AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Lenzing AG

Annual Report Mar 25, 2015

748_10-k_2015-03-25_38f6a9fc-a10c-4f47-8dcd-888ea76a699d.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Jahresfinanzbericht 2014

www.lenzing.com

Inhalt

A. Konzern 1
Inhalt 2
Lagebericht 2014 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Entwicklung der Lenzing Gruppe 11
Segment Fibers 16
Bereich Textile Fibers (Fasern für Textilien) 20
Bereich Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte
Vliesstoffe)
22
Bereich Pulp (Zellstoff und Holz) 23
Chemikalien 24
Bereich Energy 25
Segment Lenzing Technik 30
Risikobericht 32
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)
40
Bilanzstruktur und Liquidität 42
Forschung und Entwicklung 43
Umwelt und Nachhaltigkeit 45
Human Resources 52
Corporate Communications 57
Investor Relations 59
Ausblick Lenzing Gruppe 2015 62
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 64
Corporate Governance Bericht 2014 65
Konzernabschluss 2014 76
Inhalt 76
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 77
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 78
Konzern-Bilanz zum 31.12.2014 79
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 80
Konzern-Kapitalflussrechnung 82
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 83
Bestätigungsvermerk 226
Bericht des Aufsichtsrats der Lenzing AG 228
Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe 230
Finanzkalender 2015 231
B. Einzelabschluss 232
Inhalt 233
Lagebericht 2014 236
Allgemeines Marktumfeld 236
Entwicklung der Lenzing AG* 243
Bilanzstruktur und Liquidität* 244
Kennzahlen der Lenzing AG* 246
Die Lenzing Aktie 249
Risikobericht 252
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kont
rollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)
259
Forschung und Entwicklung 261
Umwelt und Nachhaltigkeit 262
Mitarbeiter/innen 263
Ausblick 264
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 266
Jahresabschluss 2014 268
Bilanz zum 31. Dezember 2014 269
Gewinn- und Verlustrechnung 271
Anhang zum Jahresabschluss
für das Geschäftsjahr 2014
273
Anwendung der unternehmensrechtlichen
Vorschriften und allgemeine Angaben
273
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 274
Erläuterungen zur Bilanz 277
Aktiva 277
Passiva 281
Haftungsverhältnisse 288
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 290
Sonstige Angaben 294
Organe der Gesellschaft 305
Entwicklung des Anlagevermögens
für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014
309
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der Unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum
01.01.2014 bis 31.12.2014
311
Bestätigungsvermerk 313
C. Erklärung des Vorstandes 316
Erklärung des Vorstandes 316

Lagebericht 2014

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft kam auch 2014 nicht richtig in Schwung. Für das Berichtsjahr ging der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt von einem durchschnittlichen weltweiten Wachstum von 3,3% aus (nach ebenso 3,3% im Jahr 2013). Der globale konjunkturelle Aufschwung wurde weiter von den Nachwirkungen der Finanzkrise sowie von zunehmenden geopolitischen Spannungen überschattet.

Allerdings wurde eine ungleichmäßige Entwicklung zwischen den Weltregionen beobachtet. So legte die Wirtschaft in den USA wesentlich stärker als erwartet zu, während das Wachstum in den meisten anderen westlichen Industriestaaten enttäuschend ausfiel. Die Eurozone konnte 2014 insgesamt zwar die Rezession hinter sich lassen, die Konjunkturentwicklung war aber nach wie vor unbefriedigend und führte in einigen Euro-Peripherie-Ländern zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Entwicklungs- und Schwellenländer konnten in diesem Umfeld keinen spürbaren Rückenwind für die Weltwirtschaft erzeugen.

Der IWF bezifferte das BIP-Wachstum der Industriestaaten für 2014 zuletzt mit 1,8% (nach 1,3% 2013). Die Wirtschaft der Eurozone konnte demnach um 0,8% wachsen (nach minus 0,5% 2013). In den USA fiel das Wachstum mit 2,4% höher als im Vorjahreszeitraum (2,2%) aus, während es in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit 4,4% leicht gegenüber 2013 nachgab (4,7%).

Im für die globale Faserindustrie größten Absatzmarkt China verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum nach den jüngsten Schätzungen des IWF im Jahr 2014 auf 7,4% nach 7,8% im Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich ein seit mehreren Jahren vorherrschender Trend zu fallenden chinesischen Wachstumsraten fort. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steckt bereits seit einigen Jahren in einem Übergangprozess von einer stark exportgetriebenen Wirtschaft mit hohem Ressourcenverbrauch und noch günstigen Lohnkosten zu einem nachhaltigen Wachstumsmodell mit steigendem Binnenkonsum und steigenden Lohnkosten. Dementsprechend versuchen die chinesischen Zentralbehörden das in der Vergangenheit starke Kredit- und Investitionswachstum zu reduzieren und verfolgten daher auch 2014 eine sehr restriktive Geldpolitik.

Weltfasermarkt2

Weitgehend gleichbleibendes Wachstum der Welt-Faserproduktion

Das Wachstum der Welt-Faserproduktion bewegte sich im Geschäftsjahr 2014 weitgehend auf Vorjahresniveau und lag damit unter dem längerfristigen Durchschnitt. Auch wenn der private Konsum in den Industrieländern wieder etwas anzog und in den Schwellenländern Asiens auf hohem Niveau verharrte, war der Fasermarkt das gesamte Jahr hindurch überversorgt. Wie im Jahr zuvor bestimmten beachtliche Überkapazitäten und historische Rekord-Baumwolllagerbestände, insbesondere in China, den globalen Fasermarkt 2014.

1) Vgl. IMF, World Economic Outlook Update, 20. Jänner 2015 2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2013 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Vgl. International Cotton Advisory Committee (ICAC), Internationaler Währungsfonds, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting).

Der Anstieg der Welt-Faserproduktion betrug nach ersten Schätzungen im Berichtsjahr 1,9% (nach 3,6% im Jahr 2013) und erhöhte sich von 87,7 Mio Tonnen auf 89,4 Mio Tonnen.

Der vorläufige globale Faserverbrauch stieg mit einem Wachstum von 2,9% auf 87,4 Mio Tonnen (nach 84,9 Mio Tonnen Verbrauch 2013) etwas stärker an als die Produktion.

Das Produktionswachstum ging ähnlich wie in den Vorjahren ausschließlich auf den Anstieg bei Chemiefasern, schwerpunktmäßig in China, zurück. Die chinesische Chemiefaserindustrie zeigte sich auch 2014 wie schon in den Jahren zuvor mit einem Produktionszuwachs von 7,2% auf klarem Wachstumskurs und baute damit ihre beherrschende Weltvormachtstellung, aber auch ihre Überkapazitäten weiter aus. Trotz teilweise negativer Gewinnmargen wird sowohl in Polyester-Anlagen als auch weiter in Viscosefaserkapazitäten investiert. Damit ist auch in absehbarer Zukunft mit einem Angebotsüberschuss zu rechnen.

Fasern
Chemiefasern (Man-made Fasern)
Naturfasern aus natürlichen
Polymeren
aus
synthetischen
Polymeren
aus
anorganischen
Substanzen
aus Eiweiß aus Cellulose aus Cellulose aus Eiweiß Polyester
Polyamid
Carbon
Keramik
Wolle
Seide
Angora
Kaschmir
etc.
Baumwolle
Leinen
Hanf
Jute
etc.
Viscose
Modal
Lyocell
Cupro
Acetat
etc.
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrauor
ethylen
Glas
Metall

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Baumwoll-Lagerbestände weiter auf historisch hohem Niveau3

Die Baumwollproduktion stagnierte im Jahr 2014 auf Vorjahresniveau von 26,3 Mio Tonnen. Obwohl der Baumwollverbrauch um 3,4% gegenüber dem Jahr 2013 auf 24,3 Mio Tonnen anstieg, war das Verbrauchswachstum nicht hoch genug, um einen Abbau der historisch hohen Lagerbestände zu ermöglichen. Im Gegenteil - zum Ende des Baumwolljahres 2014/15 im August 2015 wird mit einem Anstieg der weltweiten Baumwolllagerstände auf einen neuen

Lagebericht 2014

absoluten Rekordwert von 21,5 Mio Tonnen gerechnet, was einem Zuwachs von 10% gegenüber dem Erntejahr 2013/14 entspricht. Gegenüber dem 15-Jahres-Tiefstand von 2009/10 beträgt der Anstieg sogar 151%. Die globale Stock-to-Use-Ratio im Erntejahr 2014/15 wird auf 89% geschätzt. Dieser hohe Wert macht eine Preiserholung für absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich.

Der Großteil der Baumwolllagerbestände befindet sich in China als Resultat einer bereits seit mehreren Jahren staatlich kontrollierten Bevorratungspolitik, die bislang nur nachteilige Wirkungen für die gesamte textile Baumwoll-Industrie in China zeitigte.

Die Produktion von Wolle lag 2014 weitgehend unverändert gegenüber 2013 bei rund 1,1 Mio Tonnen.

Deutlich schwächeres Wachstum der Chemiefaserproduktion

Die Chemiefaserproduktion wuchs 2014 stetig, aber konjunkturbedingt doch deutlich schwächer als im vorangegangenen Jahr 2013. Nach vorläufigen Zahlen stieg die Produktion, großteils bedingt durch die Steigerung in China, um 2,8% auf den Rekordwert von 62,0 Mio Tonnen (nach 6,1% Wachstum im Jahr 2013 auf 60,3 Mio Tonnen).

Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, die einen voraussichtlichen Zuwachs um 3,4% gegenüber dem Vorjahr erreichte. Polyamid- und Polypropylenfasern blieben auf nahezu unverändertem Niveau, die Produktion von Acrylfasern entwickelte sich rückläufig.

Die stärksten Produktionssteigerungsraten gab es neuerlich in China mit plus 7,2% (nach 8,5% im Jahr zuvor) auf nunmehr rund 42,8 Mio Tonnen. Der Anteil von China an der Welt-Chemiefaserproduktion stieg damit im Jahr 2014 auf fast 70%. Produktionszuwächse gab es zwar auch in Indonesien, den USA, Thailand und in der Türkei, allerdings auf einem wesentlich niedrigeren Niveau. Rückläufige Produktionszahlen vermeldeten West- und Osteuropa, Japan, Brasilien und Indien.

Erstmals Konsolidierungstendenzen bei man-made Cellulosefasern

Die Produktionszahlen für die man-made Cellulosefaserindustrie zeigten im Jahr 2014 nach vielen Jahren dynamischen Wachstums mit zweistelligen Prozent-Zuwachsraten erstmals klare Konsolidierungstendenzen. Nach vorläufigen Zahlen stieg die weltweite Produktion mit rund 2,0% (nach 9,3% im Jahr 2013) von 5,9 Mio Tonnen auf nunmehr 6,0 Mio Tonnen etwas langsamer als die Chemiefaserproduktion insgesamt. Der Grund dafür war die Aufschiebung von Kapazitätserweiterungen in China sowie in der Türkei aufgrund der stark gedrückten Preisentwicklung. Andere Ausbauprojekte in China, in Indien und Österreich sowie eine weltweit hohe Auslastung ermöglichten in dieser Industriesparte auch im schwierigen Faserjahr 2014 dennoch ein leichtes Produktionswachstum. Im Langfristvergleich zwischen dem Jahr 2000 und 2014 verzeichnete die man-made Cellulosefaserindustrie mehr als eine Verdoppelung

ihrer Produktion und wuchs damit auch stärker als die Synthesefaserindustrie. Wir erwarten auch für die Zukunft eine gute Nachfrage nach man-made Cellulosefasern.

Neuerliche Turbulenzen am Baumwollmarkt

Baumwolle ist nach wie vor für die Bekleidungsindustrie mengenmäßig die wichtigste Faser. Der Baumwollpreis gilt daher als Referenzwert für die gesamte Faserindustrie. Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf 83,0 US-Cent/Pfund und lag damit deutlich unter dem Vorjahres-Durchschnittswert von 90,4 US-Cent/Pfund.

Die langfristige Entwicklung zeigt die nachfolgende Grafik (in US-Cent/Pfund):

Entwicklung des Baumwollpreises

Quelle: Cotton Outlook

Nach den durch die Baumwollknappheit ausgelösten Rekordpreisen in den Jahren 2010/11 verkleinerte sich zuletzt die jahresbezogene Preisspanne wahrnehmbar und die Kalkulierbarkeit der Preise stieg für die Baumwollverarbeiter wieder an. Durch den scharfen Preisrückgang ab Mitte des Kalenderjahres 2014 (minus 30%) klaffte allerdings wieder eine größere Lücke zwischen Minimum- und Maximumwert.

Der Cotton-"A"-Index startete zu Jahresbeginn des Kalenderjahres 2014 bei 89,7 US-Cent/ Pfund, kletterte bis Ende März 2014 auf 98,1 US-Cent/Pfund und brach schließlich per Ende Juni 2014 erneut auf 89,3 US-Cent/Pfund ein. Von Beginn der neuen Baumwollsaison Anfang August bis zum Jahresende 2014 wurden neue Tiefststände um 66 US-Cent/Pfund getestet –

Lagebericht 2014

ein Niveau, das letztmals im Jahre 2009 zu beobachten war. Zu Ende des Kalenderjahres 2014 lag der Cotton-"A"-Index bei 70,0 US-Cent/Pfund.

Ursache für diese dramatische Entwicklung war einerseits die Änderung der Baumwollpolitik der VR China. So wurden die Baumwoll-Einfuhrquoten auf nur mehr 900.000 Tonnen p.a. gesenkt. Dadurch kamen exportorientierte Produzentenländer wie die USA und Indien in Absatzschwierigkeiten. Hinzu kamen unregelmäßige und von außen nicht nachvollziehbare Änderungen und Anpassungen der chinesischen Subventionspolitik für Baumwolle. Sie zielt nun nicht mehr auf die Regulierung der Marktpreise ab, sondern stützt direkt die Einkommen der Baumwollfarmer, insbesondere in der Unruheprovinz Xinjiang. Dies führt nach Meinung von Marktanalysten weiterhin zu einem Baumwoll-Überangebot. Der durch all diese Fakten und Unwägbarkeiten ausgelöste Preisrückgang wurde durch die Erwartung einer hohen Baumwollernte im Baumwoll-Wirtschaftsjahr 2014/15 noch zusätzlich verstärkt.

Anhaltend hohe Baumwolllager in China

Aufgrund des Ausbleibens der US-amerikanischen und indischen Baumwollexporte nach China stagnieren die chinesischen Baumwolllager auf Höchstniveau. Die internationalen Baumwolllager sind aber weiter angestiegen. Deutlich mehr als die Hälfte der weltweiten Lagerbestände entfallen auf China.

Weiterhin große Bedeutung Chinas

Quelle: ICAC

stock-to-use-ratio bei Baumwolle

Quelle: ICAC

Die Stock-to-Use-Ratio bei Baumwolle in China war 2014 zwar leicht rückläufi g, lag aber immer noch über dem Verbrauch von rund eineinhalb Jahren.

stapelfaserpreise – entwicklung in China

Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Lagebericht 2014

Am weltweit wichtigsten Fasermarkt in China entwickelten sich die Baumwollpreise ab Jahresmitte stark rückläufig, Viscosefasern gaben deutlich weniger nach. Ursache dafür war die Änderung der bisherigen Baumwoll-Bevorratungs- und Subventionspolitik der chinesischen Regierung.

Viscosefaserpreise weitgehend stabil auf tiefem Niveau

Die Viscosestapelfaserpreise verharrten das gesamte Jahr 2014 auf weitgehend stabilem, aber tiefem Niveau. Sie starteten zu Jahresbeginn bei CNY 12.280 je Tonne und bewegten sich im gesamten ersten Halbjahr um die Marke von rund CNY 12.000. Ein zu Beginn des zweiten Quartals spürbarer Aufwärtstrend erwies sich als nicht nachhaltig. Ab dem dritten Quartal gaben die Spotmarktpreise wieder leicht nach und lagen zu Jahresende 2014 bei CNY 11.550 je Tonne.

Während im ersten Halbjahr noch ein Preisabschlag gegenüber Baumwolle festzustellen war, führte der Baumwollpreisrückgang im zweiten Halbjahr zur Wiederherstellung der langjährigen Preisprämie für Viscosefaser in der Größenordnung von 5% bis 10%. Am Ende des vierten Quartals gab es aber bedingt durch den massiven Rückgang bei den Polyesterpreisen deutliche Preisrückgänge bei Viscosefaser, was wiederum zu einer Reduzierung des Premiums von Viscose gegenüber Baumwolle führte.

Nach wie vor prägen jene Überkapazitäten den chinesischen Viscosefasermarkt, die in der vergangenen Hochpreisphase kreditfinanziert aufgebaut wurden. Dies führt zu einem starken Druck, die Produktion selbst zu Grenzkosten möglichst hoch auszufahren, um die Kredite bedienen zu können. Dieser Trend wird durch niedrige Faserzellstoffpreise als Folge weltweiter Zellstoff-Überkapazitäten verstärkt. Solange diese Überkapazitäten in China nicht durch die wachsende Nachfrage aufgesogen sein werden, ist mit anhaltendem Preisdruck zu rechnen.

Auf den wichtigsten Absatzmärkten außerhalb Chinas waren die Viscosefaserpreise im Jahresverlauf weitgehend stabil auf niedrigem Niveau. Allerdings erzeugten chinesische Hersteller sowohl auf dem Heimmarkt als auch auf den asiatischen Exportmärkten starken Preisdruck.

Polyesterfaserpreise im Sinkflug

Der drastische Rückgang der Rohölpreise, der im zweiten Halbjahr 2014 einsetzte, führte konsequenterweise auch zu einer Beschleunigung des im Jahresverlauf 2014 bereits feststellbaren Rückganges der Polyesterfaserpreise. Zu Jahresbeginn betrugen die Polyester-Spotmarktpreise in Asien rund USD 1,38 je kg, zu Jahresende 2014 waren es nur mehr USD 1,05 je kg bis 1,15 je kg.

