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Lenzing AG

Interim / Quarterly Report Nov 14, 2013

748_rns_2013-11-14_cb16c2ae-f21e-4267-914f-2c351ac9f6bb.pdf

Interim / Quarterly Report

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75 JaHre innoVation

Die Geschichte der Lenzing AG besteht aus vielen Meilensteinen der Innovation. Pionierleistungen bei der Zellsto bleiche und bei umweltschonenden Technologien bis hin zur Entwicklung der revolutionären Lyocellfaser TENCEL® erfüllen uns Lenzinger mit Stolz. 2013 feiern wir das 75-jährige Bestehen unseres Unternehmens mit dem Bewusstsein, dass der Lenzinger Innovationsgeist auch die nächsten 75 Jahre der Erfolgsmotor bleiben wird.

Ausgewählte Kennzahlen

30.09.2013 31.12.2012
Bereinigtes Eigenkapital1 Mio EUR 1.163,4 1.153,1
Bereinigte Eigenkapitalquote1 % 46,2 43,8
Nettofinanzverschuldung Mio EUR 461,2 346,3
Nettoverschuldung2 Mio EUR 557,2 445,5
Net Gearing % 39,6 30,0
Offene Kreditlinien Mio EUR 186,0 211,2
Liquiditätsbestand3 Mio EUR 343,7 528,8
Mitarbeiter zum Periodenende4 Anzahl (Köpfe) 6.772 7.033
1-9/2013 1-9/2012
CAPEX (inkl. BU Plastics) Mio EUR 180,6 213,7

Ausgewählte GuV-Positionen (vor/nach Umstrukturierungen)

1-9/2013 1-9/2012
Umsatz Mio EUR 1.447,0 1.567,5
EBITDA vor Umstrukturierungen Mio EUR 196,0 281,5
EBITDA-Marge vor Umstrukturierungen % 13,5 18,0
EBITDA nach Umstrukturierungen Mio EUR 223,8 281,5
EBITDA-Marge nach Umstrukturierungen % 15,5 18,0
EBIT vor Umstrukturierungen Mio EUR 111,5 203,4
EBIT-Marge vor Umstrukturierungen % 7,7 13,0
EBIT nach Umstrukturierungen Mio EUR 136,4 203,4
EBIT-Marge nach Umstrukturierungen % 9,4 13,0

1) Eigenkapital inklusive Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern (nach Umstrukturierungen).

2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen.

3) Umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

4) 30.09.2013: nach Abgang der BU Plastics.

inHalt

lageberiCHt 01-09/2013 6
Allgemeines Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing Gruppe 7
Segmentberichterstattung 10
Segment Fibers 10
Segment Engineering 11
Segmente Aufgegebene Geschäftsbereiche und Sonstige 11
Lenzing Aktie 12
Ausblick Lenzing Gruppe 12
Risikobericht 13
Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen 13
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 14

VerkÜrzter konzernzWisCHenabsCHluss

01-09/2013 16
Inhalt 17
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 18
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 20
Konzern-Bilanz zum 30.09.2013 21
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 22
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 24
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 25
erklÄrung des Vorstandes
geMÄss § 87 (1) z 3 bÖrsegesetz 51

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Für das Gesamtjahr 2013 revidierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft nochmals leicht nach unten. Nunmehr geht der Währungsfonds von einem globalen Wirtschaftswachstum 2013 von 2,9% aus (Halbjahr 2013: 3,1%). Nach Einschätzung des IWF bestimmen nach wie vor Abwärtsrisiken die aktuelle Konjunktureinschätzung. Begründet wird dies vor allem durch eine deutlich schwächere Expansion der Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Gründe dafür stellen sich je nach Land unterschiedlich dar. Die Einflussfaktoren reichen etwa von sinkenden Rohstoffpreisen und damit geringeren Einnahmen aus diesem Sektor bis zu einer stärker reglementierten Kreditvergabe und einem in der Folge geringeren privaten Konsum.

Für die Industriestaaten prognostiziert der IWF für das Jahr 2013 ein Wachstum von 1,2%. Die Wirtschaft der USA soll heuer um 1,6% expandieren. Die Eurozone befindet sich laut Währungsfonds auf Erholungskurs und soll 2013 nur noch eine um 0,4% schrumpfende Wirtschaftsleistung verbuchen.

Deutlich zurückgenommen wurde die Konjunkturprognose 2013 für die Schwellenländer. Diese sollen 2013 um 4,5% und damit deutlich langsamer als in der Vergangenheit wachsen. Für China prognostizierte der IWF für das Gesamtjahr 2013 ein Wachstum von 7,6%. In den ersten neun Monaten 2013 wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt laut chinesischer Statistikbehörde um 7,7%2 . Dies steht im Einklang mit den Plänen der Volksrepublik China, künftig moderater, dafür aber nachhaltiger zu wachsen.

Weltfasermarkt

Wie erwartet brachte das dritte Quartal keine Änderung des aktuell schwierigen Marktumfeldes für die globale Faserindustrie. Bei stabiler Mengennachfrage blieben die Preise für alle Chemiefasern weiter auf uneinheitlichem, tendenziell leicht nachgebendem Niveau. Die unverändert schwache Weltkonjunktur bietet derzeit keine spürbaren Impulse für die Wertschöpfungskette der Textil- und Nonwovensindustrie. In China wird nach wie vor eine restriktive Geldpolitik verfolgt, die Lagerstände in der textilen Kette werden auf einem Minimum gehalten.

In Europa war im dritten Quartal über den Sommer hinweg eine Abschwächung der Nachfrage spürbar.

Die Baumwollpreise verharrten im dritten Quartal auf unverändertem Niveau. Der Cotton "A" Index pendelte nach einem Anstieg zu Jahresbeginn 2013 nun auch im dritten Quartal wie im vorangegangenen Quartal um die 90 US-Cent je Pfund. China setzte seine Baumwollbevorratungspolitik unverändert fort und trat am Weltmarkt neuerlich als Käufer auf. Am Ende der laufenden Saison (Ende Juli 2014) werden die Baumwolllagerbestände in China auf rund 11,4 Mio Tonnen (weltweit: rund 20,8 Mio Tonnen) geschätzt, was einer weltweiten Stock-to-Use-Ratio3 von 87,7% entsprechen würde.4

1) Vgl. International Monetary Fund, World Economic Outlook, 7. Oktober 2013 2) Vgl. National Bureau of Statistics of China: "Overall Economic Development Enjoyed Momentum of Steady Growth in the First Three Quarters of 2013", 18. Oktober 2013 3) Diese Maßzahl beschreibt die Verhältniszahl der Lagerbestände gegenüber dem tatsächlichen Verbrauch. 4) Quelle: ICAC Press Release, 1. November 2013

Die Preis- und Mengenentwicklung bei allen anderen Fasern war zuletzt flach bis leicht nachgebend. Die Polyesterfaserpreise lagen zum Ende des dritten Quartals 2013 weitgehend unverändert bei rund USD 1,45 je kg (Ende Juni 2013 rund USD 1,42 je kg)1 .

Am mit Abstand größten Produktions- und Absatzmarkt für Viscosefasern, China, gaben die Viscose-Spotpreise weiter nach und lagen Ende September bei CNY 12.800 je Tonne (nach CNY 13.360 je Tonne zu Jahresmitte 2013 und CNY 14.000 je Tonne zu Jahresbeginn). Damit liegt Viscose in China entgegen dem langjährigen Trend deutlich unter dem Baumwollpreis. Überkapazitäten und die Notwendigkeit der chinesischen Viscosefaser-Produzenten, zur Cash-Generierung die Auslastungsquote möglichst hoch zu halten, führen zu einem Überangebot und Preisdruck. Dies stimuliert zudem chinesische Faserexporte in den umliegenden asiatischen Raum, insbesondere nach Indonesien. Auch in der Türkei werden bereits chinesische Viscosefasern angeboten.

Die derzeit niedrigen Viscosefaserpreise in China basieren zudem auf dem ebenfalls niedrigen Preis für Faserzellstoff, dem wichtigsten Rohstoff für die Viscoseherstellung. Aufgrund von Überkapazitäten in der Zellstoffindustrie liegt der für chinesische Hersteller maßgebliche Spotmarktpreis für Faserzellstoff seit vielen Monaten bei rund USD 880 je Tonne. Damit kostet Faserzellstoff nahezu gleich viel wie Papierzellstoff, obwohl seine Herstellung wesentlich aufwändiger und kostenintensiver ist.

Da China den Inlands-Baumwollpreis unverändert mit rund 20% bis 25% über dem Weltmarktpreis ansetzt, werden in China anhaltend hohe Baumwollgarnimporte verzeichnet. Weltweit betrachtet erzielen die Spinnereien aktuell mit Baumwolle höhere Margen als mit Viscosefaser, was den Einsatz von Viscosefaser – auch als Mischfaser – erschwert.

Die Unsicherheit über die künftige Baumwollpolitik Chinas führt am globalen Fasermarkt insgesamt zu großer Zurückhaltung.

Entwicklung der Lenzing Gruppe2

Die Lenzing Gruppe konnte sich in den ersten neun Monaten 2013 der schwachen Marktverfassung und der aktuellen Viscosefaserpreis-Entwicklung nicht entziehen. Lenzing steuerte mit einer konsequenten Forcierung seiner Faserspezialitäten Lenzing Modal® und TENCEL® sowie des weniger konjunkturanfälligen Nonwovens-Segmentes entgegen. Damit konnte die unerfreuliche Preisentwicklung trotz signifikant gestiegener Produktions- und Versandmengen aber nur teilweise aufgefangen werden.

