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Lenzing AG

Annual Report Apr 23, 2013

748_10-k_2013-04-23_074e9dfc-a6b6-41df-9e2d-862ad5c555b4.pdf

Annual Report

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inHalt

a. konzern 01
inHalt 02
lagebericHt 2012 04
Allgemeines Marktumfeld 04
Entwicklung der Lenzing Gruppe 07
Segment Fibers 09
Business Unit Textile Fibers 12
Business Unit Nonwoven Fibers 14
Business Unit Pulp 15
Business Unit Energy 16
Segment Plastics Products 19
Segment Engineering 21
Risikobericht 23
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
29
Bilanzstruktur und Liquidität 31
Forschung und Entwicklung 32
Umwelt und Nachhaltigkeit 34
Human Resources 37
Corporate Communications 40
Investor Relations 42
Ausblick Lenzing Gruppe 46
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 48
corporate
goVernance bericHt 2012
49
ausgeWÄHlte kennzaHlen 57
konzernabscHluss 2012 58
Inhalt 58
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 59
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 60
Konzern-Bilanz zum 31.12.2012 61
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 62
Konzern-Kapitalflussrechnung 64
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 65
bestÄtigungsVerMerk 191
bericHt des auFsicHtsrates
der lenzing ag
194
langzeitVergleicH
nacH iFrs
196
unterneHMenskalender
2013
197
b. einzelabscHluss 198
inHalt 199
lagebericHt 2012 200
Allgemeines Marktumfeld 200
Entwicklung der Lenzing AG 203
Bilanzstruktur und Liquidität 204
Kennzahlen der Lenzing AG 205
Die Lenzing Aktie 206
Risikobericht 208
Verwendung von Finanzinstrumenten 213
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
215
Forschung und Entwicklung 217
Umwelt und Nachhaltigkeit 218
Mitarbeiter 219
Ausblick 220
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 221
JaHresabscHluss 2012 222
Gewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
222
Bilanz zum 31. Dezember 2012 224
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
226
Entwicklung des Anlagevermögens
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
228
Anhang zum Jahresabschluss
für das Geschäftsjahr 2012
230
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften
und allgemeine Angaben
230
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 231
Erläuterungen zur Bilanz 234
Aktiva 234
Passiva 238
Haftungsverhältnisse 244
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 245
Sonstige Angaben 249
Organe der Gesellschaft 260

bestÄtigungsVerMerk 262

c. erklÄrung

des Vorstandes 264

erklÄrung des Vorstandes 264

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft entwickelte sich im Jahr 2012 schwächer als noch Anfang des Jahres erwartet. Für das Berichtsjahr nannte der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt ein durchschnittliches globales Wachstum von 3,2% (nach 3,9% im Jahr 2011). Europa stand im gesamten Berichtsjahr im Zeichen der Staatsschuldenkrise, in deren Folge Einsparungsprogramme, insbesondere in den Peripheriestaaten, zum Schrumpfen der Wirtschaft führten. Diesen Nachfrageeinbruch aus Europa konnten selbst aufstrebende Entwicklungs- und Schwellenländer nicht durch ihre Inlandsnachfrage ausgleichen.

Für die westlichen Industriestaaten berechnete der IWF für 2012 ein BIP-Wachstum von nur 1,3% (nach 1,6% 2011). Während die Wirtschaft im Euroraum 2012 um 0,4% schrumpfte, konnten die USA eine Expansion um 2,3% erzielen. In den Entwicklungs- und Schwellenländern wuchs die Wirtschaft im Jahr 2012 laut IWF-Berechnungen um 5,1% (nach 6,3% im Jahr 2011).

Für 2013 prognostiziert der IWF ein durchschnittliches Wachstum der Weltwirtschaft um 3,5%. Die Wirtschaft der westlichen Industriestaaten soll laut IWF 2013 um 1,4% zulegen. Das Sorgenkind bleibt dabei die Eurozone, die 2013 erneut um 0,2% schrumpfen soll. In den USA erwartet der IWF für 2013 eine stabile Entwicklung mit einem BIP-Wachstum von 2,0%. Die Wachstumstreiber der Weltwirtschaft bleiben damit einmal mehr die Entwicklungs- und Schwellenländer mit einem geschätzten Plus von 5,5% im Jahr 2013. Besonders starke Impulse für das globale Wirtschaftswachstum sollen laut IWF-Prognose mit BIP-Wachstumsraten zwischen 7% und 8% erneut von China und Indien kommen.

Weltfasermarkt

Nur leichtes Wachstum der Welt-Faserproduktion

Das Wachstum der Welt-Faserproduktion wurde im Geschäftsjahr 2012 im Gegensatz zur kräftigen Dynamik der beiden vorangegangenen Jahre von der anhaltend schwachen Konjunkturentwicklung deutlich gedämpft.

Nach ersten Schätzungen2 betrug der Anstieg der Welt-Faserproduktion im Berichtsjahr nur mehr 1,2% von 81,0 Mio Tonnen auf 82,0 Mio Tonnen, nach einem Anstieg um 6,4% im Jahr zuvor. Das leichte Wachstum fand in den Emerging Markets statt, allerdings wirkte sich die lahmende Konjunktur in den westlichen Industriestaaten auf die Textilexporte Asiens stark dämpfend aus. So wuchsen die chinesischen Textil- und Bekleidungsexporte im Jahr 2012 nur mit einem Plus von 2,8% auf USD 254 Mrd und damit wesentlich moderater als in den Vorjahren3 , als noch zweistellige Prozent-Zuwachsraten verzeichnet wurden. Im Gegensatz zu früheren Jahren konnten die asiatischen Binnenmärkte die rückläufige Nachfrage aus dem Exportgeschäft nicht ausgleichen, was 2012 insgesamt zu einer sehr schwachen Marktsituation für die gesamte Textilfaserindustrie führte.

Rückgang der Baumwollproduktion

Die Baumwollproduktion sank 2012 nur um rund 4,8% von 27,3 Mio Tonnen im Vorjahr auf 26,0 Mio Tonnen, womit die Produktionsmenge 2012 jener der Jahre 2006 und 2007 entsprach. Ursprünglich war für 2012 eine deutlich geringere Baumwollproduktion erwartet worden. Weiters gingen die Baumwollpreise nach den Höchstständen des Kalenderjahres 2011 ab dem zweiten Quartal 2012 noch einmal deutlich zurück. Damit hat sich Baumwolle im Jahr 2012 vom aktuellen Zyklus der Agrar-Commodities abgekoppelt.

Andererseits lag die Produktion 2012 neuerlich über dem tatsächlichen Verbrauch, was zu einem weiteren Anstieg der Baumwolllager führte. Bis Abschluss der Erntesaison 2012/13 wird nach Expertenschätzungen mit einem Anstieg der Baumwolllagerbestände auf einen neuen Rekordwert von 16,7 Mio Tonnen gerechnet, was einer Stock-to-Use-Ratio* von 71% entsprechen würde. Der Großteil der Baumwolllagerbestände befindet sich nach Meinung von Marktexperten in China.

Wolle stagnierte wie in den Jahren zuvor bei einer Jahresproduktion von rund 1 Mio Tonnen.

Deutlich steigende Chemiefaserproduktion

Trotz der verhaltenen Gesamt-Fasernachfrage stieg im Jahr 2012 die globale Chemiefaserproduktion nach vorläufigen Zahlen neuerlich um 4,4% von 52,6 Mio Tonnen auf 54,9 Mio Tonnen, einen neuen Rekordwert, an. Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, wo ein Zuwachs um 4,1% erreicht wurde. Stark gestiegen ist zudem die Produktion von Polyamidfasern (plus 3,8%), Polypropylen stagnierte und die Produktion von Acrylfasern sank um 4,0%.

Die stärksten Steigerungsraten gab es 2012 in China mit plus 7,6%. Mit einer Jahresproduktion von rund 35,5 Mio Tonnen erzeugte China 2012 beinahe zwei Drittel aller Chemiefasern weltweit. Die Chemiefaserproduktion stieg auch in Indonesien, den USA und Korea an, Rückgänge waren dagegen in Taiwan, Japan und Westeuropa zu verzeichnen.

Überproportionales Wachstum bei Man-made Cellulosefasern

Deutlich stärker als der globale Gesamt-Fasermarkt und überproportional zur globalen Chemiefaserindustrie wuchs die Produktion von Man-made Cellulosefasern. Mit rund 5 Mio Tonnen und einem Zuwachs von 6,8% gegenüber dem Vorjahr wurde 2012 ein neuer Produktionsrekord erzielt. Davon entfielen rund 3,66 Mio Tonnen auf Cellulose-Stapelfasern, was einem Zuwachs von 9,2% entsprach. Neue Produktionskapazitäten kamen 2012 vor allem in China und Indonesien auf den Markt.

Sinkende Faserpreise

Der Baumwollpreis, der als Benchmark für die gesamte Faserindustrie gilt, war 2012 zum Halbjahr von einem deutlichen Abwärtstrend geprägt. Der Cotton "A" Index startete im Geschäftsjahr 2012 bei 96,7 US-Cent/Pfund. Ab Jahresmitte pendelte der Preis zwischen rund 80 und 85 US-Cent/Pfund und beendete das Jahr mit 83,0 US-Cent/Pfund. Dies entsprach einem Rückgang von rund 14%. Der Jahresdurchschnittspreis lag mit 88,9 US-Cent/Pfund gut 40% unter dem Vorjahres-Vergleichswert. Trotz der hohen Lagerbestände lag der Durchschnittspreis 2012 jedoch substanziell über den Tiefstständen der vergangenen Jahre, was auf die langfristige strukturelle Veränderung des Baumwollmarktes zurückzuführen ist. Zum Jahreswechsel 2013 war ein leichter Preisanstieg bei Baumwolle feststellbar.

In China verfolgte die Regierung 2012 bei Baumwolle eine rigide Schutzpolitik zugunsten der chinesischen Baumwollproduktion und setzte Einkaufspreise fest, die mehr als ein Viertel über den Weltmarktpreisen lagen. Zusätzlich erfolgte 2012 ein massiver Aufbau von Lagerbeständen in China.

Aufgrund der gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Weltmarktpreise für Baumwolle kamen auch alle anderen Fasern unter Druck. Die Preise für Polyesterstapelfasern verharrten im gesamten Jahresverlauf 2012 auf niedrigem Niveau und erreichten im Juni mit USD 1,40 je kg ihren Jahrestiefstwert.

Viscosefaserpreise folgten dem Trend

Die Viscosestapelfaserpreise folgten 2012 mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung dem Preistrend aller anderen Fasern. Am weltgrößten Fasermarkt China notierten Standard-Viscosestapelfasern am Spotmarkt zu Jahresbeginn deutlich höher und sanken bis Jahresende um ca. 15%. Gegen Jahreswechsel 2012/13 erfolgte eine Konsolidierung des Abwärtstrends bei den chinesischen Viscosefaser-Spotmarktpreisen.

Viscosefasern konnten ihre Preisprämie gegenüber Baumwolle, die im langjährigen Schnitt bei 10% – 15% liegt, ab dem zweiten Halbjahr 2012 teilweise wieder behaupten.

Die gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Viscosefaserpreise bei weniger stark gesunkenen Rohstoffpreisen führten zu Produktionskürzungen und Unterauslastungen bei einer Reihe von asiatischen Herstellern. Ein südeuropäischer Mitbewerber stellte zu Jahreswechsel die Produktion überhaupt ein.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2012 trotz der schwierigen Marktverhältnisse im Kerngeschäft Fasern das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielen. Dafür waren eine neue Faser-Verkaufsrekordmenge und die gute Performance der Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® verantwortlich.

Der konsolidierte Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,3% auf EUR 2,09 Mrd, nach EUR 2,14 Mrd. Dabei ist zu beachten, dass es durch den weiteren Ausbau bei der Zellstoffproduktion in Paskov (Tschechische Republik) zur Produktion von Faserzellstoff zu einem Rückgang des externen Umsatzes um etwa EUR 50 Mio gekommen ist. Ohne diesen Effekt wäre der Umsatz etwa auf Vorjahresniveau gelegen. Ursache für den stagnierenden Umsatz waren die gegenüber dem Boomjahr 2011 deutlich niedrigeren Faser-Durchschnittspreise. Diese Preisentwicklung konnte durch den kräftigen Anstieg der Faserverkaufsmenge um knapp 14% von zuletzt rund 712.000 Tonnen auf rund 810.000 Tonnen ausgeglichen werden.

Das Kernsegment Fasern steuerte 90,1% zum Umsatz bei, auf die beiden kleineren Segmente Plastics Products und Engineering entfielen 7,6% bzw. 2,2% und auf Sonstige 0,1% (nur externe Umsätze).

Umsatzaufteilung nach Segmenten

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern) lag mit EUR 358,7 Mio* (nach EUR 480,3 Mio) um 25,3% unter dem bisherigen absoluten Rekordwert von 2011, aber über dem Wert des Jahres 2010 von EUR 330,6 Mio. Die EBITDA-Marge betrug 17,2% (nach 22,4% im Jahr zuvor). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA betrug zum Bilanzstichtag 2012 knapp unter eins und war damit weiterhin sehr niedrig.

Trotz der stark gestiegenen Faserproduktions- und Verkaufsmenge erhöhten sich die Aufwendungen für Material und sonstige Herstellungsleistungen nur um 2,2% auf EUR 1,30 Mrd (nach EUR 1,28 Mrd). Ursache für den in Relation zur Produktions- und Verkaufsmenge unterproportionalen Anstieg waren in erster Linie die gegenüber 2011 deutlich gesunkenen Kosten für Zellstoff, den wichtigsten Rohstoff für die Fasererzeugung. Die Materialkosten betrugen insgesamt 62,3% des Umsatzes (nach 59,6% im Jahr zuvor).

Der Personalaufwand erhöhte sich um 7,2% von EUR 287,1 Mio im Geschäftsjahr 2011 auf EUR 307,8 Mio. Dies war einerseits auf den kräftigen Anstieg des Personalstandes bis zum Jahresende 2012 auf 7.033 Mitarbeiter (Ende 2011: 6.444) sowie andererseits auf die jährliche Lohn- und Gehaltserhöhungsrunde zurückzuführen. Der Personalaufwand betrug 14,7% (nach 13,4%) des Umsatzes.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 11,7% auf EUR 228,6 Mio (nach EUR 204,6 Mio). Dieser Anstieg ergab sich vor allem aus der höheren Faserversandmenge, die entsprechend höhere Frachtkosten und Kommissionen nach sich zog. Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen sanken um 11,1% von zuletzt EUR 120,6 Mio auf EUR 107,3 Mio. Der Rückgang resultiert insbesondere aus einem Basiseffekt aus dem Vorjahr, als einmalige Wertminderungen in Höhe etwa der Differenz auf Sachanlagen, insbesondere im Segment Plastics Products, vorgenommen wurden.

Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) betrug im Geschäftsjahr 2012 somit EUR 255,0 Mio, was einem Rückgang von 29,9% gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 364,0 Mio entsprach. Die EBIT-Marge machte 12,2% aus (nach 17,0% im Rekordjahr 2011).

Der Abgang aus Umstrukturierungen lag 2012 bei EUR 23,5 Mio (2011: null) und betraf die Stilllegungskosten des Joint Ventures mit der SGL Carbon und Kelheim Fibres, der European Precursor (EPG). Daraus errechnete sich ein EBITDA nach Umstrukturierungen in Höhe von EUR 352,4 Mio und eine EBITDA-Marge nach Umstrukturierungskosten von 16,9% des Umsatzes. Das EBIT nach Umstrukturierungen betrug EUR 231,5 Mio, entsprechend einer EBIT-Marge nach Umstrukturierungen von 11,1%.

Aufgrund des im Jahresverlauf stetigen Rückganges der Faserpreise lagen die operativen Margen in den ersten beiden Quartalen 2012 noch deutlich über jenen des dritten und vor allem des vierten Quartals. Die Umstrukturierungskosten fielen ausschließlich im vierten Quartal 2012 an.

Der Finanzerfolg nach Umstrukturierungen des Geschäftsjahres 2012 lag mit minus EUR 12,8 Mio weitgehend unverändert auf dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres von minus EUR 11,9 Mio. Die Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten betrug 2012 3,0% (nach rund 3,2% im Jahr 2011). Die Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile nach Umstrukturierungen lag 2012 bei EUR 17,3 Mio (2011: EUR -0,2 Mio) und stellt im Wesentlichen jenen Verlustanteil an der EPG dar, der den Joint Venture-Partnern SGL Carbon und Kelheim Fibres zuzurechnen ist.

Somit ergab sich für die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2012 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 246,4 Mio (nach EUR 351,9 Mio). Dies entsprach einem Rückgang von 30,0% gegenüber dem Rekordgeschäftsjahr 2011, aber einem Zuwachs von 13,6% gegenüber dem EBT des Geschäftsjahres 2010 von EUR 216,9 Mio.

Die Ertragssteuern nach Umstrukturierungen sanken von zuletzt EUR 84,6 Mio auf EUR 55,1 Mio im Geschäftsjahr 2012. Der Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei EUR 191,9 Mio (nach EUR 267,4 Mio), was auch der Periodengewinn war.

Der Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss lag bei EUR 186,6 Mio (nach EUR 258,7 Mio). Der Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss nach Umstrukturierungen belief sich auf EUR 175,6 Mio (2011: EUR 258,7 Mio). Dies entsprach einem Ergebnis je Aktie nach Umstrukturierungen von EUR 6,61 (nach EUR 9,88 im Rekordjahr 2011 und EUR 6,19 im Geschäftsjahr 2010).

Anhaltend gesunde Bilanzstruktur

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing Gruppe erhöhte sich zum Jahresende 2012 gegenüber Ende 2011 um 10,0% auf EUR 1.153,1 Mio (nach EUR 1.048,1 Mio). Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von 43,8% (nach 44,8%) der Bilanzsumme, die aufgrund der Rekordinvestitionen entsprechend angestiegen ist.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing Gruppe stieg bis Jahresende 2012 auf EUR 346,3 Mio (nach EUR 153,3 Mio). Darin spiegelt sich insbesondere die umfangreiche Investitionstätigkeit zum Ausbau der Faser- und Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr, die Rekorddividende sowie die cash-wirksamen Steuerzahlungen wider. Das Net Gearing der Lenzing Gruppe lag mit 30,0% (nach 14,6% im Jahr 2011) weiterhin auf einem sehr niedrigen Wert, der auch unter jenem des Jahres 2010 von 40,5% zu liegen kam.

Die Lenzing Gruppe verfügte zum Bilanzstichtag 2012 über eine strategische Liquiditätsreserve in Höhe von EUR 528,8 Mio (nach EUR 499,6 Mio Ende 2011). Die zusätzlich noch zur Verfügung stehenden Kreditlinien betrugen Ende 2012 rund EUR 211 Mio. Der hohe Mittelbestand sichert die Umsetzung des laufenden Investitionsprogramms der Gruppe selbst bei einem volatilen Kapitalmarktumfeld ab.

Die CAPEX (Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und nicht beherrschende Anteile) stieg im Geschäftsjahr 2012 plangemäß auf das Rekordniveau von EUR 346,2 Mio (nach EUR 196,3 Mio). Dies inkludiert den Erwerb der restlichen Anteile am Zellstoffwerk in Paskov (EUR 26,6 Mio).

Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren die Fertigstellung der fünften Produktionslinie bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) am Standort Purwakarta, das Debottlenecking-Programm* im Werk in Nanjing (China), die Kapazitätserweiterungen beim TENCEL® Werk in Mobile/Alabama (USA), Erweiterungsinvestitionen am Standort Lenzing sowie der Baubeginn der TENCEL® Großanlage in Lenzing. Hinzu kamen noch Investitionen in den weiteren Umbau des Zellstoffwerkes Paskov (Tschechische Republik).

Segment Fibers

In einem sehr schwierigen Marktumfeld konnte Lenzing im Segment Fibers im Geschäftsjahr 2012 einen neuen Absatzrekord erzielen. Der Markt honorierte die hohe Produkt- und Servicequalität von Lenzing sowie die enge Verflechtung von Lenzing mit der textilen Kette. Die erfolgreiche Differenzierung gegenüber Standardprodukten aus dem asiatischen Raum ermöglichte es Lenzing 2012, in einem von hohem Angebot und schwachen Preisen geprägten Umfeld alle Faserproduktionsanlagen voll auszulasten. Die Lagerbestände bewegten sich zu Jahresende auf niedrigem Niveau.

Der Absatz der Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® und ein erfreulich stabiles Nonwovensgeschäft ermöglichten 2012 eine Abschwächung des generellen Abwärtstrends bei

Lagebericht 2012

den Preisen. Lenzing Modal® und TENCEL® konnten ihren Premiumcharakter auch in diesem Umfeld 2012 behaupten und erzielten Preisprämien gegenüber Standard-Viscosefasern zwischen rund 40% und 60%. Rund 35% des Faserumsatzes waren 2012 Spezialitäten.

Faserumsatz

Faserumsatz

Dem insgesamt rückläufigen Markttrend konnte sich die Lenzing Gruppe allerdings nicht entziehen. Während im ersten Quartal 2012 noch Faserdurchschnittspreise von 2,03 EUR/kg erzielt wurden, sank dieser Wert im vierten Quartal auf 1,83 EUR/kg. Aufgrund des deutlichen Rückganges der Baumwollpreise mussten im Jahresverlauf auch die Preise für die Lenzing Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® dem neuen Niveau kontinuierlich angepasst werden. Dem standen über das gesamte Jahr hinweg betrachtet hohe Chemikalienpreise gegenüber. Der Preisrückgang für den wichtigsten Rohstoff, Faserzellstoff, wirkte sich zwar positiv aus, konnte den Faserpreisrückgang jedoch nicht kompensieren.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Der Segmentumsatz (Umsatzerlöse von externen Kunden und Innenumsätze mit den anderen Segmenten) nach Segmentberichterstattung konnte 2012 im Segment Fibers mit EUR 1.896,0 Mio ungefähr auf dem Vorjahresniveau von EUR 1.939,5 Mio gehalten werden. Das SegmentEBITDA sank nach dem Rekordwert des Jahres 2011 von EUR 458,6 Mio auf EUR 338,7 Mio. Die EBITDA-Marge im Segment Fibers kam bei 17,9% zu liegen (nach 23,6% im Vorjahr).

Faserkapazitäten weiter kräftig erhöht

Das Jahr 2012 brachte für das laufende Faserkapazitätserweiterungsprogramm wichtige Meilensteine.

Zentrales Ereignis war die Inbetriebnahme der fünften Produktionslinie bei der indonesischen Lenzing Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) Ende Oktober 2012. Durch die zusätzliche Nennkapazität von 80.000 Tonnen Viscosefasern p.a. erhöhte sich die Jahresgesamtkapazität der SPV auf 320.000 Tonnen. SPV übertrifft damit erstmals die Kapazität des Stammwerkes in Lenzing (Oberösterreich) mit 252.000 Tonnen p.a. und ist nunmehr das größte Viscosefaserwerk der Welt. Neben der stark wachsenden Textilindustrie Indonesiens, die zu den größten Industriezweigen des Inselstaates zählt, wird vom Werk Purwakarta insbesondere der gesamte südostasiatische Raum mit hochqualitativen Fasern für den textilen und Nonwovens-Einsatz beliefert.

Aufgrund einer sehr erfreulichen Anlaufkurve konnten bereits zwei Wochen nach Betriebsbeginn 80% der Nennkapazität der neuen Produktionslinie vermarktet werden.

Bei der im Jahr 2011 gestarteten zweiten Ausbaustufe am Viscosefaserstandort Nanjing (China) erfolgte im ersten Halbjahr 2012 stufenweise der Hochlauf zur Maximalmenge. Erstmals wurden auf dieser Anlage auch Nonwovens-Fasern hergestellt. Mit einem weiteren Investitionsaufwand von rund USD 18 Mio wurden die Kapazitäten in Nanjing durch ein Debottlenecking-Programm auf nunmehr insgesamt 160.000 Tonnen p.a. erhöht.

Im TENCEL® Werk Mobile/Alabama (USA) konnte gegen Jahresmitte 2012 der Kapazitätsausbau von 40.000 Tonnen TENCEL® Fasern p.a. auf 50.000 Tonnen p.a. abgeschlossen werden. Die Mengen waren nach einer entsprechenden Hochlaufphase ab dem vierten Quartal 2012 voll verfügbar.

Faserverkaufsmengen

Lagebericht 2012

Beim geplanten Viscosefaserwerk in Indien kam es durch die behördliche Anforderung für weitere Gutachten zu nochmaligen Verzögerungen. Ein Baubeginn ist aus heutiger Sicht nicht vor 2014 realistisch.

Faserverkaufsmengen nach Kernmärkten

Baubeginn für TENCEL® Werk in Lenzing

Im ersten Halbjahr 2012 konnten die umfangreichen Genehmigungsverfahren im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung zur Errichtung der ersten TENCEL® Produktionsanlage am Standort Lenzing erfolgreich abgeschlossen werden und mit dem Bau begonnen werden. Die neue Anlage wird eine Jahresnennkapazität von 67.000 Tonnen TENCEL® Fasern aufweisen. Baubeginn war Juni 2012; die Bauzeit soll insgesamt rund 24 Monate betragen. Die Investitionskosten wurden mit rund EUR 130 Mio veranschlagt (exkl. Infrastrukturkosten).

Das neue TENCEL® Werk repräsentiert die letzte Generation der TENCEL® Technologie. Die langjährige Erfahrung der Lenzing Gruppe im Design und im Betrieb von TENCEL® Anlagen widerspiegelt sich in der erstmaligen Realisierung einer Anlage, die nur eine einzige Produktionsstraße mit einer Nennkapazität von 67.000 Tonnen aufweist. Lenzing erreicht mit diesem Anlagenkonzept niedrigere spezifische Betriebskosten, höhere Anlagensicherheit und Anlagenverfügbarkeit und damit wichtige Wettbewerbsvorteile.

Die TENCEL® Produktion in Lenzing wird 110 neue hochwertige Arbeitsplätze schaffen.

Business Unit Textile Fibers

Bei Textilfasern verzeichnete die Lenzing Gruppe 2012 in einem sehr schwierigen Marktumfeld eine ausgezeichnete Mengennachfrage bei rückläufigen Preisen. Die Faser-Durchschnittserlöse der Business Unit Textile Fibers sanken um 12,2% auf EUR 2,01 je kg. Die Versandmenge bei Textilfasern wuchs um rund 13% von 506.000 Tonnen auf rund 572.000 Tonnen. Davon entfielen rund 31% auf die Spezialfasern TENCEL® und Lenzing Modal®.

Die Preise für Lenzing Standard-Viscosefasern pendelten im ersten Halbjahr zwischen 1,72 EUR/kg und 1,82 EUR/kg, gaben aber im zweiten Halbjahr trotz anhaltend guter Mengennachfrage kontinuierlich auf bis zu 1,53 EUR/kg zu Jahresende 2012 nach. Der globale Viscosefasermarkt war im zweiten Halbjahr 2012 von den stark rückläufigen Viscosefaser-Spotpreisen in China belastet.

Sehr erfreulich verlief das Geschäftsjahr 2012 für TENCEL® Fasern im textilen Einsatz. TENCEL® wurde für Soft Denim-Anwendungen, in der hochwertigen Damen- und Herrenoberbekleidung, aber auch bei Sportbekleidung und Heimtextilien sehr stark nachgefragt. Dies ermöglichte im ersten Halbjahr steigende Preise und Absatzvolumina, wobei TENCEL® im zweiten Quartal 2012 bereits eine ungewöhnlich hohe Preisprämie von über 70% gegenüber Viscosefasern erzielte. Dieser weite Preisabstand zu Baumwolle erforderte allerdings im dritten und vierten Quartal Preiskorrekturen, um den breiten Einsatz von TENCEL® im textilen Bereich nicht zu gefährden. Die Preise wurden auf eine marktadäquate Preisprämie zwischen 50% und 60% gegenüber Viscosefasern zum Jahresende zurückgenommen.

Lenzing Modal® konnte sich 2012 sehr gut behaupten, wobei erstmals eine Verkaufsmenge über der 90.000-Tonnen-Marke erreicht wurde. Modal war jedoch vom Preisrückgang bei Baumwolle aufgrund des hohen Anteils von Baumwolle-Modal-Mischungen und bestimmter Preisbenchmarks stärker betroffen als die anderen Spezialfasern der Lenzing Gruppe. Daher sanken die Modal-Preise (inklusive der flammhemmenden Qualitäten Lenzing FR®) im Jahresverlauf von 2,81 EUR/kg im ersten Quartal auf 2,30 EUR/kg im vierten Quartal. Dabei blieb die Preisprämie gegenüber Viscosefasern um die 50% aber weitgehend konstant.

Besonders große Erfolge erzielte die hochfeine Spezialfaser MicroModal®. Stark nachgefragt war Lenzing Modal® zudem im hochwertigen Strick- und Wäschebereich sowie im Heimtextilienbereich. Aufgrund der aktuell restriktiven Budgets der öffentlichen Hand (Militärbereich) wurden 2012 weniger flammhemmende Spezialfasern Lenzing FR® abgesetzt, die auf Basis von Modalfasern hergestellt werden.

Die Adaptierung der Modal-Produktion auf die noch umweltfreundlichere "Edelweiss Technologie" nahm Lenzing 2012 zum Anlass, die Marke Lenzing Modal® zu repositionieren.

Regional betrachtet lagen die stärksten Absatzmärkte für Lenzing Modal® und TENCEL® wie in den vorangegangenen Jahren in Asien.

Textilfaser-Innovationen 2012

Spinngefärbte Modalfaser

Bei den Produktinnovationen zählte im textilen Bereich die Markteinführung einer neuen, spinngefärbten Modalfaser, Lenzing Modal® COLOR, zu den wichtigsten Meilensteinen im Berichtsjahr. Die Faser zeichnet sich durch besondere Umweltfreundlichkeit aus. Durch die Farbpigmenteinlagerung direkt in die Fasermatrix ist ein gesonderter Färbedurchgang nicht mehr notwendig, wodurch Ressourcen geschont werden. Aufgrund des positiven Kundenfeedbacks wurde eine Erweiterung der Farbpalette für zusätzliche Applikationen bereits in Angriff genommen.

Gemüsenetze aus Lenzing Fasern

2012 wurde mit Verpackungsgarnen aus spinngefärbten Lenzing Fasern für etwa Obst- und Gemüsenetzen ein neuer Anwendungsbereich erschlossen. Diese Netze sind biologisch abbaubar und können über den Kompost entsorgt werden. Diese Gemüsenetze, die zu 100% natürlichen Ursprung sind, werden bereits von Ja! Natürlich, der Biomarke der REWE International AG, zur Verpackung von Zwiebeln und anderem Gemüse eingesetzt.

Lenzing konnte im Berichtsjahr erste Erfolge am Markt mit Bauhilfsstoffen erzielen. Hier bewirkt die Beimengung von TENCEL® in Pulverform eine bessere Verarbeitbarkeit pastöser Putze* bei gleichzeitig verbessertem Trocknungsverhalten und verminderter Rissbildung.

Weiters übernahm Lenzing 2012 die Lohnfertigung der Spezialfasern smartcel™ und SeaCell® für die Smartfiber AG. Diese Spezialfasern werden vor allem in Heimtextilien und im Wellnesssegment eingesetzt. Die SeaCell®-Fasern enthalten Wirkstoffe von Meeresalgen, welche die Gesundheit fördern, die Haut pflegen und vor freien Radikalen schützen. Smartcel™ sensitive ist die erste antibakterielle, natürliche Faser auf dem Markt, die mit dem essenziellen Spurenelement Zink versetzt ist und dadurch eine regenerierende Hautpflege und Hygiene in Textilien ermöglicht.

Business Unit Nonwoven Fibers

Der globale Nonwovens-Fasermarkt war im Geschäftsjahr 2012 von sinkenden Baumwoll- und Polyesterfaserpreisen, sinkenden Zellstoffpreisen und einem sich weiter verschärfenden Wettbewerb durch neue Kapazitäten in der nachgelagerten Wertschöpfungskette gekennzeichnet.

Vor allem die neuen Anlagenkapazitäten in der Spinnvliesherstellung z. B. für Wischtücher (Wipes) in Europa führten zu temporären Überkapazitäten. Dagegen entwickelte sich der Markt in den USA erfreulich stabil. Auch in Asien war der Nonwovensmarkt 2012 von einem klaren Aufwärtstrend gekennzeichnet. Der steigende Wohlstand, vor allem in China, führte zu Wachstumsraten, die über jenen im textilen Sektor lagen. Davon profitierte auch der Markt für Wischtücher (Wipes), wo in allen Emerging Markets noch hoher Aufholbedarf beim Pro-Kopf-Verbrauch herrscht.

Steigender Nonwovens-Absatz der Lenzing Gruppe

Das Nonwovens-Geschäft der Lenzing Gruppe war 2012 von steigenden Absatzmengen gekennzeichnet, die mit rund 238.000 Tonnen (nach rund 206.000 Tonnen) um rund 15% über dem Vorjahres-Vergleichswert lagen. Dies war die Folge des Kapazitätsausbaues in China und Indonesien und der daraus resultierenden höheren Verkaufsmengen in Nordamerika.

Die Faser-Durchschnittspreise lagen mit 1,83 EUR/kg (nach 2,04 EUR/kg) zwar um rund 10% unter dem Vergleichswert des Rekords des Vorjahres. Damit entwickelten sich die Nonwovens-Preise für Lenzing aber besser als jene im stärker zyklischen textilen Bereich. Ein Grund dafür war auch der wachsenden Anteil von TENCEL® Fasern am Nonwovensmarkt, die vor allem in den ersten drei Quartalen eine erfreuliche Prämie am Markt erzielen konnten.

Erste hydrophobe Cellulosefaser

Bei Lenzing Nonwoven Fibers stand das Jahr 2012 innovationsseitig im Zeichen der Lancierung der neuen TENCEL® Biosoft Faser. Erstmals wurde eine hydrophobe* Cellulosefaser entwickelt, für die sich komplett neue Anwendungsgebiete eröffnen, welche bislang hydrophoben Synthesefasern wie Polyester vorbehalten waren. Ideale Einsatzbereiche für TENCEL® Biosoft sind Hygieneartikel wie Damenbinden und Slipeinlagen sowie Inkontinenzeinlagen. Aber auch für den Bereich Wischtücher (Wipes) ist die neue Faser aufgrund ihrer Weichheit und des adaptierbaren Lotionsmanagements prädestiniert.

Ein wichtiger Forschungsbereich im Bereich Nonwovens waren 2012 aber auch TENCEL® Mikrofasern. Diese ultrafeinen Fasern werden benötigt, um dünne Isolierschichten aus Papier herstellen zu können. Ein interessanter Einsatzbereich sind unter anderem Elektroisolierpapiere in Batterieseparatoren, unter anderem für E-Mobilität und Elektronik.

Durch Carbonisierung des TENCEL® Pulvers wird ein Spezialkohlenstoff hergestellt. Die dabei angewandte Technologie basiert auf einer Kombination der TENCEL® Fasern und der Technologie eines Partners (NanoCarbons LLC). Lenzing hat nach intensiver Forschung eine neue Pilotproduktionsanlage errichtet, um die Entwicklung dieser Technologie weiter zu forcieren.

Das gemeinsam entwickelte Carbonpulver soll optimale Ergebnisse in der Energiespeicherung liefern. Es wird davon ausgegangen, dass dieses neue Carbonpulver die Entwicklung der bereits heute rasant steigenden Anwendung bei elektrischen Speichergeräten wie Doppelschichtkondensatoren (bekannt als Ultra- oder Superkondensatoren) noch weiter beschleunigen wird. Diese Hochleistungskondensatoren werden zunehmend in Hybridfahrzeugen sowie bei Start-Stopp-Systemen, unterbrechungsfreier Stromversorgung und bei der Ausrichtung von Windturbinen eingesetzt.

Business Unit Pulp

Faserzellstoff (Dissolving Wood Pulp) ist der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung industriell hergestellter Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Die Business Unit Pulp stellt die Versorgung der Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit geeigneten Zellstoffqualitäten sicher. Bei der Beschaffung dienen sowohl betriebswirtschaftliche als auch ökologische Aspekte als Entscheidungsgrundlage.

Eine geringere Papiernachfrage veranlasste 2012 einige Zellstoffproduzenten, Linien auf Faserzellstoff umzustellen. In der Folge führten Überkapazitäten bei Dissolving Wood Pulp zu starken Preisrückgängen. Der Durchschnittspreis für Dissolving Wood Pulp sank gegenüber 2011 um 43% auf USD 1.060 je Tonne lufttrockenen Zellstoffs (2011: USD 1.870).

Die Lenzing Gruppe betreibt sowohl am Standort Lenzing als auch in Paskov (Tschechien) eine eigene Zellstoffproduktion. Im vierten Quartal wurde die Beteiligung an der Biocel Paskov a.s. von zuvor 75% auf 100% aufgestockt.

Die Eigenproduktion von Faserzellstoff in der Lenzing Gruppe wurde 2012 erneut angehoben. Der Eigenversorgungsgrad mit Zellstoff konnte damit trotz steigender Faserproduktionskapazitäten bei rund 50% gehalten werden.

Lagebericht 2012

Für die nicht integrierten Standorte kauft Lenzing großteils auf Basis langfristiger Verträge Zellstoff zu. Im Jahr 2012 wurden weitere mehrjährige Lieferverträge mit großen Zellstoffherstellern abgeschlossen.

Zellstoffproduktion in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechische Republik)

Am Standort Lenzing ermöglichte eine Jahresproduktion von 290.000 Tonnen Zellstoff eine physische Zellstoff-Vollintegration am Standort Lenzing.

In Paskov lief das Aus- und Umbauprogramm planmäßig. 2012 wurden in Paskov bereits 255.000 Tonnen Zellstoff produziert, davon rund die Hälfte Faserzellstoff.

Holzversorgung

Die Holzversorgung am Standort Lenzing konnte auch im Jahr 2012 durch entsprechendes Supply-Chain-Management und langfristige Lieferverträge sichergestellt werden. Die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Holzlieferanten in Österreich und den angrenzenden Staaten wurde weiter ausgebaut. Die großräumige Beschaffung und die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüssellieferanten bewährten sich insbesondere angesichts der starken Holznachfrage von Seiten der Industrie und der Bioenergiebranche.

Am Standort Paskov konnte im Jahr 2012 trotz sinkendem Inlandsangebot und steigender Holzimporte die Holzversorgung zu konstanten Preisen sichergestellt werden. Ein geringerer Holzverbrauch, verbunden mit erhöhten Anlieferungen, führte zu einem relativ hohen Winterlagerbestand. Dies erwies sich jedoch als günstig für den Standort Paskov, da ein wichtiger Pächter der tschechischen Staatsforste Konkurs anmeldete und die Neuvergabe einige Monate dauern könnte. Diese kurzfristige Angebotslücke kann Paskov mit dem Lager gut abfedern.

Co-Products

Bei der Faser- und Zellstoffproduktion fallen wertvolle Nebenprodukte an, die vom Bereich Lenzing Co-Products (Business Unit Pulp) vertrieben werden. Die hochwertigen Co-Products werden unter anderem von Abnehmern in der Lebens- und Futtermittelindustrie sowie der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie weiterverarbeitet. 2012 wurde am Standort Lenzing mit Schwersodagranulat, gewonnen aus Sodaasche, ein neues Co-Product am Markt eingeführt.

Business Unit Energy

Die Business Unit Energy sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe weltweit. Sie ist verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der Energieversorgungsanlagen im Konzern. Aufgrund der Energieintensität der Zellstoff- und Faserproduktion kommt der Business Unit Energy eine stetig steigende Versorgungs- und Kostenrelevanz zu.

In den vergangenen drei Jahren wurden insgesamt rund EUR 128 Mio in Energieprojekte investiert. Damit wird den energie-strategischen Herausforderungen der Lenzing Gruppe auf höchstem technologischem Niveau Rechnung getragen.

Während der europäische Strommarkt 2012 von sinkenden Spot- und Terminmarktpreisen gekennzeichnet war, stiegen die Erdgaspreise im Jahresverlauf leicht an. Die Rohölpreise verharrten im Berichtsjahr auf hohem Niveau. Auf die Lenzing Gruppe hatte diese Entwicklung kaum Einfluss, da der Großteil der benötigten Energie über Fixlieferverträge bezogen wurde.

Am Standort Lenzing wurden auch im Berichtsjahr laufend Projekte zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung umgesetzt. Ein Kessel wurde mit einem größeren Gewebefilter ausgestattet, wodurch dieser nun auch für niederkalorische Brennstoffe besser genützt werden kann. Zur Absicherung der Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz wurde ein zusätzlicher Umformer angeschafft.

In Heiligenkreuz wurde 2012 in Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger der Bezug von Dampf aus dem Biomassekraftwerk optimiert.

Im Zuge der Adaptierung des Zellstoffwerks Paskov wurde die Umsetzung verschiedener energierelevanter Projekte 2012 vorangetrieben. So wurden im Berichtsjahr die Arbeiten an der Eindampfanlage für Bleichereiabwässer und der Speisewasseraufbereitung abgeschlossen und diese Anlagen erfolgreich in Betrieb genommen.

Am Standort Nanjing wurden im Berichtsjahr drei gasbefeuerte Flammrohrkessel zur Erzeugung von Prozesswärme installiert.

Für den Standort Grimsby wurde 2012 ein neuer, mehrjähriger Vertrag über die Lieferung von Wärme, elektrischer Energie und anderen Betriebsmedien abgeschlossen. Der neue Partner übernahm den Anlagenpark des bisherigen Dienstleisters und wird diesen auf den neuesten Stand der Technik bringen.

