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Lenzing AG

Quarterly Report May 10, 2012

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Quarterly Report

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Quartalsbericht Q1/2012 Lenzing Gruppe

Die Welt der Wirtschaft und die Welt des Sports haben viel gemeinsam – vor allem die Einsicht, dass nachhaltiger Erfolg nur im Zusammenspiel entsteht. Es müssen die richtigen Partner zusammenkommen, um Erfolg zu haben; aber auch die richtigen Fähigkeiten, Werte und Gelegenheiten. Das geht nur in einer Atmosphäre, die von Fairness und Vertrauen geprägt ist, die Raum für Entwicklung bietet, für Fortschritte und Verbesserungen – und wenn nötig auch für Umwege, Fehler und Niederlagen. Wenn man Erfolg so definiert, dann wird man ihn auch nicht nur einmal haben, dann wird man im wahrsten Sinn des Wortes "Erfolg-reich".

Inhalt

Teamgeist.
Lagebericht Q1/2012
4
Allgemeines Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing Gruppe 6
Segment Fibers 8
Segmente Plastics Products und Engineering 9
Hauptversammlung 2012 10
Ausblick Lenzing Gruppe 10
Risikobericht 11
Wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen 12
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 12
Kennzahlen 13

Strategisches Denken.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2012
Inhalt 16
Gewinn- und Verlustrechnung 17
Gesamtergebnisrechnung 18
Bilanz zum 31. März 2012 19
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20
Kapitalflussrechnung (verkürzt) 22
Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 23
Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 (1) Z 3 Börsegesetz 38

laGebericht Q1/2012 . Lenzing Gruppe

4

Teamgeist.

Die wahrscheinlich wichtigste Faser des Erfolgs ist Teamgeist. Teamgeist ist für uns mehr als gemeinsam in einem Boot zu sitzen – es ist die ungeteilt geteilte Leidenschaft und Begeisterung für Erstklassigkeit. So sind wir 2011 auf knapp EUR 2,14 Mrd Umsatz gewachsen und haben mehr Auszeichnungen und Preise bekommen als je zuvor, sozusagen auf einen gemeinsamen Schlag. Es ist dieser "Lenzing Spirit", der uns so erfolgreich macht: Individuelle Stärken bündeln sich im Team – und erreichen so herausragende Erfolge.

Quartalsbericht Q1/2012 .

Lenzing Gruppe | 5

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die globale Wirtschaft wuchs entsprechend den Erwartungen der Wirtschaftsforscher im ersten Quartal 2012 deutlich schwächer als im Vorjahresquartal. Insbesondere die noch immer nicht gelöste Staatsschuldenkrise im Euro-Raum drückt auf die Wachstumsperspektiven der Industrieländer und durch die geringere Exportdynamik indirekt auch auf die großen Emerging Markets.

Für das Gesamtjahr 2012 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) derzeit ein Wachstum der Weltwirtschaft um 3,5%. Dieser wieder optimistischere Ausblick als zuletzt wird mit einer leichten Belebung in den USA sowie einer Stabilisierung der Eurozone begründet.

In den westlichen Industriestaaten rechnet der IWF mit einer schwachen Erholung und mit einem BIP-Wachstum von 1,4% in 2012. Während die Wirtschaft der USA 2012 laut Prognose um 2,1% wachsen soll, geht der Währungsfonds in der Eurozone von einer um 0,3% leicht schrumpfenden Wirtschaftsleistung aus.

Für die Schwellenländer erwartet der Internationale Währungsfonds weiterhin eine solide Entwicklung und ein Wachstum von 5,7%. Am stärksten soll dabei China mit 8,2% wachsen, gefolgt von Indien mit 6,9% BIP-Wachstum in 2012.

Weltfasermarkt – Marktkonsolidierung auf hohem Niveau

Das Marktumfeld für die weltweite Faserindustrie war im ersten Quartal wie erwartet schwieriger als im ersten Quartal 2011 und ähnlich jenem des vierten Quartals 2011. Der globale Fasermarkt durchläuft derzeit eine Konsolidierungsphase auf erhöhtem Niveau. Wenngleich Lenzing seine Produktionskapazitäten mit über 95% auslasten konnte, war am Markt die Mengennachfrage nach Fasern dem flauen konjunkturellen Umfeld angepasst. Im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2011 ist die Industrie derzeit zudem ausreichend mit Baumwolle versorgt. Dennoch oszillierte der Baumwollpreis im ersten Quartal um die 100 US cents je Pfund, was eine Stabilisierung des Baumwollpreises auf historisch hohem Niveau bedeutet.

Einer anhaltend guten Nachfrage in Indonesien, der Türkei und den USA stand ein volatileres Viscosefaserpreisniveau in China gegenüber.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Das erste Quartal 2012 verlief für die Lenzing Gruppe bei Umsatz, Absatz und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Die gegenüber dem ersten Quartal 2011 um rund 11% niedrigeren Faserdurchschnittspreise (minus 5,6% gegenüber dem vierten Quartal 2011) konnten durch eine neue Rekordversandmenge weitgehend ausgeglichen werden. Der konsolidierte Konzernumsatz lag daher mit EUR 528,2 Mio auf dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres (EUR 532,1 Mio, minus 0,7%). Im Wesentlichen aufgrund der im Jahresabstand höheren Faserproduktionsmengen stiegen die Materialaufwendungen im ersten Quartal um 4,5% von EUR 304,6 Mio auf EUR 318,3 Mio. Der Personalaufwand war um 9,7% höher und lag bei EUR 75,4 Mio (nach EUR 68,8 Mio). Darin widerspiegeln sich vor allem die höheren Mitarbeiterzahlen im chinesischen Faserwerk Nanjing als Folge der Kapazitätserweiterungen. Die Abschreibungen lagen mit EUR 26,7 Mio um 6,4% über dem Vorjahreswert von EUR 25,1 Mio. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 8,7% auf EUR 58,2 Mio (nach EUR 63,8 Mio) zurück. Sie enthalten die unterschiedlichsten Positionen wie etwa Frachtkosten, Instandhaltungen oder realisierte und nicht realisierte Wechselkursdifferenzen.