Entwicklung der Lenzing Gruppe4

Die Lenzing Gruppe profitierte im Geschäftsjahr 2014 von einer anhaltend guten Mengennachfrage im Kerngeschäft industriell gefertigte (man-made) Cellulosefasern, die einen neuerlichen Rekordabsatz ermöglichte. Alle Faserproduktionskapazitäten waren das gesamte Jahr über komplett ausgelastet. Dieser erfreulichen Mengenkonjunktur standen allerdings im ersten Halbjahr nochmals rückläufige durchschnittliche Faserverkaufspreise gegenüber. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2014 konnte Lenzing seine Faserverkaufspreise stabilisieren, wenn auch auf unbefriedigendem Niveau. Dieser Umstand, umfangreiche Kosteneinsparungsmaßnahmen im Rahmen des Programms excelLENZ, das gute Anlaufen der neuen TENCEL® Faserproduktion am Standort Lenzing sowie der neue Mengen-Absatzrekord ermöglichten trotz schwieriger Marktlage eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses des Lenzing Konzerns gegenüber dem Geschäftsjahr 2013. Allerdings führten insbesondere Anpassungen der Firmenwerte, der anderen immateriellen Anlagen und der Sachanlagen von minus EUR 94,0 Mio zu einem Konzern-Jahresfehlbetrag 2014 von minus EUR 14,2 Mio.

Die Konzernumsatzerlöse verringerten sich im Geschäftsjahr 2014 trotz höherer Faserverkaufsmenge leicht auf EUR 1,86 Mrd nach EUR 1,91 Mrd (inklusive EUR 49,9 Mio aus aufgegebenen Geschäftsbereichen) im vorangegangenen Geschäftsjahr (minus 2,3%). Ursachen dafür waren einerseits der Verkauf der Business Unit Plastics (aufgegebene Geschäftsbereiche) im Jahresverlauf 2013 sowie die gegenüber dem Vorjahr neuerlich um rund 8% auf EUR 1,57 je Kilogramm gesunkenen Faserdurchschnittspreise der Lenzing Gruppe.

Im üblichen Vergleich aus fortgeführten Geschäftsbereichen ("like-for-like") stiegen die Umsatzerlöse um 0,3% von EUR 1.859,0 Mio auf EUR 1.864,2 Mio.

Die Faserverkaufsmenge wurde von rund 890.000 Tonnen im Jahr 2013 auf rund 960.000 Tonnen im Jahr 2014 um rund 8% erhöht.

Das Kernsegment Fibers steuerte zu 94,2% zu den Umsatzerlösen bei, auf das Segment Lenzing Technik entfielen 2,3%, auf das Segment Sonstige 3,5% (nur externe Umsatzerlöse).

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im "like-for-like"-Vergleich nach EUR 36,6 Mio im Geschäftsjahr 2013 auf EUR 48,5 Mio. Dieser Anstieg war im Wesentlichen auf Ökostrom-Vergütungen sowie auf Wechselkurseffekte zurückzuführen.

Das Konzern-EBITDA5 (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) konnte mit EUR 240,3 Mio (nach EUR 193,9 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen) gegenüber dem Vorjahr um 24,0% angehoben werden. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 12,9% (nach 10,4% "like-for-like" im Jahr 2013). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) zu EBITDA6 verbesserte sich ebenfalls auf 1,9 (Vorjahr: 2,6 aus fortgeführten Geschäftsbereichen). Damit lag diese wichtige Kennzahl klar unterhalb der selbst definierten Obergrenze von 2,5.

Trotz der um 7% gestiegenen Faserproduktionsmengen gelang es, die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen auf EUR 1,20 Mrd (nach EUR 1,22 Mrd aus fortgeführten Geschäftsbereichen) um 2,0% zu reduzieren. Die Ursache dafür waren

Lagebericht 2014

u.a. verbesserte Einkaufskonditionen als Ergebnis des Kosteneinsparungsprogrammes excel-LENZ, die gegenüber 2013 weiter gesunkenen Zellstoffpreise sowie günstigere Einkaufspreise für Chemikalien.

Die bereits 2013 im Rahmen des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ erzielten Einsparungseffekte bei den operativen Aufwendungen, wie beispielsweise Logistik und Rohstoffeinkauf, konnten im Geschäftsjahr 2014 noch weiter verbessert werden. Die Holzpreise an den Zellstoff-Produktionsstandorten Lenzing und Paskov verharrten aufgrund der anhaltend starken Holznachfrage aus dem Bereich der energetischen Holznutzung auf hohem Niveau.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen insgesamt 64,3% der Umsatzerlöse (nach 65,8% der Umsatzerlöse aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr zuvor).

Der Personalaufwand sank von EUR 326,0 Mio (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) im Geschäftsjahr 2013 auf EUR 292,0 Mio (minus 10,4%). Darin widerspiegeln sich Kosteneinsparungen aus der neuen Organisationsstruktur, die sich im Personalbereich vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2014 niederschlugen. Damit konnte der für den Vollbetrieb der neuen TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing (Oberösterreich) notwendige weitere Personalaufbau um insgesamt 140 Mitarbeiter/innen, die kollektivvertragliche Lohnrunde in Österreich sowie die stark steigenden Personalkosten an den Standorten in China und Indonesien mehr als ausgeglichen werden.

Der Personalaufwand sank im Geschäftsjahr 2014 auf nun 15,7% der Umsatzerlöse (nach 17,5% im Jahr zuvor aus fortgeführten Geschäftsbereichen).

Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten trotz der deutlich höheren Produktions- und Verkaufsmenge im "like-for-like"-Vergleich um 1,6% auf EUR 213,3 Mio gesenkt werden. Dies war insbesondere Folge von weiteren Kostenoptimierungsmaßnahmen im Zuge des excelLENZ-Programmes.

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen stiegen um 60,2% auf EUR 221,5 Mio (nach EUR 138,3 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen). Aufgrund der geänderten mittelfristigen Viscosefaserpreiserwartungen wurden die Mittelfrist-Planungen für die Tochtergesellschaften PT. South Pacific Viscose (Indonesien) und Lenzing Nanjing Fibers (China) an die neuen Marktgegebenheiten angepasst. Dies führt im Konzernabschluss 2014 zu Anpassungen der Firmenwerte und Sachanlagen sowie anderer immaterieller Anlagen in Höhe von insgesamt EUR 94,0 Mio (s. dazu auch die Notes 19 und 20 im Konzern-Anhang der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014). Diese Maßnahmen sind nicht cashwirksam und haben keinen negativen Einfluss auf die Liquidität und die Nettofinanzverschuldung des Konzerns.

Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) 2014 sank deshalb auf EUR 21,9 Mio gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert aus fortgeführten Geschäftsbereichen von EUR 58,6 Mio. Die EBIT-Marge lag bei 1,2% (nach 3,2% im Jahr 2013).

Der Finanzerfolg lag mit minus EUR 23,4 Mio besser als der Vergleichswert des Vorjahres von minus EUR 26,7 Mio. Ursache dafür waren vor allem positive Währungseffekte. Die Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten war im Berichtsjahr 2014 mit 2,8% unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Somit ergab sich für die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 7,3 Mio (nach EUR 41,0 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Geschäftsjahr 2013).

Der Ertragsteueraufwand lag bei EUR 21,5 Mio (nach EUR 10,3 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2013). Daraus resultierte ein Jahresfehlbetrag von EUR 14,2 Mio (nach einem Jahresüberschuss von EUR 30,6 Mio aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2013). Das Ergebnis je Aktie war minus EUR 0,51 (nach plus EUR 1,16 aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2013).

Stabile Eigenkapitalquote

Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr geringfügig von EUR 2,44 Mrd im Jahr zuvor auf EUR 2,38 Mrd. Das bereinigte Eigenkapital7 fiel von EUR 1,11 Mrd auf EUR 1,07 Mrd. Die bereinigte Eigenkapitalquote verschlechterte sich folglich leicht von 45,5% auf 44,9% der Bilanzsumme.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) der Lenzing Gruppe konnte aufgrund des aktiven Working-Capital-Managements auf EUR 449,5 Mio (nach EUR 504,7 Mio Ende 2013) gesenkt werden. Das Net Gearing verbesserte sich dadurch auf 42,2% (nach 45,5% im Jahr 2013).

Der Liquiditätsbestand8 der Lenzing Gruppe ging plangemäß von EUR 296,0 Mio leicht auf EUR 280,3 Mio zurück, da u.a. die Zahlungen im Rahmen der Fertigstellung der TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing bis Jahresende 2014 weitgehend abgeschlossen wurden. Zum Jahresende 2014 bestanden dennoch ausreichend offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 198,5 Mio (nach EUR 296,2 Mio).

Die ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen) wurde im Geschäftsjahr 2014 deutlich auf EUR 104,3 Mio reduziert (nach EUR 248,7 Mio inkl. Business Unit Plastics). Sie betraf im Wesentlichen die Fertigstellung der TENCEL® Faseranlage samt Nebengebäude am Standort Lenzing sowie Effizienz- und Modernisierungsinvestitionen in den Bereichen Energie und Faserproduktion.

Einsparungsprogramm excelLENZ

Die im Geschäftsjahr 2013 gestarteten Kosteneinsparungen im Rahmen des Programmes excelLENZ wurden 2014 intensiviert und aufgrund der anhaltend schwierigen Preissituation im Fasergeschäft nochmals nachgeschärft. Die ursprünglich angepeilten Einsparungen im Jahr

7) Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern

8) Inkl. kurzfristige bzw. liquide Wertpapiere und Wechsel

Lagebericht 2014

2014 in Höhe von rund EUR 60 Mio konnten dadurch auf weit über EUR 100 Mio erhöht und tatsächlich auch erreicht werden. Rund ein Viertel dieser Summe entfiel 2014 auf Personaleinsparungen, der Rest entfiel zu weitgehend gleichen Teilen auf Materialkosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen im operativen Bereich sowie auf Einsparungen bei den allgemeinen Verwaltungskosten.

Die konkreten Maßnahmen umfassten den Aufschub von Erhaltungsinvestitionen, Optimierungen im Einkauf sowie den Stopp von Kapazitätserweiterungen in der Faserproduktion, ausgenommen die im Sommer 2014 erfolgte Fertigstellung der TENCEL® Faserproduktionsanlage in Lenzing. Qualitäts- und sicherheitsrelevante Investitionen waren von den Einsparungen nicht betroffen.

Insgesamt wurden im Rahmen dieses Programmes die konzernweiten Personalkapazitäten um rund 650 Vollzeit-Äquivalente (FTE's) reduziert, 123 FTE's davon wurden bereits im Geschäftsjahr 2013 abgebaut. Dies konnte weltweit ohne Rechtskonflikte umgesetzt werden. Am größten Standort Lenzing (Oberösterreich) gelang es, durch eine Vielzahl von kreativen Lösungen im Rahmen des mit der Belegschaftsvertretung vereinbarten Sozialplanes9 Kündigungen gänzlich zu vermeiden.

Zudem wurde im Geschäftsjahr 2014 beschlossen, die ursprünglich bis zum Jahr 2016 angestrebten Einsparungen von EUR 120 Mio auf EUR 160 Mio zu erhöhen und diese Einsparungen auch früher zu erreichen. Dies soll durch weitere strukturelle Maßnahmen sowie durch eine Reihe von Einmaleffekten erfolgen. Aus diesem Titel war zu Jahresende 2014 noch eine Rückstellung von EUR 11,2 Mio vorhanden.

Funktionale Organisationsstruktur erfolgreich implementiert

Als weitere Reaktion auf die geänderten globalen Rahmenbedingungen in der Faserindustrie wurde mit Jahresbeginn 2014 die Organisationsstruktur der Lenzing Gruppe neu ausgerichtet. Die frühere divisionale Aufteilung in die Business Units Texile Fibers und Nonwoven Fibers wurde aufgegeben und stattdessen eine funktionale Konzernorganisation eingeführt. Gegenüber der früheren Organisation hat die funktionale Ausrichtung den Vorteil, die weitere Geschäftsentwicklung quer über alle Segmente schneller voranzubringen, dabei zusätzliche Synergien zu erzielen und Doppelgleisigkeiten zu vermeiden.

Im Rahmen dieser Neuausrichtung wurden die zwei neuen, globalen Bereiche Verkauf (Sales) und Produktentwicklung (Business Development) geschaffen. Zudem wurde eine noch konsequentere Umsetzung der bisherigen Spezialitätenstrategie beschlossen und umgesetzt. Dies geschah vor allem im Hinblick auf das seit September 2014 mit voller Leistung betriebene neue TENCEL® Faserwerk am Standort Lenzing.

In Folge der Umorganisation und des Ausscheidens von Friedrich Weninger aus dem Vorstand wurden mit Jahresbeginn 2015 auch die Vorstandszuständigkeiten neu verteilt.

peter untersperger (Ceo) verantwortet demnach die Bereiche:

  • Global Strategy
  • Global Human Resources
  • Corporate Communications
  • Investor Relations
  • Internal Audit
  • Legal Management & Compliance
  • Wood Purchasing
  • Global Pulp & Fiber Operations

robert van de kerkhof (CCo) ist zuständig für:

  • Global Sales, Marketing & Business Development
  • Technical Customer Service & Quality Management
  • Innovation & Strategic R&D
  • Corporate Sustainability
  • Global Safety, Health & Environment (SHE)
  • Global Logistics

In den Verantwortungsbereich von Thomas riegler (CFo) fallen:

  • Global Finance & Controlling
  • Global Purchasing
  • Pulp Trading
  • Global IT
  • Global Risk Management

Lagebericht 2014

Segment Fibers

Allgemeine Entwicklung

Sehr gute Mengennachfrage nach allen Lenzing Faserprodukten bei allerdings unbefriedigenden Preisen charakterisierte den Geschäftsverlauf im Jahr 2014. Dabei war das erste Halbjahr von weiter kontinuierlich sinkenden Lenzing Faserdurchschnittspreisen geprägt. Ab Jahresmitte gelang erstmals seit über zwei Jahren trotz anhaltend schwieriger Marktverhältnisse eine Stabilisierung der Faserdurchschnittspreise.

Lenzing erwirtschaftete bei voller Auslastung aller Faserkapazitäten einen neuen Rekordabsatz von 960.000 Tonnen (nach 890.000 Tonnen). Mit 664.000 Tonnen im textilen Bereich (nach 621.000 Tonnen) sowie 297.000 Tonnen bei Nonwovens (nach 269.000 Tonnen) wurden in beiden Absatzbereichen neue Rekordwerte erzielt. Dazu trug nicht nur eine sehr gute Mengenentwicklung an den Viscosefaser-Produktionsstandorten bei, der Mengenzuwachs konnte vor allem im Spezialitätenbereich durch die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Faserwerkes am Standort Lenzing (Oberösterreich) erzielt werden. Hinzu kamen höhere Produktions- und Verkaufsmengen bei Lenzing Modal® sowie Lenzing FR®. Dagegen fiel die Produktionsmenge am Viscosefaser-Produktionsstandort in Nanjing (China) aufgrund einer für die gesamte Industrieregion Nanjing behördlich verfügten Drosselung der Industrieproduktion während der Dauer der Youth Olympics im Sommer 2014 niedriger aus als geplant. Die Lagerbestände der Lenzing Gruppe bewegten sich 2014 auf durchschnittlichem Niveau.

Der neue Verkaufsrekord war umso erfreulicher, da hohe Überkapazitäten, vor allem in China, den Markt beherrschten. Hinzu kamen die anhaltend niedrigen Zellstoffpreise, die das Preisniveau belasteten. Im zweiten Halbjahr setzte ein scharfer Rückgang der Baumwollpreise als Folge der Änderung der chinesischen Baumwollpolitik ein, wodurch der globale Fasermarkt weiter unter Druck kam. Als Folge des Rohölpreisverfalls gaben auch die Polyesterpreise massiv nach, ein zusätzlich stark belastendes Element für die Faserpreise.

Faserumsatz

Faserumsatz

Faserabsatzmengen

Faserabsatzmengen nach Kernmärkten

Lagebericht 2014

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Der Rekordabsatz führte bei den Umsatzerlösen nach Segmentberichterstattung 2014 im Segment Fibers aufgrund des niedrigen Preisniveaus nur zu einer leichten Steigerung auf EUR 1.755,6 Mio (nach EUR 1.754,5 Mio im Jahr zuvor). Das Segment-EBITDA stieg auf EUR 223,2 Mio (nach EUR 205,7 Mio). Die EBITDA-Marge im Segment Fibers kam bei 12,7% zu liegen (nach 11,6% im Vorjahr).

Die Lenzing-Faserverkaufspreise gingen sowohl im Absatzbereich Textile Fibers als auch bei Nonwoven Fibers im ersten Halbjahr 2014 gegenüber Jahresende 2013 weiter zurück, konnten aber in beiden Absatzbereichen ab dem dritten Quartal wieder klar stabilisiert werden. Der verbesserte Produktmix infolge des Hochfahrens der neuen TENCEL® Faserproduktion in Lenzing schlug sich im vierten Quartal 2014 sowohl bei Textile als auch bei Nonwoven Fibers in gegenüber den Vorquartalen erstmals wieder leicht verbesserten Lenzing Faserverkaufspreisen nieder. Die unterjährige Volatilität war bei den konjunktursensitiven Textilfasern deutlich größer als bei Nonwovens. Gegen Jahresende 2014 näherte sich das Lenzing-Faserdurchschnittspreisniveau im Bereich Textile Fibers dem in den Vormonaten klar höheren Preisniveau bei Lenzing Nonwovens-Fasern an.

Aufgrund der geänderten mittelfristigen Markterwartungen wurde vom Bau eines Viscosefaserwerks in Indien nun Abstand genommen. Die bisher erworbenen bzw. in Bau befindlichen Anlagen wurden bereits im Konzernabschluss 2013 wertberichtigt. Niedrigere Preiserwartungen für Viscosefasern führten bei den Tochtergesellschaften PT. South Pacific Viscose (Indonesien) und Lenzing Nanjing Fibers (China) zu Anpassungen der Firmenwerte und anderen immateriellen Anlagen und Sachanlagen (s. dazu auch Kapitel Entwicklung der Lenzing Gruppe und die Notes 19 und 20 im Konzern-Anhang der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014).

TENCEL® Faseranlage in Lenzing erfolgreich angefahren

Die neue TENCEL® Jumbo-Faserproduktionsanlage am Standort Lenzing (Oberösterreich) wurde im Geschäftsjahr 2014 erfolgreich angefahren. Die Bauzeit betrug wie geplant rund zwei Jahre. Die Produktionsprozesse verliefen vom Start weg stabil und mit Beginn des zweiten Halbjahres konnten bereits erste Verkaufsmengen abgesetzt werden.

