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Lenzing AG

Quarterly Report Nov 15, 2012

748_rns_2012-11-15_5863b5cc-0496-45e3-a74a-0beb0d8637bb.pdf

Quarterly Report

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Quartalsbericht 01-09/2012

Die Welt der Wirtschaft und die Welt des Sports haben viel gemeinsam – vor allem die Einsicht, dass nachhaltiger Erfolg nur im Zusammenspiel entsteht. Es müssen die richtigen Partner zusammenkommen, um Erfolg zu haben; aber auch die richtigen Fähigkeiten, Werte und Gelegenheiten. Das geht nur in einer Atmosphäre, die von Fairness und Vertrauen geprägt ist, die Raum für Entwicklung bietet, für Fortschritte und Verbesserungen – und wenn nötig auch für Umwege, Fehler und Niederlagen. Wenn man Erfolg so definiert, dann wird man ihn auch nicht nur einmal haben, dann wird man im wahrsten Sinn des Wortes "Erfolg-reich".

Kennzahlen

30.09.2012 31.12.2011
Bereinigtes Eigenkapital1 EUR Mio 1.152,0 1.048,1
Bereinigte Eigenkapitalquote % 48,5 44,8
Nettofinanzverschuldung EUR Mio 295,3 159,1
Nettoverschuldung2 EUR Mio 383,8 245,0
Net Gearing % 25,6 15,2
Offene Kreditlinien EUR Mio 209,1 250,8
Strategische Liquiditätsreserve3 EUR Mio 352,3 493,8
Mitarbeiter zum Periodenende 6.958 6.593
1-9/2012 1-9/2011
EBITDA EUR Mio 281,5 362,9
EBITDA-Marge % 18,0 22,8
EBIT EUR Mio 203,4 289,7
EBIT-Marge % 13,0 18,2
Investitionen in Sachanlagen
und immaterielles Anlagevermögen
EUR Mio 213,7 130,5

1) Eigenkapital inklusive Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern 2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen 3) Umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere

Inhalt

Lagebericht 01-09/2012 5
Allgemeines Marktumfeld 7
Entwicklung der Lenzing Gruppe 8
Segment Fibers 9
Segmente Plastics Products und Engineering 11
Lenzing Capital Markets Day 12
Ausblick Lenzing Gruppe 12
Risikobericht 13
Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen 13
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 14
Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2012
Inhalt 17
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 18
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 19
Konzern-Bilanz 20
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 21
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 23
Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 24
Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 (1) Z 3 Börsegesetz 41

laGebericht 01- 09/2012 . Lenzing Gruppe

5

Teamgeist.

Die wahrscheinlich wichtigste Faser des Erfolgs ist Teamgeist. Teamgeist ist für uns mehr als gemeinsam in einem Boot zu sitzen – es ist die ungeteilt geteilte Leidenschaft und Begeisterung für Erstklassigkeit. Es ist dieser "Lenzing Spirit", der uns so erfolgreich macht: Individuelle Stärken bündeln sich im Team – und erreichen so herausragende Erfolge.

Quartalsbericht 01- 09/2012 .

Lenzing Gruppe | 6

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft entwickelte sich im dritten Quartal 2012 erneut schwächer. Insbesondere die Euro-Peripheriestaaten verbuchten starke Einbrüche in der Wirtschaftsleistung und konnten Staatsanleihen nur mit entsprechend hohem Risikoaufschlag am Markt platzieren. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der USA und Großbritanniens blieb hinter den Erwartungen. Diesem Abwärtstrend konnten sich selbst die Entwicklungs- und Schwellenländer nicht entziehen. Für das Jahr 2012 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) nunmehr ein durchschnittliches globales Wachstum von 3,3%.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der westlichen Industriestaaten soll laut IWF-Prognose im Jahr 2012 um durchschnittlich 1,3% wachsen. Die Eurozone befindet sich nach wie vor in einer milden Rezession. So prognostiziert der IWF für die Euroländer 2012 eine um 0,4% schrumpfende Wirtschaftsleistung. In den USA soll das BIP heuer um 2,2% expandieren.

In den Entwicklungs- und Schwellenländern werden die Zuwachsraten beim Bruttoinlandsprodukt 2012 laut Einschätzung der Experten moderater ausfallen als in den Vorjahren. Für das Gesamtjahr 2012 prognostiziert der IWF in den Entwicklungsländern und den Emerging Markets ein BIP-Wachstum von durchschnittlich 5,3%. Gründe für die schwächere Entwicklung sind die gesunkenen Exporte nach Europa und Nordamerika sowie eine geringere Inlandsnachfrage in Folge einer restriktiveren Kreditvergabe.

Chinas Wirtschaft hat im abgelaufenen Quartal zum ersten Mal seit der internationalen Finanzkrise die Wachstumsziele der Regierung verfehlt. Die schlechte Konjunktur in Europa und in den USA hat zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage geführt. Die Inlandsnachfrage kann diesen Rückgang noch nicht ausgleichen.

Zwischen Juli und September 2012 stieg die Wirtschaftsleistung laut der Statistikbehörde der Volksrepublik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,4% und war damit der siebte Quartalsrückgang in Folge und das niedrigste Wachstum seit Anfang 2009 kurz nach Ausbruch der weltweiten Finanzkrise. Für das Gesamtjahr 2012 peilt die Regierung ein Wachstum von 7,5% an.

Die globale Industrieproduktion2 entwickelte sich zuletzt etwas schwächer, lag jedoch in wichtigen Absatzmärkten für Lenzing Fasern nach wie vor auf hohem Niveau. So verzeichnete die chinesische Industrieproduktion im September 2012 einen Anstieg um 9,2% gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat. In Indonesien stieg die Industrieproduktion im August 2012 um 3,6%.

Globale Konjunktur beeinflusst den gesamten Fasermarkt

Das unbefriedigende globale Konjunkturumfeld drückt wie schon in den ersten beiden Quartalen 2012 weiter auf die Entwicklung der gesamten Faserindustrie. Der Markt ist weiterhin mit Fasern ausreichend versorgt. Die Baumwollpreise, wichtigste Benchmark für die gesamte Faserindustrie, tendierten im dritten Quartal seitwärts und bewegten sich in einer Bandbreite zwischen 80,8 und 86,8 US-Cents/Pfund. Die weltweit überdurchschnittlich hohen Baumwoll-Lagerbestände und die nur mit 6% rückläufige Ernteerwartung für die laufende Baumwollernte 2012/13 lassen angesichts der schwachen Nachfrage keinen raschen, substanziellen Anstieg der Baumwollpreise erwarten. Umgekehrt hat der Baumwollpreis trotz des hohen Mengenangebotes auf einem gegenüber den Tiefstständen im vergangenen Jahrzehnt deutlich höheren Niveau von 80 bis 85 US-Cents/Pfund seinen Boden gefunden.