Mit EUR 93,1 Mio (erstes Quartal 2011: EUR 114,9 Mio) lag das EBITDA des ersten Quartals 2012 mit einem Rückgang von 19,0% innerhalb der Guidance und auf zufriedenstellendem Niveau. Die EBITDA-Marge betrug somit 17,6% (nach 21,6% im ersten Quartal 2011). Die niedrigeren Faserdurchschnittspreise und die leicht höhere Abschreibung hatten einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 25,9% auf EUR 67,2 Mio (nach EUR 90,7 Mio) zur Folge. Dies entsprach einer EBIT-Marge im ersten Quartal 2012 von 12,7% (nach 17,0% im ersten Quartal 2011).

Der Finanzerfolg konnte im ersten Quartal 2012 auf minus EUR 1,6 Mio (nach minus EUR 3,6 Mio) verbessert werden. Dies war vor allem auf Währungsdifferenzen zurückzuführen. Das Quartalsergebnis vor Steuern (EBT) lag somit bei EUR 66,6 Mio (nach EUR 84,8 Mio im ersten Quartal 2011, minus 21,4%). Dies führte nach Ertragsteuern von EUR 18,2 Mio (erstes Quartal 2011: EUR 17,9 Mio) zu einem Periodengewinn von EUR 48,4 Mio, was einen Rückgang von 27,6% im Vergleich zum Periodengewinn des ersten Quartals 2011 (EUR 66,9 Mio) bedeutet.

Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 1,77 nach EUR 2,43 im ersten Quartal des Vorjahres, berechnet auf die Anzahl der Aktien in der jeweiligen Periode. Im ersten Quartal 2011 ist die mit Wirkung von 17. Juni 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung der Lenzing AG noch nicht enthalten.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im ersten Quartal 2012 mit EUR 52,9 Mio über dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 41,9 Mio. Sie betrafen vor allem den Bau der fünften Faserproduktionslinie bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) sowie laufende Kapazitätserweiterungen und Umbauarbeiten bei Fasern und Zellstoff.

Das bereinigte Eigenkapital per Ende März 2012 stieg auf EUR 1.099,5 Mio und lag um 4,9% über dem Wert zu Jahresende 2011 von EUR 1.048,1 Mio. Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von 46,8% der Bilanzsumme (nach 44,8% zu Jahresende 2011). Trotz der planmäßigen Abwicklung der angekündigten Investitionsprogramme im Konzern konnte die Nettofinanzverschuldung in den ersten drei Monaten 2012 weiter auf EUR 125,6 Mio reduziert werden (nach EUR 159,1 Mio zu Jahresende 2011), was die hohe Selbstfinanzierungskraft der Lenzing Gruppe bestätigt. Damit sank das Net Gearing weiter auf den neuen Rekordwert von nur mehr 11,4% (nach 15,2% Ende 2011).

Die liquiden Mittel (inkl. Wertpapiere) zum Ende des ersten Quartals 2012 betrugen EUR 498,2 Mio (nach EUR 493,8 Mio zum Jahresende 2011). Hinzu kommen aktuell die gegenüber Jahresende 2011 beinahe unverändert verfügbaren Kreditlinien in Höhe von EUR 250,9 Mio (nach EUR 250,8 Mio zu Jahresende 2011).

Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum 31. März 2012 insgesamt 6.678 Mitarbeiter (nach 6.444 zu Jahresende 2011).

Segment Fibers

Die Geschäftsentwicklung im Kerngeschäftsfeld Fasern war im ersten Quartal 2012 von anhaltender Vollauslastung aller Produktionsanlagen, einem mengenmäßigen Rekordabsatz dank sehr guter Nachfrage nach Lenzing Fasern, aber insgesamt schwächeren Faserpreisen gekennzeichnet. Der Segmentumsatz des ersten Quartals 2012 betrug EUR 474,4 Mio (Vorjahr: EUR 481,4 Mio), das Segment-EBITDA EUR 87,2 Mio (nach EUR 109,7 Mio), das Segment-EBIT lag bei EUR 62,5 Mio (nach EUR 86,9 Mio). Vom Segmentabsatz entfielen 37% auf Spezialfasern.

Die Durchschnittspreise im Segment Fibers lagen mit EUR 2,03 je kg unter jenen des ersten Quartals 2011 mit EUR 2,29 je kg. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Halbjahr 2011 der Fasermarkt von einer klaren Überhitzung aufgrund der Preisexplosion bei Baumwolle gekennzeichnet war und eine Vergleichbarkeit nur bedingt gegeben ist. Gegenüber dem vierten Quartal 2011 sanken die Faserdurchschnittspreise um EUR 0,12 je kg oder um 5,6%.

Die Business Unit Textile Fibers konnte sich bei Standardviscose dem leicht rückläufigen Preistrend nicht entziehen. Die mengenmäßige Nachfrage war jedoch anhaltend stark. Die Mehrmengen aus der zweiten Ausbaustufe des Faserwerkes Nanjing (China), wo im zweiten Halbjahr 2011 der Regelbetrieb aufgenommen wurde, wurden gut vom Markt aufgenommen. Sehr gut war die Nachfrage nach Lenzing Fasern in Indonesien und in der Türkei, wo die Nachfrage nicht zur Gänze befriedigt werden konnte.

Weiterhin zufriedenstellend entwickelten sich im ersten Quartal 2012 die Spezialfasern Lenzing Modal® und insbesondere TENCEL®. Aufgrund des immer höher werdenden Preisabstandes zu Baumwolle und des zusätzlichen am Markt verfügbaren Volumens mussten allerdings bei Lenzing Modal® im Laufe des ersten Quartals wie angekündigt Preiszugeständnisse von rund 10% gemacht werden. Dennoch ist die Preisprämie gegenüber Baumwolle noch immer signifikant und ein Beweis für die hohe Qualität von Lenzing Modal®. Durch die globale Marketingpräsenz konnten neue Kunden für Modal gewonnen werden. Überaus erfreulich entwickelten sich Absatz und Preise bei TENCEL® im textilen Bereich. TENCEL® erobert derzeit vor allem in der Damen- und Herren-Oberbekleidung neue Märkte und Anwendungen.