Brennstoffmix am Standort Lenzing*

Jahresbrennstoffeinsatz (2012): 13.422.358 GJ

*) inkl. RVL

Lagebericht 2012

Vergleich der Energiequellen

Weltverbrauch, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing*

0 20 40 60 80 100 Welt 2010 Lenzing Gruppe 2012 Standort Lenzing 2012 Quellen: World Energy Outlook 2012 Lenzing AG

*) inkl. RVL

Ausblick Segment Fibers

In den ersten Wochen des Jahres 2013 verzeichnete die Lenzing Gruppe eine mengenmäßig gute Nachfrage, sowohl bei textilen als auch bei Nonwovens-Fasern. Die Lenzing-Faserproduktionskapazitäten waren voll ausgelastet, die Preise allerdings nach wie vor unbefriedigend. Auch für den weiteren Jahresverlauf geht Lenzing von einer Vollauslastung der Faserproduktion aus. Dies betrifft insbesondere auch die 2012 neu in Betrieb genommenen Lenzing-Kapazitäten in Indonesien (rund 80.000 Tonnen Viscosefasern p.a.) und den USA (rund 10.000 Tonnen TENCEL® Fasern p.a.), die 2013 erstmals ganzjährig zu einer weiteren Absatzsteigerung beitragen werden.

Kostenseitig ist mit weitgehend unveränderten Zellstoffpreisen zu rechnen, bei den Chemikalienpreisen ist keine Entlastung zu erwarten. Im Spezialitätenbereich Textil wird Lenzing einen seiner Marketingschwerpunkte auf die technischen Vorteile bei der Verarbeitung von TENCEL® legen.

Bei Faserzellstoff wird 2013 und mittelfristig aufgrund der bestehenden Überkapazitäten weiterhin ein niedriges Preisniveau am Weltmarkt erwartet.

Die Versorgung der Lenzing Gruppe mit Zellstoff bleibt auch mittelfristig gesichert. Mit der vollständigen Umstellung der Produktion in Paskov auf Dissolving Wood Pulp kann der Eigenversorgungsgrad der Lenzing Gruppe nochmals erhöht werden. Der Standort wird im Laufe des Jahres 2013 von Elementarchlorbleiche (ECF) auf total chlorfreie Bleiche (TCF) umgestellt. Die geplanten Mengensteigerungen in der Faserproduktion können durch die Steigerung der Zellstoffproduktionskapazitäten in Lenzing und Paskov sowie durch langfristige Lieferverträge erreicht werden.

Die ausreichende Versorgung beider Lenzing Zellstoffwerke mit Holz ist auch 2013 und darüber hinaus sichergestellt.

Die Lenzing Gruppe erwartet für das Jahr 2013 stagnierende bis leicht steigende Preise für Rohöl und Erdgas. Beim Strom wird weiter von sinkenden Preisen ausgegangen.

Die konzernweit laufenden Ausbau- und Optimierungsprojekte im Bereich Energie werden im angelaufenen Geschäftsjahr 2013 fortgesetzt. Am Standort Lenzing ist ein Überhitzerumbau bei einem Kessel geplant, wodurch die Leistungsfähigkeit des Kessels erhöht wird. In Paskov werden Anfang 2013 ein neuer Ablaugekessel, ein neuer Sodakessel und eine neue Kondensationsturbine in Betrieb genommen.

Segment Plastics Products

Das Segment Plastics Products ist in die Business Unit Plastics und in die Business Unit Filaments gegliedert.

Im Berichtsjahr 2012 verzeichnete das Segment Plastics Products eine zufriedenstellende Entwicklung. Lenzing profitierte von einer sehr guten Mengennachfrage, insbesondere im Geschäftsfeld Thermoplaste. Insgesamt konnte 2012 ein neuer Versandrekord erzielt werden. Die Business Unit Filaments blieb hinter den Erwartungen zurück. Acrylfasern für Produkte wie Markisen und Cabrio-Verdeckstoffe erwiesen sich als stark konjunkturabhängig.

Die Rohstoffpreise entwickelten sich im Segment Plastics Products im Berichtsjahr äußerst volatil. Auf eine Preisrally zu Jahresbeginn folgte eine Abwärtsbewegung; nach neuerlichen Preiserhöhungen sanken die Rohstoffpreise wieder. Bei thermoplastischen Rohstoffen stabilisierten sich die Preise im zweiten Halbjahr 2012. Bei Polytetrafluorethylen (PTFE) kam es nach den Lieferengpässen im Vorjahr 2012 zu einer Entspannung, auch die Pulverpreise bewegten sich wieder auf niedrigerem Niveau.

Der Segmentumsatz (Umsatzerlöse von externen Kunden und Innenumsätze mit den anderen Segmenten) belief sich auf EUR 159,9 Mio nach EUR 172,6 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum. Das Segment-EBITDA betrug EUR 15,9 Mio, nach EUR 16,5 Mio im Jahr 2011.

Per 31. Dezember 2012 waren im Segment Plastics Products 459 Mitarbeiter (2011: 454) beschäftigt (inkl. Lehrlinge).

Business Unit Plastics

Die Business Unit Plastics besteht aus den Geschäftsfeldern Thermoplaste und Polytetrafluorethylen (PTFE). Das Geschäftsfeld Thermoplaste ist in die Bereiche Bau und Isolierung sowie Kabel und Verpackung unterteilt.

Der Bereich Bau und Isolierung erzeugt Dachbahnen, Dampfbremsen und Dampfsperren sowie Folienverbunde zum Schutz von Dämmstoffen. Der Absatz in diesen "baunahen" Bereichen entwickelte sich durch die hohe Sanierungstätigkeit, die in vielen Ländern Europas

Lagebericht 2012

staatlich gefördert wird, weiterhin sehr gut. Im September und Oktober des Berichtsjahres verbuchte Lenzing eine neue Rekordversandmenge im Baubereich.

Der Verpackungsbereich war 2012 bedingt durch Überkapazitäten erneut ein Käufermarkt. Die Preise verharrten bei guter Mengennachfrage auf niedrigem Niveau. Jedoch konnten mit Spezialitäten wie biologisch abbaubaren Bändchen Erfolge am Markt erzielt werden. Die Nachfrage von Seiten der Kabelindustrie lag im gesamten Berichtsjahr unter Plan.

Das Geschäftsfeld PTFE besteht aus den Bereichen Technische Anwendungen und Medizinische und Textile Anwendungen. Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt bei PTFE auf der Bemusterung von Garnen für den Einsatz in der Chirurgie. Mit der erfolgreichen Zertifizierung von Lenzing PROFILEN® Garnen für den medizinischen Einsatz wurde im Jahr 2012 ein wichtiges Etappenziel erreicht. Im Bereich Technische Anwendungen lieferte der Bereich Garne für Dichtungspackungen eine konstant gute Performance. PTFE-Stapelfasern für den Einsatz in Filtrationsmedien standen hingegen 2012 erneut unter starkem Preisdruck durch günstigere Angebote asiatischer Mitbewerber.

Das operative Ergebnis der Business Unit Plastics im Jahr 2012 weist vor Konsolidierungseffekten Umsatzerlöse in Höhe von EUR 109,4 Mio und ein EBITDA von EUR 11,2 Mio aus.

Ausblick Business Unit Plastics

Für das Jahr 2013 erwartet Lenzing in der Business Unit Plastics weiterhin eine sehr gute Entwicklung im Bereich Bau und Isolierung. Die Nachfrage wird hier sowohl durch den steigenden Bedarf an Wohnraum als auch durch die Bereitschaft zur thermischen Sanierung von Gebäuden aufgrund hoher Energiepreise aber auch ökologischer Überlegungen angetrieben. Ein Fokus wird auch auf der Entwicklung neuer Produkte und damit der Erweiterung der Produktpalette liegen. Im PTFE-Bereich sollte 2013 die erfolgte Zertifizierung von Garnen für medizinische Anwendungen positive Impulse bringen.

Produkt- und Prozessverbesserung werden auch 2013 einen wichtigen Schwerpunkt in der Business Unit Plastics darstellen, um so gegenüber Anbietern aus Ländern mit deutlich niedrigeren Produktionskosten konkurrenzfähig zu bleiben.

Business Unit Filaments

Die Business Unit Filaments gliedert sich in die Geschäftsfelder Acrylfasern (vermarktet unter dem Namen DOLAN®) und Precursor (Vorprodukt für Carbonfasern). Das Geschäftsfeld Acrylfasern umfasst die Produktion hochwertiger Acrylfasern für Spezialanwendungen wie Markisen, Cabrio-Verdeckstoffe sowie Filtration. Im Geschäftsfeld Precursor stellt Lenzing Vormaterialien (Precursor) für Carbonfasern her.

Der Acrylfasermarkt entwickelte sich im Jahr 2012 durchwegs schwach. Insbesondere die Absätze in Südeuropa verharrten auf niedrigem Niveau. Im Gegenzug konnte Lenzing im Berichtsjahr seinen Marktanteil am erstarkenden US-Markt ausbauen. Während der Absatz von Markisen und Outdoor-Anwendungen noch unter Plan lag, zeichnete sich bei Cabrio-Verdeckstoffen gegen Ende des Berichtsjahres bereits eine leichte Belebung ab.

Beim Joint Venture mit der SGL Carbon und Kelheim Fibres, der European Precursor (EPG), kam es 2012 aufgrund des Nachfrageausfalles im Windturbinen-Sektor zu einem Absatzeinbruch. Die Gesellschafter beschlossen daher infolge nicht mehr gegebener Absatzmöglichkeiten die Liquidation des Unternehmens.

Ausblick Business Unit Filaments

In den USA sollte eine nachhaltige Erholung am Immobiliensektor zu einer Verbesserung der Nachfrage nach Spezial-Acrylfasern für den Outdoorbereich führen. Eine Belebung des europäischen Marktes erscheint jedoch erst für das Jahr 2014, in dem Experten eine Konjunkturbelebung in der Eurozone erwarten, realistisch.

Segment Engineering

Das Segment Engineering setzt sich aus der Lenzing Technik GmbH und deren Tochterunternehmen Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd. und Leno GmbH zusammen. Lenzing Technik realisiert weltweit Projekte und bietet Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik an.

Im Jahr 2012 profitierte das Segment Engineering von der positiven Stimmung am Investitionsgütermarkt und konnte Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Lenzing Technik nutzte dabei zu gleichen Teilen die rege Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe sowie die anziehende Nachfrage seitens externer Kunden. Die Auslastung war im gesamten Jahresverlauf über alle Geschäftsbereiche hinweg sehr gut.

Im Jahr 2012 erwirtschaftete das Segment Engineering einen Gesamtumsatz von EUR 121,8 Mio, nach EUR 107,0 Mio im Jahr 2011. Davon entfielen rund 39% auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (EUR 47,1 Mio, nach EUR 40,4 Mio im Jahr 2011). Das EBITDA nach Segmentberichterstattung belief sich auf EUR 10,2 Mio nach EUR 9,0 Mio im Vorjahr. Per 31. Dezember 2012 waren im Segment Engineering 711 Mitarbeiter (2011: 690) beschäftigt (inkl. Lehrlinge). Wie in den vergangenen Jahren wurden zur Abdeckung von Auftragsspitzen auch 2012 Leiharbeitskräfte herangezogen.

Engineering und Contracting

Das Geschäftsfeld Engineering und Contracting besteht aus den drei Bereichen Faser- und Umwelttechnik, Zellstofftechnologie und Filtrations- und Separationstechnik. Lenzing Technik bietet in diesem Geschäftsfeld Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagen- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an.

In der Produktgruppe Fasertechnik werden unter anderem die Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe konzipiert, wodurch Lenzing Technik maßgeblich dazu beiträgt, Lenzings Innovations- und Marktführerschaft bei Fasern abzusichern. Die Produktgruppe Umwelttechnik beschäftigt sich mit verschiedenen Technologien zur Reduktion und Eliminierung von belasteten Abgasen in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Lagebericht 2012

Der Bereich Zellstofftechnologie bietet weltweit Consulting- und Engineeringleistungen für die Zellstoffindustrie an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trug dieser Geschäftsbereich mit seinem Know-how wesentlich zur Umrüstung des Lenzing Zellstoffwerkes Biocel Paskov (Tschechische Republik) bei.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik festigte im Berichtsjahr seine starke Weltmarktposition durch die Erschließung neuer Anwendungen sowie durch die erfolgreiche Markteinführung innovativer Produkte.

Das Geschäftsfeld Engineering und Contracting verzeichnete im Jahr 2012 einen kontinuierlich guten Geschäftsverlauf. Neben der regen Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe profitierte Lenzing Engineering von einer verstärkten Nachfrage nach Abluftreinigungsanlagen durch externe Kunden sowie von einem Großprojekt im Bereich Filtrations- und Separationstechnik in Asien.

Anlagenbau und Industrieservice

Im Geschäftsfeld Anlagenbau und Industrieservice bietet das Segment Engineering seine Leistungen als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen an. 2012 profitierte der Bereich Mechanische Fertigung und Industrieservice ebenfalls von der hohen Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe und der sehr starken Nachfrage externer Kunden, insbesondere im Bereich Industrieservice.

Die Produktgruppe Blechtechnik setzte ihre erfolgreiche Entwicklung trotz eines schwierigen Marktumfeldes fort und konnte gegenüber dem Vorjahr Umsatz und Ergebnis steigern.

Automation und Mechatronik

Im Geschäftsfeld Automation und Mechatronik ist Lenzing Technik auf herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozessindustrie sowie den Bau von elektromechanischen Geräten und Leiterplattenbestückung spezialisiert.

Im Bereich Automation legten die Umsätze im Jahr 2012 zu. In der Folge führte die gute Auslastung speziell im zweiten Halbjahr zu einer spürbaren Ergebnisverbesserung. Im Bereich Mechatronik konnte der Absatz 2012 ebenfalls angehoben werden, allerdings aufgrund des Preisdrucks nicht immer mit zufriedenstellenden Margen.

Ausblick Segment Engineering

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2013 erwartet das Segment Engineering aufgrund einer geringeren Investitionstätigkeit im Anlagenbau ein Ergebnis unter dem Niveau von 2012. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden die bestehenden Produkte und Services sowie die die Produktpalette konsequent weiterentwickelt und die Absatzmärkte durch intensiviertes Marketing erweitert. Produktinnovationen in der Separationstechnik sowie im Umweltbereich werden 2013 forciert werden.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die historisch hohen Baumwolllagerbestände belasten die weltweiten Fasermärkte. Vor allem die hohen strategischen Lagerreserven in China stellen ein schwer einzuschätzendes Risiko für die kurz- und mittelfristige Preisentwicklung dar. Der Baumwollpreis veränderte sich auch im vierten Quartal 2012 nur unwesentlich und schwankte in einer sehr engen Bandbreite zwischen 80 und 83 US-Cent/Pfund. Im Man-made Cellulosefasersegment, ist im Jahr 2013 aus diesen Gründen mit einer Seitwärtsbewegung bei gleichbleibenden Preisniveaus zu rechnen. Die chinesischen Spotmärkte für Viscosestapelfaserpreise schwankten zu Jahresbeginn 2013 um ca. 14.000 RMB je Tonne.

Der Zellstoffmarkt entwickelte sich im Laufe des Berichtsjahres kontinuierlich nach unten. Die Preise für Faserzellstoff (Dissolving Wood Pulp) lagen zu Jahresbeginn 2013 bei ca. USD 900/ Tonne. Die Zellstoffversorgung der Lenzing-Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2013 als gesichert.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien waren zu Jahresbeginn 2013 aufgrund der schwachen Nachfrage stabil, die Energiepreise bewegten sich auf niedrigem Niveau. In den USA stiegen die Gaspreise zwar im zweiten Halbjahr 2012 an, befinden sich jedoch im Vergleich zu Europa nach wie vor auf niedrigem Niveau. Risiken in Folge von starken Preisschwankungen sind somit kurzfristig nicht zu erwarten.

Allgemeine Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer oder Explosionen, Umweltschäden und Haftungsrisiken stellen nach wie vor ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden daher unverändert hoch eingestuft. Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Ereignisse.

Der Bau einer geplanten Viscosefaserfabrik in Indien verzögert sich nach wie vor aufgrund ausstehender behördlicher Genehmigungen. Ausbauprojekte in Indonesien, den USA und Lenzing verlaufen planmäßig bzw. wurden bereits fertiggestellt.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Corporate Centers übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe gemeinsam mit der Leitung dieser Business Units umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt weiters über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem

Lagebericht 2012

Vorstand und dem Management der Business Units. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach COSO®* Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO®- Standards" nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf die wesentlichen Unternehmenskennzahlen berücksichtigt.

2. Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

  1. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde durch Deloitte Österreich die Funktionsfähigkeit des RMS der Lenzing AG gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG hinterlegt.

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse, auch eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentlichen Risiken dar, die im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in fünf Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, geclustert.

I. Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Betreuungsnetzwerk für die Kunden und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifikanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

II. Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faser- und auch die Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte, dazu gehören unter anderem auch Termingeschäfte für Gas, auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschäden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen an Kunden in der ganzen Welt. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden, und unterliegt speziell in den USA einem hohen Haftungsrisiko. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

III. Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf USD, RMB und CZK. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Absichern des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und dessen negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Veranlagungslimit (Kontrahentenrisikolimit) pro Kontrahent begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf seiner Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und können auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst werden.

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Das dynamische Wachstum der Lenzing Gruppe und die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrolle in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation kann zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnete diesem Risiko mit dem Aufbau einer globalen Compliance-Organisation und der Einführung eines Verhaltenskodex.

IV. Personelle Risiken

Nachfolgeplanung/qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern speziell im Hinblick auf den Wachstumskurs der Lenzing Gruppe und die damit geplante stark wachsende Mitarbeiterzahl an den verschiedenen Standorten weltweit ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert.

V. Sonstige Risiken

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing Gruppe plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes und der Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing Gruppe, größere Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, können ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing Gruppe entgegenstehen. Die Lenzing Gruppe ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, RMB und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und es wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Gruppe Haftungen für andere Unternehmen (siehe Note 46) übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 53,58% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein langfristig erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine weiterhin angespannte Situation auf den Kapitalmärkten aufgrund der anhaltenden Finanzkrise in den EU-Ländern können Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise, welche durch die Finanzkrise hervorgerufen werden, resultieren.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

1) Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit des Corporate Centers Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse und sind dafür verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt dem Corporate Center Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

2) Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird vom Corporate Center Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Das neu geschaffene Corporate Center Group Compliance sorgt mit dem Aufbau eines Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie Gesetze und unternehmensinterne Richtlinien einzuhalten sind, und vorbeugen, dass keine gesetzesoder regelwidrigen Handlungen begangen werden. Group Compliance untersteht direkt dem CFO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen, fehlende Compliance-relevante Richtlinien ergänzt, Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen gegeben, die Einhaltung der Vorschriften überprüft, regelwidriges Verhalten bearbeitet und regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Weiters wurde ein für die ganze Lenzing Gruppe verbindlicher Verhaltenskodex (Code of Conduct) erstellt und implementiert.

Die Lenzing AG hat sich den Vorschriften des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) unterworfen und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Das Corporate Center Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen und untersteht bzw. berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und einmal jährlich direkt an den Prüfungsausschuss gewährleistet das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

3) Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Das Corporate Center Risk Management bildet die Risiken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gruppe verfügt über

Lagebericht 2012

eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichend kommittierte Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2013 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Lenzing setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe in der Man-made Cellulosefaserindustrie und versteht sich in diesem Bereich als Taktgeber für die gesamte Branche. Die laufende Forschungs- und Entwicklungsaktivität garantiert, dass Lenzing seine Position als Technologie- und Innovationsführer auch in Zukunft absichern kann. Rund 160 Mitarbeiter forschen am Standort Lenzing kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Prozesstechnologien im Zellstoff- und im Faserbereich (Viscose, Modal, Lyocell/TENCEL®), aber auch an neuen Applikationen für Lenzing Fasern.

Da eine kurze Zeitspanne von der Entwicklung bis zur Produkteinführung insbesondere im Business-to-Business-Bereich einen Wettbewerbsvorteil darstellt, ist die Forschung und Entwicklung bei Lenzing in die einzelnen Business Units integriert. So ist eine marktnahe und an Kundenbedürfnissen orientierte Produktentwicklung garantiert.

Im Geschäftsjahr 2012 investierte die Lenzing Gruppe EUR 28,3 Mio (2011: EUR 27,2 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati).

Prozessverbesserungen

Im Bereich der Prozessinnovation lag 2012 ein Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der TENCEL® Technologie mit dem Ziel, Qualitätsoptimierungen zu erreichen und die spezifischen Investitionskosten sowie die Produktionskosten zu senken. In der Viscose- und Modalfaserherstellung konzentrierte sich Lenzing im Berichtsjahr auf eine weitere Reduktion der Abwasserbelastung durch zusätzliche Kreislaufschließungen und die Rückgewinnung eingesetzter Chemikalien. Wo immer möglich und sinnvoll, wurde im Rahmen von Forschungskooperationen an Prozessverbesserungen geforscht. So untersuchte Lenzing in kooperativen Projekten mit anderen Zellstoffherstellern und der Universität für Bodenkultur in Wien, wie ungewollt farbgebende Substanzen entstehen und wie diese zur Verbesserung der Faserqualität vermieden werden können. Ein K-Projekt im COMET-Programm* widmete sich der Entwicklung neuer Online-Messverfahren für kürzere Reaktionszeiten bei Störungen sowie der Einsparung von Chemikalien und der Qualitätskontrolle. Durch die langjährige Forschung zu Chemikalienrückgewinnung und Kreislaufschließungen im Produktionsprozess konnte im Jahr 2012 mit Schwersodagranulat ein neues Co-Product zur Marktreife gebracht werden.

Deutliche Fortschritte wurden 2012 beim Entwicklungsprojekt TencelWeb™ erzielt. Die Besonderheit dieser neuen Technologie liegt in der Herstellung von Vliesstoffen direkt aus der Spinnlösung. Dadurch weisen die so produzierten Vliesstoffe ein besonders geringes Flächengewicht auf und besitzen einen hohen Mikrofaseranteil. Im Berichtsjahr wurde mit dem Ausbau der Pilotanlage für TencelWeb™ als nächstem Schritt in Richtung Kommerzialisierung begonnen.

TENCEL® Technologie-Initiative

Begleitend zur zukünftigen Erweiterung der Produktionskapazität für TENCEL® am Standort Lenzing wurde die Weiterentwicklung der Lyocelltechnologie mit hoher Priorität vorangetrieben. Ein neu entwickeltes Konzept, welches erstmals an der TENCEL® Großanlage in Lenzing realisiert werden wird, soll Kapazitätsvorteile bei geringeren spezifischen Investitionskosten ermöglichen.

Neue Pilotanlage

Im Herbst 2012 nahm Lenzing eine zweite TENCEL® Pilotanlage für Hochtechnologieanwendungen in Heiligenkreuz in Betrieb. Die neue Pilotanlage dient der Entwicklung von Faserprodukten für elektrische High-Tech-Anwendungen, insbesondere im Bereich Energiespeicherung, und soll vielversprechende Laborergebnisse auf ein industrielles Niveau bringen. Wegen der besonderen Faserstruktur von TENCEL® kann durch Karbonisierung ein Material mit besonders hoher Ladungsdichte hergestellt werden.

Bündelung der Kräfte in der Zellstoffforschung

2012 wurden die Innovationsaktivitäten für die Business Unit Pulp gebündelt und neu strukturiert. Schwerpunkte der Entwicklungen lagen erstens auf der Prozesstechnologie für die bestehenden Zellstoffstandorte. In Paskov wurden unter anderem der weitere Mengen- und Qualitätshochlauf für Faserzellstoff unterstützt und die Technologieentwicklung für die kommende Umstellung auf völlig chlorfrei gebleichte Qualitäten durchgeführt. In Lenzing wurden Innovationen zur erhöhten Ressourceneffizienz im Bereich Kochereichemikalien im Betriebsmaßstab erfolgreich getestet. Zweiter Fokus waren Projekte zur kurz- und mittelfristigen kosteneffizienten und hochqualitativen Zellstoffversorgung der Lenzinger Faserstandorte in Abstimmung auf die Viscosefaser- und TENCEL® Produktion. Im dritten Schwerpunkt wurden die Entwicklungen für das neue Co-Product Schwersoda in den Betriebsmaßstab überführt und die ersten Kundenbelieferungen begleitet. Weitere Aktivitäten für zukünftige Co-Products wurden gestartet.

Biokunststoffe bei Plastics

Im Segment Plastics Products lag ein Forschungsschwerpunkt 2012 auf der Erforschung von Biokunststoffen zur Optimierung der Produktpalette. So konnte im Berichtsjahr bereits ein bestehendes Bändchenprodukt von Erdölbasis auf Biokunststoff umgestellt werden.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Das Ausgangsmaterial für alle Produkte im Kerngeschäft der Lenzing Gruppe, industriell hergestellte Cellulosefasern, ist der nachwachsende Rohstoff Holz. Die Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens sind aufgrund dieser Rohstoffbasis bei Lenzing "genetisch" bedingt und werden daher in der gesamten Lenzing Gruppe industriell umgesetzt und genützt.

Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung. Dabei steht wirtschaftliches Handeln bei Lenzing gleichranging neben der Berücksichtigung sozialer Ausgewogenheit und der Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen. Den Fokus nachhaltigen Handelns bilden eine langfristig wettbewerbsfähige Wertschöpfung in der Produktion sowie eine möglichst schonende Nutzung der Ressourcen, soziale Verantwortung und eine menschengerechte Arbeitswelt.

Verantwortung für die Umwelt

Lenzing Fasern sind ein oftmals unverzichtbarer Teil der modernen Industriegesellschaft geworden und leisten dabei einen wichtigen Beitrag zu einem besseren und komfortableren Leben; sei es in Bekleidung, in Heimtextilien, dem Gesundheitswesen oder im Hygiene- und Körperpflegebereich. Lenzing verfolgt dabei stets das Ziel, diese Gebrauchsgüter mit möglichst geringer Umweltbelastung zu produzieren und betrachtet dies als kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Galt die Viscosefaserindustrie in früheren Jahrzehnten als Umweltsünder, so hat Lenzing gezeigt, dass dies nicht so sein muss. Durch nachhaltige Prozessverbesserungen und die Schließung der Chemikalienkreisläufe sowie den Einsatz modernster Abwasser- und Abluftreinigungsverfahren setzt Lenzing für die gesamte Man-made Cellulosefaserindustrie Maßstäbe.

Umweltstandards in der Lenzing Gruppe

Die Umweltstandards für die Lenzing Gruppe wurden im Berichtsjahr erstmals aufgestellt. Sie sind eine weitere Konkretisierung der bestehenden Philosophie für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Lenzing verpflichtet sich mit den Umweltstandards freiwillig zur Einhaltung bestimmter Umweltkriterien. Basis dafür ist die Orientierung an strengen Richtwerten verschiedener internationaler Standards wie dem EU Ecolabel. Die Umweltstandards der Lenzing Gruppe gelten an allen Standorten und in allen Weltregionen als Messlatte, an der sich das zukünftige Handeln des Unternehmens im Umweltbereich orientiert. Mehr darüber finden Sie unter folgenden Links:

www.lenzing.com/umweltstandards www.lenzing.com/she-philosophie

Verantwortung für die Menschen

Die Lenzing Gruppe ist global tätig, repräsentiert jedoch als österreichisches Unternehmen mit 75-jähriger Tradition Werte, die tief in der europäischen Kultur verwurzelt sind. So gelten die Prinzipien der Toleranz, Offenheit und des Respekts gegenüber allen Menschen in gleicher Weise – egal in welcher Weltregion das Unternehmen tätig ist. Lenzing hat diese Prinzipien als europäischer Globalisierungspionier beispielhaft etwa an seinen Standorten in Asien seit mehreren Jahrzehnten unter Beweis gestellt. Soziales Engagement war dabei stets integraler Bestandteil der wirtschaftlichen Aktivitäten. Die Basis des Unternehmenserfolgs bilden die Mitarbeiter, weshalb Lenzing bemüht ist, diesen interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten mit Entwicklungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten in einem gerechten und sicheren Arbeitsumfeld zu bieten.

Verantwortung für die Wirtschaft

Zwischen den ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen gibt es immer wieder Zielkonflikte. Die vergangenen Jahre zeigen jedoch, dass Lenzing diese Zielkonflikte unter Einhaltung seiner Prinzipien und Werte stets gut bewältigen konnte. Über einen längerfristigen Zeitraum hinweg betrachtet wurden die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen stets verbessert, wobei soziale Aspekte und Umwelterfordernisse stets mit Augenmaß in die Entscheidungen eingeflossen sind.

Um den zusätzlichen volkswirtschaftlichen Einfluss der Lenzing Gruppe objektiv zu bewerten, beauftragte Lenzing Prof. Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz (Institut für Volkswirtschaftslehre), eine Wertschöpfungsrechnung der einzelnen Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe genauso wie der gesamten Lenzing Gruppe durchzuführen. Dabei wurde einer Modellrechnung mit den Wirtschaftstätigkeiten der Lenzing Gruppe (laufender Betrieb und Investitionstätigkeit) eine Simulation gegenübergestellt, in der diese Aktivitäten nicht stattfinden. Die Analyse erfolgte dabei mit Hilfe eines ökonomisch geschätzten Simulationsmodells, in dem alle wesentlichen volkswirtschaftlichen Kenngrößen und alle relevanten Wirtschaftsbereiche berücksichtigt wurden.

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass der laufende Betrieb und die Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe beträchtliche Wertschöpfungseffekte hervorrufen. So stieg kumuliert betrachtet an den sieben Produktionsstandorten das BIP durch die Aktivitäten der Lenzing Gruppe im Jahr 2011 um insgesamt über EUR 930 Mio, das Masseneinkommen erhöhte sich insgesamt um über EUR 400 Mio und es wurden – neben den Arbeitsplätzen im Konzern selbst – über 8.000 zusätzliche Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen*. Die Lenzing Gruppe trägt regional dazu bei Beschäftigung zu sichern, stabile Einkommen zu schaffen und Wertschöpfung in den Produktionsländern zu generieren.

Die Ergebnisse der Studie wurden im neuen Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe im Einzelnen veröffentlicht.

Nachhaltigkeitsmanagement

Im Berichtsjahr wurden die Aktivitäten zur Systematisierung der internen Nachhaltigkeitsarbeit weiter intensiviert. Ziel dieser Lenzinger "Sustainability Initiative" ist es, den Kennzahlenkatalog für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeitskriterien zu erweitern, um die Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe zu verbessern. Den Vorsitz bei dieser Initiative hat der Lenkungsausschuss für Nachhaltigkeit inne. Er besteht aus einem Vorstand, den beiden Leitern der Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers sowie den Leitern der beiden Corporate Centers Global Safety, Health and Environment (SHE) sowie Corporate Communications.

Auszeichnungen und Aktivitäten

Die Bemühungen der Lenzing Gruppe im Bereich Nachhaltigkeit wurden im Berichtsjahr erneut ausgezeichnet.

Beim "Energy Globe Award Oberösterreich 2012" konnte die Lenzing Gruppe den zweiten Platz in der Kategorie "Erde" für sich verbuchen. In dieser Kategorie werden der sorgfältige und nachhaltige Umgang mit unserem Planeten und seinen Ressourcen sowie alle Maßnahmen, die dazu beitragen, honoriert.

Lenzing wurde im Berichtsjahr erneut im VÖNIX, dem Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse, gelistet und ist damit seit 2005 durchgehend in diesem Index enthalten. 2012 gelang es erstmals, unter die Top 5 der nachhaltigsten österreichischen Unternehmen gereiht zu werden.

Weiters wurde 2012 der neue Lenzing Nachhaltigkeitsbericht konzipiert, welcher im ersten Quartal 2013 veröffentlicht wurde.

Zertifizierungen

Zertifizierungen geben einen wichtigen Hinweis über den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Geschäftspartner und Kunden können so sicher sein, dass entsprechende Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov (Tschechische Republik)

Umweltschutz Standort Lenzing

Der Geschäftsbereich Umweltschutz war im Jahr 2012 erneut gefordert, die Umweltschutzanlagen so zu adaptieren, dass diese mit den Produktionssteigerungen der Lenzing AG Schritt halten können. Durch den laufenden Ausbau der Anlagen konnte diese Anforderung im Berichtsjahr wiederum sehr gut erfüllt werden.

So wurde die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG im Jahr 2012 um ein neues Auslaufbauwerk und Abwasserverteilsystem in den Fluss Ager ergänzt. Damit wurde auch den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie hinsichtlich der Einmischung der gereinigten Abwässer in den Fluss entsprochen.

Der Geschäftsbereich Umweltschutz leitete im Berichtsjahr die Vorbereitung, Einreichung und Abwicklung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die TENCEL® Produktionsanlage in Lenzing. Nach der öffentlichen Bekanntmachung des Projektes, der sechswöchigen Projektauflage und einer mündlichen Verhandlung erteilte die OÖ. Landesregierung als UVP-Behörde schließlich im Mai 2012 die Genehmigung nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz. Der Erhalt der rechtskräftigen Genehmigung in weniger als neun Monaten nach der Einreichung bestätigt die gute Qualität und Vorbereitung der Projekteinreichung und ein professionelles Projekt- und Verfahrensmanagement sowohl von Seiten der Lenzing AG als auch seitens der Behörde und Fachabteilungen des Amtes der OÖ. Landesregierung.

Zusätzlich zur Behandlung der abwasserwirtschaftlichen Belange der TENCEL® Produktion im UVP-Verfahren erarbeitete der Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG ein Detailprojekt "Vorreinigungsanlage TENCEL®" und reichte dieses ein. Die Erweiterung der Verbandkläranlage für das TENCEL® Werk wurde im April 2012 behördlich bewilligt. Die Errichtung dieser Anlage ist im angelaufenen Geschäftsjahr 2013 vorgesehen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) bewies auch 2012 ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen. Auch das alle fünf Jahre durchzuführende Re-Akkreditierungsaudit im Auftrag der Akkreditierungsstelle Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend wurde im August 2012 erfolgreich absolviert. Die Fachkompetenz der Prüfstelle wurde überaus positiv beurteilt und die Akkreditierung weiter verliehen.

Weiters wurde das Umweltmanagementsystem des Standortes Lenzing im Juni 2012 einem Erneuerungsaudit unterzogen. Diese alle drei Jahre zu absolvierende Re-Zertifizierung nach ISO 14001 wurde sehr gut bewältigt.

Human Resources

Die Marktführerschaft und der technologische Vorsprung der Lenzing Gruppe beruhen zu einem Gutteil auf dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Diese bilden die Basis für den nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung des Unternehmens. Deshalb setzt Lenzing laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas.

Neben zahlreichen fachlichen Ausbildungen standen den Lenzing Mitarbeitern im Jahr 2012 auch vielfältige Seminare zur Persönlichkeitsbildung offen. Am Standort des Headquarters in Lenzing ist ein Großteil der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in einem eigenen Institut, dem Bildungszentrum Lenzing, konzentriert.

Im Berichtsjahr wurde unter der Federführung des Corporate Centers Global Human Resources das Führungskräfte-Ausbildungsprogramm erfolgreich ausgebaut. In dem Wissen, dass ein stark expandierender Konzern wie die Lenzing Gruppe erfahrene Führungskräfte in allen Weltregionen benötigt, lag ein Fokus im Berichtsjahr auf Weiterbildungen für Lenzing Manager.

Lagebericht 2012

So wurde das konzernweite Führungskräfte-Entwicklungsprogramm im Berichtsjahr erneut von 30 Personen absolviert. Dieses besteht aus fünf Modulen, die an fünf verschiedenen Standorten der Lenzing Gruppe stattfinden. Ziel des Programmes ist es, Lenzing Manager mit dem optimalen Rüstzeug für den Geschäftsalltag zu versehen und starke konzerninterne Netzwerke über Standorte und organisatorische Einheiten hinweg zu schaffen. 2012 hatte das "Lenzing Global Management Development Program" einen Fokus auf Asien, jener Weltregion, in der die Lenzing Gruppe am stärksten wächst.

Die 2011 ins Leben gerufene Coaching-Ausbildung für Manager wurde 2012 erfolgreich fortgeführt. Coaching-Kompetenzen befähigen Führungskräfte, ihre Mitarbeiter beim Ausbau ihrer Qualifikationen und der Entwicklung ihrer Fähigkeiten noch besser zu unterstützen. Weiters starteten im Berichtsjahr die ersten zehn Lenzing Manager das vertiefende, 18-monatige Coaching-Programm.

Lenzing erwartet von allen Führungskräften gemäß den Unternehmensgrundsätzen, dass sie betriebswirtschaftliche Fragen analysieren, fundiert beurteilen und zeitgerechte Entscheidungen treffen. Viele Manager gaben in der Vergangenheit das Thema Finanzwissen für Nicht-Finanzer als Weiterbildungsbedarf an. Aus diesem Grund wurde 2012 eine Ausbildung "Finance for Non-Financials" angeboten. Dieses Schulungsprogramm verschafft Lenzing Führungskräften entsprechendes Fachwissen, um fundierte Entscheidungen im Tagesgeschäft zu treffen.

Kapazitätsausbau schafft neue Arbeitsplätze

Per 31. Dezember 2012 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 7.033 Mitarbeiter (nach 6.444 Ende 2011). Dieser Anstieg um rund 9,1% war Folge des weltweiten Kapazitätserweiterungsprogramms, das Rekrutierungen an beinahe allen Faserproduktionsstandorten weltweit erforderlich machte. Insbesondere wurden Neueinstellungen für die fünfte Viscosefaserlinie bei PT. South Pacific Viscose in Indonesien und für Lenzing (Nanjing) Fibers in China vorgenommen.

Mitarbeiter nach Ländern

*) inkl. Lehrlinge, ohne Leiharbeiter, nach Kopfzahl Am Hauptsitz des Unternehmens in Lenzing waren zum Stichtag 31. Dezember 2012 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik, Lenzing Plastics, Leno und BZL insgesamt 3.058 Mitarbeiter beschäftigt (nach 2.968 per Ende 2011), davon 180 Lehrlinge (Ende 2011: 188).

Zusätzlich befanden sich 2012 an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (Großbritannien) insgesamt weitere 12 Lehrlinge in Ausbildung.

Sicherheit und Gesundheit

Das Corporate Center "Global Safety, Health and Environment" ist für die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt in der Lenzing Gruppe verantwortlich. Wichtige Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2012 waren die Weiterentwicklung der Reporting- und Kennzahlensysteme im Bereich Arbeitssicherheit sowie die Herausgabe verschiedener Handbücher zu relevanten Themen.

Die jährliche "SHE*"-Konferenz wurde im Berichtsjahr im Juni abgehalten und ermöglichte den Lenzing SHE-Managern einen regen Erfahrungsaustausch. Zusätzlich fanden monatliche Videokonferenzen statt, in denen jeweils aktuelle Themen diskutiert wurden.

Im Bereich der Prozess-Sicherheit war 2012 die Erstellung eines CS2-Sicherheitshandbuches ein Meilenstein. Für dieses Handbuch arbeiteten die Experten der drei Lenzing Viscosestandorte, Lenzing, Purwakarta und Nanjing, eng zusammen. CS2, Kohlenstoffdisulfid (auch bekannt als Schwefelkohlenstoff), wird zur Herstellung von Viscosefasern eingesetzt. Bei Lenzing sind seit Jahrzehnten konzernweit strengste Sicherheitsrichtlinien für den Umgang mit CS2 in Kraft, die nun vereinheitlicht wurden.

Erneut stand im Berichtsjahr auch der Brandschutz im Fokus. So erschienen 2012 drei neue Handbücher zu diesem Thema.

Sicherheit

Im Berichtsjahr wurden "General Safety Rules", die im gesamten Konzern gelten, erarbeitet. Diese setzen Mindeststandards für alle Produktionsstätten der Lenzing Gruppe und befassen sich mit Themen wie etwa Suchtverhalten, Brandschutz, persönlicher Schutzausrüstung oder speziellen Sicherheitsanweisungen für Arbeiten mit erhöhtem Risiko.

Durch die Anstrengungen der letzten Jahre zur weiteren Verbesserung der Sicherheit konnte im Jahr 2012 die Unfallzahl je 1.000 Mitarbeiter leicht gesenkt werden.

Lagebericht 2012

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

2012 konnten die Mitarbeiter im Headquarter in Lenzing erneut aus zahlreichen Angeboten im Gesundheitsbereich wählen. Den Schwerpunkt des Berichtsjahres bildete dabei das Thema Ernährung. So wurde das Betriebsrestaurant auf regionale und biologische Lebensmittel umgestellt. Diese Änderung wurde den Mitarbeitern im Rahmen eines Aktionstages zu gesunder Ernährung nähergebracht.

Zur Vorbeugung von Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, in einem Fitnessstudio ihrer Wahl ein entsprechendes Wirbelsäulen-Trainingsprogramm zu absolvieren. Dieses Angebot wurde im Berichtsjahr bereits von rund 400 Mitarbeitern in Anspruch genommen.

Fortgeführt wurden 2012 die bewährten Gesundheitstage. Im Rahmen dieses Programms befassten sich im Berichtsjahr rund 200 Teilnehmer vier Tage lang unter Anleitung eines Trainers und eines Arbeitsmediziners in angenehmer Atmosphäre mit den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung.

Die arbeitsmedizinischen Begehungen und Untersuchungen durch den Arbeitsmediziner des IBG-Gesundheitszentrums Lenzing wurden im Berichtsjahr weiter ausgebaut.

Zum Erhalt der psychischen Gesundheit bot Lenzing 2012 erneut Seminare zum Umgang mit Stress und zur Stressbewältigung an. Weiters gab es spezifische Angebote für Mitarbeiter in belastenden Lebenssituationen.

Corporate Communications

Für ein global agierendes, börsenotiertes Unternehmen wie die Lenzing Gruppe ist eine kontinuierliche und transparente Kommunikation unabdingbar. Daher bilden eine laufende Kommunikation mit allen externen Stakeholdern sowie eine offene Informationspolitik gegenüber Mitarbeitern einen wichtigen Bestandteil der Lenzing Unternehmenskultur.

