AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Lenzing AG

Quarterly Report Nov 13, 2014

748_rns_2014-11-13_f268782f-fbde-44e5-bedb-e6472131830b.pdf

Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Die Kraft der PERSPEKTIVEN

Die Kraft der NATUR

Die Kraft deS VERTRAUENS

Die Kraft

Die Quellen unserer kraft

Die Kraft deS VORDENKENS

Zwischenbericht 01-09/2014 . Lenzing Gruppe

Die Quellen unserer kraft

Wirtschaft ist wie das Leben der Natur: Ein ständiges Wachsen, aber auch ein immer wiederkehrendes Auf und Ab. Das Marktumfeld in unserer Industrie ist derzeit schwierig. Wer uns kennt, kann darauf vertrauen, dass wir wie in der Vergangenheit auch in Zukunft mit den Anforderungen wachsen. Lenzing konnte sich immer auf seine Kraftquellen verlassen. Sie sind es, woraus wir schöpfen, um die Zukunft zu gestalten.

Ausgewählte Kennzahlen

Ausgewählte Kennzahlen

30.09.2014 31.12.2013
Bereinigtes Eigenkapital1 EUR Mio 1.131,7 1.109,6
Bereinigte Eigenkapitalquote2 % 46,9 45,5
Nettofinanzverschuldung3 EUR Mio 483,8 504,7
Nettoverschuldung4 EUR Mio 562,9 582,0
Net Gearing5 % 42,8 45,5
Offene Kreditlinien EUR Mio 301,3 296,2
Liquiditätsbestand6 EUR Mio 246,6 296,0
Mitarbeiter zum Periodenende Anzahl (Köpfe) 6.352 6.675
01-09/2014 01-09/2013
CAPEX7 EUR Mio 84,8 180,6

Ausgewählte GuV-Positionen

01-09/2014 01-09/2013
Umsatzerlöse EUR Mio 1.357,7 1.447,0
EBIT
DA
EUR Mio 159,8 223,8
EBIT
DA-Marge
% 11,8 15,5
EBIT EUR Mio 69,5 136,4
EBIT
-Marge
% 5,1 9,4

1) = Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern.

2) = Bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme.

3) = Zinstragende Finanzverbindlichkeiten (=lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand.

4) = Zinstragende Finanzverbindlichkeiten (=lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

5) = Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum bereinigten Eigenkapital.

6) = Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

7) = Betrifft Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen. 01-09/2013 inklusive BU Plastics.

Weitere Berechnungsdetails zu den oben genannten ausgewählten Kennzahlen sind im Konzernanhang zum verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. im Konzernabschluss des Vorjahres ersichtlich.

Inhalt

Lagebericht 01-09/2014 6
Allgemeines Marktumfeld 6
E
ntwicklung der Lenzing Gruppe
7
S
egment Fibers
10
S
egment Lenzing Technik
11
R
isikobericht
12
Ausblick Lenzing Gruppe 12
W
esentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
13
W
esentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
13
Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014 14
I
nhalt
14
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 15
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 16
Konzern-Bilanz zum 30. September 2014 17
E
ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals
18
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 20
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 21
Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs 1 Z 3 Börsegesetz 47

Lagebericht 01-09/2014

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Risiken für die Weltwirtschaft haben sich laut Internationalem Währungsfonds (IWF) zuletzt wieder deutlich erhöht. Einerseits stagniert die wirtschaftliche Erholung der Eurozone, andererseits haben geopolitische Risiken etwa in der Ukraine und im Nahen Osten zugenommen. Der IWF korrigierte seine Wachstumsprognose für 2014 im Oktober in der Folge erneut nach unten. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet der Währungsfonds nunmehr mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,3% (unverändert gegenüber 2013: 3,3%).

Für die Industriestaaten prognostiziert der IWF für das Jahr 2014 ein Wachstum von 1,8% (2013: 1,4%). Die Wirtschaft der USA soll heuer um 2,2% expandieren. Das Wachstum in der Eurozone schwächte sich erneut ab, weshalb der IWF für 2014 nur noch ein Plus von 0,8% erwartet (nach -0,4% 2013). Insbesondere enttäuschte die Entwicklung in Italien und Frankreich, aber auch Deutschland wuchs wesentlich schwächer als ursprünglich vom IWF angenommen.

Ebenso wurde die Konjunkturprognose 2014 für die Schwellenländer leicht zurückgenommen. Diese sollen 2014 um 4,4% wachsen (2013: 4,7%). Für China prognostizierte der IWF für das Gesamtjahr 2014 nun eine Expansion um 7,4% (nach 7,7% im Jahr 2013). Dies entspricht exakt der Entwicklung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts in den ersten neun Monaten 2014, welches laut chinesischer Statistikbehörde um 7,4% wuchs2 .

Weltfasermarkt

Der Weltfasermarkt war in den ersten drei Quartalen 2014 von verhaltenem Mengenwachstum bei volatilen Preisen geprägt. Herausragendes Ereignis war der Absturz der Baumwollpreise im dritten Quartal. Lag der Cotton "A" Index im März 2014 noch bei 98,9 US-Cent/Pfund, so sank der Index bis Ende September 2014 um rund 30% auf rund 70 US-Cent/Pfund ab. Die Ursache für diese dramatische Entwicklung war einerseits die Senkung der Einfuhrquoten für Baumwolle in China auf nur mehr 900.000 Tonnen, die exportorientierte Produzentenländer wie USA und Australien in Absatzschwierigkeiten bringen wird.

Hinzu kam die Änderung der chinesischen Baumwoll-Subventionspolitik. Sie zielt nicht mehr auf die Regulierung der Marktpreise ab, sondern stützt nun die Einkommen der Baumwollfarmer. Dies wird zu einem Überangebot an Baumwolle führen. Der dadurch ausgelöste Preisrückgang wird durch die hohe Baumwollernte im Wirtschaftsjahr 2014/15 verstärkt. Nach Markteinschätzung der ICAC wird die globale Baumwollproduktion neuerlich über dem Verbrauch liegen. Parallel zum Weltmarkttrend sanken auch die chinesischen Baumwollpreise, die in den letzten Quartalen bis zu 40% über den Weltmarktpreisen lagen, von CNY 19.000 auf rund CNY 15.300 (ca. 2,22 USD/kg) ab.

Die hohen Preisvolatilitäten bei Baumwolle führten weltweit zu einer weiteren Verunsicherung am Fasermarkt, da die Verarbeiter die weitere Preisentwicklung im vierten Quartal schwer

1) Vgl. Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Oktober 2014 2) Vgl. National Bureau of Statistics of China, 21. Oktober 2014

einschätzen können. Auch die Preise für Polyesterfasern lagen in Asien zum Ende des dritten Quartal 2014 bei durchschnittlich 1,39 USD/kg, dies entsprach den Preisen zu Jahresbeginn 2014, allerdings nach einer sehr volatilen Entwicklung. Der Rückgang der Ölpreise, der im Zeitraum September – Oktober 2014 deutlich wurde, verstärkte zudem die Unsicherheit am Polyesterfasermarkt.

Die Viscosefaser-Spotmarktpreise in China, dem weltweit wichtigsten und größten Absatzmarkt für Viscosefasern, entwickelten sich entgegen dem Trend seit Beginn des zweiten Quartals weitgehend stabil. Zu Beginn des ersten Quartals 2014 notierten die Viscosefaserpreise mit 12.280 CNY/Tonne, zum Ende des dritten Quartals bei 12.000 CNY/Tonne. Aufgrund des dramatischen Rückganges der Baumwollpreise erzielt Viscosefaser nun wieder eine Preisprämie gegenüber dem Cotton "A" Baumwollindex.

Entwicklung der Lenzing Gruppe3

Die gegenüber dem Vorjahr weiter sinkenden Faserdurchschnittserlöse der Lenzing Gruppe und die hohe Volatilität am Fasermarkt belasteten weiterhin den Geschäftsverlauf. Im dritten Quartal 2014 konnte gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres eine Ergebnisverbesserung verzeichnet werden, die vorwiegend auf die volle Wirksamkeit des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ zurückzuführen ist. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen (EBITDA) stieg im Vergleich zum dritten Quartal 2013 um 10,1% auf EUR 68,0 Mio. Es lag damit auch deutlich über dem EBITDA des zweiten Quartals 2014 von EUR 45,6 Mio. Das Neunmonats-EBITDA 2014 der fortgeführten Geschäftsbereiche lag im "like-for-like"-Vergleich dennoch um 16,0% unter dem Vorjahres-Vergleichswert.

Anhaltend schwache Faserpreise belasten Umsatz und Ergebnis

Der konsolidierte Konzernumsatz sank in den ersten drei Quartalen 2014 um 6,2% von EUR 1.447,0 Mio auf EUR 1.357,7 Mio. Mehr als die Hälfte des Umsatzrückganges war auf Einmaleffekte im Zuge des Verkaufes der Business Unit Plastics gegen Ende des zweiten Quartals 2013 zurückzuführen4 .

Im Vergleich der fortgeführten Geschäftsbereiche ("like-for-like") sank der Umsatz um 2,8%. Die gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum deutlich niedrigeren Faserdurchschnittspreise konnten somit durch gestiegene Faserproduktions- und Verkaufsmengen sowie einen besseren Produktmix fast ausgeglichen werden. Hier spiegelte sich die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Faser-Werkes am Standort Lenzing wider, wodurch der Produktmix in Richtung höherwertige Qualitäten sukzessive verbessert wurde. Die Faserdurchschnittserlöse der Lenzing Gruppe betrugen in den ersten neun Monaten 2014 dennoch nur 1,55 EUR/kg (nach 1,73 EUR/kg in den ersten neun Monaten 2013), was einem Rückgang von 10,4% entsprach.

3) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe Konzernzwischenabschluss, Note 2). 4) Im ersten Halbjahr 2013 ergab sich aus dem Verkauf der Business Unit Plastics ein einmaliger Mittelzufluss von EUR 61,7 Mio und ein Veräußerungsgewinn vor Steuern (Effekt auf EBITDA/EBIT) von EUR 25,9 Mio.

Lagebericht 01-09/2014

Das Neunmonats-EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei EUR 159,8 Mio nach EUR 190,2 Mio 1-9/2013. Dies entsprach einem Rückgang von 16,0% gegenüber 2013. Die EBITDA-Marge lag bei 11,8%. Dies war zwar unter der "like-for-like"-Vorjahres-Vergleichszahl von 13,6%, aber klar über der EBITDA-Marge des ersten Halbjahres 2014 von 10,2%. Unter Einrechnung der Einmaleffekte aus dem Plastics-Verkauf im Vorjahr sank das Neunmonats-EBITDA 2014 um 28,6%.

Das Neunmonats-Betriebsergebnis (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug EUR 69,5 Mio, was einen Rückgang von 34,8% gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 106,6 Mio bedeutete. Dies entsprach einer EBIT-Marge von 5,1% (nach 7,6% in den vergleichbaren ersten neun Monaten 2013). Dieser Wert lag ebenfalls über der Halbjahres-EBIT-Marge 2014 von 3,6%.

Der in den ersten neun Monaten 2014 um rund 7% auf 706.900 Tonnen deutlich angestiegenen Faserverkaufsmenge (nach 659.900 Tonnen im Vergleichszeitraum 2013) stand im "likefor-like"-Vergleich der fortgeführten Geschäftsbereiche ein Anstieg der Materialaufwendungen um nur 1,8% auf EUR 896,7 Mio gegenüber. Einsparungsmaßnahmen im Rahmen des excel-LENZ-Programmes sowie zumindest stabile und in Einzelfällen sogar günstigere Rohstoffpreise machten dies möglich.

Der um aufgegebene Geschäftsbereiche bereinigte Personalaufwand sank als Folge des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ gegenüber den ersten neun Monaten 2013 um 1,9% auf EUR 225,8 Mio. Die Mitarbeiterzahl sank als Folge von excelLENZ und trotz der Vollinbetriebnahme des neuen TENCEL® Faser-Werkes in Lenzing per 30. September 2014 auf 6.352 Mitarbeiter (nach 6.675 zu Jahresende 2013).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagen stiegen in den ersten neun Monaten 2014 auf EUR 92,4 Mio um 7,8% leicht über den Vorjahres-Vergleichswert der fortgeführten Geschäftstätigkeit. Im Zuge des excelLENZ-Programmes konnten trotz höherer Faserverkaufsmengen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhebliche Einsparungen erreicht werden. Sie sanken von EUR 163,8 Mio in den ersten neun Monaten 2013 auf EUR 151,0 Mio im gleichen Zeitraum 2014 um 7,8%.

Der Finanzerfolg verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2014 von EUR -19,1 Mio auf EUR -16,3 Mio. Ursache dafür waren vor allem positive Währungseffekte. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank im Vergleich der fortgeführten Geschäftsbereiche auf EUR 56,1 Mio nach EUR 89,4 Mio, dies entsprach einem Rückgang von 37,2%.

Der niedrigere Gewinn und eine Steuergutschrift aus der Gruppenbesteuerung führten zu einem Rückgang des Ertragsteuer-Aufwandes in den ersten neun Monaten 2014 auf EUR 11,8 Mio (nach EUR 23,8 Mio im Vergleich der fortgeführten Geschäftsbereiche der ersten neun Monate 2013). Dies entsprach einer Steuerquote von 21,1% (Vergleichswert 1-9/2013: 26,6%). Der Periodengewinn der ersten neun Monate 2014 kam bei EUR 44,3 Mio zu liegen (nach EUR 65,7 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen 1-9/2013), was einem Rückgang von 32,5% entsprach.

Das Neumonatsergebnis 2014 je Aktie betrug EUR 1,68 nach EUR 2,42 in den ersten neun Monaten 2013 aus fortgeführten Geschäftsbereichen.

Die Ausgaben für CAPEX5 sanken in den ersten neun Monaten 2014 gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode6 auf insgesamt EUR 84,8 Mio nach EUR 180,6 Mio. Schwerpunkt der CAPEX war die Fertigstellung der neuen TENCEL® Faser-Produktionsanlage am Standort Lenzing sowie Umbauarbeiten bei bestehenden Faserproduktionslinien.

Bilanzbild im Jahresverlauf kontinuierlich verbessert

Das bereinigte Konzern-Eigenkapital7 per Ende September 2014 stieg gegenüber dem Jahresende 2013 auf EUR 1.131,7 Mio (nach EUR 1.109,6 Mio). Die langfristigen Verbindlichkeiten konnten im Jahresverlauf kontinuierlich zurückgefahren werden und lagen Ende September bei EUR 744,0 Mio (nach EUR 803,0 Mio Ende 2013). Auch die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) ging bereits per Ende des dritten Quartals 2014 auf EUR 483,8 Mio zurück (nach EUR 504,7 Mio Ende 2013). Das Net Gearing sank auf 42,8% (nach 45,5% zu Jahresende 2013).

Cashflow weiter optimiert

Der Brutto-Cashflow betrug in den ersten neun Monaten 2014 EUR 139,6 Mio nach EUR 129,2 Mio im Vorjahres-Vergleichszeitraum. Der Cashflow aus Betriebstätigkeit konnte auf EUR 159,1 Mio (nach EUR 57,3 Mio) beinahe verdreifacht werden. Der Free-Cashflow8 war mit EUR 74,5 Mio (nach -121,6 Mio) klar positiv. Das Net Trading Working Capital hat sich um 1,6% reduziert (31.12.2013: EUR 393,7 Mio).

Der Liquiditätsbestand lag zu Ende des dritten Quartals 2014 bei EUR 246,6 Mio und damit wieder über dem Wert zu Jahresmitte 2014 von EUR 227,2 Mio (EUR 296,0 Mio zu Jahresende 2013). Zusätzlich standen Lenzing per Ende September 2014 offene Kreditlinien in Höhe von rund EUR 301,3 Mio zur Verfügung.

Drittes Quartal 2014 mit positiven Effekten aus excelLENZ und TENCEL®

Das dritte Quartal 2014 brachte eine leichte Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsquartal sowie gegenüber dem zweiten Quartal 2014. Grund dafür waren die nunmehr einsetzenden Effekte aus dem Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ sowie der ersten Verkaufsmengen aus der neuen TENCEL® Faser-Anlage am Standort Lenzing.

Der Konzernumsatz im dritten Quartal stagnierte zwar gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert bei EUR 457,7 Mio (Vorjahr: 457,1 Mio), was trotz gestiegener Verkaufsmengen auf die gesunkenen Faserdurchschnittspreise zurückzuführen war. Das Quartals-EBITDA stieg dagegen auf EUR 68,0 Mio (nach EUR 61,8 Mio). Das EBIT im dritten Quartal 2014 war mit EUR 37,1 Mio (nach EUR 33,4 Mio), das EBT mit EUR 33,3 Mio nach EUR 28,2 Mio besser als im Vorjahres-Vergleichsquartal. Auch der Periodengewinn nach Steuern stieg auf EUR 29,1 Mio (nach EUR 21,3 Mio im dritten Quartal 2013).

5) Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 6) Inklusive aufgegebener Geschäftsbereiche 7) Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. 8) Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen zuzüglich Erwerb von finanziellen Vermögenswerten abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.

Lagebericht 01-09/2014

Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ trägt Früchte

Die seit Jahresbeginn 2014 in Umsetzung befindlichen Maßnahmen im Rahmen des Kostensenkungsprogrammes excelLENZ tragen Früchte und kommen in der Ergebnisverbesserung des dritten Quartals 2014 zum Ausdruck. Bereits für das Geschäftsjahr 2014 sind Einsparungen von deutlich über EUR 90 Mio zu erwarten. Davon entfällt rund ein Viertel auf den Personalsektor, der Rest zu gleichen Teilen auf Materialkosten und Einsparungen über Effizienzprojekte im Bereich allgemeine Verwaltungskosten.

Alle im Rahmen des bisherigen Personalabbauprogrammes betroffenen Dienstverhältnisse wurden wie angestrebt einvernehmlich gelöst.

Wie bereits zum Halbjahr 2014 angekündigt, werden aufgrund der anhaltend schwierigen Marktlage die bis zum Jahr 2016 angepeilten Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu EUR 160 Mio nochmals nachgeschärft. Die Planungsarbeiten haben begonnen, sodass 2015 mit einer weiteren Verbesserung der Kostenstruktur der Lenzing Gruppe gerechnet werden kann. Damit sollen die langfristige Wettbewerbsstärke und die Eigenfinanzierungskraft für künftige Investitionen abgesichert werden.

Segment Fibers

Die Viscosefaserpreise haben sich ab dem zweiten Quartal 2014 bis dato auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert.