Die Business Unit Nonwoven Fibers blickt auf einen gegenüber den Vorquartalen guten Absatz zurück, allerdings folgten auch die Nonwovens-Faserpreise dem sinkenden Preistrend im textilen Segment. Der Absatzmarkt in Europa war bei Nonwovens-Viscosefaser stabil. Auch in den USA war die Nachfrage anhaltend positiv, wenn auch zunehmend Preisdruck spürbar wurde. Sehr erfreulich war der Absatz von TENCEL® im Nonwovensbereich, wo bei hoher Nachfrage zufriedenstellende Preise erzielt werden konnten.

Ausblick Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers

Die Kapazitäten in der nachgelagerten Wertschöpfungskette sind zu Beginn des zweiten Quartals 2012 noch nicht voll ausgelastet. Sowohl in der Business Unit Textile Fibers als auch Nonwoven Fibers ist im zweiten Quartal 2012 daher mit weitgehend unveränderten Preisen zu rechnen. Die Versandmengen von Lenzing Fasern werden abermals auf Rekordhöhe erwartet. Für den weiteren Jahresverlauf zeichnet sich eine unverändert starke Nachfrage nach Lenzing Fasern, insbesondere nach TENCEL®, ab. Die Preisentwicklung am globalen Fasermarkt wird in der zweiten Jahreshälfte 2012 im Wesentlichen von der Benchmark Baumwolle und dem allgemeinen konjunkturellen Umfeld beeinflusst sein.

Business Units Pulp und Energy

Die Business Unit Pulp entwickelte sich im ersten Quartal 2012 stabil. Der Umbau bei Biocel Paskov zu einem Papier- und Faserzellstoffwerk verläuft planmäßig, die bereits erzeugten Mengen Faserzellstoff lagen im ersten Quartal etwas höher als erwartet. Ein weiteres Investitionsprojekt in Paskov wird es ermöglichen, die angestrebte Jahres-Nennkapazität von 240.000 Tonnen Faserzellstoff um 20.000 Tonnen auf 260.000 Tonnen p.a. anzuheben. Der zusätzliche Zellstoff wird innerhalb der Lenzing Gruppe verwendet werden. Die Holzeinkaufspreise waren im ersten Quartal 2012 weitgehend stabil auf hohem Niveau.

Die Business Unit Energy profitierte im ersten Quartal 2012 von gegenüber dem Vorjahr leicht sinkenden Gaspreisen.

Ausblick Business Units Pulp und Energy

Sowohl bei Zellstoff als auch bei Energie sind aus heutiger Sicht im weiteren Jahresverlauf keine gravierenden Preisveränderungen zu erwarten. Die Versorgung der Lenzing Gruppe mit Zellstoff und Energie ist gesichert.

Segmente Plastics Products und Engineering

Das Segment Plastics Products verzeichnete im ersten Quartal 2012 eine zufriedenstellende Entwicklung. Im Thermoplast-Bereich setzte sich die starke Nachfrage seitens der Bau- und Isolationsindustrie im Sinne einer gesteigerten Energieeffizienz fort. Die Rohstoffpreise erhöhten sich wieder und konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden. Das PTFE1 - Geschäft lag in den ersten drei Monaten 2012 auf Plan, mit einer guten Nachfrage im Bereich der Dichtungspackungsgarne. Der Segmentumsatz des ersten Quartals 2012 betrug EUR 43,4 Mio nach EUR 44,9 Mio im Vorjahresvergleichsquartal. Das Segmentergebnis der ersten drei Monate lag mit einem EBITDA von EUR 3,9 Mio (nach EUR 3,3 Mio) und einem EBIT von EUR 2,5 Mio (nach EUR 1,6 Mio) auf gutem Niveau.

Im Segment Engineering wurde das anhaltend gute Investitionsklima in der Faser- und Zellstoffindustrie genutzt. So konnte in den ersten drei Monaten 2012 eine erfreuliche Umsatzund Ergebnisentwicklung erzielt werden. Der Segmentumsatz betrug EUR 30,0 Mio (nach EUR 30,8 Mio im ersten Quartal 2011), das Segmentergebnis lag sowohl beim EBITDA mit EUR 2,5 Mio (nach EUR 2,6 Mio) als auch beim EBIT mit EUR 2,1 Mio (nach EUR 2,2 Mio) jeweils auf dem Niveau des ersten Quartals 2011.

Ausblick Segmente Plastics Products und Engineering

In beiden Segmenten wird für das laufende Geschäftsjahr eine anhaltend stabile und positive Entwicklung erwartet.

Hauptversammlung 2012

Die ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG beschloss am 19. April 2012 für das Geschäftsjahr 2011 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,50 je Aktie (nach EUR 1,55 je Aktie im Jahr zuvor). Vorstand und Aufsichtsrat wurde die Entlastung erteilt.

Weiters wurde in der Hauptversammlung die Juristin und Asien-Expertin Dr. Astrid Skala-Kuhmann neu in den Aufsichtsrat gewählt. Das Mandat von Dr. Walter Lederer endete durch Zeitablauf. Die Gesellschaft bedankt sich für die jahrelange konstruktive Zusammenarbeit.

Der Aufsichtsrat setzt sich somit aus Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Josef Krenner, Mag. Martin Payer, Mag. Patrick Prügger, Mag. Andreas Schmidradner, Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Dr. Veit Sorger (stellvertretender Vorsitzender) sowie den Vertretern der Arbeitnehmerseite zusammen.