Die chinesische Textilindustrie, mit Abstand die größte der Welt, litt in der Berichtsperiode unter der anhaltend schwachen Exportnachfrage aus den westlichen Industrieländern (insbesondere in Europa). Diese Entwicklung kann durch den Binnenmarkt nicht ausgeglichen werden, sodass die gesamte chinesische Textilindustrie noch immer von Kapazitätsunterauslastungen geprägt ist. Dies führt folglich auch zu einer Unterauslastung der chinesischen Faserindustrie und einer entsprechenden Faserpreis-Erosion. Die Viscosefaser-Spotpreise in China lagen Ende Oktober bei rund RMB 14,22 je kg. Das ist ein Rückgang gegenüber Jahresbeginn 2012 um über 10%.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe hat in den ersten drei Quartalen 2012 trotz konjunkturellem Gegenwind das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet, das aber erwartungsgemäß unter den Rekordwerten des Vorjahres lag. Das dritte Quartal 2012 bewegte sich mit einem EBITDA von EUR 87,9 Mio (Q2/2012: EUR 100,6 Mio) innerhalb der zu Jahresmitte 2012 bekannt gegebenen Q3-Guidance von EUR 85 – 90 Mio. Im dritten Quartal 2012 betrug der Umsatz EUR 505,7 Mio (Q2/2012: EUR 533,6 Mio).

Der konsolidierte Umsatz der ersten neun Monate lag mit EUR 1.567,5 Mio (nach EUR 1.592,2 Mio) um 1,5% unter dem Vorjahres-Vergleichszeitraum. Die gegenüber den ersten neun Monaten 2011 um 12,0% höhere Faser-Verkaufsmenge konnte den Rückgang der Lenzing Faserdurchschnittspreise um rund 11% im gleichen Zeitraum nicht zur Gänze ausgleichen. Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen stiegen aufgrund der höheren Produktionsmengen um 3,8% auf EUR 966,4 Mio (nach EUR 930,8 Mio in den ersten neun Monaten 2011). Die Kosten für die wichtigen Rohstoffe Holz und Chemikalien sowie Energie blieben im Jahresverlauf weitgehend unverändert. Die schwache Konjunktur hatte allerdings insbesonders bei am freien Markt zugekauftem Zellstoff rückläufige Preise zur Folge.

Der Zuwachs beim Personalaufwand um 11,3% von EUR 208,8 Mio auf EUR 232,3 Mio war unter anderem auch Folge der gegenüber dem Vorjahr angestiegenen Mitarbeiterzahlen an den Standorten Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien). Die rege laufende Investitionstätigkeit hatte einen Anstieg der Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen von EUR 76,0 Mio um 6,2% auf EUR 80,7 Mio zur Folge. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben im Neunmonats-Vergleich fast unverändert bei EUR 158,0 Mio (nach EUR 156,9 Mio).

Das EBITDA der ersten neun Monate 2012 lag mit EUR 281,5 Mio trotz des Rückganges gegenüber dem Vorjahresrekordwert (EUR 362,9 Mio, minus 22,4%) auf dem zweithöchsten Niveau der Unternehmensgeschichte. Die EBITDA-Marge betrug 18,0% und war weiterhin im attraktiven zweistelligen Bereich (nach 22,8% in der Vergleichsperiode 2011). Auch das Betriebsergebnis (EBIT) war mit EUR 203,4 Mio (nach EUR 289,7 Mio) erfreulich. Dies bedeutete für die Lenzing Gruppe in den ersten neun Monaten 2012 eine EBIT-Marge von 13,0% nach 18,2% im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Finanzerfolg blieb mit minus EUR 7,4 Mio gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert unverändert. Daraus ergab sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) der ersten neun Monate 2012 von EUR 199,8 Mio (nach EUR 277,0 Mio in den ersten drei Quartalen 2011, minus 27,9%). Dies führte aufgrund der niedrigeren Ertragssteuern im dritten Quartal zu einem Steueraufwand in den ersten neun Monaten von EUR 44,6 Mio (1-9/2011: EUR 59,0 Mio) und zu einem Periodengewinn von EUR 155,1 Mio nach EUR 217,9 Mio, was einen Rückgang gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode von 28,8% bedeutet.

Das Neun-Monats-Ergebnis je Aktie lag bei EUR 5,67 nach EUR 8,09 im Vorjahres-Vergleichszeitraum (minus 29,9%).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen in den ersten neun Monaten 2012 mit EUR 213,7 Mio signifikant über dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 130,5 Mio. Schwerpunkte waren die fünfte Faserproduktionslinie bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV), die Umbauarbeiten im Zellstoffwerk Paskov sowie laufende Optimierungsarbeiten. Der Bau der 60.000 Tonnen p.a. TENCEL® Anlage am Standort Lenzing schreitet zügig voran.

Das bereinigte Eigenkapital1 lag Ende September 2012 bei EUR 1.152,0 Mio. Das bedeutet einen Anstieg um 9,9% gegenüber dem Wert zum Jahresende 2011 von EUR 1.048,1 Mio und entspricht einer bereinigten Eigenkapitalquote von 48,5% (nach 44,8% zum Jahresende 2011). Die Nettofinanzverschuldung stieg bis Ende des dritten Quartals auf EUR 295,3 Mio (Jahresende 2011: EUR 159,1 Mio). Dementsprechend stieg das Net Gearing auf 25,6% (nach 15,2% Ende 2011), was immer noch sehr niedrig im Industrievergleich ist.

Die strategische Liquiditätsreserve2 lag zum Ende des dritten Quartals 2012 bei EUR 352,3 Mio (nach EUR 493,8 Mio zum Jahresbeginn 2012). Lenzing verfügt darüber hinaus über nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 209,1 Mio.

Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum 30. September 2012 insgesamt 6.958 Mitarbeiter (nach 6.593 zum Jahresende 2011).

Segment Fibers

Die ersten neun Monate 2012 brachten für Lenzing im Kernsegment Fibers Vollauslastung aller Produktionsanlagen, einen mengenmäßigen Rekordabsatz, aber im Jahresverlauf rückläufige Faserpreise. Der Segmentumsatz der ersten neun Monate 2012 betrug EUR 1.414,3 Mio (Vorjahr: EUR 1.436,1 Mio), das Segment-EBITDA EUR 262,1 Mio (nach EUR 345,0 Mio), das Segment-EBIT lag bei EUR 187,3 Mio (nach EUR 275,9 Mio). Vom Segmentumsatz entfielen 35,4% auf Spezialfasern.

Die Faserdurchschnittspreise der ersten drei Quartale 2012 lagen bei EUR 2,00 je kg (nach EUR 2,25 je kg in den ersten drei Quartalen des Vorjahres). Im dritten Quartal 2012 betrugen die Faser-Durchschnittspreise EUR 1,95 je kg (EUR 2,04 je kg im zweiten Quartal 2012) und lagen damit am unteren Ende der Guidance (EUR 1,95 – EUR 2,00). Grund für den Preisrückgang war die Unterauslastung vieler Cellulosefaserhersteller in Asien sowie der gegenüber dem Vorjahr niedrigere Baumwollpreis.