Erstmals wurde in diesem Werk eine einzige Produktionsstraße mit einer Jahres-Nennkapazität von 67.000 Tonnen installiert. Bisherige TENCEL® Produktionsstraßen sind mit 30.000 Tonnen Jahreskapazität nur halb so groß. In das neuartige Anlagendesign wurden die langjährigen Erfahrungen aus dem Betrieb der drei bestehenden TENCEL® Faserwerke der Lenzing Gruppe in Österreich, den USA und in Großbritannien integriert. Das neue TENCEL® Faserwerk in Lenzing repräsentiert damit die zweite TENCEL® Technologie-Generation. Durch das neue Design konnten die Investitionskosten mit rund EUR 150 Mio (rund EUR 2.200 je Tonne) auf einem überaus wettbewerbsfähigen Niveau gehalten werden. Gegenüber TENCEL® Faseranlagen der ersten Generation bedeutet dieser Technologiesprung de facto eine Drittelung der spezifischen Investitionskosten durch die neue Lenzing TENCEL® Technologie. Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme hat Lenzing seine globale Führungsrolle im Anlagendesign von Lyocell-Faseranlagen neuerlich unter Beweis gestellt.

Die TENCEL® Faserproduktion in Lenzing sichert heute bereits 140 neue, hochwertige Arbeitsplätze am Standort Lenzing.

Die TENCEL® Jahresnennkapazität der Lenzing Gruppe steigt mit der neuen Anlage von zuvor 155.000 Tonnen p.a. auf rund 220.000 Tonnen. Damit baut Lenzing seine unumstrittene Weltmarktführerschaft bei Lyocell-Fasern weiter aus.

Business Development

Im Rahmen der Neuausrichtung der Lenzing Gruppe auf eine funktionale Organisationsstruktur wurde der konzernübergreifende Bereich Business Development mit Jahresbeginn 2014 neu geschaffen. Der Bereich umfasst rund 60 Mitarbeiter/innen und wird in die vier Unterbereiche Apparel (Bekleidung), Home Textiles, Nonwovens sowie New Business Development & Technical unterteilt. Interimsmäßiger Leiter ist Vorstand Robert van de Kerkhof (CCO).

Die neue Gestaltung der Organisation verfolgt zwei zentrale strategische Ziele: Erstens soll intern das Business Development Team enger mit den Bereichen Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung vernetzt werden. Zweitens sollen gezielte Marketingstrategien für die einzelnen Unterbereiche aufgebaut werden, um die Gesamtstrategie besser umzusetzen und so effizienter am Markt tätig sein zu können.

Für das Business Development wurden vor diesem Hintergrund vier Kernaufgaben definiert:

  • Den Marktanteil bei den bestehenden Kunden erhöhen.
  • Den Markt mit bestehenden Produkten weiterentwickeln ("Marktentwicklung"), z.B. durch Erschließung neuer Absatzregionen und Länder oder auch neue Anwendungen der Fasern.
  • Bei bestehenden Kunden neue Produkte absetzen ("Produktentwicklung"), z.B. Kunden ansprechen, die bisher nur Lenzing Modal®, aber noch nicht MicroModal® oder Lenzing Modal® COLOR verarbeiten. Weitere Beispiele für Produktentwicklungen sind etwa auch die Entwicklung von Matratzenschaum mit TENCEL® Pulver; TENCEL® Kurzschnitt für feuchtes Toilettenpapier oder Gemüseverpackungsnetze aus Lenzing Modal® COLOR.
  • Mit neuen Kunden neue Produkte auf den Markt bringen ("Diversifikation").

Mit den Spezialfasern TENCEL® und Lenzing Modal® hält die Lenzing Gruppe heute bereits eine starke Marktposition. Mit Neuentwicklungen kann Lenzing dem Trend der Modebranche in Richtung "Weichheit" optimal entsprechen. Neben Applikationen im Denim- und Strickbereich lag 2014 ein weiterer Entwicklungsfokus auf den Kombinationen von TENCEL® A100 mit Wolle für Sportbekleidung sowie MicroModal® in der AirJet-Anwendungstechnologie.

Lagebericht 2014

New Business Development & Technical

Neu installiert wurde außerdem der Bereich New Business Development (NBD). Das Mandat von NBD umfasst das systematische Auffinden und Bearbeiten margenattraktiver Marktnischen.

Basierend auf einer ausgeprägten technischen Kompetenz werden Applikationsinnovationen mit TENCEL® sowie Lenzing Modal® erarbeitet. Aus Marktsicht werden die faserbezogenen "value propositions" definiert und in Kooperation mit Forschung & Entwicklung sowie Sales realisiert. Die Arbeitsbereiche von NBD sind breit angelegt: technische Beschichtungsgewebe, TENCEL® in Schuhen (Projekt: shoe complete) sowie nachhaltige Agrarschnüre. Bei bioabbaubaren Obst- und Gemüseverpackungsnetzen wurde der Markteintritt erfolgreich umgesetzt, wofür die Lenzing Gruppe mit Innovationspreisen ausgezeichnet wurde.

TENCEL® Kurzschnittfasern sind in unterschiedlichen Anwendungen erfolgreich positioniert. Die fibrillierende Faser eignet sich ausgezeichnet für Filtrations- und Separationsanwendungen. Stabile, attraktive Marktnischen konnten für die Kurzschnittfasern aus Grimsby mit Schnittlängen zwischen 6 und 10 mm etabliert werden. Diese Kurzschnittfasern werden meist auf speziellen Nassvliesmaschinen im sogenannten "Wet-Laid-Verfahren" verarbeitet.

In der zweiten Jahreshälfte zog die Nachfrage nach der inhärent schwer entflammbaren Lenzing FR® Faser spürbar an. Neben den öffentlichen Bedarfsträgern wie Polizei und Militär konnte auch das Interesse im Bereich der industriellen Schutzbekleidung deutlich gesteigert werden. Faserinnovationen wie die neue Palette spinngefärbter Lenzing FR® Fasern trugen zum positiven Gesamtbild zusätzlich bei.

Spezialapplikationen wie TENCEL® Flock für Verpackungsoberflächen und für Textilien mit "Samt-Look" sowie TENCEL® Verstärkungsfasern für thermoplastische Kunststoffe werden im Laufe des Jahres 2015 vorerst in den europäischen Markt eingeführt werden.

Bereich Textile Fibers (Fasern für Textilien)

Am Absatzmarkt für Standard-Viscosefasern im Textilbereich setzte sich der schwache Preistrend des vergangenen Jahres fort. Tatsächlich erhöhte sich 2014 sogar der Preisdruck infolge der anhaltenden Überkapazitäten in China und des schwach ausgefallenen globalen Konjunkturaufschwungs. Die Mengennachfrage blieb aber stark und legte auch 2014 weiter zu.

Im Bereich Apparel (Bekleidung) steuerte die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 durch Erschließung und Forcierung neuer Märkte sowie durch verstärkte Verkaufsaktivitäten bei Spezialfasern der weiter rückläufigen Preisentwicklung bei Standardfasern entgegen.

Vermarktungsschwerpunkt TENCEL®

Unter den Spezialfasern entwickelte sich die TENCEL® Verkaufsmenge für den Apparel-Einsatz mit einer Steigerung von 30% gegenüber 2013 besonders erfreulich. Diese Entwicklung steht im Einklang mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Faserwerkes am Standort Lenzing. Für die Vermarktung der zusätzlichen TENCEL® Mengen wurde im Apparel-Bereich das "Natural Connection"-Programm intensiviert, das auf die Mischung von Baumwolle mit TENCEL®, etwa bei Denim-Stoffen oder Hemden, abzielt. Insbesondere der Einsatz von TENCEL® in Denim-Applikationen entwickelte sich 2014 sehr positiv. Auf der führenden Messe, der PV Denim, verwendeten im Jahr 2014 bereits zwei Drittel der Aussteller TENCEL® in ihren Kollektionen.

Bereits 2013 wurde durch die Kombination von TENCEL® und der INVISTA-Technologie LYCRA® mit dualFX® eine einzigartige Lösung zur Verbesserung der Formstabilität von Denim-Stoffen entwickelt. Im Geschäftsjahr 2014 wurde die INVISTA-Marke COOLMAX® mit TENCEL® kombiniert und damit eine weitere innovative Zusammenarbeit bei Denim-Stoffen im Sportbereich umgesetzt.

Darüber hinaus lag ein Vermarktungsschwerpunkt auf dem Einsatz von TENCEL® im Strickbereich und bei Industriewäsche. Mit der nicht-fibrillierenden Faser TENCEL® A100 konnte sich Lenzing außerdem erfolgreich im Activewear-Bereich positionieren. Insgesamt zeigte sich auch im Geschäftsjahr 2014, dass die einzigartigen Eigenschaften von TENCEL® Fasern eine nachhaltige Erweiterung des Anwendungsbereichs der Spezialfaser ermöglichen.

Die Preisprämien für TENCEL® gegenüber Standard-Viscosefaser waren das gesamte Jahr über erfreulich, wenngleich im zweiten Halbjahr aufgrund von Bemusterungen und der Erschließung neuer Marktsegmente ein leichter Rückgang feststellbar war.

Deutliche Zuwächse bei MicroModal®

Verkaufsmengensteigerungen verzeichnete auch die Spezialfaser Lenzing Modal®. Hier konnte 2014 ein neuer Absatzrekord erreicht werden. Durch verstärkte Verkaufs- und Marketingaktivitäten konnte vor allem der Absatz von MicroModal® angehoben werden. Auch die Nachfrage nach der spinngefärbten Modalfaser Lenzing Modal® COLOR entwickelte sich positiv.

Der Absatz der flammhemmenden Spezialfaser Lenzing FR® war 2014 ebenfalls erfreulich und lag mengenmäßig klar über dem Vorjahresniveau. Lenzing FR® konnte vor allem im Wachstumssegment industrielle Schutzbekleidung Erfolge erzielen. Basis für Lenzing FR® sind Modalfasern. Seit neuestem ist Lenzing FR® auch mit TENCEL® Fasern sowie unter der Marke Lenzing FR® COLOR als spinngefärbte Variante erhältlich.

Sowohl für TENCEL® als auch für Lenzing Modal® war im Apparel-Einsatzbereich 2014 der Hauptabsatzmarkt Asien, wobei vor allem das Türkei-Geschäft stark zulegen konnte.

Home & Interiors

Der Bereich Bettwäsche umfasst ca. 75% des gesamten Heimtextilgeschäfts bei Lenzing. Im Berichtsjahr wurden die Marketingaktivitäten in diesem Bereich weiter ausgebaut. Der Fokus liegt dabei auf TENCEL® und dessen Einsatz in verschiedenen Anwendungen rund um das

Lagebericht 2014

Bett – angefangen von Matratzen und Unterbetten bis hin zu Bettdecken und Bettwäsche. Ein breites globales Kundensegment zeigt, dass die Vorteile der TENCEL® Bettwäsche vom Endkonsumenten geschätzt und ausgebaut werden können. Weit über 100 Hersteller haben TENCEL® Bettwäsche in ihrem Sortiment und sind nach Lenzing Qualitätskriterien zertifiziert. Hierbei kommt der größte Anteil, 70% der Hersteller, aus Asien, 30% aus Europa und der Türkei. Ein wichtiger Vermarktungsschwerpunkt wurde 2014 am chinesischen Markt gesetzt und zeigt nun auch schon Erfolg. Heimtextilien aus TENCEL® oder Lenzing Modal® sind mittlerweile in den Regalen der zehn wichtigsten chinesischen Home Retail-Brands vertreten.

Das Vermarktungskonzept "Natural Connection" für Mischungen aus Baumwolle und TENCEL® findet nicht nur in der Bekleidung (Apparel), sondern auch im Bereich Heimtextil großen Anklang. Durch die Kombination beider Cellulosefasern ergeben sich viele Möglichkeiten, TENCEL® in relevanten Produkten zu platzieren und dadurch die TENCEL® Expansion weiter fortzusetzen.

Dementsprechend gab es 2014, insbesondere in den USA, Erfolge bei "Bed & Bath": ein großes TENCEL® Frottierwarenprogramm startete bei Target USA. Die patentierte "Handtuchfaser" Lenzing Modal® Loft konnte bei Walmart platziert werden.

Bereich Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe)

Der Nonwovens-Fasermarkt wies wie im vorangegangenen Geschäftsjahr auch 2014 attraktive Wachstumsraten auf, die klar über dem Durchschnitt des Fasermarkt-Wachstums lagen.

Wie in den Vorjahren nahm für Lenzing auch 2014 der Markt für Wischtücher (Wipes) den mengenmäßig größten Anteil im Nonwovens-Sektor ein. Weiterhin stark präsentierte sich der Markt in Nordamerika und Europa. Vor allem in den USA konnte Lenzing weiter zulegen. In Asien setzte sich der Wachstumstrend auch 2014 fort, was die zentrale Bedeutung dieses Marktes für Lenzing untermauert. Hier ermöglicht steigender Wohlstand in den Entwicklungsund Schwellenländern überdurchschnittliche Wachstumsraten.

TENCEL® auch im Nonwovens-Bereich erfolgreich

Die Weltmarktführerschaft bei TENCEL® manifestiert sich auch im Nonvowens-Bereich. So wurden im Geschäftsjahr 2014 erstmals auch am europäischen Markt TENCEL® Wipes unter dem Markennamen "Sweeps" eingeführt. Darüber hinaus wird mit TENCEL® Skin ein innovatives Produkt für kosmetische Gesichtsmasken angeboten, die vor allem am asiatischen Markt auf starke Nachfrage stoßen. Bei der INDEX™ Messe in Genf wurde Lenzing von der EDANA, dem internationalen Fachverband für die Nonwovens-Industrie, für die originellste Marketingkampagne bei TENCEL® Skin ausgezeichnet.

Mit TENCEL® als Kurzschnitt-Type ("short cut") ist Lenzing das in der Nonvowens-Branche immer zentraler werdende Thema "flushability", also das problemlose Entsorgen von Nonwovens-Produkten über das Abwasser, angegangen. Da viele Wisch- und Pflegetücher über die Toilette entsorgt werden und damit Verstopfungsprobleme in der kommunalen Kanalisation verursachen können, stellt die "flushable" Funktion der kurzen TENCEL® Fasern einen signifikanten Mehrwert dar.

Im Bereich der Hygieneartikel hat sich TENCEL® BIOSOFT als hydrophobe Lyocell-Faser-Type für den Einsatz bei Inkontinenzprodukten etabliert. Im Geschäftsjahr 2014 wurde dessen Überlegenheit gegenüber entsprechenden Polypropylen-Produkten in einer wissenschaftlichen Studie des österreichischen Forschungsinstituts Joanneum Research Forschungs-GmbH belegt.

Bereich Pulp (Zellstoff und Holz)

Der Funktionsbereich "Pulp Operations" versorgt die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit geeignetem Faserzellstoff. Faserzellstoff (Dissolving Wood Pulp) ist der wichtigste Einsatzstoff für die Erzeugung industriell hergestellter Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Die Lenzing Gruppe betreibt Zellstoffwerke am Standort Lenzing und in Paskov (Tschechien). Darüber hinaus bezieht Lenzing Zellstoff über langfristige Lieferverträge. Sowohl bei der Eigenproduktion als auch im Rahmen der externen Beschaffung berücksichtigt die Lenzing Gruppe neben betriebswirtschaftlichen vor allem auch ökologische und Life-Cycle-Aspekte.

Im Berichtsjahr setzte sich die Preiserosion am Markt für Dissolving Wood Pulp (Faserzellstoff) fort. Der Durchschnittspreis für Faserzellstoff sank nach den starken Rückgängen in den Jahren 2012 und 2013 im Geschäftsjahr 2014 um weitere 6% auf USD 840 je Tonne lufttrockenen Zellstoffs (2013: USD 892, 2012: USD 1.060). Aufgrund der anhaltend hohen Überkapazitäten am Weltmarkt für Faserzellstoff ist eine kurzfristige Erholung des Preisniveaus nicht absehbar.

Mit einer Gesamtproduktionsleistung von rund 554.000 Tonnen Faserzellstoff (2013: rund 523.000 Tonnen) konnte der Eigenversorgungsgrad der Lenzing Gruppe 2014 auf 52% leicht angehoben werden. Der restliche Bedarf wurde fast ausschließlich über bestehende langfristige Lieferverträge gedeckt.

Zellstoffproduktion in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien)

Am Standort Lenzing wurden im Berichtsjahr rund 296.000 Tonnen Zellstoff10 produziert. Das entspricht einer Steigerung von 1,1% im Vorjahresvergleich. Dieser Zellstoff wurde vollintegriert in der Faserproduktion Lenzing verarbeitet. Kleine Mengen wurden an externe Kunden verkauft.

Die Produktionsleistung in Paskov konnte 2014 um weitere 10% auf 258.000 Tonnen Faserzellstoff gesteigert werden. Im Geschäftsjahr 2013 war die Produktion zu 100% Faserzellstoff zur vorrangigen Deckung des Eigenbedarfs der Lenzing Gruppe umgestellt worden. Im Berichtsjahr wurden die betrieblichen Prozesse weiter optimiert. So konnte der Energie- und Rohstoffeinsatz nochmals deutlich verbessert werden. Große Fortschritte gab es auch bei der Produktion von höherwertigem TENCEL® Zellstoff.

Lagebericht 2014

Holz

Die Holzversorgung der beiden Lenzing Zellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) wurde im Jahr 2014 erneut durch ein entsprechendes Supply-Chain-Management abgesichert.

Die am Jahresanfang 2014 angespannte Versorgungslage wurde durch den milden, schneearmen Winter entschärft. In ganz Mitteleuropa konnte durchgehend in fast allen Höhenlagen Holz eingeschlagen werden. Südlich der Alpen kam es Anfang Februar 2014 zu wetterbedingten Schäden in der Forstwirtschaft und im Mai 2014 sorgten Sturmschäden in der Slowakei und in Tschechien für spürbare Zusatzmengen am Holzmarkt. Dazu kam im April 2014 der Stillstand einer österreichischen Zellstofffabrik, wodurch die Zellstoffproduktion und somit auch die Holznachfrage zurückgingen. Der dadurch reduzierte Holzverbrauch entsprach rund 8% der jährlichen von der gesamten österreichischen Zellstoff-, Papier- und Spanplattenindustrie eingesetzten Holzmenge.

Die gute Angebotssituation sorgte für stabile Beschaffungskosten in Österreich. Dementsprechend konnten bis Jahresende 2014 die Holzlager gut gefüllt werden.

Ein Großteil des von Lenzing gekauften Holzes ist nach PEFC und FSC zertifiziert. All jene Quellen, die nicht an solchen Systemen teilnehmen, werden laufend von den Holzeinkäufern oder von beauftragten Dritten geprüft. Damit ist sichergestellt, dass alle Holzlieferanten den strengen Prinzipien der konzernweiten Einkaufspolitik entsprechen.

Chemikalien

Im Chemikalienzukauf war das Geschäftsjahr 2014 sehr durchwachsen. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung in Europa und Asien war Lenzing mit Marktverwerfungen und strukturellen Veränderungen bei den Lieferanten konfrontiert. Trotzdem konnte Global Purchasing das volle Potenzial der globalen Zusammenarbeit ausschöpfen und somit den Marktbewegungen entgegentreten. Speziell der Einkaufszeitpunkt (Time of Buy) stellt bei Chemikalien einen wesentlichen Faktor dar.

