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Semperit AG Holding

Governance Information Mar 29, 2012

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Governance Information

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Jahresfinanzbericht 2011 Semperit AG Holding

Inhalt

Corporate Governance 2
Corporate-Governance-Bericht
Bericht des Aufsichtsrats
2
10
Semperit Gruppe 12
Konzernlagebericht 14
Konzernabschluss 36
Bestätigungsvermerk 90
Semperit AG Holding 92
Lagebericht 94
Jahresabschluss 104
Bestätigungsvermerk 116
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 118

Corporate-Governance-Bericht

Österreichischer Corporate Governance Kodex

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde im Jahr 2002 ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung österreichischer Aktiengesellschaften festgelegt. Dieser enthält die international üblichen Standards, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrechts sowie die wesentlichen Grundsätze der OECD-Richtlinien für Corporate Governance.

Das Regelwerk verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Unternehmen und Konzernen. Der Kodex strebt ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder von Unternehmen an. Er schafft Richtlinien für die Gleichbehandlung aller Aktionäre, für Transparenz, für die offene Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, für die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen sowie für eine effiziente Kontrolle durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer.

Geltung erlangt der Österreichische Corporate Governance Kodex durch freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen zu den Corporate-Governance-Grundsätzen in der jeweils vorliegenden Fassung. Die auf das Geschäftsjahr 2011 anwendbare Fassung des Kodex wurde im Jänner 2010 veröffentlicht und berücksichtigt die Anpassung an das Aktienrechtsänderungsgesetz 2009 und die Umsetzung der Vergütungsempfehlung der Europäischen Kommission vom 30.4.2009. Zuletzt wurde der Kodex im Jänner 2012 angepasst. Die darin enthaltenen Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2011 beginnen, und entfalten somit für den vorliegenden Corporate-Governance-Bericht der Semperit AG Holding noch keine Wirkung.

Der Corporate Governance Kodex kann auf der Website www.corporate-governance.at abgerufen werden.

Verpflichtungserklärung

Die Semperit Gruppe verpflichtet sich freiwillig zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex und hat auch die Absicht, den Kodex in Zukunft einzuhalten bzw. Abweichungen zu begründen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig einen entsprechenFreiwillige Selbstverpflichtung zum Österreichischen Corporate Governance Kodex

Bekenntnis zum Kodex

den Beschluss gefasst. Die Semperit AG Holding erfüllt sämtliche verbindlichen L-Regeln ("Legal Requirement"). Soweit keine Erklärung erfolgt, werden C-Regeln ("Comply or Explain") von den jeweils betroffenen Organen bzw. der Gesellschaft eingehalten.

Organe der Semperit AG Holding

Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann

Vorsitzender seit 14.4.2011, davor seit Unternehmenseintritt am 1.12.2010 stellvertretender Vorsitzender, Ende der laufenden Funktionsperiode 30.11.2013 Ressortverantwortung: Medizin-Sektor mit dem Segment Sempermed, Corporate Development & Strategie, Human Resources, Internes Audit, Kommunikation, Beschaffung, Compliance und Recht

Thomas Fahnemann, geboren 1961, absolvierte im Anschluss an sein Betriebswirtschaftsstudium in Mainz ein Executive-MBA-Programm an der Northwestern University in Chicago. Seine berufliche Laufbahn startete Thomas Fahnemann 1983 bei der Hoechst AG in Frankfurt. Er bekleidete in der Folge mehrere Führungsfunktionen in Deutschland und den USA. 1995 wechselte er als Konzern-Abteilungsleiter zu Trevira, North Carolina, USA und 1998 als Chief Operating Officer zu KoSa in Houston, USA. 2003 kehrte er als CEO und Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG nach Österreich zurück. Von 2009 bis 2010 übernahm er den Vorsitz im Vorstand der RHI AG, Wien. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Richard Ehrenfeldner

Mitglied des Vorstands seit 1.10.2001, Ende der laufenden Funktionsperiode 31.5.2012, im September 2011 frühzeitig verlängert bis 31.5.2015

Ressortverantwortung: Technologie, Innovation, Operational Excellence und Qualitätssicherung

Richard Ehrenfeldner, geboren 1954, startete nach seinem Studienabschluss für Verfahrenstechnik (Chemieanlagenbau) an der Technischen Universität in Graz 1984 seine berufliche Laufbahn bei AT&S in Leoben und leitete dort die Bereiche Produktion und Expansion mit Schwerpunkt Großinvestition in Produktionserweiterung. 1989 wechselte er zur Semperit AG Holding. Als technischer Leiter des Segments Sempermed war er für die Expansion der Werke sowie für die Errichtung und Entwicklung neuer Standorte in Sopron, Hatyai und Shanghai verantwortlich. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

Dr. Johannes Schmidt-Schultes

Mitglied des Vorstands seit 15.4.2011, Vorstand Finanzen (CFO), Ende der laufenden Funktionsperiode 14.4.2014

Ressortverantwortung: Rechnungswesen, Segment-Controlling, Treasury, IT, Planung & Reporting, Steuern und Investor Relations

Johannes Schmidt-Schultes, geboren 1966, schloss 1993 das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hannover ab. 1996 folgte das Doktorat an der Ludwig Maximilians Universität München. Studienaufenthalte führten ihn auch an die Aston University in Birmingham, UK, sowie an die University of California in Berkeley, USA. Während seines Doktoratsstudiums war Johannes Schmidt-Schultes für den Strategieberater Bain & Company in München tätig. Von 1996 bis 1999 war er Abteilungsleiter im Bereich Beteiligungs-Controlling und Konzernentwicklung bei der VIAG AG in München, von 1999 bis 2001 war er Geschäftsführer Finanzen bei Kloeckner & Co in Wien. 2001 wechselte er zur Deutschen Telekom Group – zuerst als CFO von T-Mobile Österreich in Wien und von 2004 bis 2007 von T-Mobile UK in Hatfield, UK. Von 2007 bis 2011 war er stellvertretender Vorstand für Finanzen der australischen Telekom Telstra Corporation mit Sitz in Melbourne. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Richard Stralz

Mitglied des Vorstands seit 1.6.2004, Ende der laufenden Funktionsperiode 31.5.2013 Ressortverantwortung: Leitung des Industriesektors mit den Segmenten Semperflex, Sempertrans und Semperform, Marketing, Vertrieb und Logistik

Richard Stralz, geboren 1963, startete – nach seinem Studienabschluss an der Montanuniversität Leoben – 1987 seine berufliche Laufbahn bei der Semperit AG Holding als Assistent der Produktionsleitung Semperform. 1989 übernahm er die Funktion des Produktionsleiters für Gummi- und Kunststoffformteile. Von 1991 bis 1994 leitete er die Abteilungen Industrial Engineering und Logistik. Im Anschluss daran wechselte er zum Segment Semperflex, von 1994 bis 1996 als technischer und von 1996 bis 2004 als kaufmännischer Divisionsleiter. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Rainer Zellner

Vorsitzender des Vorstands von 1.10.1989 bis 14.4.2011, davor seit 1.3.1983 Mitglied des Vorstands

Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern und leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung in einer Form, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie das öffentliche Interesse erfordern (L-Regel 13).

Im April 2011 ist der ehemalige Vorsitzende des Vorstands, DI Rainer Zellner, aus dem Vorstand ausgeschieden. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Dipl.-BW Thomas Fahnemann bestellt. Im April 2011 wurde Dr. Johannes Schmidt-Schultes zum Vorstand für Finanzen (CFO) bestellt und im September 2011 das Mandat von DI Richard Ehrenfeldner vorzeitig für weitere drei Jahre verlängert.

In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Grundlegende Entscheidungen obliegen dem Gesamtvorstand. Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das Erscheinungsbild des Unternehmens für die Stakeholder wesentlich prägen, umfassend und selbst wahr. Grundlage der Unternehmensführung bilden die gesetzlichen Bestimmungen, die Satzung und die vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung. Darüber hinaus gibt auch der Österreichische Corporate Governance Kodex Verhaltensregeln vor.

Aufsichtsrat

Aufsichtsratsfunktionen
Erstmalige Wahl in weiteren börsenotierten
Geburtsjahr in den Aufsichtsrat Mandatsdauer 1) Gesellschaften
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger 2) 3) 4) 5) 6) 7) 1942 26.5.2004 Bis zur Hauptversammlung, Lenzing AG
Vorsitzender die über das Geschäftsjahr
2011 beschließt
Dr. Michael Junghans 2) 3) 4) 5) 6) 1967 28.4.2010 Bis zur Hauptversammlung, Lenzing AG (Vorsitzender)
Vorsitzender-Stellvertreter die über das Geschäftsjahr Allgemeine Baugesellschaft
2012 beschließt A. Porr AG
Dr. Walter Lederer 2) 1961 7.6.2002 Bis 14.4.2011
Mitglied
Mag. Martin Payer 2) 7) 1978 24.5.2007 Bis zur Hauptversammlung, Lenzing AG
Mitglied die über das Geschäftsjahr
2011 beschließt
Mag. Patrick Prügger 2) 5) 1975 14.4.2011 Bis zur Hauptversammlung, Lenzing AG
Mitglied die über das Geschäftsjahr
2013 beschließt
Mag. Andreas Schmidradner 2) 1961 20.5.2008 Bis zur Hauptversammlung, Lenzing AG
Mitglied die über das Geschäftsjahr
2012 beschließt
Anton Schneider 2) 7) 1951 30.4.2009 Bis zur Hauptversammlung, Linz Textil AG
Mitglied die über das Geschäftsjahr SHW AG (Deutschland)
2011 beschließt (Vorsitzender)

Arbeitnehmervertreter

Alexander Hollerer 5) 6) 1954 1.7.1998 - -
Andreas Slama 5) 1966 31.1.2009 - -
Mag. Matthias Unkrig 1968 5.4.2005 - -

1) Ein Fünftel der Mitglieder des Aufsichtsrats scheidet lt. Satzung alljährlich mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung automatisch aus.

2) Haben dem Aufsichtsrat ihre Unabhängigkeit gemäß Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex erklärt.

3) Präsidium

4) Vergütungsausschuss

5) Prüfungsausschuss

6) Nominierungsausschuss

7) Keine Vertretung eines Anteilseigners über 10% (Regel 54 des Österreichischen Corporate Governance Kodex).

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzt sich aus sechs Kapitalvertretern und drei Arbeitnehmervertretern zusammen.

Der Aufsichtsrat hat durch Beschluss aus seiner Mitte folgende Ausschüsse für die Behandlung spezifischer Angelegenheiten gebildet: Präsidium, Vergütungsausschuss, Prüfungsausschuss, Nominierungsausschuss und Strategieausschuss (siehe Seite 6). Die Entscheidungsbefugnis zur Beschlussfassung obliegt dem Gesamtaufsichtsrat.

Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand und unterstützt diesen bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2011 fünf Sitzungen und einen gesonderten Strategie-Workshop ab. Keines der Aufsichtsratsmitglieder hat im Gesamtjahr 2011 an weniger als 50% der Sitzungen teilgenommen.

Der Prüfungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat seine Tätigkeit gemäß den gesetzlichen Bestimmungen und Aufgaben wahrgenommen (zwei Sitzungen) und sich im Besonderen mit dem Risikomanagement, der Corporate Governance und der Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern befasst.

Der Nominierungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat in zwei Sitzungen eine Auswahl für den neuen Vorstand für Finanzen vorbereitet und sich mit der Wiederbestellung des Vorstandsmitglieds DI Richard Ehrenfeldner befasst.

Der Strategieausschuss wurde im Dezember 2011 neu gebildet.

Der Vergütungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat sich in drei Sitzungen einerseits mit den Zielvereinbarungen für die neu bestellten Vorstandsmitglieder und andererseits mit dem Vergütungsmodell für das wiederbestellte Vorstandsmitglied befasst.

Eine explizite und formelle Selbstevaluierung (gemäß Regel 36) fand im Geschäftsjahr 2011 nicht statt. Der Aufsichtsrat beschäftigt sich jedoch im Rahmen der Sitzungen regelmäßig mit seiner Arbeit und deren Auswirkung auf die Gesellschaft und arbeitet an entsprechenden Weiterentwicklungen. Es ist für das Geschäftsjahr 2012 beabsichtigt, einen strukturierten Selbstevaluierungsprozess zu initiieren.

Leitlinien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern

Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen.

Der Aufsichtsrat orientiert sich bei der Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds an folgenden Leitlinien, die jenen im Anhang 1 des Österreichischen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom Jänner 2010 entsprechen:

  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunter nehmens der Gesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsrats mitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß § 95 (5) Aktiengesetz führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesell schaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesell schaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkom men, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird in enger Abstimmung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt und in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Aufsichtsratssitzungen diskutiert. Im Berichtsjahr wurde ergänzend ein Strategie-Workshop abgehalten.

Der Aufsichtsrat bestimmt die Verteilung der Ressorts und Zuständigkeitsbereiche im Vorstand sowie jene Geschäfte, die neben den gesetzlichen Bestimmungen seiner expliziten Zustimmung bedürfen. Darüber hinaus unterstützt der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsabhängigen Anteil sowie aus Sachbezügen zusammen. Die Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung des Vorstands sind der Jahresüberschuss, die Höhe der Gewinnausschüttung und die Gesamtkapitalrentabilität.

Für die zuletzt bestellten Vorstandsmitglieder Dipl.-BW Thomas Fahnemann und Dr. Johannes Schmidt-Schultes wurde im Sinne der Vorgaben des Corporate Governance Kodex zusätzlich eine dritte Gehaltskomponente eingeführt, die an die Erreichung nachhaltiger, langfristiger und mehrjähriger Leistungskriterien anknüpft. Basierend auf der Erreichung der Zielkriterien wird dieser Bonus im Nachhinein für das abgelaufene Geschäftsjahr bestimmt und über drei Jahre verteilt zu gleichen Teilen ausbezahlt. Bei Nichterreichung der Zielkriterien erfolgt keine Bonuszuweisung in dieser Gehaltskomponente beziehungsweise auch die Reduktion oder vollständige Einbehaltung von noch nicht ausbezahlten Anteilen.

Die Höchstgrenze für die variablen Vergütungsanteile (erfolgsabhängiger Anteil und dritte Gehaltskomponente) wurde mit max. 111% der Jahresfixvergütung festgelegt.

Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die ausbezahlten Bezüge des Vorstands auf 3.099 TEUR (Vorjahr: 2.716 TEUR), wovon ein Anteil von 1.619 TEUR (Vorjahr: 1.540 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs eingeschränkt.

Die betriebliche Altersversorgung wurde für den ehemaligen Vorsitzenden des Vorstands bereits anlässlich der ersten Bestellung in Form einer direkten vertraglichen Leistungszusage geregelt. Für den neuen Vorsitzenden des Vorstands bzw. die anderen Mitglieder des Vorstands ist die betriebliche Altersvorsorge entweder in einem Statut der Gesellschaft festgelegt, welches eine Rückdeckungsversicherung nach dem Prinzip Defined Contribution vorsieht, oder im jeweiligen Vertrag nach dem Prinzip einer beitragsbezogenen Zusage geregelt.

Im Fall der Beendigung der Funktion von Vorstandsmitgliedern erfolgt eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes oder des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetzes.

Aktienoptionen wurden keine gewährt.

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Fixe und variable Vergütung

Für den Vorstand sowie die leitenden Führungskräfte im Konzern besteht eine D&O-Versicherung; die damit verbundenen Aufwendungen trägt die Gesellschaft.

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 15 der Satzung geregelt. Demnach erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats als Ersatz seiner Barauslagen ein Anwesenheitsgeld für jede Sitzung in Höhe von 120 EUR sowie eine jährliche Vergütung in Höhe von 4.360 EUR. Beide Beträge sind an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex gekoppelt (Basis: VPI 2000 Jahresdurchschnitt 2004 = 108,1), sodass die Beträge für 2011 über den oben genannten liegen. Für den Vorsitzenden erhöht sich die fixe Vergütung um 100% und für seinen Stellvertreter um 50%. Darüber hinaus erhält der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit (ohne Belegschaftsvertreter) einen Anteil von 0,15% von dem mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Jahresüberschuss der Semperit AG Holding als ergebnisabhängige Tantieme. Diese Tantieme wird unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats so verteilt, dass alle Mitglieder den gleichen Betrag erhalten, der Vorsitzende zusätzlich 100% und sein Stellvertreter zusätzlich 50%. Zudem darf der ergebnisabhängige Anteil je Aufsichtsratsmitglied maximal das 2,5-Fache der jährlichen fixen Vergütung (ohne Anwesenheitsgeld) nicht übersteigen.

Die Offenlegung der Vergütung erfolgt für den gesamten Vorstand bzw. Aufsichtsrat und nicht getrennt nach einzelnen Mitgliedern (gemäß Regel 31 und 51). Eine Veröffentlichung der Einzelbezüge liegt in der persönlichen Entscheidungssphäre der Vorstandsmitglieder bzw. Aufsichtsratsmitglieder und liefert nach Meinung der Semperit AG Holding weder eine kapitalmarktrelevante Zusatzinformation noch einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn aus wirtschaftlicher Perspektive. Aus diesen Gründen erfolgt kein Einzelausweis im Rahmen der Berichterstattung.

Compliance-Richtlinie

Um missbräuchliche Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen zu vermeiden, hat Semperit eine Compliance-Richtlinie erlassen. Überwacht und administriert wird dieser Bereich von einem eigenen Compliance-Beauftragten, der direkt dem Vorstand berichtet. Die Compliance-Richtlinie wurde auf der Website www.semperit.at veröffentlicht.

Frauenförderung

Die Semperit Gruppe achtet auf die Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Fragestellungen. In den letzten Jahren konnte der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. In Österreich beträgt der Anteil der Frauen in Nachwuchsführungskräfteprogrammen bereits rund ein Drittel. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und der Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

Director's Dealings

Aktienkäufe und -verkäufe von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats werden gemäß § 48d Börsegesetz innerhalb von fünf Arbeitstagen nach dem Tag des Abschlusses des Geschäfts der Finanzmarktaufsicht gemeldet und auf der Website der Finanzmarktaufsicht veröffentlicht.

Satzungsmäßige Vergütung des Aufsichtsrats

Eigener Compliance-Beauftragter

Frauenanteil stetig erhöht

Veröffentlichung Director's Dealings

Interne Revision und Risikomanagement

Die Abteilung Interne Revision berichtet direkt dem Vorstand und erstellt einen Revisionsplan und einen jährlichen Tätigkeitsbericht für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr. Der Vorstand erörtert diese Berichte mit den Aufsichtsratsmitgliedern.

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements ist vom Wirtschaftsprüfer auf Grundlage der vorgelegten Dokumente und der zur Verfügung gestellten Unterlagen zu beurteilen. Dieser Prüfbericht wird sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat vorgelegt. Für die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagements wurde vom Prüfungsausschuss Anfang 2011 eine externe Evaluierung beauftragt und die Ergebnisse dem Aufsichtsrat berichtet.

Das in der Semperit Gruppe implementierte Interne Kontrollsystem (IKS) dient der Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, der Integrität und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung sowie der Einhaltung der maßgeblichen Gesetze und Vorschriften. Es wird zur Unterstützung der Früherkennung und Überwachung von Risiken von der Revision gemeinsam mit den entsprechenden Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Das IKS wurde zuletzt im Jahr 2010 einer externen Evaluierung unterzogen und dem Aufsichtsrat darüber Bericht erstattet.

Externe Evaluierung

In Entsprechung der Regel 62 des Österreichischen Corporate Governance Kodex ließ die Semperit Gruppe die Einhaltung der Kodexbestimmungen und die Richtigkeit der damit verbundenen öffentlichen Berichterstattung zuletzt Anfang 2011 extern evaluieren. Die von KPMG durchgeführte Evaluierung ist auf keine Tatsachen gestoßen, die im Widerspruch zur Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats im Corporate-Governance-Bericht über die Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex stehen.

Wien, am 9. März 2012

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands

DI Richard Stralz Mitglied des Vorstands

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Internes Kontrollsystem

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Semperit Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2011 den erfolgreichen Kurs der Vorjahre fortsetzen und erneut eine deutliche Umsatz- wie auch Ergebnissteigerung erzielen. Parallel dazu wurde eine wesentliche Beschleunigung des Wachstums vorbereitet, und es wurden wichtige personelle wie auch organisatorische Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2011 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben unter anderem in fünf Sitzungen und einem gesonderten Strategie-Workshop wahrgenommen. Zentrale Inhalte der Sitzungen waren die Erörterung des Geschäftsverlaufs, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns sowie wesentliche Geschäftsvorfälle und Maßnahmen. Im Geschäftsjahr 2011 fanden zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses, zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses und drei Sitzungen des Vergütungsausschusses statt. Zusätzlich wurde im Dezember 2011 der Strategieausschuss neu gebildet.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig mit einem monatlichen Bericht über die Geschäftsentwicklung informiert. Im Vorfeld der Sitzungen werden ausführliche schriftliche Unterlagen zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Der Vorstand hat dem Präsidium des Aufsichtsrats auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft berichtet.

In der Sitzung am 14. April 2011 hat der Aufsichtsrat Herrn Dipl.-BW Thomas Fahnemann zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Semperit AG Holding ernannt, nachdem er bereits mit 1. Dezember 2010 zum stellvertretenden Vorsitzenden bestellt wurde. Er folgt in dieser Funktion Herrn DI Rainer Zellner nach, der die Entwicklung der Semperit Gruppe seit den 1980er-Jahren maßgeblich und sehr erfolgreich geprägt hat, wofür ich mich im Namen des gesamten Aufsichtsrats bedanken möchte.

Per 15. April 2011 wurde zudem Herr Dr. Johannes Schmidt-Schultes für die Dauer von drei Jahren zum Vorstand für Finanzen bestellt, und in der Sitzung am 12. September 2011 wurde das Vorstandsmandat von Herrn DI Richard Ehrenfeldner vorzeitig bis 31. Mai 2015 verlängert.

Der Jahresabschluss der Semperit AG Holding samt Lagebericht ist unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer, der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH,

Dr. Veit Sorger, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Wien, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung vermittelt und der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht. Weiters hat er bestätigt, dass der Corporate-Governance-Bericht aufgestellt worden ist. Der Abschlussprüfer hat dem Jahresabschluss 2011 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss sowie den in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernlagebericht geprüft und festgestellt, dass der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 vermittelt und der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss steht. Der Abschlussprüfer hat dem Konzernabschluss 2011 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 23. März 2012 mit dem Jahresabschluss einschließlich Corporate-Governance-Bericht, dem Konzernabschluss und den Prüfberichten des Abschlussprüfers intensiv befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht geprüft und schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss 2011, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2011 sind vom Aufsichtsrat genehmigt worden.

Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstands einverstanden, wonach vom ausgewiesenen Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 16.835 TEUR eine Dividende von 0,80 EUR je dividendenberechtigte Aktie ausgeschüttet werden und der verbleibende Gewinn auf neue Rechnung vorgetragen werden soll.

Im Namen des gesamten Aufsichtsrats möchte ich mich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und für die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten sehr guten Ergebnisse bedanken. Den Aktionären und Kunden der Semperit AG Holding danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen und bitte sie gleichzeitig, das Unternehmen auch auf seinem zukünftigen Erfolgskurs zu begleiten.

Wien, am 23. März 2012

Dr. Veit Sorger e.h. Vorsitzender des Aufsichtsrats Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk durch Abschlussprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses 2011

Semperit Gruppe

Konzernlagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Gedämpftes Wachstum

Die Weltwirtschaft war 2011 vom Neuaufflammen der im Jahr 2008 einsetzenden Finanz- und Schuldenkrise geprägt. Der globale wirtschaftliche Aufschwung aus dem Vorjahr sorgte zu Jahresbeginn 2011 noch für positive Konjunkturdaten, die jedoch ab dem dritten Quartal angesichts wachsender ökonomischer Unsicherheiten deutlich eingetrübt wurden. Für die Verlangsamung der Konjunktur sorgten die Eurokrise ebenso wie verhaltene Wirtschaftsdaten aus den USA und die wachsende Angst vor einer erneuten Rezession. Laut Weltbank lag 2011 das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei 3,2% nach 3,8% im Vorjahr. Für den Euroraum wird ein BIP-Anstieg von 1,7% ausgewiesen und für die USA von 2,6%. In China ging das BIP-Wachstum um einen Prozentpunkt auf 9,3% zurück, und Indien weist einen Anstieg von 8,0% nach 8,8% im Vorjahr aus. Deutlich war der Rückgang in Brasilien, wo 2011 nach 7,5% im Vorjahr lediglich ein BIP-Wachstum von 4,2% erreicht wurde. Russland konnte hingegen einen Anstieg von 4,0% auf 4,4% verzeichnen.

Österreichs Wirtschaft expandierte insbesondere zu Jahresbeginn und in den ersten beiden Quartalen 2011 noch kräftig. Laut Österreichischer Nationalbank (OeNB) kann von einem realen BIP-Wachstum von 3,3% (2010: 2,3%) ausgegangen werden, womit Österreich sowohl über dem weltweiten Durchschnitt als auch über den Wachstumsraten des Euroraums lag. Für 2012 wird jedoch eine deutliche Verlangsamung der Wachstumsdynamik erwartet.

Der globale Handel und die weltweite Industrieproduktion haben sich laut Internationalem Währungsfonds (IWF) ab dem zweiten Quartal 2011 deutlich verlangsamt. Durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan wurden globale Versorgungsketten beeinträchtigt. Darüber hinaus sorgten hohe Ölpreise für eine zurückhaltende Konsumneigung in den Industrieländern.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Die Rohstoffpreise wurden 2011 maßgeblich vom weltweiten Konjunkturverlauf und von den Entwicklungen an den Finanzmärkten geprägt. Mit sinkenden Wachstumsraten gingen insbesondere fallende Kurse für industrielle Rohstoffe einher. Während Gold bedingt durch den Ruf als krisensichere Anlage auf Dollar-Basis rund 12% an Wert gewann, verlor das Industriemetall Kupfer im Jahresverlauf rund 23%. Der Aluminiumpreis gab im Jahresverlauf rund 20% nach.