Die beiden Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers haben sich im schwachen Marktumfeld gut behauptet und erzielten in den ersten drei Quartalen 2012 mit insgesamt 589.304 Tonnen (nach 524.173 Tonnen in den ersten drei Quartalen 2011) einen neuen Faserverkaufsrekord. Auch im dritten Quartal konnten die Verkaufsziele mit 199.000 Tonnen Cellulosefasern (Guidance Q3: um die 200.000 Tonnen) trotz schwieriger Marktverhältnisse erreicht werden. Der Rückgang der Viscosefaser-Spotmarktpreise in China zum Ende des dritten Quartals hatte in der Business Unit Textile Fibers allerdings ein Nachgeben bei den Standard-Viscosefaserpreisen zur Folge. Auch die Preise für die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® konnten sich dem allgemeinen Markttrend ab Jahresmitte nicht mehr entziehen, erzielen aber weiterhin attraktive Prämien gegenüber Standard-Viscosefasern.

In der Business Unit Nonwoven Fibers war die Absatzmenge erfreulich, allerdings ist auch bei Nonwovens das allgemein niedrigere Faserpreisniveau deutlich zu spüren. Lenzing hat seine dominierende Marktstellung bei Wipes (Wischtüchern) weiter gefestiget. Die Nachfrage nach TEN-CEL® Fasern im Nonwovens-Bereich ist ebenfalls anhaltend stark, vor allem in den USA. Im September präsentierte die Business Unit Nonwoven Fibers auf der Chemiefasertagung in Dornbirn (Österreich) TENCEL® Biosoft, die erste hydrophobe (wasserabweisende) und voll biologisch abbaubare Faser. Die erheblichen Vorteile dieses Produktes für Wipes und Hygieneprodukte stießen auf großes Interesse in der Branche, die bisher bei feuchtigkeitsabweisenden Fasern auf synthetische Produkte angewiesen war. Damit hat sich ein natürlicher, auf nachwachsendem Rohstoff basierender nachhaltiger Polyesterersatz gefunden, wodurch z. B. Damenhygieneartikel aus 100% TENCEL® hergestellt werden können.

Ausblick Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers

Für das vierte Quartal 2012 rechnet Lenzing mit keiner Verbesserung der Rahmenbedingungen am Textil- und Nonwovensmarkt. Die Unterauslastung in der Faserindustrie und der nachgelagerten Verarbeitungskette könnte weiter anhalten, weshalb weiterer Preisdruck am Fasermarkt zu erwarten ist.

Angesichts seiner Marktposition erwartet Lenzing jedoch auch für das vierte Quartal 2012 eine sehr gute Auslastung an allen Standorten. Für das Gesamtjahr 2012 ist jedenfalls ein neuer mengenmäßiger Faserproduktionsrekord zu erwarten. Nach den am 29. Oktober gestarteten ersten Testläufen beginnt im weiteren Verlauf des vierten Quartals 2012 die Hochlaufphase der neuen fünften Faserproduktionslinie bei SPV (Indonesien). Je nach Entwicklung bei SPV ist mit rund 800.000 Tonnen Faserproduktionsmenge für die gesamte Lenzing Gruppe 2012 zu rechnen.

Business Units Pulp und Energy

Entsprechend der schwachen Konjunkturlage sanken die Spotmarkt-Zellstoffpreise im Jahresverlauf weiter ab. Dies führte zu Verschiebungen einiger Zellstoff-Ausbauprojekte bei Mitbewerbern der Lenzing Gruppe. Neue Zellstoffkapazitäten dürften jedoch auch weiterhin für schwache Zellstoffpreise sorgen.

Die Business Unit Pulp konnte im bisherigen Jahresverlauf 2012 die Versorgung der gesamten Lenzing Gruppe mit Zellstoff problemlos sicherstellen. Der Um- und Ausbau am Standort Paskov (Tschechien) zu einem Papier- und Faserzellstoffwerk schreitet zügig voran. Die für 2012 anvisierte Produktionsmenge von insgesamt rund 115.000 Tonnen Faserzellstoff erscheint als realistisch.

Die Business Unit Energy konnte im bisherigen Jahresverlauf 2012 die Energieversorgung an allen Standorten sicherstellen. Die konstant hohen Ölpreise führten – ausgenommen in den USA – zu steigenden Erdgaspreisen für die Lenzing Gruppe. Dagegen waren die Strompreise in Europa fallend.

Ausblick Business Units Pulp und Energy

Die Versorgung der Lenzing Gruppe mit Zellstoff und Energie für den weiteren Jahresverlauf ist gesichert. Bei den Zellstoffpreisen ist eine weitere leichte Abschwächung nicht auszuschließen. Die Energie-Investitionsprojekte an den Standorten Lenzing, Nanjing und Paskov laufen plangemäß. Am Standort Lenzing wird wie bereits in den ersten drei Quartalen dem hohen Öl- und Gaspreis durch verstärkten Einsatz biogener Brennstoffe sowie Abfallbrennstoffen entgegen gewirkt.

Segmente Plastics Products und Engineering

Im Segment Plastics Products konnte Lenzing im dritten Quartal 2012 die anhaltende Nachfrage seitens der Bau- und Isolationsindustrie nutzen. Im Bereich PTFE* entwickelte sich der Markt für Dichtungspackungen positiv. Die Rohstoffpreise lagen sowohl bei Thermoplasten als auch bei PTFE weiterhin auf hohem Niveau. Der Segmentumsatz der ersten neun Monate 2012 kam mit EUR 126,0 Mio um 7,0% unter dem Vorjahresvergleichswert von EUR 135,5 Mio zu liegen. Bei einem Segment-EBITDA von EUR 11,2 Mio (nach EUR 13,3 Mio), betrug die EBITDA-Marge 8,9% (nach 9,8% in der Vergleichsperiode 2011). Das Segment-EBIT lag bei EUR 6,8 Mio (nach EUR 8,3 Mio).

Das Segment Engineering nutzte auch im dritten Quartal 2012 das gute Investitionsklima in der Lenzing Gruppe. Der Segmentumsatz der ersten neun Monate 2012 wurde um 11,9% auf EUR 89,3 Mio gesteigert (nach EUR 79,8 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum) bei allerdings geringfügig schwächeren Margen. Das Segment-EBITDA lag bei EUR 6,1 Mio bzw. 6,8% EBIT-DA-Marge (nach EUR 7,0 Mio; 8,8%), das Segment EBIT der ersten neun Monate 2012 betrug EUR 4,8 Mio (nach EUR 5,9 Mio).

Ausblick Segmente Plastics Products und Engineering

In beiden Segmenten wird für das laufende Geschäftsjahr eine unveränderte gute Entwicklung im operativen Geschäft erwartet. Aufgrund der zu Jahresmitte 2012 bereits bekannt gegebenen Prüfung aller Optionen bei der deutschen Beteiligung European Precursor GmbH (EPG) könnte es im weiteren Jahresverlauf zu Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit einer möglichen Geschäftsabwicklung kommen. Sofern sich diese Option realisiert, würde sich dies auf das EBITDA der Lenzing Gruppe ersten Berechnungen zufolge mit ca. minus EUR 5 bis 10 Mio und auf das Konzern-Nettoergebnis mit ca. minus EUR 10 bis 15 Mio auswirken.

Lenzing Capital Markets Day

Die Lenzing Gruppe führte erstmalig nach dem erfolgreichen Re-IPO im vergangenen Jahr im September 2012 einen "Capital Markets Day" für nationale und internationale Analysten und Investoren am Unternehmenssitz in Lenzing durch. Der Vorstand und die Leiter der Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers gaben Einblicke in die Wertschöpfungskette und informierten detailliert über neueste Entwicklungen am globalen Fasermarkt und die strategische Ausrichtung der Lenzing Gruppe.

