen funktionaler und lokaler Währung 1.632 -2.588
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge und temporäre
Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens
1.786 -1.614
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile 40 535
Sonstige -1.912 -421
Effektiver Steueraufwand 84.554 40.203

Dies entspricht einer durchschnittlichen Steuerquote von 24,0% (2010: 18,5%).

Die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25%. Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 12,5% und 34%.

Im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr gab es eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 28% auf 26%. Ab dem Geschäftsjahr 2012 ist dort ein Steuersatz von 25% anzuwenden, welcher bereits zum 31. Dezember 2011 zur Steuerabgrenzung herangezogen wird.

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2011 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 33.041 (2010: TEUR 38.831), für die zum Teil (TEUR 28.933; 2010: TEUR 32.405) kein Aktivposten angesetzt wurde. Die Verlustvorträge können ohne zeitliche Beschränkung mit künftigen Gewinnen verrechnet werden.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen errechnet sich wie folgt:

TEUR
2011 2010
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie der fortgeführten
Geschäftsbereiche verwendetes Ergebnis (Nettoergebnis nach nicht
beherrschenden Anteilen)
258.662 165.841
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss des
aufgegebenen Geschäftsbereiches
9 -6.723
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil
der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss
258.671 159.118
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück 26.170.274 25.725.000
Ergebnis je Aktie EUR EUR
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 9,88 6,45
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,00 -0,26
Summe Ergebnis je Aktie 9,88 6,19

Immaterielles Anlagevermögen

Anlagenspiegel

Das immaterielle Anlagevermögen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR

2011 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
werte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 80.948 16.567 24.180 121.694
Währungsdifferenz 2.195 44 0 2.239
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 0 1.098 267 1.365
Abgänge 0 -10 0 -10
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 83.143 17.699 24.447 125.289
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 -36 -11.589 -22.390 -34.015
Währungsdifferenz -87 -26 0 -113
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen 0 -697 -402 -1.099
Wertminderungen 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Abgänge 0 10 0 10
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 -122 -12.302 -22.792 -35.216
Buchwert 1.1.2011 80.913 4.978 1.790 87.681
Buchwert 31.12.2011 83.021 5.397 1.655 90.072

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

TEUR

2010 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
werte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2010 73.658 18.979 22.765 115.402
Währungsdifferenz 5.360 77 0 5.437
Konsolidierungskreisänderungen 10.149 735 0 10.884
Zugänge 0 449 1.415 1.865
Abgänge 0 -1.635 0 -1.635
Umbuchungen 0 0 0 0
Umklassifizierung aufgegebener
Geschäftsbereich
-8.218 -2.039 0 -10.257
Stand 31.12.2010 80.948 16.567 24.180 121.696
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2010 -5.219 -12.596 -9.570 -27.385
Währungsdifferenz -36 -38 0 -74
Konsolidierungskreisänderungen 0 733 0 733
Planmäßige Abschreibungen 0 -669 -935 -1.603
Wertminderungen 0 -639 -11.885 -12.524
Umbuchungen 5.219 0 0 5.219
Abgänge 0 1.619 0 1.619
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2010 -36 -11.589 -22.390 -34.015
Buchwert 1.1.2010 68.439 6.383 13.195 88.017
Buchwert 31.12.2010 80.913 4.978 1.790 87.681

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2011 sind in der Lenzing Gruppe in den fortgeführten Geschäftsbereichen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 23.622 (2010: TEUR 19.823) angefallen. Diese Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden nach den Kriterien der IFRS ermittelt. Sie enthalten demnach keine aktivierungspflichtigen Investitionen und berücksichtigen Erträge aus Rückerstattungen (insbesondere Förderungen). Die Forschungsund Entwicklungsaufwendungen werden im Betriebsergebnis (EBIT) erfasst.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

TEUR
2011 2010
Stand zum 1.1. 80.913 68.439
Zusätzlich erfasste Beträge aus Unternehmenserwerben des Ge
schäftsjahres
0 10.149
Währungsumrechnungsdifferenzen 2.108 5.325
Umklassifizierung aufgegebener Geschäftsbereich 0 -3.000
Stand zum 31.12. 83.021 80.913

Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten zugeordnet:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Fibers 82.798 80.690
Plastics Products 223 223
83.021 80.913

Die Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer betragen zum Bilanzstichtag TEUR 3.090 (31. Dezember 2010: TEUR 3.090) und sind zur Gänze dem Segment Plastics Products zugeordnet.

Wertminderungen

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich im vierten Quartal auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Der erzielbare Betrag wird mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unter Anwendung von Discounted Cashflow Verfahren bestimmt. Diese Berechnungen basieren auf Cashflow-Prognosen aus von der Geschäftsführung bewilligten Finanzbudgets.

Auf Grund dieser Überprüfung ergibt sich in den beiden dargestellten Perioden kein Wertminderungsbedarf. Auch eine für möglich gehaltene Änderung von Bewertungsparametern führt zum Bewertungszeitpunkt zu keinem Wertminderungsbedarf.

Die Entwicklungskosten, die auf Produkte mit stark steigenden Anforderungen entfallen, werden im Berichtsjahr mit TEUR 0 (2010: TEUR 11.885) außerplanmäßig abgeschrieben. Bei den übrigen immateriellen Vermögensgegenständen ergibt sich ein Wertminderungsbedarf von TEUR 0 (2010: TEUR 639).

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Note 21

Sachanlagevermögen

Anlagenspiegel

Das Sachanlagevermögen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR

2011 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 339.687 1.710.898 84.587 2.135.172
Währungsdifferenz 3.645 15.361 3.377 22.383
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 10.186 86.155 98.323 194.664
Abgänge -1.204 -12.324 -472 -14.001
Umbuchungen 18.854 44.888 -63.742 0
Stand 31.12.2011 371.167 1.844.978 122.073 2.338.218
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 -157.519 -974.808 -46 -1.132.374
Währungsdifferenz -564 -6.174 38 -6.701
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen -11.141 -90.478 0 -101.619
Wertminderungen -2.977 -14.896 0 -17.873
Umbuchungen -743 261 481 0
Abgänge 535 11.510 0 12.045
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 -172.410 -1.074.585 473 -1.246.521
Buchwert 1.1.2011 182.168 736.089 84.541 1.002.798
Buchwert 31.12.2011 198.757 770.393 122.547 1.091.697

TEUR

2010 Grundstü
cke und
Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2010 278.991 1.473.136 140.165 1.892.292
Währungsdifferenz 4.291 16.850 9.667 30.808
Konsolidierungskreisänderungen 29.366 41.640 2.074 73.080
Zugänge 4.864 72.490 100.333 177.687
Abgänge -1.100 -12.585 -150 -13.835
Umbuchungen 33.136 133.216 -166.352 -0
Umklassifizierung aufgegebener Geschäfts
bereich
-9.861 -13.849 -1.150 -24.860
Stand 31.12.2010 339.687 1.710.898 84.587 2.135.172
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2010 -147.997 -902.597 0 -1.050.594
Währungsdifferenz -981 -8.378 -47 -9.406
Konsolidierungskreisänderungen 811 3.765 0 4.576
Planmäßige Abschreibungen -9.448 -78.846 -102 -88.396
Wertminderungen 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Abgänge 96 11.247 103 11.446
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2010 -157.519 -974.809 -46 -1.132.374
Buchwert 1.1.2010 130.994 570.539 140.165 841.698
Buchwert 31.12.2010 182.168 736.089 84.541 1.002.798

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 33).

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 32 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Anlagen beträgt TEUR 330.985 (31. Dezember 2010: TEUR 269.974).

Vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen belaufen sich zum 31. Dezember 2011 auf TEUR 105.464 (31. Dezember 2010: TEUR 53.447).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2011 werden TEUR 304 (2010: TEUR 0) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein durchschnittlicher gewichteter Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,7% (2010: n/a) verwendet.

Wertminderungen

Die jährlichen Impairmenttests in Bezug auf Anlagen, für die ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden durchgeführt. Dabei werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen. Das Management trifft diese Annahmen unter angemessener Fortschreibung der vergangenen Entwicklung.

Als Ergebnis dieser Tests sind Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 17.873 (2010: TEUR 102) unter den "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" erfasst. Sie sind in den Segmenten Plastics Products (TEUR 13.322) bzw. Fibers (TEUR 4.551) angefallen.

Wesentliche Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im aktuellen Geschäftsjahr vorwiegend technische Anlagen und Maschinen sowie Bauten. Sie werden auf Grund technischer und wirtschaftlicher Veralterung sowie verringerter wirtschaftlicher Ertragskraft notwendig.

Note 22

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Im Konzernabschluss werden die Beteiligungen an folgenden Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Krefeld, Deutschland 26.330 20.204
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S., Istanbul, Türkei 0 0
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H.,
Wien, Österreich
733 735
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing, Österreich 36 36
Lenzing Papier GmbH, Lenzing, Österrreich 0 0
PT Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien 3.167 3.742
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien 23 21
30.289 24.738

Diese Beteiligungen haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR
2011 2010
Stand zum 1.1. 24.738 23.226
Zugang aus Unternehmenserwerben 0 19
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 6.472 1.411
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen 0 -135
Währungsdifferenz 40 217
Ausschüttungen -961 0
Stand zum 31.12. 30.289 24.738

Die Vermögens-, Finanzlage und Ertragslage dieser assoziierten Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

TEUR
2011 EQUI LKF1 WWE RVL LPP1 PGL LWP
Umsatzerlöse 178.193 0 0 10.875 66.196 0 292
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 13.597 -31 -7 1 -3.005 867 2
31.12.2011
Langfristige Vermögenswerte 65.195 1 0 0 8.859 2.635 36
Kurzfristige Vermögenswerte 67.928 2.006 2.995 82 18.892 803 99
Langfristige Verbindlichkeiten 22.065 0 0 0 11.192 0 29
Kurzfristige Verbindlichkeiten 50.692 1.860 64 9 13.292 108 73
Zuschüsse 2.117 0 0 0 13 0 0
Eigenkapital 58.250 147 2.931 73 3.253 3.330 33

TEUR

2010 EQUI LKF1 WWE RVL LPP1 PGL LWP
Umsatzerlöse 164.820 0 0 10.061 64.571 0 178
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 8.568 -29 -7 1 -1.888 -23 3
31.12.2010
Langfristige Vermögenswerte 52.115 1.916 0 0 9.258 2.448 4
Kurzfristige Vermögenswerte 61.116 101 2.995 95 24.685 2.349 92
Langfristige Verbindlichkeiten 19.823 1.804 0 0 18.500 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 45.329 1 57 23 9.691 32 64
Zuschüsse 3.442 0 0 0 24 0 0
Eigenkapital 44.637 212 2.938 72 5.728 4.765 32

Finanzanlagevermögen

Das Finanzanlagevermögen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Langfristige Wertpapiere 90.948 65.362
Ausleihungen 2.682 1.954
93.630 67.316

Die langfristigen Wertpapiere sind zu Börsenkursen bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR

2011 Marktwert 31.12. Durchschnittliche
Effektivverzinsung in %
Ertrag im Geschäftsjahr
Bundesanleihen 36.723
Bankanleihen 20.163
Sonstige Wertpapiere 34.062
90.948 1,92 1.062

TEUR

2010 Marktwert 31.12. Durchschnittliche
Effektivverzinsung in %
Ertrag im Geschäftsjahr
Bundesanleihen 15.843
Bankanleihen 33.630
Sonstige Wertpapiere 15.889
65.362 2,46 855

Die Ausleihungen in Höhe von TEUR 2.682 (31. Dezember 2010: TEUR 1.954) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 31.12.2011 31.12.2010
Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften 1.150 1.150
Langfristige Forderungen 7.928 970
9.078 2.120
Sonstige langfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Nettovermögen aus leistungsorientierten Pensionsplänen 0 65
Rechnungsabgrenzungsposten 233 290
233 355
9.311 2.475

Note 25

Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR

31.12.2011 31.12.2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 181.960 148.283
Unfertige Erzeugnisse 11.270 9.788
Fertige Erzeugnisse und Waren 89.566 62.559
Geleistete Anzahlungen 1.781 2.131
284.577 222.761

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung, Kunststoffgranulate sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Viscose- und Lyocellfasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte der Business Unit Engineering.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 2.261 (2010: TEUR 3.321) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 241.727 183.007
Wertberichtigungen -7.950 -5.893
233.776 177.114
Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen,
langfristigen Fertigungsaufträgen (vgl. Note 27) 2.988 4.409
236.764 181.523

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder zedierten Forderungen beträgt TEUR 65.772 (31. Dezember 2010: TEUR 93.377).

Note 27

Fertigungsaufträge

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen in Höhe von TEUR 2.988 (31. Dezember 2010: TEUR 4.409) enthalten. In den Forderungen aus Auftragsfertigung sind keine Haftrücklässe enthalten.

Zum 31. Dezember 2011 betrug die Summe der für laufende Projekte angefallenen Kosten und anteiligen unrealisierten Gewinne, abzüglich etwaiger Verluste, TEUR 4.257 (31. Dezember 2010: TEUR 5.401). Aus Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen für diese Projekte wurden insgesamt TEUR 2.232 (31. Dezember 2010: TEUR 2.482) eingenommen.

Anzahlungen für Fertigungsaufträge, für die die dazugehörige Leistung noch nicht erbracht wurde, und Teilabrechnungen, welche die bereits für den Auftrag angefallenen Kosten überschreiten, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und betragen zum 31. Dezember 2011 TEUR 963 (31. Dezember 2010: TEUR 1.490).

Im Abschlussjahr wurden Auftragserlöse in Höhe von TEUR 1.143 (2010: TEUR 3.045) erfasst.

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) und Vorauszahlungen 2.472 2.365
Derivative Finanzinstrumente (offene Positionen) 16 2.488 4.317 6.682
Debitorische Kreditoren 2.715 2.271
Verrechnung Instandhaltung 5.075 3.939
Versicherungsvergütungen 0 262
Übrige 11.692 9.468
21.971 22.622
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 27.354 24.945
Förderungen 0 1.341
Geleistete Anzahlungen 7.055 3.330
Emissionszertifikate 4.936 4.534
Rechnungsabgrenzungsposten 3.061 1.858
42.406 36.008
64.377 58.630

Note 29

Kurzfristige Wertpapiere

Die kurzfristigen Wertpapiere betreffen Geldmarktveranlagungen, die jederzeit veräußerbar sind. Sie wurden sowohl zum 31. Dezember 2011 als auch zum 31. Dezember 2010 zum Börsenkurs bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
Marktwert Durchschnittliche Rendite in %
31.12.2011 31.12.2010 2011 2010
Anleihen 6.748 5.125 1,50% 1,15%

Für die Ermittlung der Kursgewinne und -verluste werden die Wertpapiere einzeln bewertet.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Note 30

Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2011 beträgt 27.574.071,43 EUR (31. Dezember 2010: 26.717.250,00 EUR) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2010: 25.725.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal 13.358.625,00 EUR (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 257.447 217.447
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht 133.734 79.880
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der
Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS 437.042 316.869
Gesamt 828.223 614.196

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und sodann als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft ausgeschüttet werden.

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2011 unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

TEUR
Das Geschäftsjahr 2011 der Lenzing AG endet mit einem Gewinn
nach österreichischem Recht von
93.728
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2010 von 40.006
verbleibt ein Bilanzgewinn von 133.734
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 2,50 EUR je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43 EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
66.375
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 67.359

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25%. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, die zumindest 25% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in Konzernwährung EUR entstanden sind. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich von latenten Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich von latenten Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich von latenten Steuern.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Fremdwährungsumrechnung 17.287 0 17.287 19.603 0 19.603
Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
930 -232 697 -159 40 -120
Hedge Accounting -24.787 5.962 -18.825 4.770 -998 3.773
Versicherungsmathematische Effekte
aus leistungsorientierten Plänen
-5.222 1.275 -3.947 -2.101 546 -1.555
Anteil am sonstigen Ergebnis
assoziierter Unternehmen
0 0 0 -134 0 -135
-11.793 7.005 -4.788 21.978 -412 21.566

Nicht beherrschende Anteile

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter umfassen die fremden Anteile am Eigenkapital und am Jahresüberschuss der konsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche nicht beherrschende Anteile bestehen bei der PT. South Pacific Viscose.

Die nicht beherrschenden Anteile werden grundsätzlich im Eigenkapital ausgewiesen. Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern der Lenzing (Nanjing) Fibres Co., Ltd. bzw. European Precursor GmbH zurechenbaren Kapitalanteile werden innerhalb des Fremdkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften eine Verbindlichkeit dar. Der Ausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt in Höhe des anteiligen Nettovermögens unter der Position "kündbare nicht beherrschende Anteile". Die Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen.

Note 31

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen, wie der Investitionszuwachsprämie.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Weiters ist mit TEUR 1.193 (31. Dezember 2010: TEUR 918) der Wert der noch nicht verbrauchten, gratis zugeteilten Emissionszertifikate enthalten.

Note 32

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen sowie Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Anleihen und die Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

TEUR

Durchschnittliche
Effektiv
31.12.2011 Währung Nominale Buchwert verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.400 3,91
119.400
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 92.778 92.778 3,85
Variable Verzinsung EUR 191.986 191.986 2,38
USD 168.640 130.378 2,72
CNY 311.500 38.262 6,01
Betriebsmittelkredite1
variabel verzinst EUR 19.860 19.860 1,58
CNY 150.000 18.425 7,23
491.689
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.781 1.781 4,00
1.781
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 2.098 2.098 2,10
Teilweise fixe Verzinsung EUR 33.840 33.840 1,40
Variable Verzinsung EUR 1.814 1.814 3,23
USD 2.921 2.258 2,72
40.010
Gesamt 652.880
davon kurzfristig 134.359
davon langfristig 518.521

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

TEUR

31.12.2010 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Effektiv
verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.295 3,91
119.295
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 116.300 116.300 3,71
Variable Verzinsung EUR 195.696 195.696 1,98
USD 130.069 97.259 3,59
CNY 110.500 12.536 5,85
Betriebsmittelkredite1
variabel verzinst EUR 25.107 25.107 1,24
CNY 30.000 3.403
450.301
5,49
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 986 986 4,00
986
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darle
hensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 3.144 3.144 2,15
Teilweise fixe Verzinsung EUR 36.400 36.400 1,47
Variable Verzinsung EUR 544 544 3,23
USD 2.842 2.124 2,88
42.212
Gesamt 612.794
davon kurzfristig 60.474
davon langfristig 552.320

Im Geschäftsjahr 2010 wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 215.756 (31. Dezember 2010: TEUR 161.507) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten sowie TEUR 14.742 (31. Dezember 2010: TEUR 9.788) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. wurden deren Aktien verpfändet.