Die Kommunikationsprozesse werden auf Konzernebene durch das Corporate Center Corporate Communications gesteuert, wodurch eine funktionierende und kompetente Öffentlichkeitsarbeit garantiert ist. Zur Wahrung einer ganzheitlichen Sichtweise arbeiten die Corporate Centers Corporate Communications und Investor Relations eng verzahnt zusammen.

Public Relations

Im Jahr 2012 informierte die Lenzing Gruppe die Öffentlichkeit sowie die Mitarbeiter erneut umfassend und zeitnah über den Geschäftsverlauf, aktuelle Projekte und wichtige Aktivitäten. Die externe Öffentlichkeit erhielt Informationen durch regelmäßige Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über persönliche Kontaktnahme mit Journalisten. Weiters boten Kommunikationstools wie Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Newsletter sowie eine lokale Fernsehsendung im Umkreis des Standortes Lenzing die Möglichkeit, Neuigkeiten aus der Welt von Lenzing zu erfahren.

Bei den Mitarbeitermagazinen informieren die quartalsweise erscheinende Mitarbeiterzeitschrift "Der Lenzinger" und das monatliche Magazin "Zpravodaj Biocel" (Paskov, Tschechien) in der Landessprache über Neuigkeiten an den jeweiligen Standorten. "SPV Voice", ein Magazin in Englisch und Bahasa, informierte im Jahr 2012 erstmals die Mitarbeiter am Standort Purwakarta (Indonesien) über Firmenangelegenheiten. Es wird künftig halbjährlich erscheinen. Weiters wurden im Berichtsjahr für die Bevölkerung rund um den indonesischen Standort zwei Ausgaben von "Warta Comdev" produziert, ein Magazin, das in der Landessprache Bahasa über die Gemeindeentwicklungsarbeit der SPV informiert und z. B. erfolgreiche Beispiele aus dem SPV-Mikrokreditprogramm präsentiert. Das Magazin "Lenzing Inside" (englisch und deutsch) berichtet halbjährlich über Aktuelles aus der gesamten Lenzing Gruppe. Diese Publikation wird an Mitarbeiter an allen Standorten des Unternehmens sowie an interessierte Stakeholder und Kunden verteilt.

Mit dem Format "Lenzing TV" zeigt das Unternehmen in 25 Beiträgen jährlich Aktuelles aus der Lenzing Welt. Das Programm wird gemeinsam mit dem oberösterreichischen Lokalsender "BTV" produziert, und von diesem auch ausgestrahlt. "Lenzing TV" steht aber auch auf Englisch synchronisiert im Intranet der Lenzing Gruppe allen Mitarbeitern weltweit zur Verfügung.

Im Jahr 2012 präsentierte sich Lenzing erneut als Aussteller auf zahlreichen Fachmessen in Europa, Amerika und Asien der internationalen Fachwelt. Neben der Vorstellung von Produktinnovationen werden Fachmessen von der Lenzing Gruppe auch zur Kontaktpflege mit Kunden und Partnern genutzt.

Eine wichtige Aufgabenstellung im Berichtsjahr war für das Corporate Center Corporate Communications die kommunikative Begleitung der Umweltverträglichkeitsprüfung für das neue TENCEL® Werk in Lenzing. So wurde unter anderem im Januar 2012 eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung im lokalen Kulturzentrum für die interessierte Bevölkerung organisiert. Eine eigens erstellte Broschüre mit den wichtigsten Eckdaten sowie regelmäßige Berichte in lokalen Medien rundeten das Informationsangebot ab.

Ende Mai lud Corporate Communications erstmals zum zweitägigen "Corporate Communications Meeting" nach Lenzing. Rund 30 Kommunikatoren aller Standorte weltweit trafen sich im

Lagebericht 2012

Headquarter zum Austausch über Themen wie Corporate Design, Nachhaltigkeit, Copyrights und interne Kommunikation.

Erstmals beteiligte sich Lenzing im Jahr 2012 an der "Langen Nacht der Forschung", dem größten Wissenschaftsevent Österreichs. An die 100 Besucher bekamen so einen umfassenden Einblick in die Lenzinger Faserwelt und erfuhren mehr über die Prozessschritte der Viscosefaser- und TENCEL® Herstellung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Forschung. Auch die Möglichkeit, selbst an einem Experiment teilzunehmen, wurde rege genutzt.

Preise und Auszeichnungen

Auch im Jahr 2012 konnte Lenzing eine Vielzahl an Preisen und Auszeichnungen für sich verbuchen.

Bei "Austria's Leading Companies", einem Bewerb, bei dem eine führende österreichische Wirtschaftszeitung Österreichs nachhaltig erfolgreichste und finanziell stabilste Unternehmen auszeichnet, gewann Lenzing zum zweiten Mal in der Kategorie "Big Player" die Österreich-Gesamtwertung.

Weiters wurde Lenzing im Berichtsjahr beim Wettbewerb "Arbeitsplätze durch Innovation" als Landessieger Oberösterreich sowie als drittplatziertes Unternehmen österreichweit ausgezeichnet. Mit dieser Aktion werden vorbildliche österreichische Unternehmen geehrt, die durch ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit nachhaltig Arbeitsplätze schaffen und sichern.

Ausblick 2013

Das Geschäftsjahr 2013 wird ganz im Zeichen des 75-Jahre-Bestandsjubiläums von Lenzing stehen. Neben der kommunikativen und organisatorischen Vorbereitung und Abwicklung eines international ausgerichteten Großevents sind zahlreiche weitere anlassbezogene Aktivitäten, auch für Mitarbeiter, geplant. Weiters ist 2013 die Neuauflage des Nachhaltigkeitsberichtes der Lenzing Gruppe vorgesehen.

Investor Relations

Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist seit dem erfolgreichen Re-IPO im Sommer 2011 im österreichischen Börsen-Leitindex ATX gelistet. Damit zählt Lenzing zu den 20 größten börsenotierten Unternehmen Österreichs. Zum Jahresende 2012 notierte Lenzing gemessen an der Marktkapitalisierung auf Platz 14.

Aktien-Performance

Das Jahr 2012 war von einer Erholung der internationalen Aktienmärkte geprägt, allerdings bei anhaltend niedrigen Handelsvolumina. Der MSCI-World Index startete mit einem Wert von 1.186 in das Jahr und beendete 2012 mit einem Wert von 1.327. Dies entsprach einem Zuwachs von rund 12%. Der Euro Stoxx 50 stand zu Jahresbeginn 2012 bei 2.370,20 Punkten und zu Jahresende bei 2.635,93 Punkten, ein Anstieg um rund 11%.

Der Wiener Leitindex ATX startete mit 1.890,45 Punkten in das Jahr 2012 und lag zum Ultimo mit 2.401,21 Punkten mit rund 27% im Plus. Der Grund für die Aufholjagd des ATX lag im Wesentlichen in der Erholung des sehr hoch im Index gewichteten Bankensektors ab Herbst 2012 nach Bekanntwerden neuer Lösungsansätze für die europäische Schuldenkrise sowie in positiven Signalen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa, wo österreichische Banken traditionell stark engagiert sind. Die im ATX enthaltenen Industriewerte entwickelten sich im Durchschnitt hingegen moderater.

Die Lenzing Aktie notierte zu Jahresbeginn 2012 bei EUR 65,94 und beschloss das Jahr mit einem Kurs von EUR 68,22. Ihr Jahrestief erreichte die Lenzing Aktie am 22. November 2012 mit EUR 61,55. Das Jahreshoch betrug EUR 87,80 je Aktie am 19. März 2012.

Die Jahresperformance der Lenzing Aktie war mit +3,5% positiv. Insbesondere in den letzten vier Handelswochen konnte die Aktie deutlich aufholen.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Lenzing im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX

Bereits seit dem Jahr 2005 wurde die Lenzing Aktie durchgehend im VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Im Berichtsjahr gelang es erstmals, unter die Top 5 der nachhaltigsten österreichischen Betriebe zu gelangen.

Zur Erstellung des Nachhaltigkeitsindex wurden rund 60 der größten österreichischen Unternehmen an der Wiener Börse analysiert und anhand von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. 21 dieser Unternehmen finden sich im aktuellen VÖNIX wieder.

Investor Relations-Maßnahmen

Das Corporate Center Investor Relations zeichnet primär für die Betreuung der institutionellen Investoren- und Analysten-Gemeinde verantwortlich. Neben dem übergeordneten Ziel, offen, transparent, proaktiv und gleichzeitig mit dem Kapitalmarkt zu kommunizieren, stand 2012 die Steigerung des Bekanntheitsgrades an den internationalen Börseplätzen im Zentrum der Lenzing IR-Aktivitäten.

Seine Aktionäre informierte Lenzing regelmäßig und ausführlich über verschiedenste Kommunikationskanäle – von einer umfassenden Quartalsberichterstattung über Presseinformationen bis zur persönlichen Kontaktnahme. Das Informationsangebot über das Internet als einen der wichtigsten Informationskanäle wurde weiter ausgebaut.

Im Jahr 2012 erläuterten Vorstand und Investor Relations in rund 200 Gesprächen in Europa und den USA die aktuelle Unternehmensentwicklung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die strategischen Erfolgsfaktoren der Lenzing Gruppe. Lenzing war auf wichtigen Bankenkonferenzen in Österreich und international ebenso vertreten wie auf Investorenkonferenzen mit dem Schwerpunkt chemische Industrie in London und Boston. Außerdem präsentierte sich Lenzing auf dem Österreichtag der Wiener Börse in Zürich und dem Börse-Informationstag der Wiener Börse in Wien. Analysten und Investoren erhielten zudem in Conference Calls und Telefongesprächen regelmäßig einen Überblick über die aktuelle operative und strategische Unternehmensentwicklung. Aber auch an Privatinvestorenveranstaltungen in Österreich wie etwa dem Börseclubabend der Kremser Bank und Sparkassen AG in Krems nahm Lenzing Investor Relations teil.

Capital Markets Day 2012

Die Lenzing Gruppe lud im September 2012 rund ein Jahr nach dem erfolgreichen Re-IPO zu einem "Capital Markets Day" für nationale und internationale Analysten und Investoren am Unternehmenssitz in Lenzing. Die rund 20 institutionellen Teilnehmer hatten Gelegenheit, bei einer Werksführung die einzelnen Produktionsstufen der Herstellung von Man-made Cellulosefasern kennenzulernen. Der Vorstand und die Leiter der Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers gaben Einblicke in die Wertschöpfungskette und informierten detailliert über neueste Entwicklungen am globalen Fasermarkt und über die strategische Ausrichtung der Lenzing Gruppe. Ein weiterer Informationsschwerpunkt waren innovative Faserapplikationen von Lenzing.

Analysten-Coverage

Über Lenzing berichteten 2012 sechs Analysten regelmäßig. Im April 2012 nahm Kepler Capital Markets die Analyse der Lenzing Gruppe neu auf. Nachfolgende Übersicht zeigt die Analysten und ihre Anlageurteile (Stand 18. März 2013):

Analysten Research

Analyst Empfehlung Kursziel Letztes Update
Morgan Stanley Research Europe Buy EUR 90,00 19. November 2012
Deutsche Bank Buy EUR 80,00 16. November 2012
Raiffeisen Centrobank AG, Wien Hold EUR 77,00 26. Februar 2013
ERSTE Group, Wien Accumulate EUR 81,80 5. März 2013
Bank of America Merrill Lynch Underperform/Sell EUR 59,00 11. März 2013
Kepler Capital Markets Hold EUR 70,00 13. März 2013

Aktuelle Informationen zum Analystenresearch sind auf der Lenzing Webseite abrufbar: www.lenzing.com/konzern/investor-center/analysten-research.html

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B & C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristiger, industriell orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing Gruppe. Rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich in breitem Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Das Unternehmen hält keine eigenen Aktien.

Aktionärsstruktur

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Lagebericht 2012

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es besteht kein Aktienrückkaufprogramm. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Erstmalige Schuldschein-Emission

Im November 2012 platzierte Lenzing erstmals Schuldscheine in Höhe von EUR 200 Mio (Senior Debt, Unsecured). Dabei konnte ein für die Lenzing Gruppe äußerst günstiger Zinssatz von durchschnittlich 2,55% p.a. über die durchschnittliche Laufzeit von 6 Jahren erzielt werden. Die Transaktion war gegenüber dem ursprünglich angestrebten Betrag von EUR 100 Mio vielfach überzeichnet. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von vier und sieben Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von zehn Jahren nur mit fixer Verzinsung angeboten.

Nach der Emission eines Corporate Bonds 2010 und der Kapitalerhöhung im Zuge des Re-IPO 2011 konnte Lenzing damit eine weitere Assetklasse zur Finanzierung erschließen. Die angestrebte Diversifizierung der Konzernfinanzierung wurde damit fortgesetzt, zumal auf die nunmehrige Schuldscheinemission in Zukunft weitere Tranchen optimal aufgesetzt werden können.

Ausblick Lenzing Gruppe

Fasermarkt

Die globalen Absatzmärkte für textile Fasern als auch für Nonwovens zeigten sich zu Jahresbeginn 2013 weitgehend unverändert auf dem Niveau des vierten Quartals 2012. Die Baumwollpreise verzeichneten eine leichte Aufwärtsbewegung. Der Cotton "A" Index, der zum Jahresende 2012 noch bei rund 83 US-Cent/Pfund lag, erreichte bis Ende Februar 2013 89 US-Cent/Pfund. Angesichts der anhaltend hohen Baumwolllagerstände bleibt die Nachhaltigkeit dieses Trends abzuwarten. Hinzu kommt die schwer prognostizierbare chinesische Baumwoll-Bevorratungspolitik, die nach Meinung von Marktanalysten erheblichen Einfluss auf die Preisbildung am Baumwollmarkt hat. Die aktuelle Marktsituation mit vielen Unsicherheitsfaktoren lässt somit nur eine geringe Visibilität für die weitere Entwicklung im Jahr 2013 zu.

Lenzing Gruppe

Aufgrund dieser Marktlage wird ein Seitwärtstrend am Fasermarkt von Lenzing als am wahrscheinlichsten eingeschätzt und das Geschäftsjahr 2013 damit als Übergangsjahr angesehen.

Die erstmals ganzjährig zur Verfügung stehenden zusätzlichen Produktionskapazitäten bei SPV (Indonesien) und Mobile (USA) lassen bei neuerlicher Vollauslastung aller Faserproduktionsstandorte einen Anstieg der Verkaufsmengen um rund 13,5% auf bis zu 920.000 Tonnen zu. Dadurch wird ein voraussichtlicher Umsatzanstieg auf rund EUR 2,15 Mrd bis EUR 2,25 Mrd

erwartet. Darin berücksichtigt ist ein budgetierter Rückgang der externen Umsätze der Business Unit Pulp in Höhe von weiteren rund EUR 50 Mio, da das tschechische Zellstoffwerk Paskov vollkommen auf Faserzellstoffmengen für den konzerninternen Bedarf im laufendem Geschäftsjahr umgestellt wird.

Der erwartete Rückgang des durchschnittlichen Faserpreises im Jahresvergleich auf EUR 1,80 - 1,90 (2012: EUR 1,96/kg) wird sich mit ca. EUR 100 Mio direkt auf das Ergebnis auswirken. Der durch die Mehrmenge erzielte Ergebnisbeitrag wird voraussichtlich durch Kostensteigerungen beim Personal (Mehrmenge, Gehaltssteigerungen), CS2 und weiteren Inputfaktoren weitgehend kompensiert.

Bei der erwarteten Entwicklung der Faserpreise ist daher aus heutiger Sicht für die Lenzing Gruppe 2013 mit einem EBITDA in einer Bandbreite zwischen EUR 260 Mio und EUR 290 Mio sowie einer EBIT-Bandbreite zwischen EUR 140 Mio und EUR 170 Mio zu rechnen. Dies entspricht einer prognostizierten EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2013 von rund 12% - 13% und einer erwarteten EBIT-Marge von rund 6% - 8%.

Die Investitionen (CAPEX) werden für das Geschäftsjahr 2013 bei voraussichtlich rund EUR 260 Mio deutlich unter dem Wert von 2012 (EUR 346 Mio) liegen. Schwerpunkte werden der Bau der TENCEL® Produktionsanlagen in Lenzing sowie Ersatzinvestitionen sein. Damit trägt Lenzing der aktuell geringen Visibilität der Marktentwicklung sowie dem Management des Cashflows Rechnung.

Im Zuge der konsequenten Fokussierung auf das Kerngeschäft Man-made Cellulosefasern prüft Lenzing zudem verschiedene Optionen, wie das Nicht-Kerngeschäft Plastics in Zukunft optimal weiter entwickelt werden kann. Diese Überlegungen schließen auch Veränderungen auf der Eigentümerseite nicht aus.

Aufgrund der geringen Marktvisibilität wird sich Lenzing 2013 mit Optimierungen auf der Marktseite, bei Kostenstrukturen sowie bei den Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen rüsten. Das Mengenwachstum der Lenzing Gruppe auf rund 1 Mio Tonnen Faserkapazität p.a. bis 2014 bleibt unverändert aufrecht. Neue Investitionsprojekte werden aber einer Überprüfung auf der Zeitachse unterzogen. Mittel- bis langfristig sind alle Megatrends im Fasermarkt (Bevölkerungswachstum, Wohlstandswachstum und Nachhaltigkeit), die das weitere Wachstum der Man-made Cellulosefaserindustrie unterstützen, ungebrochen. Lenzing wird aber das Wachstumstempo den aktuellen Marktgegebenheiten flexibel anpassen und einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Cash-Management legen.

Lagebericht 2012

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, am 18. März 2013

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Corporate Governance Bericht 2012

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing AG respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporategovernance.at in der aktuell gültigen Fassung (Juli 2012) zur Verfügung. Entsprechend Regel 60 des ÖCGK hat die Lenzing AG einen Corporate Governance Bericht aufzustellen.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK).

Organe der Lenzing AG

1) Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2016 Aufgabenbereiche: Business Unit Engineering, Corporate Communications, Global Human Resources, Internal Audit, Mergers & Acquisitions, Wood Purchasing Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957)

Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2014

Aufgabenbereiche: Business Unit Textile Fibers, Business Unit Nonwoven Fibers, Business Unit Pulp, Business Unit Energy, Business Unit Plastics, Business Unit Filaments, Global Safety, Health & Environment, Environment Lenzing Site, Infrastructure Lenzing Site, Business Planning Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (1963) Mitglied des Vorstandes

Erstbestellung 01.04.2010

Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2016

Aufgabenbereiche: Global Finance, Global Information Technology, Global Purchasing, Investor Relations, Legal Management, Risk Management, Group Compliance Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Österreichische Industrieholding AG

Der Vorstand besteht aus drei Mitgliedern und führt im Rahmen von Gesetz, Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß einem der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplan. In der Geschäftsordnung ist weiters auch die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

Im Juli 2012 wurde das Mandat von Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. für weitere drei Jahre verlängert. Im September wurde ebenfalls das Vorstandsmandat des Vorstandsvorsitzenden Mag. Dr. Peter Untersperger bis März 2016 verlängert.

2) Aufsichtsrat

2.1. Zusammensetzung

MMag. Dr. Michael Junghans (1967)

Seit 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Erstbestellung 30.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2012 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria Metall AG

Dr. Veit Sorger (1942)

Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), GrECo International Holding AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: CA Immobilien Anlagen AG, Schöllerbank AG (Vorsitzender), Österreichische Kontrollbank AG

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Voestalpine AG, Flughafen Linz GmbH, B & C Industrieholding GmbH, BioMed-zet Life Science GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

Mag. Martin Payer (1978)

Erstbestellung 15.06.2007 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2013 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading AG

Mag. Andreas Schmidradner (1961)

Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, VAMED AG

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953)

Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Keine

Dr. Walter Lederer (1961)

Erstbestellung 27.06.2002 Funktionsperiode endete am 19.04.2012 Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Keine

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte

Rudolf Baldinger (1954) Erstbestellung 1998 Prüfungs-, Nominierungs- und Strategieausschuss

Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2008 Prüfungs- und Strategieausschuss Ing. Gerhard Ratzesberger (1951) Erstbestellung 2008

Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2001

Corporate Governance Bericht 2012

2.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen. Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Josef Krenner erklärt, im Geschäftsjahr 2012 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

2.3. Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing AG mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat im Geschäftsjahr 2012 aus seiner Mitte vier Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

2.3.1. Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere die Feststellung des Jahresabschlusses zu prüfen und vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat über seine Tätigkeit dem Aufsichtsrat zu berichten. Im Geschäftsjahr 2012 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.2. Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2012 haben vier Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Verlängerung des Vorstandsmandates von Herrn Mag. Dr. Peter Untersperger und Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. beschäftigt haben.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger; als nicht stimmberechtigter Gast: Georg Liftinger

2.3.3. Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-

Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2012 haben acht Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit dem ab 2013 geltenden Vergütungsmodell für den Vorstand beschäftigt haben.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger

2.3.4. Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat erstmals im Berichtsjahr einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Unternehmensstrategie und daraus abgeleiteten, unternehmensspezifischen Key Performance Indicators, gemeinsam mit dem Vorstand. Weiters gibt es eine unterjährige Kontrolle bzw. jährliche Reviews der Strategieumsetzungsmaßnahmen durch den Vorstand. Im Geschäftsjahr 2012 haben zwei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.4. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und des Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

2.5. Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 erstmals eine Selbstevaluierung gemäß Regel 36 in Form der Aussendung eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Lenzing AG als gut bewertet wird. Weiters wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, welcher eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten soll.

3) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten beiden Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Vergütung aller drei Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen und einem kurzfristigen erfolgsabhängigen Anteil zusammen. Zusätzlich wird dem Vorstand ein langfristiges Bonusbankmodell gewährt. Der Maximalbonus ist mit 148% des Jahresfestbezuges in Zukunft begrenzt. Ein Stock Option Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Die kurzfristige Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich nach den Kriterien Konzernjahresüberschuss und Gesamtrentabilität bzw. Cashflow sowie individuellen qualitativen Zielen.
  • Für das Geschäftsjahr 2012 wird hinsichtlich des langfristigen Bonusanteils die Dividendenhöhe herangezogen. Ab 2013 gelten als Zielgrößen für das langfristige Bonusbankmodell zu 2/3 mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und der Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe und zu 1/3 die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt jeweils verteilt über drei Jahre.
  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2012 TEUR 96 (2011: TEUR 94) betrug.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Bundesgesetzes für die Mitarbeitervorsorge.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors and Officers Liability (D & O)- Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG:

Vorstandsvergütung TEUR
Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dipl.-Ing. Friedrich
Weninger, MBA
Mag. Thomas
Winkler, LL.M.
Summe
2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
Laufende Bezüge fix 484 468 433 391 405 390 1.322 1.249
Laufende Bezüge
variabel
696 2.240 525 1.539 488 1.391 1.709 5.170
Summe 1.180 2.708 958 1.930 893 1.782 3.032 6.419

Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene betrugen 2012 TEUR 895 (2011: TEUR 860).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing AG (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Gemäß Satzung erhielt der Aufsichtsrat im Jahr 2012 für das Jahr 2011 unter Berücksichtigung des § 98 Aktien Gesetz einen Anteil von 1,5% am Jahresgewinn, maximal das 2,5-fache der jährlichen fixen Vergütung. Es erhalten alle Mitglieder den gleichen Betrag, der Vorsitzende zusätzlich 60% und sein Stellvertreter 30%. Die jährliche fixe Vergütung beträgt EUR 7.082. Diese Beträge werden mit dem Verbraucherpreisindex angepasst.

Die Aufsichtsratsvergütungen (inkl. Sitzungsgelder) betrugen für das Geschäftsjahr 2011 insgesamt EUR 222.988, welche in der Hauptversammlung vom 19. April 2012 beschlossen wurden und in weiterer Folge ausgezahlt wurden.

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats der Lenzing AG:

MMag. Dr. Michael Junghans EUR 37.867
Dr. Veit Sorger EUR 30.431
Mag. Helmut Bernkopf EUR 24.788
Dr. Josef Krenner EUR 24.788
Mag. Martin Payer EUR 24.788
Mag. Patrick Prügger EUR 18.879
Mag. Andreas Schmidradner EUR 24.788
Dr. Astrid Skala-Kuhmann (Beginn Funktionsperiode 4/2012) -
Dkfm. Dr. Hermann Bell (Ende Funktionsperiode 3/2011) EUR 9.562
Dr. Walter Lederer (Ende Funktionsperiode 4/2012) EUR 24.788
Rudolf Baldinger EUR 679
Georg Liftinger EUR 679
Ing. Gerhard Ratzesberger EUR 272
Johann Schernberger EUR 679

4) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen, insbesondere durch die verstärkte Berücksichtigung von Frauen in internen Managementausbildungsprogrammen.

Im Berichtsjahr wurde Frau Dr. Skala-Kuhmann in den Aufsichtsrat der Gesellschaft gewählt.

Weiters konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

5) Compliance

Neben den bereits bestehenden "Lenzing Prinzipien", welche als Orientierungshilfe für die Themen Wertschöpfung, Unternehmerischer Geist, Verantwortung sowie Offenheit und Ehrlichkeit dienen, sowie unserem klaren Bekenntnis zur nachhaltigen Unternehmensführung hat Lenzing im Berichtsjahr einen Verhaltenskodex (Code of Conduct) entwickelt. Der Verhaltenskodex enthält verbindliche Regeln für alle Mitarbeiter für die wichtigsten Themen und fordert moralisches und ethisches Handeln. Überwacht wird dieser Bereich von einem Group Compliance Officer.

6) Director's Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß dem geltenden Börsegesetz. Ein Link zur Website der Finanzmarktaufsicht ist auf der Homepage der Lenzing AG eingerichtet.

7) Risikomanagement und Interne Revision

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit gemäß Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement jährlich in einer Prüfungsausschusssitzung über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Interne Revision berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls jährlich wird in einer Prüfungsausschusssitzung durch den Leiter Internal Audit über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse berichtet.

8) Externe Evaluierung

Gemäß Regel 62 hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat KPMG Austria AG mit dieser Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2012 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (Fassung Juli 2012) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Der Prüfbericht ist auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.

Lenzing Aktiengesellschaft

Lenzing, 31. Jänner 2013

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Ausgewählte Kennzahlen

Ausgewählte Kennzahlen

31.12.2012 31.12.2011
Bereinigtes Eigenkapital1 TEUR 1.153.137 1.048.107
Bereinigte Eigenkapitalquote1 % 43,8 44,8
Nettofinanzverschuldung4 TEUR 346.296 153.317
Nettoverschuldung2 4 TEUR 445.524 239.263
Net Gearing4 % 30,0 14,6
Offene Kreditlinien TEUR 211.179 250.757
Liquiditätsbestand3 4 TEUR 528.835 499.564
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen im Geschäftsjahr TEUR 319.640 193.352
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen im Geschäftsjahr TEUR 26.593 320
Mitarbeiter zum Periodenende Anzahl 7.033 6.444

Ausgewählte GuV-Positionen (vor/nach Umstrukturierungen)

2012 2011
Umsatz TEUR 2.090.403 2.140.032
EBITDA vor Umstrukturierungen TEUR 358.658 480.292
EBITDA-Marge vor Umstrukturierungen % 17,2 22,4
EBITDA nach Umstrukturierungen TEUR 352.380 480.292
EBITDA-Marge nach Umstrukturierungen % 16,9 22,4
EBIT vor Umstrukturierungen TEUR 254.994 363.979
EBIT-Marge vor Umstrukturierungen % 12,2 17,0
EBIT nach Umstrukturierungen TEUR 231.508 363.979
EBIT-Marge nach Umstrukturierungen % 11,1 17,0
EBT vor Umstrukturierungen TEUR 246.389 351.949
Ertragsteueraufwand vor Umstrukturierungen TEUR 54.464 84.554
Steuerquote vor Umstrukturierungen % 22,1 24,0
EBT nach Umstrukturierungen TEUR 236.042 351.949
Ertragsteueraufwand nach Umstrukturierungen TEUR 55.119 84.554
Steuerquote nach Umstrukturierungen % 23,4 24,0
Jahresüberschuss vor Umstrukturierungen TEUR 191.926 267.404
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss vor Umstrukturierungen TEUR 186.626 258.671
Jahresüberschuss nach Umstrukturierungen TEUR 180.924 267.404
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss nach Umstrukturierungen TEUR 175.624 258.671

1) Eigenkapital inklusive Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern (nach Umstrukturierungen).

2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen.

3) Umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

4) Ab 2012 werden auch liquide Wechsel in den Liquiditätsbestand einbezogen. Der Vorjahreswert wurde angepasst.

Konzernabschluss 2012

Inhalt

Konzernabschluss 2012 58
Inhalt 58
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 59
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 60
Konzern-Bilanz zum 31.12.2012 61
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 62
Konzern-Kapitalflussrechnung 64
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 65
Allgemeine Erläuterungen 65
Note 1. Grundlagen 65
Note 2. Anwendung von neuen und geänderten
Rechnungslegungsstandards
68
Note 3. Konsolidierungsgrundsätze sowie Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
71
Note 4. Änderungen im Konsolidierungskreis
und Unternehmenstransaktionen
89
Note 5. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens
werte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen
sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
90
Note 6. Segmentbericht 92
Erläuterungen zur Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung
102
Note 7. Umsatzerlöse 102
Note 8. Sonstige betriebliche Erträge 102
Note 9. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
103
Note 10. Personalaufwand 103
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen
104
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 105
Note 13. Ergebnis aus Umstrukturierungen 106
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
109
Note 15. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
109
Note 16. Finanzierungskosten 110
Note 17. Ertragsteueraufwand 110
Note 18. Ergebnis je Aktie 112
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz,
zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
113
Note 19. Immaterielle Anlagen 113

Note 20. Sachanlagen 117 Note 21. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 119

Note 22. Finanzanlagen 121
Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte 122
Note 24. Vorräte 122
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 123
Note 26. Fertigungsaufträge 124
Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 125
Note 28. Kurzfristige Wertpapiere 125
Note 29. Eigenkapital 126
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 129
Note 31. Finanzverbindlichkeiten 130
Note 32. Steuerabgrenzung
(aktive und passive latente Steuern)
132
Note 33. Rückstellungen 136
Note 34. Kündbare nicht beherrschende Anteile 147
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten 148
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 149
Note 36. Fonds der liquiden Mittel 149
Note 37. Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 149
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement
und zu den Finanzinstrumenten 151
Note 38. Kapitalrisikomanagement 151
Note 39. Kategorien von Finanzinstrumenten 154
Note 40. Zins- und Nettoergebnis aus
Finanzinstrumenten
159
Note 41. Finanzrisikomanagement und
derivative Finanzinstrumente
160
Erläuterungen zu Leasingverhältnissen 178
Note 42. Finanzierungsleasing 178
Note 43. Operating Leasing 179
Erläuterungen zu den nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu den Organen 181
Note 44. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden
Unternehmen und Personen
181
Note 45. Organe der Gesellschaft 185
Sonstige Erläuterungen 187
Note 46. Finanzielle Garantieverträge, Eventualverbindlichkeiten
und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie
rechtliche Risiken 187
Note 47. Direkte und indirekte Beteiligungen
188
Note 48. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Note 49. Freigabe des Konzernabschlusses
189
189

Lenzing AG Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

TEUR

Fortgeführte Geschäftsbereiche Note 2012 2011
Umsatzerlöse (7) 2.090.403 2.140.032
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 8.229 28.489
Andere aktivierte Eigenleistungen 57.736 30.269
Sonstige betriebliche Erträge (8) 45.401 53.134
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (9) -1.303.180 -1.275.650
Personalaufwand (10) -307.756 -287.078
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -107.253 -120.591
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -228.586 -204.625
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 254.994 363.979
Ergebnis aus Umstrukturierungen (13) -23.486 0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 231.508 363.979
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (14) 5.796 6.472
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (15) 4.733 5.556
Finanzierungskosten (16) -23.309 -23.895
Finanzerfolg -12.780 -11.867
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 17.314 -163
Ergebnis vor Steuern (EBT) 236.043 351.949
Ertragsteueraufwand (17) -55.119 -84.554
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 180.924 267.395
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich (5) 0 9
Jahresüberschuss 180.924 267.404
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 175.624 258.671
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 5.300 8.732
Ergebnis je Aktie (18) EUR EUR
Verwässert = unverwässert 6,61 9,88

Konzernabschluss 2012

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

TEUR
Note 2012 2011
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 180.924 267.404
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Plänen (33) -16.325 -5.222
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen (21) -592 0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) 4.079 1.275
-12.838 -3.947
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind (29) -4.236 17.287
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus der Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar"
(29) 323 930
Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar", die erfolgswirksam erfasst wurden
(29) 171 0
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges (29) 8.057 -8.969
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges, die erfolgswirksam erfasst wurden (29) 16.762 -15.818
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) -6.025 5.730
15.053 -841
Sonstiges Ergebnis – netto 2.214 -4.788
Gesamtes Periodenergebnis 183.138 262.616
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 177.080 254.668
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 6.058 7.947

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 31.12.2012

TEUR

Vermögenswerte Note 31.12.2012 31.12.2011
Immaterielle Anlagen (19) 90.978 90.072
Sachanlagen (20) 1.275.169 1.091.697
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (21) 34.611 30.289
Finanzanlagen (22) 56.068 93.630
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (32) 6.445 10.771
Sonstige langfristige Vermögenswerte (23) 17.241 9.311
Langfristige Vermögenswerte 1.480.513 1.325.770
Vorräte (24) 299.580 284.577
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (25) 264.516 236.764
Forderungen aus laufenden Steuern 11.832 11.692
Kurzfristige Wertpapiere (28) 0 6.748
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (27) 88.914 64.377
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (36) 481.658 410.534
1.146.499 1.014.692
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (5) 5.639 0
Kurzfristige Vermögenswerte 1.152.138 1.014.692
Bilanzsumme 2.632.651 2.340.462
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 31.12.2012 31.12.2011
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen -11.599 -14.694
Gewinnrücklagen 953.262 842.917
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.103.156 989.716
Anteile anderer Gesellschafter 27.544 33.978
Eigenkapital (29) 1.130.700 1.023.694
Finanzverbindlichkeiten (31) 701.564 518.521
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 50
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (30) 24.496 23.061
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (32) 40.955 28.197
Rückstellungen (33) 140.046 112.854
Kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 28.974 32.081
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 1.709 19.574
Langfristige Verbindlichkeiten 937.744 734.338
Finanzverbindlichkeiten (31) 173.568 134.360
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 200.259 148.504
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (30) 4.455 8.171
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 43.726 74.864
Rückstellungen (33) 81.644 144.489
Kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 0 1.824
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 41.859 70.219
545.511 582.430
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen (5) 18.695 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 564.206 582.430
Bilanzsumme 2.632.651 2.340.462

Konzernabschluss 2012

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 1.1.2011 26.717 63.600 -595
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 16.931
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 16.931
Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen (4) 0 0 0
Kapitalzuführung 857 70.320 0
Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2011 = 1.1.2012 27.574 133.919 16.336
Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 -4.300
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -4.300
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidie
rungskreis
(4) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung leistungsorientierter Pläne (33) 0 0 0
Stand zum 31.12.2012 27.574 133.919 12.036
TEUR Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
732.007 28.089 703.918 624.301 -11.581 1.531 -55
267.404 8.732 258.671 258.671 0 0 0
-4.788 -785 -4.003 0 -3.735 -17.896 697
262.616 7.947 254.668 258.671 -3.735 -17.896 697
-737 -564 -173 -183 10 0 0
71.176 0 71.176 0 0 0 0
-41.369 -1.495 -39.874 -39.874 0 0 0
1.023.694 33.978 989.716 842.916 -15.307 -16.365 642
180.924 5.300 175.624 175.624 0 0 0
2.214 758 1.457 0 -12.584 17.969 371
183.138 6.058 177.080 175.624 -12.584 17.969 371
-5.868 -8.603 2.735 2.735 0 0 0
-70.264 -3.889 -66.375 -66.375 0 0 0
0 0 0 -1.638 1.638 0 0
1.130.700 27.544 1.103.156 953.261 -26.252 1.605 1.013

Konzernabschluss 2012

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

TEUR
Note 2012 2011
Jahresüberschuss 180.924 267.395
+
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11) 107.253 120.591
-
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
-3.589 -4.278
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen -3.564 11.491
-
Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern
15.344 -2.124
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern -40.569 46.219
-
Unbare Erträge aus assoziierten Unternehmen
-5.020 -5.511
-
Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen
(37) -2.776 1.487
Brutto Cashflow 248.002 435.269
+/- Veränderung Vorräte -15.368 -51.411
+/- Veränderung Forderungen -14.841 -80.119
+/- Veränderung Verbindlichkeiten -8.348 5.930
Veränderung des Working Capital -38.556 -125.600
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 209.446 309.669
-
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
-319.640 -193.352
-
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen
(4) -26.593 -320
-
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
-4.413 -49.220
+
Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
1.137 2.910
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
41.121 23.830
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -308.388 -216.152
+
Einzahlungen von Eigenkapital
0 71.176
+
Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile
(34) 0 1.463
+
Einzahlungen anderer Gesellschafter
0 589
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-70.264 -41.369
+
Investitionszuschüsse
806 3.326
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 30.492 76.480
+
Zuflüsse aus Schuldscheindarlehen
(31) 199.185 0
+
Zuflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten
129.703 61.564
-
Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten
-124.662 -110.747
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 165.260 62.482
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 66.318 155.999
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen -2.469 0
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 63.849 155.999
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 417.282 254.513
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 528 6.770
Liquide Mittel zum Periodenende (36) 481.658 417.282

Lenzing AG Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012

Allgemeine Erläuterungen

Note 1

Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2012 ist die B & C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2011: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH aufgestellt. Das oberste Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("Man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben werden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Außerdem ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Deutschland (Kelheim), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Der Produktionsstandort in Indien (Mumbai) ist im Aufbau. Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2012 wurde unter Beachtung aller zum Erstellungszeitpunkt verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Konzernabschluss 2012

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Verwendung von Schätzungen und anderen Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen und andere Ermessensentscheidungen, insbesondere Annahmen über künftige Entwicklungen. Diese Schätzungen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Bei den folgenden Schätzungen und Ermessensentscheidungen besteht in der Lenzing Gruppe ein nicht unerhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in einer späteren Berichtsperiode führen können:

  • Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten (darunter insbesondere von Firmenwerten und Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer) und Sachanlagen basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge bei den Wertminderungstests werden mehrere Annahmen zu Grunde gelegt. Eine wesentliche Rolle spielen dabei vor allem künftige Cashflows (darunter insbesondere Preisund Mengenentwicklungen beim Absatz und bei den Einstandskosten) und der Abzinsungssatz. Daneben sind auch Annahmen über das Vorliegen von Indikatoren notwendig, die auf eine Wertminderung hindeuten.
  • Für die Bewertung der bestehenden Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen werden unter anderem Annahmen über die versicherungsmathematischen, demografischen und finanziellen Parameter getroffen (darunter insbesondere Abzinsungssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Bezugserhöhungen).
  • Dem Ansatz von sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden liegen Schätzungen über die Eintrittswahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses zu Grunde. Für die Bewertung dieser Posten werden außerdem Annahmen über den voraussichtlichen Betrag zur Erfüllung der Verpflichtungen getroffen. Diese Unsicherheiten betreffen insbesondere Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung, Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse, übrige Rückstellungen (darunter insbesondere für Verpflichtungen für Umweltsanierungsmaßnahmen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen und Rechtsstreitigkeiten) und abgegrenzte Schulden für antizipierte Ertragseinbußen.
  • Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern liegt die Annahme zu Grunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende steuerliche Verlustvorträge zu verwerten.

  • Der Ansatz von Entwicklungskosten hängt von der positiven Beurteilung verschiedener Kriterien ab (darunter insbesondere der künftigen Nutzung oder des Verkaufs des aktivierten Vermögenswerts sowie der Erzielung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens aus dem Vermögenswert).

  • Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen und erworbenen Anleihen wird insbesondere das Risiko von Ausfällen eingeschätzt.
  • Der Bewertung von Fertigungsaufträgen liegen Einschätzungen über das Ergebnis und den Fertigstellungsgrad der Aufträge zu Grunde.
  • Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Vorräten werden Annahmen über den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie über allfällig noch anfallende Fertigstellungskosten getroffen.
  • Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt vorhanden ist, werden finanzmathematische Bewertungsmethoden herangezogen. Die der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zu Grunde gelegten Parameter beruhen teilweise auf zukunftsbezogenen Annahmen.
  • Die Abschreibungen von planmäßig abschreibbaren immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden auf Basis von geschätzten Nutzungsdauern ermittelt.
  • Bei Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenserwerben werden Annahmen über die Existenz und die Bewertung von übernommenen Vermögenswerten (darunter insbesondere von immateriellen Vermögenswerten), Schulden und Eventualschulden getroffen. Der Ermittlung der beizuliegenden Zeitwerte im Zuge der Kaufpreisallokation werden mehrere Annahmen, vor allem über die künftigen Cashflows und den Abzinsungssatz, zu Grunde gelegt.
  • Der Anwendung von Cashflow Hedge Accounting für künftige Zahlungsströme liegt insbesondere die Annahme zu Grunde, dass diese künftigen Zahlungsströme mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden.

Spezifische Schätzungen und Ermessensentscheidungen bzw. die dabei getroffenen Annahmen werden in den jeweiligen Abschnitten erläutert.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Schätzungen und Ermessensentscheidungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2012 einbezogen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2012 2011
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 34 7 43 7
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 1 0 1 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert 0 0 -10 0
Stand zum 31.12. 35 7 34 7
davon in Österreich 15 3 15 3
davon im Ausland 20 4 19 4

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben. Eine Aufstellung der konsolidierten Unternehmen zum 31. Dezember 2012 findet sich in Note 47.

Note 2

Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards

Ab dem Geschäftsjahr 2012 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die Gruppe wendet die neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen an, welche für die Gruppe relevant und auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Jänner 2012 beginnen.

