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Lenzing AG

Annual Report Apr 2, 2014

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Annual Report

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Die Kraft der PERSPEKTIVEN

Die Quellen

JAHRESFINANZBERICHT 2013

unserer kraft

Die Kraft

Die Kraft der NATUR

Die Kraft der VERANTWORTUNG

Die Kraft deS VORDENKENS

Inhalt

A. Konzern 1
Inhalt 2
Lagebericht 2013 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Entwicklung der Lenzing Gruppe 10
Segment Fibers 14
Business Unit Textile Fibers 17
Business Unit Nonwoven Fibers 18
Business Unit Pulp 19
Business Unit Energy 21
Segment Engineering 24
Segmente Aufgegebene Geschäftsbereiche
und Sonstige
26
Risikobericht 27
Bericht über wesentliche Merkmale des
internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
35
Bilanzstruktur und Liquidität 37
Forschung und Entwicklung 38
Umwelt und Nachhaltigkeit 39
Human Resources 43
Corporate Communications 47
Investor Relations 50
Ausblick Lenzing Gruppe 55
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 57
Corporate Governance Bericht 2013 58
Ausgewählte Kennzahlen 67
Konzernabschluss 2013 68
Inhalt 68
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 69
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 70
Konzern-Bilanz zum 31.12.2013 71
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 72
Konzern-Kapitalflussrechnung 74
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 75
Bestätigungsvermerk 216
Bericht des Aufsichtsrates der Lenzing AG 218
Langzeitvergleich nach IFRS 220
Finanzkalender 2014 221
B. Einzelabschluss 222
Inhalt 223
Lagebericht 2013 223
Allgemeines Marktumfeld 225
Entwicklung der Lenzing AG 231
Bilanzstruktur und Liquidität 232
Kennzahlen der Lenzing AG 234
Die Lenzing Aktie 236
Risikobericht 239
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
247
Forschung und Entwicklung 249
Umwelt und Nachhaltigkeit 251
Mitarbeiter 251
Ausblick 253
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 255
Jahresabschluss 2013 256
Bilanz zum 31. Dezember 2013 257
Gewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013
259
Anhang zum Jahresabschluss für das
Geschäftsjahr 2013
261
Anwendung der unternehmensrechtlichen
Vorschriften und allgemeine Angaben
261
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 262
Erläuterungen zur Bilanz 265
Aktiva 265
Passiva 269
Haftungsverhältnisse 276
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 278
Sonstige Angaben 282
Organe der Gesellschaft 292
Entwicklung des Anlagevermögens für
den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013
295
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum
01.01.2013 bis 31.12.2013
297
Bestätigungsvermerk 299

C. Erklärung des Vorstandes 302 Erklärung des Vorstandes 302

Lagebericht 2013

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft verharrte auch im Jahr 2013 in einer Schwächephase. Für das Berichtsjahr ging der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt von einem durchschnittlichen globalen Wachstum von 3,0% aus (nach 3,1% im Jahr 2012). Die schwächere Entwicklung der Weltkonjunktur war vorrangig auf die andauernde Rezession im Euro-Raum zurückzuführen. Dort hatten staatliche Einsparungsprogramme aufgrund der Staatsschuldenkrise in einigen Euro-Peripherie-Ländern zum Schrumpfen der Wirtschaft geführt. Dieser Nachfragerückgang aus Europa konnte auch in aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländern nicht durch die Inlandsnachfrage ausgeglichen werden.

Für die westlichen Industriestaaten nahm der IWF für 2013 zuletzt ein BIP-Wachstum von 1,3% (nach 1,4% 2012) an. Die Wirtschaft der Eurozone schrumpfte demnach 2013 nur noch um 0,4% (nach 0,7% 2012). In den USA fiel das Wachstum mit 1,9% im Jahr 2013 geringer aus als im Vorjahresvergleichszeitraum (2,8%), ebenso in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit 4,7% (nach 4,9% im Jahr 2012).

Für das angelaufene Jahr 2014 geht der IWF von einem durchschnittlichen Wachstum der Weltwirtschaft um 3,7% aus, wobei die Zuwächse größtenteils aus der konjunkturellen Erholung der Industriestaaten stammen werden. Dabei soll die Wirtschaft der Industriestaaten um 2,2% expandieren, jene der Entwicklungs- und Schwellenländer um 5,1%. Die Eurozone wird laut Einschätzung des Währungsfonds mit einem BIP-Zuwachs von 1,0% im Jahr 2014 die Wende von der Rezession in eine Erholungsphase schaffen.

Die volkswirtschaftliche Entwicklung in China bekommt immer größere Bedeutung für die globale Faserindustrie. China steckt mitten im Übergang von einer stark exportgetriebenen Wirtschaft mit hohem Ressourcenverbrauch und günstigen Lohnkosten zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell mit steigendem Binnenkonsum und steigenden Lohnkosten. Erste Zahlen für das Jahr 2013 zeigen, dass diese Politik greift, aber weitere konkrete Reformmaßnahmen erfordert. Der Einzelhandelsumsatz in China stieg mit 13,1%2 beinahe doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft, ebenso wurden in den meisten Provinzen die Mindestlöhne im zweistelligen Bereich angehoben. Zudem war es 2013 das erklärte Ziel der chinesischen Wirtschaftspolitik, bestehende und drohende Überkapazitäten in einzelnen Industriebereichen zu reduzieren. Die chinesischen Zentralbehörden verfolgten daher 2013 eine sehr restriktive Geldpolitik, auch um das Schattenkredit-Bankensystem weiter einzuschränken.

Diese Transformation geht allerdings einher mit gegenüber den früheren Jahren deutlich niedrigeren BIP-Wachstumsraten. Für 2014 prognostizierte der IWF zuletzt beim chinesischen BIP ein Plus von 7,5% (nach 7,7% im Jahr 2013, was bereits einen Tiefststand markierte).

Weltfasermarkt

Weiterhin schwaches Wachstum der Welt-Faserproduktion

Wie bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr 2012 lag das Wachstum der Welt-Faserproduktion im Geschäftsjahr 2013 unter den Werten der Jahre 2010 und 2011. Ursache dafür war die noch immer unbefriedigende globale Konjunktur, die auch den privaten Konsum, insbesondere in Europa, entsprechend dämpfte. Aufgrund des weiteren Ausbaues der Produktionskapazitäten bei Chemiefasern und überdurchschnittlich hoher Baumwolllagerbestände herrschte am globalen Fasermarkt 2013 ein markantes Überangebot.

Nach ersten Schätzungen betrug der Anstieg der Welt-Faserproduktion im Berichtsjahr lediglich 1,6% und erhöhte sich von 84,0 Mio Tonnen auf 85,4 Mio Tonnen nach einem Anstieg um 2,8% im Jahr zuvor1 . Dieser Zuwachs ging wie in den Vorjahren fast ausschließlich auf höhere Produktionsmengen bei Chemiefasern in China zurück. Die chinesische Textilindustrie wiederum wies nach vorläufigen Schätzungen im Jahr 2013 ein Wachstum von 11,4%2 auf und konnte damit ihre Weltvormachtstellung weiter ausbauen. Es zeigt sich jedoch zunehmend eine Verflachung der Zuwachsraten hin zu einem moderateren Wachstum.

Neuerlicher Anstieg der Baumwolllagerbestände3

Die Baumwollproduktion ging zwar 2013 um rund 4,1% von 26,8 Mio Tonnen auf 25,7 Mio Tonnen zurück (nach einem Rückgang um 3,5% im Jahr zuvor). Dieses Minus war aber nicht ausreichend, um die sehr hohen globalen Lagerbestände abzubauen. Die Produktion lag immer noch über dem tatsächlichen Baumwollverbrauch, der nur um rund 1,1% auf 23,6 Mio Tonnen anstieg. Aus diesem Grund wird zum Ende des Baumwolljahres 2013/14 ein weiteres Anwachsen der Lagerstände auf den neuen absoluten Rekordwert von 19,9 Mio Tonnen (nach 17,8 Mio Tonnen) erwartet. Dies bedeutet, dass die globale Stock-to-Use-Ratio4 zu Jahresmitte 2014 voraussichtlich bei rund 84%3 einer Jahresernte liegen wird. In den vergangenen Jahren lag die Stock-to-Use-Ratio bei rund 50%.

Die Produktion von Wolle lag 2013 bei rund 1,1 Mio Tonnen (+0,7% gegenüber 2012).

1) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2012 angeführten ersten Schätzungen auf die jeweils aktuellen Werte aktualisiert. Quellen: ICAC, CIRFS, Fiber Organon, CCFC, Handelsstatistik, Fiber Year, Lenzing Estimates 2) Quelle: CNTAC 3) Quelle: ICAC 3. Februar 2014 4) Diese Maßzahl beschreibt die Überdeckung der Lagerbestände gegenüber dem tatsächlichen Verbrauch

Lagebericht 2013

Anhaltendes Wachstum der Chemiefaserproduktion

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Fasern
Chemiefasern (Man-made Fasern)
Naturfasern aus
aus
aus natürlichen
synthetischen
anorganischen
Polymeren
Polymeren
Substanzen
aus Eiweiß aus Cellulose aus Cellulose aus Eiweiß Polyester
Polyamid
Carbon
Keramik
Wolle
Seide
Angora
Kaschmir
etc.
Baumwolle
Leinen
Hanf
Jute
etc.
Viscose
Modal
Lyocell
Cupro
Acetat
etc.
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrafluor
ethylen
Glas
Metall

Die globale Chemiefaserproduktion wuchs 2013 ungeachtet des unbefriedigenden Endverbrauches nach vorläufigen Zahlen wie im vorangegangenen Jahr 2012 um 4,3% von 56,1 Mio Tonnen auf einen neuen Rekordwert von 58,5 Mio Tonnen an. Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, wo ein Zuwachs um 4,0% erreicht wurde. Stark gestiegen ist zudem die Produktion von Polyamidfasern mit einem Plus von 3,9%. Die Produktion von Polypropylenfasern wuchs geringfügig (+1,1%); Acrylfasern stagnierten.

Die stärksten Zuwächse gab es 2013, wie in all den Jahren zuvor, in China mit plus 6,1% (nach 10,1% im Jahr zuvor) auf nunmehr rund 38,5 Mio Tonnen. Der Anteil Chinas an der Welt-Chemiefaserproduktion lag 2013 unverändert bei rund 65%. Die höchste prozentuelle Zuwachsrate mit 8,2% verbuchte im Berichtsjahr Indonesien (auf 1,4 Mio Tonnen). Produktionszuwächse gab es ferner in den USA, in Thailand und in der Türkei. In den meisten anderen Ländern und Regionen wie Westeuropa stagnierte die Chemiefaserproduktion oder sie war, wie etwa in Indien, Brasilien und Mexiko, rückläufig.

Neuerlich überdurchschnittliches Wachstum bei Man-made Cellulosefasern

Der nun bereits seit vielen Jahren signifikant über dem Gesamtmarkt liegende Wachstumstrend bei Man-made Cellulosefasern setzte sich auch 2013 fort. Nach einem Produktionszuwachs von 12,9% im Jahr 2012 stieg die Gesamtproduktion im Berichtsjahr 2013 nach vorläufigen Schätzungen um 9,6% auf den neuen Rekordwert von 5,8 Mio Tonnen. Davon entfielen rund 4,4 Mio Tonnen auf das relevante Segment Cellulose-Stapelfasern, was einem deutlichen Zuwachs entsprach. Neue Produktionskapazitäten wurden 2013 großteils in China in Betrieb genommen. Die Mehrproduktion ist auch auf eine höhere Auslastungsquote der chinesischen Viscosefaserindustrie zurückzuführen, die um etwa 10 Prozentpunkte auf ca. 85% zulegte.

Keine spürbare Erholung der Faserpreise

Der Baumwollpreis gilt als eine der wichtigsten Benchmarks für die Preise der gesamten Faserindustrie. Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 90,4 US-Cent/Pfund und blieb damit de facto unverändert zum Vorjahr 2012 mit einem Durchschnittswert von 89,1 US-Cent/Pfund.

Die langfristige Entwicklung zeigt die nachfolgende Grafik:

Entwicklung des Baumwollpreises

Quelle: Cotton Outlook

Lagebericht 2013

Nach den spekulativen Übertreibungen der Jahre 2010/11 und dem darauffolgend scharfen Preisrückgang verlor die Preisentwicklung deutlich an Dynamik. Zwar wurde der Baumwollpreis dadurch besser kalkulierbar, er birgt aber durch die Dominanz von China und die intransparente Bevorratungspolitik weiterhin nicht zu unterschätzende Risiken.

Baumwolllagerbestände in Millionen Tonnen und Anteil Chinas in Prozent Welt ohne China China Chinesischer Anteil 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Bedeutung Chinas weiter angewachsen

Quelle: ICAC

Stock-to-Use-Ratio bei Baumwolle

Quelle: ICAC

Die Bedeutung des chinesischen Fasermarktes für die globale Faserpreissituation stieg 2013 weiter an. Der Großteil der Baumwolllagerbestände befi ndet sich nach Einschätzung von Marktanalysten in China, wo nun bereits seit mehreren Jahren eine staatlich initiierte Bevorratungspolitik betrieben wird. Ende der Baumwollernte-Saison 2012/13 (Ende Juli/Anfang August 2013) lag die Stock-to-Use-Ratio in China bei rund 116%. Dieser Wert wird 2013/14 voraussichtlich auf rund 147% steigen. China verfolgte 2013 weiterhin eine klare Schutzpolitik für die chinesischen Baumwollpfl anzer durch bis zu 40% über dem Weltmarkt liegende Ankaufspreise.

Die Preise (USD/kg) für die wichtigsten Stapelfasern auf dem weltweit größten Fasermarkt China entwickelten sich daher unterschiedlich.

stapelfaserpreise – entwicklung in China

Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Baumwolle zeigte am chinesischen Markt mit einem Jahres-Durchschnittspreis von CNY 19,24 pro kg einen leichten Aufwärtstrend. Die Polyesterpreise blieben im Jahresverlauf mit CNY 10,27 pro kg weitgehend stabil, aber unter dem Preisniveau von 2012. Die Preise für Viscosefasern gaben aber weiter nach.

Viscosefaserpreise weltweit unter druck

Die globalen Viscosestapelfaserpreise standen über das gesamte Jahr betrachtet unter Druck, da die Preise in China stetig nachgaben. Hauptursache dafür waren die noch immer bestehenden chinesischen Viscosefaser-Überkapazitäten. Zudem fuhren die chinesischen Hersteller zur Cash-Generierung ihre Kapazitäten selbst bei unbefriedigender Ertragslage möglichst hoch aus. In einigen Fällen wurden Fasern sogar zu Cashkosten auf Termin verkauft. Dieses Verhalten wurde durch teilweise niedrigere Preise für chinesischen Zellstoff, den wichtigsten

Lagebericht 2013

Rohstoff für die Viscosefasererzeugung, noch unterstützt. Niedrige Preise bei hoher Kapazitätsauslastung führten in der Folge zu Marktanteilsgewinnen der chinesischen Hersteller.

Der über dem Weltmarkt liegende Baumwollpreis in China führte zudem zu massiven Baumwollgarnimporten nach China und damit auch zu einer rückläufigen lokalen Mischgarnproduktion. Eine große Anzahl chinesischer Baumwollspinnereien musste in Folge ihren Betrieb einstellen. Auch dies hatte letztlich einen negativen Effekt auf die Viscosefaserpreise in China. Sie erreichten am Spotmarkt1 im Februar 2013 mit CNY 14.980 ihren Jahreshöchststand und sanken bis Jahresende 2013 auf CNY 12.280. Dies entsprach einem Rückgang von rund 18%. Im Jahr zuvor war bereits ein Preisrückgang von 23% verzeichnet worden.

Die unbefriedigenden Viscosefaserpreise in China stimulierten chinesische Faserexporte, da die Viscosepreise außerhalb Chinas noch leicht über den Inlandspreisen lagen. Dies führte im Jahresverlauf dazu, dass die Viscosefaserpreise für textile Anwendungen auch auf den volumensmäßig wichtigen Absatzmärkten Indonesien, Pakistan und Türkei, und letztlich dann auch auf allen Märkten der Welt, nachgaben.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe war 2013 von einer guten Mengennachfrage, einer neuen Rekordverkaufsmenge und einer Vollauslastung aller Faserproduktionskapazitäten bei allerdings äußerst unbefriedigenden Faserpreisen gekennzeichnet. Dies hatte trotz erster Gegensteuerungsmaßnahmen eine unbefriedigende Ertragslage zur Folge. Deswegen wurde im vierten Quartal 2013 das umfassende Kostenoptimierungs- und Einsparungsprogramm excelLENZ 2.0 neu gestartet.

Der Konzernumsatz2 sank im Geschäftsjahr 2013 um 8,7% von EUR 2,09 Mrd auf EUR 1,91 Mrd. Ursache dafür waren die gegenüber dem Vorjahr um rund 13% auf EUR 1,70 je Kilogramm deutlich gesunkenen Faserdurchschnittspreise und der zur Jahresmitte 2013 realisierte Verkauf der Lenzing Plastics. Hinzu kam der Wegfall externer Umsätze in Höhe von EUR 61,8 Mio durch den Um- und Ausbau des Zellstoffwerkes Paskov von Papier- auf Faserzellstoff, der innerhalb des Konzerns eingesetzt wird.

Der schwachen Preisentwicklung bei Standardfasern wurde durch eine höhere Absatzmenge der Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® entgegengesteuert. Insgesamt konnte die Faserverkaufsmenge von rund 810.000 Tonnen im Jahr 2012 auf rund 890.000 Tonnen im Jahr 2013 um ca. 10% angehoben werden. Damit und durch den besseren Produktmix konnte allerdings der Preiseffekt bei Standardfasern nicht wettgemacht werden.

Das Kernsegment Fibers steuerte zu 91,9% zum Umsatz bei, auf das Segment Engineering entfielen 2,6%, auf das Segment Sonstige 2,7% und der Rest entfiel auf die aufgegebenen Geschäftsbereiche (nur externe Umsätze).

Die mit EUR 68,1 Mio (nach EUR 43,6 Mio angepasst1 ) ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalteten unter anderem die positiven Effekte aus dem zur Jahresmitte 2013 erfolgten Verkauf der Business Unit Plastics.

Das Konzern-EBITDA2 (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen) lag mit EUR 225,4 Mio (nach EUR 352,4 Mio angepasst) innerhalb der zuletzt veröffentlichten Guidance. Die EBITDA-Marge betrug 11,8% (nach 16,9% angepasst im Jahr zuvor). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) zu EBITDA betrug zum Bilanzstichtag 2013 rund 2,2 und lag damit unterhalb der von Lenzing angestrebten Obergrenze von 2,5.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellleistungen sanken trotz höherer Produktions- und Verkaufsmengen von EUR 1,30 Mrd (angepasst) auf EUR 1,25 Mrd3 um 3,9%. Darin spiegeln sich vor allem die niedrigeren Marktpreise für Zellstoff wider. Zudem gab es bei Chemikalien und Energie stabile bzw. leicht sinkende Marktpreise. Ebenso konnten dank des Einsparungsprogrammes excelLENZ substanzielle Einsparungen, unter anderem bei Logistik und Rohstoffen, erreicht werden. Diesen Vergünstigungen standen gestiegene Holzpreise an den Zellstoff-Produktionsstandorten Lenzing und Paskov aufgrund der starken Nachfrage aus dem Bereich der energetischen Holznutzung gegenüber.

Die Materialkosten betrugen insgesamt 65,7% des Umsatzes (nach 62,4% angepasst im Jahr zuvor).

Der Personalaufwand erhöhte sich von EUR 309,9 Mio (angepasst) im Geschäftsjahr 2012 auf EUR 337,0 Mio. Hauptursache dafür war die Bildung einer Vorsorge in Höhe von EUR 19,7 Mio für den Sozialplan und weitere Personalkostenrückstellungen zur Abfederung der Personaleinsparungen in Rahmen des Programmes excelLENZ 2.0. Weiters führte ein Zuwachs bei den durchschnittlichen Beschäftigtenzahlen infolge des Vorlaufes der neuen TENCEL® Anlage am Standort Lenzing (Oberösterreich) sowie die jährliche Kollektivvertragsrunde in Österreich zu Mehrkosten. Der Personalaufwand betrug 17,7% (nach 14,8% angepasst) des Umsatzes.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,9% auf EUR 224,8 Mio war unter anderem auf Einsparungen im Zuge des ersten excelLENZ-Programmes zurückzuführen.

Der Anstieg der Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen um 14,2% auf EUR 142,1 (nach EUR 124,5 Mio angepasst) lag in den zuletzt getätigten höheren Investitionen begründet. Hinzu kamen Sonderabschreibungen insbesondere bei den Gesellschaften Lenzing (Nanjing) Fibers (China), Lenzing Modi Fibers (Indien) sowie der Anlagen des im Jahr zuvor stillgelegten Joint Ventures mit der SGL-Carbon und Kelheim Fibres, European Precursor GmbH (EPG).

Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)4 betrug im Geschäftsjahr 2013 somit EUR 86,4 Mio, was einem Rückgang von 62,7% gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 231,5 Mio (angepasst) entsprach. Die EBIT-Marge war 4,5% (nach 11,1% angepasst im Jahr 2012).

1) Die Vorjahreszahlen wurden nachfolgend tlw. angepasst (siehe dazu im Detail Note 2 im Konzernabschluss per 31. Dezember 2013). 2) Das Konzern-EBITDA vor Umstrukturierungen beträgt EUR 219,4 Mio (Vorjahr: EUR 358,7 Mio) 3) Inkl. Materialkosteneffekte aus abgegebenem Geschäftsbereich 4) Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen beträgt EUR 106,5 Mio (Vorjahr: EUR 255,0 Mio)

Lagebericht 2013

Der Finanzerfolg lag mit minus EUR 26,7 Mio über dem Vergleichswert des Vorjahres von minus EUR 12,8 Mio. Dies war Folge der höheren Nettoverschuldung, wobei sich Lenzing durch die Aufstockung der Schuldscheindarlehen günstige Zinskonditionen sichern konnte. Hinzu kamen Fremdwährungsverluste aufgrund der Abwertung der tschechischen Krone gegenüber dem Euro. Die Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten betrug 2013 2,8% (nach rund 3,0% im Jahr 2012).

Für die Lenzing Gruppe errechnete sich im Geschäftsjahr 2013 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 68,1 Mio (nach EUR 236,0 Mio). Dies entsprach einem Rückgang von rund 70% gegenüber 2012. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwandes von EUR 18,1 Mio (zuvor EUR 55,1 Mio) ergab sich ein Periodenergebnis von EUR 50,0 Mio (nach EUR 180,9 Mio). Der Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss lag bei EUR 50,1 Mio (nach EUR 175,6 Mio).

Anhaltend hohe Eigenkapitalquote

Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr von EUR 2,63 Mrd auf EUR 2,44 Mrd per Ende 2013 deutlich zurückgefahren werden. Dafür war vor allem der planmäßige Abbau der zuletzt hohen Zahlungsmittelbestände im Zuge der Fertigstellung der laufenden Investitionsvorhaben verantwortlich. Die bereinigte Eigenkapitalquote stieg von 43,8% auf 45,5% der Bilanzsumme. Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing Gruppe verringerte sich zum Jahresende 2013 gegenüber Ende 2012 geringfügig um 3,8% auf EUR 1,11 Mrd (nach EUR 1,15 Mrd).

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing Gruppe stieg bis Jahresende 2013 auf EUR 504,6 Mio (nach EUR 346,3 Mio). Dies war vor allem Folge der Investitionstätigkeit zum Ausbau der Faser- und Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Net Gearing der Lenzing Gruppe betrug 45,5% (nach 30,0% im Jahr 2012).

Die Lenzing Gruppe konnte die zuletzt investitionsbedingt sehr hohe strategische Liquiditätsreserve 2013 plangemäß abbauen. Zu Jahresende verfügte Lenzing über einen Liquiditätsbestand1 in Höhe von EUR 296,0 Mio (nach EUR 528,8 Mio Ende 2012). Zusätzlich bestanden zum Jahresende noch ausreichend offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 296,2 Mio (nach EUR 211,2 Mio).

Die ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen sowie in weitere Anteile von beherrschten Unternehmen)2 wurde im Geschäftsjahr 2013 deutlich auf EUR 252,2 Mio (nach EUR 346,2 Mio) zurückgefahren. Schwerpunkt waren der Bau der neuen TENCEL® Anlage sowie unaufschiebbare Infrastruktur-Investitionen am Standort Lenzing und der Abschluss der Umbauarbeiten am Zellstoff-Standort Paskov. Aufgrund der schwierigen Marktentwicklung wurden alle weiteren größeren Investitionsvorhaben zurückgestellt.

Einsparungsprogramm excelLENZ und excelLENZ 2.0

Im Zuge des ersten Einsparungsprogrammes excelLENZ wurden im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 erhebliche Einsparungen erreicht. Sie ergaben sich aus dem Aufschub von Erhaltungsinvestitionen sowie Optimierungen im Einkauf. Zudem wurde eine Reihe von ursprünglich geplanten Investitionen bis auf Weiteres ausgesetzt. Mit Ausnahme der TENCEL® Anlage in Lenzing laufen seit Jahresbeginn 2013 in der Lenzing Gruppe keine weiteren Kapazitätsausbauprojekte.

Aufgrund der anhaltend unbefriedigenden Marktentwicklung, die sich möglicherweise noch weit bis ins Jahr 2015 hinziehen wird, wurde im vierten Quartal das erweiterte Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ 2.0 gestartet. Dabei wurden Verbesserungspotenziale für alle Kostenmodule und an allen Konzern-Standorten in Höhe von bis zu EUR 120 Mio p.a. definiert.

Die darauf basierenden Maßnahmen werden neben Einsparungen bei Materialkosten massive Reduktionen des Sachaufwandes und im Overheadbereich, umfassende operative Effizienzsteigerungen sowie Personaleinsparungen mit sich bringen. Insgesamt werden weltweit bis zu 600 Vollzeitstellen-Äquivalente reduziert.

Die einzelnen Maßnahmen werden bereits seit Jahresbeginn 2014 zügig implementiert und somit schon im Jahresverlauf 2014 mit bis zu EUR 60 Mio ergebniswirksam.

Funktionale Organisationsstruktur beschlossen

Als weitere Reaktion auf die geänderten globalen Rahmenbedingungen in der Faserindustrie wurde Anfang Oktober 2013 eine funktionale Konzernorganisation festgelegt, die ebenfalls mit Jahresbeginn 2014 in Kraft trat. Sie löst die bisherige divisionale Konzernstruktur ab. Der Produktionsbereich sowie Business Development und Marketing werden aufgewertet, zudem wurde eine noch konsequentere Umsetzung der Spezialitätenstrategie beschlossen. Dies geschah vor allem im Hinblick auf die künftige Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Werkes am Standort Lenzing. Die optimale Vermarktung der zusätzlichen Kapazitäten soll ein zukünftiger Marketing- und Vertriebsvorstand (CCO) sicherstellen.

Die Verkaufs- und Marketingorganisation wird gestärkt. Die gesamte Organisation wird noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte Asien und Türkei ausgerichtet. Insbesondere China wird mit technischen Experten und zusätzlichen Marktbearbeitungskapazitäten weiter ausgebaut. Die F&E-Aktivitäten werden in einer zentralen Forschung gebündelt.

Als Folge der neuen Konzernorganisation wird sich der Vorstand der Lenzing AG künftig aus vier statt bisher drei Mitgliedern zusammensetzen. Dem Vorstandsvorsitzenden wird neben dem Finanz- und dem Produktionsvorstand zusätzlich ein Vertriebsvorstand zur Seite stehen.

Lagebericht 2013

Segment Fibers

Das Geschäftsjahr 2013 brachte für das Segment Fibers der Lenzing Gruppe eine weitgehend lineare Fortsetzung der Entwicklung des vorangegangenen Geschäftsjahres: Ein mengenmäßig guter Absatz von Lenzing Fasern traf auf eine kontinuierliche Preiserosion. Die hohen Überkapazitäten in China machten es für Lenzing bei Standard-Viscosefaser für textile Anwendungen immer schwieriger, sich von diesem Preistrend mit Qualität und Service abzukoppeln. Dennoch gelang es Lenzing, gegen den immer schärfer werdenden Wettbewerb alle Produktionsanlagen im Geschäftsjahr 2013 entsprechend auszulasten und einen neuen Absatzrekord zu erwirtschaften.

Der Absatzzuwachs wurde durch die erstmals ganzjährige Verfügbarkeit der Linie 5 des Viscosefaserwerkes PT. South Pacific Viscose (SPV) in Indonesien sowie der ganzjährig höheren Produktionsmenge des TENCEL® Werkes Mobile/Alabama (USA) möglich. Insgesamt blieb der Mengenabsatz dennoch etwas unter den ursprünglichen Erwartungen. Dafür waren ein Störfall im TENCEL® Werk Heiligenkreuz (Österreich) im März, eine bei Bauarbeiten beschädigte Abwasserleitung des Infrastrukturbetreibers des Industrieparks in Nanjing (China) Ende des zweiten Quartals sowie ein Trocknerbrand bei SPV im vierten Quartal verantwortlich. Die Produktionsmengen bei TENCEL®, am Viscosefaser-Produktionsstandort in Nanjing (China) sowie bei SPV fielen in der Folge niedriger aus als ursprünglich geplant.

Aufgrund der guten Nachfrage waren die Lagerbestände der Lenzing Gruppe 2013 auf niedrigem Niveau, wobei im vierten Quartal ein leichter Anstieg festzustellen war.

Lenzing steuerte der schwierigen Preissituation mit einer globalen Marketingoffensive, dem forcierten Absatz der Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® sowie dem weiteren Ausbau des Nonwovens-Geschäftes entgegen. Lenzing Modal® und TENCEL® konnten ihre Marktposition klar behaupten und erzielten selbst unter diesen sehr schwierigen Rahmenbedingungen anhaltend hohe Preisprämien gegenüber Standard-Viscosefasern. Bei rund einem Viertel der Produktionsmenge entfiel rund ein Drittel des Faserumsatzes der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2013 auf Spezialitäten.

Produktionsseitig wurde zu Jahresbeginn im Rahmen des Programmes excelLENZ ein Operational-Excellence-Programm gestartet, das zunächst am Standort Lenzing, in der Folge an allen Standorten zur Anwendung kam. Damit konnten zusätzliche Kosteneinsparungs- und Ergebnis-Verbesserungspotenziale definiert werden, die in den kommenden Quartalen zügig umgesetzt werden.

Dem kontinuierlichen Preisrückgang am globalen Viscosefasermarkt konnte sich die Lenzing Gruppe im gesamten Geschäftsjahr 2013 jedoch nicht entziehen. So lagen die erzielten Faserdurchschnittspreise im ersten Quartal 2013 bei 1,77 EUR/kg (nach 2,03 im ersten Quartal 2012). Sie sanken kontinuierlich auf den Wert von 1,61 EUR/kg im vierten Quartal (2012: 1,83 EUR/kg). Das allgemein nachgebende Preisniveau führte auch bei Lenzing Modal® und TEN-CEL® zu moderaten Preisanpassungen.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Faserabsatzmengen

Faserabsatzmengen

Nach Produktgruppen in Prozent Lenzing Modal® 19% TENCEL® 22% Lenzing Viscose® 59%

Faserabsatzmengen

Lagebericht 2013

Faserabsatzmengen nach Kernmärkten

Der Preisrückgang führte beim Umsatz nach Segmentberichterstattung 2013 im Segment Fibers zu einem Rückgang auf EUR 1.754,5 Mio (nach EUR 1.883,0 Mio im Jahr zuvor). Das Segment-EBITDA sank auf EUR 205,7 Mio (nach EUR 338,7 Mio). Die EBITDA-Marge im Segment Fibers kam bei 11,6% zu liegen (nach 17,9% im Vorjahr). Die verschlechterten Margen waren Folge des Preisdruckes. Teilweise günstigere Energie- und Chemikalienkosten konnten den Faserpreisrückgang bei weitem nicht ausgleichen.

Aufgrund der aktuellen Marktlage sowie der Markterwartungen für die kommenden Quartale wurde der Bau des geplanten Viscosefaserwerks in Indien bis auf Weiteres aufgeschoben. Die bisher erworbenen bzw. erstellten Anlagen in Bau wurden im Jahresabschluss 2013 wertberichtigt, was zu nicht cash-wirksamen Belastungen in Höhe von rund EUR 3,4 Mio führte.

Bau der TENCEL® Produktionsanlage in Lenzing im Plan

Der Bau der ersten TENCEL® Jumbo-Produktionsanlage am Standort Lenzing verlief 2013 nach Plan. Verzögerungen durch die schlechte Witterung im ersten Quartal wurden wieder aufgeholt. Zu Jahresende 2013 war bereits fast das gesamte technische Equipment installiert. Alle Verrohrungs- und Verkabelungsarbeiten lagen im Zeitplan, sodass erste Tests einzelner Anlagenteile bereits gestartet wurden. Lenzing hält am Zeitplan fest, wonach voraussichtlich um die Jahresmitte 2014 die ersten TENCEL® Fasern im neuen Werk produziert werden können. Die neue Anlage wird nach einer Anlaufphase eine Jahresnennkapazität von 67.000 Tonnen TENCEL® Fasern aufweisen. Die Investitionskosten werden infolge Anpassungen bei der Anlagensicherheit und einer erhöhten Produktionsmenge bei rund EUR 150 Mio liegen.

Das neue TENCEL® Werk repräsentiert die neueste Generation der TENCEL® Technologie. In das Anlagendesign floss die langjährige Erfahrung aller bestehenden TENCEL® Werke der Lenzing Gruppe ein. Durch eine einzige Produktionsstraße mit hoher Kapazität erwartet Lenzing im laufenden Betrieb niedrigere spezifische Betriebskosten, eine nochmals verbesserte Anlagensicherheit sowie Anlagenverfügbarkeit und damit zusätzliche Wettbewerbsvorteile. Die TENCEL® Produktion in Lenzing wird 140 neue hochwertige Arbeitsplätze am Standort Lenzing schaffen. Dies stellt eine deutliche Abfederung der anderweitig geplanten Personalmaßnahmen am Hauptstandort dar.

Business Unit Textile Fibers

Die Business Unit Textile Fibers steuerte im Geschäftsjahr 2013 durch Erschließung und Forcierung neuer Märkte sowie durch verstärkte Verkaufsaktivitäten bei Spezialfasern der schwachen Preisentwicklung bei Standardfasern entgegen. Die Versandmenge bei Textilfasern wuchs um rund 9% von 572.000 Tonnen auf rund 621.000 Tonnen.

Der Absatzmarkt für Standard-Viscosefaser war das gesamte Jahr über von anhaltendem Preisdruck infolge der Überkapazitäten in China geprägt. Exporte chinesischer Hersteller führten auch auf den mengenmäßig wichtigen anderen Absatzmärkten der Lenzing Gruppe wie Indonesien und der Türkei zu einer beständigen Preiserosion.

Wesentlich erfreulicher verlief 2013 das Geschäft mit der Spezialfaser Lenzing Modal®. Hier konnte 2013 ein neuer Absatzrekord erreicht werden. Vor allem der Absatz von MicroModal® sowie von MicroModal® AIR konnte durch entsprechende Marketingmaßnahmen angehoben werden. Auch die Nachfrage nach der neu eingeführten spinngefärbten Modalfaser Lenzing Modal® Color entwickelte sich positiv. Der vergleichsweise hohe Baumwollpreis am wichtigen Modal-Absatzmarkt China unterstützte die Nachfrage nach Lenzing Modal® als Mischfaser in besonders hochwertigen Geweben. Die Preisprämie von Lenzing Modal® gegenüber Viscose lag das gesamte Jahr über auf hohem Niveau.

Der Absatz der Spezialfaser Lenzing FR® war 2013 erfreulich und lag mengenmäßig über dem Vorjahresniveau. Lenzing FR® konnte vor allem im Wachstumssegment industrielle Schutzbekleidung Erfolge erzielen. Basis für Lenzing FR® sind Modalfasern. Neu am Markt eingeführt wurden 2013 die ersten flammhemmenden TENCEL® Fasern.

Der Absatz von TENCEL® Fasern für den textilen Einsatz lag 2013 bei attraktiven Preisprämien gegenüber Viscosefaser auf hohem Niveau. Lenzing konnte, auch in Hinblick auf die für um die Jahresmitte 2014 geplante Inbetriebnahme der neuen TENCEL® Produktion in Lenzing, neue Märkte und neue Kundensegmente erschließen. Die Versandmenge lag trotz der Betriebsunterbrechung im TENCEL® Werk Heiligenkreuz über dem Vorjahreswert. Die Produkte TENCEL® LF sowie die neuen, besonders hochwertigen TENCEL® Typen Micro-LF und TEN-CEL® Micro fanden in Asien hohen Zuspruch seitens der Kunden. Ebenso konnte im Bettwäschesegment der Einsatz von TENCEL® Fasern weiter vorangetrieben werden.

Sowohl für Lenzing Modal® als auch für TENCEL® im textilen Einsatzbereich war 2013 der Hauptabsatzmarkt Asien.

Lagebericht 2013

Textilfaser-Innovationen 2013

Lenzing präsentierte zu Ende des zweiten Quartals 2013 die flammhemmende Lenzing FR® "Divanfaser" für den Einsatz in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dort gelten besonders strenge Sicherheitsrichtlinien. Lenzing FR® überzeugt, da die Faser im Brandfall nicht schmilzt, tropft und nachglimmt.

Bei der 2012 am Markt eingeführten, spinngefärbten Lenzing Modal® COLOR Faser wurde im Berichtsjahr die Farbpalette in Hinblick auf weitere Applikationen aufgestockt.

Bei TENCEL® lag der Schwerpunkt auf der Erweiterung der Anwendungsgebiete für diese vielseitige Faser. So wurden TENCEL® Fasern 2013 erstmals in Möbelstoffen für Sofas eingesetzt. Neben optischen Vorteilen, wie intensiver Farbe und samtigem Glanz, profitieren Sofas mit TENCEL® Bezug von einer geringeren elektrostatischen Aufladung im Vergleich zu bisher üblichen Polyesterbezügen. Zudem können die Bezugsstoffe in der Haushaltswäsche gewaschen werden und sind somit besonders einfach sauber zu halten.

Weiters wurde im Berichtsjahr intensiv an neuen Einsatzmöglichkeiten von TENCEL® im Baubereich geforscht. Nach ersten Markterfolgen mit TENCEL® Pulver in pastösen Putzen lag ein Fokus 2013 auf der Entwicklung von TENCEL® Zusätzen als Stabilisator in verschiedenen Betonanwendungen.

Business Unit Nonwoven Fibers

Der Nonwovens-Fasermarkt war auch im Geschäftsjahr 2013 von attraktiven Wachstumsraten gekennzeichnet. Nach ersten Schätzungen bewegte sich das globale Wachstum am mengenmäßig größten Nonwovens-Markt, jenem für Wischtücher (Wipes), neuerlich zwischen 6 und 7%1 . In diesem Bereich ermöglichte steigender Wohlstand in den Entwicklungs- und Schwellenländern überdurchschnittliche Wachstumsraten. Der nordamerikanische Markt zeigte ein anhaltendes Wachstum. Europa entwickelte sich stabil. Asien setzte den Aufholtrend auch 2013 fort.

Klarer Wachstumsfokus Nonwovens der Lenzing Gruppe

Die Nachfrage nach Lenzing Nonwovens-Fasern war 2013 stabil auf hohem Niveau. Die Preise entwickelten sich im Gegensatz zum textilen Marktsegment deutlich weniger volatil. Allerdings wirkten sich die schwachen Preise am textilen Fasermarkt ab dem zweiten Halbjahr zunehmend auch auf den Nonwovens-Markt in Asien aus. Europa und die USA waren von dieser Entwicklung weniger betroffen. Insgesamt lagen die Nonwovens-Faserpreise 2013 unter jenen des Vorjahres.

Das Nonwovens-Geschäft der Lenzing Gruppe war 2013 von neuerlich steigenden Absatzmengen gekennzeichnet. Die Versandmenge lag mit rund 269.000 Tonnen (nach rund 238.000 Tonnen) um rund 13% über dem Vorjahres-Vergleichswert. Aufgrund der schwachen Entwicklung im Textilfaserbereich konnten im Laufe des Jahres mehr Produktionskapazitäten der Gruppe für Nonwovens bereitgestellt werden. Zudem waren erstmals die im Jahr 2012 in Betrieb genommenen Zusatzkapazitäten in den USA und Indonesien ganzjährig verfügbar.

Der überwiegende Teil der Lenzing Nonwovens-Fasermenge kommt in Wischtüchern (Wipes) zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2013 wurden im Wipes-Sektor am wichtigen US-Markt, trotz Konkurrenz aus China und Indien, bestehende Kooperationen verlängert und neue Kunden und Einsatzgebiete erobert. In Asien konnten Lenzing Nonwovens-Fasern für den Einsatz in hochwertigen Gesichtsmasken ebenso punkten wie im Damen-Hygienesektor. Erstmals wurden in Indonesien mit lokalen Partnern Kooperationsprogramme aufgelegt.

Für die erste hydrophobe Cellulosefaser TENCEL® Biosoft wurden im Geschäftsjahr 2013 mit Kunden aus dem Markenartikelbereich erste Anwendungsversuche gestartet.

Mit "EUROCEL" präsentierte Lenzing im Geschäftsjahr 2013 eine neue Faser-Mischqualität, die je zur Hälfte aus in Europa besonders umweltfreundlich hergestellten hochwertigen Lenzing Viscosefasern und TENCEL® besteht. EUROCEL ist eine neuartige High-End-Nonwovens-Qualität, die schwerpunktmäßig im Hygienebereich (u.a. Babypflege) sowie im Haushalts- und Industriesektor zum Einsatz kommen wird. Das dahinterstehende Konzept, nachweislich in Europa hergestellte Fasern für europäische Produkte zu liefern, wendet sich an Kunden, die sich mit Regionalität und Nachhaltigkeit differenzieren wollen.

Business Unit Pulp

Die Business Unit Pulp sichert die Versorgung der Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit geeigneten Faserzellstoffqualitäten. Faserzellstoff (Dissolving Wood Pulp) ist der wichtigste Einsatzstoff für die Erzeugung industriell hergestellter Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Die Lenzing Gruppe betreibt Zellstoffwerke am Standort Lenzing und in Paskov (Tschechien). Darüber hinaus bezieht Lenzing Zellstoff großteils über langfristige Lieferverträge. Die Beschaffung erfolgt dabei sowohl unter klaren betriebswirtschaftlichen als auch ökologischen Aspekten im Sinne zertifizierter Waldregionen und zertifizierter Plantagenbewirtschaftung.

Im Berichtsjahr stiegen die Kapazitäten am weltweiten Markt für Dissolving Wood Pulp erneut um rund 18% auf nunmehr 5,0 Mio Tonnen lufttrockenen Zellstoffs. Der Durchschnittspreis für Faserzellstoff sank in der Folge nach dem starken Einbruch im Jahr 2012 im Berichtsjahr nochmals um rund 16% auf USD 895 je Tonne lufttrockenen Zellstoffs (2012: USD 1.060, 2011: USD 1.870). Die Einführung von Strafzöllen in China für Importe aus Kanada, den USA und Brasilien per 7. November 2013 ließ die Preise bislang nur leicht ansteigen. Aufgrund der aktuellen Überkapazitäten am Weltmarkt ist vorerst nicht mit einem nachhaltigen Anstieg der Faserzellstoffpreise zu rechnen.

Lagebericht 2013

Mit einer Gesamtproduktionsleistung von 523.000 Tonnen Faserzellstoff (2012: rund 407.000 Tonnen) konnte der Eigenversorgungsgrad der Lenzing Gruppe 2013 trotz gestiegener Faserproduktion unverändert bei rund 50% gehalten werden. Der restliche Bedarf wurde fast ausschließlich über bestehende langfristige Lieferverträge gedeckt. Bei der Auswahl der Zellstofflieferanten und auch beim Holzeinkauf kommen die strengen Prinzipien der konzernweiten Einkaufspolitik (www.lenzing.com/pulp/pulp-sourcing-policy) zur Anwendung. Wann immer möglich, bezieht die Lenzing Gruppe Zellstoff und Holz, die nach FSC und PEFC zertifiziert sind.

Im Berichtsjahr konnte die mengenmäßige Zellstoffversorgung der Lenzing Gruppe sichergestellt werden.

Zellstoffproduktion in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien)

Am Standort Lenzing ermöglichte eine Jahresproduktion von 291.000 Tonnen Zellstoff1 die physische Zellstoff-Vollintegration. Geringe Mengen wurden zudem außerhalb der Lenzing Gruppe abgesetzt.

In Paskov wurde das Aus- und Umbauprogramm 2013 weitgehend abgeschlossen und es konnte ein Ausstoß von 232.000 Tonnen Faserzellstoff erzielt werden. Die Produktion wurde zu 100% auf Faserzellstoff zur vorrangigen Deckung des Eigenbedarfs der Lenzing Gruppe umgestellt.

Holzversorgung

Die Holzversorgung der beiden Lenzing Zellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) wurde im Jahr 2013 erneut durch ein entsprechendes Supply-Chain-Management abgesichert.

Am Standort Lenzing konnte durch großräumige Beschaffung und eine langjährige Zusammenarbeit mit internationalen Schlüssellieferanten die optimale Versorgung mit Buchenholz sichergestellt werden. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2013 war marktseitig eine Verknappung sowohl bei Nadel- als auch Laubholz zu bemerken, die auf den starken Bedarf an Energieholz zurückzuführen war. Die nicht kaskadische Nutzung von Holz zur reinen Energieerzeugung führt unweigerlich zu Lieferengpässen, weiter steigenden Kosten und einem weiter zunehmenden Lieferwettbewerb. Die Lenzing Gruppe konnte aufgrund der langjährigen Partnerschaft mit Holzanbietern aus Österreich und den angrenzenden Staaten dennoch einen substanziellen Vorrat zum Jahresende aufbauen.

Das Lenzing Zellstoffwerk in Paskov profitierte von einem relativ hohen Winterlagerbestand bei Holz, der sich bis ins erste Halbjahr 2013 erstreckte. Ab Jahresmitte zogen die Holznachfrage und damit die Holzpreise auch in Tschechien an, da neben Holzeinlagerungen für die Heizperiode 2013/14 auch ein neues Spanplattenwerk in Mähren in Betrieb gegangen war. Der Lenzing Holzeinkauf begegnete dieser Entwicklung erfolgreich durch einen verstärkten Holzimport und konnte so erneut das nötige Winterlager aufbauen.

Co-Products

Der Bereich Co-Products der Business Unit Pulp vertreibt jene Nebenprodukte, die bei der Faser- und Zellstoffproduktion anfallen. Diese hochwertigen Co-Products wie Essigsäure, Natriumsulfat und Soda werden unter anderem von Abnehmern in der Lebens- und Futtermittelindustrie sowie der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie weiterverarbeitet.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte die Lenzing Gruppe insbesondere bei Essigsäure für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie bei Rohstoffen für den Zuckerersatzstoff Xylose eine erfreuliche Nachfrage bei stabilen Erlösen. Bei Furfural war 2013 ein Überangebot am Markt feststellbar. Die Preise für Natriumsulfat waren zufriedenstellend.

Business Unit Energy

Die Business Unit Energy sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstätten der Lenzing Gruppe weltweit. Dies umfasst auch die konzeptionelle Entwicklung und die laufende Optimierung aller Energieversorgungsanlagen der Lenzing Gruppe. Weil die Zellstoff- und Faserproduktion ein sehr energieintensiver Prozess ist, kommt der Business Unit Energy eine sehr wichtige Rolle bei der Kostenoptimierung und der Sicherstellung der Produktion zu.

Der europäische Strommarkt war im Jahr 2013 von sinkenden Spot- und Terminmarktpreisen gekennzeichnet. Der Erdgas-Spotpreis verharrte in Europa im Berichtsjahr bedingt durch den hohen Ölpreis und ein geringes Angebot an Flüssigerdgas (LNG) auf hohem Niveau, ebenso die Rohölpreise. Die Lenzing Gruppe bezieht den Großteil der benötigten Energie über Fixlieferverträge, weshalb das Unternehmen von der Entwicklung der Spotmärkte weitgehend unbeeinflusst blieb.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen 2013 weitgehend im Normalbetrieb mit niedrigen Stillstandszeiten.