Note 33

Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen

Das Sachanlagevermögen umfasst Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen.

Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und somit als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über.

Der Buchwert der geleasten Anlagen beträgt zum 31. Dezember 2011 TEUR 1.332 (31. Dezember 2010: TEUR 1.313) und ist im Anlagenspiegel unter "Technische Anlagen und Maschinen" ausgewiesen.

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
<1
Jahr
1-5
Jahre
>5
Jahre
Summe <1
Jahr
1-5
Jahre
>5
Jahre
Summe
Summe künftiger
Mindestleasingzahlungen
22 81 6.533 6.636 0 0 2.167 2.167
davon Zinsanteil -72 -306 -4.477 -4.854 0 0 -1.181 -1.181
Barwert der
Mindestleasingzahlungen
-50 -225 2.056 1.781 0 0 986 986

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Bilanz in den "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2011 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von TEUR 346 (2010: TEUR 427) als Aufwand erfasst worden.

Note 34

Steuerabgrenzung

Gemäß IAS 12 sind sowohl aktive als auch passive Steuerabgrenzungen für alle Unterschiede zwischen den steuerlich maßgeblichen Ansätzen und den Bilanzansätzen zu bilden, mit Ausnahme von Unterschieden betreffend steuerlich nicht relevanter Firmenwerte. Zusätzlich ist der Steuervorteil aus noch nicht verrechneten Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit deren Verwertung wahrscheinlich ist.

Aktive und passive Steuerabgrenzungsposten werden je Steuersubjekt und innerhalb von steuerlichen Unternehmensgruppen saldiert ausgewiesen.

Die Steuerabgrenzungen betreffen folgende Bilanzposten:

TEUR

Aktive Steuerlatenz 31.12.2011 31.12.2010
Immaterielles Anlagevermögen 15 77
Sachanlagen 1.942 1.805
Finanzanlagen 4.930 7.707
kurzfristige Vermögenswerte 9.467 3.586
Rückstellungen 14.779 12.983
Investitionszuschüsse 166 1.256
sonstige Verbindlichkeiten 3.646 123
Verlustvorträge 8.957 10.784
43.903 38.321
Davon nicht angesetzt -10.298 -8.996
Gesamte aktive Steuerlatenz 33.605 29.325
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -22.834 -19.175
Aktive Steuerlatenz netto 10.771 10.150

TEUR

Passive Steuerlatenz 31.12.2011 31.12.2010
Immaterielles Anlagevermögen 965 447
Sachanlagen 39.160 36.151
Finanzanlagen 0 732
kurzfristige Vermögenswerte 3.371 5.340
Steuerliche Sonderabschreibungen 4.889 6.713
Investitionszuschüsse 2.246 1.715
sonstige Verbindlichkeiten 401 4.950
51.032 56.048
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -22.834 -19.175
Passive Steuerlatenz netto 28.197 36.873

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Stand 1.1.2010 Im Gewinn
oder Verlust
erfasst
Im sonstigen
Ergebnis
erfasst
Immaterielles Anlagevermögen -4.066 3.763 0
Sachanlagen -29.506 -1.288 0
Finanzanlagen 1.413 1.306 40
kurzfristige Vermögenswerte 345 -1.838 -821
Steuerliche Sonderabschreibungen -2.303 -4.411 0
Investitionszuschüsse -571 106 0
Rückstellungen 10.718 2.193 579
sonstige Verbindlichkeiten -5.206 584 -210
Verlustvorträge 12.256 -141 0
Wertberichtigungen -6.708 -2.137 0
-23.627 -1.862 -412

Im Geschäftsjahr 2011 werden Kosten der Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 6.298 abzüglich der darauf entfallenden Steuereffekte von TEUR 1.575 direkt mit dem Eigenkapital verrechnet.

Sowohl zum 31. Dezember 2011 als auch zum 31. Dezember 2010 wird ein Aktivposten auf latente Steuern nur angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ausreichend Gewinne zur Verfügung stehen werden, die eine Verwertung dieser Aktivposten ermöglichen.

Note 35

Rückstellungen

Die Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedern sich wie folgt:

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Abfertigungen
Pensionen
Jubiläumsgelder
Zwischensumme
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse
Emissionszertifikate
Personalaufwendungen
Sonstige
Zwischensumme

Rückstellungen gesamt 257.343 258.326 144.489 162.118 112.854 96.208

TEUR

Aus
Unternehmens
erwerben
Aus
aufgegebenem
Geschäftsbereich
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2010 =
1.1.2011
Im Gewinn
oder Verlust
erfasst
Im sonstigen
Ergebnis
erfasst
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2011
0 -97 30 -370 -576 0 -3 -950
-4.436 1.496 -611 -34.345 -2.838 0 -34 -37.218
0 4.215 2 6.975 -1.813 -232 0 4.930
601 -76 32 -1.755 6.749 1.126 -23 6.096
0 0 0 -6.713 1.825 0 0 -4.889
0 5 0 -459 -1.626 0 6 -2.079
305 -885 72 12.983 310 1.272 214 14.779
0 -1 6 -4.827 3.196 4.839 36 3.245
0 -1.447 117 10.785 -1.931 0 104 8.957
0 -27 -124 -8.996 -1.171 0 -131 -10.298
-3.530 3.183 -476 -26.723 2.123 7.004 170 -17.426

Aus Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für die Lenzing AG.

TEUR

gesamt davon kurzfristig davon langfristig
31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010
54.803 53.479 1.960 1.965 52.843 51.514
31.143 27.854 1.922 1.928 29.221 25.926
12.075 11.906 1.021 866 11.054 11.040
98.021 93.239 4.903 4.759 93.119 88.479
22.919 9.590 9.619 9.590 13.300 0
22.872 18.818 16.437 11.090 6.435 7.728
3.828 3.691 3.828 3.691 0 0
46.766 40.574 46.766 40.574 0 0
62.935 92.414 62.935 92.414 0 0
159.321 165.087 139.586 157.358 19.735 7.728
257.343 258.326 144.489 162.118 112.854 96.208

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen

Leistungsorientierte Pläne

In der Lenzing AG sowie in einigen Tochterunternehmen existieren leistungsorientierte Pensionspläne, welche Pensionsleistungen basierend auf der Anzahl der Dienstjahre und dem Arbeitsentgelt der berechtigten Personen vorsehen. Die Pläne sind zum Teil durch Planvermögen gedeckt.

Der Pensionsplan der Lenzing AG umfasst zum Großteil bereits pensionierte Dienstnehmer. Dabei wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig von Geschlecht und Position im Unternehmen, ausgegangen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Sterbetafeln nach "AVÖ 2008 P – Angestellte". Die Pensionsverpflichtungen sind zum Teil durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt, die gemäß IAS 19 als Planvermögen angesetzt werden.

Die versicherungsmathematische Bewertung des Barwertes der Verpflichtungen unter den leistungsorientierten Plänen wird nach der Methode der laufenden Einmalprämien durchgeführt.

Die wichtigsten der angewandten Annahmen sind:

Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2011 31.12.2010
Zinssatz p. a. in %
Österreich 4,5 4,5
Deutschland 4,5 4,5
USA 4,6 5,5
Indonesien 7,5 9,0
Hongkong 1,5 3,0
Gehalts- und Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich 2,5-3,0 3,0
Deutschland 2,0-2,5 2,0-3,5
USA 0,0 0,0
Indonesien 8,0 8,0
Hongkong 4,0 4,0
Erwarteter Ertrag des Planvermögens p. a. in %
Österreich 4,7 4,7
Deutschland n/a 4,0
USA 7,5 7,5
Indonesien n/a n/a
Hongkong 6,0 8,0

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind hinsichtlich dieser Pläne die folgenden Beträge erfasst:

TEUR
2011 2010
Zinsaufwand 1.812 1.815
Laufender Dienstzeitaufwand 601 513
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 52 52
Verwaltungs- und sonstige Kosten 1 1
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -423 -414
Summe Aufwendungen 2.042 1.967

Der Aufwand ist im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Altersversorgung" ausgewiesen.

Die tatsächlichen Verluste aus dem Planvermögen betragen TEUR 78 (Gewinne 2010: TEUR 485).

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickeln sich wie folgt:

2011 2010
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/Verlust (-) zum 1.1. -9.678 -8.489
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/Verlust (-) im Geschäftsjahr -3.962 -1.189
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/
Verlust (-) zum 31.12.
-13.639 -9.678

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge betreffend Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen lassen sich wie folgt ableiten:

31.12.2011 31.12.2010
Barwert der Verpflichtung (DBO) 38.443 35.292
Marktwert des Planvermögens -7.209 -7.363
Unterdeckung 31.233 27.929
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -90 -140
In der Bilanz erfasste Werte 31.143 27.789
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Vermögensgegenstände 0 -65
Langfristige Rückstellungen 29.221 25.926
Kurzfristige Rückstellungen 1.922 1.928
31.143 27.789

TEUR

TEUR

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Nach seiner Fondsfinanzierung setzt sich der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen folgendermaßen zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – brutto 29.112 28.142
Marktwert des Planvermögens -7.209 -7.363
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – netto 21.902 20.779
Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen 9.331 7.149
Anwartschaftsbarwert gesamt 31.233 27.929

Der Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR
2011 2010
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 35.292 37.480
Zinsaufwand 1.812 1.815
Laufender Dienstzeitaufwand 601 513
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 3.461 1.201
Währungsdifferenzen 256 799
Auszahlungen -2.979 -2.339
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 -4.177
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 38.443 35.292
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 7.363 7.391
Beiträge 196 112
Verwaltungs- und sonstige Kosten -1 -1
Erwartete Erträge aus Planvermögen 423 414
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) -501 12
Auszahlungen -408 -350
Währungsdifferenzen 137 220
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 -435
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.209 7.363

Das Planvermögen gliedert sich nach Vermögenswerten wie folgt:

TEUR
2011 2010
Eigenkapitalinstrumente 604 2.292
Fremdkapitalinstrumente 2.532 1.074
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.876 4.414
Sonstige Vermögenswerte 198 18
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 -435
Stand zum 31.12. 7.209 7.363

Die Entwicklung des Barwertes der Verpflichtung für leistungsorientierte Pensionspläne im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

TEUR
2011 2010 2009 2008 2007
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 38.443 35.292 37.480 37.997 35.505
Planvermögen zum beizulegenden Zeitwert -7.209 -7.363 -7.391 -6.951 -7.705
Unterdeckung 31.233 27.929 30.089 31.046 27.800
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/Verlust (-)):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) -1.825 622 362 -1.527 -343
des Planvermögens -475 -17 339 -1.038 58

Die Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen in die leistungsorientierten Pläne in Höhe von TEUR 308 (2010: TEUR 205) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne

In der Gruppe existieren beitragsorientierte Pensionspläne für nahezu alle Mitarbeiter, die nicht durch einen leistungsorientierten Plan erfasst sind. Für diese Pläne werden im Jahr 2011 TEUR 2.572 (2010: TEUR 2.419) an Aufwendungen gebucht.

Rückstellungen für Abfertigungen

Die Rückstellungen für die Abfertigungsansprüche der Arbeitnehmer der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochtergesellschaften, die bei Übertritt in den gesetzlichen Ruhestand fällig werden und damit pensionsähnliche Bezüge darstellen, werden entsprechend den Vorschriften von IAS 19 ermittelt.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung:

TEUR
2011 2010
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 53.479 51.549
Zinsaufwand 2.341 2.266
Laufender Dienstzeitaufwand 2.370 2.337
Summe Aufwendungen 4.711 4.603
Unternehmenserwerbe 0 1.261
Auszahlungen -4.619 -4.831
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 1.262 888
Währungsdifferenzen -29 9
Barwert der Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 54.803 53.479
Anzahl der berechtigten Personen 2.317 2.399
Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2011 31.12.2010
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 3,0 3,0

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Abfertigungen" ausgewiesen.

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickeln sich wie folgt:

TEUR
2011 2010
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/Verlust (-) zum 1.1. -5.710 -4.822
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/
Verlust (-) im Geschäftsjahr
-1.262 -888
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/
Verlust (-) zum 31.12.
-6.972 -5.710

Die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

TEUR

2011 2010 2009 2008 2007
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 54.803 53.479 51.549 55.215 51.817
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/Verlust (-)):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) -1.278 -840 -138 -3.505 -1.642

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. 2011 wurden Beiträge von insgesamt TEUR 793 (2010: TEUR 576) gezahlt.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

In Übereinstimmung mit kollektivvertraglichen Regelungen haben die Lenzing AG und einige Tochtergesellschaften ihren Arbeitnehmern bei bestimmten Dienstjubiläen Jubiläumsgelder zu zahlen. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wird gemäß den Bestimmungen des IAS 19 ermittelt, indem die bei den betreffenden Jubiläen zu zahlenden Beträge gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt werden und der auf die Dienstzeit bis zum Bewertungsstichtag entfallende Betrag diskontiert wird.

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

TEUR
2011 2010
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 11.906 11.763
Zinsaufwand 518 572
Laufender Dienstzeitaufwand 575 628
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -53 -186
Summe Aufwendungen 1.040 1.014
Unternehmenserwerbe 0 7
Auszahlungen -869 -879
Währungsumrechnung -2 1
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 12.075 11.906
Anzahl der berechtigten Personen 3.167 3.065
Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2011 31.12.2010
Zinssatz p. a. in % 4,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 2,5 - 3,0 2,5 - 3,0

Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2011 Stand 1.1. Währungs
umrechnungs
differenz
Unterneh
mens
erwerbe
Garantie und Gewährleistung 9.590 42 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 18.819 357 0
Emissionszertifikate 3.691 1 0
Personalaufwendungen 40.574 252 0
Sonstige 92.414 954 0
165.087 1.606 0
Währungs
umrechnungs
Unterneh
mens
2010 Stand 1.1. differenz erwerbe
Restrukturierungen 4.438 0 0
Garantie und Gewährleistung 2.042 73 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 20.625 186 0
Emissionszertifikate 2.492 3 0
Personalaufwendungen 32.341 411 0
Sonstige 36.937 868 679
98.875 1.540 679

Die Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten.

Die Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Rückstellungen für Personalaufwendungen enthalten vor allem Vorsorgen für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern.

TEUR

Umklassifizierung
aufgegebener
Geschäftsbereich
Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. davon kurz
fristig
davon lang
fristig
0 -391 -637 14.316 0 22.919 9.619 13.300
0 -55 -1.819 4.302 1.267 22.872 16.437 6.435
0 -3.215 0 3.351 0 3.828 3.828 0
0 -37.498 -1.399 44.838 0 46.766 46.766 0
0 -37.191 -33.070 39.828 0 62.935 62.935 0
0 -78.350 -36.924 106.636 1.267 159.321 139.586 19.735

TEUR

Umklassifizierung
aufgegebener
Geschäftsbereich
Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. davon kurz
fristig
davon lang
fristig
0 -1.062 -3.376 0 0 0 0 0
-88 -176 -334 8.072 0 9.590 9.590 0
-41 -1.810 -3.621 1.513 1.966 18.818 11.090 7.728
0 -2.295 0 3.492 0 3.691 3.691 0
-978 -27.827 -500 37.127 0 40.574 40.574 0
-993 -17.863 -19.918 92.703 0 92.414 92.414 0
-2.100 -51.033 -27.749 142.907 1.966 165.086 157.358 7.728

Die sonstigen Rückstellungen betreffen – neben Vorsorgen für Entschädigungen für Ertragseinbußen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen und Rechtsstreitigkeiten – vor allem Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit geplanten Investitionen. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastungen des Grundwassers zu verhindern.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile 18.821 17.752
Zinsabgrenzungen 16 19
18.838 17.771
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Altersteilzeit 590 1.006
Rechnungsabgrenzungsposten 146 78
736 1.084
Sonstige Verbindlichkeiten langfristig 19.574 18.855
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) 514 910
Derivative Finanzinstrumente (offene Positionen) 25.126 1.288
Kreditorische Debitoren 3.850 4.106
Übrige 9.004 10.674
38.494 16.978
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 6.903 3.925
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 4.751 4.500
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 4.432 4.105
Altersteilzeit 1.304 974
Erhaltene Anzahlungen 13.510 7.666
Rechnungsabgrenzungsposten 825 492
31.725 21.663
Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 70.219 38.640

Finanzinstrumente

37.1 Kapitalrisikomanagement

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Business Units bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltigen hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing Gruppe flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus zinstragenden Finanzverbindlichkeiten, worin die in Note 37.3 angegebenen Fremdkapitalaufnahmen enthalten sind, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie dem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Eigenkapital. Dieses setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen.

Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt stets darauf ab, dass die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals der Konzerngesellschaften beziehen. Die Eigenkapitalquoten der betroffenen Konzerngesellschaften und das daraus resultierende Liquiditätsrisiko bei ihrer Nichteinhaltung (die Banken können teilweise Rückzahlungen der Kredite verlangen) wird laufend vom Treasury überwacht.

Im Berichtsjahr wurden grundsätzlich alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt. Bei einem Kreditvertrag für ein Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe wurde bis zur Konzernbilanzaufstellung dem Management bekannt, dass die diesbezüglichen Covenants nicht eingehalten wurden. Die finanzierende Bank könnte im Extremfall die Rückzahlung des Kredits verlangen. Die Lenzing Gruppe steht mit dieser Bank in Verhandlung. Auf Grund des aus Konzernsicht zu vernachlässigenden Betrags sowie der hohen Bonität und der hohen strategischen Liquiditätsreserven der Lenzing Gruppe wird dies keine signifikanten Auswirkungen auf die Liquiditätslage des Konzerns haben.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2011 44,8% (31. Dezember 2010: 38,6%).