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2012 erstmalig anzuwenden:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards: Ausgeprägte Hochinflation und feste Umstellungszeitpunkte
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten
  • Änderungen von IAS 12 Latente Steuern: Rückgewinnung der zu Grunde liegenden Vermögenswerte

Auswirkungen der neuen oder geänderten Standards auf die Lenzing Gruppe

Die neuen oder geänderten Standards, welche ab dem 1. Jänner 2012 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsund Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2011 im Wesentlichen unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen:

Änderungen von IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Darstellung des sonstigen Ergebnisses

Die Änderungen des IAS 1 zur Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses wurden bereits im Vorjahr freiwillig vorzeitig angewendet und nunmehr redaktionell angepasst. Posten, die nie ergebniswirksam werden, wie beispielsweise versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden getrennt von jenen Posten dargestellt, die zukünftig ergebniswirksam werden, wie beispielsweise Erträge und Aufwendungen aus Cashflow Hedges.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Überarbeitungen von Standards, neuen Interpretationen und Änderungen von Standards waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2012 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards: Darlehen der öffentlichen Hand (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • IFRS 10 Konzernabschlüsse (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
  • IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
  • IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
  • Übergangsleitlinien (Änderungen von IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert
  • Änderungen von IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer

  • IAS 27 Einzelabschlüsse (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)

  • IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
  • IFRIC 20 Abraumbeseitigungskosten während der Produktionsphase im Tagebau
  • Änderungen einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungsprozesses 2009-2011 (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2014 beginnen:

  • Änderungen von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • Investmentgesellschaften (Änderungen von IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen:

  • IFRS 9 Finanzinstrumente (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderungen von IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Verpflichtender Anwendungszeitpunkt und Anhangangaben bei Übergang (noch nicht von der EU übernommen)

Im Zusammenhang mit der Darstellung des IFRS-Konzernabschlusses wurden im Mai 2011 drei neue Standards veröffentlicht. Durch IFRS 10 wird ein neuer einheitlicher Control-Begriff eingeführt. Die Auswirkungen auf die Zusammensetzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen werden derzeit geprüft. Mit IFRS 11 wird das Wahlrecht, Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen quotal zu konsolidieren, abgeschafft; diese sind künftig zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Da die Equity-Methode bereits in der Lenzing Gruppe angewendet wird, ergeben sich daraus keine wesentlichen Änderungen. Durch IFRS 12 werden die Anhangangaben zu konsolidierten und nicht konsolidierten Unternehmen in einem gesonderten Standard zusammengefasst. Der Umfang der notwendigen Angaben wird sich durch den neuen Standard deutlich erhöhen.

Der geänderte IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer tritt für Geschäftsjahre beginnend ab 1. Jänner 2013 in Kraft. Von der damit einhergehenden Abschaffung der Korridormethode und der Verpflichtung zur Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste im sonstigen Ergebnis ist die Lenzing Gruppe nicht betroffen, da auch bisher bereits alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in jener Periode, in der sie angefallen sind, zur Gänze im sonstigen Ergebnis erfasst werden.

Bei der Berechnung des Nettozinsaufwandes ist in Zukunft auch für die Ermittlung des erwarteten Ertrages aus Planvermögen derselbe Zinssatz zu verwenden, der für die Diskontierung der leistungsorientierten Verpflichtung angewendet wird. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe auch aus der Behandlung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwandes. Künftig ist die Verpflichtung vollständig und unabhängig von der Unverfallbarkeit in der Bilanz zu passivieren. Der Aufwand bzw. Ertrag ist sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung zu berücksichtigen. Die erwarteten Auswirkungen sind für die Lenzing Gruppe von untergeordneter Bedeutung. Zusätzlich werden geänderte Anhangangaben zu erfüllen sein.

IFRS 13 fasst die Anforderungen an die Ermittlung des Fair Values zusammen und ersetzt damit die diesbezüglich aktuell in den einzelnen IFRS formulierten Regelungen. IFRS 13 ist – mit wenigen Ausnahmen – anzuwenden, wenn gemäß einem anderen Standard eine Bewertung zum Fair Value oder Anhangangaben zum Fair Value gefordert oder zulässig sind. Die Auswirkungen der Änderungen auf das Ergebnis und die Bilanz sind voraussichtlich eher von untergeordneter Bedeutung. Hinsichtlich des Anhangs führen die Anforderungen des IFRS 13 zu zusätzlichen Angaben.

Der neue IFRS 9 sieht weitreichende Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aufgrund der laufenden Überarbeitungen des Standards können die Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe derzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Eine Anwendung des IFRS 9 wird nach derzeitigem Projektstand aber erst für Geschäftsjahre ab 1. Jänner 2015 verpflichtend.

Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben. Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation erfolgt grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU (nach dem sogenannten "Endorsement").

Note 3

Konsolidierungsgrundsätze sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bewertungsgrundlagen

Bei immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, gewährten Ausleihungen, Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten die grundsätzliche Basis für die Bewertung.

Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert die Basis für die Bewertung. Das Planvermögen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionszusagen sowie die Vermögenswerte und Schulden aus Unternehmenserwerben werden ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet.

Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus deren Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn der Lenzing AG mehr als 50% der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen.

72

Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden (einschließlich von Eventualschulden) zum Erwerbsstichtag mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Der Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert des zuvor den der Lenzing Gruppe an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils über das zum Erwerbszeitpunkt bestehende Nettovermögen. Ein allfällig entstandener negativer Firmenwert wird nach einer nochmaligen Beurteilung der Bewertung des Nettovermögens als Ertrag erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust jener Periode erfasst, in der sie anfallen.

Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften (derzeit der Lenzing (Nanjing) Fibres Co., Ltd. und der European Precursor GmbH) zurechenbaren Kapitalanteile werden außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile auf Grund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert. Der Bilanzausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt auf der Passivseite unter der Position "kündbare nicht beherrschende Anteile" bzw. auf der Aktivseite unter der Position "sonstige kurzfristige Vermögenswerte". Die erfolgswirksame Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit bzw. Forderung einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit bzw. erhöhen die Forderung.

Die Veränderung von Anteilen von bereits beherrschten Tochterunternehmen wird als Transaktion zwischen Eigentümern behandelt. Die Differenz zwischen der Gegenleistung und dem anteiligen Buchwert der nicht beherrschenden Anteile wird direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.

Wesentliche Vermögenswerte und Schulden sowie Aufwendungen und Erträge, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen zwischen den einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Fremdwährungsumrechnung

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung. Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung Euro umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge und Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Erträge und Aufwendungen anfallen. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im sonstigen Ergebnis erfasst.

Bei Unternehmenserwerben werden Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte vorgenommen. Diese Anpassungen und die Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden als Vermögenswerte bzw. Schulden des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung im Rahmen der Konsolidierung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen.

Wechselkurse wichtiger Währungen 2012 2011
Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR USD
US-Dollar
1,3190 1,3119 1,2935 1,3179
1 EUR GBP
Britisches Pfund
0,8159 0,8124 0,8352 0,8441
1 EUR CZK
Tschechische Krone
25,1450 25,2140 25,7685 25,5140
1 EUR CNY
Renminbi Yuan
8,2172 8,1809 8,1413 8,3563
1 EUR HKD
Hongkong Dollar
10,2221 10,1679 10,0486 10,2496
1 EUR INR
Indische Rupie
72,4075 71,6946 68,5670 69,2066

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) ist als zur Veräußerung gehalten einzustufen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch die fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung gehalten werden die Vermögenswerte (oder Teile einer Veräußerungsgruppe) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet. Danach sind langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Wertminderungsaufwendungen einer Veräußerungsgruppe werden analog IAS 36 zugeordnet. Wertminderungsaufwendungen aus der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten und folgende Wertsteigerungen und -minderungen im Rahmen der Bewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Teil eines Unternehmens, der einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt und der verkauft wurde oder zur Veräußerung gehalten wird, bzw. ein Tochterunternehmen, das nur zum Zweck der Weiterveräußerung angeschafft wurde. Die Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgt beim Verkauf oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn der Geschäftsbereich die Kriterien eines aufgegebenen Geschäftsbereiches erfüllt. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, dann ist die Gesamtergebnisrechnung so darzustellen, als ob der Geschäftsbereich seit Beginn der Vergleichsperiode als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft gewesen wäre.

Immaterielle Anlagen

Erworbene immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten).

Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Forschungskosten werden generell im Aufwand erfasst.

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software 3 bis 10
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
entgeltlich erworbene 4 bis 20
aus eigener Entwicklung 5 bis 15

Firmenwerte und bestimmte Markenrechte werden nur außerplanmäßig abgeschrieben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 96
Wohngebäude 30 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 10 bis 50
Sonstige Gebäude 7 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und -einbauten 2 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Grundstücke werden nur außerplanmäßig abgeschrieben.

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.

Die Lenzing Gruppe verfügt über keine als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien.

Leasingverhältnisse

Gehen bei geleasten Vermögenswerten alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über, dann handelt es sich um Finanzierungsleasing. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing eingestuft.

Bei Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasinggegenstände zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der betroffenen Sachanlage oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Die aus den Leasingverträgen resultierenden Anlagen sind unter den Sachanlagen aktiviert, die Zahlungsverpflichtungen sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern passiviert.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Bei Operating Leasing-Verträgen werden die vereinbarten Leasingzahlungen als Aufwendungen bzw. Erträge in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wertminderungen (Impairments)

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dabei entspricht der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswertes angepassten Zinssatzes. Die Cashflows werden aus aktuellen Planungen abgeleitet. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt.

Bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen.

Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögenswerten auf der niedrigsten Ebene dar, die selbstständig Cashflows unabhängig von anderen Vermögenswerten generieren. Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen. In der Lenzing Gruppe sind dies insbesondere einzelne Produktionsstandorte.

Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, wird auf Grundlage vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten vier Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. In begründeten Ausnahmefällen werden die Cashflow-Prognosen auf bis zu sechs Jahre (2011: bis zu sieben Jahre) ausgedehnt. Dies betrifft zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen Erweiterungsinvestitionen geplant sind, deren Cashflow-Potenzial sich erst nach vier Jahren vollständig in den Cashflows niederschlägt. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 1,0% bis zu 3,1% (31. Dezember 2011: 1,0%) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Per 31. Dezember 2012 wurden WACCs zwischen 7,7 % und 14,0% verwendet (per 31. Dezember 2011 zwischen 7,7% und 14,5%).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Cashflows basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe und Energie). Diese internen Annahmen werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung (Zuschreibung) auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden nicht wieder zugeschrieben.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen der Kapitalanteil grundsätzlich zwischen 20% und 50% beträgt sowie ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode werden erworbene Beteiligungen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Der mit einem assoziierten Unternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert der Beteiligung enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben.

Im Übrigen gelten grundsätzlich dieselben Konsolidierungsgrundsätze wie bei Tochterunternehmen.

Finanzanlagen und Wertpapiere

Lang- und kurzfristige Wertpapiere werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale") klassifiziert. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt. Die Bewertung der Wertpapiere erfolgt zum Marktwert. Bei Anleihen und Aktien wird grundsätzlich der aktuelle Börsekurs, bei Fonds grundsätzlich der aktuelle rechnerische Wert als Marktwert verwendet. Realisierte Gewinne und Verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst, nicht realisierte Gewinne und Verluste werden – abzüglich von latenten Steuern – im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Die Effektivzinsmethode wird angewendet.

Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwertes eines zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten ist ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Ein wesentlicher Rückgang des beizulegenden Zeitwertes wird im Regelfall angenommen, wenn der Wertverlust im Verhältnis zu den historischen Anschaffungskosten 20% übersteigt. Eine dauerhafte Wertminderung von Eigenkapitalinstrumenten liegt im Regelfall vor, wenn der Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter dessen Anschaffungskosten einen Zeitraum von 9 Monaten überschreitet.

Beteiligungen an nicht konsolidierten Unternehmen werden im Fall von nicht vorhandenen verlässlichen Marktpreisen eines aktiven Marktes mit den Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Die langfristigen Wertpapiere dienen unter anderem der nach § 14 öEStG erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen (Großanlegerfonds GF 82 – Sondervermögen gemäß § 20a InvFG).

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Laufende Steuern und Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die laufenden Steuern und die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betreffen Ertragsteuern. Die laufenden Steuern ergeben sich aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz.

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Vermögenswerte und Schulden auf Basis von temporären Unterschieden zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt. Zusätzlich ist im Rahmen der Steuerabgrenzung der Steuervorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit dessen Verwertung wahrscheinlich ist. Dabei werden jeweils die gemäß der Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung vorgenommen. Auf permanente Unterschiede werden keine latenten Steuern abgegrenzt. Bei Zwischenergebniseliminierungen erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Auf Grund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B & C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert. Wenn ein Anzahlungsüberhang entsteht, so wird dieser unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Vorräte

Die Vorräte werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sowie Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten). Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie allfällig noch anfallenden Fertigstellungskosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist aus der gleichnamigen Position in der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Sie sind mit den jeweiligen Nennwerten bewertet. Im für die Kapitalflussrechnung relevanten Fonds der liquiden Mittel sind, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, nur liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten enthalten, die geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Emittierte Eigenkapitalinstrumente

Von der Lenzing Gruppe emittierte Finanzinstrumente werden dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als sonstige betriebliche Erträge ergebniswirksam erfasst. Der Ansatz und die Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter dem Punkt "Emissionszertifikate" erläutert.

Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und ähnliche Verpflichtungen

Nahezu alle Beschäftigten des Konzerns werden von leistungs- oder beitragsorientierten Plänen erfasst.

Die Pensionsleistungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen richten sich nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Der Pensionsplan der Lenzing AG umfasst zum Großteil bereits pensionierte Dienstnehmer. Dabei wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren ausgegangen, abhängig von Geschlecht und Position im Unternehmen.

Die leistungsorientierten Pensionszusagen der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. werden durch Beiträge an einen Pensionsfonds finanziert. Für die Zusagen der Lenzing AG bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind.

Dienstnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, haben Anspruch auf eine Abfertigung bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln.

Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und die Abfertigungsverpflichtungen sind gemäß IAS 19 als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen und werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Zu jedem Bilanzstichtag wird eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze angesetzt. Die Erfassung erfolgt im sonstigen Ergebnis. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort in jenem Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits unverfallbar sind. Ansonsten erfolgt eine lineare Verteilung über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leistungen.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen und Abfertigungsverpflichtungen bestehen in österreichischen Konzernunternehmen. Für diese Verpflichtungen wurde ein auf Basis der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen gewichteter Abzinsungssatz verwendet. Der Abzinsungssatz wurde aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung viel höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Währung und Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre ermittelt. Die Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar, welcher durch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst wurde. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht.

Alle Aufwendungen aus Pensions- und Abfertigungsrückstellungen, insbesondere auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung und die Erträge aus dem Planvermögen, werden im Personalaufwand erfasst.

Für beitragsorientierte Pensionszusagen zahlt die Gruppe in Pensionskassen ein. Bei Dienstnehmern, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, ist die Gruppe gesetzlich verpflichtet, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzuzahlen. Bei beitragsorientierten Plänen trifft die Lenzing Gruppe nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtung mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Verpflichtungen anlässlich von Dienstnehmerjubiläen

Auf Grund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Dienstnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken.

Jubiläumsgelder sind gemäß IAS 19 als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen der Gruppe werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) mittels versicherungsmathematischer Bewertung berechnet. Die erwarteten Versorgungsleistungen werden auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt und zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden sofort in voller Höher erfolgswirksam erfasst.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern bestehen in österreichischen Konzernunternehmen. Für diese Verpflichtungen wurde ein auf Basis der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen gewichteter Abzinsungssatz verwendet. Der Abzinsungssatz wurde aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung viel höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Fluktuationsraten werden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt.

Alle Aufwendungen aus Jubiläumsgeldrückstellungen, insbesondere auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung, werden im Personalaufwand erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Dabei wird von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen.

Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Rückstellungsauflösungen werden als Ertrag in jenen Aufwandspositionen ausgewiesen, die ursprünglich bei Bildung der Rückstellung mit Aufwand belastet waren.

Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist und die Abzinsungsperiode verlässlich geschätzt werden kann.

Unter dem Posten Rückstellungen sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im Sinne der IFRS stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, wie finanzielle Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Wenn in äußerst seltenen Fällen eine bestehende Schuld nicht in der Bilanz als Rückstellung angesetzt werden kann, weil keine verlässliche Schätzung der Schuld möglich ist, liegt ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit vor. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Konzernanhang angegeben.

Erlös- und Aufwandsrealisierung

Als Umsatzerlöse werden alle Erträge aus Produktverkäufen und erbrachten Dienstleistungen, vermindert um Preisnachlässe und sonstige Erlösschmälerungen, erfasst.

Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse, die sich zum Bilanzstichtag noch auf Lager befanden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen dienen der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von langfristigen Vermögenswerten zu aktivieren sind. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Die Erfassung von Erträgen erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen bzw. die Leistung erbracht wurde, die Höhe der Erlöse bzw. zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird. Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt erfasst (siehe dazu weiter oben den Punkt "Fertigungsaufträge").

Operative Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung angesetzt.

Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung berücksichtigt. Zins- und andere Finanzaufwendungen bzw. -erträge werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, welche der Finanzierung der Anschaffung oder Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zurechenbar sind und während des Herstellungszeitraumes anfallen, werden aktiviert und anschließend abgeschrieben. Die Aktivierung erfolgt über die Position "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto, die Abschreibung erfolgt über die Position "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen".

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt.

In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Trading-Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Bilanz angesetzt, wenn der Konzern bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Die Finanzinstrumente werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des geplanten Rohstoffverbrauchs in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die regelmäßige Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss. Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der kumulierten Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte mit den kumulierten Fair Value-Änderungen der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte (Basis Adjustment) im operativen Ergebnis saldiert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Die Umbuchung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust erfolgt bei Realisierung des Umsatzerlöses bzw. der Verursachung des Materialaufwandes in Fremdwährung. In der Folge wird die Marktwertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt steht der Marktwertveränderung die Stichtagskursbewertung der Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten aus der Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivaten, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann (Trading-Derivate), werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Derivate werden zum beizuliegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Bei positiven Marktwerten wird die Bonität des Vertragspartners in die Bewertung einbezogen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Ausweis

Der Ausweis der Vermögenswerte und Schulden, der Aufwendungen und Erträge, des sonstigen Ergebnisses, der übrigen Eigenkapitalposten sowie der Cashflows in der Kapitalflussrechnung wurde im Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr grundsätzlich beibehalten.

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit des Konzernabschlusses wurde in der Konzern-Kapitalflussrechnung eine Ausweisänderung vorgenommen. Die Ertragsteuern werden nun gänzlich innerhalb des Brutto-Cashflows ausgewiesen. In früheren Abschlüssen waren jene Abgrenzungen zu den Steuern, die sich aus den Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern ergaben, innerhalb des Cashflows aus der Veränderung des Working Capital ausgewiesen. Durch die Ausweisänderung ergibt sich somit eine Verschiebung zwischen Brutto-Cashflow und Cashflow aus der Veränderung des Working Capital. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit ändert sich in Summe dadurch nicht.

Die Änderung hat folgende Auswirkungen auf den Abschluss:

Ausweisänderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung TEUR
-- ------------------------------------------------------- ------
zuvor 2011 angepasst 2011
Brutto-Cashflow 389.049 435.269
Veränderung des Working Capital -79.381 -125.600
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 309.669 309.669

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit des Konzernabschlusses wurde innerhalb der sonstigen Rückstellungen eine besondere Aufgliederung vorgenommen. In den sonstigen Rückstellungen sind auch abgegrenzte Schulden in Höhe von 64.507 TEUR per 31. Dezember 2012 (76.059 TEUR per 31. Dezember 2011 bzw. 1. Jänner 2012; 93.080 TEUR per 1. Jänner 2011) enthalten. Im Vergleich zu Rückstellungen im Sinne der IFRS stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen nunmehr gesondert unter dem Begriff "abgegrenzte Schulden" dargestellt. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, analog zu finanziellen Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Im Segmentbericht wird nunmehr das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) als "Segmentergebnis" bezeichnet, da es sich zur primären Kennzahl der Performancemessung entwickelt hat.

Außerdem wurden zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit des Konzernabschlusses folgende Posten und Darstellungen anders bezeichnet bzw. gegliedert:

  • Einzelne bisher in den Notes dargestellte Cashflows wurden in die Konzern-Kapitalflussrechnung aufgenommen.
  • Die im kumulierten sonstigen Ergebnis erfassten Rücklagen wurden unter den "anderen Rücklagen" zusammengefasst. Diese Umstellung führte zu einer geringfügigen Anpassung der Zeile "Änderungen im Konsolidierungskreis und sonstige Änderungen" in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2011 (vor Anpassung betrug die Spalte "versicherungsmathematische Gewinne/Verluste" in dieser Zeile 0 TEUR, nach Anpassung 10 TEUR; vor Anpassung betrug die Spalte "Gewinnrücklagen" in dieser Zeile -173 TEUR, nach Anpassung -183 TEUR).
  • Die "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen" und die "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" wurden in der Bilanz unter den "Finanzverbindlichkeiten" zusammengefasst. Die Detailpositionen sind nach wie vor im Konzernanhang aufgegliedert (siehe Note 31).
  • Der Begriff "Vermögensgegenstand" bzw. "Vermögen" wurde weitgehend durch den Begriff "Vermögenswert" vereinheitlicht.
  • Der Begriff "Anlagevermögen" wurde durch den Begriff "Anlagen" ersetzt.
  • Der Begriff "Ertragsteuern" in der Gewinn- und Verlustrechnung wurde durch den Begriff "Ertragsteueraufwand" ersetzt.
  • Der Begriff "Erträge aus lang- und kurzfristigen Finanzanlagen" in der Gewinn- und Verlustrechnung wurde durch den Begriff "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" ersetzt.
  • Der Begriff "Fair Value Hedges" in Zusammenhang mit der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung wurde durch den Begriff "Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde" ersetzt. Damit werden diese Derivate bis zu ihrem Auslaufen als "Cashflow Hedges" im Konzernanhang dargestellt. Zuvor wurden diese Derivate bis zum Zeitpunkt der Realisierung der Umsatzerlöse bzw. der Verursachung der Materialaufwendungen als "Cashflow Hedges" und ab diesem Zeitpunkt bis zu ihrem Auslaufen als "Fair Value Hedges" dargestellt. Die vorgenommene Änderung dient zur Klarstellung des Sicherungszusammenhanges (Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung).

  • Die Abfolge der Notes wurde teilweise neu gegliedert.

  • Daneben wurden noch andere Bezeichnungen geringfügig geändert und Darstellungen in den Notes angepasst bzw. ergänzt.

Die Darstellungsänderungen führen zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Die Vorjahresbeträge (einschließlich der davon betroffenen Notes) wurden entsprechend angepasst.

Zu den Auswirkungen der Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards siehe Note 2.

Note 4

Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Am 19. Jänner 2011 wurde die Beta LAG Holding GmbH zur Übernahme von Holdingfunktionen gegründet. Diese Gesellschaft wurde am 27. Mai 2011 an die B & C Industrieholding GmbH abgetreten und in der Lenzing Gruppe entkonsolidiert.

Die übrigen Entkonsolidierungen im Jahr 2011 stehen in Zusammenhang mit dem aufgegebenen Geschäftsbereich (Hahl-Pedex-Gruppe). Sie sind in Note 5 näher erläutert.

Mit 15. Juni 2011 hat die Lenzing Gruppe weitere 45% der Anteile an der bereits zuvor voll konsolidierten Leno Electronics GmbH (Leno) um 320 TEUR übernommen. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 55% auf 100%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion insgesamt um 301 TEUR gesunken.

Seit April 2010 hat sich die Lenzing Gruppe in mehreren Tranchen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited (LMI), einem Joint Venture mit der indischen Modi Gruppe, beteiligt. Im Geschäftsjahr 2011 wurde eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von 1.397 TEUR durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 99,9% (per 31. Dezember 2010) auf 95,4% (per 31. Dezember 2011) gesunken sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion insgesamt um 113 TEUR gestiegen.

Im Geschäftsjahr 2012 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited weitere nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhungen in Höhe von 3.136 TEUR durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 95,4% (per 31. Dezember 2011) auf 96,3% (per 31. Dezember 2012) gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktionen insgesamt um 12 TEUR gesunken.

Mit 26. September 2012 hat die Lenzing Gruppe 100% der Anteile an einer bisher nicht operativen Mantelgesellschaft mit Sitz in München, Deutschland, um 28 TEUR erworben. Die Gesellschaft verfügte im Erwerbszeitpunkt über ein Stammkapital und ein Bankguthaben von je 25 TEUR. Beim Erwerb ist kein steuerlich abzugsfähiger Firmenwert angefallen. Der Erwerb wurde vor allem deshalb durchgeführt, um – im Vergleich zur Gründung einer eigenen Gesellschaft – Zeit zu sparen. Die erworbene Gesellschaft wurde auf Lenzing Global Finance GmbH umfirmiert. Die Lenzing Global Finance GmbH dient innerhalb der Lenzing Gruppe insbesondere zur Ausgabe von Schuldscheinen und zur Weiterreichung der vereinnahmten finanziellen Mittel an verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft erzielte seit ihrer Gründung bis zum Erwerb durch die Lenzing Gruppe keine nennenswerten Erträge und verursachte keine nennenswerten Aufwendungen.

Mit 1. Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe weitere 25% der Anteile an der bereits zuvor voll konsolidierten Biocel Paskov a.s. (Biocel), Paskov, Tschechien, um 26.593 TEUR erworben. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 75% auf 100%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sinken durch diese Transaktion um 8.591 TEUR. Die Verbindlichkeit aus der Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile sinkt durch diese Transaktion um 19.666 TEUR. Der aus dieser Transaktion entstandene Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.661 TEUR wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Note 5

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Veräußerungsgruppen

Die European Precursor GmbH (EPG) ist ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe, das dem Segment Plastics Products zugeordnet ist. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die EPG zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet. Auf Grund der Liquidation und der damit verbundenen Veräußerung des Vermögens bzw. der Gesellschaft wurde die EPG per 31. Dezember 2012 als Veräußerungsgruppe dargestellt. Die Liquidation soll voraussichtlich in den nächsten 12 Monaten im Wesentlichen abgeschlossen sein.

Die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Schulden der Veräußerungsgruppe EPG stellen sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt dar:

Nettovermögen der Veräußerungsgruppe TEUR
31.12.2012
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 3.000
Finanzanlagen 2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 168
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.469
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 5.639
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 9.707
Rückstellungen 8.336
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 653
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 18.695
Aufgerechnete konzerninterne Schulden 12.659
Summe -25.716

Die Bewertung der immateriellen Anlagen und Sachanlagen der Veräußerungsgruppe EPG zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten hat zu Wertminderungen in Höhe von 17.208 TEUR geführt. Die Wertminderungen und sonstige Bewertungsmaßnahmen im Rahmen der Liquidation der EPG sind im Ergebnis aus Umstrukturierungen enthalten (siehe Note 13).

Das operative Ergebnis der Veräußerungsgruppe EPG stellt sich vor Bewertungsmaßnahmen im Rahmen der Liquidation und vor Konsolidierungseffekten wie folgt dar:

Operatives Ergebnis der Veräußerungsgruppe vor Bewertungsmaßnahmen im Rahmen der Liquidation und vor Konsolidierungseffekten TEUR

2012
Umsatzerlöse 10.230
Betrieblicher Aufwand -10.143
Betriebsergebnis (EBIT) 87
Finanzerfolg und Ertragsteueraufwand -1.031
Jahresergebnis -944
EBITDA 1.841

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Um die Ressourcen in Zukunft noch mehr auf das Kerngeschäft cellulosische Fasern zu konzentrieren, hat die Lenzing Gruppe im Februar 2011 im Zuge einer weiteren Portfolio-Bereinigung Teile des Kunststoff-Filamentgeschäfts (Hahl-Pedex-Gruppe) an ein Konsortium um die Global Equity Partners Gruppe (GEP) verkauft. Dieser Verkauf wurde bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2011 der Lenzing Gruppe als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen.

GEP erwarb 100% der Anteile der beiden deutschen Unternehmen Hahl Filaments GmbH, Munderkingen, und Pedex GmbH, Affolterbach, des US-Unternehmens Hahl Inc., Lexington, und des tschechischen Unternehmens Hahl Filaments s.r.o., Plana, sowie der dazugehörigen Liegenschafts- und Holdinggesellschaften. Der Verkaufspreis betrug 1.526 TEUR.

Der aufgegebene Geschäftsbereich war Teil des Segments Plastics Products.

In den Monaten Jänner und Februar 2011 wurde von der Hahl-Pedex-Gruppe ein Umsatz von 9.428 TEUR (davon 7.793 TEUR in Europa und 1.635 TEUR in Amerika) bei betrieblichen Aufwendungen (einschließlich Abschreibungen) von 9.109 TEUR erzielt. Das EBIT betrug 319 TEUR, die Abschreibungen betrugen 438 TEUR und das EBITDA betrug 757 TEUR. Die Inves-titionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen betrugen 42 TEUR (davon 38 TEUR in Europa und 4 TEUR in Amerika). Im sonstigen Ergebnis sind in den Monaten Jänner und Februar 2011 keine Beträge angefallen.

Die Hauptgruppen von Vermögenswerten und Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereichs stellten sich zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung wie folgt dar:

Vermögenswerte und Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereichs zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung TEUR

2011
Langfristige Vermögenswerte 17.170
Kurzfristige Vermögenswerte 18.906
Vermögenswerte 36.076
Langfristige Verbindlichkeiten 26.076
Kurzfristige Verbindlichkeiten 8.474
Verbindlichkeiten 34.550
Nettovermögenswerte (Eigenkapital) 1.526

Aus Entkonsolidierungseffekten ergab sich in 2011 ein Periodengewinn aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich von 9 TEUR. Dieser Periodengewinn wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung der Lenzing Gruppe im Posten "Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich" erfasst. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich betrug 2011 0,00 EUR. Im Jahr 2011 gab es keine wesentlichen Zahlungsströme im aufgegebenen Geschäftsbereich.

Note 6

Segmentbericht

Informationen über Geschäftssegmente

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente auf Grund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände separat geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers und Pulp zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale miteinander vergleichbar sind. Die genannten Business Units sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird die Business Unit Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers auf Grund des energieintensiven Faserund Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Plastics Products:

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren her. Es umfasst die Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst die Business Unit Engineering.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing. Der "Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen" und die "Anteile an assoziierten Unternehmen" in diesem Segment betreffen die Beteiligungen an der WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien, und an der Lenzing Papier GmbH, Lenzing.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

2012 bzw. 31.12.2012 Fibers Plastics Products
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.883.023 158.453
Innenumsätze 12.965 1.489
Umsatzerlöse gesamt 1.895.988 159.942
EBITDA (Segmentergebnis) 338.684 15.932
EBIT 239.532 10.153
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 102.718 5.798
davon Wertminderungen 0 0
davon Zuschreibungen 954 0
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 5.801 0
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 318.854 3.161
EBITDA-Marge 17,9% 10,0%
EBIT-Marge 12,6% 6,3%
Segmentvermögen 1.945.428 94.971
Segmentverbindlichkeiten 450.311 25.109
Anteile an assoziierten Unternehmen 33.883 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

2011 bzw. 31.12.2011 Fibers Plastics Products
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.927.630 170.641
Innenumsätze 11.848 1.984
Umsatzerlöse gesamt 1.939.477 172.624
EBITDA (Segmentergebnis) 458.638 16.476
EBIT 360.943 -3.489
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 101.951 19.982
davon Wertminderungen 4.551 13.322
davon Zuschreibungen 0 0
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 6.474 0
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 189.591 4.550
EBITDA-Marge 23,6% 9,5%
EBIT-Marge 18,6% -2,0%
Segmentvermögen 1.659.175 105.816
Segmentverbindlichkeiten 479.933 29.049
Anteile an assoziierten Unternehmen 29.557 0

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige Engineering
2.090.403 0 2.090.403 1.875 47.052
0 -90.760 90.760 1.599 74.706
2.090.403 -90.760 2.181.163 3.474 121.758
352.380 -13.106 365.486 696 10.173
231.508 -27.311 258.819 620 8.515
107.253 -3.003 110.255 76 1.662
0 0 0 0
954 0 954 0 0
5.796 0 5.796 -5 0
319.640 -4.721 324.361 154 2.192
16,9% 16,8% 20,0% 8,4%
11,1% 11,9% 17,8% 7,0%
2.632.651 544.675 2.087.975 795 46.782
1.501.951 983.731 518.219 978 41.821
34.611 0 34.611 728 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige Engineering
2.140.032 0 2.140.032 1.381 40.380
0 -81.893 81.893 1.418 66.644
2.140.032 -81.893 2.221.924 2.799 107.024
480.292 -4.182 484.474 347 9.014
363.979 -1.304 365.284 298 7.531
120.591 -2.878 123.469 48 1.487
17.873 0 17.873 0 0
0 0 0 0 0
6.472 0 6.472 -2 0
193.352 -3.114 196.466 97 2.229
22,4% 21,8% 12,4% 8,4%
17,0% 16,4% 10,7% 7,0%
2.340.462 529.552 1.810.910 454 45.466
1.316.768 776.352 540.417 979 30.455
30.289 0 30.289 733 0

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA)

zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR
2012 2011
Segmentergebnis (EBITDA) 365.486 484.474
Konsolidierung -6.828 -4.182
Konzernergebnis (EBITDA) vor Umstrukturierungen 358.657 480.292
Aktivierung von Forderungen aus Zahlungsansprüchen
bei der Liquidation
1.821 0
Passivierung von Rückstellungen aus Zahlungsverpflichtungen
bei der Liquidation (inkl. Konsolidierung)
-8.099 0
Konzernergebnis (EBITDA) nach Umstrukturierungen 352.380 480.292
Segmentabschreibungen -110.255 -123.469
Konsolidierung 3.003 2.878
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.589 4.278
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten
(im Ergebnis aus Umstrukturierungen)
-17.208 0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 231.508 363.979
Finanzerfolg -12.780 -11.867
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 17.314 -163
Ergebnis vor Steuern (EBT) 236.043 351.949

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) auf den Jahresüberschuss ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich. Das Ergebnis aus Umstrukturierungen wird im Detail unter den Notes 5 und 13 erläutert.

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT auf das Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT

zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen TEUR
2012 2011
Segment-EBIT 258.819 365.284
Ergebnis aus Umstrukturierungen -23.486 0
Konsolidierung -3.825 -1.304
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 231.508 363.979

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen auf die Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den
Segment- zu den Konzernabschreibungen TEUR
2012 2011
Segmentabschreibungen 110.255 123.469
Konsolidierung -3.003 -2.878
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 107.253 120.591
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten (im Ergebnis aus
Umstrukturierungen)
17.208 0
Konzernabschreibungen 124.461 120.591

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen auf das Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Segmentvermögen 2.087.975 1.810.910
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 34.611 30.289
Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte
Wertpapiere und andere Finanzanlagen 57.218 101.528
Aktive latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern 27.098 22.463
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 481.658 410.534
"Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen"
5.639 0
Konsolidierung -61.549 -35.262
Konzernvermögen 2.632.651 2.340.462

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten auf die Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Segmentverbindlichkeiten 518.219 540.417
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 875.132 652.881
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern 84.681 103.061
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 28.952 31.232
"Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten
und Veräußerungsgruppen"
18.695 0
Konsolidierung -23.729 -10.822
Konzernverbindlichkeiten 1.501.951 1.316.768

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte.

Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen zu fremdüblichen Konditionen.

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden
nach Produkten und Dienstleistungen
TEUR
2012 2011
Lenzing Viscose® 1.020.688 1.020.378
Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) 232.598 266.871
TENCEL® 331.547 293.877
Industriell gefertigte Cellulosefasern 1.584.833 1.581.126
Natriumsulfat und Schwarzlauge 49.364 44.064
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 261.791 314.287
Segment Fibers 1.895.988 1.939.477
Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren –
Segment Plastics Products 159.942 172.624
Maschinen- und Anlagenbau sowie
Engineering-Dienstleistungen – Segment Engineering 121.758 107.024
Sonstige und Konsolidierung -87.285 -79.093
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.090.403 2.140.032

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10% zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und latente Steueransprüche) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR

Umsatzerlöse
2012 2011
Österreich 185.873 181.718
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 740.851 780.483
Asien 973.520 962.222
Amerika 153.596 177.255
Restliche Welt 36.563 38.353
Zwischensumme 2.090.403 2.140.032
Überleitung auf Konzernwerte 0 0
Konzernsumme 2.090.403 2.140.032

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet.

Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe.

Die Produktionsstandorte im Segment Fibers befinden sich in Österreich, darunter das Stammwerk in Lenzing, das neben Standard-Viscosefasern auch Faser-Spezialitäten – Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) – herstellt, und der Lyocell-Produktionsstandort (TENCEL®) in Heiligenkreuz. Weitere Lyocell-Produktionsstandorte befinden sich in Großbritannien (Grimsby) und in den USA (Mobile). Der Konzern verfügt weiters über zwei Standard-Viscosefaser-Produktionsstandorte in Asien: Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing).

Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen Investitionen
31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 2012 2011
698.368 619.461 981.886 863.896 135.736 67.411
198.480 162.273 296.514 260.071 67.761 41.188
459.091 404.411 737.481 645.175 92.626 72.990
45.041 26.147 72.094 41.768 23.516 11.763
0 0 0 0 0 0
1.400.979 1.212.292 2.087.975 1.810.910 319.640 193.352
79.533 113.479 544.675 529.552 0 0
1.480.513 1.325.770 2.632.651 2.340.462 319.640 193.352

Informationen über geografische Gebiete TEUR

Der Produktionsstandort in Indien (Mumbai) ist im Aufbau. Die Zellstoffwerke befinden sich in Österreich (Lenzing) und in Tschechien (Paskov). Das Vertriebsnetz im Segment Fibers umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Die Produktionsstandorte der Segmente Plastics Products und Engineering befinden sich in Österreich (Lenzing), in Deutschland (Kelheim) und in China (Nanjing).

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Note 7

Umsatzerlöse

Die Lenzing Gruppe erwirtschaftet ihre Umsatzerlöse durch den Verkauf von Produkten und die Erbringung von Dienstleistungen. Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse nach einzelnen Erlöskategorien ist im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 6, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen). Die Erlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen sind in Note 26 ersichtlich.

Note 8

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2012 2011
Erträge aus Leistungsverrechnungen,
sonstigen Produkten und Energie
22.269 27.679
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens
für Emissionszertifikate sowie aus Förderungen
15.869 14.758
Diverse andere Erträge 7.263 10.697
Summe 45.401 53.134

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von 6.511 TEUR (2011: 7.210 TEUR).

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Mieterträge in Höhe von 2.709 TEUR (2011: 2.682 TEUR), Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von 711 TEUR (2011: 2.607 TEUR) und Versicherungsvergütungen in Höhe von 874 TEUR (2011: 2.089 TEUR).

Note 9

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und
sonstige bezogene Herstellungsleistungen
TEUR
2012 2011
Material 1.157.902 1.143.472
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 145.279 132.178
Summe 1.303.180 1.275.650

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure), Rohstoffe für die Erzeugung von Plastikprodukten und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Note 10

Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2012 2011
Löhne und Gehälter 237.804 222.421
Aufwendungen für Abfertigungen 6.235 5.569
Aufwendungen für Altersversorgung 5.923 4.614
Gesetzlicher Sozialaufwand 53.054 49.573
Sonstige Sozialaufwendungen 4.739 4.901
Summe 307.756 287.078

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2012 betrug 4,35 % bis 4,5%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 4,7% in Großbritannien, 2,0% in der Tschechischen Republik und 3,79% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2011 betrug 3,05% bis 3,15%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten zu einer Erhöhung um 4,6% in Großbritannien, 4,0% in der Tschechischen Republik und 5,98% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen.

Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abfertigungen (siehe dazu Note 33).

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter

2012 2011
Durchschnittlich 6.739 6.294
zum 31. Dezember 7.033 6.444

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in Österreich

2012 2011
Arbeiter 2.168 1.959
Angestellte 1.215 1.149
Summe 3.383 3.108

Note 11

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
2012 2011
Planmäßige Abschreibungen 108.207 102.718
Wertminderungen 0 17.873
Wertaufholungen (Zuschreibungen) -954 0
Summe
107.253
120.591

Zu den im Ergebnis aus Umstrukturierungen erfassten Wertminderungen auf Sachanlagen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten im Rahmen der Liquidation der EPG siehe im Detail die Notes 5 und 13. Weitere Details können außerdem dem Segmentbericht (siehe Note 6) und den Erläuterungen zu den immateriellen Anlagen (siehe Note 19) sowie Sachanlagen (siehe Note 20) entnommen werden.

Note 12

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR
2012 2011
Vertriebsaufwendungen 106.486 96.474
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige
Fremdleistungen
35.344 33.265
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 10.262 13.670
Versicherungsaufwendungen 9.903 9.492
Reiseaufwendungen 10.466 8.925
Aufwendungen für Abfallentsorgung 7.000 6.384
Übrige 49.124 36.415
Summe 228.586 204.625

Die Vertriebsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von 79.038 TEUR (2011: 67.774 TEUR) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von 26.854 TEUR (2011: 28.508 TEUR).

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von 7.437 TEUR (2011: 4.820 TEUR), Aufwendungen aus Emissionszertifikaten in Höhe von 3.368 TEUR (2011: 3.867 TEUR), Fremdwährungskursverluste in Höhe von 3.325 TEUR (2011: 2.249 TEUR) und Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von 515 TEUR (2011: 1.653 TEUR).