Natronlauge

Natronlauge ist ein wichtiges Vorprodukt für die Viscosefaserproduktion und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Da Chlor für die Herstellung von PVC-Kunststoff verwendet wird und dieser vorwiegend in der Bauindustrie Anwendung findet, hat die Entwicklung der Bauwirtschaft einen maßgeblichen Einfluss auf die Nachfrage bzw. den Preis von Natronlauge.

In Europa gab es nur leichte Preissenkungen für Natronlauge im Geschäftsjahr 2014. Die europäischen Hersteller verzeichneten zwar einen robusten Auftragseingang für Chlor, die Nachfrage nach dem Nebenprodukt Natronlauge fiel allerdings geringer aus.

In Asien war das Bild zweigeteilt: In China blieb der Preis für Natronlauge aufgrund des starken Konkurrenzdrucks am lokalen Markt trotz Erhöhung der Energiepreise konstant. In Indonesien stieg der Preis aufgrund der monopolistischen Marktsituation und der staatlich verordneten Energiepreiserhöhung signifikant an.

Schwefel

Für die Lenzing Gruppe ist Schwefel ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Eigenproduktion von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Schwefel fällt als Nebenprodukt bei der Erdölraffination an. Je höher die Qualität des Rohöls, desto geringer der Anteil des daraus gewonnenen Schwefels.

Der Schwefelpreis stieg ab der zweiten Hälfte 2014 erstmals seit Mitte 2012 wieder kontinuierlich an. Preistreiber war die globale Düngemittelindustrie, die im Jahr 2014 expandierte. Im Geschäftsjahr 2014 bewegte sich der Preis für Schwefelkohlenstoff seitwärts.

Bereich Energy

Der Bereich Energy sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstätten der Lenzing Gruppe weltweit. Der sorgsame Umgang mit Energie hat in der Lenzing Gruppe aus ökonomischen und ökologischen Gründen lange Tradition. Da die Zellstoff- und Faserproduktion ein sehr energieintensiver Prozess ist, kommt dem Bereich Energy eine sehr wichtige Rolle bei der Kostenoptimierung und Sicherstellung der Produktion zu.

Der europäische Strommarkt war im Jahr 2014 weiterhin von sinkenden Spot- und Terminmarktpreisen gekennzeichnet. Auch beim Erdgas-Spotpreis in Europa gab es, bedingt durch die warmen Wintermonate 2013/2014, im Berichtsjahr teilweise erhebliche Abschläge. Die Lenzing Gruppe bezieht den Großteil der benötigten Energie über Fixlieferverträge bzw. sichert Energiezukäufe zeitgerecht ab, weshalb das Unternehmen von der Entwicklung der Spotmärkte weitgehend unbeeinflusst blieb.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen 2014 weitgehend im Normalbetrieb mit sehr niedrigen Stillstandszeiten.

Standort Lenzing, Oberösterreich

Am Standort Lenzing wurden 2014 laufend Projekte zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung umgesetzt. Die Inbetriebnahme der neuen TENCEL® Faseranlage führte zu einer massiven Erhöhung des Energiebedarfes. Diese zusätzlichen Aufwendungen konnten allerdings durch effizienten Energieeinsatz und durch den vermehrten Einsatz von Reststoffen und festen Brennstoffen (Kohle) unter den geplanten Werten gehalten werden. Zur Absicherung der Eigenstromversorgung wurde im Berichtsjahr die Installation einer neuen Dampfturbine erfolgreich abgeschlossen.

Lagebericht 2014

Brennstoffmix am Standort Lenzing*

Biogene Brennstoffe und Reststoffe (CO2-neutral) Fossile Brennstoffe
82,5% 17,5%
Reststoffe/Klärschlamm Erdgas
24,9% 7,6%
Rinde/Sägespäne Kohle
8,8% 9,7%
Laugen Öl
48,8% 0,2%

*) inkl. RVL

Standort Heiligenkreuz, Burgenland

In Heiligenkreuz wurde 2014 in Zusammenarbeit mit einem österreichischen Energieversorger die Teilnahme der beiden Gasturbinen am Regelenergiemarkt erfolgreich eingeführt. Die Energieanlage in Heiligenkreuz ist die erste industrielle Anlage, welche am österreichischen Sekundärregelenergiemarkt teilnimmt. Die Anlage leistet damit einen Beitrag zur Stabilität des österreichischen Stromnetzes. Weiters konnte Lenzing daraus zusätzliche Erlöse lukrieren.

Standort Paskov, Tschechien

Die Inbetriebnahmen der Neuanlagen am Standort Paskov wurden bereits 2013 abgeschlossen. Dadurch wurde im Berichtsjahr ein noch effizienterer Anlagenbetrieb gewährleistet und die Stromerzeugung hoch gehalten. So konnte beispielsweise der Erdgaseinsatz am Sodalaugekessel durch Optimierungsmaßnahmen halbiert werden.

Standort Purwakarta, Indonesien

Am Standort Purwakarta wurde der Strompreis während des Geschäftsjahres 2014 in mehreren Stufen signifikant erhöht. Grund für die Erhöhung war die Reduktion der Subventionen für den staatsnahen Energieversorger. Es wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Eigenstromerzeugung anzuheben und somit dem höheren Strompreis entgegenzuwirken. Für das Geschäftsjahr 2015 sind weitere Optimierungsarbeiten geplant.

Standort Nanjing, China

In Nanjing konnten im Berichtszeitraum Adaptierungsarbeiten an einer bestehenden Dampfturbine erfolgreich durchgeführt werden. Die Eigenstromversorgung wurde so erhöht.

Vergleich der Energiequellen

*) inkl. RVL

Operational Excellence (OPEX): Lenzing baut Technologieführung aus

Kohle 29,0% 33,2% 9,7%

Unter dem Stichwort "Operational Excellence" (OPEX) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 ein gruppenweites Programm zur fortlaufenden Optimierung innerbetrieblicher Prozesse ins Leben gerufen. Ziel des Programmes ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen. Dabei werden sämtliche Produktionsbereiche sowie Schnittstellen zu benachbarten Abteilungen einbezogen.

Das Programm beruht auf drei Säulen:

  • Arbeitsverhalten nach universell gültigen Prinzipien
  • Anwendung von "World Class Operations Management" (WCOM), einem Management-Tool zur Umsetzung fortlaufender Verbesserungsprozesse auf allen Unternehmensebenen

Lagebericht 2014

Gruppenweiter Austausch bestmöglicher Technologien

In Zukunft wird OPEX nicht nur eine engere Verbindung zwischen den Konzernstandorten herstellen, sondern auch die technischen Abteilungen noch besser vernetzen. So wird ein schnellerer Wissenstransfer garantiert, der auch den Schutz und Ausbau des proprietären Wissens der Lenzing Gruppe in der Produktion beinhaltet.

Die OPEX-Organisation besteht aus einem globalen Team, das die Arbeit kleiner, jedoch höchst effizienter, lokaler OPEX-Einheiten an den Produktionsstandorten koordiniert. Diese Einheiten stehen wiederum in engem Kontakt mit den lokalen Mitarbeitern (vom Arbeiter bis zum Management) und den lokalen Beratern.

Das Programm wurde bereits an den Produktionsstandorten Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien), Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (Großbritannien) gestartet. Erste Ergebnisse dieser Maßnahmen sind durch Einsparungen und Qualitätsverbesserungen bereits messbar.

Beschaffung (Procurement)

Die Beschaffung von Holz und Zellstoff in der richtigen Qualität und Menge für alle Zellstoffund Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes. Um auch in der Beschaffungspolitik den Grundsätzen der Nachhaltigkeit zu entsprechen, hat sich die Lenzing Gruppe eine klar definierte, konzernweite "Policy für Holz und Zellstoff" auferlegt, die im Berichtsjahr aktualisiert wurde.

Die "Policy für Holz und Zellstoff" der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, Holz und Zellstoff ausschließlich aus nicht umstrittenen Quellen zu beziehen. Darüber hinaus werden Lieferanten mit anerkannten Forstzertifizierungs-Programmen bevorzugt.

Umstrittene Quellen sind solche, deren Holz:

  • illegal geerntet wird;
  • aus besonders schutzwürdigen Wäldern stammt (mit eingeschlossen Urwälder und gefährdete Wälder bzw. Habitate mit gefährdeten Arten);
  • aus Plantagen stammt, die nach 1994 durch die Umwandlung nennenswerter Flächen von Naturwald entstanden sind bzw. einer nichtforstlichen Nutzung zugeführt wurden;
  • aus Wäldern oder Plantagen stammt, deren Bäume gentechnisch verändert wurden;
  • durch die Verletzung von Bürgerrechten, Rechten der indigenen Bevölkerung oder gesellschaftlichen Rechten gewonnen wird;
  • durch die Verletzung der IAO-Kernarbeitsnormen, wie in der Erklärung der IAO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit definiert, gewonnen wird.

Regelmäßige Risikoeinschätzungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstbewirtschaftung durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung der Policy.

Sollte Lenzing die Herkunft von Holz oder Zellstoff aus umstrittenen Quellen bekannt werden, wird der betreffende Lieferant unter Berücksichtigung einer angemessenen Vorbereitungszeit aus der Lieferkette entfernt.

Lenzing strebt langfristige Partnerschaften mit seinen Holz- und Zellstofflieferanten an und ist bemüht, das Geschäft persönlich bzw. direkt mit den Waldeigentümern bzw. Zellstoffproduzenten abzuwickeln.

Maßnahmen im Rahmen von excelLENZ

Im Zuge des Einsparungsprogrammes excelLENZ wurden auch im Einkauf eine Vielzahl kostensparender Maßnahmen und Optimierungen erfolgreich umgesetzt.

Insbesondere der Austausch von lokalen Marktinformationen, die Bündelung der Einkaufsvolumina sowie die Beobachtung von Rohstoff-Korrelationen haben dazu beigetragen, signifikante Einsparungen zu erzielen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Ergebnisverbesserung von Lenzing zu leisten.

Ausblick Segment Fibers

Das 2014 gestartete OPEX-Programm wird 2015 intensiviert und an allen Produktionsstandorten der Lenzing Gruppe voll implementiert werden. Damit optimiert Lenzing seine Kompetenz, Prozesse systematisch zu verbessern, um den steigenden Anforderungen der Kunden bestmöglich zu entsprechen.

Lagebericht 2014

Segment Lenzing Technik

Die Lenzing Technik besteht im Wesentlichen aus der Lenzing Technik GmbH und deren Tochterunternehmen Lenzing Engineering & Technical Services (Nanjing) Co., Ltd. und LENO Electronics GmbH. Lenzing Technik bietet Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Engineering und Contracting, Mechanische Fertigung und Industrieservice sowie Automation und Mechatronik an und realisiert Projekte, Equipment-Lieferungen und Dienstleistungen auf globaler Basis.

Im Jahr 2014 verzeichnete die Lenzing Technik einen merklichen Umsatzerlös- und Ergebnisrückgang. Dafür waren auch die an die aktuelle Marktlage angepassten Investitionen innerhalb der Lenzing Gruppe verantwortlich.

Die Gesamtumsatzerlöse des Segments Lenzing Technik des Jahres 2014 beliefen sich auf EUR 90,8 Mio, nach EUR 125,1 Mio im Jahr 2013. Davon entfielen EUR 43,6 Mio auf Umsatzerlöse mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 49,5 Mio im Jahr 2013). Das EBITDA nach Segmentberichterstattung betrug EUR 3,1 Mio nach EUR 9,1 Mio im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik zum 31. Dezember 2014 war mit 646 Mitarbeitern (inkl. Lehrlingen) gegenüber 712 zu Jahresende 2013 durch den Rückgang des Geschäftsvolumens bedingt niedriger. Der Einsatz von Leiharbeitskräften wurde darüber hinaus deutlich stärker reduziert.

Engineering und Contracting

Im Geschäftsfeld Engineering und Contracting bietet Lenzing Technik Engineering- und Projektleistungen sowie Apparate- und Sondermaschinenbau für Industriekunden an. Das Geschäftsfeld umfasst die Bereiche Viscose- und Fasertechnik, Umwelttechnik, Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik.

Der Bereich Zellstofftechnologie bietet weltweit Consulting- und Engineeringleistungen für die Zellstoffindustrie an und realisiert Projekte für die konzerneigenen Zellstoffwerke in Lenzing und Paskov.

Der Bereich Viscose- und Fasertechnik entwirft und fertigt die Faserproduktionsanlagen der Lenzing Gruppe und trägt derart maßgeblich zur Absicherung der Innovations- und Marktführerschaft der Lenzing Gruppe bei.

Im Bereich Umwelttechnik liegt der Tätigkeitsschwerpunkt auf verschiedenen Technologien zur Reduktion und Eliminierung von belasteten Abgasen und Abwässern in industriellen und kommunalen Anwendungen.

Der Bereich Filtrations- und Separationstechnik konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seine starke Weltmarktposition weiter festigen und erfolgreich sein weltweites Vertriebsnetz weiter ausbauen. Neue Anwendungen der Produkte dieses Bereichs, wie z.B. in der Zuckerindustrie, bieten ein attraktives Potenzial für den weiteren Ausbau des Geschäfts.

Das Geschäftsfeld Engineering und Contracting verzeichnete im Jahr 2014 aufgrund geringerer Konzernprojekte einen Rückgang. Lenzing Technik konnte in jedem Bereich größere Projekte bei externen Kunden akquirieren und das Geschäft am externen Markt in Summe leicht ausbauen, die reduzierte Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe damit aber nicht vollständig kompensieren.

Mechanische Fertigung und Industrieservice

Im Geschäftsfeld Mechanische Fertigung und Industrieservice bietet die Lenzing Technik Leistungen als Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen an. Im Geschäftsjahr 2014 lag der Vertriebsfokus auf dem externen Markt. Der Bereich Mechanische Fertigung, aber insbesondere auch der Bereich Industrieservice konnten die starke Nachfrage externer Kunden für sich nutzen. In der Lenzing Gruppe trug dieses Geschäftsfeld maßgeblich zur erfolgreichen Realisierung des neuen TENCEL® Faserwerkes am Standort Lenzing bei.

Der Bereich Blechtechnik konnte seine externe Marktposition trotz eines schwierigen Marktumfeldes annähernd halten. Rückgänge im internen Geschäft resultieren ebenfalls aus der reduzierten Investitionstätigkeit am Standort.

Automation und Mechatronik

Im Geschäftsfeld Automation und Mechatronik ist Lenzing Technik als Spezialist für herstellerunabhängige Automatisierungslösungen für die Prozess- und Fertigungsindustrie sowie die Assemblierung mechatronischer Geräte und Fertigung von elektronischen Baugruppen positioniert.

Im Bereich Prozessautomation konnte der Umsatz mit externen Kunden 2014 gesteigert und das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verbessert werden. Aufgrund der deutlich reduzierten Investitionen in der Lenzing Gruppe verzeichnete aber auch dieser Bereich in Summe einen Umsatzrückgang.

Ausblick Lenzing Technik

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2015 liegt der Fokus auf der ergebnisseitigen Optimierung des externen Geschäftes. Das Volumen im internen Geschäft wird aufgrund des unverändert laufenden Kosteneinsparungsprogrammes weiter zurückgehen. Mit innovativen Produkten und Lösungen sowie einer verstärkten Vertriebsaktivität bei externen Kunden soll der Auftragsrückgang seitens der Lenzing Gruppe teilweise kompensiert werden.

Neuordnung technische Bereiche

Um dem deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit im Lenzing Konzern sowie am externen Markt gerecht zu werden, wurde im März 2015 die im November 2014 angekündigte Neuord-

Lagebericht 2014

nung der technischen Funktionen der Lenzing AG sowie die Repositionierung der Tochtergesellschaft Lenzing Technik vom Aufsichtsrat genehmigt.

Der Bereich Technische Services der Lenzing Gruppe soll künftig in vier Abteilungen zusammengefasst werden: Zentrale Faser-Instandhaltung mit Planung und Werkstätten, Globale Automation, Globales Engineering sowie die Lenzing Technik GmbH. Lenzing Technik wird marktorientiert innerhalb der Technischen Services geführt und wird sich künftig auf externe Fertigung & Industrieservices, Filtration & Separation sowie Zellstoff-Engineering konzentrieren. Der Vorstand wurde vom Aufsichtsrat ermächtigt, für alle anderen technischen Einheiten, die nicht zum Lenzing Technik Kerngeschäft gehören, neue Eigentümerstrukturen zu sondieren.

Durch all diese Maßnahmen werden weitere Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen im technischen Bereich von rund 15% angestrebt.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der jüngsten Entwicklungen am Weltfasermarkt und die damit zusammenhängenden Risiken für den Lenzing Konzern siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld/Weltfasermarkt. Eine Darstellung der Maßnahmen zur Reduktion des für Lenzing relevanten Substitutionsrisikos ist in Abschnitt I. Substitutionsrisiko angeführt.

Der Zellstoffmarkt bewegte sich im Berichtsjahr weiter nach unten auf ein Preisniveau von ca. 840 USD pro Tonne. Dadurch reduzieren sich die Vorteile der Zellstoffintegration sowie der langfristigen Lieferantenverträge von Lenzing (der Eigenversorgungsanteil inkl. langfristiger Lieferverträge liegt bei ca. 90%). Die Zellstoffversorgung der Lenzing Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2015 als gesichert. Erwartete Importzölle in China können die Kostensituation für das Faserwerk in Nanjing (China) negativ beeinflussen.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien und Energie haben sich 2014 aufgrund der konjunkturbedingten schwachen Nachfrage weiter leicht nach unten bewegt. Risiken in Folge von starken Preissteigerungen werden kurzfristig nicht erwartet. Im Energiesegment werden für 2015 trotz eines sehr niedrigen Ölpreises keine nennenswerten Kostensenkungen erzielt. In Indonesien können steigende Stromkosten aufgrund des Wegfalles staatlicher Stützungen zu höheren Preisen für Natronlauge führen.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing vom Anstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro. Gegenläufig könnten sich weitere Abschwächungen der Tschechischen Krone auswirken. Liquiditätsrisiken werden für 2015 unter anderem aufgrund des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.

Betriebliche Risiken sowie Umwelt- und Haftungsrisiken stellen ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden daher hoch eingestuft. Im Geschäftsjahr 2014 gab es keine wesentlichen Schadensfälle.