Der konsolidierte Konzernumsatz lag in den ersten neun Monaten 2013 mit EUR 1.447,0 Mio nach EUR 1.567,5 Mio um 7,7% unter jenem des Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hauptursache des Umsatzrückganges waren die in diesem Zeitraum gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 14% niedrigeren Faser-Durchschnittspreise der Lenzing Gruppe von EUR 1,73 je kg sowie der Wegfall externer Umsätze in Höhe von EUR 58,4 Mio durch den Umund Ausbau des Zellstoffwerkes Paskov von Papier- auf Faserzellstoff.

Die Materialaufwendungen 1-9/2013 sanken gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 5,8% von EUR 966,4 Mio auf EUR 910,5 Mio. Dies lag trotz höherer Produktion vor allem in den gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum niedrigeren Zellstoff- und Chemikalienpreisen begründet. Der Personalaufwand stieg um 3,5% auf EUR 240,4 Mio (nach EUR 232,3 Mio). Die Abschreibungen lagen mit EUR 86,5 Mio um 7,2% über dem Vorjahreswert von EUR 80,7 Mio und waren Folge der Investitionstätigkeit im Konzern. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 5,8% auf EUR 167,2 Mio (nach EUR 158,0 Mio).

Mit EUR 223,8 Mio (nach EUR 281,5 Mio in 1-9/2012, minus 20,5%) spiegelte das EBITDA der ersten neun Monate 2013 vor allem die schlechtere Erlössituation bei den Faserpreisen wider. Dies entsprach einer EBITDA-Marge von 15,5% (nach 18,0% in den ersten drei Quartalen 2012). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 33,0% auf EUR 136,4 Mio (nach EUR 203,4 Mio). Dies entsprach einer EBIT-Marge im Zeitraum 1-9/2013 von 9,4% (nach 13,0% im Vergleichszeitraum 2012). Diese Ergebniszahlen beinhalten einen einmaligen Zugang aus Umstrukturierungen von EUR 24,8 Mio, der im Wesentlichen aus dem Verkauf der Business Unit Plastics resultiert.

Der Finanzerfolg betrug in den ersten drei Quartalen 2013 minus EUR 19,1 Mio (nach minus EUR 7,4 Mio im Vergleichszeitraum 2012). Die Verschlechterung war unter anderem auf geringere Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zurückzuführen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag somit bei EUR 118,6 Mio (nach EUR 199,8 Mio im Vergleichszeitraum 2012, minus 40,6%). Dies führte nach Ertragsteuern von EUR 32,0 Mio (1-9/2012: EUR 44,6 Mio) zu einem Periodengewinn von EUR 86,6 Mio, was einen Rückgang von 44,2% im Vergleich zum Periodengewinn im Vergleichszeitraum 2012 (EUR 155,1 Mio) bedeutet.

Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 3,21 nach EUR 5,67 in den ersten drei Quartalen des Vorjahres, berechnet auf die Anzahl der Aktien in der jeweiligen Periode.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (CAPEX) lagen in den ersten neun Monaten 2013 mit EUR 180,6 Mio unter dem Vorjahresvergleichswert von EUR 213,7 Mio. Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im Konzern war der Bau der TENCEL® Großanlage in Lenzing, die Fertigstellung der Umbauarbeiten im Zellstoffwerk Paskov sowie Infrastrukturinvestitionen. Das bereinigte Eigenkapital per Ende September 2013 stieg leicht auf EUR 1.163,4 Mio und lag um 0,9% über dem Wert zu Jahresende 2012 von EUR 1.153,1 Mio. Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von 46,2% der Bilanzsumme (nach 43,8% zu Jahresende 2012). Aufgrund der Investitionstätigkeit erhöhte sich die Nettofinanzverschuldung in den ersten neun Monaten 2013 auf EUR 461,2 Mio (nach EUR 346,3 Mio zu Jahresende 2012). In der Folge stieg das Net Gearing auf 39,6% (nach 30,0% Ende 2012).

Der Liquiditätsbestand zum Ende des dritten Quartals 2013 betrug EUR 343,7 Mio (nach EUR 528,8 Mio zum Jahresende 2012). Hinzu kommen die aktuell offenen Kreditlinien in Höhe von EUR 186,0 Mio (nach EUR 211,2 Mio zu Jahresende 2012).

Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum 30. September 2013 insgesamt 6.772 Mitarbeiter (nach 7.033 zu Jahresende 2012 und 6.958 zum Ende des dritten Quartals 2012).

Investitionen

Der Bau der TENCEL® Großanlage am Standort Lenzing erfolgt weiter planmäßig. Nach dem Abschluss der Rohbauarbeiten wurde nun mit den Fassadenarbeiten, der Verrohrung sowie der Installation der Maschinen begonnen. Aufgrund von kurzfristigen Umplanungen zur Effizienz- und Mengensteigerung, erhöhter Anlagensicherheit sowie Änderungen an der Statik werden die Projektkosten aktuell bei rund EUR 150 Mio erwartet. Mit der Inbetriebnahme ist unverändert im zweiten Quartal 2014 zu rechnen, womit sich die TENCEL® Produktionskapazität um rund 40% auf dann 220.000 Tonnen pro Jahr erhöhen wird. Lenzing baut damit seine Führungsposition am Weltmarkt für diese zukunftsgerichtete Fasergeneration zügig aus.

Der Umbau des Zellstoffwerkes Biocel Paskov von einem Papier- zu einem Swing-Capacity-Papier- und Faserzellstoffwerk wurde im Jahresverlauf 2013 erfolgreich abgeschlossen. Die Jahres-Nennkapazität beträgt nunmehr 240.000 Tonnen hochwertigen Faserzellstoffes und wird im Jahr 2014 auf 260.000 Tonnen noch weiter angehoben werden. Paskov gilt heute als das modernste und energieeffizienteste Zellstoffwerk Europas.

Einsparungsprogramm "excelLenz"

Im Zuge des Einsparungsprogrammes "excelLENZ" wurden in den ersten neun Monaten 2013 erhebliche Einsparungen in Höhe von rund EUR 50 Mio (Einsparungen inkl. geplanter Investitionen) erreicht. Sie ergaben sich aus dem Aufschub von Erhaltungsinvestitionen sowie Optimierungen im Einkauf. Zudem wurde eine Reihe von ursprünglich geplanten Investitionen bis auf weiteres ausgesetzt. Mit Ausnahme der TENCEL® Anlage in Lenzing laufen derzeit in der Lenzing Gruppe keine weiteren Kapazitätsausbauprojekte.

Grundsatzentscheidung für neue Organisationsstruktur

Der Vorstand der Lenzing AG hat Anfang Oktober 2013 die Grundzüge einer internen Neuorganisation des Unternehmens festgelegt. Infolge des geänderten Marktumfelds werden der Produktionsbereich sowie Marketing & Vertrieb aufgewertet. Der Vorstand der Lenzing AG wird sich künftig aus vier, statt bisher drei Mitgliedern zusammensetzen. Dem Vorstandsvorsitzenden Peter Untersperger wird neben dem Finanz- und dem Produktionsvorstand zusätzlich ein Vertriebsvorstand zur Seite stehen.

Als Reaktion auf die geänderten globalen Rahmenbedingungen in der Faserindustrie hat Lenzing eine noch konsequentere Umsetzung der Spezialitätenstrategie beschlossen. Friedrich Weninger wird sich ab sofort stärker auf den Kernbereich – die Produktion – fokussieren. Dies geschieht vor allem im Hinblick auf die Inbetriebnahme des derzeit in Bau befindlichen TENCEL® Werkes am Standort Lenzing. Die optimale Vermarktung der zusätzlichen Kapazitäten soll ein zukünftiger Marketing- und Vertriebsvorstand sicherstellen.

Im Rahmen der aktuell laufenden Re-Organisationsprojekte wird insbesondere die Verkaufsund Marketingorganisation gestärkt. Es wird eine noch fokussiertere Ausrichtung der gesamten Organisation auf die wichtigsten Fasermärkte Asien und Türkei geben. Insbesondere China wird nochmals mit technischen Experten und zusätzlichen Marktbearbeitungskapazitäten weiter ausgebaut.

Segmentberichterstattung

Segment Fibers

Lenzing konnte in den ersten neun Monaten 2013 trotz der schwachen Marktverfassung seine Faserproduktionsanlagen voll auslasten und mit rund 660.000 Tonnen (nach 590.000 Tonnen im Vergleichszeitraum 2012, plus 12%) einen neuen Rekordabsatz erzielen. Die Absatzmenge lag dennoch leicht unter den Erwartungen, da ein Störfall am Standort Heiligenkreuz im zweiten Quartal sowie eine anhaltend volatile Energieversorgung am Standort Nanjing (China) verzeichnet wurden. Die Lagerbestände betrugen Ende September rund 20 Produktionstage.

Der Segmentumsatz der ersten neun Monate 2013 betrug EUR 1.326,5 Mio nach EUR 1.414,3 Mio, das Segment-EBITDA EUR 184,1 Mio nach EUR 262,1 Mio. Das Segment-EBIT lag bei EUR 100,1 Mio nach EUR 187,3 Mio.

Vom Segmentumsatz entfielen rund 35% auf Spezialfasern.

In der Business Unit Textile Fibers war das globale Geschäft von anhaltendem Preisdruck durch Tiefpreisangebote aus China geprägt. Mittlerweile sind alle regionalen Märkte, auch jene außerhalb Asiens, von dieser Entwicklung betroffen. Auch wenn Lenzing bei Viscosefasern gegenüber den Mitbewerbern noch immer eine Qualitätsprämie erzielt, fielen die Verkaufspreise zuletzt auf ein Vierjahres-Tief.

Lenzing Modal® verzeichnete in den ersten neun Monaten eine steigende Nachfrage und eine anhaltend hohe Preisprämie gegenüber Standard-Viscosefasern. Die Produktion war voll ausgelastet, besonders stark war die Nachfrage nach Lenzing MicroModal® aus dem asiatischen Raum.