Lenzing verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2014 eine sehr hohe Produktionsmenge bei Vollauslastung aller Produktionskapazitäten. Mit 706.900 Tonnen (nach rund 660.000 Tonnen in den ersten drei Quartalen 2013) konnte ein neuer Absatzrekord erzielt werden. Dies ist umso bemerkenswerter, als im August 2014 alle Industrieanlagen im Großraum Nanjing (China) – und somit auch Lenzing – aufgrund der Jugendolympiade ihre Produktion drosseln mussten.

Der neue Absatzrekord geht maßgeblich auf das erfolgreiche Anfahren der neuen TENCEL® Faser-Produktion am Standort Lenzing (Oberösterreich) gegen Jahresmitte zurück.

Der Umsatz im Segment Fasern lag in den ersten drei Quartalen 2014 mit EUR 1.285,4 Mio um 3,1% unter dem Wert der ersten drei Quartale 2013 von EUR 1.326,5 Mio. Das Neunmonats-Segment-EBITDA lag mit EUR 155,1 Mio 15,8% unter dem Vorjahreswert von EUR 184,1 Mio, das Segment EBIT war mit EUR 64,6 Mio nach EUR 100,1 Mio um 35,5% niedriger. Vom Segmentumsatz entfielen rund 39% auf Spezialfasern.

Bei der Spezialfaser Lenzing Modal® konnte Lenzing bei anhaltend guter Nachfrage weiterhin sehr attraktive Preisprämien gegenüber Viscosefaser erzielen. Auch bei TENCEL® Fasern sind die Preisprämien nach wie vor sehr attraktiv, wenngleich die Preise bei Neubemusterungen und Markterschließungsprojekten in Einzelfällen etwas zurückgenommen wurden.

Der Schwerpunkt der Marketingaktivitäten lag im dritten Quartal in der weiteren Aufbereitung des Marktes für TENCEL® Fasern. Die Marktpenetration bei Denim zeigt Erfolge, denn die wichtigsten Jeanshersteller setzen TENCEL® Fasern in ihren Kollektionen ein. Auch die Nachfrage nach TENCEL® Bettwäsche war insbesondere auf den Überseemärkten anhaltend stark. Im Heimtextilien-Segment wurde die Verwendung von TENCEL® Fasern in Handtüchern forciert und neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich großer US-amerikanischer Retail-Ketten erschlossen. Im Nonwovens-Bereich wurde mit einer neuen Studie bestätigt, dass TENCEL® BIOSOFT Fasern als Obermaterial ("Top-Sheet") bei Inkontinenzeinlagen den Tragekomfort deutlich erhöhen.

Bereich Pulp

Bei Zellstoff war der Weltmarkt in den ersten drei Quartalen 2014 durch ein Überangebot infolge globaler Überkapazitäten und niedriger Spotmarktpreise gekennzeichnet. Anti-Dumping-Einfuhrzölle für Faserzellstoff nach China hatten keine Auswirkungen auf den Markt.

Der Bereich Pulp der Lenzing Gruppe verzeichnete an den beiden Standorten Lenzing und Paskov (Tschechische Republik) in den ersten drei Quartalen 2014 eine erfreulich hohe Produktionsmenge. Die Holzpreise verharrten allerdings auf sehr hohem Niveau. Die Holz- und Zellstoffversorgung der Lenzing Gruppe ist für die kommenden Monate gesichert.

Ausblick Segment Fibers

Im vierten Quartal 2014 wird der Schwerpunkt bei Lenzing Fasern weiterhin auf der intensiven Vermarktung der nun zur Verfügung stehenden Mehrmengen an TENCEL® Fasern liegen. Die TENCEL® Faser-Produktion in Lenzing läuft stabil und die Kunden sind mit den Erstlieferungen zufrieden.

Bei Lenzing Modal® wird mit zunehmendem Wettbewerb gerechnet, wobei sich Lenzing verstärkt auf hochwertige Spezialitäten (zum Beispiel: MicroModal®) konzentriert.

Bei Viscosefaser ist die Markt- und Preisentwicklung mittelfristig schwer einzuschätzen. Eine strukturelle Preiserholung ist sowohl bei textilen Anwendungen als auch bei Nonwovens weiterhin nicht in Sicht. Der globale Markt für Man-made Cellulosefasern bleibt auch in absehbarer Zukunft überversorgt.

Segment Lenzing Technik

Das Segment Lenzing Technik war in den ersten drei Quartalen 2014 von der rückläufigen Investitionstätigkeit in der Lenzing Gruppe sowie in der globalen Zellstoff- und Faserindustrie betroffen. Nach Abschluss der Errichtung der neuen TENCEL® Faser-Anlage am Standort Lenzing sind für die kommenden Jahre vorerst keine neuen Großprojekte im Konzern geplant. Ein den internen und externen Markterfordernissen entsprechender Prozess der strategischen

Lagebericht 01-09/2014

Neupositionierung und Restrukturierung wurde eingeleitet. Im Rahmen dieses Prozesses werden auch die gesamten Engineering-, Instandhaltungs- und Reparaturkapazitäten der Lenzing Gruppe einbezogen und neu ausgerichtet. Die Ergebnisse dieser Evaluierungen sollen 2015 zügig umgesetzt werden. Darüber hinaus arbeitet Lenzing Technik bereits jetzt noch intensiver an der stärkeren Vermarktung seiner Produkte und Dienstleistungen bei externen Kunden.

Der Segmentumsatz der ersten drei Quartale 2014 betrug EUR 68,4 Mio (nach EUR 97,8 Mio 1-9/2013). Das Segment-EBITDA lag bei EUR 1,5 Mio (nach EUR 6,0 Mio), das EBIT bei EUR 0,2 Mio (nach EUR 4,6 Mio).

Risikobericht

Die Risikobewertung für das laufende Geschäftsjahr hat sich seit der letzten Risikoberichterstattung im Juni 2014 nicht wesentlich verändert. Die nach wie vor sehr hohen Viscosefaser-Kapazitäten in China belasten das weltweite Preisniveau.

Risiken wie Naturkatastrophen, Feuer oder Explosionen, Umweltschäden und Produkthaftungen stellen unverändert ein hohes Risikopotenzial für die Lenzing Gruppe dar.

Die bestehenden Risiken sowie Struktur und Aufbau des Risikomanagements sind im Lagebericht 2013 (Seite 45 ff.) umfassend dargestellt.

Ausblick Lenzing Gruppe

Anhaltende geopolitische Spannungen, nochmals nach unten revidierte Wachstumsprognosen und wieder erhöhte Volatilitäten auf den Finanz- und Kapitalmärkten sowie die Gefahr einer Deflation in Westeuropa bestimmen das Umfeld zu Beginn des vierten Quartals 2014.

Nach dem dramatischen Rückgang im dritten Quartal haben sich die Baumwollpreise auf niedrigem Niveau vorerst stabilisiert. Ein weiterer Rückgang der internationalen Baumwollpreise ist ob der unsicheren Preisentwicklung in China nicht auszuschließen. Ebenfalls sind die Polyesterpreise in den letzten Wochen zurückgegangen. Die Auswirkungen des signifikanten Ölpreisrückganges auf die Polyesterfasern sind noch nicht vorhersehbar. Die Entwicklung der globalen Faserpreise ist daher kaum abschätzbar.

Der globale Markt für Man-made Cellulosefasern wird auch in den kommenden Monaten bei weiterhin guter Mengennachfrage von niedrigen Zellstoffpreisen und Faser-Überkapazitäten geprägt sein. Lenzing geht davon aus, dass das schwierige Marktumfeld von 2014 weiterhin anhält.

Da von Marktseite kaum Rückenwind zu erwarten ist, wird Lenzing umso mehr durch die Fortsetzung und nochmalige Intensivierung des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ gegensteuern. Die neue Organisation wird einen wichtigen beitrag zur operativen Verbesserung bei Lenzing leisten. Lenzing bekräftigt ab dem Jahre 2016 strukturelle und damit nachhaltige einsparungen im Volumen von über eUr 160 Mio p.a. erreichen zu können.

bei rohstoffen, energie- und Materialkosten wird teilweise bereits ab dem vierten Quartal mit Preiserhöhungen gerechnet. Der stärker gewordene Dollarkurs im Verhältnis zum euro hat für die Lenzing Gruppe durchaus positive effekte im internationalen Geschäft.

Der erfolgreiche hochlauf der tenceL® Faser-Anlage in Lenzing, die initiierten Produktmix-Verbesserungen und die weiter stark ausgebauten Marketing- und Vertriebsaktivitäten mit der gesamten wertschöpfungskette werden zu einer Verbesserung der Marktposition und damit der relativen wettbewerbsstärke führen.

Über die konkrete weitere entwicklung der Lenzing Gruppe werden wir sie spätestens anlässlich der Präsentation des Jahresabschlusses 2014 am 24. März 2015 informieren.

Wesentliche geschäfte mit nahestehenden unternehmen und personen

siehe note 10 im Konzern-Anhang.