Sämtliche Großprojekte inklusive der neuen TENCEL® Fasergroßanlage am Standort Lenzing wurden im Berichtsjahr planmäßig abgeschlossen.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm jeweils zugeordneten Einheiten übernehmen gemeinsam mit den Leitern dieser Abteilungen umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten Kontrollsystems. Lenzing hat 2014 auf eine funktionale Organisation umgestellt, um vor allem für den steigenden Wettbewerb in Asien in Zukunft besser positioniert zu sein. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing betreibt ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®11 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das EBITDA berücksichtigt.

Risikominderung

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Lagebericht 2014

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken ergibt sich aufgrund der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG bereits zum dritten Mal von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG, http://www.lenzing.com/nc/konzern/investor-center/corporategovernance.html, hinterlegt.

Das Management bespricht in regelmäßigen Sitzungen die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Verkaufsbesprechungen gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in 5 Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

I. Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Am Weltfasermarkt herrschen nach wie vor ein hohes Überangebot an Baumwolllagerbeständen sowie Überkapazitäten bei Viscosefasern, welche eine Fortsetzung des starken Preisdrucks auf die gesamte Faserindustrie auch im Jahr 2015 erwarten lassen.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der durch den weiteren Ausbau der TENCEL® Faserproduktion weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produkt-Diversifikation.

Dem Substitutionsrisiko für cellulosische Fasern wird durch Lenzings langfristige Technologiekompetenz und einer soliden Absatzbasis in den verschiedenen Marktsegmenten entgegengewirkt.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Kundenforderungen hat sich im Zuge des schwierigen Marktumfeldes erhöht.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von industriell gefertigten (man-made) Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils ihres globalen Produktportfolios (Viscosespezialitäten, mehr Lenzing Modal® und TENCEL® Faser).

Lagebericht 2014

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management and Compliance, die eine entsprechende Beratungsleistung und Risikoeinschätzung durchführt.

II. Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Bei Zellstoff und Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei rund 90%. Preisschwankungen werden durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.

Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank modernster Produktions- und Umweltanlagen sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe, interne Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

III. Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den USD, CNY, JPY und CZK (Verweis Abschnitt V. Verwendung von Finanzinstrumenten). Dieses Risiko wird durch eine vom Vorstand jährlich genehmigte Absicherungsstrategie vermindert. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe verteilt ihre liquiden Mittel aus Risikogründen auf eine Vielzahl von Banken. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und deren negative Auswirkung werden durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Kontrahentenrisikolimit begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst.

Lagebericht 2014

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation und einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex (Code of Conduct).

IV. Personelle Risiken

Nachfolgeplanung/qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

V. Sonstige Risiken

Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die neue TENCEL® Jumbo-Produktionsanlage am Standort Lenzing wurde im Berichtsjahr erfolgreich in Betrieb genommen. Die Lenzing Gruppe könnte mit dem Risiko konfrontiert werden, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweist und eine volle Ausnutzung der Produktionskapazitäten nicht gewährleistet wäre. Überdies bezieht die Lenzing Gruppe große Mengen an Zellstoff von ihren beiden Zellstoffproduktionsstandorten. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand.

Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft und vom Treasury laufend überwacht werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, CNY, JPY und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management und Treasury statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 47,06% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Lagebericht 2014

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise resultieren.

Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal Management & Group Compliance sorgt mit der Weiterentwicklung des Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind und welche vorbeugen, dass keine gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen begangen werden. Die Abteilung Legal Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden

Lagebericht 2014

compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter/innen geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrats, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaften verfügen über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Konzerns im Geschäftsjahr 2015 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Der Anspruch, Innovationsführer der Branche zu sein und zu bleiben, ist ein zentraler Teil des Selbstverständnisses der Lenzing Gruppe. Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten globaler technologischer Vorreiter für eine ökologisch verantwortliche und gleichzeitig profitable Cellulosefaserproduktion.

Viele Innovationen werden gemeinsam mit den Kunden, aber auch mit Partnern von externen Forschungsstellen oder universitären Einrichtungen entwickelt. Die Lenzing Gruppe hat rund 1.400 Patentanmeldungen und Patente aus 248 Patentfamilien in 63 Ländern. Die Mehrheit davon betreffen die Lyocell-Faser TENCEL® und umfassen sowohl Technologie- als auch Applikationspatente.

Am Standort Lenzing forscht ein international anerkanntes, rund 160 Mitarbeiter/innen umfassendes Expertenteam an den neuesten Entwicklungen im Faserbereich. Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Ausgaben für F&E, berechnet nach Frascati, EUR 20,6 Mio (nach EUR 31,1 Mio im Vorjahr). Der Rückgang ist auf Effizienzsteigerungen, geringere Investitionen und einen stärkeren Fokus auf Value-Aspekte zurückzuführen. So konnten Einsparungen durchgeführt werden, ohne dabei die Leistungsfähigkeit des F&E-Teams zu reduzieren. Die Höhe der F&E-Ausgaben bleiben im Branchenvergleich weiterhin ein Spitzenwert – sowohl gemessen am Umsatzanteil als auch in absoluten Zahlen. Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, rund 1,5% des Umsatzes in F&E zu investieren, um langfristig die Innovationsführerschaft in der man-made Cellulosefaserindustrie abzusichern.

Neuaufstellung im Rahmen der Umorganisation

Im Rahmen der Umorganisation der Lenzing Gruppe wurden auch die Entwicklungsabteilungen der Business Units mit Anfang 2014 wieder zu einer zentralen Forschung zusammengefasst, die nun direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die Abteilung Innovation and Strategic R&D gliedert sich in die zwei großen Einheiten Process Technology & Chemistry und Product R&D, weiters ist die gesamte F&E-Infrastruktur (Pilotanlagen, Technika und Labore) in einer eigenen Einheit organisiert. Ergänzt wird die Forschung durch ein ebenfalls neu geschaffenes Project Management Office.

Dieses ist auch für die Implementierung und Betreuung des neu geschaffenen Innovationsprozesses zuständig. An dessen Anfang steht eine Idee, die von den Mitarbeiter/innen im System registriert wird. Diese wird bewertet (sowohl nach technologischen als auch nach wirtschaftlichen Aspekten) und gegebenenfalls eine Feasability Phase gestartet (vom Umfang begrenzt). Auf Basis der hier erhaltenen Ergebnisse wird entschieden, ob ein "vollständiges" Projekt gestartet wird – auch nach Maßgabe der vorhandenen Ressourcen. Das neu etablierte Projektmanagement enthält hierfür auch ein Tool zur Priorisierung von Projekten (anhand von definierten Kennwerten). Im Laufe der Projektbearbeitung wird auch bereits jene Abteilung eingebunden, die die Ergebnisse umsetzen soll (Produktion, Business Development, Sales, etc.) um eine effiziente Übergabe, Integration und Umsetzung zu gewährleisten.

Lagebericht 2014

Durch das neue Projektmanagementsystem, das die Projektleiter/innen auch bei der Abwicklung der laufenden Projekte unterstützt sowie die F&E auf einen Bereich konzentriert, können Forschungsprojekte nun sehr effizient abgehandelt werden. Zusätzlich wurden Schnittstellen zu anderen Abteilungen definiert, um auch diese in die Entwicklungen einzubinden und entsprechenden Austausch zu fördern.

Kooperationen

Neben dieser internen Zusammenarbeit gibt es auch eine Reihe von Kooperationen mit externen Partnern. Dies umfasst sowohl Firmen als auch Forschungsinstitute und Universitäten, wobei mit vielen Partnern bereits langjährige Kooperationen bestehen. Ein bedeutender Anteil der F&E wird auch im Rahmen von geförderten Projekten (etwa durch die FFG oder auch im Rahmen von EU-Programmen) abgehandelt. Die gewährten Förderungen stellen eine wichtige Stütze für die Forschung der Lenzing AG dar.

Schwerpunkte im Berichtsjahr

Ein Schwerpunkt 2014 war auch für die Forschung die Inbetriebnahme der neuen 67kt TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing. Die erfolgreiche Entwicklung dieser Anlage basiert letztlich auf der jahrzehntelangen Weiterentwicklung der Lyocell-Technologie durch die Lenzing F&E, die auch die Inbetriebnahme begleitet hat.

Darüber hinaus stellte die Lenzing F&E ihre Kompetenz im Rahmen der Aufwertung der Zellstoffproduktion im Werk Paskov unter Beweis. Neben einer kontinuierlichen Verbesserung der Qualität galt hier ein weiterer Fokus der Optimierung und Schließung von Kreisläufen.

Auf Seiten der Produktentwicklung konnte der erhöhte Tragekomfort von Hygieneprodukten mit TENCEL® Fasern (anstatt synthetischen Fasern) im Rahmen einer Probandenstudie nachgewiesen werden. Diese Studie musste umfangreich geplant, in der Durchführung betreut und abschließend ausgewertet werden, um zu den erhaltenen signifikanten Ergebnissen zu kommen.

Ein weiteres Highlight ist die Markteinführung der neuen schwer entflammbaren Faser TENCEL® R100 – damit ist zum ersten Mal eine inhärent flammhemmende Faser auf Basis der TENCEL® Technologie kommerziell erhältlich.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Lenzing Gruppe

Die Produkte der Lenzing Gruppe, industriell hergestellte Cellulosefasern, basieren auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Nachhaltiges Wirtschaften ist bei Lenzing somit bereits durch die Rohstoffbasis bedingt und wird im gesamten Konzern auf allen Ebenen konsequent gelebt.

Die Lenzing Gruppe bekennt sich seit vielen Jahren zu den Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung. Wirtschaftliches Handeln wird bei Lenzing gleichrangig mit der Berücksichtigung sozialer Ausgewogenheit und der Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen betrachtet. Im Mittelpunkt des nachhaltigen Handelns stehen eine langfristig wettbewerbsfähige Wertschöpfung in der Produktion sowie eine möglichst schonende Nutzung der Ressourcen.

Das Nachhaltigkeitsmodell der Lenzing Gruppe

Viele Konsument/innen und damit auch die Partner der textilen Wertschöpfungskette bis hin zu den Marken und dem Einzelhandel, interessieren sich immer mehr dafür, aus welchen Materialien die Produkte bestehen, die sie kaufen. Sie wollen die Produkte guten Gewissens verwenden können und fordern hohe Standards. Nachhaltigkeit ist daher für die Lenzing Gruppe ein wichtiges Thema, das für die weitere Unternehmensentwicklung von zunehmender Bedeutung ist.

Mit der Schaffung des neuen Corporate Centers "Corporate Sustainability", das direkt an den Vorstand (Chief Commercial Officer) berichtet, wurde im Berichtsjahr der stetig steigenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit auch organisatorisch Rechnung getragen. Das interne

Lagebericht 2014

Nachhaltigkeits-Netzwerk wurde im Geschäftsjahr 2014 weiter ausgebaut und verdichtet. Es versorgt das Corporate Center quer über alle Funktionen mit einer Vielzahl von Informationen. Die internen Netzwerkpartner kommen aus den verschiedenen für das Thema Nachhaltigkeit relevanten Bereichen, von der Produktion über Bereiche wie Safety, Health & Environment, Human Resources und Corporate Communications bis hin zu Produktverantwortlichen und Teammitgliedern aus dem Innovationsbereich.

Um das Thema Nachhaltigkeit in Lenzing weiter zu verankern und breiter zu diskutieren, wurde im Oktober 2014 der erste globale Nachhaltigkeitstag der Lenzing Gruppe mit über 80 Top-Führungskräften der Lenzing Gruppe und internationalen Experten abgehalten.

Erster Lenzing Nachhaltigkeitstag: Vortragende aus Industrie, dem globalen Handel, der akademischen und der Finanzwelt sowie der Non-Profit-Organisation "Plant for the Planet" diskutierten die umfassende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit mit dem Topmanagement von Lenzing.

Peter Untersperger, CEO der Lenzing AG, unterstützt den handlungsorientierten Slogan von Plant for the Planet: "Stop talking, start planting!"

Verantwortung für die Menschen

Die Lenzing Gruppe ist global tätig, bezieht aber ihre Werte aus der europäischen Kultur und lebt diese an allen Standorten weltweit. Prinzipien wie Toleranz, Offenheit und Respekt gegenüber allen Menschen ungeachtet ihrer Herkunft gelten für Lenzing daher überall gleichermaßen. Soziales Bewusstsein und Engagement waren schon immer wichtige Bestandteile der wirtschaftlichen Aktivitäten. Lenzing hat dies als österreichischer Globalisierungspionier in Asien über Jahrzehnte hinweg bewiesen. Es entspricht zudem dem Selbstverständnis des Unternehmens, den Dialog mit den Mitarbeitern auch in schwierigen Zeiten stets auf einer fairen Ebene zu führen.

Die zuletzt schwierigen Entwicklungen auf dem globalen Fasermarkt und das in diesem Zusammenhang notwendige massive Kosteneinsparungsprogramm stellten die Lenzing Gruppe im Berichtsjahr 2014 dabei vor besonders große Herausforderungen. Einsparungen in der Höhe von deutlich über EUR 100 Mio wurden zu einem Drittel durch die Reduktion der globalen Personalkosten erreicht.

Das Human Resources Team der Lenzing Gruppe nahm seine Verantwortung mit einem Konzept wahr, das für die verschiedenen Standorte maßgeschneiderte Implementierungen und Prozesse ermöglichte. Unter Berücksichtigung der jeweiligen kulturellen Hintergründe konnte so eine Vielzahl individueller Lösungswege erarbeitet werden. Der Personalabbau konnte somit weltweit ohne Rechtskonflikte umgesetzt werden. Auch am größten Standort Lenzing (Oberösterreich) gelang es, durch einen vom Unternehmen bereitgestellten Sozialplan sowie eine Vielzahl von individuell abgestimmten Maßnahmen und in intensiver Zusammenarbeit mit der Belegschaftsvertretung Kündigungen zu vermeiden. Die Mitarbeiterreduktion am Standort Lenzing löste somit keine nachhaltig negativen Effekte auf die Beschäftigung und die soziale Lage im Bezirk Vöcklabruck aus.

Verantwortung für die Umwelt

Lenzing Fasern leisten tagtäglich einen wichtigen Beitrag zu einem besseren und komfortableren Leben für viele Menschen; sei es in Bekleidung, in Heimtextilien, dem Gesundheitswesen oder im Hygiene- und Körperpflegebereich. Die Produkte von Lenzing sind dabei oftmals ein unverzichtbarer Teil der modernen Industriegesellschaft geworden. Ziel der Lenzing Gruppe ist es, diese Gebrauchsgüter unter größtmöglicher Schonung der Umwelt zu produzieren. Während die Viscosefaserindustrie in der Vergangenheit als umweltbelastend und ressourcenintensiv galt, hat Lenzing bewiesen, dass ihre Herstellung auch nachhaltig möglich ist. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert setzt Lenzing durch stetige Prozessverbesserungen, die Schließung von Chemikalienkreisläufen und modernste Abwasser- und Abluftbehandlung internationale Standards in der umweltfreundlichen Produktion von industriell gefertigten Cellulosefasern. Zudem verfolgt Lenzing eine strikte Holz- und Zellstoffpolitik, um zu gewährleisten, dass kein Holz aus kritischen Quellen zur Zellstoff- und Faserherstellung verwendet wird.

Mit der Aufstellung von konzernweit gültigen Umweltstandards verpflichtete sich die Lenzing Gruppe freiwillig zur Einhaltung bestimmter Umweltkriterien. Die Basis dafür bildete die Orien-

Lagebericht 2014

tierung an den strengen Richtlinien verschiedener internationaler Standards, wie beispielsweise dem EU Ecolabel.

EU Ecolabel

Lenzing war weltweit der erste Fasererzeuger, der 2002 mit dem Europäischen Umweltzeichen (EU Ecolabel) ausgezeichnet wurde. Aufgrund der strengen Vergabekriterien, verbunden mit einem hohen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit, ist das EU Ecolabel seither eine wichtige Benchmark für die Lenzing Gruppe.

Im Juni des Berichtsjahres wurden neue, noch strengere Kriterien für textile Produkte festgelegt. Die Lenzing Gruppe strebt eine Re-Zertifizierung im Jahr 2015 an.

Ecocert für TENCEL® Fasern der Standorte Heiligenkreuz und Mobile

Der Standard ECOCERT – Ecological & Recycled Textile Standard (ERTS) steht für umweltschonende Produktionsprozesse und hohe soziale Standards bei der Herstellung. Produkte, die mit dem ECOCERT Logo ausgezeichnet sind, weisen nach, dass diesen strengen Anforderungen durchgehend – vom Rohmaterial über die Produktion und den Vertrieb bis zum Ende des Produktlebenszyklus entsprochen wird.

Dieser ECOCERT Standard bietet Lenzing Kunden die Möglichkeit, sich mit TENCEL® vor allem im Bereich Hygieneprodukten, wie etwa bei Kosmetikwischtüchern, noch besser von ihren Mitbewerbern differenzieren zu können.

Am Standort Lenzing wurde im März 2014 eine eigens für diesen Standort neu konzipierte Abwasservorreinigungsanlage für das neue TENCEL® Faserwerk angefahren. Die Anlage ist seither unter Einhaltung der behördlichen Auflagen erfolgreich in Betrieb. Sie besteht aus einem Pufferbehälter, einer für die anfallenden Abwässer spezifischen Biologie mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken. Die beim TENCEL® Produktionsprozess anfallenden Abwässer werden nach der Behandlung in dieser speziell für den TENCEL® Prozess entwickelten biologischen Abwasservorreinigungsanlage in der Verbandskläranlage biologisch weiter gereinigt. Dadurch kann selbst mit den zusätzlichen Abwässern aus der neuen TENCEL® Faseranlage der bisherige Einleitungskonsens in den Fluss Ager eingehalten werden. Die Prozessabluft der TENCEL® Faserproduktion wird über ein zweistufiges Abluftwäscherprinzip gereinigt.

Durch Inbetriebnahme einer neuen Turbine konnte am Standort Lenzing die Energieeffizienz gesteigert werden.

Ein Projekt zur Minderung der Geruchsimmission der Reststoffverwertung Lenzing (RVL GmbH) wurde im Berichtsjahr positiv abgeschlossen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2014 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle, des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, wurde im Jänner 2015 erfolgreich absolviert.

Am TENCEL® Faserproduktionsstandort Heiligenkreuz (Burgenland, Österreich) wurde die Erweiterung der industriellen Kläranlage (IVA) mit einem geplanten Fertigstellungstermin im Zeitraum April/Mai 2015 in Angriff genommen. Durch Umbauten und Verbesserungen an den bestehenden Anlagen konnte die Energieeffizienz gesteigert werden.