Ebenso erfreulich entwickelte sich die Spezialfaser TENCEL®. Neue Einsatzgebiete im Bereich Jeans (Soft Denim) liefern positive Verkaufsimpulse. In Asien konnte eine Reihe von neuen Kunden für TENCEL® gewonnen werden. Die Preisprämie von TENCEL® gegenüber Standard-Viscosefasern war anhaltend hoch.

Trotz der attraktiven Preisprämien lagen aufgrund des generell deutlich gesunkenen Faserpreisniveaus die Verkaufspreise von Lenzing Modal® und TENCEL® unter jenen der ersten neun Monate 2012.

In der Business Unit Nonwoven Fibers führte ein stabiles Marktumfeld zu konstanten Preisen im 1. Halbjahr 2013, die sinkenden Viscosefaserpreise im textilen Bereich färbten aber ab Jahresmitte auch auf den Nonwovens-Sektor ab. Die TENCEL® Nonwovens-Preise waren von dieser Entwicklung kaum betroffen.

Nach wie vor dominiert der Wipes-Sektor (Feuchttücher) das Lenzing Nonwovens-Geschäft und sorgt für eine anhaltend hohe Mengennachfrage. Sehr erfreulich verlief auch das Geschäft im Hygienesektor, wo die Einsatzbereiche von Lenzing Fasern stetig erweitert werden. Neue Entwicklungen im technischen Anwendungsbereich stießen am Markt auf reges Interesse.

Die Business Unit Pulp der Lenzing Gruppe entwickelte sich in den ersten neun Monaten 2013 unverändert stabil bei erfreulich hoher Produktion. Am Standort Paskov wird 2013 bereits fast ausschließlich Faserzellstoff erzeugt, der innerhalb der Lenzing Gruppe verwendet wird.

Die Business Unit Energy konnte durch die Inbetriebnahme eines neuen Sodaboilers die Energieeffizienz am Standort Lenzing weiter verbessern. Ebenso wurden Einsparungen bei den Fixkosten realisiert.

Ausblick Segment Fibers

Auch im vierten Quartal 2013 wird sich aus heutiger Sicht keine Änderung der aktuellen, unbefriedigenden Marktlage ergeben. Bei stabiler Mengennachfrage wird der Preisdruck im textilen Bereich bei Standardviscosefaser aufgrund der unveränderten Rahmenbedingungen anhalten. Lenzing wird dieser Entwicklung durch Fokussierung auf die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® entgegenhalten. Bei Nonwovens ist mit einer unverändert starken Nachfrage und einer gegenüber dem dritten Quartal weitgehend stabilen Preissituation zu rechnen.

Die Verhängung von Anti-Dumping Einfuhrzöllen in China auf Faserzellstoff aus mehreren Produzentenländern hat bislang zu keinen substantiellen Veränderungen am Viscosefasermarkt geführt. Die Versorgung des chinesischen Lenzing Produktionsstandortes Nanjing ist gesichert. Bei der Business Unit Energy ist für den weiteren Jahresverlauf eine stabile Entwicklung zu erwarten.

Lenzing wird weiter investieren, vor allem in TENCEL® für hochwertige Textilanwendungen und für nachhaltige Nonwovens-Applikationen. Die Nachfrage nach Lenzing Modal® ist weiterhin gut.

Segment Engineering

Im Segment Engineering war nach einem guten Start im weiteren Jahresverlauf 2013 eine Abschwächung erkennbar. Das Investitionsklima in der Faser- und Zellstoffindustrie ist derzeit verhalten bis stagnierend, der Auftragsstand aber immer noch auf befriedigendem Niveau. Der Segmentumsatz der ersten neun Monate 2013 betrug EUR 97,8 Mio (nach EUR 89,3 Mio 1-9/2012). Das EBITDA lag bei EUR 6,0 Mio (nach EUR 6,1 Mio in 1-9/2012), das EBIT bei EUR 4,6 Mio (nach EUR 4,8 Mio in 1-9/2012).

Für die kommenden Monate ist mit einer weiteren Abkühlung des Investitionsverhaltens in den für Lenzing relevanten Industriesegmenten zu rechnen.

Segmente Aufgegebene Geschäftsbereiche und Sonstige

Mit Stichtag 27.6.2013 erfolgte der Verkauf der Business Unit Plastics (vormals Lenzing Plastics GmbH). Der Verkauf erfolgte wie berichtet aus strategischen Überlegungen. Die verbliebene Produktion Dolan arbeitet zufriedenstellend.

Der Umsatz des Segments Sonstige belief sich in den ersten neun Monaten 2013 auf EUR 41,9 Mio (nach EUR 39,0 Mio in 2012). Das Segmentergebnis (EBITDA) in den ersten neun Monaten 2013 belief sich auf EUR 5,5 Mio (1-9/2012: EUR 2,4 Mio), das EBIT betrug EUR 4,8 Mio nach EUR 1,8 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum.

Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie schloss per 30. September 2013 mit einem Kurs von EUR 54,90, dies entspricht einem Rückgang von 21,1% seit Jahresbeginn (EUR 69,60 am 02.01.2013). Der Kursrückgang reflektiert die aktuellen Rahmenbedingungen in der weltweiten Faserindustrie. Am 18. und 19. September 2013 fand der diesjährige Capital Markets Day für institutionelle Investoren statt. Dabei erläuterten der Vorstand und die Business Unit-Leiter die aktuelle Marktlage und die Adaptierung der Faserstrategie der Lenzing Gruppe.

Ausblick Lenzing Gruppe

Am Weltfasermarkt ist keine unmittelbare Änderung der schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere bei der für alle Fasern relevanten Situation am Baumwollmarkt, in Sicht.

Das International Cotton Advisory Committee (ICAC) erwartet für das Baumwolljahr 2013/14 eine auf 25,5 Mio Tonnen (nach 26,8 Mio Tonnen) rückläufige Produktion. Der Verbrauch sollte bei rund 23,5 Mio Tonnen unverändert bleiben, was letztlich zu einem Anstieg der Baumwolllager um bis zu 2 Mio Tonnen führen dürfte. Das ICAC rechnet mit einem weiteren Anstieg der chinesischen strategischen Baumwollreserven auf 11,4 Mio Tonnen. Dies würde rund 60% der weltweiten Lagerbestände von erwarteten 20,4 Mio Tonnen entsprechen.

Diese anhaltend hohen Baumwolllagerbestände haben auf die gesamte Faserindustrie ungünstige Auswirkungen. Lenzing hat daher bereits eine Vielzahl von Gegensteuerungsmaßnahmen initiiert bzw. in Umsetzung. Dies beinhaltet das Programm "excelLENZ 2.0" sowie die Optimierung der internen Organisation und eine Reihe von Marketing-Offensiven.

Lenzing erwartet für das vierte Quartal 2013 weiteren starken Preisdruck. Aus diesem Grund passt Lenzing seine Guidance für das Geschäftsjahr 2013 an. Demnach wird der Konzernumsatz bei rund EUR 1,9 Mrd (letzte Guidance EUR 2,0 Mrd) zu liegen kommen. Aufgrund von operativen Restrukturierungsaufwendungen ist mit einem EBITDA zwischen EUR 220 Mio bis EUR 230 Mio (letzte Guidance: EUR 280 Mio) und aufgrund von einmaligen Aufwendungen aus Abwertungen mit einem EBIT zwischen EUR 75 Mio bis EUR 85 Mio zu rechnen (letzte Guidance: EUR 160 Mio).

Über die konkrete weitere Entwicklung der Lenzing Gruppe werden wir Sie anlässlich der Jahresergebnisse 2013 informieren.

Risikobericht

Das kurzfristige Marktumfeld der Fasermärkte blieb im dritten Quartal 2013 trotz eines leicht verbesserten wirtschaftlichen Umfeldes, vor allem in den USA und Europa, weiter angespannt. Aufgrund der nach wie vor hohen Baumwollbestände und der Überkapazitäten bei Viscose sanken die chinesischen Viscose-Spotmarktpreise bis zum Ende des dritten Quartals 2013 auf CNY 12.800 je Tonne. Aus heutiger Sicht ist auch in den nächsten Monaten mit keiner Erholung und damit mit keiner Änderung des Risikoprofils zu rechnen.

Auch auf der Rohstoffseite kam es im dritten Quartal 2013 insbesondere im Standardviscosefasersegment zu keiner Entlastung. Der Preis für Faserzellstoff stagnierte weiter auf niedrigem Niveau bei USD 880 je Tonne.

Die Preisentwicklung der wichtigsten Hauptchemikalien zeigt nach einer Phase der Entspannung wieder nach oben, so dass es zu einem zusätzlichen Kostendruck kommen könnte. Die Energiepreise bewegten sich auf niedrigen Niveaus. So schwankte z.B. der Brent-Ölpreis im Berichtszeitraum um die USD 110 je Barrel-Marke. Aus heutiger Sicht ist energiekostenseitig daher kurzfristig mit keinen erhöhten Kosten für die Lenzing Gruppe zu rechnen.

Andere Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer und Explosionen, Umweltschäden und Produkthaftungen stellen unverändert ein hohes Risikopotenzial für die Lenzing Gruppe dar, sind jedoch weitgehend gleich geblieben.

Der langfristige Risikoausblick in Hinblick auf die strategischen Ziele der Lenzing Gruppe bleibt unverändert.

Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Siehe Note 10

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Oktober 2013 wurde mit "excelLENZ 2.0" ein weiteres umfassenderes Umstrukturierungsprogramm gestartet, das eine Optimierung der internen Betriebsabläufe sowie aller Produktions-, Marketing- und Vertriebsaktivitäten zum Inhalt hat. Es ist ein weiterer, umfassender Schritt zur langfristigen Absicherung der Ertragslage und der zukünftigen Investitionsvorhaben. In den vergangenen Wochen wurden Verbesserungspotenziale für alle Kostenmodule inklusive aller Standorte defi niert. Die darauf basierenden Maßnahmen werden neben Einsparungen bei Materialkosten massive Reduktionen des Sachaufwandes und im Overheadbereich, umfassende operative Effi zienzsteigerungen sowie Personaleinsparungen mit sich bringen. Davon sind weltweit alle Standorte betroffen. Für den größten Standort Lenzing/OÖ ist voraussichtlich mit Personalkürzungen von bis zu 15% des Belegschaftsstandes von aktuell rund 2.600 zu rechnen (inkl. der entstehenden Pensionierungen und nicht nachbesetzter Stellen). Insgesamt werden weltweit bis zu 600 Stellen abgebaut bzw. nicht mehr nachbesetzt.

Die einzelnen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten zügig implementiert und somit schon im Jahresverlauf 2014 teilweise ergebniswirksam werden. Für die Umsetzung des Programmes "excelLENZ 2.0" rechnet Lenzing mit Einmalaufwendungen im mittleren zweistelligen Mio-EUR-Bereich.

Lenzing, am 13. November 2013

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

VerkÜrzter konzernzWisCHenabsCHluss 01-09/2013

Inhalt 17
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 18
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 20
Konzern-Bilanz zum 30.09.2013 21
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 22
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 24
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 25
Allgemeine Erläuterungen 25
Note 1. Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit 25
Note 2. Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses 26
Note 3. Segmentbericht 29
Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens werte und Verbindlichkeiten,
Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
32
Erläuterungen zu den einzelnen Konzernabschluss bestandteilen 35
Note 5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35
Note 6. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
39
Note 7. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalfl ussrechnung (verkürzt) 40
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten 41
Note 8. Kapitalrisikomanagement 41
Note 9. Finanzinstrumente 43
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen 47
Note 10. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 47
Note 11. Organe der Gesellschaft 48
Sonstige Erläuterungen 48
Note 12. Finanzielle Garantieverträge, Eventualverbindlichkeiten und sonstige fi nanzielle
Verpfl ichtungen sowie rechtliche Risiken
48
Note 13. Saison- und Konjunktureinfl üsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit 49
Note 14. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 50

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Lenzing AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 30.09.2013

Konzern Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Davon
aufgegebene
Geschäfts
bereiche
Note 7-9/2013 7-9/2013 7-9/2013
Umsatzerlöse (3,5) 457,1 457,1 0,0
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18,9 18,9 0,0
Andere aktivierte Eigenleistungen 13,5 13,5 0,0
Sonstige betriebliche Erträge 6,3 6,3 0,0
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (5) -303,4 -303,4 0,0
Personalaufwand (5) -77,2 -77,2 0,0
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (5) -29,1 -29,1 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -53,3 -53,3 0,0
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 32,7 32,7 0,0
Ergebnis aus Umstrukturierungen (5) 0,6 0,0 0,6
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 33,4 32,7 0,6
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,6 0,6 0,0
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -1,1 -1,1 0,0
Finanzierungskosten (5) -5,3 -5,6 0,3
Finanzerfolg -5,8 -6,1 0,3
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 0,6 1,3 -0,7
Ergebnis vor Steuern (EBT) 28,2 28,0 0,2
Ertragsteueraufwand (5) -6,9 -7,5 0,6
Periodenergebnis 21,3 20,5 0,8
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 21,1 20,3 0,8
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 0,1 0,1 0,0
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 0,80 0,77 0,03
Mio EUR Mio EUR
Davon
aufgegebene
Geschäfts
bereiche
Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Konzern Davon
aufgegebene
Geschäfts
bereiche
Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Konzern Davon
aufgegebene
Geschäfts
bereiche
Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Konzern
1-9/2012 1-9/2012 1-9/2012 1-9/2013 1-9/2013 1-9/2013 7-9/2012 7-9/2012 7-9/2012
89,1 1.478,4 1.567,5 49,9 1.397,1 1.447,0 27,8 477,9 505,7
-1,0 15,9 14,8 -0,8 4,3 3,6 -0,6 12,2 11,6
0,1 30,2 30,2 0,1 43,0 43,1 0,0 12,6 12,6
1,1 27,2 28,3 0,0 22,4 22,4 0,4 8,4 8,8
-58,5 -907,9 -966,4 -29,8 -880,7 -910,5 -17,9 -304,0 -321,9
-17,1 -215,2 -232,3 -10,3 -230,1 -240,4 -5,5 -75,0 -80,6
-3,7 -77,0 -80,7 -0,8 -85,7 -86,5 -1,2 -25,2 -26,5
-4,3 -153,6 -158,0 -3,4 -163,8 -167,2 -1,3 -46,0 -47,4
5,6 197,9 203,4 5,0 106,6 111,5 1,5 60,8 62,4
0,0 0,0 0,0 24,8 0,0 24,8 0,0 0,0 0,0
5,6 197,9 203,4 29,8 106,6 136,4 1,5 60,8 62,4
0,0 3,8 3,8 0,0 1,3 1,3 0,0 1,0 1,0
0,0 3,7 3,7 0,0 0,4 0,4 0,0 0,3 0,3
-0,4 -14,5 -14,9 0,0 -20,8 -20,9 0,0 -3,7 -3,8
-0,4 -7,0 -7,4 0,0 -19,1 -19,1 0,0 -2,4 -2,4
0,7 3,0 3,7 -0,6 2,0 1,4 0,5 1,2 1,6
5,8 193,9 199,8 29,2 89,4 118,6 2,0 59,6 61,6
-1,5 -43,1 -44,6 -8,3 -23,8 -32,0 -0,6 -5,9 -6,5
4,3 150,8 155,1 21,0 65,7 86,6 1,4 53,7 55,1
4,3 146,2 150,6 21,0 64,2 85,2 1,4 52,0 53,4
0,0 4,6 4,6 0,0 1,4 1,4 0,0 1,6 1,6
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
0,16 5,51 5,67 0,79 2,42 3,21 0,05 1,96 2,01

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 30.09.2013

Mio EUR

Note 7-9/2013 7-9/2012 1-9/2013 1-9/2012
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 21,3 55,1 86,6 155,1
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen -0,8 0,0 0,0 0,0
At Equity bewertete Unternehmen – Neubewertung der Nettoschuld
aus leistungsorientierten Plänen
0,0 0,0 0,0 0,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern 0,8 0,0 -0,1 0,0
0,0 0,0 -0,1 0,0
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung,
die während der Berichtsperiode eingetreten sind
(6) -12,7 -6,8 -16,2 5,6
Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des
Verlustes der Beherrschung
0,0 0,0 -0,6 0,0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der Berichtsperiode
erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
-0,1 0,1 -0,2 0,2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von Beträgen
aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermö
genswerten
0,1 0,2 -0,1 0,2
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten
Fair Value Änderungen
(6) 5,9 3,5 1,2 4,3
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -0,6 7,2 -2,1 14,3
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -1,2 -2,6 0,3 -4,5
-8,6 1,5 -17,7 20,0
Sonstiges Ergebnis – netto -8,6 1,5 -17,7 20,0
Gesamtes Periodenergebnis 12,7 56,5 68,9 175,2
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 13,4 54,4 68,1 169,0
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -0,7 2,1 0,8 6,2

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 30.09.2013

Mio EUR

Vermögenswerte Note 30.09.2013 31.12.2012
Immaterielle Anlagen (6) 88,8 91,0
Sachanlagen (6) 1.337,0 1.275,2
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 35,6 34,6
Finanzanlagen (6) 34,5 56,1
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) 7,4 6,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte 21,6 17,2
Langfristige Vermögenswerte 1.524,9 1.480,5
Vorräte (6) 314,6 299,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6) 262,6 264,5
Forderungen aus laufenden Steuern 8,4 11,8
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 82,9 88,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (7) 323,9 481,7
992,4 1.146,5
Vermögenswerte aus aufgegebenen Geschäftsbereichen, zur Veräußerung gehaltene langfris
tige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
Kurzfristige Vermögenswerte
(4) 1,0
993,4
5,6
1.152,1
Bilanzsumme 2.518,3 2.632,7
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 30.09.2013 31.12.2012
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Andere Rücklagen -27,7 -11,6
Gewinnrücklagen 985,5 953,3
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.119,3 1.103,2
Anteile anderer Gesellschafter 23,6 27,5
Eigenkapital (6) 1.142,9 1.130,7
Finanzverbindlichkeiten (6) 597,5 701,6
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 23,1 24,5
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) 48,0 41,0
Rückstellungen (6) 138,4 140,0
Kündbare nicht beherrschende Anteile 26,8 29,0
Sonstige Verbindlichkeiten 1,4 1,7
Langfristige Verbindlichkeiten 835,3 937,7
Finanzverbindlichkeiten (6) 207,4 173,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 170,3 200,3
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 3,4 4,5
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 21,2 43,7
Rückstellungen (6) 89,4 81,6
Sonstige Verbindlichkeiten 35,9 41,9
527,6 545,5
Schulden aus aufgegebenen Geschäftsbereichen, zur Veräußerung gehaltene langfristige
Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen
Kurzfristige Verbindlichkeiten
(4) 12,5
540,1
18,7
564,2
Bilanzsumme 2.518,3 2.632,7

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 30.09.2013

Grund
kapital
Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2012 27,6 133,9 16,3
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 4,9
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 4,9
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2012 27,6 133,9 21,3
Stand zum 01.01.2013 27,6 133,9 12,0
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 -16,1
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 -16,1
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2013 27,6 133,9 -4,1

Siehe dazu insbesondere Note 6.

