AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Semperit AG Holding

Annual Report Mar 27, 2014

760_10-k_2014-03-27_c48602eb-12ba-4e95-9231-c7c6dd8b68ef.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Jahresfinanzbericht 2013

Was viele interessiert

Unsere

Erfolgsfaktoren

Wie gut eine Mannschaft tatsächlich zusammenspielt, wird am Ende des Tages an ihren Erfolgen gemessen. Neben dem Teamgeist sind es auch herausragende Einzelleistungen, die für den Erfolg entscheidend sind. Für die Semperit Gruppe gilt das in besonderer Weise: Die Erfolge in den vier Segmenten bestimmen in ihrem Zusammenspiel die Zukunft der Unternehmensgruppe.

1

2

Der Zug zum Tor

Akquisition von Latexx Partners

Die Semperit Gruppe hat mit der Übernahme von Latexx Partners in Malaysia im Jahr 2012, für die in Summe rund 150 Mio. EUR aufgewendet wurde, einen Meilenstein ihrer Wachstumsstrategie gesetzt. Rund 1.800 Mitarbeiter produzieren Untersuchungs- und Schutzhandschuhe für die ganze Welt. Die Integration in die Semperit Gruppe kann als voller Erfolg bezeichnet werden.

9,4%

im Jahr 2013

Ergebnis je Aktie +17,8% auf 2,65 EUR

EBIT +21,1% auf 87,8 Mio. EUR

»Wir verfolgen eine nachhaltige Wachstumsstrategie, die sich sowohl auf Akquisitionen als auch auf die Stärkung der bestehenden Unternehmenseinheiten stützt. «

Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Ambitionierte Wachstumsstrategie

Die Semperit Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, im Zeitraum 2010 bis 2015 im Durchschnitt ein jährliches zweistelliges Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge in der Bandbreite von 8% bis 11% zu erzielen. Bei beiden Zielen liegt das Unter nehmen gut im Rennen.

3

4

5

6

7

Rekordinvestition in Polen

Bis 2015 werden in die Erweiterung der Förderbandproduktion von Sempertrans in Belchatów, Polen, rund 40 Mio. Euro investiert. Das ist die bisher größte organische Investition von Semperit.

2

Stabilität durch Diversifikation

Für langfristige Erfolge sind nicht nur eine ambitionierte Strategie und klare Ziele notwendig, sondern auch eine tragfähige, bewährte Ausgangsbasis. Die Semperit Gruppe verfügt über diese Stabilität. Die unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten der vier Semperit Segmente und die breite geografische Präsenz stellen in Summe eine wertvolle Diversifikation im Sinne eines Risikoausgleichs sicher.

Operative Diversifikation

Mit den Segmenten Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform stützt sich der Erfolg der Semperit auf mehrere Produktgruppen mit unterschiedlichen Nachfragezyklen. Der Ausgleich in der Gruppe ermöglicht eine langfristige Strategie und antizyklische Investitionen.

»Die Semperit Gruppe

ist sehr solide aufgestellt. Und damit das so bleibt, werden wir auch in Zukunft trotz aller wertorientierten Wachstumsambitionen eine sehr umsichtige Finanzierungsstrategie verfolgen.«

Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Cash Flow aus dem Ergebnis 2013: 116,2 Mio. EUR

0,90 EUR Basisdividende +0,30 EUR Jubiläumsbonus

Eigenkapitalquote per Jahresende 2013 48,3%

Erfolgreiche Aufnahme eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 125

Mio. EUR

Starke Cash-Flow-Generierung, ausreichende Liquidität

Die Semperit Gruppe konnte 2013 einen Cash Flow aus dem Ergebnis in Höhe von 116,2 Mio. EUR erzielen. Mit liquiden Mitteln in Höhe von 182,6 Mio. EUR und verfügbaren Kreditlinien in Höhe von 180 Mio. EUR verfügt die Semperit Gruppe über eine ausreichende Liquidität zur Finanzierung ihrer strategischen Vorhaben.

Solide Bilanzstruktur

Trotz der Forcierung der Investitionstätigkeit weist die Semperit Gruppe per Jahresende 2013 eine Eigenkapitalquote von 48,3% aus und liegt damit deutlich über dem Branchendurchschnitt.

48%

Sempermed 435 Mio. EUR Semperform 131 Mio. EUR 14% Sempertrans 154 Mio. EUR 17% Semperflex 186 Mio. EUR

21%

Umsatz nach Segmenten

3

4

5

6

7

Wer sich auf seinen Erfolgen von gestern ausruht, wird schon morgen verlieren. Die Semperit Gruppe investiert daher laufend in die Weiterentwicklung ihres Produktportfolios und setzt dabei regelmäßig neue Standards. Schließlich gilt es, dem Firmennamen Semperit, der sinngemäß mit »Es gibt immer eine Lösung« übersetzt wird, bestmöglich zu entsprechen.

Innovationskraft

340 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung tätig

63 F&E-Projekte unterschiedlicher Größenordnung im Jahr 2013

abgeschlossen

Rund 8 Mio. EUR für F&E im Jahr 2013

Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Ausgezeichnet

Im Dezember 2013 wurde das vom Segment Sempertrans neu entwickelte Energiespar-Förderband, das Energieeinsparungen im Antrieb von bis zu 25% im Vergleich zu herkömmlichen Förderbändern ermöglicht, mit dem Innovation Award im Rahmen des Entrepreneurship-Kongresses in Katowice, Polen, ausgezeichnet.

340 Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung

»Wir konnten 2013 über 60 F&E-Projekte, die sehr unterschiedliche Ziele verfolgten, abschließen. Diese Intensität gilt es mit der gemeinsamen Mission, jeden Tag besser zu werden, fortzusetzen.« 2

Die Semperit Gruppe verfügt über Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Malaysia, China, Indien, Polen, Thailand, Tschechien und Österreich. Die Koordination erfolgt durch das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wimpassing, Niederösterreich. Weltweit sind rund 340 Mitarbeiter in diesem Bereich beschäftigt.

F&E-Ziele im Überblick

Rund 8 Mio. EUR bzw. rund 1% der Umsatzerlöse wendete die Semperit Gruppe im Jahr 2013 für Forschung und Entwicklung auf. Folgende Ziele stehen dabei im Fokus: • Marktorientierte Produktinnovationen • Optimierung des Ressourceneinsatzes • Flexibilisierung der Produktionsverfahren • Wissenstransfer als Basis für Synergien

7

1

5

4

3

Im Bewusstsein darüber, dass unsere Kunden mit ihrer Nachfrage letztlich über den Unternehmenserfolg entscheiden, setzt die Semperit Gruppe zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenorientierung und Marktbearbeitung. Lieferzeiten werden verkürzt und Initiativen wie die Customer Focus Campaign fördern das Verständnis für die Anliegen der Kunden und deren ganz konkrete Wünsche.

Kundennähe und Marktorientierung

Customer Focus Campaign

Mit dieser breit angelegten Initiative, die im Herbst 2013 gestartet wurde, verfolgt die Semperit Gruppe das Ziel, durch konstruktives Feedback der Kunden und der Mitarbeiter herausragende Lösungen ebenso aufzuzeigen wie Verbesserungspotenziale. Mitarbeiter mit einer besonders stark ausgeprägten Kundenorientierung werden weltweit von allen Kollegen zum Customer Focus Champion gewählt und als leuchtendes Vorbild auf die Bühne gebeten.

Kleiner Zettel, große Wirkung

Es ist nur ein kurzer Abschnitt auf Lieferscheinen, Rechnungen und allen anderen Dokumenten des Segments Semperflex: "Ich bin nicht glücklich mit der Semperit Performance" steht hier zum Ankreuzen bereit. Unkompliziert und ohne großen Aufwand können Kunden mitteilen, wo der Schuh drückt. So kann die gesamte Prozesskette aus Sicht der Kunden analysiert und entsprechend verbessert werden.

Weitere Stärkung des Vertriebs

Vor allem in Asien und Lateinamerika bauten die Segmente Sempermed und Semperflex 2013 ihr Vertriebsnetz aus, um noch näher an den dortigen Kunden zu sein. Die Anzahl der Länder, in denen Semperit Produkte vertrieben werden, beläuft sich auf mehr als 100.

»Oft sind es viele kleine Schritte, die in Summe eine deutliche Verbesserung bei der Betreuung unserer Kunden ermöglichen – deshalb arbeiten wir Tag für Tag an diesen kleinen Schritten.«

Penny Pan Xiaoyan Marketing & Customer Service, Shanghai, China

»Mein Markenverständnis beruht auf den drei Säulen Verlässlichkeit, Verfügbarkeit und – für mich am wichtigsten – Beständigkeit. Daher war es mei-

ne beste Entscheidung, mit aller Kraft auf Semperguard® zu setzen.«

Mårten Gigel Handisafe, Kunde von Sempermed, Schweden

1 2

5

6

7

Wirklich große, nachhaltige Erfolge lassen sich nur erzielen, wenn Grenzen überwunden werden – bei Ländern ebenso wie bei etablierten Denkmustern und Lösungen. Die Semperit Gruppe verfolgt diesen Weg und begreift Globalisierung als Chance zur Fortsetzung und Intensivierung ihres profitablen Wachstumskurses.

Grenzenlose Erfolge

Vertrieb in mehr als 100 Ländern

Rund 10.300 Mitarbeiter auf 3

Kontinenten

Großauftrag für Sempertrans

Sempertrans verbuchte im Oktober 2013 einen weiteren Großauftrag und wird Förderband-Hauptlieferant des deutschen Energiekonzerns RWE mit einem geschätzten Auftragsvolumen von 100 Mio. EUR während der nächsten fünf Jahre.

»2013 starteten wir den Vertrieb von Industrieschläuchen in Asien und können bereits erste Erfolge verzeichnen.«

Jan Timmermann Semperflex Sales Asia Pacific, Singapur

Globales Geschäft

Egal ob Untersuchungshandschuhe in Japan, Hydraulikschläuche in den USA, Förderbänder in Chile oder Fensterdichtungen in Russland – Semperit Produkte sind in mehr als 100 Ländern gefragt. Verlässlichkeit und Qualität seit 190 Jahren.

Rund 40% des Umsatzes außerhalb Europas

Europa 555 Mio. EUR 61%

Asien, Afrika, andere Länder 155 Mio. EUR 17%

Nord- und Südamerika 196 Mio. EUR 22%

Umsatz nach Regionen

2

3

6

7

1

Ausbau der Produktionskapazitäten in Odry, Tschechien

Zur Erweiterung der Produktionskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche um rund 30% am tschechischen Standort Odry investiert das Segment Semperflex im Jahr 2014 rund 10 Mio. EUR.

4

Die zuverlässige, preiswerte und flexible Absicherung des Rohstoff bedarfs ist für Produktionsunter nehmen wie die Semperit Gruppe von entscheidender Bedeutung. Welche Rohstoffe in welcher Qualität werden wann und an welchen Standorten be nötigt? Welche Preise sind angesichts des Wettbewerbs noch akzeptabel? Mit effektiven Maßnahmen arbeitet die Semperit Gruppe kontinuierlich an der Beantwortung dieser Fragen.

Aktives Kostenund Rohstoffmanagement Synthese- und

Naturkautschuk

Die weltweite Jahresproduktion von Kautschuk beläuft sich auf rund 2 7 Mio. Tonnen, wovon rund 15 Mio. Tonnen auf synthetischen Kautschuk sowie knapp 12 Mio. Tonnen auf Naturkautschuk entfallen. Große Produzen tenländer von Naturkautschuk sind Thailand, Indonesien und Malaysia. Der Grundrohstoff für Synthesekautschuk ist Rohöl, der Naturkautschuk wird als nachwachsender Rohstoff von Kaut schukbäumen gewonnen.

»Die Semperit Gruppe deckt rund 60% bis 70% des gesamten Rohstoffbedarfs über die Märkte in Asien ab. Mit der Verstärkung unserer Einkaufsorganisation in Asien konnten wir eine noch effizientere Zusammenarbeit zwischen Produktion, Logistik und Vertrieb zum Vorteil unserer Kunden sicherstellen.«

Kalwant Singh Procurement Asia, Singapur

Globale Beschaffungsmärkte

Bei der Herstellung der Semperit Produkte kommen Rohstoffe wie Latex, Kautschuk, Festigkeitsträger, Ruße und Chemikalien zum Einsatz, für die 2013 in Summe 56% aller Umsatzerlöse aufgewendet wurden. Diesen Kostenblock optimal zu gestalten, ist die Hauptauf gabe der zentralen Abteilung Group Procurement & Logistics. 2

56% der Umsatzerlöse für Materialaufwand

511 Mio. EUR Materialaufwand 3

6

7

1

4

»Bei den vielfältigen Maßnahmen zur Integration von Latexx Partners ging es uns auch um eine nach haltige Verbesserung des Energieeinsatzes. Erste wichtige Initiativen konnten wir bereits umsetzen und damit den Verbrauch deutlich senken.«

Christof Brunnthaller Engineering, Asia

5

Bekanntlich ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Im über tragenen Sinn gilt dieses Sprichwort auch für Unternehmen wie die Semperit Gruppe. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an das Perso nalmanagement, das die Mitarbeiter auf die anstehenden Herausforderun gen vorbereitet, die Leistungsorien tierung fördert und den zukünftigen Bedarf an Fach- und Führungskräften abdecken muss.

Starkes Team

7

Fast 10.300 Mitarbeiter weltweit im Einsatz

Das größte Segment bildet Sempermed mit rund 7.000 Mitarbeitern, die vorwiegend in den Produktionsstätten in Asien (vor allem in Thailand und in Malaysia) tätig sind. Auf das Segment Semperflex entfallen mit fast 1.500 Mitarbeitern rund 14% der Gesamtbelegschaft. In den Segmenten Sempertrans (fast 1.000) und Semperform (mehr als 700) waren zum Jahresende rund 9% bzw. 7% der Mitarbeiter tätig, im Corporate Center weniger als 1%.

Doris Gao Human Resources, Pudong, China

»Wir möchten die Führungskompe tenzen unserer Mitarbeiter für das weitere Wachstum der Semperit stärken und haben deshalb 2013 eine Leadership Academy mit den Themen Strategie, Leadership und Change erfolgreich ins Leben gerufen. «

Natascha Hoxha Human Resources, Wien, Österreich

13% Frauenanteil im oberen und mittleren Management

Rund 30% der Teilnehmer an der Leadership Academy aus Asien und USA

2

1

5

4

Zielgerichtete Aus- und Weiterbildung

Neue Mitarbeiter erhalten mit der Onboarding Academy ein umfangreiches Einschulungsprogramm über die Semperit Gruppe. Dadurch werden die Integration in das Unternehmen sowie die internationale Vernetzung unterstützt. Die Talent Academy bereitet zukünftige Experten und Führungskräfte für Aufgaben in den Segmenten sowie in der Holding vor. Zur Optimierung der Führungskompetenzen des Managements vermittelt die Leadership Academy das entsprechende Know-how.

... und hier unsere Zahlen, die diesen Erfolg belegen.

Ertragskennzahlen
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111) 20101) 20091)
Umsatzerlöse 906,3 +9,4% 828,6 820,0 689,4 588,1
EBITDA 132,5 +21,9% 108,7 110,0 112,3 102,8
EBITDA-Marge 14,6% +1,5 PP 13,1% 13,4% 16,3% 17,5%
EBIT 87,8 +21,1% 72,5 80,4 82,3 69,6
EBIT-Marge 9,7% +0,9 PP 8,8% 9,8% 11,9% 11,8%
Ergebnis nach Steuern 54,9 +18,8% 46,2 51,8 45,4 38,8
Ergebnis je Aktie2), in EUR 2,65 +17,8% 2,25 2,52 2,21 1,89
Cash Flow aus dem Ergebnis 116,2 +35,7% 85,6 89,4 91,0 92,6
Eigenkapitalrentabilität 13,3% +1,9 PP 11,4% 13,6% 12,9% 12,5%
Bilanzkennzahlen
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111) 20101) 20091)
Bilanzsumme 852,1 +3,4% 824,5 616,7 593,5 531,5
Eigenkapital2) 411,5 +1,3% 406,2 379,4 351,1 310,6
Eigenkapitalquote 48,3% –1,0 PP 49,3% 61,5% 59,2% 58,4%
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
49,7 +20,6% 41,2 45,1 52,5 22,7
Mitarbeiter (Stichtag) 10.276 +7,3% 9.577 8.025 7.019 6.490
Sektor- und Segmentkennzahlen
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111) 20101) 20091)
Sektor Medizin = Sempermed
Umsatzerlöse 434,9 +13,4% 383,5 371,5 316,4 271,4
EBITDA 58,7 +41,2% 41,5 44,4 56,9 59,2
EBIT 36,6 +32,7% 27,6 34,4 47,1 49,6
Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform
Umsatzerlöse 471,5 +5,9% 445,1 448,5 373,0 316,7
EBITDA 90,1 +12,4% 80,2 73,2 60,3 46,0
EBIT 67,7 +16,3% 58,2 53,5 40,1 22,5
Semperflex
Umsatzerlöse 186,1 +3,1% 180,6 186,9 145,5 105,3
EBITDA 41,5 +7,5% 38,6 35,2 34,2 15,1
EBIT 29,7 +7,6% 27,6 24,5 24,2 0,4
Sempertrans
Umsatzerlöse 154,5 +7,5% 143,8 147,0 118,1 114,9
EBITDA 23,9 +12,9% 21,2 14,4 3,6 15,4
EBIT 19,4 +21,3% 16,0 10,8 0,0 11,8
Semperform
Umsatzerlöse 130,8 +8,4% 120,7 114,6 109,4 96,5
EBITDA 24,7 +21,0% 20,4 23,6 22,5 15,5
EBIT 18,6 +27,3% 14,6 18,2 15,9 10,3

Hinweis:

Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. 1) Werte für 2011 angepasst (siehe Geschäftsbericht 2012, Konzernanhang 2.18), Werte für 2009 und 2010 nicht angepasst.

2) Auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend

INHALT

Die Semperit Gruppe

Interview mit dem Vorstand 21
Unternehmensprofil /
Semperit Gruppe im Überblick 28
Unternehmensstrategie 38
Sempermed 42
Semperflex 48
Sempertrans 52
Semperform 56
Corporate Center 60
Forschung und Entwicklung 63
Aktives Kosten- und
Rohstoffmanagement 66
Unternehmensverantwortung /
Nachhaltigkeit 70
Mitarbeiter 74
Investor Relations 79

Corporate Governance

Corporate Governance Bericht ..... 83 Bericht des Aufsichtsrats ............... 92

Konzernlagebericht

Entwicklung Rohstoffmärkte 95
Umsatz- und Ergebnisentwicklung 96
Dividende 99
Vermögens- und Finanzlage 99
Cash Flow 101
Investitionen 102
Entwicklung der Sektoren 103
Entwicklung der Segmente 104
Mitarbeiter 108
Forschung und Entwicklung 108
Umweltschutz und
Ressourcenschonung 109
Angaben laut
§ 243a Abs. 1 UGB 109
Risikobericht 111
Ausblick 115
Ereignisse nach Bilanzstichtag 116
Wirtschaftliches Umfeld 94
Konzerngewinn- und
-verlustrechnung 118
Konzerngesamtergebnis
rechnung 119
Konzerngeldflussrechnung 120
Konzernbilanz 121
Konzerneigenkapital
veränderungsrechnung 122
Konzernanhang 123
Allgemeine Erläuterungen 123
Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden 122
Konsolidierungskreis 142
Segmentberichterstattung 146
Erläuterungen zur Konzerngewinn
und -verlustrechnung 149
Erläuterungen zur
Konzernbilanz 155
Konzerngeldflussrechnung 178
Risikomanagement 179
Sonstige Verpflichtungen
und Risiken 187
Geschäftsbeziehungen zu naheste
henden Unternehmen und Personen
sowie zu Mitgesellschaftern 188
Ereignisse nach Bilanzstichtag 189
Bestätigungsvermerk 190
Einzelabschluss
Semperit AG Holding 192
Erklärung der
gesetzlichen Vertreter 194

Konzernabschluss Semperit AG Holding

Lagebericht 196
Jahresabschluss 209
Bestätigungsvermerk 223

Serviceangaben

Unternehmensgeschichte 226
Glossar 227
Impressum und Kontakt 229

»2013 war ein weiteres Rekordjahr – sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis.«

Ein Interview mit den Vorständen

Der Vorstand der Semperit AG Holding – Thomas Fahnemann, Johannes Schmidt-Schultes und Richard Ehrenfeldner – im Gespräch über den Geschäftsverlauf 2013, Ziele der Unternehmensstrategie und wichtige Weichenstellungen.

Herr Fahnemann, Sie sind im April seit drei Jahren Vorstandsvorsitzender bei Semperit. 2013 wurde ein neues Rekordjahr – haben Sie damit bei Ihrem Antritt gerechnet?

190 Jahre Semperit – was gibt es für die Aktionäre, was für das Unternehmen zu feiern?

Fahnemann: Die letzten drei Jahre waren sehr spannend. Wir konnten mit der Akquisition von Latexx Partners im Jahr 2012 einen wichtigen Meilenstein für Sempermed setzen und unsere Wachstumsstrategie auch im Sektor Industrie beschleunigen. Dass sich diese Strategie auch in den Umsatz- und Ergebniszahlen widerspiegelt, ist erfreulich, darf uns aber nicht davon abhalten auch, weiterhin hart an der Erreichung unserer Vision zu arbeiten. Wir wollen in den nächsten Jahren unsere Stellung als Global Player mit führenden Positionen in allen Kernbereichen absichern. Dafür liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Mit den bislang erreichten Zielen bin ich aber durchaus zufrieden.

Schmidt-Schultes: Die Semperit Gruppe zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Unternehmen an der Wiener Börse und hat in ihrer langen Unternehmensgeschichte viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt. Das 190-jährige Bestehen nehmen wir zum Anlass, die Dividende in Höhe von 0,90 EUR je Aktie um einen Jubiläumsbonus in Höhe von 0,30 EUR zu ergänzen. Dieser Vorschlag an die Hauptversammlung wird durch den erfolgreichen Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2013 ermöglicht. Wir konnten den Umsatz um 9,4% auf 906,3 Mio. EUR sowie das Ergebnis nach Steuern um 18,8% auf 54,9 Mio. EUR steigern und damit neue Rekordwerte erzielen. Das Erfreuliche daran ist, dass alle vier Segmente ihren Beitrag dazu geleistet haben.

Ehrenfeldner: Aus meiner Sicht bestätigt diese Entwicklung, dass wir heute in allen operativen Segmenten gut aufgestellt sind. Ein wesentlicher Aspekt dieses Erfolgs ist die Innovationskraft von Semperit. Alleine im Jahr 2013 konnten wir über 60 F&E-Projekte erfolgreich abschließen und mit neuen Produkten wie dem Energiespar-Förderband oder dem Sempermed Syntegra® UV, einem Operationshandschuh ohne allergieauslösende Beschleunigerchemikalien, überzeugen.

Sempermed verzeichnete zweistellige Wachstumsraten beim Absatz – ist das die Auswirkung der Akquisition von Latexx Partners Ende 2012?

Fahnemann: Nicht nur. Die deutlich höheren Verkaufsmengen resultierten aus einer allgemein besseren Vertriebsleistung und natürlich auch aus der Akquisition von Latexx Partners. So konnten wir in Summe den Segmentumsatz um 13,4% auf 434,9 Mio. EUR steigern, obwohl aufgrund niedriger Rohstoffpreise für Naturlatex negative Preiseffekte zu verzeichnen waren. Viel wichtiger ist jedoch, dass wir das Ergebnis im Segment Sempermed substanziell verbessern konnten. Das EBIT lag mit 36,6 Mio. EUR um 32,7% über dem Vorjahreswert, womit die EBIT-Marge von 7,2% auf 8,4% verbessert wurde und in der angestrebten Bandbreite von 8% bis 11% liegt.

Wie haben sich die einzelnen Segmente im Sektor Industrie 2013 entwickelt?

Schmidt-Schultes: Wir konnten in allen drei Segmenten des Sektors Industrie zweistellige Margen – sowohl beim EBITDA wie auch beim EBIT – erzielen und den Umsatz in Summe um 5,9% auf 471,5 Mio. EUR steigern. In Anbetracht der Tatsache, dass in nahezu allen Absatzmärkten die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch 2013 schwierig waren, ist das ein sehr beachtlicher Erfolg. Im Segment Semperflex gelang uns in den beiden Business Units Hydraulik- und Industrieschläuchen ein deutliches Mengenwachstum, das trotz eines zunehmenden Preisdrucks eine Umsatzsteigerung von 3,1% auf 186,1 Mio. EUR ermöglichte. Das EBIT wurde um 7,6% auf 29,7 Mio. EUR und die EBIT-Marge auf 16,0% nach 15,3% im Vorjahr verbessert.

Fahnemann: Besonders stolz bin ich auf die Entwicklung im Segment Sempertrans, das von der Fokussierung auf das profitable Geschäftsfeld der stahlverstärkten Förderbänder profitierte. Der Segmentumsatz konnte um 7,5% auf 154,5 Mio. EUR und das EBIT um 21,3% auf 19,4 Mio. EUR gesteigert werden. Damit verbesserte sich die EBIT-Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 12,5%.

Ehrenfeldner: Und zu guter Letzt konnten wir auch im Segment Semperform in allen wesentlichen Business Units stärker als der Gesamtmarkt wachsen und eine Umsatzsteigerung von über 8,4% auf 130,8 Mio. EUR erzielen. Gleichzeitig wurde das EBIT um 27,3% auf 18,6 Mio. EUR verbessert. Diese Fortschritte sind das Resultat einer sehr guten Kapazitätsauslastung, eines konsequenten Kostenmanagements und vor allem auch einer gut durchdachten Beschaffungs- und Absatzpreisgestaltung.

»Wir konnten das Ergebnis im Segment Sempermed substanziell verbessern.«

»Kostendisziplin und Optimierung von Strukturen und Prozessen leisten einen Beitrag zum sehr guten Ergebnis.«

Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

Fast ununterbrochenes Umsatz- und Gewinnwachstum in den letzten zehn Jahren – was macht Semperit besser als andere Unternehmen? Fahnemann: Es ist das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die Semperit in Summe zu einem besonderen Unternehmen machen. Vor allem in den letzten Jahren, die von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, hat sich das Geschäftsmodell der Semperit Gruppe bewährt. Wir setzen auf Innovationskraft und Know-how, auf die hohe Leistungsbereitschaft unseres gesamten Teams, schlanke, effiziente Strukturen und eine weltweite Ausrichtung. Letztlich entscheiden unsere Kunden über unseren Erfolg – hier konnten wir in den vergangenen zwei bis drei Jahren deutliche Verbesserungen bei der Auftragsabwicklung und Betreuung erzielen. Das macht sich bezahlt und schafft auch die Flexibilität und den Spielraum für weiteres Wachstum.

Schmidt-Schultes: Neben den genannten Faktoren sind aus meiner Sicht auch die finanzielle Stabilität der Semperit Gruppe und eine sehr umsichtige Expansionsstrategie wichtige Erfolgskriterien: So weisen wir per Jahresende 2013 eine Eigenkapitalquote von 48,3% aus und liegen damit deutlich über dem Branchendurchschnitt. Außerdem bauen wir unsere bestehenden Kapazitäten gezielt und absatzmarktorientiert aus. Bei anorganischen Wachstumsschritten verfolgen wir eine klare Strategie und sind sehr preissensitiv. Nicht zuletzt leisten unsere Kostendisziplin und die konsequente Optimierung von Strukturen und Prozessen ihren Beitrag zu dem sehr guten Ergebnis.

Was waren 2013 die größten Investitionen für dieses Wachstum?

Ehrenfeldner: Wir haben 2013 massiv in die Effizienzsteigerung der Produktionskapazitäten investiert. Eine sehr große Investition tätigen wir auch für die Erweiterung der Förderbandproduktion von Sempertrans in Belchatów, die Zug um Zug ab dem ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung stehen wird. In Summe beläuft sich das dafür notwendige Investitionsvolumen auf rund 40 Mio. EUR – das ist die größte organische Investition unserer Unternehmensgeschichte. Parallel dazu konnten wir den Ausbau der Kapazitäten für die Schlauchproduktion des Segments Semperflex am tschechischen Standort Odry starten, wofür wir in Summe rund 10 Mio. EUR investieren werden.

Fahnemann: Ich möchte ergänzen, dass diese beiden Großvorhaben von uns sehr akribisch vorbereitet wurden. Wir entsprechen damit zum einen der starken Nachfrage nach Förderbandgurten, die sich auch in einem Großauftrag des deutschen Energieunternehmens RWE widerspiegelt – auf Basis der Verbrauchsmengen der letzten Jahre gehen wir hier von einem Auftragsvolumen in Höhe von etwa 100 Mio. EUR für die nächsten fünf Jahre aus. Zum anderen werden wir mit den Investitionen am Standort Odry die Marktposition des Segments Semperflex sehr deutlich stärken.

Wie finanziert Semperit diese und weitere Investitionsvorhaben?

Schmidt-Schultes: Dank einer stark ausgeprägten Finanzdisziplin verfügen wir per Jahresende 2013 über eine positive Nettoliquidität in Höhe von 43,3 Mio. EUR. Das heißt, unsere liquiden Mittel übersteigen mit diesem Betrag die Summe der Finanzverbindlichkeiten inklusive des Schuldscheindarlehens, das wir 2013 in Höhe von 125 Mio. EUR abgeschlossen haben. Darüber hinaus können wir auf einen Rahmenkredit in Höhe von 180 Mio. EUR zurückgreifen, sofern Bedarf besteht. Aus finanzieller Sicht steht somit der Fortsetzung unseres Wachstumskurses nichts im Wege.

»Wir haben 2013 massiv in die Effizienzsteigerung der Produktions kapazitäten investiert.«

Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Können Sie diesen Wachstumskurs konkretisieren?

Fahnemann: Wir verfolgen unverändert das Ziel, im Zeitraum 2010 bis 2015 im Durchschnitt jedes Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Für die letzten drei Jahre beläuft sich der Vergleichswert auf 9,5%, worauf ich stolz bin. Neben weiterem organischem Wachstum prüfen wir laufend auch mögliche Akquisitionen zur Stärkung unserer bestehenden Kerngeschäftsfelder, wobei wir jedoch auch in Zukunft sehr selektiv vorgehen werden. Die EBIT-Marge soll sich im genannten Zeitraum in einer Bandbreite von 8 bis 11% bewegen – auch hier konnten wir 2013 mit einer Marge von 9,7% diese Zielsetzung erreichen.

Ehrenfeldner: Aus operativer Sicht ist es wichtig, dass wir auch weiterhin an der Optimierung unserer Strukturen und Prozesse arbeiten. Viele Bereiche konnten wir während der letzten Jahre bereits effizienter ausrichten. Mit dem Projekt OPAL, das wir 2013 gestartet haben, werden wir rasch weitere Fortschritte erzielen können. Im Rahmen dieses Projekts werden wir während der nächsten Jahre konzernweit einheitliche, schnelle und klare Prozesse in allen Segmenten und Funktionsbereichen etablieren und damit unsere Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette signifikant erhöhen.

Schmidt-Schultes: Aus meiner Sicht dürfen wir auch in Zukunft bei all diesen Vorhaben nicht außer Acht lassen, dass wir weiterhin die personellen Ressourcen zeitgerecht und ausreichend aufbauen. Mit dem Aufbau der Semperit Leadership Academy und einem Programm zur Förderung zukünftiger Fach- und Führungskräfte konnten wir 2013 wichtige Etappenziele erreichen. Die angestrebte Entwicklung hin zu einer durchgängigen High-Performance-Organisation verlangt aber weitere Maßnahmen, die wir konsequent und in allen Unternehmenseinheiten umsetzen werden.

»Wir erhöhen die Dividende von 0,90 EUR um einen 190-Jahr-Jubiläumsbonus von 0,30 EUR.«

Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

»In den Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich das Geschäftsmodell der Semperit Gruppe bewährt.«

Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Wie stellen Sie auf diesem Weg eine optimale Kundenorientierung sicher?

Fahnemann: Wie schon gesagt: Die Kunden entscheiden über unseren Erfolg. Entsprechend umfangreich sind die Maßnahmen, die wir zur grundlegenden Verbesserung der Kundenorientierung ergriffen haben und noch ergreifen werden. Als Beispiel möchte ich die Customer Focus Campaign nennen, die wir im Herbst 2013 ins Leben gerufen haben. Damit wollen wir regelmäßig konstruktives Feedback von unseren Kunden und Mitarbeitern einholen, um Verbesserungspotenziale realisieren zu können. Für mich ist das ein ganz zentraler Punkt unserer Strategie. Darüber hinaus haben wir 2013 auch unsere Vertriebskanäle gestärkt – vor allem in den Segmenten Sempermed und Semperflex mit Schwerpunktmaßnahmen in Asien und Lateinamerika.

Dürfen die Aktionäre der Semperit 2014 auf ein neues Rekordjahr hoffen?

Fahnemann: Das aktuelle Umfeld zeigt sich nach wie vor sehr volatil, wir gehen für 2014 aber dennoch von einer Fortsetzung der aktuell guten Auftragslage aus. Vor allem für den Sektor Industrie können keine seriösen Prognosen für einen längeren Zeitraum formuliert werden. Der Sektor Medizin sollte weiterhin stabilisierend auf den Geschäftsverlauf der Semperit Gruppe wirken. In allen Segmenten werden wir mit vollem Elan an der Umsetzung unserer strategischen Vorhaben weiterarbeiten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch 2014 unsere Ziele erreichen werden.

Schmidt-Schultes: Auch bei der Dividendenpolitik wollen wir unseren bisherigen Weg fortsetzen und unverändert rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre der Semperit ausschütten. Diese Politik soll eine kontinuierliche Entwicklung der Aktionärsvergütung ebenso sicherstellen wie eine reibungslose Finanzierung unserer Wachstumsprojekte.

SEMPERIT GRUPPE IM ÜBERBLICK

Die international tätige Semperit Gruppe mit Firmensitz in Wien zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Kautschuk- und Kunststoffindustrie. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden im Jahr 2013 Umsatzerlöse in Höhe von 906,3 Mio. EUR und ein Ergebnis nach Steuern von 54,9 Mio. EUR erzielt.

In Summe unterhält die Semperit Gruppe in 12 Ländern auf drei Kontinenten 22 Produktionsstätten. Sie verfügt darüber hinaus über ein eigenes, weltumspannendes Vertriebsnetz mit Niederlassungen in Asien, Europa, den USA sowie Lateinamerika (Details siehe Weltkarte Seite 32 / 33). Ihre Produkte werden in mehr als 100 Ländern verkauft. Zum Kundenkreis zählen führende Anbieter in den Sektoren Medizin und Industrie, die mit hochspezialisierten Produkten aus Kautschuk und Kunststoff versorgt werden. Die wichtigsten Produktgruppen bilden Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Förderbänder, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe, Skifolien und Produkte für den Eisenbahnoberbau.

Der seit Jahren anhaltende Erfolg der Semperit Gruppe basiert auf hohen, wettbewerbsfähigen Qualitätsstandards, einer starken Innovationskraft und einer klaren Unternehmensstrategie. Als ältestes Kautschuk verarbeitendes Unternehmen Europas blickt Semperit auf eine 190-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Die damit verbundene langjährige Erfahrung in der Verarbeitung von Kautschuk und Polymeren bildet in Kombination mit laufenden Produktinnovationen und einer beständigen Orientierung an den Kunden- und Marktbedürfnissen die stabile Basis für die Wachstumsstrategie der Semperit Gruppe. Diese Strategie fokussiert auf profitable und wachsende Kernsegmente unter Absicherung der hohen Kosteneffizienz. Die solide Bilanzstruktur und eine stabile Cash-Flow-Generierung flankieren alle strategischen Vorhaben und weiteren Internationalisierungsschritte. Dabei bekennt sich Semperit ausdrücklich zu den Grundsätzen des nachhaltigen Wirtschaftens, nimmt soziale Verantwortung wahr und bemüht sich um einen möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen aller Art.

STRUKTUR DER SEMPERIT GRUPPE

Die operative Geschäftstätigkeit der Semperit Gruppe unterteilt sich in den Sektor Medizin mit dem Segment Sempermed sowie den Sektor Industrie mit den Segmenten Semperflex, Sempertrans und Semperform. In allen Bereichen nimmt Semperit führende internationale Marktpositionen ein.

Die Leiter der Segmente steuern die darin zusammengefassten Unternehmenseinheiten und konkretisieren die Gesamtstrategie der Semperit Gruppe für ihre Verantwortungsbereiche auf Segmentebene. Für den Sektor Medizin nimmt die Segmentleitung seit 2013 ihre Funktion von Singapur aus wahr. Sie ist damit nahe am zentralen Wachstumsmarkt sowie den großen Semperit Produktionsstätten in Asien und den Rohstoffmärkten.

Während sich die weltweit erfolgreiche Positionierung des Segments Sempermed auf den Märkten für Untersuchungs- und Operationshandschuhe weitgehend stabilisierend auf den Geschäftsverlauf auswirkt, zeigen die Industriesegmente unterschiedlich stark ausgeprägte Nachfragezyklen und damit verbundene Wachstumschancen. Die Industriesegmente zeichnen sich zudem aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrads und der erfolgreichen Erschließung attraktiver Nischenmärkte durch eine im Vergleich zum Sektor Medizin höhere Profitabilität und Dynamik aus.

VORSTAND DER SEMPERIT GRUPPE

Die Ressortverantwortung der Vorstandsmitglieder der Semperit Gruppe stellt sich per Anfang 2014 wie folgt dar:

Die Semperit Gruppe wird durch den Vorstand geleitet, der bei seinen Aufgaben durch das Executive Committee unterstützt wird. Dieses Gremium setzt sich aus den drei Mitgliedern des Vorstands, den Leitern der Segmente sowie der zentralen Unternehmensbereiche Human Resources, Unternehmensrecht, Procurement & Logistics, Forschung & Entwicklung, Corporate Development, Technologie sowie Accounting & Reporting zusammen.

Um einen konstruktiven Informationsaustausch zwischen den einzelnen Segmenten und Funktionen zu gewährleisten, ist monatlich ein Meeting des Vorstands und des Executive Committees vorgesehen. In zeitlich gleichen Abständen erfolgen Business Council Meetings zur Abstimmung des operativen Geschäfts.

Sempermed

  • 1 Wien, Österreich Marketing und Vertrieb
  • 2 Wimpassing, Österreich Technologie- und Innovations zentrum, Herstellung von Operationshandschuhen

3 Budapest, Ungarn Vertrieb

  • 4 Sopron, Ungarn Verpackung von Operationsund Schutzhandschuhen, Qualitätskontrolle
  • 11 Levallois, Frankreich Vertrieb
  • 13 Daventry Northamptonshire, Großbritannien Vertrieb

17 Shanghai, China Qualitätsmanagement und Vertrieb

18 Surat Thani, Thailand Herstellung von puderfreien Nitril-/Latex-Untersuchungs handschuhen und Schutzhand schuhen

19 Hatyai, Thailand Herstellung von Latex-/Nitril-Untersuchungshandschuhen und Schutzhandschuhen

20 Kamunting, Malaysia Herstellung von Latex-/Nitril-Untersuchungshandschuhen und Schutzhandschuhen

21 Nilai, Malaysia Herstellung von Porzellan tauchformen für die Produktion von Handschuhen

22 Singapur Sitz der Segment-Leitung, Vertrieb und Supply Chain Management

  • 25 Bridgeton, New Jersey, USA Distributionszentrum
  • 26 Clearwater, Florida, USA Vertrieb und Distributions zentrum

27 Coppell, Texas, USA Distributionszentrum

28 Ontario, Kalifornien, USA Distributionszentrum

24

25

26

27

31

29 30

28

31 Santiago, Chile Vertrieb

33 Allershausen, Deutschland Sterilisation von Operations handschuhen

Semperform

2 Wimpassing, Österreich Herstellung von Handläufen, Formteilen und Profilen, Technologiezentrum

4 Sopron, Ungarn Herstellung von Spritzguss formteilen aus Gummi

8 Deggendorf, Deutschland Herstellung von Profilen für den Fenster- und Fassadenbau

11 Levallois, Frankreich Vertrieb

13 Daventry Northamptonshire, Großbritannien Vertrieb

17 Shanghai, China Herstellung und Vertrieb von Handläufen

22 Singapur Vertrieb

24 Fair Lawn, New Jersey, USA Spleißen von Handläufen, Lager, Vertrieb

Zentrale

1 Wien, Österreich Firmensitz Semperit AG Holding

Sempertrans

2 Wimpassing, Österreich Technologiezentrum

12 13

11

10 5 6 2

33

7 8

14

1

9

3 4

9 Bełchatów, Polen Herstellung von hochbelastbaren Stahlseil- und Textilgurten sowie Seilen für Förderbänder, Entwicklungszentrum

10 Argenteuil, Frankreich Herstellung von Textil- und Stahlseilgurten, Schwerpunkt liegt auf Spezialgurten

12 Béthune, Frankreich Vertrieb, Installation und Wartung von Förderbändern

15 Roha, Indien Herstellung von Textilförderbändern, die hauptsächlich im indischen Markt vertrieben werden

16 Shandong, China Herstellung von Textilund Stahlseilgurten für den nationalen sowie den Exportmarkt

22 Singapur Vertrieb

23 Jakarta, Indonesien Vertrieb

32 Mumbai, Indien Vertrieb

Semperflex

15

32

2 Wimpassing, Österreich Technologiezentrum, Herstellung von stahldrahtverstärkten Spiral-Hydraulikschläuchen, dorngefertigten Industrieschläuchen, Elastomer- und Verschleißschutzplatten

5 Odry, Tschechische Republik Herstellung von Long-Length-Industrieschläuchen, stahldrahtverstärkten Geflecht-Hydraulikund Waschgeräteschläuchen (Europas größter Hersteller von Hydraulik- und Industrieschläuchen), Hydraulikschlauch-Testcenter

6 Rovigo, Italien Herstellung von Industrieschläuchen für Sonderanwendungen

7 Waldböckelheim, Deutschland Vertrieb für Hydraulikschläuche in Deutschland, Expert Center für komplette Hochdruck-Schlauchleitungssysteme

11 Levallois, Frankreich Vertrieb

13 Daventry Northamptonshire, Großbritannien Vertrieb

14 Nacka, Schweden Vertrieb

17 Shanghai, China Herstellung von stahldrahtverstärkten Geflecht-Hydraulik- und Waschgeräteschläuchen für den chinesischen Markt, Hydraulikschlauch-Testcenter

23

16

17

19 Hatyai, Thailand

Herstellung von stahldrahtverstärkten Geflecht-, Spiral-Hydraulik- und Waschgeräteschläuchen (eines der größten Schlauchwerke Asiens), Hydraulikschlauch-Testcenter

22 Singapur Vertrieb

  • 23 Jakarta, Indonesien Vertrieb
  • 24 Fair Lawn, New Jersey, USA Vertrieb
  • 30 São Paulo, Brasilien Vertrieb

32 Mumbai, Indien Vertrieb, Lager

SEMPERIT – ES GIBT IMMER EINE LÖSUNG

Der Name Semperit leitet sich von den beiden lateinischen Wörtern "semper" und "ire" ab und bedeutet sinngemäß: "Es gibt immer eine Lösung." In der Unternehmenskultur von Semperit spiegelt sich diese Bedeutung als Anspruch und Motivation wider: Es wird das Ziel verfolgt, den Kunden weltweit innovative und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, die nachhaltigen Mehrwert schaffen und neue Möglichkeiten eröffnen.

LEITBILD UND AUFTRAG DER SEMPERIT GRUPPE

Die Semperit Gruppe strebt in ihrer Vision für die nächsten Jahre die Positionierung als globaler Player an, der in allen Kernsegmenten eine führende Position einnimmt und seinen Erfolg durch eine effiziente, leistungsorientierte Unternehmensstruktur absichert. Diese Vision stützt sich zudem auf eine geografisch ausgewogene Umsatzverteilung – langfristig sollen je ein Drittel der Umsatzerlöse in Nord- und Südamerika, Europa sowie Asien und der restlichen Welt generiert werden. Semperit verbindet dabei ihre jeweiligen lokalen Wurzeln mit ihrer globalen Ausrichtung. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Semperit Gruppe ein verlässlicher und loyaler Arbeitgeber, der die persönlichen Perspektiven ebenso fördert wie das unternehmerische Denken.

Semperit ist im Business-to-Business-Bereich tätig. Die Geschäftspartner erwarten ein Optimum an Qualität sowie ein Maximum an Effizienz, das ist unser Auftrag. In der Fertigung wie auch im Vertrieb ist die Semperit Gruppe global aufgestellt und nimmt in ihren Kompetenzbereichen führende Positionen ein. Sie überzeugt ihre Kunden mit Innovationskraft und ist in der Lösungsfindung sowohl pragmatisch als auch routiniert. Neben der Kunden- und Mitarbeiterorientierung bekennt sich Semperit ausdrücklich zur Gewinnorientierung. Nur so kann das angestrebte Wachstum finanziert, die Marktposition weltweit ausgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer gesichert werden.

Die Semperit Gruppe leistet wertvolle Beiträge zur medizinischen Versorgung und technischen Infrastruktur und tut dies im Interesse der Kunden mit höchst anspruchsvollen Produkten und Serviceleistungen. Dabei schätzt Semperit langjährige Partnerschaften, die von gegenseitigem Respekt und fairem Umgang geprägt sind.

EINFLUSSFAKTOREN UND MEGATRENDS IM SEKTOR MEDIZIN

Die generelle Nachfrage im Sektor Medizin hängt weniger von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Zyklen ab, sondern folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten, die nachstehend im Überblick angeführt werden:

  • Aufholprozess in der Nachfrage durch steigendes Hygienebewusstsein und zunehmenden Wohlstand in den Wachstumsmärkten Asien, Lateinamerika und Afrika
  • Strengere Hygienevorschriften im Lebensmitteleinzelhandel, in der Gastronomie, bei Sicherheitsdiensten und im Pflegebereich
  • Laut UNO erwarteter Anstieg der Weltbevölkerung von aktuell knapp 7 Mrd. auf bis zu 7,7 Mrd. Menschen bis 2020
  • Stärkere Nachfrage nach medizinischen Produkten und Dienstleistungen aufgrund des demografischen Wandels mit höherer Lebenserwartung

Während der letzten Jahre konnte bei der globalen Nachfrage von Untersuchungs- und Operationshandschuhen im Durchschnitt ein Wachstum von jährlich 5% bis 7% verzeichnet werden. Der weltweite Jahresverbrauch beläuft sich aktuell auf rund 170 Mrd. Stück Untersuchungshandschuhe (Einzelzählung) und etwa 2,0 Mrd. Paar Operationshandschuhe. Neben dieser Nachfrageentwicklung hängt der Geschäftsverlauf wesentlich vom Verlauf der Rohstoffpreise und der Fähigkeit zu einer flexiblen Produktions- und Preisgestaltung ab.

EINFLUSSFAKTOREN UND MEGATRENDS IM SEKTOR INDUSTRIE

Der Erfolg der Industriesegmente der Semperit Gruppe ist eng mit den Entwicklungen und Perspektiven der jeweiligen Kundenbranchen verbunden.

Segment Semperflex

Die Hydraulik- und Industrieschläuche des Segments Semperflex kommen zum einen in der Bau- und Transportindustrie zum Einsatz, weshalb das Ausmaß der Investitionen in die Infrastruktur die Nachfrage bestimmt.

Zum anderen finden sich Semperflex Produkte auch in landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren, Mähdreschern und Erntemaschinen, weshalb die Entwicklung und Prosperität des Agrarsektors ebenfalls die Nachfrage beeinflussen. Von besonderer Relevanz ist hierbei der Aufholprozess in Asien, Lateinamerika und Afrika hinsichtlich Automatisierung durch vermehrten Maschineneinsatz.

Regionale Nachfrage nach Baumaschinen (in Mrd. USD)

Verbrauch von Untersuchungshandschuhen pro Kopf und Jahr in Stück

Quelle: Semperit

Segment Sempertrans

Einen zentralen Einflussfaktor auf den Geschäftsverlauf des Segments Sempertrans bildet die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen, die im Bergbau gewonnen und über Förderbänder transportiert werden. Die zunehmende Bedeutung von Steinkohle als Primärenergieträger liefert nur ein Beispiel für das damit verbundene Wachstumspotenzial. Nach Einschätzung renommierter Experten wird Kohle bereits in den nächsten Jahren eine höhere Bedeutung als Öl und Gas einnehmen. Der weltweite Kohlebedarf wird, vor allem getrieben durch das Wachstum in China und Indien, weiterhin ansteigen.

Segment Semperform

Das Segment Semperform ist hauptsächlich in Europa tätig und konnte sich in Marktnischen erfolgreich positionieren. Der Erfolg der wichtigsten Produktgruppe, der Fensterprofile, hängt von Investitionen in die Infrastruktur und der Geschäftsentwicklung der Baubranche ab. Die Nachfrage nach Produkten der Business Unit Industrieformteile steht in Abhängigkeit zur Entwicklung der Bau- und Industriebranchen sowie des Eisenbahnoberbaus. Der Geschäftsverlauf der Business Unit Handläufe, ein weiteres Hauptprodukt des Segments, wird von den Infrastrukturinvestitionen und der Urbanisierung (Kaufhäuser, U-Bahnen, Flughäfen), vor allem in Asien, beeinflusst. Die Nachfrage nach Seilbahnfutterungen wird neben der Errichtung von Neuanlagen von der Beanspruchung der bestehenden Anlagen und damit letztlich vom Schneeaufkommen in Wintersportdestinationen bestimmt. Der Absatz von Ski- bzw. Gummifolien des Segments Semperform korreliert mit jenem von Skiern und Snowboards.

Unsere Werte

Die Achtung voreinander, der Umgang miteinander und die Verantwortung füreinander sind keine direkt messbaren ökonomischen Erfolgsfaktoren. Und dennoch ist der Stil der Zusammenarbeit für den Erfolg unseres Unternehmens entscheidend. Deshalb orientieren wir unser tägliches Handeln an folgenden Grundsätzen:

Vertrauen und Verantwortung

  • Wir vertrauen einander, richtige Entscheidungen zu treffen, und übertragen Verantwortung an die jeweils sinnvollste Ebene.
  • Wir agieren transparent und bieten Informationen proaktiv an.
  • Wir holen Meinungen und Ideen ein und sind offen für konstruktives Feedback.
  • Wir sprechen offen über Fehler und lernen aus ihnen.
  • Wir bieten Orientierung, indem wir klare Ziele setzen und hohe Leistungsbereitschaft fördern.

Wertschätzung und Verlässlichkeit

  • Wir anerkennen aktiv gute Leistung und konzentrieren uns auf die Stärken unserer Mitarbeiter.
  • Wir hören einander zu und respektieren unterschiedliche Meinungen.
  • Wir halten verlässlich zugesagte Termine ein. Prioritäten werden gemeinsam auf nachvollziehbare Weise vereinbart.

Initiative und Engagement

  • Wir schaffen ein unternehmerisches Umfeld und sind ein Vorbild an Initiative und Gewinnmaximierung.
  • Wir entscheiden schnell, beziehen jedoch Stakeholder in den Entscheidungsprozess mit ein.
  • Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, innovative Lösungen zu finden, und anerkennen ihren Erfolg.

Fairness und Loyalität

  • Wir sind loyal, indem wir zu unseren Entscheidungen und Verpflichtungen stehen.
  • Wir bieten unseren Mitarbeitern gleiche Chancen und Möglichkeiten und fördern ihre persönliche Entwicklung.
  • Wir teilen Wissen, Erfolg und Misserfolg.

Integrität und Aufrichtigkeit

  • Wir verpflichten uns zur Einhaltung von Gesetzen und leben die Unternehmensrichtlinien.
  • Wir lassen Taten auf Worte folgen und motivieren Mitarbeiter, ihre Meinung zu sagen.
  • Wir verpflichten uns zu Fairness und Gleichbehandlung.

UNTERNEHMENS-STRATEGIE

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie und nutzt aktiv Chancen zur weiteren Internationalisierung und Diversifikation. Neben organischem Wachstum stützt sich diese Strategie auch auf Akquisitionen, die jedoch nur unter Einhaltung strenger Auswahlkriterien getätigt werden.

Das übergeordnete Ziel der Unternehmensstrategie ist eine nachhaltige und kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswerts und die Positionierung als erfolgreiches Unternehmen der Kautschuk- und Kunststoffindustrie. Wachstumsimpulse werden von den Segmenten Sempermed, Semperflex und Sempertrans erwartet. Das Segment Semperform wirkt mit seiner breiten Marktaufstellung und soliden Cash-Flow-Generierung stabilisierend.