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACCs) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zugrunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist daher nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Der Nettofinanzverschuldungsgrad und das EBITDA stellen sich wie folgt dar:

TEUR
Nettofinanzverschuldung 2011 2010
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten1 652.881 612.794
Strategische Liquiditätsreserve (-)2 -493.800 -305.578
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) 159.081 307.216
TEUR
EBITDA3 2011 2010
EBIT 363.979 231.928
Abschreibungen (+) 120.591 102.523
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -4.278 -3.865
EBITDA 480.292 330.586
Nettofinanzverschuldung
(Net Financial Debt)/EBITDA
0,3 0,9

37.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Einzelheiten der angewendeten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind – getrennt für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden – in Note 3 dargestellt.

37.3 Kategorien von Finanzinstrumenten

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2011 bzw. 31. Dezember 2010 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

TEUR
31.12.2011 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert Fair Value Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair
Value
erfolgs
wirksam
Fair
Value
erfolgs
neutral
Kredite und Forderungen:
Zahlungsmittel 410.534 410.534
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
236.764 236.764
Finanzanlagevermögen –
Ausleihungen an Dritte
2.682 2.682
Sonstige langfristige finanzielle
Vermögenswerte – Sonstige
langfristige Forderungen
7.928 7.928
Sonstige kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte – Sonstige
kurzfristige Forderungen
21.955 21.955
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte:
Finanzanlagevermögen –
langfristige Wertpapiere
90.945 90.945
Kurzfristige Wertpapiere 6.748 6.748
Kapitalanteil an nicht
konsolidierten Gesellschaften
1.150 1.150
sonstige Beteiligungen 3 3
Sonstige:
Sonstige finanzielle Forderungen
und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
0 0
Sonstige finanzielle Forderungen
und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert
(Fair Value Hedges)
0 0
Sonstige finanzielle Forderungen und
Vermögensgegenstände – Derivate
mit positivem Marktwert (Trading)
16 16
778.724 778.724
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 679.862 679.862
Anschaffungskosten 1.153 1.153
Fair Value – erfolgswirksam 16 16
Fair Value – erfolgsneutral 97.693 97.693
778.724 778.724

TEUR

31.12.20101 Wertansatz nach IAS 39
Buch
wert
Fair
Value
Fortge
führte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair
Value
erfolgs
wirksam
Fair
Value
erfolgs
neutral
Kredite und Forderungen:
Zahlungsmittel 249.388 249.388
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
181.523 181.523
Finanzanlagevermögen –
Ausleihungen an Dritte
1.954 1.954
Sonstige langfristige finanzielle
Vermögenswerte – Sonstige
langfristige Forderungen
970 970
Sonstige kurzfristige finanzielle Ver
mögenswerte – Sonstige
kurzfristige Forderungen
18.305 18.305
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte:
Finanzanlagevermögen –
langfristige Wertpapiere
65.359 65.359
Kurzfristige Wertpapiere 5.125 5.125
Kapitalanteil an nicht
konsolidierten Gesellschaften
1.150 1.150
sonstige Beteiligungen 3 3
Sonstige:
Sonstige finanzielle Forderungen
und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
4.214 4.214
Sonstige finanzielle Forderungen
und Vermögensgegenstände –
Derivate mit positivem Marktwert
(Fair Value Hedges)
103 103
Sonstige finanzielle Forderungen und
Vermögensgegenstände – Derivate
mit positivem Marktwert (Trading)
0 0
528.095 528.095
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 452.142 452.142
Anschaffungskosten 1.153 1.153
Fair Value – erfolgswirksam 103 103
Fair Value – erfolgsneutral 74.697 74.697
528.095 528.095

Der Marktwert der liquiden Mittel, der lang- und kurzfristigen Wertpapiere entspricht dem Buchwert. Der Buchwert der Ausleihungen entspricht in etwa dem Marktwert, da diese überwiegend variabel verzinst sind.

1) Die Zuordnung der Finanzinstrumente zu den einzelnen Kategorien wurde zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum Vorjahr angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Angaben zum 31. Dezember 2010 entsprechend adaptiert.

Der Marktwert der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte entspricht ebenfalls in etwa dem Buchwert, da diese überwiegend kurzfristig sind und Ausfallsrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt wurden.

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2011 bzw. 31. Dezember 2010 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

31.12.2011 Wertansatz nach IAS 39
Buch
wert
Fair
Value
Fortge
führte
An
schaf
fungs
kosten
An
schaf
fungs
kosten
Fair
Value
er
folgs
wirk
sam
Fair
Value
erfolgs
neutral
Wert
ansatz
nach
IAS 17
Finanzschulden
zum Restbuchwert:
Anleihe 119.400 123.360
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
491.689 493.891
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
40.010 39.373
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
148.553 148.553
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
33.906 33.906
Sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
18.838 18.838
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
13.368 13.368
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
1.781 1.781
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges)
21.169 21.169
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Fair Value Hedges)
2.515 2.515
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Trading)
1.442 1.442
892.671 898.196
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 831.859 837.383
Fair Value – erfolgswirksam 3.956 3.956
Fair Value – erfolgsneutral 21.169 21.169
Wertansatz nach IAS 17 1.781 1.781
nicht zuordenbar 33.906 33.906
892.671 898.196

TEUR

TEUR

31.12.20101 Wertansatz nach IAS 39
Buch
wert
Fair
Value
Fortge
führte
An
schaf
fungs
kosten
An
schaf
fungs
kosten
Fair
Value
er
folgs
wirk
sam
Fair
Value
er
folgs
neutral
Wert
ansatz
nach
IAS 17
Finanzschulden
zum Restbuchwert:
Anleihe 119.295 116.760
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
450.301 455.405
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
42.212 41.082
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
135.683 135.683
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
29.613 29.613
Sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
17.771 17.771
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
15.691 15.691
Sonstige:
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern –
Leasingverbindlichkeiten
986 986
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges)
468 468
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Fair Value Hedges)
820 820
Sonstige finanzielle Verbindlich
keiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Trading)
0 0
812.840 814.278
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 780.953 782.392
Fair Value – erfolgswirksam 820 820
Fair Value – erfolgsneutral 468 468
Wertansatz nach IAS 17 986 986
nicht zuordenbar 29.613 29.613
812.840 814.278

Der Marktwert der Anleihe wurde mit dem Börsenkurs zum Jahresende angesetzt. Der Marktwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern wurde durch Diskontierung der zukünftigen mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz zum Abschlussstichtag ermittelt. Der Marktwert der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht infolge ihrer überwiegenden Kurzfristigkeit dem Buchwert.

1) Die Zuordnung der Finanzinstrumente zu den einzelnen Kategorien wurde zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum Vorjahr angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Angaben zum 31. Dezember 2010 entsprechend adaptiert.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Die folgende Aufstellung analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert.

  • Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen).
  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (z.B. als Preise) oder indirekt (z.B. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen.
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen.

TEUR

Stand zum 31.12.2011 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Wertpapiere 97.693 0 0 97.693
Derivate mit positivem Marktwert 0 16 0 16
Cashflow Hedges 0 0 0 0
Fair Value Hedges 0 0 0 0
Trading 0 16 0 16
Derivate mit negativem Marktwert 2.214 22.912 0 25.126
Cashflow Hedges 2.214 18.955 0 21.169
Fair Value Hedges 0 2.515 0 2.515
Trading 0 1.442 0 1.442

TEUR

Stand zum 31.12.2010 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Wertpapiere 70.487 0 0 70.487
Derivate mit positivem Marktwert 560 3.757 0 4.317
Cashflow Hedges 560 3.654 0 4.214
Fair Value Hedges 0 103 0 103
Trading 0 0 0 0
Derivate mit negativem Marktwert -56 1.344 0 1.288
Cashflow Hedges -56 524 0 468
Fair Value Hedges 0 820 0 820
Trading 0 0 0 0

Das Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 enthält Nettogewinne/-verluste, Gesamtzinserträge/-aufwendungen sowie Aufwendungen aus Wertberichtigungen und setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR

2011 aus Zinsen aus der
Folgebe
wertung
zum Fair
Value
aus Wert
berichti
gung
aus
Abgangs
ergebnis
Nettoer
gebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 4.231 0 -2.727 0 1.504
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
1.679 930 0 -632 1.977
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 -1.426 0 0 -1.426
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten -23.471 0 0 0 -23.471
-17.561 -496 -2.727 -632 -21.415

TEUR

2010 aus Zinsen aus der
Folgebe
wertung
zum Fair
Value
aus Wert
berichti
gung
aus
Abgangs
ergebnis
Nettoer
gebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 2.114 0 -2.549 0 -435
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
855 -159 0 -25 671
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 659 0 0 659
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten -16.220 0 0 0 -16.220
-13.251 500 -2.549 -25 -15.325

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen.

Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind in den "Erträgen aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

37.4 Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Als Risikofelder für die Lenzing Gruppe werden die finanziellen Risiken (Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko – vorwiegend USD – und Zinsrisiko) sowie die Marktpreisrisiken (Zellstoff, Gas, Strom, Holz, Aluminium) eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive) zu einem großen Teil abgesichert.

Die Entwicklung der Wertberichtigungskonten stellt sich wie folgt dar:

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 1.1.2010 210 2.763 553
Unternehmenserwerbe 0 3.983 0
Verwendung 0 -388 0
Auflösung -185 -443 0
Zuführung 2.016 41 0
Umrechnungsdifferenzen 0 28 0
Umklassifizierung aufgegebener Geschäftsbereich 0 -91 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2010 2.041 5.893 553
Unternehmenserwerbe 0 0 0
Verwendung 0 -542 0
Auflösung 0 -103 0
Zuführung 19 2.813 0
Umrechnungsdifferenzen 51 -111 0
Umklassifizierung aufgegebener Geschäftsbereich 0 0 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2011 2.111 7.950 553

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 1.566 (2010: TEUR 0) enthalten.

TEUR

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

TEUR

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12 2011 2.682 236.764 31.033
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 2.493 203.516 31.033
bis 30 Tage überfällig 0 23.501 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.980 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 510 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 164 0
Davon wertgemindert 188 7.093 0

TEUR

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2010 1.954 181.523 24.742
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 1.817 162.731 24.742
bis 30 Tage überfällig 0 17.077 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 950 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 330 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 167 0
Davon wertgemindert 137 268 0

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten beläuft sich auf den Buchwert des monetären Vermögens, nämlich der Ausleihungen in Höhe von TEUR 2.682 (31. Dezember 2010: TEUR 1.954), der lang- und kurzfristigen Wertpapiere in Höhe von TEUR 97.696 (31. Dezember 2010: TEUR 70.487), der sonstigen Finanzinstrumente in Höhe von TEUR 267.813 (31. Dezember 2010: TEUR 206.265) und der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 410.534 (31. Dezember 2010: TEUR 249.388).

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen keine Zweifel.

Forderungen werden einzeln bewertet. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Für alle anderen Forderungen wird eine Wertberichtigung gebildet, sofern diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind.

Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen in Höhe von TEUR 1.167 (31. Dezember 2010: TEUR 3.325) – davon TEUR 1.167 (31. Dezember 2010: TEUR 3.325) für assoziierte Unternehmen – übernommen. Die Gruppe wird in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahres- und mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert.

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2011
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.400
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 491.689
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 40.010
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 148.553
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 33.906
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 32.206
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.781
Originäre Finanzinstrumente 867.545
n/a bzw. At Fair Value through
Derivative Finanzinstrumente Profit or Loss (Trading) 25.126
Summe 892.671
Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2010
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.295
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 450.301
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 42.212
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 135.683
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 29.613
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 33.461
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 986
Originäre Finanzinstrumente 811.551
Derivative Finanzinstrumente n/a bzw. At Fair Value through
Profit or Loss (Trading)
1.288
Summe 812.839

Die Lenzing Gruppe verfügt über eine strategische Liquiditätsreserve in Höhe von TEUR 493.800 (31. Dezember 2010: TEUR 305.578) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie liquiden Wertpapieren.

Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2011 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 250.757 (31. Dezember 2010: TEUR 252.225).

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Cashflows 2012 Cashflows 2013 bis 2016 Cashflows ab 2017
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 18.600 0 0 0 4.650 0 0 120.000
0 11.461 122.570 4.073 0 18.286 318.384 2 0 2.506 50.735
472 79 11.790 65 759 94 28.123 0 0 0 97
0 0 148.504 0 0 0 50 0 0 0 0
0 0 1.824 0 0 0 0 0 0 0 32.081
12.500
0 0 -50 306 0 0 -225 4.477 0 0 2.056
472 11.540 298.006 23.044 759 18.380 358.848 9.129 0 2.506 217.469
0 0 23.414 0 0 0 1.712 0 0 0 0
472 11.540 321.420 23.044 759 18.380 360.560 9.129 0 2.506 217.469
0 0 13.368 0 0 0 12.517 0 0 0

TEUR

TEUR

Cashflows 2011 Cashflows 2012 bis 2015 Cashflows ab 2016
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 18.600 0 0 0 9.300 0 0 120.000
4.395 0 8.353 50.607 9.959 0 14.865 356.594 18 0 1.319 43.100
47 516 71 9.867 40 1.082 103 31.407 0 7 0 938
0 0 0 134.132 0 0 0 1.551 0 0 0 0
0 0 0 5.358 0 0 0 0 0 0 0 24.255
0 0 0 15.690 0 0 0 7.519 0 0 0 17.500
0 0 0 0 0 0 0 0 1.181 0 0 986
9.092 516 8.424 215.654 28.599 1.082 14.968 397.071 10.499 7 1.319 206.779
0 0 0 1.120 0 0 0 168 0 0 0 0
9.092 516 8.424 216.774 28.599 1.082 14.968 397.239 10.499 7 1.319 206.779

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Grundsätzlich ungesichert bleiben Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows der Gruppe nicht beeinflussen (z.B. Fremdwährungsrisiko aus der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen).

Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko in Bezug auf Fremdwährungspositionen und in Bezug auf erwartete künftige Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermin- und -optionsgeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden. Die Lenzing Gruppe war trotz der Sicherungsaktivitäten zum Bilanzstichtag Währungsrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Fremdwährungsrisiko wurden Währungssensitivitätsanalysen durchgeführt, denen die Lenzing Gruppe folgende Annahmen zugrunde legt:

Bei den zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Die Lenzing Gruppe ist demnach im Wesentlichen nur Währungsrisiken aus Cashflow Hedges ausgesetzt. Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden im Zuge der Budgetierung die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung einerseits und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung andererseits werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2011 zu ca. 69% (31. Dezember 2010: ca. 65%) abgesichert.

Wenn der Euro gegenüber den anderen Fremdwährungen zum 31. Dezember 2011 um 10% aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wäre das Ergebnis aus der Bewertung von Cashflow Hedges um TEUR 16.491 höher (bzw. TEUR 20.670 niedriger) gewesen (31. Dezember 2010: um TEUR 13.067 höher bzw. TEUR 16.831 niedriger).

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedges sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft des nachfolgenden Wirtschaftjahres in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis und die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Fair Value Hedges dienen zur Absicherung bereits gebuchter Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche erst nach dem 31. Dezember cashwirksam werden.

Cashflow Hedges

Gewinne bzw. Verluste aus der Bewertung von Cashflow Hedges werden im sonstigen Ergebnis verrechnet und in das operative Ergebnis umgebucht, wenn die gesicherten Transaktionen ergebniswirksam werden.

Nominale und Marktwerte dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2011 31.12.2010
Fremdwährung/
funktionale Währung
Nomi
nale
Markt
wert
Laufzeit
bis zu
Monaten
Nomi
nale
Markt
wert
Laufzeit
bis zu
Monaten
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000 -187 12 0
USD-Kauf/EUR-Verkauf 0 USD 1.216 26 10
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 17.200 -873 13 EUR 38.700 -266 14
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 6.000 273 13 0
GBP-Verkauf/EUR-Kauf 0 GBP 150 -9 1
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 52.200 -4.086 13 USD 17.400 -170 14
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 276.246 -13.510 13 USD 249.035 3.637 16
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 31.800 -573 12 USD 24.550 -88 14
Summe -18.955 3.130

TEUR

Fair Value Hedges

Sobald das Grundgeschäft (Forderungen oder Verbindlichkeiten) in der Bilanz erfasst ist, werden die Hedges als Fair Value Hedges eingestuft. Gewinne bzw. Verluste aus Fair Value Hedges werden, ebenso wie die Kursgewinne bzw. -verluste aus den abgesicherten Positionen, im operativen Ergebnis erfasst.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Nominale und Marktwerte dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

TEUR

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2011 31.12.2010
Fremdwährung/
funktionale Währung
Nominale Marktwert Nominale Marktwert
Termingeschäfte
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 226 13 0
CNY-Verkauf/EUR-Kauf CNY 36.000 -41 0
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 7.300 -373 EUR 8.500 5
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 3.700 -329 USD 1.500 39
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 44.112 -1.717 USD 25.175 -800
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 3.600 -68 USD 1.600 -22
USD-Verkauf/IDR-Kauf 0 USD 13.850 61
Summe -2.515 -717

Trading

Einige Konzernunternehmen setzen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden. Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.

Nominale und Marktwerte dieser Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2011 31.12.2010
Fremdwährung/
funktionale Währung
Nominale Marktwert Nominale Marktwert
Termingeschäfte
CHF-Kauf / USD-Verkauf CHF 610 -26 0 0
EUR-Kauf / CNY-Verkauf EUR 376 16 0 0
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 10.760 -801 0 0
IDR-Kauf / USD-Verkauf IDR 385.847.350 -618 0 0
JPY-Kauf / USD-Verkauf JPY 6.700 0 0 0
SGD-Kauf / USD-Verkauf SGD 1.795 3 0 0
Summe -1.426 0

TEUR

Rohstoffpreisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung und Kontrolle des Gaspreisrisikos börsengehandelte Termingeschäfte (Futures) ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Verbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos

Die Absicherung erfolgt, indem an der Börse gehandelte Terminkontrakte (Futures) über die Lieferung von Gas/Aluminium erworben werden. Vor Ende des Monats, der dem Monat der Erfüllung der betreffenden Kontrakte vorangeht, werden diese Kontrakte wieder verkauft und gleichzeitig die Preise für die Lieferungen des Folgemonats festgelegt.