Wesentliche ereignisse nach dem Bilanzstichtag

nach dem bilanzstichtag 30. september 2014 sind keine Vorgänge von bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 10. november 2014 Lenzing aktiengesellschaft

der Vorstand

Mag. dr. peter untersperger chief executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

dr. thomas riegler chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

robert van de kerkhof, MBa chief commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes

dipl.-ing. friedrich Weninger, MBa chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014 14
I
nhalt
14
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 15
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 16
Konzern-Bilanz zum 30. September 2014 17
E
ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals
18
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 20
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 21
Allgemeine Erläuterungen 21
N
ote 1. B
eschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit
21
N
ote 2.
Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses
21
N
ote 3. S
egmentbericht
28
N
ote 4.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
32
Erläuterungen zu den einzelnen Konzernabschlussbestandteilen 33
N
ote 5. E
rläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
33
N
ote 6. E
rläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung
und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
34
N
ote 7. E
rläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)
37
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten 37
N
ote 8.
Kapitalrisikomanagement
37
N
ote 9.
Finanzinstrumente
39
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen
und Personen sowie zu den Organen
43
N
ote 10. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen
43
N
ote 11. Organe der Gesellschaft
44
Sonstige Erläuterungen 45
N
ote 12. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten,
sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken
45
N
ote 13. Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit
46
N
ote 14. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
46

Lenzing AG Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 30. September 2014

EUR
Mio
Konzern Konzern Fortge
führte
Geschäfts
bereiche
Aufge
gebene
Geschäfts
bereiche1
Konzern Konzern Fortge
führte
Geschäfts
bereiche
Aufge
gebene
Geschäfts
bereiche1
Note 07-09/2014 07-09/2013 07-09/2013 07-09/2013 01-09/2014 01-09/2013 01-09/2013 01-09/2013
Umsatzerlöse (3, 5) 457,7 457,1 457,1 0,0 1.357,7 1.447,0 1.397,1 49,9
Veränderung des Bestandes
an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
8,4 18,9 18,9 0,0 14,2 3,6 4,3 -0,8
Andere aktivierte
Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
6,4
8,6
13,5
6,42
13,5
5,62
0,0
0,82
29,6
31,8
43,1
51,62
43,0
20,42
0,1
31,22
Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
Personalaufwand
(5)
(5)
-296,5
-73,0
-303,4
-77,32
-303,4
-77,2
0,0
-0,12
-896,7
-225,8
-910,72
-241,22
-880,7
-230,1
-30,02
-11,02
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
(5) -43,6 -53,32 -53,3 0,02 -151,0 -169,62 -163,8 -5,82
Betriebsergebnis vor 68,0 61,82 61,12 0,72 159,8 223,82 190,22 33,62
Abschreibungen (EBITDA
)
3
Abschreibungen auf immateri
elle Anlagen und Sachanlagen
(5) -31,6 -29,1 -29,1 0,0 -92,4 -89,52 -85,7 -3,82
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
0,7 0,72 0,72 0,02 2,1 2,12 2,12 0,02
Betriebsergebnis (EBIT)
3
37,1 33,42 32,72 0,62 69,5 136,42 106,62 29,82
Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
-0,1 0,6 0,6 0,0 -0,3 1,3 1,3 0,0
Ergebnis aus lang- und
kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
Finanzierungskosten
(5) 3,0
-7,5
-1,1
-5,3
-1,1
-5,6
0,0
0,3
4,0
-20,0
0,4
-20,9
0,4
-20,9
0,0
0,0
Finanzerfolg -4,6 -5,8 -6,1 0,3 -16,3 -19,1 -19,1 0,0
Ergebniszuweisung an
kündbare nicht beherrschende
Anteile
0,8 0,6 1,3 -0,7 2,9 1,4 2,0 -0,6
Ergebnis vor Steuern (EBT)
3
33,3 28,2 28,0 0,2 56,1 118,6 89,4 29,2
Ertragsteueraufwand (5) -4,2 -6,9 -7,5 0,6 -11,8 -32,0 -23,8 -8,3
Periodengewinn 29,1 21,3 20,5 0,8 44,3 86,6 65,7 21,0
Anteil der Aktionäre der Len
zing AG am Periodengewinn
29,3 21,1 20,3 0,8 44,5 85,2 64,2 21,0
Anteil anderer Gesellschafter
von Tochterunternehmen der
Lenzing AG
-0,2 0,1 0,1 0,0 -0,2 1,4 1,4 0,0
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 1,10 0,80 0,77 0,03 1,68 3,21 2,42 0,79

1) Zur Spalte "Aufgegebene Geschäftsbereiche" siehe Note 4.

2) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe Note 2).

3) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern. EBT: Ergebnis vor Steuern.

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 30. September 2014

EUR
Mio
Note 07-09/2014 07-09/2013 01-09/2014 01-09/2013
Periodengewinn laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 29,1 21,3 44,3 86,6
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
werden
N
eubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (davon
aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-9/2014: EUR 0,0 Mio, 1-9/2013: EUR 0,0 Mio
7-9/2014: EUR 0,0 Mio, 7-9/2013: EUR 0,0 Mio) 0,0 -0,8 0,0 0,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende
E
rtragsteuern
0,0 0,8 0,0 -0,1
0,0 0,0 0,0 -0,1
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung,
die während der Berichtsperiode eingetreten sind (davon aus Beteiligun
gen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-9/2014: EUR 0,0 Mio, 1-9/2013: EUR 0,0 Mio
7-9/2014: EUR -0,1 Mio, 7-9/2013: EUR -0,1 Mio)
(6)
27,7 -12,7 34,0 -16,2
Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen
aufgrund des Verlustes der Beherrschung
0,0 0,0 0,0 -0,6
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der
B
erichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
0,0 -0,1 0,5 -0,2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung
von Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode
abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
0,0 0,1 0,0 -0,1
C
ashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten
Fair Value Änderungen
(6)
-12,8 5,9 -17,4 1,2
C
ashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung
3,8 -0,6 3,1 -2,1
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende
E
rtragsteuern
2,0 -1,2 3,0 0,3
20,8 -8,6 23,3 -17,7
Sonstiges Ergebnis - netto 20,8 -8,6 23,3 -17,7
Gesamtes Periodenergebnis 50,0 12,7 67,6 68,9
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am gesamten Periodenergebnis 48,6 13,4 66,0 68,1
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 1,4 -0,7 1,6 0,8

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 30. September 2014

EUR Mio

Vermögenswerte Note 30.09.2014 31.12.2013
I
mmaterielle Anlagen
(6) 92,3 87,4
S
achanlagen
(6) 1.343,9 1.324,5
B
eteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
38,9 39,1
Finanzanlagen (6) 23,4 23,2
S
teuerabgrenzung (aktive latente Steuern)
16,8 11,3
Forderungen aus laufenden Steuern 3,9 17,6
S
onstige langfristige Vermögenswerte
4,4 5,2
Langfristige Vermögenswerte 1.523,6 1.508,2
Vorräte (6) 362,8 311,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6) 196,4 258,8
Forderungen aus laufenden Steuern 20,3 10,5
S
onstige kurzfristige Vermögenswerte
73,0 63,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (7) 239,4 287,9
Kurzfristige Vermögenswerte 891,9 931,7
Bilanzsumme 2.415,5 2.439,9
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 30.09.2014 31.12.2013
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Andere Rücklagen -22,8 -44,2
Gewinnrücklagen 948,5 950,4
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.087,1 1.067,6
Anteile anderer Gesellschafter 23,3 21,8
Eigenkapital (6) 1.110,5 1.089,5
Finanzverbindlichkeiten (6) 540,0 609,6
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 24,9 23,0
S
teuerabgrenzung (passive latente Steuern)
48,9 41,8
R
ückstellungen
(6) 108,5 106,8
Kündbare nicht beherrschende Anteile 17,8 19,5
S
onstige Verbindlichkeiten
3,9 2,3
Langfristige Verbindlichkeiten 744,0 803,0
Finanzverbindlichkeiten (6) 190,5 191,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 171,8 176,6
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 2,5 3,0
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 14,5 14,8
R
ückstellungen
(6) 123,9 126,4
S
onstige Verbindlichkeiten
57,8 35,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 561,0 547,4
Bilanzsumme 2.415,5 2.439,9

Verkürzter Konzernzwischenabschluss

zum 30. September 2014

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 30. September 2014

Grund
kapital
Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2013 27,6 133,9 12,0
Periodengewinn laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 -16,1
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 -16,1
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2013 27,6 133,9 -4,1
Stand zum 01.01.2014 27,6 133,9 -18,9
Periodengewinn laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis – netto 0,0 0,0 32,2
Gesamtes Periodenergebnis 0,0 0,0 32,2
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.09.2014 27,6 133,9 13,3

Siehe dazu insbesondere Note 6.

EUR
Mio
Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.130,7 27,5 1.103,2 953,3 -26,3 1,6 1,0
86,6 1,4 85,2 85,2 0,0 0,0 0,0
-17,7 -0,6 -17,1 0,0 0,0 -0,7 -0,2
68,9 0,8 68,1 85,2 0,0 -0,7 -0,2
-3,5 -4,6 1,1 1,1 0,0 0,0 0,0
-53,3 -0,2 -53,1 -53,1 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 -1,0 1,0 0,0 0,0
1.142,9 23,6 1.119,3 985,5 -25,3 0,9 0,8
1.089,5 21,8 1.067,6 950,4 -26,4 0,3 0,8
44,3 -0,2 44,5 44,5 0,0 0,0 0,0
23,3 1,8 21,4 0,0 0,0 -11,1 0,4
67,6 1,6 66,0 44,5 0,0 -11,1 0,4
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
-46,6 -0,1 -46,5 -46,5 0,0 0,0 0,0
1.110,5 23,3 1.087,1 948,5 -26,4 -10,8 1,2

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 30. September 2014

EUR
Mio
Note 01-09/2014 01-09/2013
Brutto-Cashflow
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 139,6 119,3
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,0 9,9
(7)
139,6
129,2
+/- Veränderung des Working Capital 19,5 -68,1
Veränderung Working Capital aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,0 -3,8
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 159,1 57,3
- E
rwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen1
-84,8 -177,9
- E
rwerb von finanziellen Vermögenswerten
-0,5 -8,0
+ E
rlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
0,2 0,2
+ E
rlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
1,0 28,0
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,0 60,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (7)
-84,1
-97,22
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-46,6 -53,3
- E
rwerb von nicht beherrschenden Anteilen
0,0 -3,5
+ I
nvestitionszuschüsse
0,9 0,8
+
Zuflüsse aus/-Rückzahlungen von Finanzierungen
-82,4 -67,4
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,0 5,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (7)
-128,0
-117,82
Veränderung der liquiden Mittel vor Umgliederung -53,0 -157,7
+/- Umgliederung der liquiden Mittel aus aufgegebenen Geschäftsbereichen, zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
0,0 1,5
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -53,0 -156,3
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 287,9 481,7
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 4,6 -1,5
Liquide Mittel zum Periodenende 239,4 323,9

1) Exklusive Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen der ehemaligen BU Plastics (EUR 2,7 Mio in 1-9/2013). 2) Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst (siehe hierzu Note 2).