Standort Lenzing, Oberösterreich

Am Standort Lenzing wurden 2013 laufend Projekte zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung umgesetzt. Der Bezug fossiler Brennstoffe konnte durch vermehrten Einsatz von Reststoffen weiter reduziert und die günstigen Strom- und Kohlepreise genutzt werden. Weiters wurde die Leistung eines Kessels durch Umbau optimiert. Zur Absicherung der Eigenstromversorgung wurde im Berichtsjahr mit der Installation einer neuen Dampfturbine begonnen.

Lagebericht 2013

Brennstoffmix am Standort Lenzing*

Biogene Brennstoffe und Reststoffe (CO2-neutral) Fossile Brennstoffe
87,3% 12,7%
Reststoffe/Klärschlamm Erdgas
28,0% 5,8%
Rinde/Sägespäne Kohle
10,1% 6,8%
Laugen Öl
49,2% 0,1%

*) inkl. RVL

Standort Heiligenkreuz, Burgenland

In Heiligenkreuz wurde 2013 in Zusammenarbeit mit einem österreichischen Energieversorger die Möglichkeit einer Teilnahme am Regelenergiemarkt geprüft. Die Zwischenergebnisse dieser Untersuchung fielen durchwegs positiv aus.

Standort Paskov, Tschechien

Im Zuge der Adaptierung des Zellstoffwerks Paskov wurde die Umsetzung verschiedener energierelevanter Projekte 2013 vorangetrieben. So wurden im Berichtsjahr die Arbeiten an der Eindampfanlage für Bleichereiabwässer und der Speisewasseraufbereitung abgeschlossen und diese Anlagen erfolgreich in Betrieb genommen. Weiters wurden zwei bestehende Dampfturbinen adaptiert.

Vergleich der Energiequellen

Biogene Brennstoffe 13,2% 50,5% 87,3%
Kernenergie 5,2% 0,0% 0,0%
Öl 31,4% 0,3% 0,1%
Gas 21,3% 15,2% 5,8%
Kohle 28,9% 34,1% 6,8%

*) inkl. RVL

Ausblick Segment Fibers

Zu Jahresbeginn 2014 war keine Veränderung der anhaltend sehr schwierigen Preissituation bei Man-made Cellulosefasern erkennbar.

Nach jüngster Einschätzung des "International Cotton Advisory Committee" (ICAC)1 wird die Baumwoll-Produktion in der laufenden Saison 2013/14 mit minus 4,1% auf 25,7 Mio Tonnen zurückgehen. Die Nachfrage wird nur minimal um voraussichtlich 1,1% auf 23,6 Mio Tonnen steigen. Dies würde in der vierten Saison in Folge einen beträchtlichen Überhang der Produktion über den Verbrauch bedeuten und in weiterer Konsequenz die Lagerbestände weiter anwachsen lassen.

Bei freier Entfaltung der Marktkräfte würde der Angebotsüberschuss für Baumwolle das Preisniveau nach unten korrigieren, was negative Effekte auf alle anderen Fasern haben könnte. Die Subventionspolitik für chinesische Baumwolle wirkt weiterhin marktverzerrend. Somit kann zum jetzigen Zeitpunkt keine klare Preisprognose für Baumwolle gegeben werden.

Eine gute Nachfrage-Entwicklung prognostiziert ICAC für die nächste Baumwoll-Saison 2014/15. Die Baumwollproduktion durfte weiter um 1,3% auf 25,4 Mio Tonnen zurückgehen, die Nachfrage um 4,0% auf 24,5 Mio Tonnen ansteigen. Allerdings würde sich dennoch ein neuer Baumwolllager-Höchststand von 20,8 Mio Tonnen einstellen mit hohem Spekulationspotenzial und der Gefahr von Preisschwankungen.

Lagebericht 2013

Die Lenzing Gruppe strebt für 2014 auch unter diesen aktuellen Rahmenbedingungen im Kerngeschäft Fasern ein weiteres Mengenwachstum auf etwas unter eine Million Tonnen verkaufte Fasern an. Ursache dafür werden voraussichtlich die ersten Verkaufsmengen aus der neuen TENCEL® Anlage am Standort Lenzing sowie eine stabile ganzjährige Fahrweise der Linie 5 bei SPV sein. Diese Mehrmenge wird sich aufgrund der erwarteten schwachen Preisentwicklung voraussichtlich kaum in den Segment-Umsatzzahlen niederschlagen.

Bei den Rohstoffpreisen ist eine leicht steigende Entwicklung zu erwarten. Bei den Personalkosten ist mit ersten positiven Effekten aus dem excelLENZ 2.0 Programm zu rechnen.

Die ausreichende Versorgung beider Lenzing Zellstoffwerke mit Holz ist auch für 2014 und darüber hinaus grundsätzlich sichergestellt. Bei Zellstoff wird der Eigenversorgungsgrad weiter ansteigen. Der Rest ist weitestgehend über langfristige Lieferverträge sowie über Zukäufe am Spotmarkt abgesichert. Bei den Energiekosten sind keine gravierenden Preisveränderungen 2014 zu erwarten.

Segment Engineering

Das Segment Engineering besteht im Wesentlichen aus der Lenzing Technik GmbH und deren Tochterunternehmen Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd. und LENO Electronics GmbH. Lenzing Technik bietet Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Engineering und Contracting, Anlagenbau und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik an und realisiert Projekte auf globaler Basis.

Im Jahr 2013 konnte das Segment Engineering sowohl Umsatz als auch Ergebnis gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum trotz eines schwächeren Investitionsklimas steigern. Dabei wuchs das Geschäft mit externen Kunden stärker als jenes innerhalb der Lenzing Gruppe. Die Auslastung war im gesamten Jahresverlauf über alle Geschäftsbereiche hinweg sehr gut.

Der Gesamtumsatz des Segments Engineering des Jahres 2013 belief sich auf EUR 125,1 Mio, nach EUR 121,8 Mio im Jahr 2012. Davon entfielen rund EUR 49,5 Mio auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 47,1 Mio im Jahr 2012). Das EBITDA nach Segmentberichterstattung betrug EUR 9,1 Mio nach EUR 10,2 Mio im Vorjahr. Der Personalstand des Segments Engineering zum 31. Dezember 2013 war mit 712 Mitarbeitern (inkl. Lehrlinge) gegenüber 711 zu Jahresende 2012 praktisch unverändert. Wie in den vergangenen Jahren wurden zur Abdeckung von Auftragsspitzen auch 2013 Leiharbeitskräfte herangezogen.

Engineering und Contracting

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting bietet Lenzing Technik Engineering- und Projektleistungen sowie Anlagen- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an. Das Geschäftsfeld umfasst die Bereiche Viscose- und Fasertechnik, Umwelttechnik, Zellstofftechnologie und Filtrations- und Separationstechnik.

Der Bereich Viscose- und Fasertechnik entwirft und fertigt die Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe und trägt derart maßgeblich zur Absicherung der Innovations- und Marktführerschaft der Lenzing Gruppe bei. Im Bereich Umwelttechnik liegt der Tätigkeitsschwerpunkt auf verschiedenen Technologien zur Reduktion und Eliminierung von belasteten Abgasen in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Der Bereich Zellstofftechnologie bietet weltweit Consulting- und Engineeringleistungen für die Zellstoffindustrie an. Im Berichtsjahr trug dieser Geschäftsbereich maßgeblich zur erfolgreichen Umrüstung des Lenzing Zellstoffwerkes Biocel Paskov (Tschechien) auf Faserzellstoff bei.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seine starke Weltmarktposition weiter festigen und erfolgreich neue Anwendungen sowie Märkte außerhalb der Lenzing Gruppe erschließen. Stetige Innovation und die Erweiterung des weltweiten Vertriebsnetzes bildeten 2013 die Basis für weiteres Wachstum in diesem Bereich. Ein Beispiel waren 2013 hochwertige, rückspülbare Mikrofilter, die Lenzing Technik unter der Marke OptiFil erfolgreich nun auch in der Nahrungsmittel- und Papierindustrie vertreibt.

Das Geschäftsfeld Engineering und Contracting verzeichnete im Jahr 2013 einen sehr guten Geschäftsverlauf. Lenzing Technik profitierte sowohl von der Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe als auch von einer Reihe von Großprojekten externer Kunden in der Zellstoffbranche sowie im Bereich Filtrations- und Separationstechnik.

Anlagenbau und Industrieservice

Im Geschäftsfeld Anlagenbau und Industrieservice bietet das Segment Engineering Leistungen als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen an. Im Geschäftsjahr 2013 konnte der Bereich Mechanische Fertigung, aber insbesondere auch der Bereich Industrieservice sowohl die Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe als auch die starke Nachfrage externer Kunden für sich nutzen. Der Vertriebsfokus lag 2013 auf dem externen Markt.

Die in diesem Geschäftsfeld tätige Tochtergesellschaft Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd konnte 2013 einen erfreulichen Auftragseingang verzeichnen, der sowohl von bestehenden als auch neuen Kunden akquiriert werden konnte.

Der Bereich Blechtechnik behauptete seine Marktposition in einem schwierigen Marktumfeld und konnte die erfolgreiche Entwicklung im Berichtsjahr fortsetzen.

Automation und Mechatronik

Im Geschäftsfeld Automation und Mechatronik ist Lenzing Technik als Spezialist für herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozessindustrie sowie den Bau von elektromechanischen Geräten und Leiterplattenbestückung positioniert.

Lagebericht 2013

Im Bereich Prozessautomation konnte der Umsatz 2013 gesteigert und das Ergebnis auf Basis einer sehr guten Auslastung gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verbessert werden. Innovative Lösungen im Bereich Robotik stießen auf großes Interesse am Markt. Auch im Bereich Mechatronik konnte der Absatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bei gleichzeitig deutlich besseren Margen aufgrund von Prozessoptimierungen und Modernisierungen von Produktionsanlagen angehoben werden.

Ausblick Segment Engineering

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2014 erwartet das Segment Engineering aufgrund des Abschlusses der großen Ausbauprojekte innerhalb der Lenzing Gruppe und des laufenden Kostensenkungsprogrammes einen deutlichen Rückgang bei den internen Umsätzen. Dies wird auch die planmäßige Beendigung von Leiharbeitsverträgen zur Folge haben. Der Fokus wird im Segment Engineering daher auf dem weiteren Ausbau des Geschäfts mit externen Kunden liegen. Mit innovativen Produkten und Lösungen sowie einer verstärkten Vertriebsaktivität soll die erfolgreiche Entwicklung der Lenzing Technik fortgesetzt werden. Der Auftragsrückgang seitens der Lenzing Gruppe wird aber voraussichtlich nur teilweise ausgeglichen werden können.

Segmente Aufgegebene Geschäftsbereiche und Sonstige

Das Segment "Aufgegebene Geschäftsbereiche" umfasst die verkaufte Business Unit Plastics sowie das beendete Joint Venture mit der SGL Carbon und Kelheim Fibres, European Precursor (EPG). Im Segment "Sonstige" sind im Wesentlichen die Aktivitäten der Dolan GmbH in Kelheim, welche Synthesefasern produziert und bislang Teil des Segments Plastics Products war, sowie das Bildungszentrum Lenzing (BZL) zusammengefasst.

Segment Aufgegebene Geschäftsbereiche

Der Verkauf der Business Unit Plastics (Lenzing Plastics GmbH) wurde mit Stichtag 27. Juni 2013 finalisiert. Käufer war ein österreichisches Konsortium unter Führung der Invest AG, der Beteiligungsgesellschaft der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich, mit Sitz in Linz. Nach dem vollständigen Verkauf der ehemaligen Business Unit Plastics beteiligte sich die Lenzing Gruppe mit 15% an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz. Der Verkauf erfolgte aufgrund einer strategischen Fokussierung der Lenzing Gruppe auf das Kerngeschäft, industriell hergestellte Cellulosefasern. Für die European Precursor GmbH (EPG) wurden 2013 Verwertungsoptionen weiterverfolgt.

Segment Sonstige

Bei Dolan konnte der Absatz bei Markisen und im Outdoor-Bereich 2013 gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden. Insbesondere in den USA war eine stärkere Nachfrage nach Markisen zu bemerken. Bei Cabrio-Verdecken zeichnete sich im Jahresverlauf eine Normalisierung der Nachfrage ab. Im Gesamtjahr 2013 kamen die Absatzzahlen bei Cabrio-Verdecken jedoch unter dem Vorjahresniveau zu liegen. Der Geschäftsbereich Filtration entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zufriedenstellend.

Der Umsatz des Segments Sonstige belief sich auf EUR 51,6 Mio (nach EUR 42,2 Mio 2012 angepasst). Das Segmentergebnis (EBITDA) betrug EUR 6,2 Mio (2012: EUR 3,5 Mio angepasst), das EBIT kam bei EUR 5,3 Mio nach EUR 2,7 Mio (angepasst) im Vorjahresvergleichszeitraum zu liegen.

Ausblick Segmente Aufgegebene Geschäftsbereiche und Sonstige

Für die European Precursor GmbH werden weiterhin Verwertungsoptionen geprüft. Bei Dolan sollte die weitere konjunkturelle Erholung in Europa zu einer Nachfragebelebung führen.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Aktuelle Überkapazitäten bei Viscosefasern und das All-Time High der Baumwolllagerbestände stellen ein schwer einzuschätzendes Risiko für die kurz- und mittelfristige Faserpreisentwicklung dar. Das Internationale Cotton Advisory Committee (ICAC) schätzt die weltweiten Baumwolllagerbestände auf 19,9 Mio Tonnen bis zum Ende der laufenden Saison (Ende Juli 2014), wobei alleine auf China 11,5 Mio Tonnen – dies entspricht einer Lagerreichweite von ca. 1,5 Jahren – entfallen1 . Vor diesem Hintergrund ist im Jahr 2014 im Man-made Cellulosefaser-Segment weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld zu rechnen.

Das angespannte Preisumfeld zeigte sich bei den chinesischen Spotmarktpreisen für Viscosestapelfasern, die im Jahresverlauf 2013 um 15% auf ein Tief von 12.280 CNY/Tonne fielen und seither erst leicht wieder gestiegen sind (Preis per 23. Jänner 2014: 12.400 CNY/Tonne, Preis per 28. Februar 2014: 12.300 CNY/Tonne).

Der Zellstoffmarkt stagnierte im Laufe des Berichtsjahres auf einem Preisniveau von ca. 900 USD/Tonne. Die Zellstoffversorgung der Lenzing Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2014 als ausreichend gesichert. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei ca. 90%.

Lagebericht 2013

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie die Energiepreise bewegten sich im Jahresverlauf 2013 aufgrund der konjunkturbedingten schwachen Nachfrage leicht nach unten. Massive Risiken in Folge von starken Preisschwankungen sind derzeit kurzfristig nicht zu erwarten.

Allgemeine Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer oder Explosionen, Umweltschäden und Haftungsrisiken stellen ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden daher hoch eingestuft. Im März 2013 gab es ein Brandereignis am Standort Heiligenkreuz, das versicherungstechnisch abgedeckt war.

Die Errichtung der neuen TENCEL® Großanlage am Standort Lenzing verläuft planmäßig. Sämtliche noch nicht begonnene Ausbauprojekte, insbesondere im Bereich Viscosefaser, wurden aufgrund der angespannten Marktlage vorerst gestoppt. Darunter fällt auch der geplante Bau einer Viscosefaserfabrik in Indien.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm jeweils zugeordneten Einheiten übernehmen gemeinsam mit den Leitern dieser Abteilungen umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Lenzing hat mit Stichtag 1. Jänner 2014 seine Organisation auf eine funktionale Ebene umgestellt, um vor allem für den steigenden Wettbewerb in Asien in Zukunft noch besser positioniert zu sein. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten.

Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt weiters über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO®- Standards" nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das EBITDA berücksichtigt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken ergibt sich aufgrund der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing AG bereits zum zweiten Mal von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG www.lenzing.com/konzern/investor-center/corporate-governance.html hinterlegt.

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentlichen Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Lagebericht 2013

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Verkaufsbesprechungen gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in fünf Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

I. Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Am Weltfasermarkt herrscht nach wie vor ein hohes Überangebot an Baumwolllagerbeständen, welches ein Anhalten des starken Preisdrucks auf die gesamte Faserindustrie auch im Jahr 2014 erwarten lässt.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen bereits bestehenden hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der in Zukunft durch den weiteren Ausbau der TENCEL® Faserproduktion weiter erhöht werden soll. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Weiters setzt Lenzing auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Kundenforderungen hat sich im Zuge des schwierigen Marktumfeldes erhöht.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von industriell gefertigten (Man-made) Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserbranche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

II. Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen.

Bei Zellstoff und Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten. Im Geschäftsjahr 2013 wurde der Eigenversorgungsanteil von Zellstoff durch den Ausbau des Zellstoffwerkes in Paskov (Tschechien) weiter erhöht. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei rund 90%. Preisschwankungen werden durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Termingeschäfte für Gas.

Lagebericht 2013

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflichtversicherungs-Programm versichert.

III. Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den USD, CNY und CZK (Siehe Abschnitt V. Verwendung von Finanzinstrumenten). Dieses Risiko wird durch eine vom Vorstand genehmigte Absicherungsstrategie vermindert. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatz- und Beschaffungsgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell grundsätzlich als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und deren negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Kontrahentenrisikolimit begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst.

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Steuerprüfungen bei den einzelnen Gesellschaften vor Ort können zu nicht unerheblichen nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Das dynamische Wachstum der Lenzing Gruppe und die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen und Verhaltensanforderungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen, mangelnde Dokumentation oder persönliches Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance-Organisation und einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex (Code of Conduct).

IV. Personelle Risiken

Nachfolgeplanung/qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Lagebericht 2013

V. Sonstige Risiken

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing Gruppe plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes, speziell im TENCEL® Segment, fortzusetzen. Überdies bezieht die Lenzing Gruppe große Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand.

Ungünstige ökonomische oder rechtliche Rahmenbedingungen, wie vor allem die aktuellen Überkapazitäten bei Viscosefasern in Asien und die hohen Baumwolllagerbestände, können die Umsetzung einschließlich der Finanzierungsmöglichkeiten von langfristigen Expansionsplänen negativ beeinflussen. Die Lenzing Gruppe könnte weiters mit dem Risiko konfrontiert werden, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweist und eine volle Ausnutzung der Produktionskapazitäten nicht gewährleistet wäre.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft und vom Treasury laufend überwacht werden. Die Lenzing Gruppe verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, CNY und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management und Treasury statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 47,85% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise resultieren.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Lagebericht 2013

Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung sind eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt, die regelmäßig mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates beraten und angepasst werden.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale sowie IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Einhaltung von Kontrollen obliegt der Abteilung Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich und reflektiert die immer wichtiger werdende Beurteilung und Entscheidungsfindung global geltender Steuerthemen.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird vom Corporate Center Legal Management und einem eigenen In-House Counsel wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Group Compliance sorgt mit der Weiterentwicklung des Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind und welche vorbeugen, dass keine gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen begangen werden. Die Abteilung Group Compliance untersteht direkt dem CFO. Im Rahmen des CMS werden compliance-relevante Risiken kontinuierlich erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen, fehlende compliance-relevante Richtlinien ergänzt, Mitarbeiter global geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen gegeben, die Einhaltung der Vorschriften überprüft, regelwidriges Verhalten bearbeitet und regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen und untersteht bzw. berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige, umfassende schriftliche Berichterstattung an den Vorstand und einmal pro Jahr direkt an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates gewährleistet das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken auch außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher schriftlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2014 gefährden könnten.

Lagebericht 2013

Forschung und Entwicklung

Lenzing wird seit Jahrzehnten als Taktgeber der Man-made Cellulosefaserindustrie anerkannt und setzt hier laufend neue Maßstäbe. Um die Technologie- und Innovationsführerschaft von Lenzing abzusichern, forschen rund 170 Mitarbeiter am Standort Lenzing an der Weiterentwicklung der Prozesstechnologien im Zellstoff- und im Faserbereich, an neuen Produkten sowie an neuen Anwendungen für Lenzing Fasern (Viscose, Modal, Lyocell/TENCEL®).

Im Geschäftsjahr 2013 investierte die Lenzing Gruppe EUR 31,1 Mio (2012: rund EUR 28,3 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati).

Prozessverbesserungen

Den Schwerpunkt der Prozessinnovation bildete 2013 erneut die Weiterentwicklung der TEN-CEL® Technologie mit dem Ziel, die spezifischen Investitionskosten zu senken, die Produktivität zu steigern und Qualitätsoptimierungen zu erreichen. Insgesamt betreibt die Lenzing Gruppe bereits drei TENCEL® Pilotanlagen, um die Prozesse sowie die Eigenschaften dieser Faser im Versuchsmaßstab immer weiter zu erforschen.

Beim Neubau des TENCEL® Werkes in Lenzing wurden erstmals die technologischen Erfahrungen aus dem Betrieb der ehemaligen Courtaulds-Werke Grimsby und Mobile sowie des Lenzing Werkes in Heiligenkreuz zusammengeführt und zu einer gemeinsamen, großindustriellen TENCEL® Technologie vereint. Das neue TENCEL® Werk in Lenzing verbindet damit "Best of Technologies" beider Welten und kann als TENCEL® Technologie der letzten Generation betrachtet werden. Gleichzeitig flossen die neuesten Ergebnisse der TENCEL® Prozessforschung laufend in die Planung und den Bau des Werkes ein. So wurde erstmals die Installation einer TENCEL® Jumbo Line mit einer Jahresnennkapazität von rund 67.000 Tonnen Fasern möglich.

Bei Viscose- und Modalfasern lag das Augenmerk in der Forschung 2013 auf stetigen Qualitätsverbesserungen durch die Entwicklung neuer Zusatzstoffe sowie in der Nachbehandlung der Fasern. Damit wird die ideale Verarbeitbarkeit dieser Fasern in der textilen Kette gewährleistet. Auch standen Technologien zur Optimierung der Rückgewinnung eingesetzter Chemikalien im Berichtsjahr im Fokus.

Im Zellstoffbereich wurden am Standort Lenzing die Chemikalienrückgewinnungsanlagen mit Hilfe neuer Technologien optimiert. Durch die langjährige Erfahrung in Kreislaufschließungen gewinnt die Lenzing Gruppe am vollintegrierten Standort Lenzing wertvolle Co-Produkte. Im Jahr 2013 konnte das neue Co-Produkt Sodagranulat erfolgreich am Markt etabliert werden. Dieses Produkt soll künftig auch am Zellstoff-Produktionsstandort Paskov hergestellt werden. In Paskov wurde im Berichtsjahr zudem die Produktion zur Gänze erfolgreich auf chlorfreie Bleiche umgestellt. Dies erforderte die entsprechende Anpassung aller vor- und nachgelagerten Prozessschritte.

Wo immer möglich und sinnvoll, forschte Lenzing im Rahmen von Forschungskooperationen an Prozessverbesserungen, beispielsweise im Rahmen von FFG1 -Projekten, im COMET2 -Programm oder im Austausch mit Hochschulen.

2) Competence Center for Excellent Technologies; www.ffg.ag/comet

TENCEL® in Partikelform

Intensiv wurde im Berichtsjahr an sogenannten "Non-Fiber"-Anwendungen für TENCEL® geforscht. Dieser Bereich umfasst sämtliche Arten von TENCEL® in Partikelform, beispielsweise als Pulver oder Gel. Die Anwendungsfelder für TENCEL® Partikel sind vielfältig und reichen von der Bauindustrie über Kunststoffverstärkungen bis hin zur Kosmetik. Bereits erfolgreich etablierte Applikationen für TENCEL® Pulver wie Wandverputze, Schaumstoffmatratzen, Farben und Lacke lassen auf eine Vielzahl weiterer attraktiver Einsatzgebiete für TENCEL® schließen, die durch die Lenzing Forschung erschlossen werden.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Produkte der Lenzing Gruppe, industriell hergestellte Cellulosefasern, basieren auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Nachhaltiges Wirtschaften ist bei Lenzing somit bereits durch die Rohstoffbasis bedingt und wird im gesamten Konzern auf allen Ebenen konsequent gelebt.

Die Lenzing Gruppe bekennt sich seit vielen Jahren zu den Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung. Wirtschaftliches Handeln wird bei Lenzing gleichranging mit der Berücksichtigung sozialer Ausgewogenheit und der Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen betrachtet. Im Mittelpunkt des nachhaltigen Handelns stehen eine langfristig wettbewerbsfähige Wertschöpfung in der Produktion sowie eine möglichst schonende Nutzung der Ressourcen. Lenzing ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und setzt sich auch in einem global sehr schwierigen Wettbewerbsumfeld für eine menschengerechte Arbeitswelt ein.

Das Nachhaltigkeitsmodell der Lenzing Gruppe*

*) nicht Teil des Lageberichts

Lagebericht 2013

Verantwortung für die Umwelt

Lenzing Fasern leisten täglich einen wichtigen Beitrag zu einem besseren und komfortableren Leben für viele Menschen; sei es in Bekleidung, in Heimtextilien, dem Gesundheitswesen oder im Hygiene- und Körperpflegebereich. Die Produkte von Lenzing sind dabei oftmals ein unverzichtbarer Teil der modernen Industriegesellschaft geworden. Ziel der Lenzing Gruppe ist es, ihren Beitrag zur Herstellung dieser Gebrauchsgüter unter größtmöglicher Schonung der Umwelt zu leisten. Während die Viscosefaserindustrie in der Vergangenheit als Umweltsünder galt, hat Lenzing bewiesen, dass ihre Herstellung auch nachhaltig möglich ist. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert setzt Lenzing durch stetige Prozessverbesserungen, die Schließung von Chemikalienkreisläufen sowie modernste Abwasser- und Abluftbehandlung die Standards in der umweltfreundlichen Produktion von Man-made Cellulosefasern.

Freiwillige Umweltstandards

Mit der Aufstellung von konzernweit gültigen Umweltstandards verpflichtete sich die Lenzing Gruppe freiwillig zur Einhaltung bestimmter Umweltkriterien. Die Basis dafür bildete die Orientierung an den strengen Richtlinien verschiedener internationaler Standards, wie beispielsweise dem EU Ecolabel. Die Umweltstandards gelten als Richtschnur in allen Weltregionen, an der sich das Handeln des Unternehmens in Bezug auf die Umwelt orientiert.

Verantwortung für die Menschen

Wenngleich die Lenzing Gruppe global tätig ist, bezieht sie ihre Werte aus der europäischen Kultur und lebt diese an allen Standorten weltweit. Prinzipien wie Toleranz, Offenheit und Respekt gegenüber allen Menschen gelten für Lenzing daher überall gleichermaßen. Soziales Engagement war schon immer ein wichtiger Bestandteil der wirtschaftlichen Aktivitäten. Lenzing hat dies als österreichischer Globalisierungspionier in Asien über Jahrzehnte hinweg bewiesen. Es entspricht dem Selbstverständnis des Unternehmens, seinen Mitarbeitern auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein gerechtes und sicheres Arbeitsumfeld zu bieten und den Dialog mit den Mitarbeitern stets auf einer fairen Ebene zu führen.

Lenzing hat im Geschäftsjahr 2013 bewiesen, diese Grundsätze auch dann nicht zu verlassen, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Kosteneinsparungen auf Personalseite unumgänglich machen (siehe dazu Bericht im Kapitel Human Resources).

Lenzing ist somit bestrebt, seinen Mitarbeitern selbst in einem herausfordernden Umfeld interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten mit langfristigen Entwicklungschancen zu bieten.

Verantwortung für die Wirtschaft

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern benötigt es eine Vielzahl von Einsatzfaktoren – von Rohstoffen und Energie über menschliche Arbeitskraft und Know-how bis hin zu Kapital. Lenzing ist bestrebt, den erzielten Mehrwert aus der Faserproduktion in einem langfristig ausgeglichenen, fairen Verhältnis an alle Lieferanten zurückzugeben – seien es Zulieferer, Mitarbeiter oder Kapitalgeber. Die Lenzing Gruppe hat ihre Unternehmensstrategie nie auf kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern immer auf langfristige Performance ausgerichtet. Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg ist daher integrierender Bestandteil des Nachhaltigkeitsdenkens bei Lenzing.

Aktivitäten 2013

Ein Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2013 war die Aktualisierung des Nachhaltigkeitsberichtes. Er ist über die Website des Unternehmens unter der Rubrik "Nachhaltigkeit" abrufbar und kann unter dem Link www.lenzing.com/de/konzern/investor-center/berichtepraesentation/bestellservice.html bestellt werden.

Der im vorangegangenen Berichtsjahr ins Leben gerufene Lenkungsausschuss für Nachhaltigkeit trat im Jahr 2013 quartalsweise zusammen, um Entscheidungen für anstehende wichtige Fragen zu treffen. Im Rahmen der "Lenzing Sustainability Initiative" ist ein multifunktionales Projektteam dafür zuständig, die Aktivitäten im Bereich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit zu koordinieren. So wird der Kennzahlenkatalog für Nachhaltigkeitskriterien ständig überprüft und aktualisiert, um die Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe stetig auszubauen und die Qualität der gesetzten Maßnahmen schrittweise zu verbessern.

Am Viscosefaserstandort in Indonesien (PT. South Pacific Viscose) wurde die Waste Sulphuric Acid Anlage (WSA) weitgehend fertiggestellt. Derzeit ist die Anlage im Probebetrieb, die finale Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2014 geplant. Die WSA konvertiert schwefelhaltige Abgase in Schwefelsäure, die im Betrieb weiter eingesetzt wird. Die Anlage trägt somit einerseits zur Emissionsminderung und andererseits zur weiteren Schließung des Chemikalienkreislaufes bei.

Am Zellstoffstandort in Paskov (Tschechische Republik) wurde 2013 im Zuge des Umbauprojektes von Papier- auf Faserzellstoff die Produktion so umgestellt, dass keine chlorhältigen Bleichchemikalien mehr verwendet werden. Das Werk in Paskov liefert nunmehr nachhaltigen Zellstoff in TCF ("totally chlorine free")-Qualität.

Weiters wurde im Berichtsjahr in Paskov die Anaerobe Abwasserreinigungsanlage fertiggestellt, die die Gesamtreinigungsleistung der Anlage am Standort erhöht.

Auszeichnungen

Seit dem Jahr 2005 ist die Lenzing Aktie durchgehend im VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Dieser Index bestand 2013 aus 22 börsennotierten österreichischen Unternehmen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind. Die Überprüfung erfolgt jährlich auf Basis von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien.

TENCEL® Fasern erhielten im Berichtsjahr eine hohe Auszeichnung im Bereich Nachhaltigkeit. Im quantitativen Teil des Higg Index, dem Materials Sustainability Index (MSI), erreichte TENCEL®

Lagebericht 2013

aufgrund des umweltschonenden Herstellungsverfahrens die höchste Punktezahl aller gängigen Textilfasern. Dabei wurden Umweltauswirkungen in den Kategorien Chemie, Energie und Treibhausgase, Wasser und Landnutzung sowie Abfall berücksichtigt. Der Higg Index ist das Herzstück der Sustainable Apparel Coalition, einer Vereinigung führender Unternehmen der Textil- und Chemieindustrie, Non-Profit-Organisationen sowie Experten aus Forschung und Lehre, mit dem Ziel, die internationale Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten. Die Lenzing Gruppe trat 2010 als erster Faserhersteller auf Einladung der Mitglieder der Sustainable Apparel Coalition bei.

Zertifizierungen

Zertifizierungen beleuchten den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Dies gibt Geschäftspartnern und Kunden die Gewissheit, dass Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden.

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS
18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA
)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov (Tschechische
Republik)

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

Umweltschutz Standort Lenzing

Der Geschäftsbereich Umweltschutz war im Jahr 2013 neuerlich durch den hohen Produktionsausstoß nach den Kapazitätserweiterungen der letzten Jahre gefordert. Durch den laufenden Ausbau der Umweltschutzanlagen und die Adaptierung der Umweltschutzleistungen konnte erneut die geringstmögliche Belastung der Umwelt sichergestellt werden.

Durch die im Jahr 2012 erweiterte Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde den Anforderungen im Abwasserbereich wiederum sehr gut entsprochen.

Im Jahr 2013 erfolgte parallel zur Errichtung der neuen TENCEL® Produktionsanlage die Errichtung der weltweit einzigartigen TENCEL® Abwasservorreinigungsanlage. Diese besteht aus einem Pufferbehälter und einer Biologie mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken. Die so biologisch vorgereinigten TENCEL® Prozessabwässer werden dann der bestehenden Verbandskläranlage zugeführt. Diese Anlagen werden mit Anfahren der TENCEL® Produktion zur Verfügung stehen und können an die spezifischen Abwasserbedingungen angepasst werden.

Zur weiteren Absenkung der Schwefelemissionen und der Verbesserung der Immissionssituation wurden im Berichtsjahr mehrere Maßnahmen umgesetzt, darunter die Ertüchtigung der Geruchsgaserfassung, die Errichtung eines zusätzlichen Adsorbers und einer neuen Kaminanlage im Bereich Rückgewinnungsanlagen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2013 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle, des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, wurde im Oktober 2013 erfolgreich absolviert.

Responsible Care

Bereits seit 1996 nimmt Lenzing am Programm "Responsible Care" des europäischen Chemieverbandes und des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs teil. Mit diesem freiwilligen System dokumentieren Chemiebetriebe ihre Bereitschaft, strenge Anforderungen in Bezug auf Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheit zu erfüllen. Das System Responsible Care wurde im Mai 2013 dem alle drei Jahre durchzuführenden Erneuerungsaudit unterzogen. Bei dieser umfassenden und praxisbezogenen Überprüfung wurde vom externen Begutachtungsteam die gute Erfüllung der Anforderungen für Responsible Care durch Lenzing bestätigt.

Human Resources

Die Marktführerschaft und der technologische Vorsprung der Lenzing Gruppe basieren ganz wesentlich auf dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter stellen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung des Unternehmens dar. Deshalb bietet die Lenzing Gruppe ihren Mitarbeitern laufend eine Vielzahl an Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung, von fachlichen Seminaren bis zur Persönlichkeitsbildung, an. Am Stammsitz des Unternehmens in Lenzing wickelt eine eigene Tochterfirma, das Bildungszentrum Lenzing, den Großteil der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ab.

Für die weltweite Human-Resources-Strategie zeichnet das Corporate Center Global Human Resources verantwortlich. Einer der Schwerpunkte dieser Abteilung lag im Berichtsjahr in der Weiterentwicklung des konzernweiten Aus- und Weiterbildungsangebotes für Führungskräfte.

Lagebericht 2013

So wurde das bewährte Führungskräfte-Entwicklungsprogramm im Jahr 2013 überarbeitet und neu ausgerichtet. Dieses besteht aus fünf Modulen, die an verschiedenen Standorten der Lenzing Gruppe stattfinden. Im Berichtsjahr nahmen 30 Manager aus Europa und Asien an diesem Programm teil. Ziel des Programmes ist es, die Lenzing Top-Führungskräfte mit dem Rüstzeug für den Geschäftsalltag zu versehen und gleichzeitig starke Netzwerke über Standorte und organisatorische Einheiten aufzubauen. Der Asien-Fokus der Lenzing Gruppe fand 2013 in diesem Programm seinen Niederschlag. Zwei der fünf Module wurden in Nanjing (China) und Jakarta (Indonesien) abgehalten.

Um die Nachfolge im mittleren Management und bei Expertenpositionen nach Pensionierungen in den nächsten Jahren zu sichern, wurde 2013 ein Talentmanagement-Programm mit dem Titel "Springboard" (englisch für "Sprungbrett") ins Leben gerufen. Springboard richtet sich an ambitionierte Mitarbeiter, die ein hohes Maß an Leistung und Engagement in ihren derzeitigen Positionen zeigen und die ihre Karriere in der Lenzing Gruppe forcieren möchten.

Weiters wurde im Berichtsjahr die Einführung von Coaching als Führungsansatz weiterverfolgt. Mehr als 50 Führungskräfte absolvierten im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Coaching-Ausbildung. Durch Coaching-Fähigkeiten können Vorgesetzte ihre Mitarbeiter beim Ausbau ihrer Qualifikationen und der Entwicklung ihrer Fähigkeiten sowie im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergespräche besser unterstützen. Darüber hinaus erwerben Topmanager im auf das Coaching-Programm aufbauenden globalen "Supportive Leadership" Programm verschiedenste Methoden und Techniken, die sie in ihrer Führungsarbeit unterstützen. Dieses Format versteht sich außerdem als Plattform für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Im Berichtsjahr 2013 wurde dieses 18-monatige Programm von 13 Lenzing Managern absolviert.

Überzeugende Präsentationen in der Konzernsprache Englisch halten zu können und dabei komplexe Kernbotschaften strukturiert auf den Punkt zu bringen, ist unverzichtbare Voraussetzung im Geschäftsalltag. Lenzing bereitete daher auch im Jahr 2013 wieder mehr als 20 Mitarbeiter mit einem viermoduligen Ausbildungsprogramm auf präsentationstechnische Herausforderungen vor.

Die Ausbildung "Finance for Non-Financials" wurde 2013 erneut angeboten und von 25 Führungskräften absolviert. Darin wird den Teilnehmern Finanzwissen vermittelt, um im Tagesgeschäft besser fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Basierend auf der Neuorganisation der Lenzing Gruppe wurde eine Struktur für die Nachfolgeplanung entwickelt, die bereits im Berichtsjahr an einzelnen Standorten umgesetzt und 2014 auf den gesamten Konzern ausgeweitet wird. Ziel ist es sicherzustellen, dass für Schlüsselpositionen geeignete Nachfolger zur Verfügung stehen.

Per 31. Dezember 2013 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.675 Mitarbeiter (nach 7.033 zum Jahresende 2012), davon 182 Lehrlinge. Diese Reduktion um rund 5,1% war überwiegend Folge des Verkaufs der Business Unit Plastics.

Am Hauptsitz des Unternehmens in Lenzing (Österreich) waren zum Stichtag 31. Dezember 2013 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik, LENO Electronics GmbH sowie BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH insgesamt 2.796 Mitarbeiter1 beschäftigt (nach 3.058 per Ende 2012)2 , davon 171 Lehrlinge (Ende 2012: 180). Zusätzlich befanden sich im Berichtsjahr an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (Großbritannien) 11 Lehrlinge in Ausbildung.

Aufgrund der schwierigen Marktsituation wurden ab Beginn des vierten Quartals 2013 sämtliche Personalaufnahmen gestoppt und Einsparungsmaßnahmen auf Personalseite beschlossen.

Der im Dezember 2013 verabschiedete Sozialplan sieht vor, dass eine entsprechend hohe Anzahl der vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter von der Arbeitsstiftung aufgenommen werden kann. Aufgabe der Stiftung ist es, durch Trainings- und Schulungsmaßnahmen Lenzing Mitarbeiter auf neue Berufe und Herausforderungen optimal vorzubereiten. Die Angebotspalette reicht vom Lehrabschluss, der Absolvierung von Seminaren und Kursen über das Nachholen der Matura oder eines HTL-Abschlusses bis zum Universitäts- oder Fachhochschulstudium.

Mitarbeiter nach Ländern

*) inkl. Lehrlinge, ohne Leiharbeiter, nach Kopfzahl

Sicherheit und Gesundheit

Das Corporate Center Global Safety, Health and Environment (SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Jahr 2013 bildeten die Weiterentwicklung der Reporting- und Kennzahlensysteme im Bereich Arbeitssicherheit, die Herausgabe verschiedener Handbücher zu relevanten Themen sowie das Notfall- und Krisenmanagement die Arbeitsschwerpunkte.

Ein wichtiges Projekt 2013 war die Einführung und Erstellung eines globalen Ereignismeldesystems in der Lenzing Gruppe, SHEARS (Safety, Health and Environment Action Reporting

Lagebericht 2013

System). Dieses System umfasst die Meldung von Ereignissen/Unfällen und Beinahe-Ereignissen, die Risikobewertung sowie Ereignisuntersuchung. Weiters können den jeweiligen Ansprechpartnern Aufgaben zugeteilt werden und auch die Abarbeitung erfolgt über das neue System. Auswertungen in Form von Berichten und Kennzahlen ermöglichen Ableitungen für zukünftige Maßnahmen. SHEARS wurde zuerst am Standort Grimsby (Großbritannien) eingeführt und anschließend an den Standorten Heiligenkreuz und Lenzing (Österreich) ausgerollt. Umfassende SHEARS-Mitarbeiterschulungen stellten sicher, dass das neue Tool gut angenommen und optimal eingesetzt wird.

Im Juni 2013 wurde die jährlich stattfindende "SHE"-Konferenz aller SHE-Manager der Lenzing Gruppe abgehalten. Zusätzlich zu diesem persönlichen Zusammentreffen ermöglichten monatliche Videokonferenzen die Diskussion und den Austausch zu jeweils aktuellen Themen.

Das im vorangegangenen Berichtsjahr erstellte CS2-Sicherheitshandbuch wurde 2013 aufgelegt und in Schulungen an den drei Viscosefaserstandorten Lenzing, Purwakarta und Nanjing vermittelt. CS2, Kohlenstoffdisulfid (auch bekannt als Schwefelkohlenstoff), wird zur Herstellung von Viscosefasern eingesetzt.

Weiters wurde im Berichtsjahr das Notfallmanagementsystem an den Standorten Lenzing und Heiligenkreuz aktualisiert und das Krisenmanagementsystem der PT. South Pacific Viscose evaluiert.

Am Standort Lenzing wurde im Jahr 2013 das Zutrittssystem neu gestaltet. Alle Besucher werden nun elektronisch sowohl beim Zutritt als auch beim Verlassen des Werkes erfasst.

Sicherheit

Durch die Bemühungen der vergangenen Jahre zur weiteren Verbesserung der Sicherheit konnte im Jahr 2013 die Unfallzahl je 1.000 Mitarbeiter nochmals deutlich gesenkt werden.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Die Lenzing Gruppe verfügt an allen Standorten über Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheits-Checks für alle Mitarbeiter, ein striktes Alkoholverbot sowie regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es an den Produktionsstätten verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung, ausgewogene Ernährung in den Betriebsküchen bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Events.

Im Berichtsjahr wurden die angebotenen Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung und der Prävention wie Gesundheitstage und Wirbelsäulenprogramm erneut sehr gut angenommen. Ein besonderer Schwerpunkt lag 2013 auf der Durchführung des Gesundheitsförderungsprojektes bei Lenzing Technik. Im Rahmen dieses Projektes bekamen alle Mitarbeiter des Segments Engineering die Möglichkeit, sich über eine Befragung und in neun Arbeitsgruppen aktiv in die gesundheitsförderliche Weiterentwicklung ihrer Arbeitsplätze und ihrer Arbeitsorganisation einzubringen. Auf diese Weise wurden fast 100 Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die vom Projektlenkungskreis großteils als umsetzbar beurteilt und teils auch sofort umgesetzt wurden. Weiters sieht das Projekt die Ausbildung von Gesundheitszirkelmoderatoren und die Durchführung von Ergonomieberatungen vor.

Corporate Communications

Eine kontinuierliche und transparente Kommunikation zählt zu den Grundvoraussetzungen für ein global agierendes, börsennotiertes Unternehmen wie die Lenzing Gruppe. Die laufende Kommunikation mit allen externen Stakeholdern sowie eine offene Informationspolitik gegenüber Mitarbeitern ist deshalb fixer Bestandteil der Lenzing Unternehmenskultur.

Das Corporate Center Corporate Communications verantwortet alle Kommunikationsprozesse auf Konzernebene. Dies garantiert eine funktionale und kompetente Öffentlichkeitsarbeit. Die eng verzahnte Zusammenarbeit der Corporate Centers Corporate Communications und Investor Relations stellt eine ganzheitliche Betrachtungsweise sicher.

Public Relations

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die interessierte Öffentlichkeit sowie die Mitarbeiter neuerlich umfassend und zeitnah durch die Lenzing Gruppe informiert. Der Informationsfluss an die externe Öffentlichkeit erfolgte unter anderem durch regelmäßige Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über persönliche Kontaktnahme mit Journalisten. Weitere wichtige Infokanäle stellten Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Newsletter sowie ein eigenes TV-Format dar.

Mehrere Mitarbeitermagazine informierten regelmäßig über Neuigkeiten aus der Welt von Lenzing. Während Standortpublikationen in Lenzing, Purwakarta und Paskov jeweils lokal rele-

Lagebericht 2013

vante Informationen in Landessprache boten, erschien das internationale Magazin "Lenzing Inside" erneut zweisprachig auf Deutsch und Englisch und berichtete über Aktuelles aus dem Konzern. Dieses Magazin wurde an Mitarbeiter an allen Standorten des Unternehmens sowie an interessierte Stakeholder und Kunden verteilt.

Mit dem Format "Lenzing TV" zeigt das Unternehmen in 20 Beiträgen jährlich Aktuelles aus der Lenzing Welt. Das Programm wird gemeinsam mit dem oberösterreichischen Regionalsender "BTV" produziert und von diesem auch ausgestrahlt. "Lenzing TV" steht aber auch auf Englisch synchronisiert im Intranet der Lenzing Gruppe allen Mitarbeitern weltweit zur Verfügung.

Ein wichtiger Fokus des Corporate Centers Corporate Communications lag 2013 auf der weiteren Globalisierung der Kommunikation. Zusätzlich wurden erfolgreich weitere Schritte zur stetigen Verbesserung der internen Kommunikation umgesetzt. So starteten im Berichtsjahr am Standort Lenzing Infoscreens an stark frequentierten Plätzen im Werk wie im Betriebsrestaurant oder im Besprechungszentrum. Diese Bildschirme werden laufend mit aktuellen Informationen gespeist, sodass auch Mitarbeiter im Produktionsbereich ohne PC-Zugang stets zeitnah alle Neuigkeiten erfahren.

Feierlichkeiten "75 Jahre Innovation"

Die Lenzing Gruppe beging 2013 ihr 75-jähriges Bestandsjubiläum, das durch das Corporate Center Corporate Communications durch eine Vielzahl von Maßnahmen kommunikativ begleitet wurde.

So wurde ein Buch mit dem Titel "75 Jahre Innovation" herausgegeben, das einen Blick hinter die Kulissen des Entstehens von Innovationen bei Lenzing erlaubt. Das Buch basiert auf persönlichen Gesprächen mit Menschen, die all diese Innovationen vorangetrieben und so die Geschicke des Unternehmens in den vergangenen Jahrzehnten bestimmt haben und nach wie vor bestimmen.

Für eine rund halbstündige Videodokumentation blickten teils jahrzehntelange Wegbegleiter von Lenzing zurück und ließen die Zuseher an ihren Erinnerungen teilhaben.

Eine eigene Website 75years.lenzing.com vereinte die wichtigsten Aussagen des Buches mit einzelnen Videoclips. Die Website bietet darüber hinaus eine Galerie mit Archivaufnahmen vom Werksbau bis zu Werbesujet und Modefotos.

Mehrseitige Advertorial-Strecken mit fundierten Informationen zum Thema Innovationen der Lenzing Gruppe sowie Anzeigen in österreichischen Qualitätstageszeitungen und Wirtschaftsmagazinen sowie online auf ORF.at rundeten den kommunikativen Gesamtauftritt des 75-Jahr-Jubiläums der Lenzing AG ab.

Den Höhepunkt der Feierlichkeiten rund um das Firmenjubiläum bildeten vier Festabende, die Anfang Juni 2013 in Lenzing abgehalten wurden. Rund 3.000 Gäste, darunter Kunden, Partner, Wegbegleiter, Vertreter aus Politik sowie Wirtschaft und natürlich Mitarbeiter, folgten der Einladung.

In einer Multimedia-Show mit dem Motto "Trends, Trees and Technologies" zeichnete Lenzing in vier Show-Blöcken zu den Themen Nachhaltigkeit, Innovation, Produkte und Meilensteine den eindrucksvollen Weg des Unternehmens zum Weltmarktführer nach.