Nominale und Marktwerte dieser Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Art der derivativen
Finanzinstrumente
31.12.2011 31.12.2010
Kontraktwert Markt
wert
Laufzeit
bis zu
Monate
Kontraktwert Markt
wert
Laufzeit
bis zu
Monate
Gas-Futures
USD 6.015 -984 36 USD 5.589 56 24
GBP 11.778 -1.230 36 GBP 2.965 538 12
0 EUR 132 22 1
Summe -2.214 616

TEUR

Preisänderungsrisiken der Gas-Futures werden mittels Sensitivitätsanalyse dargestellt. Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2011 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital um +/- TEUR 1.572 (31. Dezember 2010: +/- TEUR 848).

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Preisrisiken am Markt, die nicht über Derivate abgesichert werden.

Eingebettete Derivate sind derzeit vor allem in langfristigen Gasverträgen enthalten. Diese eingebetteten Derivate gelten als eng mit den Basisverträgen verbunden. Aus diesem Grund werden diese Instrumente nicht von den jeweiligen Basisverträgen abgespalten.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Die Gruppe hält im langfristigen Bereich vor allem fix verzinste langfristige Wertpapiere mit einem annähernd dem Marktwert bzw. dem beizulegenden Zeitwert entsprechenden Buchwert von insgesamt TEUR 93.630 (31. Dezember 2010: TEUR 67.316; vgl. Note 23). Der Wert dieser Vermögensposten unterliegt von der Entwicklung des Marktzinssatzes abhängigen Schwankungen.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten resultieren vor allem aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern; sie wurden mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese Risiken stellen die Effekte von Änderungen von Marktzinssätzen auf Zinszahlungen und -aufwendungen dar. Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis aus.

Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wären die Zinsaufwendungen für die oben genannten variabel verzinsten Verbindlichkeiten um TEUR 3.545 höher (niedriger) gewesen (31. Dezember 2010: um TEUR 3.126 höher bzw. niedriger).

Note 38

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Die Währungsumrechnung betreffend gilt das in Note 3 zur Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung Ausgeführte.

Der Brutto Cashflow errechnet sich wie folgt:

TEUR
2011 2010
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 267.395 176.661
+ Abschreibungen auf
immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 120.591 102.523
Finanzanlagen 19 2.362
- Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen -4.278 -3.865
- Zuschreibungen auf Finanzanlagen -3 -1
- Verwendung/Auflösung/+ Dotierung langfristiger Rückstellungen 11.491 -5
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von
immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen -955 1.484
Finanzanlagen und kurzfristigen Wertpapieren 289 0
- Ertrag/+ Aufwand aus latenten Steuern -2.124 1.862
+ Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -163 2.140
- Unbare Erträge aus assoziierten Unternehmen -5.511 -1.411
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 2.299 600
Brutto Cashflow aus fortgeführten Geschäftsbereichen 389.049 282.350

TEUR

2011 2010
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich 9 -6.723
- unbare Erträge/+ Aufwendungen -9 17.264
Brutto Cashflow aus aufgegebenem Geschäftsbe
reich
0 10.541

Die Veränderung des Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

TEUR
2011 2010
+ Verminderung/- Erhöhung Vorräte -51.411 -41.135
+ Verminderung/- Erhöhung Forderungen -87.814 -47.780
- Verminderung/+ Erhöhung Verbindlichkeiten 59.844 99.509
Veränderung Working Capital -79.381 10.594

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche gliedert sich wie folgt:

TEUR
2011 2010
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen -193.352 -229.996
Finanzielle Vermögenswerte -49.540 -55.099
-242.892 -285.095
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen
Vermögensgegenständen
Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 2.910 921
Finanzielle Vermögenswerte 23.830 4.728
26.740 5.649

Die Einzahlungen auf kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR 1.463 (2010: TEUR 5.535) betreffen die Einzahlungen der nicht beherrschenden Gesellschafter der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. auf die auf sie entfallenden Anteile am Kapital. Aus der Änderung der Eigentumsanteile an der Lenzing Modi Fibers India Pvt. Ltd. ergab sich im Abschlussjahr ein Zahlungsmittelzufluss in Höhe von TEUR 589 (2010: TEUR 0).

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Der Fonds der liquiden Mittel umfasst:

TEUR
31.12.2011 31.12.2010
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 410.534 249.388
Kurzfristige Wertpapiere 6.748 5.125
Gesamt 417.282 254.513

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Bei den kurzfristigen Wertpapieren handelt es sich zum Zeitpunkt des Erwerbs um Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten. Diese Wertpapiere unterliegen nur geringfügigen Wertschwankungen.

Im Cashflow aus der Betriebstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche sind folgende Zinsund Steuerzahlungen enthalten:

TEUR
2011 2010
Zinseinzahlungen 5.199 1.602
Zinsauszahlungen 22.641 14.775
Gezahlte Ertragsteuern 41.835 22.535

Note 39

Operating Leasing-Vereinbarungen

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2011 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.820 (2010: TEUR 3.679) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge und Büroräumlichkeiten stellen sich aufgegliedert nach Jahren wie folgt dar:

TEUR
31.12.2011 31.12.20101
Im Folgejahr 4.164 3.226
In den folgenden 2-5 Jahren 6.719 4.850
Danach 618 672
Gesamt 11.501 8.748

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen. Aber auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2011 eine Steuergutschrift von TEUR 5.066 (2010: TEUR 5.966) erhalten.

Zum 31. Dezember 2011 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 57.732 (31. Dezember 2010: TEUR 15.948) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen.

Geschäftsbeziehungen mit anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen

Die Lenzing AG hat anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen Ausleihungen gewährt, die zum 31. Dezember 2011 mit TEUR 353 (31. Dezember 2010: TEUR 344) aushaften. Die offene Forderung ist mit TEUR 200 (31. Dezember 2010: TEUR 196) wertberichtigt.

Verbindlichkeiten aus Darlehen von anderen Gesellschaftern stehen im Konzern mit TEUR 363 (31. Dezember 2010: TEUR 342) zu Buche. Dabei handelt es sich um nachrangige Darlehen, die variabel verzinst sind. Die Verzinsung orientiert sich am LIBOR zuzüglich eines Aufschlags und wird halbjährlich angepasst. Weiters hat der Konzern sonstige Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von TEUR 102 (31. Dezember 2010: TEUR 2.116).

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen

Die Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EQUI):

  • Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
  • Bezug von Infrastruktur-, Montage- und administrativen Leistungen
  • Erwerb von Spinnmasse

Lenzing Papier GmbH (LPP):

Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen

PT. Pura Golden Lion (PGL):

Darlehensverbindlichkeit

RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL):

Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes

Wood Paskov s.r.o. (LWP):

Lieferung von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

EQUI LPP PGL RVL LWP
2011
Umsatzerlöse 58.144 10.292 0 10.583 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.115 0 0 0 18
Materialaufwand -46.254 -5 0 0 -151
Bezogene Leistungen -10.626 0 0 -10.583 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -871 -1.765 0 -9 0
Zinsaufwand 0 0 -63 0 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0
31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.930 3.230 0 0 7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.797 4 0 0 14
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 1.895 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 74 0 0 0 0

TEUR

EQUI LPP PGL RVL LWP
2010
Umsatzerlöse 56.902 10.254 0 9.754 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.067 0 0 0 18
Materialaufwand -42.366 -4 0 0 -135
Bezogene Leistungen -10.866 0 0 -9.754 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.084 -10 0 -16 0
Zinsaufwand 0 0 -75 0 0
Zinsertrag 0 15 0 0 0
31.12.2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.007 2.206 0 0 11
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.698 8 0 1 13
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 1.783 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 514 0 0

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (siehe Note 41).

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrates

Die seitens der Lenzing AG gewährten Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich, nach Vergütungskategorien aufgegliedert, wie folgt zusammen:

TEUR
2011 2010
Kurzfristig fällige Leistungen 2.919 2.894
Nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen 94 90
Gesamt 3.013 2.984

Darüber hinaus erhielten die aktiven Mitglieder des Vorstandes für ihre Leistungen in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 einen einmaligen Sonderbonus in Höhe von TEUR 3.500, wobei vereinbarungsgemäß zwei Drittel der Aufwendungen (TEUR 2.333) von der B & C Industrieholding GmbH übernommen wurden.

Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene betragen 2011 TEUR 860 (2010: TEUR 838).

Die Aufwendungen für kurzfristig fällige Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG betragen im Geschäftsjahr 2011 TEUR 234 (2010: TEUR 224).

TEUR

Finanzielle Garantieverträge und Eventualverbindlichkeiten

Der Konzern hat zum 31. Dezember 2011 TEUR 1.167 (31. Dezember 2010: TEUR 3.325) an Haftungen für assoziierte Unternehmen übernommen.

Weiters bestehen Bankgarantien, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von Lieferanten und für gewährte Haftrücklässe, in Höhe von TEUR 3.190 (31. Dezember 2010: TEUR 4.102). Es wird als unwahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag TEUR 0 (31. Dezember 2010: TEUR 0) beträgt.

Weitere Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz- und die Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Note 42

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 sind keine Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Direkte und indirekte Beteiligungen der Lenzing AG zum 31. Dezember 2011

Beteiligung Wäh
rung
Stamm
kapital
Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in %
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 75,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 51,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 100,00
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China USD 2.100.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong HKD 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 899.064.800 95,41
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00
Lenzing Plastics GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00
Lyocell Holding Limited, Manchester, UK GBP 1.000 100,00
Penique S.A., Panama USD 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 90,561
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 75,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00
Tencel Holding Overseas Limited, St. Helier, Jersey GBP 1.001 100,00
Mitglied
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing EUR 0 schaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 37,50
Nicht konsolidierte Gesellschaft:2
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90

1) davon mit 4,77% indirekt beteiligt über PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien 2) Diese Gesellschaft wird trotz mehrheitlicher Beteiligung der Lenzing Gruppe nicht konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtung keine Beherrschung dieses Unternehmen durch die Gruppe besteht.

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Note 44

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 29. März 2011) Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender (bis 29. März 2011)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Dr. Walter Lederer, Wien

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien (ab 29. März 2011)

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger Stellv. Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 2. März 2012 vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, 2. März 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Gesamtergebnis- und Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 2. März 2012

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Ulrich Dollinger Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

An die 68. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2011 in sechs Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Ein wesentliches Thema in der Aufsichtsratsarbeit im Jahr 2011 war die Befassung mit dem "Re-IPO" der Lenzing AG im Juni 2011 mit nachfolgender Aufnahme der Lenzing-Aktie in den ATX. Durch die Kapitalerhöhung und die Verbreiterung des Streubesitzes wurde die Finanzierungsstruktur für das geplante Investitionsprogramm und das zukünftige Wachstum der Lenzing AG optimiert. Weiters wird sich auch der langfristige Zugang des Unternehmens zum Kapitalmarkt wesentlich verbessern.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung des Jahresund des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Im Geschäftsjahr 2011 hat eine Sitzung des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Verlängerung des Vorstandsmandates Weninger beschäftigt hat.

Im Geschäftsjahr 2011 haben zwei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit dem ab 2012 geltenden Vergütungsmodell für ein Vorstandsmitglied beschäftigt haben.

Im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung 2011 hat der Aufsichtsrat zeitlich befristet einen Ausschuss zur Erteilung bestimmter für die Zwecke der Kapitalerhöhung erforderlicher Zustimmungen und Beschlussfassungen eingerichtet. Es hat eine Sitzung dieses Spezialausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Festlegung der endgültigen Konditionen der Kapitalerhöhung durch den Vorstand beschäftigt hat.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 23.09.2011 den Beschluss gefasst, Herrn DI Friedrich Weninger für die Dauer von weiteren drei Jahren, das ist bis zum 31.12.2014, zum Chief Operating Officer (COO) wieder zu bestellen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht und Corporate Governance Bericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2011 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung, ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, wieder zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2011, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach sollen vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe 133.734.490,63 EUR als Dividende 66.375.000,00 EUR – das sind 2,50 EUR je Stückaktie – ausgeschüttet werden. Der restliche Gewinn in Höhe von 67.359.490,63 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 68. Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 zu bestellen.

Mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 29.03.2011 ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr KR Dr. Hermann Bell, aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft geschieden. Herr Dr. Bell hat dem Aufsichtsrat der Lenzing AG über 39 Jahre lang, die letzten drei Jahre als Vorsitzender, angehört und in dieser Phase an wesentlichen strategische Entscheidungen in der Unternehmensentwicklung mitgewirkt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten sehr guten Ergebnisse.

Wien, im März 2012

MMag. Dr. Michael Junghans Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich

nach IFRS

Umsatz und Ergebnis 2011 2010 2009* 2009 2008 2007 2006 2005 2004
Umsatz EUR Mio 2.140,0 1.766,3 1.218,0 1.254,7 1.329,1 1.260,5 1.042,6 942,6 871,1
Umsatz außerhalb Österreichs % 91,5 91,3 88,1 88,4 87,8 85,9 85,6 85,0 83,7
Betriebsergebnis/Operatives Ergebnis/
Betriebserfolg EUR Mio 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3
Finanzergebnis/Finanzerfolg EUR Mio -12,0 -15,1 -11,3 -12,2 -15,6 -11,3 -8,5 -2,5 -0,8
Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR Mio 351,9 216,9 102,9 88,5 114,7 151,0 99,2 79,3 103,5
Steuern vom Einkommen/Ertrag EUR Mio -84,6 -40,2 -23,0 -21,6 -36,6 -32,8 -10,4 -18,6 -26,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag EUR Mio 267,4 169,9 66,8 66,8 78,7 117,6 88,4 60,7 77,5
Anteil der Aktionäre
der Lenzing AG am Jahresüberschuss EUR Mio 258,7 159,1 64,4 64,4 77,7 109,6 83,9 56,9 67,7
Cash-flow
Brutto Cash-flow EUR Mio 389,0 282,3 147,4 140,9 157,8 203,6 146,9 120,4 128,5
Brutto Cash-flow in % vom Umsatz % 18,2 16,0 12,1 11,2 11,9 16,2 14,1 12,8 14,7
Cash-flow aus der Betriebstätigkeit EUR Mio 309,7 294,0 250,9 250,9 50,4 223,8 146,1 124,3 95,3
Cash-flow nach Investitionen EUR Mio 93,5 13,3 92,9 92,9 -96,3 -36,4 43,7 35,1 -36,2
Investitionen (immat. u. Sachanlagevermögen) EUR Mio 193,4 230,0 150,4 151,7 158,6 136,7 104,1 82,4 60,9
Vermögensstruktur
Langfristiges Vermögen/Anlagevermögen % 56,6 60,9 67,5 67,5 64,2 62,1 63,0 63,5 64,9
Kurzfristiges Vermögen/Umlaufvermögen % 43,4 39,1 32,5 32,5 35,8 37,9 37,0 36,5 35,1
Bilanzsumme EUR Mio 2.340,5 1.963,4 1.447,2 1.447,2 1.415,8 1.308,6 1.061,7 1.010,1 946,1
Kapitalstruktur
Bereinigtes Eigenkapital1 % 44,8 38,6 42,0 42,0 42,7 44,8 51,1 48,0 48,7
Sozialkapital % 3,7 4,2 5,7 5,7 6,2 6,3 7,0 7,2 6,3
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 51,5 57,2 52,3 52,3 51,1 48,9 41,9 44,8 45,0
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2 % 12,8 10,8 7,0 5,7 7,1 10,6 7,8 6,5 8,8
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3 % 23,3 18,4 8,6 7,2 10,0 17,5 11,9 9,0 12,2
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 29,6 24,9 11,0 11,0 13,2 20,8 17,2 12,8 17,9
EBIT4 EUR Mio 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8 104,3
EBIT-Marge % 17,0 13,1 9,4 8,0 9,8 12,9 10,3 8,7 12,0
EBITDA5 EUR Mio 480,3 330,6 187,9 182,0 200,8 229,3 169,3 141,6 160,4
EBITDA-Marge % 22,4 18,7 15,4 14,5 15,1 18,2 16,2 15,0 18,4
Ergebnis je Aktie6 EUR 9,9 6,2 2,5 2,5 3,0 4,3 3,3 2,2 2,6
Beschäftigte per Jahresende 6.593 6.530 6.021 6.021 5.945 6.043 5.044 4.860 4.845

Die Berechnung einzelner Kennzahlen weicht von der Empfehlung zur Ausgestaltung finanzieller Leistungsindikatoren gemäß Fachgutachten KFS/BW3 der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder ab. Die Kennzahlen werden in der vorliegenden Form vom Management zur Unternehmenssteuerung herangezogen.

1) = Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern

2) = NOPAT (=Betriebsergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag) Umsatz

3) = NOPAT

((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter

inkl. Investitionszuschüsse abzgl. latenter Steuern + verzinsliches Fremdkapital

  • liquide Mittel

  • Wertpapiere und Anteile - Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstiges Finanzanlagevermögen) 01.01.+31.12.)/2

4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis)

5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen abzgl. Auflös. von Investitionszuschüssen

6) Durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 im Dezember 2010 erhöhte sich die Zahl der in Umlauf befindlichen Aktien auf 25.725.000 Stück. Die Vergleichszahlen wurden angepasst.

*) Werte angepasst nach IFRS 5

Unternehmenskalender 2012

Veröffentlichung
Bilanzergebnisse Donnerstag, 22. März
68. Hauptversammlung Donnerstag, 19. April
Ex-Dividendentag Montag, 23. April
Dividenden-Auszahlung Mittwoch, 25. April
Ergebnisse des 1. Quartals Donnerstag, 10. Mai
Halbjahresergebnisse Mittwoch, 22. August
Ergebnisse des 3. Quartals Donnerstag, 15. November

Hinweise

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandene Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 21. März 2012

Inhalt

B. Einzelabschluss 158
Inhalt 159
Lagebericht 160
Allgemeines Marktumfeld 160
Entwicklung der Lenzing AG 162
Bilanzstruktur und Liquidität 163
Kennzahlen Lenzing AG 164
Die Lenzing Aktie 165
Risikobericht 167
Verwendung von Finanzinstrumenten 173
Versicherung 174
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 174
Forschung und Entwicklung 176
Umwelt und Nachhaltigkeit 177
Mitarbeiter 178
Ausblick 179
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 179
Einzelabschluss 2011
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011
Bilanz zum 31. Dezember 2011
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen
Entwicklung des Anlagevermögens
Anhang
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
Passiva
Haftungsverhältnisse
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Sonstige Angaben 180
180
182
184
186
188
188
189
192
192
195
200
201
204
214
214

Allgemeines Marktumfeld1

Das globale Wirtschaftswachstum schwächte sich im Jahresverlauf 2011 merklich ab. Für das Berichtsjahr berechnete der Internationale Währungsfonds (IWF)2 zuletzt ein durchschnittliches globales Wachstum von 3,8% (nach 5,2% im Jahr 2010). Die Wachstumsperspektiven verschlechtern sich vor allem infolge der Staatsschuldenkrise im Euroraum, die auch auf den Rest der Welt ausstrahlt, deutlich.