Andere Rücklagen
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung
von Zahlungs
strömen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
-15,3 -16,4 0,6
0,0 0,0 0,0
0,0 13,2 0,3
0,0 13,2 0,3
0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0
-15,3 -3,1 0,9
-26,3 1,6 1,0
0,0 0,0 0,0
0,0 -0,7 -0,2
0,0 -0,7 -0,2
0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0
1,0 0,0 0,0
-25,3 0,9 0,8

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 30.09.2013

Mio EUR
Note 1-9/2013 1-9/2012
Brutto-Cashflow
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 119,3 189,6
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 9,9 8,9
(7) 129,2 198,5
+/- Veränderung des Working Capital -68,1 -62,3
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -3,8 7,8
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 57,3 144,0
- Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen* -177,9 -211,8
- Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (2) -3,5 0,0
- Erwerb von finanziellen Vermögenswerten -8,0 -0,6
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 0,2 0,5
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten 28,0 36,6
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (4) 60,5 -1,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (7) -100,7 -176,8
- Ausschüttungen an Gesellschafter -53,3 -70,3
+ Investitionszuschüsse 0,8 0,8
+ Zuflüsse aus/ -Rückzahlungen von Finanzierungen -67,4 3,9
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 5,5 -9,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (7) -114,3 -75,2
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -157,7 -108,0
+/- Umgliederung der liquiden Mittel aus aufgegebenen Geschäftsbereichen,
zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
1,5 0,0
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -156,3 -108,0
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 481,7 417,3
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -1,5 2,0
Liquide Mittel zum Periodenende 323,9 311,3

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2013

Allgemeine Erläuterungen

Note 1

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handelsund Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market und im Leitindex ATX der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 30. September 2013 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31. Dezember 2012: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH, Wien, aufgestellt. Das oberstes Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Außerdem ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Deutschland (Kelheim), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Der Produktionsstandort in Indien (Mumbai) ist im Aufbau. Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

26

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Note 2

Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses

Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. September 2013 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Dabei wurde insbesondere der IAS 34 Zwischenberichterstattung und dessen Erleichterungen zur Verkürzung des Konzernzwischenabschlusses angewandt. Gemäß IAS 34 darf ein Konzernzwischenabschluss verkürzt aufgestellt werden und umfasst dann nicht alle Informationen, die in einem vollständigen Konzernabschluss gemäß IAS 1 Darstellung des Abschlusses verpflichtend enthalten sind. Der Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2012 stellt die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2013 dar und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.

Die Berichtswährung ist der Euro, der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million auf eine Dezimale gerundet angegeben ("Mio"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und anderen Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen und andere Ermessensentscheidungen, insbesondere Annahmen über künftige Entwicklungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen, bei denen in der Lenzing Gruppe ein nicht unerhebliches Risiko besteht, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in einer späteren Berichtsperiode führen können, werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2012 ausführlich erläutert.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Lenzing Gruppe hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Jänner 2013 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards umgesetzt. Die mit 1. Jänner 2013 erstmalig anzuwendenden für die Lenzing Gruppe relevanten Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 30. September 2013 folgende Auswirkungen:

  • Änderungen von IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer: Von der Abschaffung der Korridormethode und der Verpflichtung zur Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste bei leistungsorientierten Plänen im sonstigen Ergebnis ist die Lenzing Gruppe bei der erstmaligen Anwendung nicht betroffen, da auch bisher bereits alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in jener Periode, in der sie angefallen sind, zur Gänze im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Bei der Berechnung des Nettozinsaufwandes ist auch für die Ermittlung des erwarteten Ertrages aus Planvermögen derselbe Zinssatz zu verwenden, der für die Diskontierung der leistungsorientierten Verpflichtung angewendet wird. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe auch aus der Behandlung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwandes. Die Verpflichtung ist nunmehr vollständig und unabhängig von der Unverfallbarkeit in der Konzernbilanz zu passivieren. Der Aufwand bzw. Ertrag ist sofort in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu berücksichtigen. Die Auswirkungen sind für die Lenzing Gruppe von untergeordneter Bedeutung; deshalb wurden die Vorjahreswerte nicht angepasst. Im Konzernabschluss werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zu erfüllen sein.
  • IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert: IFRS 13 fasst die Anforderungen an die Ermittlung des Fair Value zusammen und ersetzt damit die diesbezüglich in den einzelnen IFRS formulierten Regelungen. IFRS 13 ist – mit wenigen Ausnahmen – anzuwenden, wenn gemäß einem anderen Standard eine Bewertung zum Fair Value oder Anhangangaben zum Fair Value gefordert oder zulässig sind. Die erstmalige Anwendung des IFRS 13 führte in der Zwischenberichtsperiode zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben über die Finanzinstrumente, insbesondere zu den Fair Values (siehe Note 9). Im Konzernabschluss werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zu erfüllen sein.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse
wichtiger Währungen
2013 2012
Einheit Währung Stichtag
30.09.
Durchschnitt
1-9
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-9
1 EUR USD US-Dollar 1,3537 1,3172 1,3190 1,2856
1 EUR GBP Britisches Pfund 0,8400 0,8522 0,8159 0,7982
1 EUR CZK Tschechische Krone 25,6900 25,7484 25,1450 24,7516
1 EUR CNY Renminbi Yuan 8,2827 8,1240 8,2172 8,1273
1 EUR HKD Hongkong Dollar 10,4975 10,2181 10,2221 9,9686
1 EUR INR Indische Rupie 84,6030 75,6926 72,4075 70,0452

Die Änderungen im Segmentbericht sind aus Note 3 ersichtlich.

Im Übrigen wurden grundsätzlich die gleichen Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 angewandt.

Konsolidierungskreis, Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Die Anzahl der in den Konzernabschluss der Lenzing AG als Mutterunternehmen einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2013 2012
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 35 7 34 7
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 0 1 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert -3 0 0 0
Stand zum 30.09. 32 7 35 7
Davon in Österreich 14 3 15 3
Davon im Ausland 18 4 20 4

Im Juni 2013 fand das Closing zum Verkauf der Business Unit Plastics statt. Das Closing führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung der bisher vollkonsolidierten Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing. Details dazu sind in Note 4 ersichtlich.

Im Juni 2013 wurden die bisher vollkonsolidierten Gesellschaften Lyocell Holding Ltd., Manchester, Großbritannien, und Tencel Holding Overseas Ltd., St. Helier, Jersey, endkonsolidiert, weil ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Durch den Verlust der Beherrschung wurde ein Gewinn von 0,6 Mio EUR erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Es gab keine nennenswerten Zahlungsflüsse oder Abgänge von Zahlungsmitteln, sonstigen Vermögenswerten und Schulden sowie kein erhaltenes Entgelt.

Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Erwerb von weiteren 2,29% der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, um umgerechnet rund 3,5 Mio EUR mit einem Minderheitsgesellschafter geeinigt. Im Juli 2013 fand das Closing des Erwerbs und die Zahlung des Kaufpreises statt. Damit steigt die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 90,56% auf 92,85%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um 4,6 Mio EUR gesunken. Der aus dieser Transaktion entstandene Unterschiedsbetrag in Höhe von 1,1 Mio EUR ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet worden.

Im Oktober 2013 fand das Closing des Erwerbs von weiteren 44% der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland durch die Lenzing Gruppe statt. Damit wird die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 51% auf 95% steigen. Durch diesen Erwerb werden sich voraussichtlich nur untergeordnete Auswirkungen auf das Ergebnis und das Eigenkapital der Lenzing Gruppe ergeben.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

Note 3

Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente auf Grund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände separat geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers und Pulp zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale miteinander vergleichbar sind. Die genannten Business Units sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird die Business Unit Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers auf Grund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst die Business Unit Engineering.

Business Unit (BU) Plastics und European Precursor GmbH (EPG) (aufgegebene Geschäftsbereiche):

Zum 31. Dezember 2012 wurde das Segment Plastics Products als eigenes Segment im Segmentbericht dargestellt. Im Segment Plastics Products wurden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Es umfasste die Business Units Plastics (vormalige Lenzing Plastics GmbH, Lenzing) und Filaments (im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und der European Precursor GmbH (EPG), Kelheim, Deutschland).

Informationen über Geschäftssegmente Mio EUR

1-9/2013 bzw. 30.09.2013 Fibers Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.317,4 35,7
Innenumsätze 9,0 62,1
Umsatzerlöse gesamt 1.326,5 97,8
EBITDA (Segmentergebnis) 184,1 6,0
EBIT 100,1 4,6
EBITDA-Marge 13,9% 6,1%
EBIT-Marge 7,5% 4,7%
Segmentvermögen 2.051,6 52,2
Segmentverbindlichkeiten 427,5 36,9

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) Mio EUR

1-9/2012 bzw. 31.12.2012 Fibers Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.404,8 36,5
Innenumsätze 9,4 52,8
Umsatzerlöse gesamt 1.414,3 89,3
EBITDA (Segmentergebnis) 262,1 6,1
EBIT 187,3 4,8
EBITDA-Marge 18,5% 6,8%
EBIT-Marge 13,2% 5,4%
Segmentvermögen 1.945,4 46,8
Segmentverbindlichkeiten 450,3 41,8

Die Business Unit Plastics und die EPG werden zum 30. September 2013 unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen und – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – separat im Segmentbericht dargestellt (siehe dazu auch Note 4). Der Rest der Business Unit Filaments (im Wesentlichen die Dolan GmbH) wird zum 30. September 2013 – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – aus Wesentlichkeitsgründen im Restsegment Sonstige dargestellt. Die Vorjahresvergleichszahlen werden so dargestellt, als ob die während des aktuellen Jahres aufgegebenen Geschäftsbereiche schon zu Beginn des Vorjahres aufgegeben worden wären.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland. Dieses Unternehmen stellt Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren her (insbesondere Acrylfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, enthalten (Ausbildung und Personalentwicklung).