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes)

zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014

Allgemeine Erläuterungen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit NOTE 1

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handelsals Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 30. September 2014 ist die B & C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2013: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG ist die B & C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B & C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Der mittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG, der einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B & C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B & C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Außerdem werden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Deutschland (Kelheim), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses NOTE 2

Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. September 2014 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Dabei wurde insbesondere der IAS 34 Zwischenberichterstattung und dessen Erleichterungen zur Verkürzung des Konzernzwischenabschlusses angewandt. Gemäß IAS 34 darf ein Konzernzwischenabschluss verkürzt aufgestellt werden und umfasst dann nicht alle Informationen, die in einem vollständigen Konzernabschluss gemäß IAS 1 Darstellung des Abschlusses verpflichtend enthalten sind. Der vorliegende Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014 wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2013 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million auf eine Dezimale gerundet angegeben ("Mio"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und anderen Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen und andere Ermessensentscheidungen, insbesondere Annahmen über künftige Entwicklungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen, bei denen in der Lenzing Gruppe ein nicht unerhebliches Risiko besteht, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in einer späteren Berichtsperiode führen können, werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2013 ausführlich erläutert (Note 1).

Schätzungen und Ermessensentscheidungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Lenzing Gruppe hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Jänner 2014 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards umgesetzt. Die mit 1. Jänner 2014 erstmalig anzuwendenden für die Lenzing Gruppe relevanten Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 30. September 2014 folgende Auswirkungen:

  • IFRS 10, 11 und 12, IAS 28: Im Zusammenhang mit der Darstellung des IFRS-Konzernabschlusses bzw. IFRS-Einzelabschlusses wurden im Mai 2011 drei neue IFRS (10, 11 und 12) veröffentlicht. IFRS 10 führt ein einheitliches Beherrschungsmodell zur Ermittlung, ob ein Beteiligungsunternehmen konsolidiert werden sollte, ein. Danach beherrscht ein Investor ein Beteiligungsunternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist, bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Aus dieser Neudefinition ergibt sich für die Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe keine Änderung der Konsolidierungsart und somit auch keine Änderung der derzeitigen Bilanzierung dieser Konzernunternehmen.
  • Nach IFRS 11 ist die Struktur der gemeinschaftlichen Vereinbarung, obwohl sie noch immer eine wichtige Entscheidungshilfe darstellt, nicht mehr der Hauptfaktor für die Ermittlung der Art der gemeinschaftlichen Vereinbarung und somit für die daraus folgende Bilanzierung. Der Anteil des Konzerns an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte an den Vermögenswerten besitzen und Verpflichtungen für die Schulden haben, wird auf der Grundlage des Anteils des Konzerns an diesen Vermögenswerten und Schulden bilanziert. Der Anteil des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen, das eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte am Nettovermögen besitzen, wird nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 bilanziert. Nachdem die Equity-Methode bereits für die Gemeinschaftsunternehmen der Lenzing Gruppe angewendet wird, ergeben sich daraus keine Änderungen.
  • IFRS 12 vereinigt alle Angabepflichten für Anteile eines Unternehmens an Tochterunternehmen, gemeinschaftlichen Vereinbarungen (gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen), assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen in einem Standard. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe unter anderem hinsichtlich der Angaben zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, zu den zu Grunde liegenden Ermessensentscheidungen sowie zu den Annahmen für eine Beherrschung, einen maßgeblichen Einfluss oder eine gemeinsame Vereinbarung. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 sind daher erweiterte bzw. geänderte Anhangsangaben zu erfüllen.
  • Übrige: Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2014 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Zwischenabschlusses der Lenzing Gruppe.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Die Sondereffekte aus Umstrukturierungen, die auf das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wirken, wurden bisher in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in einer eigenen Position mit der Bezeichnung "Ergebnis aus Umstrukturierungen" dargestellt. Um die Vergleichbarkeit mit den Konzernabschlüssen anderer Unternehmen zu erhöhen, wurde diese Position abhängig von der Art der darin erfassten Erträge und Aufwendungen auf die allgemeinen Positionen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgeteilt und die Positionen "Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen" und "Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen" innerhalb der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gestrichen. Außerdem wurde das

Ausweisänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung EUR Mio

Konzern
1-9/2013 Zuvor Anpassung Angepasst
Umsatzerlöse 1.447,0 0,0 1.447,0
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3,6 0,0 3,6
Andere aktivierte Eigenleistungen 43,1 0,0 43,1
Sonstige betriebliche Erträge 22,4 29,2 51,6
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -910,5 -0,2 -910,7
Personalaufwand -240,4 -0,8 -241,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen -167,2 -2,4 -169,6
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen -86,5 -3,0 -89,5
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 0,0 2,1 2,1
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 111,5 24,8 136,4
Ergebnis aus Umstrukturierungen 24,8 -24,8 0,0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 136,4 0,0 136,4

Ausweisänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung EUR Mio

Konzern
7-9/2013 Zuvor Anpassung Angepasst
Umsatzerlöse 457,1 0,0 457,1
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18,9 0,0 18,9
Andere aktivierte Eigenleistungen 13,5 0,0 13,5
Sonstige betriebliche Erträge 6,3 0,1 6,4
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -303,4 0,0 -303,4
Personalaufwand -77,2 -0,1 -77,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -53,3 -0,1 -53,4
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen -29,1 0,0 -29,1
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 0,0 0,7 0,7
Betriebsergebnis (EBIT) vor Umstrukturierungen 32,7 0,6 33,4
Ergebnis aus Umstrukturierungen 0,6 -0,6 0,0
Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen 33,4 0,0 33,4

Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor der Auflösung von Investitionszuschüssen) als zusätzliches Zwischenergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eingeführt. Die dazu erforderliche Position "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" wurde neu eingefügt und deren Inhalte aus den sonstigen betrieblichen Erträgen herausgelöst. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernzwischenabschluss:

Ausweisänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung EUR Mio

Fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche
Angepasst Zuvor Anpassung Angepasst Zuvor Anpassung Angepasst
1.447,0 1.397,1 0,0 1.397,1 49,9 0,0 49,9
3,6 4,3 0,0 4,3 -0,8 0,0 -0,8
43,1 43,0 0,0 43,0 0,1 0,0 0,1
51,6 22,4 -2,1 20,4 0,0 31,2 31,2
-910,7 -880,7 0,0 -880,7 -29,8 -0,2 -30,0
-241,2 -230,1 0,0 -230,1 -10,3 -0,8 -11,0
-169,6 -163,8 0,0 -163,8 -3,4 -2,4 -5,8
-89,5 -85,7 0,0 -85,7 -0,8 -3,0 -3,8
2,1 0,0 2,1 2,1 0,0 0,0 0,0
136,4 106,6 0,0 106,6 5,0 24,8 29,8
0,0 0,0 0,0 0,0 24,8 -24,8 0,0
136,4 106,6 0,0 106,6 29,8 0,0 29,8

Ausweisänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung EUR Mio

Fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche
Zuvor Anpassung Angepasst Zuvor Anpassung Angepasst
457,1 0,0 457,1 0,0 0,0 0,0
18,9 0,0 18,9 0,0 0,0 0,0
13,5 0,0 13,5 0,0 0,0 0,0
6,3 -0,7 5,6 0,0 0,8 0,8
-303,4 0,0 -303,4 0,0 0,0 0,0
-77,2 0,0 -77,2 0,0 -0,1 -0,1
-53,3 0,0 -53,3 0,0 -0,1 -0,1
-29,1 0,0 -29,1 0,0 0,0 0,0
0,0 0,7 0,7 0,0 0,0 0,0
32,7 0,0 32,7 0,0 0,6 0,6
0,0 0,0 0,0 0,6 -0,6 0,0
32,7 0,0 32,7 0,6 0,0 0,6

Die Cashflows aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen waren innerhalb des Cashflow aus der Investitionstätigkeit in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Aufgrund des vorliegenden finanziellen Charakters ist es sachgerechter, diese Cashflows innerhalb des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit auszuweisen. Die Darstellungsänderung wird retrospektiv durch Anpassung sämtlicher dargestellter Vergleichsinformationen durchgeführt und hat folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

Ausweisänderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung EUR Mio

Zuvor
1-9/2013
Anpassung
1-9/2013
Angepasst
1-9/2013
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -100,7 3,5 -97,2
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -114,3 -3,5 -117,8

Die Darstellungsänderung führt zu keinen Unterschieden in der Bewertung. Auch das Ergebnis je Aktie ist nicht betroffen. Die Vorjahresbeträge wurden für jede im Konzernabschluss dargestellte Periode entsprechend angepasst. Der Begriff "Betriebsergebnis (EBIT)" bezieht sich, sofern nicht anders angegeben, stets auf den vormaligen Begriff "Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen".