STRATEGISCHE ZIELE IM ÜBERBLICK

Das zentrale Element der Semperit Unternehmensstrategie ist die Beschleunigung des Umsatz- und Ertragswachstums. Erklärtes Ziel ist es, in den Jahren 2010 bis 2015 im Durchschnitt ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Erreicht werden soll dies sowohl durch organisches Wachstum als auch durch selektive Akquisitionen.

Kenngröße 2010 – 2013 Strategie 2015
Durchschnittlich zweistelliges
Umsatzwachstum von
2010 bis 2015
Durchschnittliche Wachstumsrate von 9,5% in den
Jahren 2010 bis 2013 erzielt
Ambitionierte organische Wachstumsstrategie
und selektive strategische Akquisitionen in den
Sektoren Medizin und Industrie
EBIT-Marge 8% bis 11%
(Bandbreite)
EBIT-Marge innerhalb der Bandbreite,
Starker Beitrag des Industrie Sektors
Flexibilität und Effizienz in der Produktion
erhöhen, globales Kostenmanagement,
qualitätsorientierte Preisgestaltung,
aktives Rohstoffmanagement
Nettoliquidität /
Nettoverschuldung
Keine Nettoverschuldung, sondern Nettoliquidität
von 43,3 Mio. EUR per Ende 20131),
Schuldscheindarlehen in Höhe von 125 Mio. EUR
im Juli 2013 begeben,
Rahmenkredit in Höhe von 180 Mio. EUR steht
per Ende 2013 voll zur Verfügung
Verbesserung der Kapitalstruktur durch
Ausnutzung unterschiedlicher Finanzierungs
möglichkeiten, aktives Working Capital
Management, optimiertes Cash Management.
Kennzahl Nettoverschuldung zu EBITDA
maximal 1,5x (bei normalem Geschäftsverlauf)

1) Die Nettoliquidität berechnet sich aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Schuldscheindarlehen

Für die beiden Sektoren Medizin und Industrie müssen dabei unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten beachtet werden. Während im Sektor Medizin Kapazitätssteigerungen mit den langfristigen Marktchancen abzustimmen sind, unterliegt der Sektor Industrie mit seinen Segmenten Semperflex, Sempertrans und Semperform in weiten Teilen einer zyklischen Nachfrage. Die diesbezüglichen Produktionskapazitäten und Ressourcen sind deshalb flexibel und rasch an die jeweiligen Nachfrageentwicklungen anzupassen.

Die Stabilität des Sektors Medizin in Kombination mit der Dynamik des Sektors Industrie verleiht der Semperit Gruppe gemeinsam mit der internationalen Ausrichtung eine wertvolle sektorale wie auch geografische Diversifikation.

STRATEGIEPROZESS

Mit Jahresende 2010 wurde ein unternehmensweiter Prozess zur Neuausrichtung und Konkretisierung der Unternehmensstrategie gestartet, der Anfang 2011 in ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Erreichung der Wachstumsziele resultierte. Bis Ende 2013 wurden in allen Segmenten sowie auf Konzernebene wesentliche Meilensteine auf diesem ambitionierten internationalen Wachstumspfad umgesetzt. Die strategischen Zielsetzungen werden im Rahmen des Executive Committee, das sich neben den Vorständen aus den Leitern der Segmente und zentralen Stabsstellen formiert, laufend hinterfragt und aktualisiert. Der Aufsichtsrat der Semperit AG Holding wird vom Vorstand regelmäßig in diesen Prozess eingebunden. Der Strategieausschuss tagt einmal jährlich, die Umsetzung der akkordierten Maßnahmen liegt in der Verantwortung der Segmentleiter, welche dabei von den Stabsstellen unterstützt werden. Begleitet wird der gesamte Strategieprozess von der Abteilung Corporate Development, die im Jahr 2013 langfristige strategische Schwerpunkte in Hinblick auf das Jahr 2020 mit dem Executive Committee und ausgewählten Mitarbeitern erarbeitet hat.

WACHSTUMSPOTENZIALE

Die Strategie der Semperit Gruppe zielt darauf ab, in allen Segmenten führende Marktpositionen zu erreichen bzw. abzusichern. Diese Wachstumsstrategie stützt sich auf starkes organisches Wachstum, umfasst aber auch selektive Akquisitionen im operativen Kerngeschäft. Aus regionaler Sicht fokussiert die Expansionsstrategie der Semperit Gruppe vor allem auf die Wachstumsmärkte in Asien und Lateinamerika. Den wichtigsten Nachfragetrend bildet im Sektor Medizin der weltweit kontinuierlich steigende Bedarf an Untersuchungs- wie auch Operationshandschuhen. Im Sektor Industrie wird die Nachfrage unter anderem durch den weltweiten Bedarf an Rohstoffen und Energie, den Ausbau der Infrastruktur und die Automatisierung des Agrarsektors getragen.

Die Semperit Gruppe zielt weiterhin auf organisches und selektives anorganisches Wachstum ab und investiert laufend in den Kapazitätsausbau und die Modernisierung ihrer Werke. Jüngste Beispiele dafür sind die Großinvestition am Förderbandstandort Belchatów in Polen und der Ausbau von Produktionskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche am tschechischen Standort Odry. Mit der Akquisition und der erfolgreichen Integration von Latexx Partners, Malaysia, wurde ein wichtiger Schritt zur Fortsetzung der internationalen Wachstumsstrategie im Medizinsektor gesetzt.

ZENTRALE ERFOLGSFAKTOREN DER SEMPERIT GRUPPE

Aufbauend auf dem kontinuierlichen Erfolgskurs der letzten 20 Jahre verfolgt die aktuelle Strategie der Semperit Gruppe eine deutliche Beschleunigung des Wachstums. Nachstehende Erfolgsfaktoren bilden das solide Fundament aller diesbezüglichen Vorhaben und Zielsetzungen.

Marktorientierung und Kundenbeziehungen im Fokus

Im Zentrum aller Bemühungen der Semperit Gruppe stehen die Sicherstellung und die stetige Optimierung der Kundennähe und Marktorientierung. Dazu zählen vor allem die Verbesserung der gesamten Auftragsabwicklung und der Logistikkette sowie die Intensivierung der laufenden Kundenkommunikation. Eine starke lokale Präsenz gewährleistet die physische Nähe zu den Kunden und eine auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte zugeschnittene und wettbewerbsfähige Produktpalette. Einen wertvollen Beitrag zur Optimierung der Kundenorientierung bildet die Customer Focus Campaign, die 2013 unternehmensweit gestartet wurde. Im Rahmen dieser Kampagne bringen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge ein und küren pro Monat jeweils einen Customer Focus Champion aus ihrem Kollegenkreis.

Um den Kundenfokus zu stärken, hat beispielsweise die Business Unit Semperflex Hydraulics die sogenannte Perfect Shipment-Kampagne ins Leben gerufen. Diese ermöglicht den Kunden direktes und unbürokratisches Feedback anhand einer Kommentierungsmöglichkeit, die Lieferscheinen und allen anderen Dokumenten von Semperflex Hydraulics beigefügt ist. So können Verbesserungspotenziale rasch erkannt und Ursachen für Unzufriedenheit systematisch behoben werden.

Innovationskraft und Produktentwicklung

Das konzernweite Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit Gruppe in Wimpassing verantwortet die kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette sowie die laufende Optimierung der Produktionsabläufe und des Ressourceneinsatzes. So dienen gezielte Aktivitäten in der Forschung und Entwicklung zum Beispiel der Minimierung des Rohstoffund Energieeinsatzes sowie des Abfalls und Ausschusses im Herstellungsprozess. Jahrzehntelanges Know-how in Kombination mit moderner Technik und intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gewährleisten innovative Produktlösungen zur Erfüllung von spezifischen Markt- und Kundenanforderungen. So hat beispielsweise Sempermed im Jahr 2013 als weltweit erster Hersteller einen Operationshandschuh aus dem naturlatexähnlichen Material Polyisopren erfolgreich eingeführt. Weitere Innovationen werden auf Seite 63 dieses Berichts vorgestellt.

Leistungsorientierung und Organisationsentwicklung

Die Semperit Gruppe sieht im Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in einer gemeinsamen starken Wertekultur entscheidende Erfolgsfaktoren zur Realisierung der Wachstumsstrategie. Um den damit verbundenen Ansprüchen gerecht werden zu können, wurde 2013 die Semperit Leadership Academy für alle Führungskräfte organisiert und auch ein Programm zur Förderung zukünftiger Führungskräfte (Talent Academy) initiiert. Zur Unterstützung des kulturellen Wandels der Organisation wurde eine Change Buddy-Initiative ins Leben gerufen, die eine stärkere internationale Verankerung der Werte- und Führungskultur ermöglichen soll. Große Bedeutung für die Semperit Wachstumsstrategie nimmt das Projekt OPAL (Optimierung von Prozessen und Vereinheitlichung der Applikationslandschaft) ein. Während der nächsten Jahre sollen im Rahmen dieses umfangreichen Projekts konzernweit einheitliche, schnelle und einfache IT-unterstützte Prozesse in allen Segmenten und Funktionsbereichen etabliert werden, um die Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu erhöhen. Den Anfang machte das Segment Sempermed, wo OPAL als Pilotprojekt im Berichtsjahr bereits gestartet wurde.

Die Entwicklung einer leistungsorientierten Führungskultur nimmt in der Human-Resources-Strategie ebenso eine zentrale Rolle ein wie professionelle Feedback-Gespräche oder Instrumente zur internen Karriere- und Nachwuchsplanung und zur Förderung des internationalen Erfahrungsaustausches innerhalb der Gruppe. Details zu Human Resources bei Semperit finden sich ab Seite 74 dieses Berichts.

Solide Bilanzstruktur, hohe Ertragskraft

Mit einer Eigenkapitalquote von 48,3% per Jahresende 2013 und einer Eigenkapitalrentabilität von 13,3% für das Geschäftsjahr 2013 erreicht die Semperit Gruppe im Branchenvergleich ein überdurchschnittlich hohes Niveau. Im Fokus des Finanzmanagements stehen die Verteidigung dieser soliden Basis sowie die Sicherstellung der hohen Innenfinanzierungskraft durch eine stabile Cash-Flow-Generierung. Zudem wird eine Dividendenpolitik verfolgt, die eine attraktive und kontinuierliche Aktionärsvergütung auf branchenüblichem Niveau sicherstellt. Für 2013 und die Folgejahre wird eine Ausschüttungsquote von rund 30% des Jahresüberschusses (Ergebnis nach Steuern) angestrebt.

Die Absicherung der Liquidität und die Erhaltung der sehr attraktiven Kapitalstruktur nehmen insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine hohe Priorität ein. Mit liquiden Mitteln in Höhe von 182,6 Mio. EUR und einem nicht ausgenutzten Rahmenkredit in Höhe von 180 Mio. EUR verfügt die Semperit Gruppe über eine ausreichende Liquidität zur Finanzierung ihrer strategischen Vorhaben. Mit der erfolgreichen Emission eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 125 Mio. EUR wurde der Semperit Gruppe im Juli 2013 auch ihre Attraktivität auf den Kapitalmärkten bestätigt. Stabilität gewährleistet auch die Aktionärsstruktur der Semperit AG Holding, mit einem langfristig orientierten Mehrheitseigentümer, der B & C Industrieholding GmbH, die per 31.12.2013 54,2% der Aktien hielt.

Sempermed

Mit einem Umsatz in Höhe von 434,9 Mio. EUR im Jahr 2013 verantwortet das Segment Sempermed fast 50% aller Umsatzerlöse der Semperit Gruppe. Sempermed entwickelt, produziert und vertreibt ein umfangreiches Portfolio an Untersuchungs-, Schutzund Operationshandschuhen.

PRODUKTPORTFOLIO

Untersuchungs- und Schutzhandschuhe

Das Segment Sempermed erzielt den überwiegenden Teil seiner Umsatzerlöse durch den Absatz von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen. Unter der Marke Sempercare® wird das breite Spektrum der medizinischen Untersuchungshandschuhe für den täglichen Einsatz in Krankenhäusern, in der Pflege, im Dentalbereich und bei den niedergelassenen Ärzten angeboten.

Semperguard® nennt sich die Marke für Ein- und Mehrwegschutzhandschuhe, die Schutz in unterschiedlichen Anwendungsbereichen bieten, beispielsweise im Labor- und Pharmabereich, in der Lebensmittelindustrie sowie in der professionellen Reinigung und Hygiene. Aufgrund des immer stärker ausgeprägten Hygienebewusstseins ist der Endkundenbereich, der über den Einzelhandel versorgt wird, von zunehmender Bedeutung für diese Produktgruppe.

Produziert werden die weltweit vertriebenen Untersuchungs- und Schutzhandschuhe an mehreren Orten. In Thailand betreibt Semperit gemeinsam mit Sri Trang Agro-Industry zwei Standorte: In Hatyai, einer Stadt im Süden Thailands unweit der Grenze zu Malaysia, betreibt Sempermed eines der weltgrößten Werke ihrer Branche. Etwa 300 Kilometer nördlich von Hatyai liegt Surat Thani, wo Sempermed seit Ende 2011 Handschuhe produziert. Durch die Akquisition von Latexx Partners im vierten Quartal 2012 hat Semperit seine weltweite Marktposition signifikant gestärkt. Seither verfügt Semperit auch über beachtliche Produktionskapazitäten in Kamunting, Malaysia.

Die technologische Weiterentwicklung aller Sempermed Produktionsanlagen wird vom Technologiezentrum in Wimpassing verantwortet. Neben der Absicherung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualitätsstandards stehen dabei Effizienzsteigerungen und ein möglichst sparsamer Einsatz aller Ressourcen im Vordergrund. Die weitere Automatisierung von Arbeitsschritten, wie etwa bei der Verpackung, ist dafür ebenso notwendig wie die laufende Optimierung der Prozesse oder das Ausloten von Produkteigenschaften entsprechend den Kundenbedürfnissen bzw. -erwartungen.

Operationshandschuhe

Unter der weltweit bekannten Marke Sempermed® werden medizinischen Einrichtungen hochqualitative Operationshandschuhe aus Naturlatex (gepudert und puderfrei) sowie aus dem synthetischen Material Polyisopren in unterschiedlichen Varianten angeboten. Die Produktion aller Operationshandschuhe erfolgt im niederösterreichischen Wimpassing. Im rund 60 Kilometer davon entfernten Sopron in Ungarn werden die arbeitsintensive Qualitätskontrolle und die Verpackung durchgeführt, die Sterilisation der Operationshandschuhe erfolgt in Seibersdorf, Österreich und in Allershausen, Deutschland.

ABSATZMÄRKTE UND VERTRIEB

Mit einem Anteil von rund 45% bildet Europa den wichtigsten Absatzmarkt der Sempermed, gefolgt von Nord- und Südamerika mit 35%. Auf den asiatisch-pazifischen Raum entfallen rund 20%.

Bei den Untersuchungs- und Schutzhandschuhen nimmt Sempermed mit einem Absatz von 17,7 Mrd. Stück (inkl. Latexx Partners) einen Weltmarktanteil von etwa 10% ein. Darin inkludiert sind rund 2,0 Mrd. Stück Vinyl-Handschuhe und Nischenprodukte, die als zugekaufte Handelsware von Sempermed vertrieben werden. Die im Geschäftsjahr 2013 verkaufte Menge von 17,7 Mrd. Stück bedeutet ein Plus von etwas mehr als 30% gegenüber dem Vorjahr. Neben einer höheren Vertriebsleistung ist dieser Anstieg auch auf den erstmals ganzjährigen Beitrag von Latexx Partners zurückzuführen.

Der Anteil der aus dem synthetischen Material Nitril hergestellten Untersuchungs- und Schutzhandschuhe stieg vorwiegend aufgrund der Akquisition von Latexx Partners auf rund 45% nach 35% im Jahr 2012. Weitere rund 45% aller Produkte der Sempermed (2012: 55%) enthalten Naturlatex als Grundstoff. Der Rest entfällt auf Handschuhe aus Vinyl/PVC.

Im deutlich kleineren Markt für Operationshandschuhe setzte Sempermed 2013 mit etwas mehr als 130 Mio. Paar eine mit dem Vorjahr vergleichbare Menge ab und nimmt damit einen Weltmarktanteil von rund 7% ein.

Der Vertrieb für alle Handschuhe erfolgt über ein weltweit etabliertes Netzwerk von ausgewählten Distributionspartnern und eigenen Vertriebsniederlassungen. Im Rahmen von Messen wie der Medica oder der A+A in Düsseldorf informiert Sempermed regelmäßig über aktuelle Produktinnovationen und Einsatzmöglichkeiten zur Unterstützung der Vertriebsaktivitäten. Die wichtigste Produkteinführung des Jahres 2013 war der Sempermed Syntegra® UV, ein Operationshandschuh ohne allergieauslösende Beschleunigerchemikalien.

35%

GESCHÄFTSVERLAUF UND HIGHLIGHTS 2013

Das Geschäftsjahr 2013 verlief für Sempermed erfreulich: Die Umsatzerlöse konnten um 13,4% auf 434,9 Mio. EUR und das EBIT um 32,7% auf 36,6 Mio. EUR gesteigert werden. Die EBIT-Marge verbesserte sich damit einhergehend von 7,2% auf 8,4%. Neben dem erstmals ganzjährigen Beitrag von Latexx Partners war der Entfall der negativen Sondereffekte, die die ersten Monaten des Jahres 2012 belasteten, für diese positive Entwicklung hauptverantwortlich.

Die Integration von Latexx Partners wurde im Jahr 2013 erfolgreich fortgesetzt und gegen Jahresende in eine standardisierte Zusammenarbeit innerhalb des Segments übergeführt. Das von Latexx Partners eingebrachte Produktportfolio stellt eine sinnvolle Ergänzung des Gesamtangebot des Segments dar. Ein Gutteil der von Latexx Partners produzierten Handschuhe wird bereits über die Sempermed-Distributionskanäle vertrieben.

Kennzahlen Sempermed
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 434,9 +13,4% 383,5 371,5
EBITDA 58,7 +41,2% 41,5 44,4
EBITDA-Marge 13,5% +2,7 PP 10,8% 12,0%
EBIT 36,6 +32,7% 27,6 34,4
EBIT-Marge 8,4% +1,2 PP 7,2% 9,3%
Investitionen 33,2 +66,2% 20,0 20,7
Mitarbeiter (Stichtag) 7.007 +7,0% 6.548 5.016

MARKTTRENDS UND POTENZIAL

Untersuchungs- und Schutzhandschuhe

Die weltweite Nachfrage nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen weist starke regionale Unterschiede und Besonderheiten auf. Der Gesamtmarkt für 2013 wird auf rund 170 Mrd. Stück geschätzt. Davon entfallen Anteile von jeweils rund 30% auf Nordamerika, Europa und Asien sowie 10% auf Lateinamerika und die übrigen Märkte. Die geschätzte Verteilung nach Art der eingesetzten Rohstoffe zeigt derzeit einen Gleichstand zwischen dem natürlichen Rohstoff Naturlatex und den synthetischen Alternativen Nitril sowie Vinyl/PVC. Für die Folgejahre wird mit einer weiteren Zunahme der Marktanteile für Nitril-, aber auch für Vinyl/PVC-Handschuhe gerechnet.

Der Jahresverbrauch pro Kopf liegt in den USA bei 150 bis 160 Stück Handschuhen und ist damit etwa zehnmal so hoch wie jener in Asien. Der Vergleichswert für Europa beläuft sich auf rund 60 bis 70 Handschuhe. Bedingt durch das höhere Ausgangsniveau in den USA und Europa, liegt das jährliche Wachstum in diesen Märkten lediglich bei 4% bis 6%. Deutlich dynamischer zeigen sich hingegen der asiatische Raum und die Länder Lateinamerikas, aber auch die osteuropäischen Märkte wie Russland und die Ukraine mit jährlichen Steigerungsraten von 8% bis 10%. Der Grund für diese Dynamik liegt in einem zunehmenden Hygienebewusstsein, aber auch in strengeren Auflagen im öffentlich-medizinischen Bereich und dem niedrigeren Ausgangsniveau. In Summe wird während der nächsten Jahre von einem globalen Volumenwachstum von 5% bis 7% pro Jahr ausgegangen. Sempermed verfolgt das Ziel etwas stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen und damit Marktanteile zu gewinnen. Im Jahr 2013 konnte dieses Ziel erreicht werden.

Für das strategische Ziel, den Weltmarktanteil zu steigern, war die Akquisition von Latexx Partners in Malaysia von großer Bedeutung. Darüber hinaus verfolgt Sempermed die laufende Ausweitung der Vertriebsaktivitäten in den stark wachsenden Märkten. Dafür wurde 2013 ein Vertriebsbüro für Lateinamerika in Santiago de Chile und für den asiatischen Markt in Singapur eröffnet. Eine Erhöhung der Marktanteile in Europa und den USA wird ebenfalls angestrebt.

Operationshandschuhe

Bei einem jährlichen Wachstum von etwa 3% beläuft sich die weltweite Nachfrage nach Operationshandschuhen aktuell auf rund 2,0 Mrd. Paare bzw. 4,0 Mrd. Stück. Aufgrund des Einsatzgebiets und des damit verbundenen hohen Schutzbedürfnisses agieren die Zielgruppen konservativ und müssen von der nachhaltigen Zuverlässigkeit der Produkte und Produktinnovationen kontinuierlich überzeugt werden. Sempermed profitiert von einem starken Markenimage und wird die notwendige Differenzierung zur Abgrenzung gegenüber Mitbewerbern weiter vorantreiben.

Semperflex

Mit einem Umsatz in Höhe von 186,1 Mio. EUR im Jahr 2013 erzielte das Segment Semperflex etwas mehr als 20% der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe. Semperflex entwickelt, produziert und vertreibt Hydraulikschläuche, Industrieschläuche sowie Elastomer- und Verschleißschutzplatten.

PRODUKTPORTFOLIO

Hydraulikschläuche bilden die größte Business Unit von Semperflex. Sie kommen zur Druckund Kraftübertragung in hochleistungsfähigen Großmaschinen wie Baggern oder Kränen zum Einsatz. Das Portfolio reicht von Standard-Hydraulikschläuchen über Hydraulikschläuche für moderne Hochleistungs-Hydraulikanwendungen bis hin zu Spiralschläuchen, die mit ihren Eigenschaften hinsichtlich Druck- und Temperaturbelastung sowie Impulsfestigkeit überzeugen.

Die Business Unit Industrieschläuche deckt die breite Palette für Anwendungen in Industrie und Gewerbe ab. So finden sich Industrieschläuche von Semperflex auf Milchsammel- oder Kanalreinigungswägen ebenso wie auf Flugzeugbetankungsanlagen, im Bergbau, in der Getränkeindustrie, in Stahlwerken oder in der Bauindustrie.

Elastomer- und Verschleißschutzplatten bilden ein weiteres Geschäftsfeld von Semperflex. Elastomerplatten werden vorwiegend an Stanzbetriebe bzw. technische Händler geliefert, die daraus Dichtungen jeder Art gewinnen. Verschleißplatten kommen unter anderem für Verkleidungen zum Einsatz und überzeugen durch ihre gute Verarbeitbarkeit und Abriebfestigkeit.

PRODUKTIONSSTANDORTE

Am Standort Wimpassing in Österreich erfolgt die Fertigung von spiralisierten Hydraulikschläuchen, stahldorngefertigten Industrieschläuchen sowie von Elastomer- und Verschleißschutzplatten. In Hatyai, Thailand, betreibt Semperflex gemeinsam mit Sri Trang Agro-Industry eines der größten Schlauchwerke Asiens, das seit über 15 Jahren für die Produktion der weltweit vertriebenen Hydraulikschläuche verantwortlich ist. In Shanghai, China, wird ein weiteres Hydraulikschlauchwerk in Asien betrieben.

In Odry, Tschechien, ist das Kompetenz- und Fertigungszentrum der sogenannten Long-Length-Industrieschläuche angesiedelt. Hier werden auch Geflecht-Hydraulikschläuche für den europäischen Markt produziert. Im zentralen Hydraulikschlauch-Testcenter erfolgt zudem die Qualitätssicherung für diese Produktgruppe. Im norditalienischen Rovigo werden maßgeschneiderte Industrieschläuche für individuelle Anwendungen gefertigt. Um für die verstärkte Nachfrage gerüstet zu sein, werden 2014 rund 10 Mio. EUR in die Erweiterung der Kapazitäten in Tschechien investiert. Die größte Schlauchfabrik Europas wird damit weiter ausgebaut.

ABSATZMÄRKTE UND VERTRIEB

Zu den Kunden der Business Unit Hydraulikschläuche zählen vor allem große, namhafte Schlaucheinbinder, die die entsprechenden Armaturen mit den Schläuchen verbinden und weiterverkaufen, sowie Händler. Die Endabnehmer von Hydraulikschläuchen finden sich zu rund 50% in der Bauindustrie (z. B. in Baumaschinen wie Baggern), zu rund 30% in der Landwirtschaft (z. B. in landwirtschaftlichen Maschinen wie Mähdreschern) und zu 20% im Bergbau (z. B. Spezialfahrzeuge in Minen). Aus geografischer Sicht entfallen auf Europa rund 60% der Absatzmengen, der Rest verteilt sich auf Nord- und Südamerika sowie Asien.

Die Industrieschläuche werden über Vertriebspartner im technischen Handel an Kunden aus der Chemie-, Gas-, Prozess- und Mineralölindustrie verkauft. Beliefert werden darüber hinaus auch Kunden aus der Lebensmittelbranche, dem Fahrzeugbereich oder der Recyclingindustrie. Bisher erfolgte der Absatz fast ausschließlich in Europa, wo durch neue Produkte die Verkaufsmenge gesteigert und Marktanteile gewonnen werden konnten. Im Jahr 2013 begann der verstärkte Vertrieb von Industrieschläuchen in Asien und den USA, Semperflex erhielt dort erste Aufträge. Dies führte zu einer guten Auslastung der neuen Bandwickelmaschine für Industrieschläuche, die in Wimpassing, Österreich, installiert wurde (Investitionsvolumen von knapp 3 Mio. EUR). Die Vertriebsmöglichkeiten von Hydraulikschläuchen sind breiter, da einheitliche Normen den weltweiten Absatz ermöglichen.

Elastomer- und Verschleißschutzplatten werden beispielsweise als Verkleidungen in Autoinnenräumen oder in der Lebensmittelindustrie bei der Verarbeitung von Lebensmitteln oder Flüssigkeiten eingesetzt. Der Absatzmarkt beschränkt sich auf Europa.

GESCHÄFTSVERLAUF UND HIGHLIGHTS 2013

Die konjunkturellen Bedingungen stellten auch 2013 eine Herausforderung für den Geschäftsverlauf des Segments Semperflex dar. Obwohl das Segment diesen Konjunkturschwankungen vergleichsweise stark ausgesetzt ist, konnte der Absatz gesteigert werden. Trotz leicht rückläufiger Preise konnte sich Semperflex sehr gut gegen den Mitbewerb behaupten und den Umsatz um +3,1% auf 186,1 Mio. EUR steigern und dabei die Profitabilität weiter erhöhen.

Der Anstieg von EBITDA und EBIT um jeweils mehr als 7% übertraf den Umsatzanstieg: Das EBITDA stieg um 7,5% auf 41,5 Mio. EUR, die EBITDA-Marge lag bei 22,3% nach 21,4%. Das EBIT verbesserte sich im Vergleich zum bereits starken Jahr 2012 um 7,6% auf 29,7 Mio. EUR, die EBIT-Marge liegt bei 16,0% nach 15,3%.

Kennzahlen Semperflex
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 186,1 +3,1% 180,6 186,9
EBITDA 41,5 +7,5% 38,6 35,2
EBITDA-Marge 22,3% +0,9 PP 21,4% 18,8%
EBIT 29,7 +7,6% 27,6 24,5
EBIT-Marge 16,0% +0,7 PP 15,3% 13,1%
Investitionen 6,0 –60,2% 15,0 16,1
Mitarbeiter (Stichtag) 1.467 +11,5% 1.315 1.352

1) Werte für 2011 angepasst (siehe Geschäftsbericht 2012, Konzernanhang 2.18)

MARKTTRENDS UND POTENZIAL

Die Hydraulik- und Industrieschläuche des Segments Semperflex kommen zum einen in der Bau- und Transportindustrie zum Einsatz, weshalb das Ausmaß der Investitionen in die Infrastruktur die Nachfrage bestimmt. Zum anderen finden sich Semperflex Produkte auch in landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren, Mähdreschern und Erntemaschinen, weshalb die Entwicklung und Prosperität des Agrarsektors ebenfalls die Nachfrage beeinflussen. Von Relevanz ist hierbei die fortschreitende Automatisierung in Asien und Lateinamerika durch vermehrten Maschineneinsatz.

Im Jahr 2013 zeigten sich unterschiedliche Absatztrends: In Europa und den USA war die Gesamtmarkt-Nachfrage verhalten. In Asien zeigte sich die Nachfrage uneinheitlich, teilweise mussten deutliche Rückgänge verzeichnet werden. Der Weltmarkt weist für das Jahr 2013 in Summe einen niedrigen einstelligen Rückgang aus.

Sempertrans

Als einer der weltweit größten Anbieter von technischen Förderbändern konnte das Segment Sempertrans im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 154,5 Mio. EUR erzielen und verantwortet damit etwas mehr als 17% des Umsatzes der Semperit Gruppe.

PRODUKTPORTFOLIO

Sempertrans hat sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Förderbändern spezialisiert und überzeugt in diesem Geschäftsfeld mit einem umfangreichen und hochqualitativen Produktportfolio. Technische Förderbänder kommen unter anderem im Bergbau, in der Stahlindustrie, der Zementindustrie, in Kraftwerken sowie im Tiefbau und in der Transportindustrie – vor allem bei Hafenanlagen – zum Einsatz. Das Produktportfolio von Sempertrans umfasst sowohl Förderbänder mit Textil als auch mit Stahlseilkarkassen und entspricht damit optimal den Anforderungen der jeweiligen Einsatzgebiete. Zentrale Produkteigenschaften sind Abrasionsfestigkeit, Hitze- oder Ölbeständigkeit bei gleichzeitig ausgezeichneten Leistungsdaten im hochfesten Bereich. Die durchschnittliche Einsatzdauer eines Förderbandes im Streckenbetrieb beträgt je nach Belastung drei bis sieben Jahre. In Summe werden in den Werken von Semperit pro Jahr Förderbänder mit einer Gesamtlänge von rund 1.500 Kilometern hergestellt.

Mit hoher technischer Kompetenz unterstützt Sempertrans die Kunden bei der Auslegung und Spezifikation der Fördergurtbänder, um einen optimalen Einsatz ihrer Gesamtanlagen sicherzustellen. Service- und Beratungsleistungen für Montage, Betrieb und Wartung liefern darüber hinaus wertvolles Feedback für die laufende Weiterentwicklung des Produktportfolios.

Dank einer mehr als fünfzigjährigen Erfahrung kann Sempertrans für nahezu jeden Anwendungsbereich die optimale Lösung anbieten. Die Stahlseilfördergurte von Sempertrans zeichnen sich durch hohe Betriebssicherheit und lange Lebensdauer aus. Ihre Gurtbreite reicht von 500 Millimetern bis 3.200 Millimetern und je nach Anwendungsgebiet muss darüber hinaus unterschiedlichen Anforderungen entsprochen werden. Sempertrans Stahlseilfördergurte kommen bei besonders herausfordernden Bedingungen und weiten Achsabständen zum Einsatz und bestechen durch ihre hohe Zugfestigkeit.

Textilfördergurte werden von Sempertrans in einer Bandbreite von 400 Millimetern bis 2.750 Millimetern hergestellt und dienen dem Transport von Schüttgütern jedweder Charakteristik. Beispielsweise wurde der Transoil-Fördergurt speziell für die Förderung von öl- oder fetthaltigen Produkten entwickelt. Mit Transflam bzw. Transtherm werden feuer- bzw. hitzebeständige Förderbänder angeboten.

PRODUKTIONSSTANDORTE

Am Standort Bełchatów in Polen produziert Sempertrans hochqualitative Stahlseilgurte und Textilgurte. Spezialität dieser Produktionsstätte sind schwere, hochfeste und (über)breite Stahlseilgurte. In der auf demselben Werksgelände liegenden Fabrik Stolin werden auch Stahlseile für die interne Verwendung produziert, womit individuelle Lösungen und kurze Lieferzeiten sichergestellt werden. Nahe Paris konzentriert sich der Produktionsstandort Argenteuil auf die Herstellung von technisch anspruchsvollen Textil- und Stahlseilfördergurten für Spezialanwendungen.

In Asien ist Sempertrans mit zwei eigenen Produktionsstätten auf den wachstumsstarken Märkten Indien und China vertreten. In Indien zählt Sempertrans Nirlon seit dem Jahr 2000 zur Semperit Gruppe. In der Stadt Roha, die rund 120 Kilometer südöstlich von Mumbai liegt, werden leichte und mittelschwere Textilfördergurte von höchster Qualität erzeugt. In China erwarb Semperit im Jahr 2009 einen Mehrheitsanteil an Sempertrans Best. Diese Produktionsstätte in der Provinz Shandong stellt Textil- und Stahlseilfördergurte her.

Deutliche Erweiterung und Auszeichnungen des Standortes in Belchatów, Polen

Aufgrund der starken Nachfrage wurde eine Erweiterung der Förderbandproduktion am Standort Belchatów, Polen, beschlossen. In den Jahren 2013 bis 2015 werden in Summe rund 40 Mio. EUR investiert. Durch diese bislang größte organische Investition der Semperit Gruppe werden die Weichen zur Fortsetzung der Expansion in neue Märkte und Länder im Sinne der Wachstumsstrategie gestellt. Mit der Entscheidung für den Standort Belchatów baut Semperit die starke technologische Position im hochqualitativen Segment der Förderbänder aus und schafft zusätzliche Arbeitsplätze in Europa.

Im Berichtsjahr erhielt Sempertrans Belchatów drei bedeutende Auszeichnungen: Der polnische Innovation Award, einer der bedeutendsten Preise für Produktinnovationen in Polen, wurde für das neu entwickelte Energiespar-Förderband verliehen. Durch seinen signifikant geringeren Laufwiderstand können Anlagenbetreiber bis zu 25% der Antriebsenergie einsparen. Diesem Innovationspreis folgte die Verleihung des Euro Partner Awards sowie die Auszeichnung als führender polnischer Exporteur in der chemischen Industrie durch das polnische Wirtschaftsministerium.

ABSATZMÄRKTE UND VERTRIEB

Zu den direkt belieferten Kunden zählen vorwiegend Abnehmer aus dem Bergbau (vor allem Obertage-Bergbau) und der Schwerindustrie. Darüber hinaus werden Anlagenbauer, Distributoren und Serviceunternehmen beliefert. Die Betreuung aller Kundensegmente erfolgt über ein weltweit agierendes Vertriebsteam und ein professionelles Key Account Management. Mit Sempertrans Maintenance France Nord steht den weltweiten Kunden eine professionelle Serviceeinheit zur Verfügung, die sich durch hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung in der Installation und Wartung von Förderbändern an der Anlage auszeichnet.

GESCHÄFTSVERLAUF UND HIGHLIGHTS 2013

Das Segment Sempertrans verzeichnete 2013 eine sehr gute Entwicklung und erzielte, getragen von einem erfreulichen zweistelligen Mengenwachstum und trotz niedrigerer Rohstoffpreise, eine Umsatzsteigerung von 7,5% auf 154,5 Mio. EUR. Der Vergleich mit dem Jahr 2012 weist sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA und EBIT eine deutliche Steigerung aus.

Der Turnaround des Segments Sempertrans kann im Jahr 2013 als nachhaltig bezeichnet werden. Im Jahr 2010 bilanzierte das Segment ausgeglichen, im Jahr 2012 lagen die EBIT-Margen bereits im zweistelligen Bereich. Das EBITDA verbesserte sich 2013 deutlich auf 23,9 Mio. EUR (+12,9%), das EBIT auf 19,4 Mio. EUR (+21,3%). Damit verbunden war ein Anstieg der EBITDA-Marge von 14,7% auf 15,5% und der EBIT-Marge von 11,1% auf 12,5%.

Kennzahlen Sempertrans
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 154,5 +7,5% 143,8 147,0
EBITDA 23,9 +12,9% 21,2 14,4
EBITDA-Marge 15,5% +0,8 PP 14,7% 9,8%
EBIT 19,4 +21,3% 16,0 10,8
EBIT-Marge 12,5% +1,4 PP 11,1% 7,3%
Investitionen 6,8 +264,4% 1,9 2,0
Mitarbeiter (Stichtag) 968 +1,0% 958 942

1) Werte für 2011 angepasst (siehe Geschäftsbericht 2012, Konzernanhang 2.18)

Auftrag für energiesparendes Förderband

Die erfolgreiche Markteinführung der im Jahr 2012 entwickelten Energiesparförderbänder unterstreicht ein erster Großauftrag vom Jänner 2013: Sempertrans lieferte rund 30 Kilometer Förderbänder an den polnischen Energieversorger PGE. Das Förderband ermöglicht eine signifikante Reduktion des Laufwiderstands und damit eine Energieeinsparung von bis zu 25% im Vergleich zu konventionellen Förderbändern.

Großauftrag von RWE

Mit einem im Jahr 2013 erhaltenen Großauftrag wird Semperit zum Förderband-Hauptlieferant des deutschen Energiekonzerns RWE. Künftig liefert Sempertrans mehr als die Hälfte des gesamten Bedarfs an Stahlseilförderbändern von RWE. Die neue Vereinbarung gilt seit 1. Jänner 2014 und sieht für die nächsten fünf Jahre auf Basis der Verbrauchsmengen der letzten Jahre ein Auftragsvolumen von rund 100 Mio. EUR vor. Das ist der größte Einzelauftrag in der Geschichte der Semperit Gruppe. Die seit Ende 2001 bestehende Geschäftsbeziehung mit RWE wird damit erheblich ausgeweitet.

MARKTTRENDS UND POTENZIAL

Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen und Energie sind zwei aktuelle Megatrends, die in den nächsten Jahren vor allem von Asien und Lateinamerika ausgehen werden. Um von dieser Entwicklung durch höhere Marktanteile zu profitieren, wird Sempertrans die Bearbeitung dieser Regionen verstärken. Der strategische Fokus liegt weiterhin auf hochwertigen Anwendungsbereichen in den Wachstumsmärkten – insbesondere in Europa, Südamerika und Asien. Die verstärkte Bearbeitung des Schwerpunktmarktes Südost-Asien erfolgt über eigene Vertriebsbüros in Singapur und Jakarta, Indonesien.

Wegen des Rückgangs der Rohstoffpreise prüften die Minengesellschaften einzelne Neuprojekte eingehender und trafen ihre Auftragsentscheidungen zuletzt verhaltener, womit sich die Wachstumsdynamik etwas abschwächte. Die mittel- bis langfristige Nachfrageentwicklung nach Förderbändern wird von Semperit jedoch positiv beurteilt.

Semperform

Als einer der führenden europäischen Produzenten von Form- und Extrusionsartikeln aus Gummi und Kunststoff konnte das Segment Semperform im Geschäftsjahr 2013 Umsatzerlöse in Höhe von 130,8 Mio. EUR erzielen und verantwortet damit fast 15% des Gesamtumsatzes der Semperit Gruppe.

PRODUKTPORTFOLIO

Semperform verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio, das von Fenster- und Türprofilen, Elastomer- und Dichtungsprofilen, Rolltreppen-Handläufen bis hin zu Seilbahngummiringen / Seilbahnfutterungen und Gummifolien reicht.

Die Business Unit Bauprofile ist mit einem Anteil am Segmentumsatz von rund 40% das größte Geschäftsfeld von Semperform und bietet Dichtungen für Fenster, Türen und Fassaden an. Die aus Kautschuk gefertigten Fensterdichtungselemente dienen mit ihren maßgefertigten Profilquerschnitten sowohl der Wärmedämmung als auch dem Schutz zwischen Rahmen und Fensterflügel. Bei Dichtungen für Kunststofffenster nimmt Semperform in Europa eine führende Marktposition ein. Tür- und Tordichtungen von Semperform bestechen durch eine besondere Oberflächenbeschichtung, die einen Abrieb an der Gleitfläche verhindert. Dichtungen für Alufenster und Fassaden von Semperform kommen weltweit zum Einsatz und erweisen sich als besonders witterungsbeständig und belastbar. Die Produktion aller Dichtungen erfolgt am Standort Deggendorf, Deutschland, der über eine jährliche Kapazität von über 400 Mio. Laufmetern verfügt. Der wichtigste Rohstoff ist EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer).

In der Business Unit Industrieformteile, die rund 30% des Segmentumsatzes verantwortet, sind Spritzgussartikel mit dichtenden oder dämpfenden Funktionen zusammengefasst. Beispielsweise werden für den Eisenbahn-Gleisoberbau elastische Lagerungen für Schwellen zur Schalldämpfung (Schwellenschuh) hergestellt oder Trogprofile, die bei Gleisfertigteilelementen verwendet werden. Zum Portfolio zählen auch Rohrbau- sowie Sanitär- und Industriedichtungen. Produziert werden die Formteile an den Standorten Wimpassing, Österreich und Sopron, Ungarn.

Semperform produziert Handläufe für Rolltreppen mit unterschiedlichen technischen Spezifikationen und Eigenschaften an den Produktionsstandorten Wimpassing, Österreich, und Shanghai, China. Semperform ist in diesem Produktbereich nicht nur mengenmäßig einer der Marktführer, sondern konnte sich darüber hinaus auch als Qualitäts- und Technologieführer positionieren. Etwa zwei Drittel des jährlichen Absatzvolumens der Business Unit Handläufe entfallen auf den chinesischen Markt. Handläufe gelten als Sicherheitsbauteil für den Innen- wie auch den Außenbereich und sind technologisch überaus anspruchsvoll. Die Vorzüge der Semperit Handläufe liegen in der hohen Maßkonstanz der Profile und der großen Reißfestigkeit, mit denen die gesetzlichen Sicherheitsnormen übertroffen werden.

Sonderanwendungen runden das Produktportfolio von Semperform ab und tragen rund 10% zum Umsatz des Segments bei. Dazu zählen Skifolien, die in den Produkten nahezu aller namhaften Hersteller für die Stabilität des Skis oder des Snowboards verantwortlich sind. In dieser Marktnische nimmt Semperit weltweit eine führende Stellung ein. Semperform Seilbahngummiringe werden als Futterungen für Rollen oder Scheiben in Beförderungsanlagen als Verschleißteile eingesetzt. Neben der Errichtung von Neuanlagen hängt die Nachfrage von der Beanspruchung der bestehenden Anlagen und damit letztlich von der Witterung bzw. dem Schneeaufkommen in Wintersportdestinationen ab.

Im Sinne der Portfoliooptimierung wurde die Produktion der Schwamm- und Moosgummis im ersten Halbjahr 2013 eingestellt. Im Gesamtjahr 2012 entfiel auf diese Produkte rund 1% der Segmentumsätze.

ABSATZMÄRKTE UND VERTRIEB

Rund 80% der Produkte von Semperform werden in Europa abgesetzt, rund 15% in Asien, Afrika und anderen Ländern, der Rest entfällt auf Nord- und Südamerika. Trotz der Heterogenität der Produkte lassen sich vor allem bei der Herstellung der Rohstoffmischungen Synergiepotenziale erzielen.

Dichtungen für Fenster, Türen und Fassaden (Business Unit Bauprofile) werden vorwiegend von Systemanbietern dieser Branchen nachgefragt. Die Hauptabsatzmärkte bilden Österreich, Deutschland, Frankreich, Polen, die Ukraine und Russland.

Die von der Business Unit Industrieformteile vertriebenen elastischen Gummilagerungen werden hauptsächlich im europäischen Eisenbahnoberbau eingesetzt. Der Absatzmarkt für Rohrbau- sowie Sanitär- und Industriedichtungen ist ebenfalls Europa.

Der Absatz der seit 1955 produzierten Rolltreppen-Handläufe erfolgt einerseits an OEM-Kunden (original equipment manufacturer), andererseits ist für diese Business Unit auch der Ersatzteilmarkt (after sales market) von Bedeutung. Neben dem klassischen Schwarz sind die Handläufe von Semperit auch in anderen Farben verfügbar und kommen praktisch überall auf der Welt zum Einsatz – vor allem in Kaufhäusern, öffentlicher Verkehrsinfrastruktur wie U-Bahn-Stationen, Bahnhöfen oder Flughäfen sowie in Bürogebäuden.

Die Business Unit Sonderanwendungen konnte sich im Nischenmarkt der Seilbahngummiringe als einer der Weltmarktführer positionieren und beliefert alle großen Hersteller von Seilbahnen, Sesselliften, Schleppliften und Seilförderanlagen. Auch bei Ski- und Snowboardfolien ist Semperit eines der global führenden Unternehmen.

GESCHÄFTSVERLAUF UND HIGHLIGHTS 2013

Das Segment Semperform verzeichnete 2013 einen Umsatzanstieg von 8,4% auf 130,8 Mio. EUR, was vor allem auf ein zweistelliges Volumenwachstum in allen Business Units (mit Ausnahme der Business Unit Sonderanwendungen) zurückzuführen ist. Die Preiseffekte waren hingegen negativ. Im Vergleich mit 2012 konnten EBITDA und EBIT zweistellig gesteigert werden.

In Summe weist das Segment Semperform für 2013 ein EBITDA von 24,7 Mio. EUR nach 20,4 Mio. EUR im Vorjahr und ein EBIT von 18,6 Mio. EUR nach 14,6 Mio. EUR aus, womit Steigerungsraten von über 20% erzielt werden konnten. Die EBITDA-Marge weist im Vergleich einen Anstieg von 16,9% auf 18,9% aus, die EBIT-Marge von 12,1% auf 14,2%.

Kennzahlen Semperform

in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 130,8 +8,4% 120,7 114,6
EBITDA 24,7 +21,0% 20,4 23,6
EBITDA-Marge 18,9% +2,0 PP 16,9% 20,6%
EBIT 18,6 +27,3% 14,6 18,2
EBIT-Marge 14,2% +2,1 PP 12,1% 15,9%
Investitionen 3,1 –17,6% 3,8 5,6
Mitarbeiter (Stichtag) 743 +7,6% 691 674

1) Werte für 2011 angepasst (siehe Geschäftsbericht 2012, Konzernanhang 2.18)

MARKTTRENDS UND POTENZIAL

Semperform profitiert von der erfolgreichen Positionierung in ausgewählten Nischenmärkten, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen unterliegen und selten eine stärkere Dynamik als das allgemeine Wirtschaftswachstum aufweisen.

In der Business Unit Bauprofile gilt es die erreichte Marktstellung in Europa und den osteuropäischen Märkten voll auszuschöpfen. Bei den Industrieformteilen liegt der Fokus auf dem Eisenbahnoberbau.

Aufgrund der großen Bedeutung des chinesischen Markts für die Business Unit Handläufe wurde 2013 intensiv an einer differenzierten Produktgestaltung gearbeitet, um den lokalen Bedürfnissen und Preisvorstellungen bestmöglich zu entsprechen. Ein preislich kompetitiver Handlauf, die sogenannte "Commercial Line", konnte erfolgreich am Markt etabliert werden und ist besonders für den Einsatz in Kaufhäusern gefragt. Der weitere Geschäftserfolg hängt von den Infrastrukturinvestitionen und der fortschreitenden Urbanisierung (Kaufhäuser, U-Bahnen, Flughäfen), vor allem in Asien, ab.

Bei Spezialanwendungen wie Seilbahnringen und Skifolien verfolgt Semperform das Ziel, die internationalen Positionen zu verteidigen und selektiv auszubauen. Aufgrund der bereits starken Marktposition ist jedoch ein weiterer Ausbau nur noch sehr bedingt möglich. Dennoch bestehen durch den Ausbau bzw. die Errichtung von Stadt-Seilbahnen wie zum Beispiel in Medellín, Kolumbien oder in London, Großbritannien zusätzliche Potenziale für den Einsatz von Seilbahnringen.

CORPORATE CENTER

Die Semperit Gruppe verfolgt eine klare Unternehmensstrategie mit ambitionierten Wachstumszielen. Für das Erreichen dieser Ziele sind belastungsfähige und professionelle Corporate Center-Strukturen notwendig.

Im Corporate Center sind Fachbereiche zusammengefasst, die bei grundlegenden Fragestellungen die operativen Unternehmenseinheiten unterstützen – unter anderem in den Bereichen Personal, Finanzwesen, Procurement & Logistics und Recht. Diese Fachbereiche definieren in enger Abstimmung mit dem Vorstand die Leitlinien für die jeweiligen Themenfelder. Das Corporate Center stellt sich dabei aktiv folgenden Herausforderungen:

  • Zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse
  • Steigende rechtliche Anforderungen in vielen Bereichen
  • Verstärkung der Corporate Center-Funktionen bedingt durch organisches und anorganisches Wachstum

STANDARDISIERUNG DES BERICHTSWESENS

Die Berichtsabwicklung der Semperit Gruppe wurde 2013 einer strukturierten und standardisierten Analyse unterzogen. Darauf aufbauend konnte die Qualität und die Quantität verbessert und deutlich ausgeweitet werden. Ergänzend dazu wurden wesentliche erste Implementierungsschritte für das IT-System SAP FC als neues Planungs-, Reporting-, Analyse- und Konsolidierungstool gesetzt. Das Go Live ist für das zweite Halbjahr 2014 vorgesehen und soll die bestehenden externen und internen Berichterstattungsformate weitgehend ablösen.

CREDIT MANAGEMENT

Dieser Bereich ist für das Management der Forderungen an Kunden zuständig. Das aktive Management des Forderungsbestandes wurde 2013 intensiviert, die Transparenz durch standardisiertes Berichtswesen erhöht und die Systeme wurden zur Erfassung und Steuerung der Forderungen an Kunden weiter professionalisiert. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich auch im positiven Beitrag zur Reduktion des Working Capitals.

FUNKTIONSFÄHIGES RISIKOMANAGEMENT

Durch die Optimierung des Risikomanagementsystems wurde 2013 eine weitere Verfeinerung der erfassten Risiken für alle Segmente und auch Business Units erreicht. Die regionalen und lokalen Risikomanager in den einzelnen Konzerneinheiten evaluieren in enger Kooperation mit dem zentralen Risikomanagement die relevanten Risiken und vereinbaren mit den jeweiligen Verantwortlichen (zum Beispiel Produktionsleiter, IT-Leiter) Maßnahmen zur Risikoreduktion.

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems der Semperit Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 wurde von der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. gemäß Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.

Die konzernweit harmonisierten Mindeststandards des internen Kontrollsystems (IKS) wurden 2013 flächendeckend in Europa implementiert. 2014 sollen diese Mindeststandards auch in den außereuropäischen Einheiten eingeführt werden.

EINHEITLICHER IT-LIZENZVERTRAG FÜR OFFICE-ANWENDUNGEN

Im Zuge der Verlängerung des Microsoft Enterprise Agreements wurde der Lizenzvertrag auf die wesentlichen Konzerneinheiten ausgerollt. Damit ist sichergestellt, dass immer die aktuellsten Softwareversionen und Updates global zur Verfügung stehen und entsprechend eingesetzt werden können. Durch die Ablöse der bislang inhomogenen Auftragsverhältnisse durch einen konzernweiten Vertrag konnte eine Standardisierung und Harmonisierung bei gleichzeitiger Kostenoptimierung erreicht werden. Ein Beispiel für die praktische Anwendung dieser Vereinbarung liefert die Integration von Latexx Partners. Durch die Flexibilität des Vertrags konnte die Einbindung von Latexx Partners in die IT-Systemlandschaft innerhalb von lediglich sechs Monaten kostengünstig durchgeführt werden.

TRANSFERPREISSTUDIE

Global tätige Unternehmen wie die Semperit Gruppe müssen ihre konzerninternen Transaktionen zu fremdüblichen Konditionen (arm's length principle) abwickeln. Um die Einhaltung dieser Verpflichtung gegenüber den jeweiligen nationalen Steuerbehörden nachweisen zu können, ist eine Transferpreisstudie erforderlich, die die angewendeten Methoden erläutert und unterstützt. Die aktuelle Transferpreisstudie wurde im Jahr 2013 global für alle relevanten Konzerneinheiten ausgerollt und im ersten Quartal 2014 abgeschlossen.

Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der
Umsetzung
Group Accounting &
Reporting
Implementierung von SAP FC als Planungs-, Reporting-,
Analyse- und Konsolidierungstool
2013 / 2014 In Umsetzung
Entwicklung einer CAPEX- und OPEX-Spending-Datenbank 2013 / 2014 In Umsetzung
Standardisierung Accounting Prozesse in neuem SAP Template 2014 / 2015 Neues Ziel
Konzernweite Harmonisierung der Wirtschaftsprüfer 2013 Umgesetzt
Global Credit Management Konzernweite Standardisierung der Bonitätsauskünfte 2014 Neues Ziel
Investor & Creditor Relations Inhaltliche Erweiterung der IR-Arbeit 2013 Umgesetzt
Unterstützung der Emission des Schuldscheindarlehens 2013 Umgesetzt
Stärkere Präsenz in zusätzlichen Investorenzentren 2014 Neues Ziel
Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der
Umsetzung
Group IT Harmonisierung und Zentralisierung der E-Mail-Systeme 2013 / 2014 In Umsetzung
Abschluss eines konzernweiten Microsoft Enterprise Agreements 2013 Umgesetzt
Harmonisierung der IT-System- und Applikationslandschaft 2013 / 2014 In Umsetzung
Group Legal Department Neustrukturierung der Rechtsabteilung 2013 / 2014 Umgesetzt /
weiterer Rollout
Anpassung der Richtlinien für das Tagesgeschäft 2014 Neues Ziel
Internal Audit & Risk
Management
Überprüfung des Internen Kontrollsystems (IKS) und
konzernweite Harmonisierung durch Mindeststandards
2013 / 2014 Europa abgeschlossen,
weiterer Rollout
Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems für das
Geschäftsjahr 2013 durch Wirtschaftsprüfer bestätigt
2013 Abgeschlossen
Group Tax Abschluss der Transferpreisstudie / Update der Dokumentation 2013 Abschluss in Q1 2014
Harmonisierung des Tax Reportings 2014 Neues Ziel
Group Treasury Emission eines Schuldscheindarlehens in Höhe von EUR 125 Mio. 2013 Umgesetzt
Umsetzung von SEPA (Single Euro Payments Area) und
EMIR (European Market Infrastructure Regulation)
2013 Umgesetzt
Harmonisierung des globalen Cash Managements 2013 / 2014 Laufende Umsetzung
Implementierung eines Treasury Management Systems 2014 / 2015 Neues Ziel
Global Procurement &
Logistics
Auf- und Ausbau von strategischen Lieferpartnerschaften 2013 / 2014 In Umsetzung
Global Human Resources Vertiefung der Unternehmenswerte und Führungsleitsätze 2013 / 2014 Umgesetzt /
laufende Erweiterung
360-Grad-Feedback, Leadership Academy, Talent Academy,
Expatriate Policy, Nachfolgeplanung
2013 / 2014 Umgesetzt /
laufende Erweiterung
Corporate Development Evaluierung und Ansprache möglicher Akquisitionsziele 2013 / 2014 Laufende Umsetzung
Etablierung eines Soll-Strategie-Prozesses und dessen
Anwendung bei zukünftigen Strategieentwicklungen
2013 Umgesetzt
Etablierung einer Business-Process-Management-Funktion 2013 Umgesetzt
Optimierung von Prozessen und Vereinheitlichung der
Applikationslandschaft
2013 / 2014 In Umsetzung
Group Communications Customer Focus Campaign zur Stärkung der internen und
externen Kundenorientierung
2013 / 2014 In Umsetzung
Latexx Partners: Implementierung der Werte, neue Website,
neue Corporate Identity
2013 Umgesetzt
Social Media Guideline für Umgang mit neuen Medien 2013 Umgesetzt
Einführung Intranet 2014 Neues Ziel

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Generationen kompetenter Ingenieure, Chemiker, Physiker, Grundlagenforscher, Kunststofftechniker sowie Anwendungstechniker haben mittels erfolgreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen wesentlichen Beitrag zur 190-jährigen Geschichte der Semperit Gruppe geleistet. Heute konzentriert sich die Forschungsund Entwicklungstätigkeit der Semperit auf drei Säulen: Weiterentwicklung der Werkstoffe (Rezeptur und Herstellung), Produktentwicklung und Prozessentwicklung.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Semperit Gruppe befinden sich in Malaysia, China, Indien, Polen, Thailand, Tschechien, Deutschland und Österreich, wobei die Koordination aller diesbezüglichen Aktivitäten über das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wimpassing, Österreich erfolgt. Mit mehr als 60 Mitarbeitern in der Forschung und Entwicklung dient der Standort in Wimpassing zudem auch der Koordination mit externen Entwicklungspartnern und dem bereichsübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch. Weltweit sind rund 340 Mitarbeiter im Forschungs- und Entwicklungsbereich tätig. Die Ausgaben betragen jährlich mehr als 8 Mio. EUR oder rund 1% des Umsatzes. Die Innovationskraft von Semperit zeigt sich auch darin, dass die Gruppe über rund 50 Patentfamilien verfügt.

FORSCHUNGSSTRATEGIE

Die Forschungsstrategie der Semperit Gruppe fokussiert auf folgende Zielsetzungen:

  • Marktorientierte Produktinnovationen als Basis zur Fortsetzung des Wachstumskurses.
  • Optimierung des Ressourceneinsatzes: Die bei der Herstellung und dem Design von Produkten eingesetzte Energie und die verwendeten Materialien werden kontinuierlich optimiert. Die daraus resultierenden Qualitätsvorteile dienen der Sicherstellung von Wettbewerbsvorteilen.
  • Flexiblere Produktionsverfahren ermöglichen eine rasche Reaktion auf Änderungen der Rohstoffpreise und der Marktnachfrage.
  • Wissenstransfer als Voraussetzung für die Erzielung von Synergien.

Marktorientierte Produktinnovationen

Die Produkte der Semperit Gruppe werden in mehr als 100 Ländern weltweit vertrieben und befinden sich in kontinuierlicher Konkurrenz mit den Angeboten anderer globaler und regionaler Anbieter. In diesem Umfeld stellen sowohl fortlaufende Produkt-, Material- und Verfahrensinnovationen als auch das Aufspüren und Besetzen attraktiver Marktnischen wesentliche Attribute eines nachhaltigen Wachstums dar.

Die für den Innovationsprozess benötigte Zeit stellt einen maßgeblichen Wettbewerbsfaktor dar. Sie erstreckt sich von der Ideenfindung über Prototypgestaltung, Tests und Produktion bis hin zu den ersten Kundenangeboten. Sowohl im Interesse der Kunden als auch zugunsten einer schnellen Generierung von Zahlungseingängen muss diese Zeitspanne ("Idea to market") laufend reduziert werden.

Optimierung des Ressourceneinsatzes

Die Semperit führt zwei zentrale Programme zur Optimierung des Ressourceneinsatzes durch: das Waste-of-Material-Programm (WOM-Programm) sowie das Waste-of-Properties-Programm (WOP-Programm). Grundlage der beiden Programme sind stabile und reproduzierbare Prozesse. Dafür ist es wesentlich, neben den Herstellprozessen der Produkte auch die zentralen Grund- und Hilfsprozesse der kautschukverarbeitenden Industrie wie Mischen, Formgeben oder Vulkanisieren, laufend neu zu hinterfragen und kontinuierlich zu verbessern.

Highlights in Forschung und Entwicklung 2013
Sempermed Integration von Latexx Partners
Sempermed Syntegra UV erfolgreich am Markt eingeführt
Semperflex Inbetriebnahme der neuen Bandwickelmaschine in Wimpassing, Österreich
Umfangreiche Erweiterung des Industrieschlauch-Portfolios für Öl-, Luft- und Wasseranwendungen
Sempertrans Einführung neuer Förderbandmaterialien,
Entwicklung eines pipe conveyors (geschlossenes Förderband)
Semperform Entwicklung eines verschweißbaren Materials für Fensterdichtungsprofile (zum Patent angemeldet)

Das WOM-Programm verfolgt die Reduktion von Abfall, Ausschuss und Reklamationen durch die Verbesserung der Stabilität und durch die optimale Beherrschung von Prozessen. Zu den Programminhalten zählen auch die laufende Optimierung von Produktdesigns und der Einsatz von Hilfsstoffen in der Fertigung. Das WOP-Programm bezieht sich auf die Eigenschaften von Rohstoffen und selbst entwickelten bzw. intern hergestellten Materialien. Dabei wird kritisch hinterfragt, welche Eigenschaften vom Endprodukt tatsächlich erwartet werden und welche diesbezüglichen Rationalisierungspotenziale bestehen. Im Jahr 2014 wird zusätzlich das Waste-of-Energy-Programm (WOE-Programm) eingeführt. Dieses Programm soll mit Hilfe eines strukturierten Prozesses den Energieverbrauch in den Produktionsstandorten reduzieren.

Flexiblere Produktionsverfahren

Um optimal auf Preisschwankungen der Rohstoffe und Nachfrageverschiebungen reagieren zu können, nimmt die entsprechende Flexibilität der Produktionsverfahren eine hohe Priorität ein. Diese Flexibilität wird durch die Entwicklung von Beschaffungsalternativen für strategisch wichtige Rohstoffe, die nur von wenigen Lieferanten erworben werden können, ermöglicht. Sobald eine Materialalternative gefunden wurde, erfolgt die Erstellung von global identischen Mischungen, deren Anwendung optimal auf die jeweiligen Maschinen angepasst wird, um einen Effizienzverlust in der Produktion zu vermeiden.

Neben der Materialeinsparung und Flexibilisierung ist auch die optimale Abstimmung der verwendeten Materialien auf die einzelnen Maschinentypen von Bedeutung. Je besser Material und Maschine aufeinander abgestimmt sind, desto höher ist die Durchlaufgeschwindigkeit und damit auch die Produktionsmenge pro Stunde. Das Zusammenspiel von Material, Maschine und Mitarbeiter sowie sachgerechtem Transport und Lagerung unterliegt bei Semperit einem ständigen Überprüfungsprozess mit dem Ziel, kontinuierliche Effizienzgewinne zu erzielen.

Ein Beispiel für die laufenden Bemühungen zur Verbesserung der Produktionsverfahren ist die Realisierung von neuen Produktions-Designs anhand von Prototyp-Linien für Nitril-Untersuchungshandschuhe im Werk von Latexx Partners in Malaysia. Der Fokus lag dabei auf einer Erhöhung der Energieeffizienz und einer verbesserten Automatisierung im Produktionsablauf.

Wissenstransfer

Ein wichtiger Strategiebaustein für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist der laufende globale Austausch von Know-how innerhalb der Semperit Gruppe. Dabei werden segment- und länderübergreifend Strategien erläutert, wie zum Beispiel Produktionsverfahren flexibler und / oder effizienter gestaltet werden können.

Im Rahmen der Grundlagenforschung kooperiert die Semperit Gruppe mit zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen und Universitäten. Dabei werden vielfältige Forschungsfelder untersucht, wie beispielsweise die Grundlagenentwicklung zur Modifikation von elastomeren Oberflächen, die Lebensdauervorhersage von dynamisch beanspruchten Artikeln, die Rheologie (Verformungs- und Fließverhalten) von Kautschukmischungen und die Haftung von Elastomeren an Festigkeitsträgern wie Stahl. Zudem werden zeitlich begrenzte Forschungseinrichtungen, sogenannte Kplus-Zentren, gemeinsam mit Experten aus Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen betrieben.

Ausgewählte Forschungskooperationen

  • Technische Universität Wien, Österreich
  • Technische Universität Graz, Österreich
  • Montanuniversität Leoben, Österreich
  • Polymer Competence Center Leoben, Österreich
  • AC²T-Kompetenzzentrum Wiener Neustadt, Österreich
  • Deutsches Institut für Kautschuktechnologie in Hannover, Deutschland
  • Krakow University of Technology, Polen
  • University of Wrocław, Polen
  • Technisches Institut Zlin, Tschechien

AKTIVES KOSTEN-UND ROHSTOFF-MANAGEMENT

Aufgrund des hohen Anteils der Rohstoffe an den Gesamtaufwendungen der Semperit Gruppe nehmen eine aktive Einkaufspolitik sowie ein integriertes Rohstoffmanagement einen hohen strategischen Stellenwert ein.

Die Semperit Gruppe wendete im Jahr 2013 510,7 Mio. EUR für Materialkosten auf (etwas weniger als 60% der Umsatzerlöse). Aufgrund des Produktportfolios entfällt ein Großteil dieser Aufwendungen auf Rohstoffe wie Latex und Kautschuk, Festigkeitsträger, Ruße und Chemikalien, die für die Produktion verwendet werden. Im Rahmen eines aktiven Kostenund Rohstoffmanagements werden jene Risiken minimiert, die mit der volatilen Entwicklung der Rohstoffkosten einhergehen. Detaillierte Marktanalysen ermöglichen es, rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten und marktkonforme Lieferkonditionen zu erzielen.

Dank der flexiblen Ausrichtung der Produktionslinien und Rezepturen kann ein rascher Wechsel der eingesetzten Rohstoffe erfolgen. Die kontinuierliche Optimierung des Ressourcenverbrauchs wird über konzernweite Programme sichergestellt (Details siehe Seite 63, Forschung und Entwicklung).

GROUP PROCUREMENT & LOGISTICS

Aufgrund der segmentübergreifenden Bedeutung der wichtigsten Rohstoffe (siehe Tabelle) werden Synergien bei der Beschaffung über die zentral eingerichtete Abteilung Group Procurement & Logistics sichergestellt. Da rund 60%-70% des gesamten Rohstoffbedarfs der Semperit Gruppe über Beschaffungsmärkte in Asien abgedeckt werden, wurde die Einkaufsorganisation in Asien weiter verstärkt, um die notwendige Marktnähe sicherzustellen. Damit sollen die Beschaffungsmöglichkeiten in Asien besser genutzt werden, unter anderem in Südost-Asien und China. Das gilt nicht nur für Rohstoffe, sondern auch für Investitionsgüter. Die Integration von Latexx Partners in Malaysia in die globale Einkaufs- und Logistikorganisation wurde 2013 abgeschlossen.

Lieferpartnerschaften

Als zentrale Servicestelle fokussiert Group Procurement & Logistics zudem auf den Ausbau von strategischen Lieferpartnerschaften für die wichtigsten Rohstoffe. Hierbei werden auch Verbesserungspotenziale identifiziert und Maßnahmen zur Umsetzung vereinbart. Ein wichtiger Aspekt dieser Partnerschaften ist auch die Zusammenarbeit im technischen Bereich. Dabei wird das Ziel verfolgt, durch ein konstantes Qualitätsniveau der Rohstoffe einen effizienteren Betrieb der Produktionsanlagen und eine kontinuierliche Verbesserung der Produktionsprozesse zu erreichen.

Supply Chain Management

Aufgrund der globalen Aufstellung der Semperit Gruppe nimmt auch die Optimierung von Logistikprozessen im Sinne einer konstant zuverlässigen Belieferung einen hohen Stellenwert ein. Fördergurtbänder, die von Semperit u.a. in Polen und China produziert werden, kommen ebenso weltweit zum Einsatz wie die Untersuchungshandschuhe, die Semperit in Thailand oder Malaysia erzeugt. Logistik-Dienstleistungen für die globale Produktion und Distribution werden gebündelt eingekauft. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung der globalen Geschäftsorganisation werden lokale, regionale und globale Supply Chain Prozesse definiert und entsprechend in der Organisation verankert.

Aktives Working Capital Management

Zur Minimierung des Working Capital und der dadurch gebundenen Finanzmittel verfolgt die Semperit Gruppe zum einen ein aktives Management der Lagerbestände in den Produktionsstätten durch konkrete Zielvorgaben und Optimierungsmaßnahmen bei der Auftragsabwicklung. Zum anderen wird eine laufende Verbesserung der Zahlungsziele bei den Lieferanten sowie den Kunden angestrebt.

KAUTSCHUKINDUSTRIE IM ÜBERBLICK

Die weltweite Jahresproduktion von Synthese- und Naturkautschuk beläuft sich auf rund 27 Mio. Tonnen, wovon rund 15 Mio. Tonnen auf synthetischen Kautschuk sowie knapp 12 Mio. Tonnen auf Naturkautschuk entfallen. Die Hauptabnehmer der Produktion sind zu 70% bis 80% Reifenhersteller. Die Nachfrage nach dem Rohstoff Kautschuk korreliert deshalb stark mit jener nach Reifen für Kraftfahrzeuge jeder Art. Dennoch wird der Kautschukpreis nicht nur von der Absatzentwicklung der Kraftfahrzeugindustrie beeinflusst, sondern auch von mehreren anderen Faktoren wie der Produktionsmenge des Rohstoffs, Umwelteinflüssen (Unwettern) bei Naturkautschuk oder dem Erdölpreis bei Synthesekautschuk.

Naturkautschuk und Naturlatex

Weltweit werden jährlich knapp 12 Mio. Tonnen Naturkautschuk und Naturlatex produziert, wovon jeweils etwa rund 30% auf Thailand und Indonesien und jeweils weniger als 10% auf Malaysia, Vietnam und Indien entfallen. Der Rest wird in anderen Ländern geerntet. Als nachwachsender Rohstoff wird Naturlatex vom Kautschukbaum gewonnen und zu einem Anteil von 80% bis 90% zu Naturkautschuk verarbeitet. 10% bis 20% des Naturlatex gelangen in gereinigter Form in die Weiterverarbeitung, z. B. zu Untersuchungshandschuhen. Der Kautschukbaum wächst nach seiner Auspflanzung etwa sieben Jahre lang heran, bevor die erste Ernte mittels Anstich der Rinde erfolgen kann. Pro Tag liefert ein Baum etwa 100 Milliliter Latex, das sind etwa 30 bis 40 Gramm Festkautschuk.

In den genannten südostasiatischen Ländern wird der überwiegende Teil der Anbaufläche von Kleinbauern (sogenannten Smallholdern) bewirtschaftet. Die durchschnittliche Anbaufläche beläuft sich auf etwa 2 Hektar, womit jährlich etwa 2 bis 3 Tonnen Festkautschuk gewonnen werden können. Abgenommen werden diese Mengen von Zwischenhändlern, die den Latex oder den Rohkautschuk an die Verarbeitungsbetriebe liefern. 80% bis 90% der Verarbeitungsmengen werden in Form von Kautschuk in den Märkten nachgefragt und abgesetzt. Die Preisfindung erfolgt auch über Produktbörsen. Aufgrund der Struktur der Latexgewinnung unterliegt die Produktion deutlichen Schwankungen. Für Semperit sind damit sowohl in der Produktion als auch beim Einkauf weitreichende Herausforderungen verbunden.

Synthetischer Kautschuk und Latex

Die jährliche Produktion von synthetischem Kautschuk und Latex liegt bei rund 15 Mio. Tonnen. Der Grundrohstoff ist Rohöl, das in Raffinerien in mehreren Destillationsschritten unter anderem zu Naphtha verarbeitet wird. Daraus wird in weiteren Schritten in Petrochemie-Anlagen unter anderem Butadien hergestellt, das die Grundlage für die meisten synthetischen Kautschukarten bildet.

ENERGIEMIX

Die Aufwendungen für Energie, die 2013 in der Semperit Gruppe für die Produktion anfielen, beliefen sich auf rund 63 Mio. EUR. Die Grafik zeigt die Verteilung der eingesetzten Energieträger. Neben konventionellen Energieträgern wie Strom, Gas und Dampf setzt Semperit in Thailand fast ausschließlich auf Biomasse. Kautschukbäume werden am Ende ihrer Lebensdauer als Brennstoff für die Beheizung der Latex-Bäder bei der Handschuh-Produktion verwendet. So schließt sich der nachhaltige Kreislauf: von der Pflanzung des Baums über die Ernte des natürlich nachwachsenden Rohstoffs Naturlatex bis zur Verwendung als Brennstoff.

ENTWICKLUNG AUF DEN ROHSTOFFMÄRKTEN

Zu Beginn des Jahres 2013 waren in wichtigen Rohstoffteilmärkten Preissteigerungen zu verzeichnen. Bis zur Jahresmitte stellte sich jedoch ein Preisrückgang ein, der zu einem Preistief im dritten Quartal führte. Im Laufe des dritten Quartals 2013 zeigte sich bei wesentlichen Rohstoffen bereits eine Stabilisierung. Diese Entwicklung basiert jedoch nicht auf einer verstärkten Nachfrage des Hauptabnehmers von Kautschukprodukten, der Reifenbzw. Automobilindustrie, sondern auf einer Gegenbewegung zum erwähnten Preistiefpunkt im dritten Quartal. Im vierten Quartal war eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen.

Nach dem Preisrückgang für Naturkautschuk und Naturlatex im zweiten Quartal 2013 hat sich das Preisniveau im dritten Quartal wieder erholt und im vierten seitwärts bewegt. Der Durchschnittspreis des Jahres 2013 lag um mehr als 15% unter dem Vergleichswert für 2012.

Auch der Preis für Synthesekautschuk stabilisierte sich nach der rückläufigen Entwicklung im zweiten Quartal 2013 im Laufe des dritten Quartals und weist seit September wieder leicht steigende Preistendenzen auf. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch einen Preisanstieg für den Basisrohstoff Butadien. Wie auch beim Naturkautschuk lagen die Preise für Synthesekautschuk im Durchschnitt unter jenen des Jahres 2012.

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Sie erhöhen die Festigkeit von Gummi und gewährleisten durch diese sogenannte Verstärkung eine verbesserte Steifigkeit, Härte, Kerbzähigkeit, Reißfestigkeit sowie einen optimierten Abriebwiderstand. Der weltweite Jahresbedarf beläuft sich auf rund 9 Mio. Tonnen. Die Herstellung von Ruß ist überaus energieintensiv. Die Preise am Rußmarkt lagen im Durchschnitt des Jahres 2013 geringfügig unter dem Niveau des Jahres 2012.

UNTERNEHMENS-VERANTWORTUNG

Die Semperit Gruppe fühlt sich den Grundsätzen einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet und ist davon überzeugt, dass sie ihre ambitionierte Wachstumsstrategie nur unter der gleichberechtigten Berücksichtigung von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Faktoren umsetzen kann.

Diese vielfältigen Aspekte werden in der operativen und strategischen Unternehmensplanung berücksichtigt. Der Vorstand der Semperit AG Holding wird dabei von den zentralen Fachabteilungen unterstützt, die für die konkrete Ausgestaltung von Maßnahmen und Zielen verantwortlich zeichnen. Die Organisationsstruktur ermöglicht es, dass auf die regionalen Besonderheiten der Unternehmenseinheiten bestmöglich Rücksicht genommen werden kann, ohne die übergeordneten Ziele der Unternehmensgruppe dabei außer Acht zu lassen. Die Anliegen der unterschiedlichen Interessengruppen werden unter anderem durch Informationsveranstaltungen und einen regelmäßigen Dialog in diese Überlegungen aufgenommen.

In Summe resultieren daraus mehrere zentrale Handlungsfelder zur weiteren thematischen Konkretisierung der Unternehmensstrategie, die ab Seite 38 dieses Berichts näher erörtert wird. Die Handlungsfelder im Überblick:

  • Etablierung einer leistungsorientierten, zukunftsfähigen Unternehmenskultur und eines gemeinsamen Wertekatalogs (siehe im Detail Seite 37)
  • Positionierung als attraktiver und fairer Arbeitgeber (siehe Seite 74)
  • Möglichst schonender Umgang mit Ressourcen aller Art
  • Entwicklung von Produkten mit ökologischem Mehrwert (siehe Seite 63)
  • Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

ATTRAKTIVER UND FAIRER ARBEITGEBER

Um eine rasche Integration in das Unternehmen sowie die internationale Vernetzung über Bereichsgrenzen hinweg zu ermöglichen, erhalten neu eintretende Mitarbeiter ein umfangreiches Einschulungsprogramm im Rahmen der Onboarding Academy. Die Talent Academy bereitet zukünftige Experten und Führungskräfte für Aufgaben in den Segmenten sowie in der Holding vor (siehe Kapitel Mitarbeiter, Seite 74).

Semperit schafft Arbeitsbedingungen, die über das durchschnittliche Niveau der jeweiligen Region hinausgehen. Freiwillige Sozialleistungen wie z. B. Zusatzversicherungen werden angeboten, außerordentliche Arbeitsleistungen entsprechend prämiert. In Summe beschäftigt die Semperit Gruppe fast 10.300 Mitarbeiter, rund drei Viertel davon in Asien, den Rest in Europa sowie Nord- und Südamerika.

MÖGLICHST SCHONENDER UMGANG MIT RESSOURCEN

Aufgrund der Tatsache, dass die Semperit Gruppe rund 55% bis 60% ihrer Umsatzerlöse für Material und bezogene Leistungen aufwendet, nimmt der sparsame Ressourceneinsatz einen hohen Stellenwert ein. Mit dem zentralen Waste-of-Material-Programm (WOM-Programm) wird das Ziel verfolgt, eine kontinuierliche Reduktion von Abfall, Ausschuss und Reklamationen durch die Verbesserung der Produktionsprozesse zu realisieren. Zudem werden alle erstmals verwendeten Rohmaterialien, Mischungen und Prozesse bereits im Planungsstadium auf ihre Umweltauswirkungen hin untersucht und optimiert. Der Einsatz von Problemrohstoffen wird, sofern technisch möglich, durch die zentrale Werkstoffentwicklung vermieden.

Wo technisch und wirtschaftlich sinnvoll, werden Abfälle durch Recycling in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Ist eine Wiederverwertung nicht möglich oder sinnvoll, wird eine Verbrennung unter kontrollierten Bedingungen über ein qualifiziertes Entsorgungsunternehmen sichergestellt. Zur Reduktion von Verpackungsmaterialien werden anstelle von Einweggebinden wiederverwendbare Paletten, Gitterboxen und PAL-Boxen eingesetzt.

Externe Zertifizierungen

Alle Produktionsstätten der Semperit AG Holding sind seit Jahren nach ISO 9001 und im Sektor Medizin zusätzlich nach ISO 13485 zertifiziert. Der Produktionsstandort von Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd. in Shanghai unterzieht seit 2011 sein Umweltmanagementsystem zusätzlich einer externen Auditierung nach ISO 14001. Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. hat neben dem Umweltmanagementsystem auch ein zertifiziertes "Health and Safety Management System" nach OHSAS 18001 eingeführt. Vergleichbare Zertifizierungen werden während der nächsten Jahre für alle Semperit Produktionsstandorte angestrebt.

Die Semperit Gruppe unterstützt zudem die 2007 in Kraft getretene REACH-Richtlinie (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals), deren Zielsetzung ein verantwortungsvoller Umgang mit chemischen Stoffen ist.

Verbesserung der Energieeffizienz

Zur kontinuierlichen Verringerung des Energieverbrauchs, der vor allem in den weltweiten Produktionsstätten der Semperit Gruppe anfällt, werden unternehmensweite Maßnahmen ergriffen.

2014 wird das Waste-of-Energy-Programm (WOE-Programm) eingeführt. Durch diese umfassende Initiative wird einerseits für alle Mitarbeiter das Bewusstsein im Umgang mit Energie geschärft und andererseits die Energiebedarfskette von der Erzeugung über die Verteilung bis zu den einzelnen Energieverbrauchern hinsichtlich Einsparungspotenzialen untersucht. Damit sollen sowohl die Energiekosten als auch die durch den Verbrauch ausgelösten CO2- Emissionen weiter gesenkt werden.

Trotz Erhöhung der Produktionsmengen blieb der Energieverbrauch in den europäischen Standorten während der letzten drei Jahre annähernd konstant (siehe auch Kapitel Kostenund Rohstoffmanagement auf Seite 66).

Verbrauchswerte für europäische Produktionsstätten
in Gigawattstunden (GWh) 2010 2011 2012 2013 Durchschnittliche
Veränderung
2010 ‑ 2013
Gas 122 116 115 126 1,1%
Strom 102 102 98 106 1,4%
Dampf 36 33 30 30 –5,5%
Summe 260 251 243 263 0,4%

ENTWICKLUNG VON PRODUKTEN MIT ÖKOLOGISCHEM MEHRWERT

Die laufende Weiterentwicklung der Produkte und ihrer Anwendungsgebiete sowie die konsequente Optimierung der Fertigung nehmen bei Semperit einen zentralen Stellenwert ein (siehe Kapitel Forschung und Entwicklung ab Seite 63). Ökologische Gesichtspunkte haben dabei während der letzten Jahre an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel dafür liefert die jüngste Produktinnovation des Segments Sempertrans, das ein innovatives, energiesparendes Förderband erfolgreich auf den Markt bringen konnte. Es zeichnet sich durch eine neue Gummimischung aus, die eine deutliche Reduktion des Laufwiderstands ermöglicht. Die Anlagenbetreiber profitieren von einer Reduktion des Energieverbrauchs, die sich im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen auf bis zu 25% belaufen kann. Am Beispiel des Großauftrags vom polnischen Energieversorger PGE über 30 Kilometer Förderbänder wurde beim Betrieb dieser Bänder ein Energieeinsparungspotenzial von bis zu 45 Mio. KWh pro Jahr errechnet. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 10.000 westeuropäischen Haushalten.

Einen wichtigen Beitrag zur CO2-Senkung durch innovative Mobilitätskonzepte leisten Stadt-Seilbahnen, für die das Segment Semperform Gummifutterungen liefert. Für die jährliche Einsparung von 20.000 Tonnen CO2 wurde die Seilbahn der kolumbianischen Millionenmetropole Medellín mit dem "Sustainable Transport Award" ausgezeichnet. Darüber hinaus sorgen Dichtungen für Fenster und Türen aus dem Segment Semperform für eine Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden.

VERANTWORTUNG GEGENÜBER DER GESELLSCHAFT

Die Semperit Gruppe fühlt sich den Menschen in den Regionen, in denen sie ansässig ist, in besonderer Weise verbunden und verpflichtet. Thailand, wo Semperit seit 25 Jahren tätig ist, nimmt als weltweit größter Produzent von Naturkautschuk für die Gruppe eine besondere Bedeutung ein. Unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten erfolgte auch die Integration des Unternehmens Latexx Partners in Malaysia, das 2012 erworben wurde. In den nächsten Jahren werden beachtliche Finanzmittel in den weiteren Aus- und Aufbau von Produktionsstätten investiert und damit die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region unterstützt. Zur Erhöhung der Produktionskapazitäten erfolgen während der nächsten Jahre auch umfangreiche Investitionen in den Standorten Odry, Tschechien, sowie Belchatów, Polen.

SOZIALES ENGAGEMENT

Neben der finanziellen Unterstützung von Sozialprojekten spendet die Semperit Gruppe regelmäßig Untersuchungs- und Operationshandschuhe für karitative Einrichtungen. Anstelle von Weihnachtsgeschenken wird zudem seit 2010 der bislang dafür aufgewendete Betrag der internationalen Organisation "Ärzte ohne Grenzen" für eine mobile Klinik in Indien zur Verfügung gestellt.

Über diese Sponsoringaktivitäten der Semperit AG Holding hinaus obliegt es den jeweiligen Unternehmenseinheiten, in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen lokale Einrichtungen und Initiativen zu unterstützen. So führt die Siam Sempermed Corp. Ltd. in Hatyai, Thailand, seit mehreren Jahren Erhaltungsmaßnahmen im lokalen SOS-Kinderdorf durch und stellt Lehrmaterialien sowie Sportgeräte zur Verfügung.

Zur Linderung der verheerenden Auswirkungen des Hochwassers in Österreich, Deutschland und Tschechien im Frühjahr 2013, von dem insbesondere Mitarbeiter der Semperit in Deggendorf, Deutschland, privat betroffen waren, wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Die Semperit AG Holding hat alle Spenden verdreifacht und somit in Summe einen Beitrag in Höhe von mehr als 25.000 EUR im Sinne einer unbürokratischen Soforthilfe an deutsche Mitarbeiter und das Rote Kreuz in Österreich, Deutschland und Tschechien geleistet.

VERANTWORTUNG FÜR ÜBER 10.000 MITARBEITER

Bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie der Semperit Gruppe nimmt ein professionelles Personalmanagement, das aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird, einen hohen Stellenwert ein. Ziel ist es dabei, die Kompetenz und Leistungsorientierung jedes Mitarbeiters zu fördern sowie den Bedarf an Fach- und Führungskräften abdecken zu können.

HUMAN-RESOURCES-STRATEGIE

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie, die von einem effektiven und modernen Personalmanagement unterstützt wird. Als übergeordnete Zielsetzungen werden dabei die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, die Implementierung von modernen Führungsinstrumenten, die Förderung der Internationalität sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine leistungsorientierte und faire Unternehmenskultur mit klaren Wertevorstellungen verfolgt (siehe Seite 37).

Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der
Umsetzung
Stärkung des Images und der
Attraktivität als Arbeitgeber
Erweiterung der Rekrutierungsmaßnahmen und stärkere Präsenz
auf Jobmessen in Polen, Tschechien und China
2013 / 2014 Umgesetzt /
laufende Erweiterung
Kultur- und
Organisationsentwicklung
Customer Focus Campaign 2013 Umgesetzt
Unternehmenswerte und Führungsleitsätze vertieft 2013 / 2014 Laufende Umsetzung
Systeme und Werkzeuge für
Personalmanagement
Job Evaluation auf globaler Ebene 2013 Globaler Rollout
abgeschlossen, auch
bei Latexx Partners
Personalentwicklung,
Karriere- und
Nachfolgeplanung
Definition von Karrierepfaden, Nachfolgeplanung für
Schlüsselpositionen, Talent Academy
2013 /2014 Global abgeschlossen,
Talent Academy neu ab
Ende 2013
Globales Leadership und
Performance-Management
360-Grad-Feedback, Leadership Academy, Bonussystem 2013 Abgeschlossen /
laufende Umsetzung

Strategische Handlungsfelder für die nächsten Jahre

Im Bereich Personalrekrutierung liegt der Schwerpunkt der nächsten Jahre auf der Anwerbung regionaler Talente und auf Employer Branding. Sowohl unter den Mitarbeitern als auch unter den Führungskräften soll die Diversität weiter gesteigert werden.

Im Handlungsfeld Wachstum liegt der Fokus auf den Bereichen Führungskultur, Unternehmens- und Mitarbeiterentwicklung sowie Kompetenzmanagement. Durch die Stärkung dieser vier zentralen Elemente wird die erfolgreiche Weiterentwicklung der Semperit Gruppe unterstützt.

Im Bereich Performance will die Semperit Gruppe "best practice" leben und verfolgt damit das Ziel, eine High Performance-Organisation zu etablieren, die global agiert und ihren Kunden den größtmöglichen Mehrwert verschafft.

360-Grad-Feedback

Zur Beurteilung des Managements entlang der gemeinsam definierten Führungsleitsätze wurde 2012 das Instrument 360-Grad-Feedback eingeführt, das im Berichtsjahr auf die mittlere Führungsebene und auf die Ebene der Teamleiter ausgedehnt wurde. Das Feedback wird anonym durchgeführt und ermöglicht ein hohes Maß an Objektivität. Neben der Selbstbeurteilung der Führungskräfte wird direktes Feedback von Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen sowie Kunden bzw. externen Geschäftspartnern eingeholt.

Integration Latexx Partners

Ein wichtiger Bestandteil der Integration von Latexx Partners war die Implementierung der Human-Resources-Strategie von Semperit. Dazu erfolgte unter anderem die Einbindung aller Funktionen bei Latexx Partners in die Job Evaluation, die Einführung des 360-Grad - Feedbacks, der Abschluss von Zielvereinbarungen für Führungskräfte sowie die Ausweitung der Onboarding- und Leadership Academy. Im Zuge der Semperit Value Campaign wurden die Mitarbeiter von Latexx Partners mit den Werten der Semperit Gruppe vertraut gemacht und in regelmäßigen Town Hall Meetings informiert.

Expatriates

Das Ziel des Personalmanagements stellt die Schaffung einer globalen Organisationsstruktur dar, die sich an den strategischen Zielen der Gruppe orientiert. 2012 waren nur zwei Expatriates im Einsatz. Mittlerweile gibt es global 15 Expatriates, die hauptsächlich in Asien tätig sind.

CHANCENGLEICHHEIT

Semperit möchte die innerbetriebliche Chancengleichheit aufgrund des Selbstverständnisses eines fairen und verantwortungsvollen Arbeitgebers stetig verbessern. Als traditioneller Industriebetrieb mit technischem Fokus lag der Frauenanteil in Österreich zum Jahresende 2013 bei etwas mehr als 20%, europaweit bei fast 30% und konzernweit bei mehr als 35%. Der Frauenanteil im Management (Vorstand, Executive Committee, Abteilungsleiterinnen) betrug 13%. Durch flexible Arbeitsmodelle in Form von Gleit- und Teilzeit sowie Sondervereinbarungen für Mitarbeiter mit Elternteilzeit soll ein Beitrag zur kontinuierlichen Steigerung des Frauenanteils geleistet werden.

AUS- UND WEITERBILDUNG

Die Kompetenz und Innovationskraft der Mitarbeiter stellen für die Unternehmensführung der Semperit Gruppe wichtige Erfolgsfaktoren zum weiteren Ausbau der aktuellen Marktpositionen dar. Eine optimale Vorbereitung der Mitarbeiter auf ihre operativen und strategischen Herausforderungen wird durch ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm gewährleistet, wodurch auch die notwendigen Fachkompetenzen gefördert werden. Im Rahmen eines umfassenden Trainingskatalogs werden persönlichkeitsbildende Schulungen angeboten, die den Mitarbeitern das Rüstzeug für Konflikt-, Zeit- und Zielmanagement sowie Präsentationstechnik vermitteln. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an Fachschulungen teilzunehmen. Im Geschäftsjahr 2013 wurden in Österreich 17 Lehrlinge ausgebildet. Semperit bietet Jugendlichen somit einen fundierten Einstieg in die Berufswelt und gewinnt in weiterer Folge qualifizierte und mit dem Prozessablauf vertraute Fachkräfte.

Onboarding Academy und Mentoren-Programm

Die Onboarding Academy ist ein umfangreiches Einschulungsprogramm, an dem neu eintretende Angestellte teilnehmen. Dadurch kann ein rascher Überblick über die gesamte Unternehmensgruppe geliefert werden. Zudem wird die Integration in das Unternehmen sowie die internationale Vernetzung über Bereichsgrenzen hinweg ermöglicht. Zusätzlich steht Technikern und Chemikern eine vertiefende Schulung mit spezifischen Details zu ihren jeweiligen Fachbereichen zur Verfügung.

Ein Mentoren-Programm hilft Mitarbeitern beim Unternehmenseinstieg. Ziel ist es, dass der erfahrene Mitarbeiter in seiner Rolle als Mentor dem neuen Semperit-Kollegen (Mentee) als Ratgeber zur Seite steht.

Sportbegeisterte Mitarbeiter von Semperit in Indien

Talent Academy

Die 2012 begonnene Definition von Karrierepfaden, Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen sowie das Design für Talente-Identifikation wurde 2013 erfolgreich abgeschlossen. Die Semperit Talent Academy startete im vierten Quartal des Berichtsjahres mit zwei Development Centern für 19 Mitarbeiter. Damit sollen zukünftige Experten und Führungskräfte für Aufgaben in den Segmenten sowie in der Holding vorbereitet werden. Einer Potenzialanalyse folgen drei Moduleinheiten, die von den ausgewählten Mitarbeitern absolviert werden. Rund 50% der teilnehmenden Mitarbeiter kommen aus Österreich, die übrigen aus anderen Ländern Europas sowie aus Asien. Der Frauenanteil beläuft sich auf 60%.

Leadership Academy

Aufbauend auf den aus dem 360-Grad-Feedback gewonnenen Erkenntnissen wurden für die Semperit Leadership Academy Schulungsschwerpunkte erstellt, um die Führungskompetenzen des Managements auf allen Ebenen weiter zu schärfen und zu optimieren. Auf der Ebene des mittleren Managements gestaltete sich die Semperit Leadership Academy sehr international – neben Österreich kamen rund 20% der Teilnehmer aus weiteren europäischen Ländern und rund 30% aus Asien und den USA.

Interner Know-how-Transfer

Der Wissens- und Erfahrungsaustausch nimmt innerhalb der Semperit Gruppe eine wichtige Rolle ein, um mit zunehmender Internationalisierung und Diversifizierung eine grenz- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Die gewünschten Synergieeffekte werden durch internationale Treffen von Technikern und Verkaufsmitarbeitern sowie bereichsübergreifende Schulungsprogramme gehoben.

Bei Townhall-Meetings, die zweimal im Jahr an allen Standorten weltweit stattfinden, stellen sich Vorstände und Führungskräfte den Fragen der Mitarbeiter und informieren aus erster Hand über die Strategie, interne Programme und organisatorische Veränderungen.

Neu eingetretene Mitarbeiter und Nachwuchskräfte des Unternehmens treffen sich mehrmals pro Jahr im Rahmen der XPERIENCE XCHANGE mit Top-Managern zum Erfahrungsaustausch und diskutieren aktuelle unternehmensrelevante Themenbereiche.

KOOPERATIONEN UND EMPLOYER BRANDING

Die Semperit Gruppe unterhält zur Abdeckung des aktuellen und zukünftigen Bedarfs an Fach- und Führungskräften mehrere Kooperationen mit Technischen Lehranstalten, Universitäten und Fachhochschulen, um gut ausgebildete und ambitionierte Mitarbeiter anzusprechen. Zudem werden zahlreiche unternehmensrelevante Diplomarbeiten und Dissertationen unterstützt und Praktika angeboten. Bei Karrieremessen und Recruiting-Tagen präsentiert sich Semperit als attraktiver Arbeitgeber mit spannenden Berufsfeldern und Karrieremöglichkeiten. Im Berichtsjahr wurden die Maßnahmen des Personal Marketings und Recruitings, die sich bislang auf Österreich konzentriert haben, auf Polen, Tschechien und China ausgeweitet.

Leadership Academy nach Regionen Asien und Amerika 30% Europa 70%

Teilnehmer

ABSATZWACHSTUM BEDINGT MITARBEITERANSTIEG

Die Semperit Gruppe beschäftigte per Jahresende 2013 rund 10.300 Mitarbeiter, davon entfallen mehr als 7.000 Mitarbeiter oder 68% auf das Segment Sempermed. Alleine in den Produktionsstätten für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Thailand und Malaysia sind mehr als 6.300 oder 60% aller Mitarbeiter der Semperit Gruppe beschäftigt. Zum Anstieg trugen vor allem die Segmente Sempermed und Semperflex bei. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter liegt bei rund 35 Jahren.

Anzahl der Mitarbeiter zum Jahresende

Veränderung
2013 zu
2013 Struktur 2012 2012 2011
Sempermed 7.007 68,2% 7,0% 6.548 5.016
Semperflex 1.467 14,3% 11,5% 1.315 1.352
Sempertrans 968 9,4% 1,0% 958 942
Semperform 743 7,2% 7,6% 691 674
Corporate Center 91 0,9% 40,5% 65 41
Gesamt 10.276 100,0% 7,3% 9.577 8.025
davon in Österreich 739 7,2% 4,7% 706 708
davon Semperit AG Holding 80 0,8% 46,0% 55 38

SICHERHEIT UND GESUNDHEIT

Semperit ist sich der besonderen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst und setzt aktiv Maßnahmen zur laufenden Verbesserung der betrieblichen Sicherheit sowie zur Förderung der Gesundheit. Regelmäßig werden sicherheitstechnische und arbeitsplatzspezifische Schulungen angeboten, und neue Mitarbeiter erhalten während ihrer Einschulung ausführliche Sicherheitsanweisungen. Der Bereich Sicherheitstechnik bietet allen Mitarbeitern allgemeine Schulungsunterlagen und Sicherheitsschulungen an. Zur Identifikation von geeigneten Präventionsmaßnahmen sind bei Semperit auch Beinahe-Unfälle meldepflichtig.

Im Zuge des 2013 gestarteten Projekts "Safety, Health and Environment (SHE)", das den Fokus auf Standards in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt legt, ist die Umsetzung der Umweltmanagementnorm ISO 14001 und der Gesundheitsnorm ISO 45001 in allen Einheiten der Semperit Gruppe geplant.

SEMPERIT GROUP AWARDS UND CUSTOMER FOCUS CAMPAIGN

Mit den Semperit Group Awards werden jedes Jahr besondere Leistungen von einzelnen Mitarbeitern, Teams oder Unternehmensbereichen in elf Kategorien gewürdigt. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr zum ersten Mal der Customer Focus Award verliehen, für den jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter von Kollegen nominiert werden konnte. Diese Auszeichnung ist Teil der Customer Focus Campaign, die der weiteren Optimierung der Kundenorientierung dient. Im Rahmen der Kampagne bringen die Mitarbeiter auch aktiv Verbesserungsvorschläge ein.

INVESTOR RELATIONS

Mit einer Börsennotiz, die bis in das Jahr 1890 zurückreicht, zählt die Semperit Aktie zu den ältesten Titeln der Wiener Börse. Im Jahr 2013 konnte die Semperit Aktie um 14,8% zulegen und sich damit besser als der ATX entwickeln, der 6,1% zulegen konnte.

ENTWICKLUNG DER KAPITALMÄRKTE

Auch im Jahr 2013 beherrschte die internationale Schuldenkrise über weite Strecken die globalen Börsen. Durch die lockere Geldpolitik der USA und Europas – sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank stellten billiges Geld zur Verfügung – konnten die meisten Börsen im Jahr 2013 Gewinne verbuchen. Der ATX entwickelte sich jedoch mit einem Plus von 6,1% im Vergleich zu den internationalen Benchmarks nur unterdurchschnittlich. Der deutsche Aktienindex DAX legte um 25,5% zu, der europaweite Aktienindex EuroStoxx 50 steigerte sich um 17,9%, der wichtigste US-Index Dow Jones Industrial verbesserte sich um 26,5% und der Nikkei-Index der Börse in Tokio schloss sogar 56,7% höher.

Semperit Aktie ATX

ENTWICKLUNG DER SEMPERIT AKTIE

Ausgehend vom Schlusskurs des Jahres 2012 mit 31,36 EUR zeigte die Semperit Aktie in den ersten zwei Quartalen einen Abwärtstrend (Tiefststand mit 26,86 EUR Mitte Juni 2013). Ende Juni begann der Trend zu drehen und der Kurs stieg auf Basis der guten Ergebnisse im dritten und vierten Quartal 2013 deutlich an und verzeichnete ein Jahreshoch von 38,22 EUR gegen Ende November. Sowohl die guten Ergebnisse als auch der Vertragsabschluss mit dem deutschen Energiekonzern RWE zur Lieferung von Förderbändern wurden von den Investoren positiv aufgenommen. In Summe schloss die Semperit Aktie mit einem Kurs von 36,00 EUR das Jahr 2013 mit einem Plus von 14,8% ab.

Die Börsenkapitalisierung belief sich per Jahresende 2013 auf 740,6 Mio. EUR nach 645,2 Mio. EUR per Ende 2012. Der durchschnittliche Umsatz mit Semperit Aktien je Handelstag lag im Berichtsjahr bei 0,3 Mio. EUR (in Einzelzählung).

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Die Semperit AG Holding notiert mit 20.573.434 auf Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien im Prime Market der Wiener Börse. Die B & C Industrieholding GmbH ist mit 54,18% (11.145.917 Aktien) Mehrheitseigentümer und langfristiger Kernaktionär. Der Eigentümer der B & C Industrieholding GmbH, die B & C Privatstiftung, ist eine nach österreichischem Recht gegründete Privatstiftung mit dem Stiftungszweck der Förderung des österreichischen Unternehmertums. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz.

DIVIDENDE

Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 29. April 2014 eine um 10 Cent erhöhte Basisdividende von 0,90 EUR je Aktie vorschlagen. Hinzu kommt ein Jubiläumsbonus anlässlich "190 Jahre Semperit" in Höhe von 0,30 EUR. Die Gesamtdividende beträgt daher 1,20 EUR, ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr. In Summe gelangen damit 24,7 Mio. EUR zur Ausschüttung. Die Ausschüttungsquote 2 ) für das Geschäftsjahr 2013 beläuft sich – bezogen auf die Basisdividende – auf 33,9% nach 35,6% im Vorjahr. Bezogen auf die Gesamtdividende liegt die Ausschüttungsquote bei 45,2%. Bei einem Aktienkurs von 36,00 EUR per Jahresende 2013 errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,3%.

Im Rahmen der Dividendenpolitik strebt die Semperit Gruppe weiterhin eine Ausschüttungsquote von rund 30% des auf die Aktionäre entfallenden Ergebnisses nach Steuern an – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten.

Ergebnis je Aktie in EUR (2011 angepasst)

Dividende je Aktie in EUR (2013 Vorschlag an die Hauptversammlung)

KOMMUNIKATION MIT DEM KAPITALMARKT

Die Semperit Gruppe will den bestehenden und potenziellen Aktionären mit einer transparenten und zeitnahen Kommunikation ein umfassendes Bild über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens vermitteln. Dadurch sollen eine korrekte Bewertung der Semperit Aktie an den Börsen und ein langfristiges Vertrauensverhältnis zu Aktionären und Öffentlichkeit ermöglicht werden.

Der Vorstandsvorsitzende, der Vorstand für Finanzen und Investor Relations suchen aktiv den Dialog mit den Kapitalmärkten. Hier stand die Teilnahme an Konferenzen und Roadshows in europäischen Finanzzentren sowie in New York, Boston und Toronto im Vordergrund. Umgekehrt kamen auch viele institutionelle Investoren zu Gesprächen mit dem Vorstand nach Wien und nutzten die Möglichkeit das Stammwerk in Wimpassing zu besichtigen. Die Intensität der Investor-Relations-Tätigkeiten spiegelt sich unter anderem in der Anzahl der Analysten, die die Semperit Aktie regelmäßig analysieren, wider: Baader Bank, Deutsche Bank, Erste Bank, Hauck & Aufhäuser, HSBC, Kepler Cheuvreux und Raiffeisen Centrobank (RCB).

Jubiliäumsbonus (Vorschlag an die Hauptversammlung)

2) Die Berechnungsbasis für die Ausschüttungsquote ist das Ergebnis nach Steuern.

Einen wichtigen Stellenwert in der Kommunikation nimmt die Investor Relations Website ein. Neben den Finanzberichten, Präsentationen und Conference Calls gibt es seit November 2013 auch ein neues Aktien-Chart-Tool, dieses bietet mehr Vergleichsmöglichkeiten mit Indizes und ausgewählten Aktien: www.semperitgroup.com/ir.

Semperit Aktie im Überblick

Verände
Kennzahlen 2013 rung 2012
Kurs zum 31.12. in EUR 36,00 +14,8% 31,36
Tiefstkurs in EUR 26,86 +0,8% 26,65
Höchstkurs in EUR 38,22 +12,7% 33,90
Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. EUR 740,6 +14,8% 645,2
Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stk. 20.573.434 20.573.434
Kurs-Gewinn-Verhältnis 13,6 –2,7% 13,9
Ergebnis je Aktie in EUR 2,65 +17,8% 2,25
Dividende je Aktie in EUR 0,90 +12,5% 0,80
Ausschüttungsquote Basisdividende 33,9% –1,7 PP 35,6%
Jubiläumsbonus in EUR 0,30
Ausschüttungsquote inkl. Jubiläumsbonus 45,2% +9,6 PP 35,6%
Durchschnittlicher Börsenumsatz / Tag1) in TEUR 265 +0,3% 264
Durchschnittlich gehandelte Aktien pro Tag1) in Stk. 8.578 –1,7% 8.727

1) in Einzelzählung

Finanzkalender 2014

27.3.2014 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013
und Bilanzpressekonferenz
29.4.2014 Hauptversammlung, Wien
6.5.2014 Dividenden-Ex-Tag
8.5.2014 Dividenden-Zahltag
20.5.2014 Bericht über das 1. Quartal 2014
19.8.2014 Halbjahresfinanzbericht 2014
18.11.2014 Bericht über das 1. – 3. Quartal 2014

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT

ÖSTERREICHISCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde im Jahr 2002 ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung österreichischer Aktiengesellschaften festgelegt. Dieser enthält die international üblichen Standards, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrechts sowie die wesentlichen Grundsätze der OECD-Richtlinien für Corporate Governance.

Das Regelwerk verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Unternehmen und Konzernen. Der Kodex strebt ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder von Unternehmen an. Er schafft Richtlinien für die Gleichbehandlung aller Aktionäre, für Transparenz, für die offene Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, für die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen sowie für eine effiziente Kontrolle durch den Aufsichtsrat und den Abschlussprüfer.

Geltung erlangt der Österreichische Corporate Governance Kodex durch freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen zu den Corporate Governance-Grundsätzen in der jeweils gültigen Fassung. Die auf das Geschäftsjahr 2013 anwendbare Fassung des Kodex wurde im Juli 2012 veröffentlicht und berücksichtigt das 2. Stabilitätsgesetz 2012. Der Corporate Governance Kodex kann auf der Website www.corporate-governance.at abgerufen werden.

VERPFLICHTUNGSERKLÄRUNG

Die Semperit Gruppe verpflichtet sich freiwillig zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex und hat auch die Absicht, den Kodex in Zukunft einzuhalten bzw. Abweichungen zu begründen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Semperit AG Holding erfüllt sämtliche verbindlichen L-Regeln ("Legal Requirements"). Soweit keine Erklärung erfolgt, werden C-Regeln ("Comply or Explain") von den jeweils betroffenen Organen bzw. der Gesellschaft eingehalten.