Eintrübung der Konjunktur ab Jahresmitte 2011

Österreich mit BIP-Anstieg von 3,3% über Durchschnitt der Eurozone

Preisrückgang bei Kupfer und Aluminium

Der Energiemarkt wurde 2011 durch geopolitische Spannungen im Nahen und Mittleren Osten wesentlich beeinflusst. Der Rohölpreis für die Referenzmarke Brent stieg auf Dollarbasis im Jahresvergleich um 12%.

Im Februar 2011 stiegen die internationalen Preise für Naturkautschuk im Zuge der seit 2010 anhaltenden nachfragebedingten Preisrallye auf Höchstwerte von bis zu 6,49 USD je kg an. Danach setzte eine deutliche Abschwächung ein, die auf ein höheres Angebot bei einem konjunkturbedingten Rückgang der Nachfrage zurückzuführen war. Im Jahresdurchschnitt lag das Preisniveau mit 4,80 USD je kg dennoch um 30% über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Preis für Naturkautschuk um 30% über Vorjahresniveau

Preisentwicklung Naturkautschuk 2011 in Dollar cents / kg

Quelle: Weltbank, 2011

Die Preise für Synthesekautschuk stiegen zeitlich verzögert zu Naturkautschuk im Geschäftsjahr 2011 stark an und erreichten erst gegen Ende des dritten Quartals ein Allzeithoch, das im Wesentlichen auf die gestiegene Nachfrage nach hochqualitativen Reifen und auf Kapazitätsengpässe zurückzuführen war. Im vierten Quartal erfolgte jedoch ein deutlicher Einbruch, der aus sinkenden Verkaufszahlen der Automobilbranche sowie fallenden Preisen für Butadien, einem wichtigen Rohstoff für Synthesekautschuk, resultierte. Während sich in den ersten acht Monaten 2011 der Preis für Butadien auf rund 2.500 EUR je Tonne nahezu verdoppelte, pendelte sich bis Jahresende 2011 das Niveau auf etwa 2.000 EUR je Tonne ein.

Massive Preissteigerung für Butadien

Finanzwirtschaftliche Entwicklung

Kurzfassung Konzerngewinn- und -verlustrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

in Mio. EUR 2011 2010 Vdg. in %
Umsatzerlöse 820,0 689,4 18,9
Veränderungen des Bestands an Erzeugnissen 2,8 13,6 –79,5
Aktivierte Eigenleistungen 0,8 0,8 1,0
Betriebsleistung 823,6 703,8 17,0
Sonstige betriebliche Erträge 33,8 38,0 –11,0
Materialaufwand –513,1 –410,2 25,1
Personalaufwand –114,9 –109,9 4,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen –116,6 –109,5 6,5
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) 112,8 112,3 0,5
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –29,7 –29,9 –0,9
Betriebsergebnis (EBIT) 83,1 82,3 0,9
Finanzergebnis –13,2 –19,2 –31,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) 69,9 63,1 10,7
Ertragsteuern –15,8 –17,7 –10,9
Jahresüberschuss 54,1 45,4 19,2

Umsatzerlöse

Die Semperit Gruppe konnte gestützt auf ein deutliches Preis- und Mengenwachstum und getragen von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die in der zweiten Jahreshälfte zunehmend verflachte, den Konzernumsatz um 18,9% erhöhen und damit im Geschäftsjahr 2011 einen neuen Rekordwert von 820,0 Mio. EUR erzielen. Etwa 12,8 Prozentpunkte des Anstiegs waren auf Preiseffekte und 6,1 Prozentpunkte auf Mengenwachstum zurückzuführen. Alle vier operativen Segmente haben zu dieser Umsatzsteigerung beigetragen, das stärkste Wachstum konnte in den Segmenten Semperflex und Sempertrans verzeichnet werden.

Dem Segment Sempermed gelang es, den Umsatz aufgrund der positiven Entwicklung in beiden Business Units, bei den Untersuchungshandschuhen ebenso wie bei den Operationshandschuhen, um 17,4% auf 371,5 Mio. EUR zu erhöhen. Der Anteil am Konzernumsatz beläuft sich damit auf 45,3% nach 45,9% im Vorjahr, womit Sempermed unverändert das wichtigste Segment der Semperit Gruppe darstellt.

Das stärkste Umsatzwachstum konnte im Jahr 2011 das Segment Semperflex verzeichnen. Basierend auf einer stärkeren Nachfrage aus allen drei Business Units (Hydraulikschläuche, Industrieschläuche, Elastomer- und Verschleißschutzplatten) steigerte Semperflex den Umsatz um 28,5% auf 186,9 Mio. EUR. Semperflex erzielte damit einen Anteil von 22,8% am Konzernumsatz nach 21,1% im Jahr 2010.

Das Segment Sempertrans profitierte vor allem vom positiven Geschäftsgang der Stahlseilfördergurte und konnte den Umsatz um 24,5% auf 147,0 Mio. EUR erhöhen. Das entspricht einem Anteil von 17,9% am Konzernumsatz nach 17,1% im Vorjahr.

Das Segment Semperform steigerte vorwiegend aufgrund des höheren Absatzvolumens in den Business Units Industrieformteile und Sonderanwendungen das Umsatzvolumen Umsatzanstieg in allen vier Segmenten

um 4,7% auf 114,6 Mio. EUR. Der Anteil von Semperform am Gesamtumsatz des Konzerns reduzierte sich jedoch von 15,9% auf 14,0%.

Umsatzstruktur nach Segmenten in Mio. EUR

In allen Verkaufsregionen wurden Umsatzzuwächse realisiert. Besonders hoch war das Wachstum in Asien und in der EU. In Österreich konnte trotz der bereits hohen Marktdurchdringung weiteres, wenn auch abgeflachtes, Wachstum erzielt werden. In Amerika und im restlichen Europa lagen die Wachstumsraten hingegen im zweistelligen Bereich. Ebenfalls erfreulich entwickelten sich die Umsatzerlöse im Rest der Welt.

In Summe erzielte die Semperit Gruppe mit Kunden in den EU-Mitgliedsländern Umsätze in Höhe von 433,8 Mio. EUR und damit 52,9% des Konzernumsatzes nach 54,3% im Vorjahr. Im restlichen Europa wurden Umsatzerlöse in Höhe von 64,8 Mio. EUR bzw. 7,9% (2010: 8,2%) erwirtschaftet. Auf Amerika entfiel mit 191,8 Mio. EUR ein Anteil von 23,4% (Vorjahr: 22,9%). Nach Asien wurden Umsätze in Höhe von 108,1 Mio. EUR (13,2% nach 12,6% im Vorjahr) und in den Rest der Welt in Höhe von 21,5 Mio. EUR (2,6% nach 2,0% im Vorjahr) getätigt.

Überdurchschnittliches Umsatzwachstum in Asien und der EU

Ertragslage

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen im Jahresvergleich um 11,0% auf 33,8 Mio. EUR zurück. Hauptverantwortlich dafür waren Versicherungsentschädigungen, die im Vorjahr aufgrund der Überschwemmung in Thailand enthalten waren.

Das Jahr 2011 war geprägt von einer schwierigen Rohstoffpreissituation, die sich auch in der Entwicklung des Materialaufwands widerspiegelte. Dieser erhöhte sich in der Berichtsperiode preis- und mengenbedingt um 25,1% und lag damit deutlich über der Umsatzsteigerung. Die Weitergabe der gestiegenen Einstandspreise an die Kunden gestaltete sich schwierig. Diesen herausfordernden Rahmenbedingungen konnte durch die laufende Anpassung des Materialeinsatzes im Sinne eines aktiven Rohstoffmanagements sowie durch die Realisierung von Größenvorteilen über weite Strecken erfolgreich entgegengewirkt werden. Der Anteil des Materialaufwands an der Betriebsleistung stieg dennoch um 4,0 Prozentpunkte auf 62,3%.

Verglichen mit dem Anstieg der Umsatzerlöse erhöhten sich 2011 sowohl der Personalaufwand als auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen unterproportional auf 114,9 Mio. EUR bzw. 116,6 Mio. EUR. Die Steigerungsraten betrugen 4,6% bzw. 6,5%.

Der Mitarbeiterstand wurde aufgrund der Ausweitung der Kapazitäten und der über den Großteil des Jahres positiven Auftragslage um durchschnittlich 825 auf 7.833 Personen erhöht. Trotz dieser Entwicklung und unterstützt durch einen geringeren Rechnungszinssatz bei der Berechnung der Personalrückstellungen konnte der Anteil der Personalaufwendungen an der Betriebsleistung auf 14,0% nach 15,6% im Vorjahr reduziert werden.

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2011 geringfügig um 0,5 Mio. EUR auf 112,8 Mio. EUR; die EBITDA-Marge in Bezug auf die Umsatzerlöse ging von 16,3% auf 13,8% zurück.

Die Abschreibungen blieben im Vorjahresvergleich mit 29,7 Mio. EUR nahezu unverändert.

Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte gegenüber dem Vorjahr um 0,9% auf 83,1 Mio. EUR gesteigert werden. Die EBIT-Marge in Bezug auf die Umsatzerlöse erreichte 10,1% nach 11,9% im Vorjahr.

Entwicklung Umsatz, EBIT und EBIT-Marge

Anstieg des Materialaufwands mit 25,1% deutlich höher als Umsatzwachstum

Rückgang des Anteils der Personalaufwendungen an der Betriebsleistung

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von minus 19,2 Mio. EUR auf minus 13,2 Mio. EUR. Diese Entwicklung ist vor allem auf ein schwächeres Ergebnis, das auf kündbare, nicht beherrschende Anteile – vorwiegend im Segment Sempermed – entfällt, zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Steuern der Semperit Gruppe erreichte im Berichtszeitraum 69,9 Mio. EUR und lag damit um 10,7% über dem Vorjahr.

Die Ertragsteuerbelastung verringerte sich im Geschäftsjahr 2011 um 1,9 Mio. EUR auf 15,8 Mio. EUR. Die effektive Steuerquote (berechnet auf das Ergebnis vor Steuern und vor kündbaren nicht beherrschenden Anteilen) reduzierte sich aufgrund einer veränderten geografischen Ergebnisverteilung, die eine niedrigere Steuerbelastung zur Folge hatte, und steuerlicher Investitionsbegünstigungen im Jahresvergleich von 21,1% auf 18,7%.

Der Jahresüberschuss der Semperit Gruppe erhöhte sich aufgrund des verbesserten Finanzergebnisses und der niedrigeren Steueraufwendungen um 19,2% auf 54,1 Mio. EUR.

Als Folge dieser Ergebnisverbesserung erhöhte sich die Eigenkapitalrentabilität von 12,9% des Vorjahres auf 14,5%, die Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern, Zinsen und kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ging hingegen von 14,2% auf 13,8% zurück.

Entwicklung des EBIT im Vorjahresvergleich in Mio. EUR

eliminierungen

Die Ertragslage und die Ergebnisentwicklung im Jahresvergleich präsentierten sich in den einzelnen Segmenten sehr unterschiedlich. Das Segment Sempermed musste gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund des vermehrten Preisdrucks einen Rückgang des Betriebsergebnisses von 47,1 Mio. EUR auf 34,5 Mio. EUR verzeichnen, die EBIT-Marge reduzierte sich von 14,9% auf 9,3%.

Das Segment Semperflex verbesserte das Betriebsergebnis leicht um 0,8 Mio. EUR auf 25,0 Mio. EUR, die EBIT-Marge erreicht 13,4% nach 16,7% im Vorjahr. Im Segment Sempertrans gelang nach dem Krisenjahr 2010 eine Trendumkehr; das Betriebsergebnis konnte auf 11,3 Mio. EUR verbessert werden, womit eine EBIT-Marge von 7,7% (2010: 0,0%) erzielt wurde. Das Segment Semperform erzielte eine abermalige Ergebnissteigerung auf 18,9 Mio. EUR (Vorjahr: 15,9 Mio. EUR) und verbesserte damit die EBIT-Marge von 14,5% auf 16,5%.

Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt 21,4 Mio. EUR und ist in 20.573.434 Stückaktien zerlegt, von denen jede im gleichen Umfang am Grundkapital beteiligt ist.

Deutliche Verbesserung des Finanzergebnisses

Anstieg des Jahresüberschusses um 19,2% auf 54,1 Mio. EUR

Unterschiedliche Ergebnisentwicklung in den Segmenten

Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 2,21 EUR im Jahr 2010 auf einen neuen Rekordwert von 2,63 EUR.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung eine Kürzung der Dividende auf 0,80 EUR je Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungsquote für 2011 beträgt damit vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung 30,4%. Die Dividendenrendite zum Schlusskurs von 29,75 EUR beläuft sich auf 2,7% bzw. 2,3% gemessen am Durchschnittskurs des Jahres 2011.

Dividendenvorschlag 0,80 EUR je Aktie

Vermögens- und Finanzlage

Kurzfassung Konzernbilanz zum 31.12.2011

in Mio. EUR 31.12.2011 31.12.2010 Vdg. in %
Aktiva
Anlagevermögen 233,4 219,8 6,2
Vorräte 137,6 113,7 21,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 114,3 85,5 33,6
Übriges Umlaufvermögen inklusive latenter Steuern 131,3 174,4 –24,7
Bilanzsumme 616,7 593,5 3,9
Passiva
Eigenkapital 372,5 351,1 6,1
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 97,3 83,4 16,6
Rückstellungen inklusive Sozialkapital 79,1 91,5 –13,5
Verbindlichkeiten inklusive latenter Steuern 67,8 67,5 0,4
Bilanzsumme 616,7 593,5 3,9

Die Bilanzsumme der Semperit Gruppe erhöhte sich im Berichtsjahr um 3,9% auf 616,7 Mio. EUR.

Das Anlagevermögen stieg erneut aufgrund höherer Investitionen um 6,2% auf 233,4 Mio. EUR. Darin enthalten sind geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von 38,0 Mio. EUR (2010: 28,8 Mio. EUR).

Das Umlaufvermögen inklusive latenter Steuern wurde um 2,5% auf 383,2 Mio. EUR erhöht. Dem Anstieg der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stand eine Reduktion der liquiden Mittel (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) gegenüber.

Das Working Capital, bestehend aus Vorräten zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, lag mit 213,1 Mio. EUR um 34,6% über dem Vorjahreswert von 158,3 Mio. EUR.

Aufgrund der höheren Absatzmenge und des deutlichen Anstiegs der Rohstoffpreise erhöhten sich die Vorräte um 21,0% auf 137,6 Mio. EUR.

Die gesteigerten Umsätze führten in Kombination mit einem vermehrten Wettbewerbsdruck, der sich auf die gewährten Zahlungskonditionen auswirkte, zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 33,6% auf 114,3 Mio. EUR.

Anstieg des Umlaufvermögens um 2,5%

Die liquiden Mittel reduzierten sich aufgrund des beschriebenen Working-Capital-Aufbaus und der getätigten Investitionen zum Bilanzstichtag auf 97,9 Mio. EUR im Vergleich zu 139,2 Mio. EUR im Vorjahr. Die Semperit Gruppe verfügt jedoch weiterhin über eine sehr gute finanzielle Basis für die Finanzierung der geplanten Investitionen und etwaiger Akquisitionen.

Das Konzerneigenkapital hat sich unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses in Höhe von 54,1 Mio. EUR, des Abgangs aus der Dividendenzahlung an die Aktionäre (25,7 Mio. EUR) und der negativen Veränderung der Währungsumrechnungsdifferenzen (6,9 Mio. EUR) sowie der negativen Effekte aus Neubewertungen (0,1 Mio. EUR) um 6,1% auf 372,5 Mio. EUR erhöht.

Die Eigenkapitalquote als Maß für die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens liegt bei 60,4% (Vorjahr: 59,2%). Das Eigenkapital deckt das Anlagevermögen des Semperit Konzerns zu 159,6% (Vorjahr: 159,7%).

Das Fremdkapital blieb in Summe weitgehend unverändert, einer Erhöhung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen um 13,9 Mio. EUR steht ein Rückgang der Rückstellungen inklusive Sozialkapital um 12,4 Mio. EUR gegenüber. Die übrigen Verbindlichkeiten inklusive latenter Steuern erhöhten sich nur geringfügig um 0,3 Mio. EUR auf 67,8 Mio. EUR.

Cash Flow

Kurzfassung Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

in Mio. EUR 2011 2010 Vdg. in % Cash Flow aus dem Ergebnis 89,0 91,0 –2,2 Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 29,4 50,4 –41,6 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –43,0 –66,4 –35,3 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit –24,4 –46,6 –47,6 Veränderung des Finanzmittelfonds –38,1 –62,7 –39,3 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 97,9 139,2 –29,7

Der Cash Flow aus dem Ergebnis 2011 reduzierte sich um 2,2% auf 89,0 Mio. EUR, jener aus der Betriebstätigkeit ging aufgrund des Anstiegs des Working Capitals um 41,6% auf 29,4 Mio. EUR zurück.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2011 –43,0 Mio. EUR und verzeichnet damit einen Rückgang um 35,3%. Für Ersatz-, Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden 45,1 Mio. EUR ausgegeben (Vorjahr: 52,5 Mio. EUR).

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sank um 47,6% auf –24,4 Mio. EUR und beinhaltet die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Semperit AG Holding für das Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 25,7 Mio. EUR, die Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen in Höhe von 1,2 Mio. EUR, Nettoeinzahlungen aus Finanzierung in Höhe von 1,5 Mio. EUR sowie Einzahlungen von nicht beherrschenden Gesellschaftern in Höhe von 1,0 Mio. EUR.

Rückgang der Investitionen auf 45,1 Mio. EUR

Rückgang der liquiden Mittel auf 97,9 Mio. EUR

Stabile Entwicklung des Fremdkapitals

Der Endbestand an liquiden Mitteln, in dem die Währungskursänderungen berücksichtigt sind, lag zum Bilanzstichtag mit 97,9 Mio. EUR um 41,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert.

Die Cash-Flow-Quote als Indikator für die Fähigkeit eines Unternehmens, aus den eigenen Erträgen Investitionen und damit das weitere Unternehmenswachstum zu finanzieren, entspricht dem prozentuellen Verhältnis des Cash Flows aus dem Ergebnis zum Umsatz. Für die Semperit Gruppe ergibt sich für 2011 eine Cash-Flow-Quote von 10,9% (Vorjahr: 13,2%). Dieser Rückgang ist in erster Linie eine Folge der gestiegenen Materialaufwendungen.

Entwicklung der Segmente

Sempermed

Das Segment Sempermed konnte auch unter schwierigen Rahmenbedingungen den Wachstumskurs der letzten Jahre fortsetzen und den Umsatz im Geschäftsjahr 2011 um 17,4% auf 371,5 Mio. EUR steigern. Diese deutliche Erlössteigerung verteilt sich nahezu zu gleichen Teilen auf Preis- und Mengeneffekte.

Die starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Handschuhen für den medizinischen Bereich hielt unverändert an, jedoch führten volatile Rohstoffpreise, Umstellungen im Produktionsverfahren zwischen Naturlatex und Nitril aufgrund des geänderten Nachfragemixes sowie die verlängerte Anlaufphase des Werks in Surat Thani zu einer Ergebnisbelastung. Mit einer flexiblen Preispolitik, laufenden Produktivitätsverbesserungen und striktem Materialkostenmanagement konnte ein Teil dieser negativen Einflüsse kompensiert werden.

Aufgrund des vorherrschenden Preisdrucks auf den Absatzmärkten ging das Betriebsergebnis (EBIT) 2011 um 26,8% auf 34,5 Mio. EUR zurück und die Umsatzrendite von 14,9% auf 9,3%.

Sempermed: Entwicklung Umsatz, EBIT und EBIT-Marge

Geschäftsentwicklung

Die Absatzentwicklung von Untersuchungshandschuhen zeigte sich im Jahresverlauf 2011 in Summe erneut positiv, wenngleich sich die Herausforderungen am Markt in den beiden Jahreshälften unterschiedlich darstellten. Aufgrund der Rohstoffpreiserhöhungen in den ersten Monaten bestand die Schwierigkeit zuerst darin, die erhöhten Kosten der wichtigsten Inputfaktoren auf der Preisseite an die Kunden weiterzugeben. Nach dem unterjährigen Höchststand der Rohstoffpreise setzte zunehmend ein Preisdruck ein, der durch die bestehenden Überkapazitäten am Markt und preisaggressive Mitbewerber noch verstärkt wurde.

Rohstoffteuerungen und Preisdruck bestimmen Geschäftsverlauf

Cash-Flow-Quote in Höhe von 10,9%

um 17,4% auf 371,5 Mio. EUR

Umsatzsteigerung

Rückgang der EBIT-Marge auf 9,3%

Durch den außerordentlich starken Preisanstieg bei Naturlatex wurde der Markttrend zu hochwertigen Handschuhen aus synthetischem Nitril verstärkt. Im Jahr 2011 betrug der Nitrilanteil 30% nach 20% im Vorjahr. Während Nitril in den vergangenen Jahren stets ein gegenüber Naturlatex sehr teurer Rohstoff gewesen ist, hat sich diese Situation mit dem Preisanstieg bei Naturlatex verändert. Ähnliche Preisniveaus führen dazu, dass Produkte aus Nitril mit ihren hervorragenden Eigenschaften für viele Kunden attraktiver geworden sind.

Durch die Umstellung einzelner Vertriebskanäle von Naturlatex- auf Nitrilprodukte waren vorübergehend bei einigen Distributionspartnern auch Überlager von Untersuchungshandschuhen aus Naturlatex vorhanden; die Folge war eine kurzzeitige Abnahme der Auftragseingänge in diesem Produktbereich.

Die Inbetriebnahme der Linien am neuen Fertigungsstandort in Surat Thani wurde an die bestehende Nachfrage angepasst und sukzessive im Jahresverlauf vorgenommen.

Der Absatzanstieg im Geschäftsjahr 2011 ist überwiegend auf eine sehr gute Nachfrageentwicklung in Südamerika und eine leichte Mengensteigerung in den USA zurückzuführen. Das Absatzvolumen in Europa und Asien stagnierte hingegen.

Bei den Operationshandschuhen konnte 2011 eine Steigerung der Absatzmenge um 11% erzielt werden, nachdem der Markt in 2010 Sättigungstendenzen gezeigt hatte. Diese Umsatzentwicklung ist vor allem durch eine bessere Nachfrage im Hauptmarkt EU und durch die Erhöhung der Verpackungskapazitäten am Standort Sopron, Ungarn, begründet. Auch in diesem Geschäftsbereich zeigt sich die Profitabilität durch die volatile Entwicklung der Rohstoffpreise gedämpft.

Die Eigenfertigung von PVC-Untersuchungshandschuhen am Standort Shanghai, China, wurde per Jahresende 2011 eingestellt. Dieses Nischenprodukt wird seither entsprechend dem Design und den Qualitätsstandards von Sempermed durch externe Partner hergestellt.

Investitionen

Die Investitionen konzentrierten sich 2011 abermals auf die Werke in Thailand und erreichten eine Höhe von 20,7 Mio. EUR. Nach den Verzögerungen der Bauarbeiten durch die Überschwemmungen im November 2010 konnte Sempermed 2011 die Grundstruktur des neuen Werkes in Surat Thani fertig stellen und sieben hochmoderne Fertigungslinien erfolgreich in Betrieb nehmen. Die Planungs- und Vorbereitungsphase für das neue Werk am dritten thailändischen Standort in Trang wurde weitgehend abgeschlossen.

Am Fertigungsstandort für Operationshandschuhe in Wimpassing, Österreich, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr die Taktwaschanlage und der Trockner modernisiert, und verbesserte Chargenverfolgungssysteme wurden installiert. Weiters wurde am Finishing-Standort in Sopron, Ungarn, die im Vorjahr neu errichtete Verpackungslinie optimiert.

Semperflex

Das Segment Semperflex konnte den Aufwärtstrend des Jahres 2010 auch 2011 fortsetzen und einen Rekordumsatz in Höhe von 186,9 Mio. EUR erzielen, um 28,5% mehr als im Vorjahr. Der Großteil dieses Anstiegs war auf Mengeneffekte zurückzuführen.

Die Nachfragesituation zeigte sich 2011 im Jahresverlauf höchst unterschiedlich. Die ersten Monate 2011 waren im Segment Semperflex von einem anhaltend starken Auftragseingang und einem dynamischen Mengenwachstum geprägt, eine Vollauslastung der Werke war die Folge. Mit einer Erhöhung der Schichten wurde versucht, die Ausweitung der Lieferzeiten zu minimieren und den Kundenbedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden. Ab der JahresNitrilprodukte von zunehmender Bedeutung

Steigerung der Absatzmenge von Operationshandschuhen um 11%

Investitionsvolumen von 20,7 Mio. EUR

Umsatzsteigerung um 28,5% auf 186,9 Mio. EUR

mitte setzte jedoch auf einigen geografischen Märkten eine Konsolidierung der Nachfrage ein; die Kunden disponierten angesichts der Unsicherheit auf der Rohstoffseite, voller Läger und einer sich verlangsamenden wirtschaftlichen Entwicklung deutlich vorsichtiger, sodass sich Auftragseingänge und Auftragsstand im weiteren Jahresverlauf normalisierten. Bedingt durch diese Rahmenbedingungen wurden die Produktionskapazitäten in mehreren Werken nach der Vollauslastung in der ersten Jahreshälfte wieder an den geringeren Bedarf angepasst.

Semperflex erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Betriebsergebnis in Höhe von 25,0 Mio. EUR und konnte damit eine angesichts der marktseitigen Herausforderungen respektable Umsatzrendite von 13,4% erzielen. Die deutlich gestiegene Absatzmenge konnte somit die Teuerung bei den Rohstoffen, die zum Teil schlechte Verfügbarkeit einzelner Rohstoffe und die Schwierigkeiten in der kundenseitigen Preisanpassung kompensieren.

Leichter Rückgang der EBIT-Marge auf 13,4%

Semperflex: Entwicklung Umsatz, EBIT und EBIT-Marge

Geschäftsentwicklung

Die Business Unit Hydraulikschlauch verzeichnete im Berichtszeitraum eine deutliche Steigerung der Absatzmenge um rund ein Viertel, jedoch gestaltete sich die Weitergabe der gestiegenen Rohstoffpreise an die Kunden schwierig. Die zuvor erwähnte starke unterjährige Schwankung der Auftragslandschaft sowie die notwendigen Kapazitätsanpassungen aufgrund vorsichtigerer Kundendispositionen wirkten sich überwiegend auf diese Business Unit aus.