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer der Lenzing AG setzen sich wie folgt zusammen:

Honorare des Abschlussprüfers TEUR
2012 2011
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 259 255
Andere Bestätigungsleistungen 55 0
Sonstige Leistungen (in 2011: Comfort Letter) 7 697
Steuerberatung 191 97
Summe 511 1.049

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Note 13

Ergebnis aus Umstrukturierungen

Für die Lenzing Gruppe ist das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) eine wichtige Kennzahl der Performancemessung. Daneben ist das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von besonderem Interesse. Für Zwecke der Performancemessung werden diese beiden Kennzahlen ergänzend um Sondereffekte aus Umstrukturierungen bereinigt dargestellt. Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen. Durch die Darstellung von EBITDA/EBIT – und des Ergebnisses vor Steuern (EBT), des Ertragsteueraufwandes und des Jahresüberschusses – vor Umstrukturierungen soll den Adressaten ein Bild der Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt werden, das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender ist als die Darstellung der beiden Kennzahlen nach Umstrukturierungen.

Im Geschäftsjahr 2012 werden die Bewertungsmaßnahmen im Rahmen der Liquidation der EPG als Umstrukturierungen betrachtet (siehe dazu auch Note 5). Im Geschäftsjahr 2011 gab es keine Umstrukturierungen.

Das Ergebnis aus Umstrukturierungen (im Betriebsergebnis/EBIT) setzt sich wie folgt zusammen (- = Aufwand, + = Ertrag):

Ergebnis aus Umstrukturierungen (im Betriebsergebnis/EBIT) TEUR
2012
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von
Veräußerungskosten (davon auf Sachanlagen 17.203 TEUR, davon auf immaterielle Anlagen
5 TEUR)
-17.208
Aktivierung von Forderungen aus Zahlungsansprüchen bei der Liquidation 1.821
Passivierung von Rückstellungen aus Zahlungsverpflichtungen bei der Liquidation -8.099
Summe -23.486

Das Betriebsergebnis (EBIT) vor und nach Ergebnis aus Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR
2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 254.994
EBIT-Marge vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 12,2%

Betriebsergebnis (EBIT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR

. Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract Contract C
i
- -
. .
2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 254.994
Ergebnis aus Umstrukturierungen -23.486
Summe 231.508
EBIT-Marge nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 11,1%

Das EBITDA vor und nach Ergebnis aus Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

EBITDA vor Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR

2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 254.994
Abschreibungen (+) 107.253
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen (-) -3.589
Summe 358.658
EBITDA-Marge vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 17,2%

EBITDA nach Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR

2012
Betriebsergebnis (EBIT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 231.508
Abschreibungen (+) 107.253
Abschreibungen im Ergebnis aus Umstrukturierungen (+) 17.208
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen (-) -3.589
Summe 352.380
EBITDA-Marge nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 16,9%

Das Ergebnis vor Steuern (EBT), der Ertragsteueraufwand und die Steuerquote vor und nach Umstrukturierungen stellen sich wie folgt dar:

Ergebnis vor Steuern (EBT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR

2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 254.994
Finanzerfolg vor Ergebnis aus Umstrukturierungen -11.960
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile vor Ergebnis aus
Umstrukturierungen 3.355
Summe 246.389
Ertragsteueraufwand vor Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR
2012
Summe 54.464

Steuerquote vor Ergebnis aus Umstrukturierungen

2012
Summe 22,1%

Ergebnis vor Steuern (EBT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR

2012
Betriebsergebnis (EBIT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 231.508
Finanzerfolg -12.780
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 17.314
Summe 236.042
Ertragsteueraufwand nach Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR
2012
Summe 55.119

Steuerquote nach Ergebnis aus Umstrukturierungen

2012
Summe 23,4%

Der Jahresüberschuss vor und nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Jahresüberschuss vor Umstrukturierungen TEUR
2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Ergebnis aus Umstrukturierungen 254.994
Finanzerfolg vor Ergebnis aus Umstrukturierungen -11.960
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile vor Ergebnis aus
Umstrukturierungen
3.355
Ertragsteueraufwand vor Ergebnis aus Umstrukturierungen -54.464
Summe 191.926
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 186.626
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 5.300

Jahresüberschuss nach Umstrukturierungen TEUR

2012
Betriebsergebnis (EBIT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 231.508
Finanzerfolg -12.780
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 17.314
Ertragsteueraufwand -55.119
Summe 180.924
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 175.624

Note 14

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis in Höhe von 5.796 TEUR (2011: 6.472 TEUR) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen.

Note 15

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten TEUR
2012 2011
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen 4.798 4.231
Zinserträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
(Available-for-Sale) und Sonstige
673 1.759
Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Vermögenswerten 0 216
5.471 6.206
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Aufzinsung von Ausleihungen
-15 -19
Verlust aus dem Abgang von
zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
-68 -631
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Vermögenswerten -655 0
-738 -650
Summe 4.733 5.556

Konzernabschluss 2012

Note 16

Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR

2012 2011
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Schulden 1.532 -425
Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen -5.621 -4.940
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche
Aufwendungen -19.220 -18.531
Summe -23.309 -23.895

Note 17

Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2012 2011
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 24.224 51.334
Ausland 15.550 35.344
39.774 86.678
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung 15.344 -2.124
Summe 55.119 84.554

Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR

2012 2011
Laufender Ertragsteueraufwand
Tatsächlicher Steueraufwand laufendes Jahr 51.949 91.547
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste -174 -380
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern -12.001 -4.489
39.774 86.678
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen 20.599 -4.000
Auswirkungen von Steuersatzänderungen -666 -889
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge -4.361 303
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen
früherer Perioden
1.176 933
Veränderung der Wertminderung latenter Steueransprüche (ohne
Verlustvorträge)
-1.403 1.529
15.344 -2.124
Summe 55.119 84.554

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2011: 25%) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR

2012 2011
Ergebnis vor Steuern 236.043 351.949
Errechneter Ertragsteueraufwand 59.011 87.987
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
-2.507 -1.908
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 6.034 3.066
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -1.449 -1.629
Steuersatzunterschiede -153 -63
Steuersatzänderungen -666 -889
Steuerertrag aus Vorperioden -10.825 -3.556
Wechselkursdifferenzen zwischen funktionaler und lokaler Währung 2.470 1.632
Veränderung von nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf
Verlustvorträge und andere temporäre Differenzen
7.892 1.786
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile -4.329 40
Sonstige -360 -1.912
Effektiver Ertragsteueraufwand 55.119 84.554

Dies entspricht einer durchschnittlichen Steuerquote von 23,4% (2011: 24,0%).

In der Position "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von 10.115 TEUR (2011: 5.066 TEUR) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 44).

Die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25% (31. Dezember 2011: 25%). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5% und 34,0% (31. Dezember 2011: zwischen 12,5 % und 34,0%).

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2012 eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 26 % auf 24 %. Ab dem Geschäftsjahr 2013 ist dort ein Steuersatz von 23% anzuwenden, welcher bereits zum 31. Dezember 2012 zur Steuerabgrenzung herangezogen wird.

Note 18

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2012 2011
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der
Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss
175.624 258.671
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück 26.550.000 26.170.274
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 6,61 9,88

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Note 19

Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
2012 Firmenwerte ähnliche Rechte werte Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 83.143 17.699 24.447 125.289
Währungsdifferenz -1.052 -5 0 -1.056
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 0 663 2.387 3.050
Abgänge 0 -589 0 -589
Umbuchungen 0 -19 0 -19
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 -41 -12.438 -12.479
Stand 31.12.2012 82.091 17.709 14.396 114.196
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 -122 -12.302 -22.792 -35.216
Währungsdifferenz -2 9 0 6
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen 0 -653 -382 -1.035
Wertminderungen 0 -5 0 -5
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 41 12.438 12.479
Abgänge 0 553 0 553
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2012 -124 -12.357 -10.736 -23.218
Buchwert 1.1.2012 83.021 5.397 1.655 90.072
Buchwert 31.12.2012 81.967 5.351 3.660 90.978

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

. .
. .
2011 Firmenwerte Konzes
sionen,
gewerbliche
Schutzrech
te, Lizenzen
und ähnliche
Rechte
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
werte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 80.948 16.567 24.180 121.694
Währungsdifferenz 2.195 44 0 2.239
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 0 1.098 267 1.365
Abgänge 0 -10 0 -10
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 83.143 17.699 24.447 125.289
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 -36 -11.589 -22.390 -34.015
Währungsdifferenz -87 -26 0 -113
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen 0 -697 -402 -1.099
Wertminderungen 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Abgänge 0 10 0 10
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 -122 -12.302 -22.792 -35.216
Buchwert 1.1.2011 80.913 4.978 1.790 87.681
Buchwert 31.12.2011 83.021 5.397 1.655 90.072

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 2.387 TEUR (2011: 267 TEUR) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2012 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 18.246 TEUR (2011: 23.622 TEUR) angefallen. Diese Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden nach den Kriterien der IFRS ermittelt. Sie umfassen Kosten, die im Zusammenhang mit der gezielten Suche nach neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung und wesentlichen Verbesserung von Produkten, Leistungen oder Prozessen und in Rahmen von Forschungsaktivitäten anfallen. Sie enthalten keine aktivierungspflichtigen Investitionen und berücksichtigen Erträge aus Rückerstattungen (insbesondere Förderungen). Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen erfasst.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Bei den Firmenwerten und Markenrechten mit unbestimmter Nutzungsdauer ergibt sich in den beiden dargestellten Perioden auf Grund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf. Bei den übrigen immateriellen Anlagen gibt es im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungen auf Grund der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten in Höhe von 5 TEUR (2011: 0 TEUR), die unter dem "Ergebnis aus Umstrukturierungen" ausgewiesen sind (siehe dazu die Notes 5 und 13).

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/ CGUs) zugeordnet:

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter
Nutzungsdauer nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Fibers
CGU Fiber Site Indonesia 67.852 69.187
CGU Pulp Site Czech Republic 10.503 10.249
Übrige 3.389 3.362
81.744 82.798
Plastics Products 3.313 3.313
Summe 85.057 86.111

In der obigen Tabelle sind im Segment Plastics Products Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe 3.090 TEUR zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2011: 3.090 TEUR) enthalten. Diese Markenrechte werden deshalb mit einer unbestimmten Nutzungsdauer versehen, da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung nicht abzusehen ist. Die übrigen Beträge betreffen ausschließlich Firmenwerte.

Der erzielbare Betrag für die größten firmenwerttragenden CGUs – die CGU Fiber Site Indonesia und die CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die dabei verwendeten grundlegenden Methoden und Annahmen werden in Note 3 im Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)" erläutert. Bei den beiden CGUs Fiber Site Indonesia und Pulp Site Czech Republic sind außerdem folgende individuelle Annahmen relevant:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

31.12.2012 31.12.2011
CGU Fiber Site Indonesia
Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 6 Jahre 4 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 3,1% 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) 14,0% 14,5%
CGU Pulp Site Czech Republic
Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 4 Jahre 7 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1% 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) 9,0% 9,4%

Die Planungen bzw. Prognosen von Cashflows der CGU Fiber Site Indonesia basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie). Sie gehen von einem Umsatzwachstum aus, das vor allem auf geplante Kapazitätserweiterungen zurückzuführen ist. Diese internen Annahmen werden um externe Marktannahmen ergänzt.

Die Planungen bzw. Prognosen von Cashflows der CGU Pulp Site Czech Republic basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Zellstoff sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Holz und Energie). Sie gehen von einem Umsatzwachstum aus, das vor allem auf geplante Kapazitätserweiterungen zurückzuführen ist. Die Annahmen sind auf die Annahmen aus dem in der Wertschöpfungskette nachgelagerten Fasergeschäft abgestimmt.

Die vorgenommenen Schätzungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Fiber Site Indonesia und die CGU Pulp Site Czech Republic werden für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien der wesentlichen Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung
der wesentlichen Annahmen,
bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Fiber Site Indonesia
Free Cash Flow 100% minus 19,0%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 3,1% minus 4,1 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 14,0% plus 2,1 Prozentpunkte
CGU Pulp Site Czech Republic
Free Cash Flow 100% minus 15,3%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1% minus 1,5 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 9,0% plus 1,1 Prozentpunkte

Note 20

Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

Grundstücke Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
2012 und Bauten ausstattung im Bau Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 371.167 1.844.978 122.073 2.338.218
Währungsdifferenz -808 -4.091 -2.220 -7.118
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 8.791 91.548 216.251 316.590
Abgänge -455 -13.757 0 -14.212
Umbuchungen 20.058 119.019 -139.058 19
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
-3.188 -32.374 0 -35.562
Stand 31.12.2012 395.566 2.005.323 197.046 2.597.935
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 -172.410 -1.074.585 473 -1.246.521
Währungsdifferenz -124 1.892 -460 1.309
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen -12.201 -94.971 0 -107.172
Wertminderungen 0 -17.204 0 -17.204
Umbuchungen 1 -1 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
3.188 29.374 0 32.562
Abgänge 78 13.228 0 13.306
Zuschreibungen 0 954 0 954
Stand 31.12.2012 -181.468 -1.141.311 13 -1.322.766
Buchwert 1.1.2012 198.757 770.393 122.547 1.091.697
Buchwert 31.12.2012 214.098 864.012 197.059 1.275.169
Entwicklung der Sachanlagen TEUR
2011 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 339.687 1.710.898 84.587 2.135.172
Währungsdifferenz 3.645 15.361 3.377 22.383
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 10.186 86.155 98.323 194.664
Abgänge -1.204 -12.324 -472 -14.001
Umbuchungen 18.854 44.888 -63.742 0
Stand 31.12.2011 371.167 1.844.978 122.073 2.338.218
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 -157.519 -974.808 -46 -1.132.374
Währungsdifferenz -564 -6.174 38 -6.701
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen -11.141 -90.478 0 -101.619
Wertminderungen -2.977 -14.896 0 -17.873
Umbuchungen -743 261 481 0
Abgänge 535 11.510 0 12.045
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2011 -172.410 -1.074.585 473 -1.246.521
Buchwert 1.1.2011 182.168 736.089 84.541 1.002.798
Buchwert 31.12.2011 198.757 770.393 122.547 1.091.697

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 42).

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt 258.517 TEUR (31. Dezember 2011: 264.622 TEUR).

Vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2012 auf 119.977 TEUR (31. Dezember 2011: 105.464 TEUR).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2012 werden 3.171 TEUR (2011: 304 TEUR) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,23% bis 2,91% (2011: gewichteter Durchschnitt von 2,7%) verwendet.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Auf Grund der durchgeführten Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten sind im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 17.203 TEUR (2011: 0 TEUR) unter dem "Ergebnis aus Umstrukturierungen" erfasst (siehe dazu die Notes 5 und 13).

Auf Grund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 0 TEUR (2011: 17.873 TEUR) unter den "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Wesentliche Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2011 vorwiegend technische Anlagen und Maschinen sowie Bauten. Sie werden auf Grund technischer und wirtschaftlicher Veralterung sowie verringerter wirtschaftlicher Ertragskraft notwendig. Sie sind in den Segmenten Plastics Products (13.322 TEUR) bzw. Fibers (4.551 TEUR) angefallen.

Im Geschäftsjahr 2012 sind Wertaufholungen auf Sachanlagen in Höhe von 954 TEUR (2011: 0 TEUR) unter den "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Die Wertaufholungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2012 technische Anlagen und Maschinen. Sie werden auf Grund erhöhter wirtschaftlicher Ertragskraft vormals wertgeminderter Sachanlagen und Anschaffungskostenanpassungen notwendig.

Sämtliche Wertminderungen und Wertaufholungen wurden auf Grund interner Einschätzungen des erzielbaren Betrags ermittelt.

Note 21

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen TEUR
31.12.2012 31.12.2011
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH 30.188 26.330
Lenzing Papier GmbH 0 0
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH 37 36
PT Pura Golden Lion 3.632 3.167
Wood Paskov s.r.o. 26 23
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H. 728 733
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S. 0 0
Summe 34.611 30.289

Diese Beteiligungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen TEUR

2012 2011
Stand zum 1.1. 30.289 24.738
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 5.796 6.472
Anteil am sonstigen Ergebnis assoziierter Unternehmen -592 0
Währungsdifferenz -107 40
Ausschüttungen -775 -961
Stand zum 31.12. 34.611 30.289

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieser assoziierten Unternehmen stellt sich wie folgt dar (jeweils 100%, d. h. nicht angepasst an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquoten):

Aggregierte Ergebnis- und Bilanzkennzahlen der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen TEUR

EQUI LPP RVL PGL1 LWP WWE LKF2
2012
Umsatzerlöse 181.041 73.522 11.992 0 339 0 0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 9.904 1.037 1 3.329 11 -20 0
31.12.2012
Langfristige Vermögenswerte 71.884 8.566 0 2.604 27 0 0
Kurzfristige Vermögenswerte 61.022 20.545 79 1.724 146 2.995 0
Langfristige Verbindlichkeiten 21.860 7.717 0 0 22 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 41.895 17.349 6 109 106 84 0
Zuschüsse 2.328 11 0 0 0 0 0
Eigenkapital 66.823 4.034 73 4.219 45 2.911 0

Aggregierte Ergebnis- und Bilanzkennzahlen der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (Vorjahr) TEUR

EQUI LPP1 RVL PGL1 LWP WWE LKF1 2011 Umsatzerlöse 178.193 66.196 10.875 0 292 0 0 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 13.597 -3.005 1 867 2 -7 -31 31.12.2011 Langfristige Vermögenswerte 65.195 8.859 0 2.635 36 0 1 Kurzfristige Vermögenswerte 67.928 18.892 82 803 99 2.995 2.006 Langfristige Verbindlichkeiten 22.065 11.192 0 0 29 0 0 Kurzfristige Verbindlichkeiten 50.692 13.292 9 108 73 64 1.860 Zuschüsse 2.117 13 0 0 0 0 0 Eigenkapital 58.250 3.253 73 3.330 33 2.931 147

Note 22

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Langfristige Wertpapiere 53.847 90.948
Ausleihungen 2.221 2.682
Summe 56.068 93.630

Die langfristigen Wertpapiere sind grundsätzlich zu aktuellen Börsenkursen bzw. anderen Marktpreisen (insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds) bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
2012 Marktwert
31.12.
Durchschnittliche
Effektiv
verzinsung in %
Ertrag im
Geschäftsjahr
Staatsanleihen 27.160
Anleihen anderer Emittenten 18.690
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte
(darunter Beteiligungen 19 TEUR)
7.998
Summe 53.847 2,38 1.019

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen (Vorjahr) TEUR

2011 Marktwert 31.12. Durchschnittliche Effektivverzinsung in % Ertrag im Geschäftsjahr Staatsanleihen 36.723 Anleihen anderer Emittenten 46.854 Sonstige Wertpapiere und Wertrechte (darunter Beteiligungen 13 TEUR) 7.371 Summe 90.948 1,92 1.062

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit 10.800 TEUR (31. Dezember 2011: 10.889 TEUR) Bundesanleihen der Republik Österreich und mit 12.154 TEUR (31. Dezember 2011: 11.854 TEUR) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Die Anleihen anderer Emittenten betreffen mit 2.124 TEUR (31. Dezember 2011: 20.475 TEUR) Bankanleihen und mit 16.257 TEUR (31. Dezember 2011: 26.379 TEUR) Unternehmensanleihen. Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien.

Konzernabschluss 2012

Die Ausleihungen in Höhe von 2.221 TEUR (31. Dezember 2011: 2.682 TEUR) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

Note 23

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften 1.150 1.150
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 162 0
Langfristige Forderungen 1.731 7.928
3.043 9.078
Sonstige langfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus Steuern 13.977 0
Rechnungsabgrenzungsposten 221 233
14.199 233
Summe 17.241 9.311

Note 24

Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
2012 2011
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 188.552 181.960
Unfertige Erzeugnisse 10.332 11.270
Fertige Erzeugnisse und Waren 98.919 89.566
Geleistete Anzahlungen 1.776 1.781
Summe 299.580 284.577

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung, Kunststoffgranulate sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Lenzing Viscose®-, Lenzing Modal®- (inklusive Lenzing FR®-) und TENCEL®-Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte des Segments Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam 1.585 TEUR (2011: 2.261 TEUR) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt 146.853 TEUR (31. Dezember 2011: 125.293 TEUR). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen 1.157.902 TEUR (2011: 1.143.472 TEUR).

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt 66.610 TEUR (31. Dezember 2011: 66.363 TEUR).

Note 25

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 269.361 241.727
Wertberichtigungen -7.857 -7.950
261.504 233.776
Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen
Fertigungsaufträgen 3.012 2.988
Summe 264.516 236.764

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen beträgt 0 TEUR (31. Dezember 2011: 65.772 TEUR). Die verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen betreffen überwiegend zur Kreditsicherung an bonitätsmäßig einwandfreie Abnehmer abgetretene Exportforderungen. Die betroffenen Forderungen werden weiterhin in voller Höhe bilanziert und die erhaltenen Barmittel als besichertes Darlehen bilanziert.

Note 26

Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 4.413 3.535
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 806 789
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste -147 -67
Forderungen aus der Auftragsfertigung (brutto) 5.072 4.257
Abzüglich erhaltene Anzahlungen -2.061 -1.269
Forderungen aus der Auftragsfertigung (netto) 3.012 2.988
darin enthaltene Haftrücklässe 0 0
Erhaltene Anzahlungen gesamt 3.433 2.232
davon unter sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten
(nicht finanziell) erhaltene Anzahlungen ausgewiesen
1.372 963
davon unter Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen
2.061 1.269

Aus langfristigen Fertigungsaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2012 Erlöse in Höhe von 26.321 TEUR (2011: 25.373 TEUR) erzielt.

Note 27

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) und
Vorauszahlungen 2.081 2.472
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 5.538 16
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12.601 0
Debitorische Kreditoren 1.921 2.715
Verrechnung Instandhaltung 5.000 5.075
Versicherungsvergütungen 529 0
Übrige 5.390 11.692
Buchwert 31.12. 33.058 21.971
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 42.012 27.354
Geleistete Anzahlungen 5.693 7.055
Emissionszertifikate 4.477 4.936
Rechnungsabgrenzungsposten 3.142 3.061
Übrige 531 0
Buchwert 31.12. 55.856 42.406
Summe 88.914 64.377

Note 28

Kurzfristige Wertpapiere

Die kurzfristigen Wertpapiere betreffen kurzfristige Geldmarktveranlagungen in Form von Anleihen, die jederzeit veräußerbar sind. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

Kurzfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
------------------------------------------------ -- ------
Marktwert Durchschnittliche
Rendite in %
31.12.2012 31.12.2011 2012 2011
Anleihen 0 6.748 - 1,50%

Konzernabschluss 2012

Note 29

Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2012 beträgt 27.574.071,43 EUR (31. Dezember 2011: 27.574.071,43 EUR) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2011: 26.550.000 Stückaktien) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal 13.358.625,00 EUR (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen. Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in die Konzernwährung Euro entstanden sind. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich von latenten Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich von latenten Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich von latenten Steuern.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR

2012 2011
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Fremdwährungsumrechnung -4.236 0 -4.236 17.287 0 17.287
Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
494 -124 371 930 -232 697
Cashflow Hedge 24.819 -5.901 18.918 -24.787 5.962 -18.825
Versicherungsmathematische
Effekte aus leistungsorientierten
Plänen
-16.325 4.079 -12.246 -5.222 1.275 -3.947
Anteil am sonstigen Ergebnis
assoziierter Unternehmen
-592 0 -592 0 0 0
4.160 -1.946 2.214 -11.793 7.005 -4.788

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2012 2011
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen
aus Cashflow Hedges
aus Gasswaps 503 -398
aus Devisentermingeschäften 7.554 -8.571
aus sonstigen Derivaten 0 0
8.057 -8.969
Umgliederung von Beträge aus Cashflow Hedges,
die ergebniswirksam erfasst wurden
aus Gasswaps 630 -2.396
aus Devisentermingeschäften 15.946 -13.607
aus sonstigen Derivaten 185 185
16.762 -15.818
Summe 24.819 -24.787

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich (ohne andere Rücklagen) wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen

31.12.2012 31.12.2011
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 257.447 257.447
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) 147.111 133.734
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der
Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS 548.703 451.735
Summe (ohne andere Rücklagen) 953.261 842.916

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte
Dividenden der Lenzing AG
Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2011 in der ordentlichen Haupt
versammlung am 19. April 2012 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 25. April 2012)
66.375 26.550.000 2,50
Für das Geschäftsjahr 2010 in der ordentlichen Haupt
versammlung am 29. März 2011 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 1. April 2011)
39.874 25.725.000 1,55

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2012 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2012 TEUR
Das Geschäftsjahr 2012 der Lenzing AG endet mit einem Gewinn
nach österreichischem Recht (öUGB) von
79.752
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2011 von 67.359
verbleibt ein Bilanzgewinn von 147.111
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 2,00 EUR je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43 EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
53.100
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 94.011

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25%. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Für die Lenzing AG ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen aus den Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre.

Note 30

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen, wie der Investitionszuwachsprämie.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von 8.604 TEUR (2011: 5.945 TEUR) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln ist der Marktwert der Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2012 in Höhe von 1.720 TEUR enthalten (31. Dezember 2011: 1.193 TEUR). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2012 insgesamt 341.780 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2011: 328.156 Emissionszertifikate). Die Emissionszertifikate haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Emissionszertifikate Stück
2012 2011
Stand 1.1. 431.703 362.400
Zuteilung für das Jahr 341.780 328.156
Rückgabe für tatsächliche Emissionen des Vorjahres -251.641 -278.853
Netto-Zukäufe und -Verkäufe während des Jahres 20.000 20.000
Stand 31.12. 541.842 431.703

Zum 31. Dezember 2012 besteht in der Lenzing Gruppe keine Unterdeckung an Emissionszertifikaten. Zum 31. Dezember 2011 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von 149 TEUR vorgesorgt.

Note 31

Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2012 Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Effektiv
verzinsung
in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.504 3,91
119.504
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 110.500 110.112 3,07
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.091 1,88
199.202
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 72.384 72.384 3,69
Variable Verzinsung EUR 212.070 211.556 1,72
Variable Verzinsung USD 213.333 159.490 2,79
Variable Verzinsung CNY 170.480 20.747 6,49
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung EUR 0 0 0,00
Variable Verzinsung CNY 450.000 54.764 6,54
518.940
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.831 1.831 4,00
1.831
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 3.152 3.152 1,73
Teilweise fixe Verzinsung EUR 30.139 30.139 1,32
Variable Verzinsung EUR 79 79 1,00
Variable Verzinsung USD 3.011 2.283 2,75
35.654
Summe 875.132
davon kurzfristig 173.568
davon langfristig 701.565

Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

Durch
schnittliche
Effektiv
verzinsung
31.12.2011 Währung Nominale Buchwert in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.400 3,91
119.400
Verbindlichkeiten gegenüber Kredit
instituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 92.778 92.778 3,85
Variable Verzinsung EUR 191.986 191.986 2,38
Variable Verzinsung USD 168.640 130.378 2,72
Variable Verzinsung CNY 311.500 38.262 6,01
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung EUR 19.860 19.860 1,58
Variable Verzinsung CNY 150.000 18.425 7,23
491.689
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.781 1.781 4,00
1.781
Verbindlichkeiten gegenüber sonsti
gen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 2.098 2.098 2,10
Teilweise fixe Verzinsung EUR 33.840 33.840 1,40
Variable Verzinsung EUR 1.814 1.814 3,23
Variable Verzinsung USD 2.921 2.258 2,72
40.010
Summe 652.880
davon kurzfristig 134.359
davon langfristig 518.521

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von 120.000 TEUR begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 200.000 TEUR. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Die durchschnittlichen Effektivzinssätze sind der Tabelle weiter oben zu entnehmen.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind 176.740 TEUR (31. Dezember 2011: 215.756 TEUR) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten sowie 0 TEUR (31. Dezember 2011: 14.742 TEUR) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. wurden deren Aktien verpfändet.

Note 32

Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Immaterielle Anlagen 13 15
Sachanlagen 348 1.942
Finanzanlagen 3.608 4.930
Sonstige Vermögenswerte 6.635 9.467
Rückstellungen 14.208 14.779
Investitionszuschüsse 202 166
Sonstige Verbindlichkeiten 1.507 3.646
Verlustvorträge 8.673 8.957
35.194 43.903
Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche -4.224 -10.298
davon auf steuerliche Verlustvorträge -3.176 -7.756
Gesamte aktive Steuerlatenz 30.970 33.605
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -24.525 -22.834
Aktive Steuerlatenz netto 6.445 10.771
Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Immaterielle Anlagen 1.513 965
Sachanlagen 52.561 39.160
Sonstige Vermögenswerte 466 3.371
Steuerliche Sonderabschreibungen 4.782 4.889
Rückstellungen 116 0
Investitionszuschüsse 2.105 2.246
Sonstige Verbindlichkeiten 3.938 401
65.480 51.032
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -24.525 -22.834
Passive Steuerlatenz netto 40.955 28.197

Von den aktiven latenten Steuern sind 10.552 TEUR (31. Dezember 2011: 19.552 TEUR) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern sind 782 TEUR (31. Dezember 2011: 3.371 TEUR) innerhalb eines Jahres fällig.

Im Jahr 2012 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von 3.231 TEUR (2011: 100 TEUR). Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Im Gewinn oder Im sonstigen Währungs
Stand 1.1.2011 Verlust erfasst Ergebnis erfasst differenzen
Immaterielle Anlagen -370 -576 0 -3
Sachanlagen -34.345 -2.838 0 -34
Finanzanlagen 6.975 -1.813 -232 0
Sonstige Vermögenswerte -1.755 6.749 1.126 -23
Steuerliche Sonderabschreibungen -6.713 1.825 0 0
Rückstellungen 12.983 310 1.272 214
Investitionszuschüsse -459 -1.626 0 6
Sonstige Verbindlichkeiten -4.827 3.196 4.839 36
Verlustvorträge 10.785 -1.931 0 104
Wertberichtigungen -8.996 -1.171 0 -131
Summe -26.723 2.123 7.004 170

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2012 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 38.332 TEUR (ohne die Verlustvorträge der Veräußerungsgruppe EPG; 31. Dezember 2011: 33.041 TEUR). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Summe 38.332 33.041
davon aktivierte Verlustvorträge 24.112 4.108
davon nicht aktivierte Verlustvorträge 14.220 28.933
möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen
innerhalb von 1 Jahr 0 0
innerhalb von 2 Jahren 0 0
innerhalb von 3 Jahren 40 0
innerhalb von 4 Jahren 38 39
innerhalb von 5 Jahren 31 37
unbeschränkt vortragsfähig 14.111 28.857

Zusätzlich zu den oben angeführten Beträgen sind in der Veräußerungsgruppe EPG zum 31. Dezember 2012 nicht aktivierte Verlustvorträge enthalten, die einer Bemessungsgrundlage von 49.946 TEUR entsprechen.

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Stand
31.12.2011 = 1.1.2012
Im Gewinn oder
Verlust erfasst
Im sonstigen
Ergebnis erfasst
Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Vermögenswerte und
Veräußerungsgruppen
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2012
-950 -551 0 0 0 -1.500
-37.218 -15.273 0 0 278 -52.213
4.930 -1.198 -124 0 0 3.608
6.096 1.499 -1.387 0 -38 6.169
-4.889 107 0 0 0 -4.782
14.779 -4.572 4.062 -31 -145 14.093
-2.079 177 0 0 -1 -1.903
3.245 -1.213 -4.493 0 30 -2.431
8.957 14.219 0 -14.707 204 8.673
-10.298 -8.540 -5 14.738 -121 -4.224
-17.426 -15.344 -1.946 0 207 -34.510

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten statt 5.497 TEUR (31. Dezember 2011: 1.201 TEUR) theoretisch insgesamt aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 8.673 TEUR (31. Dezember 2011: 8.957 TEUR) angesetzt werden müssen (ohne die nicht aktivierten Verlustvorträge der Veräußerungsgruppe EPG).

In den aktiven Steuerlatenzen sind in der Position Finanzanlagen Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von 10.254 TEUR (31. Dezember 2011: 13.982 TEUR) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von 3.728 TEUR (2011: 3.728 TEUR) abgeschrieben.

Im Geschäftsjahr 2011 wurden Kosten der Kapitalerhöhung in Höhe von 6.298 TEUR abzüglich der darauf entfallenden Steuereffekte von 1.575 TEUR direkt mit dem Eigenkapital verrechnet.

Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, die von Konzerngesellschaften gehalten werden, in Höhe von 194.070 TEUR (31. Dezember 2011: 109.001 TEUR) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da die Lenzing Gruppe den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen steuern kann und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

Konzernabschluss 2012

Note 33

Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR

gesamt davon kurzfristig davon langfristig
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011
Abfertigungen 64.420 54.803 2.239 1.960 62.181 52.843
Pensionen 34.808 31.143 2.018 1.922 32.790 29.221
Jubiläumsgelder 13.774 12.075 1.346 1.021 12.429 11.054
113.002 98.021 5.602 4.903 107.400 93.119
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 12.294 22.919 1.494 9.619 10.800 13.300
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 7.918 22.872 3.371 16.437 4.546 6.435
Emissionszertifikate 2.757 3.828 2.757 3.828 0 0
übrige 21.212 33.642 3.912 33.642 17.300 0
44.181 83.262 11.535 63.527 32.646 19.735
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 37.709 46.766 37.709 46.766 0 0
übrige (finanziell) 26.798 29.293 26.798 29.293 0 0
64.507 76.059 64.507 76.059 0 0
Summe 221.690 257.343 81.644 144.489 140.046 112.854

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen

Leistungsorientierte Pläne

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge betreffend Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen lassen sich wie folgt ableiten:

Deckungsstatus und Buchwert von leistungsorientierten Pensionsplänen TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Barwert der Verpflichtung (DBO) 39.551 38.443
Marktwert des Planvermögens -4.708 -7.209
Unterdeckung 34.843 31.233
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -35 -90
In der Bilanz erfasste Werte 34.808 31.143
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Rückstellungen 32.790 29.221
Kurzfristige Rückstellungen 2.018 1.922
Summe 34.808 31.143

Der Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der leistungsorientierten Pensionspläne
2012 2011
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 38.443 35.292
Zinsaufwand 1.864 1.812
Laufender Dienstzeitaufwand 800 601
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 6.972 3.461
Auszahlungen -2.955 -2.979
Aufwand aus Planabgeltungen 471 0
Planabgeltungen -5.255 0
Währungsdifferenzen -856 256
Übernommene Verpflichtungen 108 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener Verbindlichkeiten und
Veräußerungsgruppen
-41 0
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 39.551 38.443
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 7.209 7.363
Beiträge 2.904 196
Verwaltungs- und sonstige Kosten -1 -1
Erwartete Erträge aus Planvermögen 295 423
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 6 -501
Auszahlungen -431 -408
Planabgeltungen -5.255 0
Währungsdifferenzen -20 137
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens zum 31.12.
4.708 7.209

Die leistungsorientierten Pläne in den USA wurden im Geschäftsjahr 2012 beendet und die Pensionsleistungen wurden entweder durch direkt an die Begünstigten geleistete Einmalzahlungen oder durch Erwerb von individuellen Versorgungsrenten einer externen Pensionskasse abgegolten. Zur vollständigen Abgeltung der betroffenen Versorgungsleistungen wurden zusätzliche Beiträge in Höhe von 2.570 TEUR geleistet. Der resultierende Aufwand aus der Planabgeltung belief sich auf 471 TEUR.

Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2012 31.12.2011
Zinssatz p. a. in %
Österreich 3,5 4,5
Deutschland 3,5 4,5
USA n/a 4,6
Indonesien 6,0 7,5
Hongkong 0,6 1,5
Gehalts- und Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich 2,5-3,0 2,5-3,0
Deutschland 2,0-2,5 2,0-2,5
USA n/a 0,0
Indonesien 7,5 8,0
Hongkong 5,5 4,0
Erwarteter Ertrag des Planvermögens p. a. in %
Österreich 4,7 4,7
Deutschland n/a n/a
USA n/a 7,5
Indonesien n/a n/a
Hongkong 6,0 6,0

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter stellen sich wie folgt dar:

Der erwartete Ertrag des Planvermögens ist bestimmt durch die Portfoliostruktur des Planvermögens, Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und zukünftig zu erwartende Renditen.

Die Berechnung für die Lenzing AG und deren Tochterunternehmen erfolgte auf Basis folgender Sterbetafeln:

Biometrische Rechnungsgrundlagen

Österreich AVÖ 2008-P "Angestellte" (Pagler & Pagler)
Deutschland Richttafeln 2005 G (Prof. Dr. Klaus Heubeck)
Indonesien Tabel Mortalita Indonesia (TMI '99)
Auf Grund geringer Anzahl von Anspruchsberechtigten
Hongkong wurden keine demografischen Annahmen getroffen

Das Planvermögen gliedert sich nach Vermögenswerten wie folgt:

Planvermögen TEUR
2012 2011
Eigenkapitalinstrumente 728 604
Fremdkapitalinstrumente 208 2.532
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.763 3.876
Sonstige Vermögenswerte 9 198
Stand zum 31.12. 4.708 7.209

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind hinsichtlich dieser Pläne die folgenden Beträge erfasst:

Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne TEUR
2012 2011
Zinsaufwand 1.864 1.812
Laufender Dienstzeitaufwand 800 601
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 52 52
Verwaltungs- und sonstige Kosten 1 1
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen -295 -423
Aufwand aus Planabgeltungen 471 0
Summe 2.892 2.042

Diese Beträge sind im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Altersversorgung" ausgewiesen.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen 302 TEUR (Verluste 2011: 78 TEUR).

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste TEUR
2012 2011
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/Verlust (-) zum 1.1. -13.639 -9.678
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/Verlust (-) im Geschäftsjahr -6.966 -3.962
Planabgeltungen 2.469 0
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) zum 31.12.
-18.137 -13.639

Nach seiner Fondsfinanzierung setzt sich der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen wie folgt zusammen:

Anwartschaftsbarwert und Deckungstatus rückstellungsund fondsfinanzierter Pensionspläne TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen (DBO)
– brutto 27.701 29.112
Marktwert des Planvermögens -4.708 -7.209
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen (DBO)
– netto 22.993 21.902
Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen 11.850 9.331
Anwartschaftsbarwert gesamt 34.843 31.233

Die Entwicklung des Barwertes der Verpflichtung für leistungsorientierte Pensionspläne im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

Rückstellungs- und fondsfinanzierte Pensionspläne im Zeitablauf TEUR
2012 2011 2010 2009 2008
Barwert der leistungsorientierten
Verpflichtung (DBO)
39.551 38.443 35.292 37.480 37.997
Planvermögen zum beizulegenden
Zeitwert
-4.708 -7.209 -7.363 -7.391 -6.951
Differenz 34.843 31.233 27.929 30.089 31.046
davon Unterdeckung 34.843 31.233 27.994 30.149 31.046
davon Überdeckung 0 0 65 60 0
Erfahrungsbedingte Anpassungen (Gewinn (+)/Verlust (-)):
des Barwertes der Verpflichtung (DBO) -2.905 -1.825 622 362 -1.527
des Planvermögens 7 -475 -17 339 -1.038

Die Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen aus den leistungsorientierten Plänen in Höhe von 43 TEUR (2011: 308 TEUR) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne

Für beitragsorientierte Pensionspläne sind im Jahr 2012 Aufwendungen von 3.031 TEUR (2011: 2.572 TEUR) angefallen.

Rückstellungen für Abfertigungen

Leistungsorientierte Pläne

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

Entwicklung der Abfertigungsverpflichtung TEUR
2012 2011
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 54.803 53.479
Zinsaufwand 2.395 2.341
Laufender Dienstzeitaufwand 2.425 2.370
Summe Aufwendungen 4.819 4.711
Auszahlungen -4.593 -4.619
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 9.360 1.262
Währungsdifferenzen 29 -29
Barwert der Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 64.420 54.803
Anzahl der berechtigten Personen 2.261 2.317

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2012 31.12.2011
Zinssatz p. a. in % 3,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 3,0 3,0

Die Berechnung für die Lenzing AG und deren Tochterunternehmen erfolgte auf Basis folgender demografischer Annahmen:

Biometrische Rechnungsgrundlagen

Österreich Dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeiten
Tschechien AVÖ 2008 (Pagler & Pagler)

Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand unter "Aufwendungen für Abfertigungen" ausgewiesen.