Ausblick Lenzing Gruppe

Aufgrund des plankonformen Verlaufes des ersten Quartals bestätigt Lenzing den zur Bilanzpressekonferenz veröffentlichten Ausblick für das Geschäftsjahr 2012. Demnach sollte 2012 ein gutes Jahr werden, das sich von den Quartalen spiegelverkehrt gegenüber 2011 entwickeln könnte. Es wird aber nicht an das absolute Rekordjahr 2011 anschließen können.

Im zweiten Quartal 2012 wird mit einem voraussichtlichen EBITDA von ca. EUR 100 Mio gerechnet.

Im zweiten Halbjahr 2012 ist bei einer Verbesserung der globalen Wirtschaftslage ein weiteres Anziehen der Mengennachfrage und damit einhergehend auch mit einem höheren Faserpreisniveau als im ersten Quartal zu rechnen. Positive Signale kamen zuletzt seitens des privaten Konsums in China und von der moderaten Erholung der US-Konjunktur. Marktexperten erwarten zudem auf Basis der geringeren Ernteerwartungen bei Baumwolle im kommenden Baumwoll-Wirtschaftsjahr positive Preisimpulse.

Die voraussichtlich auf ca. 810.000 Tonnen steigenden Faserversandmengen im Gesamtjahr 2012 sollten für die Lenzing Gruppe trotz des 2012 erwarteten niedrigeren Faser-Durchschnittspreisniveaus ein Umsatzwachstum auf rund EUR 2,2 Mrd bis EUR 2,3 Mrd ermöglichen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Faser- und Rohstoffpreise sowie der globalen Wirtschaft wird unverändert mit einem EBITDA zwischen EUR 400 Mio und EUR 480 Mio und einem EBIT zwischen EUR 285 Mio und EUR 365 Mio für 2012 gerechnet.

Der Ausbau der Faser- und Zellstoffkapazitäten wird plangemäß weiter vorangetrieben und 2012 Investitionen von voraussichtlich ca. EUR 350 Mio zur Folge haben.

Über die weitere Entwicklung der Lenzing Gruppe werden wir Sie anlässlich der Halbjahresergebnisse 2012 informieren.

Risikobericht

Das globale Risikoumfeld im ersten Quartal 2012 hat sich wie erwartet als volatil erwiesen. Dies bestätigt sich durch nach wie vor schwierig einzuschätzende Wachstumszahlen, primär in Europa. Während in den letzten Monaten vor allem in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, ein leichter Aufwärtstrend eingesetzt hat, geht man in Italien, Spanien und Frankreich nach wie vor von einem sehr geringen Wachstum aus. Auch die Märkte in Asien, allen voran China, präsentieren sich verhalten. Im zweiten Quartal wird mit keiner wesentlichen Veränderung gerechnet.1 Die Fasermärkte zeigten sich folglich auch gedämpft und mussten Preisrückgänge in Kauf nehmen. Im zweiten Quartal bleibt abzuwarten, wie sich das Makroumfeld weiter entwickeln wird. Allerdings wird aktuell mit keiner wesentlichen Veränderung vor Beginn des zweiten Halbjahres 2012 gerechnet.

Beschaffungsseitig ist die Versorgungslage stabil, jedoch sind weltweit die Ölpreise (Brent Crude +USD 10 je Barrel seit Februar 2012) vor kurzem wieder stärker angestiegen.

Sämtliche andere Risiken wie Naturkatastrophen, Umwelt- oder Feuerrisiken sowie Produkthaftpflichtrisiken werden unverändert bewertet.

Der langfristige Risikoausblick in Hinblick auf die strategischen Ziele der Lenzing Gruppe bleibt stabil.

Lagebericht Q1/2012

Wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Hierzu verweisen wir auf die Note 10 in den ausgewählten Erläuterungen zum verkürzten Konzernzwischenabschluss dieses Quartals.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. März 2012 sind keine Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 8. Mai 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Kennzahlen

31.03.2012 31.12.2011
Bereinigtes Eigenkapital1 Mio. EUR 1.099,5 1.048,1
Bereinigte Eigenkapitalquote % 46,8 44,8
Nettofinanzverschuldung Mio. EUR 125,6 159,1
Nettoverschuldung2 Mio. EUR 212,2 245,0
Net Gearing % 11,4 15,2
Offene Kreditlinien Mio. EUR 250,9 250,8
Strategische Liquiditätsreserve3 Mio. EUR 498,2 493,8
Mitarbeiter zum Periodenende 6.678 6.444
1-3/2012 1-3/2011
EBITDA Mio. EUR 93,1 114,9
EBITDA-Marge % 17,6 21,6
EBIT-Marge % 12,7 17,0
Investitionen in Sachanlagen
und immaterielles Anlagevermögen
Mio. EUR 52,9 41,9

1) Eigenkapital inklusive Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern 2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen 3) Umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2012 . Lenzing Gruppe

Strategisches Denken.

Wir von Lenzing halten Erfolg weniger für das Ergebnis von Nachdenken – er ist für uns vor allem das Ergebnis von Vordenken. So haben wir uns beispielsweise schon mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, als andere Unternehmen darin noch nicht einmal ein Thema erkennen konnten. Heute ist es eine Grundlage unseres Erfolges. Wir bei Lenzing planen deshalb jeden Spielzug gut und sehr genau – und setzen ihn dann mit Kraft und Energie durch, wie beispielsweise unsere Expansionsstrategie, die uns von 770.000 Tonnen Kapazität 2011 bis auf 1,2 Millionen Tonnen Kapazität 2015 in der Lenzing Gruppe bringen wird. Für Überraschungen sind wir bei aller Planung aber auch immer gut. Denn wenn man wirklich Erster sein will, muss man vor allem als Erster denken.