Neuer Nachhaltigkeitsbericht erschienen

Als wichtiger Meilenstein wurde im Frühling 2013 der Lenzing Nachhaltigkeitsbericht unter Federführung des Corporate Centers Corporate Communications neu aufgelegt. Inhaltlich orientierte sich der Bericht erstmals an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) und erfüllt nach Selbsteinschätzung von Lenzing die Anforderungen der Anwendungsebene "B". (Mehr über Nachhaltigkeit bei Lenzing erfahren Sie im Kapitel "Umwelt & Nachhaltigkeit)

Journalistenreise nach Asien

Weiters lud Lenzing im Oktober 2013 gemeinsam mit der Semperit AG Holding österreichische Journalisten zu einer einwöchigen Journalistenreise nach Asien mit Stationen in China, Malaysia und Indonesien ein. Am dichten Programm standen Besichtigungen von Betriebsstätten, Vor-Ort-Präsentationen mit Infos aus erster Hand sowie persönliche Gespräche mit dem Vorstand und dem lokalen Management. Lenzing bot den Medienvertretern die Möglichkeit, die weltweit größte Textilfachmesse der Welt, die Intertextile Shanghai, zu besuchen und sich dort einen Eindruck über die neuesten Trends auf diesem wichtigen Markt zu verschaffen. Ein weiterer Programmpunkt auf Einladung von Lenzing war eine Werksbesichtigung bei der PT. South Pacific Viscose in Purwakarta (Indonesien), dem größten Viscosefaserwerk der Lenzing Gruppe.

Preise und Auszeichnungen

Lenzing wurde im Jahr 2013 erneut mit gewichtigen Preisen und Awards ausgezeichnet.

So konnte Lenzing im Berichtsjahr den OEKO-TEX® Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Produktinnovation für sich verbuchen. OEKO-TEX® ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Produkte aller Verarbeitungsstufen (Fasern, Garne, Gewebe, konfektionierte Endprodukte inklusive Zubehör) entlang der textilen Wertschöpfungskette. Lenzing verfügt für alle seine Fasern über den OEKO-TEX® Standard 100. Die Jury, bestehend aus Vertretern von NGOs, aus Industrie und Forschung sowie Verbänden und der Fachpresse, begründete die Wahl mit der konsequenten Ausrichtung der Lenzing Gruppe auf Innovation sowie der engen Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen und Hochschulen. Dies habe die weltweite Innovations- und Technologieführerschaft ermöglicht.

Des Weiteren wurden Gemüsenetze aus 100% Lenzing Modal® COLOR beim diesjährigen printissimo|embalissimo|fibre PLUS Award mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Das vom Verpackungszentrum Graz eingereichte Projekt "Gemüsenetze aus Cellulosefasern" konnte die Jury überzeugen. Die Auszeichnung kann als klares Signal für steigendes Umweltbewusstsein im Bereich Verpackungen gewertet werden.

Lagebericht 2013

Weiters erhielt Lenzing im abgelaufenen Geschäftsjahr den Positioning Excellence Award von Trout & Partners, einem weltweit führenden Beratungsunternehmen für Strategische Positionierung und Differenzierung. Die Auszeichnung wurde damit begründet, dass Lenzing konsequent eine klare Positionierung als Weltmarktführer bei industriell gefertigten Cellulosefasern verfolgt und sich bereits vor 15 Jahren verstärkt auf Marketing konzentriert habe.

Ausblick 2014

Das angelaufene Geschäftsjahr 2014 wird für Corporate Communications ganz im Zeichen der kommunikativen Begleitung der im Rahmen des Kosteneinsparungsprogrammes excel-LENZ gesetzten Maßnahmen stehen. Lenzing erachtet insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine zuverlässige und solide Informationspolitik als unabdingbar. Nur so können weiterhin tragfähige Beziehungen mit allen Stakeholdern sichergestellt werden.

Investor Relations

Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist als eines der 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs im Leitindex ATX gelistet.

2013 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei EUR 2,8 Mio. Im Gesamtjahr wurden insgesamt 11.050.126 Stück gehandelt. Dies entspricht einem Geldumsatz von EUR 705.410.927,50. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresultimo (30.12.) bei EUR 1.105.409.250,00. Damit erreichte die Lenzing AG im ATX beim Börsenumsatz Rang 13 und bei der Marktkapitalisierung Rang 19.

Lenzing ist außerdem unter anderem im Wiener Börsenindex WBI sowie im VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsindex wurden rund 60 der größten österreichischen Unternehmen an der Wiener Börse analysiert und anhand von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. 21 dieser Unternehmen gehören dem aktuellen VÖNIX an. Die Lenzing AG ist seit dem Jahr 2005 durchgehend gelistet.

Aktieninformationen

ISINAT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Bloomberg LNZ:AV
Reuters LNZNF.PK
Börsenzulassung Wiener Börse
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Aktiengattung Stammaktien
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Geschäftsjahr 01.01. bis 31.12.

Kennzahlen 2013

Stückumsatz 11.050.126
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,8 Mio
Geldumsatz EUR 705.410.927,50
Jahreshöchstkurs EUR 75,92
Jahrestiefstkurs EUR 40,94
Schlusskurs 30.12. EUR 41,64
Jahresperformance -40,18%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.105.409.250,00
Rang Börsenumsatz 13
Rang Marktkapitalisierung 19

Aktien-Performance

Die Weltbörsen entwickelten sich 2013 in Folge der lockeren Geldpolitik der Notenbanken überaus positiv. Der MSCI-World Index verbuchte einen Zuwachs von rund 24% von 1.339 zu Jahresbeginn auf einen Wert von 1.661 zum Ultimo 2013. Der Eurostoxx 50 startete mit 2.711,25 Punkten in das Börsenjahr und stand zu Jahresende 2013 bei 3.109,00 Punkten, ein Plus von rund 15%. Der japanische Leitindex Nikkei legte gar um 56% zu, das war das beste Ergebnis seit mehr als vier Jahrzehnten. Auch der deutsche DAX erreichte neue Rekordstände und überschritt erstmals die 9.500-Punkte-Marke. Insgesamt verzeichnete der DAX 2013 ein Plus von 25,5%.

Der Wiener Leitindex ATX konnte im Jahr 2013 mit der rasanten Entwicklung an den internationalen Börsen nicht Schritt halten. Trotz stetigem Aufwärtstrend ab Juni ging sich für das Gesamtjahr nur ein Plus von rund 6% aus. Der ATX stand zu Jahresbeginn 2013 bei 2.402,22 Punkten und hielt zu Jahresende bei 2.546,54 Punkten.

Das schwierige Marktumfeld für die Lenzing Gruppe in der weltweiten Faserindustrie spiegelte sich im Jahr 2013 auch in der Aktienkursentwicklung des Unternehmens wider. Die Lenzing Aktie startete zum Jahresauftakt mit EUR 69,60 und stieg zunächst auf den Jahreshöchstkurs von EUR 75,92 am 8. Februar 2013. Nach Bekanntgabe eines verhaltenen Jahresausblicks am 22. März gab der Kurs auf unter EUR 70 nach. Ab Juni wurde dann auch die 60-EUR-Marke unterschritten. Bis in den November bewegte sich die Lenzing Aktie im Bereich zwischen EUR 52 und EUR 59, um dann infolge der Gewinnwarnung vom 13. November unter die 50-EUR-Marke abzurutschen. Das Jahrestief wurde am 13. Dezember bei EUR 40,94 erreicht. Der Jahresschlusskurs lag zum 30. Dezember 2013 bei EUR 41,64. Dies entspricht einer Jahresperformance von -40,18%. Im Jänner 2014 kehrte sich die Entwicklung dann um und die Aktie kletterte innerhalb von drei Wochen auf knapp EUR 48,00. Dies entspricht einem Plus von über 14%. Gegenüber dem Jahrestiefstand 2013 stieg die Lenzing Aktie bis Ende Februar 2014 um 10,8%.

Lagebericht 2013

Entwicklung der Lenzing Aktie

Kapitalmarktansprache weiter ausgebaut

Für die Lenzing Gruppe hat eine transparente, zeitnahe, gleichzeitige und proaktive Kommunikation mit dem Kapitalmarkt oberste Priorität. Im Fokus der Tätigkeit des Corporate Center Investor Relations steht dabei die Betreuung institutioneller Investoren und Analysten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bildete die Erläuterung der Konzernstrategie und der operativen Maßnahmen der Lenzing Gruppe angesichts der unerfreulichen Marktlage den Kern der Investor-Relations-Arbeit. Daneben blieb die Steigerung des Bekanntheitsgrades an den internationalen Börseplätzen ein wichtiges Ziel.

Die umfassende Kommunikation erfolgte über die Nutzung der verschiedensten Kommunikationskanäle. Neben der Regelpublizität über die Quartalsberichte und Ad-hoc-/Presseinformationen sowie der Bereitstellung aller relevanten Informationen auf der Unternehmenswebsite www.lenzing.com stand vor allem der persönliche Kontakt zu Analysten und institutionellen Investoren im Vordergrund.

Vorstand und Investor Relations erläuterten auf 25 Konferenzen und Roadshows in Europa die aktuelle Unternehmensentwicklung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Unternehmensstrategie der Lenzing Gruppe. Lenzing präsentierte sich außerdem auf weiteren Veranstaltungen, wie etwa Börseninformationstagen und führte zahlreiche Gespräche und Betriebsbesichtigungen am Unternehmenssitz durch. Analysten und Investoren erhielten zudem in über 100 Conference Calls und Telefongesprächen regelmäßig einen Überblick über die aktuelle operative und strategische Unternehmensentwicklung. Insgesamt belief sich die Zahl der persönlichen Kontakte im Jahr 2013 auf über 500. Bei über 100 Terminen handelte es sich um Neukontakte, insbesondere aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA.

Capital Markets Day 2013

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kapitalmarktkommunikation ist der "Capital Markets Day" für nationale und internationale Analysten und Investoren, den die Lenzing Gruppe im September 2013 zum zweiten Mal am Unternehmenssitz in Lenzing veranstaltete. Die rund 25 internationalen Teilnehmer informierten sich über die kurz- und langfristigen Marktperspektiven von Manmade Cellulosefasern, insbesondere über die innovative und vielseitige Faser TENCEL®, die im Fokus der strategischen Neuausrichtung der Lenzing AG steht. Außerdem wurden innovative Faserapplikationen aus TENCEL® vorgestellt, die auch vor Ort getestet wurden. Abgerundet wurde das Programm durch die Besichtigung der Baustelle des neuen TENCEL® Jumbowerkes in Lenzing mit einer Jahreskapazität von 67.000 Tonnen sowie einen beeindruckenden Versuch mit der flammhemmenden Lenzing FR® Modalfaser, einer weiteren Spezialität der Lenzing AG.

Analysten-Coverage ausgeweitet

Analysehäuser nehmen eine wichtige Funktion als Finanzintermediäre ein und stellen somit eine wichtige Informationsquelle für Anlageentscheidungen dar. Die Investor-Relations-Abteilung der Lenzing Gruppe steht daher in einem intensiven kontinuierlichen Dialog mit den Analysten. Die Anlageurteile werden regelmäßig einzeln und in Form einer sogenannten Consensusschätzung z. B. auf der Finanzplattform Bloomberg und auf der Lenzing Website veröffentlicht.

Im Geschäftsjahr 2013 nahm die Berenberg Bank die Coverage mit dem Anlageurteil "Hold" neu auf. Damit wird die Lenzing AG jetzt von sieben Analysten beobachtet. Die Raiffeisen Centrobank AG, die die Coverage im zweiten Halbjahr 2013 aufgrund eines Analystenwechsels ausgesetzt hatte, nahm diese am 21. Februar 2014 mit dem Anlageurteil "Hold" wieder auf. Aufgrund der schwierigen Marktentwicklung änderten sich die Empfehlungen einiger Analysehäuser im Lauf des Jahres. Die langfristigen Wachstumspotenziale und die internationale Stellung der Lenzing AG als Weltmarktführer für Man-made Cellulosefasern führten zu weiterhin überwiegend positiven Einschätzungen.

Analysten-Research
Stand per: 04.03.2014
Analyst Empfehlung Kursziel Letztes Update
Morgan Stanley Research Europe Overweight EUR 59,00 15. Jänner 2014
Deutsche Bank Hold EUR 62,50 23. September 2013
Raiffeisen Centrobank AG, Wien Hold EUR 52,00 21. Februar 2014
ERSTE
Group, Wien
Hold EUR 45,50 13. Dezember 2013
Bank of America Merrill Lynch Underperform EUR 42,00 13. Jänner 2014
Kepler Cheuvreux Hold EUR 50,00 18. November 2013
Berenberg Hold EUR 47,00 22. November 2013

Aktuelle Informationen zum Analysten-Research sind auf der Lenzing Website abrufbar: www.lenzing.com/konzern/investor-center/analysten-research.html

Lagebericht 2013

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristiger, industriell orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing Gruppe. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Die geografische Aufteilung des identifizierten Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf (Stand 31.01.2014):

Aktienbesitz nach Ländern

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten und es besteht derzeit kein Aktienrückkaufprogramm. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Hauptversammlung 2013 und Dividendenpolitik

Die 69. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 24. April 2013 in Wien statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 99% Zustimmung. Der Entlastung des Vorstands sowie der Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns wurden zu 100% zugestimmt.

Dividendenkontinuität hat für die Lenzing AG einen hohen Stellenwert. Deshalb wurde im Jahr 2013 beschlossen, eine Minimumdividende von EUR 1,75 einzuführen. Für das Geschäftsjahr 2012 beschloss die Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von EUR 2,00 je Aktie. Dieser Betrag setzte sich zusammen aus der Minimumdividende von EUR 1,75 sowie EUR 0,25 Jubiläumsbonus anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Unternehmens. Die Ausschüttungsquote lag damit bezogen auf den Bilanzgewinn bei 36,1%.

Für das Geschäftsjahr 2013 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Lenzing Gruppe der 70. ordentlichen Hauptversammlung im Sinne der Dividendenkontinuität am 28. April 2014 die Zahlung der Minimumdividende von EUR 1,75 vorschlagen. Die Hauptversammlung wird in Lenzing stattfinden, wo sich der Sitz der Gesellschaft befindet.

Ausblick 2014

Das Corporate Center Investor Relations wird seinen Arbeitsschwerpunkt 2014 auf den weiteren Ausbau des internationalen Bekanntheitsgrades legen. Im Fokus der kommunikativen Arbeit werden die Fortschritte bei der Neuorganisation des Unternehmens und des Kosteneinsparungsprogramms sowie der weiteren Marktdurchdringung von TENCEL® stehen.

Ausblick Lenzing Gruppe

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Lenzing Gruppe haben sich in den ersten Wochen 2014 gegenüber dem vierten Quartal 2013 kaum verändert. Zwar gehen alle Prognosen von einer leichten Belebung der Weltwirtschaft 2014 aus, für den globalen Fasermarkt ist aber aufgrund der historisch hohen Baumwolllager und der noch immer bestehenden Überkapazitäten bei industriell hergestellten Cellulosefasern in China noch keine durchgreifende Verbesserung auf der Preisseite in Sicht.

Die mengenmäßige Nachfrage nach Fasern war zu Jahreswechsel 2013/14 weiterhin stark. Zudem haben sich die Weltmarktpreise für Standard-Viscosefaser auf sehr niedrigem Niveau zumindest stabilisiert. Auch der Baumwoll-Weltmarktpreis zeigte in den ersten Wochen 2014 kaum Veränderungen.

Die Lenzing Gruppe steuert dieser unbefriedigenden Marktentwicklung durch die zügige Umsetzung des Kosteneinsparungs- und Effizienzsteigerungsprogrammes excelLENZ 2.0 entgegen1 . Es sieht neben erheblichen Verbesserungen auf der Materialkostenseite auch Einsparungen bei den Personalkosten, bei den bezogenen Leistungen und bei sonstigen Kosten vor.

Lagebericht 2013

Bereits im angelaufenen Geschäftsjahr 2014 sind aus diesem Programm Kosteneinsparungen von rund EUR 60 Mio budgetiert, für 2015 werden auf annualisierter Basis Einsparungen von EUR 120 Mio angestrebt, die ab dem Geschäftsjahr 2016 erstmals voll wirksam werden.

Dieses Programm sowie die mit Jahresbeginn 2014 in Kraft getretene Reorganisation der Konzernstruktur sind ein wesentlicher Beitrag zur Wiedererlangung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der Lenzing Gruppe. Da im Konzernabschluss 2013 bereits entsprechende Vorsorgen für die Einmalkosten von excelLENZ 2.0 getroffen wurden, können erste positive Effekte bereits im ersten Halbjahr 2014 ergebniswirksam werden.

Sozialplan für vom Sparprogramm betroffene Mitarbeiter in Lenzing

Die Personalkürzungen im Rahmen des excelLENZ 2.0-Sparprogrammes sehen bis 2015 die konzernweite Rücknahme von rund 600 Vollzeitstellen-Äquivalenten vor. Am Standort Lenzing entspricht dies einem Äquivalent von rund 390 abzubauenden Vollzeitstellen. Vorstand und Betriebsrat am Standort Lenzing einigten sich im Dezember 2013 über ein umfassendes Sozialpaket zur Abfederung dieser Maßnahmen. Es sieht einen verbindlichen Sozialplan für die Standorte Lenzing und Heiligenkreuz vor, weiters wird die bestehende Lenzing Arbeitsstiftung mit entsprechenden Mitteln ausgestattet. Die Maßnahmen wurden mit Beginn des Jahres 2014 wirksam und werden vom österreichischen Arbeitsmarktservice sowie vom Land Oberösterreich unterstützt.

Von den 390 abzubauenden Vollzeitstellen-Äquivalenten am Standort Lenzing werden in der ersten Jahreshälfte 2014 rund 160 Mitarbeiter unmittelbar betroffen sein. Ein Großteil dieser Personen wird die Angebote im Rahmen des Sozialplans bzw. das Stiftungsangebot annehmen. Weitere ca. 100 Mitarbeiter werden – großteils im Jahr 2014, teilweise aber auch im Jahr 2015 – durch Pensionierungen und über die natürliche Fluktuation das Unternehmen verlassen. Die übrigen Betroffenen werden durch Altersteilzeit, kreative Teilzeitlösungen usw. im Unternehmen gehalten, wobei die Einsparungseffekte dadurch nicht verwässert werden.

Mit dem Sozialplan und dem Stiftungsmodell wurden Instrumente geschaffen, mit denen einvernehmliche Lösungen möglich wurden und Kündigungen bestmöglich vermieden werden. Der Sozialplan gilt bis Ende des Jahres 2014.

Inbetriebnahme der neuen tenCeL® anlage

Ein weiterer Schwerpunkt wird 2014 die Inbetriebnahme der TENCEL® Großanlage am Standort Lenzing sein. Die Vorbereitung des Marktes auf die neuen Absatzmengen sind bereits 2013 angelaufen und werden im ersten Halbjahr 2014 weiter intensiviert. Aus heutiger Sicht ist mit einem operativen Hochlauf um die Jahresmitte 2014 zu rechnen. Die Mehrmengen aus der TENCEL® Anlage werden entsprechend der Anlaufkurve in der Produktion 2014 teilweise und 2015 voll umsatzwirksam werden.

Die Fertigstellung der TENCEL® Anlage samt Infrastruktur wird auch 2014 Schwerpunkt bei den Investitionen im Lenzing Konzern sein. Alle anderen Investitionen, auch im Bereich Instandhaltung, werden im gesamten Konzern bei Aufrechterhaltung der Anlagensicherheit auf ein Mindestmaß zurückgefahren.

Da von Marktseite vorerst keine positiven Indikatoren sichtbar sind, erwartet Lenzing 2014 insgesamt somit ein Übergangsjahr.

ereignisse nach dem Bilanzstichtag

In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing AG vom 31. Jänner 2014 wurde Robert van de Kerkhof, MBA per 1. Mai 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Commercial Offi cer/CCO) ernannt.

Weitere berichtspfl ichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, 04. März 2014

Lenzing aktiengesellschaft

der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Operating Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes

Mag. dr. Peter untersperger dipl.-Ing. friedrich Weninger, MBa

Corporate Governance Bericht 2013

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing AG respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporategovernance.at in der aktuell gültigen Fassung (Juli 2012) zur Verfügung. Entsprechend Regel 60 des ÖCGK hat die Lenzing AG einen Corporate Governance Bericht aufzustellen.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK).

Organe der Lenzing AG

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2013 stellt sich wie folgt dar:

1) Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2016 Aufgabenbereiche: Business Unit Engineering, Corporate Communications, Global Human Resources, Internal Audit, Mergers & Acquisitions, Wood Purchasing Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957)

Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2014 Aufgabenbereiche: Business Unit Textile Fibers, Business Unit Nonwoven Fibers, Business Unit Pulp, Business Unit Energy, Business Unit Plastics, Business Unit Filaments, Global Safety, Health & Environment, Environment Lenzing Site, Infrastructure Lenzing Site, Business Planning

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. (1963) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.04.2010 Aufgabenbereiche: Global Finance, Global Information Technology, Global Purchasing, Investor Relations, Legal Management, Risk Management, Group Compliance Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Österreichische Industrieholding AG

Mag. Thomas G. Winkler LL.M. hat im Oktober 2013 im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat seine Vorstandsfunktion mit Wirkung 31.12.2013 zurückgelegt.

Vor dem Hintergrund einer geänderten Marktlage hat Lenzing proaktiv ein Reorganisationsprojekt gestartet, welches insbesondere die Verkaufs- und Marketingorganisation stärken wird. Im Zuge dessen wurden die Vorstandsagenden mit Stichtag 01.01.2014 neu festgelegt. In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing AG vom 31. Jänner 2014 wurde Robert van de Kerkhof, MBA per 1. Mai 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Commercial Officer/CCO) ernannt.

Der Vorstand führt im Rahmen von Gesetz, Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß einem der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplan. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters hat sich der Vorstand zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

2) Aufsichtsrat

2.1. Zusammensetzung

MMag. Dr. Michael Junghans (1967)

Seit 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Erstbestellung 30.04.2010 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria

Metall AG

Dr. Veit Sorger (1942)

Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Corporate Governance Bericht 2013

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), Binder AG, GrECo International Holding AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: CA Immobilien Anlagen AG, Schoellerbank AG (Vorsitzender), Oesterreichische Kontrollbank AG, Card Complete Service Bank AG, Bausparkasse Wüstenrot AG, BWA Beteiligungs- und Verwaltungs-Aktiengesellschaft

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg AG (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: voestalpine AG, Flughafen Linz GmbH, B&C Industrieholding GmbH, BioMed-zet Life Science GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

Mag. Martin Payer (1978)

Erstbestellung 15.06.2007 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading AG

Mag. Andreas Schmidradner (1961)

Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, VAMED AG

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953) Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Keine

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

Rudolf Baldinger (1954) Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 1998 Erstbestellung 2008

Ing. Gerhard Ratzesberger (1951) Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2008 Erstbestellung 2001

2.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Josef Krenner erklärt, im Geschäftsjahr 2013 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

2.3. Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing AG mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden sieben Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat im Geschäftsjahr 2013 aus seiner Mitte vier Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

2.3.1. Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Jahresabschluss zu prüfen und die Feststellung vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der

Corporate Governance Bericht 2013

Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagement-Systems im Unternehmen. Der Ausschuss hat über seine Tätigkeit dem Aufsichtsrat zu berichten. Im Geschäftsjahr 2013 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.2. Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2013 haben zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der vorzeitigen Beendigung des Vertrags von Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. bzw. dem Suchund Auswahlprozess von zwei Vorstandskandidaten (CFO, CCO) beschäftigt haben.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger; als nicht stimmberechtigter Gast: Georg Liftinger

2.3.3. Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2013 haben acht Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung 2012 und den Zielvereinbarungen 2013, mit der Vertragsauflösung von Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger

2.3.4. Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Unternehmensstrategie und dem Monitoring daraus abgeleiteter, unternehmensspezifischer Key-Performance-Indikatoren. 2013 hat sich der Strategieausschuss vor allem mit der Frage der verstärkten Fokussierung auf Spezialfasern befasst. Weiters erfolgt eine laufende unterjährige Kontrolle bzw. ein jährlicher Review der Strategieumsetzungsmaßnahmen durch den Vorstand. Im Geschäftsjahr 2013 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.4. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

2.5. Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2013 zum zweiten Mal eine Selbstevaluierung gemäß Regel 36 in Form der Aussendung eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Lenzing AG als gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem ersten Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Weiters wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, welcher eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten soll.

3) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten beiden Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Vergütung aller drei Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2013 setzt sich aus einem fixen und einem kurzfristigen erfolgsabhängigen Anteil zusammen. Zusätzlich wird dem Vorstand ein langfristiges Bonusbankmodell gewährt. Der Maximalbonus ist mit 150% des Jahresfestbezuges begrenzt. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Die kurzfristige Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich nach den Kriterien Konzernjahresüberschuss und Gesamtrentabilität bzw. Cashflow sowie individuellen qualitativen Zielen.
  • Für das Geschäftsjahr 2013 gelten zu 2/3 mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und der Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen für das langfristige Bonusbankmodell und zu 1/3 die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt jeweils verteilt über drei Jahre.
  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2013 TEUR 108 (2012: TEUR 100) betrug.

Corporate Governance Bericht 2013

  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Bundesgesetzes für die Mitarbeitervorsorge.
  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in Regel 27a des ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen adäquat berücksichtigt.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors and Officers Liability (D & O)- Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (aufgewendet):

TEUR

Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dipl.-Ing. Friedrich
Weninger, MBA
Mag. Thomas
Winkler, LL.M.
Gesamt
2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012
Laufende Bezüge fix 566 484 434 433 435 405 1.434 1.322
Laufende Bezüge
variabel
318 548 352 357 39 476 708 1.381
Abschlags
zahlungen
0 0 0 0 1.620 0 1.620 0
Summe 884 1.032 785 790 2.094 880 3.763 2.703

Die für die Herren Untersperger und Weninger angeführten Beträge für 2013 enthalten variable Bezugsanteile, die in Vorjahren begründet und aufgrund Erfüllung der Letztbedingung 2013 aufwandswirksam wurden.

Darüber hinaus wurden für Ansprüche aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2013 TEUR 300 (2012: TEUR 0) im Aufwand erfasst. Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene betrugen 2013 TEUR 927 (2012: TEUR 895).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing AG (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 24. April 2013 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2012 betrug:

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 30.000,00
  • b. für den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 25.000,00
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 20.000,00
  • d. für jedes Mitglied eines Ausschusses des Aufsichtsrats: EUR 2.500,00

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.000,00 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 500,00 für jede Ausschusssitzung.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 259.724), die im Geschäftsjahr 2013 ausbezahlt wurden:

MMag. Dr. Michael Junghans EUR 53.527
Dr. Veit Sorger EUR 48.522
Mag. Helmut Bernkopf EUR 24.027
Dr. Josef Krenner EUR 24.027
Mag. Martin Payer EUR 24.022
Mag. Patrick Prügger EUR 29.022
Mag. Andreas Schmidradner EUR 28.527
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 17.883
Dkfm. Dr. Hermann Bell (Ende Funktionsperiode 3/2011) EUR 4
Dr. Walter Lederer (Ende Funktionsperiode 4/2012) EUR 7.139
Dr. Franz Gasselsberger (Beginn Funktionsperiode 4/2013) EUR -
Rudolf Baldinger EUR 872
Georg Liftinger EUR 1.008
Ing. Gerhard Ratzesberger EUR 572
Johann Schernberger EUR 572

4) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehört Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann seit 2012 dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

5) Compliance

Nach der Etablierung einer eigenen Stabsstelle "Group Compliance Office" und der Erarbeitung eines Verhaltenskodex 2012 wurde dieser im Jahr 2013 von allen operativen Beteiligungen als verbindliche Verhaltensvorschrift übernommen. Der Verhaltenskodex wurde in alle fünf Lokalsprachen übersetzt und allen aktiven sowie neu eintretenden Mitarbeitern übermittelt. Ein gruppenweites Compliance Management System (CMS) wurde entwickelt, kommuniziert und im Lenzing Group Portal (Intranet) implementiert. Das CMS umfasst neben einer Hilfeplattform und verschiedensten Informationssystemen auch die Möglichkeit, Regelverstöße zu

COrPOrate GOVernanCe BerICHt 2013

melden. In allen operativen Beteiligungen führte der Group Compliance Offi cer für die führenden Mitarbeiter eine umfangreiche Compliance-Schulung durch. Etwa 200 Mitarbeiter wurden geschult. Schwerpunkte der Präsenzschulungen waren das CMS sowie Antikorruptions- und Wettbewerbsrechtsschulungen. Verschiedene Richtlinien wurden erstellt, unter anderem eine Verfahrensanweisung zu Hausdurchsuchungen. Über die Compliance-Aktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß § 18a. ÖCGK jährlich berichtet.

6) directors' dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß dem geltenden Börsegesetz. Ein Link zur Website der Finanzmarktaufsicht ist auf der Homepage der Lenzing AG eingerichtet.

7) risikomanagement und Interne revision

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit gemäß Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement jährlich in einer Prüfungsausschusssitzung über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Interne Revision berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls jährlich wird in einer Prüfungsausschusssitzung durch den Leiter Internal Audit über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse berichtet.

8) externe evaluierung

Gemäß Regel 62 hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat KPMG Austria AG mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2012 und 2013 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde beide Male festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Juli 2012) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Der Prüfbericht ist auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.

Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 03. März 2014

der Vorstand

66

Mag. Dr. Peter Untersperger Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Ausgewählte Kennzahlen

Ausgewählte Kennzahlen

31.12.2013 31.12.2012
Bereinigtes Eigenkapital1
TEUR
1.109.616 1.153.137
Bereinigte Eigenkapitalquote1
%
45,5 43,8
Nettofinanzverschuldung
TEUR
504.651 346.296
Nettoverschuldung2
TEUR
582.015 445.524
Net Gearing
%
45,5 30,0
Offene Kreditlinien
TEUR
296.169 211.179
Liquiditätsbestand3
TEUR
296.029 528.835
Mitarbeiter zum Periodenende4
Anzahl (Köpfe)
6.675 7.033
2013 2012
CAPEX (inkl. BU Plastics)
TEUR
252.149 346.233

Ausgewählte GuV-Positionen (vor/nach Umstrukturierungen)

2013 2012
Umsatz TEUR 1.908.869 2.090.403
EBITDA
vor Umstrukturierungen
TEUR 219.355 358.658
EBITDA-Marge vor Umstrukturierungen % 11,5 17,2
EBITDA (nach Umstrukturierungen) TEUR 225.411 352.380
EBITDA-Marge (nach Umstrukturierungen) % 11,8 16,9
EBIT vor Umstrukturierungen TEUR 106.457 254.994
EBIT-Marge vor Umstrukturierungen % 5,6 12,2
EBIT (nach Umstrukturierungen) TEUR 86.409 231.508
EBIT-Marge (nach Umstrukturierungen) % 4,5 11,1

1) Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzgl. anteilige latente Steuern

2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen.

3) Umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

4) 31.12.2013: nach Abgang der BU Plastics

Inhalt

Konzernabschluss 2013 68
Inhalt 68
K
onzern-Gewinn- und Verlustrechnung
69
K
onzern-Gesamtergebnisrechnung
70
K
onzern-Bilanz zum 31.12.2013
71
E
ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals
72
K
onzern-Kapitalflussrechnung
74
K
onzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)
75
A
llgemeine Erläuterungen
75
Note 1. Grundlagen 75
Note 2. Änderungen der Rechnungslegungsmethoden 79
Note 3. Rechnungslegungsmethoden 86
Note 4. Änderungen im Konsolidierungskreis
und Unternehmenstransaktionen
104
Note 5. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens
werte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen
sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
106
Note 6. Segmentbericht 110
Erläuterungen zur Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung
119
Note 7. Umsatzerlöse 119
Note 8. Sonstige betriebliche Erträge 119
Note 9. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
120
Note 10. Personalaufwand 120
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen
121
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 122
Note 13. Ergebnis aus Umstrukturierungen
und angepasste Konzernergebnisse
123
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
124
Note 15. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
124
Note 16. Finanzierungskosten 124
Note 17. Ertragsteueraufwand 125
Note 18. Ergebnis je Aktie 127
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz,
zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
128
Note 19. Immaterielle Anlagen 128
Note 20. Sachanlagen 133
Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
137
Note 22. Finanzanlagen 139
Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte 140
Note 24. Vorräte 140
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 141
Note 26. Fertigungsaufträge 142
Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 142
Note 28. Kurzfristige Wertpapiere 143
Note 29. Eigenkapital 143
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 147
Note 31. Finanzverbindlichkeiten 148
Note 32. Steuerabgrenzung
(aktive und passive latente Steuern)
150
Note 33. Rückstellungen 154
Note 34. Kündbare nicht beherrschende Anteile 171
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten 172
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 173
Note 36. Fonds der liquiden Mittel und Free Cashflow 173
Note 37. Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 174
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement
und zu den Finanzinstrumenten 175
Note 38. Kapitalrisikomanagement 175
Note 39. Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten 178
Note 40. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis
184
Note 41. Finanzrisikomanagement und
derivative Finanzinstrumente
185
Erläuterungen zu Leasingverhältnissen 203
Note 42. Finanzierungsleasing 203
Note 43. Operating Leasing 205
Erläuterungen zu den nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu den Organen
206
Note 44. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden
Unternehmen und Personen
206
Note 45. Organe der Gesellschaft 211
Sonstige Erläuterungen 212
Note 46. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen
und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken 212
Note 47. Konzernunternehmen 214
Note 48. Honorare des Abschlussprüfers
Note 49. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
215
215
Note 50. Freigabe des Konzernabschlusses 215

Lenzing AG Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

TEUR

Konzern Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Davon auf
gegebene
Geschäfts
bereiche
Konzern Davon
fortgeführte
Geschäfts
bereiche
Davon auf
gegebene
Geschäfts
bereiche
Note 2013 2013 2013 2012 2012 2012
Umsatzerlöse (7) 1.908.869 1.858.971 49.898 2.090.403 1.978.151 112.252
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
11.532 12.286 -753 8.229 7.889 340
Andere aktivierte Eigenleistungen 52.223 52.087 136 57.736 57.480 255
Sonstige betriebliche Erträge (8) 68.090 36.642 31.4481 43.6334 38.105 5.528
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen (9) -1.253.434 -1.223.413 -30.022 -1.303.6884 -1.228.676 -75.013
Personalaufwand (10) -337.034 -325.985 -11.049 -309.9284 -285.730 -24.199
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -224.835 -216.734 -8.101 -234.0054 -221.651 -12.354
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA
)
(13) 225.411 193.854 31.5571 352.3804 345.569 6.811
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -142.103 -138.297 -3.805 -124.4614 -102.342 -22.119
Erträge aus der Auflösung von Investitionzuschüssen 3.100 3.091 9 3.5894 3.570 19
Betriebsergebnis (EBIT) (13) 86.409 58.648 27.7611 231.5084 246.798 -15.290
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
(14) 3.831 3.831 0 5.796 6.616 -820
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerte
(15) 714 700 13 4.733 4.696 37
Finanzierungskosten (16) -31.269 -31.265 -4 -23.309 -22.191 -1.117
Finanzerfolg -26.725 -26.734 9 -12.780 -10.879 -1.901
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende
Anteile
(34) 8.430 9.049 -619 17.314 2.892 14.422
Ergebnis vor Steuern (EBT) 68.113 40.962 27.1511 236.043 238.811 -2.769
Ertragsteueraufwand (17) -18.079 -10.332 -7.7472 -55.119 -52.509 -2.610
Jahresüberschuss 50.034 30.630 19.4043 180.924 186.302 -5.378
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 50.113 30.709 19.4043 175.624 181.002 -5.378
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der
Lenzing AG
-79 -79 0 5.300 5.300 0
Ergebnis je Aktie (18) EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 1,89 1,16 0,73 6,61 6,82 -0,20

1) Inkl. TEUR 25.865 Veräußerungsgewinn vor Steuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5)

2) Inkl. TEUR 7.689 Ertragsteuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5)

3) Inkl. TEUR 18.176 Veräußerungsgewinn nach Steuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5)

4) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2).

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

TEUR
Note 2013 2012
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 50.034 180.924
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (33) -1.369 -16.325
At Equity bewertete Unternehmen – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (21) -25 -592
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) 367 4.079
-1.027 -12.838
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe –
Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind
(29) -31.895 -4.236
Ausländische Geschäftsbetriebe –
Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des Verlustes der Beherrschung
-580 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte –
während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(29) -202 323
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von Beträgen aus der Neu
bewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
(29) -29 171
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen (29) 1.997 8.057
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (29) -3.565 16.762
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) 787 -6.025
-33.486 15.053
Sonstiges Ergebnis – netto -34.513 2.214
Gesamtes Periodenergebnis 15.521 183.138
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 16.499 177.080
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -979 6.058

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 31.12.2013

TEUR

Immaterielle Anlagen
(19)
87.411
Sachanlagen
(20)
1.324.509
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(21)
39.083
Finanzanlagen
(22)
23.176
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern)
(32)
11.271
Forderungen aus laufenden Steuern
17.595
Sonstige langfristige Vermögenswerte
(23)
5.173
Langfristige Vermögenswerte
1.508.217
Vorräte
(24)
311.483
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(25, 26)
258.841
Forderungen aus laufenden Steuern
10.531
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(27)
62.970
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(36)
287.882
931.707
Vermögenswerte aus aufgegebenen Geschäftsbereichen,
zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
(5)
0
Kurzfristige Vermögenswerte
931.707
Bilanzsumme
2.439.924
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Note
31.12.2013
Grundkapital
27.574
Kapitalrücklagen
133.919
Andere Rücklagen
-44.234
Gewinnrücklagen
950.390
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
1.067.649
Anteile anderer Gesellschafter
21.813
Eigenkapital
(29)
1.089.462
Finanzverbindlichkeiten
(31)
609.605
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(30)
22.990
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern)
(32)
41.797
Rückstellungen
(33)
106.786
Kündbare nicht beherrschende Anteile
(34)
19.534
Sonstige Verbindlichkeiten
(35)
2.302
Langfristige Verbindlichkeiten
803.015
Finanzverbindlichkeiten
(31)
191.075
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
176.592
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(30)
3.035
Verbindlichkeiten für laufende Steuern
14.782
Rückstellungen
(33)
126.423
Sonstige Verbindlichkeiten
(35)
35.540
547.447
Schulden aus aufgegebenen Geschäftsbereichen,
zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen
(5)
0
Kurzfristige Verbindlichkeiten
547.447
Vermögenswerte Note 31.12.2013 31.12.2012
90.978
1.275.169
35.761*
56.068
6.445
8.648*
7.443*
1.480.513
299.580
264.516
11.832
88.914
481.658
1.146.499
5.639
1.152.138
2.632.651
31.12.2012
27.574
133.919
-11.599
953.262
1.103.156
27.544
1.130.700
701.564
24.496
40.955
140.046
28.974
1.709
937.744
173.568
200.259
4.455
43.726
81.644
41.859
545.511
18.695
564.206
Bilanzsumme 2.439.924 2.632.651

*) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2).

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2012 27.574 133.919 16.336
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 -4.300
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -4.300
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidie
rungskreis
(4, 29) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter
Pläne
(33) 0 0 0
Stand zum 31.12.2012 = 01.01.2013 27.574 133.919 12.036
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 -30.969
Gesamtes Periodenergebnis 0 0 -30.969
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidie
rungskreis
(4, 29) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0 0 0
Stand zum 31.12.2013 27.574 133.919 -18.932

Siehe dazu insbesondere Note 29.

Andere Rücklagen TEUR
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Gewinnrücklagen Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Anteile anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
-16.365 642 -15.307 842.917 989.716 33.978 1.023.694
0 0 0 175.624 175.624 5.300 180.924
17.969 371 -12.584 0 1.457 758 2.214
17.969 371 -12.584 175.624 177.080 6.058 183.138
0 0 0 2.735 2.735 -8.603 -5.868
0 0 0 -66.375 -66.375 -3.889 -70.264
0 0 1.638 -1.638 0 0 0
1.605 1.013 -26.253 953.262 1.103.156 27.544 1.130.700
0 0 0 50.113 50.113 -79 50.034
-1.306 -173 -1.167 0 -33.614 -900 -34.513
-1.306 -173 -1.167 50.113 16.499 -979 15.521
0 0 0 1.094 1.094 -4.564 -3.471
0 0 0 -53.100 -53.100 -188 -53.288
0 0 979 -979 0 0 0
299 840 -26.441 950.390 1.067.649 21.813 1.089.462

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

TEUR
Note 2013 2012
Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 30.630 186.302
+
Jahresüberschuss aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
19.404 -5.378
+
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11) 138.297 102.342
-
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
-3.091 -3.570
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen -30.341 -3.794
-
Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern
-1.940 14.029
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern -42.304 -41.057
-
Unbare Erträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-3.790 -5.840
-
Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen
(37) 307 -5.276
Sonstige unbare Erträge/Aufwendungen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5) -12.621 10.245
Brutto Cashflow 94.551 248.002
+/- Veränderung Vorräte -38.443 -15.387
+/- Veränderung Forderungen -3.991 -10.445
+/- Veränderung Verbindlichkeiten 28.818 -18.473
Veränderung des Working Capital -13.615 -44.305
Veränderung Working Capital aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 1.345 5.749
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 82.281 209.446
-
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen1
-246.008 -317.073
-
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
-8.318 -4.276
+
Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
936 784
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
40.712 41.016
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5, 37) 60.528 -2.245
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -152.151 -281.7942
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-53.288 -70.264
-
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen
(4) -3.471 -26.593
+
Investitionszuschüsse
1.051 806
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -38.650 20.702
+
Zuflüsse aus Schuldscheindarlehen
(31) 29.000 199.185
+
Zuflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten
9.294 129.703
-
Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten
-73.090 -102.206
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5) 5.081 -12.666
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -124.071 138.6662
Veränderung der liquiden Mittel vor Umgliederung -193.941 66.318
+/- Umgliederung der liquiden Mittel aus aufgegebenen Geschäftsbereichen,
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen 2.406 -2.469
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -191.535 63.849
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 481.658 417.282
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -2.242 528
Liquide Mittel zum Periodenende (36) 287.882 481.658

1) Exklusive Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen der ehemaligen BU Plastics (2013: 2.671 TEUR; 2012: 2.567 TEUR).

2) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2)

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013

Allgemeine Erläuterungen

NOTE 1
Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2013 ist die B & C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2012: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG ist die B & C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B & C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Der mittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG, der einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B & C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Außerdem werden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Deutschland (Kelheim), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2013 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der Konzernabschluss besteht aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Anhang.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und anderen Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen und andere Ermessensentscheidungen, insbesondere Annahmen über künftige Entwicklungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Bei den folgenden Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen besteht in der Lenzing Gruppe ein nicht unerhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in einer späteren Berichtsperiode führen können:

  • Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten (darunter insbesondere von Firmenwerten und Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer) und Sachanlagen basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge bei den Wertminderungstests werden mehrere Annahmen zu Grunde gelegt. Eine wesentliche Rolle spielen dabei vor allem künftige Cashflows (darunter insbesondere die Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz und bei den Einstandskosten) und der Abzinsungssatz, die Wachstumsrate nach dem Detailplanungszeitraum sowie der Planungszeitraum. Daneben sind auch Annahmen über das Vorliegen von Indikatoren notwendig, die auf eine Wertminderung oder Wertaufholung hindeuten.
  • Für die Bewertung der bestehenden Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen werden unter anderem Annahmen über die versicherungsmathematischen, demografischen und finanziellen Parameter getroffen (darunter insbesondere Abzinsungssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Bezugserhöhungen).
  • Dem Ansatz von sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden liegen Schätzungen über die Eintrittswahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses zu Grunde. Für die Bewertung dieser Posten werden außerdem Annahmen über den voraussichtlichen Betrag zur Erfüllung der Verpflichtungen getroffen. Diese Unsicherheiten betreffen insbesondere Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen (darunter insbesondere die Abfertigungen und Abfindungen aufgrund des Personalabbaus), Rückstellungen für

Garantie und Gewährleistung, Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse, übrige Rückstellungen (darunter insbesondere für Rechtsstreitigkeiten, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen und Verpflichtungen für Umweltsanierungsmaßnahmen) und abgegrenzte Schulden für antizipierte Ertragseinbußen.

  • Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern unter der Position Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) liegt die Annahme zu Grunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende steuerliche Verlustvorträge bzw. andere aktive temporäre Differenzen zu verwerten.
  • Der Ansatz von Entwicklungskosten unter den immateriellen Vermögenswerten hängt von der positiven Beurteilung verschiedener Kriterien ab (darunter insbesondere der künftigen Nutzung oder des Verkaufs des aktivierten Vermögenswerts sowie der Erzielung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens aus dem Vermögenswert).
  • Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) und erworbenen Anleihen wird insbesondere das Risiko von Ausfällen eingeschätzt.
  • Der Bewertung von Fertigungsaufträgen unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen Einschätzungen über das Ergebnis und den Fertigstellungsgrad der Aufträge zu Grunde.
  • Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Vorräten werden Annahmen über den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie über allfällig noch anfallende Fertigstellungskosten getroffen.
  • Zur Bewertung, insbesondere zu Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, und Finanzinstrumenten, werden finanzmathematische Bewertungsmethoden herangezogen. Die der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zu Grunde gelegten Parameter beruhen teilweise auf zukunftsbezogenen Annahmen.
  • Die Abschreibungen von planmäßig abschreibbaren immateriellen Anlagen und Sachanlagen werden auf Basis von geschätzten Nutzungsdauern ermittelt.
  • Bei Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenserwerben werden Annahmen über die Existenz und die Bewertung von übernommenen Vermögenswerten (darunter insbesondere von immateriellen Anlagen), Schulden und Eventualschulden getroffen. Der Ermittlung der beizuliegenden Zeitwerte im Zuge der Kaufpreisallokation werden mehrere Annahmen, vor allem über die künftigen Cashflows und den Abzinsungssatz, zu Grunde gelegt.
  • Der Anwendung von Cashflow Hedge Accounting für künftige Zahlungsströme liegt insbesondere die Annahme zu Grunde, dass diese künftigen Zahlungsströme mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden.

Spezifische Schätzungen und Ermessensentscheidungen bzw. die dabei getroffenen Annahmen werden in den jeweiligen Abschnitten erläutert. Die Buchwerte der davon betroffenen Vermögenswerte und Schulden sind aus der Konzern-Bilanz und den Notes ersichtlich.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2013 einbezogen. Soweit die Geschäftsjahre einbezogener Tochterunternehmen nicht am Abschluss-Stichtag der Lenzing AG am 31. Dezember enden, wurden für Zwecke der Konsolidierung Zwischenabschlüsse aufgestellt. Dies betrifft ein Tochterunternehmen (31. Dezember 2012: ein Tochterunternehmen), das aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen einen abweichenden Abschluss-Stichtag hat (siehe Note 47).

Die Beteiligungen an assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2013 2012
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 35 8 34 8*
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 0 1 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert -4 0 0 0
Stand zum 31.12. 31 8 35 8*
Davon in Österreich 14 4 15 4*
Davon im Ausland 17 4 20 4

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben. Eine Aufstellung der Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2013 findet sich in Note 47.

Die Lenzing AG beherrscht Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird aus diesem Grund vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach

§ 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen.