Ausblick Lenzing Gruppe

Lenzing bestätigt die zum Halbjahr 2012 veröffentlichte Guidance für das Gesamtjahr 2012. Damit ist die Lenzing Gruppe auf gutem Wege, das zweitbeste Resultat der Unternehmensgeschichte einzufahren. Aufgrund der aktuell schwierigen Marktentwicklung und des damit sinkenden durchschnittlichen Faserpreises auf voraussichtlich etwa EUR 1,85 je kg im vierten Quartal 2012 ist aus heutiger Sicht allerdings nur ein Erreichen der unteren Bandbreite der zuletzt abgegebenen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu erwarten. Die Bandbreite beim Umsatz liegt demnach bei EUR 2,10 bis 2,15 Mrd, das EBITDA zwischen EUR 350 bis 400 Mio und das EBIT bei EUR 240 bis 290 Mio. Die Ausgaben für Investitionen liegen voraussichtlich bei rund EUR 325 Mio. Die erwartete Steuerquote zwischen 22% und 24% wird durch die Steuerquote für die ersten neun Monate in Höhe von 22,3% untermauert.

Die langfristigen Megatrends wie Bevölkerungswachstum, steigender Pro-Kopf-Faserverbrauch in den Emerging Markets und eine verstärkte Nachfrage nach ressourcen- und umweltschonenden Fasern sind weiterhin intakt und sprechen für industriell gefertigte Cellulosefasern. Dies schließt jedoch nicht aus, dass es bei diesem langfristigen Wachstumstrend immer wieder zu Phasen der Verzögerung und Beschleunigung kommen kann.

Über den weiteren Ausblick der Lenzing Gruppe werden wir Sie anlässlich der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2012 Ende März 2013 informieren.

Risikobericht

Der IWF hat seine letzten Schätzungen für das globale Wachstum erneut nach unten revidiert. Das weltweite Wirtschaftswachstum wird sich laut letzter Prognose im Jahr 2012 bei einem Niveau von 3,3% einstellen. Das bedeutet eine weitere Reduktion um 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Juli-Prognose. Der Ausblick für 2013 wurde ebenfalls um minus 0,3 Prozentpunkte auf 3,6% revidiert.

Die Hauptindikatoren der Wirtschaft verzeichneten auch im dritten Quartal einen anhaltenden Rückgang. Im Euroraum ist die Krise nach wie vor evident und es bleibt abzuwarten, wie die jüngsten Maßnahmen zur Stabilisierung (Euro-Rettungsschirm) greifen werden. Sollten die Probleme in Europa und den USA ungelöst bleiben, muss mit einer weiteren Abschwächung des weltweiten Wachstums unter zwei Prozent gerechnet werden, was einem Rezessionsszenario gleichbedeutend wäre.

Der Baumwollpreis hat sich im 3. Quartal 2012 nach einer anfänglichen Erholung von 80,3 auf 86,3 US-Cents/Pfund wieder auf seine Ausgangswerte reduziert. Mittelfristig wird für das Erntejahr 2012/13 ein Rückgang in der Baumwollproduktion um 6% auf 26 Millionen Tonnen sowie ein weiterer Rückgang im Erntejahr 2013/14 erwartet. Im Cellulosefasersegment ist aufgrund der nach wie vor schwachen Nachfrage auch im 4. Quartal mit einem Rückgang der Faserpreise zu rechnen. Im Oktober sind die chinesischen Spotmarkt Viscosestapelfaserpreise weiter auf Jahrestiefstände gefallen.

Das Angebot- und Nachfrage-Verhältnis an den weltweiten Zellstoffmärkten ist weitgehend stabil (die Preise für Viscosezellstoff liegen aktuell bei ca. USD 950 – 1.000/Tonne). Die Holzversorgung am Standort Lenzing sowie die Zellstoffmengen für die Faserwerke für das Jahr 2013 sind gesichert.

Die Rohstoffpreise bleiben trotz der schwachen Nachfrage weitgehend stabil. Während sich die Öl- und Gaspreise, mit Ausnahme der niedrigen Gaspreissituation in den USA, nach wie vor auf sehr hohem Niveau befinden, sind Strom- und Kohlepreise im 3. Quartal gefallen.

Allgemeine Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer- und Explosionsrisiken, Umweltschäden und Haftungsrisiken stellen nach wie vor ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden unverändert hoch eingestuft. Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Ereignisse.

Bei den großen Expansionsprojekten verzögert sich der Bau der geplanten Viscosefaserfabrik in Indien aufgrund der Notwendigkeit weiterer Gutachten. Die restlichen Ausbauprojekte (Indonesien, Lenzing) verlaufen planmäßig.

Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Hierzu verweisen wir auf die Note 10 in den ausgewählten Erläuterungen zum verkürzten Konzernabschluss dieses Quartalsberichts.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit 1. Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe weitere 25% der Anteile an der bereits zuvor voll konsolidierten Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien, um EUR 26,6 Mio erworben. Damit stieg die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 75% auf 100%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sanken durch diese Transaktion um EUR 8,6 Mio. Die Verbindlichkeit aus der Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile sank durch diese Transaktion um EUR 19,7 Mio.

Im Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe erfolgreich ein Schuldscheindarlehen vermarktet und im November 2012 abgeschlossen. Das Volumen der Schuldscheindarlehensemission beträgt EUR 200 Mio auf durchschnittlich 6 Jahre zu einem Zinssatz von im Schnitt 2,55%.

Nach dem Bilanzstichtag 30. September 2012 sind keine weiteren Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 13. November 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2012 . Lenzing Gruppe

Strategisches Denken.

Wir von Lenzing halten Erfolg weniger für das Ergebnis von Nachdenken – er ist für uns vor allem das Ergebnis von Vordenken. So haben wir uns beispielsweise schon mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, als andere Unternehmen darin noch nicht einmal ein Thema erkennen konnten. Heute ist es eine Grundlage unseres Erfolges. Wir bei Lenzing planen deshalb jeden Spielzug gut und sehr genau – und setzen ihn dann mit Kraft und Energie durch, wie beispielsweise unsere Expansionsstrategie, die uns von 770.000 Tonnen Kapazität 2011 bis auf 1,2 Millionen Tonnen Kapazität 2015 in der Lenzing Gruppe bringen wird. Für Überraschungen sind wir bei aller Planung aber auch immer gut. Denn wenn man wirklich Erster sein will, muss man vor allem als Erster denken.