ORGANE DER SEMPERIT AG HOLDING: VORSTAND

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann

Vorstandsvorsitzender seit 14.4.2011, davor seit Unternehmenseintritt am 1.12.2010 stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Ende der Funktionsperiode: 31.12.2016

Ressortverantwortung: Business Sector Medical (Sempermed), Business Sector Industrial (Semperflex, Sempertrans und Semperform); Corporate Development & Strategy, Procurement & Logistics, Human Resources, Communications.

Thomas Fahnemann, geboren 1961, absolvierte im Anschluss an sein Betriebswirtschaftsstudium in Mainz ein Executive-MBA-Programm an der Northwestern University in Chicago. Seine berufliche Laufbahn startete Thomas Fahnemann 1983 bei der Hoechst AG in Frankfurt. Er bekleidete in der Folge mehrere Führungsfunktionen in Deutschland und den USA. 1995 wechselte er als Konzern-Abteilungsleiter zu Trevira, North Carolina, USA, und 1998 als Chief Operating Officer zu KoSa in Houston, USA. 2003 wechselte er als CEO und Vorstandsvorsitzender zur Lenzing AG in Österreich. Von 2009 bis 2010 übernahm er den Vorsitz im Vorstand der RHI AG, Wien. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

Dr. Johannes Schmidt-Schultes

Mitglied des Vorstands seit 15.4.2011, Vorstand Finanzen (CFO), Ende der Funktionsperiode: 30.4.2017

Ressortverantwortung: Accounting & Reporting, Planning & Financial Controlling, Tax, Treasury, Investor Relations, Information Technology, Internal Audit, Risk Management, Legal, Compliance.

Johannes Schmidt-Schultes, geboren 1966, schloss 1993 das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hannover ab. 1996 folgte das Doktorat an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Studienaufenthalte führten ihn an die Aston University in Birmingham, UK, sowie an die University of California in Berkeley, USA. Während seines Doktoratsstudiums war Johannes Schmidt-Schultes für den Strategieberater Bain & Company in München tätig. Von 1996 bis 1999 war er Abteilungsleiter im Bereich Beteiligungs-Controlling und Konzernentwicklung bei der VIAG AG in München, von 1999 bis 2001 war er Geschäftsführer Finanzen bei Kloeckner & Co in Wien. 2001 wechselte er zur Deutschen Telekom Group – zuerst als CFO von T-Mobile Österreich in Wien und von 2004 bis 2007 von T-Mobile UK in Hatfield, UK. Von 2007 bis 2011 war er stellvertretender Vorstand für Finanzen der australischen Telekom Telstra Corporation mit Sitz in Melbourne. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Richard Ehrenfeldner

Mitglied des Vorstands seit 1.10.2001, Vorstand Technik (CTO), Ende der Funktionsperiode: 31.5.2015

Ressortverantwortung: Technology, Innovation, Operational Excellence, Quality Management.

Richard Ehrenfeldner, geboren 1954, startete nach seinem Studienabschluss für Verfahrenstechnik (Chemieanlagenbau) an der Technischen Universität in Graz 1984 seine berufliche Laufbahn bei AT&S in Leoben und leitete dort die Bereiche Produktion und Expansion mit Schwerpunkt Großinvestition in Produktionserweiterung. 1989 wechselte er zur Semperit AG Holding. Als technischer Leiter des Segments Sempermed war er für die Expansion der Werke sowie für die Errichtung und Entwicklung neuer Standorte in Sopron, Hatyai und Shanghai verantwortlich. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

Zusammensetzung und Funktion des Vorstands

Der Vorstand besteht aus drei Mitgliedern und leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung in einer Form, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie das öffentliche Interesse erfordern (L-Regel 13).

In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Grundlegende Entscheidungen obliegen dem Gesamtvorstand. Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das Erscheinungsbild des Unternehmens für die Stakeholder wesentlich prägen, umfassend und selbst wahr. Grundlage der Unternehmensführung bilden die gesetzlichen Bestimmungen, die Satzung und die vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung. Darüber hinaus gibt auch der Österreichische Corporate Governance Kodex Verhaltensregeln vor.

AUFSICHTSRAT

Der Aufsichtsrat setzt sich aus sechs Kapitalvertretern und drei Arbeitnehmervertretern zusammen. Der Aufsichtsrat hat durch Beschluss aus seiner Mitte folgende Ausschüsse für die Behandlung spezifischer Angelegenheiten gebildet: Präsidium, Vergütungsausschuss, Prüfungsausschuss, Nominierungsausschuss und Strategieausschuss. Die Entscheidungsbefugnis zur Beschlussfassung obliegt dem Gesamtaufsichtsrat. Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand und unterstützt diesen bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2013 fünf Sitzungen ab. Keines der Aufsichtsratsmitglieder hat im Gesamtjahr 2013 an weniger als 50% der Sitzungen teilgenommen.

Der Prüfungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat seine Tätigkeit gemäß den gesetzlichen Bestimmungen und Aufgaben wahrgenommen (drei Sitzungen) und sich im Besonderen mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2012, dem Risikomanagement, der Corporate Governance und der Vorbereitung der Jahres- und Konzernabschlussprüfung 2013 befasst.

Der Nominierungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat sich in einer Sitzung mit der Nachbesetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate und Themen im Zusammenhang mit der Verlängerung der Vorstandsmandate für Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann und Dr. Johannes Schmidt-Schultes befasst.

Der Strategieausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat eine Sitzung abgehalten und sich mit grundlegenden Fragen zur strategischen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe befasst.

Der Vergütungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat sich in fünf Sitzungen einerseits mit den Zielvereinbarungen für Vorstandsmitglieder und andererseits mit dem Vergütungsmodell für Vorstandsmitglieder befasst.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2013 zum zweiten Mal eine Selbstevaluierung in Form der Aussendung eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Die anonyme Auswertung der von den Aufsichtsräten ausgefüllten Fragebögen erfolgte durch einen externen Anbieter. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats als gut bewertet wird.

Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess des Jahres 2012 aufgegriffen. Ebenso wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, welcher eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten soll.

ORGANE DER SEMPERIT AG HOLDING: AUFSICHTSRAT

Geburts
jahr
Erstmalige Wahl in
den Aufsichtsrat
Mandatsdauer1) Aufsichtsratsfunktionen in
weiteren börsenotierten
Gesellschaften
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger
Vorsitzender
2) 3) 4) 5)
6) 7) 8)
1942 26.05.2004 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Lenzing AG, Binder+Co AG
Dr. Michael Junghans
Vorsitzender-Stellvertreter
2) 3) 4) 5)
6) 7)
1967 28.04.2010 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2015 beschließt
Lenzing AG (Vorsitzender),
AMAG Austria Metall AG
Dr. Walter Koppensteiner
Mitglied
2) 8) 1959 23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Mag. Patrick Prügger
Mitglied
2) 5) 1975 14.04.2011 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2013 beschließt
Lenzing AG,
AMAG Austria Metall AG
Mag. Andreas Schmidradner
Mitglied
2) 5) 7) 1961 20.05.2008 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2015 beschließt
Lenzing AG
Mag. Ingrid Wesseln
Mitglied
2) 6) 8) 1966 23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Arbeitnehmervertreter Betriebsratsfunktion
Mag. Sigrid Haipl 1960 26.03.2012 Betriebsratsvorsitzende
Angestellte, Wien,
Mitglied des
Zentralbetriebsrats der
Semperit AG Holding,
Mitglied des europäischen
Betriebsrats
Alexander Hollerer 5) 6) 7) 1954 01.07.1998 Stellvertretender Vorsitzender
des europäischen
Betriebsrats, Vorsitzender
des Zentralbetriebsrats
der Semperit AG Holding,
Betriebsratsvorsitzender
Angestellte, Wimpassing
Andreas Slama 5) 7) 1966 31.01.2009 Vorsitzender des europäischen
Betriebsrats,
Stellvertretender Vorsitzender
des Zentralbetriebsrats der
Semperit AG Holding,
Betriebsratsvorsitzender
Arbeiter, Wimpassing

1) Ein Fünftel der Mitglieder des Aufsichtsrats scheidet laut Satzung alljährlich mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung aus. 2) Haben dem Aufsichtsrat ihre Unabhängigkeit gemäß C-Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex erklärt.

3) Präsidium

4) Vergütungsausschuss

5) Prüfungsausschuss

6) Nominierungsausschuss

7) Strategieausschuss 8) Keine Vertretung eines Anteilseigners über 10% (C-Regel 54 des Österreichischen Corporate Governance Kodex).

Leitlinien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern

Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen.

Der Aufsichtsrat orientiert sich bei der Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds an folgenden Leitlinien, die jenen im Anhang 1 des Österreichischen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom Juli 2012 entsprechen:

  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat, jedoch nicht für die Wahrnehmung von Organfunktionen im Konzern. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß L-Regel 48 führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder die Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.

ZUSAMMENARBEIT VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird in enger Abstimmung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt und in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Aufsichtsratssitzungen diskutiert. Der Aufsichtsrat bestimmt die Verteilung der Ressorts und Zuständigkeitsbereiche im Vorstand sowie jene Geschäfte, die neben den gesetzlichen Bestimmungen seiner expliziten Zustimmung bedürfen. Darüber hinaus unterstützt der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einem fixen, einem kurzfristigen variablen erfolgsabhängigen Anteil, einem langfristigen variablen erfolgsabhängigen Anteil sowie aus Sachbezügen zusammen. Die Bemessungsgrundlage für die kurzfristige variable erfolgsabhängige Vergütung des Vorstands sind der Jahresüberschuss, die Gesamtkapitalrentabilität sowie persönliche qualitative Ziele.

Für alle Vorstandsmitglieder wurde im Sinne der Vorgaben des Corporate Governance Kodex eine variable erfolgsabhängige Gehaltskomponente eingeführt, die an die Erreichung nachhaltiger, langfristiger und mehrjähriger Leistungskriterien geknüpft ist. Basierend auf der Erreichung der Zielkriterien wird dieser Bonus im Nachhinein für das abgelaufene Geschäftsjahr bestimmt und über drei Jahre verteilt zu gleichen Teilen ausbezahlt. Bei Nichterreichung der Zielkriterien erfolgt keine Bonuszuweisung in dieser Gehaltskomponente beziehungsweise im Falle einer vorzeitigen Beendigung des Vorstandsmandates auch die vollständige Einbehaltung von noch nicht ausbezahlten Anteilen.

Abgerechnete Bezüge an den Vorstand

2012 2013
in TEUR Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt
Thomas Fahnemann,
Vorsitzender 461 258 719 461 351 160 972
Richard Ehrenfeldner 376 226 602 377 248 10 635
Johannes
Schmidt-Schultes 271 85 356 282 150 23 455
Richard Stralz1) 330 169 499 0
Summe 1.438 738 2.176 1.120 749 193 2.062

1) am 30.11.2012 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 30.11.2012)

Die Höchstgrenze für die variablen erfolgsabhängigen Vergütungsanteile (kurzfristige und langfristige Komponenten) liegt zwischen 82% und 111% der Jahresfixvergütung. Im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf 2.062 TEUR (Vorjahr: 2.176 TEUR), wovon ein Anteil von 942 TEUR (Vorjahr: 738 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus Auszahlungen an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz in Höhe von 271 TEUR im Geschäftsjahr 2013 vorgenommen. Im Jahr 2012 erfolgten Auszahlungen anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 847 TEUR.

Die abgerechneten Bezüge des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen im Jahr 2013 727 TEUR (2012: 1.008 TEUR). Im Jahr 2013 erfolgten weiters Auszahlungen anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 838 TEUR.

Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die aktiven Vorstände 114 TEUR (Vorjahr: 210 TEUR).

Für alle Mitglieder des Vorstands ist die betriebliche Altersvorsorge entweder in einem Statut der Gesellschaft festgelegt, welches eine Rückdeckungsversicherung vorsieht, oder im jeweiligen Vertrag nach dem Prinzip einer beitragsbezogenen Zusage geregelt.

Im Fall der Beendigung der Funktion von Vorstandsmitgliedern erfolgt eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes oder des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetzes. Für den Vorstand sowie die leitenden Führungskräfte im Konzern besteht eine D&O-Versicherung – es wurde kein Selbstbehalt der Vorstände im Schadensfall vereinbart; die damit verbundenen Aufwendungen trägt die Gesellschaft.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Hauptversammlung hat am 30. April 2013 zur Vergütung der Aufsichtsräte für das Geschäftsjahr 2012 folgende Komponenten beschlossen:

  • Basisvergütung in Höhe von 20.000, EUR (Zuschlag von 50% für den Vorsitzenden und 25% für den Vorsitzenden-Stellvertreter)
  • Vergütung in Höhe von 2.500, EUR für die Mitgliedschaft pro Ausschuss
  • Anwesenheitsgeld in Höhe von 1.000, EUR pro Aufsichtsratssitzung und 500, EUR pro Ausschusssitzung

Für den Aufsichtsrat besteht eine D&O-Versicherung; die damit verbundenen Aufwendungen trägt die Gesellschaft.

Ausbezahlte Bezüge an die Kapitalvertreter im Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 20131)

in EUR Basisvergütung Vergütung für
Ausschuss
Mitgliedschaft
Anwesenheits
geld
Gesamt
Dr. Veit Sorger 30.000 10.000 10.000 50.000
Dr. Michael Junghans 25.000 10.000 10.000 45.000
Dr. Walter Koppensteiner 13.883 0 4.000 17.883
Mag. Patrick Prügger 20.000 2.500 6.500 29.000
Mag. Andreas Schmidradner 20.000 5.000 6.500 31.500
Mag. Ingrid Wesseln 13.883 0 4.000 17.883
122.766 27.500 41.000 191.266

1) Die Arbeitnehmervertreter erhalten keine Bezüge.

Darüber hinaus erfolgten im Geschäftsjahr 2013 Auszahlungen an frühere Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von 14.234 EUR.

COMPLIANCE-RICHTLINIE

Um missbräuchliche Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen zu vermeiden, hat Semperit eine Compliance-Richtlinie zur Umsetzung und Sicherstellung aller diesbezüglichen börsenrechtlichen Bestimmungen erlassen. Überwacht und administriert wird dieser Bereich von einem eigenen Compliance-Beauftragten, der direkt dem Vorstand berichtet. Die Compliance-Richtlinie kann unter folgendem Link eingesehen werden: www.semperitgroup.com/de/ir/corporate-governance/compliance-code.

VERHALTENSKODEX

Zur Stärkung und Erweiterung der bislang vorhandenen Compliance-Instrumente abseits der börsenrechtlichen Compliance erfolgte 2012 die Implementierung einer Compliance-Organisation, die alle Unternehmenseinheiten erfasst. Ein Group Compliance Officer wird in seinen Agenden von 15 Compliance Officers, die in den größten Tochtergesellschaften der Semperit Gruppe tätig sind, unterstützt. Etwaige Vorfälle werden vom Group Compliance Officer an das Compliance Committee berichtet, das direkt dem Vorstand untersteht. Das Compliance Committee tagt planmäßig zwei Mal jährlich sowie im Anlassfall.

Der 2012 beschlossene Verhaltenskodex (Code of Conduct) ist für alle Mitarbeiter und Führungskräfte verbindlich. Seine wichtigsten Zielsetzungen liegen in der Vermeidung von Korruption, von Geldwäsche, von Menschenrechtsverletzungen, von Insiderhandel sowie in Aspekten des Datenschutzes, der Exportbeschränkungen und dem Schutz der Interessen aller Stakeholder. Eine weitere Konkretisierung dieser Verhaltensanforderungen erfolgt in thematischen Compliance-Richtlinien, die in mehr als zehn Sprachen allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen und deren Inhalte auch in regelmäßigen Schulungen vermittelt werden. Die Mitarbeiter wurden in Summe in rund 30 Schulungen mit Fokus auf die im Code of Conduct genannten Bereiche eingehend und praxisnah geschult. Weiters wurden die entsprechenden Mitarbeiter regelmäßig zu aktuellen Themenstellungen sowie anlassfallbezogen zeitnah informiert. Der Verhaltenskodex kann unter folgendem Link auf der Webseite eingesehen werden: www.semperitgroup.com/de/ir/corporate-governance/code-of-conduct.

FRAUENFÖRDERUNG

Semperit möchte die innerbetriebliche Chancengleichheit aufgrund des Selbstverständnisses eines fairen und verantwortungsvollen Arbeitgebers stetig verbessern. Als traditioneller Industriebetrieb mit technischem Fokus lag der Frauenanteil in Österreich zum Jahresende 2013 bei etwas mehr als 20%, konzernweit bei mehr als 35%. Der Frauenanteil im Management (Vorstand, Executive Commitee, AbteilungsleiterInnen) betrug 13%. Anhand von flexiblen Arbeitsmodellen in Form von Gleit- und Teilzeit sowie Sondervereinbarungen für Mitarbeiter mit Elternteilzeit soll ein Beitrag zur kontinuierlichen Steigerung des Frauenanteils geleistet werden.

DIRECTORS' DEALINGS

Aktienkäufe und -verkäufe von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats werden gemäß § 48d Börsegesetz innerhalb von fünf Arbeitstagen nach dem Tag des Abschlusses des Geschäfts der Finanzmarktaufsicht gemeldet und auf der Webseite der Finanzmarktaufsicht veröffentlicht:

www.fma.gv.at/de/unternehmen/emittenten/directors-dealings/directors-dealings-datenbank.html.

INTERNAL AUDIT & RISK MANAGEMENT

Die Abteilung Internal Audit & Risk Management berichtet direkt dem Vorstand und erstellt einen Revisionsplan und einen jährlichen Tätigkeitsbericht für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr. Der Vorstand erörtert diese Berichte mit den Aufsichtsratsmitgliedern. Zudem nimmt die Abteilung die Aufgaben des Risikomanagements wahr. Dazu zählen insbesondere die zentrale Koordination und Überwachung von Risikomanagementprozessen für den gesamten Konzern sowie die Risikobewertung und umfassende Berichterstattung an den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements ist vom Wirtschaftsprüfer auf Grundlage der vorgelegten Dokumente und der zur Verfügung gestellten Unterlagen zu beurteilen. Dieser Bericht wird sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Das interne Kontrollsystem (IKS) der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit & Risk Managements gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2013 unter der Leitung des Internal Audit & Risk Management die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes IKS erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten Mindeststandards sind von allen Konzernunternehmen weltweit einzuhalten. Im Jahr 2013 fand der Rollout dieser Standards mit Schwerpunkt Europa statt, weitere Länder folgen 2014.

EXTERNE EVALUIERUNG

In Entsprechung der R-Regel 62 des Österreichischen Corporate Governance Kodex ließ die Semperit Gruppe die Einhaltung der Kodex-Bestimmungen und die Richtigkeit der damit verbundenen öffentlichen Berichterstattung zuletzt Anfang 2011 extern evaluieren. Die von KPMG durchgeführte Evaluierung ist auf keine Tatsachen gestoßen, die im Widerspruch zur Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats im Corporate Governance Bericht über die Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex stehen. Entsprechend der R-Regel 62 wird im Jahr 2014 eine neuerliche Evaluierung stattfinden.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Semperit Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2013 trotz der regional mehr oder weniger ausgeprägten wirtschaftlichen Unsicherheiten das beste Ergebnis ihrer Firmengeschichte erzielen. Neben der Umsatz- und Ertragsstärke aller Segmente hat dazu auch die zielgerichtete Integration von Latexx Partners in Malaysia beigetragen. Der Umsatz verbesserte sich um mehr als 9%, EBITDA, EBIT und Ergebnis nach Steuern verzeichneten deutlich zweistellige Zuwachsraten.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2013 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben unter anderem in fünf Sitzungen wahrgenommen. Zentrale Inhalte der Sitzungen waren neben der erwähnten Akquisition die Erörterung des Geschäftsverlaufs, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen.

Der Prüfungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in drei Sitzungen unter anderem besonders mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2012, dem Risikomanagement, der Corporate Governance und der Vorbereitung der Jahres- und Konzernabschlussprüfung 2013 befasst. Auf Basis des effizienten Prüfungsprozesses für den Geschäftsabschluss 2013 wird der Aufsichtsrat der Hauptversammlung empfehlen, die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, auch für das Geschäftsjahr 2014 zum Abschlussprüfer zu bestellen.

Der Nominierungsausschuss traf sich im Berichtsjahr zu einer Sitzung und hat sich mit der Nachbesetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate und Themen im Zusammenhang mit der Verlängerung der Vorstandsmandate für Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann und Dr. Johannes Schmidt-Schultes befasst. Der Strategieausschuss hielt im Jahr 2013 eine Sitzung ab, der Vergütungsausschuss fünf Sitzungen.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig mit einem monatlichen Bericht über die Geschäftsentwicklung informiert. Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen werden ausführliche schriftliche Unterlagen des Konzerns zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Der Vorstand berichtete dem Präsidium des Aufsichtsrats auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft.

Der Jahresabschluss der Semperit AG Holding samt Lagebericht wurde unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer, der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, geprüft. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung vermittelt und der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht. Des Weiteren hat er bestä-

Dr. Veit Sorger, Vorsitzender des Aufsichtsrats

tigt, dass der Corporate Governance Bericht aufgestellt worden ist. Der Abschlussprüfer hat dem Jahresabschluss 2013 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, hat den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss sowie den in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernlagebericht geprüft und festgestellt, dass der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 vermittelt und der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss steht. Der Abschlussprüfer hat dem Konzernabschluss 2013 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 18. März 2014 mit dem Jahresabschluss, dem Corporate Governance Bericht, dem Konzernabschluss und den Prüfberichten des Abschlussprüfers intensiv befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht geprüft und schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss 2013, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2013 sind vom Aufsichtsrat genehmigt worden.

Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstands einverstanden, wonach vom ausgewiesenen Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 24.754 TEUR eine Dividende von in Summe 1,20 EUR (Basisdividende von 0,90 EUR und eine Sonderdividende anlässlich des 190-jährigen Bestehens der Gruppe von 0,30 EUR) je dividendenberechtigte Aktie ausgeschüttet wird und der verbleibende Gewinn auf neue Rechnung vorgetragen werden soll.

Im Namen des gesamten Aufsichtsrats möchte ich mich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und für das im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte sehr gute Ergebnis bedanken. Den Aktionären und Kunden der Semperit Gruppe danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen. Gleichzeitig sei ihnen versichert, dass keine Anstrengung unterlassen wird, den Erfolgskurs des Unternehmens fortzusetzen.

Wien, am 25. März 2014

Dr. Veit Sorger e.h. Vorsitzender des Aufsichtsrats

KONZERN-LAGEBERICHT

Wirtschaftliches Umfeld

Das konjunkturelle Umfeld kann unverändert als angespannt bezeichnet werden und ist von teils großen regionalen Unterschieden geprägt. Während in den USA nach Einschätzung der Weltbank das Wirtschaftswachstum von 2,7% im Jahr 2012 auf 1,8% für 2013 zurückging, zeigte sich die Wirtschaftsleistung in China mit einem BIP-Anstieg von 7,7% im Vorjahresvergleich robust1). Mit deutlichen Wachstumsraten wird nach wie vor in den Schwellen- und Entwicklungsländern gerechnet. Die Wachstumsdynamik in Brasilien führte 2013 zu einem BIP-Anstieg von 2,2%, für 2014 werden 2,4% erwartet. In Indien gewann die Konjunktur mit einem Wirtschaftswachstum von 4,8% deutlich an Fahrt und sollte 2014 zu einem Anstieg von 6,2% führen. Verhaltener war die Entwicklung in Russland mit einem BIP-Anstieg im Jahr 2013 von 1,3%, der sich 2014 auf 2,7% erhöhen sollte.

Nach einer Rezession in 2012 stellte sich in der Europäischen Union 2013 eine Stagnation mit positiven Vorzeichen ein, die sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkte. Deutschland blieb trotz eines leichten Rückgangs des Wirtschaftswachstums von 0,7% auf 0,4% im Jahr 2013 eine wichtige Konjunkturstütze und sollte laut Prognosen der Europäischen Kommission 2014 um 1,8% expandieren können.

In Österreich belief sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2013 nach Einschätzungen der Europäischen Kommission auf 0,3% nach 0,9% im Vorjahr, erst 2014 wird mit einer stärkeren Konjunkturerholung gerechnet.

Neben der notwendigen Konsolidierung der Staatshaushalte und grundlegenden Strukturreformen, die vor allem die süd- und südosteuropäischen EU-Mitgliedsländer vor Herausforderungen stellten, war die Wirtschaftslage von einer Forcierung der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank geprägt. Sie senkte im Mai und November 2013 die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte auf nunmehr 0,25% und bekräftigte neuerlich das langfristige Festhalten an ihrer expansiven Geldpolitik.

Auf die Geschäftsfelder der Semperit Gruppe wirken sich diese makroökonomischen Rahmenbedingungen unterschiedlich aus. Während sich der Markt für medizinische Produkte weitgehend unabhängig von den konjunkturellen Zyklen entwickelt, stehen die für den Sektor Industrie der Semperit Gruppe relevanten Branchen Energie, Bau, Maschinenbau und Industrieanlagen stärker unter dem Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Situation.

1) BIP-Angaben zu USA, China und Indien von der Weltbank, Werte für alle übrigen Länder und Regionen von der Europäischen Kommission

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Zu Beginn des Jahres 2013 waren in für die Kautschukindustrie wichtigen Rohstoffteilmärkten Preissteigerungen zu verzeichnen. Bis zur Jahresmitte stellte sich jedoch ein Preisrückgang ein, der zu einem Preistief im dritten Quartal führte. Im Laufe des dritten Quartals 2013 zeigte sich bei wesentlichen Rohstoffen bereits eine Stabilisierung. Diese Entwicklung basiert jedoch nicht auf einer verstärkten Nachfrage des Hauptabnehmers von Kautschukprodukten, der Reifen- bzw. Automobilindustrie, sondern auf einer Gegenbewegung zum erwähnten Preistiefpunkt im dritten Quartal. Im vierten Quartal 2013 war eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen.

Der weitaus größte Teil der Naturkautschuk und Naturlatex-Produktion findet in Südostasien, allen voran in Thailand und Indonesien, statt. Nach dem Preisrückgang für Naturkautschuk und Naturlatex im zweiten Quartal 2013 hat sich das Preisniveau im dritten Quartal wieder erholt und im vierten Quartal seitwärts bewegt. Der Durchschnittspreis des Jahres 2013 lag um mehr als 15% unter dem Vergleichswert für 2012.

Die Preisfindung von Synthesekautschuk als Nebenprodukt der Petrochemie findet teilweise in Abhängigkeit zur Rohölpreisentwicklung statt. Der Grundrohstoff ist Rohöl, das in Raffinerien in mehreren Destillationsschritten zu Naphtha verarbeitet wird. Daraus wird in weiteren Schritten in Petrochemie-Anlagen unter anderem Butadien hergestellt, das die Grundlage für die meisten synthetischen Kautschukarten bildet. Der Butadienpreis war im Jahr 2013 starken Schwankungen unterworfen. Während im ersten Halbjahr der Butadienpreis kontinuierlich gefallen ist, befestigte sich der Markt ab dem dritten Quartal wieder und wies ab August 2013 steigende Tendenzen auf.

Der Preis für Synthesekautschuk stabilisierte sich nach der rückläufigen Entwicklung im zweiten Quartal 2013 im Laufe des dritten Quartals und weist seit September wieder leicht steigende Preistendenzen auf. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch einen Preisanstieg für den Basisrohstoff Butadien. Wie auch beim Naturkautschuk lagen die Preise für Synthesekautschuk im Durchschnitt unter jenen des Jahres 2012.

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Sie erhöhen die Festigkeit von Gummi und gewährleisten durch diese sogenannte Verstärkung eine verbesserte Steifigkeit, Härte, Kerbzähigkeit, Reißfestigkeit sowie einen optimierten Abriebwiderstand. Der weltweite Jahresbedarf beläuft sich auf rund 9 Mio. Tonnen. Die Herstellung von Ruß ist überaus energieintensiv. Die Preise am Rußmarkt lagen im Durchschnitt des Jahres 2013 geringfügig unter dem Niveau des Jahres 2012.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

UMSATZERLÖSE

Der Umsatz der Semperit Gruppe stieg deutlich um 9,4% oder 77,8 Mio. EUR auf 906,3 Mio. EUR. Für Semperit ist damit ein neuer Rekordwert erreicht. Neben der erstmals erfolgten Konsolidierung von Latexx Partners, Malaysia für ein gesamtes Jahr2) hat auch das organische Wachstum aller Segmente zu diesem Ergebnis beigetragen. Eine starke Vertriebsleistung und die flexible Kapazitätssteuerung überkompensierten das durch die gesunkenen Rohstoffpreise rückläufige Preisniveau. In Summe werden mit keinem Kunden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt.

Kurzfassung Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

Veränderung Veränderung
in Mio. EUR 2013 2012 in % in Mio. EUR
Umsatzerlöse 906,3 828,6 +9,4% +77,8
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen 9,4 –1,9 +11,3
Aktivierte Eigenleistungen 1,0 1,6 –39,3% –0,6
Betriebsleistung 916,7 828,2 +10,7% +88,5
Sonstige betriebliche Erträge 24,4 32,8 –25,6% –8,4
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen –510,7 –501,0 +1,9% –9,7
Personalaufwand –152,8 –127,4 +19,9% –25,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen –145,8 –124,2 +17,4% –21,6
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 0,6 0,3 +131,3% +0,3
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 132,5 108,7 +21,9% +23,8
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–44,7 –36,2 +23,6% –8,5
EBIT (Betriebsergebnis) 87,8 72,5 +21,1% +15,3
Finanzergebnis –16,9 –14,0 +20,1% –2,8
Ergebnis vor Steuern 70,9 58,5 +21,3% +12,5
Ertragsteuern –16,0 –12,2 +30,9% –3,8
Ergebnis nach Steuern 54,9 46,2 +18,8% +8,7

Durch die Integration von Latexx Partners stieg der Anteil der Umsätze des Segments Sempermed an den Gesamtumsätzen um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 48%, Semperflex und Semperform verringerten sich jeweils um einen Prozentpunkt auf 21% bzw. 14%. Der Anteil von Sempertrans blieb unverändert bei 17%.

Die geografische Verteilung der Umsätze nach Regionen zeigt eine Zunahme für Europa um drei Prozentpunkte auf 61% (58% in 2012). Dies darf jedoch nicht als Schwäche der außereuropäischen Regionen verstanden werden, denn auch die Regionen Nord- und Südamerika sowie Asien, Afrika und andere Länder konnten in Summe den Umsatz steigern.

2) Die Erstkonsolidierung von Latexx Partners erfolgte per 31. Oktober 2012.

ERTRAGSLAGE

Während der Umsatz mit 9,4% im hohen einstelligen Bereich zulegte, verzeichneten EBITDA, EBIT und Ergebnis vor Steuern trotz teilweise herausfordernder Marktbedingungen deutlich zweistellige Zuwächse um jeweils mehr als 20%. Das EBITDA konnte um 23,8 Mio. EUR oder 21,9% auf 132,5 Mio. zulegen. Das EBIT stieg um 15,3 Mio. EUR oder 21,1% auf 87,8 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern legte in ähnlicher Dimension zu und erreichte 54,9 Mio. EUR. Zu dieser Steigerung der Profitabilität hat neben der sehr guten Vertriebsleistung auch der unterdurchschnittlich gestiegene Materialaufwand – bedingt durch niedrigere Rohstoffpreise, aber auch durch aktives Rohstoffmanagement – beigetragen. Neben dem Konsolidierungseffekt von Latexx Partners wirkte sich auch der Wegfall von Sonderaufwendungen, die in den ersten Monaten des Jahres 2012 im Segment Sempermed zu verbuchen waren, positiv auf die Ertragslage aus.

Die Bestandsveränderungen erhöhten sich von –1,9 Mio. EUR auf 9,4 Mio. EUR, weil im Vergleich mit dem Vorjahr eine niedrigere Versandleistung zum Jahresende erfolgte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen von 32,8 Mio. EUR auf 24,4 Mio. EUR zurück. Dieser Rückgang resultierte im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus dem Abgang und der Zuschreibung zum Anlagevermögen.

Der Materialaufwand verzeichnete im Vergleich zur Umsatzentwicklung einen deutlich unterproportionalen Anstieg um 1,9% von 501,0 Mio. EUR auf 510,7 Mio. EUR. Die Semperit Gruppe setzt ihr aktives Rohstoffmanagement unverändert fort, um der Preissituation auf den Beschaffungsmärkten flexibel zu begegnen. Darüber hinaus war die Entwicklung des Materialaufwandes auch durch das niedrigere Preisniveau begünstigt.

Die Personalaufwendungen erhöhten sich aufgrund der gestiegenen Mitarbeiteranzahl und höherer Lohn- und Gehaltskosten um 19,9% auf 152,8 Mio. EUR. Hauptverantwortlich für die Steigerung der Mitarbeiter waren die Akquisition von Latexx Partners mit derzeit 1.800 Mitarbeitern, die personelle Verstärkung in den Segmenten Sempermed (unter anderem Verstärkung der Vertriebsmannschaft in den USA) und Semperflex sowie eine höhere Mitarbeiteranzahl im Corporate Center.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen bedingt durch höhere Instandhaltungskosten, Ausgangsfrachten und strategische Projekte im Jahresvergleich um 17,4% auf 145,8 Mio. EUR.

Als Folge der deutlich höheren Betriebsleistung bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Erhöhung des Materialaufwands konnte das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Jahr 2013 trotz höherer Personalaufwendungen um 21,9% von 108,7 Mio. EUR auf 132,5 Mio. EUR gesteigert werden. Damit einhergehend verbesserte sich die EBITDA-Marge von 13,1% auf 14,6%.

Kennzahlen Semperit Gruppe
in Mio. EUR 2013 2012 Veränderung
in %
Veränderung
in Mio. EUR
Umsatzerlöse 906,3 828,6 +9,4% +77,8
EBITDA 132,5 108,7 +21,9% +23,8
EBITDA-Marge 14,6% 13,1% +1,5 PP
EBIT 87,8 72,5 +21,1% +15,3
EBIT-Marge 9,7% 8,8% +0,9 PP
Ergebnis nach Steuern 54,9 46,2 +18,8% +8,7
Investitionen 49,7 41,2 +20,6% +8,5
Mitarbeiter (Stichtag) 10.276 9.577 +7,3% +699

Die Abschreibungen erhöhten sich durch den organischen und anorganischen Wachstumskurs der Semperit Gruppe um 23,6% auf 44,7 Mio. EUR nach 36,2 Mio. EUR im Vorjahr. Das EBIT stieg von 72,5 Mio. EUR auf 87,8 Mio. EUR (+21,1%). Damit verbunden war eine Verbesserung der EBIT-Marge von 8,8% auf 9,7%.

Das negative Finanzergebnis belief sich auf 16,9 Mio. EUR nach 14,0 Mio. EUR im Jahr 2012. Hauptverantwortlich dafür waren höhere Finanzaufwendungen von 4,0 Mio. EUR im Jahr 2013 nach 1,2 Mio. EUR im Jahr 2012, die auf die Fremdfinanzierung der Akquisition von Latexx Partners sowie die in diesem Zusammenhang übernommene Verschuldung zurückzuführen sind. Die Position "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" blieb mit 14,8 Mio. EUR nahezu gleich und betrifft vor allem mehrere Gesellschaften im Segment Sempermed.

Der Aufwand für Ertragsteuern verzeichnete einen Anstieg um 30,9% auf 16,0 Mio. EUR, womit er über der Steigerung des Ergebnisses vor Steuern um 21,3% lag. Die Steuerquote am Ergebnis vor Steuern und vor kündbaren nicht beherrschenden Anteilen stieg von 16,7% auf 18,7%.

Das Ergebnis nach Steuern wurde um 18,8% auf 54,9 Mio. EUR verbessert. Daraus resultierte für das Gesamtjahr 2013 ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 2,65 EUR nach 2,25 EUR im Jahr 2012 (+17,8%).

Dividende

Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 29. April 2014 eine um 10 Cent erhöhte Basisdividende von 0,90 EUR je Aktie vorschlagen. Hinzu kommt ein Jubiläumsbonus anlässlich "190 Jahre Semperit" in Höhe von 0,30 EUR. Die Gesamtdividende beträgt daher 1,20 EUR, ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr. In Summe gelangen damit 24,7 Mio. EUR zur Ausschüttung.

Die Ausschüttungsquote3) für das Geschäftsjahr 2013 beläuft sich – bezogen auf die Basisdividende – auf 33,9% nach 35,6% im Vorjahr. Bezogen auf die Gesamtdividende liegt die Ausschüttungsquote bei 45,2%. Bei einem Aktienkurs von 36,00 EUR per Jahresende 2013 errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,3%.

Im Rahmen der Dividendenpolitik strebt die Semperit Gruppe weiterhin eine Ausschüttungsquote von rund 30% des auf die Aktionäre entfallenden Ergebnisses nach Steuern an – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme stieg im Jahr 2013 um 3,4% von 824,5 Mio. EUR auf 852,1 Mio. EUR. Auf der Aktivseite lag die Hauptursache dafür vor allem in der Steigerung der liquiden Mittel. Auf der Passivseite stehen dem im Wesentlichen die Aufnahme des Schuldscheindarlehens (bei gleichzeitiger Rückführung der Verbindlichkeiten aus dem Rahmenkredit) und höhere kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber.

Das Sachanlagevermögen verringerte sich aufgrund von Abschreibungen und Währungseffekten um 4,2% auf 256,6 Mio. EUR. Darin enthalten sind geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau mit 22,5 Mio. EUR (2012: 11,2 Mio. EUR). In Summe verringerte sich das Anlagevermögen auf 372,7 Mio. EUR. Die Anlagenintensität, bezogen auf die Bilanzsumme, beträgt 43,7% nach 47,4% in 2012.

Das kurzfristige Vermögen inklusive latenter Steuern erhöhte sich um 9,9% auf 474,2 Mio. EUR. Die Vorräte erhöhten sich um 4,2%, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um 7,4%. Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) verringerte sich seit Jahresende 2012 von 212,1 Mio. EUR auf 186,6 Mio. EUR und lag damit bei 20,6% der Umsatzerlöse von 906,3 Mio. EUR (2012: 25,6%). Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Fortsetzung des Working Capital Managements zurückzuführen.

3) Die Berechnungsbasis für die Ausschüttungsquote ist das Ergebnis nach Steuern.

Kurzfassung Konzernbilanz zum 31.12.2013

in Mio. EUR 31.12.2013 31.12.2012 Veränderung
Vermögenswerte
Anlagevermögen 372,7 391,1 –4,7%
Vorräte 148,4 142,5 +4,2%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 111,2 120,2 –7,4%
Übrige Vermögenswerte inklusive latenter Steuern 219,7 170,8 +28,7%
Bilanzsumme 852,1 824,5 +3,4%
Eigenkapital und Schulden
Eigenkapital 414,2 428,0 –3,2%
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 102,4 110,1 –7,0%
Rückstellungen inklusive Sozialkapital 73,7 64,8 +13,6%
Schuldscheindarlehen 125,8 0,0
Verbindlichkeiten inklusive latenter Steuern 136,1 221,6 –38,6%
Bilanzsumme 852,1 824,5 +3,4%

Das Schuldscheindarlehen in Höhe von 125 Mio. EUR wurde im Juli 2013 von der Semperit AG Holding begeben. Der Mittelzufluss wurde zur Refinanzierung der Akquisition von Latexx Partners Berhad, Malaysia, verwendet und soll darüber hinaus bei der Umsetzung des laufenden Wachstumsprogramms der Semperit Gruppe zum Einsatz kommen. Nach der Aufnahme des Schuldscheindarlehens wurden die Verbindlichkeiten aus dem Rahmenkredit vollständig rückgeführt.

Die liquiden Mittel stiegen von 133,3 Mio. EUR per Jahresende 2012 auf 182,6 Mio. EUR per 31. Dezember 2013. Zurückzuführen ist dies auf eine starke operative Cash-Flow-Generierung und den Mittelzufluss aus dem Schuldscheindarlehen. Diesen Zuflüssen standen die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding (16,5 Mio. EUR), die Auszahlungen für die Akquisition weiterer Aktien an Latexx Partners (19,5 Mio. EUR), die Dividendenzahlung an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen (12,4 Mio. EUR) und die Rückführung des Rahmenkredits (100,0 Mio. EUR) gegenüber. Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten belaufen sich in Summe auf 139,3 Mio. EUR (Jahresende 2012: 118,5 Mio. EUR), woraus sich per Saldo eine Nettoliquidität von 43,3 Mio. EUR (Jahresende 2012: 14,8 Mio. EUR) errechnet.

Per 31.12.2013 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit Gruppe mit 411,5 Mio. EUR um 5,2 Mio. EUR über dem Wert zum Jahresende 2012 (406,2 Mio. EUR). Von diesem Anstieg resultierten 54,9 Mio. EUR aus dem Ergebnis nach Steuern, das auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfällt. Dem standen eine Reduktion durch die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding in Höhe von 16,5 Mio. EUR sowie die im Eigenkapital erfolgsneutral erfasste Veränderung der Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von –30,9 Mio. EUR gegenüber.

Per Jahresende 2013 wird eine Eigenkapitalquote von 48,3% ausgewiesen (Jahresende 2012: 49,3%), womit sie nach wie vor deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Die Kapitalstruktur der Semperit Gruppe kann unverändert als sehr solide bezeichnet werden. Die Eigenkapitalrentabilität lag bei 13,3% (2012: 11,4%). Die Eigenkapitalrentabilität berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern mit 54,6 Mio. EUR bezogen auf das Eigenkapital mit 411,5 Mio. EUR (jeweils der auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Anteil).

Das Fremdkapital hat sich durch die Aufnahme des Schuldscheindarlehens und den abrechnungsbedingten Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 41,5 Mio. EUR auf 438,0 Mio. EUR erhöht. Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen verringerten sich um 7,7 Mio. EUR auf 102,4 Mio. EUR. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital stiegen um 8,8 Mio. EUR auf 73,7 Mio. EUR. Die übrigen Verbindlichkeiten inklusive Schuldscheindarlehen und latenter Steuern erhöhten sich finanzierungsbedingt um 40,3 Mio. EUR auf 261,9 Mio. EUR.

Cash Flow

Der Cash Flow aus dem Ergebnis für das Jahr 2013 erhöhte sich vor allem dank des gesteigerten Ergebnisses vor Steuern deutlich um 35,7% oder 30,5 Mio. EUR auf 116,2 Mio. EUR. Der Cash Flow aus der Betriebstätigkeit verbesserte sich durch das höhere Ergebnis und die positive Entwicklung des Working Capitals auf 137,2 Mio. EUR (+30,5 Mio. EUR).

Kurzfassung Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

2013 2012 Veränderung
Cash Flow aus dem Ergebnis 116,2 85,6 +35,7%
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 137,2 106,7 +28,6%
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –47,8 –151,6 –68,4%
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit –32,4 80,7 –140,1%
Nettoveränderung liquider Mittel 57,0 35,7 +59,4%
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 182,6 133,3 +36,9%

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2013 minus 47,8 Mio. EUR nach minus 151,6 Mio. EUR (akquisitionsbereinigt beträgt er im Jahr 2012 minus 30,7 Mio. EUR). Verantwortlich für den Rückgang ist die Akquisition des Handschuhproduzenten Latexx Partners, Malaysia in 2012. Für Ersatz-, Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) wurden 49,7 Mio. EUR nach 41,2 Mio. EUR in 2012 ausgegeben.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit mit minus 32,4 Mio. EUR (80,7 Mio. EUR im Jahr 2012) war durch die Aufnahme des Schuldscheindarlehens in Höhe von 124,6 Mio. EUR (netto) im Juli 2013, die Rückführung des Rahmenkredits in Höhe von 100,0 Mio. EUR im Laufe des Jahres 2013, die Dividendenzahlung an Aktionäre der Semperit AG Holding mit 16,5 Mio. EUR, die Ausschüttung an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen mit 12,4 Mio. EUR sowie dem Erwerb zusätzlicher Anteile an Latexx Partners mit 19,5 Mio. EUR beeinflusst. Der Endbestand an liquiden Mitteln lag per 31.12.2013 mit 182,6 Mio. EUR um fast 50 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

Investitionen

Die Gesamtinvestitionen (CAPEX) stiegen von 41,2 Mio. EUR im Jahr 2012 auf 49,7 Mio. EUR in 2013. Das Verhältnis CAPEX zu Abschreibungen bliebt mit dem Faktor 1,1 auf dem gleichen Niveau wie 2012. Rund die Hälfte der Investitionen entfällt auf Instandhaltung, der Rest auf Wachstumsinvestitionen.

Den Schwerpunkt bildete 2013 das Segment Sempermed mit Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in Thailand und Malaysia und zu einem kleinen Teil in Österreich. Im Segment Sempertrans wurden erste Auszahlungen für die Erweiterung der Kapazität am Standort Belchatów, Polen getätigt. Bis 2015 sollen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Summe rund 40 Mio. EUR investiert werden.

Im Segment Semperflex wurde in Österreich die Bandwickelmaschine in Betrieb genommen, weitere Investitionen erfolgten in Tschechien. Für 2014 ist der Ausbau der Kapazitäten zur Schlauchproduktion am Standort Odry, Tschechien, vorgesehen. Insgesamt werden dafür mehr als 10 Mio. EUR investiert. Die neuen Produktionskapazitäten sollen ab dem ersten Quartal 2015 zur Verfügung stehen. Das Segment Semperform tätigte Investitionen in Österreich und Ungarn.

Für die Akquisition weiterer Anteile an Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia wurden im Berichtsjahr 19,5 Mio. EUR aufgewendet. Per Ende Dezember 2013 beträgt der Anteil der Semperit Gruppe an Latexx Partners 98,11% (31.12.2012: 85,94%).

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Sektoren

Die Semperit Gruppe unterteilt ihre Geschäftstätigkeit in die beiden Sektoren Medizin und Industrie. Der Sektor Medizin umfasst das Segment Sempermed, der Sektor Industrie die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform. Trotz des angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfelds konnte die Semperit Gruppe 2013 sowohl Umsatz als auch Ergebnis ihrer beiden Sektoren Medizin und Industrie weiter steigern: Der Sektor Medizin weist – vor allem dank einer höheren Vertriebsleistung und der Akquisition von Latexx Partners – einen Umsatzanstieg um 13,4% auf 434,9 Mio. EUR aus. Der Sektor Industrie verzeichnete trotz eines herausfordernden Konjunkturumfelds eine Umsatzsteigerung von 5,9% auf 471,5 Mio. EUR.

Das EBITDA im Sektor Medizin konnte durch die Akquisition von Latexx Partners und den Wegfall der negativen Sondereffekte, die die ersten Monate des Jahres 2012 belastet hatten, um 41,2% auf 58,7 Mio. EUR gesteigert werden. Dem Sektor Industrie gelang es, das EBITDA um 12,4% auf 90,1 Mio. EUR zu erhöhen. Die EBITDA-Marge liegt damit bei beiden Sektoren deutlich im zweistelligen Bereich: 13,5% für Medizin und 19,1% für Industrie.

Die EBIT-Steigerung betrug im Sektor Medizin 32,7% auf 36,6 Mio. EUR und im Sektor Industrie 16,3% auf 67,7 Mio. EUR. Diese Ertragsstärke belegt die Ausgewogenheit des Portfolios der Semperit Gruppe. Durch erhöhte Effizienz und Produktivitätssteigerungen erreichte die EBIT-Marge im Sektor Medizin einen Wert von 8,4% nach 7,2% im Vorjahr. Erfreulich dabei sind auch die zweistelligen Zuwachsraten im Absatz von Untersuchungshandschuhen, die auf einer besseren Vertriebsleistung und aus der Akquisition von Latexx Partners resultieren.

Der Sektor Industrie konnte die Profitabilität weiter steigern, die EBIT-Marge wurde von 13,1% im Jahr 2012 auf 14,4% im Jahr 2013 verbessert. Alle drei Segmente des Sektors Industrie weisen deutlich zweistellige EBIT-Margen auf. Im exponierten Segment Semperflex gelang es trotz der konjunkturellen Herausforderungen die EBIT-Marge von 15,3% auf 16,0% zu steigern. Das Segment Sempertrans verbesserte die EBIT-Marge auf 12,5% (nach 11,1%). Der deutliche Absatzzuwachs in fast allen Business Units des Segments Semperform bei hoher Profitabilität führte zu einer Steigerung der EBIT-Marge von 12,1% auf 14,2%.

Entwicklung der Segmente

SEMPERMED

Das Segment Sempermed konnte im Jahr 2013 eine Umsatzsteigerung von 13,4% verzeichnen, das EBIT stieg überproportional um 32,7%. In absoluten Zahlen stieg der Umsatz auf 434,9 Mio. EUR, das EBIT auf 36,6 Mio EUR. Höheren Verkaufsmengen, die aus einer allgemein besseren Vertriebsleistung und aus der Akquisition von Latexx Partners resultierten, standen negative Preiseffekte aufgrund der im Vergleich zu 2012 niedrigeren Rohstoffpreise für Naturlatex und Nitril gegenüber.

Bei den Untersuchungshandschuhen konnten in Europa und Asien zweistellige Absatzsteigerungen erzielt werden, wobei insbesondere in Europa die Nachfrage besonders stark war. Nicht nur im Bereich Medizin, sondern auch in den sich inzwischen stärker entwickelnden Anwendungsbereichen der Industrie- und besonders Konsumgüterbranche gelangen Zuwächse. Aktuell wächst die globale Nachfrage nach Untersuchungshandschuhen aus Nitril (synthetischer Latex) stärker als jene nach Handschuhen aus Naturlatex. Die Integration von Latexx Partners, Malaysia, wurde erfolgreich fortgesetzt und Ende 2013 in eine standardisierte Zusammenarbeit – so wie mit allen anderen Produktionsstandorten – übergeführt. Die Auslastung der Produktionsanlagen des Segments Sempermed lag in 2013 bei über 80%.

Der Absatz von Operationshandschuhen bewegte sich 2013 in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2012 und sorgte damit für eine zufriedenstellende Auslastung im Werk in Wimpassing, Österreich. Für die höherwertigen puderfreien Operationshandschuhe wurde für 2014 eine Kapazitätserweiterung in Wimpassing beschlossen. Dabei wird nicht die Gesamtkapazität erhöht, sondern die vorhandenen Kapazitäten werden für höherwertige Produkte verwendet. Der Verkauf des neu entwickelten Syntegra-UV-Handschuhs ist im dritten Quartal 2013 angelaufen.

Das EBITDA des Segments Sempermed konnte 2013 mit 58,7 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40% gesteigert werden. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 36,6 Mio. EUR nach 27,6 Mio. EUR im Vorjahr (+32,7%). Neben dem Ergebnisbeitrag von Latexx Partners war der Entfall der negativen Sondereffekte in den ersten Monaten des Jahres 2012 für diese Entwicklung hauptverantwortlich. Der Anstieg des EBIT lag unter jenem des EBITDA, da die Abschreibungen um fast 60% auf 22,0 Mio. EUR (inkl. Wertminderung des Kundenstamms in Brasilien in Höhe von 0,4 Mio. EUR) angestiegen sind. Zurückzuführen war dies auf die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten am Standort Surat Thani, Thailand, und die Konsolidierung von Latexx Partners, Malaysia. Die EBITDA-Marge konnte im Jahresvergleich von 10,8% auf 13,5% gesteigert werden, die EBIT-Marge von 7,2% auf 8,4%.

Kennzahlen Sempermed

in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 434,9 +13,4% 383,5 371,5
EBITDA 58,7 +41,2% 41,5 44,4
EBITDA-Marge 13,5% +2,7 PP 10,8% 12,0%
EBIT 36,6 +32,7% 27,6 34,4
EBIT-Marge 8,4% +1,2 PP 7,2% 9,3%
Investitionen 33,2 +66,2% 20,0 20,7
Mitarbeiter (Stichtag) 7.007 +7,0% 6.548 5.016

SEMPERFLEX

Die konjunkturellen Bedingungen, die eine Herausforderung für den Geschäftsverlauf des Segments Semperflex seit dem dritten Quartal 2012 darstellten, setzten sich auch 2013 fort. Obwohl das Segment Semperflex diesen Konjunkturschwankungen vergleichsweise stark ausgesetzt ist, konnte es sich sehr gut behaupten und den Umsatz sogar um 3,1% auf 186,1 Mio. EUR steigern und dabei die Profitabilität erhöhen. Der Anstieg von EBITDA und EBIT um jeweils mehr als 7% übertraf den Umsatzanstieg.