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
1.447,0 0,0 1.447,0 40,7 53,2
0,0 -73,1 73,1 1,2 0,8
1.447,0 -73,1 1.520,2 41,9 54,0
223,8 22,5 201,3 5,5 5,8
136,4 21,8 114,6 4,8 5,0
15,5% 13,2% 13,1% 10,7%
9,4% 7,5% 11,5% 9,2%
2.518,3 380,0 2.138,3 22,4 12,0
1.375,4 900,6 474,8 10,5 0,0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) Mio EUR

(aufgegebene Geschäftsbereiche) BU Plastics und EPG Sonstige Segmentsumme Überleitung Konzern
93,5 32,6 1.567,5 0,0 1.567,5
1,1 6,4 69,7 -69,7 0,0
94,7 39,0 1.637,3 -69,7 1.567,5
9,3 2,4 279,9 1,6 281,5
5,6 1,8 199,5 3,9 203,4
9,8% 6,3% 17,1% 18,0%
5,9% 4,5% 12,2% 13,0%
74,3 21,5 2.088,0 544,7 2.632,7
16,5 9,6 518,2 983,7 1.502,0

Informationen über Geschäftssegmente Mio EUR

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Im Übrigen wurden – mit Ausnahme der weiter oben erläuterten Darstellungsänderung des bisherigen Segments Plastics Products – die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 angewandt. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) Mio EUR

.
-
.,
-
. .
1-9/2013 1-9/2012
Segmentergebnis (EBITDA) 201,3 279,9
Konsolidierung -5,3 1,6
Konzernergebnis (EBITDA) vor Umstrukturierungen 196,0 281,5
Veräußerungsgewinn vor Steuern (sonstiger betrieblicher Ertrag) 25,9 0,0
Anpassung von Rückstellungen auf Grund abgewickelter Zahlungs
verpflichtungen bei der Liquidation (inkl. Konsolidierung)
2,0 0,0
Konzernergebnis (EBITDA) nach Umstrukturierungen 223,8 281,5
Segmentabschreibungen -88,8 -83,0
Konsolidierung 2,3 2,3
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 2,1 2,7
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegen
den Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten (im Ergebnis aus
Umstrukturierungen)
-3,0 0,0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 136,4 203,4
Finanzerfolg -19,1 -7,4
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 1,4 3,7
Ergebnis vor Steuern (EBT) 118,6 199,8

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern (EBT) auf den Periodengewinn ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 30. September 2013 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Note 4

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, die der Business Unit Plastics entsprach, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe im Zuge der weiteren Konzentration auf das Kerngeschäft Fasern auf den Verkauf der Geschäftsanteile an der Business Unit Plastics (bzw. der Lenzing Plastics GmbH) an ein österreichisches Bieterkonsortium unter Führung der Invest AG geeinigt. Das Closing – und damit auch der Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe – fand im Juni 2013 nach der Zustimmung der Kartellbehörden statt. Dies führte zur Endkonsolidierung. Im Zuge der Transaktion wurde die Lenzing Plastics GmbH in die Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing, umgewandelt und eine bisher nicht operative Mantelgesellschaft erworben, die als Komplementär der KG dient, und in weiterer Folge in Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, umfirmiert wurde. Beide Rechtsträger wurden von der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, erworben.

Folgende Nettovermögenswerte wurden auf Grund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Nettovermögenswerte Mio EUR
30.09.2013
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 26,3
Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte 0,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 31,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7,0
Endkonsolidierte Vermögenswerte 64,8
Finanzverbindlichkeiten und sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0,2
Rückstellungen 14,1
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7,3
Endkonsolidierte Schulden 21,6
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 43,2

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung für 100% der Anteile beträgt insgesamt 69,0 Mio EUR. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von 25,9 Mio EUR. Auf den Veräußerungsgewinn entfallen 7,7 Mio. Ertragsteuern (inkl. latenter Steuern).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist unter den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung Mio EUR
1-9/2013
In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 68,6
- Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten -7,0
Netto-Zufluss aus der Veräußerung 61,7

34

Nach dem vollständigen Verkauf der Business Unit Plastics hat sich die Lenzing Gruppe mit 15% an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, um 1,1 Mio EUR beteiligt. Die Beteiligung wird im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe als Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften in der Klasse "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (bewertet zu Anschaffungskosten)" ausgewiesen.

Die European Precursor GmbH (EPG), Kelheim, Deutschland, ist ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die EPG zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet. Die Liquidation soll voraussichtlich in den darauf folgenden 12 Monaten im Wesentlichen abgeschlossen sein.

Die Vermögenswerte und Schulden der EPG per 31. Dezember 2012 und 30. September 2013 sind in der Bilanz in eigenen Positionen auf der Aktiv- und Passivseite erfasst. Diese Positionen setzen sich wie folgt zusammen:

Vermögenswerte und Schulden der aufgegebenen Geschäftsbereiche Mio EUR

30.09.2013 31.12.2012 Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 0,0 3,0 Finanzanlagen 0,0 0,0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,0 0,2 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1,0 2,5 Vermögenswerte der aufgegebenen Geschäftsbereiche 1,0 5,6 Finanzverbindlichkeiten 12,4 9,7 Rückstellungen 0,1 8,3 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,0 0,7 Schulden der aufgegebenen Geschäftsbereiche 12,5 18,7 Aufgerechnete konzerninterne Vermögenswerte und Schulden 13,0 12,7 Nettovermögenswerte der aufgegebenen Geschäftsbereiche -24,6 -25,7

Die Business Unit Plastics und die EPG waren zum 31. Dezember 2012 Teil des Segments Plastics Products. Sie werden zum 30. September 2013 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Kapitalflussrechnung und im Segmentbericht (siehe Note 3) – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt. Die Vorjahresvergleichszahlen werden so dargestellt, als ob die während des aktuellen Jahres aufgegebenen Geschäftsbereiche schon zu Beginn des Vorjahres aufgegeben worden wären.

Das Betriebsergebnis (EBIT) der Lenzing Gruppe enthält im Geschäftsjahr 2013 Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics (darunter den Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von 25,9 Mio EUR) und die Liquidationseffekte der EPG (darunter Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten in Höhe von 3,0 Mio EUR) welche im Ergebnis aus Umstrukturierungen (aus aufgegebenen Geschäftsbereichen) enthalten sind (siehe Note 5). Auf die Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten entfallen keine Ertragsteuern.

Das EBITDA der aufgegebenen Geschäftsbereiche vor Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

EBITDA der aufgegebenen Geschäftsbereiche

(vor Umstrukturierungen) Mio EUR
1-9/2013 1-9/2012
Betriebsergebnis (EBIT) 5,0 5,6
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 0,8 3,7
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 0,0 0,0
EBITDA 5,8 9,3

Den aufgegebenen Geschäftsbereichen sind sonstige Ergebnisse in Höhe von 0,0 Mio EUR (1-9/2012: 0,0 Mio EUR) zuzuordnen.

Erläuterungen zu den einzelnen Konzernabschlussbestandteilen

Note 5

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von 1.447,0 Mio EUR sind gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode um 7,7% zurückgegangen (1-9/2012: 1.567,5 Mio EUR).

Durch den Um- und Ausbau des Zellstoffwerkes Paskov von Papier auf Faserzellstoff wurde eine höhere Menge Faserzellstoff für den konzerninternen Verbrauch produziert als im Vorjahresvergleichszeitraum. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich daraus ein Wegfall externer Umsätze in Höhe von 58,4 Mio EUR in den ersten neun Monaten.

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betragen in der Zwischenberichtsperiode 910,5 Mio EUR (1-9/2012: 966,4 Mio EUR). Dies entspricht einem Rückgang von 5,8% in Relation zur Vorjahresvergleichsperiode.

Personalaufwand

Vom Personalaufwand in Höhe von 240,4 Mio EUR (1-9/2012: 232,3 Mio EUR) entfallen 10,0 Mio EUR (1-9/2012: 10,8 Mio EUR) auf Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung.

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen betragen 86,5 Mio EUR (1-9/2012: 80,7 Mio EUR). In der Zwischenberichtsperiode wurden in dieser Position keine nennenswerten Wertminderungen oder Zuschreibungen auf Anlagen erfasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Vertriebsaufwendungen, sowie Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen. Diese haben sich im Vergleich zur Vorjahresvergleichsperiode um 5,8% erhöht.

Ergebnis aus Umstrukturierungen und angepasste Konzernergebnisse

In den ersten neun Monaten 2013 werden die Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics und die Liquidationseffekte der EPG im Betriebsergebnis als Ergebnis aus Umstrukturierungen betrachtet (siehe dazu auch Note 4). In den ersten neun Monaten 2012 gab es keine Umstrukturierungen.