Zu den Mengenzuwächsen bei den Hydraulikschläuchen haben insbesondere die Überseemärkte beigetragen, vor allem das thailändische Werk konnte seine Umsätze deutlich steigern und Marktanteilsgewinne im asiatischen Raum verzeichnen. Die 2010 neu gegründete brasilianische Vertriebsgesellschaft für Hydraulikschläuche konnte sich rasch am Markt etablieren.

Die Business Unit Industrieschlauch verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 trotz eines unterdurchschnittlichen Mengenwachstums eine Erhöhung des Umsatzes um rund ein Fünftel. Aufgrund fehlender weltweiter Standardisierung dieser Produkte konzentrierte sich Semperflex zur Ausweitung der Absatzmenge auf die Bearbeitung von europäischen Wachstumsmärkten wie Russland und die Ukraine.

Die Business Unit Elastomer- und Verschleißschutzplatten, die kleinste Einheit des Segments, konnte 2011 ein knapp zweistelliges Mengenwachstum erzielen, die Kapazitäten waren im Jahresverlauf 2011 gut ausgelastet. Gegen Jahresende ging der Auftragseingang jedoch leicht zurück.

Markantes Mengenwachstum bei Hydraulikschläuchen

Nachfrage nach Industrieschläuchen zeigte sich verhalten

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2011 wurden im Segment Semperflex 16,1 Mio. EUR investiert, wobei die Erweiterung der Kapazitäten in den Werken in Tschechien, Thailand und China im Fokus standen. Im Verlauf des Jahres 2012 soll die verfügbare Produktionskapazität an diesen Standorten in Summe um rund ein Fünftel erhöht werden.

Sempertrans

Im Geschäftsjahr 2011 verzeichnete das Segment Sempertrans einen signifikanten Umsatzanstieg von 24,5% auf 147,0 Mio. EUR und erzielte damit einen Rekordumsatz. Das Marktumfeld war im gesamten Jahr 2011 von einer durchaus dynamischen Nachfrage geprägt, die vor allem durch ein starkes Auftragsniveau aus dem Bergbau getragen war. Dabei konnten nicht nur in den Kernregionen Ost- und Mitteleuropa, sondern auch in den Wachstumsmärkten Südamerika, Asien und Nordafrika attraktive Großaufträge gewonnen werden. Geringer ausgeprägt war die Nachfrage der Stahl- und Zementindustrie sowie im Bereich der Hafenanlagen.

Nach dem schwierigen Umfeld des Vorjahres ist es Sempertrans gelungen, durch eine Preisgestaltung, die eine bessere und schnellere Anpassung an die Rohstoffsituation ermöglichte, durch die Optimierung des Produktmixes und das kontinuierliche Kostenmanagement die Profitabilität im Geschäftsjahr deutlich zu steigern. Nach einem ausgeglichenen Ergebnis im Jahr 2010 wurde 2011 mit einem EBIT in Höhe von 11,3 Mio. EUR der Turnaround geschafft. Dennoch bleibt die Wettbewerbssituation von einem starken Preiswettbewerb der Marktteilnehmer geprägt. Darüber hinaus verstärkt sich in Europa im Bereich der Standardförderbänder der Trend zu asiatischer Importware weiter.

Umsatzanstieg um 24,5% auf 147,0 Mio. EUR

Turnaround mit EBIT von 11,3 Mio. EUR

Sempertrans: Entwicklung Umsatz, EBIT und EBIT-Marge

Geschäftsentwicklung

Die Kapazitäten der Werke waren im Geschäftsjahr 2011 durchgehend sehr gut ausgelastet, wobei der Streik in der Produktionsstätte in Nirlon, Indien, eine Reduktion der verfügbaren Menge des Segments im 4. Quartal auslöste. Die Auswirkungen gegenüber den Kunden konnten jedoch durch Belieferungen aus den Werken in Europa und Asien großteils verhindert werden. Der Streik dauert aufgrund der verhärteten Fronten über den Jahreswechsel 2011/12 hinaus an und war auch zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht beigelegt.

Das polnische Werk in Belchatów konnte nach der 2010 erfolgten Inbetriebnahme des überbreiten Extruders in Kombination mit einer modernen Rollerheadanlage die Kapazität deutlich ausweiten und diese voll auslasten. Das französische Werk in Argenteuil konzentrierte sich auf die Produktion von hochwertigen Metall- und Spezialbändern, um der herausforSehr gute Auslastung der Produktionskapazitäten

dernden Marktsituation Rechnung zu tragen und den extrem preisaggressiven Wettbewerb im Bereich der Standardförderbänder zu vermeiden. Die Produktionsstätte in Shandong, China, richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der Qualität und auf die technische Weiterentwicklung. Zudem wurde die Konzentration auf eine Verbesserung der lokalen Marktbearbeitung und auf die segmentinterne Zulieferfunktion gelegt.

Investitionen

Den Schwerpunkt der Investitionen bildeten laufende Produktivitäts- und Qualitätsverbesserungen sowie Optimierungen an den bestehenden Standorten. In Summe erreichte die Investitionssumme nach dem Abschluss größerer Projekte in den Vorjahren 2,0 Mio. EUR.

Semperform

Das Segment Semperform konnte das Geschäftsjahr 2011 mit einem Umsatzanstieg von 4,7% auf 114,6 Mio. EUR abschließen. Zu diesem Anstieg haben insbesondere die Business Units Industrieformteile und Sonderanwendungen mit einem zweistelligen Wachstum beigetragen, während die Business Units Bauprofile bzw. Handläufe sich leicht rückläufig entwickelten bzw. stagnierten.

Die Schwierigkeiten bei der Weitergabe der Rohstoffpreise an die Kunden wirkten sich leicht negativ auf die Ergebnissituation aus. Bedingt durch die Auflösung einer Rückstellung weist das Segment Semperform dennoch einen Anstieg des Betriebsergebnisses (EBIT) um 18,9% auf 18,9 Mio. EUR aus.

Erhöhung der Umsatzerlöse um 4,7% auf 114,6 Mio. EUR

Semperform: Entwicklung Umsatz, EBIT und EBIT-Marge

Geschäftsentwicklung

Die größte Business Unit Bauprofile mit den Produkten Fenster- und Türdichtungen war besonders stark von den Rohstoffpreissteigerungen betroffen und wurde darüber hinaus auf einigen Märkten mit einem sehr preisaggressiven Verhalten von Mitbewerbern konfrontiert. Eine selektive Auftragssteuerung führte letztlich zu einer Reduktion der abgesetzten Menge und in weiterer Folge zu einer Abflachung der Umsatzentwicklung. Dieser mengenmäßige Absatzrückgang wurde vor allem in Osteuropa verzeichnet und konnte auf der Erlösseite nur zum Teil durch die notwendig gewordenen Preiserhöhungen ausgeglichen werden, sodass die Umsätze 2011 leicht gegenüber dem Vorjahr gesunken sind.

Bei den Industrieformteilen, der zweitgrößten Business Unit, ist es gelungen, im Geschäftsjahr 2011 eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung zu erzielen, die vor allem von einem preisorientierten Wachstum getragen war. Unterstützend hat sich vor allem die gute Nachfrage der Bau- und Industriekunden ausgewirkt.

Hoher Preisdruck bei Bauprofilen

Die Handläufe als drittgrößte Business Unit verzeichneten 2011 eine stagnierende Umsatzentwicklung. Einem leichten Mengenzuwachs stand eine negative Preisentwicklung gegenüber. Die Wettbewerbssituation verschärfte sich vor allem im Hauptmarkt China zusehends, sodass Semperform mit einer neuen differenzierten Produktstrategie diesen neuen Rahmenbedingungen Rechnung tragen wird.

Der kleinsten Business Unit Sonderanwendungen mit den Produktgruppen Gummifolien, Seilbahnfutterungen und Schwammgummi ist 2011 eine zweistellige Umsatzsteigerung geglückt. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf Preissteigerungen, die Absatzmenge zeigte hingegen einen leichten Rückgang.

Investitionen

In Summe investierte Semperform im Berichtsjahr 5,6 Mio. EUR nach 5,8 Mio. EUR im Vorjahr. Im Fokus der Investitionen standen die Erweiterungsinvestitionen am chinesischen Standort in Shanghai, Gebäudeadaptierungen am Standort Deggendorf, Deutschland, und eine neue Spritzgussmaschine im Stammwerk in Wimpassing, Österreich.

Mitarbeiter

Im Durchschnitt des Jahres 2011 beschäftigte die Semperit Gruppe 7.833 Mitarbeiter, um 11,8% mehr als im Vorjahr. Den größten Anstieg verzeichneten die Segmente Sempermed und Semperflex. In Österreich waren in Summe 702 Mitarbeiter und damit um 6,0% mehr als im Vorjahr beschäftigt. Der Anteil der Personalaufwendungen in Höhe von 114,9 Mio. EUR an der Betriebsleistung beläuft sich auf 14,0% nach 15,6% im Vorjahr.

Anstieg um 11,8% auf 7.833 Mitarbeiter

Personalaufwand in % der Betriebsleistung

Das Management der Semperit Gruppe sieht in der Kompetenz und Innovationskraft der Mitarbeiter einen wichtigen Erfolgsfaktor zur Verteidigung und zum weiteren Ausbau der aktuellen Marktpositionen. Semperit bietet deshalb ihren Mitarbeitern ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm, das sie optimal auf die operativen und strategischen Herausforderungen vorbereiten soll. Im Fokus der Personalarbeit stehen auch die laufende Verbesserung der betrieblichen Sicherheit und die Förderung der Gesundheit aller Mitarbeiter.

Umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm

Forschung und Entwicklung

Zur erfolgreichen Positionierung im Wettbewerb verfolgt die Semperit Gruppe eine klar definierte Forschungsstrategie, die neben laufenden Produktinnovationen die weitere Flexibilisierung der Produktionsverfahren zur Optimierung des Rohstoffeinsatzes fokussiert. Ein zentrales Element bildet auch die Absicherung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards. Die gruppenweiten Forschungsaktivitäten werden im Forschungszentrum Wimpassing, Österreich, akkordiert und gesteuert.

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Die Semperit Gruppe reduziert durch ein effektives Umweltmanagementsystem die in der Produktion anfallenden branchentypischen Umweltbelastungen so weit wie möglich. Die Basis für dieses Managementsystem sind gesetzliche Bestimmungen und Auflagen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweiligen Produktions- und Betriebsstätten. Darüber hinaus bestehen klare Regelungen der Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Belange des Umweltschutzes wie zum Beispiel Abfall- und Abwasserbeauftragte. Zur Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und Anweisungen werden die Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen und geschult. Alle erstmals verwendeten Rohmaterialien, Mischungen und Prozesse werden im Planungsstadium auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt untersucht und optimiert. Detaillierte Ziele zur Reduktion des Materialeinsatzes sowie des Energieverbrauchs sind festgelegt und werden periodisch durch die Geschäftsleitung überprüft und um weitere Maßnahmen ergänzt.

Angaben laut § 243a Abs. 1 UGB

Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2011 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte.

Die B&C Semperit Holding GmbH war per 31. Dezember 2011 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Daneben bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.

Marktnahe Produktentwicklungen und Prozessoptimierungen im Fokus

Konzernweite Programme zur Optimierung des Ressourcenverbrauchs

Aktionärsstruktur

Altersgrenzen für Vorstand und Aufsichtsrat

Für Mitglieder des Aufsichtsrats gilt als Altersgrenze die Vollendung des 70. Lebensjahres. Aufsichtsratsmitglieder scheiden mit Ablauf der auf den 70. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat aus.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes:

Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächst höhere und die nächst niedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl Fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt:

In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

Die in der 120. ordentlichen Hauptversammlung am 30. April 2009 dem Vorstand gemäß § 65 Abs. 1 Z. 8 Aktiengesetz erteilte Ermächtigung zum Aktienrückkauf von bis zu 5% des Grundkapitals ist am 30. November 2011 ausgelaufen. Es bestehen derzeit keine Befugnisse des Vorstands im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 7 UGB.

Es bestehen keine Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Ernennung und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern

Ermächtigung zum Aktienrückkauf im November 2011 ausgelaufen

Risikobericht

Risikoumfeld

Die Fragilität der aktuellen Weltwirtschaft mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe vor Herausforderungen. Der Erfolg der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Diversifikation im Sinne einer Risikostreuung wird auch durch die weltweite Präsenz sichergestellt.

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld birgt die hohe Volatilität zwischen Euro und US-Dollar Risikopotenzial in sich. Zudem können steigende Rohstoffpreise und Energiekosten, die nicht rasch genug in den Absatzpreisen durchgesetzt werden können, zu einer Verschlechterung der Ertragslage der Semperit Gruppe führen.

Semperit ist in Ländern aktiv, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können unvorteilhafte Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitere Risiken auslösen. Auch mit Risiken wie Natur-, Feuer- und Umweltkatastrophen ist ein signifikantes Verlustpotenzial für die Semperit Gruppe verbunden.

Risikomanagement

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Standorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

Risikoorganisation

Beginnend mit 2012 wird die Abteilung Internal Audit die Aufgaben des Risikomanagements wahrnehmen. Dazu zählen insbesondere die zentrale Koordination und Überwachung von Risikomanagementprozessen für den gesamten Konzern sowie die Risikobewertung und umfassende Berichterstattung an den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat.

Im Berichtsjahr wurde eine Datenbanklösung vorbereitet, die zukünftig alle Prozesse und Daten des Risikomanagements dokumentiert und eine transparente Kommunikation im Gesamtunternehmen sicherstellt. Die Risiken werden dabei nach definierten operativen Regionale und sektorale Diversifikation

Konzernweites, integriertes Kontrollsystem

Weitere Stärkung der Risikoorganisation

und funktionalen Risikofeldern anhand von Kriterienkatalogen identifiziert. Letztlich wird mit diesen Optimierungsmaßnahmen das Ziel verfolgt, die Effizienz und Effektivität der Risikomanagementprozesse weiter zu steigern und das unternehmensweite Bewusstsein für diese zentralen Fragestellungen zu fördern.

Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken

Die Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen sind explizit im Ausblick des Lageberichts angeführt. Im Folgenden werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuk bestehen langfristige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible, rezepturabhängige Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert. Die im Berichtsjahr initiierten Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements dienen nicht zuletzt auch der Reduktion dieser Risikoklasse.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management des Produktportfolios, die laufende Entwicklung von Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnahe mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden, da Störungen insbesondere auch durch Naturereignisse hervorgerufen werden können, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Aktive Steuerung des Lieferantenportfolios

Breite und ausgewogene Kundenstruktur

Laufende Wartungen und Abschluss von Versicherungen

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang ab Seite 84. Nachstehend findet sich eine Zusammenfassung und Interpretation.

Ausfallrisiko Finanzinstrumente

Ausfallrisiken der Semperit Gruppe in Bezug auf Wertpapiere sowie Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten sind als gering einzustufen, da die Vertragspartner zum überwiegenden Teil Banken mit ausgezeichneter Bonität sind. Zur Risikominimierung bestehen zudem definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Zinsrisiko

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden in geringem Ausmaß Betriebsmittel und Investitionen mit Fremdkapital finanziert. Zum Bilanzstichtag 31.12.2011 werden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 6,2 Mio. EUR (2010: 6,0 Mio. EUR) ausgewiesen. Diese Verbindlichkeiten sind variabel verzinst und unterliegen einem marktüblichen Zinsrisiko. Aufgrund des genannten niedrigen Volumens ist das Zinsrisiko als unbedeutend einzustufen.

Liquiditätsrisiko

Die Position Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente belief sich zum Bilanzstichtag 31.12.2011 auf 97,9 Mio. EUR (2010: 139,2 Mio. EUR). Die laufende Verbesserung der konzernweiten Treasury-Richtlinien und Informationssysteme dient der frühzeitigen Erkennung von finanziellen Risiken und ermöglicht es, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die solide Bilanzstruktur der Semperit Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 60,4% per Jahresende 2011 (2010: 59,2%) stellt im Bedarfsfall den Zugang zu günstigen Fremdfinanzierungen sicher.

Währungsrisiko

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen vor allem für Tochtergesellschaften, die nicht im Euroraum ansässig sind, aber Geschäftsbeziehungen dorthin unterhalten, sowie aus Kursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar. Die Risiken werden bedarfsgerecht durch Termingeschäfte abgesichert. Es werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken abgeschlossen.

Bankpartner mit ausgezeichneter Bonität

97,9 Mio. EUR liquide Mittel, Eigenkapitalquote 60,4%

Bedarfsgerechte Absicherung durch Termingeschäfte

Internes Kontrollsystem (IKS)

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrolle
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

Klare Zielsetzungen und laufende Weiterentwicklung

Ausblick

Für das Jahr 2012 wird keine kurzfristige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet, vielmehr rechnet die Weltbank 2012 mit einer weiteren Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums im Vergleich zu 2011, wobei sich in der zweiten Jahreshälfte eine graduelle Verbesserung einstellen dürfte. Erst für 2013 wird aus Ganzjahressicht wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Indikatoren prognostiziert.

Von dieser vorübergehenden konjunkturellen Abschwächung werden sowohl die entwickelten Märkte als auch die aufstrebenden Regionen betroffen sein. So wird beispielsweise für die Eurozone im Durchschnitt mit einer Stagnation im Jahr 2012 gerechnet, aber auch die Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika werden nach Einschätzungen der Weltbank mit reduzierten Wachstumserwartungen konfrontiert sein.

Angesichts dieser Einschätzungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und in der Erwartung unverändert volatiler Rohstoffmärkte ist die Visibilität für die Ergebnisentwicklung des Geschäftsjahrs 2012 deutlich eingeschränkt. Die Semperit Gruppe wird 2012 den kurzfristigen operativen Fokus auf eine weitere Optimierung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung richten, ohne dabei die mittelfristigen Wachstumsvorhaben und die Verbesserung der strategischen Ausrichtung zu vernachlässigen. Eine selektive Auftragssteuerung, laufende Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzverbesserung und eine flexiblere absatzseitige Anpassung an die Rohstoffpreissituation sollen zu einem weiterhin ertragsorientierten Wachstumskurs beitragen.

Die Semperit Gruppe wird die geplanten Kapazitätserweiterungen in den beiden Sektoren Medizin und Industrie sukzessive in Betrieb nehmen, um einerseits die geplanten Marktanteilssteigerungen zu erreichen und andererseits die preis- und mengenorientierte Absatzpolitik beizubehalten.

Bei den medizinischen Produkten sind weiterhin ein Kapazitätsüberhang und eine Fortsetzung des preisaggressiven Verhaltens einiger Mitbewerber absehbar, sodass im ersten Halbjahr 2012 mit einer leicht unterdurchschnittlichen Margenentwicklung im Segment Sempermed zu rechnen ist. Inwieweit sich diese Situation in der zweiten Jahreshälfte 2012 ändern wird, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden. Mit der in 2011 eingeleiteten Forcierung der Vertriebsaktivitäten und der weiteren Verbesserung der Kundenservicierung wird jedoch unverändert das Ziel verfolgt, bis 2015 den globalen Marktanteil bei Untersuchungshandschuhen von derzeit 8% auf 12% zu steigern.

Im Sektor Industrie gehen wir nach der Normalisierung der Auftragslage in der zweiten Jahreshälfte 2011 davon aus, dass sich die derzeitige Geschäftsentwicklung fortsetzt und die Semperit Gruppe in der Lage sein wird, die sich aus den beabsichtigten Kapazitätserweiterungen ergebenden Wachstumschancen zu nutzen. Das Segment Semperflex plant die Wachstumschancen in Asien und Lateinamerika durch die Stärkung des Vertriebs aktiv zu nutzen, um die aktuelle Stagnation auf den Märkten Europas und der USA zumindest auszugleichen. Das Segment Sempertrans sollte weiterhin vom anhaltenden Boom der Energiewirtschaft und der Rohstoffe profitieren. Semperform wird sich unverändert auf ausgewählte Nischenmärkte konzentrieren und plant den asiatischen Markt durch preiswerte Produktvarianten stärker zu erschließen.

Weitere Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums erwartet

Eingeschränkte Visibilität für Ergebnisentwicklung 2012

Forcierung der Vertriebsaktivitäten und Verbesserung des Kundenservice

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet die Semperit Gruppe mit einer Fortsetzung des mengenmäßigen Wachstums. Aufgrund der eingeschränkten operativen Visibilität, die vor allem von der Rohstoffpreisentwicklung dominiert ist, und der schwer prognostizierbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein fundierter Ausblick hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung für das Geschäftsjahr 2012 zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Die Semperit Gruppe hält aber unverändert an den mehrjährigen Wachstumszielen fest; im Durchschnitt soll in den Jahren bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt und gleichzeitig die aktuelle Rentabilität aufrecht erhalten werden.

Dieser Ausblick für das Geschäftsjahr 2012 entspricht den Einschätzungen des Vorstandes zum 9. März 2012 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des Jahres 2012. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Nachtragsbericht

Seit dem 1. Jänner 2012 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zu erwarten ist.

Wien, am 9. März 2012

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands

DI Richard Stralz Mitglied des Vorstands

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Festhalten an mehrjährigen Wachstumszielen

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Konzernabschluss 2011 Semperit Gruppe

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

in TEUR Anhang 2011 2010
Umsatzerlöse 5.1. 820.006 689.425
Veränderungen des Bestands an Erzeugnissen 2.786 13.603
Aktivierte Eigenleistungen 802 793
Betriebsleistung 823.595 703.821
Sonstige betriebliche Erträge 5.2. 33.782 37.961
Materialaufwand 5.3. –513.059 –410.173
Personalaufwand 5.4. –114.947 –109.872
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5. –116.594 –109.470
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) 112.776 112.267
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.6. –29.673 –29.939
Betriebsergebnis (EBIT) 83.103 82.328
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 207 162
Zinserträge und andere Erträge aus Finanzanlagen 1.703 1.887
Aufwendungen aus Finanzanlagen –52 –89
Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzierungsaufwand –418 –222
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –14.680 –20.969
Finanzergebnis 5.7. –13.241 –19.231
Ergebnis vor Steuern (EBT) 69.862 63.098
Ertragsteuern 5.8. –15.784 –17.715
Jahresüberschuss 54.078 45.382
Gewinn je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) 5.9. 2,63 2,21

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil dieser Konzerngewinn- und -verlustrechnung.

Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

in TEUR Anhang
2011
2010
Jahresüberschuss 54.078 45.382
Sonstiges Ergebnis
"Available for sale" Finanzvermögen –132 –21
Darauf entfallende latente Steuern 33 6
Währungsumrechnungsdifferenzen des Geschäftsjahres –6.879 18.729
Umgliederung in den Gewinn 5 68
–6.973 18.782
Gesamtjahresergebnis 47.105 64.164

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil dieser Konzerngesamtergebnisrechnung.

Konzernbilanz

zum 31.12.2011

in TEUR Anhang 31.12.2011 31.12.2010
Akt
iva
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 6.1. 5.615 6.031
Sachanlagen 6.2. 216.720 199.843
Anteile an assoziierten Unternehmen 3.2. 767 560
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 11.884 13.720
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 310 445
Latente Steuern 6.8. 8.772 10.761
244.068 231.359
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 6.3. 137.595 113.689
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.4. 114.329 85.546
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 3.695 4.869
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 11.390 11.953
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 7.681 6.874
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.7. 97.892 139.186
372.582 362.116
Akti
va
616.650 593.476
Passi
va
Eigenkapital 6.9.
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 316.875 288.613
Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung 12.716 19.590
372.453 351.065
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 36.924 41.998
Sonstige Rückstellungen 6.12. 17.084 18.924
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 97.292 83.405
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.13. 0 5.974
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 3.074 762
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 200 211
Latente Steuern 6.8. 2.178 4.206
156.751 155.480
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen 6.12. 20.561 24.848
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.13. 6.178 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.14. 38.815 40.969
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 8.816 9.646
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 7.084 4.964
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 5.991 6.504
87.445 86.931
Passi
va
616.650 593.476

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil dieser Konzernbilanz.

Konzerngeldflussrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

in TEUR
Anhang
2011 2010
Jahresüberschuss 54.078 45.382
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 28.862 26.320
Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen –126 71
Veränderung langfristiger Rückstellungen –8.188 –2.285
Anteile am Gewinn assoziierter Unternehmen –207 –162
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 14.680 20.969
Sonstige unbare Aufwendungen bzw. Erträge –51 674
Cash Flow aus dem Ergebnis 89.049 90.969
Veränderung Vorräte –23.906 -38.704
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –28.783 -6.037
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 4.541 -9.965
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –6.375 10.970
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen –2.679 3.618
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens –2.442 -468
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 29.405 50.383
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 1.312 172
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Finanzanlagen 3.000 179
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –45.098 –52.462
Investitionen in kurz- und langfristige Finanzanlagen –2.235 –4.722
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0 –9.615
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –43.020 –66.448
Nettoeinzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 1.485 0
Dividende an die Aktionäre des Mutterunternehmens –25.717 –23.659
Dividende an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen –1.187 –22.410
Kapitaleinzahlungen durch nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 973 0
Auszahlungen aus Kapitalherabsetzung 0 -565
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit –24.446 –46.635
Nettoabfluss liquider Mittel –38.062 –62.700
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung –3.233 16.130
Finanzmittelfonds am Anfang des Jahres 139.186 185.756
Finanzmittelfonds am Ende des Jahres
7.
97.892 139.186

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil dieser Konzerngeldflussrechnung.

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

Neu-
Grund- Kapital- Gewinn- bewertungs- Währungs
in TEUR kapital rücklage rücklage rücklage umrechnung Gesamt
Stand 31.12.2009 21.359 21.503 267.085 –182 793 310.558
Gesamtjahresergebnis 45.382 –15 18.797 64.164
Dividende –23.659 –23.659
Sonstiges 3 3
Stand 31.12.2010 21.359 21.503 288.811 –198 19.590 351.065
Gesamtjahresergebnis 54.078 –99 –6.874 47.105
Dividende –25.717 –25.717
Sonstiges 0 0
Stand 31.12.2011 21.359 21.503 317.172 –297 12.716 372.453

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil dieser Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung.