Änderungen der Rechnungslegungsmethoden NOTE 2

Überblick

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten. Die Rechnungslegungsmethoden werden im Detail in Note 3 beschrieben.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Ab dem Geschäftsjahr 2013 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2013 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffentli
chung durch
das IASB
Anwendungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2013
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer 16.06.2011 01.01.2013 ja
IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert 12.05.2011 01.01.2013 ja
IFRS 7 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten
16.12.2011 01.01.2013 ja
IAS 1 Darstellung der Komponenten des sonstigen
Ergebnisses
16.06.2011 01.07.2012 ja
IFRS 1 Darlehen der öffentlichen Hand 13.03.2012 01.01.2013 ja
IFRS 1 Ausgeprägte Hochinflation und feste Umstel
lungszeitpunkte (Anwendungspflicht
nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2013)
13.03.2012 01.07.2011 ja
IAS 12 Latente Steuern: Rückgewinnung der zugrun
de liegenden Vermögenswerte
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2013)
19.10.2011 01.01.2012 ja
IFRIC 20 Abraumbeseitigungskosten während der
Produktionsphase im Tagebau
19.10.2011 01.01.2013 ja
diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2009-2011
17.05.2012 01.01.2013 ja

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen haben auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 31. Dezember 2013 folgende Auswirkungen:

  • Änderungen von IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer: Von der Abschaffung der Korridormethode und der Verpflichtung zur Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von leistungsorientierten Plänen im sonstigen Ergebnis ist die Lenzing Gruppe bei der erstmaligen Anwendung nicht betroffen, da auch bisher bereits alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in jener Periode, in der sie angefallen sind, zur Gänze im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Bei der Berechnung des Nettozinsaufwandes ist nun auch für die Ermittlung des erwarteten Ertrages aus Planvermögen derselbe Zinssatz zu verwenden, der für die Diskontierung der leistungsorientierten Verpflichtung angewendet wird. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe auch aus der Behandlung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwandes. Die Verpflichtung ist nunmehr vollständig und unabhängig von der Unverfallbarkeit in der Konzernbilanz zu passivieren. Der Aufwand bzw. Ertrag ist sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung zu berücksichtigen. Die Auswirkungen sind für die Lenzing Gruppe von untergeordneter Bedeutung; deshalb werden die Vorjahreswerte nur im Konzernanhang, nicht aber in den übrigen Abschlussbestandteilen angepasst. Im Konzernabschluss sind geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben (insbesondere Sensitivitätsanalysen) zu erfüllen (siehe Note 3 und Note 33, insbesondere Abschnitt "Leistungsorientierte Pläne [für Pensionen und Abfertigungen]"). Die Sensitivitätsanalysen werden entsprechend der in IAS 19 enthaltenen Übergangsregelung ohne Vergleichsangaben dargestellt.
  • IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert: IFRS 13 fasst die Anforderungen an die Ermittlung des Fair Value zusammen und ersetzt damit die diesbezüglich in den einzelnen IFRS formulierten Regelungen. IFRS 13 ist – mit wenigen Ausnahmen – anzuwenden, wenn gemäß einem anderen Standard eine Bewertung zum Fair Value oder Anhangangaben zum Fair Value gefordert oder zulässig sind. Die erstmalige Anwendung des IFRS 13 führte zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben über die Finanzinstrumente und andere Transaktionen, insbesondere zu den Fair Values (siehe Note 39, Note 3, insbesondere die Abschnitte "Finanzanlagen und Wertpapiere" sowie "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen" und Note 5). Der IFRS 13 ist entsprechend der enthaltenen Übergangsregelung prospektiv ab 1. Jänner 2013 angewendet worden.
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten: Diese Änderungen führten zu geringfügig erweiterten Anhangangaben über die Saldierung von Finanzinstrumenten (siehe Note 39).
  • Übrige: Die Änderungen des IAS 1 zur Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses wurde bereits freiwillig vorzeitig angewendet. Posten, die nie ergebniswirksam werden, wie beispielsweise versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden getrennt von jenen Posten dargestellt, die zukünftig ergebniswirksam werden, wie beispielsweise Erträge und Aufwendungen aus Cashflow Hedges.

Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2013 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letz-

ten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2012 im Wesentlichen unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2013 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffentli
chung durch
das IASB
Anwendungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2013
Konzernabschlüsse (Anwendungspflicht nach
IFRS 10
IFRS 11
der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
Gemeinschaftliche Vereinbarungen (Anwen
dungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.2011
12.05.2011
01.01.2013
01.01.2013
ja
ja
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.2011 01.01.2013 ja
IFRS 10,
11, 12
Übergangsleitlinien (Änderungen von IFRS 10,
IFRS 11 und IFRS 12 – Anwendungspflicht
nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
28.06.2012 01.01.2013 ja
IAS 27 Einzelabschlüsse (Anwendungspflicht nach
der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
12.05.2011 01.01.2013 ja
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.2011 01.01.2013 ja
IAS 32 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten
16.12.2011 01.01.2014 ja
IAS 36 Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht
finanziellen Vermögenswerten
29.05.2013 01.01.2014 ja
IFRS 10,
12, IAS 27
Investmentgesellschaften 31.10.2012 01.01.2014 ja
IAS 39 Novation von Derivaten und Fortsetzung der
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
27.06.2013 01.01.2014 ja
IFRIC 21 Abgaben 20.05.2013 01.01.2014 nein
IFRS 9 Finanzinstrumente 12.11.2009 01.01.2018 nein
IFRS 9/
IFRS 7
Finanzinstrumente/Finanzinstrumente:
Angaben
16.12.2011 01.01.2018 nein
IFRS 9,
IFRS 7,
IAS 39
Hedge Accounting und Änderugen von
IFRS 9, IFRS 7 und IAS 39
19.11.2013 01.01.2018 nein
IAS 19 Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbei
träge
21.11.2013 01.07.2014 nein
diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2010-2012
12.12.2013 01.07.2014 nein
diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2011-2013
12.12.2013 01.07.2014 nein
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 30.01.2014 01.01.2016 nein

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretation wurden, mit Ausnahme der Änderungen des IAS 36 (Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten), nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet. Die Änderungen des IAS 36 führten zu erweiterten Anhangangaben über nicht finanzielle Vermögenswerte, für die eine Wertminderung oder Wertaufholung erfasst wurde (siehe insbesondere Note 20). Die übrigen obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

IFRS 10, 11 und 12, IAS 28: Im Zusammenhang mit der Darstellung des IFRS-Konzernabschlusses bzw. IFRS-Einzelabschlusses wurden im Mai 2011 drei neue IFRS (10, 11 und 12) veröffentlicht. IFRS 10 führt ein einheitliches Beherrschungsmodell zur Ermittlung, ob ein Beteiligungsunternehmen konsolidiert werden sollte, ein. Danach beherrscht ein Investor ein Beteiligungsunternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist, bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Aus dieser Neudefinition ergibt sich für die Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe keine Änderung der Konsolidierungsart und somit auch keine Änderung der derzeitigen Bilanzierung dieser Konzernunternehmen.

Nach IFRS 11 ist die Struktur der gemeinschaftlichen Vereinbarung, obwohl sie noch immer eine wichtige Entscheidungshilfe darstellt, nicht mehr der Hauptfaktor für die Ermittlung der Art der gemeinschaftlichen Vereinbarung und somit für die daraus folgende Bilanzierung. Der Anteil des Konzerns an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte an den Vermögenswerten besitzen und Verpflichtungen für die Schulden haben, wird auf der Grundlage des Anteils des Konzerns an diesen Vermögenswerten und Schulden bilanziert. Der Anteil des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen, das eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte am Nettovermögen besitzen, wird nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 bilanziert. Nachdem die Equity-Methode bereits für die Gemeinschaftsunternehmen der Lenzing Gruppe angewendet wird, ergeben sich daraus keine Änderungen.

IFRS 12 vereinigt alle Angabepflichten für Anteile eines Unternehmens an Tochterunternehmen, gemeinschaftlichen Vereinbarungen (gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen), assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen in einem Standard. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe unter anderem hinsichtlich der Angaben zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, zu den zu Grunde liegenden Ermessensentscheidungen sowie zu den Annahmen für eine Beherrschung, einen maßgeblichen Einfluss oder eine gemeinsame Vereinbarung.

IFRS 9: Der IFRS 9 sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aufgrund der laufenden Überarbeitungen und Ergänzungen dieses Standards aufgrund der offenen Projektphasen können die Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe derzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Aus heutiger Sicht wird erwartet, dass die Anwendung des IFRS 9 insbesondere Auswirkungen auf die finanziellen Vermögenswerte (insbesondere deren Kategorisierung und Bewertung) der Lenzing Gruppe haben wird und es voraussichtlich zu Vereinfachungen beim Hedge Accounting kommen wird.

Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben. Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation erfolgt grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU (nach dem sogenannten "Endorsement").

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit des Konzernabschlusses wurden folgende Posten und die dazugehörigen Notes anders bezeichnet:

  • Der Begriff "Beteiligungen an assoziierten Unternehmen" wurde durch den Begriff "Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden" ersetzt. Der Begriff "Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen" wurde durch den Begriff "Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden" ersetzt. Die entsprechenden Notes (insbesondere die Notes 6, 14 und 21) wurden angepasst.
  • Die Posten des sonstigen Ergebnisses innerhalb der Konzern-Gesamtergebnisrechnung haben exaktere Bezeichnungen erhalten, blieben aber hinsichtlich ihrer Reihenfolge und ihres Inhaltes unverändert.

Die Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG), Lenzing, in Höhe von TEUR 1.150 per 31. Dezember 2012 (und 31. Dezember 2011) war bisher als sonstiger langfristiger finanzieller Vermögenswert in der Konzern-Bilanz dargestellt. Aufgrund des vorliegenden maßgeblichen Einflusses der Lenzing Gruppe ist es sachgerechter, die Beteiligung als Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird, darzustellen und somit einheitlich in einer Position auszuweisen. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

Ausweisänderungen in der Konzernbilanz TEUR

Zuvor
31.12.2012
Anpassung
31.12.2012
Angepasst
31.12.2012
Zuvor
31.12.2011
Anpassung
31.12.2011
Angepasst
31.12.2011
Sonstige langfristige
Vermögenswerte
17.241 -1.150 16.091 9.311 -1.150 8.161
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
34.611 1.150 35.761 30.289 1.150 31.439

Die Darstellungsänderung führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Die Vorjahresbeträge einschließlich der davon betroffenen, jeweils speziell gekennzeichneten Notes (insbesondere die Notes 1, 21, 23, 39, 41 und 47) wurden für jede im Konzernabschluss dargestellte Periode entsprechend angepasst.

Die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 ist per 31. Dezember 2013 unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie ist im zweiten Quartal 2013 zugegangen und war im zweiten und dritten Quartal 2013 unter den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die nunmehrige Änderung dient dazu, alle nicht konsolidierten Beteiligungen einheitlich in einer Position auszuweisen. Sie führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung und zu keiner Anpassung der Vorjahresbeträge.

Die langfristigen Teile der Forderungen aus laufenden Steuern in Höhe von TEUR 8.648 per 31. Dezember 2012 (TEUR 0 per 31. Dezember 2011) betreffen laufende Ertragsteuern und waren bisher als sonstige langfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit des Konzernabschlusses wurden diese langfristigen Teile der Forderungen aus laufenden Steuern als eigene Position in der Konzern-Bilanz dargestellt. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

Ausweisänderungen in der Konzernbilanz TEUR

Zuvor 31.12.2012 Anpassung 31.12.2012 Angepasst 31.12.2012 Zuvor 31.12.2011 Anpassung 31.12.2011 Angepasst 31.12.2011 Forderungen aus laufenden Steuern 0 8.648 8.648 0 0 0 Sonstige langfristige

Die Darstellungsänderung führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Die Vorjahresbeträge einschließlich der davon betroffenen, jeweils speziell gekennzeichneten Notes (insbesondere die Note 23) wurden für jede im Konzernabschluss dargestellte Periode entsprechend angepasst.

Vermögenswerte 16.091 -8.648 7.443 9.311 0 9.311

Die Änderungen im Segmentbericht sind aus Note 6 ersichtlich.

Die Sondereffekte aus Umstrukturierungen, die auf das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wirken, wurden bisher in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in einer eigenen Position mit der Bezeichnung "Ergebnis aus Umstrukturierungen" dargestellt. Um die Vergleichbarkeit mit den Konzernabschlüssen anderer Unternehmen zu erhöhen, wurde diese Position abhängig von der Art der darin erfassten Erträge und Aufwendungen auf die allgemeinen Positionen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgeteilt und die Positionen "Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen" und "Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen" innerhalb der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gestrichen. Außerdem wurde das Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen) als zusätzliches Zwischenergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eingeführt. Die dazu erforderliche Position "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" wurde neu eingefügt und deren Inhalte aus den sonstigen betrieblichen Erträgen herausgelöst. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

Zuvor
2012
Anpassung
2012
Angepasst
2012
Umsatzerlöse 2.090.403 0 2.090.403
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 8.229 0 8.229
Andere aktivierte Eigenleistungen 57.736 0 57.736
Sonstige betriebliche Erträge 45.401 -1.768 43.633
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -1.303.180 -508 -1.303.688
Personalaufwand -307.756 -2.172 -309.928
Sonstige betriebliche Aufwendungen -228.586 -5.419 -234.005
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen -107.253 -17.208 -124.461
Erträge aus der Auflösung von Investitionzuschüssen 0 3.589 3.589
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 254.994 -23.486 231.508
Ergebnis aus Umstrukturierungen -23.486 23.486 0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 231.508 0 231.508

Ausweisänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung TEUR

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) vor und nach Umstrukturierungen ist für beide dargestellten Jahre aus Note 13 ersichtlich. Die Darstellungsänderung führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Auch das Ergebnis je Aktie ist nicht betroffen. Die Vorjahresbeträge einschließlich der davon betroffenen, jeweils speziell gekennzeichneten Notes (insbesondere die Note 13) wurden für jede im Konzernabschluss dargestellte Periode entsprechend angepasst. Das bisherige Ergebnis aus Umstrukturierungen und das Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen sowie dessen konkrete Zusammensetzung sowie die Überleitung auf das Betriebsergebnis/EBIT nach Umstrukturierungen (bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) sind weiterhin aus Note 13 ersichtlich. Der Begriff "Betriebsergebnis (EBIT)" bezieht sich, sofern nicht anders angegeben, stets auf den vormaligen Begriff "Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen". Auf die retrospektive Anpassung der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung vor 2012 wurde verzichtet, da in diesen Perioden kein Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen ausgewiesen war.

Der Hintergrund der Darstellung der Sondereffekte aus Umstrukturierungen wird in Note 3, Abschnitt "Ergebnis aus Umstrukturierungen und angepasste Konzernergebnisse", erläutert.

Die Cashflows aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen waren innerhalb des Cashflow aus der Investitionstätigkeit in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Aufgrund des vorliegenden finanziellen Charakters ist es sachgerechter, diese Cashflows innerhalb des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit auszuweisen. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

Ausweisänderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung TEUR

Zuvor
2012
Anpassung
2012
Angepasst
2012
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -308.388 26.593 -281.794
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 165.260 -26.593 138.666

Die Darstellungsänderung führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Die Vorjahresbeträge einschließlich der davon betroffenen, jeweils gekennzeichneten Notes (insbesondere die Note 36) wurden für jede im Konzernabschluss dargestellte Periode entsprechend angepasst.

Rechnungslegungsmethoden NOTE 3

Darstellung

In der Konzern-Bilanz wird nach der Fristigkeit zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden. Aktive und passive latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden dargestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist nach der indirekten Methode erstellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung werden gezahlte und erhaltene Zinsen, gezahlte Ertragsteuern und erhaltene Dividenden dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit zugewiesen. Gezahlte Dividenden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Bewertungsgrundlagen

Bei immateriellen Anlagen, Sachanlagen, gewährten Ausleihungen, Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten die grundsätzliche Basis für die Bewertung.

Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert die Basis für die Bewertung. Das Planvermögen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionszusagen sowie die Vermögenswerte und Schulden aus Unternehmenserwerben werden ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.

Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Lenzing AG so zu bestimmen in der Lage ist, dass sie aus deren Tätigkeit wirtschaftlichen Nutzen für ihre Tätigkeit ziehen kann. Dies wird vermutet, wenn der Lenzing AG mehr als 50% der Stimmrechte aller stimmberechtigten Gesellschafter zustehen. Die Einbeziehung von Tochterunternehmen in den Konzernabschluss beginnt mit dem Zeitpunkt des Erlangens von Beherrschung und endet mit deren Wegfall.

Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden (einschließlich von Eventualschulden) zum Erwerbsstichtag mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Der Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert des zuvor den der Lenzing Gruppe an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils über das zum Erwerbszeitpunkt bestehende Nettovermögen. Ein allfällig entstandener negativer Firmenwert wird nach einer nochmaligen Beurteilung der Bewertung des Nettovermögens als Ertrag erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust jener Periode erfasst, in der sie anfallen.

Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften (derzeit der Lenzing (Nanjing) Fibres Co., Ltd. und bis 31. Dezember 2012 der European Precursor GmbH) zurechenbaren Kapitalanteile werden außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert. Der Bilanzausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt auf der Passivseite unter der Position "kündbare nicht beherrschende Anteile" bzw. auf der Aktivseite unter der Position "sonstige kurzfristige Vermögenswerte". Die erfolgswirksame Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit bzw. Forderung einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit bzw. erhöhen die Forderung.

Die Veränderung von Anteilen von bereits beherrschten Tochterunternehmen wird als Transaktion zwischen Eigentümern behandelt. Die Differenz zwischen der Gegenleistung und dem anteiligen Buchwert der nicht beherrschenden Anteile wird direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.

Bei Verlust einer beherrschenden Stellung gegenüber einem Tochterunternehmen wird die verbleibende Restbeteiligung am ehemaligen Tochterunternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Bei einem sukzessiven Erwerb und einer damit verbundenen Erlangung der Beherrschungsmöglichkeit wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Vollkonsolidierung erfolgswirksam erfasst.

Wesentliche Vermögenswerte und Schulden sowie Aufwendungen und Erträge, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Wesentliche Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen zwischen den einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Fremdwährungsumrechnung

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung. Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung Euro umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge und Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Erträge und Aufwendungen anfallen. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im sonstigen Ergebnis erfasst. In diesem Posten sind auch Umrechnungsdifferenzen aus Forderungen enthalten, die einen Teil der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe darstellt.

Bei Unternehmenserwerben werden Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte vorgenommen. Diese Anpassungen und die Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden als Vermögenswerte bzw. Schulden des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung im Rahmen der Konsolidierung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen.

Wechselkurse wichtiger Währungen 2013 2012
Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR USD
US-Dollar
1,3783 1,3281 1,3190 1,3119
1 EUR GBP
Britisches Pfund
0,8364 0,8493 0,8159 0,8124
1 EUR CZK
Tschechische Krone
27,4800 25,9800 25,1450 25,2140
1 EUR CNY
Renminbi Yuan
8,3555 8,1646 8,2172 8,1809
1 EUR HKD Hongkong Dollar 10,6886 10,3016 10,2221 10,1679
1 EUR INR
Indische Rupie
85,3040 77,9300 72,4075 71,6946

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen

Ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe und damit direkt in Verbindung stehende Verbindlichkeiten) ist als zur Veräußerung gehalten einzustufen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch die fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung gehalten werden die Vermögenswerte (oder Teile einer Veräußerungsgruppe und damit direkt in Verbindung stehende Verbindlichkeiten) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet. Danach sind langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Wertminderungsaufwendungen aus der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten und folgende Wertsteigerungen und -minderungen im Rahmen der Bewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Teil eines Unternehmens, der einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt und der verkauft wurde oder zur Veräußerung gehalten wird, bzw. ein Tochterunternehmen, das nur zum Zweck der Weiterveräußerung angeschafft wurde. Die Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgt beim Verkauf oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn der Geschäftsbereich die Kriterien eines aufgegebenen Geschäftsbereiches erfüllt. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, dann sind die Gesamtergebnisrechnung und die Kapitalflussrechnung so darzustellen, als ob der Geschäftsbereich seit Beginn der Vergleichsperiode als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft gewesen wäre.

Immaterielle Anlagen

Erworbene immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Forschungskosten werden generell im Aufwand erfasst.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software / Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 20
Aus eigener Entwicklung 5 bis 15

Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Firmenwerte und Markenrechte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten.

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für diese Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Wohngebäude 30 bis 50
Büro- und Fabriksgebäude 10 bis 50
Sonstige Gebäude 7 bis 33
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Kesselanlagen, Umformerstationen, Turbinen und sonstige Energieanlagen 4 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 5 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Grundstücke werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.

Die Lenzing Gruppe hat keine als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien bilanziert.

Leasingverhältnisse

Gehen bei geleasten Vermögenswerten alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über, dann handelt es sich um Finanzierungsleasing. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing eingestuft.

Bei Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasinggegenstände zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der betroffenen Sachanlage oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Die aus den Leasingverträgen resultierenden Anlagen sind unter den Sachanlagen aktiviert, die Zahlungsverpflichtungen sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern passiviert. Jede Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, sodass die Verbindlichkeit konstant verzinst wird. Der Zinsanteil wird im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Bei Operating Leasing-Verträgen werden die vereinbarten Leasingzahlungen linear über die Laufzeit der Verträge als Aufwendungen (wenn die Lenzing Gruppe Leasingnehmer ist) bzw. Erträge (wenn die Lenzing Gruppe Leasinggeber ist) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wertminderungen (Impairments) für immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und zahlungsmittelgenerierende Einheiten

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Die jährlichen Impairmenttests werden im vierten Quartal eines Geschäftsjahres durchgeführt. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dabei entspricht der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögens-

wertes angepassten Zinssatzes. Die Cashflows werden aus aktuellen Planungen abgeleitet. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt.

Bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen.

Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögenswerten auf der niedrigsten Ebene dar, die selbstständig Cashflows unabhängig von anderen Vermögenswerten generieren. Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen. In der Lenzing Gruppe sind dies insbesondere einzelne Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt bei firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten vier Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. In begründeten Fällen werden die Cashflow-Prognosen auf bis zu sechs Jahre (2012: bis zu sechs Jahre) ausgedehnt. Dies betrifft zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen Investitionen geplant sind, deren Cashflow-Potenzial sich erst nach vier Jahren vollständig in den Cashflows niederschlägt. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,9% bis zu 1,3% (31. Dezember 2012: 1,0% bis 3,1%) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Per 31. Dezember 2013 wurden WACCs zwischen 7,6% und 11,7% verwendet (per 31. Dezember 2012 zwischen 7,7% und 14,0%).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (Umsatzentwicklung) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen, die Veränderungen des Working Capital und die Entwicklung der Nettoverschuldung eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst.

Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung (Zuschreibung) auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden nicht wieder zugeschrieben.

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen. Bei assoziierten Unternehmen beträgt der Kapitalanteil grundsätzlich zwischen 20% und 50% und die Lenzing Gruppe kann einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausüben. Bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen übt die Lenzing Gruppe die Führung mit einem (oder mehreren Partnern) gemeinschaftlich aus.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und gemeinschaftliche geführten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode werden erworbene Beteiligungen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Der mit einer Beteiligung verbundene Firmenwert ist im Buchwert der Beteiligung enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Beteiligungen werden auf Wertminderungen untersucht, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.

Im Übrigen gelten grundsätzlich dieselben Konsolidierungsgrundsätze wie bei Tochterunternehmen.

Finanzanlagen und Wertpapiere

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.

Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwertes eines zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten ist ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Ein wesentlicher Rückgang des beizulegenden Zeitwertes wird im Regelfall angenommen, wenn der Wertverlust im Verhältnis zu den historischen Anschaffungskosten 20% übersteigt. Eine dauerhafte Wertminderung von Eigenkapitalinstrumenten liegt im Regelfall vor, wenn der Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter dessen Anschaffungskosten einen Zeitraum von 9 Monaten überschreitet. Liegt eine Wertminderung vor, so wird diese ergebniswirksam erfasst.

Beteiligungen an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen sowie sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis nicht verlässlich ermittelt werden kann oder bei unwesentlicher Bedeutung, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Laufende Steuern und Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die laufenden Steuern und die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betreffen Ertragsteuern. Die laufenden Steuern ergeben sich aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz.

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Vermögenswerte und Schulden auf Basis von temporären Unterschieden zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt. Zusätzlich ist im Rahmen der Steuerabgrenzung der Steuervorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen zu berücksichtigen, soweit dessen Verwertung wahrscheinlich ist. Dabei werden jeweils die gemäß der Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung vorgenommen. Auf permanente Unterschiede werden keine latenten Steuern abgegrenzt. Bei Zwischenergebniseliminierungen erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B & C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die voraussichtlich als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus unfertigen, langfristigen Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert. Wenn ein Anzahlungsüberhang entsteht, so wird dieser unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Vorräte

Die Vorräte werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sowie Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten). Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie allfällig noch anfallenden Fertigstellungskosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist aus der gleichnamigen Position in der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Sie sind mit den jeweiligen Nennwerten bewertet. Im für die Kapitalflussrechnung relevanten Fonds der liquiden Mittel sind, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten enthalten, die geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Emittierte Eigenkapitalinstrumente

Von der Lenzing Gruppe emittierte Finanzinstrumente werden dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen ergebniswirksam erfasst. Der Ansatz und die Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter dem Punkt "Emissionszertifikate" erläutert.

Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.

Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen

Die Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen an Arbeitnehmer sind nach IFRS als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen. Es wird zwischen leistungsorientierten und beitragsorientierten Versorgungsplänen unterschieden.

Bei leistungsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe in der Gewährung der zusagten Leistungen. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von der Lenzing Gruppe getragen. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Zu jedem Bilanzstichtag wird eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den

gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze im sonstigen Ergebnis angesetzt. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen stellen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste werden, mit Ausnahme der Neubewertungen der Nettoschuld, ebenfalls im Personalaufwand erfasst. Die Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nicht im Nettozinsaufwand enthaltene Erträge aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind) sind im sonstigen Ergebnis enthalten.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre ermittelt. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.

Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie der nachzuverrechende Dienstzeitaufwand werden sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern stellen den Barwert der Verpflichtung dar und werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste, inklusive der Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste), werden ebenfalls im Personalaufwand erfasst.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern bestehen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehaltssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre ermittelt. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn ein detaillierter formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt worden ist, dass die Restrukturierung durchgeführt wird.

Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Rückstellungsauflösungen werden als Ertrag in jenen Aufwandspositionen ausgewiesen, die ursprünglich bei Bildung der Rückstellung mit Aufwand belastet waren.

Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist und die Abzinsungsperiode verlässlich geschätzt werden kann.

Unter dem Posten Rückstellungen sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, wie finanzielle Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Wenn in äußerst seltenen Fällen eine bestehende Schuld nicht in der Konzernbilanz als Rückstellung angesetzt werden kann, weil keine verlässliche Schätzung der Schuld möglich ist, liegt ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit vor. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Konzernbilanz erfasst, sondern im Konzernanhang angegeben.

Umsatz- und Erlösrealisierung sowie Aufwandsverursachung

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von industriell gefertigten Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Engineering), vermindert um Preisnachlässe und sonstige Erlösschmälerungen sowie ohne Umsatzsteuer. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen (somit mit Gefahrenübergang) oder die Leistung erbracht wurde, die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Fibers werden vorwiegend industriell gefertigte Cellulosefasern verkauft. Daneben wird unter anderem Natriumsulfat, Schwarzlauge und Zellstoff verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Engineering wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Der Großteil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu weiter oben den Punkt "Fertigungsaufträge").

Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse, die sich zum Bilanzstichtag noch auf Lager befanden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen dienen der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von langfristigen Vermögenswerten zu aktivieren sind.

Operative Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung angesetzt.

Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung berücksichtigt. Zins- und andere Finanzaufwendungen bzw. -erträge werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Ergebnis aus Umstrukturierungen und angepasste Konzernergebnisse

Für die Lenzing Gruppe ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen), und insbesondere das EBITDA vor Umstrukturierungen, eine wichtige Kennzahl der Performancemessung. Das EBITDA (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. Das EBITDA vor Umstrukturierungen wird als Segmentergebnis im Rahmen des Segmentberichts verwendet (siehe Note 6). Daneben ist das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von besonderem Interesse. Für Zwecke der Performancemessung werden diese beiden Kennzahlen EBITDA und EBIT ergänzend um Sondereffekte aus Umstrukturierungen bereinigt als angepasste Konzernergebnisse dargestellt (siehe Note 13). Bei den Konzernwerten dieser Kennzahlen handelt es sich um freiwillig veröffentlichte modifizierte Ergebnisgrößen (Proforma-Kennzahlen), die nicht der reglementierten Rechnungslegung nach IFRS unterliegen.

Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Effekte, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen. Durch die Darstellung des Betriebsergebnisses (EBITDA bzw. EBIT) vor Umstrukturierungen soll den internen und externen Adressaten ein Bild der Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt werden, das im Zeitablauf vergleichbarer und wirtschaftlich aussagekräftiger ist als die Darstellung der beiden Kennzahlen nach Umstrukturierungen.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind,

um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über die Position "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto, die Abschreibung erfolgt über die Position "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen".

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das den Stammaktionären zustehende Jahresergebnis durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der angefallenen Transaktionskosten. Der erstmalige Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der angefallenen Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.

Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Erstbewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt.

In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Trading-Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen. Das Bewertungsobjekt ist dabei grundsätzlich jeweils das einzelne Finanzinstrument.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Konzern bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Die Finanzinstrumente werden zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente sollen die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen ausgleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwands in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die regelmäßige Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss. Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte mit den periodischen Fair Value-Änderungen der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte (Basis Adjustment) im Ergebnis saldiert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Die Umbuchung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust erfolgt bei Realisierung des Umsatzerlöses bzw. der Verursachung des Materialaufwandes in Fremdwährung. In der Folge wird die Marktwertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt steht der Marktwertveränderung die Stichtagskursbewertung der Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten aus der Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivaten, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann (Trading-Derivate), werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgeleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten eigenen Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete, nicht zu berücksichtigende Abschläge.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarfs abgeschlossen und in diesem Sinn gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge) werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.

Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen NOTE 4

Im Geschäftsjahr 2012 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 3.136 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 95,4% (per 31. Dezember 2011) auf 96,3% (per 31. Dezember 2012) gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion insgesamt um TEUR 12 gesunken.

Mit 26. September 2012 hat die Lenzing Gruppe 100% der Anteile an einer bisher nicht operativen Mantelgesellschaft mit Sitz in München, Deutschland, um TEUR 28 erworben. Die Gesellschaft verfügte im Erwerbszeitpunkt über ein Stammkapital und ein Bankguthaben von je TEUR 25. Beim Erwerb ist kein steuerlich abzugsfähiger Firmenwert angefallen. Der Erwerb wurde vor allem deshalb durchgeführt, um – im Vergleich zur Gründung einer eigenen Gesellschaft – Zeit zu sparen. Die erworbene Gesellschaft wurde auf Lenzing Global Finance GmbH umfirmiert. Die Lenzing Global Finance GmbH dient innerhalb der Lenzing Gruppe insbesondere zur Ausgabe von Schuldscheinen und zur Weiterreichung der vereinnahmten

finanziellen Mittel an verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft erzielte seit ihrer Gründung bis zum Erwerb durch die Lenzing Gruppe keine nennenswerten Erträge und verursachte keine nennenswerten Aufwendungen.

Mit 1. Oktober 2012 hat die Lenzing Gruppe weitere 25% der Anteile an der bereits zuvor voll konsolidierten Biocel Paskov a.s. (Biocel), Paskov, Tschechien, um TEUR 26.593 erworben. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 75% auf 100%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sinken durch diese Transaktion um TEUR 8.591. Die Verbindlichkeit aus der Dividendengarantie für nicht beherrschende Anteile sinkt durch diese Transaktion um TEUR 19.666. Der aus dieser Transaktion entstandene Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 1.661 wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Erwerb von weiteren 2,29% der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, um umgerechnet TEUR 3.471 mit einem Minderheitsgesellschafter geeinigt. Im Juli 2013 fand das Closing des Erwerbs und die Zahlung des Kaufpreises statt. Damit steigt die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 90,56% auf 92,85%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 4.564 gesunken. Der aus dieser Transaktion entstandene Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 1.094 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet worden.

Im Juni 2013 fand das Closing zum Verkauf der ehemaligen Business Unit Plastics statt. Das Closing führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung der bisher vollkonsolidierten Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Im Juni 2013 wurden die bisher vollkonsolidierten Gesellschaften Lyocell Holding Ltd., Manchester, Großbritannien, und Tencel Holding Overseas Ltd., St. Helier, Jersey, endkonsolidiert, weil ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Durch den Verlust der Beherrschung wurde ein Gewinn von TEUR 580 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Es gab keine nennenswerten Zahlungsflüsse oder Abgänge von Zahlungsmitteln, sonstigen Vermögenswerten und Schulden sowie kein erhaltenes Entgelt.

Im Oktober 2013 fand das Closing des Erwerbs von weiteren 44 % der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland durch die Lenzing Gruppe statt. Ebenfalls im Oktober 2013 wurde die Gesellschaft endkonsolidiert, da ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

NOTE 5

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Details zur BU Plastics

Die Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, die der Business Unit Plastics entsprach, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe im Zuge der weiteren Konzentration auf das Kerngeschäft Fasern auf den Verkauf der Geschäftsanteile an der ehemaligen Business Unit Plastics (bzw. der Lenzing Plastics GmbH) an ein österreichisches Bieterkonsortium unter Führung der Invest AG geeinigt. Das Closing – und damit auch der Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe – fand im Juni 2013 nach der Zustimmung der Kartellbehörden statt. Dies führte zur Endkonsolidierung. Im Zuge der Transaktion wurde die Lenzing Plastics GmbH in die Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing, umgewandelt und eine bisher nicht operative Mantelgesellschaft erworben, die als Komplementär der KG dient, und in weiterer Folge in Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, umfirmiert wurde. Beide Rechtsträger wurden von der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, erworben.

Folgende Nettovermögenswerte wurden aufgrund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Nettovermögenswerte TEUR
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen (inkl. TEUR 1.600 für Lizenzen) 26.279
Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte 350
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 31.166
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.995
Endkonsolidierte Vermögenswerte 64.790
Finanzverbindlichkeiten und sonstige langfristige Verbindlichkeiten 177
Rückstellungen (inkl. Steuerabgrenzungen) 14.093
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.348
Endkonsolidierte Schulden 21.617
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 43.173

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung für 100% der Anteile beträgt insgesamt TEUR 69.037. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von TEUR 25.865. Auf den Veräußerungsgewinn entfallen TEUR 7.689 Ertragsteuern (inkl. latenter Steuern).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist unter den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen TEUR

2013
In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 68.647
- Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten -6.995
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 61.652

Im Zuge des Verkaufs der ehemaligen Business Unit Plastics hat sich die Lenzing Gruppe mit 15% an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, um TEUR 1.050 beteiligt. Die Beteiligung wird im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe unter den Finanzanlagen in der Klasse "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (bewertet zu Anschaffungskosten)" ausgewiesen.

Details zur EPG

Die European Precursor GmbH (EPG), Kelheim, Deutschland, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die EPG zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet. Im Oktober 2013 fand das Closing des Erwerbs von weiteren 44% der Anteile an der EPG durch die Lenzing Gruppe statt. Damit steigt die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 51% auf 95%. Der Anspruch gegenüber kündbaren nicht beherrschenden Gesellschaftern (31. Dezember 2012: TEUR 12.601) wurde durch diese Transaktion abgegolten. Aus dieser Transaktion entstand kein mit dem Eigenkapital zu verrechnender Unterschiedsbetrag.

Ebenfalls im Oktober 2013 wurde die Gesellschaft endkonsolidiert, da ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Aufgrund der Endkonsolidierung wurde ein Verlust von TEUR 2 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurde. Dabei gab es keine nennenswerten Zahlungsflüsse oder Abgänge von Zahlungsmitteln, sonstigen Vermögenswerten und Schulden sowie kein erhaltenes Entgelt.

Die Vermögenswerte und Schulden der EPG per 31. Dezember 2012 sind in der Konzernbilanz in eigenen Positionen auf der Aktiv- und Passivseite erfasst. Diese Positionen setzen sich wie folgt zusammen:

Vermögenswerte und Schulden der aufgegebenen Geschäftsbereiche TEUR

31.12.2012
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 3.000
Finanzanlagen 2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 168
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.469
Vermögenswerte der aufgegebenen Geschäftsbereiche 5.639
Finanzverbindlichkeiten 9.707
Rückstellungen 8.336
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 653
Schulden der aufgegebenen Geschäftsbereiche 18.695
Aufgerechnete konzerninterne Vermögenswerte und Schulden 12.659
Nettovermögenswerte der aufgegebenen Geschäftsbereiche -25.716

Aufgrund der durchgeführten Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und aufgegebener Geschäftsbereiche) im Rahmen der Liquidation der EPG sind im Geschäftsjahr 2013 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.000 (2012: TEUR 17.203) und auf immaterielle Anlagen in Höhe von TEUR 0 (2012: TEUR 5) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen erfasst. Auf die Wertminderungen entfiel ein Steueraufwand von TEUR 0 (2012: TEUR 200). Die Wertminderungen betreffen in beiden Geschäftsjahren überwiegend Technische Anlagen und Maschinen. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten dieser Vermögenswerte beträgt TEUR 0 per 31. Dezember 2013 (TEUR 3.000 per 31. Dezember 2012). Er wurde im Geschäftsjahr 2013 aus einer Transaktion auf einem nicht aktiven Markt abgeleitet und in seiner Gesamtheit daher in die Stufe 2 der Bewertungshierarchie eingeordnet. lm Zuge des Bewertungsprozesses wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren lnputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen lnformationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Gemeinsame Angaben über die beiden aufgegebenen Geschäftsbereiche

Die beiden aufgegebenen Geschäftsbereiche – ehemalige Business Unit Plastics und die EPG – waren zum 31. Dezember 2012 Teil des Segments Plastics Products. Sie werden nunmehr in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Kapitalflussrechnung und im Segmentbericht (siehe Note 6) – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt. Die Vorjahresvergleichszahlen werden so dargestellt, als ob die während des aktuellen Jahres aufgegebenen Geschäftsbereiche schon zu Beginn des Vorjahres aufgegeben worden wären.

Das Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen setzt sich wie folgt zusammen:

Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen TEUR

2013 2012
Erlöse 55.640 118.432
Aufwendungen -50.735 -118.414
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -619 14.422
Ergebnis vor Steuern aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.286 14.440
Ertragsteueraufwand aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -58 -2.409
Ergebnis nach Steuern aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.228 12.030
Gewinn aus dem Verkauf der aufgegebenen Geschäftsbereiche 25.865 0
Steuern auf den Gewinn aus dem Verkauf der aufgegebenen
Geschäftsbereiche (bzw. aus der Aufgabe)
-7.689 0
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten
-3.000 -17.208
Steuern aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten (bzw. aus der Aufgabe)
0 -200
Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen 19.404 -5.378

Das sonstige Ergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt TEUR -13 (2012: TEUR -487). Das Gesamtergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen ist vollständig den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen.

Segmentbericht NOTE 6

Informationen über Geschäftssegmente

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände separat geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Erzeugung und Vermarktung von Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Erzeugung und Vermarktung von Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Erzeugung und Beschaffung von Zellstoff; Beschaffung von Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy (Erzeugung und Beschaffung von Energie) dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Engineering:

Das Segment Engineering ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Engineering.

Business Unit (BU) Plastics und European Precursor GmbH (EPG) (aufgegebene Geschäftsbereiche):

Zum 31. Dezember 2012 wurde das Segment Plastics Products als eigenes Segment im Segmentbericht dargestellt. Im Segment Plastics Products wurden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Es umfasste die ehemaligen Business Units Plastics (vormalige Lenzing Plastics GmbH, Lenzing) und Filaments (im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und der European Precursor GmbH/EPG, Kelheim, Deutschland).

Die ehemalige Business Unit Plastics und die EPG werden nunmehr unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen und – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – separat im Segmentbericht dargestellt (siehe dazu auch Note 5). Der Rest der ehemaligen Business Unit Filaments (im Wesentlichen die Dolan GmbH) wird – einschließlich der Vorjahresvergleichszahlen – aus Wesentlichkeitsgründen im Restsegment Sonstige dargestellt. Die Vorjahresvergleichszahlen werden so dargestellt, als ob die während des aktuellen Jahres aufgegebenen Geschäftsbereiche schon zu Beginn des Vorjahres aufgegeben worden wären.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland. Dieses Unternehmen stellt Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren her (insbesondere Acrylfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, enthalten (Ausbildung und Personalentwicklung).

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

1-12/2013 bzw. 31.12.2013 Fibers Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.754.524 49.486
Innenumsätze 11.325 75.649
Umsatzerlöse gesamt 1.765.849 125.135
EBITDA (Segmentergebnis) 205.661 9.058
EBIT 91.179 7.264
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 117.569 1.799
Davon Wertminderungen 116 0
Davon Zuschreibungen 0 0
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 3.788 0
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 70.154 11.350
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 249.992 3.119
EBITDA
-Marge
11,6% 7,2%
EBIT-Marge 5,2% 5,8%
Segmentvermögen 2.015.868 44.790
Segmentverbindlichkeiten 430.842 34.493
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 37.203 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr)* TEUR

1-12/2012 bzw. 31.12.2012 Fibers Engineering
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.883.023 47.052
Innenumsätze 12.965 74.706
Umsatzerlöse gesamt 1.895.988 121.758
EBITDA (Segmentergebnis) 338.684 10.173
EBIT 239.532 8.515
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 102.718 1.662
Davon Wertminderungen 0 0
Davon Zuschreibungen 954 0
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 5.801 0
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 35.358 9.803
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 318.854 2.192
EBITDA
-Marge
17,9% 8,4%
EBIT-Marge 12,6% 7,0%
Segmentvermögen 1.945.428 46.782
Segmentverbindlichkeiten 450.311 41.821
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 33.883 0

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
1.908.869 0 1.908.869 51.641 53.218
0 -89.483 89.483 1.734 776
1.908.869 -89.483 1.998.352 53.375 53.994
255.411 -1.295 226.706 6.233 5.754
86.409 -22.311 108.720 5.325 4.953
142.103 21.017 121.086 908 810
26.220 26.104 116 0 0
0 0 0 0 0
3.831 0 3.831 42 0
76.463 0 76.463 3.811 -8.852
248.679 -8.092 256.771 989 2.671
11,8% 11,3% 11,7% 10,7%
4,5% 5,4% 10,0% 9,2%
2.439.924 356.523 2.083.401 22.743 0
1.350.462 874.871 475.591 10.256 0
39.083 0 39.083 1.880 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr)* TEUR

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
2.090.403 0 2.090.403 42.215 118.112
0 -96.062 96.062 6.860 1.532
2.090.403 -96.062 2.186.465 49.075 119.644
352.380 -13.106 365.486 3.541 13.088
231.508 -27.312 258.820 2.645 8.128
124.461* 14.205 110.255 896 4.979
17.208 17.208 0 0 0
954 0 954 0 0
5.796 0 5.796 -5 0
52.234 0 52.234 3.627 3.445
319.640 -4.721 324.361 748 2.567
16,9% 16,7% 7,2% 10,9%
11,1% 11,8% 5,4% 6,8%
2.632.651 544.675 2.087.975 21.475 74.291
1.501.951 983.731 518.219 9.633 16.454
35.761* 0 35.761 1.878 0

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Mit Ausnahme der weiter oben erläuterten Darstellungsänderung des bisherigen Segments Plastics Products wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 angewandt.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR

2013 2012 Segmentergebnis (EBITDA) 226.706 365.486 Konsolidierung -7.351 -6.828 Umstrukturierungen (siehe Note 13) 6.056 -6.278 Konzernergebnis (EBITDA) 225.411 352.380 Segmentabschreibungen -121.086 -110.255 Konsolidierung 5.087 3.003 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.100 3.589 Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (aus Umstrukturierungen – siehe Note 13) -26.104 -17.208 Betriebsergebnis (EBIT) 86.409 231.508 Finanzerfolg -26.725 -12.780 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 8.430 17.314 Ergebnis vor Steuern (EBT) 68.113 236.043

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich. Das Ergebnis aus Umstrukturierungen wird im Detail in der Note 13 erläutert.

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT)
2013 2012
Segment-EBIT 108.720 258.820
Ergebnis aus Umstrukturierungen -20.048 -23.486
Konsolidierung -2.264 -3.825
Betriebsergebnis (EBIT) 86.409 231.508

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernabschreibungen
2013 2012
Segmentabschreibungen 121.086 110.255
Konsolidierung -5.087 -3.003
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 115.999 107.253
Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(aus Umstrukturierungen – siehe Note 13) 26.104 17.208
Konzernabschreibungen 142.103 124.461

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Segmentvermögen 2.083.401 2.087.975
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 39.083 35.761*
Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte
Wertpapiere und andere Finanzanlagen 23.176 56.068*
Aktive latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern 39.396 27.098
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 287.882 481.658
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
0 5.639
Konsolidierung -33.014 -61.549
Konzernvermögen 2.439.924 2.632.651

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Segmentverbindlichkeiten 475.591 518.219
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 800.680 875.132
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern 56.578 84.681
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 26.025 28.952
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen 0 18.695
Konsolidierung -8.413 -23.729
Konzernverbindlichkeiten 1.350.462 1.501.951

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte.

Die Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen zu fremdüblichen Konditionen.

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden

nach Produkten und Dienstleistungen TEUR
2013 2012
Lenzing Viscose® 982.903 1.020.688
Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) 237.978 232.598
TENCEL® 291.401 331.547
Industriell gefertigte Cellulosefasern 1.512.281 1.584.833
Natriumsulfat und Schwarzlauge 54.012 49.364
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 199.556 261.791
Segment Fibers 1.765.849 1.895.988
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering-Dienstleistungen –
Segment Engineering 125.135 121.758
Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren 103.870 159.942
Sonstige und Konsolidierung -85.985 -87.285
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1.908.869 2.090.403

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10% zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und latente Steueransprüche) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR

Umsatzerlöse Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen Investitionen
2013 2012 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012 2013 2012
Österreich 176.136 185.873 772.828 699.518* 987.720 981.886 156.249 135.736
Europa (ohne
Österreich inkl. Türkei)
609.448 740.851 219.833 198.480 296.608 296.514 53.851 67.761
Asien 931.393 973.520 419.529 459.091 732.893 737.481 37.155 92.626
Amerika 158.950 153.596 39.243 45.041 66.180 72.094 1.424 23.516
Restliche Welt 32.942 36.563 0 0 0 0 0 0
Zwischensumme 1.908.869 2.090.403 1.451.433 1.402.130* 2.083.401 2.087.975 248.679 319.640
Überleitung
auf Konzernwerte
0 0 56.784 78.383* 356.523 544.675 0 0
Konzernsumme 1.908.869 2.090.403 1.508.217 1.480.513 2.439.924 2.632.651 248.679 319.640

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet.

Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe.

Die Produktionsstandorte im Segment Fibers befinden sich in Österreich, darunter das Stammwerk in Lenzing, das neben Standard-Viscosefasern auch Faser-Spezialitäten – Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) – herstellt, und der Lyocell-Produktionsstandort (TENCEL®) in Heiligenkreuz. Weitere Lyocell-Produktionsstandorte befinden sich in Großbritannien (Grimsby) und in den USA (Mobile). Der Konzern verfügt weiters über zwei Standard-Viscosefaser-Produktionsstandorte in Asien: Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Die Zellstoffwerke befinden sich in Österreich (Lenzing) und in Tschechien (Paskov). Das Vertriebsnetz im Segment Fibers umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Die Produktionsstandorte des Segmentes Engineering befinden sich in Österreich (Lenzing) und in China (Nanjing).

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2013 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: Umsatzerlöse TEUR 2013 2012 Umsatzerlöse aus dem Verkauf von industriell gefertigten Cellulosefasern 1.512.281 1.584.833 Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen Produkten und Dienstleistungen 373.263 479.249 Umsatzerlöse verrechnet 1.885.544 2.064.082 Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 23.325 26.321 Summe 1.908.869 2.090.403 NOTE 7

Weitere Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 6, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).

Sonstige betriebliche Erträge NOTE 8

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2013 2012
Erträge aus Leistungsverrechnungen, sonstigen Produkten und Energie 20.021 22.269
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate
sowie aus Förderungen
6.512 12.280*
Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 25.865 0
Diverse andere Erträge 15.691 9.085*
Summe 68.090 43.633*

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 9.659 (2012: TEUR 6.511).

Der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen resultiert zur Gänze aus dem Verkauf der Lenzing Plastics GmbH (bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co. KG; siehe Note 5).

Die diversen anderen Erträge enthalten unter anderem Mieterträge in Höhe von TEUR 3.364 (2012: TEUR 2.709), Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 917 (2012: TEUR 711) und Versicherungsvergütungen in Höhe von TEUR 3.600 (2012: TEUR 874).

NOTE
9
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie
folgt zusammen:
Aufwendungen für Material und
sonstige bezogene Herstellungsleistungen
TEUR
2013 2012
Material 1.090.503 1.158.410*
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 162.931 145.279
Summe 1.253.434 1.303.688*

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Personalaufwand NOTE 10

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2013 2012
Löhne und Gehälter 244.744 239.976*
Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen 24.695 6.235
Aufwendungen für Altersversorgung 5.545 5.923
Gesetzlicher Sozialaufwand 57.298 53.054
Sonstige Sozialaufwendungen 4.753 4.739
Summe 337.034 309.928*

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 3. Mai 2013 betrug 3,2% bis 3,3%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten im Geschäftsjahr 2013 zu einer Erhöhung um 3,84% in Großbritannien, 4,0% in der Tschechischen Republik und 4,3% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2012 betrug 4,35% bis 4,5%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten im Geschäftsjahr 2012 zu einer Erhöhung um 4,7% in Großbri-

tannien, 2,0% in der Tschechischen Republik und 3,79% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen.

Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abfindungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe dazu Note 33).

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter

2013 2012
Durchschnittlich 6.854 6.739
Zum 31. Dezember 6.675 7.033

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in Österreich

2013 2012
Arbeiter 1.813 2.168
Angestellte 1.187 1.215
Summe 3.000 3.383

NOTE 11

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
2013 2012
Planmäßige Abschreibungen 115.883 108.207
Wertminderungen 26.220 17.208*
Wertaufholungen (Zuschreibungen) 0 -954
Summe
142.103
124.461*

In den Wertminderungen sind im Geschäftsjahr 2013 TEUR 3.000 (2012: TEUR 17.208) aus der Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten enthalten (siehe Note 5). Die restlichen Wertminderungen und die Wertaufholungen (Zuschreibungen) werden in den Notes 19 und 20 erläutert.

Sonstige betriebliche Aufwendungen NOTE 12

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR

2013 2012
Vertriebsaufwendungen 103.563 106.486
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige
Fremdleistungen
24.558 35.344
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 12.377 10.262
Versicherungsaufwendungen 10.410 9.903
Reiseaufwendungen 9.135 10.466
Aufwendungen für Abfallentsorgung 11.833 7.000
Übrige 52.959 54.543*
Summe 224.835 234.005*

Die Vertriebsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 81.850 (2012: TEUR 79.038) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 21.714 (2012: TEUR 26.854).

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 9.474 (2012: TEUR 7.437), Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 8.775 (2012: TEUR 12.144), Vermögenssteuern und ähnliche Steuern in Höhe von TEUR 4.552 (2012: TEUR 3.785), Aufwendungen für Patente und Marken in Höhe von TEUR 3.516 (2012: TEUR 3.681), Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.964 (2012: TEUR 2.767) sowie Aufwendungen aus Emissionszertifikaten in Höhe von TEUR 1.947 (2012: TEUR 3.368). Außerdem sind darin Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 58 (2012: TEUR 515) enthalten.

Ergebnis aus Umstrukturierungen und angepasste Konzernergebnisse NOTE 13

Das Ergebnis aus Umstrukturierungen und die angepassten Konzernergebnisse (EBITDA bzw. EBIT vor Umstrukturierungen) setzen sich wie folgt zusammen:

Angepasste Konzernergebnisse TEUR
2013 EBITDA EBITDA

Marge
EBIT EBIT
Marge
Konzernergebnis nach Umstrukturierungen 225.411 11,8% 86.409 4,5%
Anpassungen aus Umstrukturierungen
für Fibers und Engineering
R
estrukturierungsmaßnahmen
Personalabbau und übrige Reorganisation
(inbesondere Personalaufwand); siehe Note 33
19.747 1,0% 19.747 1,0%
Wertminderungen auf Anlagen (Abschreibungen);
siehe Note 19 und 20
0 0,0% 23.104 1,2%
Anpassungen aus Umstrukturierungen
für aufgegebene Geschäftsbereiche
Veräußerungseffekte der Business Unit Plastics
Veräußerungsgewinn vor Steuern
(sonstiger betrieblicher Ertrag); siehe Note 5
-25.865 -1,4% -25.865 -1,4%
Liquidationseffekte der EPG
Anpassung von Rückstellungen aufgrund
abgewickelter Zahlungsverpflichtungen bei der
Liquidation (inbesondere sonstige betriebliche
Erträge bzw. Aufwendungen); siehe Note 5
62 0,0% 62 0,0%
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von
Veräußerungskosten (Abschreibungen); siehe Note 5
0 0,0% 3.000 0,2%
Ergebnis aus Umstrukturierungen -6.056 -0,3% 20.048 1,1%
Konzernergebnis vor Umstrukturierungen 219.355 11,5% 106.457 5,6%

Angepasste Konzernergebnisse (Vorjahr) TEUR

2012 EBITDA EBITDA

Marge
EBIT EBIT
Marge
Konzernergebnis nach Umstrukturierungen 352.380* 16,9%* 231.508* 11,1%*
Anpassungen aus Umstrukturierungen
für aufgegebene Geschäftsbereiche
Liquidationseffekte der EPG
Anpassung von Rückstellungen aufgrund
abgewickelter Zahlungsverpflichtungen bei der
Liquidation (inbesondere sonstige betriebliche
Erträge bzw. Aufwendungen); siehe Note 5
6.278 0,3% 6.278 0,3%
Wertminderungen auf Anlagen aus der Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert abzüglich von
Veräußerungskosten (Abschreibungen); siehe Note 5
0 0,0% 17.208 0,8%
Ergebnis aus Umstrukturierungen 6.278 0,3% 23.486 1,1%
Konzernergebnis vor Umstrukturierungen 358.658* 17,2%* 254.994* 12,2%*

Die oben dargestellten Konzernergebnisse (EBITDA bzw. EBIT) nach Umstrukturierungen stimmen mit den Betriebsergebnissen (EBITDA bzw. EBIT) laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung überein.

NOTE
14
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
Das Ergebnis in Höhe von TEUR 3.831 (2012: TEUR 5.796) resultiert aus dem Anteil der Grup
pe am laufenden Ergebnis der assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen.
NOTE
15
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt
zusammen:
Ergebnis aus lang- und
kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
TEUR
2013 2012
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen 2.402 4.798
Zinserträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
(Available-for-Sale) und Sonstige
300 673
Gewinn aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 33 0
2.735 5.471
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Aufzinsung von Ausleihungen -9 -15
Verlust aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0 -68
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Vermögenswerten -2.012 -655
-2.022 -738
Summe 714 4.733

Finanzierungskosten NOTE 16

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR

2013 2012
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Schulden -5.170 1.532
Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen -5.905 -5.621
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -20.194 -19.220
Summe -31.269 -23.309

Ertragsteueraufwand NOTE 17

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2013 2012
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 20.344 24.224
Ausland 403 15.550
20.747 39.774
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung -2.668 15.344
Summe 18.079 55.119
Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR
2013 2012
Laufender Ertragsteueraufwand
Tatsächlicher Steueraufwand laufendes Jahr 19.976 51.949
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste -698 -174
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern 1.469 -12.001
20.747 39.774
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen 9.173 20.599
Auswirkungen von Steuersatzänderungen -200 -666
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge -5.984 -4.361
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen
früherer Perioden
-4.416 1.176
Veränderung der Wertminderung latenter Steueransprüche
(ohne Verlustvorträge)
-1.241 -1.403
-2.668 15.344
Summe 18.079 55.119

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2012: 25%) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR

2013 2012
Ergebnis vor Steuern 68.113 236.043
Errechneter Ertragsteueraufwand (25% des Ergebnisses vor Steuern) 17.028 59.011
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere
Forschungsfreibetrag)
-1.033 -2.507
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 3.234 6.034
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -958 -1.449
Steuersatzunterschiede 389 -153
Steuersatzänderungen -202 -666
Steuerertrag aus Vorperioden -2.947 -10.825
Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung latenter
Steuerposten von lokaler in funktionale Währung
8.816 2.470
Veränderung von nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf
Verluste bzw. Verlustvorträge und andere temporäre Differenzen
-4.195 7.892
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile -2.107 -4.329
Sonstige 53 -360
Effektiver Ertragsteueraufwand 18.079 55.119

Dies entspricht einer durchschnittlichen Steuerquote von 26,5% (2012: 23,4%).

In der Position "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 1.773 (2012: TEUR 10.115) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 44).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25% (31. Dezember 2012: 25%). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5% und 34,0% (31. Dezember 2012: zwischen 16,5% und 34,0%).

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2013 eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 24% auf 23%. Ab dem 1. April 2015 ist dort ein Steuersatz von 20% anzuwenden, welcher bereits zum 31. Dezember 2013 zur Steuerabgrenzung herangezogen wird.

Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind in ausreichendem Umfang Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden.

Ergebnis je Aktie NOTE 18

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2013 2012
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der
Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss
50.113 175.624
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück 26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 1,89 6,61

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

NOTE
19
Immaterielle Anlagen
------------ ----------------------

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

2013 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
werte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2013 82.091 17.709 14.396 114.196
Währungsdifferenz -3.836 -38 0 -3.873
Konsolidierungskreisänderungen* 0 -81 -946 -1.027
Zugänge 0 780 713 1.492
Abgänge 0 -472 -308 -780
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Stand 31.12.2013 78.255 17.898 13.854 110.007
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2013 -124 -12.357 -10.736 -23.218
Währungsdifferenz -84 15 0 -68
Konsolidierungskreisänderungen* 0 79 934 1.013
Planmäßige Abschreibungen 0 -708 -359 -1.067
Wertminderungen 0 -36 0 -36
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Abgänge 0 472 308 780
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2013 -208 -12.535 -9.853 -22.597
Buchwert 1.1.2013 81.967 5.351 3.660 90.978
Buchwert 31.12.2013 78.047 5.362 4.001 87.411

Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR

2012 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
werte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 83.143 17.699 24.447 125.289
Währungsdifferenz -1.052 -5 0 -1.056
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 0 663 2.387 3.050
Abgänge 0 -589 0 -589
Umbuchungen 0 -19 0 -19
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 -41 -12.438 -12.479
Stand 31.12.2012 82.091 17.709 14.396 114.196
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 -122 -12.302 -22.792 -35.216
Währungsdifferenz -2 9 0 6
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen 0 -653 -382 -1.035
Wertminderungen 0 -5 0 -5
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 41 12.438 12.479
Abgänge 0 553 0 553
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2012 -124 -12.357 -10.736 -23.218
Buchwert 1.1.2012 83.021 5.397 1.655 90.072
Buchwert 31.12.2012 81.967 5.351 3.660 90.978

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 713 (2012: TEUR 2.387) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2013 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 24.866 (2012: TEUR 18.246) angefallen. Diese Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden nach den Kriterien der IFRS ermittelt. Sie umfassen Kosten, die im Zusammenhang mit der gezielten Suche nach neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung und wesentlichen Verbesserung von Produkten, Leistungen oder Prozessen und im Rahmen von Forschungsaktivitäten anfallen. Sie enthalten keine aktivierungspflichtigen Investitionen und berücksichtigen Erträge aus Rückerstattungen (insbesondere Förderungen). Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden im Betriebsergebnis (EBIT) erfasst.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Bei den Firmenwerten und Markenrechten mit unbestimmter Nutzungsdauer ergibt sich in den beiden dargestellten Perioden aufgrund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf.

Bei den übrigen immateriellen Anlagen gibt es im Geschäftsjahr 2013 Wertminderungen in Höhe von TEUR 36 (2012: TEUR 5). Die Wertminderungen im Geschäftsjahr 2013 betreffen einen chinesischen Produktionsstandort (Details dazu siehe Note 20). Die Wertminderungen im Geschäftsjahr 2012 betreffen die EPG (Details dazu siehe Note 5).

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/ CGUs) zugeordnet:

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer nach Segmenten bzw. CGUs TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Segment Fibers
CGU Fiber Site Indonesia 64.931 67.852
CGU Pulp Site Czech Republic 9.611 10.503
Übrige 3.283 3.389
77.825 81.744
Segment Sonstige * 3.313 3.313
Summe 81.137 85.057

In der obigen Tabelle sind im Segment Sonstige Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe TEUR 3.090 zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2012: TEUR 3.090) enthalten. Wertänderungen wurden bei diesen Markenrechten nicht vorgenommen, daher entspricht der Buchwert den Anschaffungskosten. Diese Markenrechte werden deshalb mit einer unbestimmten Nutzungsdauer versehen, da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung derzeit nicht abzusehen ist. Die übrigen Beträge betreffen ausschließlich Firmenwerte.

Der erzielbare Betrag für die größten firmenwerttragenden CGUs – die CGU Fiber Site Indonesia und die CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Die dabei verwendeten grundlegenden Metho-

den und Annahmen werden in Note 3 im Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)" erläutert. Bei den beiden CGUs Fiber Site Indonesia und Pulp Site Czech Republic sind außerdem folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Impairmenttests relevant:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs (Geschäftsjahr 2013)

CGU Fiber Site Indonesia
Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 6 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1%
Abzinsungssatz (WACC) 11,7%
CGU Pulp Site Czech Republic
Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 4 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0%

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs (Geschäftsjahr 2012)

CGU Fiber Site Indonesia
Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 6 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 3,1%
Abzinsungssatz (WACC) 14,0%
CGU Pulp Site Czech Republic
Zeitraum der Cashlow-Planung bzw. -Prognose 4 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1%

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Fiber Site Indonesia basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Sie gehen im Planungszeitraum von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 3,3% p. a. (2012: 7,1% p. a.) aus. Diese internen Annahmen werden um externe Marktannahmen ergänzt.

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Pulp Site Czech Republic basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Zellstoff sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Holz und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Sie gehen im Planungszeitraum von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 1,4% p. a. (2012: 7,1% p. a.) aus.

Die vorgenommenen Schätzungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Fiber Site Indonesia und die CGU Pulp Site Czech Republic werden für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen

notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien der wesentlichen Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung
der wesentlichen Annahmen,
bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Fiber Site Indonesia
Free Cash Flow 100% minus 10,1%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1% minus 2,4 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 11,7% plus 1,2 Prozentpunkte
CGU Pulp Site Czech Republic
Free Cash Flow 100% minus 7,6%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0% minus 1,0 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 9,1% plus 0,8 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs (Vorjahr)

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung
der wesentlichen Annahmen,
bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Fiber Site Indonesia
Free Cash Flow 100% minus 19,0%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 3,1% minus 4,1 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 14,0% plus 2,1 Prozentpunkte
CGU Pulp Site Czech Republic
Free Cash Flow 100% minus 15,3%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1% minus 1,5 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) 9,0% plus 1,1 Prozentpunkte

Sachanlagen NOTE 20

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

Grundstücke Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
2013 und Bauten ausstattung im Bau Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2013 395.566 2.005.323 197.046 2.597.935
Währungsdifferenz -9.583 -27.057 -8.205 -44.844
Konsolidierungskreisänderungen* 0 -65.660 -243 -65.903
Zugänge 15.603 91.716 137.713 245.032
Abgänge -884 -16.867 -200 -17.951
Umbuchungen 27.634 84.022 -111.656 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Stand 31.12.2013 428.337 2.071.477 214.455 2.714.269
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2013 -181.468 -1.141.311 13 -1.322.766
Währungsdifferenz 1.674 10.261 -30 11.904
Konsolidierungskreisänderungen* 0 41.239 0 41.239
Planmäßige Abschreibungen -13.087 -101.729 0 -114.815
Wertminderungen -5.413 -14.336 -3.435 -23.184
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Abgänge 863 16.798 200 17.862
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2012 -197.430 -1.189.078 -3.251 -1.389.760
Buchwert 1.1.2013 214.098 864.012 197.059 1.275.169
Buchwert 31.12.2013 230.906 882.399 211.204 1.324.509

Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR

Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geleistete
Anzahlungen
2012 Grundstücke
und Bauten
Geschäfts
ausstattung
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 371.167 1.844.978 122.073 2.338.218
Währungsdifferenz -808 -4.091 -2.220 -7.118
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Zugänge 8.791 91.548 216.251 316.590
Abgänge -455 -13.757 0 -14.212
Umbuchungen 20.058 119.019 -139.058 19
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen -3.188 -32.374 0 -35.562
Stand 31.12.2012 395.566 2.005.323 197.046 2.597.935
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 -172.410 -1.074.585 473 -1.246.521
Währungsdifferenz -124 1.892 -460 1.309
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen -12.201 -94.971 0 -107.172
Wertminderungen 0 -17.204 0 -17.204
Umbuchungen 1 -1 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
3.188 29.374 0 32.562
Abgänge 78 13.228 0 13.306
Zuschreibungen 0 954 0 954
Stand 31.12.2012 -181.468 -1.141.311 13 -1.322.766
Buchwert 1.1.2012 198.757 770.393 122.547 1.091.697
Buchwert 31.12.2012 214.098 864.012 197.059 1.275.169

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 42).

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 253.664 (31. Dezember 2012: TEUR 258.517).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2013 werden TEUR 4.941 (2012: TEUR 3.171) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,6% bis 3,0% (2012: 2,2% bis 3,0%) verwendet.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2013 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 23.184 (2012: TEUR 17.204) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.

Die Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 19.633 einen chinesischen Produktionsstandort im Segment Fibers und dort mit TEUR 5.413 Grundstücke und Bauten und mit TEUR 14.220 Technische Anlagen und Maschinen (insbesondere Faserproduktionsanlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Wertminderungen werden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft notwendig.

Der erzielbare Betrag des chinesischen Produktionsstandorts beläuft sich auf TEUR 57.028 per 31. Dezember 2013 (TEUR 91.471 per 31. Dezember 2012). Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Die dabei verwendeten grundlegenden Methoden und Annahmen entsprechen sinngemäß jenen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und werden in Note 3 im Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)" erläutert. Beim chinesischen Produktionsstandort sind außerdem folgende individuelle Annahmen relevant:

Annahmen beim Impairment Test des chinesischen Produktionsstandortes (Geschäftsjahr 2013)

Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 6 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,9%
Abzinsungssatz (WACC) 10,8%

Annahmen beim Impairment Test des chinesischen Produktionsstandortes (Geschäftsjahr 2012)

Zeitraum der Cashflow-Planung bzw. -Prognose 6 Jahre
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 2,1%
Abzinsungssatz (WACC) 10,6%

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows des chinesischen Produktionsstandorts basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Sie gehen im Planungszeitraum von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,6% p. a. (2012: 11,6% p. a.) aus.

Weitere Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 3.435 Anlagen in Bau auf einem indischen Betriebsgelände im Segment Fibers. Die Wertminderungen werden aufgrund des weiteren Aufschubs der ursprünglich geplanten Investitionen

notwendig. Der erzielbare Betrag beläuft sich auf TEUR 7.166 per 31. Dezember 2013 (TEUR 33.387 per 31. Dezember 2012) und wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten für die einzelnen Vermögenswerte aus teilweise nicht am Markt beobachtbaren geschätzten Verwertungsmöglichkeiten intern eingeschätzt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit daher in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Daneben gibt es im Geschäftsjahr 2013 weitere TEUR 116 Wertminderungen auf Maschinen im Segment Fibers. Sie werden aufgrund technischer und wirtschaftlicher Veralterung notwendig.

Im Geschäftsjahr 2013 sind keine Wertaufholungen auf Sachanlagen erfasst worden. Im Geschäftsjahr 2012 sind Wertaufholungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 954 unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen erfasst. Die Wertaufholungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2012 technische Anlagen und Maschinen eines österreichischen Produktionsstandorts im Segment Fibers. Die Wertaufholungen werden aufgrund erhöhter wirtschaftlicher Ertragskraft vormals wertgeminderter Sachanlagen und Anschaffungskostenanpassungen notwendig. Der erzielbare Betrag beläuft sich auf TEUR 1.000 per 31. Dezember 2012 und wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten aus nicht am Markt beobachtbaren geschätzten Verwertungsmöglichkeiten intern eingeschätzt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit daher in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden NOTE 21

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen,

die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 33.755 30.188
Lenzing Papier GmbH (LPP) 0 0
PT Pura Golden Lion (PGL) 3.386 3.632
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H.
(WWE)
726 728
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. (GSG) 1.154 1.150*
Gemeinschaftlich geführte Unternehmen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL) 37 37
Wood Paskov s.r.o. (LWP) 25 26
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Tikaret A.S. (LKF) 0 0
Summe 39.083 35.761*

Diese Beteiligungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2013 2012
Stand zum 1.1. 35.761 31.439*
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
3.831 5.796
Anteil am sonstigen Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-25 -592
Währungsdifferenz -443 -107
Ausschüttungen -40 -775
Stand zum 31.12. 39.083 35.761*

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieser Beteiligungen stellt sich wie folgt dar (jeweils 100%, d. h. nicht angepasst an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquoten):

Aggregierte Ergebnis- und Bilanzkennzahlen der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

WWE LKF 1
EFB LPP1 RVL GSG2 PGL LWP WWE LKF1
2013
Erträge (operativ) 211.080 75.575 11.517 0 0 328 4 431
Davon Umsatzerlöse 180.231 70.492 11.511 0 0 271 0 0
Aufwendungen (operativ) -201.241 -74.798 -11.515 0 -24 -316 -9 -422
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 6.095 295 1 0 706 1 -8 9
31.12.2013
Langfristige Vermögenswerte 78.267 8.285 0 0 2.395 16 0 1
Kurzfristige Vermögenswerte 57.368 20.667 152 0 1.503 150 2.995 1.962
Langfristige Verbindlichkeiten 20.905 7.243 0 0 0 13 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 40.794 17.427 78 0 23 109 92 1.869
Zuschüsse 1.075 9 0 0 0 0 0 0
Eigenkapital 72.862 4.272 74 0 3.874 42 2.903 94

Aggregierte Ergebnis- und Bilanzkennzahlen

der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR

EFB LPP RVL GSG PGL LWP WWE LKF
2012
Erträge (operativ) 202.270 74.208 11.996 18.319 0 407 4 197
Davon Umsatzerlöse 181.041 73.522 11.992 13.460 0 339 0 0
Aufwendungen (operativ) -184.370 -73.154 -11.994 -16.718 -34 -393 -22 -243
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 9.904 1.037 1 1.637 3.329 11 -20 -46
31.12.2012
Langfristige Vermögenswerte 71.884 8.566 0 137.926 2.604 27 0 1
Kurzfristige Vermögenswerte 61.022 20.545 79 13.052 1.724 146 2.995 2.011
Langfristige Verbindlichkeiten 21.860 7.717 0 115.847 0 22 0 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 41.895 17.349 6 10.339 109 106 84 1.906
Zuschüsse 2.328 11 0 0 0 0 0 0
Eigenkapital 66.823 4.034 73 24.791 4.219 45 2.911 107

Finanzanlagen NOTE 22

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Langfristige Wertpapiere 14.632 53.828
Sonstige Beteiligungen 1.064 19
Ausleihungen 7.480 2.221
Summe 23.176 56.068

Die langfristigen Wertpapiere sind grundsätzlich zu aktuellen Börsenkursen bzw. anderen Marktpreisen (insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds) bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
2013 Marktwert
31.12.
Durchschnittliche
Effektiv
verzinsung in %
Ertrag im
Geschäftsjahr
Staatsanleihen 6.563
Anleihen anderer Emittenten 100
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte 7.969
Summe 14.632 0,94 556

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen (Vorjahr) TEUR

2012 Marktwert
31.12.
Durchschnittliche
Effektiv
verzinsung in %
Ertrag im
Geschäftsjahr
Staatsanleihen 27.160
Anleihen anderer Emittenten 18.690
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte* 7.979
Summe 53.828 2,38 1.019

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 2.386 (31. Dezember 2012: TEUR 12.154) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland, mit TEUR 1.864 (31. Dezember 2012: 1.879) Staatsanleihen der französischen Republik sowie mit TEUR 1 (31. Dezember 2012: TEUR 10.800) Bundesanleihen der Republik Österreich. Die Anleihen anderer Emittenten betreffen mit TEUR 100 (31. Dezember 2012: TEUR 2.124) Bankanleihen und mit TEUR 0 (31. Dezember 2012: TEUR 16.257) Unternehmensanleihen. Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien.

Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2013 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 ausgewiesen.

Die Ausleihungen in Höhe von TEUR 7.480 (31. Dezember 2012: TEUR 2.221) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

NOTE
23
Sonstige langfristige Vermögenswerte
------------ -- -- --------------------------------------

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Kapitalanteil an nicht konsolidierten Gesellschaften 0 0*
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 231 162
Langfristige Forderungen 3.612 1.731
3.843 1.892*
Sonstige langfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 900 5.330*
Rechnungsabgrenzungsposten 430 221
1.330 5.551*
Summe 5.173 7.443*

NOTE 24

Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 199.996 188.552
Unfertige Erzeugnisse 4.591 10.332
Fertige Erzeugnisse und Waren 103.525 98.919
Geleistete Anzahlungen 3.371 1.776
Summe 311.483 299.580

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Lenzing Viscose®-, Lenzing Modal®- (inklusive Lenzing FR®-) und TENCEL®-Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte des Segments Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 8.959 (2012: TEUR 1.585) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 215.417 (31. Dezember 2012: TEUR 146.853). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.090.503 (2012: TEUR 1.158.410).

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 78.279 (31. Dezember 2012: TEUR 66.610).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen NOTE 25

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 266.395 272.373
Wertberichtigungen -7.554 -7.857
Summe 258.841 264.516

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2012: TEUR 0).

Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 41 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

Fertigungsaufträge NOTE 26

Fertigungsaufträge TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 1.954 4.413
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 175 806
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste -30 -147
Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) 2.099 5.072
Abzüglich erhaltene Anzahlungen (Gesamt) -1.058 -3.399
Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) 1.042 1.673
Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo
(Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)
1.809 3.012
Davon Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo
(Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen)
-767 -1.338
Darin enthaltene Haftrücklässe 0 0
Drohverlustrückstellungen aus Fertigungsaufträgen 0 0

Aus langfristigen Fertigungsaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2013 Erlöse in Höhe von TEUR 23.325 (2012: TEUR 26.321) erzielt.

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte NOTE 27

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) und Vorauszahlungen 0 2.081
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 6.068 5.538
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0 12.601
Debitorische Kreditoren 2.155 1.921
Verrechnung Instandhaltung 3.200 5.000
Versicherungsvergütungen 0 529
Übrige 7.696 5.390
Buchwert 31.12. 19.119 33.058
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 36.447 42.012
Geleistete Anzahlungen 2.954 5.693
Emissionszertifikate 1.624 4.477
Rechnungsabgrenzungsposten 2.760 3.142
Übrige 66 531
Buchwert 31.12. 43.851 55.856
Summe 62.970 88.914
NOTE
29
Eigenkapital
An beiden dargestellten Bilanzstichtagen gab es keine kurzfristigen Wertpapiere.

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Kurzfristige Wertpapiere

NOTE 28

Der Stand und die Veränderungen des Konzern-Eigenkapitals sind in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2013 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2012: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2012: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen. Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in die Konzernwährung Euro entstanden sind. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich von latenten Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich von latenten Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich von latenten Steuern.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

2013 2012
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Fremdwährungsumrechnung -32.475 467 -32.008 -4.236 0 -4.236
Neubewertung von finanziellen
Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
-230 58 -173 494 -124 371
Cashflow Hedge -1.568 262 -1.306 24.819 -5.901 18.918
Versicherungsmathematische
Effekte aus leistungsorientierten
Plänen
-1.369 367 -1.002 -16.325 4.079 -12.246
Anteil am sonstigen Ergebnis
assoziierter Unternehmen
-25 0 -25 -592 0 -592
-35.668 1.154 -34.513 4.160 -1.946 2.214

Sonstiges Ergebnis TEUR

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2013 2012
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen
aus Cashflow Hedges
Aus Gasswaps 1.191 503
Aus Devisentermingeschäften 806 7.554
Aus sonstigen Derivaten 0 0
1.997 8.057
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges,
die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Gasswaps -545 630
Aus Devisentermingeschäften -3.206 15.946
Aus sonstigen Derivaten 185 185
-3.565 16.762
Summe -1.568 24.819

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg in den Finanzierungskosten ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 257.447 257.447
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) 151.217 147.111
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der
Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS 541.726 548.703
Summe (ohne andere Rücklagen) 950.390 953.261

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte
Dividenden der Lenzing AG
Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2012 in der ordentlichen Haupt
versammlung am 24. April 2013 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 30. April 2013)
53.100 26.550.000 2,00
Für das Geschäftsjahr 2011 in der ordentlichen Haupt
versammlung am 19. April 2012 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 25. April 2012)
66.375 26.550.000 2,50

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2013 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2013 TEUR
Das Geschäftsjahr 2013 der Lenzing AG
endet mit einem Gewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von
57.206
Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2012 von 94.011
Verbleibt ein Bilanzgewinn von 151.217
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 1,75 EUR je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43 EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
46.463
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 104.754

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25%. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Für die Lenzing AG ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen aus den Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre.

Anteile anderer Gesellschafter

Unter den Anteilen anderer Gesellschafter ist der Anteilsbesitz Dritter (nicht beherrschende Anteile) an den Konzernunternehmen ausgewiesen.

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs von weiteren Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen TEUR

2013 2012
Biocel Paskov a.s. (+ 25 %) 0 8.591
Lenzing Modi Fibers India Private Limited (+ 0,9 %) 0 12
PT. South Pacific Viscose (+ 2,29 %) 4.564 0
Verminderung nicht beherrschender
Anteile im Eigenkapital
4.564 8.603

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln NOTE 30

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 5.053 (2012: TEUR 8.604) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln ist der Marktwert der Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2013 in Höhe von TEUR 286 enthalten (31. Dezember 2012: TEUR 1.720). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2013 insgesamt 55.633 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2012: 341.780 Emissionszertifikate). Die Emissionszertifikate haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Emissionszertifikate Stück
2013 2012
Stand 1.1. 541.842 431.703
Zuteilung für das Jahr 55.633 341.780
Rückgabe für tatsächliche Emissionen des Vorjahres -297.207 -251.641
Netto-Zukäufe und -Verkäufe während des Jahres 13.680 20.000
Stand 31.12. 313.948 541.842

Zum 31. Dezember 2013 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 144 vorgesorgt. Zum 31. Dezember 2012 bestand in der Lenzing Gruppe keine Unterdeckung an Emissionszertifikaten.

NOTE
31
Finanzverbindlichkeiten
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
Finanzverbindlichkeiten
31.12.2013 Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Effektiv
verzinsung
in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.609
119.609
3,91
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 139.500 139.049 3,07
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.287 1,87
228.335
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 71.073 71.073 3,09
Variable Verzinsung EUR 149.038 148.618 1,40
Variable Verzinsung USD 163.333 117.020 2,54
Variable Verzinsung CNY 110.480 13.222 6,53
Betriebsmittelkredite*:
Variable Verzinsung USD 19.168 14.090 2,57
Variable Verzinsung CNY 455.000 54.455 6,21
418.478
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.882 1.882 4,00
1.882
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 5.075 5.075 1,60
Teilweise fixe Verzinsung EUR 25.416 25.416 1,52
Variable Verzinsung USD 2.598 1.885 3,63
32.376
Summe 800.680

Davon kurzfristig 191.075 Davon langfristig 609.605

Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

Durch
schnittliche
Effektiv
31.12.2012 Währung Nominale Buchwert verzinsung
in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.504 3,91
119.504
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 120.000 110.112 3,07
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.091 1,88
199.202
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 72.384 72.384 3,69
Variable Verzinsung EUR 212.070 211.556 1,72
Variable Verzinsung USD 213.333 159.490 2,79
Variable Verzinsung CNY 170.480 20.747 6,49
Betriebsmittelkredite*:
Variable Verzinsung CNY 450.000 54.764 6,54
518.940
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.831 1.831 4,00
1.831
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 3.152 3.152 1,73
Teilweise fixe Verzinsung EUR 30.139 30.139 1,32
Variable Verzinsung EUR 79 79 1,00
Variable Verzinsung USD 3.011 2.283 2,72
35.654
Summe 875.131
Davon kurzfristig 173.568
Davon langfristig 701.565

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Ver-

zinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe ein weiteres Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittlichen Effektivzinssätze aller Schuldscheindarlehen sind der Tabelle weiter oben zu entnehmen.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 130.003 (31. Dezember 2012: TEUR 176.740) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten sowie TEUR 0 (31. Dezember 2012: TEUR 0) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. wurden deren Aktien verpfändet.

Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) NOTE 32

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Immaterielle Anlagen 12 13
Sachanlagen 5.427 348
Finanzanlagen 10.276 3.608
Sonstige Vermögenswerte 4.028 6.635
Rückstellungen 14.124 14.208
Investitionszuschüsse 175 202
Sonstige Verbindlichkeiten 645 1.507
Verlustvorträge und Steuergutschriften
(davon Steuergutschriften: TEUR 133; 2012: TEUR 0)
15.730 8.673
Aktive Steuerlatenz brutto – vor Wertberichtigungen 50.418 35.194
Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche -5.254 -4.224
Davon auf steuerliche Verlustvorträge -5.236 -3.176
Aktive Steuerlatenz brutto 45.164 30.970
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -33.893 -24.525
Aktive Steuerlatenz netto 11.271 6.445
Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Immaterielle Anlagen 1.550 1.513
Sachanlagen 60.844 52.561
Finanzanlagen 677 0
Sonstige Vermögenswerte 2.852 466
Steuerliche Sonderabschreibungen 6.087 4.782
Rückstellungen 401 116
Investitionszuschüsse 256 2.105
Sonstige Verbindlichkeiten 3.024 3.938
Passive Steuerlatenz brutto 75.690 65.480
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -33.893 -24.525
Passive Steuerlatenz netto 41.797 40.955

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 11.976 (31. Dezember 2012: TEUR 10.552) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 2.760 (31. Dezember 2012: TEUR 782) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Im Jahr 2013 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 11.279 (2012: TEUR 3.231). Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Stand 1.1.2012 Im Gewinn oder
Verlust erfasst
Im sonstigen
Ergebnis
erfasst
Immaterielle Anlagen -950 -551 0
Sachanlagen -37.218 -15.273 0
Finanzanlagen 4.930 -1.198 -124
Sonstige Vermögenswerte 6.096 1.499 -1.387
Steuerliche Sonderabschreibungen -4.889 107 0
Rückstellungen 14.779 -4.572 4.062
Investitionszuschüsse -2.079 177 0
Sonstige Verbindlichkeiten 3.245 -1.213 -4.493
Verlustvorträge und Steuerguthaben 8.957 14.219 0
Wertberichtigungen -10.298 -8.540 -5
Summe -17.426 -15.344 -1.946

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2013 ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 71.792 (31. Dezember 2012: TEUR 38.332 ohne die Verlustvorträge der Veräußerungsgruppe EPG). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Summe 71.792 38.332
Davon aktivierte Verlustvorträge 48.032 24.112
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 23.760 14.220
Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 0 0
Innerhalb von 2 Jahren 37 0
Innerhalb von 3 Jahren 35 40
Innerhalb von 4 Jahren 8.370 38
Innerhalb von 5 Jahren 2.290 31
Unbeschränkt vortragsfähig 13.029 14.111

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Umgliederung
zur Veräußerung
gehaltener
Vermögenswerte
und Veräußerungs
gruppen
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2012 =
1.1.2013
Im Gewinn
oder Verlust
erfasst
Im sonstigen
Ergebnis
erfasst
Konsolidierungs
kreisänderungen
und sonstige
Umgliederungen
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2013
0 0 -1.500 -44 0 5 2 -1.537
0 278 -52.213 -7.867 0 1.948 2.715 -55.417
0 0 3.608 8.153 58 -2.219 0 9.599
0 -38 6.169 -5.067 176 -1 -101 1.176
0 0 -4.782 100 0 -1.405 0 -6.087
-31 -145 14.093 -3 368 -514 -220 13.724
0 -1 -1.903 -79 0 1.910 -9 -81
0 30 -2.431 4 85 0 -37 -2.379
-14.707 204 8.673 8.598 0 0 -1.542 15.730
14.738 -121 -4.224 -1.128 0 0 98 -5.254
0 207 -34.510 2.668 687 -277 907 -30.526

Zusätzlich zu den oben angeführten Beträgen sind in der Veräußerungsgruppe EPG zum 31. Dezember 2012 nicht aktivierte Verlustvorträge enthalten, die einer Bemessungsgrundlage von TEUR 49.946 entsprechen.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten statt TEUR 10.361 (31. Dezember 2012: TEUR 5.497) theoretisch insgesamt aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 15.597 (31. Dezember 2012: TEUR 8.673) angesetzt werden müssen (2012: ohne die nicht aktivierten Verlustvorträge der Veräußerungsgruppe EPG).

In den aktiven Steuerlatenzen sind in der Position Finanzanlagen Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von TEUR 34.225 (31. Dezember 2012: TEUR 10.254) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 2.727 (2012: TEUR 3.728) abgeschrieben.

Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen, die von Konzerngesellschaften gehalten werden, in Höhe von TEUR 148.344 (31. Dezember 2012: TEUR 194.070) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

Rückstellungen NOTE 33

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR

Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012
Rückstellungen
für Pensionen und
ähnliche
Verpflichtungen
Pensionen und
Abfertigungen
77.364 99.228 4.424 4.257 72.940 94.971
Jubiläumsgelder 13.320 13.774 1.139 1.346 12.181 12.429
90.684 113.002 5.563 5.602 85.121 107.400
Sonstige
Rückstellungen
Restrukturierungs
maßnahmen
37.211 0 37.211 0 0 0
Garantie und
Gewährleistung
4.266 12.294 1.766 1.494 2.500 10.800
Drohende Verluste
und sonstige
Wagnisse 25.262 7.918 12.096 3.371 13.166 4.546
Emissionszertifikate 1.754 2.757 1.754 2.757 0 0
Übrige 8.846
77.338
21.212
44.181
2.846
55.673
3.912
11.535
6.000
21.666
17.300
32.646
Abgegrenzte
Schulden
Personalaufwendun
gen (nicht finanziell)
37.115 37.709 37.115 37.709 0 0
Übrige (finanziell) 28.073 26.798 28.073 26.798 0 0
65.187 64.507 65.187 64.507 0 0
Summe 233.210 221.690 126.423 81.644 106.786 140.046

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen.

Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong und Deutschland. Der leistungsorientierte Pensionsplan in Hongkong gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalls durch eine Einmalzahlung abgegolten. Der leistungsorientierte Pensionsplan in Deutschland gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Juni 2005 eingetreten sind und deren pensionsfähiges Einkommen die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung übersteigt. Die Ansprüche entstanden nach einer Wartezeit von fünf Jahren. Für die leistungsorientierten Pensionspläne in Deutschland bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensionspläne in den USA wurden im Geschäftsjahr 2012 beendet. Die Pensionsleistungen wurden entweder durch direkt an die Begünstigten geleistete Einmalzahlungen oder durch Erwerb von individuellen Versorgungsrenten einer externen Pensionskasse abgegolten. Zur vollständigen Abgeltung der betroffenen Versorgungsleistungen wurden im Geschäftsjahr 2012 zusätzliche Beiträge in Höhe von TEUR 2.570 geleistet. Der resultierende Aufwand aus der Planabgeltung belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf TEUR 471.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen.

Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses.

Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2013 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden" weiter unten).

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

  • Veranlagungsrisiko: Der Barwert der Verpflichtungen und der Planvermögen wird unter Anwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, welcher aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen abgeleitet wird (siehe Note 3). Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen diesen Satz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihenzinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgt auf Basis angenommener zukünftiger Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten. Sollte die tatsächliche Entwicklung über den aktuell angenommenen Trend liegen, so führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Für die Bewertung der Verpflichtungen werden dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeiten pro Land ermittelt. Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Die Verpflichtungen werden unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lebenserwartung auf Basis länderspezifischer biometrischer Rechnungsgrundlagen ermittelt. Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden neue leistungsorientierte Pläne, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. In einem untergeordneten Ausmaß sind auch Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente im Deckungsstock der Versicherung enthalten. Die Versicherung bietet eine garantierte Mindestverzinsung. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert. Details zur Zusammensetzung des Planvermögens zum Bilanzstichtag sind der Tabelle weiter unten zu entnehmen.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Zinssatz p. a. in % 31.12.2013 31.12.2012
Österreich – Pensionen 3,0 3,5
Österreich – Abfertigungen 3,3 3,5
Übrige Länder:
Deutschland 4,0 3,5
USA N/A 3,5
Indonesien 9,0 6,0
Hongkong 2,3 0,6
Tschechien 3,0 3,2
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 3,0 3,0
Österreich – Abfertigungen 3,0 3,0
Übrige Länder:
Deutschland 2,5 2,5
USA N/A 0,0
Indonesien 8,0 7,5
Hongkong 5,0 5,5
Tschechien 3,0 3,0
Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0-3,0 0,0-3,0
Österreich – Abfertigungen N/A N/A
Übrige Länder:
Deutschland 2,0 2,0
USA N/A 0,0
Indonesien N/A N/A
Hongkong N/A N/A
Tschechien N/A N/A
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0 0,0
Österreich – Abfertigungen 0,0-4,2 0,0-5,2
Übrige Länder:
Deutschland 0,0-12,5 0,0-12,5
USA N/A N/A
Indonesien 2,0-10,0 2,0-10,0
Hongkong 0,0 0,0
Tschechien 0,0 0,0

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Deutschland: Richttafeln 2005 G (Heubeck)
  • Tschechien: AVÖ 2008-P (Pagler & Pagler)
  • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen TEUR

31.12.2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen übrige
Länder
Gesamt
Barwert der durch Planvermögen ge
deckten Verpflichtungen (DBO) – brutto
27.197 0 1.206 28.403
Marktwert des Planvermögens -3.648 0 -1.036 -4.684
Barwert der durch Planvermögen ge
deckten Verpflichtungen (DBO) – netto
23.549 0 170 23.719
Barwert der nicht durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO)
0 44.641 9.004 53.646
In der Bilanz erfasste Werte 23.549 44.641 9.174 77.364
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Rückstellungen 21.486 42.378 9.076 72.940
Kurzfristige Rückstellungen 2.063 2.263 98 4.424
Summe 23.549 44.641 9.174 77.364

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (Vorjahr) TEUR

Pensionen
und Abferti
31.12.2012 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
gungen übrige
Länder
Gesamt
Barwert der durch Planvermögen ge
deckten Verpflichtungen (DBO) – brutto
26.219 0 1.482 27.701
Marktwert des Planvermögens -3.763 0 -945 -4.708
Barwert der durch Planvermögen ge
deckten Verpflichtungen (DBO) – netto
22.456 0 537 22.993
Barwert der nicht durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO)
0 63.025 13.2101 76.235
In der Bilanz erfasste Werte 22.456 63.025 13.747 99.228
Davon ausgewiesen unter:
Langfristige Rückstellungen 20.438 60.943 13.590 94.971
Kurzfristige Rückstellungen 2.018 2.082 157 4.257
Summe 22.456 63.025 13.747 99.228

Die Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne hat sich wie folgt entwickelt:

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne TEUR

2013 Pensionen
Österreich
Abfertigun
gen Öster
reich
Pensionen
und Abferti
gungen übri
ge Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1. 22.456 63.025 13.7472 99.228
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 8 2.504 903 3.415
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 33 33
Nettozinsen 755 2.094 673 3.521
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode (sonstiges
Ergebnis)
2.233 1.092 -1.957 1.369
Konsolidierungskreisänderung 0 -3.593 0 -3.593
Übernommene Verpflichtungen 0 0 3 3
Cashflows -1.903 -3.926 -872 -6.701
Währungsdifferenzen 0 0 -2.440 -2.440
Umgliederung zu den sonstigen Rückstel
lungen für Restrukturierungsmaßnahmen
0 -16.555 -917 -17.472
Nettoschuld
(Rückstellung) zum 31.12.
23.549 44.641 9.174 77.364

1) Die DBO zum 31. Dezember 2012 wurde aufgrund der Änderungen des IAS 19 um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand korrigiert (TEUR -35; siehe hierzu Note 2). 2) Die DBO zum 1. Jänner 2013 wurde aufgrund der Änderungen des IAS 19 um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand korrigiert (TEUR -35; siehe hierzu Note 2).

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (Vorjahr) TEUR

2012 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen übri
ge Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1. 20.084 53.661 12.202 85.946
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 6 2.362 858 3.225
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 52 52
Aufwand aus Planabgeltung 0 0 471 471
Nettozinsen 858 2.346 759 3.963
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode
(sonstiges Ergebnis)
3.482 9.194 3.650 16.326
Übernommene Verpflichtungen 0 0 108 108
Cashflows -1.974 -4.537 -3.510 -10.021
Währungsdifferenzen 0 0 -803 -803
Umgliederung zu den sonstigen Rückstel
lungen für Restrukturierungsmaßnahmen
0 0 -41 -41
Nettoschuld (Rückstellung)
zum 31.12.
22.456 63.025 13.747* 99.228

Die oben dargestellte Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne umfasst den Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (Bruttoschuld bzw. Defined Benefit Obligation/DBO) abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Diese beiden Bestandteile der Nettoschuld haben sich wie folgt entwickelt:

*) Die DBO zum 31. Dezember 2012 wurde aufgrund der Änderungen des IAS 19 um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand korrigiert (TEUR -35; siehe hierzu Note 2).

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung TEUR

2013 Pensionen
Österreich
Abferti
gungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 26.219 63.025 14.6921 103.936
Konsolidierungskreisänderung 0 -3.593 0 -3.593
Übernommene Verpflichtungen 0 0 3 3
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 8 2.504 903 3.415
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 33 33
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 882 2.094 679 3.654
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -279 0 0 -279
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.903 -3.926 -832 -6.661
Zahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen 0 0 0 0
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0 0 0
Aufgrund finanzieller Annahmen 1.207 1.251 -2.165 293
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.064 -159 295 1.200
Währungsdifferenzen 0 0 -2.480 -2.480
Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für
Restrukturierungsmaßnahmen
0 -16.555 -917 -17.472
Barwert der Verpflichtung (DBO)
zum 31.12.
27.197 44.641 10.210 82.048

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (Vorjahr) TEUR

2012 Pensionen
Österreich
Abferti
gungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 23.960 53.661 15.5352 93.156
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0 0
Übernommene Verpflichtungen 0 0 108 108
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 6 2.362 858 3.225
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 522 52
Aufwand aus Planabgeltungen 0 0 471 471
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 1.034 2.346 878 4.258
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -277 0 -154 -431
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.974 -4.537 -606 -7.117
Zahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen 0 0 -5.255 -5.255
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0 0 0
Aufgrund finanzieller Annahmen 2.186 6.460 2.000 10.646
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.284 2.734 1.668 5.686
Währungsdifferenzen 0 0 -8232 -823
Umgliederung zu den zur Veräußerung gehaltenen
Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen
0 0 -41 -41
Barwert der Verpflichtung (DBO)
zum 31.12.
26.219 63.025 14.6922 103.936

1) Die DBO zum 1. Jänner 2013 wurde aufgrund der Änderungen des IAS 19 um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand korrigiert (TEUR -35 per 1. Jänner 2013; siehe hierzu Note 2). 2) Die DBO-Entwicklung 2012 wurde aufgrund der Änderungen des IAS 19 um den nachzuverrechnenden Dienst-zeitaufwand korrigiert (TEUR -35 per 31. Dezember 2012 bzw. TEUR -90 per 1. Jänner 2012; siehe hierzu Note 2).

Beizulegender Wert des Planvermögens TEUR

Pensionen
und Abferti
2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
gungen übri
ge Länder
Gesamt
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens zum 1.1.
3.763 0 945 4.708
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0 0
Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 127 0 6 132
Cashflows:
In den Plan geleistete Zahlungen
(Beiträge des Arbeitgebers)
0 0 40 40
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -279 0 0 -279
Zahlungen im Zusammenhang
mit Planabgeltungen
0 0 0 0
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1
Neubewertung der Periode aufgrund
Erträge aus Planvermögen exklusive
Beträge, die in den Zinserträgen enthalten
sind (sonstiges Ergebnis) 37 0 90 127
Währungsdifferenzen 0 0 -43 -43
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens zum 31.12.
3.648 0 1.036 4.684

Beizulegender Wert des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

2012 Pensionen Österreich Abfertigungen Österreich Pensionen und Abfertigungen übrige Länder Gesamt Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 3.876 0 3.334 7.209 Konsolidierungskreisänderung 0 0 0 0 Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 176 0 120 295 Cashflows: In den Plan geleistetet Zahlungen (Beiträge des Arbeitgebers) 0 0 2.904 2.904 Aus dem Plan geleistete Zahlungen -277 0 -154 -431 Zahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen 0 0 -5.255 -5.255 Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1 Neubewertung der Periode aufgrund Erträge aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind (sonstiges Ergebnis) -11 0 17 6 Währungsdifferenzen 0 0 -20 -20 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.763 0 945 4.708

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR
Service Service
.
31.12.2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen übri
ge Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 0 0 21 21
Eigenkapitalinstrumente 0 0 816 816
Schuldinstrumente 0 0 200 200
Als Planvermögen geeignete
Versicherungen
3.648 0 0 3.648
Stand 3.648 0 1.036 4.684

Zusammensetzung des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

31.12.2012 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen
und Abferti
gungen übri
ge Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 0 0 9 9
Eigenkapitalinstrumente 0 0 728 728
Schuldinstrumente 0 0 208 208
Als Planvermögen geeignete
Versicherungen
3.763 0 0 3.763
Stand 3.763 0 945 4.708

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Die Versicherung veranlagt vorwiegend in Schuldinstrumente und in untergeordnetem Ausmaß in Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 259 (Erträge 2012: TEUR 302).