Das Ergebnis aus Umstrukturierungen (im Betriebsergebnis/EBIT) setzt sich wie folgt zusammen (- = Aufwand, + = Ertrag):

Ergebnis aus Umstrukturierungen (im Betriebsergebnis/EBIT) Mio EUR

7-9/2013 1-9/2013
Im Segment aufgegebene Geschäftsbereiche*
Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics
Veräußerungsgewinn vor Steuern
(sonstiger betrieblicher Ertrag)
0,0 25,9
Liquidationseffekte der EPG
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten
Auf Sachanlagen 0,0 -3,0
Anpassung von Rückstellungen auf Grund abgewickelter
Zahlungsverpflichtungen bei der Liquidation
Sonstige betriebliche Erträge 0,8 5,4
Materialaufwand 0,0 -0,2
Personalaufwand -0,1 -0,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen -0,1 0,6 -2,5 2,0
Summe 0,6 24,8

Das EBITDA nach Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und nach Umstrukturierungen) setzt sich wie folgt zusammen:

EBITDA nach Ergebnis aus Umstrukturierungen Mio EUR

7-9/2013 1-9/2013
Betriebsergebnis (EBIT) nach Ergebnis aus Umstrukturierungen 33,4 136,4
Abschreibungen (+) 29,1 86,5
Wertminderung auf Anlagen aus der Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert abzgl. Veräußerungskosten (+)
0,0 3,0
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen (-) -0,7 -2,1
Summe 61,7 223,8

Die Konzernergebnisse vor und nach Umstrukturierungen stellen sich wie folgt dar:

Angepasste Konzernergebnisse Mio EUR

EBITDA EBIT
7-9/2013 EBITDA Marge EBIT Marge
Konzernergebnis nach Umstrukturierungen 61,7 13,5% 33,4 7,3%
Anpassungen aus Umstrukturierungen im
Segment aufgegebene Geschäftsbereiche*
Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics
Veräußerungsgewinn vor Steuern
(sonstiger betrieblicher Ertrag)
0,0 0,0% 0,0 0,0%
Liquidationseffekt der EPG
Anpassung von Rückstellungen auf Grund abgewickelter
Zahlungsverpflichtungen bei der Liquidation
-0,6 -0,1% -0,6 -0,1%
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten
0,0 0,0% 0,0 0,0%
Summe -0,6 -0,1% -0,6 -0,1%
Konzernergebnis vor Umstrukturierungen 61,1 13,4% 32,7 7,2%

Angepasste Konzernergebnisse Mio EUR

1-9/2013 EBITDA EBITDA
Marge
EBIT EBIT
Marge
Konzernergebnis nach Umstrukturierungen 223,8 15,5% 136,4 9,4%
Anpassungen aus Umstrukturierungen im
Segment aufgegebene Geschäftsbereiche*
Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics
Veräußerungsgewinn vor Steuern
(sonstiger betrieblicher Ertrag)
-25,9 -1,8% -25,9 -1,8%
Liquidationseffekte der EPG
Anpassung von Rückstellungen auf Grund abgewickelter
Zahlungsverpflichtungen bei der Liquidation
-2,0 -0,1% -2,0 -0,1%
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten
0,0 0,0% 3,0 0,2%
Summe -27,8 -1,9% -24,8 -1,7%
Konzernergebnis vor Umstrukturierungen 196,0 13,6% 111,5 7,7%

Finanzierungskosten

In den Finanzierungskosten sind Zinsaufwendungen in Höhe von 18,8 Mio EUR (1-9/2012: 16,3 Mio EUR) und Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Schulden in Höhe von 0,9 Mio EUR (1-9/2012: Gewinne 1,4 Mio EUR) enthalten.

Ertragsteueraufwand

Die Steuerquote beträgt in der Zwischenberichtsperiode 27,0% (1-9/2012: 22,3%).

Note 6

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Immaterielle Anlagen und Sachanlagen

In der Zwischenberichtsperiode wurden in den fortgeführten Geschäftsbereichen der Lenzing Gruppe zahlungswirksame Investitionen in immaterielle Anlagen und in Sachanlagen in Höhe von 177,9 Mio EUR (1-9/2012: 211,8 Mio EUR) getätigt, die vorwiegend die Errichtung neuer bzw. den Umbau bestehender Produktionsstraßen betreffen. In den aufgegebenen Geschäftsbereichen wurden weitere 2,7 Mio EUR (1-9/2012: 1,8 Mio. EUR) investiert.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen belaufen sich zum 30. September 2013 auf 80,4 Mio EUR (31. Dezember 2012: 120,0 Mio EUR).

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen zum 30. September 2013 sind im Vergleich zum 31. Dezember 2012 um 21,6 Mio EUR auf 34,5 Mio EUR (31. Dezember 2012: 56,1 Mio EUR) zurückgegangen.

Vorräte

Die Vorräte zum 30. September 2013 (314,6 Mio EUR) sind im Vergleich zum 31. Dezember 2012 (299,6 Mio EUR) um 5,0% gestiegen. Es wurden keine nennenswerten Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 262,6 Mio EUR blieben im Vergleich zum 31. Dezember 2012 (31. Dezember 2012: 264,5 Mio EUR) nahezu unverändert.

Eigenkapital und Dividenden

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2012 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals und zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Beschlossene und gezahlte Dividenden
der Lenzing AG
Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
Mio EUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2012 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 24. April 2013 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 30. April 2013)
53,1 26.550.000 2,00
Für das Geschäftsjahr 2011 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 19. April 2012beschlossene
Dividende (Zahlung ab 25. April 2012)
66,4 26.550.000 2,50

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2012 wurde in der Zwischenberichtsperiode ausbezahlt.

Von Tochterunternehmen wurden in der Zwischenberichtsperiode 0,2 Mio EUR (1-9/2012: 3,9 Mio EUR) an nicht beherrschende Gesellschafter ausgeschüttet.

Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2012 um 16,1 Mio EUR. Die Veränderung der Hedging Reserve führte zu einer Verringerung des Eigenkapitals um 0,7 Mio EUR (nach Ertragsteuern) im Vergleich zum 31. Dezember 2012.

Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2012 um 104,1 Mio EUR auf 597,5 Mio EUR (31. Dezember 2012: 701,6 Mio EUR).

Die 7-jährige Anleihe mit einem Nominale von 120,0 Mio EUR läuft bis 2017. Der Kupon in Höhe von jährlich 4,7 Mio EUR (bzw. 3,875% vom Nominale) ist jeweils zum 17. September fällig und wird unterjährig entsprechend abgegrenzt. In der Zwischenberichtsperiode gab es keine nennenswerten Emissionen, Rückkäufe oder Rückzahlungen von Anleihen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Abfertigungen), Jubiläumsgelder, sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden.

Note 7

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

Der Brutto-Cashflow sank in den ersten neun Monaten 2013 im Vergleich zur Vorjahreszwischenperiode auf 129,2 Mio EUR (1-9/2012: 198,5 Mio EUR). Der Rückgang ist insbesondere auf operative Gründe zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit betrug in der Zwischenberichtsperiode 57,3 Mio EUR (1-9/2012: 144,0 Mio EUR).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche enthielt in der Zwischenberichtsperiode insbesondere den Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen in Höhe von -177,9 Mio EUR (1-9/2012: -211,8 Mio EUR) und die Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 28,0 Mio EUR (1-9/2012: 36,6 Mio EUR). In den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sind insbesondere der Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen in Höhe von 61,7 Mio EUR (1-9/2012: 0,0 Mio EUR; siehe auch Note 4) und der Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen in Höhe von -2,7 Mio EUR (1-9/2012: -1,8 Mio EUR) enthalten.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -114,3 Mio EUR (1-9/2012: -75,2 Mio EUR) enthielt in der Zwischenberichtsperiode im Wesentlichen die Aufnahme bzw. Rückzahlung von Finanzierungen und die Ausschüttungen an Gesellschafter.

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Note 8

Kapitalrisikomanagement

Die wesentlichen Kennzahlen des Kapitalrisikomanagements stellen sich wie folgt dar:

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten Mio EUR
30.09.2013 31.12.2012
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 597,5 701,6
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 207,4 173,6
Summe 804,9 875,1

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand Mio EUR
30.09.2013 31.12.2012
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 323,9 481,7
Liquide Wertpapiere (in den Finanzanlagen) 12,0 38,6
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 7,8 8,5
Summe 343,7 528,8

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Die Nettofinanzverschuldung und das EBITDA vor Umstrukturierungen stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) Mio EUR
30.09.2013 31.12.2012
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 804,9 875,1
Liquiditätsbestand (-) -343,7 -528,8
Summe 461,2 346,3
EBITDA vor Ergebnis aus Umstrukturierungen Mio EUR
1-9/2013 1-9/2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 111,5 203,4
Abschreibungen (+) 86,5 80,7
Ertrag aus der Auflösung von Investitionszuschüssen (-) -2,1 -2,7
Summe 196,0 281,5

Die bereinigte Eigenkapitalquote (Eigenkapital nach IFRS zuzüglich Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern) betrug zum 30. September 2013 46,2% (31. Dezember 2012: 43,8%).

In der Zwischenberichtsperiode wurden alle nennenswerten Kapitalanforderungen erfüllt.

Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen neben dem Liquiditätsbestand zum 30. September 2013 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von 186,0 Mio EUR (31. Dezember 2012: 211,2 Mio EUR) zur Verfügung.

Note 9

Finanzinstrumente

Buchwerte und Fair Values nach Klassen

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. September 2013 bzw. 31. Dezember 2012 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Vermögenswerte* Mio EUR

30.09.2013 31.12.2012
Buch
wert
Fair
Value
Buch
wert
Fair
Value
Kredite und Forderungen:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 323,9 323,9 481,7 481,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 262,6 262,6 264,5 264,5
Finanzanlagen – Ausleihungen 8,1 8,1 2,2 2,2
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte – kündbare
nicht beherrschende Anteile
12,0 12,0 12,6 12,6
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – langfristi
ge Forderungen
5,5 5,5 1,7 1,7
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (ohne Deri
vate – offene Positionen und kündbare nicht beherrschende
Anteile) 21,4 21,4 14,9 14,9
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte:
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere 26,4 26,4 53,8 53,8
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – Kapital
anteil an nicht konsolidierten Gesellschaften (bewertet zu
Anschaffungskosten)
2,2 2,2 1,2 1,2
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert (Trading)
0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
3,5 3,5 5,3 5,3
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positi
vem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundge
schäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
1,8 1,8 0,3 0,3
Summe 667,4 667,4 838,3 838,3
Darin enthalten:
Bewertet zu Anschaffungskosten 2,2 2,2 1,2 1,2

*) Der Unterschied zwischen den dargestellten Buchwerten und den Bilanzpositionen betrifft nur nicht-finanzielle Vermögenswerte.

Die Überleitung per 31. Dezember 2012 ist aus dem Konzernabschluss per 31. Dezember 2012 ersichtlich.