Konzernanhang

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Semperit Aktiengesellschaft Holding, eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, Österreich. B&C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und B&C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier strategischen Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt.

1.1. Erstellung und Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 wurde gemäß § 245a UGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember.

Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die Forderungen aus Ertragsteuern, die finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die bisher unter den Posten sonstige Forderungen und Vermögenswerte bzw. sonstige Verbindlichkeiten in der Bilanz zusammengefasst waren, werden nunmehr gesondert ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

1.2. Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Erstmalig angewandte Standards

Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen, die bereits in EU-Recht übernommen wurden, waren im Geschäftsjahr 2011 erstmalig anzuwenden:

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Änderung: Ausnahme von Vergleichsangaben nach IFRS 7

Die Änderung hatte keine Relevanz für die Semperit Gruppe.

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Änderungen: Klassifizierung von Bezugsrechten

Gemäß dieser Änderung sind Rechte (Optionen, Bezugsrechte) auf Erwerb einer bestimmten Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente für einen bestimmten Betrag jeglicher Währung Eigenkapitalinstrumente, wenn diese Rechte allen Aktionären entsprechend ihrer Beteiligung angeboten werden. Die Änderung hatte keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

IAS 24 Angabe über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (überarbeitet 2009)

Der 2009 revidierte Standard vereinfacht die Definition von nahe stehenden Unternehmen und Personen, stellt die beabsichtigte Bedeutung dieser Termini klar und beseitigt Widersprüchlichkeiten. Eine teilweise Ausnahme für staatsnahe Unternehmen wird vorgesehen. Die erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2011 hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Sammelstandard – Improvements to IFRS (Änderungen 2010)

Die Anpassungen betreffen Änderungen bei Darstellung, Ansatz und Bewertung sowie Begriffs- oder redaktionelle Änderungen. Nennenswerte Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe ergaben sich nicht.

IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente

Diese Interpretation stellt klar, dass zur Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten ausgegebene Eigenkapitalinstrumente, die beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, "gezahltes" Entgelt im Sinne von IAS 39.41 darstellen. Diese Interpretation hatte keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

IFRIC 14 Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung – Änderung: Vorauszahlung von Mindestdotierungen

Die Änderung erlaubt Vorauszahlungen von Mindestdotierungen als Vermögenswert anzusetzen. Die Änderung hatte keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Bereits veröffentlichte, aber noch nicht angewandte Standards

Folgende bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichte neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2011 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt:

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Änderung: Schwerwiegende Hochinflation und Beseitigung fixer Daten

Die Änderung ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen und hat keine Relevanz für die Semperit Gruppe.

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben – Änderungen: Übertragung von finanziellen Vermögenswerten

Es werden zusätzlich Angaben zu übertragenen finanziellen Vermögenswerten, die weiterhin bilanziert werden, vorgeschrieben. Die von der EU bereits übernommene Änderung ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen. Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden nicht erwartet.

IFRS 9 Finanzinstrumente

IFRS 9 regelt die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Es wird eine Neukategorisierung der Finanzinstrumente in "at amortised cost" und "at fair value" geschaffen. Ob ein Instrument in die Kategorie "at amortised cost" eingeordnet werden kann, ist einerseits vom Geschäftsmodell des Unternehmens und andererseits von den vertraglichen Zahlungsströmen des betreffenden Instruments abhängig. Änderungen sind – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen, retrospektiv anzuwenden. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Die erwarteten Änderungen werden im Wesentlichen die Bewertung und die Darstellung von Wertänderungen der finanziellen Vermögenswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im sonstigen Ergebnis betreffen.

IFRS 10 Konzernabschlüsse

IFRS 10 ersetzt IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse und SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Der neue Standard schafft durch eine geänderte Definition des Begriffs "Beherrschung" eine einheitliche Grundlage zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises und enthält umfassende Anwendungsbeispiele, die auch bisher nicht geregelte Sachverhalte wie Schutzrechte und Prinzipal-Agenten-Beziehungen abdecken. Der Standard ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen

IFRS 11 regelt die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftlichen Tätigkeiten. Der neue Standard ersetzt IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen. Die wesentlichste Änderung von IFRS 11 gegenüber IAS 31 besteht in der Abschaffung der Quotenkonsolidierung. Gemeinschaftsunternehmen sind nach IFRS 11 stets nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten sind Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen, die dem beteiligten Unternehmen direkt zurechenbar sind, unmittelbar im Konzernabschluss des beteiligten Unternehmens zu erfassen. Der Standard ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden nicht erwartet.

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 12 enthält die erforderlichen Anhangsangaben, die sich aus der Anwendung von IFRS 10 und IFRS 11 ergeben. Der Standard ersetzt die derzeit in IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse sowie IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen enthaltenen Angabepflichten. Der neue Standard ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und wird für die Semperit Gruppe voraussichtlich zu einer Ausweitung der Anhangsangaben im Konzernabschluss führen.

IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten

IFRS 13 enthält Regelungen zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts und erweitert die erforderlichen Anhangsangaben. Der Standard ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Der neue Standard wird voraussichtlich zu zusätzlichen Anhangsangaben führen.

IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Änderung: Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses

Gemäß dieser Änderung sind die im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten in zwei Kategorien zu unterteilen, abhängig davon, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden (sog. Recycling) oder nicht. Werden die Posten des sonstigen Ergebnisses vor Steuern dargestellt, sind auch die zugehörigen Steuerbeträge getrennt nach beiden Kategorien auszuweisen. Der in IAS 1 bisher verwendete Begriff "Gesamtergebnisrechnung" wird in "Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis" geändert. Die Änderung ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – rückwirkend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, und wird zu einer Anpassung der Darstellung des sonstigen Ergebnisses im Konzernabschluss der Semperit Gruppe führen.

IAS 12 Ertragsteuern – Änderungen: Realisierung der zugrunde liegenden Vermögenswerte

Es wird festgelegt, dass der Bewertung von Steuerabgrenzungsposten, die sich auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bzw. auf Sachanlagen beziehen, die nach dem Modell des beizulegenden Zeitwerts bzw. nach der Neubewertungsmethode bewertet werden, die widerlegbare Vermutung zugrunde zu legen ist, dass die Buchwerte dieser Vermögenswerte durch Veräußerung realisiert werden. Die Änderung ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2012 beginnen, und wird aus heutiger Sicht keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (überarbeitet 2011)

Die wesentlichste Änderung bedeutet, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste zwingend im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind. Die Anwendung der Korridormethode oder eine sofortige Erfassung im Gewinn bzw. Verlust sind nicht mehr zulässig. Weitere wesentliche Änderungen betreffen die Erfassung von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand, die Bewertung des jährlichen Aufwands bei Leistungsplänen, bei denen Planvermögen vorliegt, sowie die Angaben im Anhang. Die Änderungen sind – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Die Änderungen werden hauptsächlich zur Folge haben, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nicht wie gem. der derzeit angewandten Methode zur Gänze und unmittelbar im Gewinn bzw. Verlust der Periode, in der sie anfallen, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst werden, und zusätzliche Anhangsangaben erfordern.

IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011)

IAS 27 wurde im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von IFRS 10 neu gefasst und enthält nun ausschließlich die unveränderten Vorschriften zu IFRS-Einzelabschlüssen. IAS 27 in der Neufassung ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und hat keine Relevanz für die Semperit Gruppe.

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011)

IAS 28 wurde im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von IFRS 10, 11 und 12 überarbeitet und an die neuen Standards angepasst. Der geänderte Standard ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – ebenfalls auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Änderung: Saldierung von Finanzinstrumenten

Die Änderung stellt die Voraussetzungen für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten klar. Die Änderung ist – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – verpflichtend retrospektiv auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden nicht erwartet.

IFRIC 20 Abraumkosten in der Produktionsphase einer über Tagebau erschlossenen Mine

Die neue Interpretation ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, und ist für die Semperit Gruppe nicht relevant.

1.3. Konsolidierungsgrundsätze und -methoden, Unternehmenszusammenschlüsse

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der von ihm beherrschten Unternehmen, der Tochterunternehmen. Beherrschung ist die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Die Jahresabschlüsse der einzelnen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften wurden zum Stichtag des Konzernabschlusses 31. Dezember 2011 aufgestellt. Sofern erforderlich werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen an die im Konzern angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst.

Die Abschlüsse aller wesentlichen oder nach nationalen Vorschriften prüfungspflichtigen vollkonsolidierten in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die ordnungsgemäße Überleitung der Ansätze aus den gemäß den nationalen Vorschriften erstellten Abschlüssen auf Ansätze gemäß den Ansatz- und Bewertungsvorschriften der International Financial Reporting Standards wurde ebenfalls von lokal zugelassenen Wirtschaftsprüfern bestätigt.

Eine Übersicht über die vollkonsolidierten und nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen findet sich unter 3.1 und 3.2.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den diesen zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt, ausgenommen aktive oder passive Steuerabgrenzungsposten (latente Steuern), für deren Bewertung IAS 12 Ertragsteuern maßgeblich ist, und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern, auf deren Bewertung IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer anzuwenden ist.

Die Differenz zwischen der Summe von der mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Gegenleistung für den Erwerb und allfälligen mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Verbindlichkeiten aus kündbaren Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter des erworbenen Unternehmens (vgl. unten) und Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter des erworbenen Unternehmens, bei denen es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, einerseits und dem Nettobetrag aus den für die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und den für die übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten derart zum Erwerbsstichtag angesetzten Beträgen andererseits wird, soweit es sich um einen Aktivposten handelt, als Firmenwert angesetzt.

Allfällige passive Unterschiedsbeträge werden unmittelbar im Gewinn oder Verlust der Periode, nämlich unter sonstige betriebliche Erträge, erfasst.

Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Wenn die Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses zu dem auf den Erwerbsstichtag folgenden Abschlussstichtag noch nicht endgültig ist, werden vorläufige Werte in den Konzernabschluss übernommen. Diese vorläufigen Werte werden innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbsstichtag auf Basis von Informationen angepasst, die zum Erwerbsstichtag bereits vorlagen, aber zum Abschlussstichtag noch nicht bekannt waren.

Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet.

Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Anlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen aufgerechnet.

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen werden, wenn es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, getrennt von den Anteilen der Aktionäre des Mutterunternehmens im Eigenkapital ausgewiesen.

Diese Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden bei Zugang entweder

  • a) mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettobetrag aus den für die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und den für die übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag angesetzten Beträgen oder
  • b) mit dem beizulegenden Zeitwert (beschränkt auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010) angesetzt.

Dieses Bewertungswahlrecht in Bezug auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010 kann je Transaktion unterschiedlich ausgeübt werden. An nachfolgenden Stichtagen wird der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter um diejenigen Veränderungen des Eigenkapitals fortgeschrieben, die den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen sind, dies selbst dann, wenn dadurch der Buchwert eines nicht beherrschenden Anteils negativ wird.

Transaktionen, die zu einer Änderung der Höhe des Anteils der Gruppe an einem Tochterunternehmen führen, ohne dass die Beherrschung verloren geht, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Eine Differenz zwischen dem Betrag, um den der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter von Tochterunternehmen angepasst wird, und dem Zeitwert, der der geleisteten bzw. erhaltenen Gegenleistung beizulegen ist, wird abzüglich eines allfälligen Steuereffekts direkt im Eigenkapital erfasst.

Wenn einem nicht beherrschenden Gesellschafter eines Tochterunternehmens ein unbedingtes Kündigungsrecht zusteht oder wenn die Gesellschaft, an der ein nicht beherrschender Gesellschafter beteiligt ist, befristet ist, so liegt eine Verbindlichkeit des Konzerns gegenüber diesem nicht beherrschenden Gesellschafter vor. Bei derartigen Anteilen wird dem "anticipated acquisition approach" folgend unterstellt, der Konzern hätte diese Anteile bereits erworben und schulde den betreffenden nicht beherrschenden Gesellschaftern nur noch die Auszahlung ihrer Anteile. Wenn und soweit eine Verbindlichkeit gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter vorliegt, wird daher der auf dessen Anteil entfallende Anteil am Nettovermögen des betreffenden Tochterunternehmens nicht unter "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen" im Eigenkapital ausgewiesen. Die mit einem solchen Anteil verbundene finanzielle Verbindlichkeit wird unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen und zum Stichtag des Erwerbs des betreffenden Tochterunternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt (vgl. dazu insbesondere zur Folgebewertung auch die Erläuterungen unter 2.12.).

1.4. Währungsumrechnung

Der Einzelabschluss eines jeden in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmens wird in der Währung des Wirtschaftsraums, in dem das Unternehmen primär tätig ist, also in seiner funktionalen Währung aufgestellt. Mit Ausnahme zweier Gesellschaften, nämlich Sempermed Singapore Pte Ltd. und Sempermed Kft., ist bei den einbezogenen Unternehmen die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist. Die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem Sempermed Singapore Pte Ltd. bzw. Sempermed Kft. tätig sind, ist der US-Dollar bzw. der Euro.

Die nicht in Euro, der Währung, in der der Konzernabschluss präsentiert wird, aufgestellten Abschlüsse sind auf Euro umzurechnen, wobei die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einschließlich eines Firmenwerts und einschließlich von anlässlich des Unternehmenserwerbs vorgenommener Anpassungen an die zum Erwerbsstichtag beizulegenden Zeitwerte mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet werden. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres, der dem arithmetischen Mittel der Devisenmittelkurse zu den Freitagen des Geschäftsjahres entspricht, umgerechnet. Diese Durchschnittskurse führten zu kumulierten Beträgen in Euro, die nur unwesentlich von den kumulierten Beträgen abweichen, die bei Umrechnung der Transaktionen jeweils zum Kurs zum Transaktionszeitpunkt ausgewiesen worden wären.

Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet und aus der Umrechnung resultierende Kursgewinne und -verluste ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Durchschnittskurs Kurs am Bilanzstichtag
FX-Kurse für 1 EUR 2011 2010 2011 2010
US-Dollar 1,39 1,33 1,30 1,34
Thailändische Baht 42,11 41,72 40,72 39,63
Polnische Zloty 4,11 4,00 4,43 3,97
Tschechische Kronen 24,55 25,24 25,82 25,08
Ungarische Forint 278,23 275,26 312,00 278,00
Britische Pfund 0,87 0,86 0,84 0,86
Brasilianische Real 2,31 2,33 2,41 2,20
Chinesische Renminbi 8,99 8,98 8,15 8,75
Indische Rupien 64,61 60,53 68,56 59,80
Malaysische Ringgit 4,25 4,11

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Bewertungsgrundlagen

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Neubewertung von bestimmten Finanzinstrumenten auf Grundlage der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

2.2. Ansatz und Bewertung von Umsatzerlösen und anderen Erträgen

Umsatz- und andere Erlöse werden mit dem der zugrunde liegenden Leistung beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Abschläge für voraussichtliche Rücklieferungen, Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen vorgenommen werden.

Umsatzerlöse aus Lieferungen gelten grundsätzlich mit Gefahrenübergang (zum Zeitpunkt der Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) als realisiert und werden zu diesem Zeitpunkt erfasst. Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig erfasst.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads erfasst.

Nach dem Zeitablauf bemessene Lizenzerträge werden ebenso wie Mieterträge zeitanteilig linear über die Vertragslaufzeit verteilt erfasst. Lizenzerträge, die nach anderen Schlüsseln bemessen werden, werden entsprechend den zugrunde liegenden Schlüsseln bemessen und erfasst.

2.3. Gewinn je Aktie

Der Gewinn je Aktie wird gemäß IAS 33 Ergebnis je Aktie ermittelt. Der unverwässerte Gewinn je Aktie ergibt sich durch Division des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Jahresüberschuss durch die gewogene, durchschnittliche Anzahl der Aktien, die während des Geschäftsjahres ausgegeben waren. Der verwässerte Gewinn je Aktie wird durch eine Bereinigung des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Jahresüberschuss sowie der Anzahl der ausgegebenen Aktien um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien ermittelt. Zum 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2011 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.

2.4. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit ergibt, wird dann und nur dann angesetzt, wenn nachgewiesen werden kann,

  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts zur Nutzung oder zum Verkauf technisch machbar ist;
  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts und seine anschließende Nutzung oder sein anschließender Verkauf beabsichtigt und auch möglich ist, der Konzern insbesondere über die dafür erforderlichen technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen verfügt;
  • dass der betreffende immaterielle Vermögenswert dem Konzern einen entsprechenden wirtschaftlichen Nutzen verschaffen wird, beispielsweise durch das Bestehen eines Markts für den durch den Einsatz dieses Vermögenswerts

hergestellten Output bzw. für den betreffenden immateriellen Vermögenswert selbst oder durch die interne Verwendung dieses Vermögenswerts; und

• dass die dem betreffenden Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Aufwendungen verlässlich ermittelt werden können.

Nur Aufwendungen, die ab dem Zeitpunkt, ab dem sämtliche der vorgenannten Voraussetzungen vorliegen, für die Entwicklung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts anfallen, werden als Herstellungskosten aktiviert, d.h. eine Aktivierung von angefallenen Aufwendungen wird auch nicht nachgeholt, wenn sämtliche der oben genannten Voraussetzungen erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.

In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.

Im Wege von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte

Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar.

Firmenwerte

Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung überprüft.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird dabei der Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, denen die Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss voraussichtlich zugute kommen. In der Regel ist das das erworbene Tochterunternehmen.

Eine Wertminderung ist anzunehmen, wenn und soweit der in Bezug auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Firmenwert zugeordnet ist, erzielbare Betrag niedriger ist als der Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts. Der in Bezug auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag wird dabei in der Regel dem Barwert der durch diese Einheit in Zukunft voraussichtlich generierten Einnahmenüberschüsse gleichgesetzt. Aufbauend auf den Ist-Ergebnissen des laufenden Jahres werden dabei die zukünftigen Einnahmenüberschüsse durch eine mehrperiodische Vorschaurechnung ermittelt, die den angenommenen zukünftigen Geschäftsverlauf abbildet. Die zu erwartende wirtschaftliche Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird unter Berücksichtigung der spezifischen marktseitigen Rahmenbedingungen einerseits sowie der individuellen Kostenstruktur und der Entwicklung der maßgeblichen Rohstoffkosten andererseits projektiert. Der für die Abzinsung maßgebliche Kapitalkostensatz wird ermittelt, indem durch einen Aufschlag zum oder Abschlag vom gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC) des Konzerns der vom Durchschnitt des Konzerns abweichenden Risikolage der betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheit Rechnung getragen wird, soweit diese abweichende Risikolage nicht durch eine Anpassung der Zahlungsströme berücksichtigt wird.

Wird auf diese Weise eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts festgestellt, so wird zunächst der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Firmenwert abgeschrieben. Eine den Buchwert des Firmenwerts übersteigende Wertminderung wird sodann auf die übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Verhältnis von deren Buchwerten aufgeteilt.

Sachanlagevermögen

Sachanlagevermögen wird bei Zugang zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die mit Ausnahme von solchen für Grund und Boden ab dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte für die beabsichtigte Verwendung zur Verfügung stehen, linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Allfällige Restwerte werden durchwegs als vernachlässigbar betrachtet, sodass der jeweils abschreibbare Betrag nicht um einen allfälligen Restwert vermindert wird. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen werden neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und bei qualifizierten Vermögenswerten (vgl. 2.15.) auch Fremdkapitalkosten einbezogen.

Die folgende Tabelle zeigt die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer der Sachanlagen je Anlagenkategorie bzw. die Bandbreite je Anlagenkategorie, innerhalb der die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer liegt.

Nutzungsdauer in Jahren

Bauten
Betriebsgebäude 20–50
Sonstige betriebliche Baulichkeiten 5–10
Technische Anlagen und Maschinen 5–10
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–10
Fahrzeuge 4–5

Finanzierungsleasing

Im Rahmen von Miet- bzw. Leasingverträgen genutzte Vermögenswerte werden als Vermögenswerte der Gruppe bilanziert, wenn auf Basis des betreffenden Miet- bzw. Leasingvertrags alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstands auf die Semperit Gruppe übergehen (Finanzierungsleasing). Der Ansatz erfolgt bei Abschluss des Vertrags zum niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands und Barwert der zukünftigen Mindestleasingzahlungen. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Abschreibung erfolgt über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags.

Wertminderung

Für Firmenwerte gilt das oben Angeführte. Andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden bei einem Anzeichen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte, auf Wertminderung überprüft. Dabei werden die Vermögenswerte zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, das sind die jeweils kleinsten Gruppen von Vermögenswerten, die unabhängig von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten Mittelzuflüsse generieren, zusammengefasst. Die Prüfung auf Wertminderung wird durchgeführt, indem der für die betreffende zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag mit ihrem Buchwert verglichen wird, wobei der erzielbare Betrag der höhere der Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Liegt dieser Wert unter dem Buchwert, wird auf diesen Wert außerplanmäßig abgeschrieben. Hinsichtlich der Ermittlung des Nutzungswerts gelten die Ausführungen zur Wertminderungsermittlung in Bezug auf Firmenwerte sinngemäß.

Wertaufholung

Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Ausnahme von Firmenwerten wird bei einer nachfolgenden Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, maximal aber auf den Betrag zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn die zahlungsmittelgenerierende Einheit zuvor nicht außerplanmäßig abgeschrieben worden wäre.

Ausbuchung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Der Buchwert einer Sachanlage oder eines immateriellen Vermögenswerts wird ausgebucht, wenn der betreffende Vermögenswert veräußert wird oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung oder seiner Veräußerung zu erwarten ist. Aus der Ausbuchung resultierende Gewinne oder Verluste, die jeweils der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und einem allfälligen Restbuchwert entsprechen, werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der der betreffende Vermögenswert ausgebucht wird.

2.5. Anteile an assoziierten Unternehmen

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode wird ein Anteil an einem assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und sodann um den Anteil am Ergebnis des assoziierten Unternehmens erhöht bzw. vermindert. Anteile am Gewinn oder Verlust des assoziierten Unternehmens werden dabei im Gewinn oder Verlust erfasst, während Anteile am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Ausschüttungen, die der Konzern von einem assoziierten Unternehmen empfängt, vermindern den Buchwert des Anteils an dem betreffenden assoziierten Unternehmen.

2.6. Finanzielle Vermögenswerte

Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw. Verkaufs erfolgt zum Erfüllungstag. Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, ausgenommen als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisierte finanzielle Vermögenswerte, bei denen Transaktionskosten auch beim Erstansatz unberücksichtigt bleiben und unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst werden.

Kategorien von finanziellen Vermögenswerten

Die finanziellen Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Art und ihrem Verwendungszweck bei Zugang einer der folgenden Kategorien zugeordnet:

  • erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (financial assets at fair value through profit and loss, FAFVTPL)
  • bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (held to maturity, HTM)
  • zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available-for-sale, AFS)
  • Kredite und Forderungen (loans and receivables, LAR)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen insbesondere zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte ("held for trading"), wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst, nämlich Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente, insbesondere von Devisentermingeschäften, unter sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von anderen zu Handelszwecken gehaltenen Finanzanlagen ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus derartigen Finanzanlagen unter Zinserträge und andere Erträge aus Finanzanlagen bzw. unter Aufwendungen aus Finanzanlagen.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Gruppe hält keine finanziellen Vermögenswerte, die der Kategorie "bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" zuzuordnen sind.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Vom Konzern gehaltene Staatsanleihen, Fondsanteile und als Finanzinvestitionen gehaltene Eigenkapitalinstrumente anderer Unternehmen werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierende Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis und in der Neubewertungsrücklage erfasst. Zinserträge und Dividendenerträge sowie Verluste infolge von Wertminderungen (Impairment) werden hingegen im Gewinn oder Verlust der Periode, nämlich unter Zinserträge und andere Erträge aus Finanzanlagen bzw. unter Aufwendungen aus Finanzanlagen, erfasst. Wird eine derartige Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wertminderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage angesammelten Erträge bzw. Aufwendungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kredite und Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kredite und sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Mit Ausnahme von kurzfristigen Forderungen, bei denen der Zinseffekt unwesentlich ist, werden Zinserträge gemäß der Effektivzinsmethode erfasst.

Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen eine Wertminderung auf Einzelbasis nicht eindeutig feststellbar ist, werden zusätzlich auf Portfoliobasis auf Wertminderung überprüft.

Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert bzw. eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird angenommen und erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung als Folge eines oder mehrerer Ereignisse vorliegt, die nach dem Erstansatz des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Vermögenswerte eingetreten sind, und sich dieses Ereignis bzw. diese Ereignisse auf die voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Gruppe von Vermögenswerten auswirkt bzw. auswirken.

Bei einem zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrument stellt ein signifikanter oder längere Zeit anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter dessen Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar.

In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte entspricht ein als Wertminderung zu erfassender Betrag der Differenz zwischen dem Buchwert des betreffenden Vermögenswerts und dem unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows. Grundsätzlich wird bei einer festgestellten Wertminderung der Buchwert des betreffenden finanziellen Vermögenswerts direkt vermindert mit Ausnahme von in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen festgestellten Wertminderungen, die auf einem Wertberichtigungskonto erfasst werden. Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht.

Wertaufholung

Wenn und soweit bei einem finanziellen Vermögenswert, bei dem zuvor eine Wertminderung erfasst wurde, in einer der folgenden Berichtsperioden eine Wertaufholung festgestellt wird, die objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenes Ereignis zurückgeführt werden kann, wird die vormals erfasste Wertminderung, ausgenommen Wertminderungen in Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, über den Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Wertaufholung eingetreten ist, rückgängig gemacht.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, bei denen in der Vergangenheit über den Gewinn oder Verlust Wertminderungen erfasst wurden, festgestellte Wertaufholungen werden nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Anrechte auf die Cash Flows aus diesem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert zusammen mit so gut wie allen mit dem Eigentum an diesem verbundenen Risiken und Chancen an einen anderen übertragen wird.

2.7. Vorräte

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mit Hilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens.

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen.