Während die Auftragslage in Europa als sehr gut bezeichnet werden kann, sind auch in den USA positive Entwicklungen zu vermelden. In Summe führte dies zu einer fast vollständigen Auslastung der Kapazitäten in der zweiten Jahreshälfte 2013. Für 2014 ist daher der Ausbau der Kapazitäten am Standort Odry, Tschechien, für mehr als 10 Mio. EUR vorgesehen. Die neuen Produktionskapazitäten sollen ab dem ersten Quartal 2015 zur Verfügung stehen.

Die Business Unit Hydraulikschläuche war für den Großteil der Segmentumsätze verantwortlich; sie profitierte vor allem von der guten Nachfrage in Europa. Durch strategische Schwerpunktprojekte konnten in Europa Marktanteile gewonnen werden. In Nordamerika wirkte sich der überproportionale Aufbau der Kundenlager in der zweiten Jahreshälfte 2012 negativ auf die Nachfrage in der ersten Jahreshälfte 2013 aus. Ab dem zweiten Halbjahr 2013 drehte sich das Bild, Nachfrage und Auftragsstand haben sich positiv entwickelt. Die Entwicklung in Asien ist weiterhin differenziert zu beurteilen: Während sich in China die Nachfrage weiterhin verhalten zeigt, konnten im übrigen Asien Marktanteile durch die Akquisition von Neukunden gewonnen werden.

Bei den Industrieschläuchen, die bisher nahezu ausschließlich in Europa abgesetzt werden, konnten durch neue Produktlinien die Verkaufsmengen gesteigert und Marktanteile gewonnen werden. Während die Nachfrage in den meisten europäischen Märkten durchaus zufriedenstellend war, blieb sie in den südeuropäischen Ländern weiterhin verhalten. Dank der Entscheidung zum verstärkten Vertrieb von Industrieschläuchen in Asien und den USA konnten erste Aufträge gewonnen werden. Dies führte zu einer guten Auslastung der neuen Bandwickelmaschine für Industrieschläuche, die in Wimpassing, Österreich, installiert wurde (Investitionsvolumen von knapp 3 Mio. EUR).

Der Umsatz der kleinsten Business Unit dieses Segments, Elastomer- und Verschleißschutzplatten, entwickelte sich dank einer leichten Steigerung des Volumens positiv.

Das EBITDA des Segments konnte 2013 um 7,5% auf 41,5 Mio. EUR verbessert werden, das EBIT stieg im gleichen Ausmaß um 7,6% auf 29,7 Mio. EUR. Die Profitabilität des Segments stieg trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen leicht an. Die EBITDA-Marge lag mit 22,3% über dem Vorjahresniveau, die EBIT-Marge bei 16,0% nach 15,3%.

Kennzahlen Semperflex

in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 186,1 +3,1% 180,6 186,9
EBITDA 41,5 +7,5% 38,6 35,2
EBITDA-Marge 22,3% +0,9 PP 21,4% 18,8%
EBIT 29,7 +7,6% 27,6 24,5
EBIT-Marge 16,0% +0,7 PP 15,3% 13,1%
Investitionen 6,0 –60,2% 15,0 16,1
Mitarbeiter (Stichtag) 1.467 +11,5% 1.315 1.352

SEMPERTRANS

Das Segment Sempertrans verzeichnete 2013 eine sehr gute Entwicklung und erzielte, getragen von einem erfreulichen zweistelligen Mengenwachstum und trotz niedrigerer Rohstoffpreise, eine Umsatzsteigerung von 7,5% auf 154,5 Mio. EUR. Der Vergleich mit dem Jahr 2012 weist sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA und EBIT eine deutliche Steigerung aus. Das Projektgeschäft und der Bergbau allgemein kühlten gegenüber dem dynamischen Jahr 2012 ab, weil einzelne Neuprojekte eingehender geprüft und Auftragsentscheidungen verhaltener getroffen werden. Auch das Industriegeschäft, das den Absatz an Unternehmen außerhalb der Minenbranche umfasst, zeigt sich aktuell, bis auf einzelne Ausnahmen wie z. B. die Zementindustrie, zurückhaltend. Trotz des intensiveren Wettbewerbsumfelds ist das Segment Sempertrans jedoch bis weit in das zweite Quartal 2014 gut ausgelastet.

Aus geografischer Sicht entwickelte sich Europa zufriedenstellend. In Südamerika konnte die Marktposition gefestigt und mit zwei Großaufträgen auch im Projektgeschäft Wachstum erzielt werden. Indien ist nach wie vor von intensivem Wettbewerb und gebremster Nachfrage geprägt, bis zu den Wahlen im zweiten Quartal 2014 ist mit keinen neuen Impulsen zu rechnen. In China ist die Inlandsnachfrage schwach, das Semperit Werk in Shandong produziert vorwiegend für den Export. In Südostasien ist die Auftragsentwicklung verhalten.

Der Großauftrag des deutschen Energiekonzerns RWE für Stahlseilförderbänder bestätigt die Notwendigkeit des Ausbaus der Kapazitäten im polnischen Werk in Belchatów, wofür bis 2015 in Summe 40 Mio. EUR investiert werden. Die Arbeiten an der Erweiterung schreiten planmäßig voran, sodass die Kapazitäten Zug um Zug ab dem ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung stehen werden.

Der Turnaround des Segments Sempertrans kann im Jahr 2013 als nachhaltig bezeichnet werden. Im Jahr 2010 bilanzierte das Segment ausgeglichen, im Jahr 2012 lagen die EBIT-Margen bereits im zweistelligen Bereich. Das EBITDA verbesserte sich deutlich auf 23,9 Mio. EUR (+12,9%), das EBIT auf 19,4 Mio. EUR (+21,3%). Damit verbunden war ein Anstieg der EBITDA-Marge von 14,7% auf 15,5% und der EBIT-Marge von 11,1% auf 12,5%.

Kennzahlen Sempertrans
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 154,5 +7,5% 143,8 147,0
EBITDA 23,9 +12,9% 21,2 14,4
EBITDA-Marge 15,5% +0,8 PP 14,7% 9,8%
EBIT 19,4 +21,3% 16,0 10,8
EBIT-Marge 12,5% +1,4 PP 11,1% 7,3%
Investitionen 6,8 +264,4% 1,9 2,0
Mitarbeiter (Stichtag) 968 +1,0% 958 942

SEMPERFORM

Das Segment Semperform verzeichnete 2013 einen Umsatzanstieg von 8,4% auf 130,8 Mio. EUR, was vor allem auf ein zweistelliges Volumenwachstum in allen Business Units (mit Ausnahme der Business Unit Sonderanwendungen) zurückzuführen ist. Die Preiseffekte waren hingegen negativ. Im Vergleich mit 2012 konnten EBITDA und EBIT zweistellig gesteigert werden.

Mit den Produkten Fenster- und Türdichtungen bildet die Business Unit Bauprofile die größte Einheit des Segments Semperform. Trotz der generell schleppenden Konjunktur konnte sowohl in Mittel- als auch in Osteuropa (inklusive Russland) die verkaufte Menge gesteigert werden. Einen wichtigen Teil trug auch der verstärkte Absatz von Dichtungen für Alu-Fenster bei. Basierend auf der guten Nachfrage ist die Business Unit Bauprofile zufriedenstellend ausgelastet.

Die Business Unit Industrieformteile konnte trotz der anhaltenden Schwäche der Industriekonjunktur die Marktanteile mit ihren Kunden (Bau- und Industriebereich, Rohrbau) leicht ausbauen. Neben bestehenden trugen auch neue Produkte zur Mengensteigerung bei, die Auslastung wurde leicht verbessert.

Die Business Unit Handläufe verzeichnete ein Mengenwachstum im Geschäft mit Erstausrüstern (OEMs) in China, obwohl dieser Markt weiterhin von starkem Wettbewerb und hohem Preisdruck gekennzeichnet ist. Durch Effizienzsteigerungen in der Produktion und Produktentwicklungen konnte dem Preisdruck entgegengewirkt werden. Im After Sales Market (ASM) in den USA und Europa gelang zudem ein leichter Ausbau der Marktanteile.

Die kleinste Business Unit Sonderanwendungen konnte trotz der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihren Absatz nahezu stabil halten. Im Sinne der Portfoliooptimierung wurde die Produktion der Schwamm- und Moosgummis im ersten Halbjahr 2013 eingestellt, auf die im Gesamtjahr 2012 rund 1% der Segmentumsätze entfielen.

In Summe weist das Segment Semperform für 2013 ein EBITDA von 24,7 Mio. EUR nach 20,4 Mio. EUR im Vorjahr und ein EBIT von 18,6 Mio. EUR nach 14,6 Mio. EUR aus, womit Steigerungsraten von über 20% erzielt werden konnten. Die EBITDA-Marge weist im Vergleich einen Anstieg von 16,9% auf 18,9% aus, die EBIT-Marge von 12,1% auf 14,2%.

Kennzahlen Semperform
in Mio. EUR 2013 Veränderung 2012 20111)
Umsatzerlöse 130,8 +8,4% 120,7 114,6
EBITDA 24,7 +21,0% 20,4 23,6
EBITDA-Marge 18,9% +2,0 PP 16,9% 20,6%
EBIT 18,6 +27,3% 14,6 18,2
EBIT-Marge 14,2% +2,1 PP 12,1% 15,9%
Investitionen 3,1 –17,6% 3,8 5,6
Mitarbeiter (Stichtag) 743 +7,6% 691 674

Mitarbeiter

Der Personalstand per Ende Dezember 2013 lag mit 10.276 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über dem Niveau per Ende Dezember 2012 mit 9.577 Personen (+7,3%). Hauptverantwortlich dafür waren das Segment Sempermed, in dem mehr als zwei Drittel aller Mitarbeiter – vor allem in Asien – beschäftigt sind, das Segment Semperflex sowie eine höhere Mitarbeiteranzahl im Corporate Center. Der Anstieg im Segment Sempermed ist bedingt durch eine höhere Mitarbeiterzahl in den Produktionsstätten in Thailand und Malaysia sowie im Vertrieb in den USA.

Die Personalaufwendungen stiegen aufgrund der höheren Mitarbeiteranzahl, der kollektivvertraglichen Anpassungen sowie der Anhebung der Mindestlöhne in Thailand, China, Indien sowie der erstmaligen Einführung eines Mindestlohnes in Malaysia um 19,9% oder 25,4 Mio. EUR auf 152,8 Mio. EUR. Der Anteil der Personalaufwendungen am Umsatz beläuft sich auf 16,9% nach 15,4% im Jahr 2012.

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie, die von einer effektiven Personalpolitik unterstützt wird. Die übergeordneten Zielsetzungen bilden dabei die Stärkung des Images und der Attraktivität als Arbeitgeber, die Kultur- und Organisationsentwicklung, die Personalentwicklung (inkl. Karriere- und Nachfolgeplanung) sowie ein globales Leadership und Performance-Management.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungsstrategie der Semperit Gruppe fokussiert auf folgende Zielsetzungen:

  • Marktorientierte Produktinnovationen als Basis zur Fortsetzung des Wachstumskurses.
  • Optimierung des Ressourceneinsatzes: Die bei der Herstellung und dem Design von Produkten eingesetzte Energie und die verwendeten Materialien werden kontinuierlich optimiert. Die daraus resultierenden Qualitätsvorteile dienen der Sicherstellung von Wettbewerbsvorteilen.
  • Flexiblere Produktionsverfahren ermöglichen eine rasche Reaktion auf Änderungen der Rohstoffpreise und der Marktnachfrage.
  • Wissenstransfer als Voraussetzung für die Erzielung von Synergien.

Weltweit sind rund 340 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt. Die gruppenweiten Forschungsaktivitäten werden im Forschungszentrum Wimpassing, Österreich, akkordiert und gesteuert.

Highlights in Forschung und Entwicklung 2013
Sempermed Integration von Latexx Partners
Sempermed Syntegra UV erfolgreich am Markt eingeführt
Semperflex Inbetriebnahme der neuen Bandwickelmaschine in Wimpassing, Österreich
Umfangreiche Erweiterung des Industrieschlauch-Portfolios für Öl-, Luft- und Wasseranwendungen
Sempertrans Einführung neuer Förderbandmaterialien
Entwicklung eines pipe conveyors (geschlossenes Förderband)
Semperform Entwicklung eines verschweißbaren Materials für Fensterdichtungsprofile (zum Patent angemeldet)

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Die Semperit Gruppe reduziert durch ein effektives Umweltmanagementsystem die in der Produktion anfallenden branchentypischen Umweltbelastungen so weit wie möglich. Die Basis für dieses Managementsystem sind gesetzliche Bestimmungen und Auflagen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweiligen Produktions- und Betriebsstätten. Darüber hinaus bestehen klare Regelungen der Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Belange des Umweltschutzes wie zum Beispiel Abfall- und Abwasserbeauftragte. Zur Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und Anweisungen werden die Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen und geschult. Alle erstmals verwendeten Rohmaterialien, Mischungen und Prozesse werden im Planungsstadium auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt untersucht und optimiert. Entsprechende Ziele zur Reduktion des Materialeinsatzes sowie des Energieverbrauchs sind festgelegt und werden periodisch durch die Geschäftsleitung überprüft und um weitere Maßnahmen ergänzt.

Angaben laut § 243a Abs. 1 UGB

Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2013 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

Die B & C Industrieholding GmbH war indirekt per 31. Dezember 2013 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2013 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Daneben bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächsthöhere und die nächstniedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtauschoder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Risikobericht

RISIKOUMFELD

Die Fragilität der aktuellen Weltwirtschaft mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Der Erfolg der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Eine Diversifikation im Sinne einer Risikostreuung wird auch durch die weltweite Präsenz sichergestellt.

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld birgt die hohe Volatilität zwischen Euro und US-Dollar Risikopotenzial in sich. Zudem können steigende Rohstoffpreise und Energiekosten, die nicht rasch genug in den Absatzpreisen durchgesetzt werden können, zu einer Verschlechterung der Ertragslage der Semperit Gruppe führen.

Semperit ist in Ländern aktiv, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können unvorteilhafte Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitere Risiken auslösen. Auch mit Risiken wie Natur-, Feuer- und Umweltkatastrophen ist ein signifikantes Verlustpotenzial für die Semperit Gruppe verbunden.

RISIKOMANAGEMENT

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement und den entsprechenden Systemen das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen. Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems der Semperit Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 gemäß Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Unternehmensstandorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

RISIKOORGANISATION

Die Abteilung Internal Audit & Risk Management nimmt die Aufgaben des Risikomanagements wahr. Dazu zählen insbesondere die zentrale Koordination und Überwachung von Risikomanagementprozessen für den gesamten Konzern sowie die Risikobewertung und die umfassende Risikoberichterstattung (zumindest einmal pro Jahr) an den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat. Um die Effektivität des Risikomanagements nachhaltig zu stärken, wurde eine wirksame Risikoorganisation etabliert. Die Abteilung Internal Audit & Risk Management wird von regionalen Risikomanagern für Asien, Amerika und Europa sowie weiteren Risikomanagern in den einzelnen Konzerneinheiten unterstützt. Es erfolgt eine laufende Optimierung des Risikomanagementsystems. Die Risiken werden dabei nach definierten operativen und funktionalen Risikofeldern anhand von Kriterienkatalogen identifiziert. Letztlich wird mit diesen Optimierungsmaßnahmen das Ziel verfolgt, die Effizienz und Effektivität der Risikomanagementprozesse weiter zu steigern und das unternehmensweite Bewusstsein für diese zentralen Fragestellungen zu fördern.

DARSTELLUNG DER WESENTLICHEN EINZELRISIKEN

Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen erfolgt im Ausblick des Lageberichts. Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert.

OPERATIVE RISIKEN

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuk bestehen langfristige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management der Kundenbeziehung sowie des Produktportfolios, die laufende Entwicklung von Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnah mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Störungen können insbesondere durch Naturereignisse hervorgerufen werden, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit Gruppe wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang unter Punkt 8. Nachstehend finden sich eine Zusammenfassung und Interpretation.

Ausfallrisiko Finanzinstrumente

Ausfallrisiken der Semperit Gruppe in Bezug auf Wertpapiere sowie Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten sind als gering einzustufen, da die Vertragspartner zum überwiegenden Teil Banken mit ausgezeichneter Bonität sind. Zur Risikominimierung bestehen zudem definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Zinsrisiko

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten per 31.12.2013 betrugen 13,5 Mio. EUR (31.12.2012: 118,5 Mio. EUR). Die Veränderungen zum Vorjahr sind hauptsächlich durch die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 125,0 Mio. EUR im Juli 2013 begründet, wodurch der Rahmenkredit rückgeführt werden konnte. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu mehr als 95% variabel verzinst und unterliegen einem marktüblichen Zinsrisiko. Es bestehen Leasing– Verbindlichkeiten in Höhe von 3,1 Mio. EUR (31.12.2012: 8,3 Mio. EUR), welche zur Gänze fix verzinst sind.

Liquiditätsrisiko

Die Position Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente belief sich zum Bilanzstichtag 31.12.2013 auf 182,6 Mio. EUR (31.12.2012: 133,3 Mio. EUR). Im Mai 2012 wurde ein Rahmenkreditvertrag über 180,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von drei Jahren mit fünf Banken abgeschlossen, welcher am Bilanzstichtag zur Gänze nicht ausgenutzt ist. Im Juli 2013 wurde ein Schuldscheindarlehen über 125,0 Mio. EUR begeben. Die laufende Verbesserung der konzernweiten Treasury-Richtlinien und Informationssysteme dient der frühzeitigen Erkennung von finanziellen Risiken und ermöglicht es, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die solide Bilanzstruktur der Semperit Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 48,3% per Ende 2013 (2012: 49,3%) stellt im Bedarfsfall den Zugang zu günstigen Fremdfinanzierungen sicher.

Währungsrisiko

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Damit verbundene Transaktionsrisiken bestehen vor allem für Tochtergesellschaften, die nicht im Euroraum ansässig sind, aber Geschäftsbeziehungen dorthin unterhalten, sowie aus Kursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar. Im Konzernanhang sind unter Punkt 8 Risikomangement / Fremdwährungsrisiko diejenigen Währungspaare angeführt, welche gegenüber dem Euro und dem US-Dollar bestehen und ein wesentliches Währungsänderungsrisiko beinhalten. Die Risiken werden bedarfsgerecht durch Termingeschäfte abgesichert. Es werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken abgeschlossen.

INTERNES KONTROLLSYSTEM (IKS)

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit & Risk Management gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2013 unter der Leitung des Internal Audit & Risk Managements die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes IKS erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten Mindeststandards sind von allen Konzernunternehmen weltweit einzuhalten. Im Jahr 2013 fand der Rollout dieser Standards mit Schwerpunkt Europa statt, weitere Länder folgen 2014. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrollen
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls (z. B. Change Management Prozesse in der IT)

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

Ausblick

Die Semperit Gruppe erwartet für 2014 eine Fortsetzung der aktuell guten Auftragslage und in Summe eine zufriedenstellende Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu 2013. Obwohl die Prognosen für das Wirtschaftswachstum etwas höher ausfallen ist nicht mit einer sofortigen Erhöhung der Nachfrage im Sektor Industrie zu rechnen. Der Sektor Medizin hat eine vom allgemeinen Wirtschaftswachstum weithin abgekoppelte Wachstumsdynamik.

Der Fokus im Segment Sempermed liegt weiterhin in der Steigerung der Effizienz der einzelnen Werke und der Profitabilität des Segments sowie in der gezielten Bearbeitung von ausgewählten Kundensegmenten. Die Semperit Gruppe geht von einer unveränderten Steigerung der globalen Nachfrage nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen aus.

Im Sektor Industrie muss im Hinblick auf mögliche Volumensteigerungen darauf hingewiesen werden, dass die Kapazitäten in den Segmenten Semperflex und Sempertrans bereits gut ausgelastet sind. Deshalb wurde im Jahr 2013 die Entscheidung getroffen, die Fertigungskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche in Odry, Tschechien, und für Förderbänder am Standort Belachatów in Polen auszubauen. Zusätzliche Kapazitäten stehen allerdings erst ab dem ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung.

Für das Gesamtjahr 2014 wird mit Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 50–60 Mio. EUR gerechnet, eine weitere Steigerung gegenüber 2013. Für die reine Instandhaltung der bestehenden Anlagen sind davon rund 25 Mio. EUR vorgesehen.

An den bisherigen Wachstumszielen wird unverändert festgehalten: Im Durchschnitt soll in den Jahren von 2010 bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden. Die von der Semperit Gruppe angestrebte Zielbandbreite bleibt für die EBITDA-Marge unverändert zwischen 12% und 15% und für die EBIT-Marge zwischen 8% und 11%.

Basierend auf einer soliden Bilanzstruktur sollen weiterhin rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividende soll sich – sofern keine außergewöhnlichen Entwicklungen eintreten – mit dem Konzernergebnis weiterentwickeln.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 25. März 2014 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des restlichen Jahres 2014. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es gab nach dem Bilanzstichtag keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 25. März 2014

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Konzernabschluss und Konzernanhang

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

in TEUR Anhang 2013 2012
Umsatzerlöse 5.1. 906.342 828.573
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen 9.412 –1.938
Aktivierte Eigenleistungen 966 1.591
Betriebsleistung 916.720 828.225
Sonstige betriebliche Erträge 5.2. 24.385 32.770
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 5.3. –510.667 –501.003
Personalaufwand 5.4. –152.802 –127.444
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5. –145.776 –124.150
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 3.2. 599 259
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 132.458 108.658
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.6. –44.669 –36.151
EBIT (Betriebsergebnis) 87.789 72.507
Finanzerträge 5.7. 1.941 2.158
Finanzaufwendungen 5.7. –4.037 –1.196
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.10. –14.776 –15.006
Finanzergebnis –16.872 –14.044
Ergebnis vor Steuern 70.917 58.463
Ertragsteuern 5.8. –16.020 –12.235
Ergebnis nach Steuern 54.898 46.228
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis 6.9. 54.598 46.258
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.9. 300 –30
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1) 5.9. 2,65 2,25

1) auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend

Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

in TEUR Anhang 2013 2012
Ergebnis nach Steuern lt. Konzerngewinn- und -verlustrechnung 54.898 46.228
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) 6.11. –2.632 –5.839
Darauf entfallende latente Steuern 6.8. 660 1.459
–1.972 –4.380
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 5.7. –100 146
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 5.7. 114 84
14 230
Cash Flow Hedge
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 5.7. –100 0
Währungsumrechnungsdifferenzen
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode –30.743 450
Darauf entfallende latente Steuern 6.8. 21 –58
–30.808 622
Sonstiges Ergebnis gesamt –32.780 –3.757
Gesamtergebnis 22.118 42.470
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis 21.642 43.049
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis 475 –579

Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

in TEUR Anhang 2013 2012
Ergebnis vor Steuern 70.917 58.463
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen
und immateriellen Vermögenswerten
6.1./6.2. 44.629 33.573
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen
(einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
460 –3.860
Veränderung langfristiger Rückstellungen –1.893 –3.344
Anteile am Gewinn assoziierter Unternehmen 3.2. –599 –259
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen 205 0
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.10. 14.776 15.006
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) 872 –1.132
Gezahlte Zinsen –1.625 –989
Erhaltene Zinsen 2.147 1.676
Gezahlte Ertragsteuern –13.706 –13.491
Cash Flow aus dem Ergebnis 116.185 85.644
Veränderung Vorräte –5.956 11.716
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.940 5.360
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 770 –362
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15.645 1.474
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 8.668 1.590
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens –7.088 1.251
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 137.166 106.672
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 478 5.512
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und
Finanzveranlagungen
2.053 6.317
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 6.1. / 6.2. / 7. –49.716 –41.235
Investitionen in kurz- und langfristige Wertpapiere und Finanzveranlagungen –661 –1.272
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0 –120.964
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –47.847 –151.642
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 124.567 100.168
Tilgung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung –108.378 –1.109
Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding 6.9. –16.459 –16.459
Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 6.10. –12.391 –1.891
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen –19.500 0
Kapitalauszahlungen an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 6.10. –199 0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit –32.360 80.709
Nettoveränderung liquider Mittel 56.959 35.739
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung –7.726 –309
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 133.322 97.892
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 182.554 133.322
Konzernbilanz
zum 31.12.2013
in TEUR Anhang 31.12.2013 31.12.2012
VERMÖGENSWERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 6.1. 106.826 112.773
Sachanlagen 6.2. 256.628 267.894
Anteile an assoziierten Unternehmen 3.2. 1.419 1.026
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 9.043 10.655
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 3.982 648
Latente Steuern 6.8. 15.733 13.616
393.630 406.612
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 6.3. 148.428 142.472
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.4. 111.230 120.152
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 1.518 1.846
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 11.408 13.522
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 3.350 6.531
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.7. 182.554 133.322
458.488 417.846
VERMÖGENSWERTE 852.118 824.458
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital 6.9.
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 385.793 349.661
Währungsumrechnungsrücklage –17.204 13.715
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding 411.451 406.238
Nicht beherrschende Anteile 2.702 21.755
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 414.153 427.993
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 39.248 40.325
Sonstige Rückstellungen 6.12. 12.071 8.849
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 101.928 110.083
Schuldscheindarlehen 6.13. 124.539 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.14. 128 101.131
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 5.798 8.163
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 658 612
Latente Steuern 6.8. 6.684 5.968
291.054 275.132
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 3.248 1.052
Sonstige Rückstellungen 6.12. 19.095 14.605
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 481 0
Schuldscheindarlehen 6.13. 1.225 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.14. 13.403 17.393
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 73.067 50.534
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 17.532 17.881
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 11.337 11.703
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 7.524 8.165
146.912 121.332
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 852.118 824.458

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

Gewinnrücklagen
in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Neu
bewer
tungs
rücklage
Andere
Gewinn
rücklagen
Summe
Gewinn
rücklagen
Wäh
rungs
umrech
nungs
rücklage
Summe
Eigen
kapital der
Aktionäre
der
Semperit
AG Holding
Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
Stand 1.1.2012 21.359 21.503 –297 324.117 323.820 12.716 379.398 0 379.398
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 46.258 46.258 0 46.258 –30 46.228
Sonstiges
Ergebnis
0 0 173 –4.380 –4.207 999 –3.209 –549 –3.757
Gesamtergebnis 0 0 173 41.878 42.050 999 43.049 –579 42.470
Dividende 6.9. 0 0 0 –16.459 –16.459 0 –16.459 0 –16.459
Unternehmens
zusammen
schlüsse
0 0 0 0 0 0 0 22.334 22.334
Sonstiges 0 0 0 250 250 0 250 0 250
Stand
31.12.2012
21.359 21.503 –125 349.786 349.661 13.715 406.238 21.755 427.993
Stand 1.1.2013 21.359 21.503 –125 349.786 349.661 13.715 406.238 21.755 427.993
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 54.598 54.598 0 54.598 300 54.898
Sonstiges
Ergebnis
0 0 10 –2.047 –2.037 –30.919 –32.956 176 –32.780
Gesamtergebnis 0 0 10 52.551 52.561 –30.919 21.642 475 22.118
Dividende 6.9. 0 0 0 –16.459 –16.459 0 –16.459 0 –16.459
Erwerb von nicht
beherrschenden
Anteilen
3.4. 0 0 0 29 29 0 29 –19.529 –19.500
Stand
31.12.2013
21.359 21.503 –115 385.907 385.793 –17.204 411.451 2.702 414.153

KONZERNANHANG

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge Semperit AG Holding), eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, Österreich. B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier strategischen Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt.

1.1.ERSTELLUNG UND PRÄSENTATION DES KONZERNABSCHLUSSES

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie in Übereinstimmung mit § 245a UGB aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember.

Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

1.2. ANWENDUNG VON NEUEN UND GEÄNDERTEN RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZEN

Erstmals anwendbare/angewendete Standards

Folgende geänderte Standards wurden im Geschäftsjahr 2013 erstmals angewendet:

Erstmals anwendbare Standards Inkrafttreten1) Endorsement
Neue Standards und Interpretationen
IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten 1.1.2013 Dezember 2012
IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung während des Abbaubetriebs im Tagebau 1.1.2013 Dezember 2012
Geänderte Standards und Interpretationen
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Änderung:
Darlehen der öffentlichen Hand
1.1.2013 März 2013
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben – Änderungen: Aufrechnung von finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
1.1.2013 Dezember 2012
IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten - Änderungen: Angaben zum erzielbaren
Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten
1.1.20142) Dezember 2013
Diverse Improvements to IFRS 2009–2011 1.1.2013 März 2013

1) Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU verpflichtend für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. 2) Vorzeitige Anwendung zum 31. Dezember 2013.

IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten

IFRS 13 enthält Regelungen zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts und erweitert die erforderlichen Anhangsangaben. Die Anwendung dieses neuen Standards hatte über die Erweiterung der Anhangsangaben hinausgehend keine wesentlichen Auswirkungen.

IAS 36 Wertminderung: Änderungen - Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten

Die Semperit Gruppe hat die Änderungen des IAS 36 im Geschäftsjahr 2013 vorzeitig angewendet. Die Änderungen des IAS 36 grenzen die Angabe des erzielbaren Betrags bei nicht finanziellen Vermögenswerten nunmehr auf Fälle ein, in denen tatsächlich eine Wertminderung eingetreten ist. Sie führen in Wertminderungsfällen jedoch zu einer Ausweitung der erforderlichen Angaben.

Die sonstigen geänderten Standards hatten keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Bereits veröffentlichte, aber noch nicht angewandte Standards

Folgende bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichte neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2013 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt. Die Semperit Gruppe plant, diese Änderungen mit dem Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung erstmals anzuwenden.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Endorsement
Neue Standards und Interpretationen
IFRS 9 Finanzinstrumente offen
IFRS 10 Konzernabschlüsse 1.1.20132) Dezember 2012
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 1.1.20132) Dezember 2012
IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen 1.1.20132) Dezember 2012
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 1.1.2016
Geänderte Standards und Interpretationen
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer - Änderung: Mitarbeiterbeiträge 1.7.2014
IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011) 1.1.20132) Dezember 2012
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
(überarbeitet 2011)
1.1.20132) Dezember 2012
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Änderung: Aufrechnung von finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
1.1.2014 Dezember 2012
IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung - Änderungen: Novationen von Derivaten
und Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung
1.1.2014 Dezember 2013
IFRS 10,11,12 Änderung: Übergangsbestimmungen 1.1.20132) April 2013
IFRS 10,11,12 Änderung: Investment Entities 1.1.2014 November 2013
IFRIC 21 Abgaben 1.1.2014
Diverse Improvements to IFRS 2010–2012 1.7.2014
Diverse Improvements to IFRS 2011–2013 1.7.2014

1) Die Standards sind gem. Inkrafttretensbestimmungen des IASB für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. 2) Die neuen bzw. geänderten Standards sind in der EU verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen.

IFRS 9 Finanzinstrumente

IFRS 9 regelt die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und schafft eine Neukategorisierung von Finanzinstrumenten. Weiters wurden im November 2013 die Änderungen zu Hedge Accounting herausgegeben. Damit wurde auch das bisher geplante Inkrafttretensdatum 1.1.2015 aufgehoben – dieses soll mit Veröffentlichung der noch ausstehenden Änderungen zu Wertminderungen neu festgelegt werden (vorläufiger Diskussionsstand per Ende Februar 2014: 1.1.2018). Änderungen sind retrospektiv anzuwenden. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Die erwarteten Änderungen werden im Wesentlichen die Bewertung und die Darstellung von Wertänderungen der finanziellen Vermögenswerte in der Gewinn- und verlustrechnung bzw. im sonstigen Ergebnis sowie die Effektivitätsmessung bestehender Sicherungsbeziehungen betreffen.

IFRS 10 Konzernabschlüsse

IFRS 10 ersetzt IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse und SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Der neue Standard schafft durch eine geänderte Definition des Begriffs "Beherrschung" eine einheitliche Grundlage zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises und enthält umfassende Anwendungsbeispiele, die auch bisher nicht geregelte Sachverhalte wie Schutzrechte und Prinzipal-Agenten-Beziehungen abdecken. Der Standard wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 12 enthält die erforderlichen Anhangsangaben zu Anteilen an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen, assoziierten Unternehmen, sowie gegebenenfalls strukturierten Unternehmen. Der Standard ersetzt die derzeit in IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse sowie IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen enthaltenen Angabepflichten. Der neue Standard wird für die Semperit Gruppe zu einer Ausweitung der Anhangsangaben im Konzernabschluss führen.

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011)

IAS 28 wurde im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von IFRS 10, 11 und 12 überarbeitet und an die neuen Standards angepasst. Der geänderte Standard wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

Die sonstigen geänderten Standards haben keine Relevanz für die Semperit Gruppe bzw. werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

1.3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE UND -METHODEN, UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der von ihm beherrschten Unternehmen, der Tochterunternehmen. Beherrschung ist die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Für die Gesellschaften, an denen der faktische durchgerechnete Anteil des Konzerns entweder 50% oder 41,43% beträgt, wird von einer Beherrschung ausgegangen, weil dem vom Konzern für die jeweiligen Gremien benannten Vorsitzenden ein Dirimierungsrecht zusteht (i.d.R. im jeweiligen Board of Directors), das es ermöglicht, die Finanz- und Geschäftspolitik der jeweiligen Gesellschaft zu bestimmen. Der Konzern sieht aufgrund rechtlicher Stellungnahmen den Beherrschungstatbestand nach IAS 27 als erfüllt an. Die Tatsache, dass gewisse Entscheidungen der Gesellschafterversammlung vorbehalten bleiben, ist für diese Einschätzung nicht schädlich. Dabei handelt es sich nicht um laufende Geschäftsentscheidungen, sondern um wesentliche gesellschaftsrechtliche Entscheidungen, die häufig einem höheren Mehrheitserfordernis oder der Einstimmigkeit unterliegen. Die zugrunde liegende Rechtsauffassung geht davon aus, dass die Gesellschafterversammlung aufgrund der zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Gesellschaftern laufende Geschäftsentscheidungen nicht gegen den Willen der Semperit Gruppe an sich ziehen kann.

Die Jahresabschlüsse der einzelnen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften wurden zum Stichtag des Konzernabschlusses 31. Dezember 2013 aufgestellt. Sofern erforderlich werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen an die in der Semperit Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst.

Eine Übersicht über die vollkonsolidierten und nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen findet sich unter 3.1 und 3.2.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Schulden einschließlich Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit ihren zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwerten angesetzt, ausgenommen aktive oder passive latente Steuern, für deren Bewertung IAS 12 Ertragsteuern maßgeblich ist, und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern, auf deren Bewertung IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer anzuwenden ist.

Übersteigt die zum beizulegenden Zeitwert bewertete Gegenleistung zuzüglich nicht beherrschender Anteile den Betrag der von der Semperit Gruppe erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden (zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Reinvermögen), wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert angesetzt. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens, wird der Unterschiedsbetrag in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter "sonstigen betrieblichen Erträgen" erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust der Periode berücksichtigt, in der sie anfallen.

Wenn die Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses zu dem auf den Erwerbsstichtag folgenden Bilanzstichtag noch nicht endgültig ist, werden vorläufige Werte in den Konzernabschluss übernommen. Diese vorläufigen Werte werden innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbsstichtag auf Basis von Informationen angepasst, die zum Erwerbsstichtag bereits vorlagen, aber zum Bilanzstichtag noch nicht bekannt waren.

Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen, wie z.B. Lieferungen und Leistungen, Konzernfinanzierungen oder Gewinnausschüttungen, aufgerechnet.

Weiters werden Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert.

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen werden, wenn es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, getrennt von den Anteilen der Aktionäre der Semperit AG Holding (Mutterunternehmen) im Eigenkapital ausgewiesen.

Diese Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden bei Zugang entweder

  • a) mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettobetrag aus den für die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und den für die übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag angesetzten Beträgen oder
  • b) mit dem beizulegenden Zeitwert (beschränkt auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010) angesetzt.

Dieses Bewertungswahlrecht in Bezug auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010 kann je Transaktion unterschiedlich ausgeübt werden. An nachfolgenden Stichtagen wird der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter um diejenigen Veränderungen des Eigenkapitals fortgeschrieben, die den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen sind, dies selbst dann, wenn dadurch der Buchwert eines nicht beherrschenden Anteils negativ wird.

Transaktionen, die zu einer Änderung der Höhe des Anteils der Gruppe an einem Tochterunternehmen führen, ohne dass die Beherrschung verloren geht, werden als Transaktionen unter Anteilseignern bilanziert. Eine Differenz zwischen dem Betrag, um den der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter von Tochterunternehmen angepasst wird, und dem Zeitwert, der der geleisteten bzw. erhaltenen Gegenleistung beizulegen ist, wird abzüglich eines allfälligen Steuereffekts direkt im Eigenkapital erfasst.

Wenn einem nicht beherrschenden Gesellschafter eines Tochterunternehmens ein unbedingtes Kündigungsrecht zusteht oder wenn die Gesellschaft, an der ein nicht beherrschender Gesellschafter beteiligt ist, befristet ist, so liegt eine Verbindlichkeit des Konzerns gegenüber diesem nicht beherrschenden Gesellschafter vor.

Bei derartigen Anteilen wird dem "anticipated acquisition approach" folgend unterstellt, die Kündigung sei bereits erfolgt bzw. die vorgesehene Zeit sei bereits abgelaufen und der Konzern schulde den betreffenden nicht beherrschenden Gesellschaftern nur noch die Auszahlung ihrer Anteile. Wenn und soweit eine Verbindlichkeit gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter vorliegt, wird daher der auf dessen Anteil entfallende Anteil am Nettovermögen des betreffenden Tochterunternehmens nicht unter "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen" im Eigenkapital ausgewiesen. Die mit einem solchen Anteil verbundene finanzielle Verbindlichkeit wird unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen. Weitere Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung siehe unter 2.12..

1.4.WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Der Einzelabschluss eines jeden in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmens wird in der Währung des Wirtschaftsraums, in dem das Unternehmen primär tätig ist, also in seiner funktionalen Währung, aufgestellt. Mit Ausnahme der Sempermed Singapore Pte Ltd., der Sempermed Kft. und der Semperit Investments Asia Pte Ltd., ist bei den einbezogenen Unternehmen die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist. Die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem Sempermed Singapore Pte Ltd., Sempermed Kft. und Semperit Investments Asia Pte Ltd. tätig sind, ist der US-Dollar bzw. der Euro.

Die nicht in Euro, der Währung, in der der Konzernabschluss präsentiert wird, aufgestellten Abschlüsse sind auf Euro umzurechnen, wobei die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einschließlich eines Firmenwerts mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet werden. Die Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres, der dem arithmetischen Mittel der Devisenmittelkurse zu den Freitagen des Geschäftsjahres entspricht, umgerechnet. Diese Durchschnittskurse führten zu kumulierten Beträgen in Euro, die nur unwesentlich von den kumulierten Beträgen abweichen, die bei Umrechnung der Transaktionen jeweils zum Kurs zum Transaktionszeitpunkt ausgewiesen worden wären.

Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Währungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet und aus der Umrechnung resultierende Kursgewinne und -verluste ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

FX-Kurse für 1 EUR 2013 Durchschnittskurs
2012
Kurs am Bilanzstichtag
2013
2012
US-Dollar 1,33 1,28 1,38 1,32
Thailändische Baht 40,35 39,65 44,72 40,25
Polnische Zloty 4,20 4,19 4,15 4,10
Tschechische Kronen 25,90 25,13 27,40 25,12
Ungarische Forint 296,91 289,24 297,00 293,20
Britische Pfund 0,85 0,81 0,83 0,81
Brasilianische Real 2,85 2,49 3,25 2,72
Chinesische Renminbi 8,16 8,10 8,32 8,28
Indische Rupien 76,93 68,36 84,96 72,10
Malaysische Ringgit 4,17 3,97 4,52 4,03

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1.BEWERTUNGSGRUNDLAGEN

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten sowie Rückstellungen auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung. Zur Veräußerung verfügbare und zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Betrag von Rückstellungen entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind.

2.2. ANSATZ UND BEWERTUNG VON UMSATZERLÖSEN UND ANDEREN ERTRÄGEN

Umsatz- und andere Erlöse werden mit dem der zugrunde liegenden Leistung beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Abschläge für voraussichtliche Rücklieferungen, Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen vorgenommen werden.

Umsatzerlöse aus Lieferungen gelten grundsätzlich mit Gefahrenübergang (zum Zeitpunkt der Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) als realisiert und werden zu diesem Zeitpunkt erfasst. Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig erfasst.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads erfasst. Nach dem Zeitablauf bemessene Lizenzerträge werden ebenso wie Mieterträge zeitanteilig linear über die Vertragslaufzeit verteilt erfasst. Lizenzerträge, die nach anderen Schlüsseln bemessen werden, werden entsprechend den zugrunde liegenden Schlüsseln bemessen und erfasst.

2.3.ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 Ergebnis je Aktie ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich durch Division des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern durch die gewogene, durchschnittliche Anzahl der Aktien, die während des Geschäftsjahres ausgegeben waren. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird durch eine Bereinigung des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern sowie der Anzahl der ausgegebenen Aktien um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien ermittelt. Zum 31. Dezember 2012 und 31. Dezember 2013 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.

2.4. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit ergibt, wird dann und nur dann angesetzt, wenn nachgewiesen werden kann,

  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts zur Nutzung oder zum Verkauf technisch machbar ist;
  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts und seine anschließende Nutzung oder sein anschließender Verkauf beabsichtigt und auch möglich ist, der Konzern insbesondere über die dafür erforderlichen technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen verfügt;
  • dass der betreffende immaterielle Vermögenswert dem Konzern einen entsprechenden wirtschaftlichen Nutzen verschaffen wird, beispielsweise durch das Bestehen eines Markts für den durch den Einsatz dieses Vermögenswerts hergestellten Output bzw. für den betreffenden immateriellen Vermögenswert selbst oder durch die interne Verwendung dieses Vermögenswerts; und
  • dass die dem betreffenden Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Aufwendungen verlässlich ermittelt werden können.

Nur Aufwendungen, die ab dem Zeitpunkt, ab dem sämtliche der vorgenannten Voraussetzungen vorliegen, für die Entwicklung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts anfallen, werden als Herstellungskosten aktiviert, d.h. eine Aktivierung von angefallenen Aufwendungen wird auch nicht nachgeholt, wenn sämtliche der oben genannten Voraussetzungen erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.

In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.

In der Semperit Gruppe werden Entwicklungsleistungen nur in geringfügigem Umfang unter Beachtung der obigen Ansatzkriterien aktiviert.

Im Wege von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte

Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar.

Firmenwerte

Firmenwerte werden nicht abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung überprüft.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird dabei der Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, denen die Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss voraussichtlich zugute kommen. In der Semperit Gruppe stellen die Segmente die niedrigste Ebene dar, auf der Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.

Eine Wertminderung ist anzunehmen, wenn und soweit der in Bezug auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Firmenwert zugeordnet ist, erzielbare Betrag niedriger ist als der Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts.

Der in Bezug auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag wird dabei in der Regel dem Barwert der durch diese Einheit in Zukunft voraussichtlich generierten Einnahmenüberschüsse gleichgesetzt (Nutzungswert). Aufbauend auf den Ist-Ergebnissen des laufenden Jahres werden dabei die zukünftigen Einnahmenüberschüsse durch eine mehrperiodische Vorschaurechnung ermittelt, die den angenommenen zukünftigen Geschäftsverlauf abbildet. Die zu erwartende wirtschaftliche Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird unter Berücksichtigung der spezifischen marktseitigen Rahmenbedingungen einerseits sowie der individuellen Kostenstruktur und der Entwicklung der maßgeblichen Rohstoffkosten andererseits projektiert.

Für die Abzinsung der künftigen Cash Flows wird ein marktüblicher und an die speziellen Risiken der Sektoren Medizin (entspricht Segment Sempermed) und der Sektoren Industrie (Semperflex, Sempertrans, Semperform) angepasster Kapitalkostensatz abgeleitet.

Wird auf diese Weise eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts festgestellt, so wird zunächst der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Firmenwert abgeschrieben. Eine den Buchwert des Firmenwerts übersteigende Wertminderung wird sodann auf die übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Verhältnis von deren Buchwerten aufgeteilt.

Sachanlagen

Sachanlagen werden bei Zugang zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die mit Ausnahme von solchen für Grund und Boden ab dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte für die beabsichtigte Verwendung zur Verfügung stehen, linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen werden neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und bei qualifizierten Vermögenswerten (vgl. 2.15.) auch Fremdkapitalkosten einbezogen.

Die folgende Tabelle zeigt die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer der Sachanlagen je Anlagenkategorie bzw. die Bandbreite je Anlagenkategorie, innerhalb der die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer liegt.

Nutzungsdauer in Jahren

Bauten
Betriebsgebäude 20–50
Sonstige betriebliche Baulichkeiten 5–10
Technische Anlagen und Maschinen 5–10
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–10
Fahrzeuge 4–5

Finanzierungsleasing

Im Rahmen von Miet- bzw. Leasingverträgen genutzte Vermögenswerte werden als Vermögenswerte der Gruppe bilanziert, wenn auf Basis des betreffenden Miet- bzw. Leasingvertrags alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstands auf die Semperit Gruppe übergehen (Finanzierungsleasing). Der Ansatz erfolgt bei Abschluss des Vertrags zum niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands und Barwert der zukünftigen Mindestleasingzahlungen. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Abschreibung erfolgt über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Ist der Eigentumsübergang am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses hinreichend sicher, so erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts.

Wertminderung

Für Firmenwerte gilt das oben Angeführte. Andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden bei einem Anzeichen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte, auf Wertminderung überprüft. Die Prüfung auf Wertminderung wird durchgeführt, indem der für den einzelnen Vermögenswert bzw. die betreffende zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag mit seinem bzw. ihrem Buchwert verglichen wird, wobei der erzielbare Betrag der höhere der Beträge aus dem beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert ist. Liegt dieser Wert unter dem Buchwert, wird eine entsprechende Wertminderung erfasst. Hinsichtlich der Ermittlung des Nutzungswerts gelten die Ausführungen zur Wertminderungsermittlung in Bezug auf Firmenwerte sinngemäß.

Wertaufholung

Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Ausnahme von Firmenwerten wird bei einer nachfolgenden Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, maximal aber auf den Betrag zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn die zahlungsmittelgenerierende Einheit zuvor nicht außerplanmäßig abgeschrieben worden wäre.

Ausbuchung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Der Buchwert einer Sachanlage oder eines immateriellen Vermögenswerts wird ausgebucht, wenn der betreffende Vermögenswert veräußert wird oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung oder seiner Veräußerung zu erwarten ist. Aus der Ausbuchung resultierende Gewinne oder Verluste, die jeweils der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und einem allfälligen Restbuchwert entsprechen, werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der der betreffende Vermögenswert ausgebucht wird.

2.5. ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode wird ein Anteil an einem assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und sodann um den Anteil am Ergebnis des assoziierten Unternehmens erhöht bzw. vermindert. Anteile am Gewinn oder Verlust des assoziierten Unternehmens werden dabei im Gewinn oder Verlust erfasst, während Anteile am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Ausschüttungen, die der Konzern von einem assoziierten Unternehmen empfängt, vermindern den Buchwert des Anteils an dem betreffenden assoziierten Unternehmen.

2.6. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw. Verkaufs erfolgen zum Erfüllungstag. Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, ausgenommen als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisierte finanzielle Vermögenswerte, bei denen Transaktionskosten auch beim Erstansatz unberücksichtigt bleiben und unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst werden.

Kategorien von finanziellen Vermögenswerten

Die finanziellen Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Art und ihrem Verwendungszweck bei Zugang einer der folgenden Kategorien zugeordnet:

  • erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (financial assets at fair value through profit and loss, FAFVTPL)
  • bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (held to maturity, HTM)
  • zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale, AFS)
  • Kredite und Forderungen (loans and receivables, LAR)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen insbesondere zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte ("held for trading"), wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Devisengeschäften werden als "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst, da diese Finanzinstrumente zur Begrenzung und Steuerung der Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft eingesetzt werden.

Erträge aus der Bewertung von anderen zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus derartigen finanziellen Vermögenswerten in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Semperit Gruppe hält keine finanziellen Vermögenswerte, die der Kategorie "bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" zuzuordnen sind.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden und keiner anderen Kategorie zuzuordnen sind. Von der Semperit Gruppe gehaltene Staatsanleihen, Fondsanteile und als Finanzinvestitionen gehaltene Eigenkapitalinstrumente anderer Unternehmen werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierende Gewinne und Verluste werden über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst. Zinserträge und Dividendenerträge sowie Verluste infolge von Wertminderungen (Impairment) werden hingegen im Gewinn oder Verlust der Periode als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst. Wird eine derartige Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wertminderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage angesammelten Erträge bzw. Aufwendungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kredite und Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kredite und sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet.

Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen eine Wertminderung auf Einzelbasis nicht eindeutig feststellbar ist, werden zusätzlich auf Portfoliobasis auf Wertminderung überprüft. Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert bzw. eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird angenommen und erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung als Folge eines oder mehrerer Ereignisse vorliegt, die nach dem Erstansatz des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Vermögenswerte eingetreten sind, und sich dieses Ereignis bzw. diese Ereignisse auf die voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Gruppe von Vermögenswerten auswirkt bzw. auswirken.

Bei einem zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrument stellt ein signifikanter oder längere Zeit anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter dessen Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar.

In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte entspricht ein als Wertminderung zu erfassender Betrag der Differenz zwischen dem Buchwert des betreffenden Vermögenswerts und dem unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows. Grundsätzlich wird bei einer festgestellten Wertminderung der Buchwert des betreffenden finanziellen Vermögenswerts direkt vermindert mit Ausnahme von in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen festgestellten Wertminderungen, die auf einem Wertberichtigungskonto erfasst werden. Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden, wenn der Forderungsverlust endgültig feststeht, unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht.

Wertaufholung

Wenn und soweit bei einem finanziellen Vermögenswert, bei dem zuvor eine Wertminderung erfasst wurde, in einer der folgenden Berichtsperioden eine Wertaufholung festgestellt wird, die objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenes Ereignis zurückgeführt werden kann, wird die vormals erfasste Wertminderung, ausgenommen Wertminderungen in Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, über den Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Wertaufholung eingetreten ist, rückgängig gemacht.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, bei denen in der Vergangenheit über den Gewinn oder Verlust Wertminderungen erfasst wurden, festgestellte Wertaufholungen werden nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Anrechte auf die Cash Flows aus diesem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert zusammen mit so gut wie allen mit dem Eigentum an diesem verbundenen Risiken und Chancen an einen anderen übertragen wird.

2.7. VORRÄTE

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mit Hilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

2.8.EMISSIONSZERTIFIKATE

Zwei Gesellschaften in der Semperit Gruppe (Semperit Technische Produkte GmbH und Semperflex Optimit s.r.o.) unterliegen dem Emissionszertifikategesetz und erhalten Emissionszertifikate unentgeltlich von der öffentlichen Hand zugeteilt. Die Emissionszertifikate werden in der Bilanz nicht angesetzt (Nettomethode). Im Geschäftsjahr 2013 wurden der Semperit Gruppe 11.412 (Vorjahr: 26.592) Zertifikate unentgeltlich zugeteilt und 18.212 (Vorjahr: 0) Zertifikate um 30 TEUR zugekauft. 19.746 (Vorjahr: 18.764) Zertifikate wurden verbraucht, Verkäufe erfolgten nicht. Die per 31. Dezember 2013 nicht verbrauchten Zertifikate betragen 44.519 (Vorjahr: 34.641). Da alle zugekauften Zertifikate vollständig während des Jahres verbraucht wurden, beträgt der Buchwert der noch vorhandenen Zertifikate am 31.12.2013 0,- EUR (Vorjahr: 0,- EUR).

2.9. VOM KONZERN EMITTIERTE EIGENKAPITALINSTRUMENTE

Vom Konzern emittierte Finanzinstrumente werden dem Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert.

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum Ausgabeerlös abzüglich direkt zurechenbarer Ausgabekosten erfasst. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären.

Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird weder im Gewinn oder Verlust noch im sonstigen Ergebnis, sondern abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

2.10. ALTERSVERSORGUNGSAUFWENDUNGEN, RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN

Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Sämtliche Neubewertungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden gemäß IAS 19 (2011) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Bilanzstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Bilanzstichtag beizulegen ist. Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen sind in Punkt 6.11. enthalten.