Am Zellstoff-Standort in Paskov (Tschechische Republik) werden seit Mitte Jänner 2014 keine chlorhältigen Bleichchemikalien mehr verwendet. Das Werk in Paskov liefert nunmehr nachhaltigen Zellstoff in TCF ("totally chlorine free") Qualität. Damit laufen beide Zellstoffanlagen der Lenzing Gruppe auf absolut chlorfreier Basis, was eine Topleistung in Europa darstellt. Die Verbrennung von Kohle wurde seit Jahresbeginn eingestellt, wodurch eine deutliche Verbesserung der Luftqualität durch die Reduktion der Feststoff-Emission erreicht werden konnte.

Verantwortung für die Wirtschaft

Mit der erfolgreichen Implementierung des Kosteneinsparungsprogrammes excelLENZ hat die Lenzing Gruppe bewiesen, dass sie den Herausforderungen am Markt rasch und kraftvoll entgegentreten kann: Unter den gegebenen und anhaltenden schwierigen Marktbedingungen konnte mit der Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein respektables operatives Ergebnis erzielt werden. Dies konnte gelingen, weil rechtzeitig und wirksam reagiert wurde und ein Bündel von Maßnahmen gesetzt wurden, die den langfristigen Unternehmenserfolg in Zukunft sicherstellen sollen.

Langfristiges Denken ist seit jeher Bestandteil der Unternehmenskultur von Lenzing. Vertrauensvolle und für beide Seiten langfristig vorteilhafte Beziehungen prägen die Partnerschaften mit unseren Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern.

Diese Grundsätze von Lenzing wurden im herausfordernden vergangenen Jahr hart auf die Probe gestellt. Angesichts der massiven Verwerfungen am Fasermarkt und interner Reorganisations- und Kostensparmaßnahmen war es ein wichtiges Ziel, nicht nur mit den Mitarbeitern, die von der Personalreduktion betroffen waren, fair und offen umzugehen, sondern auch für die Kunden jederzeit ein verlässlicher Partner zu bleiben. Dabei gelang es, trotz der umfassenden internen Reorganisation die Verkaufsmenge zu steigern, die bestehenden Absatzmärkte abzusichern und neue zu erschließen.

Die Innovationsaktivitäten der Lenzing Gruppe bleiben trotz der massiven Sparmaßnahmen unverändert aufrecht, weil sie der Lenzing Gruppe die Basis für die Zukunft sichern. Die Forschung auf dem Gebiet der Lyocell-Technologie, alternative Rohstoffe und Recycling sind dabei Themen, denen im Sinne der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, des verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Rohstoffen und der nachhaltigen Produktion von Fasern uneingeschränkte Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Lagebericht 2014

Stakeholderdialog

Die internationale Textil- und Nonwovens-Industrie steht vor großen Herausforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und Herstellungsverfahren. In der globalisierten Wirtschaft von heute bedeutet dies auch Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu übernehmen.

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, orientiert sich die Lenzing Gruppe als führendes Unternehmen sehr eng an den Kundenbedürfnissen und arbeitet im Rahmen ihrer Push-Pull Marktstrategie intensiv mit allen Partnern der gesamten Wertschöpfungskette zusammen. So werden viele Faser- und Produktinnovationen gemeinsam mit Kunden und Partnern von externen Forschungsstellen oder universitären Einrichtungen entwickelt und im engen Dialog mit der Wertschöpfungskette gemeinsam kommerzialisiert.

Die Textil- und Nonwovens-Industrie ist der Überzeugung, dass die ökologischen und sozialen Herausforderungen in ihren globalen Wertschöpfungsketten nur gemeinsam und nicht von einzelnen Unternehmen gelöst werden können. Lenzing engagiert sich daher sehr stark in der Entwicklung globaler Nachhaltigkeitsstandards gemeinsam mit verschiedenen Interessengruppen der Industrie, Non-Profit Organisationen sowie in Initiativen der Europäischen Union. Um im Rahmen der Aktivitäten der Sustainable Apparel Coalition (SAC) eine nachhaltigere Textilindustrie zu schaffen, ist Lenzing aktiv an der Entwicklung des globalen Standards Higg Index 2.0 sowie an verschiedenen Projekten wie der Entwicklung von Recycling-Technologien für Bekleidung beteiligt. In der SAC arbeiten aktuell rund 140 der führenden Handelsketten, Marken- und Textilunternehmen, die insgesamt rund ein Drittel des Umsatzes der globalen Bekleidungsindustrie vertreten, gemeinsam daran, einen globalen Standard zu entwickeln, der es erlaubt, den gesamten Herstellungsprozess vom Rohstoff bis zum fertigen Bekleidungsstück zu bewerten. Ziel ist es, die Vision einer Industrie zu verwirklichen, die entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette keine unnötigen Umweltbelastungen hervorruft und einen positiven Einfluss auf die mit ihren Aktivitäten verbundenen Menschen und Gemeinschaften hat.

Als führendes Unternehmen im Bereich Zellstoff und man-made Cellulosefasern übernimmt Lenzing eine besondere Verantwortung bei der Beschaffung von Holz und Zellstoff, die die Basis der Lenzing Produkte bilden. Gemeinsam mit der kanadischen Non-Profit-Organisation Canopy und einer Arbeitsgruppe namens "Fashion and Textile Leaders for Forest Conservation", bestehend aus führenden Marken und Retailern, wird gemeinsam an einem Prozess namens "Viscose Solution's Pathway" gearbeitet. Dieser soll sicherstellen, dass zukünftig keine Bekleidung aus man-made Cellulosefasern in ihren Läden vertrieben wird, deren gesamte Lieferkette nicht transparent ist und die möglicherweise aus Holz bzw. Zellstoff aus gefährdeten Wäldern hergestellt wurden oder von kritischen Lieferanten stammen.

Ratings

VÖNIX – Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse

Seit 2005 werden einmal jährlich ca. 60 österreichische Unternehmen mit Börsennotierung anhand von rund 100 Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. Die besten Unternehmen werden für ein Jahr in den VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) aufgenommen. Auch im Berichtsjahr erhielt Lenzing, das zum 9. Mal in Folge in diesen Index aufgenommen wurde, wieder ein sehr gutes Ergebnis.

Oekom Research-Bewertung

Die Lenzing Gruppe wurde von oekom research mit einem Gesamtrating von C+ bewertet. Mit diesem Ergebnis wird das Unternehmen nach der Rating-Methodik der Rating-Agentur als "Prime" eingestuft. Damit qualifizieren sich Lenzing Aktien für ein Investment aus ökologischer und sozialer Sicht. Mit "Prime" bewertete Unternehmen sind berechtigt, das oekom Prime Logo zu führen. Dies ist ein Gütesiegel für die Leistungen des Unternehmens im sozialen und ökologischen Bereich.

Zertifizierungen

Zertifizierungen beleuchten den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Dies gibt Geschäftspartnern und Kunden die Gewissheit, dass Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov
(Tschechische Republik)

Lagebericht 2014

Human Resources

Das wertvollste Kapital einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter/innen. Besonders in Zeiten eines herausfordernden Marktumfelds mit verschärften Wettbewerbsbedingungen kommt der Entwicklung unserer Mitarbeiter/innen eine zentrale Rolle in der Sicherung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit zu.

In diesem Sinne fördert die Lenzing Gruppe die laufende Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von globalen und regionalen Personalentwicklungsangeboten. Während am Stammsitz des Unternehmens in Lenzing eine eigene Tochterfirma, das Bildungszentrum Lenzing, den Großteil der Aus- und Weiterbildungen abdeckt, leitet das Corporate Center Global Human Resources zusammen mit der Abteilung Global Learning & Development die weltweiten Personalagenden.

Projekt excelLENZ

Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit von Human Resources ergab sich im Berichtsjahr 2014 aus dem Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ. Mehr dazu finden Sie unter dem Kapitel Entwicklung der Lenzing Gruppe/Einsparungsprogramm excelLENZ.

Am Standort Lenzing wurde zudem im Zuge der Neuordnung der bestehenden Gehaltsvereinbarung die bisherige Bonusvereinbarung zu Gunsten eines wesentlich stärker ergebnisorientierten Bonussystems einvernehmlich mit der Belegschaftsvertretung abgeändert. Die Neuregelung trat 2015 in Kraft.

Globale Aus- und Weiterbildung

Im Berichtsjahr lagen die Schwerpunkte der Abteilung Global Learning & Development vor allem auf der konzernweiten Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und künftigen Potenzialträgern im Rahmen des Talentmanagement-Programms.

So bietet das 2014 neu eingeführte "Top Management Time Out" den Mitgliedern des Vorstandes und Top Managements die Gelegenheit, gemeinsam im moderierten Rahmen aktuelle Themen rund um Vision, Strategie, Organisationseffizienz und Leadership zu behandeln. Diese Workshops fanden dreimal statt und bieten eine Plattform zum gemeinsamen Austausch und der persönlichen Weiterentwicklung in hochkarätig besetzter Runde. Die Veranstaltungen werden 2015 weitergeführt.

Das Lenzing Global Management Development Programm in seiner neuen Generation – CU 2012 (für "Create & Unfold your Management Capabilities") wurde im Frühjahr 2014 erfolgreich abgeschlossen. Der Fokus dieses Top-Führungskräfteprogramms lag auf Asien und globaler Kultur, wobei eine zusätzliche Perspektive auf Strategie- und Führungsthemen gelegt wurde. Dieses internationale Führungskräfteprogramm, das seine fünf Module über einen Zeitraum von 17 Monaten erstreckte, brachte im März des Berichtsjahres wiederum 30 Absolventen aus Europa und Asien hervor. CU 2012 leistete einen wertvollen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit und befähigte die Führungskräfte der Lenzing Gruppe, ihre Aufgaben auf noch professionellere Weise zu erfüllen.

Doch nicht nur in den höheren Führungsebenen wurden Mitarbeiter/innen weiterentwickelt. Unter dem Titel "Springboard" (zu Deutsch "Sprungbrett") startete im Juni 2014 neuerlich für das mittlere Management ein umfangreiches Talentmanagement-Programm. Springboard wendet sich an motivierte Mitarbeiter/innen, die hohe Leistungen in ihrer aktuellen Position erbringen sowie Potenzial für künftige, auch anspruchsvollere Management- oder Expertenrollen zeigen. Dem zweijährigen Entwicklungsprogramm liegt ein Bewerbungsprozess zugrunde, sodass aus rund 100 Bewerbungen im Juni des Berichtsjahres 15 Springboarder aus Europa, 13 aus Asien und 2 aus Amerika ihre Entwicklungsreise beginnen konnten. Springboard verfügt über eine spezifische Lernarchitektur, die darauf abzielt, die Praxiserfahrung der Teilnehmer/innen sowie deren Verhaltensrepertoire, konzeptionelles Denken und Verständnis evidenzbasierter Management- und Führungsthemen zu vertiefen. Ab Herbst 2014 wurde das Programm um ein Praxisprojekt sowie eine Gruppe von Senior Managern in der Rolle als Mentoren erweitert. Das Programm läuft noch weitere 16 Monate, bevor es im Frühjahr 2016 seinen Abschluss findet. Auch dieses Programm wird im nächsten Jahr neu aufgelegt.

Talentmanagement-Programm "Springboard"

Das bereits vor zwei Jahren eingeführte Programm "Coaching Skills für Führungskräfte" erfreute sich auch im Berichtsjahr großer Beliebtheit. Im aktuellen Jahr schlossen weitere Führungskräfte das sechsmonatige Programm ab, sodass sich die Gesamtzahl an Absolventen seit Einführung alleine in Österreich auf 112 Personen erhöhte. Zwei weitere Gruppen mit 19 Personen haben das Programm im Herbst begonnen.

Lagebericht 2014

Besonders erfolgreich waren die Aktivitäten von Global Human Resources 2014 in Asien, wo der Grundstein für das Ausrollen des Coaching-Programms in China und Indonesien in Form von zwei Pilotprogrammen gelegt wurde. Parallel dazu haben 2014 Führungskräfte das 18-monatige "Supportive Leadership Programm" abgeschlossen, welches aus sechs Modulen besteht und die Führungskräfte mit modernen Methoden und Ansätzen aus der Welt des Coachings, Konflikt- und Changemanagements rüstet. Zusätzlich dazu bildet das Programm mit insgesamt mittlerweile mehr als 30 Absolventen eine ausgezeichnete Plattform, um das Gelernte anhand aktueller Praxisbeispiele und im Mentoring anzuwenden.

In jeder ganzheitlichen Personalarbeit bildet ein Kompetenzmodell das Fundament. Die 2007 eingeführten Lenzing Prinzipien stellten die Grundlage zur Überarbeitung der Lenzing Verhaltensstandards dar. Diese werden ab 2015 in Form einer erweiterten Neuauflage den Mitarbeitern als Orientierungsrahmen dienen.

2014 wurden wichtige Neuerungen für das Ausrollen eines globaleren Prozesses für Performance und Succession Management unternommen. Künftig werden nicht nur im Zuge des Mitarbeiter/innen-Gesprächs Leistungsziele vereinbart, sondern auch der Personalentwicklungsbedarf sichtbarer dokumentiert, um künftig noch effektivere und zielgerichtete HR-Entwicklungsarbeit leisten zu können. Performance Management wird in Zukunft in der Gruppe besser dokumentiert sein, um für zusätzliche Transparenz in strukturierterer Nachfolgeplanung sowie bei der Auswahl von High Performern zu sorgen.

Zusätzlich dazu wird an einer Verankerung der Feedbackkultur (u.a. verstärkter Einsatz von Mitarbeiter/innen-Gesprächen nach klar strukturierten Vorgaben und Standards) im Unternehmen gearbeitet. Für 2015 ist ein globaler Rollout geplant.

Per 31. Dezember 2014 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.356 Mitarbeiter/innen, davon 186 Lehrlinge (nach 6.675 Ende 2013). Die Reduktion in Höhe von -4,8% wurde im Zuge des excelLENZ-Programmes umgesetzt, um den künftigen Marktanforderungen gerecht zu werden und die relative Wettbewerbsstärke wieder zu erlangen.

Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2014 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik GmbH, LENO Electronics GmbH sowie BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH insgesamt 2.739 Mitarbeiter/innen12 beschäftigt (nach 2.796 per Ende 2013), davon 173 Lehrlinge (Ende 2013: 171). Zusätzlich befanden sich im Berichtsjahr an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (Großbritannien) 13 Lehrlinge in Ausbildung.

Mitarbeiter nach Ländern

*) Exkl. Lehrlinge und Leiharbeiter, nach Kopfzahl

Sicherheit und Gesundheit

Das Corporate Center "Global Safety, Health and Environment" (SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Rahmen der organisatorischen Neuausrichtung der Lenzing Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2014 auch die Vision, Mission und Strategie von SHE neu erarbeitet.

Sicherheit

Im Berichtsjahr lag der Arbeitsschwerpunkt von Global SHE auf der weiteren Verbesserung der Brandsicherheit, der Herausgabe von Handbüchern zu Sicherheitsthemen sowie der Schulung von Mitarbeitern und Führungskräften.

Um die Brandsicherheit innerhalb der Lenzing Gruppe zu erhöhen, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Brandschutzaudits durchgeführt. Dazu wurden an den Standorten Nanjing, Purwakarta, Paskov und Heiligenkreuz die Brandschutzvorrichtungen auf Brandbekämpfung und -prävention geprüft und bei Bedarf entsprechende Verbesserungen umgesetzt. Am Produktionsstandort Grimsby wurde die neue Position eines "Fire Prevention Officer" geschaffen.

Weiters wurde im Berichtsjahr an den Standorten Nanjing und Purwakarta ein Online-Erlaubnisschein-System für definierte gefährliche Tätigkeiten implementiert. Die Einführung wurde von umfangreichen theoretischen und praktischen Schulungsmaßnahmen für die betroffenen Führungskräfte begleitet.

Alle Standorte der Lenzing Gruppe sind nach OHSAS 18001 zertifiziert (siehe Kapitel Umwelt und Nachhaltigkeit/Zertifizierungen).

Lagebericht 2014

Aufgrund der im Geschäftsjahr 2014 gestiegenen Unfallrate hat die Konzernleitung bereits entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Die Lenzing Gruppe verfügt an allen Standorten über Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen, ein striktes Alkoholverbot sowie regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es an den Produktionsstätten verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung und ausgewogene Ernährung in den Betriebsküchen bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Events.

Im Berichtsjahr konnte am Standort Heiligenkreuz das zweijährige Gesundheitsförderprogramm (BFG) erfolgreich abgeschlossen werden. Unterdessen starteten an den Standorten Mobile und Purwakarta neue Gesundheitsprogramme.

So wird am Standort Mobile (Alabama, USA) die bereits bestehende Gesundheitsförderung seit 2014 um das "iHealthy Wellness"-Gesundheitsprogramm ergänzt. Das Programm zielt vor allem auf Prävention ab und beinhaltet unter anderem jährliche Gesundheitschecks mit dem Ziel, bestehende Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen bzw. potenziellen Risiken durch Förderung eines gesünderen Lebensstils vorzubeugen. Zentraler Teil des Programms sind quartalsweise, von professionellen Gesundheits-Coaches geleitete Seminare, in denen jene Gesundheitsprobleme thematisiert werden, die in den zuvor durchgeführten Gesundheitschecks vermehrt aufgetreten sind. Abgerundet wird das Angebot durch regelmäßige Einzelgespräche mit den Coaches sowie ein Online-Portal, das den Mitarbeitern beratend zur Seite steht.

In Lenzing und Heiligenkreuz wurde 2014 ein Fünf-Schicht-Modell implementiert. Dadurch werden die Erholungsmöglichkeiten der Mitarbeiter/innen von zwei auf vier Tage angehoben. Außerdem ergeben sich zusätzliche Tage für Trainings und Schulungen.

Corporate Communications

Das Corporate Center Corporate Communications ist für alle Kommunikationsprozesse auf Konzernebene zuständig. Ziel ist die Gewährleistung einer entsprechend hochqualitativen Öffentlichkeitsarbeit sowie einer optimalen internen Kommunikation im Rahmen der funktionalen Organisation. Die enge Zusammenarbeit mit Investor Relations stellt eine ganzheitliche Kommunikation sicher.

Transparente und offene Kommunikation nach innen und außen zählt zu den Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches, global agierendes, börsennotiertes Unternehmen wie die Lenzing Gruppe. Die richtige Kommunikation mit allen externen Stakeholdern sowie gegenüber Mitarbeitern ist fixer Bestandteil der Lenzing Unternehmenskultur und ein wichtiger Faktor in der Positionierung von Lenzing in allen Bereichsöffentlichkeiten.