Für das Risiko der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter zur Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Dies betrifft die Parameter Zinssatz, Gehaltssteigerung und Pensionssteigerung. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen. Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen TEUR

31.12.2013 Veränderung der
Parameter (%-Punkte)
Abnahme des Parame
ters/Veränderung
des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zunahme des Parame
ters/Veränderung
des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zinssatz 1,0 10.733 -9.176
Gehaltssteigerung 1,0 -6.676 7.647
Pensionssteigerung 1,0 -2.387 2.732

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen und des in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliederten Betrags wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

31.12.2013 31.12.2012
Österreich – Pensionen 10 9
Österreich – Abfertigungen 10-14 12
Übrige Länder
Deutschland 20 22
Indonesien 15 14
Hongkong 12 11
Tschechien 9 9

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren Jahre

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen für die Pensionsund Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 42 (2012: TEUR 43) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnlichen externen Fonds ein.

Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich. Der beitragsorientierte Pensionsplan in Österreich basiert auf vertraglichen Verpflichtungen. Er gilt für alle Arbeitnehmer mit Eintritt nach dem 31. Dezember 1999, ausgenommen Lehrlinge, sowie die vor diesem Zeitpunkt eingetretenen Arbeitnehmer, welche sich zum Umstieg vom leistungsorientierten Pensionsplan auf diesen Plan entschieden haben. Vom Arbeitgeber wird ab Dienstantritt bzw. ab einem bestimmten Dienstalter ein bestimmter, vom Bezug des Begünstigten abhängiger Prozentsatz in eine externe Pensionskasse eingezahlt. Jeder Anwartschaftsberechtigte ist berechtigt, einen Eigenbeitrag in maximal der Höhe, die der Arbeitgeber für ihn leistet, zu leisten. Die Unverfallbarkeit der Ansprüche tritt in der Regel nach fünf Jahren ab Beginn der Beitragszahlung des Arbeitgebers ein.

Der beitragsorientierte Abfertigungsplan in Österreich basiert auf gesetzlichen Verpflichtungen (System "Abfertigung neu"). Nach diesem Plan muss die Lenzing Gruppe bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzahlen.

An den meisten ausländischen Standorten der Lenzing Gruppe werden ebenfalls beitragsorientierte Pensionspläne angeboten, welche zum überwiegenden Teil auf vertraglichen Verpflichtungen basieren und nahezu alle Arbeitnehmer der jeweiligen Standorte umfassen. Je nach vertraglicher Vereinbarung wird ein bestimmter Prozentsatz der Bezüge der Begünstigten an einen externen Fonds oder Versicherungsträger bezahlt. Die Ansprüche sind, je nach Vertrag, entweder sofort unverfallbar oder mit Wartezeiten bis zu mehreren Jahren verbunden.

Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR
2013 2012
Österreich – Pensionen 1.304 1.277
Österreich – Abfertigungen 1.113 994
Übrige Länder 1.934 1.754
Gesamt 4.350 4.025

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische, deutsche und tschechische Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums und sind beim Dienstnehmerjubiläum fällig. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder

Zinssatz p. a. in % 31.12.2013 31.12.2012
Österreich 3,1 3,5
Deutschland 3,0 3,5
Tschechien 3,0 3,5
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich 3,0 3,0
Deutschland 2,5 2,5
Tschechien 3,0 3,0
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich 1,3-7,0 1,0-7,9
Deutschland 0,0-12,5 0,0-12,5
Tschechien N/A N/A

Für die Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine dienstzeitabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe beinhaltet. In den übrigen Ländern gibt es landesspezifische Annahmen über die Fluktuationswahrscheinlichkeiten bzw. biometrischen Rechnungsgrundlagen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder TEUR

2013 2012
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 13.774 12.075
Konsolidierungskreisänderung -929 0
Übernommene Verpflichtungen 0 0
Laufender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) 674 593
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 447 524
Neubewertung der Periode (Gewinn oder Verlust):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0
Aufgrund finanzieller Annahmen 487 1.154
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 148 518
Aus dem Plan geleistete Zahlungen 0 0
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.274 -1.023
Währungsumrechnung -7 2
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener Verbindlichkeiten
und Veräußerungsgruppen
0 -69
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 13.320 13.774

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Währungs Konsolidie Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2013 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
rungskreisän
derungen
Veräußerungsgruppen und
sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 0 -8 0 17.472
Garantie und Gewährleistung 12.294 -1 -2.187 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 7.918 -9 0 0
Emissionszertifikate 2.757 -52 0 0
Übrige 21.212 -93 -953 0
44.181 -164 -3.140 17.472
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 37.709 -349 -2.068 0
Übrige (finanziell) 26.798 -385 -917 0
64.507 -734 -2.985 0
Summe 108.688 -898 -6.125 17.472

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Währungs Konsolidie Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2012 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
rungskreisän
derungen
Veräußerungsgruppen und
sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 0 0 0 0
Garantie und Gewährleistung 22.919 -22 0 -7.314
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 22.872 79 0 0
Emissionszertifikate 3.828 19 0 0
Übrige 33.642 11 0 -8.099
83.262 87 0 -15.413
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 46.766 -94 0 -109
Übrige (finanziell) 29.293 -83 0 7.295
76.059 -177 0 7.186
Summe 159.321 -89 0 -8.226

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. Davon
kurzfristig
Davon
langfristig
0 0 19.747 0 37.211 37.211 0
-268 -6.245 673 0 4.266 1.766 2.500
-1.890 -868 19.218 893 25.262 12.096 13.166
-2.708 0 1.757 0 1.754 1.754 0
-2.060 -12.400 3.140 0 8.846 2.846 6.000
-6.926 -19.514 44.536 893 77.338 55.673 21.666
-31.213 -789 33.825 0 37.115 37.115 0
-18.830 -5.120 26.526 0 28.073 28.073 0
-50.043 -5.908 60.351 0 65.187 65.187 0
-56.969 -25.422 104.887 893 142.526 120.860 21.666

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Davon
Verbrauch
Auflösung
Dotierung
Aufzinsung
Stand 31.12.
kurzfristig
0
0
0
0
0
0
-247
-4.079
1.036
0
12.294
1.494
-1.520
-15.441
1.389
539
7.918
3.371
-3.851
0
2.761
0
2.757
2.757
-6.864
-6.799
9.322
0
21.212
3.912
-12.482
-26.319
14.507
539
44.181
11.535
-43.052
-2.610
36.807
0
37.709
37.709
-21.307
-9.335
20.935
0
26.798
26.798
-64.360
-11.944
57.742
0
64.507
64.507
-76.842
-38.264
72.249
539
108.688
76.041
Davon
langfristig
10.800
4.546
17.300
32.646
32.646

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms excelLENZ 2.0. Durch die Reorganisation kommt es zu einer organisatorischen Neuordnung der gesamten Lenzing Gruppe, bei der insbesondere der Produktionsbereich sowie die Verkaufs- und Marketingorganisation aufgewertet werden. Zudem wird die Organisation noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte Asien und Türkei ausgerichtet. Im Rahmen des begleitenden Kostenoptimierungsprogramms sind Einsparungen bei den Material-, Sach-, Overhead- und Personalkosten sowie operative Effizienzsteigerungen geplant bzw. bereits umgesetzt. Vom Personalabbau sind weltweit alle Standorte der Lenzing Gruppe betroffen, davon voraussichtlich 390 MitarbeiterInnen am Standort Lenzing. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der regulären Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne" weiter oben) in Höhe von TEUR 17.472 (2012: TEUR 0) verwendet und sind nun in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 19.747 wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen dotiert (bereinigt um geringfügige Währungsumrechnungsdifferenzen).

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten, verpflichtende Erhaltungsaufwendungen, Rückbau und Umweltsanierungsmaßnahmen. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen Vorsorgen für juristische Verfahren. Die verpflichtenden Erhaltungsaufwendungen betreffen Aufwendungen zur Erhaltung von Vermögenswerten, bei denen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung vorliegt. Rückstellungen für Umweltsanierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und diese Maßnahmen keinen zukünftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastungen des Grundwassers zu verhindern.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich bis spätestens 31. Dezember 2020 erwartet (31. Dezember 2012: bis spätestens 31. Dezember 2015).
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Im 2. Jahr 5.885 1.400
Im 3. bis 5. Jahr 3.990 1.760
Im 6. bis 10. Jahr 2.184 798
Darüber hinaus 1.106 588
Summe 13.166 4.546

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.

Kündbare nicht beherrschende Anteile NOTE 34

Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der Buchwerte

kündbarer nicht beherrschender Anteile TEUR
2013 2012
Buchwert 1.1. 16.373 33.906
Konsolidierungskreisänderungen* 11.973 0
Anteil am Jahresergebnis -8.430 -17.314
Anteil am sonstigen Ergebnis 8 -3
Währungsdifferenzen -391 -215
Buchwert 31.12. 19.534 16.373
Davon erfasst unter:
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0 12.601
Langfristige Verbindlichkeiten 19.534 28.974

NOTE 35

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 645 738
Zinsabgrenzungen 4 18
649 756
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Altersteilzeit 1.596 870
Rechnungsabgrenzungsposten 57 83
1.653 953
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 2.302 1.709
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Abgerechnete Derivate (geschlossene Positionen) 0 1.417
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 3.111 3.344
Kreditorische Debitoren 1.458 1.093
Übrige 4.430 6.979
8.999 12.832
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 3.974 6.058
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 5.274 4.983
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 4.751 4.942
Altersteilzeit 1.017 925
Erhaltene Anzahlungen 11.468 10.886
Rechnungsabgrenzungsposten 57 1.233
26.541 29.027
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 35.540 41.859

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Fonds der liquiden Mittel

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Der Fonds der liquiden Mittel setzt sich wie folgt zusammen:

Fonds der liquiden Mittel TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 287.882 481.658
Summe 287.882 481.658

Free Cashflow

Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow. Im Free Cashflow werden die Cashflows aus der Betriebstätigkeit und der Investitionstätigkeit zusammengefasst. Der Free Cashflow kann als Indikator dafür gesehen werden, wie viele Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente dem Unternehmen für Dividendenzahlungen oder die Rückführung von Finanzierungen zur Verfügung stehen. Der Free Cashflow setzt sich, bereinigt um Investitionen bzw. Desinvestitionen in Tochterunternehmen und finanzielle Vermögenswerte, wie folgt zusammen:

Free Cashflow TEUR
2013 2012
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 82.281 209.446
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -152.151 -281.794*
Free Cashflow (unbereinigt) -69.870 -72.349*
- Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen -61.652 0
+ Erwerb von finanziellen Vermögenswerten 8.318 4.276
- Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten -40.712 -41.016
Free Cashflow (bereinigt) -163.916 -109.089

Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung NOTE 37

Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige unbare Erträge und Aufwendungen TEUR
2013 2012
+ Abschreibungen auf Finanzanlagen 9 15
- Zuschreibung auf Finanzanlagen -22 -11
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von immateriellen Anlagen
und Sachanlagen
-907 911
- Gewinne/+ Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen
und kurzfristigen Wertpapieren
-60 -25
+ Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -9.049 -2.8921
- Übrige sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 10.336 -2.4542
Summe 307 -5.2762

In den übrigen sonstigen unbaren Erträgen / Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2013 unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste enthalten.

In der Konzern-Kapitalflussrechnung sind unter anderem folgende Zahlungen enthalten:

Ausgewählte Zahlungen in der Kapitalflussrechnung TEUR

2013 2012
Zinseinzahlungen 4.245 6.485
Zinsauszahlungen 23.183 23.149
Gezahlte Ertragsteuern 59.137 78.672
Erhaltene Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen 40 775
Gezahlte Ausschüttungen an Gesellschafter 53.288 70.264

Die obigen Zahlungen sind mit Ausnahme der gezahlten Ausschüttungen an Gesellschafter im Cashflow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die gezahlten Ausschüttungen an Gesellschafter sind im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten.

Beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind Zahlungen in Höhe von TEUR 3.471 (2012: TEUR 26.593) an die Gesellschafter der nicht beherrschenden Anteile geflossen (siehe dazu auch Note 4).

In den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sind insbesondere der Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 61.652 (2012: TEUR 0; siehe auch Note 5) und der Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen der ehemaligen BU Plastics in Höhe von TEUR -2.671 (2012: TEUR -2.567) enthalten.

1) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund der Auftrennung der fortgeführten von den aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst.

2) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2).

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Kapitalrisikomanagement NOTE 38

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Lenzing AG unterliegt den Mindestkapitalanforderungen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht. Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Je nach Volumen der betreffenden Finanzverbindlichkeiten und der dann am Markt vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten könnte dies zu einem Refinanzierungs- und somit Liquiditätsrisiko für die Lenzing Gruppe führen. Aus diesem Grund werden die Financial Covenants laufend vom Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt.

Im Berichtsjahr wurden grundsätzlich alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt. Bei einem Kreditvertrag für ein Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe wurde bis zur Konzernbilanzaufstellung 2011 dem Management bekannt, dass die diesbezüglichen Financial Covenants nicht eingehalten wurden. Die daraus resultierende Verhandlung wurde im Geschäftsjahr 2012 mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass die betreffenden Kredite neu ausfinanziert wurden.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2013 45,5% (31. Dezember 2012: 43,8%).

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen. Sie stellt auf den Nettogewinn der Lenzing Gruppe ab.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACCs) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zu Grunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA vor Umstrukturierungen zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 609.605 701.564
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 191.075 173.568
Summe 800.680 875.132

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 287.882 481.658
Kurzfristige Wertpapiere 0 0
Liquide Wertpapiere (in den Finanzanlagen) 0 38.646
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 8.147 8.531
Summe 296.029 528.835

Die Finanzinstrumente im Liquiditätsbestand sind täglich fällig oder haben eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Nettofinanzverschuldung und das EBITDA vor Umstrukturierungen stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) TEUR
31.12.2013 31.12.2012
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 800.680 875.132
Liquiditätsbestand (-) -296.029 -528.835
Summe 504.651 346.296
EBITDA
vor Ergebnis aus Umstrukturierungen
TEUR
2013 2012
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen (siehe Note 13) 106.457 254.994
Abschreibungen vor Umstrukturierungen (+) 115.999 107.253
Auflösung Investitionszuschüsse (-) -3.100 -3.589
Summe 219.355 358.658
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)/
EBITDA
vor Ergebnis aus Umstrukturierungen
2,30 0,97

NOTE 39

Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten

Buchwerte und Bewertungskategorien

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2013 bzw. 31. Dezember 2012 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Vermögenswerte TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2013 31.12.2012 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (vgl. Note 36) 287.882 481.658
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Note 25) 258.841 264.516
Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) 7.480 2.221
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
langfristige Forderungen (vgl. Note 23)
3.612 1.731
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(ohne Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 27)
13.052 14.920
Kredite und Forderungen 570.866 765.045
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 14.632 53.828
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) 1.064 19
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 15.696 53.847*
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Trading) (vgl. Note 27)
124 26
Erfolgswirksam zum beizuliegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
124 26
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 27)
4.563 5.330
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 27)
1.612 343
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 27) 0 12.601
Sonstige 6.175 18.274
Summe 592.861 837.193*
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 570.866 765.045
Anschaffungskosten 1.064 19*
Fair Value – erfolgswirksam 1.735 370
Fair Value – erfolgsneutral 19.196 59.158
Nicht zuordenbar 0 12.601
Summe 592.861 837.193*

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Verbindlichkeiten (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2013 bzw. 31. Dezember 2012 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2013 31.12.2012 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.609 119.504
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 228.335 199.202
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten (vgl. Note 31)
418.477 518.940
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber sons
tigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31)
32.376 35.654
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 176.592 200.259
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 4 18
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(ohne Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 35)
5.888 9.488
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell)
(vgl. Note 33)
28.073 26.798
Finanzschulden zum Restbuchwert 1.009.354 1.109.864
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negati
vem Marktwert (Trading) (vgl. Note 35)
0 233
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerte
te finanzielle Verbindlichkeiten
0 233
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten (vgl. Note 31) 1.882 1.831
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
3.061 2.042
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negati
vem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundge
schäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35)
695 1.808
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) 19.534 28.974
Sonstige 25.173 34.655
Summe 1.034.527 1.144.751
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 1.009.354 1.109.864
Fair Value – erfolgswirksam 695 2.041
Fair Value - erfolgsneutral 3.061 2.042
Wertansatz nach IAS 17 1.882 1.831
Nicht zuordenbar 19.534 28.974
Summe 1.034.527 1.144.751

Bewertungshierarchie bzw. Fair Value-Hierarchie

Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz bzw. im Anhang. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)

  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (zum Beispiel als Preise) oder indirekt (zum Beispiel abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2013 und 31. Dezember 2012:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (wiederkehrende Bemessung in der Bilanz) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 14.632 14.632 Stufe 1 53.828 53.828 Stufe 1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14.632 14.632 53.828 53.828
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positiven
Marktwert (Trading) (vgl. Note 27)
124 124 Stufe 2 26 26 Stufe 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte 124 124 26 26
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 27)
4.563 4.563 Stufe 2 5.330 5.330 Stufe 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 27)
1.612 1.612 Stufe 2 343 343 Stufe 2
Sonstige 6.175 6.175 5.673 5.673
Summe 20.931 20.931 59.527 59.527
Finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativen
Marktwert (Trading) (vgl. Note 35)
0 0 Stufe 2 233 233 Stufe 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Schulden 0 0 233 233
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
3.061 3.061 Stufe 2 2.042 2.042 Stufe 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35)
695 695 Stufe 2 1.808 1.808 Stufe 2
Sonstige 3.756 3.756 3.850 3.850
Summe 3.756 3.756 4.083 4.083

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2013 im Bestand waren, keine Verschiebungen

zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie. Zum 31. Dezember 2012 wurden Derivate (Gasswaps) mit einem Marktwert von TEUR 124 und TEUR -1.262 von der Stufe 1 in die Stufe 2 umgegliedert, weil für diese Derivate keine auf einem aktiven Markt notierten Preise vorliegen.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes nur für die Anhangangaben erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2013 und 31. Dezember 2012:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Bemessung nur für Anhangangaben) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Restbuchwert
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.609 126.029 Stufe 1 119.504 128.400 Stufe 1
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 228.335 226.929 Stufe 3 199.202 200.314 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (vgl. Note 31)
418.477 420.216 Stufe 3 518.940 522.554 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgeber (übrige) (vgl. Note 31)
32.376 31.900 Stufe 3 35.654 35.610 Stufe 3
Summe 798.797 805.074 873.300 886.878

Mit Ausnahme der oben gezeigten beizulegenden Zeitwerte geht das Management aus folgenden Gründen davon aus, dass der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:

  • Der Marktwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert, da aufgrund der kurzfristigen Restlaufzeit von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value auszugehen ist und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
  • Der Buchwert der Ausleihungen und langfristigen finanziellen Forderungen entspricht in etwa dem Marktwert, da aufgrund der Höhe der bestehenden Forderungen von keiner wesentlichen Abweichung des Fair Value zum Buchwert ausgegangen wird und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
  • Der Marktwert der abgegrenzten Schulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert.
  • Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund des geringen Buchwerts von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value ausgegangen.

Methoden bei der Fair Value-Bewertung

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value in der Konzernbilanz bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Methoden bei der Fair Value-Bewertung sind in Note 3 für die Wertpapiere (Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere") und die Devisen- und Warentermingeschäfte (Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen") ersichtlich.

Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe Note 3, Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere"), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2012: TEUR 0) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Lenzing Gruppe wird der Fair Value insbesondere für folgende Finanzinstrumente nur für die Anhangangaben ermittelt:

  • Begebene Anleihe (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Übrige Finanzverbindlichkeiten (Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie)

Der Fair Value der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Markdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen (insbesondere weil eine Aufrechnung nur im Insolvenzfall zulässig ist).

Angabe Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2013 Finanzielle
Vermö
genswerte
(brutto)
Aufge
rechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermö
genswerte
(netto)
Effekt von
Aufrech
nungsrah
menverein
barungen
Barsicher
heiten
Sicher
heiten in
Form von
Finanzin
strumenten
Netto
beträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 288.705 -823 287.882 0 0 0 287.882
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 6.151 0 6.151 -2.506 0 0 2.645
Gasswaps 148 0 148 -121 0 0 27
Summe 295.004 -823 294.181 -2.627 0 0 291.553

TEUR

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2013 Finanzielle
Verbind
lichkeiten
(brutto)
Aufge
rechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Verbindlich
keiten
(netto)
Effekt von
Aufrech
nungsrah
menverein
barungen
Barsicher
heiten
Sicher
heiten in
Form von
Finanzin
strumenten
Netto
beträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 419.300 -823 418.477 0 0 0 418.477
Derivate mit negativem Marktwert 0 0 0
Devisentermingeschäfte 3.147 0 3.147 -2.506 0 0 640
Gasswaps 610 0 610 -121 0 0 489
Summe 423.057 -823 422.234 -2.627 0 0 419.606

Angabe Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2012 Finanzielle
Vermö
genswerte
(brutto)
Aufge
rechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermö
genswerte
(netto)
Effekt von
Aufrech
nungsrah
menverein
barungen
Barsicher
heiten
Sicher
heiten in
Form von
Finanzin
strumenten
Netto
beträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 486.422 -4.764 481.658 0 0 0 481.658
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 5.575 0 5.575 -2.135 0 0 3.440
Gasswaps 124 0 124 -120 0 0 4
Summe 492.121 -4.764 487.357 -2.255 0 0 485.102

TEUR

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2012 Finanzielle
Verbind
lichkeiten
(brutto)
Aufge
rechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Verbind
lichkeiten
(netto)
Effekt von
Aufrech
nungsrah
menverein
barungen
Barsicher
heiten
Sicher
heiten in
Form von
Finanzin
strumenten
Netto
beträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 523.704 -4.764 518.940 0 0 0 518.940
Derivate mit negativem Marktwert
Devisentermingeschäfte 2.821 0 2.821 -2.135 0 0 686
Gasswaps 1.262 0 1.262 -120 0 0 1.142
Summe 527.787 -4.764 523.023 -2.255 0 0 520.768

NOTE 40

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR

2013 Aus
Zinsertrag
Aus
Zinsauf
wand
Zins
ergebnis
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
wirksam
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
neutral
Aus Wert
berichti
gung
Aus
Abgangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 2.402 0 2.402 0 0 -159 0 2.243
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
277 0 277 0 -202 0 33 108
Erfolgswirksam zum
Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente
0 0 0 330 0 0 0 330
Zu fortgeführten Anschaf
fungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 -26.099 -26.099 0 0 0 0 -26.099
Summe 2.679 -26.099 -23.420 330 -202 -159 33 -23.417

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2012 Aus
Zinsertrag
Aus
Zinsauf
wand
Zins
ergebnis
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
wirksam
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
neutral
Aus Wert
berichti
gung
Aus
Abgangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 4.798 0 4.798 0 0 -874 0 3.924
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
633 0 633 0 323 0 -68 888
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 0 0 1.220 0 0 0 1.220
Zu fortgeführten Anschaf
fungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 -24.840 -24.840 0 0 0 0 -24.840
Summe 5.431 -24.840 -19.410 1.220 323 -874 -68 -18.809

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Dividenden von nicht vollkonsolidierten und nicht at Equity bewerteten Unternehmen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Fair Value-Bewertung sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn und Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.605 (2012: TEUR 1.585) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR -8.775 (2012: TEUR -12.144), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR -2.012 (2012: TEUR -655) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR -5.170 (2012: TEUR +1.532) enthalten.

Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente NOTE 41

Grundlagen

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als

langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden Einzelwertberichtigungen (individuelle Wertminderungen) gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.

Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Wertberichtigungskonten TEUR
-- ----------------------------------------- ------
л.
-
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01.2012 2.111 7.950 553
Verwendung 0 -416 0
Auflösung 0 -890 0
Zuführung 23 1.120 621
Umrechnungsdifferenzen 141 93 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2012 2.275 7.857 1.174
Konsolidierungskreisänderung -11 -97 0
Verwendung 0 -197 0
Auflösung -4 -536 0
Zuführung 0 488 210
Umrechnungsdifferenzen 11 37 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2013 2.271 7.554 1.384

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden in Höhe von TEUR 2.110 (2012: TEUR 2.366) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Fälligkeitsanalyse der Forderungen TEUR

Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) Buchwert zum 31.12.2013 7.480 258.841 22.963 Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und: Nicht überfällig 7.336 235.848 22.963 Bis 30 Tage überfällig 0 18.451 0 Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.122 0 Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 0 0 Mehr als 1 Jahr überfällig 0 28 0 Davon wertgemindert 144 3.392 0

Fälligkeitsanalyse der Forderungen (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) Buchwert zum 31.12.2012 2.221 264.516 36.101 Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und: Nicht überfällig 2.071 230.808 36.101 Bis 30 Tage überfällig 0 24.272 0 Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.960 0 Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 1.128 0 Mehr als 1 Jahr überfällig 0 234 0 Davon wertgemindert 150 6.112 0

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten TEUR

.
.
31.12.2013 31.12.2012
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 39) 592.861 837.193*
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch
Erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) -117.314 -81.824
Erhaltene Garantien -3.356 -4.895
Summe 472.192 750.474*

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 46 ersichtlich.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen keine Zweifel.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung vor. Alle Konzerndaten werden in einem budgetrelevanten Jahres- und einem mittelfristigen Vier-Jahres-Plan konsolidiert.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 296.029 (31. Dezember 2012: TEUR 528.835) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 38).

Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2013 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 296.169 (31. Dezember 2012: TEUR 211.179).

Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2013
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.609
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 228.335
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 418.477
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 32.376
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 176.592
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 19.534
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 5.892
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 28.073
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.882
Summe 1.030.771

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2012
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.504
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 199.202
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 518.940
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 35.654
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 200.259
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 28.974
Sonstige Verbindlichkeiten –
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 9.506
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 26.798
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.831
Summe 1.140.669

In die obigen Tabellen wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Cashflows 2014 Cashflows 2015 bis 2018 Cashflows ab 2019
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 13.950 0 0 120.000 0 0 0 0
0 1.810 0 14.911 0 5.898 132.000 6.840 0 1.155 97.000
0 8.900 181.841 566 0 10.404 236.636 0 0 0 0
281 69 9.213 99 328 69 22.413 0 3 0 750
0 0 176.592 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 19.534
0 0 5.888 0 0 0 4 0 0 0 0
0 0 28.073 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 19 10 0 0 69 4.699 0 0 1.794
281 10.780 401.627 29.536 328 16.371 511.122 11.539 3 1.155 119.079

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2013 Cashflows 2014 bis 2017 Cashflows ab 2018
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 18.600 0 0 120.000 0 0 0 0
3.444 0 1.709 0 12.893 0 5.725 103.000 9.485 0 1.184 97.000
2.209 0 11.527 164.796 2.250 0 17.076 310.743 0 0 1.003 46.171
51 422 70 9.320 95 501 79 25.500 0 6 0 834
0 0 0 200.259 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 28.974
0 0 0 9.488 0 0 0 18 0 0 0 0
0 0 0 26.798 0 0 0 0 0 0 0 0
1 0 0 21 10 0 0 69 4.772 0 0 1.741
10.355 422 13.306 410.682 33.848 501 22.880 559.329 14.257 6 2.187 174.720

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2013 Cashflows 2014 Cashflows 2015 bis 2018 Cashflows ab 2019
Zinsen
Zinsen
Zinsen
Zinsen
Zinsen Zinsen
Zinsen
Zinsen
Buchwert Zinsen fix tlw. fix
variabel
Tilgung fix
tlw. fix
variabel
Tilgung
fix
tlw. fix
variabel
Tilgung
Devisentermingeschäfte
Cashflow Hedges n/a 4.416 0 0
0
4.250 0
0
0
166
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 1.612 1.612 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 124 124 0
Positiver Marktwert 6.151 0 0
0
5.985 0
0
0
166
0
0
0
Cashflow Hedges n/a -2.451 -2.228 -224
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a -695 -695 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0 0 0
Negativer Marktwert -3.147 0 0
0
-2.923 0
0
0
-224
0
0
0
Summe Devisentermingeschäfte 3.004 0 0
0
3.062 0
0
0
-58
0
0
0
Gasswaps
Cashflow Hedges n/a 148 83 65
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0 0 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0 0 0
Positiver Marktwert 148 0 0
0
83 0
0
0
65
0
0
0
Cashflow Hedges n/a -610 -188 -422
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0 0 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0 0 0
Negativer Marktwert -610 0 0
0
-188 0
0
0
-422
0
0
0
Summe Gasswaps -462 0 0
0
-105 0
0
0
-357
0
0
0
Summe 2.542 0 0
0
2.957 0
0
0
-414
0
0
0

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Cashflows 2014 Cashflows 2015 bis 2018 Cashflows ab 2019
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 4.250 0 0 0 166
1.612 0
124 0
0 0 0 5.985 0 0 0 166 0 0 0 0
-2.228 -224
-695 0
0 0
0 0 0 -2.923 0 0 0 -224 0 0 0 0
0 0 0 3.062 0 0 0 -58 0 0 0 0
83 65
0 0
0 0
0 0 0 83 0 0 0 65 0 0 0 0
-188 -422
0
0
0
0
0 0 0 -188 0 0 0 -422 0 0 0 0
0 0 0 -105 0 0 0 -357 0 0 0 0
0 0 0 2.957 0 0 0 -414 0 0 0 0

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2012
Buchwert
Devisentermingeschäfte
Cashflow Hedges n/a 5.206
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 343
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 26
Positiver Marktwert 5.575
Cashflow Hedges n/a -780
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a -1.808
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) -233
Negativer Marktwert -2.821
Summe Devisentermingeschäfte 2.754
Gasswaps
Cashflow Hedges n/a 124
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 124
Cashflow Hedges n/a -1.262
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -1.262
Summe Gasswaps -1.137
Summe 1.617

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2013 Cashflows 2014 bis 2017 Cashflows ab 2018
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 5.089 0 0 0 116 0 0 0 0
0 0 0 343 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 26 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 5.459 0 0 0 116 0 0 0 0
0 0 0 -678 0 0 0 -103 0 0 0 0
0 0 0 -1.808 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -233 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -2.718 0 0 0 -103 0 0 0 0
0 0 0 2.741 0 0 0 14 0 0 0 0
0 0 0 79 0 0 0 45 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 79 0 0 0 45 0 0 0 0
0 0 0 -626 0 0 0 -636 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 -626 0 0 0 -636 0 0 0 0
0 0 0 -547 0 0 0 -590 0 0 0 0
0 0 0 2.194 0 0 0 -577 0 0 0 0

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/ USD war zum 31. Dezember 2013 zu ca. 61% (31. Dezember 2012: ca. 67%) abgesichert.

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis. Die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Teilweise setzen Konzernunternehmen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden (Trading-Derivate). Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.

Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 41 (2012: TEUR 77).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2013 31.12.2012 Nominale Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Sicherungszeitraum bis Nominale Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Sicherungszeitraum bis Devisentermingeschäfte CNY/CNH-Kauf/ EUR-Verkauf CNY/ CNH 525 0 -1 -1 01/2014 CNY/ CNH 0 0 0 0 n/a CNY/CNH-Verkauf/ EUR-Kauf CNY/ CNH 456.000 74 -161 -86 06/2015 CNY/ CNH 336.000 46 -218 -172 05/2014 CZK-Kauf/ EUR-Verkauf CZK 225.000 0 -489 -489 01/2015 CZK 200.000 31 -55 -24 12/2013 EUR-Kauf/ CZK-Verkauf EUR 1.598 1 0 1 12/2014 EUR 0 0 0 0 n/a JPY-Verkauf/ EUR-Kauf JPY 31.500 17 0 17 02/2015 JPY 0 0 0 0 n/a JPY-Verkauf/ GBP- Kauf JPY 84.152 69 0 69 02/2015 JPY 0 0 0 0 n/a USD-Verkauf/ CZK-Kauf USD 81.300 33 -1.785 -1.752 01/2015 USD 74.300 1.150 -172 978 01/2014 USD-Verkauf/ EUR-Kauf USD 197.700 3.711 -16 3.695 02/2015 USD 229.492 3.823 -282 3.541 01/2014 USD-Verkauf/ GBP-Kauf USD 25.069 510 0 510 02/2015 USD 35.200 156 -52 104 05/2014 Summe 4.416 -2.451 1.964 5.206 -780 4.425

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit. Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Nominale Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Nominale Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Devisentermingeschäfte
EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 0 0 0 0 EUR 1.000 72 0 72
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 465.250 381 -496 -114 CNY/CNH 0 0 0 0
JPY-Verkauf/GBP-Kauf JPY 58.348 64 0 64 JPY 0 0 0 0
EUR-Verkauf/CZK-Kauf EUR 0 0 0 0 EUR 400 0 -6 -6
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 6.300 0 -200 -200 USD 5.800 0 -149 -149
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 28.100 606 0 606 USD 95.579 211 -1.653 -1.442
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 18.531 561 0 561 USD 6.000 61 0 61
Summe 1.612 -695 916 343 -1.808 -1.465

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Trading-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Trading-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Nominale Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Nominale Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Devisentermingeschäfte
CHF-Kauf/USD-Verkauf CHF 0 0 0 0 CHF 67 1 0 1
EUR-Kauf/USD-Verkauf EUR 27.600 124 0 124 EUR 1.009 25 0 25
IDR-Kauf/USD-Verkauf IDR 0 0 0 0 IDR 194.904.500 0 -232 -232
GBP-Kauf/USD-Verkauf GBP 0 0 0 0 GBP 42 0 0 0
Summe 124 0 124 26 -233 -206

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Fremdwährungsrisiken

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Wechselkursen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, sowie die Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des
EUR
um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
EUR
um
10 %
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des
EUR
um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
EUR
um
10 %
EUR-USD 52.419 5.824 -4.765 61.197 5.588 -6.770
EUR-GBP -3.268 -363 297 -13.474 -1.171 1.563
EUR-CNY/CNH 33.067 3.674 -3.006 4.691 466 -473
EUR-CZK 105.249 11.694 -9.568 73.216 7.329 -7.312
Sensitivität des Ge
winns oder Verlusts
(durch Forderungen
und Verbindlichkeiten)
20.830 -17.042 12.212 -12.992
Sensitivität des
sonstigen Ergebnis
ses (durch Cashflow
Hedge-Derivate)
-20.670 17.730 -22.522 19.054
Sensitivität des
Eigenkapitals
160 688 -10.311 6.062

Gruppenexposure: + Forderung, - Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD
um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD
um
10 %
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD
um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD
um
10 %
USD-IDR 1.920 213 -175 16.158 1.469 -1.795
USD-GBP 7 1 -1 -10.074 -1.008 1.007
USD-HKD -34 -4 3 -4.562 -456 456
USD-CNY/CNH 35.836 3.982 -3.258 88.506 8.851 -8.851
USD-CZK -4.436 -493 403 -5.518 -552 552
Sensitivität des Ge
winns oder Verlusts
(durch Forderungen
und Verbindlichkeiten)
3.699 -3.027 8.304 -8.631
Sensitivität des
sonstigen Ergebnis
ses (durch Cashflow
Hedge-Derivate)
12.852 -12.351 11.982 -11.442
Sensitivität des
Eigenkapitals
16.551 -15.378 20.285 -20.073

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.

Vor allem in langfristigen Gasverträgen sind eingebettete Derivate enthalten. Diese eingebetteten Derivate gelten als eng mit den Basisverträgen verbunden. Aus diesem Grund werden diese Instrumente nicht von den jeweiligen Basisverträgen abgespalten.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge) abgesichert werden.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos – Cashflow Hedges

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Kontraktwert, Nominale und Sicherungszeitraum von Cash Flow Hedge-Derivaten für Rohstoffpreisrisiken TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Kon
trakt
wert*
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Kon
trakt
wert*
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Gasswaps
USD 3.262 8 -195 -187 12/2015 USD 7.380 4 -661 -657 12/2015
GBP 9.715 140 -415 -275 03/2016 GBP 9.926 120 -601 -481 10/2015
Summe 12.978 148 -610 -462 17.306 124 -1.262 -1.137

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit. Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Rohstoffpreisrisiken

Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht dabei den Nominalen der Derivate (ohne Einbeziehung der Grundgeschäfte). Wirtschaftlich gesehen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.

Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2013 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital um TEUR +/- 1.369 (31. Dezember 2012: TEUR +/- 1.666).

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Maßgeblich für die Steuerung ist hierbei die Auswirkung des Zinsrisikos auf das Ergebnis. Zu den Bilanzstichtagen gibt es keine offenen Zinsderivate.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2013
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 287.882 0 287.882
Finanzanlagen* 3.755 0 1.701 17.720 23.176
Finanzverbindlichkeiten -336.687 -25.416 -438.576 0 -800.680
Summe -332.933 -25.416 -148.993 17.720 -489.622

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2012
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 481.658 0 481.658
Finanzanlagen* 53.883 0 1.689 497 56.068
Finanzverbindlichkeiten -306.984 -30.139 -538.009 0 -875.132
Summe -253.101 -30.139 -54.662 497 -337.405
  • Forderungen, - Verbindlichkeiten

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinsänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR

31.12.2013 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 287.882 2.879 -2.879
Finanzanlagen 1.701 17 -17
Finanzverbindlichkeiten -438.576 -4.386 4.386
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
-148.993 -1.490 1.490

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken

aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2012 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 481.658 4.817 -4.817
Finanzanlagen 1.689 17 -17
Finanzverbindlichkeiten -538.009 -5.380 5.380
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
-54.662 -547 547

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2013 der Lenzing Gruppe enthalten (insbesondere im Abschnitt "Verwendung von Finanzinstrumenten").

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

Finanzierungsleasing NOTE 42

Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt.

Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben. Die Vertragslaufzeit beträgt 99 Jahre.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen

im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre.

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen TEUR

2013 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäftsaus
stattung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 660 848 1.508
Kumulierte Abschreibungen -72 -163 -235
Buchwert 31.12.2013 588 686 1.274
Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr)
TEUR
2012 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäftsaus
stattung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 660 848 1.508
Kumulierte Abschreibungen -65 -140 -205
Buchwert 31.12.2012 595 708 1.303

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
< 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe < 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe
Summe künftiger
Mindestleasing
zahlungen
20 79 6.493 6.592 22 79 6.513 6.614
Davon Zinsanteil -1 -10 -4.699 -4.710 -1 -10 -4.772 -4.783
Summe 19 69 1.794 1.882 21 69 1.741 1.831

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Konzernbilanz in den Finanzverbindlichkeiten enthalten (siehe Note 31).

Im Geschäftsjahr 2013 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von TEUR 601 (2012: TEUR 509) und Zinsen in Höhe von TEUR 71 (2012: TEUR 70) als Aufwand erfasst worden. Es handelt sich um das Betreuungsentgelt für die Kraftwerksanlagen.

NOTE
43
Operating Leasing
------------ -------------------

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2013 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 9.474 (2012: TEUR 7.437) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Im Folgejahr 5.994 6.379
In den folgenden 2-5 Jahren 12.546 12.293
Danach 176 561
Summe 18.716 19.233

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 13 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) TEUR

31.12.2013 31.12.2012
Im Folgejahr 2.471 2.135
In den folgenden 2-5 Jahren 4.590 4.905
Danach 11.965 13.220
Summe 19.026 20.259

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem die Reststoffverwertungsanlage durch die RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen NOTE 44

Überblick

Nahestehende Unternehmen und Personen sind Unternehmen und Personen, die der Lenzing Gruppe im Sinne der IFRS nahestehen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Lenzing AG, die B & C Lenzing Holding GmbH, die B & C Iota GmbH & Co. KG, die B & C Industrieholding GmbH und die B & C Privatstiftung sowie deren Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten Unternehmen und assoziierten Unternehmen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen zählen die Mitglieder der Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) der Lenzing AG, der B & C Lenzing Holding GmbH, der B & C Iota GmbH & Co. KG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung sowie deren nahe Familienangehörige und unter deren Einfluss stehende Unternehmen.

Die grundsätzlichen Beziehungen (Eigentumsstrukturen) der Lenzing Gruppe zur B & C Gruppe werden in Note 1 (Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und deren Geschäftstätigkeit") beschrieben. Die Organe der Lenzing AG sind in Note 45 aufgelistet.

Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält.

Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (siehe dazu weiterführend die Erläuterungen im Punkt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung" unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Note 3).

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2013 eine Steuergutschrift von TEUR 1.773 (2012: TEUR 10.115) erhalten. Im Jahr 2013 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage für die Jahre 2012 und 2013 an die B & C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 44.000 (2012: TEUR 42.500).

Zum 31. Dezember 2013 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 8.195 (31. Dezember 2012: TEUR 38.237) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB):
Vertrieb von Fasern
Lieferung von Zellstoff sowie von
Maschinen und Anlagen
Bezug von Infrastruktur-, Montage
und administrativen Leistungen
Erwerb von Spinnmasse
Lenzing Papier GmbH (LPP): Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL): Betrieb einer Reststoffverwer
tungsanlage und Abnahme des
erzeugten Dampfes; Miete eines
Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Lieferung von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

EFB LPP RVL GSG PGL LWP
2013
Umsatzerlöse 57.584 11.255 11.223 83 0 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.139 4 0 70 0 19
Materialaufwand -79.778 -5 0 0 0 -143
Bezogene Leistungen -10.278 -1 -11.223 0 0 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -75 247 -46 -69 0 -1
Zinsaufwand 0 0 0 0 -61 0
Zinsertrag 0 0 0 4 0 0
31.12.2013
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
7.449 3.446 0 0 0 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
9.208 6 1 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 0 1.885 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 10 0 0 0 0

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen (Vorjahr) TEUR

EFB LPP RVL GSG PGL LWP
2012
Umsatzerlöse 58.829 11.825 11.716 92 0 0
Sonstige betriebliche Erträge 1.027 0 0 80 0 20
Materialaufwand -77.335 -5 0 0 0 -192
Bezogene Leistungen -11.296 -1 -11.716 0 0 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -452 -255 -2 -75 0 0
Zinsaufwand 0 0 0 0 -70 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0 0
31.12.2012
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
9.227 3.748 0 0 0 7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
10.772 6 0 0 0 15
Verbindlichkeiten aus Darlehen 991 0 0 0 1.916 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 0

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 255 Ertrag (2012: TEUR 246 Aufwand) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.

Die Lieferungen und Leistungen mit den nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen grundsätzlich zu fremdüblichen Konditionen.

Die Lenzing AG hat anteilsmäßig Haftungen für bestimmte Kredite an einem Tochterunternehmen eines Unternehmens, welches nach der Equity-Methode bilanziert wird, übernommen (siehe Note 46).

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dipl.-Ing. Friedrich
Weninger, MBA
Mag. Thomas
Winkler, LL.M.
Summe
2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012
Laufende Bezüge fix 566 484 434 433 435 405 1.434 1.322
Laufende Bezüge
variabel
318 548 352 357 39 476 708 1.381
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 1.620 0 1.620 0
Summe 884 1.032 785 790 2.094 880 3.763 2.703

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2013 von insgesamt TEUR 3.763 (2012: TEUR 2.703) betreffen mit insgesamt TEUR 2.142 (laufende Bezüge fix und variabel; 2012: TEUR 2.703) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 1.620 (Abschlagszahlungen; 2012: TEUR 0) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus wurden für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2013 TEUR 300 (2012: TEUR 0) rückgestellt. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 245 (2012: TEUR 227) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2013 TEUR 291 (2012: TEUR 257). Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, betragen somit 2013 insgesamt TEUR 4.599 (2012: TEUR 3.187).

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 748 (31. Dezember 2012: TEUR 646).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2013 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 240 (2012: TEUR 776) gewährt. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 6.941 (31. Dezember 2012: TEUR 6.586).

Organe der Gesellschaft NOTE 45

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz (seit 24. April 2013)

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland) (seit 19. April 2012)

Dr. Walter Lederer, Wien (bis 19. April 2012)

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2013)

Sonstige Erläuterungen

Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken NOTE 46

Der Konzern hat zum 31. Dezember 2013 TEUR 0 (31. Dezember 2012: TEUR 583) an Haftungen für ein Tochterunternehmen eines Unternehmens, welches nach der Equity-Methode bilanziert wird, übernommen. Weiters bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten, in Höhe von TEUR 15.387 (31. Dezember 2012: TEUR 2.287) und, im untergeordneten Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils das maximale finanzielle Risiko aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Es wird als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Ein Ansatz einer Verbindlichkeit für diese Beträge erfolgt nicht, da der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag TEUR 0 (31. Dezember 2012: TEUR 0) beträgt.

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2013 auf TEUR 34.321 (31. Dezember 2012: TEUR 119.977).

Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastungen des Grundwassers zu verhindern. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2013 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

NOTE 47

Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2013 31.12.2012
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in % in %
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00 72.673 100,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing3 EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China USD 2.100.000 100,00 2.100.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.118.064.800 96,31 1.118.064.800 96,31
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
Lenzing Plastics GmbH (bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Lenzing4 EUR - - 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lyocell Holding Limited, Manchester, UK4 GBP - - 1.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien1 IDR 72.500.000.000 92,851 72.500.000.000 90,561
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Tencel Holding Overseas Limited, St. Helier, Jersey4 GBP - - 1.001 100,00
Mitglied Mitglied
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing EUR 0 schaft 0 schaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 2.000.000 45,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing5
EUR 1.155.336 99,90 1.155.3365 99,905
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 200.000 33,34
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Nicht konsolidierte Gesellschaft:
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland2) 4) 6) EUR 25.000 95,00 25.000 51,00

1) Davon mit 4,77 % indirekt beteiligt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe. Der Anteil der von der Lenzing Gruppe beherrschten Konzernunternehmen beträgt somit 88,08 % (31. Dezember 2012: 85,79 %). 2) Nach dHGB betragen das Eigenkapital dieser Gesellschaft -25.624 TEUR per 31. Dezember 2012 (-3.657 TEUR per 31. Dezember 2011) und der Jahresfehlbetrag 29.282 TEUR im Jahr 2012 (6.297 TEUR 2011). 3) Bilanzstichtag 30.09., per 31.12. wird ein Zwischenabschluss erstellt. 4) Endkonsolidiert in 2013. 5) Die Vorjahresdarstellung wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2). 6) Die European Precursor GmbH wurde per 31. Dezember 2012 unter den vollkonsolidierten Gesellschaften ausgewiesen (siehe Note 4).

Honorare des abschlussprüfers (aufgewendet) nOte 48

Die Honorare (Aufwendungen) des Abschlussprüfers der Lenzing AG setzen sich wie folgt zusammen:

Honorare des abschlussprüfers teur

2013 2012
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 261 259
Andere Bestätigungsleistungen 46 55
Sonstige Leistungen 0 7
Steuerberatung 146 191
summe 453 511

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.

Wesentliche ereignisse nach dem Bilanzstichtag nOte 49

In der Aufsichtsratsitzung der Lenzing AG zum 31. Jännner 2014 wurde Robert van de Kerkhof, MBA per 1. Mai 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Commercial Offi cer/CCO) ernannt.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 sind keine weiteren Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

freigabe des konzernabschlusses nOte 50

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 4. März 2014 (31. Dezember 2012: 18. März 2013) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 4. März 2014 Lenzing aktiengesellschaft

der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Operating Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes

Mag. dr. Peter untersperger dipl.-Ing. friedrich Weninger, MBa

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Gesamtergebnis- und Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 4. März 2014

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Harald Breit Mag. Ulrich Dollinger

An die 70. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2013 in sieben Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, mit dem Vorstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

In der Aufsichtsratssitzung am 13.11.2013 hat der Aufsichtsrat der Lenzing AG das vom Vorstand initiierte, weitreichende Kostenoptimierungsprogramm (excelLENZ 2.0) genehmigt. Damit hat Lenzing proaktiv auf die schwierige Marktlage und den verschärften Preiswettbewerb reagiert. excelLENZ 2.0 hat zum Ziel, bis Ende 2015 Kosteneinsparungen auf annualisierter Basis von EUR 120 Mio umzusetzen. Dadurch soll die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Lenzing am globalen Markt für Man-made Cellulosefasern abgesichert werden können.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Im Geschäftsjahr 2013 haben zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der vorzeitigen Beendigung des Vertrags von Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. bzw. dem Such- und Auswahlprozess von zwei Vorstandskandidaten (CFO, CCO) beschäftigt haben.