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste TEUR

2012 2011
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/ Verlust (-) zum 1.1. -6.972 -5.710
Versicherungsmathematischer Gewinn (+)/ Verlust (-) im Geschäftsjahr -9.360 -1.262
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/ Verlust (-) zum 31.12.
-16.332 -6.972

Die Entwicklung der Abfertigungsrückstellung im Zeitablauf stellt sich wie folgt dar:

Abfertigungsverpflichtung im Zeitablauf TEUR
2012 2011 2010 2009 2008
Barwert der leistungsorientierten
Verpflichtung (DBO)
64.420 54.803 53.479 51.549 55.215
Erfahrungsbedingte
Anpassungen (Gewinn (+)/
Verlust (-)) des Barwertes der
Verpflichtung (DBO) -2.781 -1.278 -840 -138 -3.505

Beitragsorientierte Pläne

Für beitragsorientierte Pläne im Rahmen des österreichischen Mitarbeitervorsorgekassensystems wurden 2012 Beiträge von insgesamt 994 TEUR (2011: 793 TEUR) geleistet.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Rückstellung:

Entwicklung der Verpflichtung für Jubiläumsgelder TEUR

2012 2011
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 12.075 11.906
Zinsaufwand 524 518
Laufender Dienstzeitaufwand 593 575
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 1.672 -53
Summe Aufwendungen 2.789 1.040
Auszahlungen -1.023 -869
Währungsumrechnung 2 -2
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener Verbindlichkeiten und
Veräußerungsgruppen
-69 0
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 13.774 12.075
Anzahl der berechtigten Personen 3.147 3.167

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Parameter 31.12.2012 31.12.2011
Zinssatz p. a. in % 3,5 4,5
Gehaltssteigerungen p. a. in % 2,5 – 3,0 2,5 – 3,0

Die Berechnung für die Lenzing AG und deren Tochterunternehmen erfolgte auf Basis folgender Sterbetafeln:

Biometrische Rechnungsgrundlagen

Österreich Dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeiten
Tschechien AVÖ 2008 (Pagler & Pagler)
Deutschland Richttafeln 2005 G (Prof. Dr. Klaus Heubeck)

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Währungs Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2012 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
Veräußerungsgruppen und
sonstige
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 22.919 -22 -7.314
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 22.872 79 0
Emissionszertifikate 3.828 19 0
übrige 33.642 11 -8.099
83.262 87 -15.413
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 46.766 -94 -109
übrige (finanziell) 29.293 -83 7.295
76.059 -177 7.186
Summe 159.321 -89 -8.226

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Währungs Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2011 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
Veräußerungsgruppen und
sonstige
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 9.590 42 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 18.819 357 0
Emissionszertifikate 3.691 1 0
übrige 39.908 595 0
72.007 995 0
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 40.574 252 0
übrige (finanziell) 52.506 359 0
93.080 611 0
Summe 165.087 1.606 0

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

davon kurz
davon lang
fristig
fristig
Stand 31.12. Aufzinsung Dotierung Auflösung Verbrauch
1.494
10.800
12.294 0 1.036 -4.079 -247
3.371
4.546
7.918 539 1.389 -15.441 -1.520
2.757 2.757 0 2.761 0 -3.851
3.912
17.300
21.212 0 9.322 -6.799 -6.864
11.535
32.646
44.181 539 14.507 -26.319 -12.482
37.709 37.709 0 36.807 -2.610 -43.052
26.798 26.798 0 20.935 -9.335 -21.307
64.507 64.507 0 57.742 -11.944 -64.360
76.041
32.646
108.688 539 72.249 -38.264 -76.842

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

davon kurz
davon lang
fristig
Stand 31.12. Aufzinsung Dotierung Auflösung Verbrauch
9.619 22.919 0 14.316 -637 -391
16.437 22.872 1.267 4.302 -1.819 -55
3.828 3.828 0 3.351 0 -3.215
33.642 33.642 0 8.601 -12.915 -2.547
63.527 83.262 1.267 30.570 -15.370 -6.208
46.766 46.766 0 44.838 -1.399 -37.498
29.293 29.293 0 31.228 -20.155 -34.644
76.059 76.059 0 76.065 -21.554 -72.142
139.586
19.735
159.321 1.267 106.636 -36.924 -78.350

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Umweltsanierungsmaßnahmen, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen und Rechtsstreitigkeiten. Rückstellungen für Umweltsanierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und diese Maßnahmen keinen zukünftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastungen des Grundwassers zu verhindern. Die verpflichtenden Erhaltungsaufwendungen betreffen Aufwendungen zur Erhaltung von Vermögenswerten, bei denen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung vorliegt. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen Vorsorgen für juristische Verfahren.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren (insbesondere Gewährleistungsfristen und Vertragslaufzeiten) ab, die darauf schließen lassen, dass der Mittelabfluss spätestens bis zum 30. Juni 2028 erfolgen wird.

Note 34

Kündbare nicht beherrschende Anteile

Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der Buchwerte
kündbarer nicht beherrschender Anteile
TEUR
2012 2011
Buchwert 1.1. 33.906 29.613
Einlagen im Rahmen von Kapitalerhöhungen 0 1.463
Anteil am Jahresergebnis -17.314 163
Anteil am sonstigen Ergebnis -3 1
Währungsdifferenzen -215 2.666
Buchwert 31.12. 16.373 33.906
Davon erfasst unter:
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 12.601 0
Langfristige Verbindlichkeiten 28.974 32.081
Kurzfristige Verbindlichkeiten 0 1.824

Note 35

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2012 31.12.2011
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile 0 18.821
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 738 0
Zinsabgrenzungen 18 16
756 18.838
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Altersteilzeit 870 590
Rechnungsabgrenzungsposten 83 146
953 736
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 1.709 19.574
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) 1.417 514
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 3.344 25.126
Kreditorische Debitoren 1.093 3.850
Übrige 6.979 9.004
12.832 38.494
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 6.058 6.903
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 4.983 4.751
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 4.942 4.432
Altersteilzeit 925 1.304
Erhaltene Anzahlungen 10.886 13.510
Rechnungsabgrenzungsposten 1.233 825
29.027 31.725
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 41.859 70.219

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Note 36

Fonds der liquiden Mittel

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Der Fonds der liquiden Mittel setzt sich wie folgt zusammen:

Fonds der liquiden Mittel TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 481.658 410.534
Kurzfristige Wertpapiere 0 6.748
Summe 481.658 417.282

Note 37

Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige unbare Erträge und Aufwendungen TEUR
2012 2011
+ Abschreibungen auf Finanzanlagen 15 19
- Zuschreibung auf Finanzanlagen -11 -3
- Gewinne/ + Verluste aus dem Verkauf
von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
-196 -955
- Gewinne/ + Verluste aus dem Verkauf
von Finanzanlagen und kurzfristigen Wertpapieren
-25 289
+ Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -17.314 163
- übrige sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 14.755 1.973
Summe -2.776 1.487

In den übrigen sonstigen unbaren Erträgen/Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2012 insbesondere Wertminderungen aus der Bewertung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen der Veräußerungsgruppe EPG in Höhe von 17.208 TEUR enthalten (siehe Note 5).

In der Konzern-Kapitalflussrechnung sind folgende Zahlungen enthalten:

Zahlungen in der Kapitalflussrechnung TEUR

2012 2011
Zinseinzahlungen 6.485 5.199
Zinsauszahlungen 23.149 22.641
Gezahlte Ertragsteuern 78.672 41.835
Erhaltene Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen 775 961
Gezahlte Ausschüttungen an Gesellschafter 70.264 41.369

Die obigen Zahlungen sind mit Ausnahme der gezahlten Ausschüttungen an Gesellschafter im Cashflow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die gezahlten Ausschüttungen an Gesellschafter sind im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten.

Beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind Zahlungen in Höhe von 26.596 TEUR (2011: 320 TEUR) an die Gesellschafter der nicht beherrschenden Anteile geflossen (siehe dazu auch Note 4).

Die Einzahlungen auf kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von 0 TEUR (2011: 1.463 TEUR) betreffen die Einzahlungen der nicht beherrschenden Gesellschafter der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. auf die auf sie entfallenden Anteile am Kapital. Aus der Änderung der Eigentumsanteile an der Lenzing Modi Fibers India Pvt. Ltd. ergab sich ein Zahlungsmittelzufluss in Höhe von 0 TEUR (2011: 589 TEUR).

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Note 38

Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Business Units bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Lenzing AG unterliegt den Mindestkapitalanforderungen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht. Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals der Konzerngesellschaften beziehen. Die Eigenkapitalquoten der betroffenen Konzerngesellschaften und das daraus resultierende Liquiditätsrisiko bei ihrer Nichteinhaltung (die Banken können teilweise Rückzahlungen der Kredite verlangen) wird laufend vom Treasury überwacht.

Im Berichtsjahr wurden grundsätzlich alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt. Bei einem Kreditvertrag für ein Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe wurde bis zur Konzernbilanzaufstellung 2011 dem Management bekannt, dass die diesbezüglichen Covenants nicht eingehalten wurden. Die daraus resultierende Verhandlung wurde im Geschäftsjahr 2012 mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass die betreffenden Kredite neu ausfinanziert wurden.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2012 43,8% (31. Dezember 2011: 44,8%).

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des

Konzernabschluss 2012

Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen. Sie stellt auf den Nettogewinn der Lenzing Gruppe ab.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACCs) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zu Grunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA vor Umstrukturierungen zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 701.564 518.521
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 173.568 134.360
Summe 875.132 652.881

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand* TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 481.658 410.534
Kurzfristige Wertpapiere 0 6.748
Liquide Wertpapiere (in den Finanzanlagen) 38.646 76.518
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 8.531 5.764
Summe 528.835 499.564

*) Ab dem 31. Dezember 2012 werden, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie liquiden Wertpapieren, auch liquide Wechsel in den Liquiditätsbestand einbezogen. Die Vorjahreszahl beim Liquiditätsbestand (31. Dezember 2011 vorher: 493.800 TEUR) wurde daher um 5.764 TEUR erhöht und die Nettofinanzverschuldung entsprechend angepasst.

Die Nettofinanzverschuldung und das EBITDA vor Umstrukturierungen stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) TEUR
31.12.2012 31.12.2011
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 875.132 652.881
Strategische Liquiditätsreserve (-) -528.835 -499.564
Summe 346.296 153.317
EBITDA vor Ergebnis aus Umstrukturierungen TEUR
2012 2011*
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 254.994 363.979
Abschreibungen (+) 107.253 120.591
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -3.589 -4.278
Summe 358.658 480.292
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)/
EBITDA vor Ergebnis aus Umstrukturierungen
0,97 0,32

Konzernabschluss 2012

Note 39

Kategorien von Finanzinstrumenten

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2012 bzw. 31. Dezember 2011 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Vermögenswerte TEUR

31.12.2012 Wertansatz nach IAS 39 Buchwert Fair Value Fortgeführte Anschaffungskosten Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam Fair Value erfolgsneutral Kredite und Forderungen: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (vgl. Note 36) 481.658 481.658 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Note 25) 264.516 264.516 Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) 2.221 2.221 Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 27) 12.601 12.601 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – langfristige Forderungen (vgl. Note 23) 1.731 1.731 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (ohne Derivate – offene Positionen und kündbare nicht beherrschende Anteile) (vgl. Note 27) 14.920 14.920 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte: Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 53.828 53.828 Kurzfristige Wertpapiere (vgl. Note 28) 0 0 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften (vgl. Note 23) 1.150 1.150 Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) 19 19 Sonstige: Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 27) 5.330 5.330 Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 27) 343 343 Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Trading) (vgl. Note 27) 26 26 Summe 838.343 838.343

davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 765.045 765.045
Anschaffungskosten 1.169 1.169
Fair Value – erfolgswirksam 370 370
Fair Value – erfolgsneutral 59.158 59.158
nicht zuordenbar 12.601 12.601
Summe 838.343 838.343

Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Vermögenswerte (Vorjahr) TEUR

31.12.2011 Wertansatz nach IAS 39
Buch
wert
Fair Value Fortgeführte
Anschaf
fungs
kosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Kredite und Forderungen:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 410.534 410.534
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 236.764 236.764
Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) 2.682 2.682
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
langfristige Forderungen (vgl. Note 23)
7.928 7.928
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(ohne Derivate – offene Positionen und kündbare nicht
beherrschende Anteile) (vgl. Note 27)
21.955 21.955
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 90.945 90.945
Kurzfristige Wertpapiere (vgl. Note 28) 6.748 6.748
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften
(vgl. Note 23)
1.150 1.150
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) 3 3
Sonstige:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges)
0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Trading)
16 16
Summe 778.724 778.724
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 679.862 679.862
Anschaffungskosten 1.153 1.153
Fair Value – erfolgswirksam 16 16
Fair Value – erfolgsneutral 97.693 97.693
Summe 778.724 778.724

Der Marktwert der liquiden Mittel und der Wertpapiere entspricht dem Buchwert. Der Buchwert der Ausleihungen entspricht in etwa dem Marktwert, da diese überwiegend variabel verzinst sind.

Der Marktwert der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte entspricht ebenfalls in etwa dem Buchwert, da diese überwiegend kurzfristig sind und Ausfallsrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt wurden.

Die Buchwerte, Fair Values und Wertansätze der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2012 bzw. 31. Dezember 2011 wie folgt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien zusammen:

Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten TEUR

31.12.2012 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert Fair Value Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzschulden zum Restbuchwert:
Anleihe (vgl. Note 31) 119.504 128.400
Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 199.202 200.314
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (vgl. Note 31) 518.940 522.554
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(übrige) (vgl. Note 31)
35.654 35.610
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 200.259 200.259
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) 28.974 28.974
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 18 18
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne
Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 35)
9.488 9.488
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) (vgl. Note 33) 26.798 26.798
Sonstige:
Leasingverbindlichkeiten
(vgl. Note 31)
1.831 1.831
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
2.042 2.042
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35)
1.808 1.808
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Trading) (vgl. Note 35)
233 233
Summe 1.144.751 1.158.329
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 1.109.864 1.123.441
Fair Value – erfolgswirksam 2.041 2.041
Fair Value – erfolgsneutral 2.042 2.042
Wertansatz nach IAS 17 1.831 1.831
nicht zuordenbar 28.974 28.974
Summe 1.144.751 1.158.329

Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

31.12.2011 Wertansatz nach IAS 39
Buchwert Fair Value Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzschulden zum Restbuchwert:
Anleihe (vgl. Note 31) 119.400 123.360
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (vgl. Note 31) 491.689 493.891
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern
(übrige) (vgl. Note 31)
40.010 39.373
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 148.553 148.553
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) 33.906 33.906
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 18.838 18.838
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 13.368 13.368
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) (vgl. Note 33)* 29.293 29.293
Sonstige:
Leasingverbindlichkeiten 1.781 1.781
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
21.169 21.169
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
(vgl. Note 35)
2.515 2.515
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Trading) (vgl. Note 35)
1.442 1.442
Summe 921.964 927.489
davon:
fortgeführte Anschaffungskosten 861.152 866.676
Fair Value – erfolgswirksam 3.956 3.956
Fair Value – erfolgsneutral 21.169 21.169
Wertansatz nach IAS 17 1.781 1.781
nicht zuordenbar 33.906 33.906
Summe 921.964 927.489

Der Marktwert der Anleihe wurde mit dem Börsenkurs zum Jahresende dargestellt. Der Marktwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern sowie der Schuldscheindarlehen wurde durch Diskontierung der zukünftigen, mit diesen Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz zum Abschlussstichtag ermittelt. Der Marktwert der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht infolge ihrer überwiegenden Kurzfristigkeit dem Buchwert.

Die folgende Aufstellung analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert.

  • Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen): In der Lenzing Gruppe sind dies Wertpapiere (Bewertung zu Börsenkursen und anderen Marktpreisen, insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds).
  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (z.B. als Preise) oder indirekt (z.B. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen: In der Lenzing Gruppe sind dies Devisentermingeschäfte und Gasswaps (Bewertung mittels marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten).
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen: In der Lenzing Gruppe gibt es derzeit keine derartigen Finanzinstrumente.

Inputfaktoren der Finanzinstrumente TEUR

Stand zum 31.12.2012 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Wertpapiere 53.828 0 0 53.828
Derivate mit positivem Marktwert 0 5.699 0 5.699
Cashflow Hedge-Derivate 0 5.330 0 5.330
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen
das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde
0 343 0 343
Trading-Derivate 0 26 0 26
Derivate mit negativem Marktwert 0 -4.082 0 -4.082
Cashflow Hedge-Derivate 0 -2.042 0 -2.042
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen
das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde
0 -1.808 0 -1.808
Trading-Derivate 0 -233 0 -233
Inputfaktoren der Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR
Stand zum 31.12.2011 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Wertpapiere 97.676 0 0 97.676
Derivate mit positivem Marktwert 0 16 0 16
Cashflow Hedge-Derivate 0 0 0 0
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen
das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde
0 0 0 0
Trading-Derivate 0 16 0 16
Derivate mit negativem Marktwert 0 25.126 0 25.126
Cashflow Hedge-Derivate 0 21.169 0 21.169
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen
das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde
0 2.515 0 2.515
Trading-Derivate 0 1.442 0 1.442

Zum 31. Dezember 2011 gibt es bei Finanzinstrumenten, die am vorhergehenden Stichtag im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Zum 31. Dezember 2012 werden Derivate (Gasswaps) mit einem Marktwert von 124 TEUR und -1.262 TEUR per 31. Dezember 2012 (-2.214 TEUR per 31. Dezember 2011) von der Stufe 1 in die Stufe 2 umgegliedert, weil für diese Derivate keine auf einem aktiven Markt notierten Preise vorliegen. Die Bewertungen werden beibehalten und die Vorjahresangaben in der obigen Tabelle entsprechend angepasst.

Note 40

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 enthält Nettogewinne/-verluste, Gesamtzinserträge/-aufwendungen sowie Aufwendungen aus Wertberichtigungen und setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR

2012 aus Zinsertrag aus Zinsaufwand Zinsergebnis aus der Folgebewertung zum Fair Value erfolgswirksam aus der Folgebewertung zum Fair Value erfolgsneutral aus Wertberichtigung aus Abgangsergebnis Nettoergebnis (Summe) Kredite und Forderungen 4.798 0 4.798 0 0 -874 0 3.924 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 633 0 633 0 323 0 -68 888 Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 0 0 0 1.220 0 0 0 1.220 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 -24.840 -24.840 0 0 0 0 -24.840 Summe 5.431 -24.840 -19.410 1.220 323 -874 -68 -18.809

2011 aus Zins
ertrag
aus
Zinsauf
wand
Zins
ergebnis
aus der
Folge
bewer
tung
zum Fair
Value
erfolgs
wirksam
aus der
Folge
bewer
tung
zum Fair
Value
erfolgs
neutral
aus Wert
berichti
gung
aus Ab
gangs
ergebnis
Nettoer
gebnis
(Summe)
Kredite und
Forderungen
4.231 -19 4.212 0 0 -2.708 0 1.504
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
1.679 0 1.679 0 930 0 -632 1.977
Erfolgswirksam
zum Zeitwert
bewertete
Finanzinstrumente
0 0 0 -1.426 0 0 0 -1.426
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten bewertete
finanzielle Verbind
lichkeiten
0 -23.471 -23.471 0 0 0 0 -23.471
Summe 5.910 -23.489 -17.580 -1.426 930 -2.708 -632 -21.416

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus langund kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 1.585 TEUR (2011: 1.784 TEUR) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von -12.144 TEUR (2011: +7.410 TEUR), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von -655 TEUR (2011: +216 TEUR) und in den Finanzierungskosten in Höhe von +1.532 TEUR (2011: -425 TEUR) enthalten.

Note 41

Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente

Grundlagen

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften zu einem großen Teil durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive) abgesichert.

Die Entwicklung der Wertberichtigungskonten stellt sich wie folgt dar:

Entwicklung der Wertberichtigungen TEUR
------------------------------------ ------
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01.2011 2.041 5.893 553
Verwendung 0 -542 0
Auflösung 0 -103 0
Zuführung 19 2.813 0
Umrechnungsdifferenzen 51 -111 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2011 2.111 7.950 553
Verwendung 0 -416 0
Auflösung 0 -890 0
Zuführung 23 1.120 621
Umrechnungsdifferenzen 141 93 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2012 2.275 7.857 1.174

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von 2.366 TEUR (2011: 1.566 TEUR) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Fälligkeitsanalyse der Forderungen TEUR

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2012 2.221 264.516 36.101
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 2.071 230.808 36.101
bis 30 Tage überfällig 0 24.272 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.960 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 1.128 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 234 0
Davon wertgemindert 150 6.112 0

Fälligkeitsanalyse der Forderungen (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2011 2.682 236.764 31.033
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
nicht überfällig 2.493 203.516 31.033
bis 30 Tage überfällig 0 23.501 0
zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.980 0
zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 510 0
mehr als 1 Jahr überfällig 0 164 0
Davon wertgemindert 188 7.093 0

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten TEUR

. . Service Service
٠
31.12.2012 31.12.2011
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 39) 838.343 778.724
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch
erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) -81.824 -69.766
erhaltene Garantien -4.895 -2.640
Summe 751.624 747.226

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 46 ersichtlich.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen keine Zweifel.

Forderungen werden einzeln bewertet. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Für alle anderen Forderungen wird eine Wertberichtigung gebildet, sofern diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind.

Zusätzlich hat die Lenzing Gruppe Haftungen für andere Unternehmen in Höhe von 583 TEUR (31. Dezember 2011: 1.167 TEUR) – davon 583 TEUR (31. Dezember 2011: 1.167 TEUR) für assoziierte Unternehmen – übernommen. Die Lenzing Gruppe wird in Anspruch genommen, falls diese Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Das Risiko, in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahres- und einem mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert.

Die Lenzing Gruppe verfügt über eine strategische Liquiditätsreserve in Höhe von 528.835 TEUR (31. Dezember 2011 angepasst: 499.564 TEUR) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln. Ab dem 31. Dezember 2012 werden, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie liquiden Wertpapieren, auch liquide Wechsel in den Liquiditätsbestand einbezogen. Die Vorjahreszahl bei der Liquiditätsreserve (31. Dezember 2011 vorher: 493.800 TEUR) wurde daher um 5.764 TEUR erhöht.

Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2012 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 211.179 TEUR (31. Dezember 2011: 250.757 TEUR).

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2012
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.504
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 199.202
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 518.940
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 35.654
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 200.259
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 28.974
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 9.506
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 26.798
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.831
Summe 1.140.669

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2011
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.400
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 491.689
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 40.010
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 148.553
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 33.906
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 32.206
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell)* Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 29.293
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.781
Summe 896.838

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Cashflows 2013 Cashflows 2014 bis 2017 Cashflows ab 2018
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 18.600 0 0 120.000 0 0 0 0
3.444 0 1.709 0 12.893 0 5.725 103.000 9.485 0 1.184 97.000
2.209 0 11.527 164.796 2.250 0 17.076 310.743 0 0 1.003 46.171
51
0
422
0
70
0
9.320
200.259
95
0
501
0
79
0
25.500
0
0
0
6
0
0
0
834
0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 28.974
0 0 0 9.488 0 0 0 18 0 0 0 0
0 0 0 26.798 0 0 0 0 0 0 0 0
1 0 0 21 10 0 0 69 4.772 0 0 1.741
10.355 422 13.306 410.682 33.848 501 22.880 559.329 14.257 6 2.187 174.720

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2012 Cashflows 2013 bis 2016 Cashflows ab 2017
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 18.600 0 0 0 4.650 0 0 120.000
3.126 0 11.461 122.570 4.073 0 18.286 318.384 2 0 2.506 50.735
40 472 79 11.790 65 759 94 28.123 0 0 0 97
0 0 0 148.504 0 0 0 50 0 0 0 0
0 0 0 1.824 0 0 0 0 0 0 0 32.081
0 0 0 13.368 0 0 0 12.517 0 0 0 12.500
0 0 0 29.293 0 0 0 0 0 0 0 0
72 0 0 -50 306 0 0 -225 4.477 0 0 2.056
7.888 472 11.540 327.299 23.044 759 18.380 358.848 9.129 0 2.506 217.469

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2012
Buchwert
Devisentermingeschäfte
Cashflow Hedges n/a 5.206
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 343
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 26
Positiver Marktwert 5.575
Cashflow Hedges n/a -780
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a -1.808
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) -233
Negativer Marktwert -2.821
Summe Devisentermingeschäfte 2.754
Gasswaps
Cashflow Hedges n/a 124
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 124
Cashflow Hedges n/a -1.262
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -1.262
Summe Gasswaps -1.137
Summe 1.617

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Cashflows 2013 Cashflows 2014 bis 2017 Cashflows ab 2018
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 5.089 0 0 0 116 0 0 0 0
0 0 0 343 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 26 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 5.459 0 0 0 116 0 0 0 0
0 0 0 -678 0 0 0 -103 0 0 0 0
0 0 0 -1.808 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -233 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -2.718 0 0 0 -103 0 0 0 0
0 0 0 2.741 0 0 0 14 0 0 0 0
0 0 0 79 0 0 0 45 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 79 0 0 0 45 0 0 0 0
0 0 0 -626 0 0 0 -636 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -626 0 0 0 -636 0 0 0 0
0 0 0 -547 0 0 0 -590 0 0 0 0
0 0 0 2.194 0 0 0 -577 0 0 0 0

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2011
Buchwert
Devisentermingeschäfte
Cashflow Hedges n/a 0
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 16
Positiver Marktwert 16
Cashflow Hedges n/a -18.955
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a -2.515
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) -1.442
Negativer Marktwert -22.912
Summe Devisentermingeschäfte -22.896
Gasswaps
Cashflow Hedges n/a 0
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 0
Cashflow Hedges n/a -2.214
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -2.214
Summe Gasswaps -2.214
Summe -25.110

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2012 Cashflows 2013 bis 2016 Cashflows ab 2017
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0
0
0
0
0
0
16
16
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0 0 0 -18.228 0 0 0 -728 0 0 0 0
0 0 0 -2.515 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -1.442 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -22.184 0 0 0 -728 0 0 0 0
0 0 0 -22.168 0 0 0 -728 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0 0 0 -1.230 0 0 0 -984 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -1.230 0 0 0 -984 0 0 0 0
0 0 0 -1.230 0 0 0 -984 0 0 0 0
0 0 0 -23.398 0 0 0 -1.712 0 0 0 0

Fremdwährungsrisiko

Auf Grund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäfte gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2012 zu ca. 67% (31. Dezember 2011: ca. 69%) abgesichert.

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das auf Grund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Wirtschaftjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis. Die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Teilweise setzen Konzernunternehmen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden (Trading-Derivate). Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.

Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr 77 TEUR (2011: 0 TEUR).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Nominale Markt
wert
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Nominale Markt
wert
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Devisen
termingeschäfte
CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNH 336.000 -172 05/2014 CNH 0 0 n/a
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000 -24 12/2013 CZK 200.000 -187 12/2012
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 0 0 n/a EUR 17.200 -873 01/2013
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 0 0 n/a EUR 6.000 273 01/2013
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 74.300 978 01/2014 USD 52.200 -4.086 01/2013
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 229.492 3.541 01/2014 USD 276.246 -13.510 01/2013
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 35.200 104 05/2014 USD 31.800 -573 12/2012
Summe 4.425 -18.955

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Nominale Marktwert Nominale Marktwert
Devisen
termingeschäfte
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 1.000 72 EUR 0 0
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 0 0 USD 226 13
CNY-Verkauf/EUR-Kauf CNY 0 0 CNY 36.000 -41
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 400 -6 EUR 7.300 -373
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 5.800 -149 USD 3.700 -329
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 95.579 -1.442 USD 44.112 -1.717
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 6.000 61 USD 3.600 -68
Summe -1.465 -2.515

Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Trading-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Trading-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Nominale Marktwert Nominale Marktwert
Devisen
termingeschäfte
CHF-Kauf/USD-Verkauf CHF 67 1 CHF 610 -26
EUR-Kauf/CNY-Verkauf EUR 0 0 EUR 376 16
EUR-Kauf/USD-Verkauf EUR 1.009 25 EUR 10.760 -801
IDR-Kauf/USD-Verkauf IDR 194.904.500 -232 IDR 385.847.350 -618
GBP-Kauf/USD-Verkauf GBP 42 0 GBP 0 0
JPY-Kauf/USD-Verkauf JPY 0 0 JPY 6.700 0
SGD-Kauf/USD-Verkauf SGD 0 0 SGD 1.795 3
Summe -206 -1.426

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Fremdwährungsrisiken

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Wechselkursen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, sowie die Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des
EUR um
10%
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
EUR um
10%
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des
EUR um
10%
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
EUR um
10%
EUR-USD 61.197 5.588 -6.770 57.940 5.152 -6.578
EUR-GBP -13.474 -1.171 1.563 7.954 800 -790
EUR-CNY 4.691 466 -473 2.383 223 -257
EUR-CZK 73.216 7.329 -7.312 36.023 3.575 -3.636
Sensitivität des
Gewinns oder
Verlusts (durch
Forderungen und
Verbindlichkeiten)
12.212 -12.992 9.750 -11.261
Sensitivität
des sonstigen
Ergebnisses (durch
Cashflow Hedge
Derivate)
-22.522 19.054 -20.670 16.491
Sensitivität des
Eigenkapitals
-10.311 6.062 -10.920 5.229

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD) TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD um
10%
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD um
10%
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD um
10%
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD um
10%
USD-IDR 16.158 1.469 -1.795 34.328 3.121 -3.814
USD-GBP -10.074 -1.008 1.007 -8.296 -830 829
USD-HKD -4.562 -456 456 -4.605 -461 461
USD-CNY 88.506 8.851 -8.851 86.717 8.672 -8.672
USD-CZK -5.518 -552 552 -1.205 -121 121
Sensitivität des
Gewinns oder
Verlusts (durch
Forderungen und
Verbindlichkeiten)
8.304 -8.631 10.382 -11.076
Sensitivität des
sonstigen Ergebnis
ses (durch Cashflow
Hedge-Derivate)
11.982 -11.442 6.786 -6.284
Sensitivität des
Eigenkapitals
20.285 -20.073 17.167 -17.360

Konzernabschluss 2012

Rohstoffpreisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Auf Grund der Gas-swaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.

Vor allem in langfristigen Gasverträgen sind eingebettete Derivate enthalten. Diese eingebetteten Derivate gelten als eng mit den Basisverträgen verbunden. Aus diesem Grund werden diese Instrumente nicht von den jeweiligen Basisverträgen abgespalten.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge) abgesichert werden.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos – Cashflow Hedges

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Kontraktwert, Nominale und Sicherungszeitraum von Cash Flow Hedge-Derivaten für Rohstoffpreisrisiken TEUR

31.12.2012 31.12.2011
Kontraktwert* Markt
wert
Siche
rungs
zeitraum
bis
Kontraktwert* Markt
wert
Siche
rungs
zeitraum
bis
Gasswaps
USD 7.380 -657 12/2015 USD 6.015 -984 12/2014
GBP 9.926 -481 10/2015 GBP 11.778 -1.230 12/2014
Summe 17.306 -1.137 17.793 -2.214

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Rohstoffpreisrisiken

Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht dabei den Nominalen der Derivate (ohne Einbeziehung der Grundgeschäfte). Wirtschaftlich gesehen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.

Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2012 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital um +/- 1.666 TEUR (31. Dezember 2011: +/- 1.572 TEUR).

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist auf Grund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen auf Grund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinst-

Konzernabschluss 2012

rumenten. Maßgeblich für die Steuerung ist hierbei die Auswirkung des Zinsrisikos auf das Ergebnis. Zu den Bilanzstichtagen gibt es keine offenen Zinsderivate.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2012
fix verzinst teilweise fix
verzinst
variabel
verzinst
nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 481.658 0 481.658
Finanzanlagen 53.883 0 1.689 497 56.068
Finanzverbindlichkeiten -306.984 -30.139 -538.009 0 -875.132
Summe -253.101 -30.139 -54.662 497 -337.405

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2011
fix verzinst teilweise fix
verzinst
variabel
verzinst
nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 0 0 410.534 0 410.534
Finanzanlagen 91.138 0 2.044 448 93.630
Kurzfristige Wertpapiere 0 0 6.748 0 6.748
Finanzverbindlichkeiten -216.057 -33.840 -402.983 0 -652.880
Summe -124.919 -33.840 16.343 448 -141.969

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinsänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR

31.12.2012 Exposure variabel
verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität bei
Abfall des Zinsni
veaus um 100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 481.658 4.817 -4.817
Finanzanlagen 1.689 17 -17
Finanzverbindlichkeiten -538.009 -5.380 5.380
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
-54.662 -547 547

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2011 Exposure variabel
verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität bei
Abfall des Zinsni
veaus um 100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 410.534 4.105 -4.105
Finanzanlagen 2.044 20 -20
Kurzfristige Wertpapiere 6.748 67 -67
Finanzverbindlichkeiten -402.983 -4.030 4.030
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
16.343 163 -163

Exposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + weniger Zinsaufwand, – mehr Zinsaufwand, 100 bps = 100 Basispunkte = 1%-Punkt

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2012 der Lenzing Gruppe enthalten (insbesondere im Abschnitt "Verwendung von Finanzinstrumenten").

Konzernabschluss 2012

Erläuterungen zu Leasingverhältnissen

Note 42

Finanzierungsleasing

Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt.

Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über.

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen TEUR

2012 Grundstücke und
Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäftsaus
stattung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 660 848 1.508
kumulierte Abschreibungen -65 -140 -205
Buchwert 31.12.2012 595 708 1.303

Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR

2011 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Summe Anschaffungs- und Herstellungskosten 660 848 1.508 kumulierte Abschreibungen -58 -117 -176 Buchwert 31.12.2011 601 731 1.332

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2012 31.12.2011
< 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe < 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe
Summe künftiger
Mindestleasing
zahlungen 22 79 6.513 6.614 22 81 6.533 6.636
davon Zinsanteil -1 -10 -4.772 -4.783 -72 -306 -4.477 -4.855
Summe 21 69 1.741 1.831 -50 -225 2.056 1.781

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Bilanz in den "Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern" enthalten (siehe Note 31).

Im Geschäftsjahr 2012 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von 509 TEUR (2011: 346 TEUR) als Aufwand erfasst worden. Es handelt sich um Betreuungsentgelt für die Kraftwerksanlagen.

Note 43

Operating Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2012 sind Aufwendungen in Höhe von 7.437 TEUR (2011: 4.820 TEUR) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büroräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR
2012 2011
Im Folgejahr 6.379 5.875
In den folgenden 2-5 Jahren 12.293 12.651
Danach 561 886

Die obige Tabelle wurde 2012 insbesondere um die geleasten Waggons erweitert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Vor Anpassung betrugen die Mindestleasingzahlungen in 2011 in Summe 11.501 TEUR.

Summe 19.233 19.412

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Bei diesen Verträgen können die Geräte am Ende der vertraglichen Laufzeit durch die Zahlung einer weiteren Monatsrate erworben werden. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit bis zu 6 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 13 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büroräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 6 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büroräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als
Leasinggeber (Operating Leasing)
TEUR
2012 2011
Im Folgejahr 2.135 1.933
In den folgenden 2-5 Jahren 4.905 4.733
Danach 13.220 13.889
Summe 20.259 20.555

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem die Reststoffverwertungsanlage durch die RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 44

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen alle verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen.

Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren verbundenen Unternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (siehe dazu weiterführend die Erläuterungen im Punkt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung" unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden).

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2012 eine Steuergutschrift von 10.115 TEUR (2011: 5.066 TEUR) erhalten. Im Mai 2012 erfolgte gemäß der vertraglichen Verpflichtung eine Vorauszahlung der Steuerumlage an die B & C Industrieholding GmbH von 42.500 TEUR (im Vorjahr gab es keine derartige Vorauszahlung).

Zum 31. Dezember 2012 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von 38.237 TEUR (31. Dezember 2011: 57.732 TEUR) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen.

Beziehungen mit assoziierten Unternehmen

Die Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EQUI):

  • Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
  • Bezug von Infrastruktur-, Montage- und administrativen Leistungen
  • Erwerb von Spinnmasse

Lenzing Papier GmbH (LPP):

Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen

PT. Pura Golden Lion (PGL):

Darlehensverbindlichkeit

RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL):

Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes

Wood Paskov s.r.o. (LWP):

Lieferung von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu assoziierten Unternehmen TEUR

EQUI LPP PGL RVL LWP 2012 Umsatzerlöse 58.829 11.825 0 11.716 0 Sonstige betriebliche Erträge 1.027 0 0 0 20 Materialaufwand -77.335 -5 0 0 -192 Bezogene Leistungen -11.296 -1 0 -11.716 0 Sonstige betriebliche Aufwendungen -452 -255 0 -2 0 Zinsaufwand 0 0 -70 0 0 Zinsertrag 0 0 0 0 0 31.12.2012 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.227 3.748 0 0 7 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.772 6 0 0 15 Verbindlichkeiten aus Darlehen 991 0 1.916 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0

Beziehungen zu assoziierten Unternehmen (Vorjahr) TEUR

EQUI LPP PGL RVL LWP
2011
Umsatzerlöse 58.144 10.292 0 10.583 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.115 0 0 0 18
Materialaufwand -46.254 -5 0 0 -151
Bezogene Leistungen -10.626 0 0 -10.583 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -871 -1.765 0 -9 0
Zinsaufwand 0 0 -63 0 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0
31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.930 3.230 0 0 7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.797 4 0 0 14
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 1.895 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 74 0 0 0 0

Die Lieferungen und Leistungen mit den nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu fremdüblichen Konditionen.

Die Lenzing AG hat anteilige Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH übernommen (siehe Note 46).

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates

Die seitens der Lenzing AG gewährten Bezüge (ausgezahlte kurzfristig fällige Leistungen) der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Vorstandsvergütung
TEUR
Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dipl.-Ing. Friedrich
Mag. Thomas
Weninger, MBA
Winkler, LL.M.
Summe
2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
Laufende Bezüge fix 484 468 433 391 405 390 1.322 1.249
Laufende Bezüge
variabel
696 2.240 525 1.539 488 1.391 1.709 5.170
Summe 1.180 2.708 958 1.930 893 1.782 3.032 6.419

Die buchhalterischen Aufwendungen für die gewährten Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes liegen im Geschäftsjahr 2012 auf Grund von Rückstellungsveränderungen um 328 TEUR (2011: 15 TEUR) unter dem Betrag der oben in der Tabelle angeführten Auszahlungen.

Darüber hinaus wurden für die aktiven Mitglieder des Vorstandes Beiträge an eine Pensionskasse (ausgezahlte und aufgewendete nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen) in Höhe von 100 TEUR (2011: 94 TEUR) von der Lenzing AG geleistet. Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich bei den aktiven Mitgliedern des Vorstandes sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben. Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen und erfolgsneutralen Dotierungen betragen im Geschäftsjahr 2012 auf Grund von Rückstellungsveränderungen 127 TEUR (2011: 61 TEUR).

Die gewährten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene (ausgezahlte nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen) betragen 2012 895 TEUR (2011: 860 TEUR). Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen und erfolgsneutralen Dotierungen betragen im Geschäftsjahr auf Grund von Rückstellungsveränderungen 776 TEUR (2011: positive Veränderung 128 TEUR).

Die gewährten Bezüge für Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (ausgezahlte Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgelder) betragen im Geschäftsjahr 2012 223 TEUR (2011: 74 TEUR). Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen liegen im Geschäftsjahr 2012 auf Grund von Rückstellungsveränderungen um 34 TEUR (2011: 8 TEUR) über den Auszahlungen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse oder Kredite gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe www.fma.gv.at).

Für die Mitglieder des Vorstands (wie auch für die leitenden Angestellten) und des Aufsichtsrats besteht eine D&O-Versicherung, deren Kosten in Höhe von 67 TEUR (2011: 77 TEUR) von der Lenzing Gruppe getragen werden.

Note 45

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Dr. Walter Lederer, Wien (bis 19. April 2012)

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland) (seit 19. April 2012)

Vom Betriebsrat delegiert:

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg

Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO)

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg Chief Financial Officer (CFO)

Sonstige Erläuterungen

Note 46

Finanzielle Garantieverträge, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Der Konzern hat zum 31. Dezember 2012 583 TEUR (31.12.2011: 1.167 TEUR) an Haftungen für assoziierte Unternehmen übernommen.

Weiters bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Bankgarantien, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von Lieferanten, in Höhe von 2.287 TEUR (31. Dezember 2011: 1.647 TEUR) und, im untergeordneten Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Es wird als unwahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit aus diesen finanziellen Garantieverträgen erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0 TEUR (31. Dezember 2011: 0 TEUR) beträgt.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass auf Grund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2012 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

Note 47

Direkte und indirekte Beteiligungen

Die Lenzing AG verfügt über folgende direkte und indirekte Beteiligungen:

Beteiligungen 31.12.2012 31.12.2011
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in % in %
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 75,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00 72.673 100,00
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 51,00 25.000 51,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China USD 2.100.000 100,00 2.100.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 - -
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.118.064.800 96,31 899.064.800 95,41
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
Lenzing Plastics GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lyocell Holding Limited, Manchester, UK GBP 1.000 100,00 1.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 72.500.000.000 90,561 72.500.000.000 90,561
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 75,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Tencel Holding Overseas Limited, St. Helier, Jersey GBP 1.001 100,00 1.001 100,00
Mitglied Mitglied
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing EUR 0 schaft 0 schaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 2.000.000 45,00
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 200.000 33,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 37,50
Nicht konsolidierte Gesellschaft:2
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90

1) davon mit 4,77% indirekt beteiligt über PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien. 2) Diese Gesellschaft wird trotz mehrheitlicher Beteiligung der Lenzing Gruppe nicht konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtung keine Beherrschung dieses Unternehmens durch die Gruppe besteht. Nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch betragen das Eigenkapital dieser Gesellschaft 28.607 TEUR per 31. Dezember 2011 (27.106 TEUR per 31. Dezember 2010) und der Jahresüberschuss 1.484 TEUR im Jahr 2011 (1.582 TEUR 2010).

Die Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG), Lenzing, beträgt 1.150 TEUR (31. Dezember 2011: 1.150 TEUR) und ist als Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften unter den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Diese Gesellschaft wird trotz mehrheitlicher Beteiligung der Lenzing Gruppe nicht konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtung keine Beherrschung dieses Unternehmens durch die Lenzing Gruppe besteht.

Die GSG ist eine österreichische Kapitalgesellschaft, die regional Immobilien errichtet, verkauft, vermietet und verwaltet. Der Kapitalanteil wird mangels vorhandenem verlässlichen Marktpreis auf einem aktiven Markt mit den Anschaffungskosten bewertet. Sein Fair Value kann aus diesem Grund nicht offen gelegt werden. Die Lenzing Gruppe beabsichtigt nicht, diesen Kapitalanteil zu verkaufen.

Note 48

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 sind keine Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.

Note 49

Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 18. März 2013 (31. Dezember 2011: 2. März 2012) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 18. März 2013

Konzernabschluss 2012

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Plastics Business Unit Filaments Global Safety, Health & Environment Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management Group Compliance

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Gesamtergebnis- und Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 18. März 2013

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Mag. Ulrich Dollinger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

194

An die 69. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2012 in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Im Geschäftsjahr 2012 haben vier Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit Vorschlägen zur Besetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate sowie der Verlängerung des Vorstandsmandates von Herrn Mag. Dr. Peter Untersperger und Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. beschäftigt haben.

Im Geschäftsjahr 2012 haben acht Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit dem ab 2013 geltenden Vergütungsmodell für den Vorstand sowie mit der Ausgestaltung der Vorstandsverträge für die Herren Mag. Dr. Peter Untersperger und Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. beschäftigt haben.