Für die westlichen Industriestaaten nannte der IWF für 2011 ein BIP-Wachstum von 1,6%. Die Wirtschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer wuchs laut IWF 2011 durchschnittlich um 6,2%. Doch auch in diesen aufstrebenden Ländern fiel das Wachstum aufgrund einer restriktiveren Kreditpolitik zuletzt schwächer aus als erwartet.

Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft für 2012 wurden vom IWF auf durchschnittlich 3,3% gesenkt. Bei den westlichen Industriestaaten rechnen Experten in den USA 2012 mit einem Wachstum von 1,8%, während die Wirtschaft in der Eurozone um 0,5% schrumpfen soll. Insgesamt soll das BIP in den westlichen Industriestaaten 2012 um 1,2% zulegen. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer prognostiziert der IWF 2012 ein Wirtschaftswachstum von 5,4%. Die stärksten Impulse für die Weltwirtschaft werden weiterhin von China und Indien ausgehen, die auch 2012 BIP-Zuwächse zwischen sieben und acht Prozent verbuchen sollen.

Erneute Rekordproduktionsmenge bei Fasern

Die globale Fasernachfrage wurde im Jahr 2011 vor allem durch den raschen Wohlstands- und Bevölkerungszuwachs in den Schwellenländern angekurbelt.

Ersten Schätzungen zufolge stieg die weltweite Faserproduktion 2011 um 4,1% auf 79,1 Mio Tonnen. Dies entsprach einem neuen Rekordproduktionswert, der alle in vorangegangenen Jahren erzeugten Fasermengen nochmals deutlich übertraf.

Die Baumwollproduktion konnte um 6,7% auf 26,8 Mio Tonnen gesteigert werden. Damit erreichte die Baumwollernte erneut die Höchststände der Jahre 2006 und 2007, konnte diese aber nicht substanziell übertreffen. Experten gehen daher davon aus, dass die Baumwollproduktion in den nächsten Jahren nicht weiter im bisherigen Ausmaß gesteigert werden kann, da Ackerflächen begrenzt sind und China für 2012 schon eine Reduktion um 10% angekündigt hat. Der weltweite Baumwollanbau steht in starker Konkurrenz zu Anbauflächen mit ertragreicheren Pflanzen wie Soja sowie diversen Getreidearten zur Abdeckung der wachsenden Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie Biokraftstoffen.

Wolle stagnierte bei einer Jahresproduktion von geschätzten rund 1 Mio Tonnen.

Steigende Chemiefaserproduktion

Im Jahr 2011 verbuchte die globale Chemiefaserproduktion nach vorläufigen Zahlen ein Plus von 2,9% auf 51,2 Mio Tonnen und damit einen neuen Rekordwert. Beinahe drei Viertel der Chemiefaserproduktion (73%) entfielen auf die Synthesefaser Polyester. Auch die Produktion von cellulosischen Chemiefasern (Viscose, Modal, Lyocell, Acetat usw.) konnte sogar nochmals um 4,2% auf 4,6 Mio Tonnen gesteigert werden, und erreichte damit eine Rekordhöhe.

1) CIRFS, Fiber Economics Bureau, The Fiber Year, PCI, Lenzing Estimates (Erste Schätzungen können erheblich von den endgültigen Zahlen abweichen.)

2) Vgl. IWF, World Economic Outlook Update, Jänner 2012

Wie in den vorangegangen Jahren wurde das Wachstum erneut von China getrieben, wo 2011 rund 61% (31,3 Mio Tonnen) aller Chemiefasern weltweit produziert wurden.

Rekordproduktion bei Man-made Cellulosefasern

Der neue Rekordwert von 4,6 Mio Tonnen Man-made Cellulosefasern (+4,2% gegenüber 2010) war vor allem auf 6,1% Zuwächse bei Viscosestapelfasern (3,3 Mio Tonnen nach 3,1 Mio Tonnen in 2010) zurückzuführen, weiters gab es einen Rückgang bei Filament (-1,9%) und eine leichte Steigerung bei Acetat (0,2%).

Mehr als 90% der weltweiten Viscosestapelfaserproduktion konzentriert sich dabei auf Asien und Europa. So betrug beispielsweise der Zuwachs in China +8,8%, in Indonesien +6,0% und in Indien +5,4%.

Faserpreise

Aufgrund der starken Nachfrage bei gleichzeitig begrenzter Verfügbarkeit legten die Baumwollpreise im Jahr 2011 eine bisher noch nie gesehene Preisrally hin. Baumwolle startete zu Jahresbeginn 2011 mit einem Preis von rund 171 US-Cents/Pfund. Seinen bisher absoluten Höchststand erreichte der Baumwollpreis im März 2011 mit rund 244 US-Cents/Pfund. Nach einer guten Baumwollernte 2011 sanken die Preise und pendelten sich von August bis Dezember zwischen durchschnittlich 115 und 95 US-Cents/Pfund1 ein. Seinen Jahrestiefststand erreichte der Baumwollpreis Mitte Dezember 2011 mit rund 92 US-Cents/Pfund.

Entwicklung des Baumwollpreises

*) Dies entspricht 74 US-Cents/Pfund, der gebräuchlichen Quotierung im Baumwollhandel. Quelle: Cotton Outlook

Auch die Preise für Polyester, die mengenmäßig wichtigste Chemiefaser, stiegen zu Jahresbeginn 2011 aufgrund der starken Nachfrage, pendelten sich dann im Jahresverlauf aber auf ein niedrigeres Niveau ein.

Die Viscosestapelfaserpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2011 aufgrund der starken Nachfrage in Asien zwar ebenfalls kräftig nach oben, machten aber die extremen Preisschwankungen bei Baumwolle nicht mit. Dies führte dazu, dass Viscosefaser in den ersten drei Quartalen mit einem atypischen Preisabschlag gegenüber Baumwolle gehandelt wurde, der im ersten Quartal 2011 sogar um die 30% betrug. Erst im vierten Quartal 2011 begann sich die langjährige Preisprämie von Viscosestapelfasern gegenüber Baumwolle von 10% bis 15% wieder einzustellen. Bis ins zweite Quartal hinein war der weltweite Viscosefasermarkt klar überverkauft, im dritten und vierten Quartal normalisierte sich die Situation und es füllte sich insbesondere die textile Pipeline wieder.

Entwicklung der Lenzing AG

Die Lenzing AG schloss 2011 an den Wachstumskurs des Vorjahres nahtlos an. Trotz einer deutlichen Abschwächung des Weltfasermarktes im zweiten Halbjahr 2011 konnte eine überdurchschnittlich hohe Prozent-Zuwachsrate bei Umsatz und fast eine Verdreifachung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern erreicht werden.

Der Umsatz des Berichtsjahres 2011 stieg im Vergleich zum Vorjahr von EUR 698,7 Mio auf EUR 839,5 Mio um 20,2% an. Dieser dynamische Umsatzzuwachs war auf höhere Faser-Durchschnittserlöse sowie einen deutlich verbesserten Produktmix mit einem höheren Anteil an Spezialfasern als im Vorjahr zurückzuführen.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen stiegen von EUR 322,8 Mio um 18,9% auf EUR 383,8 Mio. Hauptursache dafür waren höhere Holz-Einkaufspreise für die Zellstoffherstellung sowie höhere Chemikalienpreise.

Der Personalaufwand stieg um 11,8% von EUR 134,0 Mio auf EUR 149,8 Mio. Dies war im Wesentlichen auf die kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltsrunde und erhöhte Mitarbeiterzahlen zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken leicht auf EUR 143,4 Mio (nach EUR 151,9 Mio im Vorjahr).

Das EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) stieg somit um 100,9% von EUR 119,5 Mio auf EUR 240,2 Mio. Das EBIT konnte von EUR 67,1 Mio auf EUR 183,6 Mio gesteigert werden. Höhere Beteiligungserträge und steigende Veranlagungserträge ermöglichten eine Verbesserung des Finanzergebnisses von zuvor minus EUR 18,4 Mio auf minus EUR 4,7 Mio im Geschäftsjahr 2011. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg folglich von EUR 56,9 Mio um das Dreifache auf EUR 172,0 Mio, der Jahresüberschuss um das Zweieinhalbfache von EUR 51,2 Mio auf EUR 133,4 Mio. Unter Hinzurechnung des vorjährigen Gewinnvortrages und der Zuweisung von Gewinnrücklagen ergab sich ein Rekord-Bilanzgewinn von EUR 133,7 Mio.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen insgesamt EUR 59,6 Mio (nach EUR 53,4 Mio). Schwerpunkte waren wie in den Jahren zuvor Investitionen in den Bereichen Zellstoff und Energie sowie in den massiven Ausbau der Kapazitäten für Modalfasern.

Bilanzstruktur und Liquidität

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag Ende 2011 EUR 574,5 Mio (nach EUR 405,8 Mio). Diese starke Verbesserung war auf den hohen Bilanzgewinn 2011 und die Erhöhung der gebundenen Kapitalrücklage im Zuge der 2011 erfolgten Kapitalerhöhung zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote betrug rund 48% der Bilanzsumme.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten von zuvor EUR 202,4 Mio auf EUR 178,7 Mio zurückgefahren werden. Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing AG betrug zum Jahresende 2011 EUR 45,9 Mio (nach EUR 161,7 Mio im Jahr zuvor).

Die liquiden Mittel1 der Lenzing AG verbesserten sich zum Bilanzstichtag 2011 von EUR 126,2 Mio auf EUR 199,1 Mio. Die überdurchschnittlich hohe Liquidität steht vor allem für das laufende Kapazitätserweiterungsprogramm zur Verfügung.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2012 gefährden könnten.

Lagebericht 2011

Kennzahlen der Lenzing AG

  • 1) EBITDA=Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen + Abschreibungen – Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
  • 2) EBITDA Marge=EBITDA/Umsatzerlöse
  • 3) EBIT=Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen
  • 4) bereinigtes Eigenkapital=Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse – anteilige Ertragsteuern
  • 5) Eigenkapitalrentabilität (ROE)=Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø bereinigtes Eigenkapital
  • Ø bereinigtes Eigenkapital= Durchschnitt des bereinigten Eigenkapitals zum 31.12.2011 und 31.12.2010
  • 6) Gesamtkapitalrentabilität (ROI)=EBIT/Ø Gesamtkapital
  • Ø Gesamtkapital=Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2011 und 31.12.2010
  • 7) Nettoverschuldung=Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen
  • 8) Nettoverschuldungsgrad= Nettoverschuldung/bereinigtes Eigenkapital
  • 9) Nettofinanzverschuldung= Verzinsliches Fremdkapital ohne Personalrückstellungen abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen
  • 10)Im Geschäftsjahr 2010 erfolgte ein Aktiensplit im Verhältnis 1:7. Die Vergleichszahlen 2009 wurden angepasst.
Ergebnissituation 2011 2010 2009
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatz 839,52 698,72 650,77
EBITDA1 240,17 119,53 134,35
EBITDA Marge2 28,61% 17,11% 20,64%
EBIT3 183,57 67,13 77,94
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 171,99 56,92 70,61

Investitionskennzahlen

(Immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen)
2011 2010 2009
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Investitionen 59,56 53,38 53,00
Abschreibungen 58,06 53,58 57,43

Kapitalstruktur/Rentabilität 2011 2010 2009 EUR Mio EUR Mio EUR Mio Fremdkapital (ohne Sozialkapital) 550,66 540,61 382,92 Sozialkapital 75,37 74,92 75,72 Eigenkapital4 574,49 405,80 408,25 Eigenkapitalquote 47,85% 39,73% 47,09% ROE in %5 35,09% 13,99% 17,35% ROI in %6 16,52% 7,11% 9,01% Nettoumlaufvermögen 157,39 64,66 62,76 Nettoverschuldung7 121,26 236,57 218,52 Nettoverschuldungsgrad8 21,11% 58,30% 53,53% Nettofinanzverschuldung9 45,88 161,65 142,80

Cash Flow 2011 2010 2009
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 139,57 148,72 174,42
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -86,10 -146,93 -36,95
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 19,48 79,17 -80,71
Veränderung der liquiden Mittel 72,9 80,95 56,76
Anfangsbestand liquide Mittel Lenzing AG 126,2 65,79 9,04
Anfangsbestand liquide Mittel LAGG 0,00 -20,55 0,00
Endbestand liquide Mittel 199,1 126,2 65,79
Börsenkennzahlen 2011 2010 2009
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Grundkapital 27,6 26,7 26,7
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 25.725.000 3.675.000
Börsenkapitalisierung 1.697,6 2.238,1 915,1
Anzahl der Aktien in Stk.10 26.550.000 25.725.000 25.725.000
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR10 63,94 87,00 35,6

Die Lenzing Aktie

"Re-IPO" und Kapitalerhöhung

Das Jahr 2011 war geprägt von den bereits im vierten Quartal 2010 gestarteten umfangreichen Vorarbeiten und der Durchführung der Zweitplatzierung ("Re-IPO") der Lenzing Aktien an der Wiener Börse im Juni des Berichtszeitraumes. Die Ziele der Transaktion waren eine substanzielle Erhöhung des Streubesitzes und damit die langfristige Steigerung der Attraktivität der Lenzing Aktie sowie eine Stärkung der Eigenkapitalbasis der Lenzing AG.

Mit einem Volumen von insgesamt rund EUR 568 Mio war die Transaktion 2011 eine der größten in Europa. Angeboten wurden im Zuge einer Kapitalerhöhung 825.000 Stück neue Aktien sowie 5.351.379 Stück Altaktien aus dem Bestand des Kern- und Mehrheitsaktionärs B & C Gruppe. Das Angebot bestand aus einem öffentlichen Angebot in Österreich sowie einer Privatplatzierung außerhalb Österreichs für institutionelle Investoren. Um den Zugang für US-Investoren zu erleichtern, wurde zudem eine Privatplatzierung für qualifizierte Investoren nach der US-Regel 144A des Securities Act von 1933 sowie außerhalb der USA unter der US- "Regulation S" durchgeführt.

Trotz eines überaus schwierigen und höchst volatilen Kapitalmarktumfeldes, das auf internationaler Ebene eine Reihe von auf unbestimmte Zeit verschobenen Kapitalmarkttransaktionen nach sich zog, konnte der Lenzing "Re-IPO" erfolgreich umgesetzt werden.

Die Aktien wurden zum Kurs von EUR 92,00 zugeteilt. Lenzing flossen vor Abzug der Transaktionskosten Mittel in Höhe von rund EUR 76 Mio aus der Kapitalerhöhung zu. Neben den neuen Aktien wurden die Aktien der B & C Gruppe bei österreichischen und internationalen Investoren platziert. Lenzing erhielt durch die Transaktion knapp 90 neue, internationale institutionelle Aktionäre, vorwiegend aus Großbritannien, Deutschland, Norwegen, Österreich und den USA. Durch die Transaktion stieg der Streubesitz von zuvor rund 9,5% auf ca. 32,4% an.

Umreihung in den Prime Market, Listing im ATX

Bereits per 18. April 2011 erfolgte die Umreihung der Lenzing Aktie in den Prime Market der Wiener Börse, nachdem Lenzing auch in formeller Hinsicht alle Voraussetzungen des Prime Market erfüllte. Im September 2011 konnte ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Börsenotiz der Lenzing AG gesetzt werden: Die Lenzing Aktie wurde im ATX, dem Leitindex der Wiener Börse für die "Top 20", gelistet. Die Positionierung der Lenzing Aktie in der obersten Spielklasse der Wiener Börse wurde durch die deutlich erhöhte Liquidität als Folge des "Re-IPO" ermöglicht.

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt nunmehr EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Mehrheitseigentümer ist die B & C Gruppe, welche über ihre Töchter B & C Industrieholding GmbH, B & C Iota GmbH & Co KG und B & C Lenzing Holding GmbH insgesamt 67,6% am stimmberechtigten Grundkapital der Lenzing AG hält. Weiters hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank, mehr als 5% der Stimmrechte der Gesellschaft. Die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es besteht kein Aktienrückkaufprogramm.

Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Angaben zum Kapital

Der Vorstand wurde am 10. Dezember 2010 von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von 5 Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.358.625,00 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stück neue, auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und die Art der Aktien, den Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen festzulegen.

Von dieser Bestimmung wurde durch Ausgabe von 825.000 Stück auf Inhaber lautende Aktien im Geschäftsjahr 2011 (siehe oben Kapitel "Re-IPO" und Kapitalerhöhung") teilweise Gebrauch gemacht.

Weiters wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 das Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 159 Abs. 2 Z 1 AktG um bis zu EUR 13.358.625,00 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stück auf Inhaber lautende neue Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) zur Ausgabe an Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen, zu der der Vorstand in der Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 ermächtigt wurde, bedingt erhöht. Die Kapitalerhöhung darf nur soweit durchgeführt werden, als Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen bzw. jene, die zum Bezug oder Umtausch verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen, und der Vorstand beschließt, diese Wandelschuldverschreibungen mit neuen Aktien zu bedienen. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Weitere Details sind der jeweils aktuellen Ausfertigung der Satzung der Lenzing AG zu entnehmen, die auf der Website der Lenzing AG www.lenzing.com abgerufen werden kann.

Aktien-Performance

Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 87,00 in das Jahr 2011 und notierte zum Jahresende bei EUR 63,94, der Emissionskurs betrug EUR 92,00. Das Jahrestief betrug am 14. Dezember 2011 EUR 58,45 je Aktie. Am 1. Juni 2011 erreichte die Lenzing Aktie mit EUR 103,50 ihr Jahreshoch.