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse
wichtiger Währungen
2014 2013
Einheit Währung Stichtag
30.09.
Durchschnitt
1-9
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-9
1 EUR USD US-Dollar 1,2701 1,3554 1,3783 1,3172
1 EUR GBP Britisches Pfund 0,7827 0,8122 0,8364 0,8522
1 EUR CZK Tschechische Krone 27,5400 27,5038 27,4800 25,7484
1 EUR CNY Renminbi Yuan 7,8143 8,3579 8,3555 8,1240
1 EUR HKD Hongkong Dollar 9,8625 10,5108 10,6886 10,2181
1 EUR INR I
ndische Rupie
78,2572 82,3003 85,3040 75,6926

Die Änderungen im Segmentbericht sind aus Note 3 ersichtlich.

Im Übrigen wurden die gleichen Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 angewandt.

Konsolidierungskreis, Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Die Anzahl der in den Konzernabschluss der Lenzing AG als Mutterunternehmen einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2014 2013
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 31 8 35 8*
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 1 0 0 0
Im Berichtsjahr entkonsolidiert 0 0 -3 0
Stand zum 30.09. 32 8 32 8*
Davon in Österreich 14 4 14 4*
Davon im Ausland 18 4 18 4

Im März 2014 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 0,1 Mio durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,31% (per 31. Dezember 2013) auf 96,33% (per 31. März 2014) gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um EUR 0,0 Mio gesunken.

Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC, Dover, USA, gegründet. Die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft beträgt 100%. Die Gesellschaft wurde in den Vollkonsolidierungskreis der Lenzing Gruppe einbezogen.

Im Juni 2014 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine weitere nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 0,2 Mio durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,33% (per 31. März 2014) auf 96,37% (per 30. Juni 2014) gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um EUR 0,0 Mio gesunken.

Ansonsten gab es seit dem 31. Dezember 2013 keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

Segmentbericht NOTE 3

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Erzeugung und Vermarktung von Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Erzeugung und Vermarktung von Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Erzeugung und Beschaffung von Zellstoff; Beschaffung von Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy (Erzeugung und Beschaffung von Energie) dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik:

Das Segment Lenzing Technik (vormals Segment Engineering) ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

BU Plastics und European Precursor GmbH (EPG) (aufgegebene Geschäftsbereiche):

Die BU Plastics (vormalige Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing) und die European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland, wurden zum 30. September 2013 bzw. in 1-9/2013 unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen separat im Segmentbericht dargestellt. Durch die Endkonsolidierung der beiden Gesellschaften im Jahr 2013 weist dieses Segment zum 30. September 2014 bzw. in 1-9/2014 keine Werte auf und wird künftig entfallen (siehe dazu Note 4 in diesem Konzernzwischenabschluss bzw. ausführlich Notes 5 und 6 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013).

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland. Dieses Unternehmen stellt Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren her (insbesondere Acrylfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, (Herstellung von Vormaterial für Carbonfasern) enthalten.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente EUR Mio

1-9/2014 bzw. 30.09.2014 Fibers Lenzing Technik
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.279,8 30,9
Innenumsätze 5,6 37,6
Umsatzerlöse gesamt 1.285,4 68,4
EBIT
DA (Segmentergebnis)
155,1 1,5
EBIT 64,6 0,2
EBITDA
-Marge1
12,1% 2,2%
EBIT-Marge2 5,0% 0,2%
Segmentvermögen 2.034,2 47,1
Segmentverbindlichkeiten 439,1 31,9

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) EUR Mio

1-9/2013 bzw. 31.12.2013 Fibers Lenzing Technik
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.317,4 35,7
Innenumsätze 9,0 62,1
Umsatzerlöse gesamt 1.326,5 97,8
EBIT
DA (Segmentergebnis)
184,1 6,0
EBIT 100,1 4,6
EBITDA
-Marge1
13,9% 6,1%
EBIT-Marge2 7,5% 4,7%
Segmentvermögen 2.015,9 44,8
Segmentverbindlichkeiten 430,8 34,5

Das Segment Engineering wurde in das Segment Lenzing Technik umbenannt. Ansonsten wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 angewandt.

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen

Informationen über Geschäftssegmente EUR Mio

Sonstige
Segmentsumme
BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
Überleitung Konzern
47,0 - 0,0 1.357,7
1,2 - -44,3 0,0
48,2 - -44,3 1.357,7
6,8 - -3,5 159,8
6,1 - -1,4 69,5
14,1% - 11,8%
12,6% - 5,1%
24,7 - 309,4 2.415,5
13,2 - 820,7 1.305,0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) EUR Mio

Überleitung Segmentsumme Sonstige BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
0,0 1.447,0 40,7 53,2
-73,1 73,1 1,2 0,8
-73,1 1.520,2 41,9 54,0
22,5 201,3 5,5 5,8
21,8 114,6 4,8 5,0
13,2% 13,1% 10,7%
7,5% 11,5% 9,2%
356,5 2.083,4 22,7 0,0
874,9 475,6 10,3 0,0

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen sowie vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR Mio

1-9/2014 1-9/2013
Segmentergebnis (EBIT
DA)
163,4 201,3
Konsolidierung -1,0 -5,3
Umstrukturierungen -2,5 27,8
Konzernergebnis (EBITDA
)
159,8 223,8
Segmentabschreibungen -94,6 -88,8
Konsolidierung 2,2 2,3
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 2,1 2,1
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
(aus Umstrukturierungen)
0,0 -3,0
Betriebsergebnis (EBIT) 69,5 136,4
Finanzerfolg -16,3 -19,1
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 2,9 1,4
Ergebnis vor Steuern (EBT) 56,1 118,6

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Periodenergebnis ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Die oben angeführte Zeile "Umstrukturierungen" betrifft in 1-9/2014 Personalaufwand aus Restrukturierungsmaßnahmen (in 1-9/2013 betrifft dies insbesondere EUR 25,9 Mio sonstige betriebliche Erträge aus der Veräußerung der BU Plastics). Die oben angeführte Zeile "Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (aus Umstrukturierungen)" betrifft in 1-9/2013 Wertminderungen im Rahmen der Liquidation der EPG (siehe Note 4).

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 30. September 2014 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

NOTE 4

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing, die der BU Plastics entsprach, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Verkauf geeinigt. Das Closing – und damit auch der Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe – fand im Juni 2013 statt. Dies führte zur Endkonsolidierung. Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung für 100% der Anteile betrug damals insgesamt EUR 69,0 Mio. Es ergab sich ein Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von EUR 25,9 Mio, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Auf den Veräußerungsgewinn entfielen EUR 7,7 Mio Ertragsteuern (inkl. latenter Steuern). Aufgrund des Beherrschungsverlustes wurden Nettovermögenswerte in Höhe von EUR 43,2 Mio endkonsolidiert. Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist unter den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen im Cashflow aus der Investitionstätigkeit 1-9/2013 ausgewiesen und betrug EUR 61,7 Mio.

Die European Precursor GmbH (EPG), Kelheim, Deutschland, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die EPG zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet und im Oktober 2013 wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen. Dies führte zur Endkonsolidierung.

Aufgrund der durchgeführten Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und aufgegebener Geschäftsbereiche) im Rahmen der Liquidation der EPG sind in der Zwischenberichtsperiode 1-9/2013 Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagen in Höhe von EUR 3,0 Mio unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen erfasst. Auf die Wertminderung entfiel kein Steueraufwand.

Die Werte der BU Plastics und der EPG wurden zum 30. September 2013 bzw. in 1-9/2013 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche dargestellt. Durch die oben genannten Endkonsolidierungen im Jahr 2013 entfällt diese Darstellung für 2014.

Erläuterungen zu den einzelnen Konzernabschlussbestandteilen

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung NOTE 5

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von EUR 1.357,7 Mio sind gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode um 6,2% zurückgegangen (1-9/2013: EUR 1.447,0 Mio).

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betragen in der Zwischenberichtsperiode EUR 896,7 Mio (1-9/2013 angepasst: EUR 910,7 Mio). Dies entspricht einem Rückgang von 1,5% gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode.

Personalaufwand

Der Personalaufwand in Höhe von EUR 225,8 Mio hat sich im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 6,4% (1-9/2013 angepasst: EUR 241,2 Mio) verringert.

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen betragen EUR 92,4 Mio (1-9/2013 angepasst: EUR 89,5 Mio). Dies entspricht einem Anstieg von 3,2%. In der Zwischenberichtsperiode wurden keine Wertminderungen oder Zuschreibungen auf Anlagen erfasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 151,0 Mio (1-9/2013 angepasst: EUR 169,6 Mio) enthalten insbesondere Vertriebsaufwendungen sowie Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen. Sie haben sich im Vergleich zur Vorjahresvergleichsperiode um 11,0% verringert.

Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten in Höhe von EUR 20,0 Mio (1-9/2013: EUR 20,9 Mio) sind gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres um 4,0% gesunken.

Ertragsteueraufwand

Die Steuerquote (= Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern/EBT) beträgt in der Zwischenberichtsperiode 1-9/2014: 21,1% (1-9/2013: 27,0%).