2.11. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden gebildet für der Höhe und / oder der Fälligkeit nach ungewisse gegenwärtige Verpflichtungen des Konzerns, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen von wirtschaftlichem Wert verbunden ist. Bei den Verpflichtungen kann es sich sowohl um solche rechtlicher wie auch um solche faktischer Natur handeln. Der angesetzte Betrag ist der gemäß der bestmöglichen Schätzung für die Erfüllung der Verpflichtung erforderliche Betrag. Liegt der wahrscheinliche Zeitpunkt der Erfüllung nicht in der näheren Zukunft, wird der Barwert des für die Erfüllung wahrscheinlich erforderlichen Betrags angesetzt.

Kann davon ausgegangen werden, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected Unit Credit Method gemäß IAS 19 basierend auf einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Gewinn oder Verlust der Periode als Personalaufwand erfasst. Weitere Erläuterungen sind in Punkt 6.12. enthalten.

2.12. VERBINDLICHKEITEN AUS KÜNDBAREN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

Kündbare oder befristete Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar und werden unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen.

Sie werden, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Bilanzstichtag fällig sind oder wenn der Konzern kein unbedingtes Recht hat, die Erfüllung um zumindest zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben, als kurzfristige Verbindlichkeiten und im Übrigen als langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Ist das Kündigungsrecht an den Eintritt eines außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegenden Ereignisses geknüpft, so wird die Verbindlichkeit als kurzfristig ausgewiesen, wenn das betreffende Ereignis zum Bilanzstichtag eingetreten ist, auch wenn die Kündigung durch den nicht beherrschenden Gesellschafter innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag nach Einschätzung des Konzerns unwahrscheinlich ist.

Die Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter oder der Ablauf der vereinbarten Zeit führt in erster Konsequenz zur Auflösung der Gesellschaft. In diesem Fall ist der nicht beherrschende Gesellschafter mit dem Liquidationserlös abzufinden. Im Fall der Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter kann der Konzern die Auflösung der Gesellschaft durch Übernahme der Anteile gegen Abfindung im Höhe des anteiligen Unternehmenswertes verhindern. Die Übernahme der Anteile im Kündigungsfall steht jedoch alleine im Ermessen des Konzerns.

Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entsprechen wird.

Die Folgebewertung einer derartigen Verpflichtung ist in den IFRS nicht geregelt, sodass gemäß IAS 8 eine Methode festgelegt wurde, die den Informationsbedürfnissen der Abschlussadressaten Rechnung trägt und die zu einer möglichst getreuen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Cash Flows des Konzerns führt, den wirtschaftlichen Gehalt richtig wiedergibt und neutral, das heißt frei von verzerrenden Einflüssen, vorsichtig und in jeder wesentlichen Hinsicht vollständig ist. Demgemäß wird im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten – der in einer Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., nämlich der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Einzelfragen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 32 (IDW RS HFA 45), dargestellten Möglichkeit folgend – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder um einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit.

Die im Rahmen der Folgebewertung zu erfassenden Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter am Gesamtergebnis des Tochterunternehmens und an allenfalls direkt im Eigenkapital des Tochterunternehmens erfassten Beträgen werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand des Konzerns dar, der gesondert unter "auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" ausgewiesen wird.

2.13. ANDERE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (financial liability at fair value through profit and loss, FLFVTPL) kategorisiert, wenn sie entweder

  • zu Handelszwecken gehalten werden, wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten, oder
  • als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert wurden, was insbesondere dann von Bedeutung sein kann, wenn die betreffende finanzielle Verbindlichkeit Teil einer Vertragsvereinbarung ist, in die ein Derivat eingebettet ist.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinsaufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Devisengeschäften werden unter "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst, da mit diesen Instrumenten wirtschaftlich Fremdwährungsrisiken aus dem operativen Geschäft abgesichert werden. Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzierungsverbindlichkeiten ebenso wie Zinsaufwendungen aus derartigen Verbindlichkeiten werden als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" ausgewiesen.

Derzeit bestehen in der Semperit Gruppe keine finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, einschließlich aufgenommener Kredite, werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der – auf die Abzinsung der voraussichtlich über die Laufzeit der betreffenden finanziellen Verbindlichkeit zu leistenden Zahlungen angewandt – zu einem Barwert führt, der exakt dem Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit zum Zeitpunkt des Erstansatzes entspricht.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn und soweit die zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.

2.14. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Hedge Accounting im Sinne von IAS 39 wird bei Devisentermingeschäften aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht angewendet. Sie gelten daher als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente ("held for trading"). Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken werden für Teile des Bestandes an variabel verzinsten Verbindlichkeiten Zinsswaps eingesetzt. Dabei zahlt die Semperit Gruppe eine fixe Verzinsung und erhält im Gegenzug variable Zinsen. Diese als Sicherungsinstrumente designierten Zinsswaps werden gem. IAS 39 als Cash Flow Hedges bilanziert, sofern die von IAS 39 geforderten prospektiven und retrospektiven Effektivitätsmessungen sowie die Dokumentation der Hedgingstrategie erfüllt werden.

Als Sicherungsinstrumente designierte Derivate werden mit dem aktuellen Marktwert bilanziert. Die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste erfolgt für den effektiven Teil (gem. Effektivitätsmessung) im sonstigen Ergebnis. Der ineffektive Teil wird erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust der Periode als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst. Sobald das abgesicherte Geschäft realisiert wird (z.B. Zinszahlung), wird der im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

2.15. FREMDKAPITALKOSTEN

Fremdkapitalkosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehen, nämlich von Vermögenswerten, deren Fertigstellung für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf einen beträchtlichen Zeitraum in Anspruch nimmt, werden bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte im Wesentlichen für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf bereit stehen, als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Übrigen werden die Fremdkapitalkosten als "Finanzaufwendungen" im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen.

2.16. ERTRAGSTEUERN

Die in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Ertragsteuern stellen die Summe aus laufendem und latentem Steueraufwand bzw. Steuerertrag dar. Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Der Steuereffekt von Posten, die im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. Im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses ist der Steuereffekt aus der Neubewertung des Vermögens und der Verbindlichkeiten ebenfalls nicht erfolgswirksam zu erfassen, sondern in die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einzubeziehen.

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des für die betreffende Periode zu versteuernden Gewinns ermittelt, wobei sich der zu versteuernde Gewinn vom Ergebnis vor Steuern der Konzerngewinn- und -verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen unterscheidet, die erst in einer auf den Bilanzstichtag folgenden Periode oder niemals zu versteuern bzw. steuerlich abzuziehen sind.

Latente Steuern werden in Bezug auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen im Konzernabschluss einerseits und den steuerlich maßgeblichen Wertansätzen andererseits in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung bzw. -entlastung berücksichtigt.

Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen die abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Ferner werden aktive latente Steuern für Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, wenn und soweit mit deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gerechnet werden kann.

Ausgenommen vom Ansatz latenter Steuern sind allerdings temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts erwachsen oder die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Zuge einer Transaktion mit Ausnahme eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, die sich zum Transaktionszeitpunkt weder auf das Ergebnis vor Steuern noch auf das zu versteuernde Ergebnis auswirkte.

Zudem werden die zukünftigen Steuereffekte von zu versteuernden temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen abgegrenzt, es sei denn, dass der Konzern den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Die zukünftigen Steuereffekte von abzugsfähigen temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen werden nur abgegrenzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können, und anzunehmen ist, dass sich diese abzugsfähigen temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden.

Der Buchwert aktiver latenter Steuern zum Bilanzstichtag wird überprüft und wertberichtigt, wenn und soweit nicht mehr wahrscheinlich ist, dass zur Realisierung ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden.

Aktive und passive latente Steuern werden auf Basis der zum Bilanzstichtag geltenden oder im Wesentlichen in Kraft gesetzten Steuergesetze und Steuersätze ermittelt, die zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Auflösung der Differenz anzuwenden sein werden. Die Bewertung spiegelt zudem die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Vermögenswert bzw. die Schuld, auf den bzw. die sich die zugrunde liegende temporäre Differenz bezieht, gemäß Einschätzung des Konzerns realisiert bzw. erfüllt wird.

Aktive und passive latente Steuern ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet.

2.17. WESENTLICHE ANNAHMEN UND EINSCHÄTZUNGEN

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen.

Firmenwerte sind jährlich und bei Vorliegen von Umständen, die auf eine Wertminderung schließen lassen, auf ihre Werthaltigkeit zu untersuchen. Bei Sachanlagen ist eine Überprüfung der Werthaltigkeit bei Vorliegen von Indikatoren einer nachhaltigen Wertminderung durchzuführen. Zur Beurteilung der Werthaltigkeit werden zukunftsbezogene Annahmen, wie zur Unternehmensplanung, zu zukünftigen Inflations- und Wachstumsraten sowie Währungskursen und Annahmen zu markt-, branchen- und unternehmensspezifischen Abzinsungssätzen getroffen. Änderungen dieser Annahmen können dazu führen, dass in zukünftigen Perioden Wertminderungen zu erfassen sind (Buchwerte und konkrete Annahmen siehe Erläuterung 6.1.).

Ferner sind bei der Festlegung der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen Annahmen und Einschätzungen zu treffen (Buchwerte siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.).

Der Ansatz aktiver latenter Steuern basiert auf der Annahme, dass in Zukunft ausreichend steuerliche Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die die abzugsfähigen temporären Differenzen bzw. die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können. Von den Annahmen abweichende künftige steuerliche Ergebnisse können dazu führen, dass eine Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich und eine Wertberichtigung der diesbezüglichen Vermögenswerte erforderlich wird (Buchwerte siehe Erläuterung 6.8.).

Bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung zum Bilanzstichtag sind Einschätzungen des Managements über die Preisgestaltung und Marktentwicklung erforderlich (siehe Erläuterungen 2.7. und 6.3.).

Im Rahmen der Folgebewertung von Forderungen zum Bilanzstichtag werden Annahmen über die Ausfallswahrscheinlichkeiten getroffen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.4.).

Der versicherungsmathematischen Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen liegen Annahmen über Zinssätze, Gehaltssteigerungen, Fluktuation, Pensionsantrittsalter und Lebenserwartung zugrunde. Änderungen dieser Annahmen können zu einem wesentlich anderen Bewertungsergebnis führen (Buchwerte, konkrete Annahmen sowie Sensitivitätsanalyse siehe Erläuterung 6.11.).

Bei der Ermittlung von sonstigen Rückstellungen sind Einschätzungen zu treffen, ob eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und in welcher Höhe ein Mittelabfluss zu erwarten ist. Diese Einschätzungen können Änderungen unterliegen, die zu einem wesentlich anderen Ansatz zu zukünftigen Stichtagen führen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.12.).

Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten sowie von finanziellen Verbindlichkeiten wie Schuldscheindarlehen liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zu Grunde (siehe Erläuterung 6.17.).

Die Einschätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

3. Konsolidierungskreis

3.1. TOCHTERUNTERNEHMEN (VOLLKONSOLIDIERUNG)

Währung 31.12.2013
Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
31.12.2012
Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Europa
Semperit Aktiengesellschaft Holding,
Wien, Österreich
EUR 21.359 21.359
Semperit Technische Produkte
Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich
EUR 10.901 100,00 100,00 10.901 100,00 100,00
Arcit Handelsgesellschaft m.b.H., Wien,
Österreich
EUR 36 100,00 100,00 36 100,00 100,00
PA 82 WT Holding GmbH, Wien,
Österreich
EUR 35 100,00 100,00 35 100,00 100,00
Semperflex Rivalit GmbH,
Waldböckelheim, Deutschland
EUR 1.281 100,00 100,00 1.281 100,00 100,00
Semperit Gummiwerk Deggendorf
GmbH, Deggendorf, Deutschland
EUR 2.050 100,00 100,00 2.050 100,00 100,00
Semperit Technische Produkte GmbH,
Gevelsberg, Deutschland
EUR 50 100,00 100,00
Semperit (France) S.A.R.L., Levallois
Perret, Frankreich
EUR 495 100,00 100,00 495 100,00 100,00
Sempertrans France Belting Technology
S.A.S., Argenteuil, Frankreich
EUR 3.165 100,00 100,00 3.165 100,00 100,00
Sempertrans Maintenance France
Méditeranée E.U.R.L., Argenteuil,
Frankreich
EUR 165 100,00 100,00
Sempertrans Maintenance France Nord
E.U.R.L., Argenteuil, Frankreich
EUR 176 100,00 100,00 176 100,00 100,00
Semperit Industrial Products Ltd.,
Daventry, Großbritannien
GBP 750 100,00 100,00 750 100,00 100,00
Semperflex Roiter S.r.l., Rovigo, Italien EUR 750 100,00 100,00 750 100,00 100,00
Semperit Ibèrica S.A., Barcelona,
Spanien
EUR 256 100,00 100,00 156 100,00 100,00
Sempertrans Belchatow Sp. z o.o.,
Belchatów, Polen
PLN 7.301 100,00 100,00 7.301 100,00 100,00
Fabryka Lin "Stolin" Sp. z o.o.,
Belchatów, Polen
PLN 800 100,00 100,00 800 100,00 100,00
Semperit Tekniska Produkter Aktiebolag,
Skärholmen, Schweden
SEK 800 100,00 100,00 800 100,00 100,00
Semperflex Optimit s.r.o., Odry,
Tschechische Republik
CZK 470.318 100,00 100,00 470.318 100,00 100,00
Semperflex A.H. s.r.o., Odry,
Tschechische Republik
CZK 100 100,00 100,00 100 100,00 100,00
Sempermed Kft., Sopron, Ungarn EUR 3.680 100,00 100,00 3.680 100,00 100,00
Semperform Kft., Sopron, Ungarn HUF 243.000 100,00 100,00 243.000 100,00 100,00
Sempermed Magyarország Kft.,
Budapest, Ungarn
HUF 3.000 100,00 100,00 3.000 100,00 100,00
Wohlfahrtseinrichtung für die Arbeiter
und Angestellten der Semperit GmbH,
Österreich
EUR 36 100,00 100,00 36 100,00 100,00 3)
31.12.2013
Nenn
kapital
Direkter
Anteil
Konzern
anteil
31.12.2012
Nenn
kapital
Direkter
Anteil
Konzern
anteil
Währung in Tsd. in % in % in Tsd. in % in %
Amerika
Sempermed Brazil Comèrcio Exterior
Ltda. Piracicaba, Brasilien
BRL 12.547 100,00 50,00 1) 2) 12.547 100,00 50,00 1) 2)
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda.,
Sao Paulo, Brasilien
BRL 411 100,00 100,00 150 100,00 100,00
Sempermed USA Inc., Clearwater,
Florida, USA
USD 4.000 75,00 50,00 1) 2) 4.000 75,00 50,00 1) 2)
Semperit Industrial Products Inc., Fair
Lawn, New Jersey, USA
USD 1 100,00 100,00 1 100,00 100,00
Semperit Productos Técnicos SpA,
Santiago de Chile, Chile
CLP 46.000 100,00 100,00
Asien
Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai,
China
USD 15.000 50,00 50,00 1) 2) 15.000 50,00 50,00 1)
Semperit (Shanghai) Management Co.
Ltd., Shanghai, China
USD 2.000 100,00 100,00 2.000 100,00 100,00
Sempertrans Best (Shandong) Belting
Co. Ltd., Shandong, China
EUR 20.000 80,00 80,00 2) 20.000 80,00 80,00 2)
Shanghai Semperit Rubber & Plastic
Products Co. Ltd., Shanghai, China
EUR 2.471 90,00 90,00 2) 2.471 90,00 90,00 2)
Shanghai Sempermed Glove Sales Co
Ltd. (vormals Shanghai Sempermed
Gloves Co Ltd.), Shanghai, China
USD 1.000 100,00 50,00 1) 2) 6.000 100,00 50,00 1) 2)
Sempertrans Nirlon Pte. Ltd.,
Maharashtra, Roha, Indien
INR 230.769 100,00 100,00 230.769 100,00 100,00
FormTech Engineering (M) Sdn Bhd,
Nilai, Malaysia
MYR 7.000 82,86 41,43 1) 2) 7.000 82,86 41,43 1) 2)
Latexx Partners Berhad, Kamunting,
Malaysia
MYR 119.536 98,11 98,11 111.708 85,94 85,94
Latexx Manpower Services Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 0,002 100,00 98,11 0,002 100,00 85,94
Latexx Manufacturing Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 3.000 100,00 98,11 3.000 100,00 85,94
Medtexx Manufacturing Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 5.000 100,00 98,11 5.000 100,00 85,94
Total Glove Company Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 10 50,01 49,06 10 50,01 42,98
Worldmed Manufacturing Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 500 100,00 98,11 500 100,00 85,94
Semperit Industrial Products Singapore
Pte Ltd., Singapur
SGD 191 100,00 100,00 191 100,00 100,00
Semperit Investments Asia Pte Ltd.,
Singapur
EUR 154.000 100,00 100,00 50 100,00 100,00
Sempermed Singapore Pte Ltd.,
Singapur
USD 8.000 50,00 50,00 1) 2) 8.000 50,00 50,00 1) 2)
Semperflex Asia Corp. Ltd., Hatyai,
Thailand
THB 380.000 50,00 50,00 1) 2) 380.000 50,00 50,00 1) 2)
Semperform Pacific Corp. Ltd., Hatyai,
Thailand
THB 15.000 50,00 50,00 1) 2)
Siam Sempermed Corp. Ltd., Hatyai,
Thailand
THB 200.000 50,00 50,00 1) 2) 200.000 50,00 50,00 1) 2)

1) Aufgrund des Dirimierungsrechts des von der Semperit Gruppe benannten Vorsitzenden des Board of Directors beherrscht der Konzern das Unternehmen. 2) Anteile der anderen Gesellschafter werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen.

3) Aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidiert

3.2. ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN (EQUITY-METHODE)

Ausland Währung Nennkapital
in Tsd.
Konzern
anteil in %
Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland EUR 512 37,5

Das Unternehmen wird nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernanteil blieb ebenso wie das Nennkapital der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 unverändert.

Der Buchwert des Anteils an diesem assoziierten Unternehmen beträgt zum 31. Dezember 2013 1.419 TEUR (Vorjahr: 1.026 TEUR). In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde ein Anteil am Gewinn in Höhe von 599 TEUR (Vorjahr: 259 TEUR) erfasst. Ein auf das assoziierte Unternehmen entfallendes sonstiges Ergebnis war nicht zu berücksichtigen.

Der Bilanzstichtag des Unternehmens ist der 31. März. Die Fortschreibung bis zum 31. Dezember erfolgt auf Basis der internen Berichterstattung der Gesellschaft, die für den Konzernabschluss der Semperit Gruppe entsprechend übergeleitet wird. Das Unternehmen zeigt zum lokalen Bilanzstichtag 31. März folgende geprüfte Werte (100%):

in TEUR 31.3.2013 31.3.2012
Vermögenswerte
Langfristiges Vermögen 5.185 5.302
Kurzfristiges Vermögen 986 436
6.171 5.738
Eigenkapital und Schulden
Eigenkapital 3.661 2.734
Langfristige Rückstellungen 276 276
Langfristige Verbindlichkeiten 1.500 1.500
Kurzfristige Rückstellungen 499 445
Kurzfristige Verbindlichkeiten 235 784
6.171 5.738
in TEUR 2012 / 13 2011 / 12
Umsatzerlöse 3.541 3.438
Ergebnis nach Steuern 927 691

3.3. ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

Neugründungen, Verschmelzungen und Liquidationen 2013

Im Jänner 2013 wurde die Gesellschaft Semperit Productos Técnicos, SpA, Chile gegründet. Die Gesellschaft ist für den Vertrieb von medizinischen Handschuhen zuständig.

Die Gesellschaft Semperform Pacific Corp. Ltd., Thailand (Konzernanteil 50%) wurde mit 5. November 2013 liquidiert.

Die französische Gesellschaft Sempertrans Maintenance France Méditerranée E.U.R.L. wurde im Geschäftsjahr 2013 mit ihrer unmittelbaren Muttergesellschaft Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Frankreich (SFBT), verschmolzen.

Weiters erfolgte im Geschäftsjahr 2013 die Verschmelzung der deutschen Gesellschaft Semperit Technische Produkte GmbH mit der Gesellschaft Semperflex Rivalit GmbH, Deutschland.

Neugründungen 2012

Die Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., China, eine 100% Tochtergesellschaft der Semperit Gruppe, hat im ersten Halbjahr 2012 ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Die Gesellschaft nimmt Management-, Finanz-, Personal- und Einkaufsfunktionen für den chinesischen Markt wahr.

Im dritten Quartal 2012 wurde die Semperit Investments Asia Pte Ltd., Singapur, als neue operative Holdinggesellschaft im Segment Sempermed gegründet.

Unternehmenszusammenschlüsse 2012

Die Semperit Gruppe hat im November 2012 85,94% Anteile an Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia, und deren fünf Tochterunternehmen erworben. Die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen wurden zum beizulegenden Zeitwert in der Höhe von 22.334 TEUR bewertet. Der vollständig in bar beglichene Kaufpreis betrug 130.935 TEUR. Im Zuge der Akquisition wurde ein zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Nettovermögen von 55.712 TEUR übernommen und ein Firmenwert in der Höhe von 97.558 TEUR angesetzt. Zu weiteren Details zum Unternehmenszusammenschluss siehe Geschäftsbericht 2012.

3.4. TRANSAKTIONEN UNTER ANTEILSEIGNERN

Im April 2013 hat die Semperit Gruppe ein weiteres Angebot an die Aktionäre von Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia, zum Erwerb aller Aktien und Optionsscheine gerichtet, welches inklusive Nachfrist bis zum 30. August 2013 dauerte. Bis zum 30. September 2013 hat die Semperit Gruppe weitere 12,17% Anteile an Latexx Partners erworben, wodurch sich der Konzernanteil von 85,94% auf 98,11% erhöhte. Nach dem 30. September 2013 ergaben sich keine weiteren Veränderungen des Konzernanteils.

Diese Transaktion wurde als Transaktion unter Anteilseignern bilanziert. Die Differenz zwischen dem Abgang des Buchwerts der nicht beherrschenden Anteile (19.529 TEUR) und dem Zeitwert der geleisteten Gegenleistung (19.500 TEUR) belief sich auf 29 TEUR. Dies wurde direkt im Eigenkapital erfasst und ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung als Veränderung der Position "Andere Gewinnrücklagen" dargestellt.

4. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem "Management Approach" und folgt der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit Gruppe.

Die Semperit Gruppe hat somit vier berichtspflichtige Segmente:

  • Sempermed
  • Semperflex
  • Sempertrans
  • Semperform

Das Segment Sempermed produziert Handschuhe mittels Tauchtechnologie und vertreibt diese weltweit. Die Produktpalette umfasst Untersuchungs- und Schutzhandschuhe sowie Operationshandschuhe.

Der Geschäftsbereich Semperflex bietet Schläuche im Nieder- und Hochdruckbereich an. Die Schläuche werden einerseits mit Gewebe (Industrieschläuche) und andererseits mit Metalldrähten (Hydraulikschläuche) verstärkt.

Das Segment Sempertrans ist in der Produktion und im Vertrieb von Transport- und Förderbändern tätig. Die Bänder sind entweder durch Textil- oder Stahlkarkassen verstärkt.

Semperform produziert und vertreibt Formartikel, wobei der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa liegt. Als Hauptrohstoffe dienen Gummi und Kunststoff. Die einzelnen Produktgruppen werden mittels unterschiedlicher Technologien hergestellt.

Die bei der Ableitung des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segmentverbindlichkeiten angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den unter Abschnitt 2. beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Segmentergebnis ist das EBIT und wird auf gleiche Weise wie das EBIT (Betriebsergebnis) in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung abgeleitet. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird.

Segmentierung nach Geschäftsbereichen

Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.

2013 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
form
Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 434.885 186.137 154.514 130.806 0 906.342
EBITDA 58.663 41.471 23.920 24.710 –16.307 132.458
EBIT = Segmentergebnis 36.647 29.718 19.386 18.636 –16.598 87.789
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–21.597 –11.754 –4.174 –5.733 –291 –43.549
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
–419 0 –359 –342 0 –1.120
Wertaufholungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
40 0 0 0 0 40
Trade Working Capital 91.743 42.563 40.265 18.071 –6.051 186.591
Segmentvermögen 432.055 164.264 128.932 84.880 41.988 852.118
Segmentverbindlichkeiten 170.250 52.252 34.695 27.452 153.316 437.966
Zahlungswirksame Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
33.154 5.984 6.776 3.106 697 49.716
Anteile an assoziierten Unternehmen 1.419 0 0 0 0 1.419
Mitarbeiter (Stichtag) 7.007 1.467 968 743 91 10.276
Corporate
Center und
Konzern
2012 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
form
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 383.494 180.609 143.755 120.715 0 828.573
EBITDA 41.543 38.575 21.193 20.427 –13.080 108.658
EBIT = Segmentergebnis 27.624 27.616 15.982 14.644 –13.359 72.507
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–13.920 –10.919 –4.607 –5.743 –279 –35.467
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
0 –39 –605 –40 0 –683
Wertaufholungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
136 0 2.442 0 0 2.577
Trade Working Capital 106.152 41.804 49.493 17.955 –3.314 212.090
Segmentvermögen 441.710 152.662 121.928 70.258 37.901 824.458
Segmentverbindlichkeiten 270.706 46.459 30.555 23.714 25.030 396.464
Zahlungswirksame Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte 19.950 15.025 1.860 3.770 630 41.235
Anteile an assoziierten Unternehmen 1.026 0 0 0 0 1.026
Mitarbeiter (Stichtag) 6.548 1.315 958 691 65 9.577

Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen bereits segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Corporate-Center-Kosten sind soweit möglich bereits den Segmenten zugewiesen. Sämtliche Vermögenswerte des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Vermögenswerte der Semperit AG Holding als nicht operativ tätigem Mutterunternehmen sowie jener Vermögenswerte einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Ein Großteil der Vermögenswerte kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Die Zahlungsmittel der Semperit Technische Produkte GmbH werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Vermögenswerte der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Sämtliche Verbindlichkeiten des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten der Semperit AG Holding und jener Verbindlichkeiten einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Der wesentliche Teil der Verbindlichkeiten kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Verbindlichkeiten der Semperit Technische Produkte GmbH werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Verbindlichkeiten der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Geografische Segmentierung

Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben.

In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den zahlungswirksamen Investitionen auf Basis der jeweiligen Standorte der Gesellschaften des Semperit Konzerns dargestellt.

in TEUR 2013
Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Zahlungs
wirksame
Investitionen
Umsatz
erlöse 1)
2012
Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Zahlungs
wirksame
Investitionen
Umsatz
erlöse 1)
Österreich 41.256 12.528 34.135 31.673 8.707 31.372
EU ohne Österreich 68.731 11.599 445.602 67.873 9.063 378.569
Summe EU 109.987 24.127 479.737 99.546 17.770 409.941
Restliches Europa 0 0 75.365 0 0 73.135
Summe Europa 109.987 24.127 555.103 99.546 17.770 483.076
Asien 253.569 25.516 128.124 279.528 23.336 102.349
Amerika 5.645 73 196.137 3.535 129 211.693
Rest der Welt 0 0 26.979 0 0 31.455
Gruppe 369.201 49.716 906.342 382.609 41.235 828.573

Semperit erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze.

2) Konsolidierungsbuchungen wurden soweit möglich den Regionen zugeteilt.

3) Langfristiges Vermögen beinhaltet nicht latente Steuerforderungen, Wertpapiere und Anteile an assoziierten Unternehmen.

5. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung

5.1. UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern und Regionen sind im Detail in der Segmentberichterstattung dargestellt.

5.2. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in TEUR 2013 2012
Kursgewinne 15.814 11.931
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen 279 4.337
Schadensvergütungen 2.707 4.405
Erträge aus Devisentermingeschäften 1.670 3.674
Wertaufholungen von Sachanlagen 40 2.577
Verkauf von Neben- und Abfallprodukten 844 1.080
Mieterträge 322 304
Sonstige 2.707 4.462
24.385 32.770

5.3. AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND BEZOGENE LEISTUNGEN

in TEUR 2013 2012
Materialaufwand 440.015 445.202
Aufwendungen für bezogene Leistungen 70.652 55.801
510.667 501.003

5.4.PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Löhne 55.269 47.461
Gehälter 69.376 54.597
Aufwendungen für Abfertigungen 1.883 1.519
Aufwendungen für Altersversorgung 1.361 1.469
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
22.304 20.133
Sonstige Sozialaufwendungen 2.611 2.264
152.802 127.444

Der durchschnittliche Personalstand der Semperit Gruppe stellt sich wie folgt dar:

2013 2012
Arbeiter 7.827 6.344
Angestellte 2.172 1.961
9.999 8.305

Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 721 Mitarbeiter (Vorjahr: 707).

Im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf 2.062 TEUR (Vorjahr: 2.176 TEUR), wovon ein Anteil von 942 TEUR (Vorjahr: 738 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus Auszahlungen an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz in Höhe von 271 TEUR vorgenommen. Im Jahr 2012 erfolgten Auszahlungen anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 847 TEUR.

Die abgerechneten Bezüge an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen in 2013 727 TEUR (Vorjahr: 1.008 TEUR). Im Jahr 2013 erfolgten weiters Auszahlungen anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 838 TEUR.

Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die aktiven Vorstände 114 TEUR (Vorjahr: 210 TEUR). Davon entfielen 82 TEUR (Vorjahr: 64 TEUR) auf beitragsorientierte Abfertigungs- und Pensionszusagen.

5.5. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Instandhaltung und fremde Lieferungen 38.826 33.720
Ausgangsfrachten 23.885 20.986
Kursverluste 15.229 13.840
Provisions- und Werbeaufwand 8.446 8.409
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten 12.204 8.350
Reise- und Fahrtaufwand 9.772 7.925
Versicherungsprämien 4.618 3.980
Sonstige Steuern 3.216 3.771
Miet- und Leasingaufwand 4.780 3.592
Kommunikation 2.457 2.102
Bankspesen und Absicherungskosten 815 1.900
Gebühren, Beiträge, Spenden 831 1.147
Aufwendungen aus Devisentermingeschäften 1.852 1.123
Übrige 18.847 13.305
145.776 124.150

Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Prüfung Konzern- und Einzelabschluss 187 180
Andere Bestätigungsleistungen 50 60
Sonstige Leistungen 138 0
375 240

5.6. ABSCHREIBUNGEN AUF SACHANLAGEN UND IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

in TEUR 2013 2012
Abschreibungen 43.549 35.467
Wertminderungen 1.120 683
44.669 36.151

Die Wertminderungen betreffen einen Kundenstamm im Segment Sempermed, Schutzrechte im Segment Semperform sowie technische Anlagen und Maschinen in den Segmenten Semperform und Sempertrans (siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.).

5.7. FINANZERGEBNIS

in TEUR 2013 2012
Finanzerträge
Erträge aus Wertpapieren 278 410
Zinserträge 1.664 1.748
1.941 2.158
Finanzaufwendungen
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren –153 –170
Sonstige Aufwendungen aus Wertpapieren –92 0
Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzaufwand –3.792 –1.026
–4.037 –1.196
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –14.776 –15.006
Finanzergebnis –16.872 –14.044

Das Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Direkt im Gewinn oder Verlust erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 278 410
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren –153 –170
125 240
Im sonstigen Ergebnis erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode –100 146
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 114 84
14 230
Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 139 470

Das Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen (exklusive Fremdwährungskursgewinne und -verluste) setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Zinserträge aus Krediten und Forderungen 1.664 1.748
Wertminderungen von Krediten und Forderungen –303 –87
Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen 1.361 1.661

Die Verluste aus Wertminderungen von Krediten und Forderungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten (Derivate) resultiert folgendes Nettoergebnis:

in TEUR 2013 2012
Erträge aus Devisengeschäften 1.670 3.674
Aufwendungen aus Devisengeschäften –1.852 –2.182
Nettoergebnis aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten –182 1.492

Die Erträge und Aufwendungen aus Devisengeschäften sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen enthalten. Im Jahr 2013 fielen keine Aufwendungen aus Devisenoptionsgeschäften an, im Vorjahr waren diese in Höhe von 1.059 TEUR unter Bankspesen und Absicherungskosten enthalten.

Von den im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen und sonstigen Finanzaufwand in der Höhe von 3.792 TEUR (Vorjahr: 1.026 TEUR) entfallen 2.968 TEUR (Vorjahr: 926 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten. Bei den Verbindlichkeiten aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen repräsentiert der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ergebnisanteil in Höhe von 14.776 TEUR (Vorjahr: 15.006 TEUR) den Effektivzinsaufwand.

5.8.ERTRAGSTEUERN

Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Gesellschaften aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechneten laufenden Steuern sowie latenten Steuern.

in TEUR 2013 2012
Laufender Steueraufwand 16.517 14.841
Latenter Steuerertrag –497 –2.606
16.020 12.235

2013 beträgt der effektive Steuersatz, d.h. der Steueraufwand in Relation zum Ergebnis vor Steuern und vor Abzug des auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnisses 18,7% (Vorjahr: 16,7%). Die Konzernsteuerquote ist ein gewichteter Durchschnitt der lokalen Ertragssteuersätze aller einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2013 2012
Ergebnis vor Steuern 70.917 58.463
Steuerbelastung zu 25% (–) –17.729 –14.616
Abweichende ausländische Steuersätze 4.228 2.094
Anteile am Gewinn / Verlust assoziierter Unternehmen 98 65
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –3.694 –3.751
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen –1.677 –841
Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge 5.960 4.084
In künftigen Perioden nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen 1.514 0
Minderung des laufenden Steueraufwandes aufgrund Verwertung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge 87 829
Nicht angesetzte latente Steueransprüche auf im Geschäftsjahr neu entstandene Verlustvorträge und
temporäre Differenzen
–852 –229
Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen und angesetzten
Verlustvorträgen oder temporären Differenzen
–2.043 –508
Veränderung der Outside-Basis-Differenzen –81 –461
Steuereffekte auf Beteiligungsabschreibungen von vollkonsolidierten Unternehmen 0 1.633
Quellensteuern –803 –129
Steuern für Vorperioden 42 –947
Steuersatzänderungen –332 –31
Sonstige –737 573
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung –16.020 –12.235
in TEUR 2013 2012
Ergebnis vor Steuern 70.917 58.463
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 14.776 15.006
85.693 73.469
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung 16.020 12.235
Effektivsteuersatz in % 18,7% 16,7%

5.9.ERGEBNIS JE AKTIE

in EUR 2013 2012
Den Aktionären der Semperit AG Holding zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern in EUR 54.598.022 46.257.592
Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien in Stück 20.573.434 20.573.434
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR 2,65 2,25

Verwässerungseffekte waren zum 31. Dezember 2012 sowie zum 31. Dezember 2013 nicht zu berücksichtigen.

6. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6.1. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Software
Lizenzen,
gewerbliche
Schutzrechte
und ähnliche
Geleistete
in TEUR Rechte Firmenwerte Anzahlungen Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 14.225 2.917 104 17.246
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 12.554 97.558 0 110.112
Währungsdifferenzen –376 –2.398 –2 –2.776
Zugänge 760 0 19 779
Abgänge –96 0 0 –96
Umbuchungen 265 0 –1 265
Stand 31.12.2012 27.333 98.076 120 125.529
Währungsdifferenzen –1.676 –10.154 –1 –11.831
Zugänge 8.190 0 817 9.006
Abgänge –2.396 0 –100 –2.497
Umbuchungen 109 0 –27 83
Stand 31.12.2013 31.559 87.923 809 120.290
Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen
Stand 1.1.2012 11.528 0 103 11.631
Währungsdifferenzen 1 0 –2 –1
Abschreibungen 1.204 0 0 1.204
Abgänge –96 0 0 –96
Umbuchungen 18 0 0 18
Stand 31.12.2012 12.655 0 101 12.756
Währungsdifferenzen –450 0 0 –450
Abschreibungen 3.007 0 0 3.007
Wertminderungen 629 0 0 629
Abgänge –2.391 0 –101 –2.491
Umbuchungen 13 0 0 13
Stand 31.12.2013 13.464 0 0 13.464
Buchwerte
Buchwert 1.1.2012 2.697 2.917 1 5.615
Buchwert 31.12.2012 14.677 98.076 19 112.773
Buchwert 31.12.2013 18.095 87.923 808 106.826

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die Wertminderungen bei immateriellen Vermögenswerten im Geschäftsjahr 2013 betrafen die Wertminderung des brasilianischen Kundenstamms in Höhe von 419 TEUR sowie Wertminderungen von Schutzrechten in Höhe von 210 TEUR aufgrund einer strategischen Neuausrichtung in Bezug auf nicht mehr verfolgte Produkte und Märkte. Im Geschäftsjahr 2012 waren keine Wertminderungen erforderlich. Wertaufholungen erfolgten nicht.

Die ausgewiesenen Firmenwerte verteilen sich auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) wie folgt:

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
Zahlungsmittelgenerierende Einheit
Segment Sempermed 86.159 96.312
Segment Semperflex 1.693 1.693
Segment Sempertrans 71 71
87.923 98.076

Die Werthaltigkeitsprüfung für die Firmenwerte wurde zum 31. Dezember 2013 auf Ebene des jeweiligen Segments durchgeführt. Der erzielbare Betrag des jeweiligen Segments basiert auf dessen Nutzungswert, der aus den zukünftigen diskontierten Cash Flows berechnet wird. Die prognostizierten Einnahmenüberschüsse wurden auf Grundlage der vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten Budgets für das Geschäftsjahr 2014 und der organischen Mittelfristplanung (Wachstum aus eigener Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) für einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren bestimmt. Der Planung liegen Annahmen des Segment-Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile der Segmente und bestimmten geschäftspolitischen Initiativen zugrunde. Diese Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten. Für die ZGE Sempermed, die den wesentlichen Anteil des Firmenwertes beinhaltet, wird auch in den nächsten Jahren mit einem starken Umsatzwachstum gerechnet. Der Unternehmensplanung liegen grundsätzliche Annahmen zu künftigen Kapazitätserweiterungs- und Infrastrukturverbesserungsmaßnahmen zugrunde. Die geplanten Cashflows aus diesen Maßnahmen wurden für die Zwecke des Werthaltigkeitstests eliminiert, wenn zum Stichtag noch nicht mit deren Umsetzung begonnen wurde. Die Veränderung des Working Capitals leitet sich aus den intern definierten Zielwerten für das jeweilige Segment ab.

Für den Zeitraum nach dem Detailplanungszeitraum wird in allen ZGE eine konstante langfristige Wachstumsrate von 1,5% unterstellt. Diese leitet sich aus dem langfristig erwarteten Marktwachstum unter Berücksichtigung der prognostizierten Inflationserwartungen ab.

Als Kapitalisierungszinssatz wird der durchschnittliche gewichtete Kapitalisierungszinssatz (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Model abgeleitet. Hierbei wird für die Sektoren Medizin (entspricht Segment Sempermed) und Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) eine jeweils getrennte Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Die Kapitalisierungszinssätze vor Steuern, die individuell für die jeweiligen Segmente ermittelt wurden, liegen beim Segment Sempermed bei 9,4% und bei den Segmenten Sempertrans und Semperflex jeweils bei 14,1%.

Die Werthaltigkeit der angesetzten Firmenwerte hat sich im Rahmen der Durchführung der Impairment Tests bestätigt. Der ermittelte erzielbare Betrag der ZGE fiel höher aus als ihr Buchwert, sodass kein Wertminderungserfordernis vorliegt.

Der Nutzungswert wird wesentlich durch den Endwert (Barwert der ewigen Rente) bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert.

Für jedes Segment wurden zusätzlich zum Impairment Test Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Parameter der durchgeführten Sensitivitätsanalysen waren wie folgt:

in TEUR 2013
Veränderung der Parameter
Kapitalisierungszinssatz (WACC) + 1 Prozentpunkt
Langfristige Wachstumsrate –1 Prozentpunkt
Veränderung der Free Cash Flows –10% Veränderung

Für die Sensitivitätsanalysen wurde der jeweilige Parameter isoliert verändert, ohne dass eine gleichzeitige Änderung der anderen Parameter berücksichtigt wurde. Die Sensitivitätsanalysen haben ergeben, dass eine etwaige ungünstigere Entwicklung bezogen auf einzelne getroffene Annahmen nicht dazu führen würde, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt.

Für die ZGE Semperform, die keine Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer beinhaltet, wurde kein Impairment Test durchgeführt, da keine Indikatoren für eine Wertminderung vorlagen.

Neben den Firmenwerten verfügt die Semperit Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

6.2. SACHANLAGEN

Grundstücke
und Bauten
einschließlich
Bauten auf
Technische
Anlagen und
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen in
in TEUR fremden Grund Maschinen ausstattung Bau Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 147.265 354.043 82.539 38.731 622.578
Zugänge aus
Unternehmenszusammenschlüssen
12.549 29.657 2.090 941 45.237
Währungsdifferenzen 1.695 3.727 832 959 7.213
Zugänge 1.411 11.584 5.422 19.932 38.349
Abgänge –4.999 –3.896 –2.084 –153 –11.132
Umbuchungen 10.493 30.322 7.345 –48.424 –265
Stand 31.12.2012 168.414 425.437 96.144 11.985 701.980
Währungsdifferenzen –8.896 –21.859 –5.775 –1.369 –37.899
Zugänge 2.166 15.674 4.671 25.469 47.979
Abgänge –1.709 –3.573 –4.443 –753 –10.478
Umbuchungen 3.813 13.851 –4.955 –12.792 –83
Stand 31.12.2013 163.788 429.530 85.642 22.540 701.500
Abschreibungen / Wertminderungen /
Wertaufholungen
Stand 1.1.2012 76.992 261.466 66.626 774 405.858
Währungsdifferenzen 1.165 3.623 739 0 5.527
Abschreibungen 4.927 22.538 6.788 11 34.264
Wertminderungen 0 683 0 0 683
Wertaufholungen –844 –1.668 –55 –10 –2.577
Abgänge –3.864 –3.766 –2.007 –12 –9.650
Umbuchungen 17 –18 0 –17 –18
Stand 31.12.2012 78.393 282.857 72.091 746 434.086
Währungsdifferenzen –3.284 –13.045 –4.086 0 –20.416
Abschreibungen 5.728 27.274 7.539 0 40.542
Wertminderungen 0 490 0 0 491
Wertaufholungen –40 0 0 0 –40
Abgänge –1.686 –3.045 –4.301 –745 –9.778
Umbuchungen 0 6.608 –6.621 0 –13
Stand 31.12.2013 79.111 301.139 64.622 0 444.873
Buchwerte
Buchwert 1.1.2012 70.273 92.577 15.913 37.957 216.720
Buchwert 31.12.2012 90.021 142.580 24.053 11.239 267.894
Buchwert 31.12.2013 84.677 128.390 21.020 22.540 256.627

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Vom für Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen auf Grund und Boden (Grundwert) 12.730 TEUR (Vorjahr: 13.291 TEUR). Vom Buchwert der ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau entfallen 17.194 TEUR (Vorjahr: 9.763 TEUR) auf Anlagen in Bau.

In den Geschäftsjahren 2012 und 2013 wurden keine Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert.

Die Abschreibungen sowie Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2013 sind bei technischen Anlagen und Maschinen Wertminderungen in Höhe von 491 TEUR (Vorjahr: 683 TEUR) eingetreten. Dies resultierte aus Änderungen in der strategischen Ausrichtung in Bezug auf nicht mehr verfolgte Produkte im Segment Semperform sowie der technischen Minderfunktionalität von Maschinen im Segment Sempertrans.

Im Geschäftsjahr 2013 erfolgten Wertaufholungen in Höhe von 40 TEUR (Vorjahr: 2.577 TEUR), weil die Gründe für die Wertminderungen weggefallen sind.

Zum 31. Dezember 2013 sind Sachanlagen mit einem Buchwert von 3.362 TEUR (Vorjahr: 8.912 TEUR) als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing verpfändet.

Zum 31. Dezember 2013 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 38.919 TEUR (Vorjahr: 5.334 TEUR). Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus begonnenen Investitionsprojekten zur Kapazitätserweiterung in Polen und Tschechien.

Die Semperit Gruppe nimmt neben dem operativen Leasing auch Finanzierungsleasing in Anspruch. Im Rahmen der Finanzierungsleasingvereinbarungen werden diverse Fertigungsanlagen sowie Fahrzeuge gemietet. Die Verträge sind in der Regel derart gestaltet, dass das Eigentum am Ende der Vertragslaufzeit auf den Konzern übergeht. Die geleasten Anlagen dienen als Sicherheit für die Leasingverpflichtungen. Die Abschreibung der Anlagen erfolgt über den Zeitraum der erwarteten Nutzung des Vermögenswertes und nicht über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses. Die Verträge sehen üblicherweise keine Option zur Verlängerung oder eine gesondert vereinbarte Kaufoption vor.

In den Sachanlagen sind in folgendem Umfang Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingvereinbarungen enthalten:

in TEUR Anschaffungs
kosten
Kumulierte
Abschrei
bungen
31.12.2013
Buchwert
Anschaffungs
kosten
Kumulierte
Abschrei
bungen
31.12.2012
Buchwert
Technische Anlagen und Maschinen 12.630 2.240 10.390 14.612 603 14.009
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
628 380 247 992 644 348
13.257 2.620 10.637 15.604 1.247 14.357

Darüber hinaus mietet die Semperit Gruppe eine Reihe von Lager- und Büroräumlichkeiten im Rahmen von operativen Leasingverhältnissen. Ein Großteil der Leasingverhältnisse hat eine Restlaufzeit von weniger als 5 Jahren. Die Verträge sind normalerweise derart gestaltet, dass eine Verlängerung möglich ist. Eine Kaufoption zu Marktwerten ist bei einzelnen Verträgen vorgesehen.

Daneben werden bedarfsbezogen Firmenfahrzeuge, IT-Equipment sowie Maschinen und Bürogeräte geleast. Die Restlaufzeit der Verträge zum Stichtag beträgt weniger als 5 Jahre. Einzelne Verträge sehen eine Verlängerungsoption und / oder eine Kaufoption zu Marktwerten am Ende der Vertragslaufzeit vor.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverhältnissen bestehen zum Bilanzstichtag in folgendem Umfang:

in TEUR 2013 2012
Im folgenden Jahr 859 795
In den folgenden 2 bis 5 Jahren 1.494 1051
Über 5 Jahre 543 384

Der Miet- und Leasingaufwand aus Operating-Leasingverträgen belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 4.780 TEUR (Vorjahr: 3.592 TEUR).

6.3. VORRÄTE

Der Bilanzposten Vorräte setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 43.568 42.679
Unfertige Erzeugnisse 24.235 24.437
Fertige Erzeugnisse und Waren 79.308 74.353
Geleistete Anzahlungen 1.073 726
Noch nicht abrechenbare Leistungen 243 277
148.428 142.472
in TEUR 2013 2012
Vorräte
davon zu Anschaffungs- / Herstellungskosten 132.041 121.740
davon zum Nettoveräußerungswert 16.387 20.732
148.428 142.472

Die aufwandswirksam erfasste Wertberichtigung auf Vorräte betrug im laufenden Jahr 3.652 TEUR (Vorjahr: 3.519 TEUR).

6.4. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Kategorie Kredite und Forderungen zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst.

Die fälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Bis zu 1 Monat überfällig 1) 14.063 10.770
Mehr als 1 bis zu 3 Monate überfällig 3.221 4.320
Mehr als 3 bis zu 6 Monate überfällig 1.454 2.139
Mehr als 6 Monate überfällig 15 1.011
Buchwert der fälligen, nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.754 18.248

1) Beinhaltet auch sofort fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen zwischen 14 und 90 Tagen. Zusätzlich zu den Forderungen, die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden als notleidend eingestuft und auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben werden, werden zum Teil auf Basis der länderspezifischen Erfahrungswerte Forderungen, die überfällig sind, wertberichtigt. Dabei wird – ebenfalls basierend auf Erfahrungswerten – in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen eine Wertberichtigung gebildet.

Die überfälligen Forderungen sind zum Großteil durch Kreditversicherungen gedeckt. Hinsichtlich des in Zahlungsverzug befindlichen ausgewiesenen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sollte jedenfalls der ausgewiesene Buchwert einbringlich sein.

Die nicht kreditversicherten Forderungen bestehen hauptsächlich gegenüber Kunden in den Ländern Indien, Brasilien, USA und China. In Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.

Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2013 2012
Anfangsbestand 1.1. 3.695 4.545
Auflösung –1.086 –1.115
Währungsdifferenz –183 –34
Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge –1.062 –1.088
Zuführung 1.762 1.388
Endbestand 31.12. 3.127 3.695

In den Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende sind Einzelwertberichtigungen, d.h. Wertberichtigungen aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden, in Höhe von insgesamt 1.873 TEUR (Vorjahr: 1.647 TEUR) enthalten, die hauptsächlich wegen der Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen der betreffenden Kunden gebildet wurden. Die nach Abzug der Wertberichtigungen verbleibenden Buchwerte stellen die in den Insolvenzverfahren voraussichtlich einbringlichen Beträge dar. Die restlichen Wertberichtigungen wurden auf Portfoliobasis gebildet.

6.5. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die Buchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Buchwert
31.12.2013
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Buchwert
31.12.2012
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Staatsanleihen 2.021 2.021 0 4.130 4.130 0
Fondsanteile, Aktien, andere Wertpapiere 5.256 5.256 0 4.669 4.669 0
7.277 7.277 0 8.798 8.798 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte –
zu Handelszwecken gehalten
Derivate 219 0 219 334 0 334
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete Kredite und
Forderungen
Darlehen an assoziierte Unternehmen 563 563 0 563 563 0
Sonstige Darlehen 6 1 5 8 0 8
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.497 1.203 1.294 2.799 1.294 1.504
3.065 1.766 1.299 3.370 1.857 1.512
10.561 9.043 1.518 12.502 10.655 1.846

Bei den Staatsanleihen handelt es sich um österreichische Bundesanleihen im Nominale von 2.000 TEUR, die mit 4,125% und 4,3% vom Nominale verzinst sind.

Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 83.500 Stück Anteile am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen der Euro-Zone veranlagt.

Der Buchwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 7.277 TEUR (Vorjahr: 8.798 TEUR) entspricht dem Marktwert. Die durchschnittliche Effektivverzinsung belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 2,4% (Vorjahr: 2,5%).

Das Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Synergy Health Allershausen GmbH und ist per 31.12.2013 mit einem marktüblichen Zinssatz von 1,62% (Vorjahr: 2,12%) verzinst.

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten und Forderungen waren keine Wertberichtigungen erforderlich.

6.6. SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

in TEUR Buchwert
31.12.2013
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Buchwert
31.12.2012
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Abgegrenzte Aufwendungen 2.932 126 2.806 3.076 101 2.975
Anzahlungen 545 0 545 294 0 294
Forderungen aus Steuern 7.739 0 7.739 10.035 0 10.035
Sonstige nicht-finanzielle Forderungen 4.173 3.855 317 765 547 218
15.389 3.982 11.408 14.170 648 13.522

6.7.ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

in TEUR 2013 2012
Kassabestand 42 41
Schecks 5 0
Guthaben bei Kreditinstituten 152.901 124.734
Kurzfristige Veranlagungen 29.606 8.546
182.554 133.322

Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen dem Finanzmittelbestand in der Konzerngeldflussrechnung.

6.8. LATENTE STEUERN

Nach temporären Differenzen setzen sich die in der Bilanz erfassten latenten Steuern wie folgt zusammen:

31.12.2013 31.12.2012
Aktive Passive Aktive Passive
latente latente latente latente
in TEUR Steuern Steuern Steuern Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 0 2.588 4 3.306
Sachanlagen 334 5.179 361 3.990
Wertpapiere und finanzielle Veranlagungen 797 0 1.223 0
Vorräte 4.691 31 5.252 131
Forderungen 1.046 1.932 1.368 1.973
Sonstige Vermögenswerte 23 179 20 126
Personalrückstellungen 5.845 0 4.834 0
Sonstige Rückstellungen 2.713 0 2.692 0
Lieferverbindlichkeiten 16 3 193 2
Sonstige Verbindlichkeiten 990 278 699 276
Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an
Tochterunternehmen (Outside Basis Differenzen) 0 2.049 0 1.968
Steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte
Steuergutschriften 10.118 0 5.959 0
Summe aktive / passive latente Steuern 26.573 12.240 22.603 11.772
Wertberichtigung für aktive latente Steuern –5.285 0 –3.184 0
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern –5.555 –5.555 –5.803 –5.803
Aktive latente Steuern 15.733 13.616
Passive latente Steuern 6.684 5.968

Die Wertberichtigung für aktive latente Steuern in Höhe von 5.285 TEUR (Vorjahr: 3.184 TEUR) umfasst die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von 1.359 TEUR (Vorjahr: 1.468 TEUR) sowie die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 3.926 TEUR (Vorjahr: 1.715 TEUR).