Inhalt

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2012 14
Inhalt 16
Gewinn- und Verlustrechnung 17
Gesamtergebnisrechnung 18
Bilanz zum 31. März 2012 19
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20
Kapitalflussrechnung (verkürzt) 22
Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 23
Note 1. Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit 23
Note 2. Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses 23
Note 3. Segmentberichterstattung 25
Note 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 28
Note 5. Erläuterungen zur Bilanz, zur Entwicklung des Eigenkapitals und zum sonstigen Ergebnis 29
Note 6. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung (verkürzt) 31
Note 7. Finanzielle Garantieverträge und Eventualverbindlichkeiten 31
Note 8. Kapitalrisikomanagement 32
Note 9. Finanzinstrumente 33
Note 10. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 35
Note 11. Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit 36
Note 12. Organe der Gesellschaft 36
Note 13. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 37

Gewinn- und Verlustrechnung

Mio. EUR

Fortgeführte Geschäftsbereiche Note 1-3/2012 1-3/2011
Umsatzerlöse (3,4) 528,2 532,1
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3,9 2,5
Andere aktivierte Eigenleistungen 3,1 7,5
Sonstige betriebliche Erträge 10,7 10,9
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (4) -318,3 -304,6
Personalaufwand (4) -75,4 -68,8
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen (4) -26,7 -25,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen (4) -58,2 -63,8
Betriebsergebnis (EBIT) 67,2 90,7
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1,4 0,9
Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen 0,9 0,7
Finanzierungskosten (4) -3,9 -5,2
Finanzerfolg -1,6 -3,6
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 1,0 -2,3
Ergebnis vor Steuern (EBT) 66,6 84,8
Ertragsteuern -18,2 -17,9
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 48,4 66,9
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,0
Periodengewinn 48,4 66,9
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 47,1 62,6
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 1,3 4,3
Ergebnis je Aktie EUR EUR
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen 1,77 2,43
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 1,77 2,43

Gesamtergebnisrechnung

Mio. EUR Note 1-3/2012 1-3/2011 Periodenergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung 48,4 66,9 Positionen, die nie ergebniswirksam werden Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen 0,0 0,0 Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,0 0,0 Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern 0,0 0,0 0,0 0,0 Positionen, die eventuell ergebniswirksam werden Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind (5) -7,7 -18,4 Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" 0,1 -0,6 Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting (5) 10,5 1,9 Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden 6,2 3,4 Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,0 0,0 Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -3,9 -0,9 5,1 -14,6 Sonstiges Ergebnis – netto 5,1 -14,6 Gesamtes Periodenergebnis 53,6 52,3 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 51,1 48,4 Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 2,5 3,9

Bilanz

Aktiva Mio. EUR

Note 31.03.2012 31.12.2011
Immaterielles Anlagevermögen
(5)
88,1 90,1
Sachanlagevermögen
(5)
1.110,6 1.091,7
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 31,7 30,3
Finanzanlagevermögen
(5)
63,1 93,6
Steuerabgrenzung 10,2 10,8
Sonstige langfristige Vermögenswerte 9,1 9,3
Langfristige Vermögenswerte 1.312,9 1.325,8
Vorräte
(5)
279,7 284,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(5)
237,2 236,8
Forderungen aus laufenden Steuern 11,4 11,7
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 57,3 64,4
Kurzfristige Wertpapiere 0,0 6,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(6)
451,8 410,5
Kurzfristige Vermögenswerte 1.037,4 1.014,7
Bilanzsumme 2.350,2 2.340,5

Passiva Mio. EUR

Note 31.03.2012 31.12.2011
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Gewinnrücklagen 879,3 828,2
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.040,8 989,7
Anteile anderer Gesellschafter 33,9 34,0
Eigenkapital (5) 1.074,7 1.023,7
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 26,2 23,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (5) 457,8 488,5
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (5) 30,1 30,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 0,0
Steuerabgrenzung 33,5 28,2
Rückstellungen (5) 113,6 112,9
Kündbare nicht beherrschende Anteile 30,1 32,1
Sonstige Verbindlichkeiten 19,8 19,6
Langfristige Verbindlichkeiten 711,2 734,3
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 5,8 8,2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (5) 125,8 122,6
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (5) 10,1 11,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 135,8 148,5
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 80,0 74,9
Rückstellungen (5) 144,3 144,5
Kündbare nicht beherrschende Anteile 1,7 1,8
Sonstige Verbindlichkeiten 60,8 70,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten 564,3 582,4
Bilanzsumme 2.350,2 2.340,5

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 31.3.2012

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Grundkapital Kapital
rücklagen
Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 1.1.2011 26,7 63,6 -0,6
Periodenergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 -17,8
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 -17,8
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 31.3.2011 26,7 63,6 -18,4
Stand zum 1.1.2012 27,6 133,9 16,3
Periodenergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 -8,0
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 -8,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 31.3.2012 27,6 133,9 8,3

Siehe dazu Note 5.

Mio. EUR Gewinnrücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Sonstige
Rücklagen
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
732,0 28,1 703,9 624,3 -11,5 1,5 -0,1
66,9 4,3 62,6 62,6 0,0 0,0 0,0
-14,6 -0,4 -14,2 0,0 0,0 4,1 -0,5
52,2 3,9 48,4 62,6 0,0 4,1 -0,5
-0,3 -0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
-39,9 0,0 -39,9 -39,9 0,0 0,0 0,0
744,0 31,7 712,4 647,0 -11,5 5,6 -0,6
1.023,7 34,0 989,7 842,9 -15,3 -16,4 0,6
48,4 1,3 47,1 47,1 0,0 0,0 0,0
5,1 1,1 4,0 0,0 0,0 11,9 0,1
53,6 2,5 51,1 47,1 0,0 11,9 0,1
-2,5 -2,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
1.074,7 33,9 1.040,8 890,0 -15,3 -4,5 0,7

Kapitalflussrechnung (verkürzt)

Mio. EUR
Note 1-3/2012 1-3/2011
Brutto-Cashflow (6)
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 73,9 89,7
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,0
(6) 73,9 89,7
Veränderung des Working Capital 11,5 1,0
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,0
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 85,4 90,7
-
Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen
-52,9 -45,0
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen
30,4 0,4
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (6) -22,6 -44,6
+
Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile
0,0 1,5
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-2,5 -0,1
+
Investitionszuschüsse
0,2 1,2
+
Zuflüsse aus/-Rückzahlungen von Finanzierungen
-23,2 15,3
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (6) -25,6 17,9
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 37,3 64,0
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 417,3 254,5
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -2,8 -4,3
Liquide Mittel zum Periodenende 451,8 314,2

Ausgewählte Erläuterungen (Notes)

Note 1

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine Aktiengesellschaft österreichischen Rechts und hat ihren Sitz in 4860 Lenzing, Österreich. Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. März 2012 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31. Dezember 2011: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die Anteile an der B & C Industrieholding GmbH werden zu 100% von der B & C Privatstiftung gehalten.

Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong sowie Vertriebsbüros in New York und Coimbatore.

Note 2

Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses

Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. März 2012 wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Dabei wurde insbesondere der IAS 34 Zwischenberichterstattung angewandt. Gemäß IAS 34 ist ein Konzernzwischenabschluss verkürzt und umfasst daher nicht alle Informationen, die in einem Jahresabschluss verpflichtend enthalten sind. Der Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2011 stellt die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2012 dar und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.

Die Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million gerundet angegeben ("Mio."), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

24

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Verwendung von Schätzungen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS, insbesondere von Zwischenabschlüssen nach IAS 34, erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Entwicklungskosten, Forderungen, langfristigen Fertigungsaufträgen, Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie sonstigen Rückstellungen besteht die Notwendigkeit, Einschätzungen und Annahmen zu treffen. Wesentlich von Annahmen über Abzinsungsfaktoren, Wachstumsraten, Preis- und Mengenentwicklungen und Marktrisiken abhängig sind die Ergebnisse allfälliger Impairmenttests.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung.

Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Lenzing Gruppe hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Jänner 2012 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards umgesetzt. Die im Geschäftsjahr 2012 erstmalig anzuwendenden Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe keinen nennenswerten Einfluss.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Einheit Währung 2012 2011
Stichtag
31.03.
Durchschnitt
1-3
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-3
1 EUR/USD US-Dollar 1,3343 1,3201 1,2935 1,3999
1 EUR/GBP Britisches Pfund 0,8328 0,8345 0,8352 0,8665
1 EUR/CZK Tschechische Krone 24,7725 24,6758 25,7685 24,3930
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,4266 8,3326 8,1413 9,1902
1 EUR/HKD Hongkong Dollar 10,3605 10,2474 10,0486 10,9093
1 EUR/INR
Indische Rupie
67,9710 66,5399 68,5670 62,9526

Im Übrigen wurden grundsätzlich die gleichen Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.

Konsolidierungskreis, Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Die Anzahl der in den Konzernabschluss der Lenzing AG als Mutterunternehmen einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt entwickelt:

2012 2011
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 36 7 43 7
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 0 1 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert 0 0 -8 0
Stand zum 31.03. 36 7 36 7

Der Konsolidierungskreis hat sich seit dem 31. Dezember 2011 nicht verändert. Es gab seither auch keine Unternehmenstransaktionen.

Note 3

Segmentberichterstattung

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Nebenprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 31.3.2012

Segment Engineering:

Das Segment Engineering entspricht der Business Unit Engineering und ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe; es umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Segmentberichterstattung Mio. EUR

1-3/2012 Fibers Plastics Products Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 471,4 43,1 13,4
Innenumsätze 3,0 0,3 16,6
Umsatzerlöse gesamt 474,4 43,4 30,0
Segmentergebnis (EBIT) 62,5 2,5 2,1
Segmentergebnis (EBITDA) 87,2 3,9 2,5
EBIT-Marge 13,2% 5,7% 6,8%
EBITDA-Marge 18,4% 9,1% 8,2%
31.03.2012
Fibers
Plastics Products
Engineering
Segmentvermögen
1.667,6
105,0
45,8
Segmentverbindlichkeiten
456,9
31,0
30,9
1-3/2011 Fibers Plastics Products Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 478,6 44,3 8,8
Innenumsätze 2,8 0,6 22,0
Umsatzerlöse gesamt 481,4 44,9 30,8
Segmentergebnis (EBIT) 86,9 1,6 2,2
Segmentergebnis (EBITDA) 109,7 3,3 2,6
EBIT-Marge 18,0% 3,7% 7,3%
EBITDA-Marge 22,8% 7,4% 8,4%
31.12.2011 Fibers Plastics Products Engineering
Segmentvermögen 1.659,2 105,8 45,5
Segmentverbindlichkeiten 479,9 29,0 30,5

Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH.

Segmentberichterstattung Mio. EUR

Aufgegebener
Geschäftsbereich
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige
- 528,2 - 0,3
- - -20,4 0,4
- 528,2 -20,4 0,7
- 67,2 0,2 0,0
- 93,1 -0,6 0,0
- 12,7% -0,8% 4,1%
- 17,6% 2,8% 6,0%

Mio. EUR

Fibers
Plastics Products
Engineering
Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Überleitung Konzern
1.667,6
105,0
45,8
0,4 -37,9 1.780,8 - 569,4 2.350,2
456,9
31,0
30,9
1,1 -13,6 506,3 - 769,2 1.275,5

Mio. EUR

Aufgegebener
Geschäftsbereich1
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige
9,4 532,1 - 0,4
- - -25,7 0,3
9,4 532,1 -25,7 0,7
0,3 90,7 -0,2 0,2
0,8 114,9 -0,9 0,2
3,4% 17,0% 0,9% 27,0%
8,0% 21,6% 3,6% 28,6%

Mio. EUR

Sonstige Konsolidierung Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Aufgegebener
Geschäftsbereich
Überleitung Konzern
0,5 -35,3 1.775,6 - 564,8 2.340,5
1,0 -10,8 529,6 - 787,2 1.316,8

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von 528,2 Mio. EUR sind gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode im Wesentlichen gleich geblieben (1-3/2011: 532,1 Mio. EUR).