Mit dieser Performance 2011 von -26,5% konnte sich die Lenzing Aktie den Kurseinbrüchen an den weltweiten Börsen trotz Unternehmens-Rekordergebnissen nicht entziehen. Der Wiener Leitindex ATX startete zu Jahresbeginn 2011 mit 2.904,47 Punkten und schloss mit 1.891,68 Punkten, was einen Indexrückgang von 34,9% bedeutete. Seit dem "Re-IPO" mit Notierungsaufnahme am 15. Juni 2011 bis Jahresende verlief die Entwicklung der Lenzing Aktie insgesamt parallel zum ATX.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Der erfolgreiche "Re-IPO" ermöglichte Lenzing nicht nur eine größere Unabhängigkeit von der Kreditfinanzierung durch Banken, sondern nunmehr auch einen optimalen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt. Durch die Anhebung des Streubesitzes wurde die Lenzing Aktie wieder liquide und damit auch für internationale und institutionelle Investoren attraktiv.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die globale Risikolandschaft hat sich nach einem positiven ersten Halbjahr 2011 im zweiten Halbjahr aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise verschlechtert. Die hohen Staatsschulden vieler EU-Länder sowie der USA lösten eine Vertrauenskrise aus und führten zu starken Unsicherheiten und Volatilitäten auf den internationalen Finanzmärkten. Die reale Wirtschaft zeigt sich zwar vergleichsweise stabil, aber nicht ganz unbeeinflusst. Vorlaufende Indikatoren lassen weltweit gesehen eine Wachstumsdelle erwarten, gehen jedoch nicht von einer längerfristigen Rezession aus.

Die verschiedenen Ausbauprojekte in der Lenzing AG wurden im Berichtsjahr zeitgerecht abgeschlossen bzw. sind wie geplant in der Umsetzungsphase. Lenzing wird durch weitere Investitionen seine bestehende Wettbewerbsposition am weltweiten Fasermarkt verteidigen und von dem erwarteten Anstieg des Anteils von Man-made cellulosischen Fasern bis zum Ende der Dekade profitieren. Im Zusammenhang mit dem Einpendeln der Baumwollpreise auf einem neuen Niveau verhält sich auch der Markt für Viscosefaser aktuell sehr volatil. Auf der Beschaffungsseite bewegen sich die wesentlichen Rohstoffmärkte ebenfalls nach unten, allen voran sind die Preise für Viscosezellstoff am stärksten gefallen. Aufgrund der hohen Liquidität, verbunden mit der sehr niedrigen Nettofinanzverschuldung, ist die Lenzing AG für alle Eventualitäten auf den Kapitalmärkten gerüstet.

Klassische Risiken wie Naturkatastrophen, Umwelt- oder Feuerrisiken sowie in zunehmendem Maße auch Produkthaftpflichtrisiken beinhalten nach wie vor ein hohes Verlustpotenzial für die Lenzing AG.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Corporate Centers übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe gemeinsam mit der Leitung dieser Business Units umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis arbeitendes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management der Business Units. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach COSO®1 Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Interviews bzw. "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet.

Im Berichtszeitraum wurden aufgrund des massiven Wachstums, insbesondere in den letzten beiden Jahren, die Bewertungsgrenzen beim finanziellen Schadensausmaß an die gewachsene Unternehmensgröße angepasst. Dabei wurde die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf die wesentlichen Unternehmenskennzahlen berücksichtigt.

2. Risikomitigation

Evaluierte Risiken werden je nach Auswirkung auf das Unternehmen minimiert oder zur Gänze vermieden bzw. in bestimmten Fällen bewusst in Kauf genommen.

3. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Die folgende Tabelle enthält die nach der Einschätzung des Managements bedeutendsten Risiken. Aufgrund der unter Punkt 1 erwähnten Anpassung bei den finanziellen Bewertungsgrenzen reduziert sich die Liste der Kritischen Risiken im Vergleich zum Vorjahr. Sämtliche Risiken werden jedoch nach wie vor im Risikomanagement-Prozess laufend analysiert und sind auch im nachfolgenden Textteil erläutert.

Finanzielle Auswirkung Wahrscheinlichkeit Veränderung Vorjahr* Zellstoffversorgung Mangelnde Zellstoffversorgung kann zu Produktionsausfällen sowie zu steigenden Herstellkosten führen. sehr hoch mäßig = Substitution Das Ausbleiben des "Cellulose Gap" und somit des Wachstums von Manmade cellulosischen Fasern sowie neue Technologien von Mitbewerbern (Polyester/Baumwolle) können den Markt für cellulosische Fasern negativ beeinflussen. sehr hoch mäßig = Feuerschaden Große Brand- oder Explosionsereignisse können zu langfristigen Ausfällen der Produktionsanlagen und in Folge zu Gewinnentgang führen. sehr hoch mäßig = Naturkatastrophen Naturereignisse können schwere Sach- und Personenschäden sowie Produktionsausfälle verursachen. Auch durch veränderte Wetterbedingungen in den jeweiligen Produktionsstätten kann es verstärkt zum Auftreten von Umweltschäden kommen. sehr hoch mäßig =

Lenzing Gruppe – Kritische Risiken 2011

*) bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse auch eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Krisenmanagement

Zusätzlich zu den Krisenvorsorgeplänen besteht auch ein Krisenkommunikationskonzept, das insbesondere die internen und externen Kommunikationswege in Not- und Störfällen regelt. Entsprechende Übungsannahmen und Organisationsfälle werden vor Ort trainiert.

Allgemeine Risiken

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Betreuungsnetzwerk für die Kunden und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Spezielle Risiken

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen immer höheren Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen.

Aufgrund des starken Anstiegs der Nachfrage nach Cellulosefasern resultiert daraus auch eine bedeutungsvolle Chance für die Lenzing AG, die im Rahmen einer kontinuierlichen Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre berücksichtigt wird.

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faser- und auch die Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing AG schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Obwohl die Lenzing AG bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing AG entziehen. Gegen bestimmte Gefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing AG hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing/Österreich oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifikanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing AG Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf USD, GBP und CZK. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Hedging des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing AG schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und dessen negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Veranlagungslimit (Kontrahentenrisikolimit) pro Kontrahent limitiert. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads in Zusammenarbeit mit einem externen Berater festgelegt und können auch unterjährig bei Veränderung entsprechend angepasst werden.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing AG sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing AG begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing AG plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes und der Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing AG, größere Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Die Geschäftstätigkeit der Lenzing AG kann beeinträchtigt sein, wenn es nicht gelingt, geplante Erweiterungen der Produktionskapazitäten zu finanzieren oder umzusetzen. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, können ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing AG entgegenstehen. Die Lenzing AG ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in US-Dollar – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) wurde, soweit solche erkennbar waren, durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen (siehe Seite 48) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 25,39% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Auch die mit Finanzinstrumenten verbundenen Cashflow-Risiken – das sind Risiken, dass die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme Schwankungen unterliegen – sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Falls das Wachstum hinter den Erwartungen der Lenzing AG zurückbleibt, könnten auch Absatzvolumen und Preise die Unternehmensziele nicht erreichen, wodurch Absatz, Bilanzgewinn oder die Gewinnmarge beeinträchtigt werden könnten.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing AG benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein langfristig anhaltender erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine weiterhin angespannte Situation auf den Kapitalmärkten aufgrund der aktuellen Finanzkrise in den EU-Ländern können Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing AG könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absenken der Preise, welche durch die Finanzkrise hervorgerufen werden, resultieren.

Versicherung

Lenzing hat sämtliche Sach- und Vermögenswerte bei international renommierten Versicherungsgesellschaften gegen den Verlust aus unvorhersehbaren Ereignissen abgesichert. Solche Ereignisse können insbesondere in Form von Feuer, Explosionen, Naturkatastrophen sowie von damit verbundenen Betriebsunterbrechungen auftreten. Bei der Sachversicherung verfolgt Lenzing den Ansatz, Kleinschäden selbst zu tragen und für Großschäden ausreichende Deckung zu gewährleisten. Dieser Versicherungsschutz könnte sich gleichwohl als nicht ausreichend erweisen. In Abstimmung mit den verschiedenen Produktionsstätten werden regelmäßige Überprüfungen des Versicherungsschutzes sowie Risikoanalysen durchgeführt.

Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden oder durch Produkte die Lenzing vertreibt eintreten, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert. Mögliche Verluste aus dem Ausfall von Forderungen sind weitgehend im Rahmen einer globalen Kreditversicherungspolizze gedeckt.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das interne Kontrollsystem der Lenzing AG wird als Prozess definiert, durch den die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert wird. Dadurch soll gewährleistet sein, dass das Erreichen der Unternehmensziele nicht beeinträchtigt wird.

Die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft umfasst grundsätzlich alle Bereiche eines unternehmensweiten Risikomanagements, die Finanzberichterstattung, die Unternehmensstrategie, betriebliche Abläufe sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing AG bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst, neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit den dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

Die Aufgaben des Risikomanagements und der Internen Revision werden durch das Corporate Center Risk Management und Internal Audit zentral wahrgenommen. Im gesamten Unternehmen ist ein klar strukturierter Risikomanagementprozess etabliert, der internationalen Standards entspricht und unter anderem in die Aufgabenbereiche der Risikoidentifikation, Risikobeurteilung und darauf aufbauend eine Risikosteuerung unterteilt ist.

Das Berichtswesen und Managementinformationssystem der Lenzing AG wird im Wesentlichen über die Bereitstellung von Daten und Auswertungen über ein zentrales System sowie die Erstellung und Verteilung regelmäßiger Berichte gebildet. Eine zeitnahe, verlässliche und entsprechend strukturierte Bereitstellung von Informationen und die Möglichkeit von Abweichungsanalysen stellen ein zentrales Kontrollinstrument für die Unternehmensführung dar.

Der Bereich Informationstechnologie wird von Global IT im Rahmen einer konzernweiten IT-Strategie geführt. Diese zentrale Verantwortungszuordnung stellt ein starkes Kontrollumfeld für diesen Themenbereich dar. Lenzing arbeitet auch konsequent am weltweiten Einsatz einer einheitlichen IT-Infrastruktur und standardisierten Warenwirtschafts-Prozessen, abgebildet in einem SAP Template System. Weiters unterliegen einzelne Systeme und operative Abläufe einer starken Überwachung durch im Rahmen der Jahresabschlussprüfung stattfindende IT-Überprüfungen sowie anlassbezogene Sonderüberprüfungen.

Im Bereich des Einkaufes gibt es, mit Ausnahme des Rohstoffes Holz, eine globale Einkaufsorganisation, welche auf eine konzernweite Bündelung der Einkaufstätigkeiten für die wesentlichen Rohstoffe fokussiert. Der Zellstoffeinkauf wird ebenfalls zentral von der Business Unit Pulp wahrgenommen.

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der internen Revision.

Die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Human Resources ist zwischen dem Corporate Center Global Human Resources sowie den lokalen, nationalen Standorten aufgeteilt. Durch global geltende Richtlinien für die Personalprozesse und deren laufende Analyse und Überwachung durch das zentrale Corporate Center werden Personalthemen stark zentral gesteuert und kontrolliert. Als besonders wesentlich eingestufte Personalaufgaben, wie beispielsweise Stellen- und Mitarbeiterbewertungen oder Karriereplanungen, werden zentral gesteuert.

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Corporate Center Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten des Konzerns zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Dem Corporate Center Corporate Communications obliegt die Steuerung der gesamten Konzernkommunikation inklusive der Regelpublizität. Am 1. Juni 2011 wurde ein eigenes Corporate Center Investor Relations neu installiert, welches sich schwerpunktmäßig mit der Pflege von Investorenkontakten befasst. Emittenten Compliance Officer ist die Leiterin von Corporate Communications.

Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati1 ) auf EUR 22,6 Mio (2010: rund EUR 17,7 Mio).

Im Bereich der Prozessinnovation wurden 2011 die Verfahren für die Zellstofferzeugung sowie die Viscosefaserherstellung auf Basis moderner Analytik, Prozesssimulation und neuer Technologien weiterentwickelt. Die mit Unterstützung der Prozessinnovation durchgeführten Versuchskampagnen für Chemiezellstoff am Standort Paskov im Jahr 2011 bewirkten eine kontinuierlichen Verbesserung der Zellstoffmengen und -qualität. Die Reinheit des Zellstoffs wurde unter Berücksichtigung der derzeitigen technischen Möglichkeiten auf ein richtungsweisendes Niveau gebracht. Gleichzeitig konnten fundamentale technologische Herausforderungen bewältigt werden. Weitere Forschungsthemen zielten auf eine Verbesserung der Rückgewinnungsraten der eingesetzten Chemikalien sowie die Entwicklung des neuen Co-Produktes Schwersoda für den Chemikalienverkauf. Im Viscosefaserbereich lag der Schwerpunkt der Prozessinnovationen auf dem Spinnprozess, mit dem Ziel, weitere Kapazitätssteigerungen zu erreichen.

Im Berichtsjahr wurde die Entwicklung weiterer nicht fibrillierender TENCEL® Fasertypen vorangetrieben. Diese sind durch ihre speziellen Eigenschaften besonders für den Einsatz in verarbeitungskritischen Bereichen geeignet, zum Beispiel in Strickwaren.

TENCEL® Fasern konnten 2011 erstmals erfolgreich in Autositzbezugsstoffen als Mischpartner mit Polyester integriert werden. Die größte technische Herausforderung für die Forscher in Lenzing stellten dabei die Spezifikationen der Automobilhersteller betreffend Nassreib- und Heißlichtechtheit dar, die erfüllt werden mussten. Für die Verwendung von TENCEL® in Autositzbezügen spricht insbesondere der erhöhte Sitzkomfort durch das hervorragende Feuchtigkeitsmanagement der Faser.

Nach der erfolgreichen Markteinführung von TENCEL® Pulver in Matratzenschaum 2010 wurde im Berichtsjahr die Ausweitung auf weitere Anwendungen wie Pharma, Kosmetik und Waschmittel wissenschaftlich geprüft.

Weiters wurde im Berichtsjahr ein völlig neues Celluloseprodukt aus der Lyocell-Technologie erforscht. Ein Gel, welches aus submikroskopischen TENCEL® Fibrids besteht, die beim Trocknen klare, geschlossene Filme bilden können. Dieses neuartige TENCEL® Gel könnte zukünftig in verschiedensten Anwendungen von Coatings für Papier oder Nonwovens Einsatz finden bis zur Verwendung in der Farben- und Lackindustrie.

In der Business Unit Nonwoven Fibers wurde im Berichtsjahr das derzeit größte Entwicklungsprojekt TencelWeb® vorangetrieben. Durch diese neuartige Technologie können TEN-CEL® Vliesstoffe direkt aus der Spinnlösung hergestellt werden, welche sich durch ihren hohen Mikrofaseranteil und ihr geringes Flächengewicht auszeichnen. Im Jahr 2011 wurden weitere Prozess- und Produktoptimierungen an der Pilotanlage durchgeführt sowie die Kundenbemusterungen fortgesetzt.

Ein weiterer Forschungsansatz im Nonwovens-Bereich war 2011 die Produktion von Mikrofasern. Erste Versuche im Labor ergaben, dass diese herausragende Eigenschaften bei der Anwendung in Batterieseparatoren zeigen.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Die stetigen Produktionssteigerungen der Lenzing AG der vergangenen Jahre fordern den laufenden Ausbau sowie die Anpassung der Umweltschutzleistungen mit dem Ziel der Minimierung der Umweltemissionen. Der Geschäftsbereich Umweltschutz konnte im Jahr 2011 mit seinen Umweltschutzanlagen erneut die Produktionserhöhungen durch entsprechende Maßnahmen gut bewältigen.

So wurde im Berichtsjahr die Verbandskläranlage weiter ausgebaut. Die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde durch die Erweiterung der aeroben Biologie an die nunmehrigen Erfordernisse angepasst. Durch die Errichtung eines neuen Zwischenklärbeckens und die Erweiterung der Filteranlage einschließlich der Beseitigung von Engpässen im Bereich der Abwasserführungen konnte die hydraulische Kapazität der Gesamtanlage gesteigert werden.

Nach der 2010 erfolgten Erweiterung der Anaerobie wurde diese im Berichtsjahr unter anderem auch für Versuche zur anaeroben Reinigung von Abwasserteilströmen genutzt. Weiters erfolgte 2011 die Erweiterung der sogenannten Gipsfällungsanlage, wodurch die Sulfatbelastung in der Abwassereinigung nochmals reduziert werden konnte.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) konnte im Berichtsjahr ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik bzw. ökotoxikologische Untersuchungen weiter festigen. Bei der jährlich durchzuführenden Begutachtung im Auftrag der Akkreditierungsstelle Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend wurde wiederum die technische Kompetenz der Prüfstelle sehr positiv beurteilt und die Akkreditierung verlängert.

Eine zentrale Aufgabenstellung für den Umweltschutz am Standort Lenzing im Jahr 2011 war die federführende Betreuung der UVP-Einreichung für die geplante TENCEL® Anlage in Lenzing. Bei der behördlich erfolgten Einzelfallprüfung wurde festgestellt, dass für dieses Vorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. Die Lenzing AG suchte Anfang Oktober 2011 mit Vorlage eines umfangreichen Einreichprojektes bei der oberösterreichischen Landesregierung als UVP-Behörde um die Genehmigung nach dem UVP-G 2000 für die Errichtung und den Betrieb des Vorhabens einer TENCEL® Produktionsanlage an. Die Einreichunterlagen wurden ab 20. Dezember 2011 bei der Marktgemeinde Lenzing und der UVP-Behörde zur öffentlichen Einsichtnahme aufgelegt.

Mitarbeiter

Die Lenzing AG verdankt ihre Marktführerschaft und ihren technologischen Vorsprung ganz wesentlich dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter.

Schließlich bilden gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter ein wichtiges Fundament für den nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung eines Unternehmens. Aus diesem Grund werden seitens Lenzing laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas gesetzt.

Im Jahr 2011 standen Lenzing Mitarbeitern eine Vielzahl an fachlichen Ausbildungen, aber auch Seminaren zur Persönlichkeitsbildung offen. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind in einem eigenen Institut, dem Bildungszentrum Lenzing, gebündelt.

Das umfassende Leistungs-Beurteilungsprogramm, das sogenannte "360°-Feedback"1 , wurde im Jahr 2011 auf weitere Führungskräfte ausgedehnt. Im Rahmen einer 360°-Evaluierung erhalten diese wertvolles Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten. Das 360°-Feedback bringt aber auch wichtige Erkenntnisse zum Weiterbildungsbedarf bei Lenzing Führungskräften, aus denen in der Folge entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden.