Die latenten Steuern nach Berücksichtigung der Wertberichtigung für aktive latente Steuern und vor Saldierung betreffen die folgenden Abweichungen zwischen Steuer- und IFRS-Bilanz:

in TEUR Aktive
latente
Steuern
31.12.2013
Passive
latente
Steuern
Aktive
latente
Steuern
31.12.2012
Passive
latente
Steuern
Unterschiedliche Anschaffungs- und Herstellungskosten von immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen, Zwischengewinneliminierung
240 3.548 113 2.016
Unterschiedliche Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und
Sachanlagen
6 1.429 115 1.450
Bewertung von in Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen
Vermögenswerten
0 2.689 0 3.754
Steuerliche Bewertungsunterschiede bei Wertberichtigungen von
Forderungen
365 1.772 510 1.834
Steuerliche Bewertungsunterschiede bei Vorräten,
Zwischengewinneliminierung
4.387 31 4.977 108
Steuerlich abweichende Ansätze von Personalrückstellungen 5.444 0 4.864 0
Steuerlich abweichende Ansätze von sonstigen Rückstellungen 2.466 0 2.034 0
Unterschiede in der Fremdwährungsbewertung von Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag
434 250 769 200
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge 3.607 0 2.843 0
Aktive latente Steuern auf in künftigen Perioden nutzbare
Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen
1.418 0 0 0
Steuerlich offene Abwertungen von Beteiligungen 1.166 0 1.400 0
Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen
(Outside Basis Differenzen)
0 2.049 0 1.968
Sonstige Unterschiede 1.754 472 1.795 441
Gesamt 21.288 12.240 19.419 11.772

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2013 2012
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 1.1. 7.648 6.594
Unternehmenszusammenschlüsse 0 –2.962
Im Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern 497 2.606
Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern 903 1.410
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 31.12. 9.049 7.648

Die im sonstigen Ergebnis der Periode erfassten latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
Auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallende latente Steuern 660 1.459
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte entfallende latente Steuern –4 –58
Auf Cash Flow Hedges entfallende latente Steuern 25 0
Währungsdifferenzen, die auf latente Steuern entfallen 222 9
243 –49
903 1.410

Die Währungsdifferenzen in Höhe von 222 TEUR (Vorjahr: 9 TEUR) sind in der Gesamtergebnisrechnung in der Position "Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode" enthalten.

Für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden passive latente Steuern in Höhe von 2.049 TEUR (Vorjahr: 1.968 TEUR) angesetzt.

Darüber hinaus bestehen zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 62.745 TEUR (Vorjahr: 68.849 TEUR) und abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 2.258 TEUR (Vorjahr: 1.725 TEUR) in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen für die passive latente Steuern in Höhe von 7.611 TEUR (Vorjahr: 8.228 TEUR) und aktive latente Steuern in Höhe von 511 TEUR (Vorjahr: 368 TEUR) nicht angesetzt wurden, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es zum Bilanzstichtag wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden. Die temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen können dabei entweder aus der Quellensteuerbelastung auf Gewinnausschüttungen oder aus der Steuerhängigkeit der Beteiligung entstehen.

Zum Bilanzstichtag bestehen weitere abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 4.240 TEUR (Vorjahr: 4.693 TEUR) und noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 14.272 TEUR (Vorjahr: 6.241 TEUR), für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde. Von diesen nicht genutzten steuerlichen Verlusten verfallen 12.519 TEUR (Vorjahr: 3.283 TEUR) innerhalb von fünf Jahren. Im Übrigen sind diese Verluste und abzugsfähigen temporären Differenzen unbeschränkt vortragsfähig.

Der Gesamtbetrag an angesetzten latenten Steueransprüchen für Steuerrechtskreise, in denen in den laufenden Perioden oder in der Vorperiode ein steuerlicher Verlust entstanden ist, beträgt 9.896 TEUR (Vorjahr: 4.237 TEUR). Der Ansatz latenter Steueransprüche erfolgte einerseits aufgrund der Tatsache, dass mit ausreichend positiven steuerlichen Ergebnissen in den kommenden Jahren gerechnet wird und andererseits aufgrund des Umstandes, dass die negativen steuerlichen Ergebnisse auf Einmaleffekte zurückzuführen waren und konkrete organisatorische Maßnahmen gesetzt worden sind, welche die geplanten Ergebnisverbesserungen erwarten lassen.

6.9.EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals wird in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung detailliert dargestellt.

Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt zum 31. Dezember 2013 unverändert zum Vorjahr 21.358.997 EUR. Es ist zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte nennbetragslose Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.

Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind wie im Vorjahr Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im Jahresabschluss des Mutterunternehmens Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.

In der Neubewertungsrücklage werden die Gewinne und Verluste aus Schwankungen des Zeitwerts, der den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten beizulegen ist, bis zur Veräußerung der betreffenden Vermögenswerte oder bis zur Feststellung einer Wertminderung der betreffenden Vermögenswerte angesammelt.

In die Währungsumrechnungsrücklage werden aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.

Die anderen Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 999 TEUR (Vorjahr: 999 TEUR), die freie Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 33.400 TEUR (Vorjahr: 26.500 TEUR), den Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 24.754 TEUR (Vorjahr: 16.941 TEUR), die unversteuerten Rücklagen nach Abzug der latenten Steuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die seit dem Erwerb von den Tochterunternehmen einbehaltenen Gewinne und die Effekte der erstmaligen Anpassung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen an die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Weiters enthält die Position die Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen (IAS 19) sowie die Cash Flow Hedge Rücklage (IAS 39).

Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung. Die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding darf nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand eine Dividende von 1,20 EUR je Aktie (Basisdividende von 0,90 EUR je Aktie zuzüglich Jubiläumsbonus anlässlich "190 Jahre Semperit" von 0,30 EUR je Aktie), insgesamt somit von 24.688 TEUR, vor, die von der Hauptversammlung noch beschlossen werden muss und daher in diesem Abschluss noch nicht als Verbindlichkeit bilanziert ist. Die Zahlung der Dividende hat keine steuerlichen Konsequenzen für den Konzern.

Die nicht beherrschenden Anteile sowie das auf diese entfallende Ergebnis nach Steuern bzw. Gesamtergebnis betreffen ausschließlich die im Geschäftsjahr 2012 erworbene Gesellschaft Latexx Partners Berhad und deren Tochtergesellschaften.

6.10. VERBINDLICHKEITEN AUS KÜNDBAREN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Anteile nichtbeherrschender Gesellschafter am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, das an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit Gruppe liegt, oder wenn die Gesellschaft, an der der nichtbeherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 2013 2012
Stand am 1. Jänner 110.083 97.292
Kapitalauszahlung aus Liquidation –199 0
Ausschüttungen –12.391 –1.891
Anteil am Ergebnis nach Steuern 14.776 15.006
Währungsdifferenzen –9.859 4
Sonstige Veränderungen 0 –327
Stand am 31. Dezember 102.409 110.083

Das auf die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entfallende Ergebnis ist in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Finanzergebnis gesondert ausgewiesen.

Die Gesellschaft Semperform Pacific Corp. Ltd., Thailand, wurde im Geschäftsjahr 2013 liquidiert. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Kapitalauszahlung an die nicht beherrschenden Gesellschafter in Höhe von 199 TEUR.

6.11. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN

Altersversorgungspläne – leistungsorientierte Pläne Pensionszusagen

Aufgrund des 1997 verabschiedeten Pensionsstatuts der österreichischen Gesellschaften werden vor dem 1. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen gemäß diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Einem ehemaligen Vorstandsmitglied wurde einzelvertraglich eine Pensionszusage gewährt. Auch diese Verpflichtung ist nicht durch Planvermögen gedeckt.

Einem Vorstandsmitglied und den leitenden Angestellten wurden Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Die Rückdeckungsversicherungen sind zur Besicherung der Pensionsansprüche an die Anspruchsberechtigten verpfändet.

Abfertigungszusagen

Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, in Frankreich, in Italien und in Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt unabhängig davon, ob das Dienstverhältnis durch den Dienstgeber oder den Dienstnehmer beendet wird, oder bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Ein Vorstandsmitglied hat bei Beendigung des Vorstandsmandats einen vertraglichen Anspruch auf eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes. Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19. Die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Versicherungsmathematische Annahmen

Als wesentliche versicherungsmathematische Annahmen lagen der Bewertung dieser Verpflichtungen ein Rechnungszinssatz von 3,25% (Vorjahr: 3,25%) für den Euroraum, 4,0% (Vorjahr: 4,0%) für Polen, 4,3% (Vorjahr: 4,1%) für Thailand sowie 8,2% (Vorjahr: 8,5%) für Indien zugrunde. Die durchschnittliche jährliche Gehaltssteigerung wurde mit 0,0 bis 4,5% (Vorjahr: 0,0 bis 3,4%) für den Euroraum, 3 bis 7% (Vorjahr 3 bis 7%) für Thailand und 5 bis 8% (Vorjahr: 5 bis 8%) für Indien angenommen.

Die Ablebenswahrscheinlichkeit wurde anhand der letztgültigen länderspezifischen Sterbetafeln ermittelt (z.B. Österreich AVÖ 2008 P ANG, Frankreich TH00-02 TF00-02, Thailand TMO08). Fluktuationsabschläge wurden abhängig von der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeiter mit 0 bis 13% berücksichtigt. Das Pensionsantrittsalter wurde entweder entsprechend der individuellen Regelung des jeweiligen Plans oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, mit dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter entsprechend der lokalen gesetzlichen Vorschriften angesetzt.

Bilanzwerte

Die Rückstellung für Pensionen und Abfertigungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Gesamt
31.12.2013
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Gesamt
31.12.2012
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Rückstellungen für Pensionen 18.695 16.900 1.796 19.263 19.050 212
Rückstellungen für Abfertigungen 23.801 22.348 1.452 22.114 21.275 839
42.496 39.248 3.248 41.377 40.325 1.052

Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellung für Verpflichtungen des Konzerns aus leistungsorientierten Pensionsplänen ergibt sich wie folgt:

in TEUR 2013 2012
Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 6.601 7.999
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens –4.374 –5.825
Unterdeckung 2.227 2.174
Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 16.468 17.089
Plandefizit = Rückstellung 18.695 19.263

Der Barwert der Verpflichtungen aus Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2013 2012
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 25.087 22.662
Im Wirtschaftsjahr zusätzlich erworbene Versorgungsansprüche 342 402
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 54
Zinsaufwand 808 1.009
Summe der Aufwendungen für Pensionen 1.151 1.465
Neubewertungen –476 2.694
Auszahlungen / Übertragungen –2.692 –1.734
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 23.070 25.087

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Altersversorgung" im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
Barmittel 308 457
Rückdeckungsversicherungen 3.141 4.444
Sonstige Forderungen 925 924
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 4.374 5.825

Für die Bestandteile des Planvermögens bestehen durchwegs keine Preisnotierungen auf einem aktiven Markt.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2013 2012
Zeitwert des Planvermögens per 1.1. 5.825 5.501
Zinserträge aus Planvermögen 158 169
Neubewertungen des Planvermögens –749 56
Beiträge des Arbeitgebers 267 366
Auszahlungen / Übertragungen –1.127 –267
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 4.374 5.825

Die Zinserträge aus Planvermögen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Altersversorgung" im Personalaufwand enthalten. Die Neubewertungen des Planvermögens werden gemäß IAS 19 (2011) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in ähnlicher Höhe wie die im aktuellen Geschäftsjahr geleisteten Beiträge gerechnet.

Rückstellungen für Abfertigungen

in TEUR 2013 2012
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 22.114 19.763
Im Wirtschaftsjahr zusätzlich erworbene Versorgungsansprüche 655 709
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 70 –564
Zinsaufwand 703 863
Summe der Aufwendungen für Abfertigungen 1.428 1.009
Neubewertungen 2.359 3.313
Auszahlungen –1.879 –1.982
Fremdwährungsdifferenzen –221 12
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 23.801 22.114

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Abfertigungen" im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Neubewertungen

Die gemäß IAS 19 (2011) im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2013 2012
Pensionen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung demographischer Annahmen 684 –87
Aus der Änderung finanzieller Annahmen –207 –2.607
476 –2.694
Neubewertungen des Planvermögens –749 56
–273 –2.637
Abfertigungen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung demographischer Annahmen 69 –209
Aus der Änderung finanzieller Annahmen –2.428 –3.104
–2.359 –3.313
Neubewertungen Gesamt –2.632 –5.950

Sensitivitätsanalyse

Für Pensions- und Abfertigungspläne wurden Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen durchgeführt. Die Veränderungen dieser Parameter um jeweils einen Prozentpunkt wirken sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 23.070 TEUR (Vorjahr: 25.087 TEUR) und für den Barwert der Abfertigungsverpflichtungen in Höhe von 23.801 TEUR (Vorjahr: 22.114 TEUR) wie folgt aus:

in TEUR Veränderung des
Parameters
Barwert der
Verpflich
tung (DBO)
31.12.2013
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Barwert der
Verpflich
tung (DBO)
31.12.2012
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Pensionen
Zinssatz +/–1 Prozentpunkt 21.399 25.041 23.224 27.104
Gehaltssteigerungen +/–1 Prozentpunkt 24.111 22.181 26.085 24.082
Abfertigungen
Zinssatz +/–1 Prozentpunkt 20.496 26.167 19.767 24.896
Gehaltssteigerungen +/–1 Prozentpunkt 25.979 20.599 24.731 19.856

Durchschnittliche Laufzeit

Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit (Duration) des Barwerts der Pensionsverpflichtungen beträgt 9,3 Jahre, jene des Barwerts der Abfertigungsverpflichtungen 13,4 Jahre.

Altersversorgungspläne – beitragsorientierte Pläne

Semperit AG Holding ist verpflichtet, für zwei Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für zwei Vorstandsmitglieder sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Berichtsjahr ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 332 TEUR (Vorjahr: 272 TEUR) angefallen. Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in ähnlicher Höhe gerechnet.

Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.

6.12. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2013
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2012
Davon
kurzfristig
Jubiläumsgelder 3.918 3.656 263 3.619 3.619 0
Gewährleistungen 9.965 2.394 7.571 8.462 2.369 6.093
Prämien- und sonstige
Personalrückstellungen
11.515 534 10.981 8.482 573 7.909
Übrige 5.769 5.487 282 2.891 2.289 603
31.166 12.071 19.095 23.454 8.849 14.605

Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Währungs
in TEUR 1.1.2013 differenzen Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2013
Jubiläumsgelder 3.619 –5 0 –323 627 3.918
Gewährleistungen 8.462 –61 –769 –2.802 5.135 9.965
Prämien- und sonstige
Personalrückstellungen 8.482 –306 –543 –7.313 11.194 11.515
Übrige 2.891 –202 –80 –486 3.646 5.768
23.454 –574 –1.392 –10.924 20.602 31.166

Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden für Mitarbeiter in Österreich und Deutschland gebildet, denen aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder zustehen. Die Bewertung erfolgte unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen (siehe Erläuterung 6.11.). Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Personalaufwand erfasst. Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit (Duration) des Barwertes der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt rund 10 Jahre.

Die Rückstellung für Gewährleistungen basiert zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Die Inanspruchnahme des Konzerns aus diesen Risiken wird für wahrscheinlich gehalten, wobei der angesetzte Betrag dem bestmöglichen Schätzwert der Höhe der Inanspruchnahme entspricht. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreite vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Inanspruchnahme ungewiss.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen ist als wesentlichster Posten ein Betrag in Höhe von 4.079 TEUR für frühestens in 2015 erwartete sonstige Steuerzahlungen enthalten. Der Rückstellung stehen Erstattungsansprüche aus Rückgriffsrechten gegenüber Dritten sowie Versicherungsdeckungen in Höhe von 1.791 TEUR gegenüber, die in den sonstigen Vermögenswerten erfasst wurden. Der Maximalbetrag der möglichen sonstigen Steuerzahlungen beläuft sich auf 8.158 TEUR, der maximale Erstattungsanspruch beträgt 3.583 TEUR.

6.13. SCHULDSCHEINDARLEHEN

Im Juli 2013 wurde von der Semperit AG Holding ein Schuldscheindarlehen in der Höhe von 125 Mio. EUR begeben, der durchschnittliche Zinssatz der Emission beläuft sich auf 2,35% p.a. Die Platzierung erfolgte überwiegend in Österreich und Deutschland. Der Finanzmittelzufluss wurde vorwiegend zur Refinanzierung der 2012 vorgenommenen Akquisition von Latexx Partners Berhad, Malaysia, verwendet. Darüber hinaus wurde die zusätzliche Liquidität für das weitere Wachstumsprogramm der Semperit Gruppe sichergestellt.

Das Schuldscheindarlehen besteht aus mehreren Tranchen, welche folgende Merkmale aufweisen:

Tranche Nominale
TEUR
Buchwert
(Clean Price)
31.12.20131)
TEUR
Abgegrenzte
Zinsen
31.12.2013
TEUR
Buchwert
Gesamt
31.12.2013
TEUR
Zinssatz
31.12.2013
%
Laufzeit Gehedgtes
Nominale
TEUR
5 Jahre fix verzinst 13.500 13.451 141 13.592 2,50% 25.7.2018 -
5 Jahre variabel verzinst 36.500 36.368 263 36.631 1,74% 25.7.2018 15.330
7 Jahre fix verzinst 27.500 27.398 352 27.750 3,07% 24.7.2020 -
7 Jahre variabel verzinst 35.500 35.368 286 35.654 1,94% 24.7.2020 14.910
10 Jahre fix verzinst 12.000 11.954 183 12.137 3,65% 25.7.2023 -
125.000 124.539 1.225 125.764 30.240

1) exklusive abgegrenzter Zinsen

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos aus dem Schuldscheindarlehen wurden für einen Teil der variablen Tranchen Zinsswaps abgeschlossen (siehe Erläuterungen 8. Risikomanagement - Zinsrisikomanagement). Das zum 31. Dezember 2013 gehedgte Nominale beläuft sich auf 30.240 TEUR.

Die Zinsen für das Schuldscheindarlehen, die erstmals im Jänner 2014 fällig sind (halbjährliche Fälligkeit), wurden in Höhe von 1.225 TEUR aliquot abgegrenzt und in der Konzernbilanz als kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen ausgewiesen. Der Unterschied zwischen Buchwert exklusive Zinsen (Clean Price) und dem Nominale ergibt sich aus Transaktionskosten der Emission. Dieser Unterschiedsbetrag wird über die Laufzeit des Schuldscheindarlehens entsprechend der Effektivzinsmethode verteilt.

6.14. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

Effektivver
zinsung
Nominale in
Lokal
währung
Buchwert
In TEUR
Davon
langfristig
31.12.2013
Davon
kurzfristig
Fix verzinste Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
3,2 –3,3% TMYR 1.214 269 128 141
Variabel verzinste Verbindlichkeiten 0,9 –2,0% TUSD 11.535 8.373 0 8.373
gegenüber Kreditinstituten 1,0 –5,0% TMYR 22.068 4.888 0 4.888
13.261 0 13.261
Gesamt 13.530 128 13.402
Effektivver
zinsung
Nominale in
Lokal
währung
Buchwert
In TEUR
Davon
langfristig
31.12.2012
Davon
kurzfristig
Fix verzinste Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
3,2% –8,3% TMYR 11.639 2.885 1.131 1.754
Variabel verzinste Verbindlichkeiten 1,1% TEUR 100.048 100.048 100.000 48
gegenüber Kreditinstituten 1,1% –2,0% TUSD 13.747 10.427 0 10.427
3,0% –5,0% TMYR 20.827 5.163 0 5.163
115.638 100.000 15.638
Gesamt 118.524 101.131 17.393

Der im Geschäftsjahr 2012 abgeschlossene langfristige Rahmenkredit über 180.000 TEUR, von dem zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 100.000 TEUR genutzt waren, wurde im Zusammenhang mit der Aufnahme des Schuldscheindarlehens (siehe Erläuterung 6.13) rückgeführt.

6.15. SONSTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2013
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2012
Davon
kurzfristig
Darlehen von nicht beherrschenden
Gesellschaftern von Tochterunternehmen
1.668 0 1.668 1.630 1.544 87
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten
Unternehmen
0 0 0 51 0 51
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 3.131 1.525 1.606 8.259 4.775 3.484
Derivate 373 113 260 2 0 2
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 4.484 0 4.484 3.915 0 3.915
Abgrenzungen 3.876 0 3.876 5.800 0 5.800
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.798 4.160 5.639 6.386 1.844 4.542
23.330 5.798 17.532 26.043 8.163 17.881

Die zum 31. Dezember 2013 bestehenden Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Restlaufzeit
unter 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
31.12.2013
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
31.12.2012
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 1.780 1.582 0 3.882 5.031 0
Zinsanteil –174 –57 0 –398 –256 0
Barwert der Mindestleasingzahlungen 1.606 1.525 0 3.484 4.775 0

6.16. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

in TEUR Gesamt Davon
langfristig
31.12.2013
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
31.12.2012
Davon
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Steuern und im
Rahmen der sozialen Sicherheit 4.833 0 4.833 5.782 0 5.782
Erhaltene Anzahlungen 1.288 0 1.288 1.948 0 1.948
Abgegrenzte Erträge 213 176 37 200 188 12
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 5.662 482 5.179 4.386 425 3.961
11.995 658 11.337 12.316 612 11.703

6.17. ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39.9.

Vermögenswerte

Buchwert Buchwert
in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 31.12.2013 31.12.2012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 111.230 120.152
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 7.277 8.798
Darlehen an assoziierte Unternehmen Kredite und Forderungen 563 563
Sonstige Darlehen Kredite und Forderungen 6 9
Derivative Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehalten 219 334
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen 2.497 2.799
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei
Kreditinstituten 152.948 124.775
kurzfristige Veranlagungen Kredite und Forderungen 29.606 8.546

Verbindlichkeiten

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert am
31.12.2013
Buchwert
31.12.2012
Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
125.764 0
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
102.409 110.083
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
73.067 50.534
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
13.530 118.524
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehalten 177 2
Derivative Finanzverbindlichkeiten Als Sicherungsinstrument designiert 196 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
3.131 8.259
Restliche sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
19.826 17.784

Beizulegende Zeitwerte

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

  • Stufe 1: Bewertung anhand von auf einem aktiven Markt beobachtbaren Preisen für ein spezifisches Finanzinstrument.
  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf Inputfaktoren basieren, die am Markt beobachtbar sind.
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren.

Im Geschäftsjahr 2013 erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten zwischen den einzelnen Stufen.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2013
Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2012
Stufe
Vermögenswerte
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 7.277 8.798 1
Derivative Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehalten 219 334 2
Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehalten 177 2 2
Derivative Finanzverbindlichkeiten Als Sicherungsinstrument designiert 196 0 2

Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung gehaltenen Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.

Bei den zu Handelszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte. Die beizulegenden Zeitwerte werden anhand allgemein anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle (z.B. Ermittlung des Barwertes erwarteter zukünftiger Zahlungsströme auf Basis aktueller Fremdwährungskurs- und Zinskurven) ermittelt.

Bei den als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Zinsswaps. Die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme aufgrund der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallsrisiko der Gegenpartei und negativen Exposures mit dem eigenem Ausfallsrisiko bewertet.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Bei allen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten.

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2013
Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2012
Stufe
Verbindlichkeiten
Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
132.990 0 3
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
3.215 8.259 3

Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert ergibt sich einerseits aufgrund der Zinssenkung der EZB in der zweiten Jahreshälfte 2013 und den in diesen Monat gesunkenen Refinanzierungskosten der Banken (als Bestandteil der Finanzierungskosten von Unternehmensfinanzierungen über Banken) und andererseits durch die positive Ausgestaltung einiger Vertragsklauseln des Schuldscheindarlehens zugunsten der Semperit, welche gegenüber einem Standarddarlehen abweichen.

Für bestehende fixverzinste Finanzierungsleasingverbindlichkeiten wurden aktuelle fremdübliche Zinssätze erhoben und den vertraglichen Zinssätzen gegenübergestellt. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert zeigt somit die Spanne zwischen der vertraglich vereinbarten, historischen Verzinsung und der derzeitig am Markt erhältlichen. Die Finanzierungsleasingverbindlichkeiten werden unter dem Posten restliche sonstige finanzielle Verbindlichkeiten dargestellt.

Zur Bewertung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen wird auf die Ausführungen unter 2.12. verwiesen. Der beizulegende Zeitwert ist nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelbar und wird demnach nicht angegeben.

7. Konzerngeldflussrechnung

Die Konzerngeldflussrechnung wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt und zeigt die Veränderung des Finanzmittelbestandes der Semperit Gruppe im Laufe des Geschäftsjahrs. Der Finanzmittelbestand entspricht dem Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten laut Konzernbilanz (siehe Erläuterung 6.7.).

Bei den in der Konzerngeldflussrechnung ausgewiesenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte handelt es sich um die zahlungswirksamen Investitionen des Geschäftsjahres 2013. Diese enthalten Investitionen des Vorjahres in Höhe von 2.121 TEUR (Vorjahr: 4.330 TEUR), die im Geschäftsjahr 2013 zahlungswirksam wurden.

Die in der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen (siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.) ausgewiesenen Zugänge in Höhe von gesamt 56.985 TEUR (Vorjahr: 39.128 TEUR) beinhalten Investitionen in Höhe von 9.391 TEUR (Vorjahr: 2.224 TEUR), die im Geschäftsjahr 2013 noch zu keinem Abfluss liquider Mittel führten.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dienen einerseits der Kapazitätserweiterung, speziell in den Segmenten Sempermed und Semperflex, und andererseits der Modernisierung der bestehenden Anlagen.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit enthält unter anderem die Rückführung des Rahmenkreditvertrags in Höhe von 100.000 TEUR, den Mittelzufluss aus dem im Geschäftsjahr 2013 begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 124.567 TEUR netto und die 2013 bezahlte Dividende von 0,80 EUR je Aktie, insgesamt von 16.459 TEUR, an die Aktionäre der Semperit AG Holding.

Weiters kam es zu einem Mittelabfluss aufgrund von Ausschüttungen an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen und der Auszahlung an nicht beherrschende Gesellschafter im Zuge der Liquidation der Gesellschaft Semperform Pacific Corp. Ltd., Thailand.

Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit enthält darüber hinaus den Mittelabfluss aus dem Erwerb weiterer Anteile an Latexx Partners Berhad in Höhe von 19.500 TEUR (siehe Erläuterung 3.4.).

8. Risikomanagement

Mit der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit von Semperit ist naturgemäß auch das Risikopotenzial gewachsen, ein Umstand, dem die Gruppe mit erhöhter Aufmerksamkeit begegnet. Die bedeutendsten Marktrisiken für den Konzern ergeben sich vor allem aus möglichen Änderungen von Fremdwährungskursen und Zinssätzen. Weiters stellt das Ausfallrisiko eines Geschäftspartners oder Kunden ein Verlustrisiko für den Konzern dar.

Semperit ist als international tätiger Konzern von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen, wie z.B. allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, Steuergesetzgebung, Umweltvorschriften sowie anderen Faktoren jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach den Produkten, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck, nicht abgedeckte Kosten und Verringerung der Margen nach sich ziehen könnten. Aus diesem Grund werden die Produktionskapazitäten laufend mit den Markt- und Auftragsdaten abgeglichen und durch mittelfristige Maßnahmen (z.B. temporäre Stilllegungen, Anpassung der Schichtpläne) angepasst.

Als multinationaler Konzern betreibt die Semperit Gruppe Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen in der Steuergesetzgebung, im Arbeitsrecht, die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen betreffend die Nutzung von Rohstoffen sowie Umweltstandards, aber auch Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede können einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns ausüben.

Das Risikomanagement im Finanzbereich ist durch Konzernrichtlinien geregelt. Zur Überwachung und Steuerung bestehender Risiken im Finanzbereich ist ein den Anforderungen der Industriegruppe entsprechendes Internes Kontrollsystem eingerichtet. Hauptaufgabe des Risikomanagements der Semperit Gruppe ist es, entstehende Risiken zeitgerecht zu erkennen und rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Risiken nicht frühzeitig erkannt werden und sich daraus negative Auswirkungen auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage der Semperit Gruppe ergeben.

Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen (eigene Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) und anorganischen (Akquisitionen) Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.

Das Gesamtkapital der Semperit Gruppe setzt sich aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen (soweit es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt), den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen und der Nettofinanzverschuldung zusammen.

Zur Ermittlung der Nettofinanzverschuldung werden der Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten sowie zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere den zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) gegenübergestellt.

Zum 31. Dezember 2013 war die Nettofinanzverschuldung positiv, d.h. die Semperit Gruppe wies eine Nettofinanzliquidität in Höhe von 45.737 TEUR auf. Auch zum 31. Dezember 2012 verzeichnete die Semperit Gruppe eine Nettofinanzliquidität in Höhe von 13.707 TEUR.

Die Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben bezogen auf Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad.

Die Gruppe unterliegt bezüglich des Konzernabschlusses bestimmten kreditvertraglichen Vorgaben, diese betreffen Mindesteigenkapitalquote und maximalen Verschuldungsgrad. Zum 31. Dezember 2013 werden die entsprechenden Vorgaben eingehalten.

Die Semperit Gruppe hat sich vor dem Hintergrund des organischen und anorganischen Wachstumskurses intern keine fest definierte Zielkapitalstruktur gesetzt, weil unterschiedliche Kapitalstrukturen erforderlich sein könnten. Das Management ist bestrebt, nachhaltig eine solide Kapitalstruktur sicherzustellen.

Zinsrisikomanagement

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs der Gesellschaft werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen mit Fremdkapital finanziert. Aufgrund des gestiegenen Finanzierungsbedarfs durch die bisher erfolgten Expansionsschritte erhöhte sich auch der Einfluss von Zinsänderungen auf das Finanzergebnis sowie auf die Zahlungsflüsse und die Bewertung von Finanzverbindlichkeiten innerhalb der Semperit Gruppe. Das Risiko bei fix verzinsten Finanzinstrumenten besteht darin, dass eine negative Marktwertanpassung aufgrund von geänderten Zinsen erfolgt. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten besteht das Risiko darin, dass Cashflow Schwankungen negative Auswirkungen auf den Zahlungsmittelbestand und auf die Planbarkeit von Zahlungsflüssen haben können.

Um das Cashflow Risiko bei Finanzverbindlichkeiten niedrig zu halten, wurden per Oktober 2013 Zinsswaps eingegangen, welche einen Teil der variabel verzinsten Anteile des per Juli 2013 aufgenommenen Schuldscheindarlehens in fix verzinsliche Tranchen hedgen. Aufgrund dieser Sicherungsmaßnahme werden unvorhergesehene negative Effekte auf das Finanzergebnis und die Zinsauszahlungen begrenzt.

Zum 31. Dezember 2013 weisen die Zinsswaps folgende Werte auf:

Gesamter
Abgesicherte variabel verzinste Tranchen
des Schuldscheindarlehens
Gehedgtes
Nominale
Beizu
legender
Zeitwert1)
31.12.2013
Abgegrenzte
Zinsen
31.12.2013
Beizu
legender
Zeitwert1)
31.12.2013
Variabler
Zinssatz
Fixer
Zinssatz
TEUR TEUR TEUR TEUR in % in %
5 Jahre bis zum 25.07.2018 15.330 –53 –37 –90 0,24% 1,31%
7 Jahre bis zum 24.07.2020 14.910 –60 –46 –106 0,34% 1,71%
30.240 –113 –83 –196

1) exklusive abgegrenzter Zinsen

Der beizulegende Zeitwert einschließlich abgegrenzter Zinsen wird in der Konzernbilanz in der Position "Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Die variablen Zinssätze der Zinsswaps und die variablen Zinstranchen des Schuldscheindarlehens basieren auf dem 6-Monats-EURIBOR.

Die Zinsswaps werden gem. IAS 39 als Cash Flow Hedges bilanziert. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting gem. IAS 39 sind eine Dokumentation der Sicherungsstrategie und die prospektive und retrospektive Messung der Effektivität der Absicherungen. Der prospektive Test war aufgrund der gegenläufigen variablen Zinskonditionen der Schuldscheintranchen gegenüber den Zinsswaps erfolgreich. Der retrospektive Effektivitätstest erfolgte in Anlehnung an die Dollar-Offset-Methode mittels Verwendung einer hypothetischen Derivatekalkulation. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Zinsderivate wurde auch das Ausfallrisiko der Semperit Gruppe sowie der Gegenpartei mittels DVA (debit value adjustment) und CVA (credit value adjustment) berücksichtigt.

Der effektive Teil der Cash Flow Hedges in Höhe von 100 TEUR wurde im sonstigen Ergebnis erfasst. Der ineffektive Teil in Höhe von 13 TEUR wurde erfolgswirksam erfasst und ist in der Konzerngewinn- und –verlustrechnung im Posten "Finanzaufwendungen" ausgewiesen.

Der derzeitige Bestand der Zinsrisiken leitet sich aus den zinstragenden Finanzinstrumenten nach Berücksichtigung von Sicherungsbeziehungen mittels Zinsderivaten zum Bilanzstichtag ab. Das Zinsprofil der verzinslichen Finanzinstrumente des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 31.12.2013
variabel
31.12.2012
variabel
fix verzinst verzinst fix verzinst verzinst
Finanzielle Vermögenswerte 82.515 77.962 38.427 56.446
Finanzielle Verbindlichkeiten 88.308 55.021 11.121 117.292
170.824 132.983 49.548 173.737

Bei der Zinsrisiko-Sensitivitätsanalyse steht das Risiko von variabel verzinsten Finanzinstrumenten im Vordergrund. Dabei wird angenommen, dass die zum Stichtag bestehenden variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ein ganzes Jahr lang ausstehend sind. Bei der Analyse wird eine Erhöhung sowie eine Minderung der Zinssätze um 100 Basispunkte simuliert. Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Finanzergebnis:

in TEUR Bestand +100
Basispunkte
31.12.2013
Sensitivität
bei Zins
änderung um
–100
Basispunkte1)
Bestand +100
Basispunkte
31.12.2012
Sensitivität
bei Zins
änderung um
–100
Basispunkte1)
Variabel verzinste finanzielle
Vermögenswerte
77.962 780 –342 56.446 564 –229
Variabel verzinste finanzielle
Verbindlichkeiten
55.021 –550 545 117.292 –1.173 1.173
132.983 229 203 173.737 –608 944

1) bei Zinsen unter 1% werden keine Negativzinsen berücksichtigt

Zusätzlich zu den variabel verzinsten Finanzinstrumenten hat eine Verschiebung der Zinskurve auch auf die Zinsderivate, welche zur teilweisen Absicherung von fix verzinsten Tranchen des Schuldscheindarlehens aufgenommen wurden, eine Auswirkung. Da diese Zinsswaps als Cash Flow Hedges designiert wurden, sind Bewertungsgewinne und -verluste, soweit diese effektiv sind, im Eigenkapital darzustellen. Eine Verschiebung der Zinskurve um +100 Basispunkte hätte eine Eigenkapitalerhöhung von 1.537 TEUR zur Folge.

Liquiditätsrisikomanagement

Die Überwachung und das Management von Finanzrisiken sind wichtige Bestandteile des gruppenweiten Controllings und Rechnungswesens von Semperit.

Die laufende Verbesserung von Treasury-Richtlinie und Informationssystemen trägt dazu bei, finanzielle Risiken zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu identifizieren und sofern notwendig, die Einleitung von Gegenmaßnahmen sicherzustellen. Die Überwachung der Liquiditätssituation erfolgt durch eine wöchentliche / monatliche Analyse der Zahlungsströme und eine Planung der zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. Die in diesem Prozess ermittelte Netto-Liquidität stellt die Basis für die Planung von Investitionsentscheidungen und damit verbundener Kapitalbindung dar.

Kurzfristig nicht benötigte Liquidität wird risikoarm veranlagt (Festgelder). Nichtsdestotrotz können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten zu ungünstigen Kursentwicklungen bei verschiedenen Wertpapieren, in welche Semperit investiert hat, oder zu deren Unhandelbarkeit führen. Dies könnte sich aufgrund notwendig werdender Abwertungen oder Wertberichtigungen auch negativ auf das Ergebnis und das Eigenkapital auswirken.

Die Fristigkeiten der undiskontierten vertraglichen Cash Flows aus finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

31.12.2013 Bis 1 2 bis 3 4 bis 12 1 bis 5 Über 5
in TEUR Gesamt Monat Monate Monate Jahre Jahre
Schuldscheindarlehen 144.931 1.468 0 1.468 61.745 80.249
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.310 3.778 9.590 87 590 264
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 73.088 32.772 34.666 5.273 87 290
Derivate 373 186 72 2 53 60
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 3.304 177 354 1.209 1.564 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 20.391 6.779 2.236 6.906 3.514 956
31.12.2012 Bis 1 2 bis 3 4 bis 12 1 bis 5 Über 5
in TEUR Gesamt Monat Monate Monate Jahre Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 118.476 2.814 6.690 7.840 101.131 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 50.534 24.365 19.059 7.111 0 0
Derivate 2 2 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 8.900 314 941 2.616 5.029 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 17.782 6.573 2.472 5.350 2.453 935

Ausfall- / Kreditrisikomanagement

Kreditrisiken ergeben sich, wenn die Gegenpartei einer Transaktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Schaden für den Konzern entsteht. Semperit hat aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs oder -ausfalls der Vertragspartner werden sowohl bei Begründung von Geschäftsbeziehungen als auch bei fortbestehenden Geschäftsbeziehungen durch die Anwendung von Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert.

Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko weitreichend durch Kreditversicherungen sowie fallweise durch Sicherheiten von Banken begrenzt. Bei Überschreiten von Kreditlimits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Da Bonitätsrisiken auch für Finanzpartner mit bester Bonität entstehen, wird die Entwicklung auf den Finanzmärkten laufend beobachtet und die Kreditlimits werden entsprechend angepasst.

Das Ausfallrisiko bei Forderungen gegenüber Kunden ist als gering zu bewerten, da die Bonität der Abnehmer laufend überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt.

Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist gering, da die Vertragsparteien zum überwiegenden Teil Banken mit sehr guten Kreditratings von internationalen Kreditratingagenturen sind. Zur weiteren Risikominimierung bestehen definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Ohne Berücksichtigung der oben beschriebenen Risikominderungsstrategien entspricht das maximale Ausfallrisiko des Konzerns dem Buchwert der erfassten finanziellen Vermögenswerte in den entsprechenden Bewertungskategorien des IAS 39.9 und beläuft sich auf:

in TEUR 2013 2012
Derivate (zu Handelszwecken gehalten) 219 334
Fondsanteile, Staatsanleihen, Aktien (zur Veräußerung verfügbar) 7.277 8.798
Kredite und Forderungen 114.295 123.522
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 182.554 133.322

Fremdwährungsrisikomanagement

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Semperit auch Währungsrisiken. Diese Risiken entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abweichenden Währung eingegangen werden. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen auch einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche in Höhe von -30.919 TEUR im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Dadurch veränderte sich die Währungsumrechnungsrücklage von 13.715 TEUR zum 31.12.2012 auf -17.204 TEUR zum 31.12.2013. Die Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Eurozone ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig. Das Translationsrisiko bleibt im Rahmen der folgenden Angaben gem. IFRS 7 unberücksichtigt.

Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe nach den wesentlichsten Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2013 46,8% (Vorjahr: 47,5%) der Umsätze in Fremdwährungen erzielt wurden.

in % des Gesamtumsatzes der Gruppe 2013 2012
EUR 53,2% 52,5%
USD 31,5% 27,2%
THB 6,7% 8,3%
CNY 2,3% 2,2%
INR 1,8% 1,5%
GBP 1,8% 2,5%
MYR 0,7% 2,4%
PLN 0,5% 0,0%
BRL 0,0% 2,5%
Sonstige 1,4% 1,0%

Ein bedeutender Teil der Ergebnisse des Konzerns wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben.

Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch die Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden.

Nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Gesellschaft, Art des Termingeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich ausschließlich um Terminverkäufe.

31.12.2013
Gesellschaft
Land Sicherungsart Währung Sicherungs
betrag 1)
Sicherungs
kurs 2)
Beizu
legender
Zeitwert
TEUR
31.12.2013
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Tagen
Semperflex Optimit s.r.o. Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 4.334.000 27,36 –9 8–50
Sempertrans Belchatów
Sp. z o.o.
Polen Devisentermin
geschäft
EUR 18.000.000 4,22 211 2–120
Semperit Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
GBP 1.900.000 0,85 –36 16–107
Semperit Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
HUF 400.000.000 299,36 –6 9–120
Latexx Partners Berhad Malaysia Devisentermin
geschäft
USD 13.300.000 3,25 –87 2–58
Siam Sempermed Corp. Ltd. Thailand Devisentermin
geschäft
USD 2.092.877 32,49 –28 132–155
Semperflex Asia Corp. Ltd. Thailand Devisentermin
geschäft
USD 50.000 31,41 –2 122

1)Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.

2)Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen

Finanzinstrumenten errechnet.

31.12.2012 Sicherungs Sicherungs Beizu
legender
Zeitwert
TEUR
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Gesellschaft Land Sicherungsart Währung betrag 1) kurs 2) 31.12.2012 Tagen
Semperflex Optimit s.r.o. Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 2.797.000 25,27 15 2–45
Semperflex AH s.r.o. Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 50.000 25,27 0 15–45
Sempertrans Belchatów
Sp. z o.o.
Polen Devisentermin
geschäft
EUR 9.000.000 4,19 197 3–59
Semperit Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
GBP 600.000 0,80 16 3–45
Semperit Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
HUF 60.000.000 290,22 2 17
Latexx Partners Berhad Malaysia Devisentermin
geschäft
USD 2.500.000 3,07 7 4–18
Siam Sempermed Corp. Ltd. Thailand Devisentermin
geschäft
USD 21.674.754 30,98 84 30–175
Siam Sempermed Corp. Ltd. Thailand Devisentermin
geschäft
EUR 691.840 40,86 0 84–176
Semperflex Asia Corp. Ltd. Thailand Devisentermin
geschäft
USD 2.914.996 31,01 10 109–175

1)Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.

2)Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet.

Die Derivate werden als Held for Trading Instrumente und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert, da die Voraussetzungen für Hedge Accounting im Sinn von IAS 39 nicht gegeben sind. Die beizulegenden Zeitwerte werden in der Konzernbilanz als "Sonstige finanzielle Vermögenswerte" bzw. "Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen für die Stichtagsbewertung der von der funktionalen Währung abweichenden monetären Posten erstellt. Dabei werden die Ergebnisauswirkungen aufgrund hypothetischer Wechselkursänderungen pro Währungspaar dargestellt. Als Basis werden die zum Stichtag vorhandenen Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Währungspaare sowie die Devisenderivate berücksichtigt. Bei der Schwankungsbreite der Kurse wurde keine einheitliche Veränderung angenommen, sondern aufgrund der historischen unterjährigen Schwankungen wurden passende Schwankungsbreiten pro Währungspaar ermittelt.

Folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen von Auf- und Abwertungen der wichtigsten Währungen gegenüber dem Euro.

2013 2012
Veränderung Währung zu EUR Errechnete
Schwankungs
breite
in %
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
in TEUR
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
in TEUR
Errechnete
Schwankungs
breite
in %
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
in TEUR
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
in TEUR
USD 4% –252 252 5% –96 96
THB 8% 209 –209 3% 13 –13
PLN 3% 88 –88 5% 545 –545
CZK 4% –110 110 3% 8 –8
HUF 4% –55 55 6% –73 73
GBP 3% –192 192 4% –222 222
CNY 3% –71 71 4% 44 –44
INR 14% –262 262 6% –147 147
MYR 7% –32 32 3% –9 9
SGD 4% 21 –21 5% –3 3
2013
2012
Ergebnis Ergebnis
Errechnete
Schwankungs
auswirkung
Kurs
Ergebnis
auswirkung
Errechnete
Schwankungs
auswirkung
Kurs
Ergebnis
auswirkung
Veränderung Währung zu USD breite
in %
steigerung
in TEUR
Kursabfall
in TEUR
breite
in %
steigerung
in TEUR
Kursabfall
in TEUR
THB 6% 915 –915 3% 258 –258
PLN 5% 181 –181
BRL 12% 3 –3 12% –374 374
CNY 2% 29 –29 1% 8 –8
INR 12% –27 27 8% –19 19
MYR 5% 78 –78 3% 356 –356

9. Sonstige Verpflichtungen und Risiken

EVENTUALSCHULDEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Es bestehen nur branchen- und geschäftsübliche Vertragserfüllungs-, Gewährleistungs- und Anzahlungsgarantien.

Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen sowie Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte von Sachanlagen (siehe Erläuterung 6.2.).

RECHTSSTREITIGKEITEN

Verschiedene Konzerngesellschaften sind beklagte Partei in einzelnen Fällen, in denen die Kläger behaupten, durch Produkte der beklagten Partei Schäden erlitten zu haben. Die Semperit Gruppe weist diese Ansprüche durchwegs als nicht gerechtfertigt zurück. Keines der Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesen Verfahren auch aufgrund des bestehenden Versicherungsschutzes mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist.

Eine Konzerngesellschaft ist beklagte Partei in einem Patentrechtsstreit, in dem ein Mitbewerber behauptet, dass sein Patent für einen Tauchformenhalter durch mehrere Handschuhproduzenten und Lieferanten von Tauchformen verletzt worden ist. Die Semperit Gruppe sieht diese Behauptung als unbegründet an und weist die Ansprüche als nicht gerechtfertigt zurück. Das Verfahren befindet sich derzeit nicht in einem Stadium, in dem der Ausgang mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesem Verfahren mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist. Für die erwarteten Verfahrenskosten wurde mit einer entsprechenden Rückstellung vorgesorgt.

Eine Konzerngesellschaft ist derzeit in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Da das Verfahren erst unlängst eröffnet wurde, befindet es sich derzeit noch in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Die Tochtergesellschaft kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesem Verfahren mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist. Für die erwarteten Kosten wurde entsprechend vorgesorgt. Ein allfälliger Anpassungsbedarf wird periodisch neu beurteilt.

Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen in den laufenden Rechtsstreitigkeiten ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.

10.Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu Mitgesellschaftern

10.1. GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH. B & C Privatstiftung und alle ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Personen bzw. Unternehmen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit Aktiengesellschaft Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an Semperit Aktiengesellschaft Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder sind unter 5.4 angeführt. Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2013 besteht aus einer Basisvergütung, einer Vergütung für die Mitgliedschaft pro Ausschuss und einem Anwesenheitsgeld pro Sitzung. Die Aufsichtsratsmitglieder bezogen im Geschäftsjahr 2013 für das Jahr 2012 Aufwandsentschädigungen von insgesamt 205 TEUR (Vorjahr: 123 TEUR), darin sind auch Entschädigungen an im Geschäftsjahr 2012 ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder enthalten. Es bestehen keine weiteren Geschäftsbeziehungen.

An das assoziierte Unternehmen Synergy Health Allershausen GmbH wurde ein langfristiges Darlehen gewährt, das zum Bilanzstichtag in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) zu Buche steht. Weitere Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur im geringfügigen Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt.

10.2. GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU MITGESELLSCHAFTERN

Die in der Vollkonsolidierung erfassten Gesellschaften Semperflex Asia Corp. Ltd., Siam Sempermed Corp. Ltd., Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd. und Semperflex Shanghai Ltd. unterhalten Geschäftsbeziehungen mit dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesen Tochterunternehmen, Sri Trang Agro-Industry Plc, zu festgelegten Marktkonditionen. Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. unterhält Geschäftsbeziehungen mit Wang Chao Coal & Electricity Group, dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen, zu festgelegten Marktkonditionen.

10.3. VORSTANDSANGELEGENHEITEN

Das Mandat von Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann als Vorstandsvorsitzender der Semperit AG Holding wurde vom Aufsichtsrat im April 2013 bis zum 31. Dezember 2016 verlängert.

Das Mandat von Dr. Johannes Schmidt-Schultes als Finanzvorstand der Semperit AG Holding wurde vom Aufsichtsrat im September 2013 bis zum 30. April 2017 verlängert.

11.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es gab nach dem Bilanzstichtag keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

BESTÄTIGUNGS-VERMERK1)

BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013, die Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Konzernbuchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher

1) Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten (ungekürzten deutschsprachigen) Fassung abweichenden Form (zB verkürzte Fassung oder Übersetzung) darf ohne unsere Genehmigung weder der Bestätigungsvermerk zitiert noch auf unsere Prüfung verwiesen werden.

Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

AUSSAGEN ZUM KONZERNLAGEBERICHT

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 25. März 2014

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Gerhard Schwartz e.h. Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli e.h. Wirtschaftsprüfer

Bilanz der Semperit AG Holding zum 31.12.2013

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände 893 300
Sachanlagen 730 724
Finanzanlagen 188.801 65.584
190.425 66.608
Umlaufvermögen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 42.411 27.578
Sonstige Forderungen 3.012 5.651
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 22.998 17.557
68.421 50.786
Rechnungsabgrenzungsposten 407 383
AKTIVA 259.253 117.778
PASSIVA
Eigenkapital
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.540 21.539
Gewinnrücklagen 34.399 27.499
Bilanzgewinn 24.754 16.941
102.052 87.339
Unversteuerte Rücklagen 1 2
Rückstellungen
Rückstellungen für Abfertigungen 2.352 2.725
Rückstellungen für Pensionen 15.532 17.277
Steuerrückstellungen 1.071 1.851
Sonstige Rückstellungen 8.634 6.511
27.590 28.365
Verbindlichkeiten
Schuldscheindarlehen 126.225 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.431 815
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 599 1.089
Sonstige Verbindlichkeiten 356 168
129.611 2.073
PASSIVA 259.253 117.778
Haftungsverhältnisse 1.416 101.513

Gewinn- und -verlustrechnung der Semperit AG Holding für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

in TEUR 2013 2012
Umsatzerlöse 9.916 6.363
Sonstige betriebliche Erträge 2.319 8.524
Personalaufwand –14.192 –10.871
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –254 –214
Sonstige betriebliche Aufwendungen –19.909 –13.365
Betriebsergebnis (EBIT) –22.121 –9.563
Erträge aus Beteiligungen 50.136 40.840
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 202 293
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.184 310
Erträge aus Verkauf und Abgang von Beteiligungen 163 0
Aufwendungen aus Finanzanlagen –133 –6.676
Zinsen und ähnliche Aufwendungen –2.535 –812
Finanzergebnis 50.018 33.954
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 27.897 24.391
Steuern vom Einkommen 3.275 3.673
Jahresüberschuss 31.172 28.064
Zuweisung andere Rücklagen –6.900 –11.500
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 482 376
Bilanzgewinn 24.754 16.941

Der nach österreichischen Bilanzierungsvorschriften aufgestellte Jahresabschluss 2013 der Semperit AG Holding, der von der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden ist, wird samt den dazugehörigen Unterlagen beim Firmenbuch des Handelsgerichts Wien unter der Firmenbuchnummer 112544 g eingereicht. Dieser Abschluss ist in deutscher Sprache im Jahresfinanzbericht 2013 enthalten, der zum Download auf der Homepage www.semperitgroup.com/ir bereit steht.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn von 24.754 TEUR eine Dividende von 1,20 EUR je Aktie (Basisdividende von 0,90 EUR je Aktie zuzüglich Jubiläumsbonus anlässlich "190 Jahre Semperit" von 0,30 EUR je Aktie) auszuschütten und den Restgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

GEMÄSS § 82 ABS. 4 Z 3 BÖRSEGESETZ

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 der Semperit Aktiengesellschaft Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Jahresabschluss 2013 Semperit AG Holding

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTS-JAHR 2013

Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Strategie und Corporate Development, Treasury, Konzernrechnungswesen, Rechtsangelegenheiten und Compliance, Konzern- und Segmentcontrolling, Steuern, Einkauf, Informationstechnologie und Human Resources).

Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe und die Segmente eingegangen.

1. Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Das konjunkturelle Umfeld kann unverändert als angespannt bezeichnet werden und ist von teils großen regionalen Unterschieden geprägt. Während in den USA nach Einschätzung der Weltbank das Wirtschaftswachstum von 2,7% im Jahr 2012 auf 1,8% für 2013 zurückging, zeigte sich die Wirtschaftsleistung in China mit einem BIP-Anstieg von 7,7% im Vorjahresvergleich robust. Mit deutlichen Wachstumsraten wird nach wie vor in den Schwellen- und Entwicklungsländern gerechnet. Die Wachstumsdynamik in Brasilien führte 2013 zu einem BIP-Anstieg von 2,2%, für 2014 werden 2,4% erwartet. In Indien gewann die Konjunktur mit einem Wirtschaftswachstum von 4,8% deutlich an Fahrt und sollte 2014 zu einem Anstieg von 6,2% führen. Verhaltener war die Entwicklung in Russland mit einem BIP-Anstieg im Jahr 2013 von 1,3%, der sich 2014 auf 2,7% erhöhen sollte.

Nach einer Rezession in 2012 stellte sich in der Europäischen Union 2013 eine Stagnation mit positiven Vorzeichen ein, die sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkte. Deutschland blieb trotz eines leichten Rückgangs des Wirtschaftswachstums von 0,7% auf 0,4% im Jahr 2013 eine wichtige Konjunkturstütze und sollte laut Prognosen der Europäischen Kommission 2014 um 1,8% expandieren können.