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen in der Zwischenberichtsperiode 318,3 Mio. EUR (1-3/2011: 304,6 Mio. EUR). Dies entspricht einem Anstieg von 4,5% in Relation zur Vorjahresvergleichsperiode. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die erhöhten Absatzmengen und den damit verbundenen erhöhten Mengen an Einsatzfaktoren (insbesondere Zellstoff) zurückzuführen.

Personalaufwand

Vom Personalaufwand in Höhe von 75,4 Mio. EUR (1-3/2011: 68,8 Mio. EUR) entfallen 2,7 Mio. EUR (1-3/2011: 2,8 Mio. EUR) auf Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung.

Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen betragen 26,7 Mio. EUR (1-3/2011: 25,1 Mio. EUR). Es wurden keine nennenswerten außerplanmäßigen Abschreibungen oder Zuschreibungen auf Anlagen vorgenommen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Aufwendungen für Ausgangsfrachten, Provisions- und Werbekosten sowie Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen.

Finanzierungskosten

In den Finanzierungskosten sind Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 5,5 Mio. EUR (1-3/2011: 5,4 Mio. EUR) und Kursgewinne aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Mio. EUR (1-3/2011: Kursgewinne 0,2 Mio. EUR) enthalten.

Erläuterungen zur Bilanz, zur Entwicklung des Eigenkapitals und zum sonstigen Ergebnis

Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen

In der Zwischenberichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und in Sachanlagen in Höhe von 52,9 Mio. EUR (1-3/2011: 41,9 Mio. EUR) getätigt. Die wesentlichen Investitionen betreffen den Umbau des Zellstoffwerks in Tschechien sowie den Ausbau der Faserproduktion in Österreich, Indonesien und den USA.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 31. März 2012 auf 96,8 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 105,5 Mio. EUR).

Finanzanlagevermögen

Der Rückgang im Finanzanlagevermögen im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 30,5 Mio. EUR auf 63,1 Mio. EUR zum 31. März 2012 (31. Dezember 2011: 93,6 Mio. EUR) ergibt sich im Wesentlichen aus der Tilgung von fälligen Wertpapieren.

Vorräte

Die Vorräte blieben zum 31. März 2012 (279,7 Mio. EUR) im Vergleich zum 31. Dezember 2011 (284,6 Mio. EUR) weitestgehend konstant. Es wurden keine nennenswerten Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2011 geringfügig um 0,2% auf 237,2 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 236,8 Mio. EUR).

Eigenkapital und Dividenden

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Außerdem wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2011 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals und zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
Mio. EUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2011 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 19. April 2012 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 25. April 2012)
66,4 26.550.000 2,50
Für das Geschäftsjahr 2010 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 29. März 2011 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 1. April 2011)
39,9 25.725.000 1,55

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2011 ist am Bilanzstichtag 31. März 2012 im Eigenkapital erfasst (die Dividende für das Geschäftsjahr 2010 ist am Bilanzstichtag 31. März 2011 in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst).

Von Tochterunternehmen wurden in der Zwischenberichtsperiode 2,5 Mio. EUR (1-3/2011: 0,1 Mio. EUR) an nicht beherrschende Gesellschafter ausgeschüttet.

Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 7,7 Mio. EUR. Die Hedging Reserve erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 16,7 Mio. EUR (vor Ertragsteuern).

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihe sowie sonstigen Darlehensgebern

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus der Anleihe sowie sonstigen Darlehensgebern verringerten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 30,6 Mio. EUR auf 487,9 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 518,5 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 33,5 Mio. EUR auf 125,6 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 159,1 Mio. EUR).

Die 7-jährige Anleihe mit einem Nominale von 120,0 Mio. EUR läuft bis 2017. Der Kupon in Höhe von jährlich 4,7 Mio. EUR (bzw. 3,875% vom Nominale) ist jeweils zum 17. September fällig und wird unterjährig entsprechend abgegrenzt. In der Zwischenberichtsperiode gab es keine Emissionen, Rückkäufe oder Rückzahlungen von Anleihen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Abfertigungen und Jubiläumsgelder) und sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung, drohende Verluste und sonstige Wagnisse, Emissionszertifikate, Personalaufwendungen und sonstige Verpflichtungen bzw. Vorsorgen.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung (verkürzt)

Der Brutto Cashflow sank in der Zwischenberichtsperiode im Vergleich zum ersten Quartal 2011 im Wesentlichen aufgrund der schlechteren Ergebnissituation auf 73,9 Mio. EUR (1-3/2011: 89,7 Mio. EUR). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit beträgt in der Zwischenberichtsperiode 85,4 Mio. EUR (1-3/2011: 90,7 Mio. EUR).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit setzt sich in der Zwischenberichtsperiode aus dem Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen in Höhe von -52,9 Mio. EUR (1-3/2011: -45,0 Mio. EUR) und aus den Erlösen aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen in Höhe von 30,4 Mio. EUR (1-3/2011: 0,4 Mio. EUR) zusammen. Der Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen betrifft im Wesentlichen die Investitionen beim Umbau des Zellstoffwerks in Tschechien sowie beim Ausbau der Faserproduktion in Österreich, Indonesien und den USA. Der Cashflow aus den Erlösen aus der Veräußerung/ Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen enthält im ersten Quartal 2012 im Wesentlichen den Mittelzufluss aus fälligen Wertpapieren.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in der Zwischenberichtsperiode in Höhe von -25,6 Mio. EUR (1-3/2011: 17,9 Mio. EUR) enthält im Wesentlichen Dividendenzahlungen an Minderheitsgesellschaftern von Tochterunternehmen der Lenzing AG sowie die Rückzahlung von Finanzierungen.

Note 7

Finanzielle Garantieverträge und Eventualverbindlichkeiten

Der Konzern hat zum 31. März 2012 1,2 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 1,2 Mio. EUR) an Haftungen für assoziierte Unternehmen übernommen.