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2013 haben acht Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung für 2012 und den Zielvereinbarungen für 2013, mit der Vertragsauflösung von Herrn Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., den Anstellungsverträgen für zwei neue Vorstandsmitglieder, sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben.

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Unternehmensstrategie und dem Monitoring daraus abgeleiteter, unternehmensspezifischer Key Performance Indikatoren. 2013 hat sich der Strategieausschuss vor allem mit der Frage der verstärkten Fokussierung auf Spezialfasern befasst. Weiters erfolgt eine laufende unterjährige Kontrolle bzw. ein jährlicher Review der Strategieumsetzungsmaßnahmen durch den Vorstand. Im Geschäftsjahr 2013 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht und Corporate Governance Bericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2013 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2013, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach sollen vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe 151.216.955,03 EUR als Dividende 46.462.500,00. EUR – das sind 1,75 EUR je Stückaktie – ausgeschüttet werden. Der restliche Gewinn in Höhe von 104.754.455,03 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 70. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten guten Ergebnisse.

Wien, 20. März 2014

MMag. Dr. Michael Junghans Vorsitzender des Aufsichtsrates

Langzeitvergleich nach IFRS

nach IFRS

Umsatz und Ergebnis 2013 2012 2011 2010 2009* 2009 2008 2007 2006
Umsatz EUR Mio 1.908,9 2.090,4 2.140,0 1.766,3 1.218,0 1.254,7 1.329,1 1.260,5 1.042,6
Umsatz außerhalb Österreichs % 90,8 91,1 91,5 91,3 88,1 88,4 87,8 85,9 85,6
Betriebsergebnis (EBIT) EUR Mio 86,4 231,5 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8
Finanzerfolg EUR Mio -26,7 -12,8 -10,9 -12,9 -11,3 -12,2 -15,6 -11,3 -8,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR Mio 68,1 236,0 351,9 216,9 102,9 88,5 114,7 151,0 99,2
Ertragsteueraufwand EUR Mio -18,1 -55,1 -84,6 -40,2 -23,0 -21,6 -36,6 -32,8 -10,4
Jahresüberschuss EUR Mio 50,0 180,9 267,4 169,9 66,8 66,8 78,7 117,6 88,4
Anteil der Aktionäre der
Lenzing AG am Jahresüberschuss EUR Mio 50,1 175,6 258,7 159,1 64,4 64,4 77,7 109,6 83,9
Cashflow
Brutto-Cashflow EUR Mio 94,6 248,0 435,3 282,3 147,4 140,9 157,8 203,6 146,9
Brutto-Cashflow in % vom Umsatz % 5,0 11,9 20,3 16,0 12,1 11,2 11,9 16,2 14,1
Cashflow aus der Betriebstätigkeit EUR Mio 82,3 209,4 309,7 294,0 250,9 250,9 50,4 223,8 146,1
Cashflow nach Investitionstätigkeit7 EUR Mio -69,9 -72,3 93,5 13,3 92,9 92,9 -96,3 -36,4 43,7
Investitionen in immaterielle Anlagen und
Sachanlagen
sowie nicht beherrschende Anteile EUR Mio 252,1 346,2 193,7 230,0 150,4 151,7 158,6 136,7 104,1
Vermögensstruktur
Langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme % 61,8 56,2 56,6 60,9 67,5 67,5 64,2 62,1 63,0
Kurzfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme % 38,2 43,8 43,4 39,1 32,5 32,5 35,8 37,9 37,0
Bilanzsumme EUR Mio 2.439,9 2.632,7 2.340,5 1.963,4 1.447,2 1.447,2 1.415,8 1.308,6 1.061,7
Kapitalstruktur
Bereinigtes Eigenkapital1 % 45,5 43,8 44,8 38,6 42,0 42,0 42,7 44,8 51,1
Sozialkapital % 3,1 3,8 3,7 4,2 5,7 5,7 6,2 6,3 7,0
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) % 51,4 52,4 51,5 57,2 52,3 52,3 51,1 48,9 41,9
Kennzahlen
Umsatzrentabilität (ROS)2 % 3,1 9,2 12,8 10,8 7,0 5,7 7,1 10,6 7,8
Gesamtkapitalrentabilität (ROCE)3 % 3,7 13,7 23,3 18,4 8,6 7,2 10,0 17,5 11,9
Eigenkapitalrentabilität (ROE)6 % 4,4 16,4 29,6 24,5 11,0 11,0 13,2 20,8 17,2
EBIT4 EUR Mio 86,4 231,5 364,0 231,9 114,2 100,7 130,3 162,3 107,8
EBIT-Marge % 4,5 11,1 17,0 13,1 9,4 8,0 9,8 12,9 10,3
EBITDA5 EUR Mio 225,4 352,4 480,3 330,6 187,9 182,0 200,8 229,3 169,3
EBITDA-Marge % 11,8 16,9 22,4 18,7 15,4 14,5 15,1 18,2 16,2
Ergebnis je Aktie EUR 1,9 6,6 9,9 6,2 2,5 2,5 3,0 4,3 3,3
Beschäftigte per Jahresende 6.675 7.033 6.444 6.143 6.021 6.021 5.945 6.043 5.044

Die Berechnung einzelner Kennzahlen weicht von der Empfehlung zur Ausgestaltung finanzieller Leistungsindikatoren gemäß Fachgutachten KFS/BW3 der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder ab. Die oben dargestellten Kennzahlen sind auf Grund im Zeitablauf geänderter Rechnungslegungsmethoden teilweise nur eingeschränkt vergleichbar.

1) = Eigenkapital inkl. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzgl. anteilige latente Steuern

2) = NOPAT (=Betriebsergebnis (EBIT) abzügl. anteilige effektive Steuern vom Einkommen und Ertrag)

Umsatz

3) = NOPAT

((Eigenkapital inkl. Anteile anderer Gesellschafter

inkl. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzgl. latenter Steuern

  • verzinsliches Fremdkapital

  • liquide Mittel

  • Wertpapiere und Anteile

  • Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstige Finanzanlagen) 01.01.+31.12.)/2

4) = Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (Betriebsergebnis)

5) = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen abzgl. Auflös. von Investitionszuschüssen

6) = NOPAT durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital

7) = Ab 2013 werden die Cash Flows aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteile im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit dargestellt. Der Vorjahreswert wurde angepasst.

*) Werte angepasst nach IFRS 5

Finanzkalender 2014

FINANZKALENDER 2014 Bilanzergebnisse 2013 Fr, 21. März

  1. Hauptversammlung (in Lenzing) Mo, 28. April

Ex-Dividendentag Mi, 30. April

Dividenden-Auszahlung Mo, 05. Mai

Ergebnisse des 1. Quartals Do, 15. Mai

Halbjahresergebnisse Do, 21. August

Ergebnisse des 3. Quartals Do, 13. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 20. März 2014

Lagebericht der Lenzing Aktiengesellschaft 223
Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft
nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)
256
Bestätigungsvermerk
299
1 Allgemeines Marktumfeld
225
1.1 Weltwirtschaft225
1.2 Weltfasermarkt226
1.2.1
Weiterhin schwaches Wachstum der Welt-Faserproduktion 226
1.2.2
Neuerlicher Anstieg der Baumwolllagerbestände 226
1.2.3
Anhaltendes Wachstum der Chemiefaserproduktion 227
1.2.4
Neuerlich überdurchschnittliches Wachstum bei Man-made Cellulosefasern 228
1.2.5
Keine spürbare Erholung der Faserpreise 228
1.2.6
Viscosefaserpreise weltweit unter Druck 230
2 Entwicklung der Lenzing AG
231
3 Bilanzstruktur und Liquidität 232
4 Kennzahlen der Lenzing AG
234
5 Die Lenzing Aktie 236
5.1 Aktien-Performance 237
5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur 238
5.3 Stellung der Aktionäre 238
5.4 Hauptversammlung 2013 und Dividendenpolitik 239
6 Risikobericht 239
6.1 Aktuelles Risikoumfeld 239
6.2 Risikomanagement 240
6.3 Risikomanagement Strategie 241
Risikoanalyse (nach COSO® Framework)
6.3.1
241
6.3.2
Risikomitigation 241
6.3.3
Verantwortlichkeit 241
6.3.4
Risikoüberwachung/-kontrolle 241
6.4 I. Marktumfeldrisiken 242
6.4.1
Markt- / Substitutionsrisiko 242
6.4.2
Absatzrisiko 242
6.4.3
Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko 242
6.5 II. Operative Risiken 243

Lagebericht 2013

6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung) 243
6.5.2 Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)
243
6.5.3 Produkthaftungsrisiko 244
6.6 III. Finanzrisiken 244
6.6.1 Währungsrisiko 244
6.6.2 Kontrahentenrisiko 244
6.6.3 Steuerrisiko 245
6.6.4 Compliance 245
6.7 IV. Personelle Risiken 245
6.7.1 Nachfolgeplanung / qualifizierte Arbeitskräfte 245
6.8 V. Sonstige Risiken 245
6.8.1 Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität 245
6.9 Verwendung von Finanzinstrumenten 246
6.9.1 Finanzierungsrisiko 247
7 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§
243a Abs. 2 UGB)
247
7.1 Finanzberichterstattung 247
7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 248
7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV 249
8 Forschung und Entwicklung 249
8.1 Prozessverbesserungen 249
8.2 TENCEL® in Partikelform 250
9 Umwelt und Nachhaltigkeit 251
9.1 Responsible Care 251
10 Mitarbeiter 251
11 Ausblick 253
11.1 Sozialplan für vom Sparprogramm betroffene Mitarbeiter 253
12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 255

1 Allgemeines Marktumfeld

1.1 Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft verharrte auch im Jahr 2013 in einer Schwächephase. Für das Berichtsjahr ging der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt von einem durchschnittlichen globalen Wachstum von 3,0% aus (nach 3,1% im Jahr 2012). Die schwächere Entwicklung der Weltkonjunktur war vorrangig auf die andauernde Rezession im Euro-Raum zurückzuführen. Dort hatten staatliche Einsparungsprogramme aufgrund der Staatsschuldenkrise in einigen Euro-Peripherie-Ländern zum Schrumpfen der Wirtschaft geführt. Dieser Nachfragerückgang aus Europa konnte auch in aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländern nicht durch die Inlandsnachfrage ausgeglichen werden.

Für die westlichen Industriestaaten nahm der IWF für 2013 zuletzt ein BIP-Wachstum von 1,3% (nach 1,4% 2012) an. Die Wirtschaft der Eurozone schrumpfte demnach 2013 nur noch um 0,4% (nach 0,7% 2012). In den USA fiel das Wachstum mit 1,9% im Jahr 2013 geringer aus als im Vorjahresvergleichszeitraum (2,8%), ebenso in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit 4,7% (nach 4,9% im Jahr 2012).

Für das angelaufene Jahr 2014 geht der IWF von einem durchschnittlichen Wachstum der Weltwirtschaft um 3,7% aus, wobei die Zuwächse größtenteils aus der konjunkturellen Erholung der Industriestaaten stammen werden. Dabei soll die Wirtschaft der Industriestaaten um 2,2% expandieren, jene der Entwicklungs- und Schwellenländer um 5,1%. Die Eurozone wird laut Einschätzung des Währungsfonds mit einem BIP-Zuwachs von 1,0% im Jahr 2014 die Wende von der Rezession in eine Erholungsphase schaffen.

Die volkswirtschaftliche Entwicklung in China bekommt immer größere Bedeutung für die globale Faserindustrie. China steckt mitten im Übergang von einer stark exportgetriebenen Wirtschaft mit hohem Ressourcenverbrauch und günstigen Lohnkosten zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell mit steigendem Binnenkonsum und steigenden Lohnkosten. Erste Zahlen für das Jahr 2013 zeigen, dass diese Politik greift, aber weitere konkrete Reformmaßnahmen erfordert. Der Einzelhandelsumsatz in China stieg mit 13,1%2 beinahe doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft, ebenso wurden in den meisten Provinzen die Mindestlöhne im zweistelligen Bereich angehoben. Zudem war es 2013 das erklärte Ziel der chinesischen Wirtschaftspolitik, bestehende und drohende Überkapazitäten in einzelnen Industriebereichen zu reduzieren. Die chinesischen Zentralbehörden verfolgten daher 2013 eine sehr restriktive Geldpolitik, auch um das Schattenkredit-Bankensystem weiter einzuschränken.

Diese Transformation geht allerdings einher mit gegenüber den früheren Jahren deutlich niedrigeren BIP-Wachstumsraten. Für 2014 prognostizierte der IWF zuletzt beim chinesischen BIP ein Plus von 7,5% (nach 7,7% im Jahr 2013, was bereits einen Tiefststand markierte).

1 Vgl. IWF, World Economic Outlook Update, 21. Jänner 2014

2 Vgl. Xinhua news, "China expects 13-pct rise in 2014 retail sales", 23. Jänner 2014

1.2 Weltfasermarkt

1.2.1 Weiterhin schwaches Wachstum der Welt-Faserproduktion

Wie bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr 2012 lag das Wachstum der Welt-Faserproduktion im Geschäftsjahr 2013 unter den Werten der Jahre 2010 und 2011. Ursache dafür war die noch immer unbefriedigende globale Konjunktur, die auch den privaten Konsum, insbesondere in Europa, entsprechend dämpfte. Aufgrund des weiteren Ausbaues der Produktionskapazitäten bei Chemiefasern und überdurchschnittlich hoher Baumwolllagerbestände herrschte am globalen Fasermarkt 2013 ein markantes Überangebot.

Nach ersten Schätzungen betrug der Anstieg der Welt-Faserproduktion im Berichtsjahr lediglich 1,6% und erhöhte sich von 84,0 Mio Tonnen auf 85,4 Mio Tonnen nach einem Anstieg um 2,8% im Jahr zuvor3 . Dieser Zuwachs ging wie in den Vorjahren fast ausschließlich auf höhere Produktionsmengen bei Chemiefasern in China zurück. Die chinesische Textilindustrie wiederum wies nach vorläufigen Schätzungen im Jahr 2013 ein Wachstum von 11,4%4 auf und konnte damit ihre Weltvormachtstellung weiter ausbauen. Es zeigt sich jedoch zunehmend eine Verflachung der Zuwachsraten hin zu einem moderateren Wachstum.

1.2.2 Neuerlicher Anstieg der Baumwolllagerbestände5

Die Baumwollproduktion ging zwar 2013 um rund 4,1% von 26,8 Mio Tonnen auf 25,7 Mio Tonnen zurück (nach einem Rückgang um 3,5% im Jahr zuvor). Dieses Minus war aber nicht ausreichend, um die sehr hohen globalen Lagerbestände abzubauen. Die Produktion lag immer noch über dem tatsächlichen Baumwollverbrauch, der nur um rund 1,1% auf 23,6 Mio Tonnen anstieg. Aus diesem Grund wird zum Ende des Baumwolljahres 2013/14 ein weiteres Anwachsen der Lagerstände auf den neuen absoluten Rekordwert von 19,9 Mio Tonnen (nach 17,8 Mio Tonnen) erwartet. Dies bedeutet, dass die globale Stock-to-Use-Ratio6 zu Jahresmitte 2014 voraussichtlich bei rund 84%5 einer Jahresernte liegen wird. In den vergangenen Jahren lag die Stock-to-Use-Ratio bei rund 50%.

Die Produktion von Wolle lag 2013 bei rund 1,1 Mio Tonnen (+0,7% gegenüber 2012).

3 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2012 angeführten ersten Schätzungen auf die jeweils aktuellen Werte aktualisiert. Quellen: ICAC, CIRFS, Fiber Organon, CCFC, Handelsstatistik, Fiber Year, Lenzing Estimates 4 Quelle: CNTAC

5 Quelle: ICAC, 03. Februar 2014 6 Diese Maßzahl beschreibt die Überdeckung der Lagerbestände gegenüber dem tatsächlichen Verbrauch

1.2.3 Anhaltendes Wachstum der Chemiefaserproduktion

Fasern
Chemiefasern (Man-made Fasern)
Naturfasem aus natürlichen Polymeren aus
synthetischen
Polymeren
aus
anorganischen
Substanzen
aus Eiweiß aus Cellulose aus Cellulose aus Eiweiß Polyester
Polyamid
Carbon
Keramik
Wolle
Seide
Angora
Kaschmir
etc.
Baumwolle
Leinen
Hanf
Jute
etc.
Viscose
Modal
Lyocell
Cupro
Acetat
etc.
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrafluor-
ethylen
Glas
Metall

Die globale Chemiefaserproduktion wuchs 2013 ungeachtet des unbefriedigenden Endverbrauches nach vorläufigen Zahlen wie im vorangegangenen Jahr 2012 um 4,3% von 56,1 Mio Tonnen auf einen neuen Rekordwert von 58,5 Mio Tonnen an. Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, wo ein Zuwachs um 4,0% erreicht wurde. Stark gestiegen ist zudem die Produktion von Polyamidfasern mit einem Plus von 3,9%. Die Produktion von Polypropylenfasern wuchs geringfügig (+1,1%); Acrylfasern stagnierten.

Die stärksten Zuwächse gab es 2013, wie in all den Jahren zuvor, in China mit plus 6,1% (nach 10,1% im Jahr zuvor) auf nunmehr rund 38,5 Mio Tonnen. Der Anteil Chinas an der Welt-Chemiefaserproduktion lag 2013 unverändert bei rund 65%. Die höchste prozentuelle Zuwachsrate mit 8,2% verbuchte im Berichtsjahr Indonesien (auf 1,4 Mio Tonnen). Produktionszuwächse gab es ferner in den USA, Thailand und in der Türkei. In den meisten anderen Ländern und Regionen wie Westeuropa stagnierte die Chemiefaserproduktion oder sie war wie etwa in Indien, Brasilien und Mexiko rückläufig.

1.2.4 Neuerlich überdurchschnittliches Wachstum bei Man-made Cellulosefasern

Der nun bereits seit vielen Jahren signifikant über dem Gesamtmarkt liegende Wachstumstrend bei Man-made Cellulosefasern setzte sich auch 2013 fort. Nach einem Produktionszuwachs von 12,9% im Jahr 2012 stieg die Gesamtproduktion im Berichtsjahr 2013 nach vorläufigen Schätzungen um 9,6% auf den neuen Rekordwert von 5,8 Mio Tonnen. Davon entfielen rund 4,4 Mio Tonnen auf das relevante Segment Cellulose-Stapelfasern, was einem deutlichen Zuwachs entsprach. Neue Produktionskapazitäten wurden 2013 großteils in China in Betrieb genommen. Die Mehrproduktion ist auch auf eine höhere Auslastungsquote der chinesischen Viscosefaserindustrie zurückzuführen, die um etwa 10 Prozentpunkte auf ca. 85% zulegte.

1.2.5 Keine spürbare Erholung der Faserpreise

Der Baumwollpreis gilt als eine der wichtigsten Benchmarks für die Preise der gesamten Faserindustrie. Der durchschnittliche Cotton "A" Index belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 90,4 US-Cent/Pfund und blieb damit de facto unverändert zum Vorjahr 2012 mit einem Durchschnittswert von 89,1 US-Cent/Pfund.

Die langfristige Entwicklung zeigt die nachfolgende Grafik:

Nach den spekulativen Übertreibungen der Jahre 2010/11 und dem darauffolgend scharfen Preisrückgang verlor die Preisentwicklung deutlich an Dynamik. Zwar wurde der Baumwollpreis dadurch besser kalkulierbar, er birgt aber durch die Dominanz von China und die intransparente Bevorratungspolitik weiterhin nicht zu unterschätzende Risiken.

Die Bedeutung des chinesischen Fasermarktes für die globale Faserpreissituation stieg 2013 weiter an. Der Großteil der Baumwolllagerbestände befindet sich nach Einschätzung von Marktanalysten in China, wo nun bereits seit mehreren Jahren eine staatlich initiierte Bevorratungspolitik betrieben wird. Ende der Baumwollernte-Saison 2012/13 (Ende Juli/Anfang August 2013) lag die Stock-to-Use-Ratio in China bei rund 116%. Dieser Wert wird 2013/14 voraussichtlich auf rund 147% steigen. China verfolgte 2013 weiterhin eine klare Schutzpolitik für die chinesischen Baumwollpflanzer durch bis zu 40% über dem Weltmarkt liegende Ankaufspreise.

Die Preise (USD/kg) für die wichtigsten Stapelfasern auf dem weltweit größten Fasermarkt China entwickelten sich daher unterschiedlich.

Baumwolle zeigte am chinesischen Markt mit einem Jahres-Durchschnittspreis von CNY 19,24 pro kg einen leichten Aufwärtstrend. Die Polyesterpreise blieben im Jahresverlauf mit CNY 10,27 pro kg weitgehend stabil, aber unter dem Preisniveau von 2012. Die Preise für Viscosefasern gaben aber weiter nach.

1.2.6 Viscosefaserpreise weltweit unter Druck

Die globalen Viscosestapelfaserpreise standen über das gesamte Jahr betrachtet unter Druck, da die Preise in China stetig nachgaben. Hauptursache dafür waren die noch immer bestehenden chinesischen Viscosefaser-Überkapazitäten. Zudem fuhren die chinesischen Hersteller zur Cash-Generierung ihre Kapazitäten selbst bei unbefriedigender Ertragslage möglichst hoch aus. In einigen Fällen wurden Fasern sogar zu Cashkosten auf Termin verkauft. Dieses Verhalten wurde durch teilweise niedrigere Preise für chinesischen Zellstoff, dem wichtigsten Rohstoff für die Viscosefasererzeugung, noch unterstützt. Niedrige Preise

bei hoher Kapazitätsauslastung führten in der Folge zu Marktanteilsgewinnen der chinesischen Hersteller.

Der über dem Weltmarkt liegende Baumwollpreis in China führte zudem zu massiven Baumwollgarnimporten nach China und damit auch zu einer rückläufigen lokalen Mischgarnproduktion. Eine große Anzahl chinesischer Baumwollspinnereien musste in Folge ihren Betrieb einstellen. Auch dies hatte letztlich einen negativen Effekt auf die Viscosefaserpreise in China. Sie erreichten am Spotmarkt7 im Februar 2013 mit CNY 14.980 ihren Jahreshöchststand und sanken bis Jahresende 2013 auf CNY 12.280. Dies entsprach einem Rückgang von rund 18%. Im Jahr zuvor war bereits ein Preisrückgang von 23% verzeichnet worden.

Die unbefriedigenden Viscosefaserpreise in China stimulierten chinesische Faserexporte, da die Viscosepreise außerhalb Chinas noch leicht über den Inlandspreisen lagen. Dies führte im Jahresverlauf dazu, dass die Viscosefaserpreise für textile Anwendungen auch auf den volumensmäßig wichtigen Absatzmärkten Indonesien, Pakistan und Türkei, und letztlich dann auch auf allen Märkten der Welt, nachgaben.

2 Entwicklung der Lenzing AG

Der Geschäftsverlauf der Lenzing AG war 2013 von guter Mengennachfrage bei sinkenden Durchschnittserlösen gekennzeichnet. Trotz einer neuen Rekordversandmenge und ganzjähriger Vollauslastung der Faser-Produktionskapazitäten sank der Umsatz von EUR 766,1 Mio im Geschäftsjahr 2012 um 2,6% auf EUR 746,4 Mio. Ein Teil der schwachen Preisentwicklung bei Standardfasern konnte nur durch eine höhere Produktion von hochwertigen Modalfasern aufgefangen werden.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellleistungen stiegen von EUR 410,2 Mio auf EUR 430,6 Mio. Darin widerspiegeln sich vor allem die gestiegenen Holzpreise aufgrund der starken Nachfrage aus dem Bereich der energetischen Holznutzung. Andererseits wurden Erfolge des ersten Teiles des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ bereits im Geschäftsjahr 2013 wirksam. Zudem gab es bei Chemikalien stabile bzw. leicht sinkende Marktpreise. Ebenso konnten dank excelLENZ bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen substanzielle Einsparungen, etwa bei Logistik und Rohstoffen, erreicht werden.

Der Personalaufwand stieg von EUR 158,9 Mio um 16,2% auf EUR 184,6 Mio. Hauptursache dafür war die Bildung einer Vorsorge für den Sozialplan in Zusammenhang mit dem Personalkosten-Einsparungsprogramm excelLENZ 2.0. Weiters führte ein Zuwachs bei den Beschäftigtenzahlen infolge des Vorlaufes der neuen TENCEL® Anlage sowie die jährliche Kollektivvertragsrunde zu Mehrkosten.

Die sich daraus ergebende Preis-Kosten Schere hatte einen Rückgang des EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) von zuvor EUR 145,5 Mio auf EUR 82,7 Mio im Geschäftsjahr 2013 zur Folge. Dies entsprach einer EBITDA-Marge von 11,1% (nach 19,0%). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) des Geschäftsjahres 2013 betrug EUR 76,8 Mio (nach EUR 103,7 Mio im Geschäftsjahr 2012).

7 Quelle: ccfgroup.com

Das Finanzergebnis stieg von EUR 1,8 Mio auf EUR 38,2 Mio an. Dies resultierte aus einer phasengleich vereinnahmten Gewinnausschüttung der nicht-operativen Tochtergesellschaft Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von EUR 50 Mio. Über diese Gesellschaft hält die Lenzing AG insbesondere alle Anteile der operativen TENCEL® Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien sowie Österreich. Der Anstieg der Zinsaufwendungen war Folge der höheren Nettoverschuldung. Die Lenzing AG konnte sich allerdings durch die Aufstockung der begebenen Schuldscheindarlehen günstige Konditionen sichern. Die Abschreibungen aus Finanzanlagen beinhalten Sondereffekte aus Wertberichtungen bei der indischen Projektgesellschaft Lenzing Modi Fibers India, da der Bau des geplanten Viscosefaserwerkes in Indien aufgrund der unbefriedigenden Marktsituation auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug damit EUR 63,8 Mio (nach EUR 92,6 Mio im Jahr zuvor). Der Jahresüberschuss sank auf EUR 56,9 Mio nach EUR 79,4 Mio. Unter Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr ergab sich ein Bilanzgewinn der Lenzing AG von EUR 151,2 Mio (nach EUR 147,1 Mio).

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen stiegen von EUR 125,0 Mio im Geschäftsjahr 2012 auf den neuen Rekordwert von EUR 154,6 Mio. Ursache für die hohen Investitionen war der Bau der neuen TENCEL® Anlage mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von rund EUR 150 Mio sowie unaufschiebbare Erneuerungsinvestitionen für Energie und Infrastruktur.

3 Bilanzstruktur und Liquidität

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG entwickelte sich im Geschäftsjahr 2013 stabil und betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 EUR 590,5 Mio (nach EUR 587,3 Mio). Damit lag die Eigenkapitalquote zu Jahresende 2013 bei rund 45% der Bilanzsumme (zuvor 43%). Die Nettofinanzverschuldung stieg auf EUR 311,3 Mio (nach EUR 144,7 Mio Ende 2012). Dies ergab sich aus der Finanzierung der Investitionen am Standort Lenzing sowie Finanzierungsaufwendungen für die Tochtergesellschaften der Lenzing AG.

Das Finanzanlagevermögen ging von zuletzt EUR 410,5 Mio auf EUR 361,4 Mio Ende 2013 zurück. Dies lag in der Tilgung von Wertpapieren zur Erhöhung der Liquidität und Abwertungen bei der indischen Projektgesellschaft Lenzing Modi Fibers India. Der Anstieg der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen auf EUR 150,2 Mio (nach EUR 77,1 Mio) war vorwiegend die Folge der Finanzierung von Konzern-Tochtergesellschaften über die Lenzing AG im Rahmen des neu eingeführten Cash-Managements der Lenzing Gruppe.

Bei den Verbindlichkeiten wurde eine weitere Tranche Schuldscheine begeben, deren Bestand somit auf EUR 213,5 Mio (nach EUR 184,5 Mio) anstieg. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden im Gegenzug abgebaut.

Die liquiden Mittel der Lenzing AG sanken Ende 2013 plangemäß insbesondere aufgrund der hohen Finanzierungserfordernisse für den Bau der TENCEL® Großanlage auf EUR 137,2 Mio, nachdem sie Ende 2012 aus diesem Grund auf EUR 282,0 Mio aufgebaut worden waren.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2014 gefährden könnten.

4 Kennzahlen der Lenzing AG

Ergebnissituation 2013 2012 2011
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatz 746,36 766,13 839,52
EBITDA1 82,72 145,51 233,26
EBITDA-Marge2 11,08% 18,99% 27,78%
EBIT3 76,83 103,72 183,57
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 63,83 92,63 171,99

Investitionskennzahlen

(Immaterielle Vermögensgegenstände

und Sachanlagen) 2013 2012 2011
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Investitionen 154,61 125,00 59,56
Abschreibungen 57,67 56,16 58,06
Kapitalstruktur / Rentabilität 2013 2012 2011
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Fremdkapital (ohne Sozialkapital) am Bilanzstichtag 646,15 684,04 550,66
Sozialkapital am Bilanzstichtag 76,02 85,22 75,37
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag4 590,48 587,26 574,49
Bereinigte Eigenkapitalquote 44,98% 43,29% 47,85%
ROE in %5 10,84% 15,95% 35,09%
ROI in %6 5,76% 8,11% 16,52%
Nettoumlaufvermögen am Bilanzstichtag 244,07 314,72 157,39
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag7 387,27 229,95 121,26
Nettoverschuldungsgrad am Bilanzstichtag8 65,59% 39,16% 21,11%
Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag9 311,25 144,73 45,88
Cashflow 2013 2012 2011
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 44,79 94,32 139,57
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -120,26 -104,44 -86,10
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -69,36 92,97 19,48
Veränderung der liquiden Mittel -144,83 82,85 72,93
Anfangsbestand liquide Mittel 281,98 199,13 126,20
Endbestand liquide Mittel 137,15 281,98 199,13
Börsenkennzahlen 2013 2012 2011
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Grundkapital am Bilanzstichtag 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung 1.105,4 1.811,2 1.697,6
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 41,64 68,22 63,94

1) EBITDA = Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8) + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - Zuschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand (Die Vergleichszahl 2011 wurde an diese Definition angepasst)

2) EBITDA-Marge = EBITDA/Umsatzerlöse

3) EBIT = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen

4) Bereinigtes Eigenkapital = Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse - anteilige Ertragsteuern

5) Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Ø bereinigtes Eigenkapital Ø bereinigtes Eigenkapital = Durchschnitt des bereinigten Eigenkapitals zum 31.12.2013 und 31.12.2012

6) Gesamtkapitalrentabilität (ROI) = EBIT/Ø Gesamtkapital Ø Gesamtkapital = Durchschnitt des Gesamtkapitals zum 31.12.2013 und 31.12.2012

7) Nettoverschuldung = Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen

8) Nettoverschuldungsgrad = Nettoverschuldung/bereinigtes Eigenkapital

9) Nettofinanzverschuldung = Verzinsliches Fremdkapital ohne Personalrückstellungen abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen

5 Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist als eines der 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs im Leitindex ATX gelistet.

2013 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei EUR 2,8 Mio. Im Gesamtjahr wurden insgesamt 11.050.126 Stück gehandelt. Dies entspricht einem Geldumsatz von EUR 705.410.927,50. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresultimo (30.12.) bei EUR 1.105.409.250,00. Damit erreichte die Lenzing AG im ATX beim Börsenumsatz Rang 13 und bei der Marktkapitalisierung Rang 19.

Lenzing ist außerdem unter anderem im Wiener Börsenindex WBI sowie im VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsindex wurden rund 60 der größten österreichischen Unternehmen an der Wiener Börse analysiert und anhand von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. 21 dieser Unternehmen gehören dem aktuellen VÖNIX an. Die Lenzing AG ist seit dem Jahr 2005 durchgehend gelistet.

Aktieninformationen

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Bloomberg LNZ:AV
Reuters LNZNF.PK
Börsenzulassung Wiener Börse
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Aktiengattung Stammaktien
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12.

Kennzahlen 2013

Stückumsatz 11.050.126
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,8 Mio
Geldumsatz EUR 705.410.927,50
Jahreshöchstkurs EUR 75,92
Jahrestiefstkurs EUR 40,94
Schlusskurs 30.12. EUR 41,64
Jahresperformance -40,18%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.105.409.250,00
Rang Börsenumsatz 13
Rang Marktkapitalisierung 19

5.1 Aktien-Performance

Die Weltbörsen entwickelten sich 2013 in Folge der lockeren Geldpolitik der Notenbanken überaus positiv. Der MSCI-World Index verbuchte einen Zuwachs von rund 24% von 1.339 zu Jahresbeginn auf einen Wert von 1.661 zum Ultimo 2013. Der Eurostoxx 50 startete mit 2.711,25 Punkten in das Börsenjahr und stand zu Jahresende 2013 bei 3.109,00 Punkten, ein Plus von rund 15%. Der japanische Leitindex Nikkei legte gar um 56% zu, das war das beste Ergebnis seit mehr als vier Jahrzehnten. Auch der deutsche DAX erreichte neue Rekordstände und überschritt erstmals die 9.500 Punkte-Marke. Insgesamt verzeichnete der DAX 2013 ein Plus von 25,5%.

Der Wiener Leitindex ATX konnte im Jahr 2013 mit der rasanten Entwicklung an den internationalen Börsen nicht Schritt halten. Trotz stetigem Aufwärtstrend ab Juni ging sich für das Gesamtjahr nur ein Plus von rund 6% aus. Der ATX stand zu Jahresbeginn 2013 bei 2.402,22 Punkten und hielt zu Jahresende bei 2.546,54 Punkten.

Das schwierige Marktumfeld für die Lenzing AG in der weltweiten Faserindustrie spiegelte sich im Jahr 2013 auch in der Aktienkursentwicklung des Unternehmens wider. Die Lenzing Aktie startete zum Jahresauftakt mit EUR 69,60 und stieg zunächst auf den Jahreshöchstkurs von EUR 75,92 am 8. Februar 2013. Nach Bekanntgabe eines verhaltenen Jahresausblicks am 22. März gab der Kurs auf unter EUR 70 nach. Ab Juni wurde dann auch die 60-EUR-Marke unterschritten. Bis in den November bewegte sich die Lenzing Aktie im Bereich zwischen EUR 52 und EUR 59, um dann infolge der Gewinnwarnung vom 13. November unter die 50-EUR-Marke abzurutschen. Das Jahrestief wurde am 13. Dezember bei EUR 40,94 erreicht. Der Jahresschlusskurs lag zum 30. Dezember 2013 bei EUR 41,64. Dies entspricht einer Jahresperformance von -40,18%. Im Jänner 2014 kehrte sich die Entwicklung dann um und die Aktie kletterte innerhalb von drei Wochen auf knapp EUR 48,00. Dies entspricht einem Plus von über 14%. Gegenüber dem Jahrestiefstand 2013 stieg die Lenzing Aktie bis Ende Februar 2014 um 10,8%.

5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristiger, industriell orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Die geografische Aufteilung des identifizierten Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf (Stand 31.01.2014):

5.3 Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten und es besteht derzeit kein Aktienrückkaufprogramm. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

5.4 Hauptversammlung 2013 und Dividendenpolitik

Die 69. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 24. April 2013 in Wien statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 99% Zustimmung. Der Entlastung des Vorstands sowie der Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns wurden zu 100% zugestimmt.

Dividendenkontinuität hat für die Lenzing AG einen hohen Stellenwert. Deshalb wurde im Jahr 2013 beschlossen, eine Minimumdividende von EUR 1,75 einzuführen. Für das Geschäftsjahr 2012 beschloss die Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von EUR 2,00 je Aktie. Dieser Betrag setzte sich zusammen aus der Minimumdividende von EUR 1,75 sowie EUR 0,25 Jubiläumsbonus anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Unternehmens. Die Ausschüttungsquote lag damit bezogen auf den Bilanzgewinn bei 36,1%.

Für das Geschäftsjahr 2013 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Lenzing Gruppe der 70. ordentlichen Hauptversammlung im Sinne der Dividendenkontinuität am 28. April 2014 die Zahlung der Minimumdividende von EUR 1,75 vorschlagen. Die Hauptversammlung wird in Lenzing stattfinden, wo sich der Sitz der Gesellschaft befindet.

6 Risikobericht

6.1 Aktuelles Risikoumfeld

Aktuelle Überkapazitäten bei Viscosefasern und das "All-Time High" der Baumwolllagerbestände stellen ein schwer einzuschätzendes Risiko für die kurz- und mittelfristige Faserpreisentwicklung dar. Das Internationale Cotton Advisory Committee (ICAC) schätzt die weltweiten Baumwolllagerbestände auf 19,9 Millionen Tonnen bis zum Ende der laufenden Saison (Ende Juli 2014), wobei alleine auf China 11,5 Millionen Tonnen – dies entspricht einer Lagerreichweite von ca. 1,5 Jahren – entfallen8 . Vor diesem Hintergrund ist im Jahr 2014 im Man-made Cellulosefaser-Segment weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld zu rechnen.

Das angespannte Preisumfeld zeigte sich bei den chinesischen Spotmarktpreisen für Viscosestapelfasern, die im Jahresverlauf 2013 um 15% auf ein Tief von 12.280 CNY/Tonne fielen und seither erst leicht wieder gestiegen sind (Preis per 23. Jänner 2014: 12.400 CNY/Tonne, Preis per 28. Februar 2014: 12.300 CNY/Tonne).

Der Zellstoffmarkt stagnierte im Laufe des Berichtsjahres auf einem Preisniveau von ca. 900 USD/Tonne. Die Zellstoffversorgung der Lenzing Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2014 als ausreichend gesichert. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei ca. 90%.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie die Energiepreise bewegten sich im Jahresverlauf 2013 aufgrund der konjunkturbedingten schwachen Nachfrage leicht nach unten. Massive Risiken in Folge von starken Preisschwankungen sind derzeit kurzfristig nicht zu erwarten.

8 Quelle: ICAC Presseaussendung, 03. Februar 2014

Allgemeine Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer- oder Explosionen, Umweltschäden und Haftungsrisiken stellen ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden daher hoch eingestuft. Im März 2013 gab es ein Brandereignis am Standort Heiligenkreuz, das versicherungstechnisch abgedeckt war.

Die Errichtung der neuen TENCEL® Großanlage am Standort Lenzing verläuft planmäßig. Sämtliche noch nicht begonnene Ausbauprojekte, insbesondere im Bereich Viscosefaser, wurden aufgrund der angespannten Marktlage vorerst gestoppt. Darunter fällt auch der geplante Bau einer Viscosefaserfabrik in Indien.

6.2 Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm jeweils zugeordneten Einheiten übernehmen gemeinsam mit den Leitern dieser Abteilungen umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Lenzing hat mit Stichtag 1. Jänner 2014 seine Organisation auf eine funktionale Ebene umgestellt, um vor allem für den steigenden Wettbewerb in Asien in Zukunft noch besser positioniert zu sein. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten.

Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing verfügt weiters über ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichsten Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

6.3 Risikomanagement Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen Ansatz, der sich in vier Schritte aufteilt:

6.3.1 Risikoanalyse (nach COSO®9 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig "Risiko-Assessments" an sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen "COSO®- Standards" nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das EBITDA berücksichtigt.

6.3.2 Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

6.3.3 Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken ergibt sich aufgrund der bestehenden Organisation.

6.3.4 Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems der Lenzing AG bereits zum zweiten Mal von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG http://www.lenzing.com/konzern/investor-center/corporate-governance.html hinterlegt.

Das Management bespricht in regelmäßigen Meetings die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse, eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentlichen Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten, sowie intern erstellter Marktanalysen, in monatlich stattfindenden Verkaufsbesprechungen gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

9 The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in fünf Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

6.4 I. Marktumfeldrisiken

6.4.1 Markt- / Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Am Weltfasermarkt herrscht nach wie vor ein hohes Überangebot an Baumwolllagerbeständen, welches ein Anhalten des starken Preisdrucks auf die gesamte Faserindustrie auch im Jahr 2014 erwarten lässt.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen bereits bestehenden hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der in Zukunft durch den weiteren Ausbau der TENCEL® Faserproduktion weiter erhöht werden soll. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Weiters setzt Lenzing auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produkt-Diversifikation.

6.4.2 Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Kundenforderungen hat sich im Zuge des schwierigen Marktumfeldes erhöht.

6.4.3 Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von industriell gefertigten (Man-made) Cellulosefasern und Technologieführer, ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere erfolgen, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, die Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder wenn die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserbranche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils (geringere Austauschbarkeit) ihres globalen Produktportfolios.

6.5 II. Operative Risiken

6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken, sich verringern oder vergrößern können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Abnehmern) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen zugrunde liegen.

Bei Zellstoff und Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Autarkiegrad möglichst hoch zu halten. Im Geschäftsjahr 2013 wurde der Eigenversorgungsanteil von Zellstoff durch den Ausbau des Zellstoffwerkes in Paskov (Tschechien) weiter erhöht. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei rund 90%. Preisschwankungen werden durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Termingeschäfte für Gas.

6.5.2 Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von Man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen

werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

6.5.3 Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflichtversicherungs-Programm versichert.

6.6 III. Finanzrisiken

6.6.1 Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den USD, CNY und CZK (siehe Abschnitt V. Verwendung von Finanzinstrumenten). Dieses Risiko wird durch eine vom Vorstand genehmigte Absicherungsstrategie vermindert. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatz- und Beschaffungsgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell grundsätzlich als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

6.6.2 Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe schließt mit einer Vielzahl von Banken Geschäfte zur Veranlagung ihrer liquiden Mittel ab. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und deren negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Kontrahentenrisikolimit begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst.

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

6.6.3 Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Steuerprüfungen bei den einzelnen Gesellschaften vor Ort können zu nicht unerheblichen nachträglichen Steuerbelastungen führen.

6.6.4 Compliance

Das dynamische Wachstum der Lenzing Gruppe und die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen und Verhaltensanforderungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen, mangelnde Dokumentation oder persönliches Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation und einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex (Code of Conduct).

6.7 IV. Personelle Risiken

6.7.1 Nachfolgeplanung / qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potentielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

6.8 V. Sonstige Risiken

6.8.1 Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die Lenzing Gruppe plant, ihr bisheriges Wachstum durch Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie des Produktangebotes, speziell im TENCEL® Segment fortzusetzen. Überdies bezieht die Lenzing Gruppe große Mengen an Zellstoff von ihren eigenen Zellstoffproduktionsstandorten. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der Man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand.

Ungünstige ökonomische oder rechtliche Rahmenbedingungen, wie vor allem die aktuellen Überkapazitäten bei Viscosefasern in Asien und die hohen Baumwolllagerbestände, können die Umsetzung einschließlich der Finanzierungsmöglichkeiten von langfristigen Expansionsplänen negativ beeinflussen. Die Lenzing Gruppe könnte weiters mit dem Risiko konfrontiert werden, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweist, und eine volle Ausnutzung der Produktionskapazitäten nicht gewährleistet wäre.

6.9 Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft und vom Treasury laufend überwacht werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, CNY und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management und Treasury statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 22,52% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

6.9.1 Finanzierungsrisiko

Die Lenzing AG benötigt erhebliche finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing AG könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise resultieren.

7 Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten, ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

7.1 Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung sind eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt, die regelmäßig mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates beraten und angepasst werden.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des

österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale und IFRS Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Einhaltung von Kontrollen obliegt der Abteilung Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich und reflektiert die immer wichtiger werdende Beurteilung und Entscheidungsfindung global geltender Steuerthemen.

7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird vom Corporate Center Legal Management und einem eigenen Inhouse-Counsel wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Group Compliance sorgt mit der Weiterentwicklung des Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind und welche vorbeugen, dass keine gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen begangen werden. Die Abteilung Group Compliance untersteht direkt dem CFO. Im Rahmen des CMS werden compliance-relevante Risken kontinuierlich erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen, fehlende compliance-relevante Richtlinien ergänzt, Mitarbeiter global geschult, Hilfestellung bei Compliance Themen gegeben, die Einhaltung der Vorschriften überprüft, regelwidriges Verhalten bearbeitet und regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Codex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige umfassende schriftliche Berichterstattung an den Vorstand und einmal pro Jahr direkt an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken auch außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher schriftlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

8 Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2013 investierte Lenzing EUR 28,2 Mio (2012: rund EUR 23,0 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati).

8.1 Prozessverbesserungen

Den Schwerpunkt der Prozessinnovation bildete 2013 erneut die Weiterentwicklung der TENCEL® Technologie mit dem Ziel, die spezifischen Investitionskosten zu senken, die Produktivität zu steigern und Qualitätsoptimierungen zu erreichen. Insgesamt betreibt Lenzing drei TENCEL® Pilotanlagen, um die Prozesse sowie die Eigenschaften dieser Faser im Versuchsmaßstab immer weiter zu erforschen.

Beim Neubau des TENCEL® Werkes in Lenzing wurden erstmals die technologischen Erfahrungen aus dem Betrieb der ehemaligen Courtaulds-Werke Grimsby und Mobile sowie des Lenzing Werkes in Heiligenkreuz zusammengeführt und zu einer gemeinsamen, großindustriellen TENCEL® Technologie vereint. Das neue TENCEL® Werk in Lenzing verbindet damit "Best of Technologies" beider Welten und kann als TENCEL® Technologie der letzten Generation betrachtet werden. Gleichzeitig flossen die neuesten Ergebnisse der TENCEL® Prozessforschung laufend in die Planung und den Bau des Werkes ein. So wurde erstmals die Installation einer TENCEL® Jumbo Line mit einer Jahresnennkapazität von rund 67.000 Tonnen Fasern möglich.

Bei Viscose- und Modalfasern lag das Augenmerk in der Forschung 2013 auf stetigen Qualitätsverbesserungen durch die Entwicklung neuer Zusatzstoffe sowie in der Nachbehandlung der Fasern. Damit wird die ideale Verarbeitbarkeit dieser Fasern in der textilen Kette gewährleistet. Auch standen Technologien zur Optimierung der Rückgewinnung eingesetzter Chemikalien im Berichtsjahr im Fokus.

Im Zellstoffbereich wurden am Standort Lenzing die Chemikalienrückgewinnungsanlagen mit Hilfe neuer Technologien optimiert. Durch die langjährige Erfahrung in Kreislaufschließungen gewinnt Lenzing am vollintegrierten Standort Lenzing wertvolle Co-Produkte. Im Jahr 2013 konnte das neue Co-Produkt Sodagranulat erfolgreich am Markt etabliert werden. Dieses Produkt soll künftig auch am Zellstoff-Produktionsstandort Paskov hergestellt werden. In Paskov wurde im Berichtsjahr zudem die Produktion zur Gänze erfolgreich auf chlorfreie Bleiche umgestellt. Dies erforderte die entsprechende Anpassung aller vor- und nachgelagerten Prozessschritte.

Wo immer möglich und sinnvoll, forschte Lenzing im Rahmen von Forschungskooperationen an Prozessverbesserungen, beispielsweise im Rahmen von FFG10-Projekten, im COMET11- Programm oder im Austausch mit Hochschulen.

8.2 TENCEL® in Partikelform

Intensiv wurde im Berichtsjahr an sogenannten "Non-Fiber" Anwendungen für TENCEL® geforscht. Dieser Bereich umfasst sämtliche Arten von TENCEL® in Partikelform, beispielsweise als Pulver oder Gel. Die Anwendungsfelder für TENCEL® Partikel sind vielfältig und reichen von der Bauindustrie über Kunststoffverstärkungen bis hin zur Kosmetik. Bereits erfolgreich etablierte Applikationen für TENCEL® Pulver wie Wandverputze, Schaumstoffmatratzen, Farben und Lacke lassen auf eine Vielzahl weiterer attraktiver Einsatzgebiete für TENCEL® schließen, die durch die Lenzing Forschung erschlossen werden.

10 Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG ist die nationale Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich. 11 Competence Center for Excellent Technologies; www.ffg.ag/comet

9 Umwelt und Nachhaltigkeit

Der Geschäftsbereich Umweltschutz war im Jahr 2013 wiederum durch den hohen Produktionsausstoß nach den Kapazitätserweiterungen der letzten Jahre gefordert. Durch den laufenden Ausbau der Umweltschutzanlagen und die Adaptierung der Umweltschutzleistungen konnte erneut die geringstmögliche Belastung der Umwelt sichergestellt werden.