Inhalt

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2012 15
Inhalt 17
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 18
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 19
Konzern-Bilanz 20
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 21
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 23
Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 24
Note 1. Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit 24
Note 2. Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses 24
Note 3. Segmentberichterstattung 28
Note 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 31
Note 5. Erläuterungen zur Bilanz, zur Entwicklung des Eigenkapitals und zum sonstigen Ergebnis 32
Note 6. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung (verkürzt) 34
Note 7. Finanzielle Garantieverträge und Eventualverbindlichkeiten 34
Note 8. Kapitalrisikomanagement 35
Note 9. Finanzinstrumente 36
Note 10. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 38
Note 11. Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit 39
Note 12. Organe der Gesellschaft 39
Note 13. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 40

Lenzing AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 30.09.2012

EUR Mio

Fortgeführte Geschäftsbereiche Note 7-9/2012 7-9/2011 1-9/2012 1-9/2011
Umsatzerlöse (3,4) 505,7 515,9 1.567,5 1.592,2
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 11,6 2,8 14,8 14,5
Andere aktivierte Eigenleistungen 12,6 2,4 30,2 18,9
Sonstige betriebliche Erträge 8,8 9,5 28,3 36,5
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (4) -321,9 -301,9 -966,4 -930,8
Personalaufwand (4) -80,6 -71,5 -232,3 -208,8
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen (4) -26,5 -25,5 -80,7 -76,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen (4) -47,4 -41,2 -158,0 -156,9
Betriebsergebnis (EBIT) 62,4 90,5 203,4 289,7
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1,0 2,2 3,8 4,7
Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen 0,3 2,4 3,7 4,0
Finanzierungskosten (4) -3,8 -5,5 -14,9 -16,1
Finanzerfolg -2,4 -0,9 -7,4 -7,4
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 1,6 -0,4 3,7 -5,3
Ergebnis vor Steuern (EBT) 61,6 89,2 199,8 277,0
Ertragsteuern -6,5 -16,6 -44,6 -59,0
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 55,1 72,6 155,1 217,9
Periodengewinn 55,1 72,6 155,1 217,9
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 53,4 71,6 150,6 210,6
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 1,6 1,0 4,6 7,4
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen 2,01 2,70 5,67 8,09
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 2,01 2,70 5,67 8,09

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 30.09.2012

EUR Mio
Note 7-9/2012 7-9/2011 1-9/2012 1-9/2011
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 55,1 72,6 155,1 217,9
Positionen, die nie ergebniswirksam werden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aus leistungsorientierten Pensionsplänen 0,0 0,0 0,0 0,0
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0
Positionen, die eventuell ergebniswirksam werden
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind (5)
-6,8
25,2 5,6 2,3
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen
aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
0,1 0,1 0,2 -0,6
Umgliederungen aufgrund des Abgangs finanzieller Vermögenswerte der
Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" während der Berichtsperiode 0,2 0,0 0,2 0,0
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen
aus Hedge Accounting
(5)
3,5
7,7 4,3 3,0
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting,
die erfolgswirksam erfasst wurden
7,2 -21,8 14,3 -14,9
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern -2,6 3,3 -4,5 2,9
1,5 14,6 20,0 -7,3
Sonstiges Ergebnis - netto 1,5 14,6 20,0 -7,3
Gesamtes Periodenergebnis 56,5 87,2 175,2 210,7
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 54,4 85,0 169,0 203,1
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 2,1 2,2 6,2 7,6

Lenzing AG

Konzern-Bilanz zum 30.09.2012

Aktiva EUR Mio
Note 30.09.2012 31.12.2011
Immaterielles Anlagevermögen (5) 90,1 90,1
Sachanlagevermögen (5) 1.227,1 1.091,7
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 34,0 30,3
Finanzanlagevermögen (5) 57,7 93,6
Steuerabgrenzung 6,7 10,8
Sonstige langfristige Vermögenswerte 8,8 9,3
Langfristige Vermögenswerte 1.424,4 1.325,8
Vorräte (5) 311,4 284,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5) 248,4 236,8
Forderungen aus laufenden Steuern 16,5 11,7
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 62,9 64,4
Kurzfristige Wertpapiere 0,0 6,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (6) 311,3 410,5
Kurzfristige Vermögenswerte 950,5 1.014,7
Bilanzsumme 2.374,9 2.340,5

Passiva EUR Mio

Note 30.09.2012 31.12.2011
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Gewinnrücklagen 930,9 828,2
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.092,3 989,7
Anteile anderer Gesellschafter 36,2 34,0
Eigenkapital (5) 1.128,6 1.023,7
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 25,4 23,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (5) 472,3 488,5
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (5) 31,9 30,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 0,0
Steuerabgrenzung 39,2 28,2
Rückstellungen (5) 126,0 112,9
Kündbare nicht beherrschende Anteile 29,2 32,1
Sonstige Verbindlichkeiten 20,4 19,6
Langfristige Verbindlichkeiten 744,4 734,3
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 4,7 8,2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (5) 123,5 122,6
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (5) 20,0 11,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 161,8 148,5
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 40,3 74,9
Rückstellungen (5) 107,6 144,5
Kündbare nicht beherrschende Anteile 1,2 1,8
Sonstige Verbindlichkeiten 42,8 70,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten 501,8 582,4
Bilanzsumme 2.374,9 2.340,5

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.09.2012

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 30.09.2012

Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 1.1.2011 26,7 63,6 -0,6
Periodenergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis - netto 0,0 0,0 1,9
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 1,9
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen 0,0 0,0 0,0
Kapitalzuführung 0,9 70,3 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2011 27,6 133,9 1,3
Stand zum 1.1.2012 27,6 133,9 16,3
Periodenergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis - netto 0,0 0,0 4,9
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 4,9
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2012 27,6 133,9 21,3

Siehe dazu Note 5.

Gewinnrücklagen EUR Mio

Zur Veräußerung
Versicherungs
Anteile der
Absicherung von
verfügbare finanzielle
Zahlungsströmen
mathematische
Sonstige
Aktionäre der
Anteile anderer
Vermögenswerte
(Hedging Reserve)
Gewinne/Verluste
Rücklagen
Lenzing AG
Gesellschafter
Eigenkapital
-0,1
1,5
-11,6
624,3
703,9
28,1
732,0
0,0
0,0
0,0
210,6
210,6
7,4
217,9
-0,5
-8,9
0,0
0,0
-7,5
0,2
-7,3
-0,5
-8,9
0,0
210,6
203,1
7,6
210,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,1
-1,1
0,0
0,0
0,0
0,0
71,2
0,0
71,2
0,0
0,0
0,0
-39,9
-39,9
-1,5
-41,4
-0,5
-7,4
-11,6
795,0
938,3
33,1
971,4
0,6
-16,4
-15,3
842,9
989,7
34,0
1.023,7
0,0
0,0
0,0
150,6
150,6
4,6
155,1
0,3
13,2
0,0
0,0
18,5
1,6
20,0
0,3
13,2
0,0
150,6
169,0
6,2
175,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-66,4
-66,4
-3,9
-70,3
0,9
-3,1
-15,3
927,1
1.092,3
36,2
1.128,6

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.09.2012

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 30.09.2012

Mio. EUR
Note 1-9/2012 1-9/2011
Brutto-Cashflow (6) 198,5 317,4
+/- Veränderung des Working Capital -54,5 -63,6
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 144,0 253,8
-
Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen
-214,4 -134,1
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen
37,5 10,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (6) -176,8 -123,5
+
Einzahlungen von Eigenkapital
0,0 71,2
+
Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile
0,0 1,5
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-70,3 -41,4
+
Investitionszuschüsse
0,8 3,3
+
Zuflüsse aus/ - Rückzahlungen von Finanzierungen
-5,6 28,1
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (6) -75,2 62,7
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -108,0 193,1
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 417,3 254,5
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 2,0 1,9
Liquide Mittel zum Periodenende1 311,3 449,5

Lenzing AG Ausgewählte Erläuterungen (Notes) zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30.09.2012

Note 1

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Der Lenzing Konzern (der "Konzern" bzw. die "Gruppe") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) sowie deren Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich.