2.8. Emissionszertifikate

Die unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz nicht angesetzt (Nettomethode). Entsprechend dem Emissionszertifikategesetz wurden der Semperit Technische Produkte GmbH und der Semperflex Optimit s.r.o. in den Geschäftsjahren 2010 und 2011 jeweils 26.592 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt. Die Gesellschaften haben im Geschäftsjahr 2011 18.739 (Vorjahr: 19.729) Zertifikate verbraucht. Weitere Zertifikate wurden weder gekauft noch verkauft. Die per 31. Dezember 2011 nicht verbrauchten Zertifikate betragen 26.813 (Vorjahr: 18.960).

2.9. Vom Konzern emittierte Eigenkapitalinstrumente

Vom Konzern emittierte Finanzinstrumente werden dem Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert.

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum Ausgabeerlös abzüglich direkt zurechenbarer Ausgabekosten erfasst. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären.

Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird weder im Gewinn oder Verlust noch im sonstigen Ergebnis, sondern abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

2.10. Altersversorgungsaufwendungen, Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen

Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Gewinn oder Verlust der Periode, in der sie anfallen, erfasst.

Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Abschlussstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Abschlussstichtag beizulegen ist.

Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen sind in Punkt 6.11. enthalten.

2.11. Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet für der Höhe und/oder der Fälligkeit nach ungewisse gegenwärtige Verpflichtungen des Konzerns, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen von wirtschaftlichem Wert verbunden ist. Bei den Verpflichtungen kann es sich sowohl um solche rechtlicher wie auch um solche faktischer Natur handeln. Der angesetzte Betrag ist der gemäß der bestmöglichen Schätzung für die Erfüllung der Verpflichtung erforderliche Betrag. Liegt der wahrscheinliche Zeitpunkt der Erfüllung nicht in der näheren Zukunft, wird der Barwert des für die Erfüllung wahrscheinlich erforderlichen Betrags angesetzt.

Kann davon ausgegangen werden, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.

Eine Rückstellung für Restrukturierungsaufwendungen wird angesetzt, wenn der Konzern einen detaillierten formalen Restrukturierungsplan aufgestellt hat, der bei den von der Restrukturierung Betroffenen durch die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile oder durch den Beginn seiner Umsetzung die berechtigte Erwartung geweckt hat, dass die Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. In die Rückstellung werden nur die direkten Aufwendungen für die Restrukturierung einbezogen, also nur jene Aufwendungen, die durch die Restrukturierung verursacht werden und nicht in Zusammenhang mit den fortgeführten Geschäftstätigkeiten des Konzerns stehen.

2.12. Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen

Kündbare oder befristete Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar und werden unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen.

Sie werden, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Abschlussstichtag fällig sind oder wenn der Konzern kein unbedingtes Recht hat, die Erfüllung um zumindest zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben, als kurzfristige Verbindlichkeiten und im Übrigen als langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Ist das Kündigungsrecht an den Eintritt eines außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegenden Ereignisses geknüpft, so wird die Verbindlichkeit als kurzfristig ausgewiesen, wenn das betreffende Ereignis zum Abschlussstichtag eingetreten ist, auch wenn die Kündigung durch den nicht beherrschenden Gesellschafter innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag nach Einschätzung des Konzerns unwahrscheinlich ist.

Im Fall der Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter oder im Fall des Ablaufs der vereinbarten Zeit ist in der Regel der nicht beherrschende Gesellschafter, wenn sich der Konzern zur Übernahme seines Anteils entschließt, mit dem anteiligen Unternehmenswert oder, wenn der Konzern den Anteil nicht übernimmt und die Gesellschaft daher aufgelöst wird, mit dem anteiligen Liquidationserlös abzufinden.

Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entsprechen wird.

Die Folgebewertung einer derartigen Verpflichtung ist in den IFRS nicht geregelt, sodass gemäß IAS 8 eine Methode festgelegt wurde, die den Informationsbedürfnissen der Abschlussadressaten Rechnung trägt und die zu einer möglichst getreuen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Cash Flows des Konzerns führt, den wirtschaftlichen Gehalt richtig wiedergibt und neutral, das heißt frei von verzerrenden Einflüssen, vorsichtig und in jeder wesentlichen Hinsicht vollständig ist. Demgemäß wird im Rahmen der Folgebewertung – der in einer Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., nämlich der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Einzelfragen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 32 (IDW RS HFA 45), dargestellten Möglichkeit folgend – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit.

Die im Rahmen der Folgebewertung zu erfassenden Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter am Gesamtergebnis des Tochterunternehmens und an allenfalls direkt im Eigenkapital des Tochterunternehmens erfassten Beträgen werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand des Konzerns dar, der gesondert unter "auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" ausgewiesen wird.

2.13. Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (financial liability at fair value through profit and loss, FLFVTPL) kategorisiert, wenn sie entweder

  • zu Handelszwecken gehalten werden, wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten, oder
  • als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert wurden, was insbesondere dann von Bedeutung sein kann, wenn die betreffende finanzielle Verbindlichkeit Teil einer Vertragsvereinbarung ist, in die ein Derivat eingebettet ist.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinsaufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst, nämlich Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente, insbesondere von Devisentermingeschäften unter sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzierungsverbindlichkeiten ebenso wie Zinsaufwendungen aus derartigen Verbindlichkeiten unter Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzierungsaufwand.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, einschließlich aufgenommener Kredite, werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der – auf die Abzinsung der voraussichtlich über die Laufzeit der betreffenden finanziellen Verbindlichkeit zu leistenden Zahlungen angewandt – zu einem Barwert führt, der exakt dem Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit zum Zeitpunkt des Erstansatzes entspricht.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn und soweit die zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.

2.14. Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Die Derivate werden als selbständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert. Hedge Accounting im Sinne von IAS 39 wird aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht angewandt. Sie gelten daher als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente ("held for trading"). Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

2.15. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehen, nämlich von Vermögenswerten, deren Fertigstellung für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf einen beträchtlichen Zeitraum in Anspruch nimmt, werden bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte im Wesentlichen für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf bereit stehen, als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Übrigen werden die Fremdkapitalkosten im Gewinn oder Verlust, nämlich unter Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzierungsaufwand der Periode erfasst, in der sie anfallen.

2.16. Ertragsteuern

Der Aufwand an Ertragsteuern stellt die Summe aus laufendem Steueraufwand und dem Aufwand bzw. Ertrag aus der Steuerabgrenzung (latente Steuern) dar. Laufende und latente Steuern werden als Aufwand oder Ertrag grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Der Steuereffekt von Posten, die nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird allerdings nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. Im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses ist der Steuereffekt aus der Neubewertung des Vermögens und der Verbindlichkeiten ebenfalls nicht erfolgswirksam zu erfassen, sondern in die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einzubeziehen.

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des für die betreffende Periode zu versteuernden Gewinns ermittelt, wobei sich der zu versteuernde Gewinn vom Ergebnis vor Steuern der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen unterscheidet, die erst in einer auf den Abschlussstichtag folgenden Periode oder niemals zu versteuern bzw. steuerlich abzuziehen sind.

Latente Steuern werden in Bezug auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen im Konzernabschluss einerseits und den steuerlich maßgeblichen Wertansätzen andererseits in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung bzw. -entlastung abgegrenzt. Ein aus dieser Abgrenzung resultierender Aktivposten wird angesetzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen die abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Ferner werden im Rahmen der Steuerabgrenzung Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, wenn und soweit mit deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gerechnet werden kann. Ausgenommen von dieser Steuerabgrenzung sind allerdings temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts erwachsen oder die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Zuge einer Transaktion mit Ausnahme eines Unternehmenszusammenschluss resultieren, die sich zum Transaktionszeitpunkt weder auf das Ergebnis vor Steuern noch auf das zu versteuernde Ergebnis auswirkte.

Zudem werden die zukünftigen Steuereffekte von zu versteuernden temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen abgegrenzt, es sei denn, dass der Konzern den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Die zukünftigen Steuereffekte von abzugsfähigen temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen werden nur abgegrenzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können, und anzunehmen ist, dass sich diese abzugsfähigen temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden.

Der Buchwert eines Aktivpostens für latente Steuern zum Abschlussstichtag wird überprüft und wertberichtigt, wenn und soweit nicht mehr wahrscheinlich ist, dass zur Realisierung ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden.

Die Steuerabgrenzung wird auf Basis der zum Abschlussstichtag geltenden oder im Wesentlichen in Kraft gesetzten Steuergesetze und Steuersätze berechnet, die zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Auflösung der Differenz anzuwenden sein werden. Die Bewertung spiegelt zudem die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Vermögenswert bzw. die Schuld, auf den bzw. die sich die zugrunde liegende temporäre Differenz bezieht, gemäß Einschätzung des Konzerns realisiert bzw. erfüllt wird.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet.

2.17. Wesentliche Annahmen und Einschätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen.

Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind jährlich und bei Vorliegen von Umständen, die auf eine Wertminderung schließen lassen, auf ihre Werthaltigkeit zu untersuchen. Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer ist eine Überprüfung der Werthaltigkeit bei Vorliegen von Indikatoren einer nachhaltigen Wertminderung durchzuführen. Zur Beurteilung der Werthaltigkeit werden zukunftsbezogene Annahmen, wie zur Unternehmensplanung, zu zukünftigen Inflationsraten und Währungskursen und Annahmen zu markt-, branchen- und unternehmensspezifischen Abzinsungssätzen getroffen. Änderungen dieser Annahmen können dazu führen, dass in zukünftigen Perioden Wertminderungen zu erfassen sind.

Der versicherungsmathematischen Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen liegen Annahmen über Zinssätze, erwartete Renditen auf das Planvermögen, Gehaltssteigerungen, Fluktuation, Pensionsantrittsalter und Lebenserwartung zugrunde. Änderungen dieser Annahmen können zu einem wesentlich anderen Bewertungsergebnis führen.

Bei der Ermittlung von sonstigen Rückstellungen sind Einschätzungen zu treffen, ob eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und in welcher Höhe ein Mittelabfluss zu erwarten ist. Diese Einschätzungen können Änderungen unterliegen, die zu einem wesentlich anderen Ansatz zu zukünftigen Stichtagen führen.

Der Ansatz aktiver latenter Steuern basiert auf der Annahme, dass in Zukunft ausreichend steuerliche Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die die abzugsfähigen temporären Differenzen bzw. die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können. Von den Annahmen abweichende künftige steuerliche Ergebnisse können dazu führen, dass eine Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich und eine Wertberichtigung der diesbezüglichen Aktiva erforderlich wird.

Ferner sind bei der Festlegung der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen sowie bei der Bewertung von Forderungen und von Vorräten Annahmen und Einschätzungen zu treffen.

Die Einschätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

2.18. Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Geschäftsjahr 2011 kam es zu keinen Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr.

3. Konsolidierungskreis

3.1. Tochterunternehmen (Vollkonsolidierung)

Nennkapital
Währung in Tsd. Anteil %
Inland
Semperit AG Holding, Wien EUR 21.359
Semperit Technische Produkte GmbH, Wien EUR 10.901 100
Arcit HandelsgmbH, Wien EUR 36 100
PA 82 WT Holding GmbH, Wien EUR 35 100
Ausland
Semperflex A.H. s.r.o., Odry, Tschechische Republik CZK 100 100
Semperflex Optimit s.r.o., Odry, Tschechische Republik CZK 470.318 100
Semperit Ibèrica S.A., Barcelona, Spanien EUR 156 100
Semperflex Roiter S.r.l., Rovigo, Italien EUR 750 100
Semperflex Rivalit GmbH, Waldböckelheim, Deutschland EUR 1.281 100
Sempermed Kft., Sopron, Ungarn EUR 3.680 100
Semperit (France) S.A.R.L., Argenteuil, Frankreich EUR 495 100
Semperit Gummiwerk Deggendorf GmbH, Deggendorf, Deutschland EUR 2.050 100
Semperit Technische Produkte GmbH, Gevelsberg, Deutschland EUR 50 100
Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Argenteuil, Frankreich EUR 3.165 100
Sempertrans Maintenance France Méditeranée E.U.R.L., Port de Bouc, Frankreich EUR 165 100
Sempertrans Maintenance France Nord E.U.R.L., Argenteuil, Frankreich EUR 176 100
Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., Shanghai, China EUR 2.471 90
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China EUR 20.000 80
Semperit Industrial Products Ltd., Daventry, Großbritannien GBP 750 100
Semperform Kft., Sopron, Ungarn HUF 243.000 100
Sempermed Magyarország Kft., Budapest, Ungarn HUF 3.000 100
Sempertrans Nirlon (P) Ltd., Maharashtra, Roha, Indien INR 230.769 100
Fabryka Lin "Stolin" Sp. z o.o., Belchatów, Polen PLN 800 100
Sempertrans Belchatow Sp. z o.o., Belchatów, Polen PLN 7.301 100
Semperit Tekniska Produkter AB, Skärholmen, Schweden SEK 800 100
Semperit Industrial Products Singapore Pte Ltd., Singapur SGD 191 100
Semperflex Asia Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 380.000 501)
Semperform Pacific Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 15.000 501)
Siam Sempermed Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 200.000 501)
Shanghai Sempermed Gloves Co Ltd., Shanghai, China USD 6.000 1002)
Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida, USA USD 4.000 752)
Semperit Industrial Products Inc., Fair Lawn, New Jersey, USA USD 1 100
Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China USD 15.000 501)
Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur USD 8.000 501)
Sempermed Brazil Comèrcio Exterior Ltda. Piracicaba, Brasilien BRL 12.547 1002)
FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Malaysia MYR 7.000 82,863)
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien BRL 150 100

1) Aufgrund des Dirimierungsrechts des vom Konzern benannten Vorsitzenden beherrscht der Konzern das Unternehmen.

2) Der faktische Anteil der Semperit beträgt 50%. Aufgrund des Dirimierungsrechts des vom Konzern benannten Vorsitzenden beherrscht der Konzern das Unternehmen.

3) Der faktische Anteil der Semperit beträgt 41,43%. Aufgrund des Dirimierungsrechts des vom Konzern benannten Vorsitzenden beherrscht der Konzern das Unternehmen.

3.2. Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode)

Nennkapital
Ausland Währung in Tsd. Anteil %
Isotron Deutschland GmbH, Allershausen, Deutschland EUR 512 37,5

Das nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen zeigt folgende Werte (100 %):

in TEUR 31.3.2011 31.3.2010
Aktiva
Langfristiges Vermögen 4.671 4.603
Kurzfristiges Vermögen 511 458
5.182 5.062
Passiva
Eigenkapital 2.043 1.492
Langfristige Rückstellungen 276 276
Langfristige Verbindlichkeiten 1.500 1.500
Kurzfristige Rückstellungen 368 284
Kurzfristige Verbindlichkeiten 995 1.510
5.182 5.062
in TEUR 2010/11 2009/10
Umsatzerlöse 3.087 2.868
Jahresüberschuss 551 433

3.3. Unternehmenszusammenschlüsse

Im Geschäftsjahr 2011 erfolgten keine Unternehmenszusammenschlüsse.

3.4. Änderungen des Konsolidierungskreises

Im Mai 2011 wurde gemeinsam mit der Sri Trang Agro-Industry Public Company Limited und zwei weiteren Gesellschaftern die FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Malaysia, gegründet. Die Gesellschaft wird Porzellantauchformen für den Eigenbedarf des Segments Sempermed produzieren. Das Joint Venture soll die zukünftige Versorgung der thailändischen Produktionsstätten mit Handschuhformen sicherstellen.

4. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem "Management Approach" und folgt der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit Gruppe.

Die Semperit Gruppe hat somit vier berichtspflichtige Segmente:

  • Sempermed
  • Semperflex
  • Sempertrans
  • Semperform

Das Segment Sempermed produziert Schutzhandschuhe mittels Tauchtechnologie und vertreibt diese weltweit. Die Produktpalette der Schutzhandschuhe umfasst Operationshandschuhe und Untersuchungshandschuhe.

Der Geschäftsbereich Semperflex bietet Schläuche im Nieder- und Hochdruckbereich an. Die Schläuche werden einerseits mit Gewebe (Industrieschläuche) und andererseits mit Metalldrähten (Hydraulikschläuche) verstärkt.

Das Segment Sempertrans ist in der Produktion und im Vertrieb von Transport- und Förderbändern tätig. Die Bänder sind entweder durch Textil- oder Stahlkarkassen verstärkt.

Semperform produziert und vertreibt Formartikel, wobei der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa liegt. Als Hauptrohstoffe dienen Gummi und Kunststoff. Die einzelnen Produktgruppen werden mittels unterschiedlicher Technologien hergestellt.

Die bei der Ableitung des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segmentverbindlichkeiten angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den unter Abschnitt 2. beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Segmentergebnis ist das Betriebsergebnis, d.h. das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern, und wird auf gleiche Weise wie das Betriebsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns abgeleitet. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird.

Segmentierung nach Geschäftsbereichen

Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.

Nicht zuge-
ordnet und
Konzernelimi
2011 in TEUR Sempermed Semperflex Sempertrans Semperform nierungen Gruppe
Umsatzerlöse1) 371.539 186.904 147.001 114.562 0 820.006
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 44.506 35.657 14.895 24.274 –6.557 112.776
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte
–9.999 –10.599 –3.581 –5.317 –93 –29.589
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sach
anlagen und immaterielle Vermögenswerte –4 –17 0 –63 0 –84
Betriebsergebnis (EBIT) = Segmentergebnis 34.503 25.041 11.314 18.894 –6.650 83.103
Segmentvermögen 229.346 161.301 125.543 81.547 18.913 616.650
Segmentverbindlichkeiten 115.824 48.594 34.448 19.557 25.773 244.197
Investitionen in immaterielles und
Sachanlagevermögen 20.726 16.080 1.986 5.581 726 45.098
Anteile an assoziierten Unternehmen 767 0 0 0 0 767
Mitarbeiter 4.834 1.382 931 654 32 7.833

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze.

Nicht zuge-
ordnet und
Konzernelimi
2010 in TEUR Sempermed Semperflex Sempertrans Semperform nierungen Gruppe
Umsatzerlöse1) 316.440 145.480 118.076 109.428 0 689.425
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 56.870 34.175 3.621 22.468 –4.867 112.267
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte –9.729 –9.926 –3.651 –6.582 –52 –29.939
Betriebsergebnis (EBIT) = Segmentergebnis 47.141 24.250 –30 15.886 –4.919 82.328
Segmentvermögen 220.576 154.725 103.652 89.831 24.692 593.476
Segmentverbindlichkeiten 109.101 45.010 36.099 25.468 26.733 242.411
Investitionen in immaterielles und
Sachanlagevermögen 26.844 13.883 5.948 5.756 31 52.462
Anteile an assoziierten Unternehmen 560 0 0 0 0 560
Mitarbeiter 4.244 1.161 927 650 27 7.008

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze.

Sämtliche Vermögenswerte des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Vermögenswerte der Semperit AG Holding, des nicht operativ tätigen Mutterunternehmens. Ein Großteil der Vermögenswerte kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Die Zahlungsmittel der Semperit Technische Produkte GmbH werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Vermögenswerte der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Sämtliche Verbindlichkeiten des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten der Semperit AG Holding. Der wesentliche Teil der Verbindlichkeiten kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Verbindlichkeiten der Semperit Technische Produkte GmbH, für die Vermögenswerte mehrerer Segmente gemeinsam den Haftungsfonds bilden, werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Verbindlichkeiten der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Geografische Segmentierung

Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben.

In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den Investitionen auf Basis der jeweiligen Standorte der Gesellschaften des Semperit Konzerns dargestellt.

Semperit erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

V Langfristiges
ermögen2) 3)
Investi-
tionen
2011
Umsatz-
erlöse1)
Langfristiges
Vermögen2) 3)
Investi-
tionen
2010
Umsatz-
erlöse1)
Österreich 30.498 7.799 34.673 29.787 8.214 33.904
EU ohne Österreich 63.502 10.232 399.133 66.312 17.555 340.490
Summe EU 94.001 18.031 433.806 96.100 25.796 374.394
Restliches Europa 0 0 64.813 0 0 56.389
Summe Europa 94.001 18.031 498.619 96.100 25.796 430.782
Asien 126.375 26.860 108.104 106.913 26.560 86.633
Amerika 3.821 207 191.777 3.629 106 158.178
Rest der Welt 0 0 21.508 0 0 13.831
Gruppe 224.197 45.098 820.006 206.642 52.462 689.425

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze.

2) Konsolidierungsbuchungen wurden soweit möglich den Regionen zugeteilt.

3) Langfristiges Vermögen beinhaltet nicht latente Steuerforderungen, Finanzanlagen, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Rechte aus Versicherungsverträgen.

5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

5.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern und Regionen sind im Detail in der Segmentberichterstattung dargestellt.

5.2. Sonstige betriebliche Erträge

in TEUR 2011 2010
Kursgewinne 12.716 9.909
Nettogewinne aus Devisentermingeschäften 1.190 2.222
Mieterträge 386 433
Auflösung von Wertberichtigungen 3.774 1.460
Schadensvergütungen 3.223 12.876
Sonstige 12.494 11.060
33.782 37.961

Die sonstigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus diversen Rückvergütungen, aus dem Verkauf von Nebenund Abfallprodukten und Erträge aus der Zuschreibung zum Sachanlagevermögen und aus der Auflösung von Rückstellungen.

5.3. Materialaufwand

in TEUR 2011 2010
Materialaufwand 462.301 366.573
Aufwendungen für bezogene Leistungen 50.759 43.600
513.059 410.173

5.4. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010
Löhne 45.341 41.317
Gehälter 48.024 46.405
Aufwendungen für Abfertigungen 708 1.202
Aufwendungen für Altersversorgung –60 1.503
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben
und Pflichtbeiträge 18.978 17.985
Sonstige Sozialaufwendungen 1.956 1.461
114.947 109.872

Der durchschnittliche Personalstand der Semperit Gruppe stellt sich wie folgt dar:

2011 2010
Arbeiter 6.230 5.556
Angestellte 1.603 1.452
7.833 7.008

Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 702 Mitarbeiter (Vorjahr: 662).

Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die als Aufwand erfassten kurzfristig fälligen Vergütungen der Vorstandsmitglieder auf 2.683 TEUR (Vorjahr: 2.525 TEUR). Diese umfassen die Bezüge der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr einschließlich variabler Bezüge und Sachbezüge, die auf die Vorstandsmitglieder entfallende Dotierung der Urlaubsrückstellung und sonstiger kurzfristiger Rückstellungen.

Die als Aufwand erfassten nach Beendigung des Vorstandsvertrags und aus Anlass der Beendigung des Vorstandsvertrags fälligen Vergütungen betrugen 700 TEUR (Vorjahr: 3.736 TEUR). Die nach Beendigung des Vorstandsvertrags fälligen Vergütungen beinhalten die auf Vorstandsmitglieder entfallende Dotierung der Abfertigungsrückstellung und der Pensionsrückstellung, die auf Vorstandsmitglieder entfallenden Beiträge zu Pensionskassen und Prämien für Rückdeckungsversicherungen.

5.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010
Ausgangsfrachten 20.662 22.256
Instandhaltung und fremde Lieferungen 30.515 28.427
Provisions- und Werbeaufwand 8.908 8.025
Kursverluste 10.042 11.956
Nettoverluste aus Devisentermingeschäften 4.384 2.076
Reise- und Fahrtaufwand 5.917 5.341
Versicherungsprämien 3.685 3.220
Miet- und Leasingaufwand 3.317 2.642
Sonstige Steuern 2.824 1.848
Prüfungs- und Beratungskosten 5.988 2.674
Gebühren, Beiträge, Spenden 992 928
Forderungsverluste 1.352 1.777
Übrige 18.008 18.301
116.594 109.470

Davon Kosten für den Konzernabschlussprüfer:

in TEUR 2011 2010
Prüfung Konzernabschluss 21 21
Andere Bestätigungsleistungen 59 56
Steuerberatungsleistungen 0 0
Sonstige Leistungen 17 3
97 80

5.6. Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in TEUR 2011 2010
Planmäßige Abschreibungen 29.589 29.939
Wertminderungen 84 0
29.673 29.939

Die Wertminderungen betreffen im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen. Im Vorjahr waren keine Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen erforderlich.

5.7. Finanzergebnis

in TEUR 2011 2010
Anteile am Gewinn von assoziierten Unternehmen 207 162
Erträge aus Wertpapieren 451 402
Zuschreibungen auf Finanzanlagen 0 86
Gewinne aus dem Abgang von Finanzanlagen 0 8
Zinserträge und ähnliche Erträge 1.252 1.390
Zinserträge und andere Erträge aus Finanzanlagen 1.703 1.887
Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen –8 –9
Abschreibungen auf zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen –37 –80
Sonstige Aufwendungen zu Finanzanlagen –7 0
Aufwendungen aus Finanzanlagen –52 –89
Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzaufwand –418 –222
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –14.680 –20.969
–13.241 –19.231

In den Erträgen aus Wertpapieren sind Dividendenerträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 121 TEUR (Vorjahr: 131 TEUR) enthalten. Das Zinsergebnis wurde 2011 per Saldo mit 676 TEUR einzahlungswirksam. Im Vorjahr belief sich der einzahlungswirksame Zinssaldo auf 1.074 TEUR.

Die unten angeführte Tabelle zeigt die Aufgliederung der Zinserträge und andere Erträge aus Finanzanlagen gemäß IFRS 7.20(a):

in TEUR 2010
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 451 497
Aufwendungen aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten –46 –89
Nettoertrag aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 405 408
Erträge aus Krediten und Forderungen 1.252 1.390
Aufwendungen aus Krediten und Forderungen 0 0
Nettoertrag aus Krediten und Forderungen 1.252 1.390

In den Aufwendungen sind Verluste aus Wertminderungen wie folgt enthalten:

in TEUR 2011 2010
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte –37 –80
Kredite und Forderungen –1.352 –1.777
Verluste aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten – insgesamt –1.389 –1.857

Die Verluste aus Wertminderungen von Krediten und Forderungen sind unter sonstige betriebliche Aufwendungen (vgl. 5.5.) erfasst.