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals NOTE 6

Immaterielle Anlagen und Sachanlagen

In der Zwischenberichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe zahlungswirksame Investitionen in immaterielle Anlagen und in Sachanlagen in Höhe von EUR 84,8 Mio (1-9/2013: EUR 177,9 Mio) getätigt, die vorwiegend die Baubeendigung neuer bzw. den Umbau bestehender Produktionsstraßen betreffen. Dies entspricht einem Rückgang von 52,4% im Vergleich zur Vorjahresvergleichsperiode 2013. In den aufgegebenen Geschäftsbereichen wurden 1-9/2013 EUR 2,7 Mio investiert.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen zum 30. September 2014 sind im Vergleich zum 31. Dezember 2013 mit EUR 23,4 Mio (31. Dezember 2013: EUR 23,2 Mio) nahezu unverändert.

Vorräte

Die Vorräte zum 30. September 2014 (EUR 362,8 Mio) sind im Vergleich zum 31. Dezember 2013 (EUR 311,5 Mio) um 16,5% gestiegen. In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert in Höhe von EUR 1,5 Mio ertragswirksam erfasst.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 196,4 Mio sind im Vergleich zum 31. Dezember 2013 (EUR 258,8 Mio) gesunken. Per 30. September 2014 sind aufgrund von Factoring-Vereinbarungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 63,6 Mio verkauft und aus der Konzernbilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 30. September 2014 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert in Höhe von EUR 6,2 Mio ausgewiesen. In der Zwischenberichtsperiode wurden Forderungen in Höhe von EUR 3,1 Mio wertberichtigt.

Eigenkapital und Dividenden

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2013 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals und zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs 3 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Beschlossene und gezahlte Dividenden
der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
EUR
Mio
EUR
Für das Geschäftsjahr 2013 in der ordentlichen Hauptversam
mlung am 28. April 2014 beschlossene Dividende (Zahlung ab
30. April 2014)
46,5 26.550.000 1,75
Für das Geschäftsjahr 2012 in der ordentlichen Hauptversam
mlung am 24. April 2013 beschlossene Dividende (Zahlung ab
30. April 2013)
53,1 26.550.000 2,00

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2013 wurde in der Zwischenberichtsperiode ausbezahlt.

Von Tochterunternehmen wurden in der Zwischenberichtsperiode EUR 0,1 Mio (1-9/2013: EUR 0,2 Mio) an nicht beherrschende Gesellschafter ausgeschüttet.

Die Veränderung der Fremdwährungsumrechnungsrücklage im Vergleich zum 31. Dezember 2013 hat das Eigenkapital um EUR 32,2 Mio verbessert. Die Veränderung der Hedging Reserve führte zu einer Verringerung des Eigenkapitals um EUR 11,1 Mio (nach Ertragsteuern) im Vergleich zum 31. Dezember 2013.

Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2013 um 11,4% auf EUR 540,0 Mio (31. Dezember 2013: EUR 609,6 Mio).

Die 7-jährige Anleihe mit einem Nominale von EUR 120,0 Mio läuft bis 2017. Der Kupon in Höhe von jährlich EUR 4,7 Mio (bzw. 3,875% vom Nominale) ist jeweils zum 17. September fällig und wird unterjährig entsprechend abgegrenzt. In der Zwischenberichtsperiode gab es keine nennenswerten Emissionen, Rückkäufe oder Rückzahlungen von Anleihen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Abfertigungen), Jubiläumsgelder, sonstige Rückstellungen (insbesondere für Restrukturierungsmaßnahmen) und abgegrenzte Schulden.

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betrugen zum 31. Dezember 2013 EUR 37,2 Mio und betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0". Die Restrukturierungsmaßnahmen werden laufend umgesetzt. In 1-9/2014 wurden dafür Rückstellungen in Höhe von EUR 15,1 Mio verwendet. Die Rückstellungen wurden außerdem in 1-9/2014 um EUR 2,5 Mio aufwandswirksam erhöht, da die angefallenen bzw. geschätzten Kosten aus derzeitiger Sicht höher ausgefallen sind bzw. voraussichtlich höher ausfallen wer-

den. Die Restrukturierungsmaßnahmen führen zu Einsparungen bei den Kosten und zu operativen Effizienzsteigerungen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) NOTE 7

Der Brutto-Cashflow (= Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital) stieg im Vergleich zur Vorjahreszwischenperiode auf EUR 139,6 Mio (1-9/2013: EUR 129,2 Mio). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit beträgt in der Zwischenberichtsperiode EUR 159,1 Mio (1-9/2013: EUR 57,3 Mio).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche enthielt in der Zwischenberichtsperiode insbesondere den Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen in Höhe von EUR -84,8 Mio (1-9/2013 aus fortgeführten Geschäftsbereichen: EUR -177,9 Mio) und die Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 1,0 Mio (1-9/2013 aus fortgeführten Geschäftsbereichen: EUR 28,0 Mio). In den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sind in 1-9/2013 insbesondere der Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen in Höhe von EUR 61,7 Mio (siehe auch Note 4) enthalten.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -128,0 Mio (1-9/2013 angepasst: EUR -117,8 Mio) enthält in der Zwischenberichtsperiode im Wesentlichen die Aufnahme bzw. Rückzahlung von Finanzierungen und die Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG.

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Kapitalrisikomanagement NOTE 8

Die wesentlichen Kennzahlen des Kapitalrisikomanagements stellen sich wie folgt dar:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten EUR
Mio
30.09.2014 31.12.2013
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 540,0 609,6
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 190,5 191,1
Summe 730,5 800,7

Liquiditätsbestand EUR Mio

30.09.2014 31.12.2013
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 239,4 287,9
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 7,3 8,1
Summe 246,6 296,0
Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) EUR
Mio
30.09.2014 31.12.2013
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 730,5 800,7
Liquiditätsbestand (-) -246,6 -296,0
Summe 483,8 504,7

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital
30.09.2014 31.12.2013
Eigenkapital 1.110,5 1.089,5
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 27,4 26,0
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (-) -6,2 -5,9
Summe 1.131,7 1.109,6

Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 30. September 2014 46,9% (31. Dezember 2013: 45,5%).

In der Zwischenberichtsperiode wurden alle Kapitalanforderungen erfüllt.

Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen neben dem Liquiditätsbestand zum 30. September 2014 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von EUR 301,3 Mio (31. Dezember 2013: EUR 296,2 Mio) zur Verfügung.

Finanzinstrumente NOTE 9

Buchwerte und Fair Values nach Klassen

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. September 2014 bzw. 31. Dezember 2013 wie folgt nach Klassen zusammen:

30.09.2014 31.12.2013
Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 239,4 239,4 287,9 287,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 196,4 196,4 258,8 258,8
Finanzanlagen – Ausleihungen 7,3 7,3 7,5 7,5
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
langfristige Forderungen
4,0 4,0 3,6 3,6
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(ohne Derivate – offene Positionen)
25,2 25,2 13,1 13,1
Kredite und Forderungen 472,2 472,2 570,9 570,9
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere 15,1 15,1 14,6 14,6
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen 1,1 1,1 1,1 1,1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 16,2 16,2 15,7 15,7
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Trading)
0,0 0,0 0,1 0,1
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
0,0 0,0 0,1 0,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
0,3 0,3 4,6 4,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit
positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
0,3 0,3 1,6 1,6
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige 0,7 0,7 6,2 6,2
Summe 489,1 489,1 592,9 592,9
Darin enthalten:
Bewertet zu Anschaffungskosten 1,1 1,1 1,1 1,1

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Vermögenswerte* EUR Mio

*) Der Unterschied zwischen den dargestellten Buchwerten und den Bilanzpositionen betrifft nur nicht-finanzielle Vermögenswerte. Die Überleitung per 31. Dezember 2013 ist aus dem Konzernabschluss per 31. Dezember 2013 ersichtlich.

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. September 2014 bzw. 31. Dezember 2013 wie folgt nach Klassen zusammen:

30.09.2014 31.12.2013
Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe 119,7 127,1 119,6 126,0
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen 228,4 236,6 228,3 226,9
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
346,9 348,1 418,5 420,2
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige)
33,6 33,1 32,4 31,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 171,8 171,8 176,6 176,6
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne Derivate
– offene Positionen und finanzielle Garantieverträge)
3,3 3,3 5,9 5,9
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) 42,6 42,6 28,1 28,1
Finanzschulden zum Restbuchwert 946,2 962,7 1.009,4 1.015,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert (Trading)
3,1 3,1 0,0 0,0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
3,1 3,1 0,0 0,0
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten 1,9 1,9 1,9 1,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges)
13,4 13,4 3,1 3,1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
8,1 8,1 0,7 0,7
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge)
0,1 0,1 0,0 0,0
Kündbare nicht beherrschende Anteile 17,8 17,8 19,5 19,5
Sonstige 41,2 41,2 25,2 25,2
Summe 990,6 1.007,1 1.034,5 1.040,8

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten* EUR Mio

Bewertungshierarchie bzw. Fair Value-Hierarchie

Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

  • Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)
  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (zum Beispiel als Preise) oder indirekt (zum Beispiel abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

*) Der Unterschied zwischen den dargestellten Buchwerten und den Bilanzpositionen betrifft nur nicht-finanzielle Verbindlichkeiten. Die Überleitung per 31. Dezember 2013 ist aus dem Konzernabschluss per 31. Dezember 2013 ersichtlich.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung der beizulegenden Zeitwerte auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 30. September 2014 und 31. Dezember 2013:

30.09.2014 31.12.2013
Buch
wert
Beizule
gender
Zeitwert
Fair
Value
Hierachie
Buch
wert
Beizule
gender
Zeitwert
Fair
Value
Hierachie
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere 15,1 15,1 Stufe 1 14,6 14,6 Stufe 1
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
15,1 15,1 14,6 14,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positiven Marktwert (Trading)
0,0 0,0 Stufe 2 0,1 0,1 Stufe 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
0,0 0,0 0,1 0,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
– Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
0,3 0,3 Stufe 2 4,6 4,6 Stufe 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
– Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
0,3 0,3 Stufe 2 1,6 1,6 Stufe 2
Sonstige 0,7 0,7 6,2 6,2
Summe 15,8 15,8 20,9 20,9
Finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
– Derivate mit negativen Marktwert
(Trading)
3,1 3,1 Stufe 2 0,0 0,0 Stufe 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Schulden
3,1 3,1 0,0 0,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
– Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
13,4 13,4 Stufe 2 3,1 3,1 Stufe 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
– Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
8,1 8,1 Stufe 2 0,7 0,7 Stufe 2
Sonstige 21,5 21,5 3,8 3,8
Summe 24,6 24,6 3,8 3,8

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (wiederkehrende Bemessung in der Bilanz) EUR Mio

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2013 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Methoden bei der Fair Value-Bewertung

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete, nicht zu berücksichtigende Abschläge.

Die Beteiligungen und sich auf Eigenkapitalinstrumente beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis insbesondere mangels verlässlicher zukünftiger Cashflows nicht verlässlich ermittelt werden kann oder bei unwesentlicher Bedeutung, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt. Im Wesentlichen betrifft dies mit EUR 1,1 Mio (31. Dezember 2013: EUR 1,1 Mio) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Zwischenberichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Zwischenberichtsperiode kam es zu keinen Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Finanzinstrumente. Weitere Details dazu können im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 nachgelesen werden.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

NOTE 10

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Lenzing AG, die B & C Lenzing Holding GmbH, die B & C Iota GmbH & Co. KG, die B & C Industrieholding GmbH und die B & C Privatstiftung sowie deren Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten Unternehmen und assoziierten Unternehmen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen zählen die Mitglieder der Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) der Lenzing AG, der B & C Lenzing Holding GmbH, der B & C Iota GmbH & Co. KG, der B & C Industrieholding GmbH und der B & C Privatstiftung sowie deren nahe Familienangehörige und unter deren Einfluss stehende Unternehmen.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B & C Industrieholding GmbH hat die Lenzing Gruppe in der Zwischenberichtsperiode eine Steuergutschrift in Höhe von EUR 3,0 Mio (1-9/2013: Steuergutschrift EUR 1,3 Mio) erhalten. Weiters erfolgten in der Zwischenberichtsperiode gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B & C Industrieholding GmbH von EUR 7,9 Mio (im Vorjahr: von EUR 40,3 Mio). Die zum 31. Dezember 2013 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber der B & C Industrieholding GmbH wurde per 30. September 2014 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und deren wesentlichen Tochterunternehmen EUR Mio

1-9/2014 1-9/2013
Umsatzerlöse 50,8 51,8
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 54,0 69,6
30.9.2014 31.12.2013
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6,2 10,9
Verbindlichkeiten 7,6 11,1

Mitglieder des Vorstandes haben in der Zwischenberichtsperiode vor ihrer Vorstandstätigkeit Beratungsleistungen für die Lenzing Gruppe in Höhe von EUR 0,1 Mio erbracht.

Organe der Gesellschaft NOTE 11

Herr Robert van de Kerkhof, MBA wurde per 1. Mai 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Commercial Officer/CCO) ernannt. Herr Dr. Thomas Riegler wurde per 1. Juni 2014 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes (Chief Financial Officer/CFO) ernannt. Am 25. September 2014 hat die Lenzing AG bekanntgegeben, dass Herr Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (Chief Operating Officer/COO) sein zum 31. Dezember 2014 auslaufendes Vorstandsmandat nicht verlängert.

In der Zwischenberichtsperiode neu in den Aufsichtsrat gewählt bzw. entsandt wurden Herr Dr. Hanno Bästlein, Frau Ing. Daniela Födinger und Herr Franz Berlanda. Herr Mag. Martin Payer und Herr Gerhard Ratzesberger schieden aus dem Aufsichtsrat aus.

Sonstige Erläuterungen

NOTE 12

Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von EUR 26,5 Mio (31. Dezember 2013: EUR 15,4 Mio) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen EUR 10,2 Mio. (31. Dezember 2013: EUR 0,0 Mio) auf finanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von EUR 0,1 Mio sind per 30. September 2014 erfasst (31. Dezember 2013: EUR 0,0 Mio).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt und entsprechend ihrer Fristigkeit ausgewiesen.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen belaufen sich zum 30. September 2014 auf EUR 8,5 Mio (31. Dezember 2013: EUR 34,3 Mio).

Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastung des Grundwassers zu verhindern. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 30. September 2014 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen einschätzung verbleiben restrisiken.

saison- und konjunktureinfl üsse auf die unterjährige geschäftstätigkeit nOte 13

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche saisonalität gekennzeichnet.

Die entwicklung der Konjunktur und die für die Lenzing Gruppe wesentlichen indikatoren für die beschaffung, Produktion und nachfrage werden laufend vom Management überwacht. Dabei sind in der Lenzing Gruppe insbesondere die Mengen und Preise beim Absatz von Fasern und bei der beschaffung von Zellstoff (bzw. den anderen zentralen Materialien) entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die davon hauptsächlich betroffenen erfolgspositionen (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in note 5 beschrieben. weiterführende hinweise sind den notes 6 und 7 sowie dem Lagebericht des Konzernzwischenberichtes zu entnehmen.

Wesentliche ereignisse nach dem Bilanzstichtag nOte 14

nach dem bilanzstichtag 30. september 2014 sind keine Vorgänge von bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 10. november 2014 Lenzing aktiengesellschaft

der Vorstand

Mag. dr. peter untersperger chief executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

dr. thomas riegler chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

robert van de kerkhof, MBa

chief commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes

dipl.-ing. friedrich Weninger, MBa chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

erkLärung DeS VorStanDeS

erklärung des Vorstandes gemäß § 87 abs 1 z 3 Börsegesetz

wir bestätigen nach bestem wissen, dass der im einklang mit den maßgebenden rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues bild der Vermögens-, Finanz- und ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues bild der Vermögens-, Finanz- und ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 10. november 2014 Lenzing aktiengesellschaft

der Vorstand

Mag. dr. peter untersperger chief executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

dr. thomas riegler chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

robert van de kerkhof, MBa chief commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes

dipl.-ing. friedrich Weninger, MBa chief Operating Offi cer Mitglied des Vorstandes

Glossar

Cellulose

Der Rohstoff für die Zellstofferzeugung. Cellulose ist Bestandteil aller Pflanzen. Holz besteht zu rund 40% aus Cellulose.

Lyocellfaser

Eine von Lenzing entwickelte, neuartige und in einem höchst umweltfreundlichen Lösungsmittelverfahren hergestellte Cellulosefaser. Lenzing vermarktet diese Faser unter der Marke TENCEL®. Ihre Eigenschaften ermöglichen die Entwicklung und Herstellung neuer und innovativer Produkte.

Man-made Cellulosefaser

Eine aus pflanzlichen Rohstoffen (z. B. Holz) industriell hergestellte Faser.

Modal

Eine durch veränderte Viscoseerzeugungs- und Spinnbedingungen verfeinerte Viscosefaser. Sie zeichnet sich durch besondere Weichheit aus und wird bevorzugt für hochwertige Wäsche und ähnliche Produkte eingesetzt. Die Faser weist verbesserte Gebrauchseigenschaften wie Festigkeit, Dimensionsstabilität u. a. auf. Lenzing vermarktet diese Faser unter der Marke Lenzing Modal®.

Nonwovens

Nicht gewebte Stoffe, Vliesstoffe. Die aus Lenzing Fasern hergestellten Vliesstoffe werden in den Bereichen Hygiene, Medizin und Kosmetik eingesetzt.

Stock-to-Use-Ratio

Die "Stock-to-Use-Ratio" ist ein Maß für das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in einem bestimmten Rohstoff. Hieraus wird ersichtlich inwieweit die Restlagerbestände eines bestimmten Rohstoffs die Nachfrage, oder besser den kompletten Verbrauch befriedigen können. Die "Stock-to-Use-Ratio" wird in Prozent angegeben.

Quelle: http://www.investor-verlag.de/rohstoffe/basiswissen-die-stocks-to-use-ratio-/111022351/

Viscosefaser

Eine nach dem Viscoseverfahren aus pflanzlichen Rohstoffen (z. B. Holz) hergestellte Regenerat-Cellulosefaser. Lenzing vermarktet diese Faser unter der Marke Lenzing Viscose®.

ICAC

International Cotton Advisory Committee Quelle: https://www.icac.org/

Hinweise:

Dieser Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Publikation des Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Redaktionsschluss: 10. November 2014

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Fotos

ElectricArts GmbH Getty Images

Lenzing Aktiengesellschaft . 4860 Lenzing, Austria . Tel.: +43 (0)7672 701-0 Fax: +43 (0)7672 701-3880 . E-Mail: [email protected] . www.lenzing.com www.facebook.com/LenzingGroup

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.