Hauptaktionär der Lenzing AG zum 30. September 2012 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6 % (31. Dezember 2011: 67,6 %) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH aufgestellt. Oberstes Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B & C Privatstiftung.

Der Konzern ist überwiegend in der Faser- und Zellstoffproduktion sowie weiters im Maschinen- und Anlagenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig. Neben Fabriken in Österreich werden auch Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, Großbritannien, den USA, Indonesien und China betrieben. Das weltumspannende Vertriebsnetz inkludiert Vertriebsgesellschaften in Shanghai und Hongkong sowie Vertriebsbüros in New York und Coimbatore.

Note 2

Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses

Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. September 2012 wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Dabei wurde insbesondere der IAS 34 "Zwischenberichterstattung" angewandt. Gemäß IAS 34 ist ein Konzernzwischenabschluss verkürzt und umfasst daher nicht alle Informationen, die in einem vollständigen Konzernabschluss verpflichtend enthalten sind. Der Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2011 stellt die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2012 dar und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.

Die Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million gerundet angegeben

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.09.2012

("Mio."), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Verwendung von Schätzungen

Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS, insbesondere von Zwischenabschlüssen nach IAS 34, erfordert vom Vorstand bestimmte Einschätzungen vorzunehmen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Beurteilung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag ebenso wie die Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die letztlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Entwicklungskosten, Forderungen, langfristigen Fertigungsaufträgen, Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie sonstigen Rückstellungen besteht die Notwendigkeit, Einschätzungen und Annahmen zu treffen. Wesentlich von Annahmen über Abzinsungsfaktoren, Wachstumsraten, Preis- und Mengenentwicklungen und Marktrisiken abhängig sind die Ergebnisse allfälliger Impairmenttests.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung.

Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Lenzing Gruppe hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Jänner 2012 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards umgesetzt. Die im Geschäftsjahr 2012 erstmalig anzuwendenden Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe keinen nennenswerten Einfluss.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Zur Verbesserung der Darstellung wurde in der verkürzten Kapitalflussrechnung eine Ausweisänderung vorgenommen. Die Ertragsteuern werden nun gänzlich innerhalb des Brutto-Cashflows ausgewiesen. In früheren Abschlüssen waren jene Abgrenzungen zu den Steuern, die sich aus den Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern ergaben, innerhalb des Cashflows aus der Veränderung des Working Capital ausgewiesen. Durch die Ausweisänderung ergibt sich somit eine Verschiebung zwischen Brutto-Cashflow und Cashflow aus der Veränderung des Working Capital. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit ändert sich in Summe dadurch nicht.

Die Änderung hat folgende Auswirkungen auf den Abschluss:

EUR Mio
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) zuvor
1-9/2011
angepasst
1-9/2011
Brutto-Cashflow 288,6 317,4
Veränderung des Working Capital -34,7 -63,6
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 253,8 253,8

Im Konzernzwischenabschluss der Vergleichsperiode (1-9/2011) wurden in der Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter fehlerhaft zugeordnet. Durch diese unzutreffende Verschiebung kam es zu einer Erhöhung des den anderen Gesellschaftern zurechenbaren Eigenkapitals und zu einer Senkung des den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals um 1,2 Mio. EUR. Im aktuellen Konzernzwischenabschluss wurden die Bilanz und die Entwicklung des Eigenkapitals der Vergleichsperiode korrigiert. Das Eigenkapital ändert sich in Summe dadurch nicht.

Die Änderung hat folgende Auswirkungen auf den Abschluss:

EUR Mio
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals: Dividenden zuvor
1-9/2011
angepasst
1-9/2011
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG -41,1 -39,9
Anteile anderer Gesellschafter -0,3 -1,5
Eigenkapital -41,4 -41,4

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Einheit Währung 2012 2011
Stichtag
30.09.
Durchschnitt
1-9
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-9
1 EUR/USD US-Dollar 1,2931 1,2856 1,2935 1,3770
1 EUR/GBP Britisches Pfund 0,7986 0,7982 0,8352 0,8717
1 EUR/CZK Tschechische Krone 25,1610 24,7516 25,7685 24,5557
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,1253 8,1273 8,1413 8,7994
1 EUR/HKD Hongkong Dollar 10,0255 9,9686 10,0486 10,7333
1 EUR/INR
Indische Rupie
68,3235 70,0452 68,5670 65,5964

Im Übrigen wurden grundsätzlich die gleichen Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.09.2012

Konsolidierungskreis, Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Die Anzahl der in den Konzernabschluss der Lenzing AG als Mutterunternehmen einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt entwickelt:

2012 2011
Voll
Equity
konsolidierung
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 34 7 43 7
Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen 1 0 1 0
Im Berichtszeitraum entkonsolidiert 0 0 -9 0
Stand zum 30.09. 35 7 35 7

Mit 26. September 2012 hat die Lenzing Gruppe 100 % der Anteile an einer bisher nicht operativen Mantelgesellschaft mit Sitz in München, Deutschland, um TEUR 28 erworben. Die Gesellschaft verfügte im Erwerbszeitpunkt über ein Stammkapital und ein Bankguthaben von je TEUR 25. Beim Erwerb ist kein steuerlich abzugsfähiger Firmenwert angefallen. Die Gesellschaft erzielte seit ihrer Gründung bis zum Bilanzstichtag der Zwischenberichtsperiode keine nennenswerten Erträge und verursachte keine nennenswerten Aufwendungen. Der Erwerb wurde durchgeführt, um - im Vergleich zur Gründung einer eigenen Gesellschaft - Zeit und Kosten zu reduzieren. Die erworbene Gesellschaft wurde auf Lenzing Global Finance GmbH umfirmiert. Die Lenzing Global Finance GmbH dient innerhalb der Lenzing Gruppe insbesondere zur Ausgabe von Schuldscheinen und zur Weiterreichung der vereinnahmten finanziellen Mittel an verbundene Unternehmen.

Seit April 2010 hat sich die Lenzing Gruppe in mehreren Tranchen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited, einem Joint Venture mit der indischen Modi Gruppe, beteiligt. In der Zwischenberichtsperiode wurde eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von 1,6 Mio. EUR durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 95,4 % (per 31. Dezember 2011) auf 95,9 % (per 30. September 2012) gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion insgesamt um 28 TEUR gesunken.

Segmentberichterstattung

Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers:

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Nebenprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering entspricht der Business Unit Engineering und ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe; es umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH.