Den Mitarbeitern standen im Berichtsjahr wieder zahlreiche Angebote im Gesundheitsbereich zur Auswahl. Die Schwerpunktthemen bildeten dabei 2011 "Ergonomie am Arbeitsplatz" und "Bewegung" zur persönlichen Gesundheitsförderung. Aktionen wie "Lenzing in Bewegung", bei der 500 Schrittzähler als Ansporn für mehr Bewegung im Alltag ausgegeben wurden, fanden bei den Mitarbeitern großen Anklang. Weitere Maßnahmen waren beispielsweise ein Motivationsvortrag des dreifachen Olympiasiegers und Weltmeisters Felix Gottwald sowie ein Klettertag für die ganze Familie. Auch die bewährten Gesundheitstage, bei denen sich die Teilnehmer vier Tage lang unter Anleitung eines Trainers und eines Arbeitsmediziners mit Themen wie Bewegung, Ernährung und Entspannung befassen, wurden 2011 erneut angeboten.

Neben der physischen stellt auch die psychische Gesundheit einen wichtigen Faktor dar. Daher gab es 2011 Seminare zum Umgang mit Stress und zur Stressbewältigung, aber auch spezifische Angebote für Mitarbeiter in belastenden Lebenssituationen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2011 beschäftigte die Lenzing AG 1.951 Mitarbeiter (davon 114 Lehrlinge) nach 1.878 Ende 2010 (davon 106 Lehrlinge). Der Anstieg war auf das positive Marktumfeld und das gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen.

Ausblick

Der globale Fasermarkt ist derzeit mengenmäßig ausreichend versorgt und durchlebt eine Konsolidierungsphase, die sich in das erste Halbjahr 2012 erstrecken dürfte. In Europa herrscht angesichts der Staatsschuldenproblematik bzw. europaweiter Sparprogramme und der schwachen Wirtschaftsentwicklung ein hohes Maß an Verunsicherung bei den Konsumenten.

Bei Lenzing Modal® ist eine gute Mengennachfrage zu erwarten, welche auch weiterhin eine faire Preisprämie gegenüber Standard-Viscosefaser und gegenüber Baumwolle sicherstellt. Das erheblich gesteigerte Mengenangebot bei Modal führt jedoch zu temporären Preisanpassungen im Vergleich zu 2011.

Die Lenzing AG erwartet somit 2012 bei anhaltender Mengennachfrage ein gutes Jahr mit einer über den letzten Jahren liegenden Ergebnisentwicklung. Das angelaufene Geschäftsjahr wird jedoch margenmäßig voraussichtlich nicht an das Ausnahme-Rekordjahr 2011 anschließen können.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, am 20. Februar 2012

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Einzelabschluss 2011

Gewinn- und Verlustrechnung

für das Geschäftsjahr 2011 2011 2010
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 839.523.861,46 698.717,9
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 6.280.999,38 -6.391,5
3. andere aktivierte Eigenleistungen 1.362.579,28 1.114,5
4. sonstige betriebliche Erträge:
a)
Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen
2.415.741,41 9,5
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 33.598.558,84 18.362,5
c)
übrige
27.052.927,60 24.627,1
63.067.227,85 42.999,1
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a)
Materialaufwand
-331.311.187,84 -279.061,6
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -52.528.986,55 -43.697,8
-383.840.174,39 -322.759,4
6. Personalaufwand:
a)
Löhne
-54.102.734,59 -50.671,6
b) Gehälter -57.981.901,58 -49.614,4
c)
Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-4.901.916,11 -4.595,8
d) Aufwendungen für Altersversorgung -2.638.343,40 -1.545,3
e)
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -27.759.264,67 -25.412,4
f)
sonstige Sozialaufwendungen
-2.378.741,66 -2.161,2
-149.762.902,01 -134.000,7
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) planmäßige Abschreibungen -55.818.160,96 -53.576,4
b) außerplanmäßige Abschreibungen -2.238.529,55 0,0
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 1.449.814,68 1.176,9
-56.606.875,83 -52.399,5
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a)
Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen
-905.956,72 -148,6
b) übrige -142.466.739,69 -151.755,5
-143.372.696,41 -151.904,2
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 176.652.019,33 75.376,3
für das Geschäftsjahr 2011 2011 2010
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 176.652.019,33 75.376,3
10. Erträge aus Beteiligungen 10.037.389,51 2.279,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 9.031.557,79 (2010: TEUR 2.279,1)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 7.500.044,23 2.418,4
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 4.960.251,34 (2010: TEUR 1.233,3)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.928.279,80 776,4
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 101.263,89 (2010: TEUR 0,0)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 184.664,12 124,8
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 120.685,20 (2010: TEUR 120,0)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens -13.736.823,68 -13.849,1
davon:
a) Abschreibungen EUR 13.479.897,99 (2010: TEUR 13.849,1)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 12.415.440,0 (2010: TEUR 8.985,6)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.577.135,81 -10.203,2
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 -4.663.581,83 -18.453,0
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 171.988.437,50 56.923,3
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag -38.562.979,28 -5.721,0
19. Jahresüberschuss 133.425.458,22 51.202,4
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 303.039,16 282,5
21. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen 0,00 -10.056,8
22. Jahresgewinn 133.728.497,38 41.428,0
23. Auflösung von Gewinnrücklagen (freie) 0,00 38.400,0
24. Zuweisung von Gewinnrücklagen (freie) -40.000.000.00 0,0
25. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 40.005.993,25 51,7
26. Bilanzgewinn 133.734.490,63 79.879,7

Einzelabschluss 2011

Bilanz zum 31. Dezember 2011

Aktiva 31.12.2011 31.12.2010
A. Anlagevermögen EUR TEUR
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte 973.572,11 625,4
II.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
75.819.374,38 77.169,0
2. technische Anlagen und Maschinen 229.817.451,58 230.852,3
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.802.772,59 10.127,0
4. Anlagen in Bau 25.589.232,90 21.820,4
5. geleistete Anzahlungen 215.299,20 1.702,9
342.244.130,65 341.671,7
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 254.420.495,33 261.999,0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 57.911.027,97 59.205,1
3. Beteiligungen 5.110.143,91 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 94.345.715,93 69.219,3
5. sonstige Ausleihungen 1.355.599,37 2.123,8
413.142.982,51 397.657,3
756.360.685,27 739.954,4
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 29.443.205,18 20.929,4
2. unfertige Erzeugnisse 613.628,00 509,2
3. fertige Erzeugnisse und Waren 28.715.754,00 22.539,2
4. geleistete Anzahlungen 632.550,58 429,6
59.405.137,76 44.407,4
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 64.967.714,51 45.677,6
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 95.322.043,00 37.950,9
3. Forderungen gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.114.374,91 2.191,3
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 20.925.696,97 24.181,5
184.329.829,39 110.001,3
III. Wertpapiere und Anteile 6.748.000,00 5.124,6
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 192.378.695,71 121.073,8
442.861.662,86 280.607,1
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.301.427,32 774,9

1.200.523.775,45 1.021.336,4

Passiva 31.12.2011 31.12.2010
A. Eigenkapital EUR TEUR
I.
Grundkapital
27.574.071,43 26.717,3
II.
Kapitalrücklagen
gebundene 138.642.770,74 63.599,6
III. Gewinnrücklagen
freie 257.446.687,82 217.446,7
IV. Bilanzgewinn 133.734.490,63 79.879,7
davon Gewinnvortrag EUR 40.005.993,25 (31.12.2010: TEUR 51,7)
557.398.020,62 387.643,3
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 5.568.726,31 6.511,7
C. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 17.077.038,97 17.380,1
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 42.640.953,35 42.213,6
2. Rückstellungen für Pensionen 23.959.833,00 24.022,1
3. Steuerrückstellungen 232.339,68 278,5
4. sonstige Rückstellungen 111.736.696,34 119.554,0
178.569.822,37 186.068,3
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 178.693.666,65 202.444,9
3. sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 22.833.981,12 16.469,5
4. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 527.079,85 1.970,2
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44.733.393,99 45.806,6
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 65.443.437,55 26.561,1
7. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 30,58 1,1
8. sonstige Verbindlichkeiten 9.397.796,66 10.294,3
davon aus Steuern EUR 241.682,53 (31.12.2010: TEUR 202,4)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 2.595.789,51 (31.12.2010: TEUR 2.400,4)
441.629.386,40 423.547,7
F. Rechnungsabgrenzungsposten 280.780,78 185,3
1.200.523.775,45 1.021.336,4
Haftungsverhältnisse 87.343.468,44 90.469,2

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am 01.01.2011 Zugang
A. Investitionszuschüsse EUR EUR
I.
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
1.967.948,10 0,00
2. technische Anlagen und Maschinen 2.679.691,46 728.000,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 302.926,84 115.500,00
4.950.566,40 843.500,00
II. Emissionszertifikate 595.451,92 2.712.849,90
B. Investitionszuwachsprämie 965.696,47 0,00
6.511.714,79 3.556.349,90
Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von
Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG
I.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
2.953.157,48 0,00
2. technische Anlagen und Maschinen 6.725.170,08 0,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.624.739,17 0,00
16.303.066,73 0,00
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.077.011,40 0,00
17.380.078,13 0,00
Stand am 31.12.2011 Umbuchung Auflösung Abgang
EUR EUR EUR EUR
1.851.076,58 0,00 -116.871,52 0,00
2.637.193,20 0,00 -770.498,26 0,00
382.976,66 -35.450,18 0,00
4.871.246,44 0,00 -922.819,96 0,00
258.778,12 0,00 -2.786.019,00 -263.504,70
438.701,75 0,00 -526.994,72 0,00
5.568.726,31 0,00 -4.235.833,68 -263.504,70
2.652.481,28 0,00 -270.843,84 -29.832,36
12.109.444,53 5.386.637,41 -2.362,96 0,00
1.238.101,76 -5.386.637,41 0,00 0,00
16.000.027,57 0,00 -273.206,80 -29.832,36
1.077.011,40 0,00 0,00 0,00
17.077.038,97 0,00 -273.206,80 -29.832,36

Entwicklung des Anlagevermögens

Anschaffungs
bzw. Herstellungs
kosten
Zugänge Abgänge Umbuchungen
01.01.2011 2011 2011 2011
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
EUR EUR EUR EUR
Rechte 53.497.604,54 736.752,75 -8.097,29 21.998,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
a)
Wohngebäude
Grundwert 709.376,90 129.800,00 0,00 0,00
Gebäudewert 1.500.790,30 219.368,55 -47.240,00 0,00
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude
und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.811.807,32 0,00 -128.684,75 0,00
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00 0,00
Gebäudewert 169.102.235,69 829.122,99 -51.053,87 1.438.751,54
c)
unbebaute Grundstücke
1.584.327,38 0,00 -91.763,74 0,00
175.368.213,80 1.178.291,54 -318.742,36 1.438.751,54
2. technische Anlagen und Maschinen 909.351.730,89 28.762.786,74 -1.490.113,03 20.519.759,93
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
46.190.039,92 4.338.019,521 -1.990.404,061 279.524,56
4. Anlagen in Bau 21.820.448,32 24.325.885,10 0,00 -20.557.100,52
5. geleistete Anzahlungen 1.702.934,01 215.299,20 0,00 -1.702.934,01
Summe Sachanlagen 1.154.433.366,94 58.820.282,10 -3.799.259,45 -21.998,50
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 402.551.624,19 4.871.908,08 -35.000,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 71.335.932,92 1.194.640,08 -10.722.597,73 0,00
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte)
des Anlagevermögens 90.457.045,94 41.485.800,00 -15.463.799,90 0,00
5. sonstige Ausleihungen 4.373.191,95 3.143.844,94 -3.833.539,59 0,00
Summe Finanzanlagen 575.860.723,86 50.696.193,10 -30.054.937,22 0,00
1.783.791.695,34 110.253.227,95 -33.862.293,96 0,00
Zuschreibungen Abschreibungen Buchwert Buchwert Abschreibungen
kumuliert
Anschaffungs
bzw. Herstellungs
kosten
2011 2011 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2011 31.12.2011
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
0,00 410.553,28 625.374,14 973.572,11 53.274.686,39 54.248.258,50
0,00 0,00 709.376,86 839.176,86 0,04 839.176,90
0,00 28.063,83 612.045,35 766.502,87 906.415,98 1.672.918,85
0,00 0,00 1.811.807,32 1.683.122,57 0,00 1.683.122,57
0,00 6.663,40 606.369,01 599.705,61 59.970,60 659.676,21
0,00 3.674.672,40 71.845.100,70 70.438.302,83 100.880.753,52 171.319.056,35
0,00 0,00 1.584.327,34 1.492.563,64 0,00 1.492.563,64
0,00 3.709.399,63 77.169.026,58 75.819.374,38 101.847.140,14 177.666.514,52
0,00 50.213.265,00 230.852.306,03 229.817.451,58 727.326.712,95 957.144.164,53
0,00 3.723.472,601 10.126.956,95 10.802.772,59 38.014.407,35 48.817.179,94
0,00 0,00 21.820.448,32 25.589.232,90 0,00 25.589.232,90
0,00 0,00 1.702.934,01 215.299,20 0,00 215.299,20
0,00 57.646.137,23 341.671.671,89 342.244.130,65 867.188.260,44 1.209.432.391,09
0,00 12.415.440,00 261.999.027,25 254.420.495,33 152.968.036,94 407.388.532,27
-111.315,02 0,00 59.205.072,87 57.911.027,97 3.896.947,30 61.807.975,27
0,00 0,00 5.110.143,91 5.110.143,91 2.032.784,95 7.142.928,86
0,00 983.307,38 69.219.323,21 94.345.715,93 22.133.330,11 116.479.046,04
-2.686,77 81.150,61 2.123.757,86 1.355.599,37 2.327.897,93 3.683.497,30
-114.001,79 13.479.897,99 397.657.325,10 413.142.982,51 183.358.997,23 596.501.979,74
-114.001,79 71.536.588,50 739.954.371,13 756.360.685,27 1.103.821.944,06 1.860.182.629,33

Einzelabschluss 2011

Anhang

1

Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt wurde.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses mit folgender Ausnahme beibehalten:

Die negativen Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden in den Vorjahren als Rückstellung bilanziell berücksichtigt. Am 24. September 2010 veröffentlichte das AFRAC die Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten", welche von der Gesellschaft zum Stichtag 31. Dezember 2011 erstmals angewendet wird.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

2

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Jahre von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a)
Lizenzen, Know-how und Mietrechte
5 20
b) Software 4 4
Sachanlagen
a)
Grundstücksgleiche Rechte
99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 33 50
c)
technische Anlagen und Maschinen
10 20
d) andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtliche dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Geringwertige Vermögensgegenstände werden gem. § 226 Abs. 3 UGB aufgrund ihrer Unwesentlichkeit im Zugangsjahr aktiviert und voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten, oder bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. dem allfällig niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf Holz und nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren in Bezug auf sonstige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch Gemeinkosten des Produktionsbereiches. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Wertberichtigungen gebildet. Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der Stellungnahme des AFRAC vom 22. Februar 2006 dargestellt. Für 2011 wurden insgesamt 179.066 Stück Emissionszertifikate zugeteilt, von denen 134.068 Stück bis zum Bilanzstichtag verbraucht wurden. Die aus 2011 und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 110.356 Stück hatten zum 31. Dezember 2011 einen Marktwert von TEUR 761,5.

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 7.044,3 (31.12.2010: TEUR 8.127,5) wird nicht Gebrauch gemacht.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze in der Periode, in der sie anfallen, angesetzt. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der oben genannten Personalrückstellungen sowie die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Forderungen 31.12.2011 31.12.2010
Stichtagskurs EUR/USD 1,29360 1,33765
durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,36180 1,40981
Verbindlichkeiten 31.12.2011 31.12.2010
Stichtagskurs EUR/USD 1,29340 1,33755

Einzelabschluss 2011

3

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen der Lenzing AG stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE Österreich GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 59.557,0 (31.12.2010: TEUR 53.380,7) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert. Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:

Unternehmensbereich 2011 2010
in TEUR in TEUR
Fasern 28.371,8 22.268,6
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 16.012,8 4.535,8
Zellstoff 11.606,0 11.437,9
Energie 3.426,6 15.062,2
Übrige 139,8 76,2
Gesamt 59.557,0 53.380,7

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 3.807,4 (2010: TEUR 7.956,4) und einen Buchwert von TEUR 579,7 (2010: TEUR 1.166,4).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 599,7 (31.12.2010: TEUR 606,4).

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 2011 2010
in TEUR in TEUR
im Folgejahr 1.704,3 1.009,3
in den folgenden fünf Jahren 6.719,7 3.316,2

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die Eigenkapitalzufuhr an die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. (TEUR 3.440,0) sowie an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 1.397,0).

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 59.266,6 (31.12.2010: TEUR 61.328,8) setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
in TEUR in TEUR in TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 57.911,0 11.200,0 46.711,0
Vorjahr 59.205,1 19.097,6 40.107,5
Sonstige Ausleihungen 1.355,6 750,3 605,3
Vorjahr 2.123,7 665,1 1.458,6
Gesamt 59.266,6 11.950,3 47.316,3
Vorjahr 61.328,8 19.762,7 41.566,1

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten festverzinsliche Anleihen (TEUR 76.518,2) sowie den Großanlegerfonds GF82 (TEUR 8.221,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes. Der Fonds ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Renten veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen (TEUR 3.875,6) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens (TEUR 5.730,6).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Viscosefaser und Zellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 184.329,8 (31.12.2010: TEUR 110.001,3) setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen Bilanzwert
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 64.967,7
Vorjahr 45.677,6
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 95.322,0
Vorjahr 37.950,9
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.114,4
Vorjahr 2.191,3
sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 20.925,7
Vorjahr 24.181,5
Gesamt 184.329,8
Vorjahr 110.001,3

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind bis auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 2.010,4 (31.12.2010: TEUR 0) kurzfristig.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 49.549,4 (31.12.2010: TEUR 36.395,8) nach Abzug von Selbstbehalten versichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2011 noch zum 31. Dezember 2010 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Warenlieferungen, Leistungen, Steuerumlagen und gewährten kurzfristigen Darlehen. Die Forderungen aus Steuerumlagen betragen zum Stichtag TEUR 16.808,0 (31.12.2010: TEUR 7.169,6).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei Gleichheit von Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten u. a. Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt in Höhe von TEUR 8.823,4 (31.12.2010: TEUR 11.929,2), sonstige Leistungen betreffende An- und Vorauszahlungen von TEUR 1.459,2 (31.12.2010: TEUR 462,3), die Abgrenzung von Kostenersätzen von TEUR 5.713,5 (31.12.2010: TEUR 4.494,9), Zinsforderungen von TEUR 2.843,4 (31.12.2010: TEUR 1.511,3) und Forderungen betreffend Emissionszertifikate in Höhe von TEUR 2.469,0 (31.12.2010: TEUR 2.743,4).