Die im Gesamtergebnis enthaltenen Nettoerträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2010
Direkt im Gewinn oder Verlust erfasste Nettoerträge 405 408
Im sonstigen Ergebnis erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen –132 –21
Im Gesamtergebnis insgesamt erfasster Nettoertrag 273 387

Der Nettoaufwand aus den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beläuft sich auf 418 TEUR (Vorjahr: 222 TEUR).

5.8. Ertragsteuern

Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Gesellschaften aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechnete "tatsächliche" Steuer und die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungsposten.

in TEUR 2011 2010
Laufender Steueraufwand 15.659 15.533
Latenter Steueraufwand 126 2.182
15.784 17.715

Vom laufenden Steueraufwand wurden im Geschäftsjahr 2011 13.855 TEUR (Vorjahr: 22.291 TEUR) auszahlungswirksam.

2011 beträgt der effektive Steuersatz, d.h. der Steueraufwand in Relation zum Ergebnis vor Steuern und vor Abzug des auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnisses, 18,7 % (Vorjahr: 21,1%). Die Konzernsteuerquote ist ein gewichteter Durchschnitt der lokalen Ertragsteuersätze aller einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2011 2010
Ergebnis vor Steuern 69.862 63.098
Steuerbelastung/-ertrag (–/+) zu 25% –17.466 –15.774
Abweichende ausländische Steuersätze –397 –99
Anteile am Gewinn/Verlust assoziierter Unternehmen 52 41
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –3.670 –5.242
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen –690 –642
Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge 5.913 6.022
Veränderung der Wertberichtigung auf Steuerlatenzen aus Verlustvorträgen
und aus abzugsfähigen temporären Differenzen –37 –3.285
Quellensteuern –49 –613
Steuern für Vorperioden –80 –114
Steuersatzänderungen 433 320
Sonstige 206 1.673
Ertragsteuern laut Gewinn- und Verlustrechnung –15.784 –17.715
in TEUR 2011 2010
Ergebnis vor Steuern 69.862 63.098
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 14.680 20.969
84.542 84.067
Ertragsteuern laut Gewinn- und Verlustrechnung –15.784 –17.715
Effektivsteuersatz in % 18,7% 21,1%

5.9. Ergebnis je Aktie

2011 2010
Jahresüberschuss in TEUR 54.078 45.382
Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien in Stück 20.573.434 20.573.434
Gewinn je Aktie nach IFRS (unverwässert und verwässert) in EUR 2,63 2,21

Verwässerungseffekte waren zum 31. Dezember 2010 sowie zum 31. Dezember 2011 nicht zu berücksichtigen.

6. Erläuterungen zur Bilanz

6.1. Immaterielle Vermögenswerte

Software-
Lizenzen,
gewerbliche
Schutzrechte
Geleistete
in TEUR undähnliche Rechte Firmenwerte Anzahlungen Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1.1.2010 12.588 2.884 95 15.568
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 518 0 0 518
Währungsdifferenzen 547 23 7 577
Zugänge 487 0 0 487
Abgänge –126 0 0 –126
Umbuchungen 90 0 –3 87
Stand 31.12.2010 14.104 2.907 100 17.111
Währungsdifferenzen –299 10 3 –285
Zugänge 467 0 1 467
Abgänge –90 0 0 –90
Umbuchungen 43 0 0 43
Stand 31.12.2011 14.225 2.917 104 17.246
Abschreibungen/Zuschreibungen
Stand 1.1.2010
10.025 0 92 10.117
Währungsdifferenzen 290 0 7 297
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2010 792 0 0 792
Abgänge –126 0 0 –126
Stand 31.12.2010 10.980 0 100 11.080
Währungsdifferenzen –154 0 3 –151
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 792 0 0 792
Abgänge –90 0 0 –90
Stand 31.12.2011 11.528 0 103 11.631
Buchwerte
Buchwert 31.12.2009 2.563 2.884 3 5.451
Buchwert 31.12.2010 3.124 2.907 0 6.031
Buchwert 31.12.2011 2.697 2.917 1 5.615

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die planmäßigen wie auch die außerplanmäßigen Abschreibungen infolge von Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2011 waren wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte erforderlich. Zuschreibungen erfolgten nicht.

Neben den Firmenwerten verfügt die Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

6.2. Sachanlagen

Grundstücke Andere
und Bauten, Anlagen, Geleistete
einschließlich Technische Betriebs- und Anzahlungen
Bauten auf Anlagen und Geschäfts- und Anlagen
in TEUR fremden Grund Maschinen ausstattung in Bau Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1.1.2010 127.864 307.271 68.683 9.098 512.915
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 1.585 7.227 0 0 8.813
Währungsdifferenzen 8.300 20.282 6.770 1.771 37.123
Zugänge 4.165 9.950 4.890 31.187 50.193
Abgänge –515 –8.567 –3.016 0 –12.098
Umbuchungen 3.066 8.028 1.324 –12.505 –87
Stand 31.12.2010 144.465 344.191 78.652 29.551 596.860
Währungsdifferenzen –1.972 –6.524 –1.658 –668 –10.822
Zugänge 3.380 9.830 5.560 30.082 48.851
Abgänge –2.169 –7.390 –2.705 –4 –12.268
Umbuchungen 3.561 13.936 2.690 –20.231 –43
Stand 31.12.2011 147.265 354.043 82.539 38.731 622.578
Abschreibungen/Zuschreibungen
Stand 1.1.2010 69.630 234.504 56.952 198 361.283
Währungsdifferenzen 3.343 13.137 5.624 8 22.112
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2010 3.919 19.242 5.447 539 29.147
Abgänge –495 –8.420 –2.951 0 –11.865
Zuschreibungen im Geschäftsjahr 2010 0 –3.661 0 0 –3.661
Stand 31.12.2010 76.397 254.803 65.072 744 397.016
Währungsdifferenzen –1.358 –5.425 –1.353 6 –8.130
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 4.105 19.200 5.553 24 28.881
Abgänge –1.418 –7.047 –2.630 0 –11.095
Umbuchungen 0 –13 13 0 0
Zuschreibungen im Geschäftsjahr 2011 –734 –51 –29 0 –813
Stand 31.12.2011 76.992 261.466 66.626 774 405.858
Buchwerte
Buchwert 31.12.2009 58.234 72.766 11.731 8.900 151.632
Buchwert 31.12.2010 68.068 89.388 13.579 28.807 199.843
Buchwert 31.12.2011 70.274 92.577 15.913 37.957 216.720

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Vom in Bezug auf Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen auf Grund und Boden (Grundwert) 14.694 TEUR (Vorjahr: 12.892 TEUR).

In den Geschäftsjahren 2010 und 2011 wurden keine Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert.

Die planmäßigen wie auch die außerplanmäßigen Abschreibungen infolge von Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011 sind bei technischen Anlagen und Maschinen außerplanmäßige Wertminderungen in Höhe von 84 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) eingetreten.

Im Geschäftsjahr 2011 erfolgten Zuschreibungen infolge Wertaufholung in Höhe von 813 TEUR. Im Vorjahr wurde eine Zuschreibung bei technischen Anlagen der Semperflex Shanghai in Höhe von 3.661 TEUR durchgeführt.

Es wurden keine Sachanlagen als Sicherheiten für Darlehen verpfändet.

Zum 31. Dezember 2011 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 1.980 TEUR (Vorjahr: 4.669 TEUR).

Die Semperit Gruppe nimmt neben dem operativen Leasing auch vereinzelt Finanzierungsleasing in Anspruch. Die Finanzierungsleasingvereinbarungen beziehen sich vor allem auf technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (Kraftfahrzeuge, Büroausstattung).

Das Sachanlagevermögen enthält Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingvereinbarungen in folgendem Umfang:

in TEUR An-
schaffungs-
kosten
Kumulierte
Abschrei-
bungen
31.12.2011
Buchwert
An-
schaffungs-
kosten
Kumulierte
Abschrei
bungen
31.12.2010
Buchwert
Technische Anlagen und Maschinen 471 319 152 484 285 198
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 373 283 90 496 305 191
844 602 242 979 590 389

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von unkündbaren Miet- und Leasingverhältnissen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

in TEUR 2011 2010
Im folgenden Jahr 383 643
In den folgenden 2 bis 5 Jahren 596 526
Über 5 Jahre 363 403

Der Miet- und Leasingaufwand aus Operating-Leasingverträgen belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 3.317 TEUR (Vorjahr: 2.642 TEUR).

6.3. Vorräte

Der Bilanzposten Vorräte setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 48.170 40.993
Unfertige Erzeugnisse 14.818 14.881
Fertige Erzeugnisse und Waren 73.903 57.243
Geleistete Anzahlungen 704 573
137.595 113.689
in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Vorräte
Davon zu Anschaffungs-/Herstellungskosten 121.055 100.898
Davon zum beizulegenden Zeitwert abzgl. Veräußerungskosten 16.540 12.792
137.595 113.689

Die aufwandswirksam erfasste Wertberichtigung auf Vorräte betrug im laufenden Jahr 5.598 TEUR (Vorjahr: 6.244 TEUR).

6.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Kategorie Kredite und Forderungen zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen werden von den Forderungen abgesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Gesamt Davon
Restlauf-
zeit unter
1 Jahr
31.12.2011
Davon
Restlauf-
zeit über
1 Jahr
Gesamt Davon
Restlauf-
zeit unter
1 Jahr
31.12.2010
Davon
Restlauf-
zeit über
1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und
abgerechneten Leistungen 114.075 114.012 63 85.531 85.531 0
Forderungen aus noch nicht
abgerechneten Leistungen 254 254 0 15 15 0
114.329 114.267 63 85.546 85.546 0

Die fälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010
Bis zu 1 Monat überfällig1) 13.349 6.116
Mehr als 1 bis zu 3 Monate überfällig 5.204 398
Mehr als 3 bis zu 6 Monate überfällig 564 63
Mehr als 6 bis zu 12 Monate überfällig 182 12
Mehr als 12 Monate überfällig 0 0
Buchwert der fälligen, nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.298 6.589

1) Beinhaltet auch sofort fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen zwischen 14 und 90 Tagen. Zusätzlich zu den Forderungen, die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden als notleidend eingestuft und auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben werden, werden auf Basis der länderspezifischen Erfahrungswerte Forderungen, die überfällig sind, wertberichtigt. Ferner wird ebenfalls basierend auf Erfahrungswerten in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen eine Wertberichtigung gebildet.

Die überfälligen Forderungen sind zum Großteil durch Kreditversicherungen gedeckt. Hinsichtlich des in Zahlungsverzug befindlichen ausgewiesenen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sollte jedenfalls der ausgewiesene Buchwert einbringlich sein.

Die nicht kreditversicherten Forderungen bestehen hauptsächlich gegenüber Kunden in den Ländern Indien, Brasilien, USA und China. Auch in Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.

Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2011 2010
Anfangsbestand 1.1. 8.068 7.121
Auflösung –3.774 –220
Währungsdifferenz –98 128
Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge –939 –810
Zuführung 1.288 1.850
Endbestand 31.12. 4.545 8.068

In den Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende sind Einzelwertberichtigungen, d.h. Wertberichtigungen aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden, in Höhe von insgesamt 3.039 TEUR (Vorjahr: 3.241 TEUR) enthalten, die hauptsächlich wegen der Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen der betreffenden Kunden gebildet wurden. Die nach Abzug der Wertberichtigungen verbleibenden Buchwerte stellen die in den Insolvenzverfahren voraussichtlich einbringlichen Beträge dar.

6.5. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Buchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwert Davon Davon Buchwert Davon Davon
in TEUR 31.12.2011 langfristig kurzfristig 31.12.2010 langfristig kurzfristig
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Staatsanleihen 7.332 6.306 1.026 9.422 9.422 0
Fondsanteile, Aktien, andere Wertpapiere 3.455 3.455 0 3.404 3.404 0
10.787 9.761 1.026 12.826 12.826 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte – held for trading
Derivate 34 0 34 295 0 295
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete Kredite und Forderungen
Darlehen an assoziierten Unternehmen 563 563 0 563 563 0
Sonstige Darlehen 9 9 0 8 8 0
Sonstige Forderungen gegenüber
assoziierten Unternehmen 0 0 6 0 6
Übrige sonstige Forderungen 4.188 1.552 2.635 4.891 323 4.568
4.759 2.123 2.635 5.468 894 4.574
15.579 11.884 3.695 18.589 13.720 4.869

Bei den Staatsanleihen handelt es sich um österreichische und deutsche Bundesanleihen im Nominale von 7.000 TEUR, die mit 3,8% und 5,00% vom Nominale verzinst sind und zwischen 2012 und 2014 fällig sind.

Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 58.000 Stück Anteile am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen der EURO-Zone veranlagt.

Der Buchwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 10.787 TEUR (Vorjahr: 12.826 TEUR) entspricht dem Marktwert. Die durchschnittliche Effektivverzinsung belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 3,0% (Vorjahr: 2,6%).

Das Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Isotron Deutschland GmbH.

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten und Forderungen waren keine Wertberichtigungen erforderlich.

6.6. Sonstige Vermögenswerte

Davon 31.12.2011
Davon
Davon 31.12.2010
Davon
in TEUR Gesamt
langfristig
kurzfristig Gesamt langfristig kurzfristig
Rechnungsabgrenzungsposten 1.950 108 1.842 2.130 388 1.742
Anzahlungen 807 0 807 205 0 205
Sonstige nicht-finanzielle Forderungen 8.944 203 8.741 10.062 57 10.005
11.700 310 11.390 12.397 445 11.953

6.7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Kassabestand 36 111
Schecks 1 1
Guthaben bei Kreditinstituten 97.502 123.253
Kurzfristige Veranlagungen 353 15.820
97.892 139.186

Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen dem Fonds der flüssigen Mittel in der Geldflussrechnung.

6.8. Latente Steuern

Nach temporären Differenzen setzen sich die Abgrenzungsposten für latente Steuern wie folgt zusammen:

31.12.2011 31.12.2010
in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Immaterielle Vermögenswerte 4 –418 4 –522
Sachanlagen 270 –1.997 224 –1.995
Finanzanlagen 118 –7 120 –12
Vorräte 3.733 –166 2.890 –45
Forderungen 1.058 –1.964 1.257 –365
Sonstige Aktiva 1 –4 4 –223
Personalrückstellungen 4.982 0 5.062 0
Sonstige Rückstellungen 2.075 0 2.193 0
Lieferverbindlichkeiten 142 –7 118 –1
Sonstige Passiva 536 –1.801 341 –1.872
Steuerliche Verlustvorträge 3.315 0 2.955 0
Summe aktive/passive Steuerabgrenzung 16.233 –6.364 15.169 –5.036
Bewertungsabschlag für aktive latente Steuern –3.276 0 –3.578 0
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern –4.186 4.186 –830 830
Aktive latente Steuern 8.772 10.761
Passive latente Steuern –2.178 –4.206
in TEUR 2011 2010
Steuerabgrenzung zu Geschäftsjahresbeginn – netto 6.554 8.498
Im Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres erfasste Steuerabgrenzung –125 –2.182
Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres erfasste Steuerabgrenzung 33 6
Währungsdifferenzen 132 232
Steuerabgrenzung zu Geschäftsjahresende – netto 6.594 6.554

Zum Bilanzstichtag bestehen noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 6.035 TEUR (Vorjahr: 6.245 TEUR), für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde. Davon verfallen 4.563 TEUR (Vorjahr: 2.264 TEUR) innerhalb von fünf Jahren. Im Übrigen sind sie unbeschränkt vortragsfähig.

Für bis einschließlich 2013 bei einer ausländischen Tochtergesellschaft verrechenbare Investitionsabsetzbeträge stehen 6.443 TEUR (Vorjahr: 7.144 TEUR) zur Verfügung. Nach der derzeitigen Planung können davon vermutlich 1.593 TEUR (Vorjahr: 2.150 TEUR) verwertet werden. Darüber hinaus bestehen bei einer ausländischen Tochtergesellschaft Investitionsabsetzbeträge in Höhe von 4.686 TEUR (Vorjahr: 4.825 TEUR), die bei Vorliegen entsprechender steuerlicher Ergebnisse im Zeitraum von 2014 bis 2018 verwertet werden können. Latente Steueransprüche wurden diesbezüglich nicht angesetzt.

Bei Tochtergesellschaften, die sich in der Ingangsetzungsphase befinden und bei welchen bisher Verluste aufgelaufen sind, wurden Aktivposten für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.381 TEUR (Vorjahr: 980 TEUR) angesetzt, da nach Einschätzung des Managements der Gruppe zukünftig ausreichend Gewinne erzielt werden können, gegen die die Verluste verrechnet werden können oder Maßnahmen der Steuerplanung die Verwertung der Verlustvorträge ermöglichen.

6.9. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals wird in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung detailliert dargestellt.

Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt 21.358.997 EUR. Es ist unverändert zum 31. Dezember 2010 zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.

Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im Jahresabschluss des Mutterunternehmens Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.

In der Neubewertungsrücklage werden die Gewinne und Verluste aus Schwankungen des Zeitwerts, der den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten beizulegen ist, bis zur Veräußerung der betreffenden Vermögenswerte oder bis zur Feststellung einer Wertminderung der betreffenden Vermögenswerte angesammelt.

In die Rücklage aus der Währungsumrechnung werden aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.

Die Gewinnrücklage umfasst die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 999 TEUR, die freie Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 15.000 TEUR, den Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 16.835 TEUR, die unversteuerten Rücklagen nach Abzug der Steuerabgrenzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die seit dem Erwerb von den Tochterunternehmen einbehaltenen Gewinne und die Effekte der Anpassung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen an die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung. Die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding darf nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand eine Dividende von 0,80 EUR je Aktie, insgesamt somit von 16.459 TEUR, vor, die von der Hauptversammlung noch beschlossen werden muss und daher in diesem Abschluss noch nicht als Verbindlichkeit bilanziert ist. Die Zahlung der Dividende hat keine steuerlichen Konsequenzen für den Konzern.

6.10. Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen

Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, das an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit Gruppe liegt, oder wenn die Gesellschaft, an der der nicht beherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 2011 2010
Stand am 1. Jänner 83.405 71.576
Einlagen im Rahmen von Neugründungen bzw. Kapitalerhöhungen 973 0
Ausschüttungen –1.187 –22.410
Rückzahlungen aufgrund von Kapitalherabsetzung 0 –565
Anteil am Jahresergebnis 14.680 20.969
Währungsdifferenzen –579 13.835
Stand am 31. Dezember 97.292 83.405

6.11. Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen

Altersversorgungspläne – leistungsorientierte Pläne

Aufgrund des 1997 verabschiedeten Pensionsstatuts der österreichischen Gesellschaften werden vor dem 1. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen gemäß diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Einem ehemaligen Vorstandsmitglied wurde einzelvertraglich eine Pensionszusage gewährt. Auch diese Verpflichtung ist nicht durch Planvermögen gedeckt.

Zwei Vorstandsmitgliedern und den leitenden Angestellten wurden Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Die Rückdeckungsversicherungen sind zur Besicherung der Pensionsansprüche an die Anspruchsberechtigten verpfändet.

Abfertigungsrückstellung: Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, in Frankreich, in Italien und in Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt unabhängig davon, ob das Dienstverhältnis durch den Dienstgeber oder den Dienstnehmer beendet wird, oder bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Zwei der Vorstandsmitglieder haben bei Beendigung des Vorstandsmandats einen vertraglichen Anspruch auf eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes. Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19. Die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt. Bei den anlässlich der Kündigung durch den Dienstgeber fälligen Leistungen handelt es sich um Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Sinne von IAS 19.

Als wesentliche versicherungsmathematische Annahmen lagen der Bewertung dieser Verpflichtungen ein Rechnungszinssatz von 4,75% (31. Dezember 2010: 4%) und eine durchschnittliche jährliche Gehaltssteigerung von 3,4% (31. Dezember 2010: 3,4%) zugrunde.

Die Rückstellung für Verpflichtungen des Konzerns aus leistungsorientierten Pensionsplänen ergibt sich wie folgt:

in TEUR 2011 2010
Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 7.015 3.204
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 5.501 3.204
Unterdeckung 1.514 0
Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 15.647 20.639
Plandefizit = Rückstellung 17.161 20.639

Der Barwert der Verpflichtungen aus Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2011 2010
Pensionen
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 23.843 23.993
Im Wirtschaftsjahr zusätzlich erworbene Versorgungsansprüche sowie
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –208 687
Kalkulatorischer Zinsaufwand betreffend die bereits erworbenen Ansprüche 963 955
Summe der Aufwendungen für Pensionen 755 1.641
Auszahlungen –1.936 –1.792
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 22.662 23.843

Der in der Tabelle ausgewiesene Aufwand von insgesamt 755 TEUR (Vorjahr: 1.641 TEUR) ist im Posten Personalaufwand der Gewinn- und Verlustrechnung, nämlich gemäß der Aufgliederung unter 5.4 unter "Aufwendungen für Altersversorgung", erfasst.

Das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen, bei dem es sich um eine Rückdeckungsversicherung, Barmittel und eine zum Bilanzstichtag offene Forderung eines Pensionsplans gegenüber der Semperit Gruppe handelt, hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2011 2010
Zeitwert des Planvermögens per 1.1. 3.204 2.806
Beiträge des Konzerns 344 456
Ertrag aus Planvermögen abzügl. Verwaltungskosten 518 –24
Auszahlungen –244 –35
Sonstige Veränderung 1.679 0
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 5.501 3.204

Der in der Tabelle ausgewiesene Ertrag von insgesamt 518 TEUR (Vorjahr: Aufwand 24 TEUR) ist im Posten Personalaufwand der Gewinn- und Verlustrechnung, nämlich gemäß der Aufgliederung unter 5.4 unter "Aufwendungen für Altersversorgung", erfasst.

in TEUR 2011 2010
Abfertigungen
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 21.359 21.635
Im Wirtschaftsjahr zusätzlich erworbene Versorgungsansprüche 1.057 483
Kalkulatorischer Zinsaufwand betreffend die bereits erworbenen Ansprüche 729 769
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –1.400 –10
Summe der Aufwendungen für Abfertigungen 386 1.242
Auszahlungen –1.982 –1.518
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 19.763 21.359

Der in der Tabelle ausgewiesene Aufwand von insgesamt 386 TEUR (Vorjahr: 1.242 TEUR) ist im Posten Personalaufwand der Gewinn- und Verlustrechnung, nämlich gemäß der Aufgliederung unter 5.4 unter "Aufwendungen für Abfertigungen", erfasst.

Die Entwicklung des Barwerts der Verpflichtung und des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Planvermögens und die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen in den letzten fünf Jahren stellen sich wie folgt dar, wobei es sich bei den mit "+" gekennzeichneten erfahrungsbedingten Anpassungen um Gewinne und bei den mit "–" gekennzeichneten um Verluste handelt:

In TEUR 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007
Pensionen
Barwert der Verpflichtung 22.662 23.843 23.993 24.030 22.574
Planvermögen 5.501 3.204 2.806 2.353 1.901
Plandefizit 17.161 20.639 21.187 21.676 20.673
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 1.262 –269 –450 –1.829 992
Davon erfahrungsbedingte Anpassungen 10 –269 –450 –922 992
Davon Auswirkung der Änderung
versicherungsmathematischer Annahmen 1.252 0 0 –907 0
Abfertigungen
Barwert der Verpflichtung 19.763 21.359 21.635 22.880 23.148
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 1.400 10 38 –370 –1.549
Davon erfahrungsbedingte Anpassungen –83 10 38 –422 –1.549
Davon Auswirkung der Änderung
versicherungsmathematischer Annahmen 1.483 0 0 52 0

Altersversorgungspläne – beitragsorientierte Pläne

Semperit AG Holding ist verpflichtet, für zwei Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für zwei Vorstandsmitglieder sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Berichtsjahr ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 210 TEUR (Vorjahr: 146 TEUR) angefallen.

Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.

6.12. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Währungs
In TEUR 1.1.2011 differenzen Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2011
Umstrukturierungen 6.944 0 0 0 0 6.944
Jubiläumsgelder 3.255 0 0 –161 0 3.094
Urlaube 2.244 –8 –3 –1.793 1.579 2.020
Gewährleistungen 12.499 –421 –4.409 –4.201 5.054 8.522
Umsatzbonus 1.249 2 –5 –1.224 1.244 1.266
Übrige 17.581 –52 –1.955 –9.026 9.250 15.798
43.773 –479 –6.371 –16.405 17.127 37.645
Währungs
In TEUR 1.1.2010 differenzen Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2010
Umstrukturierungen 6.921 0 0 0 24 6.944
Jubiläumsgelder 3.276 0 0 –40 19 3.255
Urlaube 2.589 8 0 –2.126 1.773 2.244
Gewährleistungen 12.225 150 –667 –2.249 3.040 12.499
Umsatzbonus 1.031 4 –57 –974 1.245 1.249
Übrige 12.993 262 –1.714 –6.310 12.350 17.581
39.035 424 –2.438 –11.699 18.451 43.773

In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen diverse Personalrückstellungen enthalten.

Die Rückstellung für Gewährleistungen basiert zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Die Inanspruchnahme des Konzerns aus diesen Risiken wird für wahrscheinlich gehalten, wobei der angesetzte Betrag dem bestmöglichen Schätzwert der Höhe der Inanspruchnahme entspricht. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreite vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der Inanspruchnahme ungewiss.

Die unten stehende Tabelle enthält die Fristigkeiten der Rückstellungen.

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2011
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2010
Davon
kurzfristig
Umstrukturierungen 6.944 6.944 0 6.944 6.944 0
Jubiläumsgelder 3.094 3.094 0 3.255 3.255 0
Urlaube 2.020 40 1.979 2.244 0 2.244
Gewährleistungen 8.522 3.943 4.580 12.499 7.276 5.223
Umsatzbonus 1.266 0 1.266 1.249 0 1.249
Übrige 15.798 3.062 12.735 17.581 1.449 16.132
37.645 17.084 20.561 43.773 18.924 24.848

6.13. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2011 31.12.2010
Nominale in
in Lokal-
währung
Buchwert
in TEUR
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Nominale in
in Lokal-
währung
Buchwert
in TEUR
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Darlehen TUSD 8.000 6.175 0 6.175 TUSD 8.000 5.974 5.974 0
Kontokorrentkredit TEUR
3
3 0 3 0 0
Gesamt 6.178 0 6.178 0 5.974 5.974 0

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen überwiegend in US-Dollar und sind variabel verzinst. Die Effektivverzinsung für das Jahr 2011 betrug 2,4% (Vorjahr: 1,4%). Der Zinssatz unterliegt einer monatlichen Anpassung.