Segmentberichterstattung EUR Mio

1-9/2012 Fibers Plastics Products
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.404,8 124,9
Innenumsätze 9,4 1,1
Umsatzerlöse gesamt 1.414,3 126,0
EBITDA (Segmentergebnis) 262,1 11,2
EBIT 187,3 6,8
EBITDA-Marge 18,5 % 8,9 %
EBIT-Marge 13,2 % 5,4 %
30.09.2012 Fibers Plastics Products
Segmentvermögen 1.847,1 99,1
Segmentverbindlichkeiten 439,7 31,3
1-9/2011 Fibers Plastics Products
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.427,5 133,8
Innenumsätze 8,6 1,7
Umsatzerlöse gesamt 1.436,1 135,5
EBITDA (Segmentergebnis) 345,0 13,3
EBIT 275,9 8,3
EBITDA-Marge 24,0 % 9,8 %
EBIT-Marge 19,2 % 6,1 %
31.12.2011 Fibers Plastics Products
Segmentvermögen 1.659,2 105,8
Segmentverbindlichkeiten 479,9 29,0

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen) wird nunmehr als "Segmentergebnis" bezeichnet, da es sich zur primären Kennzahl der internen Performancemessung entwickelt hat. Im Übrigen wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.

Segmentberichterstattung EUR Mio

Konzern Konsolidierung Sonstige Engineering
1.567,5 0,0 1,3 36,5
0,0 -64,5 1,1 52,8
1.567,5 -64,5 2,4 89,3
281,5 1,6 0,5 6,1
203,4 3,9 0,5 4,8
18,0 % -2,6 % 21,6 % 6,8 %
13,0 % -6,1 % 19,8 % 5,4 %

EUR Mio

Engineering Sonstige Konsolidierung Überleitung Konzern
48,3 0,9 -48,2 427,6 2.374,9
33,7 1,1 -16,9 757,3 1.246,3

EUR Mio

Aufgegebener
Geschäftsbereich1
Fortgeführte
Geschäftsbereiche
Konsolidierung Sonstige Engineering
1.592,2 0,0 1,0 29,9
0,0 -61,2 1,0 49,9
1.592,2 -61,2 2,0 79,8
362,9 -2,8 0,3 7,0
289,7 -0,7 0,3 5,9
8,5 % 22,8 % 4,5 % 14,8 % 8,8 %
3,2 % 18,2 % 1,1 % 13,1 % 7,4 %

EUR Mio

Konzern Überleitung Konsolidierung Sonstige Engineering
2.340,5 564,8 -35,3 0,5 45,5
1.316,8 787,2 -10,8 1,0 30,5

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von 1.567,5 Mio. EUR sind gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode im Wesentlichen gleich geblieben (1-9/2011: 1.592,2 Mio. EUR).

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen in der Zwischenberichtsperiode 966,4 Mio. EUR (1-9/2011: 930,8 Mio. EUR). Dies entspricht einem Anstieg von 3,8 % in Relation zur Vorjahresvergleichsperiode. Der Hauptgrund hierfür liegt in der gestiegenen Produktionsmenge.

Personalaufwand

Vom Personalaufwand in Höhe von 232,3 Mio. EUR (1-9/2011: 208,8 Mio. EUR) entfallen 10,8 Mio. EUR (1-9/2011: 9,7 Mio. EUR) auf Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung.

Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen betragen 80,7 Mio. EUR (1-9/2011: 76,0 Mio. EUR). In der Zwischenberichtsperiode wurden keine nennenswerten Wertminderungen oder Zuschreibungen auf Anlagen vorgenommen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Aufwendungen für Ausgangsfrachten, Provisions- und Werbekosten sowie Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen.

Finanzierungskosten

In den Finanzierungskosten sind Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 16,3 Mio. EUR (1-9/2011: 16,5 Mio. EUR) und Kursgewinne aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 1,4 Mio. EUR (1-9/2011: Kursgewinne 0,4 Mio. EUR) enthalten.

Erläuterungen zur Bilanz, zur Entwicklung des Eigenkapitals und zum sonstigen Ergebnis

Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen

In der Zwischenberichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und in Sachanlagen in Höhe von 213,7 Mio. EUR (1-9/2011: 130,5 Mio. EUR) getätigt, die vorwiegend die Errichtung neuer Produktionsstraßen betreffen.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 30. September 2012 auf 135,1 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 105,5 Mio. EUR).

Finanzanlagevermögen

Das Finanzanlagevermögen ist im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 35,9 Mio. EUR auf 57,7 Mio. EUR zum 30. September 2012 (31. Dezember 2011: 93,6 Mio. EUR) zurückgegangen.

Vorräte

Die Vorräte sind zum 30. September 2012 (311,4 Mio. EUR) im Vergleich zum 31. Dezember 2011 (284,6 Mio. EUR) um 9,4% angestiegen. Es wurden keine nennenswerten Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 4,9 % auf 248,4 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 236,8 Mio. EUR).

Eigenkapital und Dividenden

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Außerdem wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2011 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals und zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
EUR Mio EUR
Für das Geschäftsjahr 2011 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 19. April 2012 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 25. April 2012)
66,4 26.550.000 2,50
Für das Geschäftsjahr 2010 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 29. März 2011 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 1. April 2011)
39,9 25.725.000 1,55

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2011 (bzw. 2010) an die Aktionäre der Lenzing AG wurde in der Zwischenberichtsperiode (bzw. in 1-9/2011) ausbezahlt. Von Tochterunternehmen wurden in der Zwischenberichtsperiode 3,9 Mio. EUR (1-9/2011 angepasst: 1,5 Mio. EUR) an nicht beherrschende Gesellschafter ausgeschüttet.

Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 4,9 Mio. EUR. Auf Grund der Veränderung der Hedging Reserve erhöhte sich das Eigenkapital im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 17,5 Mio. EUR (vor Ertragsteuern).

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihe sowie sonstigen Darlehensgebern

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus der Anleihe sowie sonstigen Darlehensgebern verringerten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 um 14,3 Mio. EUR auf 504,2 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 518,5 Mio. EUR).

Die 7-jährige Anleihe mit einem Nominale von 120,0 Mio. EUR läuft bis 2017. Der Kupon in Höhe von jährlich 4,7 Mio. EUR (bzw. 3,875 % vom Nominale) ist jeweils zum 17. September fällig und wird unterjährig entsprechend abgegrenzt. In der Zwischenberichtsperiode gab es keine Emissionen, Rückkäufe oder Rückzahlungen von Anleihen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Abfertigungen und Jubiläumsgelder) und sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung, drohende Verluste und sonstige Wagnisse, Emissionszertifikate, Personalaufwendungen und sonstige Verpflichtungen bzw. Vorsorgen.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung (verkürzt)

Der Brutto-Cashflow sank in den ersten neun Monaten 2012 im Vergleich zur Vorjahreszwischenperiode auf 198,5 Mio. EUR (1-9/2011 angepasst: 317,4 Mio. EUR). Der Rückgang ist, neben operativen Gründen, auch auf die höheren Steuerzahlungen zurückzuführen (siehe dazu auch Note 10). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit beträgt in der Zwischenberichtsperiode 144,0 Mio. EUR (1-9/2011: 253,8 Mio. EUR).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit setzt sich in der Zwischenberichtsperiode aus dem Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen (inklusive Finanzanlagevermögen) in Höhe von -214,4 Mio. EUR (1-9/2011:-134,1 Mio. EUR) und aus den Erlösen aus der Veräußerung/ Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen in Höhe von 37,5 Mio. EUR (1-9/2011: 10,6 Mio. EUR) zusammen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in der Zwischenberichtsperiode in Höhe von -75,2 Mio. EUR (1-9/2011: 62,7 Mio. EUR) enthält im Wesentlichen Dividendenzahlungen sowie die Aufnahme bzw. Rückzahlung von Finanzierungen.