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 11.501,6 (31.12.2010: TEUR 12.025,9) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt TEUR 27.574,1 (31.12.2010: TEUR 26.717,3) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2010: 25.725.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal 13.358.625,00 EUR (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31.12.2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Die Kapitalrücklagen betragen TEUR 138.642,8 (31.12.2010: TEUR 63.599,6) und betreffen überwiegend das bei den Aktienemissionen erzielte Agio. Die Veränderung zum Vorjahr ist auf das Agio aus der Kapitalerhöhung 2011 zurückzuführen.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand für Umweltinvestitionen einschließlich der Emissionszertifikate und der Investitionszuwachsprämie werden wie die unversteuerten Rücklagen als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse von TEUR 922,8 (2010: TEUR 639,1) sowie der Auflösung der Investitionszuwachsprämie in der Höhe von TEUR 527,0 (2010: TEUR 537,8) erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird in Summe mit TEUR 1.449,8 (2010: TEUR 1.176,9) offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Rückstellungen
für
Stand
01.01.2011
Verbrauch Auflösung Zugang Stand
31.12.2011
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
noch nicht abgerechnete
Warenlieferungen/
-leistungen
5.775,6 4.718,9 3,5 7.259,9 8.313,1
Jubiläumsgelder 8.683,3 649,3 0,0 739,0 8.773,0
Sonderzahlungen 12.397,2 12.397,2 0,0 14.871,6 14.871,6
Resturlaube 4.143,2 4.143,2 0,0 4.781,4 4.781,4
sonstige
Personalaufwendungen
6.310,7 4.278,7 970,6 5.263,4 6.324,8
drohende Verluste 39.144,4 2.295,9 18.718,3 11.100,0 29.230,2
Schadensfälle 30.305,4 973,3 6.223,2 7.497,6 30.606,5
übrige 12.794,2 4.497,1 7.682,9 8.221,9 8.836,1
Gesamt 119.554,0 33.953,6 33.598,5 59.734,8 111.736,7

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

In den Rückstellungen für Schadensfälle sind vor allem Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit geplanten Investitionen sowie für Prozessrisiken enthalten. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Provisionen, Nachlässe und Rabatte sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

Pensionen Abferti
gungen
Jubiläums
gelder
in TEUR in TEUR in TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 01.01.2011 24.022,1 42.213,6 8.683,3
Periodenaufwand 2.007,7 4.389,1 738,9
Auszahlungen -2.070,0 -3.961,8 -649,2
Rückstellung zum 31.12.2011 23.959,8 42.640,9 8.773,0
Wert nach § 14 EStG 17.338,1 32.281,6 6.661,2
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 5,6 1.637,8 362,9
Zinsaufwand 1.037,8 1.838,2 376,9
Realisierung versicherungsmathematischer
Verlust (+)/Gewinn (-)
964,3 913,1 -0,9
Periodenaufwand 2.007,7 4.389,1 738,9
Annahmen zur Berechnung des Pensionsauf
wands und der erwarteten leistungsorientierten
Ansprüche zum 31.12.2011:
Diskontierungszinssatz 4,5% 4,5% 4,5%
Pensionssteigerung 2,5%/3,0% - -

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt. Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages und auf Basis eines Pensionseintrittsalters von 58 Jahren bei Frauen bzw. von 63 Jahren bei Männern und 57 Jahren bei Schwerarbeitern. Die Fluktuation wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre.

Gehaltssteigerung 3,0% 3,0% 3,0%

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums.

Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt und der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages rückgestellt. Die Berechnung erfolgte auf Basis eines Pensionseintrittsalters von 58 Jahren bei Frauen bzw. von 63 Jahren bei Männern und 57 Jahren bei Schwerarbeitern. Die Fluktuation wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung werden weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Verbindlichkeiten Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu
1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
1 bis 5
Jahren
mit einer
Restlaufzeit
über 5
Jahren
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Anleihen 120.000,0 0,0 0,0 120.000,0
Vorjahr 120.000,0 0,0 0,0 120.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
178.693,7 54.263,9 124.202,3 227,5
Vorjahr 202.444,9 16.738,8 185.023,6 682,5
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 22.834,0 6.355,3 14.701,9 1.776,8
Vorjahr 16.469,5 5.991,5 10.478,0 0,0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 527,1 527,1 0,0 0,0
Vorjahr 1.970,2 1.970,2 0,0 0,0
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
44.733,4 44.684,4 49,0 0,0
Vorjahr 45.806,6 44.256,8 1.549,8 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
65.443,4 65.443,4 0,0 0,0
Vorjahr 26.561,1 26.561,1 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis
0,0 0,0 0,0 0,0
Vorjahr 1,1 1,1 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 9.397,8 9.089,4 308,4 0,0
Vorjahr 10.294,3 9.452,9 841,4 0,0
Gesamt 441.629,4 180.363,5 139.261,6 122.004,3
Vorjahr 423.547,7 104.972,4 197.892,8 120.682,5

In 2010 wurde eine 7-jährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% begeben.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 201.527,7 (31.12.2010: TEUR 218.914,4) sind TEUR 6.453,3 (31.12.2010: TEUR 5.723,4) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Steuerumlagen. Zum 31. Dezember 2011 betragen die Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen TEUR 58.171,1 (31.12.2010: TEUR 19.304,5).

Einzelabschluss 2011

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 8.365,8 (31.12.2010: TEUR 7.097,6) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 1.083,7 (31.12.2010: TEUR 1.272,1) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2011 31.12.2010
in TEUR in TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband
Lenzing-Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage
9.913,8 11.612,4
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 76.263,0 75.531,8
Haftungsübernahmen für Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
1.166,7 3.325,0
Gesamt 87.343,5 90.469,2

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2011 TEUR 2.644,7 (31.12.2010: TEUR 2.643,3).

4

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 839.523,9 (2010: TEUR 698.717,9), der sich wie folgt gliedert:

Märkte 2011 2010
in TEUR in TEUR
Österreich 147.349,5 127.772,7
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 368.697,5 324.876,2
Asien 240.851,1 157.077,8
Amerika 63.824,7 67.872,9
Sonstige 18.801,2 21.118,3
Gesamt 839.523,9 698.717,9
Business Units 2011 2010
in TEUR in TEUR
Textile Fibers 475.500,0 383.552,3
Nonwoven Fibers 221.050,0 202.392,1
Pulp, Energy, Sonstige 142.973,9 112.773,5
Gesamt 839.523,9 698.717,9

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten insbesondere Kostenersätze in Höhe von TEUR 11.280,9 (2010: TEUR 6.757,6), Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds zur teilweisen Finanzierung von Forschungsprojekten von TEUR 1.522,1 (2010: TEUR 3.031,8), diverse Mieteinnahmen von TEUR 1.971,8 (2010: TEUR 1.988,0), die Auflösung des Zuschusses iZm. Emissionszertifikaten von TEUR 2.786,0 (2010: TEUR 1.968,5), Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien von TEUR 3.057,3 (2010: TEUR 1.723,6) sowie die Umsätze der werkseigenen Küche zur Verpflegung unserer Arbeitnehmer in Höhe von TEUR 1.383,7 (2010: TEUR 1.364,5).

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2011 2010
in TEUR in TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 4.459,9 4.294,8
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 442,0 301,0
Gesamt 4.901,9 4.595,8

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2011 2010
in TEUR in TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 60,9 -57,3
Leitende Arbeitnehmer -42,6 -22,2
Andere Arbeitnehmer 4.883,6 4.675,3
Gesamt 4.901,9 4.595,8

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2011 2010
in TEUR in TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 93,5 90,3
ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene -128,3 -308,8
Leitende Arbeitnehmer 67,5 96,8
Andere Arbeitnehmer 2.605,6 1.667,0
Gesamt 2.638,3 1.545,3

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 55.818,2 (2010: TEUR 53.576,4) sowie außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 2.238,5 (2010: TEUR 0,0). Die Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen der öffentlichen Hand von TEUR 922,8 (2010: TEUR 639,1) sowie die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuwachsprämie in der Höhe von TEUR 527,0 (2010: TEUR 537,8) vermindern die Abschreibungen in Summe um TEUR 1.449,8 (2010: TEUR 1.176,9).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Vertriebs- inkl. Werbeaufwendungen in Höhe von TEUR 39.841,6 (2010: TEUR 39.811,1), Instandhaltungen und Fremdleistungen von TEUR 23.220,8 (2010: TEUR 44.022,2), Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen von TEUR 10.003,5 (2010: TEUR 5.426,7), Versicherungsaufwendungen von TEUR 4.264,0 (2010: TEUR 4.287,1) und Aufwendungen für Abfallentsorgung in Höhe von TEUR 4.979,7 (2010: TEUR 5.022,4) sowie sonstige Aufwendungen.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd. (TEUR 4.594,5), der PT. South Pacific Viscose (TEUR 4.246,6) sowie der PT. Pura Golden Lion (TEUR 1.005,8).

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 4.960,3 (2010: TEUR 1.233,3) erfasst.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens beinhalten im Wesentlichen Wertberichtigungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen von TEUR 12.415,4 (2010: TEUR 0,0) sowie von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 983,3 (2010: TEUR 564,2).

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag umfassen in Höhe von TEUR 36.266,8 (2010: TEUR 4.204,8) die auf das Berichtsjahr entfallende und an den Gruppenträger zu entrichtende Steuerumlage sowie die negativen und positiven Steuerumlagen gegenüber den einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die laufenden Steuern betragen TEUR 2.296,2 und enthalten im Wesentlichen ausländische Quellensteuern in Höhe von TEUR 1.165,0 (2010: TEUR 294,5) sowie Steuern aus Vorjahren.

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 303,0 ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 75,8 resultiert. Im Geschäftsjahr 2010 führte die Zuweisung (TEUR 10.056,8) und die Auflösung (TEUR 282,5) unversteuerter Rücklagen insgesamt zu einer Steuergutschrift von TEUR 2.443,6.

Einzelabschluss 2011

5

Sonstige Angaben

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2011
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale Siche
rungs
zeitraum
Beizu
legender
Wert
Buchwert Bilanz
posten
FW 1.000 bis in TEUR in TEUR in TEUR
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000,0 12/2012 -186,7 0,0 -
CNY-Verkauf/EUR-Kauf CNY 36.000,0 01/2012 -41,0 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 273.000,0 01/2013 -13.003,0 0,0 -
Summe -13.230,7 0,0
31.12.2010
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale Siche
rungs
zeitraum
Beizu
legender
Wert
Buchwert Bilanz
posten
FW 1.000 bis in TEUR in TEUR in TEUR
Termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 2.500,0 - 3,2 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 2.500,0 - -3,2 0,0 -
GBP-Verkauf/EUR-Kauf GBP 150,0 - -8,7 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 231.750,0 - 2.686,1 0,0 -
Summe 2.677,4 0,0

Darüber hinaus schließt die Lenzing AG für verbundene Unternehmen Rohstoffpreisderivate mit externen Banken auf eigenem Namen und eigene Rechnung ab.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Rohstoffpreisderivate:

31.12.2011
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Einheit Menge Siche
rungs
zeitraum
Beizu
legender
Wert
Buchwert Bilanz
posten
bis in TEUR in TEUR in TEUR
Gas-Futures MMBtu1 840.000 12/2014 -384,0 0,0 -
Therms2 12.635.000 01/2015 -603,1 0,0 -

Zum 31. Dezember 2010 gab es keine Rohstoffpreisderivate.

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Sicherungsgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2010 für alle am 31. Dezember 2011 bestehenden Derivate an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge für geplante Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2011 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 11.733 verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartals-

Einzelabschluss 2011

weisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumenten nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

Nach den obigen Grundsätzen werden auch für die Rohstoffpreisderivate Bewertungseinheiten zwischen den auf der einen Seite mit den Banken und den auf der anderen Seite mit den verbundenen Unternehmen abgeschlossenen Derivaten gebildet. Die beiden Seiten werden im Sinne der kompensatorischen Bewertung als Einheit gemeinsam bewertet.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2011 2010
Angestellte 714 659
Arbeiter 1.187 1.178
Gesamt 1.901 1.837

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrates

Die seitens der Lenzing AG gewährten Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich, nach Vergütungskategorien aufgegliedert, wie folgt zusammen:

2011 2010
in TEUR in TEUR
Kurzfristig fällige Vergütungen 2.919 2.894
Nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen 94 90
Gesamt 3.013 2.984

Darüber hinaus erhielten die aktiven Mitglieder des Vorstandes für ihre Leistungen in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 einen einmaligen Sonderbonus in Höhe von TEUR 3.500, wobei vereinbarungsgemäß zwei Drittel der Aufwendungen (TEUR 2.333) von der B & C Industrieholding GmbH übernommen wurden.

Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene betragen 2011 TEUR 860 (2010: TEUR 838).

Die Aufwendungen für kurzfristig fällige Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG betragen im Geschäftsjahr 2011 TEUR 234 (2010: TEUR 224). Mitgliedern des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse oder Kredite gewährt.

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

2011 2010
in TEUR in TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 255,3 243,4
Sonstige Leistungen (Comfort Letter) 697,3 0,0
Steuerberatung 96,7 176,2

Konzernabschluss

Mehrheitseigentümer der Lenzing AG ist die B & C Gruppe, welche über ihre Töchter B & C Industrieholding GmbH, B & C Iota GmbH & Co KG und B & C Lenzing Holding GmbH 67,6% am stimmberechtigten Grundkapital hält. Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, der beim Firmenbuch Wels hinterlegt wird.

Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH, Wien, aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Oberstes Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH und somit der Gesellschaft ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Gesellschaft ist Gruppenmitglied in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG als Gruppenmitglied am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gem. § 9 KStG.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der miteinbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer unter Berücksichtigung etwaiger Verluste des Gruppenträgers an den Gruppenträger zu entrichten. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inkl. der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Andererseits ist die Lenzing AG verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Von verbundenen Unternehmen hat die Gesellschaft im Berichtsjahr Lieferungen und Leistungen von TEUR 62.070,4 (2010: TEUR 61.393,4) bezogen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt TEUR 100.516,3 (2010: TEUR 47.460,5) für erbrachte Faser- und Zellstofflieferungen sowie TEUR 40.483,7 (2010: TEUR 31.574,9) für erbrachte Leistungen an die verbundenen Unternehmen verrechnet.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2011

1) 2010

  • 2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 41,98%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 90,56%.
  • 3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
  • 4) Das Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
  • k. A. Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses wurde gemäß § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.
Beteiligung Währung Stamm
kapital
Anteil
in %
Eigen
kapital
31.12.2011
Jahres
überschuss/
-verlust
2011
Geschäftsfeld Fasern: in TEUR in TEUR
Avit Investments Limited,
Providenciales, Turks & Caicos
USD 2.285.548 100,00 79.563,74 2.708,64
Beech Investment s.r.o., Zlaté
Moravce, Slowakische Republik
EUR 6.639 100,00 76,74 13,04
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft
mbH, Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.451,53 -92,03
Lenzing Fibers Holding GmbH,
Lenzing
EUR 35.000 100,00 88.718,8 174,6
Lenzing Fibers (Hong Kong) Ltd.,
Hongkong
HKD 16.000.000 100,00 4.946,74 100,94
Lenzing Fibers (Shanghai) Co. Ltd.,
Shanghai, China
USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Modi Fibers India Private
Limited Mumbai, Indien
INR 1.000 761.600 95,4 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 146,93 -31,13
Penique S.A., Panama USD 5.000 100,00 25.041,54 1.022,64
PT. Pura Golden Lion,
Jakarta, Indonesien
IDR 1.000 2.500.000 40,00 3.329,83 867,13
PT. South Pacific Viscose,
Purwakarta, Indonesien
IDR 1.000 72.500.000 41,982 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen:
BZL-Bildungszentrum Lenzing
GmbH, Lenzing
EUR 43.604 75,00 611,7 216,5
European Carbon Fiber GmbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 25.000 100,00 25,24 -0,34
European Precursor GmbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 25.000 51,00 k. A. k. A.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck
EUR 1.155.336 99,90 27.106,31 1.582,01
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.432,2 -2.227,0
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 50.286,1 15.482,3
RVL Reststoffverwertung
Lenzing GmbH, Lenzing
EUR 36.336 50,00 72,9 0,7
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.931,20 -7,2

Gewinnverteilung

EUR
Das Geschäftsjahr 2011 endet nach Dotierung von Rücklagen mit einem Gewinn von 93.728.497,38
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2010 von 40.005.993,25
ergibt sich ein Bilanzgewinn von 133.734.490,63
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende von 66.375.000,00
entsprechend einem Betrag von EUR 2,50 je Aktie auf das dividendenberechtigte
Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 67.359.490,63

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegeben Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 25. April 2012 bei der

Uni Credit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 23. April 2012 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Einzelabschluss 2011

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Stellvertretender Vorsitzender (bis 29. März 2011) Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender (bis 29. März 2011)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Dr. Walter Lederer, Wien

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien (ab 29. März 2011)

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger Stellv. Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger Stellv. Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger Stellv. Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Lenzing, 20. Februar 2012

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender

Dipl. Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2011, die Gewinnund Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt des Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung im Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 20. Februar 2012

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Michael Horntrich Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2011 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2011 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 2. März 2012

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers

Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Global Safety, Health & Environment

Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Plastics Business Unit Filaments

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

Lenzing AG Fotostudio Manfred Lang GmbH Getty Images Trumph GmbH & Co. KG Boris Renner Elisabeth Grebe Michael Hägele ElectricArts GmbH Fotostudio Attersee Günter Brandstetter Wiener Börse AG Photography Wolfgang Simlinger

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com www.facebook.com/LenzingGroup

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