Dingliche Sicherheiten bestehen nicht.

Aufgrund der marktkonformen Verzinsung ist davon auszugehen, dass die Buchwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten den beizulegenden Zeitwerten entsprechen.

6.14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie weisen wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf.

6.15. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2011
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2010
Davon
kurzfristig
Darlehen von nicht beherrschenden
Gesellschaftern von Tochterunternehmen 1.568 1.568 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen,
nicht konsolidierten Unternehmen 26 0 26 27 0 27
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten
Unternehmen 32 0 32 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 242 138 105 360 247 113
Derivative Finanzverbindlichkeiten 1.753 0 1.753 220 0 220
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.270 1.369 6.901 9.801 515 9.286
11.891 3.074 8.816 10.408 762 9.646

Die derivativen Finanzverbindlichkeiten sind der Kategorie "zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten – held for trading" zugeordnet. Die anderen finanziellen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die zum 31. Dezember 2011 bestehenden Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2011 31.12.2010
in TEUR Restlauf-
zeit unter
1 Jahr
Restlaufzeit
zwischen
1 und 5
Jahre
Restlauf-
zeit über
5 Jahre
Restlauf-
zeit unter
1 Jahr
Restlaufzeit
zwischen
1 und 5
Jahre
Restlauf-
zeit über
5 Jahre
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 113 142 0 124 262 0
Zinsanteil –8 –4 0 –11 –15 0
Barwert der Mindestleasingzahlungen 105 138 0 113 247 0

6.16. Sonstige Verbindlichkeiten

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2011
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2010
Davon
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen
der sozialen Sicherheit 4.771 0 4.771 4.292 0 4.292
Erhaltene Anzahlungen 800 0 800 464 0 464
Rechnungsabgrenzungsposten 211 200 11 419 211 208
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.502 0 1.502 0 0 0
7.284 200 7.084 5.175 211 4.964

6.17. Zeitwerte von Finanzinstrumenten

Die unten angeführte Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39.9.

31.12.2011
in TEUR
Held for
trading
AFS at
fair value/
sonstiges
Ergebnis
LAR
fortgeführte
Anschaffungs-
kosten
Buchwert
am
31.12.2011
Bei-
zulegender
Zeitwert am
31.12.2011
Hierarchie
stufe
Aktiva
Wertpapiere 0 10.787 0 10.787 10.787 1
Darlehen an assoziierte Unternehmen 0 0 563 563 563 3
Sonstige langfristige Darlehen 0 0 9 9 9 3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 114.329 114.329 114.329 3
Derivative Finanzinstrumente 34 0 0 34 34 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 4.188 4.188 4.188 3
Passiva
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen n/a n/a n/a 97.292 n/a n/a
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 6.178 6.178 6.178 3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 38.815 38.815 38.815 3
Derivative Finanzverbindlichkeiten 1.753 0 0 1.753 1.753 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 10.138 10.138 10.138 3
31.12.2010
in TEUR
Held for
trading
AFS at
fair value/
sonstiges
Ergebnis
LAR
fortgeführte
Anschaffungs-
kosten
Buchwert
am
31.12.2010
Bei-
zulegender
Zeitwert am
31.12.2010
Hierarchie
stufe
Aktiva
Wertpapiere 0 12.826 0 12.826 12.826 1
Darlehen an assoziierte Unternehmen 0 0 563 563 563 3
Sonstige langfristige Darlehen 0 0 8 8 8 3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 85.546 85.546 85.546 3
Derivative Finanzinstrumente 295 0 0 295 295 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 4.897 4.897 4.897 3
Passiva
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen n/a n/a n/a 83.405 n/a n/a
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 5.974 5.974 5.974 3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 40.969 40.969 40.969 3
Derivative Finanzverbindlichkeiten 220 0 0 220 220 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 10.188 10.188 10.188 3

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

  • Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument.
  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind.
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind.

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen sind keiner der Kategorien des IAS 39 zuzurechnen, sondern finanzielle Verbindlichkeiten eigener Art. Zur Bewertung wird auf die Ausführungen unter 2.12 verwiesen. Der beizulegende Zeitwert ist nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelbar und wird demnach nicht angegeben.

7. Erläuterungen zur Konzerngeldflussrechnung

Die Konzerngeldflussrechnung wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt und zeigt die Veränderung des Finanzmittelbestandes der Semperit Gruppe im Laufe des Geschäftsjahrs. Der Fonds umfasst die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zusammensetzung ist unter 6.7. ersichtlich.

Aufgrund der Geschäftsausweitung und der stark gestiegenen Rohstoffpreise kam es zu einem deutlichen Bestandsaufbau, der den Cash Flow aus der Betriebstätigkeit negativ beeinflusste.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dienen einerseits der Kapazitätserweiterung, speziell im Bereich Sempermed, und andererseits der Modernisierung der bestehenden Anlagen.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit umfasst die 2011 bezahlte Dividende von 1,25 EUR je Aktie an die Aktionäre der Semperit AG Holding. Weiters kam es zu einem Mittelabfluss aufgrund von Ausschüttungen an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen.

Im Cash Flow aus der Betriebstätigkeit ist ein einzahlungswirksamer Saldo aus Zinsein- und -auszahlungen in Höhe von 676 TEUR (Vorjahr: 1.074 TEUR) und ein auszahlungswirksamer Saldo aus Steuerzahlungen von 13.855 TEUR (Vorjahr: 22.291 TEUR) enthalten.

8. Risikomanagement

IFRS 7.31 verlangt Angaben über Art und Umfang der aus Finanzinstrumenten resultierenden Risiken, denen die Gruppe zum Bilanzstichtag ausgesetzt ist, um dem Bilanzleser eine Beurteilung dieser Risiken zu ermöglichen.

Mit der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit von Semperit ist naturgemäß auch das Risikopotenzial gewachsen, ein Umstand, dem die Gruppe mit erhöhter Aufmerksamkeit begegnet. Die bedeutendsten Marktrisiken für den Konzern ergeben sich vor allem aus möglichen Änderungen von Fremdwährungskursen und Zinssätzen. Weiters stellt das Ausfallrisiko eines Geschäftspartners oder Kunden ein Verlustrisiko für den Konzern dar.

Semperit ist als international tätiger Konzern von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen, wie z.B. allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, Steuergesetzgebung, Umweltvorschriften sowie anderen Faktoren jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach den Produkten, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck und nicht abgedeckte Kosten und Verringerung der Margen nach sich ziehen könnten. Aus diesem Grund werden die Produktionskapazitäten laufend mit den Marktund Auftragsdaten abgeglichen und durch mittelfristige Maßnahmen (z.B. temporäre Stilllegungen, Anpassung der Schichtpläne) angepasst.

Als multinationaler Konzern betreibt Semperit Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen in der Steuergesetzgebung, im Arbeitsrecht, die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen betreffend die Nutzung von Rohstoffen sowie Umweltstandards, aber auch Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede können einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns ausüben.

Das Risikomanagement im Finanzbereich ist durch Konzernrichtlinien geregelt. Zur Überwachung und Steuerung bestehender Risiken im Finanzbereich ist ein den Anforderungen der Industriegruppe entsprechendes Internes Kontrollsystem eingerichtet. Hauptaufgabe des Risikomanagements bei Semperit ist es, entstehende Risiken zeitgerecht zu erkennen und rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Risiken nicht frühzeitig erkannt werden und sich daraus negative Auswirkungen auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns ergeben.

Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.

Das Gesamtkapital des Konzerns setzt sich zusammen aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen, soweit es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, und den Nettoschulden. Nettoschulden wiederum sind der Betrag, um den die Summe aus Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen, Rückstellungen für Jubiläumsgelder, zinstragenden Verbindlichkeiten, wie insbesondere der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, und den nicht zinstragenden Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zuzüglich kurzfristiger Finanzanlagen übersteigt. Nettoverschuldungsgrad ist definiert als das Verhältnis von Nettoschulden zu Eigenkapital. Zum 31. Dezember 2011 beliefen sich die Nettoschulden auf 43.622 TEUR und der Nettoverschuldungsgrad auf 11,7 %. Zum 31. Dezember 2010 überstieg der Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten die genannten Schulden.

Die Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen oder vertraglichen Vorgaben betreffend Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad. Die Semperit Gruppe hat sich auch intern nicht eine definierte Zielkapitalstruktur gesetzt.

Zinsrisikomanagement

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs der Gesellschaft werden in geringfügigem Ausmaß Betriebsmittel und Investitionen mit Fremdkapital finanziert. Das zurzeit bestehende Fremdkapital ist variabel verzinst und unterliegt einem marktüblichen Zinsrisiko. Aufgrund der geringen Beträge ist das Zinsrisiko insgesamt als unbedeutend einzustufen. Eine Sensitivitätsanalyse unterbleibt daher.

Liquiditätsrisikomanagement

Die Überwachung und das Management von Finanzrisiken sind wichtige Bestandteile des gruppenweiten Controllings und Rechnungswesens von Semperit.

Obwohl das Liquiditätsrisiko bei Semperit aufgrund des hohen Bestands an Liquidität beschränkt ist, trägt die laufende Verbesserung von Treasury-Richtlinie und Informationssystemen dazu bei, finanzielle Risiken zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu identifizieren und sofern notwendig, die Einleitung von Gegenmaßnahmen sicherzustellen. Die Überwachung der Liquiditätssituation erfolgt durch eine wöchentliche/monatliche Analyse der Zahlungsströme und eine Planung der zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. Die in diesem Prozess ermittelte Netto-Liquidität stellt die Basis für die Planung von Investitionsentscheidungen und damit verbundener Kapitalbindung dar.

Kurzfristig nicht benötigte Liquidität wird in risikoarme Finanzanlagen (Festgelder) investiert. Nichtsdestotrotz können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten zu ungünstigen Kursentwicklungen bei verschiedenen Wertpapieren, in welche Semperit investiert hat, oder zu deren Unhandelbarkeit führen. Dies könnte sich aufgrund notwendig werdender Abwertungen oder Wertberichtigungen auch negativ auf das Ergebnis und das Eigenkapital auswirken.

Ausfall-/Kreditrisikomanagement

Kreditrisiken ergeben sich, wenn die Gegenpartei einer Transaktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Schaden für den Konzern entsteht. Semperit hat aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs oder -ausfalls der Vertragspartner werden sowohl bei Begründung von Geschäftsbeziehungen als auch bei fortbestehenden Geschäftsbeziehungen durch die Anwendung von Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert.

Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko weitreichend durch Kreditversicherungen sowie fallweise durch Sicherheiten von Banken begrenzt. Bei Überschreiten von Kreditlimits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Da Bonitätsrisiken auch für Finanzpartner mit bester Bonität entstehen, wird die Entwicklung auf den Finanzmärkten laufend beobachtet und die Kreditlimits werden entsprechend angepasst.

Das Ausfallrisiko bei Forderungen gegenüber Kunden ist als gering zu bewerten, da die Bonität der Abnehmer laufend überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt.

Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist gering, da die Vertragsparteien zum überwiegenden Teil Banken mit sehr guten Kreditratings von internationalen Kreditratingagenturen sind. Zur weiteren Risikominimierung bestehen definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Ohne Berücksichtigung der oben beschriebenen Risikominderungsstrategien entspricht das maximale Ausfallrisiko des Konzerns dem Buchwert der erfassten finanziellen Vermögenswerte in den entsprechenden Kategorien und beläuft sich auf:

in TEUR 2011 2010
Derivative Finanzinstrumente (held for trading) 34 295
Fondsanteile, Staatsanleihen, Aktien (AFS) 10.787 12.826
Kredite und Forderungen (LAR, fortgeführte Anschaffungskosten) 119.088 91.014
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 97.892 139.186

Fremdwährungsrisikomanagement

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Semperit auch Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen auch einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt.

Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe nach den wesentlichsten Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2011 43,6% (Vorjahr: 44,4%) der Umsätze in Fremdwährung erzielt wurde.

in % des Gesamtumsatzes der Gruppe 2011 2010
EUR 56,4 55,6
USD 28,9 29,8
INR 1,9 2,4
CNY 2,2 2,4
BRL 2,7 1,9
THB 2,0 1,7
PLN 2,0 2,3

Ein bedeutender Teil der Ergebnisse des Konzerns wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben.

Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden.

Nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Gesellschaft, Art des Termingeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich ausschließlich um Terminverkäufe.

Gesellschaft Land Sicherungs-
art
Währung Sicherungs-
betrag1)
Sicherungs-
kurs2)
Fair Value
in TEUR
31.12.2011
Bandbreite
der Rest-
laufzeiten
in Tagen
Devisentermin
Semperflex Optimit s.r.o. Tschechien geschäft EUR 2.661.000 25,29 –52 6–55
Sempertrans Devisentermin
Belchatow Sp. z o.o. Polen geschäft EUR 14.700.000 4,44 –117 5–82
Semperit Technische Devisentermin
Produkte GmbH Österreich geschäft GBP 1.500.000 0,87 –66 19–110
Semperit Technische Devisentermin
Produkte GmbH Österreich geschäft HUF 170.000.000 302,24 25 19–103
Siam Sempermed Devisentermin
Corp. Ltd. Thailand geschäft USD 37.860.913 30,44 –1.258 20–135
Semperflex Asia Devisentermin
Corp. Ltd. Thailand geschäft EUR 105.000 43,44 6 127
Semperflex Asia Devisentermin
Corp. Ltd. Thailand geschäft USD 7.550.000 30,40 –258 41–135

1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.

2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet.

Gesellschaft Land Sicherungs-
art
Währung Sicherungs-
betrag1)
Sicherungs-
kurs2)
Fair Value
in TEUR
31.12.2010
Bandbreite
der Rest-
laufzeiten
in Tagen
Devisentermin
Semperflex Optimit s.r.o. Tschechien geschäft EUR 1.188.000 24,88 –9 5–54
Sempertrans Devisentermin
Belchatow Sp. z o.o. Polen geschäft EUR 8.900.000 3,99 20 3–90
Semperit Technische Devisentermin
Produkte GmbH Österreich geschäft GBP 2.000.000 0,85 29 18–46
Semperit Technische Devisentermin
Produkte GmbH Österreich geschäft HUF 80.000.000 279,06 0 18–46
Semperit Technische Devisentermin
Produkte GmbH Österreich geschäft USD 150.000 1,36 –2 273–349
Semperit AG Devisentermin
Holding3) Österreich geschäft EUR 3.500.000 8,78 –13 73–165
Semperit AG Devisentermin
Holding Österreich geschäft PLN 10.000.000 4,06 –42 73
Siam Sempermed Devisentermin
Corp. Ltd. Thailand geschäft USD 34.949.172 30,31 99 61–186
Semperflex Asia Devisentermin
Corp. Ltd. Thailand geschäft USD 1.526.169 30,03 –7 91–140

1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.

2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet.

3) Dabei handelt es sich um eine Sicherungsbeziehung EUR zu CNY.

Die Derivate werden als selbstständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert, da die Voraussetzungen für Hedge Accounting im Sinn von IAS 39 nicht gegeben sind.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationrisiko), welche als Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Die Buchwerte in der Konzernbilanz von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Europäischen Währungsunion ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig.

9. Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

in TEUR 2011 2010
Haftungen 1.383 2.903
Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen (Bestellobligo) 1.980 4.669
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen
aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen 1.342 1.572
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 119 972

Die Haftungen resultieren im Wesentlichen aus Zahlungsgarantien zugunsten Dritter und dem Wechselobligo. Die Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen bestehen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte für Sachanlagen.

10. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu Mitgesellschaftern

10.1. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

B&C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und B&C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Industrieholding GmbH. B&C Privatstiftung und alle ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Personen bzw. Unternehmen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit Aktiengesellschaft Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an Semperit Aktiengesellschaft Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B&C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder sind unter 5.4 angeführt. Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2011 besteht aus einer fixen und einer variablen Komponente. Die Aufsichtsratsmitglieder bezogen im Berichtsjahr Aufwandsentschädigungen von insgesamt 109 TEUR (Vorjahr: 96 TEUR). Es bestehen keine weiteren Geschäftsbeziehungen.

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur im geringfügigen Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt.

10.2.Geschäftsbeziehungen zu Mitgesellschaftern

Die in der Vollkonsolidierung erfassten Gesellschaften Semperflex Asia Corp. Ltd, Siam Sempermed Corp. Ltd., Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., Shanghai Sempermed Gloves Co Ltd. und Semperflex Shanghai Ltd. unterhalten Geschäftsbeziehungen mit dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesen Tochterunternehmen, Sri Trang Agro-Industry Plc, zu festgelegten Marktkonditionen. Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. unterhält Geschäftsbeziehungen mit Wang Chao Coal & Electricity Group, dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen, zu festgelegten Marktkonditionen.

11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag haben keine wesentlichen Ereignisse stattgefunden.

Wien, am 9. März 2012

Der Vorstand

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands

DI Richard Stralz Mitglied des Vorstands

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den auf den Seiten 36 bis 89 wiedergegebenen Konzernabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011, die Konzerngewinn- und verlustrechnung, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen auf den Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangsangaben.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung des Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, zu vermitteln hat. Diese Verantwortung umfasst: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei ist von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board der International Federation of Accountants herausgegebenen International Standards on Auditing durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln beachten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns ein hinreichend sicheres Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos des Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der auf den Seiten 14 bis 35 wiedergegebene Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 9. März 2012

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

MMag. Dr. Leopold Fischl e.h. Mag. Nikolaus Schaffer e.h. Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung veröffentlicht oder weitergegeben werden. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich allein auf den vollständigen Konzernabschluss und den vollständigen Konzernlagebericht jeweils in der deutschsprachigen in diesem Geschäftsbericht auf den oben angeführten Seiten wiedergegebenen Fassung. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Semperit AG Holding

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2011

Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Strategie und Corporate Development, Treasury, Konzernrechnungswesen, Rechtsangelegenheiten und Compliance, Konzern- und Segmentcontrolling, Steuern, Einkauf, Informationstechnologie und Human Resources).

Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe und die Segmente eingegangen.

1. Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Die Weltwirtschaft war 2011 vom Neuaufflammen der im Jahr 2008 einsetzenden Finanz- und Schuldenkrise geprägt. Der globale wirtschaftliche Aufschwung aus dem Vorjahr sorgte zu Jahresbeginn 2011 noch für positive Konjunkturdaten, die jedoch ab dem dritten Quartal angesichts wachsender ökonomischer Unsicherheiten deutlich eingetrübt wurden.

Für die Verlangsamung der Konjunktur sorgten die Eurokrise ebenso wie verhaltene Wirtschaftsdaten aus den USA und die wachsende Angst vor einer erneuten Rezession. Laut Weltbank lag 2011 das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei 3,2% nach 3,8% im Vorjahr. Für den Euroraum wird ein BIP-Anstieg von 1,7% ausgewiesen und für die USA von 2,6%. In China ging das BIP-Wachstum um einen Prozentpunkt auf 9,3% zurück und Indien weist einen Anstieg von 8,0% nach 8,8% im Vorjahr aus. Deutlich war der Rückgang in Brasilien, wo 2011 nach 7,5% im Vorjahr lediglich ein BIP-Wachstum von 4,2% erreicht wurde. Russland konnte hingegen einen Anstieg von 4,0% auf 4,4% verzeichnen.

Österreichs Wirtschaft expandierte insbesondere zu Jahresbeginn und in den ersten beiden Quartalen 2011 noch kräftig. Laut Österreichischer Nationalbank (ONB) kann von einem realen BIP-Wachstum von 3,3% (2010: 2,3%) ausgegangen werden, womit Österreich sowohl über dem weltweiten Durchschnitt als auch über den Wachstumsraten des Euroraums lag. Für 2012 wird jedoch eine deutliche Verlangsamung der Wachstumsdynamik erwartet.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Die Rohstoffpreise wurden 2011 maßgeblich vom weltweiten Konjunkturverlauf und von den Entwicklungen an den Finanzmärkten geprägt. Mit sinkenden Wachstumsraten gingen insbesondere fallende Kurse für industrielle Rohstoffe einher. Während Gold bedingt durch den Ruf als krisensichere Anlage auf Dollar-Basis rund 12% an Wert gewann, verlor das Industriemetall Kupfer im Jahresverlauf rund 23%. Der Aluminiumpreis gab im Jahresverlauf rund 20% nach.

Der Energiemarkt wurde 2011 durch geopolitische Spannungen im Nahen und Mittleren Osten wesentlich beeinflusst. Der Rohölpreis für die Referenzmarke Brent stieg auf Dollarbasis im Jahresvergleich um 12%. Im Februar 2011 stiegen die internationalen Preise für Naturkautschuk im Zuge der seit 2010 anhaltenden nachfragebedingten Preisrallye auf Höchstwerte von bis zu 6,49 US\$ je kg an. Danach setzte eine deutliche Abschwächung ein, die auf ein höheres Angebot bei einem konjunkturbedingten Rückgang der Nachfrage zurückzuführen war. Im Jahresdurchschnitt lag das Preisniveau mit 4,80 US\$ je kg dennoch um 30% über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die Preise für Synthesekautschuk stiegen zeitlich verzögert zu Naturkautschuk im Geschäftsjahr 2011 stark an und erreichten erst gegen Ende des dritten Quartals ein Allzeithoch, das im Wesentlichen auf die gestiegene Nachfrage nach hochqualitativen Reifen und auf Kapazitätsengpässe zurückzuführen war. Im vierten Quartal erfolgte jedoch ein deutlicher Einbruch, der aus sinkenden Verkaufszahlen der Automobilbranche sowie fallender Preise für Butadien, einem wichtigen Rohstoff für Synthesekautschuk, resultierte. Während sich in den ersten acht Monaten 2011 der Preis für Butadien auf rund 2.500 EUR je Tonne nahezu verdoppelte, pendelte sich bis Jahresende 2011 das Niveau auf etwa 2.000 EUR je Tonne ein.

Umsatzentwicklung in der Semperit Gruppe und in den Segmenten

Die Semperit Gruppe konnte gestützt auf ein deutliches Preis- und Mengenwachstum

und getragen von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die in der zweiten Jahreshälfte zunehmend verflachte, den Konzernumsatz um 18,9% erhöhen und damit im Geschäftsjahr 2011 einen neuen Rekordwert von 820,0 Mio. EUR erzielen. Etwa 12,8 Prozentpunkte des Anstiegs waren auf Preiseffekte und 6,1 Prozentpunkte auf Mengenwachstum zurückzuführen.

Alle vier operativen Segmente haben zu dieser Umsatzsteigerung beigetragen, das stärkste Wachstum konnte in den Segmenten Semperflex und Sempertrans verzeichnet werden.

Dem Segment Sempermed gelang es, den Umsatz aufgrund der positiven Entwicklung in beiden Business Units, bei den Untersuchungshandschuhen ebenso wie bei den Operationshandschuhen, um 17,4% auf 371,5 Mio. EUR zu erhöhen. Der Anteil am Konzernumsatz beläuft sich damit auf 45,3% nach 45,9% im Vorjahr, womit Sempermed unverändert das wichtigste Segment der Semperit Gruppe darstellt.

Das stärkste Umsatzwachstum konnte im Jahr 2011 das Segment Semperflex verzeichnen. Basierend auf einer stärkeren Nachfrage aus allen drei Business Units (Hydraulikschläuche, Industrieschläuche, Elastomer- und Verschleißschutzplatten) steigerte Semperflex den Umsatz um 28,5% auf 186,9 Mio. EUR. Semperflex erzielte damit einen Anteil von 22,8% am Konzernumsatz nach 21,1% im Jahr 2010.

Das Segment Sempertrans profitierte vor allem vom positiven Geschäftsgang der Stahlseilfördergurte und konnte den Umsatz um 24,5% auf 147,0 Mio. EUR erhöhen. Das entspricht einem Anteil von 17,9% am Konzernumsatz nach 17,1% im Vorjahr.

Das Segment Semperform steigerte vorwiegend aufgrund des höheren Absatzvolumens in den Business Units Industrieformteile und Sonderanwendungen das Umsatzvolumen um 4,7% auf EUR 114,6 Mio. EUR. Der Anteil von Semperform am Gesamtumsatz des Konzerns reduzierte sich jedoch von 15,9% auf 14,0%.

Ertragslage in der Semperit Gruppe und in den Segmenten

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2011 geringfügig um 0,5 Mio. EUR auf 112,8 Mio. EUR; die EBITDA-Marge in Bezug auf die Umsatzerlöse ging von 16,3% auf 13,8% zurück.

Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % auf 83,1 Mio. EUR gesteigert werden. Die EBIT-Marge in Bezug auf die Umsatzerlöse erreichte 10,1% nach 11,9% im Vorjahr.

Der Jahresüberschuss der Semperit Gruppe erhöhte sich aufgrund des verbesserten Finanzergebnisses und der niedrigeren Steueraufwendungen um 19,2% auf 54,1 Mio. EUR.

Die Ertragslage und die Ergebnisentwicklung im Jahresvergleich präsentierten sich in den einzelnen Segmenten sehr unterschiedlich. Das Segment Sempermed musste gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund des vermehrten Preisdrucks einen Rückgang des Betriebsergebnisses von 47,1 Mio. EUR auf 34,5 Mio. EUR verzeichnen, die EBIT-Marge reduzierte sich von 14,9% auf 9,3%.

Das Segment Semperflex verbesserte das Betriebsergebnis leicht um 0,8 Mio. EUR auf 25,0 Mio. EUR, die EBIT-Marge erreicht 13,4% nach 16,7% im Vorjahr. Im Segment Sempertrans gelang nach dem Krisenjahr 2010 eine Trendumkehr; das Betriebsergebnis konnte auf 11,3 Mio. EUR verbessert werden, womit eine EBIT-Marge von 7,7 % (2010: 0,0%) erzielt wurde. Das Segment Semperform erzielte eine abermalige Ergebnissteigerung auf 18,9 Mio. EUR (Vorjahr: 15,9 Mio. EUR) und verbesserte damit die EBIT-Marge von 14,5% auf 16,5%.