Der Aufsichtsrat hat erstmals im Berichtsjahr einen Strategieausschuss eingerichtet, der zweimal tagte. Der Ausschuss befasste sich mit der Erörterung der Unternehmensstrategie und der Überwachung der Strategieumsetzungsmaßnahmen durch den Vorstand.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 03.07.2012 den Beschluss gefasst, Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. für die Dauer von weiteren drei Jahren, das ist bis zum 31.03.2016, zum Chief Financial Officer (CFO) wieder zu bestellen. In der Sitzung des Aufsichtsrat vom 28.09.2012 wurde der Beschluss gefasst, Herrn Mag. Dr. Peter Untersperger zum Vorstandsvorsitzenden (CEO) für die Dauer von weiteren drei Jahren, das ist bis zum 31.03.2016, zu bestellen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht und Corporate Governance Bericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2012 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2013 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2012, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach sollen vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe 147.111.280,58 EUR als Dividende 53.100.000,00 EUR – das sind 2,00 EUR je Stückaktie – ausgeschüttet werden. Der restliche Gewinn in Höhe von 94.011.280,58 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 69. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2013 zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten guten Ergebnisse.

Wien, 18. März 2013

MMag. Dr. Michael Junghans Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich nach IFRS

nach IFRS

Umsatz und Ergebnis 2012 2011 2010 2009* 2009 2008 2007 2006 2005
Umsatz EUR Mio 2.090,4 2.140,0 1.766,3 1.218,0 1.254,7 1.329,1 1.260,5 1.042,6 942,6
Umsatz außerhalb Österreichs % 91,1 91,5 91,3 88,1 88,4 87,8 85,9 85,6 85,0
Betriebsergebnis (EBIT)** EUR Mio 255,0 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8
Finanzerfolg** EUR Mio -12,0 -10,9 -12,9 -11,3 -12,2 -15,6 -11,3 -8,5 -2,5
Ergebnis vor Steuern (EBT)** EUR Mio 246,4 351,9 216,9 102,9 88,5 114,7 151,0 99,2 79,3
Ertragsteueraufwand** EUR Mio 54,5 84,6 40,2 23,0 21,6 36,6 32,8 10,4 18,6
Jahresüberschuss** EUR Mio 191,9 267,4 169,9 66,8 66,8 78,7 117,6 88,4 60,7
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss** EUR Mio 186,6 258,7 159,1 64,4 64,4 77,7 109,6 83,9 56,9
Cashflow
Brutto-Cashflow6 EUR Mio 248,0 435,3 282,3 147,4 140,9 157,8 203,6 146,9 120,4
Brutto-Cashflow in % vom Umsatz6 % 11,9 20,3 16,0 12,1 11,2 11,9 16,2 14,1 12,8
Cashflow aus der Betriebstätigkeit EUR Mio 209,4 309,7 294,0 250,9 250,9 50,4 223,8 146,1 124,3
Cashflow nach Investitionstätigkeit EUR Mio -98,9 93,5 13,3 92,9 92,9 -96,3 -36,4 43,7 35,1
Investitionen in immaterielle Anlagen
und Sachanlagen sowie nicht
beherschende Anteile
EUR Mio 346,2 193,7 230,0 150,4 151,7 158,6 136,7 104,1 82,4
Vermögensstruktur
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen/
Bilanzsumme
% 56,2 56,6 60,9 67,5 67,5 64,2 62,1 63,0 63,5
Kurzfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme % 43,8 43,4 39,1 32,5 32,5 35,8 37,9 37,0 36,5
Bilanzsumme EUR Mio 2.632,7 2.340,5 1.963,4 1.447,2 1.447,2 1.415,8 1.308,6 1.061,7 1.010,1
Kapitalstruktur
Bereinigtes Eigenkapital1 % 43,8 44,8 38,6 42,0 42,0 42,7 44,8 51,1 48,0
Sozialkapital % 3,8 3,7 4,2 5,7 5,7 6,2 6,3 7,0 7,2
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 52,4 51,5 57,2 52,3 52,3 51,1 48,9 41,9 44,8
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2 ** % 10,2 12,8 10,8 7,0 5,7 7,1 10,6 7,8 6,5
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3
**
% 15,3 23,3 18,4 8,6 7,2 10,0 17,5 11,9 9,0
Eigenkapitalrentabilität (ROE)7
**
% 16,4 29,6 24,5 11,0 11,0 13,2 20,8 17,2 12,8
EBIT4
**
EUR Mio 255,0 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8 81,8
EBIT-Marge** % 12,2 17,0 13,1 9,4 8,0 9,8 12,9 10,3 8,7
EBITDA5
**
EUR Mio 358,7 480,3 330,6 187,9 182,0 200,8 229,3 169,3 141,6
EBITDA-Marge** % 17,2 22,4 18,7 15,4 14,5 15,1 18,2 16,2 15,0
Ergebnis je Aktie EUR 6,6 9,9 6,2 2,5 2,5 3,0 4,3 3,3 2,2
Beschäftigte per Jahresende Anzahl 7.033 6.444 6.143 6.021 6.021 5.945 6.043 5.044 4.860

Die Berechnung einzelner Kennzahlen weicht von der Empfehlung zur Ausgestaltung finanzieller Leistungsindikatoren gemäß Fachgutachten KFS/BW3 der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder ab.

1) = Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern (nach Umstrukturierungen)

  • 2) = NOPAT (= Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen abzügl. anteilige effektive Ertragsteuern)
  • Umsatz 3) = NOPAT ((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter inkl. Investitionszuschüsse abzgl. latenter Steuern nach Umstrukturierungen + verzinsliches Fremdkapital - liquide Mittel

  • Wertpapiere und Anteile - Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstige Finanzanlagen) 01.01. + 31.12.)/2

4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis)

5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen abzgl. Auflös. von Investitionszuschüssen

6) = ab 2012 werden die Ertragsteuern gänzlich im Brutto-Cashflow ausgewiesen. Der Wert für 2011 wurde angepasst.

7) = NOPAT

durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital nach Umstrukturierungen

*) Werte angepasst nach IFRS 5

**) vor Umstrukturierungen

Unternehmenskalender 2013

Veröffentlichung 2013

Bilanzergebnisse 2012 Freitag, 22. März
69. Hauptversammlung Mittwoch, 24. April
Ex-Dividendentag Freitag, 26. April
Dividenden-Auszahlung Dienstag, 30. April
Ergebnisse des 1. Quartals Mittwoch, 08. Mai
Halbjahresergebnisse Mittwoch, 21. August
Ergebnisse des 3. Quartals Donnerstag, 14. November

Hinweise

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandene Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 18. März 2013

inHalt

lagebericHt 2012 200
Allgemeines Marktumfeld 200
Entwicklung der Lenzing AG 203
Bilanzstruktur und Liquidität 204
Kennzahlen der Lenzing AG 205
Die Lenzing Aktie 206
Risikobericht 208
Verwendung von Finanzinstrumenten 213
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
215
Forschung und Entwicklung 217
Umwelt und Nachhaltigkeit 218
Mitarbeiter 219
Ausblick 220
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 221
JaHresabscHluss 2012 222
Gewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
222
Bilanz zum 31. Dezember 2012 224
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
226
Entwicklung des Anlagevermögens
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012
228
Anhang zum Jahresabschluss
für das Geschäftsjahr 2012
230
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften
und allgemeine Angaben
230
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 231
Erläuterungen zur Bilanz 234
Aktiva 234
Passiva 238
Haftungsverhältnisse 244
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 245
Sonstige Angaben 249
Organe der Gesellschaft 260
bestÄtigungsVerMerk 262
erklÄrung des Vorstandes 264

200

Lagebericht 2012

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft entwickelte sich im Jahr 2012 schwächer als noch Anfang des Jahres erwartet. Für das Berichtsjahr nannte der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt ein durchschnittliches globales Wachstum von 3,2% (nach 3,9% im Jahr 2011). Europa stand im gesamten Berichtsjahr im Zeichen der Staatsschuldenkrise, in deren Folge Einsparungsprogramme, insbesondere in den Peripheriestaaten, zum Schrumpfen der Wirtschaft führten. Diesen Nachfrageeinbruch aus Europa konnten selbst aufstrebende Entwicklungs- und Schwellenländer nicht durch deren Inlandsnachfrage ausgleichen.

Für die westlichen Industriestaaten berechnete der IWF für 2012 ein BIP-Wachstum von nur 1,3% (nach 1,6% 2011). Während die Wirtschaft im Euroraum 2012 um 0,4% schrumpfte, konnten die USA eine Expansion um 2,3% erzielen. In den Entwicklungs- und Schwellenländern wuchs die Wirtschaft im Jahr 2012 laut IWF-Berechnungen um 5,1% (nach 6,3% im Jahr 2011).

Für 2013 prognostiziert der IWF ein durchschnittliches Wachstum der Weltwirtschaft um 3,5%. Die Wirtschaft der westlichen Industriestaaten soll laut IWF 2013 um 1,4% zulegen. Das Sorgenkind bleibt dabei die Eurozone, die 2013 erneut um 0,2% schrumpfen soll. In den USA erwartet der IWF für 2013 eine stabile Entwicklung mit einem BIP-Wachstum von 2,0%. Die Wachstumstreiber der Weltwirtschaft bleiben damit einmal mehr die Entwicklungs- und Schwellenländer mit einem geschätzten Plus von 5,5% im Jahr 2013. Besonders starke Impulse für das globale Wirtschaftswachstum sollen laut IWF-Prognose erneut von China und Indien kommen mit BIP-Wachstumsraten zwischen 7% und 8% Prozent.

Weltfasermarkt

Nur leichtes Wachstum der Welt-Faserproduktion

Das Wachstum der Welt-Faserproduktion wurde im Geschäftsjahr 2012 im Gegensatz zur kräftigen Dynamik der beiden vorangegangenen Jahre von der anhaltend schwachen Konjunkturentwicklung deutlich gedämpft.

Nach ersten Schätzungen2 betrug der Anstieg der Welt-Faserproduktion im Berichtsjahr nur mehr 1,2% von 81,0 Mio Tonnen auf 82,0 Mio Tonnen nach einem Anstieg um 6,4% im Jahr zuvor. Das leichte Wachstum fand in den Emerging Markets statt, allerdings wirkte sich die lahmende Konjunktur in den westlichen Industriestaaten auf die Textilexporte Asiens stark dämpfend aus. So wuchsen die chinesischen Textil- und Bekleidungsexporte im Jahr 2012 nur mit einem Plus von 2,8% auf USD 254 Mrd und damit wesentlich moderater als in den Vorjahren3 , als noch zweistellige Prozent-Zuwachsraten verzeichnet wurden. Im Gegensatz zu früheren Jahren konnten die asiatischen Binnenmärkte die rückläufige Nachfrage aus dem Exportgeschäft nicht ausgleichen, was 2012 insgesamt zu einer sehr schwachen Marktsituation für die gesamte Textilfaserindustrie führte.

Wolle stagnierte bei einer Jahresproduktion von geschätzten rund 1 Mio Tonnen.

Rückgang der Baumwollproduktion

Die Baumwollproduktion sank 2012 nur um rund 4,8% von 27,3 Mio Tonnen im Vorjahr auf 26,0 Mio Tonnen, womit die Produktionsmenge 2012 jener der Jahre 2006 und 2007 entsprach. Ursprünglich war für 2012 eine deutlich geringere Baumwollproduktion erwartet worden. Weiters gingen die Baumwollpreise nach den Höchstständen des Kalenderjahres 2011 ab dem zweiten Quartal 2012 noch einmal deutlich zurück. Damit hat sich Baumwolle im Jahr 2012 vom aktuellen Zyklus der Agrar-Commodities abgekoppelt.

Andererseits lag die Produktion 2012 neuerlich über dem tatsächlichen Verbrauch, was zu einem weiteren Anstieg der Baumwolllager führte. Bis Abschluss der Erntesaison 2012/13 wird nach Expertenschätzungen ein Anstieg der Baumwolllagerbestände auf einen neuen Rekordwert von 16,7 Mio Tonnen gerechnet, was einer Stock-to-Use-Ratio* von 71% entsprechen würde. Der Großteil der Baumwolllagerbestände befindet sich nach Meinung von Marktexperten in China.

Wolle stagnierte wie in den Jahren zuvor bei einer Jahresproduktion von rund 1 Mio Tonnen.

Deutlich steigende Chemiefaserproduktion

Trotz der verhaltenen Gesamt-Fasernachfrage stieg im Jahr 2012 die globale Chemiefaserproduktion nach vorläufigen Zahlen neuerlich um 4,4% von 52,6 Mio Tonnen auf 54,9 Mio Tonnen, einen neuen Rekordwert, an. Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, wo ein Zuwachs um 4,1% erreicht wurde. Stark gestiegen ist zudem die Produktion von Polyamidfasern (plus 3,8%), Polypropylen stagnierte und die Produktion von Acrylfasern sank um 4,0%.

Die stärksten Steigerungsraten gab es 2012 in China mit plus 7,6%. Mit einer Jahresproduktion von rund 35,5 Mio Tonnen erzeugte China 2012 beinahe zwei Drittel aller Chemiefasern weltweit. Die Chemiefaserproduktion stieg auch in Indonesien, den USA und Korea an, Rückgänge waren dagegen in Taiwan, Japan und Westeuropa zu verzeichnen.

Überproportionales Wachstum bei Man-made Cellulosefasern

Deutlich stärker als der globale Gesamt-Fasermarkt und überproportional zur globalen Chemiefaserindustrie wuchs die Produktion von Man-made Cellulosefasern. Mit rund 5 Mio Tonnen und einem Zuwachs von 6,8% gegenüber dem Vorjahr wurde 2012 ein neuer Produktionsrekord erzielt. Davon entfielen rund 3,66 Mio Tonnen auf Cellulose-Stapelfasern, was einem Zuwachs von 9,2% entsprach. Neue Produktionskapazitäten kamen 2012 vor allem in China und Indonesien auf den Markt.

Sinkende Faserpreise

Der Baumwollpreis, der als Benchmark für die gesamte Faserindustrie gilt, war 2012 zum Halbjahr von einem deutlichen Abwärtstrend geprägt. Der Cotton "A" Index startete im Geschäftsjahr 2012 bei 96,7 US-Cent/Pfund. Ab Jahresmitte pendelte der Preis zwischen rund 80 und 85 US-Cent/Pfund und beendete das Jahr mit 83,0 US-Cent/Pfund. Dies entsprach einem Rückgang von rund 14%. Der Jahresdurchschnittspreis lag mit 88,9 US-Cent/Pfund gut 40% unter dem Vorjahres-Vergleichswert. Trotz der hohen Lagerbestände lag der Durchschnittspreis 2012 jedoch substanziell über den Tiefstständen der vergangenen Jahre, was auf die langfristige strukturelle Veränderung des Baumwollmarktes zurückzuführen ist. Zum Jahreswechsel 2013 war ein leichter Preisanstieg bei Baumwolle feststellbar.

In China verfolgte die Regierung 2012 bei Baumwolle eine rigide Schutzpolitik zugunsten der chinesischen Baumwollproduktion und setzte Einkaufspreise fest, die mehr als ein Viertel über den Weltmarktpreisen lagen. Zusätzlich erfolgte 2012 ein massiver Aufbau von Lagerbeständen in China.

Aufgrund der gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Weltmarktpreise für Baumwolle kamen auch alle anderen Fasern unter Druck. Die Preise für Polyesterstapelfasern verharrten im gesamten Jahresverlauf 2012 auf niedrigem Niveau und erreichten im Juni mit USD 1,40 je kg ihren Jahrestiefstwert.

Viscosefaserpreise folgten dem Trend

Die Viscosestapelfaserpreise folgten 2012 mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung dem Preistrend aller anderen Fasern. Am weltgrößten Fasermarkt China notierten Standard-Viscosestapelfasern am Spotmarkt zu Jahresbeginn deutlich höher und sanken bis Jahresende um ca. 15%. Gegen Jahreswechsel 2012/13 erfolgte eine Konsolidierung des Abwärtstrends bei den chinesischen Viscosefaser-Spotmarktpreisen.

Viscosefasern konnten ihre Preisprämie gegenüber Baumwolle, die im langjährigen Schnitt bei 10% –15% liegt, ab dem zweiten Halbjahr 2012 teilweise wieder behaupten.

Die gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Viscosefaserpreise bei weniger stark gesunkenen Rohstoffpreisen führten zu Produktionskürzungen und Unterauslastungen bei einer Reihe von asiatischen Herstellern. Ein südeuropäischer Mitbewerber stellte zu Jahreswechsel die Produktion überhaupt ein.

Entwicklung der Lenzing AG

Die Lenzing AG konnte sich dem globalen Preistrend bei Man-made Cellulosefasern im Geschäftsjahr 2012 nicht entziehen. Trotz Vollauslastung der Faser-Produktionskapazitäten sank der Umsatz von EUR 839,5 Mio im Geschäftsjahr 2011 um 8,7% auf EUR 766,1 Mio. Grund dafür waren die gegenüber dem Boomjahr 2011 deutlich niedrigeren Faserdurchschnittserlöse. Der Preistrend konnte selbst durch einen neuen Verkaufsrekord bei Lenzing Modal® von rund 90.000 Tonnen nur teilweise ausgeglichen werden.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellleistungen stiegen von EUR 383,8 Mio um 6,8% auf EUR 410,2 Mio an. Dafür waren vor allem ein Anstieg der Kosten für Handelswaren und leicht gestiegene Holzeinkaufspreise für die Zellstoffherstellung verantwortlich. Der Personalaufwand stieg von EUR 149,8 Mio um 6,1% auf EUR 158,9 Mio. Dies war im Wesentlichen auf die kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltsrunde und auf eine erhöhte Mitarbeiterzahl zurückzuführen.

Die gegenüber dem Boomjahr 2011 ungünstigere Preis-Kosten Relation führte zu einem Rückgang des EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) auf EUR 145,5 Mio (nach EUR 233,3 Mio im Jahr zuvor). Dabei ist festzuhalten, dass aufgrund der außerordentlichen Marktverhältnisse im Jahr 2011 ein EBITDA-Anstieg gegenüber 2010 um über 80% erfolgte. Das EBITDA 2012 war jedenfalls das zweitbeste der Lenzing AG und es lag auch substanziell über jenem des sehr guten Jahres 2010 (EUR 127,8 Mio). Die trotz der schwierigeren Marktsituation attraktive Ertragslage der Lenzing AG zeigt auch die im Berichtsjahr mit 19,0% nach wie vor überdurchschnittlich hohe EBITDA-Marge (nach 27,8% im Jahr 2011).

Das EBIT des Geschäftsjahres 2012 betrug EUR 103,7 Mio (nach EUR 183,6 Mio im Geschäftsjahr 2011). Bessere Erträge aus Zinsen, Finanzanlagen und Beteiligungen ermöglichten ein positives Finanzergebnis von EUR 1,8 Mio (nach minus EUR 4,7 Mio im Jahr zuvor). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug EUR 92,6 Mio nach EUR 172,0 Mio. Der Jahresüberschuss sank auf EUR 79,4 Mio nach EUR 133,4 Mio. Unter Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr ergab sich ein Bilanzgewinn der Lenzing AG von EUR 147,1 Mio (nach EUR 133,7 Mio).

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen stiegen auf insgesamt EUR 125,0 Mio (nach EUR 59,6 Mio). Schwerpunkte waren laufende Erweiterungs- und Modernisierungsinvestitionen in den Bereichen Fasern und Energie sowie die 2012 angelaufenen Investitionen für das neue TENCEL® Werk.

Bilanzstruktur und Liquidität

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag Ende 2012 EUR 587,3 Mio (nach EUR 574,5 Mio). Die Eigenkapitalquote lag zu Jahresende 2012 bei rund 43% der Bilanzsumme. Bei den Verbindlichkeiten erfolgte 2012 die erstmalige Platzierung von Schuldscheinen mit einer Laufzeit von durchschnittlich rund sechs Jahren vor allem bei internationalen institutionellen Investoren. Daraus ergab sich ein Mittelzufluss von EUR 184,5 Mio bei der Lenzing AG. Die durchschnittliche Verzinsung der gesamten Emission im Ausmaß von EUR 200 Mio lag bei 2,55% p.a. Diese erfolgreiche Schuldscheinemission ermöglichte nach der 2010 erfolgten Anleiheemission eine weitere Diversifizierung und Optimierung der Verbindlichkeiten der Lenzing AG. Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing AG stieg zum Jahresende 2012 auf EUR 144,7 Mio (nach EUR 45,9 Mio im Jahr zuvor).

Die liquiden Mittel der Lenzing AG erhöhten sich zum Bilanzstichtag 2012 auf EUR 282,0 Mio nach EUR 199,1 Mio. Diese hohe Liquidität wird vor allem für das laufende Kapazitätserweiterungsprogramm, insbesondere für den Bau der TENCEL® Großanlage, benötigt.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die laufenden Zahlungen können aus dem operativen Cashflow gedeckt werden. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2013 gefährden könnten.

Kennzahlen der Lenzing AG

1) EBITDA = Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8) + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen – Zuschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen – Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand (Die Vergleichszahlen 2011 und 2010 wurden an diese Definition angepasst)

  • 2) EBITDA Marge = EBITDA/Umsatzerlöse
  • 3) EBIT = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen
  • 4) bereinigtes Eigenkapital = Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse – anteilige Ertragsteuern
  • 5) Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø bereinigtes Eigenkapital

Ø bereinigtes Eigenkapital = Durchschnitt des bereinigten Eigenkapitals zum 31.12.2012 und 31.12.2011

6) Gesamtkapitalrentabilität (ROI)=EBIT/Ø Gesamtkapital

Ø Gesamtkapital=Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2012 und 31.12.2011

  • 7) Nettoverschuldung = Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen
  • 8) Nettoverschuldungsgrad = Nettoverschuldung/bereinigtes Eigenkapital
  • 9) Nettofinanzverschuldung = Verzinsliches Fremdkapital ohne Personalrückstellungen abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen
Ergebnissituation 2012 2011 2010
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatz 766,13 839,52 698,72
EBITDA1 145,51 233,26 127,78
EBITDA Marge2 18,99% 27,78% 18,29%
EBIT3 103,72 183,57 67,13
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 92,63 171,99 56,92

Investitionskennzahlen

2012 2011 2010
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
125,00 59,56 53,38
56,16 58,06 53,58
Kapitalstruktur / Rentabilität 2012 2011 2010
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) am Bilanzstichtag 684,04 550,66 540,61
Sozialkapital am Bilanzstichtag 85,22 75,37 74,92
bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag4 587,26 574,49 405,80
bereinigte Eigenkapitalquote 43,29% 47,85% 39,73%
ROE in %5 15,95% 35,09% 13,99%
ROI in %6 8,11% 16,52% 7,11%
Nettoumlaufvermögen am Bilanzstichtag 314,72 157,39 64,66
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag7 229,95 121,26 236,57
Nettoverschuldungsgrad am Bilanzstichtag8 39,16% 21,11% 58,30%
Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag9 144,73 45,88 161,65
Cash Flow 2012 2011 2010
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 94,32 139,57 148,72
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -104,44 -86,1 -146,93
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 92,97 19,48 79,17
Veränderung der liquiden Mittel 82,85 72,93 80,95
Anfangsbestand liquide Mittel Lenzing AG 199,13 126,2 65,79
Anfangsbestand liquide Mittel LAGG 0,00 0,00 -20,55
Endbestand liquide Mittel 281,98 199,13 126,20
Börsenkennzahlen 2012 2011 2010
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Grundkapital am Bilanzstichtag 27,6 27,6 26,7
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 25.725.000
Börsenkapitalisierung 1.811,2 1.697,6 2.238,1
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 68,22 63,94 87,00

Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist seit dem erfolgreichen Re-IPO im Sommer 2011 im österreichischen Leitindex ATX gelistet. Damit zählt Lenzing zu den 20 größten börsenotierten Unternehmen Österreichs. Zum Jahresende 2012 notierte Lenzing gemessen an der Marktkapitalisierung auf Platz 14.

Aktien-Performance

Die Lenzing Aktie notierte zu Jahresbeginn 2012 bei EUR 65,94 und beschloss das Jahr mit einem Kurs von EUR 68,22. Ihr Jahrestief erreichte die Lenzing Aktie am 22. November 2012 mit EUR 61,55. Das Jahreshoch betrug EUR 87,80 je Aktie am 19. März 2012.

Die Jahresperformance der Lenzing Aktie war mit +3,5% positiv. Insbesondere in den letzten vier Handelswochen konnte die Aktie deutlich aufholen.

Der Wiener Leitindex ATX startete mit 1.890,45 Punkten in das Jahr 2012 und lag zum Ultimo mit 2.401,21 Punkten mit rund 27% im Plus. Der Grund für die Aufholjagd des ATX lag im Wesentlichen in der Erholung des sehr hoch im Index gewichteten Bankensektors ab Herbst 2012 nach Bekanntwerden neuer Lösungsansätze für die europäische Schuldenkrise sowie in positiven Signalen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa, wo österreichische Banken traditionell stark engagiert sind. Die im ATX enthaltenen Industriewerte entwickelten sich hingegen moderater.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B & C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristiger, industriell orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich in breitem Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Das Unternehmen hält keine eigenen Aktien.

Lenzing Gruppe Oberbank AG 5,0% Streubesitz 27,4% B & C Privatstiftung 67,6%

Aktionärsstruktur

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es besteht kein Aktienrückkaufprogramm. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Erstmalige Schuldschein-Emission

Im November 2012 platzierte Lenzing erstmals Schuldscheine in Höhe von EUR 200 Mio (Senior Debt, Unsecured). Dabei konnte ein für die Lenzing AG äußerst günstiger Zinssatz von durchschnittlich 2,55% p.a. über die durchschnittliche Laufzeit von 6 Jahren erzielt werden. Die Transaktion war gegenüber dem ursprünglich angestrebten Betrag von EUR 100 Mio vielfach überzeichnet. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von vier und sieben Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von zehn Jahren nur mit fixer Verzinsung angeboten.

Nach der Emission eines Corporate Bonds 2010 und der Kapitalerhöhung im Zuge des Re-IPO 2011 konnte Lenzing damit eine weitere Assetklasse zur Finanzierung erschließen. Die angestrebte Diversifizierung der Konzernfinanzierung wurde damit fortgesetzt, zumal auf die nunmehrige Schuldscheinemission in Zukunft weitere Tranchen optimal aufgesetzt werden können.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Die historisch hohen Baumwolllagerbestände belasten die weltweiten Fasermärkte. Vor allem die hohen strategischen Lagerreserven in China stellen ein schwer einzuschätzendes Risiko für die kurz- und mittelfristige Preisentwicklung dar. Der Baumwollpreis veränderte sich auch im 4. Quartal 2012 nur unwesentlich und schwankte in einer sehr engen Bandbreite zwischen 80 und 83 US-Cent/Pfund. Im Man-made Cellulosefasersegment, ist im Jahr 2013 aus diesen Gründen mit einer Seitwärtsbewegung bei gleichbleibenden Preisniveaus zu rechnen. Die chinesischen Spotmärkte für Viscosestapelfaserpreise schwankten zu Jahresbeginn 2013 um ca. 14.000 RMB je Tonne.

Der Zellstoffmarkt entwickelte sich im Laufe des Berichtsjahres kontinuierlich nach unten. Die Preise für Faserzellstoff (Dissolving Wood Pulp) lagen zu Jahresbeginn 2013 bei ca. USD 900/ Tonne. Die Zellstoffversorgung der Lenzing-Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2013 als gesichert.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien waren zu Jahresbeginn 2013 aufgrund der schwachen Nachfrage stabil, die Energiepreise bewegten sich auf niedrigem Niveau. In den USA stiegen die Gaspreise zwar im zweiten Halbjahr 2012 an, befinden sich jedoch im Vergleich zu Europa nach wie vor auf niedrigem Niveau. Risiken in Folge von starken Preisschwankungen sind somit kurzfristig nicht zu erwarten.

Allgemeine Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer oder Explosionen, Umweltschäden und Haftungsrisiken stellen nach wie vor ein hohes Schadenspotenzial für die Lenzing AG dar und werden daher unverändert hoch eingestuft. Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Ereignisse.

Der Bau einer geplanten Viscosefaserfabrik in Indien verzögert sich nach wie vor aufgrund ausstehender behördlicher Genehmigungen. Ausbauprojekte in Indonesien, den USA und Lenzing verlaufen planmäßig bzw. wurden bereits fertiggestellt.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm zugeordneten Corporate Centers übernehmen für die in Business Units aufgeteilten operativen Einheiten der Lenzing Gruppe gemeinsam mit der Leitung dieser Business Units umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt weiters über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management der Business Units. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso mit eingeschlossen. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

1. Risikoanalyse nach COSO®* Framework

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO®- Standards" nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf die wesentlichen Unternehmenskennzahlen berücksichtigt.

2. Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

3. Festlegung der Verantwortlichkeit

Jedes Risiko ist dem jeweiligen Management klar zugeordnet.

4. Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde durch Deloitte Österreich die Funktionsfähigkeit des RMS der Lenzing AG gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG hinterlegt.

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse, auch eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentlichen Risiken dar, die im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Lagebericht 2012

Strategische Marktrisiken werden auf Basis einer global agierenden, Lenzing-internen Marktforschung rechtzeitig analysiert. Zudem werden Risiken mit den Leitern der Business Units in Zusammenhang mit der jährlich zu erstellenden Mittelfristplanung evaluiert.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in 5 Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, geclustert.

I. Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung der Business Units Textile Fibers und in geringerem Maße auch Nonwoven Fibers ist zyklisch. Sie ist von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig. Lenzing setzt diesen potenziellen Risiken internationale Marktpräsenz, ein spezialisiertes Produktportfolio, Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit einem erstklassigen Betreuungsnetzwerk für die Kunden und eine hohe Produkt-Diversifikation entgegen.

Auf bestimmten Märkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern. Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil (geringere Austauschbarkeit) im globalen Produktportfolio sowie durch hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern entgegen.

Absatzrisiko

Lenzing ist ein Nischenplayer in allen Geschäftsfeldern und bezieht einen signifikanten Anteil der Gewinne von einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente und Absatzmärkte entgegenwirkt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch Technologie-Nachahmungen oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere dann erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage ist, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprechen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing AG sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing AG begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

II. Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faser- und auch die Kunststoffproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing AG schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen. Bei Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten bzw. Preisschwankungen durch Sicherungsgeschäfte, dazu gehören unter anderem auch Termingeschäfte für Gas, auszugleichen.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschäden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing AG Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing AG bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing AG entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing AG hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (um die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität zu nennen), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen an Kunden in der ganzen Welt. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden, und unterliegt speziell in den USA einem hohen Haftungsrisiko. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

III. Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing AG Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf USD, RMB und CZK. Dieses Risiko wird durch vorausgehendes Absichern des erwarteten Netto-Exposures auf Jahresbasis großteils eingegrenzt. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing AG schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und dessen negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Veranlagungslimit (Kontrahentenrisikolimit) pro Kontrahent begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf seiner Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und können auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst werden.

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Das dynamische Wachstum der Lenzing AG und die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrolle in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation kann zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnete diesem Risiko mit dem Aufbau einer globalen Compliance Organisation und der Einführung eines Verhaltenskodex.

IV. Personelle Risiken

Nachfolgeplanung / qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern speziell im Hinblick auf den Wachstumskurs der Lenzing AG und die damit geplante stark wachsende Mitarbeiterzahl an den verschiedenen Standorten weltweit ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert.

V. Sonstige Risiken

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing AG plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes und der Anwendungen – insbesondere auf dem asiatischen Markt – fortzusetzen. Überdies beabsichtigt die Lenzing AG, größere Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten zu beziehen. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand. Selbst wenn die Finanzierung von Expansionsplänen gesichert ist, können ungünstige ökonomische oder rechtliche Bedingungen, starker Wettbewerb oder Rohstoffknappheit (insbesondere Knappheit von Zellstoff) einer geplanten Expansion der Lenzing AG entgegenstehen. Die Lenzing AG ist weiters mit dem Risiko konfrontiert, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweisen könnte, um eine volle Ausnutzung der erweiterten Produktionskapazitäten zu gewährleisten.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft erlassen und laufend überwacht und überprüft werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, RMB und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zah-

Lagebericht 2012

lungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management, Treasury und den betroffenen Business Units statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und es wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 24,18% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing AG benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Wachstumsstrategie umsetzen zu können. Ein langfristig erschwerter Zugang zu Kreditmärkten und eine weiterhin angespannte Situation auf den Kapitalmärkten aufgrund der anhaltenden Finanzkrise in den EU-Ländern können Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing AG könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise, welche durch die Finanzkrise hervorgerufen werden, resultieren.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing AG regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing AG bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten, ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Mandates of the Lenzing Group". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Business Unit oder Corporate Center Managements.

1) Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit des Corporate Centers Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Die Lenzing AG verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse und sind dafür verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate

Lagebericht 2012

Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt dem Corporate Center Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

2) Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird vom Corporate Center Legal Management wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing AG zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Das neu geschaffene Corporate Center Group Compliance sorgt mit dem Aufbau eines Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie Gesetze und unternehmensinterne Richtlinien einzuhalten sind und vorbeugen, dass keine gesetzesoder regelwidrige Handlungen begangen werden. Group Compliance untersteht direkt dem CFO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen, fehlende Compliance-relevante Richtlinien ergänzt, Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen gegeben, die Einhaltung der Vorschriften überprüft, regelwidriges Verhalten bearbeitet und regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Weiters wurde ein für die ganze Lenzing Gruppe verbindlicher Verhaltenskodex (Code of Conduct) erstellt und implementiert.

Die Lenzing AG hat sich den Vorschriften des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) unterworfen und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Das Corporate Center Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, und untersteht bzw. berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und einmal jährlich direkt an den Prüfungsausschuss gewährleistet das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

3) Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Das Corporate Center Risk Management bildet die Risken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2012 investierte Lenzing EUR 23,0 Mio (2011: rund EUR 22,6 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati).

Prozessverbesserungen

Im Bereich der Prozessinnovation lag 2012 ein Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der TENCEL® Technologie mit dem Ziel, Qualitätsoptimierungen zu erreichen und die spezifischen Investitionskosten sowie die Produktionskosten zu senken. In der Viscose- und Modalfaserherstellung konzentrierte sich Lenzing im Berichtsjahr auf eine weitere Reduktion der Abwasserbelastung durch zusätzliche Kreislaufschließungen und die Rückgewinnung eingesetzter Chemikalien. Wo immer möglich und sinnvoll, wurde im Rahmen von Forschungskooperationen an Prozessverbesserungen geforscht. So untersuchte Lenzing in kooperativen Projekten mit anderen Zellstoffherstellern und der Universität für Bodenkultur in Wien, wie ungewollt farbgebende Substanzen entstehen und wie diese zur Verbesserung der Faserqualität vermieden werden können. Ein K-Projekt im COMET-Programm* widmete sich der Entwicklung neuer Online-Messverfahren für kürzere Reaktionszeiten bei Störungen sowie der Einsparung von Chemikalien und der Qualitätskontrolle. Durch die langjährige Forschung zu Chemikalienrückgewinnung und Kreislaufschließungen im Produktionsprozess konnte im Jahr 2012 mit Schwersodagranulat ein neues Co-Product zur Marktreife gebracht werden.

TENCEL® Technologie-Initiative

Begleitend zur zukünftigen Erweiterung der Produktionskapazität für TENCEL® am Standort Lenzing wurde die Weiterentwicklung der Lyocelltechnologie mit hoher Priorität vorangetrieben. Ein neu entwickeltes Konzept, welches erstmals an der TENCEL® Großanlage in Lenzing realisiert werden wird, soll Kapazitätsvorteile bei geringeren spezifischen Investitionskosten ermöglichen. In der neuen Anlage werden in der Fasernachbehandlung die Vorteile der Faserkabelwäsche mit der Vliesnachbehandlung vereint.

Projekt TencelWeb®

Deutliche Fortschritte wurden 2012 beim Entwicklungsprojekt TencelWeb™ erzielt. Die Besonderheit dieser neuen Technologie liegt in der Herstellung von Vliesstoffen direkt aus der Spinnlösung. Dadurch weisen die so produzierten Vliesstoffe ein besonders geringes Flächengewicht auf und besitzen einen hohen Mikrofaseranteil. Im Berichtsjahr wurde mit dem Ausbau der Pilotanlage für TencelWeb™ als nächstem Schritt in Richtung Kommerzialisierung begonnen.

Neue Pilotanlagen

Im Herbst 2012 nahm Lenzing eine zweite TENCEL® Pilotanlage für Hochtechnologieanwendungen in Heiligenkreuz in Betrieb. Die neue Pilotanlage dient der Entwicklung von Faserprodukten für elektrische High-Tech-Anwendungen, insbesondere im Bereich Energiespeicherung, und soll vielversprechende Laborergebnisse auf ein industrielles Niveau bringen. Wegen der besonderen Faserstruktur von TENCEL® kann durch Karbonisierung ein Material mit besonders hoher Ladungsdichte hergestellt werden.

Bündelung der Kräfte in der Zellstoffforschung

2012 wurden die Innovationsaktivitäten für die Business Unit Pulp gebündelt und neu strukturiert. Schwerpunkte der Entwicklungen lagen erstens auf der Prozesstechnologie für die bestehenden Zellstoffstandorte. In Paskov wurden unter anderem der weitere Mengen- und Qualitätshochlauf für Faserzellstoff unterstützt und die Technologieentwicklung für die kommende Umstellung auf völlig chlorfrei gebleichte Qualitäten durchgeführt. In Lenzing wurden Innovationen zur erhöhten Ressourceneffizienz im Bereich Kochereichemikalien im Betriebsmaßstab erfolgreich getestet. Zweiter Fokus waren Projekte zur kurz- und mittelfristigen kosteneffizienten und hochqualitativen Zellstoffversorgung der Lenzinger Faserstandorte in Abstimmung auf die Viscose- und TENCEL® Produktion. Im dritten Schwerpunkt wurden die Entwicklungen für das neue Co-Product Schwersoda in den Betriebsmaßstab überführt und die ersten Kundenbelieferungen begleitet. Weitere Aktivitäten für zukünftige Co-Products wurden gestartet.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Der Geschäftsbereich Umweltschutz war im Jahr 2012 erneut gefordert, die Umweltschutzanlagen so zu adaptieren, dass diese mit den Produktionssteigerungen der Lenzing AG Schritt halten können. Durch den laufenden Ausbau der Anlagen konnte diese Anforderung im Berichtsjahr wiederum sehr gut erfüllt werden.

So wurde die Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG im Jahr 2012 um ein neues Auslaufbauwerk und Abwasserverteilsystem in den Fluss Ager ergänzt. Damit wurde auch den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie hinsichtlich der Einmischung der gereinigten Abwässer in den Fluss entsprochen.

Der Geschäftsbereich Umweltschutz leitete im Berichtsjahr die Vorbereitung, Einreichung und Abwicklung der Umweltverträglichkeitsprüfung für die TENCEL® Produktionsanlage in Lenzing. Nach der öffentlichen Bekanntmachung des Projektes, der sechswöchigen Projektauflage und einer mündlichen Verhandlung erteilte die OÖ. Landesregierung als UVP-Behörde schließlich im Mai 2012 die Genehmigung nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz. Der Erhalt der rechtskräftigen Genehmigung in weniger als neun Monaten nach der Einreichung bestätigt die gute Qualität und Vorbereitung der Projekteinreichung und ein professionelles Projekt- und Verfahrensmanagement sowohl von Seiten der Lenzing AG als auch seitens der Behörde und Fachabteilungen des Amtes der OÖ. Landesregierung.

Zusätzlich zur Behandlung der abwasserwirtschaftlichen Belange der TENCEL® Produktion im UVP-Verfahren erarbeitete der Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG ein Detailprojekt "Vorreinigungsanlage TENCEL®"und reichte dieses ein. Die Erweiterung der Verbandkläranlage für das TENCEL® Werk wurde im April 2012 behördlich bewilligt. Die Errichtung dieser Anlage ist im angelaufenen Geschäftsjahr 2013 vorgesehen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) bewies auch 2012 ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen. Auch das alle fünf Jahre durchzuführende Re-Akkreditierungsaudit im Auftrag der Akkreditierungsstelle Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend wurde im August 2012 erfolgreich absolviert. Die Fachkompetenz der Prüfstelle wurde überaus positiv beurteilt und die Akkreditierung weiter verliehen.

Weiters wurde das Umweltmanagementsystem des Standortes Lenzing im Juni 2012 einem Erneuerungsaudit unterzogen. Diese alle drei Jahre zu absolvierende Re-Zertifizierung nach ISO 14001 wurde sehr gut bewältigt.

Mitarbeiter

Die Marktführerschaft und der technologische Vorsprung der Lenzing AG beruhen zu einem Gutteil auf dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Diese bilden die Basis für den nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung des Unternehmens. Deshalb setzt Lenzing laufend Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung der einzelnen Mitarbeiter sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas.

Um eine bestmögliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu ermöglichen, betreibt die Lenzing AG ein eigenes Ausbildungszentrum, das Bildungszentrum Lenzing. Die Trainingsinhalte reichen dabei von technischen Aspekten der Mechanik oder Chemie bis hin zu Soft Skills wie Coaching oder Präsentationstechniken.

2012 wurden alleine im Bildungszentrum Lenzing 240 verschiedene Kurse mit insgesamt 2.950 Teilnehmern abgehalten. Knapp die Hälfte der Kursteilnehmer waren Mitarbeiter des Standortes Lenzing. Das Ausmaß der Kurse variierte dabei je nach Bedürfnissen und Ansprüchen von einzelnen Tagen über wochenübergreifende Schulungen bis hin zu mehrmonatigen Ausbildungsprogrammen.