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. September 2013 bzw. 31. Dezember 2012 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten* Mio EUR

30.09.2013 31.12.2012
Buch
wert
Fair
Value
Buch
wert
Fair
Value
Finanzschulden zum Restbuchwert:
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe 119,6 126,2 119,5 128,4
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen 199,3 201,2 199,2 200,3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
451,7 454,1 518,9 522,6
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber sons
tigen Darlehensgebern (übrige)
32,5 32,2 35,7 35,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 170,3 170,3 200,3 200,3
Kündbare nicht beherrschende Anteile 26,8 26,8 29,0 29,0
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(ohne Derivate – offene Positionen)
3,8 3,8 9,5 9,5
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) 27,2 27,2 26,8 26,8
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerte
te finanzielle Schulden:
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negati
vem Marktwert (Trading)
1,1 1,1 0,2 0,2
Sonstige:
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten 1,8 1,8 1,8 1,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negati
vem Marktwert (Cashflow Hedges)
1,2 1,2 2,0 2,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negati
vem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundge
schäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
0,6 0,6 1,8 1,8
Summe 1.036,0 1.046,6 1.144,8 1.158,3

Fair Value-Hierarchie

Die folgende Aufstellung analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen): In der Lenzing Gruppe sind dies Wertpapiere (Bewertung zu Börsenkursen und anderen Marktpreisen, insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds).

*) Der Unterschied zwischen den dargestellten Buchwerten und den Bilanzpositionen betrifft nur nicht-finanzielle Verbindlichkeiten. Die Überleitung per 31. Dezember 2012 ist aus dem Konzernabschluss per 31. Dezember 2012 ersichtlich.

  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (z. B. als Preise) oder indirekt (z. B. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen: In der Lenzing Gruppe sind dies Derivate, nämlich Devisentermingeschäfte und Gasswaps (Bewertung mittels marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten).
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen: In der Lenzing Gruppe gibt es derzeit keine derartigen Finanzinstrumente.

Inputfaktoren der Finanzinstrumente Mio EUR

Stand zum 30.09.2013 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe Wertpapiere 26,4 0,0 0,0 26,4 Derivate mit positivem Marktwert 0,0 5,2 0,0 5,2 Cashflow Hedge-Derivate 0,0 3,5 0,0 3,5 Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde 0,0 1,8 0,0 1,8 Trading-Derivate 0,0 0,0 0,0 0,0 Derivate mit negativem Marktwert 0,0 -2,9 0,0 -2,9 Cashflow Hedge-Derivate 0,0 -1,2 0,0 -1,2 Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde 0,0 -0,6 0,0 -0,6 Trading-Derivate 0,0 -1,1 0,0 -1,1

Inputfaktoren der Finanzinstrumente (Vorjahr) Mio EUR

Stand zum 31.12.2012 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Wertpapiere 53,8 0,0 0,0 53,8
Derivate mit positivem Marktwert 0,0 5,7 0,0 5,7
Cashflow Hedge-Derivate 0,0 5,3 0,0 5,3
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
0,0 0,3 0,0 0,3
Trading-Derivate 0,0 0,0 0,0 0,0
Derivate mit negativem Marktwert 0,0 -4,1 0,0 -4,1
Cashflow Hedge-Derivate 0,0 -2,0 0,0 -2,0
Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
0,0 -1,8 0,0 -1,8
Trading-Derivate 0,0 -0,2 0,0 -0,2

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2012 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie. Zum 31. Dezember 2012 wurden Derivate (Gasswaps) mit einem Marktwert von TEUR 124 und TEUR -1.262 von der Stufe 1 in die Stufe 2 umgegliedert, weil für diese Derivate keine auf einem aktiven Markt notierten Preise vorliegen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere auf Grund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Bei positiven Marktwerten wird die Bonität des Vertragspartners in die Bewertung einbezogen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Beteiligungen an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen sowie sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis nicht verlässlich ermittelt werden kann oder bei unwesentlicher Bedeutung, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt. Im Wesentlichen betrifft dies mit 1,1 Mio EUR (31. Dezember 2012: 0,0 Mio EUR) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt sowie mit rund 1,2 Mio EUR (31. Dezember 2012: 1,2 Mio EUR) die Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG), Lenzing. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft, die Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren herstellt. Die GSG ist eine österreichische mittelständische Kapitalgesellschaft, die regional Immobilien errichtet, verkauft, vermietet und verwaltet. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Zwischenberichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Zwischenberichtsperiode kam es zu keinen Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Finanzinstrumente. Weitere Details dazu können im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 nachgelesen werden.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 10

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen des Lenzing Konzerns zählen alle verbundenen und at Equity bewerteten Unternehmen sowie die Mitglieder der Organe der Lenzing AG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung. Zu den verbundenen Unternehmen zählen auch die B & C Industrieholding GmbH und deren Tochterunternehmen.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH hat die Lenzing Gruppe in der Zwischenberichtsperiode eine Steuergutschrift in Höhe von 1,3 Mio EUR (1-9/2012: Steuergutschrift 10,1 Mio EUR) verbucht. Weiters erfolgten in der Zwischenberichtsperiode gemäß der vertraglichen Verpflichtung Vorauszahlungen der Steuerumlage an die B & C Industrieholding GmbH von 40,3 Mio EUR (im Vorjahr: von 42,5 Mio EUR). Die zum 31. Dezember 2012 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber der B & C Industrieholding GmbH wurde per 30. September 2013 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit at Equity bewerteten Unternehmen und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

und deren wesentlichen Tochterunternehmen Mio EUR
1-9/2013 1-9/2012
Umsatzerlöse 51,8 51,4
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 69,6 65,8
30.09.2013 31.12.2012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8,4 13,0
Verbindlichkeiten 14,0 13,7

Beziehungen zu at Equity bewertetenUnternehmen

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen eines at Equity bewerteten Unternehmens übernommen (siehe Note 12).

Note 11

Organe der Gesellschaft

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. April 2013 wurde Herr KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA neu in den Aufsichtsrat gewählt. Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2012 nicht geändert.

Die Lenzing AG hat am 4. Oktober 2013 bekanntgegeben, dass Herr Mag. Thomas G. Winkler, mit Jahresende seine Vorstandsfunktion zurücklegen und der Vorstand um einen Marketingund Vertriebsvorstand, somit von drei auf vier Personen, erweitert werden wird.

Sonstige Erläuterungen

Note 12

Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und –verbindlichkeiten, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken

Der Konzern hat zum 30. September 2013 0,3 Mio EUR (31. Dezember 2012: 0,6 Mio EUR) an Haftungen für ein Tochterunternehmen eines at Equity bewerteten Unternehmens übernommen. Weiters bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten, in Höhe von 5,2 Mio EUR (31. Dezember 2012: 2,3 Mio EUR) und, im untergeordneten Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils das maximale finanzielle Risiko aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Es wird als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag 0,0 Mio EUR (31. Dezember 2012: 0,0 Mio EUR) beträgt.

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass auf Grund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 30. September 2013 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

Note 13

Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche Saisonalität gekennzeichnet.

Die Entwicklung der Konjunktur und die für die Lenzing Gruppe wesentlichen Indikatoren für die Beschaffung, Produktion und Nachfrage werden laufend vom Management überwacht. Dabei sind in der Lenzing Gruppe insbesondere die Mengen und Preise beim Absatz von Fasern und bei der Beschaffung von Zellstoff (bzw. den anderen zentralen Materialien) entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die davon hauptsächlich betroffenen Erfolgspositionen (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in Note 5 beschrieben. Weiterführende Hinweise sind den Notes 6 und 7 sowie dem Lagebericht des Konzernzwischenberichtes zu entnehmen.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 01-09/2013

Note 14

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Oktober 2013 wurde mit "excelLENZ 2.0" ein weiteres umfassenderes Umstrukturierungsprogramm gestartet, das eine Optimierung der internen Betriebsabläufe sowie aller Produktions-, Marketing- und Vertriebsaktivitäten zum Inhalt hat. Es ist ein weiterer, umfassender Schritt zur langfristigen Absicherung der Ertragslage und der zukünftigen Investitionsvorhaben. In den vergangenen Wochen wurden Verbesserungspotenziale für alle Kostenmodule inklusive aller Standorte defi niert. Die darauf basierenden Maßnahmen werden neben Einsparungen bei Materialkosten massive Reduktionen des Sachaufwandes und im Overheadbereich, umfassende operative Effi zienzsteigerungen sowie Personaleinsparungen mit sich bringen. Davon sind weltweit alle Standorte betroffen. Für den größten Standort Lenzing/OÖ ist voraussichtlich mit Personalkürzungen von bis zu 15% des Belegschaftsstandes von aktuell rund 2.600 zu rechnen (inkl. der entstehenden Pensionierungen und nicht nachbesetzter Stellen). Insgesamt werden weltweit bis zu 600 Stellen abgebaut bzw. nicht mehr nachbesetzt.

Die einzelnen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten zügig implementiert und somit schon im Jahresverlauf 2014 teilweise ergebniswirksam werden. Für die Umsetzung des Programmes "excelLENZ 2.0" rechnet Lenzing mit Einmalaufwendungen im mittleren zweistelligen Mio-EUR-Bereich.

Lenzing, am 13. November 2013

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

Mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Filaments Global Safety, Health & Environment Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management Group Compliance

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 (1) z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 13. November 2013

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

Mit Verantwortung für:

Business Unit Engineering Corporate Communications Global Human Resources Internal Audit Mergers & Acquisitions Wood Purchasing

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mit Verantwortung für:

Business Unit Textile Fibers Business Unit Nonwoven Fibers Business Unit Pulp Business Unit Energy Business Unit Filaments Global Safety, Health & Environment Environment Lenzing Site Infrastructure Lenzing Site Business Planning

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mit Verantwortung für:

Global Finance Global Information Technology Global Purchasing Investor Relations Legal Management Risk Management Group Compliance

Hinweise:

Dieser Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Herausgeber

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Redaktion

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