In Österreich belief sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2013 nach Einschätzungen der Europäischen Kommission auf 0,3% nach 0,9% im Vorjahr, erst 2014 wird mit einer stärkeren Konjunkturerholung gerechnet.

ENTWICKLUNG AUF DEN ROHSTOFFMÄRKTEN

Zu Beginn des Jahres 2013 waren in für die Kautschukindustrie wichtigen Rohstoffteilmärkten Preissteigerungen zu verzeichnen. Bis zur Jahresmitte stellte sich jedoch ein Preisrückgang ein, der zu einem Preistief im dritten Quartal führte. Im Laufe des dritten Quartals 2013 zeigte sich bei wesentlichen Rohstoffen bereits eine Stabilisierung. Diese Entwicklung basiert jedoch nicht auf einer verstärkten Nachfrage des Hauptabnehmers von Kautschukprodukten, der Reifen- bzw. Automobilindustrie, sondern auf einer Gegenbewegung zum erwähnten Preistiefpunkt im dritten Quartal. Im vierten Quartal 2013 war eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen.

Der weitaus größte Teil der Naturkautschuk und Naturlatex-Produktion findet in Südostasien, allen voran in Thailand und Indonesien statt. Nach dem Preisrückgang für Naturkautschuk und Naturlatex im zweiten Quartal 2013 hat sich das Preisniveau im dritten Quartal wieder erholt und im vierten Quartal seitwärts bewegt. Der Durchschnittspreis des Jahres 2013 lag um mehr als 15% unter dem Vergleichswert für 2012.

Die Preisfindung von Synthesekautschuk als Nebenprodukt der Petrochemie findet teilweise in Abhängigkeit zur Rohölpreisentwicklung statt. Der Grundrohstoff ist Rohöl, das in Raffinerien in mehreren Destillationsschritten zu Naphtha verarbeitet wird. Daraus wird in weiteren Schritten in Petrochemie-Anlagen unter anderem Butadien hergestellt, das die Grundlage für die meisten synthetischen Kautschukarten bildet. Der Butadienpreis war im Jahr 2013 starken Schwankungen unterworfen. Während im ersten Halbjahr der Butadienpreis kontinuierlich gefallen ist, befestigte sich der Markt ab dem dritten Quartal wieder und wies ab August 2013 steigende Tendenzen auf.

Der Preis für Synthesekautschuk stabilisierte sich nach der rückläufigen Entwicklung im zweiten Quartal 2013 im Laufe des dritten Quartals und weist seit September wieder leicht steigende Preistendenzen auf. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch einen Preisanstieg für den Basisrohstoff Butadien. Wie auch beim Naturkautschuk lagen die Preise für Synthesekautschuk im Durchschnitt unter jenen des Jahres 2012.

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Sie erhöhen die Festigkeit von Gummi und gewährleisten durch diese sogenannte Verstärkung eine verbesserte Steifigkeit, Härte, Kerbzähigkeit, Reißfestigkeit sowie einen optimierten Abriebwiderstand. Der weltweite Jahresbedarf beläuft sich auf rund 9 Mio. Tonnen. Die Herstellung von Ruß ist überaus energieintensiv. Die Preise am Ruß-Markt lagen im Durchschnitt des Jahres 2013 geringfügig unter dem Niveau des Jahres 2012.

UMSATZENTWICKLUNG UND ERTRAGSLAGE IN DER SEMPERIT GRUPPE UND IN DEN SEGMENTEN

Der Umsatz der Semperit Gruppe stieg deutlich um 9,4% oder 77,8 Mio. EUR auf 906,3 Mio. EUR. Für Semperit ist damit ein neuer Rekordwert erreicht. Neben der erstmals erfolgten Konsolidierung von Latexx Partners, Malaysia für ein gesamtes Jahr hat auch das organische Wachstum aller Segmente zu diesem Ergebnis beigetragen. Eine starke Vertriebsleistung und die flexible Kapazitätssteuerung überkompensierten das durch die gesunkenen Rohstoffpreise rückläufige Preisniveau.

Während der Umsatz mit 9,4% im hohen einstelligen Bereich zulegte, verzeichneten EBITDA, EBIT und Ergebnis vor Steuern trotz teilweise herausfordernder Marktbedingungen deutlich zweistellige Zuwächse um jeweils mehr als 20%. Das EBITDA konnte um 23,8 Mio. EUR oder 21,9% auf 132,5 Mio. zulegen. Das EBIT stieg um 15,3 Mio. EUR oder 21,1% auf 87,8 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern legte in ähnlicher Dimension zu und erreichte 54,9 Mio. EUR. Zu dieser Steigerung der Profitabilität hat neben der sehr guten Vertriebsleistung auch der unterdurchschnittlich gestiegene Materialaufwand – bedingt durch niedrigere Rohstoffpreise, aber auch durch aktives Rohstoffmanagement – beigetragen. Neben dem Konsolidierungseffekt von Latexx Partners wirkte sich auch der Wegfall von Sonderaufwendungen, die in den ersten Monaten des Jahres 2012 im Segment Sempermed zu verbuchen waren, positiv auf die Ertragslage aus.

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen von 32,8 Mio. EUR auf 24,4 Mio. EUR zurück. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus dem Abgang und der Zuschreibung zum Anlagevermögen.

Der Materialaufwand verzeichnete im Vergleich zur Umsatzentwicklung einen deutlich unterproportionalen Anstieg um 1,9% von 501,0 Mio. EUR auf 510,7 Mio. EUR. Die Semperit Gruppe setzt ihr aktives Rohstoffmanagement unverändert fort, um der Preissituation auf den Beschaffungsmärkten flexibel zu begegnen. Darüber hinaus war die Entwicklung des Materialaufwandes auch durch das niedrigere Preisniveau begünstigt.

Die Personalaufwendungen stiegen aufgrund der höheren Mitarbeiteranzahl um 19,9% auf 152,8 Mio. EUR.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen bedingt durch höhere Instandhaltungskosten, Ausgangsfrachten und strategische Projekte im Jahresvergleich um 17,4% auf 145,8 Mio. EUR.

Als Folge der deutlich höheren Betriebsleistung bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Erhöhung des Materialaufwands konnte das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Jahr 2013 trotz höherer Personalaufwendungen um 21,9% von 108,7 Mio. EUR auf 132,5 Mio. EUR gesteigert werden. Damit einhergehend verbesserte sich die EBITDA-Marge von 13,1% auf 14,6%.

Die Abschreibungen erhöhten sich durch den organischen und anorganischen Wachstumskurs der Semperit Gruppe um 23,6% auf 44,7 Mio. EUR nach 36,2 Mio. EUR im Vorjahr. Das EBIT stieg von 72,5 Mio. EUR auf 87,8 Mio. EUR (+21,1%). Damit verbunden war eine Verbesserung der EBIT-Marge von 8,8% auf 9,7%.

Das negative Finanzergebnis belief sich auf 16,9 Mio. EUR nach 14,0 Mio. EUR im Jahr 2012. Hauptverantwortlich dafür waren höhere Finanzaufwendungen von 4,0 Mio. EUR im Jahr 2013 nach 1,2 Mio. EUR im Jahr 2012, die auf die Fremdfinanzierung der Akquisition von Latexx Partners sowie die in diesem Zusammenhang übernommene Verschuldung zurückzuführen sind. Die Position "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" blieb mit 14,8 Mio. EUR nahezu gleich und betrifft vor allem mehrere Gesellschaften im Segment Sempermed.

Der Aufwand für Ertragsteuern verzeichnete einen Anstieg um 30,9% auf 16,0 Mio. EUR, womit er über der Steigerung des Ergebnisses vor Steuern um 21,3% lag. Die Steuerquote am Ergebnis vor Steuern und vor kündbaren nicht beherrschenden Anteilen stieg von 16,7% auf 18,7%.

Das Ergebnis nach Steuern wurde um 18,8% auf 54,9 Mio. EUR verbessert.

UMSATZENTWICKLUNG UND ERTRAGSLAGE IN DEN SEKTOREN BZW. IN DEN SEGMENTEN

Sektoren Medizin und Industrie

Die Semperit Gruppe unterteilt ihre Geschäftstätigkeit in die beiden Sektoren Medizin und Industrie. Der Sektor Medizin umfasst das Segment Sempermed, der Sektor Industrie die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform. Trotz des angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfelds konnte die Semperit Gruppe 2013 sowohl Umsatz als auch Ergebnis ihrer beiden Sektoren Medizin und Industrie weiter steigern: Der Sektor Medizin weist – vor allem dank einer höheren Vertriebsleistung und der Akquisition von Latexx Partners – einen Umsatzanstieg um 13,4% auf 434,9 Mio. EUR aus. Der Sektor Industrie verzeichnete trotz eines herausfordernden Konjunkturumfelds eine Umsatzsteigerung von 5,9% auf 471,5 Mio. EUR.

Das EBITDA im Sektor Medizin konnte durch die Akquisition von Latexx Partners und den Wegfall der negativen Sondereffekte, die die ersten Monate des Jahres 2012 belastet hatten, um 41,2% auf 58,7 Mio. EUR gesteigert werden. Dem Sektor Industrie gelang es, das EBITDA um 12,4% auf 90,1 Mio. EUR zu erhöhen. Die EBITDA-Marge liegt damit bei beiden Sektoren deutlich im zweistelligen Bereich: 13,5% für Medizin und 19,1% für Industrie. Die EBIT-Steigerung betrug im Sektor Medizin 32,7% auf 36,6 Mio. EUR und im Sektor Industrie 16,3% auf 67,7 Mio. EUR. Diese Ertragsstärke belegt die Ausgewogenheit des Portfolios der Semperit Gruppe.

Segment Sempermed

Das Segment Sempermed konnte im Jahr 2013 eine Umsatzsteigerung von 13,4% verzeichnen, in absoluten Zahlen stieg der Umsatz auf 434,9 Mio. EUR. Höheren Verkaufsmengen, die aus einer allgemein besseren Vertriebsleistung und aus der Akquisition von Latexx Partners resultierten, standen negative Preiseffekte aufgrund der im Vergleich zu 2012 niedrigeren Rohstoffpreise für Naturlatex und Nitril gegenüber. Bei den Untersuchungshandschuhen konnten in Europa und Asien zweistellige Absatzsteigerungen erzielt werden, wobei insbesondere in Europa die Nachfrage besonders stark war. Nicht nur im Bereich Medizin, sondern auch in den sich inzwischen stärker entwickelnden Anwendungsbereichen der Industrie- und besonders Konsumgüterbranche gelangen Zuwächse. Der Absatz von Operationshandschuhen bewegte sich 2013 in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2012.

Das EBITDA des Segments Sempermed konnte 2013 mit 58,7 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40% gesteigert werden. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 36,6 Mio. EUR nach 27,6 Mio. EUR im Vorjahr (+32,7%). Neben dem Ergebnisbeitrag von Latexx Partners war der Entfall der negativen Sondereffekte in den ersten Monaten des Jahres 2012 für diese Entwicklung hauptverantwortlich. Der Anstieg des EBIT lag unter jenem des EBITDA, da die Abschreibungen um fast 60% auf 22,0 Mio. EUR angestiegen sind. Zurückzuführen war dies auf die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten am Standort Surat Thani, Thailand, und die Konsolidierung von Latexx Partners, Malaysia. Die EBITDA-Marge konnte im Jahresvergleich von 10,8% auf 13,5% gesteigert werden, die EBIT-Marge von 7,2% auf 8,4%.

Segment Semperflex

Die konjunkturellen Bedingungen, die eine Herausforderung für den Geschäftsverlauf des Segments Semperflex seit dem dritten Quartal 2012 darstellten, setzten sich auch 2013 fort. Obwohl das Segment Semperflex diesen Konjunkturschwankungen vergleichsweise stark ausgesetzt ist, konnte es sich sehr gut behaupten und den Umsatz sogar um 3,1% auf 186,1 Mio. EUR steigern. Dieses Wachstum ist auf positive Mengeneffekte zurück zu führen.

Das EBITDA des Segments konnte 2013 um 7,5% auf 41,5 Mio. EUR verbessert werden, das EBIT stieg im gleichen Ausmaß um 7,6% auf 29,7 Mio. EUR. Die Profitabilität des Segments stieg trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen leicht an. Die EBITDA-Marge lag mit 22,3% über dem Vorjahresniveau, die EBIT-Marge bei 16,0% nach 15,3%.

Segment Sempertrans

Das Segment Sempertrans verzeichnete 2013 eine sehr gute Entwicklung und erzielte, getragen von einem erfreulichen zweistelligen Mengenwachstum und trotz niedrigerer Rohstoffpreise, eine Umsatzsteigerung von 7,5% auf 154,5 Mio. EUR.

Der Turnaround des Segments Sempertrans kann im Jahr 2013 als nachhaltig bezeichnet werden. Im Jahr 2010 bilanzierte das Segment ausgeglichen, im Jahr 2012 lagen die EBIT-Margen bereits im zweistelligen Bereich. Das EBITDA verbesserte sich deutlich auf 23,9 Mio. EUR (+12,9%), das EBIT auf 19,4 Mio. EUR (+21,3%). Damit verbunden war ein Anstieg der EBITDA-Marge von 14,7% auf 15,5% und der EBIT-Marge von 11,1% auf 12,5%.

Segment Semperform

Das Segment Semperform verzeichnete in 2013 einen Umsatzanstieg von 8,4% auf 130,8 Mio. EUR, was vor allem auf ein zweistelliges Volumenwachstum in allen Business Units (mit Ausnahme der Business Unit Sonderanwendungen) zurückzuführen ist.

Getragen von durchwegs positiven Beiträgen der Business Units weist das Segment Semperform für 2013 ein EBITDA von 24,7 Mio. EUR nach 20,4 Mio. EUR im Vorjahr und ein EBIT von 18,6 Mio. EUR nach 14,6 Mio. EUR aus, womit Steigerungsraten von über 20% erzielt werden konnten. Die EBITDA-Marge weist im Vergleich einen Anstieg von 16,9% auf 18,9% aus, die EBIT-Marge von 12,1% auf 14,2%.

GESCHÄFTSVERLAUF DER SEMPERIT AG HOLDING

Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr TEUR 9.916 (+55,8% gegenüber Vorjahr).

Der Jahresüberschuss belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 31.172 (+11,1% gegenüber Vorjahr).

Es bestand im Geschäftsjahr 2013 eine Zweigniederlassung in Wimpassing.

FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN DER SEMPERIT AG HOLDING

Die Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT + Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital, dies ergibt für das Berichtsjahr 15,5% (VJ: 21,4%). Die Verringerung ist auf das gestiegene Gesamtkapital durch die Emission des Schuldscheindarlehens zurück zu führen.

Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital inkl. Unversteuerter Rücklagen, dies ergibt für das Berichtsjahr 29,5% (VJ: 29,9%).

EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes EGT) Mio. EUR 27,1 (VJ: Mio. EUR 24,2).

Die Eigenkapitalquote, berechnet als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital, beläuft sich im Berichtsjahr auf 39,4% (VJ: 74,2%). Der Rückgang der Eigenkapitalquote ist auf das gestiegene Gesamtkapital durch die Emission des Schuldscheindarlehens zurück zu führen.

Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital, belief sich zum 31. Dezember 2013 auf 118,7% (VJ: 2,8%). Die Nettoverschuldung ist durch die Emission des Schuldscheindarlehens deutlich angestiegen, aus diesem Grund hat sich das Gearing auf 118,7% erhöht.

Der Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis (Brutto-Cashflow) lässt sich wie folgt ableiten:

2013 2012
Jahresüberschuss 31.171,7 28.064,5
Abschreibung von Anlagevermögen 357,0 6.889,9
Dotierung und Auflösung / Verwendung langfristiger Rückstellungen –2.049,7 1.523,0
29.479,0 36.477,5

Die Börsenkennzahlen haben sich 2013 wie folgt entwickelt:

Höchstkurs je Aktie in EUR 38,22
Tiefstkurs je Aktie in EUR 26,86
Jahresschlusskurs je Aktie in EUR 36,00
Kursänderung zum Jahresultimo in % +14,8%
Ausgegebene Aktien in Tausend Stück 20.573
Börsenkapitalisierung zum Jahresultimo in Mio. EUR 740,6
Ergebnis je Aktie in EUR (Konzern) 2,65
Geplante Dividende je Aktie in EUR (inkl. Jubiläumsbonus) 1,20
Konzerneigenkapital je Aktie in EUR 20,00
Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Jahresultimo 13,6

Hinsichtlich der Bilanz- und G&V Positionen wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.

Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Hinsichtlich der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl wird auf den Anhang verwiesen.

2. Bericht über die Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung für die Semperit Gruppe wird im Forschungszentrum Wimpassing der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. akkordiert und gesteuert.

3. Bericht über Risikomanagementsystem und IKS

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement und den entsprechenden Systemen das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen. Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems der Semperit Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 gemäß Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Unternehmensstandorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

BESTEHENDE RISIKEN

Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen erfolgt im Ausblick des Lageberichts. Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert.

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuk bestehen langfristige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management der Kundenbeziehung sowie des Produktportfolios, die laufende Entwicklung von Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnah mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Störungen können insbesondere durch Naturereignisse hervorgerufen werden, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit Gruppe wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 243a Abs. 2 UGB in der Fassung des URÄG 2008 sind im Lagebericht von Gesellschaften, deren Aktien zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, die wichtigsten Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das interne Kontrollsystem als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Die Semperit Gruppe orientiert sich an diesem COSO-Rahmenwerk.

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit & Risk Management gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2013 unter der Leitung des Internal Audit & Risk Managements die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes IKS erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten Mindeststandards sind von allen Konzernunternehmen weltweit einzuhalten. Im Jahr 2013 fand der Rollout dieser Standards mit Schwerpunkt Europa statt, weitere Länder folgen 2014. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrollen
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls (z.B. Change Management Prozesse in der IT)

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

4. Verwendung von Finanzinstrumenten

Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 55.039 zum 31. Dezember 2013, die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 5.620, die Wertrechte des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 3.141 und die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 167.411 zu nennen.

Im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen wurden für bestimmte Teile der variablen verzinsten Tranchen Zinsswaps abgeschlossen, das gehedgte Nominale beläuft sich auf TEUR 30.240 .

Weitere Sicherungsgeschäfte bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

AUSFALLSRISIKO

Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit TEUR 162.451, das Tochterunternehmen Semperit Technische Produkte GmbH.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

Buchwert
TEUR
Semperit Technische Produkte GmbH, Österreich 22.202
Sempertrans Belchatow SA, Polen 15.135
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co., Ltd., China 9.919
Sempertrans Nirlon ltd., Indien 6.256

Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen überwiegend, nämlich mit TEUR 3.599, den Anleihefonds PIA TopRent.

Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt TEUR 184.653 sehr hoch ist, wird aufgrund der hervorragenden Bonität und der ausgezeichneten Profitabilität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Ebenso in Bezug auf die anderen der oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen sind die Buchwerte und damit die Risikokonzentration beträchtlich, wird aber ein konkretes Ausfallsrisiko nicht gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

PREIS- BZW. ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Die Buchwerte der Beteiligungen entsprechen in der Regel den historischen Anschaffungskosten, bei denen anzunehmen ist, dass sie wesentlich unter dem jeweils beizulegenden Wert liegen. Im Fall der Sempertrans Best (Shandong) Belting Co., Ltd., China, wurde im Geschäftsjahr 2012 eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt.

Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind überwiegend kurzfristig, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind langfristig und variabel verzinst, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 125.000 (Nominale) sind in Höhe von TEUR 53.000 fix verzinst und in Höhe von TEUR 72.000 variabel verzinst. Für Teile der variablen verzinsten Tranchen wurden zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos Zinsswaps abgeschlossen, der Nominalbetrag dieser Swaps beläuft sich auf TEUR 30.240.

WÄHRUNGSRISIKO

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind in Euro denominiert, sodass kein Währungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Guthaben bei Kreditinstituten und die Wertpapiere sowie Wertrechte des Anlagevermögens sind ebenfalls in Euro denominiert und unterliegen damit keinem Währungsrisiko.

Weitere Bilanzpositionen, die in einer anderen Währung als Euro denominiert sind, sind von untergeordneter Bedeutung, sodass sich hieraus kein signifikantes Währungsrisiko ergibt.

CASHFLOW-RISIKEN

Ein Cashflow-Risiko besteht insbesondere in Bezug auf die Ausschüttungen der Tochterunternehmen, die von deren Ergebnis abhängigen signifikanten Schwankungen unterliegen können. Dieses Risiko wird durch laufende Planung kontrolliert.

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die Gesellschaft ihren finanziellen Verpflichtungen mangels ausreichender finanzieller Mittel nicht nachkommen kann. Da die Verbindlichkeiten in der Regel langfristig sind und die Gesellschaft laufend substanzielle Cash Flows erzielt, wird ein Risiko diesbezüglich nicht gesehen.

5. Angaben laut § 243a Abs 1 UGB

  1. Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 und ist auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden 5 Jahren – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtauschoder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

  1. Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

  2. Die B&C Industrieholding GmbH war indirekt per 31. Dezember 2013 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Die B&C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2013 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt.

Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

  1. Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

  2. Arbeitnehmer, die im Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

  3. Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Sonst bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes.

  4. Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächst höhere und nächst niedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt; ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl Fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt:

In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

  1. In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

  2. Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

  3. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

6. Bericht über die zukünftige Entwicklung und Risiken

AUSBLICK FÜR DIE SEMPERIT GRUPPE

Die Semperit Gruppe erwartet für 2014 eine Fortsetzung der aktuell guten Auftragslage und in Summe eine zufriedenstellende Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu 2013. Obwohl die Prognosen für das Wirtschaftswachstum etwas höher ausfallen ist nicht mit einer sofortigen Erhöhung der Nachfrage im Sektor Industrie zu rechnen. Der Sektor Medizin hat eine vom allgemeinen Wirtschaftswachstum weithin abgekoppelte Wachstumsdynamik.

Der Fokus im Segment Sempermed liegt weiterhin in der Steigerung der Effizienz der einzelnen Werke und der Profitabilität des Segmentes sowie in der gezielten Bearbeitung von ausgewählten Kundensegmenten. Die Semperit Gruppe geht von einer unveränderten Steigerung der globalen Nachfrage nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen aus.

Im Sektor Industrie muss im Hinblick auf mögliche Volumensteigerungen darauf hingewiesen werden, dass die Kapazitäten in den Segmenten Semperflex und Sempertrans bereits gut ausgelastet sind. Deshalb wurde im Jahr 2013 die Entscheidung getroffen, die Fertigungskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche in Odry, Tschechien, und für Förderbänder am Standort Belachatów in Polen auszubauen. Zusätzliche Kapazitäten stehen allerdings erst ab dem ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung.

Für das Gesamtjahr 2014 wird mit Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 50-60 Mio. EUR gerechnet, eine weitere Steigerung gegenüber 2013. Für die reine Instandhaltung der bestehenden Anlagen sind rund 25 Mio. EUR vorgesehen.

An den bisherigen Wachstumszielen wird unverändert festgehalten: Im Durchschnitt soll in den Jahren von 2010 bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden. Die von der Semperit Gruppe angestrebte Zielbandbreite bleibt für die EBITDA-Marge unverändert zwischen 12% und 15% und für die EBIT-Marge zwischen 8% und 11%.

Basierend auf einer soliden Bilanzstruktur sollen unverändert rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividende soll sich – sofern keine außergewöhnlichen Entwicklungen eintreten – mit dem Konzernergebnis weiterentwickeln.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstandes am 25. März 2014 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des restlichen Jahres 2014. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

NACHTRAGSBERICHT

Es gab nach dem Bilanzstichtag keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Bilanz zum 31.12.2013

AKTIVA

31.12.2013
EUR
31.12.2012
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 291.280,15 300
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 602.041,45 0
893.321,60 300
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten 294.533,12 326
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 435.761,72 392
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 6
730.294,84 724
III. Finanzanlage
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.039.406,67 55.039
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen 125.000.000,00 0
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 5.620.481,00 6.101
4. Wertrechte des Anlagevermögens 3.141.495,60 4.444
188.801.383,27 65.584
190.424.999,71 66.608
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 42.411.491,59 27.578
2. Sonstige Forderungen 3.012.403,00 5.651
45.423.894,59 33.229
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 22.997.520,03 17.557
68.421.414,62 50.786
C. Rechnungsabgrenzungsposten 407.074,93 384
259.253.489,26 117.778

Bilanz zum 31.12.2013

PASSIVA

31.12.2013
EUR
31.12.2012
TEUR
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 21.358.996,53 21.359
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 21.503.186,70 21.503
2. Nicht gebundene 36.336,42 37
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 999.251,47 999
2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 33.400.000,00 26.500
IV. Bilanzgewinn 24.754.048,18 16.941
davon Gewinnvortrag EUR 482.138,10;
31.12.2012: TEUR 376
102.051.819,30 87.339
B. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen 1.332,13 2
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.352.061,79 2.725
2. Rückstellungen für Pensionen 15.532.089,34 17.277
3. Steuerrückstellungen 1.071.416,34 1.851
4. Sonstige Rückstellungen 8.634.116,69 6.511
27.589.684,16 28.364
D. Verbindlichkeiten
1. Schuldscheindarlehen 126.225.110,46 0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.430.946,38 815
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 598.615,62 1.090
4. Sonstige Verbindlichkeiten 355.981,21 168
davon aus Steuern: EUR 23.020,38; 31.12.2012: TEUR 50
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 146.582,91;
31.12.2012: TEUR 109
129.610.653,67 2.073
259.253.489,26 117.778
Haftungsverhältnisse 1.451.905,63 101.513

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2013

2013
EUR
2012
TEUR
1. Umsatzerlöse 9.916.215,03 6.363
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen und der Zuschreibung zum
Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 4.028,01 0
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 286.099,30 7.032
c) Übrige 2.028.666,40 1.492
2.318.793,71 8.524
3. Personalaufwand
a) Gehälter –10.773.778,05 –6.457
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen –575.865,74 –541
c) Aufwendungen für Altersversorgung –990.676,06 –2.515
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
–1.825.888,58 –1.327
e) Sonstige Sozialaufwendungen –26.056,54 –31
–14.192.264,97 –10.871
4. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –254.184,01 –214
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Übrige –19.909.254,56 –13.365
6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 –22.120.694,80 –9.563
7. Erträge aus Beteiligungen 50.136.322,00 40.840
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 50.136.322,00;
Vorjahr TEUR 40.840
8. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 201.749,59 293
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.184.359,71 309
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 2.098.348,90;
Vorjahr: TEUR 76
10. Erträge aus Verkauf und Abgang von Beteiligungen 162.865,75 0
11. Aufwendungen aus Finanzanlagen –132.871,40 –6.676
davon Abschreibungen: EUR 102.771,40; Vorjahr: TEUR 6.617
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00
Vorjahr: TEUR 6.532
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –2.534.567,12 –812
davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR 48.051,74;
Vorjahr: TEUR 67
13. Zwischensumme aus Z 7 bis Z 12 50.017.858,53 33.954
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 27.897.163,73 24.391
15. Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.274.570,70 3.674
16. Jahresüberschuss 31.171.734,43 28.065
17. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen 175,65 0
18. Zuweisung andere Rücklagen –6.900.000,00 –11.500
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 482.138,10 376
20. Bilanzgewinn 24.754.048,18 16.941

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des UGB in der zum Bilanzstichtag geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden, falls nichts Anderes erwähnt wird, beibehalten.

Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet.

Weiters wurde bei der Bewertung davon ausgegangen, dass das Unternehmen fortgeführt wird.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Erkennbare Risiken und drohende Verluste, die im Abschlussjahr oder früher entstanden sind, wurden berücksichtigt, selbst wenn diese Umstände erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.

ANLAGEVERMÖGEN

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Abschreibungsmethode, bewertet. Die angenommene Nutzungsdauer liegt jeweils innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. In die Herstellungskosten werden neben Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten sowie soziale Aufwendungen im Sinn des § 203 Abs. 3 UGB einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen, wobei je Anlagengruppe im Wesentlichen folgende Nutzungsdauer bzw. eine Nutzungsdauer innerhalb der folgenden Bandbreite zugrunde gelegt wird.

Nutzungsdauer
in Jahren
Abschreibungssatz
in %
Mietereinbauten 10 10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–10 10–33,33

Bei den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird die volle Jahresabschreibung und bei den Zugängen in der zweiten Hälfte die halbe Jahresabschreibung angesetzt.

Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw Herstellungskosten von maximal EUR 400, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben.

Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen zur Berücksichtigung von Wertminderungen, die voraussichtlich von Dauer sind, bewertet. Die Abschreibung erfolgt auf den beizulegenden Zeitwert.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn Wertminderungen eingetreten sind, die voraussichtlich von Dauer sind.

Die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen zu Pensionsverpflichtungen werden als Wertrechte im Finanzanlagevermögen dargestellt.

Die Semperit Gruppe hat bei der Generali Gruppe einen Versicherungsvertrag über eine Gruppenversicherung zur Rückdeckung von Pensionsvorsorgen abgeschlossen. Dieser Vertrag beinhaltet einen definierten Kreis an Personen. Versicherungsnehmer sind die Firmen der Semperit Gruppe. Sämtliche vertragliche Vereinbarungen werden vom Unternehmen mit dem Versicherungsunternehmen verhandelt und vereinbart. All diese Pensionszusagen wurden unter die Rückdeckung der Versicherung gestellt, die Pensionszuflüsse sind an die Versicherungsleistung gekoppelt.

Dadurch erhöhte sich der Pensionsaufwand, saldiert mit den Erträgen aus dem Planvermögen, um TEUR 267,0 (Vorjahr: TEUR 312,5).

UMLAUFVERMÖGEN

Forderungen werden zum Nennwert angesetzt und in der Bilanz detailiert angeführt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken werden Forderungen mit einem risikoangepassten Wert angesetzt.

Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag, umgerechnet.

Das Fremdwährungsrisiko wird in Einzelfällen durch Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und den Kauf von Fremdwährungsoptionen abgesichert.

Periodenübergreifende Rechnungsbeträge, die über den Bilanzstichtag hinausreichen, werden gemäß den geltenden Bilanzierungsrichtlinien abgegrenzt.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet. Der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008-P für Angestellte zugrundegelegt.

Jährliche Fluktuation, Abfertigung dienstzeitabhängig

Jährliche Fluktuation, Jubiläum dienstzeitabhängig

Dienstjahr Austrittswahrscheinlichkeit Dienstjahr Austrittswahrscheinlichkeit
1 13,0% 1 13,0%
2 10,0% 2 10,0%
3 8,0% 3 8,0%
4 bis 9 3,5% 4 bis 9 7,0%
10 3,0% 10 6,0%
11 2,5% 11 5,0%
12 2,0% 12 4,0%
13 1,0% 13 2,0%
14 0,5% 14 1,0%
15 0,0% 15 0,0%
Dienstjahr Austrittswahrscheinlichkeit
1 13,0%
2 10,0%
3 8,0%
4 bis 9 7,0%
10 6,0%
11 5,0%
12 4,0%
13 2,0%
14 1,0%
15 0,0%

Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen, sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 3,25% (VJ: 3,25%) und eines Gehaltstrends von 4,5% (VJ: 3,4%) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Die im Berichtsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Verluste belaufen sich auf TEUR 427,6 (VJ: TEUR 2.196) und sind hauptsächlich auf die Veränderung des Zinssatzes bei den Gehaltstrends von 3,4% auf 4,5% zurückzuführen. Sie werden in der Gewinnund Verlustrechnung unter Personalaufwand ausgewiesen.

Zusätzlich zur Gruppenversicherung gibt es noch Pensionsverpflichtungen, die aus schriftlichen Einzelverträgen mit Geschäftsführern und leitenden Angestellten resultieren. Zusätzlich wurde im Jahr 1997 ein Pensionstatut verabschiedet, wonach die Gesellschaft verpflichtet ist, an vor dem 1. Jänner 1991 eingetretene und aktive Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt bestimmte Parameter erfüllt hatten, Betriebspensionen zu gewähren. Für diese Verpflichtungen wurde ebenfalls vorgesorgt. Für die Pensionszusagen dienten die Tafeln AVÖ 2008-P für Angestellte als biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Alterspension gebührt ab Vollendung des 65. Lebensjahres. Für alle Leistungen existiert eine Wartezeit von 15 Dienstjahren ab Eintritt.

Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen den Personalbereich und noch ausstehende Eingangsrechnungen. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten.

VERBINDLICHKEITEN

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.

Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aktiva

(1) ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung der einzelnen Posten des in der Bilanz ausgewiesenen Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten werden in der beiliegenden "Entwicklung des Anlagevermögens" dargestellt (Beilage 1). Die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in der beiliegenden "Entwicklung der Anteile an verbundenen Unternehmen" dargestellt (Beilage 2).

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergaben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:

in TEUR 2013 2012
Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr 571 561
Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre 2.521 2.457

Ausleihungen

In den sonstigen Ausleihungen ist ein Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 125.000 enthalten, dass am 31.07.2018 fällig wird.

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die zum 31.12.2013 unterlassene Zuschreibung betrug TEUR 70,7 (31.12.2012: TEUR 74,8).

Wertrechte des Anlagevermögens

Der Abgang bei den Wertrechten betrifft im Wesentlichen die Übertragung einer Rückdeckungsversicherung für ein ehemaliges Vorstandsmitglied an den neuen Dienstgeber. Gleichzeitig wurde die korrespondierende Pensionsrückstellung übertragen.

(2) UMLAUFVERMÖGEN

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 42.412 27.578
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 42.362 27.578
über 1 Jahr 50 0
2. Sonstige Forderungen 3.012 5.651
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 3.012 5.651
über 1 Jahr 0 0
Summe 45.424 33.229
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 45.374 33.229
über 1 Jahr 50 0

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.888,9 (31.12.2012: TEUR 7.249,2) und im Übrigen Forderungen aus Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen enthalten, die zum Teil mit Verbindlichkeiten aufgerechnet wurden.

In den sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von TEUR 2.876,8 (31.12.2012: TEUR 5.524,4) enthalten. In den sonstigen Forderungen sind Erträge im Ausmaß von TEUR 2.522,7 enhalten, die erst in den Folgejahren zahlungswirksam werden.

In der Aktiven Rechnungsabgrenzung in Höhe von TEUR 407,1 (31.12.2012: TEUR 383,5) sind überwiegend Versicherungsabgrenzungen enhalten.

Passiva

(3) EIGENKAPITAL

Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 (31.12.2012: TEUR 21.359) und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.

Des Weiteren gibt es die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch (23.04.2012), allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und / oder Sacheinlage um bis zu EUR 10.679.498,27 Nominale durch Ausgabe von bis zu 10.286.717 Stück neuer auf Inhaber lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen und die Ermächtigung des Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats Bezugsrechte der Aktionäre teilweise auszuschließen, aber nur, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen (genehmigtes Kapital).

Außerdem ist der Vorstand gem. § 174 Abs 2 AktG dazu ermächtigt, innerhalb von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung (23.04.2012) mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen, mit denen ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtauschoder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu EUR 10.679.498,27 verbunden ist, auch in mehreren Tranchen, auszugeben und alle weiteren Bedingungen, die verbunden sind, mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.

Weiters gibt es noch Bewertungsreserven auf Grund von Sonderabschreibungen in der Höhe von TEUR 1,3 (Vorjahr: TEUR 1,5).

(4) ERMITTLUNG DES BILANZGEWINNES

in TEUR 2013 2012
1. Bilanzgewinn zu Jahresbeginn 16.941 16.835
2. Dividende –16.459 –16.459
3. Jahresüberschuss 31.172 28.065
4. Dotierung Freie Gewinnrücklage –6.900 –11.500
Bilanzgewinn zum Jahresende 24.754 16.941

(5) RÜCKSTELLUNGEN

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.352 2.725
davon steuerlicher Wert 915 1.299
versteuerter Wert 1.437 1.426
2. Rückstellungen für Pensionen 15.532 17.277
davon steuerlicher Wert 10.251 10.349
versteuerter Wert 5.281 6.928
3. Steuerrückstellungen 1.071 1.851
4. Sonstige Rückstellungen 8.634 6.511
Summe 27.590 28.364

Zum 31.12.2013 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden. Nähere Information zu den sonstigen Rückstellungen werden im beiliegenden "Rückstellungsspiegel" dargestellt (Beilage 3).

(6) VERBINDLICHKEITEN

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 126.225 0
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.225 0
1–5 Jahre 50.000 0
über 5 Jahre 75.000 0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.431 815
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.431 815
3. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen 599 1.090
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 599 1.090
1–5 Jahre 0 0
4. Sonstige Verbindlichkeiten 356 168
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 356 168
1–5 Jahre 0 0
über 5 Jahre 0 0
Summe 129.611 2.073
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 4.611 2.073
1–5 Jahre 50.000 0
über 5 Jahre 75.000 0

Im Juli 2013 wurde von der Gesellschaft ein Schuldscheindarlehen in der Höhe von TEUR 125.000 begeben. Der durchschnittliche Zinssatz beläuft sich auf 2,35% p.a..

Die Zinsen für das Schuldscheindarlehen, die erstmals im Jänner 2014 fällig sind, wurden in Höhe von TEUR 1.225 aliquot abgegrenzt.

Die fünfjährige variabel verzinste Tranche (abgesichert bis zum 25.07.2018) und die siebenjährige variabel verzinste Tranche (abgesichert bis zum 24.07.2020) wurden zum Teil durch Zinsswaps abgesichert, die Nominale der Absicherungen beläuft sich auf TEUR 30.240.

Bei den als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Zinsswaps. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme aufgrund der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Die prospektive Messung der Effektivität der Absicherungen war aufgrund der gegenläufigen variablen Zinskonditionen der Schuldscheintranchen gegenüber den Zinsswaps erfolgreich. Der retrospektive Effektivitätstest erfolgte in Anlehnung an der Doller-Offset-Methode mittels Verwendung einer hypothetischen Derivatekalkulation.

Der beizulegende Zeitwert der Zinsswaps (exkl. Zinsabgrenzungen) beträgt zum Jahresende TEUR -113. Die dazugehörigen Zinsabgrenzungen in der Höhe von TEUR 82,7 werden in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Von der Einzelbewertung gemäß UGB wird bei den Derivaten, aufgrund der effektiven Sicherungsbeziehung, abgegangen. Stattdessen werden die Zinsswaps zusammen mit den abgesicherten variablen Zinsen als eine Bewertungseinheit dargestellt. Folglich wird nur der ineffektive Teil der Sicherungsbeziehung in den sonstigen Rückstellungen mit einem Wert von TEUR 12,8 ausgewiesen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen den Marktwerten der Derviate und der bilanzierten Rückstellung ist die effektive Absicherung in Höhe von TEUR 100,3.

in TEUR Zinssatz per 31.12.2013 Nominale Laufzeit
5 Jahre fix verzinst 2,50% 13.500 25.07.2018
5 Jahre variabel verzinst 1,73% 36.500 25.07.2018
7 Jahre fix verzinst 3,07% 27.500 24.07.2020
7 Jahre variabel verzinst 1,93% 35.500 24.07.2020
10 Jahre fix verzinst 3,65% 12.000 25.07.2023
Summe 125.000

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2013 31.12.2012
1. Verbindlichkeiten aus Steuern 23 50
2. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 147 109
3. Andere Verbindlichkeiten 186 9
Summe 356 168

Von den sonstigen Verbindlichkeiten werden TEUR 353,3 im Folgejahr zahlungswirksam.

Die Haftungsverhältnisse in der Höhe von TEUR 1.451,9 (VJ: TEUR 101.513,8) bestehen aus Kredithaftungsverhältnissen und sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen.

Gewinn- und Verlustrechnung

(1) UMSATZERLÖSE

Die Umsätze beinhalten ausschließlich die Verrechnung von Managementkosten an Tochtergesellschaften, die sich geographisch wie folgt aufgliedern.

in TEUR 2013 2012
Österreich 3.735 3.252
EU ohne Österreich 4.159 2.480
Amerika 128 0
Asien 1.895 631
Summe 9.916 6.363

(3) PERSONALAUFWAND

Personalstand 2013 2012
per Stichtag 31.12. 85 55
Jahresdurchschnitt Angestellte 75 48

Abgerechnete Bezüge an den Vorstand

2012 2013
in TEUR Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt Fixe
Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt
Thomas Fahnemann,
Vorsitzender 461 258 719 461 351 160 972
Richard Ehrenfeldner 376 226 602 377 248 10 635
Johannes
Schmidt-Schultes 271 85 356 282 150 23 455
Richard Stralz1) 330 169 499 0
Summe 1.438 738 2.176 1.120 749 193 2.062

1) am 30.11.2012 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 30.11.2012)

Im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf TEUR 2.062 (Vorjahr: TEUR 2.176), wovon ein Anteil von TEUR 942 (Vorjahr: TEUR 738) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus nachträgliche Bezüge an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz in Höhe von TEUR 271 abgerechnet, im Vorjahr erfolgten Auszahlungen anläßlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von TEUR 847.

Die abgerechneten Bezüge an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen in 2013 TEUR 727 (2012: TEUR 1.008), weiters wurde eine Auszahlung anläßlich der Beendigung des Dienstverhältnissese in Höhe von TEUR 838,1 geleistet.

Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. Ehemalige) und leitende Angestellte beläuft sich im Berichtsjahr auf TEUR 651,6 (Vorjahr: TEUR 1.375,1), und beinhaltet die Aufwendungen für die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK).

Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die übrigen Dienstnehmer beläuft sich auf TEUR 914,9 (VJ: TEUR 1.681,6).

Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Berichtsjahr TEUR 359,6 (VJ: TEUR 407,2) ausbezahlt.

Im Berichtsjahr wurden in Summe inkl. Vorstände, leitende Angestellte und sonstige Mitarbeiter TEUR 110,8 an Beiträgen an Mitarbeitervorsorgekassen entrichtet (VJ: TEUR 74,1).

(5) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

in TEUR 2012
Übrige betriebliche Aufwendungen
a) Mieten 620 553
b) Aufwendungen aus Konzernverrechnungen 4.358 2.822
c) Beratungsaufwand 6.344 4.031
d) Gebühren, Beiträge, Rechtskosten 1.537 1.394
e) Fremde Leistungen, Instandhaltung 1.717 1.351
f) Versicherungsprämien 611 344
g) Reiseaufwand 1.892 1.303
h) Verschiedene andere Aufwendungen 2.831 1.568
Summe 19.909 13.365

Der Aufsichtsrat erhielt im Berichtsjahr eine Aufwandsentschädigung von TEUR 205,5 (VJ: TEUR 122,8).

(7) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN

Diese betrafen den Gewinnanteil an der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. und der Sempertrans Belchatow SP z.o.o. in Höhe von TEUR 50.136,3 (Vorjahr: TEUR 40.839,8). Die SAG ist an diesen Gesellschaften zu 100% beteiligt.

(11) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN

in TEUR 2013 2012
Aufwendungen aus Finanzanlagen
a) Abschreibungen 103 6.617
b) Verluste aus Finanzanlagenabgängen 30 59
Summe 133 6.676

Die Abschreibungen beinhalten Abschreibungen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 6.532,0).

(15) STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG

Der aktive Saldo an latenten Steuern (Steuerstatz 25%) in der Höhe von TEUR 2.962,4 (31.12.2012: TEUR 3.398,8) wurde dem Wahlrecht gemäß § 198 Abs 10 UGB entsprechend nicht angesetzt.

Der Steueraufwand setzt sich aus der Steuerumlage sowie nicht anrechenbaren Quellensteuern und der Mindeskörperschaftssteuer zusammen.

Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH (STP), Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und der Pa 82 WT Holding GmbH als Gruppenmitglieder. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder, wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit STP, Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und Pa 82 WT Holding GmbH abgeschlossenen Gruppenund Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn diesen Gruppenmitgliedern zuordenbarer Körperschaftssteueraufwand an diese weiterbelastet. Die Steuerumlagen betragen TEUR 3.748,3 ( VJ: TEUR 5.074,4). Bei Beendigung der Gruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitgliedes aus der Gruppe nach Ablauf der Mindestdauer gemäß § 9 Abs. 10 1. Teilstrich KStG hat unter bestimmen Voraussetzungen ein Schlussausgleich zu erfolgen.

SONSTIGE ANGABEN

Die B&C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und die B&C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in dem die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Industrieholding GmbH. Dieser Konzernabschluss ist bei der B&C Industrieholding GmbH erhältlich. Die Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen des Semperit-Konzerns einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.

Aufsichtsrat
Erstmalige Wahl in
den Aufsichtsrat
Mandatsdauer
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger
Vorsitzender
26.05.2004 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2014 beschließt
Dr. Michael Junghans
Vorsitzender-Stellvertreter
28.04.2010 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2015 beschließt
Dr. Walter Koppensteiner
Mitglied
23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2014 beschließt
Mag. Patrick Prügger
Mitglied
14.04.2011 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2013 beschließt
Mag. Andreas Schmidradner
Mitglied
20.05.2008 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2015 beschließt
Mag. Ingrid Wesseln
Mitglied
23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2014 beschließt
Arbeitnehmervertreter
Mag. Sigrid Haipl 26.03.2012 -
Alexander Hollerer 01.07.1998 -
Andreas Slama 31.01.2009 -

VORSTAND

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann, Vorsitzender Dr. Johannes Schmidt-Schultes DI Richard Ehrenfeldner

Wien, 25. März 2014

DER VORSTAND

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

BESTÄTIGUNGS-VERMERK1)

BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2013, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei

1) Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten (ungekürzten deutschsprachigen) Fassung abweichenden Form (zB verkürzte Fassung oder Übersetzung) darf ohne unsere Genehmigung weder der Bestätigungsvermerk zitiert noch auf unsere Prüfung verwiesen werden.

der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

AUSSAGEN ZUM LAGEBERICHT

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 25. März 2014

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Gerhard Schwartz e.h. Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli e.h. Wirtschaftsprüfer

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

GEMÄSS § 82 ABS. 4 Z 3 BÖRSEGESETZ

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 der Semperit Aktiengesellschaft Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 25. März 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Unternehmensgeschichte

  • Johann Nepomuk Reithoffer erhält Patent "Wolltücher zu Kleidern wasserdicht zu machen"
  • Errichtung einer Fabrik in Wimpassing, Österreich
  • Erstnotiz an der Wiener Börse
  • Name Semperit wird erstmals erwähnt
  • Durch Zusammenschluss mehrerer Fabriken entsteht der Semperit Konzern
  • Start der Produktion von Latex-Handschuhen
  • Reorganisation des Konzerns mit Konzentration auf vier Geschäftsbereiche Abgabe der Reifenerzeugung an Continental
  • Gründung der ersten Handschuhfabrik in Thailand Übernahme eines Förderbandunternehmens in Frankreich
  • Start der Hydraulikschlauchproduktion in Thailand Erster Produktionsstandort in China (Handläufe)
  • Übernahme der größten Schlauchfabrik Europas in Tschechien
  • Eröffnung einer Handlauffabrik in New Jersey, USA
  • Übernahme einer Förderbandfabrik in Polen
  • Erwerb der Mehrheit an einem indischen Förderbandwerk Kauf einer Schlauchfabrik in Italien
  • Eröffnung einer neuen Schlauchfabrik in China
  • Verlagerung der Handlaufproduktion nach Shanghai, China Kauf einer Vertriebsgesellschaft für medizinische Handschuhe in Brasilien
  • Abschluss eines Joint-Ventures für eine Förderbandfabrik in China
  • Bau einer neuen Handschuhfabrik in Thailand Gründung einer Vertriebsgesellschaft für Hydraulikschläuche in Brasilien
  • Aufbau einer Porzellanformen-Fertigung mit Joint-Venture-Partnern in Malaysia
  • Größte Übernahme der Unternehmensgeschichte durch Akquisition von Latexx Partners, einer Handschuhfabrik in Malaysia
  • Start der größten organischen Investition der Unternehmensgeschichte am Förderbandstandort Belchatów, Polen Semperit wird Förderband-Hauptlieferant für den deutschen Energiekonzern RWE

Glossar

A

ATX (Austrian Traded Index) Leitindex der Wiener Börse

Ausschüttungsquote

siehe Pay-out-Ratio

B

Börsenkapitalisierung

Anzahl der Aktien multipliziert mit Aktienkurs, absoluter Börsenwert eines Unternehmens

Butadien

Organische, zweifach ungesättigte chemische Verbindung, die unter anderem zur Herstellung von synthetischem Latex verwendet wird. Nebenprodukt der Petrochemie

C

CAGR (Compound Annual Growth Rate)

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate über einen bestimmten Zeitraum

Compliance

Regelkonformität, meint die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes in Unternehmen

Corporate Governance

Verhaltensregeln für die verantwortungsvolle Führung und Kontrolle eines Unternehmens, festgehalten im Österreichischen Corporate Governance Kodex

D DAX

Deutscher Aktienindex, in dem die größten deutschen 30 Unternehmen vertreten sind

Director's Dealings

Bezeichnet Wertpapiergeschäfte des Managements von börsennotierten Gesellschaften mit Aktien des eigenen Unternehmens

Directors and Officers (D&O)- Versicherung

Vermögensschadenshaftpflichtversicherung, die ein Unternehmen für seine Organe und leitenden Angestellten abschließt

Dividenden-Ex-Tag

Tag, an dem die Höhe der Dividende vom Aktienkurs abgeschlagen wird

E

EBIT (Earnings Before Interest and Tax)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Betriebsergebnis

EBIT-Marge EBIT im Verhältnis zu den Umsatzerlösen

EBITDA (Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization)

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

EBITDA-Marge

EBITDA im Verhältnis zu den Umsatzerlösen

Eigenkapitalquote Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme

Eigenkapitalrentabilität

Verzinsung des Eigenkapitals gemessen am Ergebnis nach Steuern

Elastomer

Formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) Synthetischer Kautschuk

I IFRS (International Financial Reporting Standards)

Rechnungslegungsvorschriften, die vom International Accounting Standards Board (IASB) entwickelt werden. Sie umfassen neben den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den International Accounting Standards (IAS) des IASB auch die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC)

Iso (International Organization for Standardization)

Institut zur Koordination weltweiter Normen

K

Key Account Management

Eine Form der Marketingorganisation. Bevorzugte Behandlung von Abnehmern, die eine Schlüsselposition für den Erfolg einer Unternehmung einnehmen

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Aktienkurs dividiert durch Gewinn je Aktie

N

Naturlatex

Milchsaft des Kautschukbaums, der durch Anritzen der Rinde gewonnen wird

Nitril

Überbegriff für eine Gruppe chemischer Verbindungen, bei Semperit Grundstoff für synthetische Handschuhe

O

Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD)

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Zusammenschluss von 30 Industriestaaten mit dem Ziel, wirtschaftliches Wachstum und Welthandel zu fördern

P

Pay-out-Ratio

Ausschüttungsquote, Anteil des Gewinns, der in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird

Polypropylen (PP)

Thermoplastisch schweißbarer Kunststoff aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, der sich durch große Härte, Steifigkeit und Wärmebeständigkeit auszeichnet und sich umweltfreundlich entsorgen lässt

R

Rückstellung

Bilanzielle Vorsorge für künftige Verpflichtungen, deren Ausmaß und Fälligkeit sich nicht explizit bestimmen lassen

S

Sektor Medizin

Der Sektor Medizin umfasst das Segment Sempermed

Sektor Industrie

Der Sektor Industrie umfasst die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform

Spotpreis

Preis für die sofortige, effektive Beschaffung eines bereits produzierten, vereinheitlichten Handelsobjekts

V

Vinyl

Thermoplastischer Kunststoff, z.B. Polyvinylchlorid (PVC)

KONTAKT

Semperit AG Holding

Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com

Investor Relations

Tel.: +43 1 79 777-210 [email protected] www.semperitgroup.com/ir

Finanzkalender 2014
27.3.2014 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013
und Bilanzpressekonferenz
29.4.2014 Hauptversammlung, Wien
6.5.2014 Dividenden-Ex-Tag
8.5.2014 Dividenden-Zahltag
20.5.2014 Bericht über das 1. Quartal 2014
19.8.2014 Halbjahresfinanzbericht 2014
18.11.2014 Bericht über das 1. – 3. Quartal 2014

ADRESSEN DER SEMPERIT GRUPPE

www.semperitgroup.com/de/kontakt

IMPRESSUM

Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit FIRE.sys.

Konzept, Beratung und Projektmanagement: Mensalia Unternehmensberatung GmbH, 1070 Wien.

Dieser Bericht wurde im Auftrag der Semperit AG Holding von Mensalia (www.mensalia.at) erstellt.

DISCLAIMER

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 25. März 2014). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

Fotografie: Andreas Hofer, Ludwig Schedl, Frank Pinckers, Klaus Vyhnalek, www.felixfoto.at, www.luishernanherreros.com

www.semperitgroup.com

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.