Im Berichtsjahr wurde das Führungskräfte-Ausbildungsprogramm der Lenzing AG ausgebaut. Die 2011 ins Leben gerufene Coaching-Ausbildung für Manager wurde 2012 erfolgreich fortgeführt. Coaching-Kompetenz befähigt Führungskräfte, ihre Mitarbeiter beim Ausbau ihrer Qualifikationen und der Entwicklung ihrer Fähigkeiten noch besser zu unterstützen. Weiters starteten im Berichtsjahr die ersten zehn Lenzing Manager das vertiefende, 18-monatige Coaching-Programm.

Lagebericht 2012

Lenzing erwartet von allen Führungskräften gemäß den Unternehmensgrundsätzen, dass sie betriebswirtschaftliche Fragen analysieren, fundiert beurteilen und zeitgerechte Entscheidungen treffen. Viele Manager gaben in der Vergangenheit das Thema Finanzwissen für Nicht-Finanzer als Weiterbildungsbedarf an. Aus diesem Grund wurde 2012 eine Ausbildung "Finance for Non-Financials" angeboten. Dieses Schulungsprogramm verschafft Lenzing Führungskräften entsprechendes Fachwissen, um fundierte Entscheidungen im Tagesgeschäft zu treffen.

Für die gesundheitliche Betreuung der MitarbeiterInnen steht am Standort Lenzing ein eigenes Gesundheitszentrum (IBG-Gesundheitszentrum Lenzing) sowie das Gesundheitsteam des Corporate Center Global Safety, Health & Environment (SHE) zur Verfügung, Im Rahmen der Arbeit des IBG-Gesundheitszentrums wurden die arbeitsmedizinischen Begehungen und Untersuchungen weiter ausgebaut. In Zusammenarbeit mit dem SHE-Gesundheitsteam konnten auch die bewährten viertägigen Gesundheitstage 2012 wieder erfolgreich abgewickelt werden. Am Arbeitsplatz stand neben den arbeitsmedizinischen Aspekten die Beratung durch eine qualifizierte Ergonomin im Vordergrund. Es wurden neben Büro- und Laborarbeitsplätzen auch eine Reihe von Betriebswarten analysiert und umgestaltet.

Zum Stichtag 31. Dezember 2012 beschäftigte die Lenzing AG 2.019 Mitarbeiter (nach 1.951 per Ende 2011), davon 113 Lehrlinge (Ende 2011: 114).

Ausblick

Auf den wichtigsten Absatzmärkten der Lenzing AG ist 2013 mit keiner durchgreifenden Änderung der makroökonomischen Rahmenbedingungen zu rechnen. Insbesondere der private Konsum in den westlichen Industrieländern entwickelte sich zu Jahresbeginn 2013 noch immer schleppend.

Der globale Fasermarkt ist derzeit durch die sehr hohen Baumwolllagerbestände belastet. In den ersten Wochen 2013 war zwar ein leichter Aufwärtstrend bei Baumwolle feststellbar, eine nachhaltige Änderung der Situation ist jedoch erst bei einem kräftigen Anziehen der Nachfrage und einer gleichzeitig unter dem Verbrauch liegenden Baumwollernte möglich. Für das Geschäftsjahr 2013 wird daher mit einer Fortsetzung der aktuellen Markt-Konsolidierungsphase gerechnet. Dies bedeutet vorerst auch keine substanzielle Änderung der aktuellen Preissituation für Man-made Cellulosefasern.

Die Lenzing AG strebt für das Jahr 2013 abermals die Vollauslastung all ihrer Faserproduktionskapazitäten an. Aufgrund der Marktgegebenheiten wird mit einem gegenüber Jahreswechsel 2012/13 weitgehend unveränderten Preisniveau bei Lenzing Viscose- und Modalfasern gerechnet, sodass 2013 ein Übergangsjahr wird. Die Lenzing AG erwartet insgesamt für 2013 ein vergleichsweise gedämpftes Geschäftsergebnis, die Ergebnismargen werden nicht an jene der beiden vorangegangenen Jahre anschließen können.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, am 20. Februar 2013

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Lenzing AG Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012 2012 2011
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 766.128.273,46 839.523,9
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -3.406.300,00 6.281,0
3. andere aktivierte Eigenleistungen 3.508.413,70 1.362,6
4. sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen 390.685,48 2.415,7
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 21.848.928,01 33.598,6
c) übrige 50.645.082,27 27.052,9
72.884.695,76 63.067,2
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -356.622.748,24 -331.311,2
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -53.604.694,93 -52.529,0
-410.227.443,17 -383.840,2
6. Personalaufwand:
a) Löhne -56.696.645,84 -54.102,7
b) Gehälter -54.995.366,17 -57.981,9
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -11.011.989,62 -4.901,9
d) Aufwendungen für Altersversorgung -5.264.761,61 -2.638,3
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -28.536.560,04 -27.759,3
f) sonstige Sozialaufwendungen -2.420.139,70 -2.378,7
-158.925.462,98 -149.762,9
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) planmäßige Abschreibungen -56.161.198,70 -55.818,2
b) außerplanmäßige Abschreibungen 0,00 -2.238,5
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 1.175.784,58 1.449,8
-54.985.414,12 -56.606,9
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -153.407,11 -906,0
b) übrige -124.012.425,23 -142.466,7
-124.165.832,34 -143.372,7
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 90.810.930,31 176.652,0
für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012 2012 2011
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 90.810.930,31 176.652,0
10. Erträge aus Beteiligungen 12.361.033,82 10.037,4
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 11.585.614,82 (2011: TEUR 9.031,6)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 4.189.734,94 7.500,0
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.037.328,95 (2011: TEUR 4.960,3)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.506.772,12 2.928,3
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 973.144,57 (2011: TEUR 101,3)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 7.477.131,46 184,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 6.831.246,41 (2011: TEUR 120,7)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens -14.626.509,68 -13.736,8
davon:
a) Abschreibungen EUR 11.439.001,68 (2011: TEUR 13.479,9)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 13.734.326,44 (2011: TEUR 12.415,4)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.086.292,51 -11.577,1
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 38.596,79 (2011: TEUR 0,0)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 1.821.870,15 -4.663,6
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 92.632.800,46 171.988,4
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag -13.235.109,44 -38.563,0
19. Jahresüberschuss 79.397.691,02 133.425,5
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 354.098,93 303,0
21. Jahresgewinn 79.751.789,95 133.728,5
22. Zuweisung von Gewinnrücklagen (freie) 0,00 -40.000,0
23. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 67.359.490,63 40.006,0
24. Bilanzgewinn 147.111.280,58 133.734,5

Lenzing AG Bilanz zum 31. Dezember 2012

Aktiva 31.12.2012 31.12.2011
A. Anlagevermögen EUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte 1.065.602,43 973,6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
76.514.874,19 75.819,4
2. technische Anlagen und Maschinen 234.456.730,31 229.817,5
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.594.368,97 10.802,8
4. Anlagen in Bau 67.711.589,29 25.589,2
5. geleistete Anzahlungen 19.899.569,63 215,3
411.177.132,39 342.244,1
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 264.415.676,91 254.420,5
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 83.322.908,11 57.911,0
3. Beteiligungen 5.110.143,91 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 56.795.535,69 94.345,7
5. sonstige Ausleihungen 823.759,11 1.355,6
410.468.023,73 413.143,0
822.710.758,55 756.360,7
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 30.578.063,56 29.443,2
2. unfertige Erzeugnisse 577.903,00 613,6
3. fertige Erzeugnisse und Waren 25.345.179,00 28.715,8
4. geleistete Anzahlungen 547.875,25 632,6
57.049.020,81 59.405,1
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 80.137.003,31 64.967,7
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 77.131.401,06 95.322,0
3. Forderungen gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
3.703.221,48 3.114,4
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 32.521.708,69 20.925,7
193.493.334,54 184.329,8
III. Wertpapiere und Anteile 0,00 6.748,0
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 281.975.989,89 192.378,7
532.518.345,24 442.861,7
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.295.221,42 1.301,4
1.356.524.325,21 1.200.523,8
Passiva 31.12.2012 31.12.2011
A. Eigenkapital EUR TEUR
I. Grundkapital 27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
gebundene 138.642.770,74 138.642,8
III. Gewinnrücklagen
freie 257.446.687,82 257.446,7
IV. Bilanzgewinn 147.111.280,58 133.734,5
davon Gewinnvortrag EUR 67.359.490,63 (31.12.2011: TEUR 40.006,0)
570.774.810,57 557.398,0
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 5.255.652,33 5.568,7
C. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 16.722.940,04 17.077,0
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 49.256.124,02 42.641,0
2. Rückstellungen für Pensionen 26.218.517,00 23.959,8
3. Steuerrückstellungen 190.329,53 232,3
4. sonstige Rückstellungen 79.664.431,39 111.736,7
155.329.401,94 178.569,8
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 184.500.000,00 0,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 137.589.833,30 178.693,7
4. sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 23.263.806,38 22.834,0
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 488.966,42 527,1
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 67.463.655,75 44.733,4
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 65.510.426,95 65.443,4
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 307,25 0,0
9. sonstige Verbindlichkeiten 9.444.728,32 9.397,8
davon aus Steuern EUR 242.681,76 (31.12.2011: TEUR 241,7)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 2.809.908,33 (31.12.2011: TEUR 2.595,8)
608.261.724,37 441.629,4
F. Rechnungsabgrenzungsposten 179.795,96 280,8
1.356.524.325,21 1.200.523,8
Haftungsverhältnisse 165.247.561,62 87.343,5
-- ---------------------- ---------------- ----------

Lenzing AG

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

Stand am 01.01.2012 Zugang
EUR EUR
1.851.076,58 0,00
2.637.193,20 21.700,00
382.976,66 0,00
4.871.246,44 21.700,00
258.778,12 1.638.453,90
438.701,75 0,00
5.568.726,31 1.660.153,90
1.238.101,76 0,00
16.000.027,57 0,00
1.077.011,40 0,00
2.652.481,28
12.109.444,53
0,00
0,00
Stand am 31.12.2012 Umbuchung Auflösung Abgang
EUR EUR EUR EUR
1.734.205,06 0,00 -116.871,52 0,00
2.073.554,96 0,00 -585.338,24 0,00
347.526,49 0,00 -35.450,17 0,00
4.155.286,51 0,00 -737.659,93 0,00
1.099.788,72 0,00 -797.443,30 0,00
577,10 0,00 -438.124,65 0,00
5.255.652,33 0,00 -1.973.227,88 0,00
2.382.536,85 0,00 -259.668,49 -10.275,94
12.266.803,56 198.098,21 -40.158,41 -580,77
996.588,23 -198.098,21 -34.925,65 -8.489,67
15.645.928,64 0,00 -334.752,55 -19.346,38
1.077.011,40 0,00 0,00 0,00
16.722.940,04 0,00 -334.752,55 -19.346,38

Lenzing AG

Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2012

Anschaffungs
bzw. Herstellungs
kosten
Zugänge Abgänge Umbuchungen
01.01.2012 2012 2012 2012
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
EUR EUR EUR EUR
Rechte 54.248.258,50 516.327,29 -463.287,75 36,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
a)
Wohngebäude
Grundwert 839.176,90 88.809,26 -10.418,23 0,00
Gebäudewert 1.672.918,85 8.010,23 -87.029,86 0,00
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude
und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00 0,00
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00 0,00
Gebäudewert 171.319.056,35 2.374.656,33 -33.009,03 1.819.970,41
c)
unbebaute Grundstücke
1.492.563,64 205.463,91 0,00 0,00
177.666.514,52 2.676.939,73 -130.457,12 1.819.970,41
2. technische Anlagen und Maschinen 957.144.164,53 31.341.989,59 -4.791.815,27 21.117.571,55
3. andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
48.817.179,94 5.204.577,46* -2.931.421,44* 520.273,68
4. Anlagen in Bau 25.589.232,90 65.364.909,52 0,00 -23.242.553,13
5. geleistete Anzahlungen 215.299,20 19.899.569,63 0,00 -215.299,20
Summe Sachanlagen 1.209.432.391,09 124.487.985,93 -7.853.693,83 -36,69
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 407.388.532,27 3.163.935,17 0,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 61.807.975,27 28.031.067,00 -2.000.000,00 0,00
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte)
des Anlagevermögens
116.479.046,04 0,00 -38.233.415,20 0,00
5. sonstige Ausleihungen 3.683.497,30 312.249,49 -902.036,63 0,00
Summe Finanzanlagen 596.501.979,74 31.507.251,66 -41.135.451,83 0,00
1.860.182.629,33 156.511.564,88 -49.452.433,41 0,00
Zuschreibungen Abschreibungen Buchwert Buchwert Abschreibungen
kumuliert
Anschaffungs
bzw. Herstellungs
kosten
2012 2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
0,00 424.333,66 973.572,11 1.065.602,43 53.235.732,30 54.301.334,73
0,00 0,00 839.176,86 917.567,89 0,04 917.567,93
0,00 29.071,42 766.502,87 703.528,29 890.370,93 1.593.899,22
0,00 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57 0,00 1.683.122,57
0,00 6.663,40 599.705,61 593.042,21 66.634,00 659.676,21
0,00 3.713.343,89 70.438.302,83 70.919.585,68 104.561.088,38 175.480.674,06
0,00 0,00 1.492.563,64 1.698.027,55 0,00 1.698.027,55
0,00 3.749.078,71 75.819.374,38 76.514.874,19 105.518.093,35 182.032.967,54
-285.713,63 48.076.236,84 229.817.451,58 234.456.730,31 770.355.180,09 1.004.811.910,40
0,00 3.911.549,49* 10.802.772,59 12.594.368,97 39.016.240,67 51.610.609,64
0,00 0,00 25.589.232,90 67.711.589,29 0,00 67.711.589,29
0,00 0,00 215.299,20 19.899.569,63 0,00 19.899.569,63
-285.713,63 55.736.865,04 342.244.130,65 411.177.132,39 914.889.514,11 1.326.066.646,50
-6.831.246,41 0,00 254.420.495,33 264.415.676,91 146.136.790,53 410.552.467,44
0,00 619.186,86 57.911.027,97 83.322.908,11 4.516.134,16 87.839.042,27
0,00 0,00 5.110.143,91 5.110.143,91 2.032.784,95 7.142.928,86
-434.434,96 696.600,00 94.345.715,93 56.795.535,69 21.450.095,15 78.245.630,84
-78.010,12 20.063,24 1.355.599,37 823.759,11 2.269.951,05 3.093.710,16
-7.343.691,49 1.335.850,10 413.142.982,51 410.468.023,73 176.405.755,84 586.873.779,57
-7.629.405,12 57.497.048,80 756.360.685,27 822.710.758,55 1.144.531.002,25 1.967.241.760,80

Lenzing AG

Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012

1

Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2012.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom 24. September 2010 wurde von der Gesellschaft zum Stichtag 31. Dezember 2011 erstmals angewendet.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

2

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten. Vom Wahlrecht der Aktivierung von sozialen Aufwendungen und Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 5 20
b) Software 4 4
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 33 50
c) technische Anlagen und Maschinen 10 20
d) andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtliche dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 % wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten nach österreichischem HGB" vom 22. Februar 2006 dargestellt. Im Geschäftsjahr 2012 wurden insgesamt 179.066 Stück (2011: 179.066 Stück) Emissionszertifikate zugeteilt und 126.542 Stück (2011: 134.068 Stück) verbraucht. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 168.421 Stück (31.12.2011: 110.356 Stück) hatten zum 31. Dezember 2012 einen Marktwert von TEUR 1.099,8 (31.12.2011: TEUR 761,5).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 8.411,1 (31.12.2011: TEUR 7.044,3) wird nicht Gebrauch gemacht.

In die Steuerabgrenzung werden im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Abfertigungs-, Pensions-, Jubiläumsgeldrückstellung) und Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen. Die Steuerabgrenzung wird als langfristig eingestuft.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 3,8 (31.12.2011: TEUR 9,2) im aktivierbaren Betrag enthalten.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU angewendet wird, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze in der Periode angesetzt, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der oben genannten Personalrückstellungen sowie die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert. 234

Jahresabschluss 2012

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2012 31.12.2011
Stichtagskurs EUR/USD 1,31898 1,29360
durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,35597 1,36180
Verbindlichkeiten 31.12.2012 31.12.2011
Stichtagskurs EUR/USD 1,31893 1,29340

3

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE Österreich GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 31,2 (2011: TEUR 0,0) von verbundenen Unternehmen erworben. In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 27,3 (31.12.2011: TEUR 0,0) enthalten.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 125.004,3 (2011: TEUR 59.557,0) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:

Unternehmensbereich 2012 2011
TEUR TEUR
Fasern 79.973,9 28.371,8
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 29.101,9 16.012,8
Zellstoff 6.944,8 11.606,0
Energie 8.487,9 3.426,6
Übrige 495,8 139,8
Gesamt 125.004,3 59.557,0

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 8.317,0 (2011: TEUR 3.807,4) und einen Buchwert von TEUR 103,8 (2011: TEUR 579,7).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 593,0 (31.12.2011: TEUR 599,7).

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen die Eigenkapitalzufuhr an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 3.135,9) sowie den Erwerb der Anteile an der Lenzing Global Finance GmbH (TEUR 28,0). Im Vorjahr erfolgte im Wesentlichen eine Eigenkapitalzufuhr an die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. (TEUR 3.440,0) sowie an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 1.397,0).

Der Vorstand hat im Dezember 2012 beschlossen, die European Precursor GmbH (EPG) zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet. Die Auswirkungen der Liquidation auf das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2012 sind unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 84.146,7 (31.12.2011: TEUR 59.266,6) setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit bis
zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit über
1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 83.322,9 11.279,7 72.043,2
Vorjahr 57.911,0 11.200,0 46.711,0
Sonstige Ausleihungen 823,8 344,6 479,2
Vorjahr 1.355,6 750,3 605,3
Gesamt 84.146,7 11.624,3 72.522,4
Vorjahr 59.266,6 11.950,3 47.316,3

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten festverzinsliche Anleihen von TEUR 38.646,5 (31.12.2011: TEUR 76.518,2) sowie den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.655,4 (31.12.2011: TEUR 8.221,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes. Der Fonds ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Renten veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.762,7 (31.12.2011: TEUR 3.875,6) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 5.730,9 (31.12.2011: TEUR 5.730,6).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Viscosefaser und Zellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 193.493,3 (31.12.2011: TEUR 184.329,8) setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen Bilanzwert
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 80.137,0
Vorjahr 64.967,7
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 77.131,4
Vorjahr 95.322,0
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.703,2
Vorjahr 3.114,4
sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 32.521,7
Vorjahr 20.925,7
Gesamt 193.493,3
Vorjahr 184.329,8

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind bis auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.532,8 (31.12.2011: TEUR 2.010,4) kurzfristig.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 61.042,9 (31.12.2011: TEUR 49.549,4) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 4.895,0 (31.12.2011: TEUR 2.640,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Liefererungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 48.854,6 (31.12.2011: TEUR 42.293,3), gewährten kurzfristigen Darlehen von TEUR 2.000,0 (31.12.2011: TEUR 24.000,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 9.185,7 (31.12.2011: TEUR 12.220,7) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 17.091,2 (31.12.2011: TEUR 16.808,0).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

sonstige Forderungen
und Vermögensgegenstände
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 20.354,9 8.823,4
An- und Vorauszahlungen 1.238,9 1.459,2
Abgrenzung von Kostenersätzen 5.000,0 5.713,5
Emissionszertifikate 1.996,9 2.469,0
übrige (insbesondere Zinsforderungen) 3.931,0 2.460,6
Gesamt 32.521,7 20.925,7

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 21.860,7 (31.12.2011: TEUR 11.501,6) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2012 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2011: TEUR 27.574,1) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2011: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa 1,04 EUR. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50 % des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Die Kapitalrücklagen betragen TEUR 138.642,8 (31.12.2011: TEUR 138.642,8) und betreffen überwiegend das bei den Aktienemissionen erzielte Agio.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate und der Investitionszuwachsprämie werden, wie die unversteuerten Rücklagen, als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand sowie der Investitionszuwachsprämie erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2012
Rückstellungen für
Stand
01.01.2012
Verbrauch Auflösung Zugang Stand
31.12.2012
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen und Leistungen
8.313,1 4.930,6 80,4 4.167,4 7.469,5
Jubiläumsgelder 8.773,0 870,2 0,0 1.845,2 9.748,0
Sonderzahlungen 14.871,6 14.871,6 0,0 10.564,3 10.564,3
Resturlaube 4.781,4 4.781,4 0,0 5.713,8 5.713,8
Sonstige
Personalaufwendungen
6.324,8 5.712,2 471,9 3.265,9 3.406,6
Drohende Verluste 29.230,2 1.435,6 12.272,5 3.803,6 19.325,7
Schadensfälle 30.606,5 5.791,1 5.490,2 0,0 19.325,2
Übrige 8.836,1 4.812,0 3.819,6 3.906,8 4.111,3
Gesamt 111.736,7 43.204,7 22.134,6 33.267,0 79.664,4
2011
Rückstellungen für
Stand
01.01.2011
Verbrauch Auflösung Zugang Stand
31.12.2011
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen und Leistungen
5.775,6 4.718,9 3,5 7.259,9 8.313,1
Jubiläumsgelder 8.683,3 649,3 0,0 739,0 8.773,0
Sonderzahlungen 12.397,2 12.397,2 0,0 14.871,6 14.871,6
Resturlaube 4.143,2 4.143,2 0,0 4.781,4 4.781,4
Sonstige
Personalaufwendungen
6.310,7 4.278,7 970,6 5.263,4 6.324,8
Drohende Verluste 39.144,4 2.295,9 18.718,3 11.100,0 29.230,2
Schadensfälle 30.305,4 973,3 6.223,2 7.497,6 30.606,5
Übrige 12.794,2 4.497,1 7.682,9 8.221,9 8.836,1
Gesamt 119.554,0 33.953,6 33.598,5 59.734,8 111.736,7

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

In den Rückstellungen für Schadensfälle sind vor allem Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit geplanten Investitionen sowie für Prozessrisiken enthalten. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2012 Abferti Jubiläums
Rückstellungen für Pensionen gungen gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 01.01.2012 23.959,8 42.641,0 8.773,0
Periodenaufwand 4.510,3 10.366,4 1.845,2
Auszahlungen -2.251,6 -3.751,3 -870,2
Rückstellung zum 31.12.2012 26.218,5 49.256,1 9.748,0
Wert nach § 14 EStG 17.552,0 34.004,1 6.848,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 5,6 1.670,2 374,2
Zinsaufwand 1.033,9 1.852,3 379,2
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+) /Gewinn (-)
3.470,9 6.843,9 1.091,8
Periodenaufwand 4.510,3 10.366,4 1.845,2
Annahmen zur Berechnung der erwarteten
leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2012:
Diskontierungszinssatz 3,5% 3,5% 3,5%
Pensionssteigerung 2,0/2,5% - -
Gehaltssteigerung 3,0% 3,0% 3,0%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
2011
Rückstellungen für
Pensionen Abferti
gungen
Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 01.01.2011 24.022,1 42.213,6 8.683,3
Periodenaufwand 2.007,7 4.389,1 738,9
Auszahlungen -2.070,0 -3.961,7 -649,2
Rückstellung zum 31.12.2011 23.959,8 42.641,0 8.773,0
Wert nach § 14 EStG 17.338,1 32.281,6 6.661,2
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 5,6 1.637,8 362,9
Zinsaufwand 1.037,8 1.838,2 376,9
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+) /Gewinn (-)
964,3 913,1 -0,9
Periodenaufwand 2.007,7 4.389,1 738,9
Annahmen zur Berechnung der erwarteten
leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2011:
Diskontierungszinssatz 4,5% 4,5% 4,5%
Pensionssteigerung 2,5% / 3,0% - -
Gehaltssteigerung 3,0% 3,0% 3,0%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57

Die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt. Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums.

Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

242

Jahresabschluss 2012

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

mit einer
Restlaufzeit
bis zu
mit einer
Restlaufzeit
1 bis 5
mit einer
Restlaufzeit
über 5
Verbindlichkeiten Bilanzwert 1 Jahr Jahren Jahren
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Vorjahr 120.000,0 0,0 0,0 120.000,0
Schuldscheindarlehen 184.500,0 0,0 88.500,0 96.000,0
Vorjahr 0,0 0,0 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
137.589,8 47.431,5 90.158,3 0,0
Vorjahr 178.693,7 54.263,9 124.202,3 227,5
Sonstige zinstragende
Verbindlichkeiten
23.263,8 4.485,2 16.214,3 2.564,3
Vorjahr 22.834,0 6.355,3 14.701,9 1.776,8
Erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
489,0 489,0 0,0 0,0
Vorjahr 527,1 527,1 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
67.463,7 67.360,1 103,6 0,0
Vorjahr 44.733,4 44.684,4 49,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 65.510,4 46.477,6 18.032,8 1.000,0
Vorjahr 65.443,4 65.443,4 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 0,3 0,3 0,0 0,0
Vorjahr 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 9.444,7 8.969,8 474,9 0,0
Vorjahr 9.397,8 9.089,4 308,4 0,0
Gesamt 608.261,7 175.213,5 333.483,9 99.564,3
Vorjahr 441.629,4 180.363,5 139.261,6 122.004,3

In 2010 wurde eine 7-jährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% begeben.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 160.853,6 (31.12.2011: TEUR 201.527,7) sind TEUR 0,0 (31.12.2011: TEUR 6.453,3) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 11.124,1 (31.12.2011: TEUR 7.152,8) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 204,4 (31.12.2011: TEUR 119,6) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 38.682,0 (31.12.2011: TEUR 58.171,1) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 15.500,0 (31.12.2011: TEUR 0,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 9.280,7 (31.12.2011: TEUR 8.365,8) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 922,5 (31.12.2011: TEUR 1.083,7) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungs
verband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten
Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage
8.198,2 9.913,8
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 156.466,0 76.263,0
Haftungsübernahmen für Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
583,4 1.166,7
Gesamt 165.247,6 87.343,5

Die Lenzing AG hat im Geschäftsjahr 2012 eine Garantie über sämtliche Kapital- und Zinszahlungen für die von der Lenzing Global Finance GmbH platzierten Schuldscheine in Höhe von TEUR 15.500 abgegeben. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 Jahren mit variabler und von 10 Jahren mit fixer Verzinsung abgeschlossen.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Energieliefervertrag erfüllen kann.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängeln, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zu entnehmen. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass auf Grund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

4

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 766.128,3 (2011: TEUR 839.523,9), der sich wie folgt gliedert:

Umsatzerlöse nach Märkten 2012 2011
TEUR TEUR
Österreich 149.713,1 147.349,5
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 386.524,5 368.697,5
Asien 169.666,7 240.851,1
Amerika 45.551,1 63.824,7
Sonstige 14.672,9 18.801,2
Gesamt 766.128,3 839.523,9
Umsatzerlöse nach Business Units 2012 2011
TEUR TEUR
Textile Fibers 409.916,0 475.500,0
Nonwoven Fibers 217.043,0 221.050,0
Pulp, Energy, Sonstige 139.169,3 142.973,9
Gesamt 766.128,3 839.523,9

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

übrige sonstige betriebliche Erträge 2012 2011
TEUR TEUR
Leistungsverrechnungen und Kostenersätze 32.694,0 11.280,9
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 4.635,0 3.057,3
Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds 2.877,5 1.522,1
Mieteinnahmen 2.025,6 1.971,8
Umsätze der werkseigenen Küche 1.638,9 1.383,7
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 1.339,0 2.786,0
übrige 5.435,1 5.051,1
Gesamt 50.645,1 27.052,9

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2012 2011
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 10.447,1 4.459,9
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 564,9 442,0
Gesamt 11.012,0 4.901,9

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2012 2011
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 127,1 60,9
Leitende Arbeitnehmer 401,6 -42,6
Andere Arbeitnehmer 10.483,3 4.883,6
Gesamt 11.012,0 4.901,9

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2012 2011
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
aktive Mitglieder 99,9 93,5
ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 776,2 -128,3
Leitende Arbeitnehmer 82,0 67,5
Andere Arbeitnehmer 4.306,6 2.605,6
Gesamt 5.264,8 2.638,3

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen in Höhe von TEUR 565,0 (2011: TEUR 542,6) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 164,3 (2011: TEUR 172,7) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 56.161,2 (2011: TEUR 55.818,2) und außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 0,0 (2011: TEUR 2.238,5).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der Investitionszuwachsprämie vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:

Auflösung der 2012 2011
TEUR TEUR
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 737,7 922,8
Investitionszuwachsprämie 438,1 527,0
Gesamt 1.175,8 1.449,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2012 2011
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 47.418,9 39.841,6
Instandhaltungen und Fremdleistungen 18.873,6 23.220,8
Konzernleistungen 13.185,1 10.136,9
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 6.685,8 10.003,5
Reise- und Fahrtkosten 5.057,2 4.109,8
Abfallentsorgung 4.666,0 4.979,7
Versicherungsaufwendungen 3.917,1 4.264,0
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 2.955,2 3.106,7
Schulung der Belegschaft 2.933,2 2.470,1
Fremdwährungsdifferenzen 2.103,8 4.969,3
sonstige Aufwendungen 16.216,5 35.364,3
Gesamt 124.012,4 142.466,7

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen und Risikovorsorgen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 11.387,7 (2011: TEUR 4.246,6) sowie der PT. Pura Golden Lion von

TEUR 775,4 (2011: TEUR 1.005,8) und der Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd. TEUR 0,0 (2011: TEUR 4.594,5).

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 2.037,3 (2011: TEUR 4.960,3) erfasst.

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen die Zuschreibung der Beteiligung an der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 6.831,2 (2011: TEUR 0,0).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens beinhalten im Wesentlichen Wertberichtigungen von kurzfristigen Finanzdarlehen von TEUR 10.103,2 (2011: TEUR 0,0) und Risikovorsorgen von TEUR 3.012,0 (2011: TEUR 0,0) im Zusammenhang mit der Liquidation der European Precursor GmbH. Des Weiteren sind Wertberichtigungen von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 696,6 (2011: TEUR 983,3) enthalten. Im Vorjahr wurden Wertberichtigungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen von TEUR 12.415,4 erfasst.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und Ertrag 2012 2011
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 32.947,0 52.408,9
Steuergutschrift vom Gruppenträger B & C Industrieholding GmbH -10.114,6 -5.066,1
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -11.259,8 -11.374,2
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 444,0 298,2
Sonstige Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.218,5 2.296,2
Gesamt 13.235,1 38.563,0

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten im Wesentlichen ausländische Quellensteuern.

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 354,1 (2011: TEUR 303,0 ) ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 88,5 (2011: TEUR 75,8) resultiert.

5

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
im Folgejahr 3.452,1 1.704,3
in den folgenden fünf Jahren 11.077,5 6.719,7

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 76.142,1 10.040,4
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3.326,3 1.667,0

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2012 TEUR 3.433,9 (31.12.2011: TEUR 2.644,7).

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Darüber hinaus hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr

2012 für verbundene Unternehmen Devisentermingeschäfte mit externen Banken auf eigenem Namen und eigene Rechnung abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

  • 1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen
  • 2) beizulegender Wert: + = Forderung/ - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
  • 3) darin enthalten: Nominale USD 14.400.000 und beizulegender Wert EUR +227.821,61 für verbundene Unternehmen

  • 1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

  • 2) beizulegender Wert: + = Forderung/ - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
31.12.2012
Art der derivativen Siche Beizulegender Wert2)
Finanzinstrumente Nominale1) rungs
zeitraum
positiv negativ Buch
wert
Bilanz
posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000,0 12/2013 30,6 -55,0 0,0 -
CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNH 209.000,0 05/2014 23,3 -126,6 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf3) USD 244.700,0 01/2014 3.018,0 -1.781,1 0,0 -
Summe 3.071,9 -1.962,7 0,0
Nettoposition 1.109,2
31.12.2011
Art der derivativen Beizulegender Wert2)
Siche
Finanzinstrumente Nominale1) rungs
zeitraum
positiv negativ Buch
wert
Bilanz
posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000,0 12/2012 0,0 -186,7 0,0 -
CNY-Verkauf/EUR-Kauf CNY 36.000,0 01/2012 0,0 -41,0 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 273.000,0 01/2013 0,0 -13.003,0 0,0 -
Summe 0,0 -13.230,7 0,0
Nettoposition -13.230,7

Darüber hinaus hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2011 für verbundene Unternehmen Rohstoffpreisderivate mit externen Banken auf eigenem Namen und eigene Rechnung abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag 31.12.2012 bestanden keine Rohstoffpreisderivate.

1) beizulegender Wert: + = Forderung/ - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2011
Art der derivativen Siche Beizulegender Wert 1)
Finanzinstrumente Kontrakt
wert
rungs
zeitraum
positiv negativ Buch
wert
Bilanz
posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Gas-Swaps USD 3.808,8 12/2014 0,0 -384,0 0,0 -
GBP 8.182,0 01/2015 0,0 -603,1 0,0 -
Summe 0,0 -987,1 0,0

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2010 für alle am 31. Dezember 2012 bestehenden Derivate an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2012 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 1.962,6 (31.12.2011: TEUR 11.733) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

Nach den obigen Grundsätzen werden auch Bewertungseinheiten zwischen den auf der einen Seite mit den Banken und den auf der anderen Seite mit den verbundenen Unternehmen abgeschlossenen Derivaten gebildet. Die beiden Seiten werden im Sinne der kompensatorischen Bewertung als Einheit gemeinsam bewertet.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2012 2011
Angestellte 758 714
Arbeiter 1.219 1.187
Gesamt 1.977 1.901

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und der Mitglieder des Aufsichtsrates

Die seitens der Lenzing AG gewährten Bezüge (ausgezahlte kurzfristig fällige Leistungen) der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

laufende Bezüge

Mag. Dr.
Untersperger
Dipl.-Ing.
Weninger, MBA
Mag.
Winkler, LL.M.
Gesamt
2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
fix 484 468 433 391 405 390 1.322 1.249
variabel 696 2.240 525 1.539 488 1.391 1.709 5.170
Gesamt 1.180 2.708 958 1.930 893 1.782 3.032 6.419

Die buchhalterischen Aufwendungen für die gewährten Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes liegen im Geschäftsjahr 2012 auf Grund von Rückstellungsveränderungen um TEUR 328 (2011: TEUR 15) unter dem Betrag der oben in der Tabelle angeführten Auszahlungen.

Darüber hinaus wurden für die aktiven Mitglieder des Vorstandes Beiträge an eine Pensionskasse (ausgezahlte und aufgewendete nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen) in Höhe von TEUR 100 (2011: TEUR 94) von der Lenzing AG geleistet. Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich bei den aktiven Mitgliedern des Vorstandes sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben. Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen sind den Angaben zum Personalaufwand (siehe oben) zu entnehmen.

Die gewährten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene (ausgezahlte nach Beendigung des Vorstandsvertrages fällige Vergütungen) betragen 2012 TEUR 895 (2011: TEUR 860). Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen sind den Angaben zum Personalaufwand (siehe oben) zu entnehmen.

Die gewährten Bezüge für Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (ausgezahlte Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgelder) betragen im Geschäftsjahr 2012 TEUR 223 (2011: TEUR 74). Die dabei verursachten buchhalterischen Aufwendungen liegen im Geschäftsjahr 2012 auf Grund von Rückstellungsveränderungen um TEUR 34 (2011: TEUR 8) über den Auszahlungen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse oder Kredite gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die Mitglieder des Vorstandes (wie auch für die leitenden Angestellten) und des Aufsichtsrates besteht eine D&O-Versicherung, deren Kosten in Höhe von TEUR 67 (2011: TEUR 77) von der Lenzing AG getragen werden.

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für den Abschlussprüfer 2012 2011
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 258,6 255,3
Andere Bestätigungsleistungen 54,8 0,0
Sonstige Leistungen (in 2011: Comfort Letter) 6,9 697,3
Steuerberatung 190,8 96,7
Gesamt 511,1 1.049,3

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Konzernabschluss

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage www.lenzing.com abrufbar.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2012 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,60 % (31.12.2011: 67,60 %) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist.

Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50 % des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5 %) der in einem Veranlagungsjahr der B & C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Im Geschäftsjahr 2012 betrug diese Steuergutschrift vom Gruppenträger B & C Industrieholding GmbH TEUR 10.114,6 (2011: TEUR 5.066,1).

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Das Fachgutachten KFS/RL 22 "Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung" wurde beachtet.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle mit verbundenen Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen 2012 2011
TEUR TEUR
bezogene Lieferungen und Leistungen 66.973,4 62.070,4
erbrachte Faser- und Zellstofflieferungen 77.260,4 100.516,3
erbrachte Leistungen 47.192,2 40.483,7

Sämtliche Transaktionen mit verbundenen Unternehmen wurden zu fremdüblichen Konditionen getätigt.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2012

1) 2011

  • 2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 41,98%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 90,56%.
  • 3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
  • 4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
  • 5) Liegt zum Bilanzaufstellungstag noch nicht vor.
  • 6) Vorläufig
  • k.A. Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses wurde gemäß § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.
Beteiligung Währung Stamm
kapital
Anteil
in %
Eigen
kapital
31.12.2012
Jahres
überschuss/
-fehlbetrag
2012
Unternehmensbereich Fasern: TEUR TEUR
Avit Investments Limited,
Providenciales, Turks & Caicos
USD 2.201.000 100,00 86.299,54 7.014,14
Beech Investment s.r.o., Zlaté
Moravce, Slowakei
EUR 6.639 100,00 91,24 14,54
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft
mbH, Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.336,33 -115,23
Lenzing Fibers Holding GmbH,
Lenzing
EUR 35.000 100,00 106.330,6 17.611,8
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd.,
Hongkong, China
HKD 16.000.000 100,00 4.698,14 88,34
Lenzing Fibers (Shanghai) Co. Ltd.,
Shanghai, China
USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Global Finance GmbH,
München, Deutschland
EUR 25.000 100,00 36,53 11,53
Lenzing Modi Fibers India Private
Limited, Mumbai, Indien
INR 1.000 1.118.065 96,31 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 0,05 0,05
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 27.567,04 2.635,64
PT. Pura Golden Lion, Jakarta,
Indonesien
IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.218,93,6 3.329,23,6
PT. South Pacific Viscose,
Purwakarta, Indonesien
IDR 1.000 72.500.000 41,982 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen:
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH,
Lenzing
EUR 43.604 75,00 833,5 431,8
European Carbon Fiber GmbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 25.000 100,00 24,94 -0,34
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland
EUR 25.000 51,00 k. A. k. A.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 28.607,31 1.484,41
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.646,46 214,26
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 58.481,5 8.195,4
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing
EUR 36.336 50,00 73,5 0,6
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.911,0 -20,2

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2011

1) 2010

  • 2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 41,98%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 90,56%.
  • 3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
  • 4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
  • k.A. Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses wurde gemäß § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.
Beteiligung Währung Stamm
kapital
Anteil
in %
Eigen
kapital
31.12.2011
Jahres
überschuss/
-fehlbetrag
2011
Unternehmensbereich Fasern: TEUR TEUR
Avit Investments Limited,
Providenciales, Turks & Caicos
USD 2.201.000 100,00 79.563,7 4 2.708,6 4
Beech Investment s.r.o., Zlaté
Moravce, Slowakei
EUR 6.639 100,00 76,7 4 13,0 4
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft
mbH, Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.451,5 3 -92,0 3
Lenzing Fibers Holding GmbH,
Lenzing
EUR 35.000 100,00 88.718,8 174,6
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd.,
Hongkong, China
HKD 16.000.000 100,00 4.946,7 4 100,9 4
Lenzing Fibers (Shanghai) Co. Ltd.,
Shanghai, China
USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Modi Fibers India Private
Limited, Mumbai, Indien
INR 1.000 899.065 95,41 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 146,9 3 -31,1 3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 25.041,5 4 1.022,6 4
PT. Pura Golden Lion, Jakarta,
Indonesien
IDR 1.000 2.500.000 40,00 3.329,8 3 867,1 3
PT. South Pacific Viscose,
Purwakarta, Indonesien
IDR 1.000 72.500.000 41,98 2 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen:
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH,
Lenzing
EUR 43.604 75,00 611,7 216,5
European Carbon Fiber GmbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 25.000 100,00 25,2 4 -0,3 4
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland
EUR 25.000 51,00 k. A. k. A.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 27.106,3 1 1.582,0 1
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.432,2 -2.227,0
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 50.286,1 15.482,3
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing
EUR 36.336 50,00 72,9 0,7
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.931,20 -7,2

Gewinnverteilungsvorschlag

EUR
Das Geschäftsjahr endet mit einem Gewinn von 79.751.789,95
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 2011 von 67.359.490,63
ergibt sich ein Bilanzgewinn von 147.111.280,58
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende von 53.100.000,00
entsprechend einem Betrag von EUR 2,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapi
tal von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 94.011.280,58

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegeben Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 30. April 2013 bei der

Uni Credit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 26. April 2013 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender (ab 29. März 2011) Stellvertretender Vorsitzender (bis 29. März 2011)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien (ab 29. März 2011)

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking, Deutschland (ab 19. April 2012)

Dr. Walter Lederer, Wien (bis 19. April 2012)

Konsul KR Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender (bis 29. März 2011)

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger, Lenzing

Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Lenzing, 20. Februar 2013

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers

Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Global Safety, Health & Environment

Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Plastics Business Unit Filaments

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management Group Compliance

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2012, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt des Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung im Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 20. Februar 2013

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Michael Horntrich Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2012 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2012 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 18. März 2013

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Plastics Business Unit Filaments Global Safety, Health & Environment Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management Group Compliance

Hinweise

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandene Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 1. März 2013

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0) 76 72 701-21 27 Fax: +43 (0) 76 72 918-21 27 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG

Fotos

Lenzing AG Elisabeth Grebe

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0) 76 72 701-0 Fax: +43 (0) 76 72 701-38 80 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com www.facebook.com/LenzingGroup

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