Note 7

Finanzielle Garantieverträge und Eventualverbindlichkeiten

Der Konzern hat zum 30. September 2012 0,9 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 1,2 Mio. EUR) an Haftungen für assoziierte Unternehmen übernommen. Weiters bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Bankgarantien, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von Lieferanten, in Höhe von 1,3 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 1,6 Mio. EUR) und, im untergeordneten Ausmaß, für gewährte Haftrücklässe. Es wird als unwahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0,0 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 0,0 Mio. EUR) beträgt.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben werden bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Kapitalrisikomanagement

Die wesentlichen Kennzahlen des Kapitalrisikomanagements stellen sich wie folgt dar:

EUR Mio
Nettofinanzverschuldung 30.09.2012 31.12.2011
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten1 647,6 652,9
Strategische Liquiditätsreserve (-)2 -352,3 -493,8
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) 295,3 159,1
EUR Mio
EBITDA3 1-9/2012 1-9/2011
EBIT 203,4 289,7
Abschreibungen (+) 80,7 76,0
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -2,7 -2,8
EBITDA 281,5 362,9

Die bereinigte Eigenkapitalquote (Eigenkapital nach IFRS zuzüglich Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern) betrug zum 30. September 2012 48,5% (31. Dezember 2011: 44,8 %).

In der Zwischenberichtsperiode wurden grundsätzlich alle Kapitalanforderungen erfüllt. Bei einem Kreditvertrag für ein Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe wurde bis zur letzten Konzernabschlussaufstellung dem Management bekannt, dass die diesbezüglichen Covenants nicht eingehalten wurden. Die daraus resultierende Verhandlung wurde in der Zwischenberichtsperiode mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass die betreffenden Kredite neu ausfinanziert wurden.

Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 30. September 2012 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 209,1 Mio. EUR (31. Dezember 2011: 250,8 Mio. EUR).

1) zinstragende Finanzverbindlichkeiten sind definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

2) umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere 3) aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit

Finanzinstrumente

Fremdwährungsrisiko

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos setzt die Lenzing Gruppe Devisentermingeschäfte ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt. Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Cashflow Hedges

Marktwert
30.09.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente EUR Mio EUR Mio
Devisentermingeschäfte -1,6 -19,0

Fair Value Hedges

Marktwert
30.09.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente EUR Mio EUR Mio
Devisentermingeschäfte -7,1 -2,5

Trading

Marktwert
30.09.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente EUR Mio EUR Mio
Devisentermingeschäfte -0,1 -1,4
  • = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)

37

Rohstoffpreisrisiko

Zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos setzt die Lenzing Gruppe Gasfutures ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt. Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Cashflow Hedges

Marktwert
30.09.2012 31.12.2011
Art der derivativen Finanzinstrumente EUR Mio EUR Mio
Gasfutures -1,1 -2,2
  • = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)

Fair Values von Finanzinstrumenten

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere Wertpapiere und Derivate mit dem Fair Value bewertet.

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen. Die Fair Values der Anleihen verändern sich insbesondere auf Grund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Sämtliche Anleihen sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet. Die Veränderung der Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im Wesentlichen in der betreffenden Rücklage ersichtlich.

Die Fair Values der Derivate verändern sich insbesondere auf Grund der Veränderung von Marktpreisen (Wechselkurse, Rohstoffpreise, Zinssätze etc.) und, bei positiven Marktwerten, auf Grund der Veränderung der Bonität des Vertragspartners. Die Veränderung der Fair Value-Bewertungen sind aus den Tabellen weiter oben ersichtlich.

Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2011 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Auch andere Gesellschafter der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen zählen zu den nahestehenden Unternehmen bzw. Personen, wenn sie in der Lage sind, einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH hat die Lenzing Gruppe in der Zwischenberichtsperiode eine Steuergutschrift von 10,1 Mio. EUR (1- 9/2011: 5,1 Mio. EUR) verbucht. Weiters erfolgte im Mai 2012 gemäß der vertraglichen Verpflichtung eine Vorauszahlung der Steuerumlage an die B & C Industrieholding GmbH von 42,5 Mio. EUR (im Vorjahr erfolgte die Zahlung in Höhe von 5,2 Mio. EUR im September). Die zum 31. Dezember 2011 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber der B & C Industrieholding GmbH wurde per 30. September 2012 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

1-9/2012 1-9/2011
Umsatzerlöse 51,4 49,8
Sonstige betriebliche Erträge 0,8 0,9
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 65,8 42,5
30.09.2012 31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9,0 14,2
Verbindlichkeiten 11,8 6,8

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunterneh-

Die übrigen Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2011 nicht nennenswert verändert.

men der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (siehe Note 7).

EUR Mio

Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche Saisonalität gekennzeichnet.

Die Entwicklung der Konjunktur und die für die Lenzing Gruppe wesentlichen Indikatoren für die Beschaffung und Nachfrage werden laufend vom Management überwacht. Dabei sind in der Lenzing Gruppe insbesondere die Mengen und Preise beim Absatz von Fasern und bei der Beschaffung von Zellstoff (bzw. den anderen zentralen Materialien) entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die davon hauptsächlich betroffenen Erfolgspositionen (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in Note 4 beschrieben. Weiterführende Hinweise sind den Notes 5 und 6 sowie dem Lagebericht des Konzernzwischenberichtes zu entnehmen.

Note 12

Organe der Gesellschaft

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. April 2012 wurde Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann neu in den Aufsichtsrat gewählt. Das Mandat von Herrn Dr. Walter Lederer endete durch Zeitablauf. Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2011 nicht geändert.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit 1. Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe weitere 25 % der Anteile an der bereits zuvor voll konsolidierten Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien, um 26,6 Mio. EUR erworben. Damit stieg die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 75 % auf 100 %. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sanken durch diese Transaktion um 8,6 Mio. EUR. Die Verbindlichkeit aus der Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile sank durch diese Transaktion um 19,7 Mio. EUR.

Im Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe erfolgreich ein Schuldscheindarlehen vermarktet und im November 2012 abgeschlossen. Das Volumen der Schuldscheindarlehensemission beträgt 200,0 Mio. EUR auf durchschnittlich 6 Jahre zu einem Zinssatz von im Schnitt 2,55 %.

Nach dem Bilanzstichtag 30. September 2012 sind keine weiteren Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 13. November 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 13. November 2012

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering

Corporate Communications

Global Human Resources

Internal Audit

Mergers & Acquisitions

Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer

mit Verantwortung für:

Mitglied des Vorstandes

Business Unit Textile Fibers

Business Unit Nonwoven Fibers

Business Unit Pulp

Business Unit Energy

Business Unit Plastics

Business Unit Filaments

Global Safety, Health & Environment

Environment Lenzing Site

Infrastructure Lenzing Site

Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance

Global Information Technology

Global Purchasing

Investor Relations

Legal Management

Risk Management

Group Compliance

Hinweise:

Dieser Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 15. November 2012

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

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