Weiters bestehen Bankgarantien, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von Lieferanten und für gewährte Haftrücklässe, in Höhe von 6,0 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 3,2 Mio. EUR). Es wird als unwahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0,0 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 0,0 Mio. EUR) beträgt.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben werden.

Kapitalrisikomanagement

Die wesentlichen Kennzahlen des Kapitalrisikomanagements stellen sich wie folgt dar:

Mio. EUR
Nettofinanzverschuldung 31.03.2012 31.12.2011
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten1 623,8 652,9
Strategische Liquiditätsreserve (-)2 -498,2 -493,8
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) 125,6 159,1
Mio. EUR
EBITDA 1-3/2012 1-3/20113
EBIT 67,2 90,7
Abschreibungen (+) 26,7 25,1
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -0,9 -0,9

Die bereinigte Eigenkapitalquote (Eigenkapital nach IFRS zuzüglich Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern) betrug zum 31. März 2012 46,8% (31. Dezember 2011: 44,8%).

In der Zwischenberichtsperiode wurden grundsätzlich alle Kapitalanforderungen erfüllt. Bei einem Kreditvertrag für ein Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe wurde bis zur Konzernabschlussaufstellung dem Management bekannt, dass die diesbezüglichen Covenants nicht eingehalten wurden. Die finanzierende Bank könnte im Extremfall die Rückzahlung des Kredits verlangen. Die Lenzing Gruppe steht mit dieser Bank in Verhandlung. Auf Grund des aus Konzernsicht zu vernachlässigenden Betrags sowie der hohen Bonität und der hohen strategischen Liquiditätsreserven der Lenzing Gruppe wird dies keine signifikanten Auswirkungen auf die Liquiditätslage des Konzerns haben.

Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. März 2012 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 250,9 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 250,8 Mio. EUR).

1) zinstragende Finanzverbindlichkeiten sind definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

2) umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere 3) aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit

Finanzinstrumente

Fremdwährungsrisiko

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos setzt die Lenzing Gruppe Devisentermingeschäfte ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt. Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Cashflow Hedges

Marktwert
31.03.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente Mio. EUR Mio. EUR
Devisentermingeschäfte -3,1 -19,0

Fair Value Hedges

Marktwert
31.03.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente Mio. EUR Mio. EUR
Devisentermingeschäfte -3,2 -2,5

Trading

Marktwert
31.03.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente Mio. EUR Mio. EUR
Devisentermingeschäfte -0,4 -1,4
  • = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Rohstoffpreisrisiko

Zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos setzt die Lenzing Gruppe Gasfutures ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt. Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Marktwert
31.03.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente Mio. EUR Mio. EUR
Gasfutures -1,5 -2,2
  • = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fair Values von Finanzinstrumenten

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere Wertpapiere und Derivate mit dem Fair Value bewertet.

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen. Die Fair Values der Anleihen verändern sich insbesondere auf Grund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Sämtliche Anleihen sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet. Die Veränderung der Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im Wesentlichen in der betreffenden Rücklage ersichtlich.

Die Fair Values der Derivate verändern sich insbesondere auf Grund der Veränderung von Marktpreisen (Wechselkurse, Rohstoffpreise, Zinssätze etc.) und, bei positiven Marktwerten, auf Grund der Veränderung der Bonität des Vertragspartners. Die Veränderung der Fair Value-Bewertungen sind aus den Tabellen weiter oben ersichtlich.

Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2011 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen. Aber auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH hat die Lenzing Gruppe in der Zwischenberichtsperiode keine Steuergutschrift (1-3/2011: keine Steuergutschrift) erhalten. Die zum 31. Dezember 2011 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber der B & C Industrieholding GmbH wurde per 31. März 2012 im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

1-3/2012 1-3/2011
Umsatzerlöse 17,2 16,1
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 22,4 13,4
31.03.2012 31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8,6 14,2
Verbindlichkeiten 10,2 6,8

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (siehe Note 7).

Die übrigen Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 nicht nennenswert verändert.

Mio. EUR

Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche Saisonalität gekennzeichnet.

Die Entwicklung der Konjunktur und die für die Lenzing Gruppe wesentlichen Indikatoren für die Beschaffung und Nachfrage werden laufend vom Management überwacht. Dabei sind in der Lenzing Gruppe insbesondere die Mengen und Preise beim Absatz von Fasern und bei der Beschaffung von Zellstoff entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die Konjunktureinflüsse auf die davon hauptsächlich betroffenen Erfolgspositionen (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in Note 4 beschrieben. Weiterführende Hinweise sind den Notes 5 und 6 sowie dem Lagebericht dieses Quartals zu entnehmen.

Note 12

Organe der Gesellschaft

Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat ist am 31. März 2012 im Vergleich zum 31. Dezember 2011 unverändert. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. April 2012 wurde Frau Dr. Astrid Skala Kuhmann neu in den Aufsichtsrat gewählt. Das Mandat von Herrn Dr. Walter Lederer endete durch Zeitablauf. Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat hat sich ansonsten nicht geändert.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. März 2012 sind keine Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 8. Mai 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Quartalslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten drei Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen neun Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 8. Mai 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering

Corporate Communications

Global Human Resources

Internal Audit

Mergers & Acquisitions

Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer

mit Verantwortung für:

Mitglied des Vorstandes

Business Unit Textile Fibers

Business Unit Nonwoven Fibers

Business Unit Pulp

Business Unit Energy

Business Unit Plastics

Business Unit Filaments

Global Safety, Health & Environment

Environment Lenzing Site

Infrastructure Lenzing Site

Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance

  • Global Information Technology
  • Global Purchasing

Investor Relations

Legal Management

Risk Management

Hinweise:

Dieser Quartalsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Quartalsberichts vorhandene Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Der Quartalsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 8. Mai 2012

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Konzernkommunikation Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

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Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com www.facebook.com/LenzingGroup

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