Geschäftsverlauf der Semperit AG Holding

Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr TEUR 7.680,9 (+ 8,7% gegenüber Vorjahr).

Der Jahresüberschuss belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 30.709,0 (+ 17,6% gegenüber Vorjahr).

Die Semperit AG Holding erstellt einen Konzernabschluss nach IFRS.

Es bestanden im Geschäftsjahr 2011 keine Zweigniederlassungen.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT + Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital, dies ergibt für das Berichtsjahr 27,0% (VJ: 23,4%).

Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital inkl. Unversteuerter Rücklagen, dies ergibt für das Berichtsjahr 40,2% (VJ: 35,8%).

EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes EGT) Mio. EUR 29,3 (VJ: Mio. EUR 24,7).

Die Eigenkapitalquote, berechnet als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital, beläuft sich im Berichtsjahr auf 68,5% (VJ: 65,2%).

Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital, belief sich zum 31. Dezember 2011 auf 23,9% (VJ: 23,2%).

Der Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis (Brutto-Cashflow) lässt sich wie folgt ableiten:

2011 2010
Jahresüberschuss 30.709,0 26.102,2
Abschreibungen vom Anlagevermögen 217,1 125,5
Dotierung und Auflösung/ Verwendung langfristiger Rückstellungen –520,5 363,7
30.405,6 26.591,4

Die Börsenkennzahlen haben sich 2011 wie folgt entwickelt:

Höchstkurs je Aktie in EUR 41,47
Tiefstkurs je Aktie in EUR 27,15
Jahresschlusskurs je Aktie in EUR 29,75
Kursänderung zum Jahresultimo in % –24,9%
Ausgegebene Aktien in Tausend Stück 20.573
Börsenkapitalisierung zum Jahresultimo in Mio. EUR 612,1
Ergebnis je Aktie in EUR (Konzern) 2,63
Geplante Dividende je Aktie in EUR 0,80
Konzerneigenkapital je Aktie in EUR 18,10
Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Jahresultimo 11,31

Hinsichtlich der Bilanz- und G&V Positionen wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.

Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Hinsichtlich der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl wird auf den Anhang verwiesen.

2. Bericht über die Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung wird in der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. betrieben.

3. Bericht über Risikomanagementsystem und IKS

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Standorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

Bestehende Risiken

Die Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen sind explizit im Ausblick des Lageberichts angeführt. Im Folgenden werden ausgewählte operative Einzelrisiken erläutert.

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuken bestehen langjährige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible, rezepturabhängige Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10 % der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert. Die im Berichtsjahr initiierten Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements dienen nicht zuletzt auch der Reduktion dieser Risikoklasse.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management des Produktportfolios, der laufenden Entwicklung von Produktinnovationen und der Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnahe mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden, da Störungen insbesondere auch durch Naturereignisse hervorgerufen werden können, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 243a Abs. 2 UGB in der Fassung des URÄG 2008 sind im Lagebericht von Gesellschaften, deren Aktien zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, die wichtigsten Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das interne Kontrollsystem als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Die Semperit Gruppe orientiert sich an diesem COSO-Rahmenwerk.

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrolle
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

4. Verwendung von Finanzinstrumenten

Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 60.045 zum 31. Dezember 2011, die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 7.289, die Wertrechte des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 4.020 und die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 31.758 zu nennen.

Ausfallsrisiko

Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit TEUR 27.002 Semperit Technische Produkte GmbH, ein Tochterunternehmen.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

TEUR Buchwert
Semperit Technische Produkte GmbH, Österreich 22.202
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co., Ltd., China 16.451
Sempertrans Belchatow SA, Polen 15.135
Sempertrans Nirlon ltd., Indien 6.256

Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen im Wesentlichen, nämlich mit TEUR 6.255, österreichische und deutsche Staatsanleihen.

Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt TEUR 49.204 sehr hoch ist, wird aufgrund der hervorragenden Bonität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Ebenso in Bezug auf die anderen der oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen sind die Buchwerte und damit die Risikokonzentration beträchtlich, wird aber ein konkretes Ausfallsrisiko nicht gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

Preisänderungsrisiko

Die Buchwerte der Beteiligungen entsprechen den historischen Anschaffungskosten, bei denen anzunehmen ist, dass sie wesentlich unter dem jeweils beizulegenden Wert liegen. Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können.

Die Staatsanleihen sind fest verzinst, sodass sie einem auf Schwankungen der Marktzinssätze zurückzuführenden Marktwertänderungsrisiko unterliegen.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind in Euro denominiert und im Wesentlichen kurzfristig, sodass ein signifikantes Preisänderungsrisiko diesbezüglich nicht besteht.

Cashflow-Risiken

Ein Cashflow-Risiko besteht insbesondere in Bezug auf die Ausschüttungen der Tochterunternehmen, die von deren Ergebnis abhängigen signifikanten Schwankungen unterliegen können. Dieses Risiko wird durch laufende Planung kontrolliert.

Liquiditätsrisiken

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die Gesellschaft ihren finanziellen Verpflichtungen mangels ausreichender finanzieller Mittel nicht nachkommen kann. Da die Verbindlichkeiten nicht wesentlich sind, wird ein Risiko diesbezüglich nicht gesehen.

5. Angaben laut § 243a Abs 1 UGB

  1. Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 und ist auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

  2. Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

  3. Die B&C Semperit Holding GmbH war per 31. Dezember 2011 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

  4. Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

  5. Arbeitnehmer, die im Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

6 Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Sonst bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes. Für Mitglieder des Aufsichtsrates gilt als Altersgrenze die Vollendung des 70. Lebensjahres. Aufsichtsratsmitglieder scheiden mit Ablauf der auf den 70. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat aus.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes:

Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächst höhere und nächst niedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt; ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt:

In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

  1. Die in der 120. ordentlichen Hauptversammlung am 30. April 2009 dem Vorstand gem. § 65 Abs. 1 Z. 8 Aktiengesetz erteilte Ermächtigung zum Aktienrückkauf von bis zu 5% des Grundkapitals ist am 30. November 2011 ausgelaufen. Es bestehen derzeit keine Befugnisse des Vorstandes i.S.d. § 243a Abs 1 Z. 7 UGB.

  2. Es bestehen keine Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

  3. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

6. Bericht über die zukünftige Entwicklung und Risiken

Ausblick 2012 für die Semperit Gruppe

Für das Jahr 2012 wird keine kurzfristige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet, vielmehr rechnet die Weltbank 2012 mit einer weiteren Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums im Vergleich zu 2011, wobei sich in der zweiten Jahreshälfte eine graduelle Verbesserung einstellen dürfte. Erst für 2013 wird aus Ganzjahressicht wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Indikatoren prognostiziert.

Von dieser vorübergehenden konjunkturellen Abschwächung werden sowohl die entwickelten Märkte als auch die aufstrebenden Regionen betroffen sein. So wird beispielsweise für die Eurozone im Durchschnitt mit einer Stagnation im Jahr 2012 gerechnet, aber auch die Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika werden nach Einschätzungen der Weltbank mit reduzierten Wachstumserwartungen konfrontiert sein.

Angesichts dieser Einschätzungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und in der Erwartung unverändert volatiler Rohstoffmärkte ist die Visibilität für die Ergebnisentwicklung des Geschäftsjahrs 2012 deutlich eingeschränkt. Die Semperit Gruppe wird 2012 den kurzfristigen operativen Fokus auf eine weitere Optimierung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung richten, ohne dabei die mittelfristigen Wachstumsvorhaben und die Verbesserung der strategischen Ausrichtung zu vernachlässigen. Eine selektive Auftragssteuerung, laufende Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzverbesserung und eine flexiblere absatzseitige Anpassung an die Rohstoffpreissituation sollen zu einem weiterhin ertragsorientierten Wachstumskurs beitragen.

Die Semperit Gruppe wird die geplanten Kapazitätserweiterungen in den beiden Sektoren Medizin und Industrie sukzessive in Betrieb nehmen, um einerseits die geplanten Marktanteilssteigerungen zu erreichen und andererseits die preisund mengenorientierte Absatzpolitik beizubehalten.

Bei den medizinischen Produkten sind weiterhin ein Kapazitätsüberhang und eine Fortsetzung des preisaggressiven Verhaltens einiger Mitbewerber absehbar, sodass im 1. Halbjahr 2012 mit einer leicht unterdurchschnittlichen Margenentwicklung im Segment Sempermed zu rechnen ist. Inwieweit sich diese Situation in der zweiten Jahreshälfte 2012 ändern wird, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden. Mit der in 2011 eingeleiteten Forcierung der Vertriebsaktivitäten und der weiteren Verbesserung der Kundenservicierung wird jedoch unverändert das Ziel verfolgt, bis 2015 den globalen Marktanteil bei Untersuchungshandschuhen von derzeit 8% auf 12% zu steigern.

Im Sektor Industrie gehen wir nach der Normalisierung der Auftragslage in der 2. Jahreshälfte 2011 davon aus, dass sich die derzeitige Geschäftsentwicklung fortsetzt und die Semperit Gruppe in der Lage sein wird, die sich aus den beabsichtigten Kapazitätserweiterungen ergebenden Wachstumschancen zu nutzen. Das Segment Semperflex plant die Wachstumschancen in Asien und Lateinamerika durch die Stärkung des Vertriebs aktiv zu nutzen, um die aktuelle Stagnation auf den Märkten Europas und der USA zumindest auszugleichen. Das Segment Sempertrans sollte weiterhin vom anhaltenden Boom der Energiewirtschaft und der Rohstoffe profitieren. Semperform wird sich unverändert auf ausgewählte Nischenmärkte konzentrieren und plant durch preiswerte Produktvarianten den asiatischen Markt stärker zu erschließen.

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet die Semperit Gruppe mit einer Fortsetzung des mengenmäßigen Wachstums. Aufgrund der eingeschränkten operativen Visibilität, die vor allem von der Rohstoffpreisentwicklung dominiert ist, und der schwer prognostizierbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein fundierter Ausblick hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung für das Geschäftsjahr 2012 zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Die Semperit Gruppe hält aber unverändert an den mehrjährigen Wachstumszielen fest; im Durchschnitt soll in den Jahren bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstums erzielt und gleichzeitig die aktuelle Rentabilität aufrechterhalten werden.

Dieser Ausblick für das Geschäftsjahr 2012 entspricht den Einschätzungen des Vorstandes zum 9. März 2012 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des Jahres 2012. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.

Wien, am 9. März 2012

Der Vorstand

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands

Mitglied des Vorstands

DI Richard Stralz

Vorstandsvorsitzender

Dipl.-BW Thomas Fahnemann

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Bilanz der Semperit AG Holding

zum 31.12.2011

31.12.2011 31.12.2010
in EUR in TEUR
Akt
iva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 92.754,34 45
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten 328.733,87 0
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 316.542,18 79
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 34.004,39 0
679.280,44 79
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 60.044.761,16 60.080
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 7.289.174,00 8.378
3. Wertrechte des Anlagevermögens 4.020.306,77 3.266
71.354.241,93 71.724
72.126.276,71 71.848
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 31.758.495,10 27.548
2. Sonstige Forderungen 5.972.634,77 6.021
37.731.129,87 33.569
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 457.454,49 2.770
38.188.584,36 36.339
C. Rechnungsabgrenzungsposten 252.864,05 334
110.567.725,12 108.521
31.12.2011 31.12.2010
in EUR in TEUR
PASSIVA
A. Eigenkapital
I.
Grundkapital
21.358.996,53 21.359
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 21.503.186,70 21.503
2. Nicht gebundene 36.336,42 36
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 999.251,47 999
2. Freie Rücklagen 15.000.000,00 0
IV. Bilanzgewinn 16.834.805,28 26.843
davon Gewinnvortrag EUR 1.125.761,39; 31.12.2010: TEUR 741
75.732.576,40 70.740
B. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen 1.856,28 2
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.963.426,74 3.157
2. Rückstellungen für Pensionen 15.585.330,73 15.897
3. Steuerrückstellungen 1.851.196,74 633
4. Sonstige Rückstellungen 13.139.200,41 13.592
33.539.154,62 33.279
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 487.438,02 94
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 331.320,51 3.979
3. Sonstige Verbindlichkeiten 475.379,29 427
davon aus Steuern: EUR 326.514,70; 31.12.2010: TEUR 213
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 131.373,02; 31.12.2010: TEUR 107
1.294.137,82 4.500
110.567.725,12 108.521
Haftungsverhältnisse 1.543.805,48 1.499

Gewinn- und Verlustrechnung der Semperit AG Holding

für das Geschäftsjahr vom 1.1.2011 bis zum 31.12.2011

2011 2010
in EUR in TEUR
1. Umsatzerlöse 7.680.908,98 7.066
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 13.896,44 0
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 726.841,60 167
c) Übrige 1.056.397,35 727
1.797.135,39 894
3. Personalaufwand
a) Gehälter –6.030.630,51 –7.968
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen –171.128,84 –282
c) Aufwendungen für Altersversorgung –730.921,52 –881
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge –835.303,75 –657
e) Sonstige Sozialaufwendungen –42.409,94 –28
–7.810.394,56 –9.816
4. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –93.195,79 –52
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Übrige –7.297.328,61 –3.178
6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 –5.722.874,59 –5.086
7. Erträge aus Beteiligungen 35.000.000,00 29.764
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 35.000.000,00;
Vorjahr TEUR 29.764
8. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 295.130,29 279
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 95.953,52 52
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 81.647,82;
Vorjahr: TEUR 51
10.Aufwendungen aus Finanzanlagen –124.183,03 –74
davon Abschreibungen: EUR 123.933,03; Vorjahr: TEUR 74
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –80.780,34 –41
davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR 79.332,38;
Vorjahr: TEUR 41
12.Zwischensumme aus Z 7 bis Z 11 35.186.120,44 29.980
13.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 29.463.245,85 24.894
14.Steuern vom Einkommen 1.245.798,04 1.208
15.Jahresüberschuss 30.709.043,89 26.102
16.Zuweisung zu freien Gewinnrücklagen –15.000.000,00 0
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.125.761,39 741
18.Bilanzgewinn 16.834.805,28 26.843

Anhang der Semperit AG Holding

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der vorliegende Jahresabschluss 2011 der Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge SAG) wurde nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches – UGB in der zum Bilanzstichtag gültigen Fassung erstellt. Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden, falls nicht anderes erwähnt, beibehalten.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die angenommene Nutzungsdauer liegt jeweils innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen werden linear unter Zugrundelegung von Nutzungsdauern bzw. Abschreibungssätzen berechnet, die innerhalb der folgenden Bandbreite liegen:

Nutzungsdauer
in Jahren
Abschrei-
bungs-
satz in %
Mietereinbauten 10 10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsgebäude 5–10 10–20

Bei den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird die volle Jahresabschreibung und bei den Zugängen in der zweiten Hälfte wird die halbe Jahresabschreibung angesetzt.

Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von maximal EUR 400, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn Wertminderungen eingetreten sind, die voraussichtlich von Dauer sind.

Die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen zu Pensionsverpflichtungen werden als Wertrechte im Finanzanlagevermögen dargestellt.

Umlaufvermögen

Forderungen werden zum Nennwert bewertet, soweit nicht der beizulegende Wert niedriger und damit dieser anzusetzen ist.

Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Rückstellungen

Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet.

Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 4,75 % (VJ: 4,0%) und eines Gehaltstrends von 3,4% (VJ: 3,4%) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Ertrag bzw. Aufwand erfasst. Die im Berichtsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Erträge belaufen sich auf TEUR 700 und sind hauptsächlich auf die Erhöhung des Abzinsungssatzes von 4,0 % auf 4,75% zurückzuführen. Sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen.

Die Pensionsverpflichtungen resultieren aus schriftlichen Einzelverträgen mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und aus Pensionsstatuten.

Andere Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für Risiken aus Beteiligungsunternehmen sowie den Personalbereich. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.

Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aktiva

(1) Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens sowie die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in gesonderten Beilagen zum Anhang dargestellt (Beilagen 1 und 2).

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergeben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:

in TEUR 2011 2010
Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr 497 254
Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre 1.965 964

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die zum 31.12.2011 unterlassene Zuschreibung betrug TEUR 3,0 (31.12.2010: TEUR 3,6).

(2) Umlaufvermögen

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 31.758 27.548
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 31.758 18.283
über 1 Jahr 0 9.265
2. Sonstige Forderungen 5.973 6.021
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 5.958 6.021
über 1 Jahr 15 0
SUMME 37.731 33.569
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 37.716 24.304
über 1 Jahr 15 9.265

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.308,6 (31.12.2010: TEUR 1.800,0) und im Übrigen Forderungen aus Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen enthalten, die zum Teil mit Verbindlichkeiten aufgerechnet wurden.

In den sonstigen Forderungen waren im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von TEUR 5.502,1 (31.12.2010: TEUR 5.733,5) enthalten.

Passiva

(3) Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.

(4) Ermittlung des Bilanzgewinnes

in TEUR 2011 2010
1. Bilanzgewinn zu Jahresbeginn 26.843 24.400
2. Dividende -25.717 -23.659
3. Jahresüberschuss 30.709 26.102
4. Rücklagenbewegungen -15.000 0
Bilanzgewinn zum Jahresende 16.835 26.843

(5) Rückstellungen

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.963 3.157
davon steuerlicher Wert (§ 14 EStG) 1.636 1.655
versteuerter Wert 1.327 1.502
2. Rückstellungen für Pensionen 15.585 15.897
davon steuerlicher Wert (§ 14 EStG) 10.724 10.749
versteuerter Wert 4.861 5.148
3. Steuerrückstellungen 1.851 633
4. Sonstige Rückstellungen 13.139 13.592
davon Risiken aus Beteiligungsunternehmen 6.920 6.920
SUMME 33.539 33.279

Zum 31.12.2011 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden.

(6) Verbindlichkeiten

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
1. Verbindlichkeiten aus Lief. und Leistungen 487 94
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 487 94
2. Verbindlichkeiten geg. verb. Unternehmen 331 3.979
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 331 3.979
1–5 Jahre 0 0
3. Sonstige Verbindlichkeiten 475 427
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 417 365
1–5 Jahre 0 0
über 5 Jahre 58 62
SUMME 1.294 4.500
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.236 4.438
1–5 Jahre 0 0
über 5 Jahre 58 62

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliederten sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
1. Verbindlichkeiten aus Steuern 327 213
2. Verbindl. im Rahmen der soz. Sicherheit 131 107
3. Andere Verbindlichkeiten 17 107
SUMME 475 427

Die Haftungsverhältnisse in der Höhe von TEUR 1.543,8 (31.12.2010: TEUR 1.499,1) bestanden aus Garantien und sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen.

Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt.

(3) Personalaufwand

Personalstand 2011 2010
per Stichtag 31.12. 38 28
Jahresdurchschnitt Angestellte 32 27

Im Berichtsjahr 2011 beliefen sich die Bezüge der Mitglieder des Vorstands auf TEUR 3.099,4 (VJ: TEUR 2.715,7). Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Berichtsjahr TEUR 755,5 (VJ: TEUR 392,1) ausbezahlt.

Im Berichtsjahr wurden Beiträge in Höhe von TEUR 30,7 an Mitarbeitervorsorgekassen für Angestellte entrichtet (VJ: TEUR 13,4). Die Aufwendungen für Abfertigungen beliefen sich auf TEUR 140,4 (VJ: TEUR 268,3).

Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 821,0 (VJ: TEUR 1.146,3), für die übrigen Dienstnehmer auf TEUR 81,0 (VJ: TEUR 16,5).

(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen

in TEUR 2011 2010
Übrige betriebliche Aufwendungen
a) Mieten 370 268
b) Konzernkosten 328 321
c) Beratungsaufwand 3.470 684
d) Gebühren, Beiträge, Rechtskosten 358 252
e) Fremde Leistungen, Instandhaltung 1.123 517
f) Versicherungsprämien 271 97
g) Reiseaufwand 549 350
h) Verschiedene andere Aufwendungen 829 689
SUMME 7.297 3.178

Der Aufsichtsrat erhielt im Berichtsjahr eine Aufwandsentschädigung von TEUR 108,6 (VJ: TEUR 95,5).

Der Beratungsaufwand stieg im Jahr 2011 im Zusammenhang mit strategischen Projekten des Konzerns.

(7) Erträge aus Beteiligungen

Diese betrafen die Dividende der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. in Höhe von TEUR 35.000. Die SAG ist an dieser Gesellschaft zu 100% beteiligt.

(14) Ertragsteuern

Der aktive Saldo an latenten Steuern in der Höhe von TEUR 3.166,7 (31.12.2010: TEUR 3.283,4) wurde dem Wahlrecht gemäß § 198 Abs 10 UGB entsprechend nicht angesetzt.

Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH (STP), Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und der Pa 82 WT Holding GmbH als Gruppenmitglieder. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder, wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit STP, Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und Pa 82 WT Holding GmbH abgeschlossenen Gruppen- und Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn dieser Gruppenmitglieder zuordenbare Körperschaftsteueraufwand an diese weiterbelastet. Die Société Française de Bandes Transporteuses, Frankreich, wurde 2011 rückwirkend aus der Gruppe herausgelöst.

Sonstige Angaben

B&C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und B&C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Industrieholding GmbH. Dieser Konzernabschluss ist bei der B&C Industrieholding GmbH erhältlich. Die Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen des Semperit-Konzerns einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.

Aufsichtsrat

Dr. Veit Sorger, Vorsitzender Dr. Michael Junghans, Vorsitzender-Stellvertreter Mag. Patrick F. Prügger (ab 14.4.2011) Mag. Andreas Schmidradner Dr. Walter Lederer (bis 14.4.2011) Mag. Martin Payer Anton Schneider

Vom Betriebsrat delegiert:

Alexander Hollerer Andreas Slama Mag. Matthias Unkrig

Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann, Vorsitzender (ab 14.4.2011) Dipl.-Ing. Rainer Zellner, Vorsitzender (bis 14.4.2011) Dr. Johannes Schmidt-Schultes Dipl.-Ing. Richard Ehrenfeldner Dipl.-Ing. Richard Stralz

Wien, am 9. März 2012

Der Vorstand

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands

DI Richard Stralz Mitglied des Vorstands

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2011

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Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2011

Nominal-
kapital
Beteiligung Nennwert Jahresüber-
schuss 2011
Eigenmittel1)
31.12.2011
Währung FW in % FW TEUR TEUR
Inlandsbeteiligungen
Semperit Technische Produkte
Gesellschaft m.b.H., Wien EUR 10.900.925 100,00 10.900.925 24.414 191.028
Wohlfahrtseinrichtung für die Arbeiter und
Angestellten der Semperit GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 5 41
24.419 191.069
Auslandsbeteiligungen3)
Sempertrans Bełchatów Sp.zo.o., Belchatów, Polen PLN 7.300.539 100,00 7.300.539 8.848 45.898
Sempertrans Nirlon Ltd., Maharashtra, Roha, Indien INR 230.769.000 99,99 230.745.923 298 8.457
Sempertrans France Belting Technology S.A.S,
Argenteuil, Frankreich EUR 3.164.992 100,00 3.164.992 3.425 5.712
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co., Ltd.,
Zaozhuang, City, China EUR 20.000.000 80,00 16.000.000 -1.243 18.716
Semperflex Rivalit GmbH,
Waldböckelheim, Deutschland EUR 1.281.250 100,002) 1.281.250 592 2.535
Semperit Brasil Produtos Tecnicos Ltda.,
Sao Paulo, Brasilien BRL 150.000 0,01 15 -28 35
11.892 81.353
36.311 272.422

1) Eigenmittel aus Eigenkapital und unversteuerter Rücklage

2) davon 97,60 % mittelbar gehalten

3) Jahresüberschuss und Eigenkapital gemäß Konzernberichtswesen

Rückstellungsspiegel zum 31.12.2011

Stand am Stand am
in TEUR 1.1.2011 Verwendung Auflösung Zuführung 31.12.2011
1. Rückstellung für Abfertigungen 3.157 189 5 0 2.963
2. Rückstellung für Pensionen 15.897 379 691 758 15.585
3. Steuerrückstellungen 633 0 0 1.218 1.851
4. Sonstige Rückstellungen
Personalbereich:
Rückstellung für Prämien 5.300 2.300 0 1.845 4.845
Nicht konsumierte Urlaube 454 454 0 484 484
Jubiläumsgelder 58 13 4 1 42
Zeitkartensalden 41 41 0 37 37
Sonstige Personalrückstellungen 3 3 0 149 149
5.856 2.811 4 2.516 5.557
Sonstige:
Rückstellung für Rechts- und Beratungsaufwand 538 513 25 278 278
Sonstige Vorsorgen 7.198 276 2 384 7.304
7.736 789 27 662 7.582
13.592 3.600 31 3.178 13.139
33.279 4.168 727 5.154 33.538

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2011, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu vermitteln hat. Diese Verantwortung umfasst: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Jahresabschlusses, der frei von wesentlichen auf beabsichtigte oder unbeabsichtigte Fehler zurückzuführenden Fehldarstellungen ist, und dafür von Bedeutung ist, dass dieser ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln beachten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns ein hinreichend sicheres Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Der Abschlussprüfer hat die Prüfungshandlungen nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos des Auftretens wesentlicher auf beabsichtigte oder unbeabsichtigte Fehler zurückzuführender Fehldarstellungen auszuwählen. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Jahresabschlusses, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt, von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die Prüfungsnachweise, die wir erlangt haben, als Grundlage für unser Prüfungsurteil geeignet und ausreichend sind.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Semperit Aktiengesellschaft Holding zum 31. Dezember 2011 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist gemäß den gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 9. März 2012

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

MMag. Dr. Leopold Fischl e.h. ppa. Mag. Thomas Wagner e.h.

Der Jahresabschluss mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung veröffentlicht oder weitergegeben werden. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich allein auf den vollständigen Jahresabschluss und den vollständigen Lagebericht jeweils in der diesem Bericht beigefügten Fassung. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

gemäß § 83 Abs. 4 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 9. März 2012

Der Vorstand

DI Richard Ehrenfeldner Mitglied des Vorstands Produktion

DI Richard Stralz Mitglied des Vorstands Marketing & Vertrieb

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

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