Durch die im Jahr 2012 erweiterte Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG wurde den Anforderungen im Abwasserbereich wiederum sehr gut entsprochen.

Im Jahr 2013 erfolgte parallel zur Errichtung der neuen TENCEL® Produktionsanlage die Errichtung der weltweit einzigartigen TENCEL® Abwasservorreinigungsanlage. Diese besteht aus einem Pufferbehälter und einer Biologie mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken. Die so biologisch vorgereinigten TENCEL® Prozessabwässer werden dann der bestehenden Verbandskläranlage zugeführt. Diese Anlagen werden mit Anfahren der TENCEL® Produktion zur Verfügung stehen, und können an die spezifischen Abwasserbedingungen angepasst werden.

Zur weiteren Absenkung der Schwefelemissionen und der Verbesserung der Immissionssituation wurden im Berichtsjahr mehrere Maßnahmen umgesetzt, darunter die Ertüchtigung der Geruchsgaserfassung, die Errichtung eines zusätzlichen Adsorbers und einer neuen Kaminanlage im Bereich Rückgewinnungsanlagen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2013 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle, des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, wurde im Oktober 2013 erfolgreich absolviert.

9.1 Responsible Care

Bereits seit 1996 nimmt Lenzing am Programm "Responsible Care" des europäischen Chemieverbandes und des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs teil. Mit diesem freiwilligen System dokumentieren Chemiebetriebe ihre Bereitschaft, strenge Anforderungen in Bezug auf Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheit zu erfüllen. Das System Responsible Care wurde im Mai 2013 dem alle drei Jahre durchzuführenden Erneuerungsaudit unterzogen. Bei dieser umfassenden und praxisbezogenen Überprüfung wurde vom externen Begutachtungsteam die gute Erfüllung der Anforderungen für Responsible Care durch Lenzing bestätigt.

10 Mitarbeiter

Die Marktführerschaft und der technologische Vorsprung der Lenzing AG basieren ganz wesentlich auf dem Engagement, der Kreativität und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter stellen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg und die Weiterentwicklung des Unternehmens dar. Deshalb bietet Lenzing seinen Mitarbeitern

laufend eine Vielzahl an Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung, von fachlichen Seminaren bis zur Persönlichkeitsbildung, an. Am Standort Lenzing wickelt eine eigene Tochterfirma, das Bildungszentrum Lenzing, den Großteil der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ab.

2013 wurde das bewährte Führungskräfte-Entwicklungsprogramm überarbeitet und neu ausgerichtet. Ziel des Programmes ist es, die Lenzing Top-Führungskräfte mit dem Rüstzeug für den Geschäftsalltag zu versehen und die Manager miteinander zu vernetzen. Um die Nachfolge im mittleren Management und bei Expertenpositionen nach Pensionierungen in den nächsten Jahren zu sichern, wurde 2013 ein Talentmanagement-Programm mit dem Titel "Springboard" (englisch für "Sprungbrett") ins Leben gerufen. Springboard richtet sich an ambitionierte Mitarbeiter, die ein hohes Maß an Leistung und Engagement in ihren derzeitigen Positionen zeigen, und die ihre Karriere in der Lenzing AG forcieren möchten.

Weiters wurde im Berichtsjahr die Einführung von Coaching als Führungsansatz weiterverfolgt. Durch Coaching-Fähigkeiten können Vorgesetzte ihre Mitarbeiter beim Ausbau ihrer Qualifikationen und der Entwicklung ihrer Fähigkeiten sowie im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergespräche besser unterstützen. Darüber hinaus erwerben Topmanager im auf das Coaching-Programm aufbauenden "Supportive Leadership" Programm verschiedenste Methoden und Techniken, die sie in ihrer Führungsarbeit unterstützen. Dieses Format versteht sich außerdem als Plattform für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Im Berichtsjahr 2013 wurde dieses 18-monatige Programm von 13 Lenzing Managern absolviert.

Überzeugende Präsentationen in der Konzernsprache Englisch halten zu können und dabei komplexe Kernbotschaften strukturiert auf den Punkt zu bringen, ist unverzichtbare Voraussetzung im Geschäftsalltag. Lenzing bereitete daher auch im Jahr 2013 wieder mehr als 20 Mitarbeiter mit einem viermoduligen Ausbildungsprogramm auf präsentationstechnische Herausforderungen vor.

Die Ausbildung "Finance for Non-Financials" wurde 2013 erneut angeboten und von 25 Führungskräften absolviert. Darin wird den Teilnehmern Finanzwissen vermittelt, um im Tagesgeschäft besser fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Basierend auf der Neuorganisation der Lenzing Gruppe wurde eine Struktur für die Nachfolgeplanung entwickelt, die bereits im Berichtsjahr an einzelnen Standorten umgesetzt und 2014 auf den gesamten Konzern ausgeweitet wird. Ziel ist es sicherzustellen, dass für Schlüsselpositionen geeignete Nachfolger zur Verfügung stehen.

Per 31. Dezember 2013 beschäftigte die Lenzing AG 2.092 Mitarbeiter (nach 2.019 zum Jahresende 2012), davon 116 (2012: 113) Lehrlinge. Der Anstieg um 3,6% lag großteils in Rekrutierungen für das neue TENCEL® Werk in Lenzing begründet. Aufgrund der schwierigen Marktsituation wurden ab Beginn des vierten Quartals 2013 sämtliche Personalaufnahmen gestoppt und Einsparungsmaßnahmen auf Personalseite beschlossen.

Der im Dezember 2013 verabschiedete Sozialplan sieht vor, dass eine entsprechend hohe Anzahl der vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter von der Arbeitsstiftung aufgenommen werden kann. Aufgabe der Stiftung ist es, durch Trainings- und Schulungsmaßnahmen Lenzing Mitarbeiter auf neue Berufe und Herausforderungen optimal vorzubereiten. Die Angebotspalette reicht vom Lehrabschluss, der Absolvierung von Seminaren und Kursen

über das Nachholen der Matura oder eines HTL-Abschlusses bis zum Universitäts- oder Fachhochschulstudium.

11 Ausblick

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den ersten Wochen 2014 gegenüber dem vierten Quartal 2013 kaum verändert. Zwar gehen alle Prognosen von einer leichten Belebung der Weltwirtschaft 2014 aus, für den globalen Fasermarkt ist aber aufgrund der historisch hohen Baumwolllager und der noch immer bestehenden Überkapazitäten bei industriell hergestellten Cellulosefasern in China noch keine durchgreifende Verbesserung in Sicht.

Die mengenmäßige Nachfrage ist weiterhin stark. Zudem haben sich die Weltmarktpreise für Standardviscosefaser zum Jahreswechsel 2013/14 auf sehr niedrigem Niveau zumindest stabilisiert. Auch der Baumwoll-Weltmarktpreis zeigte in den ersten Wochen 2014 kaum Veränderungen.

Die Lenzing AG steuert dieser nach wie vor unbefriedigenden Marktentwicklung durch die zügige Umsetzung des Kosteneinsparungs- und Effizienzsteigerungsprogrammes excelLENZ 2.0 entgegen. Es sieht neben erheblichen Verbesserungen auf der Materialkostenseite auch Einsparungen bei den Personalkosten, bei den bezogenen Leistungen und bei sonstigen Kosten vor. Bereits im angelaufenen Geschäftsjahr 2014 sind aus diesem Programm Kosteneinsparungen von rund EUR 60 Mio budgetiert, für 2015 werden auf annualisierter Basis Einsparungen von EUR 120 Mio angestrebt, die ab dem Geschäftsjahr 2016 erstmals voll wirksam werden.

Dieses Programm sowie die mit Jahresbeginn 2014 in Kraft getretene Reorganisation der Konzernstruktur sind ein wesentlicher Beitrag zur Wiedererlangung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der Lenzing Gruppe. Da im Konzernabschluss 2013 bereits entsprechende Vorsorgen für die Einmalkosten von excelLENZ 2.0 getroffen wurden, können erste positiven Effekte bereits im ersten Halbjahr 2014 ergebniswirksam werden.

11.1 Sozialplan für vom Sparprogramm betroffene Mitarbeiter

Die Personalkürzungen im Rahmen des excelLENZ 2.0 Sparprogrammes entsprechen am Standort Lenzing einem Äquivalent von insgesamt 390 bis 2015 abzubauenden Vollzeitstellen. Vorstand und Betriebsrat einigten sich im Dezember 2013 über ein umfassendes Sozialpaket zur Abfederung dieser Maßnahmen. Es sieht einen verbindlichen Sozialplan vor, weiters wird die bestehende Lenzing Arbeitsstiftung mit entsprechenden Mitteln ausgestattet. Die Maßnahmen wurden mit Beginn des Jahres 2014 wirksam und werden vom österreichischen Arbeitsmarktservice sowie vom Land Oberösterreich unterstützt.

Von den 390 abzubauenden Vollzeitstellen-Äquivalenten am Standort Lenzing werden in der ersten Jahreshälfte 2014 rund 160 Mitarbeiter unmittelbar betroffen sein. Ein Großteil dieser Personen wird die Angebote im Rahmen des Sozialplans bzw. das Stiftungsangebot annehmen. Weitere ca. 100 Mitarbeiter werden – großteils im Jahr 2014, teilweise aber auch im Jahr 2015 – durch Pensionierungen und über die natürliche Fluktuation das Unternehmen

verlassen. Die übrigen Betroffenen werden durch Altersteilzeit, kreative Teilzeitlösungen usw. im Unternehmen gehalten, wobei die Einsparungseffekte dadurch nicht verwässert werden.

Mit dem Sozialplan und dem Stiftungsmodell wurden Instrumente geschaffen, mit denen einvernehmliche Lösungen möglich wurden und Kündigungen bestmöglich vermieden werden. Der Sozialplan gilt bis Ende des Jahres 2014.

Ein weiterer Schwerpunkt wird 2014 die Inbetriebnahme der TENCEL® Großanlage sein. Die Vorbereitung des Marktes auf die neuen Absatzmengen sind bereits 2013 angelaufen und werden im ersten Halbjahr 2014 weiter intensiviert. Aus heutiger Sicht ist mit einem operativen Hochlauf um das Halbjahr 2014 zu rechnen.

Die Fertigstellung der TENCEL® Anlage wird auch 2014 Schwerpunkt bei den Investitionen der Lenzing AG sein. Die Mehrmengen aus der TENCEL® Anlage werden entsprechend der Anlaufkurve in der Produktion 2014 teilweise und 2015 voll umsatzwirksam werden.

Die rasche Umsetzung des excelLENZ 2.0 Programms führt dazu, dass die Maßnahmen bereits teilweise im ersten Halbjahr 2014 ergebniswirksam werden.

Insgesamt ist 2014 somit ein Übergangsjahr.

12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing AG vom 31. Jänner 2014 wurde Robert van de Kerkhof, MBA per 1. Mai 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Commercial Officer/CCO) ernannt.

Weitere berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Lenzing, am 4. März 2014

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Chief Executive Officer Chief Operating Officer

Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)

Bilanz zum 31. Dezember 2013
257
Gewinn-
und Verlustrechnung
259
für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013
Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2013
261
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
Passiva
Haftungsverhältnisse
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Sonstige Angaben
Organe der Gesellschaft 292
Entwicklung des Anlagevermögens 295
für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der
Unversteuerten Rücklagen 297
für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

Lenzing AG Bilanz zum 31. Dezember 2013

Aktiva 31.12.2013 31.12.2012
A. Anlagevermögen EUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 1.114.525,86 1.065,6
2. Firmenwert 392.855,09 0,0
1.507.380,95 1.065,6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 81.175.922,77 76.514,9
2. Technische Anlagen und Maschinen 252.247.511,23 234.456,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.543.768,65 12.594,4
4. Anlagen in Bau 159.051.973,76 67.711,6
5. Geleistete Anzahlungen 2.632.252,81 19.899,6
507.651.429,22 411.177,1
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 254.422.264,83 264.415,7
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 81.848.589,23 83.322,9
3. Beteiligungen 5.110.143,91 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 17.812.449,94 56.795,5
5. Sonstige Ausleihungen 2.207.403,85 823,8
361.400.851,76 410.468,0
870.559.661,93 822.710,8
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 29.295.015,47 30.578,1
2. Unfertige Erzeugnisse 608.434,25 577,9
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 26.187.165,77 25.345,2
4. Geleistete Anzahlungen 281.464,10 547,9
56.372.079,59 57.049,0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.508.197,63 80.137,0
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 150.188.482,84 77.131,4
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 3.075.710,26 3.703,2
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 28.508.940,19 32.521,7
247.281.330,92 193.493,3
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 137.149.971,44 281.976,0
440.803.381,95 532.518,3
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.285.641,70 1.295,2
1.312.648.685,58 1.356.524,3
Passiva 31.12.2013 31.12.2012
A. Eigenkapital EUR TEUR
I.
Grundkapital
27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
III. Gewinnrücklagen
Freie 257.446.687,82 257.446,7
IV. Bilanzgewinn, davon Gewinn- 151.216.955,03 147.111,3
vortrag EUR 94.011.280,58 (31.12.2012: TEUR 67.359,5)
574.880.485,02 570.774,8
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 4.406.711,01 5.255,7
C. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen
gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 16.391.950,54 16.722,9
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 38.511.013,49 49.256,1
2. Rückstellungen für Pensionen 27.196.794,00 26.218,5
3. Steuerrückstellungen 3.969.359,20 190,3
4. Sonstige Rückstellungen 101.649.080,69 79.664,4
171.326.247,38 155.329,4
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 213.500.000,00 184.500,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.158.333,33 137.589,8
4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 24.741.352,77 23.263,8
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 601.116,18 489,0
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 49.883.528,64 67.463,7
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 36.080.653,04 65.510,4
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 946,69 0,3
9. Sonstige Verbindlichkeiten 10.554.331,28 9.444,7
davon aus Steuern EUR 303.439,27 (31.12.2012: TEUR 242,7)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
EUR 3.094.260,01 (31.12.2012: TEUR 2.809,9) 545.520.261,93 608.261,7
F. Rechnungsabgrenzungsposten 123.029,70 179,8
1.312.648.685,58 1.356.524,3
Haftungsverhältnisse 191.449.987,30 165.247,6

Lenzing AG

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

2013 2012
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 746.356.750,57 766.128,3
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 872.518,02 -3.406,3
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.279.692,58 3.508,4
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen
111.649,41 390,7
mit Ausnahme der Finanzanlagen
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 22.202.788,32 21.848,9
c) Übrige 48.178.727,90 50.645,1
70.493.165,63 72.884,7
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -371.633.595,42 -356.622,7
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -58.996.140,25 -53.604,7
-430.629.735,67 -410.227,4
6. Personalaufwand:
a) Löhne -62.473.704,37 -56.696,6
b) Gehälter -65.181.997,85 -54.995,4
c) Aufwendungen für Abfertigungen und
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -17.485.672,39 -11.012,0
d) Aufwendungen für Altersversorgung -4.036.156,00 -5.264,8
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -33.018.467,47 -28.536,6
f) Sonstige Sozialaufwendungen -2.448.029,28 -2.420,1
-184.644.027,36 -158.925,5
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -57.560.875,60 -56.161,2
b) Außerplanmäßige Abschreibungen -110.000,00 0,0
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 571.580,32
-57.099.295,28
1.175,8
-54.985,4
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen
b) Übrige
-147.683,74
-121.864.595,76
-153,4
-124.012,4
-122.012.279,50 -124.165,8
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 25.616.788,99 90.810,9
2013 2012
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 25.616.788,99 90.810,9
10. Erträge aus Beteiligungen 61.872.484,20 12.361,0
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 61.872.484,20 (2012: TEUR 11.585,6)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.728.843,34 4.189,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.371.796,02 (2012: TEUR 2.037,3)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.019.235,05 3.506,8
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.262.044,88 (2012: TEUR 973,1)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 19.480,55 7.477,1
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2012: TEUR 6.831,2)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens -17.422.408,68 -14.626,5
davon:
a) Abschreibungen EUR 14.548.314,07 (2012: TEUR 11.439,0)
b) Aufwendungen aus verbundenen
Unternehmen EUR 16.556.670,86 (2012: TEUR 13.734,3)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -13.009.132,41 -11.086,3
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 293.891,13 (2012: TEUR 38,6)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 38.208.502,05 1.821,9
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 63.825.291,04 92.632,8
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag -6.950.606,09 -13.235,1
19. Jahresüberschuss 56.874.684,95 79.397,7
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 330.989,50 354,1
21. Jahresgewinn 57.205.674,45 79.751,8
22. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 94.011.280,58 67.359,5
23. Bilanzgewinn 151.216.955,03 147.111,3

Lenzing AG Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2013

1

Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2013.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Von der Schutzklausel gem. § 241 Abs. 2 Z 2 UGB wurde in Bezug auf die Angabe der Eigenkapitalien und der Jahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

2

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten. Vom Wahlrecht der Aktivierung von sozialen Aufwendungen und Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 5 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 33 50
c) Technische Anlagen und Maschinen 10 20
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtlich dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten nach österreichischem HGB" vom 22. Februar 2006 dargestellt. Im Geschäftsjahr 2013 wurden insgesamt 143.895 Stück (2012: 126.542 Stück) verbraucht, 9.016 Stück (2012: 0 Stück) Emissionszertifikate wurden entgeltlich erworben und 0 Stück (2012: 179.066 Stück) Emissionszertifikate wurden unentgeltlich zugeteilt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten

Emissionszertifikate von insgesamt 35.400 Stück (31.12.2012: 168.421 Stück) hatten zum 31. Dezember 2013 einen Marktwert von TEUR 131,4 (31.12.2012: TEUR 1.099,8).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 20.015,4 (31.12.2012: TEUR 8.411,1) wird nicht Gebrauch gemacht.

In die Steuerabgrenzung werden im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Abfertigungs-, Pensions-, Jubiläumsgeldrückstellung) sowie bei Sachanlagevermögen und Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen. Die Steuerabgrenzung wird als langfristig eingestuft.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 6.677,2 (31.12.2012: TEUR 3,8) im aktivierbaren Betrag enthalten.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit dem Fachgutachten KFS/RL 2 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU angewendet wird, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltsund Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze in der Periode angesetzt, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der oben genannten Personalrückstellungen sowie die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2013 31.12.2012
Stichtagskurs EUR/USD 1,37830 1,31898
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,34485 1,35597
Verbindlichkeiten 31.12.2013 31.12.2012
Stichtagskurs EUR/USD 1,37830 1,31893

3

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der AVE Österreich GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 0,0 (2012: TEUR 31,2) von verbundenen Unternehmen erworben.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 19,5 (31.12.2012: TEUR 27,3) enthalten.

Im Geschäftsjahr 2013 ist der Bereich "Global Fiber Engineering" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Der daraus resultierende Firmenwert in Höhe von TEUR 420,9 wurde 2013 aktiviert und wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 154.609,2 (2012: TEUR 125.004,3) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:

Unternehmensbereich 2013 2012
TEUR TEUR
Fasern 108.120,9 79.973,9
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 32.885,5 29.101,9
Energie 9.716,3 8.487,9
Zellstoff 3.224,8 6.944,8
Übrige 661,7 495,8
Gesamt 154.609,2 125.004,3

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 1.278,6 (2012: TEUR 8.317,0) und einen Buchwert von TEUR 22,2 (2012: TEUR 103,8).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 586,4 (31.12.2012: TEUR 593,0).

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen den Erwerb von weiteren 2,29% der Anteile an der PT. South Pacific Viscose (TEUR 3.470,5) sowie den Erwerb von weiteren 44% der Anteile an der European Precursor GmbH (TEUR 0,0). Im Vorjahr erfolgte im Wesentlichen eine Eigenkapitalzufuhr an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 3.135,9) sowie der Erwerb der Anteile an der Lenzing Global Finance GmbH (TEUR 28,0). Die wertberichtigten Anteile an verbundenen Unternehmen werden unter den Aufwendungen aus Finanzanlagen erläutert.

Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die European Precursor GmbH (EPG) zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet und wirtschaftlich betrachtet im Jahr 2013 weitgehend abgeschlossen. Die Auswirkungen der Liquidation auf das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2013 sind unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 84.056,0 (31.12.2012: TEUR 84.146,7) setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 81.848,6 5.592,7 76.255,8
Vorjahr 83.322,9 11.279,7 72.043,2
Sonstige Ausleihungen 2.207,4 170,4 2.037,0
Vorjahr 823,8 344,6 479,2
Gesamt 84.056,0 5.763,2 78.292,8
Vorjahr 84.146,7 11.624,3 72.522,4

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.438,9 (31.12.2012: TEUR 8.655,4), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt. Die festverzinslichen Anleihen (31.12.2012: TEUR 38.646,5) wurden im Geschäftsjahr 2013 planmäßig getilgt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.647,6 (31.12.2012: TEUR 3.762,7) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 5.726,0 (31.12.2012: TEUR 5.730,9).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Lenzing Viscose® Faser und Faserzellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 247.281,3 (31.12.2012: TEUR 193.493,3) setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen Bilanzwert
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.508,2
Vorjahr 80.137,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 150.188,5
Vorjahr 77.131,4
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 3.075,7
Vorjahr 3.703,2
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 28.508,9
Vorjahr 32.521,7
Gesamt 247.281,3
Vorjahr 193.493,3

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind bis auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 454,9 (31.12.2012: TEUR 3.532,8) kurzfristig.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 53.304,6 (31.12.2012: TEUR 61.042,9) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 3.356,0 (31.12.2012: TEUR 4.895,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2013 noch zum 31. Dezember 2012 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 82.949,0 (31.12.2012: TEUR 48.854,6), gewährten kurzfristigen Darlehen von TEUR 0,0 (31.12.2012: TEUR 2.000,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 158,9 (31.12.2012: TEUR 9.185,7) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 17.080,6 (31.12.2012: TEUR 17.091,2). Weiters ist eine Forderung gegenüber der Lenzing Fibers Holding GmbH aus der phasenkongruenten Gewinnerfassung in Höhe von TEUR 50.000,0 (31.12.2012: TEUR 0,0) enthalten.

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 31.12.2013 31.12.2012
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 18.299,3 20.354,9
Abgrenzung von Kostenersätzen 3.200,0 5.000,0
Steuerumlagen aus Vorjahren 2.717,2 0,0
Emissionszertifikate 1.071,1 1.996,9
An- und Vorauszahlungen 994,2 1.238,9
Übrige 2.227,1 3.931,0
Gesamt 28.508,9 32.521,7

Die Forderung aus Steuerumlagen betrifft Forderungen gegenüber einem im Geschäftsjahr 2013 ausgeschiedenen Gruppenmitglied aus Vorjahren.

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 20.940,2 (31.12.2012: TEUR 21.860,7) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2013 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2012: TEUR 27.574,1) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2012: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren - allenfalls in Tranchen gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate und der Investitionszuwachsprämie werden, wie die unversteuerten Rücklagen, als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand sowie der Investitionszuwachsprämie erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2013 Stand Verbrauch Auf- Zugang Stand
Rückstellungen für 01.01.2013 lösung 31.12.2013
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 0,0 0,0 0,0 24.527,4 24.527,4
Drohende Verluste 19.325,7 4.822,1 6.522,8 20.336,9 28.317,7
Schadensfälle 19.325,2 348,3 12.476,8 1.721,2 8.221,3
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen und Leistungen 7.469,5 4.279,3 2.863,0 4.487,9 4.815,1
Jubiläumsgelder 9.748,0 921,4 0,0 1.482,0 10.308,6
Sonderzahlungen 10.564,3 10.564,3 0,0 12.102,8 12.102,8
Resturlaube 5.713,8 5.713,8 0,0 6.470,3 6.470,3
Sonstige Personalaufwendungen 3.406,6 3.033,5 48,8 2.914,7 3.239,0
Übrige 4.111,3 3.859,0 370,2 3.764,8 3.646,9
Gesamt 79.664,4 33.541,7 22.281,6 77.808,0 101.649,1
2012 Stand Verbrauch Auf- Zugang Stand
Rückstellungen für 01.01.2012 lösung 31.12.2012
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 29.230,2 1.435,6 12.272,5 3.803,6 19.325,7
Schadensfälle 30.606,5 5.791,1 5.490,2 0,0 19.325,2
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen und Leistungen 8.313,1 4.930,6 80,4 4.167,4 7.469,5
Jubiläumsgelder 8.773,0 870,2 0,0 1.845,2 9.748,0
Sonderzahlungen 14.871,6 14.871,6 0,0 10.564,3 10.564,3
Resturlaube 4.781,4 4.781,4 0,0 5.713,8 5.713,8
Sonstige Personalaufwendungen 6.324,8 5.712,2 471,9 3.265,9 3.406,6
Übrige 8.836,1 4.812,0 3.819,6 3.906,8 4.111,3
Gesamt 111.736,7 43.204,7 22.134,6 33.267,0 79.664,4

Die Rückstellungen für den Sozialplan betreffen Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0". Die Rückstellung wurde insbesondere für aus dem im Dezember 2013 abgeschlossenen Sozialplan resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der regulären Abfertigungsrückstellung) verwendet und sind nun in der Rückstellung für Sozialplan ausgewiesen.

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge, Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Daneben sind unter anderem Rückstellungen für Sanierungs- und Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit geplanten Investitionen enthalten. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2013
Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläumsgelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2012 26.218,5 49.256,1 9.748,0
Zugang aus Bereich
Global Fiber Engineering
0,0 268,5 76,2
Periodenaufwand 3.160,0 4.766,2 1.405,8
Auszahlungen -2.181,8 -3.193,4 -921,5
Umgliederung zu Sozialplan 0,0 -12.586,5 0,0
Rückstellung zum 31.12.2013 27.196,8 38.511,0 10.308,6
Wert nach § 14 EStG 17.516,6 25.555,4 6.877,9
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,1 1.831,6 445,9
Zinsaufwand 881,5 1.675,7 326,5
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
2.270,4 1.259,0 633,4
Periodenaufwand 3.160,0 4.766,2 1.405,8

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2013:

Diskontierungszinssatz 3,0% 3,3% 3,1%
Pensionssteigerung 2,5/3,0% - -
Gehaltssteigerung 3,0% 3,0% 3,0%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre

Mit Wirkung vom 01. Jänner 2013 ist der Bereich "Global Fiber Engineering" von der Lenzing Technik GmbH (LTG) zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter übernommen.

Im Zuge der Dotierung der Rückstellung für den Sozialplan wurden bereits zuvor rückgestellte Abfertigungsrückstellungen verwendet und sind nun in der Rückstellung für Sozialplan ausgewiesen.

2012
Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläumsgelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2011 23.959,8 42.641,0 8.773,0
Periodenaufwand 4.510,3 10.366,4 1.845,2
Auszahlungen -2.251,6 -3.751,3 -870,2
Rückstellung zum 31.12.2012 26.218,5 49.256,1 9.748,0
Wert nach § 14 EStG 17.552,0 34.004,1 6.848,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 5,6 1.670,2 374,2
Zinsaufwand 1.033,9 1.852,3 379,2
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+) 3.470,9 6.843,9 1.091,8
/Gewinn (-)
Periodenaufwand 4.510,3 10.366,4 1.845,2

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2012:

Diskontierungszinssatz 3,5% 3,5% 3,5%
Pensionssteigerung 2,0/2,5% - -
Gehaltssteigerung 3,0% 3,0% 3,0%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre

Die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Verbindlichkeiten Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit bis
zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
von 1 bis 5
Jahren
mit einer
Restlaufzeit
über 5 Jahren
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Vorjahr 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Schuldscheindarlehen 213.500,0 0,0 117.500,0 96.000,0
Vorjahr 184.500,0 0,0 88.500,0 96.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
90.158,3 42.166,8 47.991,5 0,0
Vorjahr 137.589,8 47.431,5 90.158,3 0,0
Sonstige zinstragende
Verbindlichkeiten
24.741,4 5.482,1 16.725,7 2.533,6
Vorjahr 23.263,8 4.485,2 16.214,3 2.564,3
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen
601,1 601,1 0,0 0,0
Vorjahr 489,0 489,0 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 49.883,5 49.704,8 178,7 0,0
Vorjahr 67.463,7 67.360,1 103,6 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
36.080,7 20.125,8 14.954,9 1.000,0
Vorjahr 65.510,4 46.477,6 18.032,8 1.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Vorjahr 0,9
0,3
0,9
0,3
0,0
0,0
0,0
0,0
10.554,3 9.516,2 1.038,1 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten
Vorjahr
9.444,7 8.969,8 474,9 0,0
Gesamt
Vorjahr
545.520,3
608.261,7
127.597,8
175.213,5
318.388,9
333.483,9
99.533,6
99.564,3

In 2010 wurde eine 7-jährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% begeben.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 114.899,7 (31.12.2012: TEUR 160.853,6) sind TEUR 0,0 (31.12.2012: TEUR 0,0) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 10.509,4 (31.12.2012: TEUR 11.124,1) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 67,9 (31.12.2012: TEUR 204,4) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 10.003,3 (31.12.2012: TEUR 38.682,0) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 15.500,0 (31.12.2012: TEUR 15.500,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 10.386,6 (31.12.2012: TEUR 9.280,7) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 1.631,4 (31.12.2012: TEUR 922,5) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2013 31.12.2012
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau
der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage 6.462,8 8.198,2
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 176.387,2 156.466,0
Haftungsübernahmen für Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 0,0 583,4
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 8.600,0 0,0
Gesamt 191.450,0 165.247,6

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Energieliefervertrag erfüllen kann.

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Gasabsicherungsgeschäften erfüllen können.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

4

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 746.356,8 (2012: TEUR 766.128,3), der sich wie folgt gliedert:

Umsatzerlöse nach Märkten 2013 2012
TEUR TEUR
Österreich 140.527,1 149.713,1
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 362.436,9 386.524,5
Asien 186.387,2 169.666,7
Amerika 46.169,7 45.551,1
Sonstige 10.835,9 14.672,9
Gesamt 746.356,8 766.128,3
Umsatzerlöse nach Business Units 2013 2012
TEUR TEUR
Textile Fibers 390.829,2 409.916,0
Nonwoven Fibers 221.599,3 217.043,0
Pulp, Energy, Sonstige 133.928,3 139.169,3
Gesamt 746.356,8 766.128,3

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2013 2012
TEUR TEUR
Leistungsverrechnungen und Kostenersätze 33.398,3 32.694,0
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 2.816,8 4.635,0
Mieteinnahmen 2.715,2 2.025,6
Umsätze der werkseigenen Küche 1.807,9 1.638,9
Lizenzgebühren 1.600,0 0,0
Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds 1.376,0 2.877,5
Versicherungserträge 1.350,0 0,0
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 970,2 1.339,0
Übrige 2.144,3 5.435,1
Gesamt 48.178,7 50.645,1

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2013 2012
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 16.768,3 10.447,1
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 717,4 564,9
Gesamt 17.485,7 11.012,0

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2013 2012
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 137,2 127,1
Leitende Arbeitnehmer -177,1 401,6
Andere Arbeitnehmer 17.525,6 10.483,3
Gesamt 17.485,7 11.012,0

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2013 2012
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 108,3 99,9
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 240,5 776,2
Leitende Arbeitnehmer 109,1 82,0
Andere Arbeitnehmer 3.578,3 4.306,6
Gesamt 4.036,2 5.264,8

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen in Höhe von TEUR 585,5 (2012: TEUR 565,0) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 163,8 (2012: TEUR 164,3) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 57.560,9 (2012: TEUR 56.161,2) und außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 110,0 (2012: TEUR 0,0).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der Investitionszuwachsprämie vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:

Auflösung der 2013 2012
TEUR TEUR
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 571,0 737,7
Investitionszuwachsprämie 0,6 438,1
Gesamt 571,6 1.175,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2013 2012
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 45.134,5 47.418,9
Instandhaltungen und Fremdleistungen 15.774,8 18.873,6
Konzernleistungen 10.053,6 13.185,1
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 9.428,7 6.685,8
Abfallentsorgung 4.620,3 4.666,0
Reise- und Fahrtkosten 4.494,5 5.057,2
Versicherungsaufwendungen 4.250,6 3.917,1
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 3.544,5 2.955,2
Schulung der Belegschaft 3.139,5 2.933,2
Fremdwährungsdifferenzen 0,0 2.103,8
Sonstige Aufwendungen 21.423,6 16.216,5
Gesamt 121.864,6 124.012,4

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen und Risikovorsorgen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 58.280,0 (davon TEUR 50.000,0 phasenkongruent vereinnahmt; 2012: TEUR 0,0) sowie der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. von TEUR 2.988,2 (2012: TEUR 0,0). Im Vorjahr waren im Wesentlichen Dividenden der PT. South Pacific Viscose (2012: TEUR 11.387,7) sowie der PT. Pura Golden Lion (2012: TEUR 775,4) enthalten.

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 1.371,8 (2012: TEUR 2.037,3) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 2.786,2 (2012: TEUR 0,0) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 742,1 (2012: TEUR 2.522,0).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthielten im Vorjahr im Wesentlichen die Zuschreibung der Beteiligung an der Pulp Trading GmbH (2012: TEUR 6.831,2).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens beinhalten im Wesentlichen Wertberichtigungen von Beteiligungen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited von TEUR 10.852,6 (2012: TEUR 0,0) und an der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. in Höhe von TEUR 2.615,0 (2012: TEUR 0,0). Weiters sind Risikovorsorgen von TEUR 1.178,2 (2012: TEUR 3.012,0) und Wertberichtigungen von kurzfristigen Finanzdarlehen von TEUR 0,0 (2012: TEUR 10.103,2) im Zusammenhang mit der Liquidation der European Precursor GmbH enthalten. Darüber hinaus sind Wertberichtigungen von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 216,5 (2012: TEUR 696,6) erfasst.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Steuern vom Einkommen und Ertrag 2013 2012 TEUR TEUR Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 15.730,7 32.947,0 Steuergutschrift vom Gruppenträger B & C Industrieholding GmbH -1.773,3 -10.114,6 Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -12.646,4 -11.259,8 Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 1.811,0 444,0 Sonstige Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.828,6 1.218,5 Gesamt 6.950,6 13.235,1

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten im Geschäftsjahr 2013 im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden (2012: ausländische Quellensteuern).

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 331,0 (2012: TEUR 354,1) ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 82,7 (2012: TEUR 88,5) resultiert.

5

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2013 31.12.2012
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.462,4 3.452,1
In den folgenden fünf Jahren 10.608,2 11.077,5

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2013 31.12.2012
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 27.609,7 76.142,1
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.856,8 3.326,3

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2013 TEUR 2.831,6 (31.12.2012: TEUR 3.433,9).

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Darüber hinaus hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2013 sowie auch 2012 für verbundene Unternehmen Devisentermingeschäfte mit externen Banken auf eigenem Namen und eigene Rechnung abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2013
Art der derivativen Sicherungs Beizulegender
2)
Wert
Bilanz
Finanzinstrumente Nominale 1) zeitraum positiv negativ Buchwert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 225.000,0 01/2015 0,0 -489,0 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 743.000,0 06/2015 415,6 -564,4 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 128.700,0 02/2015 2.610,0 -3,1 0,0 -
Summe 3.025,6 -1.056,5 0,0
Nettoposition 1.969,1

1 Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2 beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2012
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Sicherungs Beizulegender
2)
Wert
Bilanz
Nominale 1) zeitraum positiv negativ Buchwert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 200.000,0 12/2013 30,6 -55,0 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 209.000,0 05/2014 23,3 -126,6 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf 3) USD 244.700,0 01/2014 3.018,0 -1.781,1 0,0 -
Summe 3.071,9 -1.962,7 0,0
Nettoposition 1.109,2

1 Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2 beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG 3 darin enthalten: Nominale USD 14.400.000 und beizulegender Wert EUR +227.821,61 für verbundene Unternehmen

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 sowie auch zum 31. Dezember 2012 bestanden keine Rohstoffpreisderivate.

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen. Jahresfinanzbericht 2013 Lenzing Gruppe Seite 283

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2010 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2013 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 1.056,5 (31.12.2012: TEUR 1.962,7) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

Nach den obigen Grundsätzen werden auch Bewertungseinheiten zwischen den auf der einen Seite mit den Banken und den auf der anderen Seite mit den verbundenen Unternehmen abgeschlossenen Derivaten gebildet. Die beiden Seiten werden im Sinne der kompensatorischen Bewertung als Einheit gemeinsam bewertet.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2013 2012
Angestellte 824 758
Arbeiter 1.252 1.219
Gesamt 2.076 1.977

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet)

Mag. Dr. Untersperger Dipl.-Ing. Weninger, MBA Mag. Winkler, LL.M. Gesamt
2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Laufende Bezüge fix 566 484 434 433 435 405 1.434 1.322
Laufende Bezüge variabel 318 548 352 357 39 476 708 1.381
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 1.620 0 1.620 0
Gesamt 884 1.032 785 790 2.094 880 3.763 2.703

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2013 von insgesamt TEUR 3.763 (2012: TEUR 2.703) betreffen mit insgesamt TEUR 2.142 (laufende Bezüge fix und variabel; 2012: TEUR 2.703) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 1.620 (Abschlagszahlungen; 2012: TEUR 0) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus wurden für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2013 TEUR 300 (2012: TEUR 0) rückgestellt. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 245 (2012: TEUR 227) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2013 TEUR 291 (2012: TEUR 257). Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, betragen somit 2013 insgesamt TEUR 4.599 (2012: TEUR 3.187).

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 748 (31. Dezember 2012: TEUR 646).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2013 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinnund Verlustrechnung in Höhe von TEUR 240 (2012: TEUR 776) gewährt. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 6.941 (31. Dezember 2012: TEUR 6.586).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für den Abschlussprüfer 2013 2012
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 261,5 258,6
Andere Bestätigungsleistungen 45,6 54,8
Sonstige Leistungen 0,0 6,9
Steuerberatung 146,0 190,8
Gesamt 453,1 511,1

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Konzernabschluss

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage www.lenzing.com abrufbar.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2013 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31.12.2012: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist.

Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B & C Industrieholding GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B & C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B & C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B & C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2013 eine Steuergutschrift von TEUR 1.773,3 (2012: TEUR 10.114,6) erhalten. Im Jahr 2013 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage für die Jahre 2012 und 2013 an die B & C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 44.000 (2012: für das Jahr 2011 TEUR 42.500).

Zum 31. Dezember 2013 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 8.194,9 (31.12.2012: TEUR 38.237) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Das Fachgutachten KFS/RL 22 "Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung" wurde beachtet.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die Lieferungen und Leistungen mit den nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen grundsätzlich zu fremdüblichen Konditionen.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle mit verbundenen Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen 2013 2012
TEUR TEUR
Bezogene Lieferungen und Leistungen 77.269,1 66.973,4
Erbrachte Faser- und Zellstofflieferungen 90.983,2 77.260,4
Erbrachte Leistungen 43.640,2 47.192,2

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2013

Jahres
Stamm Anteil Eigenkapital überschuss/ -
fehlbetrag
Beteiligung Währung kapital in % 31.12.2013 2013
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales,
Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 85.775,6 4 121,1 4
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce,
Slowakei EUR 6.639 100,00 110,8 4 19,6 4
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.229,2 3 -107,0 3
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 122.132,3 24.081,7
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 2.014,2 4 -21,0 4
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd.,
Shanghai, China USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Global Finance GmbH, München,
Deutschland EUR 25.000 100,00 40,1 3 3,6 3
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien INR 1.000 1.118.065 96,31 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 0,0 5 0,0 5
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 27.357,3 4 44,6 4
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 3.874,1 3,6 705,5 3,6
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta,
Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,27 2 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 563,6 480,1
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 100,00 24,6 4 -0,3 4
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 95,00 k. A. k. A.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90 29.920,7 1 1.637,0 1
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.807,7 6 161,3 6
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 111.669,5 53.188,0
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 74,3 0,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.903,3 -7,7

2 Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.

3 Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4 Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen,

welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

5 Liegt zum Bilanzaufstellungstag noch nicht vor

6 Vorläufig

1 2012

k.A. Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses wurde gemäß § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2012

Beteiligung Währung Stamm
kapital
Anteil
in %
Eigenkapital
31.12.2012
Jahres
überschuss/ -
fehlbetrag
2012
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales,
Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 86.299,5 4 7.014,1 4
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce,
Slowakei EUR 6.639 100,00 91,2 4 14,5 4
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.336,3 3 -115,2 3
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 106.330,6 17.611,8
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 4.698,1 4 88,3 4
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd.,
Shanghai, China USD 200.000 100,00 k. A. k. A.
Lenzing Global Finance GmbH, München,
Deutschland EUR 25.000 100,00 36,5 3 11,5 3
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien INR 1.000 1.118.065 96,31 k. A. k. A.
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 0,0 5 0,0 5
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 27.567,0 4 2.635,6 4
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.218,9 3,6 3.329,2 3,6
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta,
Indonesien IDR 1.000 72.500.000 41,982 k. A. k. A.
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 833,5 431,8
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 100,00 24,9 4 -0,3 4
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 51,00 k. A. k. A.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90 28.607,3 1 1.484,4 1
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.646,4 6 214,2 6
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 58.481,5 8.195,4
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 73,5 0,6
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.911,0 -20,2

1 2011

2 Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 41,98%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 90,56%.

3 Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4 Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen,

welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

5 Liegt zum Bilanzaufstellungstag noch nicht vor

6 Vorläufig

k.A. Von der Angabe des Eigenkapitals und des Ergebnisses wurde gemäß § 241 Abs. 2 Z 2 UGB abgesehen. Jahresfinanzbericht 2013 Lenzing Gruppe Seite 290

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2013

EUR
Das Geschäftsjahr 2013 endet mit einem Gewinn von 57.205.674,45
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2012 von 94.011.280,58
verbleibt ein Bilanzgewinn von 151.216.955,03
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 1,75 je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000
Stückaktien 46.462.500,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 104.754.455,03

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegeben Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 5. Mai 2014 bei der

Uni Credit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 30. April 2014 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz (ab 24. April 2013)

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Martin Payer, Leoben

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland) (ab 19. April 2012)

Dr. Walter Lederer, Wien (bis 19. April 2012)

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee

Chief Operating Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg

Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2013)

Lenzing, am 4. März 2014

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Chief Executive Officer Chief Operating Officer

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes

Lenzing AG Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

Anschaffungs
bzw. Herstel
lungskosten Zugänge Abgänge
01.01.2013 2013 2013
I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR EUR
1. Rechte 54.301.334,73 405.419,84 -104.470,56
2. Firmenwert 0,00 420.916,17 0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 54.301.334,73 826.336,01 -104.470,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 917.567,93 0,00 0,00
Gebäudewert 1.593.899,22 0,00 -24.464,30
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00
Gebäudewert 175.480.674,06 2.179.460,19 0,00
c) Unbebaute Grundstücke 1.698.027,55 2.155,30 0,00
182.032.967,54 2.181.615,49 -24.464,30
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.004.811.910,40 21.415.923,18 -333.619,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 51.610.609,64 3.523.590,93 1 -816.093,80 1
4. Anlagen in Bau 67.711.589,29 124.029.439,54 0,00
5. Geleistete Anzahlungen 19.899.569,63 2.632.252,81 0,00
Summe Sachanlagen 1.326.066.646,50 153.782.821,95 -1.174.177,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 410.552.467,44 3.474.147,60 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 87.839.042,27 93.588.106,56 -96.221.011,97
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 78.245.630,84 0,00 -39.523.857,40
5. Sonstige Ausleihungen 3.093.710,16 1.699.237,80 -312.050,93
Summe Finanzanlagen 586.873.779,57 98.761.491,96 -136.056.920,30
1.967.241.760,80 253.370.649,92 -137.335.568,14

1 inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 282.415,80

Anschaffungs
bzw. Herstel-
Abschreibungen
Umbuchungen lungskosten kumuliert Buchwert Buchwert Abschreibungen Zuschreibungen
2013 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2012 2013 2013
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
130.747,79 54.733.031,80 53.618.505,94 1.114.525,86 1.065.602,43 487.213,57 0,00
0,00 420.916,17 28.061,08 392.855,09 0,00 28.061,08 0,00
130.747,79 55.153.947,97 53.646.567,02 1.507.380,95 1.065.602,43 515.274,65 0,00
0,00 917.567,93 0,04 917.567,89 917.567,89 0,00 0,00
0,00 1.569.434,92 898.526,49 670.908,43 703.528,29 27.699,13 0,00
0,00 1.683.122,57 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57 0,00 0,00
0,00 659.676,21 73.297,40 586.378,81 593.042,21 6.663,40 0,00
6.399.613,13 184.059.747,38 108.441.985,16 75.617.762,22 70.919.585,68 3.880.896,78 0,00
0,00 1.700.182,85 0,00 1.700.182,85 1.698.027,55 0,00 0,00
6.399.613,13 190.589.731,86 109.413.809,09 81.175.922,77 76.514.874,19 3.915.259,31 0,00
45.533.020,69 1.071.427.235,09 819.179.723,86 252.247.511,23 234.456.730,31 49.158.162,95 0,00
525.243,09 54.843.349,86 42.299.581,21 12.543.768,65 12.594.368,97 4.082.178,69 1 0,00
-32.689.055,07 159.051.973,76 0,00 159.051.973,76 67.711.589,29 0,00 0,00
-19.899.569,63 2.632.252,81 0,00 2.632.252,81 19.899.569,63 0,00 0,00
-130.747,79 1.478.544.543,38 970.893.114,16 507.651.429,22 411.177.132,39 57.155.600,95 0,00
0,00 414.026.615,04 159.604.350,21 254.422.264,83 264.415.676,91 13.467.559,68 0,00
2.000.000,00 87.206.136,86 5.357.547,63 81.848.589,23 83.322.908,11 841.413,47 0,00
0,00 7.142.928,86 2.032.784,95 5.110.143,91 5.110.143,91 0,00 0,00
0,00 38.721.773,44 20.909.323,50 17.812.449,94 56.795.535,69 216.548,35 0,00
0,00 4.480.897,03 2.273.493,18 2.207.403,85 823.759,11 22.792,57 -19.250,44
2.000.000,00 551.578.351,23 190.177.499,47 361.400.851,76 410.468.023,73 14.548.314,07 -19.250,44
2.000.000,00 2.085.276.842,58 1.214.717.180,65 870.559.661,93 822.710.758,55 72.219.189,67 -19.250,44

Lenzing AG Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am
01.01.2013
Zugang
A. Investitionszuschüsse EUR EUR
I.
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 1.734.205,06 66.346,76
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.073.554,96 601.636,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 347.526,49 24.899,55
4.155.286,51 692.883,00
II. Emissionszertifikate 1.099.788,72 0,00
B. Investitionszuwachsprämie 577,10 0,00
5.255.652,33 692.883,00
Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von
Sonderabschreibungen gemäß § 7a EStG bzw. § 8 EStG
I.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 2.382.536,85 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.266.803,56 8.265,33
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 996.588,23 0,00
15.645.928,64 8.265,33
II.
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
1.077.011,40 0,00
16.722.940,04 8.265,33
Abgang Auflösung Umbuchung Stand am
31.12.2013
EUR EUR EUR EUR
0,00 -119.120,56 0,00 1.681.431,26
0,00 -410.165,72 0,00 2.265.025,93
0,00 -41.716,94 0,00 330.709,10
0,00 -571.003,22 0,00 4.277.166,29
0,00 -970.244,00 0,00 129.544,72
0,00 -577,10 0,00 0,00
0,00 -1.541.824,32 0,00 4.406.711,01
-4.920,73 -254.488,74 0,00 2.123.127,38
0,00 0,00 6.377,16 12.281.446,05
-617,40
-5.538,13
-79.227,96
-333.716,70
-6.377,16
0,00
910.365,71
15.314.939,14
0,00 0,00 0,00 1.077.011,40
-5.538,13 -333.716,70 0,00 16.391.950,54

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2013, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2013 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 4. März 2014

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Harald Breit Wirtschaftsprüfer

ppa. Mag. Michael Horntrich Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satzund Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 20. März 2014

erkLärunG Des VOrstanDes

erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2013 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2013 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 04. März 2014

der Vorstand:

Chief Executive Offi cer Chief Operating Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes

Mag. dr. Peter untersperger dipl.-Ing. friedrich Weninger, MBa

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H.

Fotos

ElectricArts GmbH Lenzing AG Getty Images Elisabeth Grebe Joachim Haslinger Thomas Topf

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com www.facebook.com/LenzingGroup

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