Public Relations

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter/innen umfassend und zeitnah über die laufende Entwicklung der Lenzing Gruppe informiert. Dabei bediente sich Lenzing einer Vielzahl von Informationskanälen. Die externe Öffentlichkeit wurde unter anderem durch regelmäßige Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über eine Vielzahl von persönlichen Kontaktnahmen mit Journalisten informiert. Dies geschah mit entsprechender Vorbereitung durch den Vorstand persönlich sowie direkt über das Corporate Center Corporate Communications.

Die Website www.lenzing.com ist die Visitenkarte des Unternehmens. Im Berichtsjahr wurde aufgrund der Neuorganisation und nötiger Modernisierungsmaßnahmen ein Relaunch des Internetauftrittes erarbeitet und vorbereitet. Die Website wird im ersten Halbjahr 2015 online gestellt werden.

Zur Stärkung der Lenzing Corporate Identity und der Vereinheitlichung des Außenauftrittes wurde zudem eine umfangreiche Online-Plattform für die korrekte Anwendung des Corporate Design zur internen und externen Verwendung aufgebaut. Workshops und Schulungen zum Thema Corporate Design wurden an verschiedenen Unternehmensstandorten abgehalten.

Das Intranet der Lenzing Gruppe (Group Portal) wurde an die Reorganisation angepasst und laufend weiterentwickelt.

Eine wichtige Kommunikationsfunktion wird auch über die Organisation der Werksbesichtigungen am Standort Lenzing für internationale Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner, Schu-

Lagebericht 2014

len aus der Region sowie interessierte Universitäten und Fachhochschulen wahrgenommen. Im Jahr 2014 wurden rund 3.700 Personen geführt und so mit den Leistungen der Lenzing Gruppe vertraut gemacht.

Wichtige Infokanäle stellten Mitarbeiter/innen- und Kundenmagazine, digitale Newsletter sowie ein eigenes TV-Format dar. Mitarbeiter/innen-Magazine mit lokalem Fokus informierten regelmäßig über Neuigkeiten aus der Welt von Lenzing. Standortpublikationen boten in Lenzing, Purwakarta und Paskov jeweils lokal relevante Informationen in Landessprache. Der "Lenzinger", das Mitarbeitermagazin für die österreichischen Standorte, wird seit Herbst 2014 als Online-Format publiziert.

Das neu gestaltete Online-Magazin "Lenzing Life" wurde im Dezember 2014 als Nachfolger des bisherigen, gedruckten Magazins "Lenzing Inside" erstmals publiziert. Durch das Online-Format können die Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe, Kunden und andere Stakeholder zeitnahe über Neuigkeiten aus der Lenzing Welt informiert werden. Alle Artikel können nun durch vertiefende Informationen, Videos und Bildergalerien ergänzt werden. Mit "Lenzing Life" ist es gelungen, ein aktuelles und modernes multimediales Produkt zu entwickeln, das ein attraktives Schaufenster in die und aus der Welt von Lenzing bietet. Dieses neue Magazin wird weltweit vertrieben und ist daher zweisprachig ausgelegt. Es ist unter www.lenzinglife.com auch für Außenstehende abrufbar.

"Lenzing TV" ist ein seit vielen Jahren bewährtes Special-Interest-TV-Magazin. Es wird gemeinsam mit dem oberösterreichischen Regionalsender BTV produziert und von diesem im Großraum Oberösterreich über das Kabelnetz ausgestrahlt. Zudem ist dieses Programm auch über Satellit zu empfangen. "Lenzing TV" wird auf Englisch synchronisiert im Intranet der Lenzing Gruppe allen Mitarbeitern weltweit zur Verfügung gestellt. Ausgewählte Beiträge werden auch über das Online-Magazin "Lenzing Life" veröffentlicht.

Ein Fokus des Corporate Centers Corporate Communications war 2014 der weitere Ausbau der internen Kommunikation auf globaler Basis.

Die Infoscreens am Standort Lenzing an stark frequentierten Plätzen haben sich bewährt und werden nunmehr ganzjährig zur Information der Mitarbeiter/innen über aktuelle Themen eingesetzt. Dieses Medium kann jederzeit auf alle Standorte ausgerollt werden. Im Berichtsjahr wurde weiters ein Pilotprojekt zur Nutzung eines Social Media Tools zur internen, standortund hierarchieübergreifenden Zusammenarbeit und Kommunikation gestartet.

Wichtigster inhaltlicher Arbeitsschwerpunkt war die begleitende Kommunikation im Rahmen der organisatorischen Neuordnung sowie des excelLENZ-Programmes. Lenzing erachtet insbesondere in Zeiten umfassender Veränderungen eine zuverlässige und solide Informationspolitik nach innen und nach außen als unumgänglich.

Investor Relations

Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs im Leitindex ATX gelistet.

2014 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei EUR 2,5 Mio. Im Gesamtjahr wurden insgesamt 13,2 Mio Lenzing-Aktien gehandelt. Dies entspricht einem Geldumsatz von EUR 615.892.097,00. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresultimo (30.12.) bei EUR 1.400.247.000.

Lenzing ist außerdem unter anderem im Wiener Börsenindex WBI sowie im VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsindex wurden rund sechzig der größten österreichischen Unternehmen an der Wiener Börse analysiert und anhand von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. 21 dieser Unternehmen gehören dem aktuellen VÖNIX an. Die Lenzing AG ist seit dem Jahr 2005 durchgehend im VÖNIX gelistet.

Aktieninformationen

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Bloomberg LNZ:AV
Reuters LNZNF.PK
Börsenzulassung Wiener Börse
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Aktiengattung Stammaktien
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12.

Kennzahlen 2014

Stückumsatz 13,2 Mio
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,5 Mio
Geldumsatz EUR 615.892.097,00
Jahreshöchstkurs EUR 55,43
Jahrestiefstkurs EUR 39,99
Schlusskurs 30.12. EUR 52,74
Jahresperformance +26,67%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.400.247.000
Rang Börsenumsatz 18
Rang Marktkapitalisierung 21

Lagebericht 2014

Aktien-Performance

Die Weltbörsen entwickelten sich 2014 aufgrund der nach wie vor lockeren Geldpolitik der Notenbanken zwar weiterhin positiv, jedoch insgesamt nicht mehr so dynamisch wie im Vorjahr.

Der Wiener Leitindex ATX konnte im Jahr 2014 trotz höherer Umsatzaktivität von rund 23% erneut nicht mit der internationalen Börsenentwicklung Schritt halten und geriet vor allem im zweiten Halbjahr aufgrund der Russland-Ukraine-Krise und dem Ölpreisverfall stark unter Druck. Nach einem freundlichen Jahresauftakt schloss der Index letztendlich mit einer Jahresperformance (Ultimo) von -15,18% bei 2.160,08 Punkten.

Der Kapitalmarkt reagierte positiv auf das von der Lenzing AG 2013/14 initiierte Maßnahmenpaket, sodass die Lenzing-Aktie nach einem sehr schwachen Börsenjahr 2013 im abgelaufenen Jahr mit einem Kursplus von +26,67% zu den Top-Five-Unternehmen mit der besten Aktienperformance im ATX gehörte. Der Jahresschlusskurs lag zum 30. Dezember 2014 bei EUR 52,74. Das Jahrestief lag im März bei EUR 39,99, das Jahreshoch im Dezember bei EUR 55,43.

Entwicklung der Lenzing Aktie

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte Mehrheitseigentümer. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Die geografische Aufteilung des identifizierten Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf (Stand 31.12.2014):

Aktienbesitz nach Ländern

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt den Aktionären in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Von der Möglichkeit eines Aktienrückkaufprogramms wurde im Berichtsjahr kein Gebrauch gemacht. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

Hauptversammlung 2014 und Dividendenpolitik

Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2013 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,75 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 46.462.500,00. Die Ausschüttungsquote lag damit bezogen auf den im Einzelabschluss der Lenzing AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von EUR 151.216.955,03 bei 30,7%.

Für das Geschäftsjahr 2014 schlägt der Vorstand der Lenzing AG der 71. ordentlichen Hauptversammlung am 22. April 2015 die Zahlung einer Dividende von EUR 1,00 je Aktie vor.

Lagebericht 2014

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats und über die Änderung der Satzung der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrats oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick Lenzing Gruppe 2015

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den ersten Wochen 2015 gegenüber dem dritten und vierten Quartal des Berichtsjahres kaum geändert.

Auch wenn die im zweiten Halbjahr 2014, insbesondere im vierten Quartal 2014, dramatisch gesunkenen Ölpreise für Europa ein wünschenswerter Konjunkturturbo sind, wirken sie sich für Lenzing negativ aus. Denn der aktuelle Ölpreis führte zu massivem Preisdruck auf die globalen Polyesterfaserpreise, die im vierten Quartal 2014 und in den ersten Wochen 2015 je nach Region unterschiedlich bereits um 25 bis 30% gesunken sind.

Abhängig von der weiteren Entwicklung der Ölpreise in den nächsten Monaten muss daher 2015 mit einer weiterhin hohen Preisvolatilität am Fasermarkt gerechnet werden.

Auch Baumwollfarmer haben begonnen, auf die international niedrigen Baumwollpreise zu reagieren. In den wichtigen Baumwollländern China und USA wurden die Anbaugebiete für die Ernte 2015/16 deutlich reduziert. Dies könnte im Erntejahr 2015/16 zu ersten Preisstabilisierungen führen – allerdings nur, wenn es auch erste Anzeichen einer Lagerreduktion bei Baumwolle geben sollte und damit mehr Baumwollnachfrage.

Für die man-made Cellulosefaserindustrie und damit für die Lenzing Gruppe wird somit auch 2015 wieder ein herausforderndes Jahr. Ziel wird es sein, die Preissenkungen der letzten Monate sukzessive im Verlauf des Jahres 2015 wieder aufzuholen.

Eine Vielzahl an Verkaufsaktivitäten zur weiteren Verbesserung des Produktmix im textilen Bereich, wie etwa zur Steigerung des Absatzes von Lenzing Modal® und TENCEL®, stehen im Mittelpunkt der Bemühungen. Lenzing startet mit einer starken Nachfrage nach TENCEL® ins neue Geschäftsjahr. Die Nachfrage nach Nonwovens-Fasern bleibt auch 2015 kräftig. Hier strebt Lenzing ebenfalls Verbesserungen im Produktmix und wertsteigernde Aktivitäten an, die zu einem verbesserten Kundennutzen führen werden.

In regionaler Hinsicht lassen die moderaten Wachstumsraten in China, insbesondere im Exportgeschäft, eine konstante Steigerung der Absatzmengen am chinesischen Heimatmarkt erwarten. Weitere Absatzschwerpunkte für Spezialfasern sieht Lenzing im textilen Bereich vor allem in der Türkei. Im Nonwovens-Sektor bleiben die USA und Europa die wichtigsten Absatzgebiete.

Zudem strebt Lenzing durch eine konsequente Fortsetzung des excelLENZ-Programmes weitere Kosteneinsparungen im Jahr 2015 an, die annualisiert auf ganzjähriger Basis gerechnet bei rund EUR 130 Mio liegen werden. Unter Hinzurechnung der bereits im Jahr 2013 realisierten Kostenverbesserungen erhöht sich der strukturelle Einsparungsbeitrag damit auf rund EUR 160 Mio p.a. ab dem Geschäftsjahr 2016. Damit sollte ein weiterer Beitrag zur Festigung der Wettbewerbsstärke der Lenzing Gruppe erreicht werden.

Mittelfristig plant die Lenzing Gruppe auch in Asien eine Erhöhung des Spezialitätenanteils im Bereich Viscosefasern. Hierzu werden Aus- bzw. Umbauten und punktuelle Erweiterungen bei den bestehenden Anlagen notwendig. Zusätzliche Investitionen und Programme müssen auch zur weiteren Optimierung der Kostenposition in Betracht gezogen werden. Dies betrifft insbesondere solche Maßnahmen, die Materialkosten und andere Gestehungskosten verringern (zum Beispiel durch gezielte Faserzellstoffinvestitionen sowie eigene Anlagen zur Produktion von Chemikalien und Energie). Lenzing wird dabei weiterhin auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen. Mit Innovationen bei den Produktanwendungen sowie intensivierten Vertriebs- und Marketingaktivitäten soll die erfolgreiche Entwicklung der Lenzing Gruppe auch mittelfristig möglich sein.

Die Eckpunkte für das erfolgreiche Gegensteuern bei anhaltend schwierigen Marktbedingungen sind für die Lenzing Gruppe somit:

  • das excelLENZ-Kostensparprogramm mit Fokus auf strukturellen Einsparungen
  • weitere Verbesserungen des Marktauftrittes durch Optimierungen in Vertrieb und Marketing sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden
  • die nachhaltige Vollauslastung der neuen TENCEL® Faserproduktion am Standort Lenzing
  • die rasche Restrukturierung der technischen Bereiche.

LAGeBerICHT 2014

ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im ersten Quartal 2015 haben sich die Gespräche über einen möglichen Verkauf der Dolan GmbH und der European Carbon Fiber GmbH konkretisiert. In diesen beiden Konzernunternehmen im Segment Sonstige sind zum 31. Dezember 2014 Vermögenswerte in Höhe von TEUR 30.768 und Schulden in Höhe von TEUR 13.482 vorhanden. Der Verkauf könnte innerhalb der nächsten 12 Monate erfolgen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 sind keine weiteren Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 12. März 2015

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Financial Offi cer Chief Commercial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Mag. Dr. peter untersperger Dr. Thomas riegler robert van de kerkhof, MBA

Corporate Governance Bericht 2014

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing AG respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporategovernance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2015) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing AG einen Corporate Governance Bericht aufzustellen.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing AG öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK).

Organe der Lenzing AG

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2014 stellt sich wie folgt dar:

1) Vorstand

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960) Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Ende laufende Funktionsperiode 31.03.2016 Aufgabenbereiche: Global Strategy, Global Human Resources, Innovation & Strategic R&D, Risk Management & Internal Audit, Corporate Communications, Wood Purchasing, Lenzing Technik Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA (1957) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.01.2009 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2014 Aufgabenbereiche: TENCEL® Operations, Viscose/Modal Operations, Pulp Operations, Glo-

Corporate Governance Bericht 2014

bal Fiber Engineering, Operational Excellence, Global Safety, Health & Environment (SHE), Site Service Management Lenzing, Operations Controlling Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Herr Dipl.-Ing. Weninger, MBA ist mit 31.12.2014 aus dem Vorstand ausgeschieden.

Robert van de Kerkhof, MBA (1964)

Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.05.2014 Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2017

Aufgabenbereiche: Global Sales, Business Development Apparel, Business Development Hygiene & Technical, Technical Customer & Quality Management, Product Management Viscose/Modal, Market Intelligence, Marketing Communication, Global Logistics, Marketing & Sales Controlling Service

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dr. Thomas Riegler (1970) Mitglied des Vorstandes Erstbestellung 01.06.2014 Ende laufende Funktionsperiode 31.05.2017 Aufgabenbereiche: Global Finance, Pulp Trading, Global Purchasing, Global IT, Legal Management & Compliance, Investor Relations, Filaments Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Der Vorstand führt im Rahmen von Gesetz, Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß einem der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

2) Aufsichtsrat

2.1. Zusammensetzung

MMag. Dr. Michael Junghans (1967)

Seit 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Erstbestellung 30.04.2010 MMag. Dr. Michael Junghans hat sein Mandat (per Schreiben vom 10.03.2015) mit Wirkung zum 22.04.2015 niedergelegt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding

Dr. Veit Sorger (1942)

Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender

Erstbestellung 04.06.2004

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit AG Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

Dr. Hanno M. Bästlein (1963)

Erstbestellung 28.04.2014: 1. Stellvertretender Vorsitzender

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Duropack GmbH (Vorsitzender), AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading AG (Vorsitzender)

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: CA Immobilien Anlagen AG (bis 28.10.2014), Schöllerbank AG, Österreichische Kontrollbank AG, Card Complete Service Bank AG (Vorsitzender), Bausparkasse Wüstenrot AG, BWA Beteiligungs- und Verwaltungs-Aktiengesellschaft

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung 24.04.2013

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg AG (Vorsitzender), BKS Bank AG, Voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Flughafen Linz GmbH, B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

Mag. Martin Payer (1978)

Erstbestellung 15.06.2007

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Mag. Martin Payer ist am 28. April 2014 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Corporate Governance Bericht 2014

Mag. Patrick Prügger (1975) Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria Metall AG Mag. Andreas Schmidradner (1961)

Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, VAMED AG

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953) Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2014 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

Rudolf Baldinger (1954) Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 1998 Erstbestellung 2008

Ing. Daniela Födinger (1964) Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2014 Erstbestellung 2001

Franz Berlanda (1961) Erstbestellung 2014

2.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Dr. Josef Krenner erklärt, im Geschäftsjahr 2014 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

2.3. Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing AG mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden sechs Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36 ÖCGK).

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat im Geschäftsjahr 2014 aus seiner Mitte sechs Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

2.3.1. Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Jahresabschluss zu prüfen und die Feststellung vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat über seine Tätigkeit dem Aufsichtsrat zu berichten. Im Geschäftsjahr 2014 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (ab HV am 28.04. Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Dr. Veit Sorger (bis HV 28.04.), Mag. Patrick Prügger, Mag. Andreas Schmidradner, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.2. Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2014 hat keine Sitzung des Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (ab HV am 28.04. Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.3. Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2014 haben zwei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung 2013 und den Zielvereinbarungen 2014 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben.

Corporate Governance Bericht 2014

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (ab HV am 28.04. Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Dr. Veit Sorger

2.3.4. Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2014 hat der Vorstand mit externer Beraterunterstützung auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse strategische Optionen für die Lenzing Gruppe erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert. Im Geschäftsjahr 2014 haben vier Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (ab HV am 28.04. Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.5. excelLENZ-Ausschuss

Der excelLENZ-Ausschuss beschäftigte sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weltweiten Einsparungs- und Verbesserungsprogramms "excelLENZ 2.0". Schwerpunkte darin sind unter anderem Einsparungen zur Margenverbesserung, Kostenreduktion sowie zur Cashflow-Optimierung. Im Geschäftsjahr 2014 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: MMag. Dr. Michael Junghans (Vorsitzender), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.3.6. Ausschuss Aktienrückkauf

Der Ausschuss wurde gegründet, um im Falle von Aktienrückkaufsaktivitäten rasch Entscheidungen treffen zu können. Im Geschäftsjahr 2014 hat keine Sitzung stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), MMag. Dr. Michael Junghans, Mag. Patrick Prügger, Dr. Franz Gasselsberger, Rudolf Baldinger, Georg Liftinger

2.4. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

2.5. Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form der Aussendung eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrats gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Lenzing AG als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Weiters wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, welcher eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten soll.

3) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten beiden Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Vergütung aller vier Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2014 setzt sich aus einem fixen und einem kurzfristigen erfolgsabhängigen Anteil zusammen. Zusätzlich wird dem Vorstand ein langfristiges Bonusbankmodell gewährt. Der Maximalbonus ist mit 133% (Untersperger) bzw. mit 88% (van de Kerkhof, Riegler) des Jahresfestbezuges begrenzt. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Die kurzfristige Erfolgsbeteiligung des Vorstandes richtet sich nach den Kriterien EBITDA, Konzernjahresüberschuss und ROCE sowie individuellen qualitativen Zielen.
  • Für das Geschäftsjahr 2014 gelten für Herrn Untersperger und Herrn Weninger 2/3 bzw. für Herrn Riegler und Herrn van de Kerkhof 50% mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und der Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen für das langfristige Bonusbankmodell und zu 1/3 bzw. 50% die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt jährlich zu 1/3.
  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2014 TEUR 118 (2013: TEUR 108) betrug.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Bundesgesetzes für die Mitarbeitervorsorge.
  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen adäquat berücksichtigt.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine Directors and Officers Liability (D & O)- Versicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Corporate Governance Bericht 2014

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (aufgewendet):

Mag. Dr. Peter
Untersperger
Riegler Dr. Thomas
Robert van de
Kerkhof, MBA
Dipl.-Ing. Fried
rich Weninger,
MBA1
Mag. Thomas
Winkler, LL.M.2
Summe
2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013
Laufende Bezüge fix 585 566 259 0 292 0 435 434 0 435 1.571 1.434
Laufende Bezüge variabel 190 318 116 0 133 0 315 352 0 39 754 708
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.620 0 1.620
Summe 774 884 376 0 425 0 750 785 0 2.094 2.325 3.763

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR

Die für die Herren Untersperger und Weninger angeführten Beträge für 2014 enthalten variable Bezugsanteile, die in Vorjahren begründet und aufgrund Erfüllung der Letztbedingung bzw. des Auslaufen eines Vorstandsmandates in 2014 aufwandswirksam wurden. Weitere TEUR 171 (2013: TEUR 0) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen von Herrn Weninger aufgewendet.

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2014 um TEUR 47 reduziert (2013: um TEUR 300 erhöht). Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene betrugen 2014 TEUR 952 (2013: TEUR 927).

Für Beratungsleistungen vor ihrer Vorstandstätigkeit an Lenzing haben Mitglieder des Vorstandes im Geschäftsjahr 2014 TEUR 102 (2013: TEUR 0) erhalten.

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats sind in der Satzung der Lenzing AG (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 28. April 2014 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013 betrug:

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 30.000,00
  • b. für den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 25.000,00
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 20.000,00
  • d. für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategieausschusses sowie für den Finanzexperten: EUR 5.000,00
  • e. für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses sowie für jedes Mitglied eines Ausschusses des Aufsichtsrats: EUR 2.500,00

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.000,00 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 500,00 für jede Ausschusssitzung.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 294.450), die im Geschäftsjahr 2014 ausbezahlt wurden:

MMag. Dr. Michael Junghans EUR 55.000
Dr. Veit Sorger EUR 45.000
Mag. Helmut Bernkopf EUR 26.000
Dr. Josef Krenner EUR 26.000
Mag. Martin Payer EUR 26.000
Mag. Patrick Prügger EUR 32.000
Mag. Andreas Schmidradner EUR 31.000
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 28.250
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 18.750
Rudolf Baldinger EUR 1.650
Georg Liftinger EUR 1.950
Ing. Gerhard Ratzesberger EUR 150
Johann Schernberger EUR 1.050
Ing. Daniela Födinger EUR 1.050
Franz Berlanda EUR 600

4) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann (seit 2012) sowie Frau Ing. Daniela Födinger (seit 2014) dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

5) Compliance

Nach der Etablierung einer eigenen Stabsstelle "Group Compliance Office" und der Erarbeitung eines Verhaltenskodex 2012 wurde dieser in allen operativen Beteiligungen als verbindliche Verhaltensvorschrift übernommen. Weiters wurde die Emittenten-Compliance-Richtlinie überarbeitet und veröffentlicht. Das gruppenweite Compliance Management System (CMS) wurde weiterentwickelt, kommuniziert und im Lenzing Group Portal (Intranet) implementiert. Dieses CMS umfasst neben einer Hilfeplattform und verschiedensten Informationssystemen

CorporATe GoVernAnCe BerICHT 2014

auch die Möglichkeit, Regelverstöße zu melden. Seit Einführung der Stabsstelle wurden über 250 Mitarbeiter geschult. Schwerpunkte der Präsenzschulungen waren das CMS sowie Antikorruptions- und Wettbewerbsrechtsschulungen. Verschiedene Richtlinien wurden erstellt, unter anderem eine Verfahrensanweisung zu Hausdurchsuchungen. Über die Compliance Aktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß C-Regel 18a ÖCGK jährlich berichtet.

6) Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrats erfolgt gemäß dem geltenden Börsegesetz. Ein Link zur Website der Finanzmarktaufsicht ist auf der Homepage der Lenzing AG eingerichtet.

7) risikomanagement und Interne revision

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement jährlich in einer Prüfungsausschusssitzung über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Interne Revision berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls jährlich wird in einer Prüfungsausschusssitzung durch den Leiter Internal Audit über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse berichtet.

8) externe evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2014 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Juli 2012) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.

Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 12. März 2015

Der Vorstand

Mag. Dr. peter untersperger Dr. Thomas riegler robert van de kerkhof, MBA

Inhalt

Konzernabschluss 2014 76
Inhalt 76
K onzern-Gewinn- und Verlustrechnung 77
K onzern-Gesamtergebnisrechnung 78
K onzern-Bilanz zum 31. Dezember 2014 79
E ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals 80
K onzern-Kapitalflussrechnung 82
K onzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 83
Allgemeine Erläuterungen 83
Note 1. Grundlagen 83
Note 2. Änderungen der Rechnungslegungsmethoden 88
Note 3. Rechnungslegungsmethoden 91
Note 4. Änderungen im Konsolidierungskreis
und Unternehmenstransaktionen
111
Note 5. Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene
Geschäftsbereiche
112
Note 6. Segmentbericht 116
Erläuterungen zur Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung
124
Note 7. Umsatzerlöse 124
Note 8. Sonstige betriebliche Erträge 124
Note 9. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
125
Note 10. Personalaufwand 125
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen
126
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 127
Note 13. Honorare des Abschlussprüfers 128
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
128
Note 15. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
129
Note 16. Finanzierungskosten 129
Note 17. Ertragsteueraufwand 130
Note 18. Ergebnis je Aktie 131
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz,
zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Note 19. Immaterielle Anlagen
132
132
Note 20. Sachanlagen 137
Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
140
Note 22. Finanzanlagen
Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte
Note 24. Vorräte
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Note 26. Fertigungsaufträge
Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Note 28. Kurzfristige Wertpapiere
Note 29. Eigenkapital
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
Note 31. Finanzverbindlichkeiten
Note 32. Steuerabgrenzung
(aktive und passive latente Steuern)
Note 33. Rückstellungen
Note 34. Kündbare nicht beherrschende Anteile
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Note 36. Fonds der liquiden Mitte
Note 37. Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement
und zu den Finanzinstrumenten
Note 38. Kapitalrisikomanagement
Note 39. Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten
Note 40. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis
Note 41. Finanzrisikomanagement und
derivative Finanzinstrumente
Erläuterungen zu Leasingverhältnissen
Note 42. Finanzierungsleasing
Note 43. Operating Leasing
Erläuterungen zu den nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu den Organen
Note 44. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden
Unternehmen und Personen
Note 45. Organe der Gesellschaft
Sonstige Erläuterungen
Note 46. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen
und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken
Note 47. Konzernunternehmen
Note 48. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
143
144
144
145
146
146
147
147
154
155
158
161
177
178
179
179
179
180
180
183
191
192
211
211
213
214
214
220
221
221
222
224
Note 49. Freigabe des Konzernabschlusses 224

Lenzing AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 31. Dezember 2014

TEUR

Fortgeführte
Geschäfts
Aufgegebene
Geschäfts
Konzern Konzern bereiche bereiche1
Note 2014 2013 2013 2013
Umsatzerlöse (7) 1.864.222 1.908.869 1.858.971 49.898
Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen -2.561 11.532 12.286 -753
Andere aktivierte Eigenleistungen 34.631 52.223 52.087 136
Sonstige betriebliche Erträge (8) 48.530 68.090 36.642 31.4482
Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen (9) -1.199.241 -1.253.434 -1.223.413 -30.022
Personalaufwand (10) -292.000 -337.034 -325.985 -11.049
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -213.279 -224.835 -216.734 -8.101
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)5 240.302 225.411 193.854 31.5572
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -221.546 -142.103 -138.297 -3.805
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.170 3.100 3.091 9
Betriebsergebnis (EBIT)5 21.926 86.409 58.648 27.7612
Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden (14) -541 3.831 3.831 0
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten (15) 4.519 714 700 13
Finanzierungskosten (16) -27.416 -31.269 -31.265 -4
Finanzerfolg -23.439 -26.725 -26.734 9
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 8.818 8.430 9.049 -619
Ergebnis vor Steuern (EBT)5 7.305 68.113 40.962 27.1512
Ertragsteueraufwand (17) -21.466 -18.079 -10.332 -7.7473
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -14.160 50.034 30.630 19.4044
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag -13.478 50.113 30.709 19.4044
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen
der Lenzing AG
-682 -79 -79 0
Ergebnis je Aktie (18) EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert -0,51 1,89 1,16 0,73

1) Zur Spalte "Aufgegebene Geschäftsbereiche" siehe Note 5.

2) Inkl. TEUR 25.865 Veräußerungsgewinn vor Steuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5).

3) Inkl. TEUR 7.689 Ertragsteuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5).

4) Inkl. TEUR 18.176 Veräußerungsgewinn nach Steuern aus dem Verkauf der BU Plastics (siehe Note 5).

5) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen. EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern. EBT: Ergebnis vor Steuern.

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 31. Dezember 2014

TEUR
Note 2014 2013
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -14.160 50.034
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2014: TEUR -718, 2013: TEUR -25)
(33) -14.614 -1.394
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) 3.496 367
-11.118 -1.027
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden: 2014: TEUR 178, 2013: TEUR -443)
(29) 48.618 -31.895
Ausländische Geschäftsbetriebe - Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des
Verlustes der Beherrschung
0 -580
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - während der Berichtsperiode erfasster
Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(29) 790 -202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - Umgliederung von Beträgen aus der
Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
(29) 0 -29
Cashflow Hedges - effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2014: TEUR -23, 2013: TEUR 0)
(29) -35.107 1.997
Cashflow Hedges - Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2014: TEUR 18, 2013: TEUR 0)
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
(29)
(29)
7.653
6.057
-3.565
787
28.012 -33.486
S
onstiges Ergebnis - netto
16.893 -34.513
Gesamtergebnis 2.733 15.521
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 602 16.499
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 2.131 -979

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2014

TEUR

Vermögenswerte Note 31.12.2014 31.12.2013
Immaterielle Anlagen (19) 21.931 87.411
Sachanlagen (20) 1.322.490 1.324.509
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (21) 37.956 39.083
Finanzanlagen (22) 23.194 23.176
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (32) 21.534 11.271
Forderungen aus laufenden Steuern 6.865 17.595
Sonstige langfristige Vermögenswerte (23) 9.003 5.173
Langfristige Vermögenswerte 1.442.975 1.508.217
Vorräte (24) 344.092 311.483
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (25, 26) 232.769 258.841
Forderungen aus laufenden Steuern 13.785 10.531
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (27) 69.640 62.970
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (36) 271.791 287.882
Kurzfristige Vermögenswerte 932.076 931.707
Bilanzsumme 2.375.051 2.439.924
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 31.12.2014 31.12.2013
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen -30.153 -44.234
Gewinnrücklagen 890.376 950.390
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.021.716 1.067.649
Anteile anderer Gesellschafter 23.919 21.813
Eigenkapital (29) 1.045.634 1.089.462
Finanzverbindlichkeiten (31) 537.033 609.605
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (30) 21.994 22.990
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (32) 44.830 41.797
Rückstellungen (33) 130.007 106.786
Kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 12.410 19.534
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 7.640 2.302
Langfristige Verbindlichkeiten 753.914 803.015
Finanzverbindlichkeiten (31) 192.745 191.075
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (35) 181.130 176.592
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (30) 4.565 3.035
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 25.186 14.782
Rückstellungen (33) 81.382 126.423
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 90.493 35.540
Kurzfristige Verbindlichkeiten 575.502 547.447
Bilanzsumme 2.375.051 2.439.924

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 31. Dezember 2014

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2013 27.574 133.919 12.036
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 -30.969
Gesamtergebnis 0 0 -30.969
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(4, 29) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw.
des Abgangs leistungsorientierter Pläne
(33) 0 0 0
Stand zum 31.12.2013 = Stand zum 01.01.2014 27.574 133.919 -18.932
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 45.842
Gesamtergebnis 0 0 45.842
Erwerb nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(4, 29) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2014 27.574 133.919 26.909

Siehe dazu insbesondere Note 29.

Andere Rücklagen
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.103.156 953.262 -26.253 1.605 1.013
50.113 0 0 0
0 -1.167 -1.306 -173
16.499 50.113 -1.167 -1.306 -173
1.094 0 0 0
-53.100 0 0 0
-979 979 0 0
1.067.649 950.390 -26.441 299 840
-13.478 0 0 0
0 -11.064 -21.286 589
-13.478 -11.064 -21.286 589
-73 0 0 0
-46.463 0 0 0
1.021.716 890.376 -37.505 -20.987 1.429

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2014 bis 31. Dezember 2014

TEUR
Note 2014 2013
Jahresüberschuss/-fehlbetrag (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) -14.160 30.630
+
Jahresüberschuss/-fehlbetrag aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
0 19.404
+
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11) 221.546 138.297
-
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
-3.170 -3.091
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen 531 -30.341
-
Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern
783 -1.940
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 20.418 -42.304
+/- Unbare Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 581 -3.790
-
Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen
(37) 4.277 307
Sonstige unbare Erträge/Aufwendungen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5) 0 -12.621
Brutto Cashflow 230.806 94.551
+/- Veränderung Vorräte -18.435 -38.443
+/- Veränderung Forderungen 25.887 -3.991
+/- Veränderung Verbindlichkeiten -19.444 28.818
Veränderung des Working Capital -11.992 -13.615
Veränderung Working Capital aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 1.345
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 218.814 82.281
-
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
-104.311 -246.0081
-
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
-2.307 -8.318
+
Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
337 936
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
3.468 40.712
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5, 37) 0 60.528
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -102.812 -152.151
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-46.563 -53.288
-
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen
0 -3.471
+
Veräußerung von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter
(4) 2 0
+
Investitionszuschüsse
1.027 1.051
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -3.487 -38.650
+
Zuflüsse aus Schuldscheindarlehen
(31) 0 29.000
+
Zuflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten
10.721 9.294
-
Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten
-100.493 -73.090
Nettozahlungsströme aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (5) 0 5.081
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -138.792 -124.071
Veränderung der liquiden Mittel vor Umgliederung -22.791 -193.941
+/- Umgliederung der liquiden Mittel aus aufgegebenen Geschäftsbereichen,
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
0 2.406
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -22.791 -191.535
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 287.882 481.658
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 6.700 -2.242
Liquide Mittel zum Jahresende (36) 271.791 287.882
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen
1.714 4.245
Zinsauszahlungen 23.805 23.183
Gezahlte Ertragsteuern 370 59.137
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 40 40

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014

Allgemeine Erläuterungen

NOTE 1
Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2014 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2013: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B&C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Der mittelbare Mehrheitsgesellschafter der Lenzing AG, der einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Industrieholding GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Außerdem werden Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren hergestellt. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Deutschland (Kelheim), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2014 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der Konzernabschluss besteht aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Anhang.

Verwendung von Finanzkennzahlen

Die in diesem Konzernabschluss verwendeten, nicht direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Bilanz und Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellten Finanzkennzahlen werden im Konzern-Anhang an der Stelle, wo sie erstmals angeführt sind, definiert und ggf. abgeleitet sowie weiter erläutert. Im Geschäftsbericht 2014 der Lenzing Gruppe werden die verwendeten Finanzkennzahlen zusätzlich im Glossar gesamthaft zusammengestellt und veröffentlicht.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Bei den folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten besteht in der Lenzing Gruppe ein beträchtliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – insbesondere der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden – innerhalb der nächsten Berichtsperiode führen können:

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Werten – insbesondere Firmenwerten – und Sachanlagen – insbesondere auf Ebene von Cash-Generating-Units – im Rahmen von Wertminderungstests (Impairment Tests) basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge bei den Wertminderungstests werden mehrere Annahmen zu Grunde gelegt. Eine wesentliche Rolle spielen dabei vor allem künftige Cashflows und der Abzinsungssatz (WACC). Es gehen auch weitere Annahmen in die Bewertung ein (etwa im Rahmen der ewigen Rente). Auf Grund der zahlreichen Schätzungsparameter reagieren speziell Firmenwerte und Sachanlagen auf Ebene von Cash-Generating-Units sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 19, 20 und 3 (Abschnitt "Wertminderungen [Impairments]") enthalten.

  • Für die Bewertung der bestehenden leistungsorientierten Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen – System "Abfertigung" alt und vergleichbare Systeme (etwa auch Jubiläumsgelder) – werden unter anderem Annahmen über die versicherungsmathematischen, demografischen und finanziellen Parameter getroffen. Dazu zählen insbesondere der Abzinsungssatz und die künftigen Gehalts- bzw. Pensionssteigerungen. Es gehen auch weitere Annahmen in die Bewertung ein (etwa Fluktuationsabschläge und biometrische Rechengrundlagen). Auf Grund der Komplexität der Bewertung und ihrer Langfristigkeit reagieren diese Verpflichtungen sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 33 und 3 (Abschnitte "Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen" und "Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern") enthalten.
  • Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern unter dem Posten Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) liegt - sofern nicht genügend zu versteuernde temporäre Differenzen vorliegen - die Annahme zu Grunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge, noch nicht genutzte Steuergutschriften bzw. andere aktive temporäre Differenzen zu verwerten. Bei der Aktivierung von latenten Steuern ist eine wesentliche Schätzung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe der künftigen steuerlichen Ergebnisse notwendig. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 32 und 3 (Abschnitt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung [aktive und passive latente Steuern]") enthalten.
  • Dem Ansatz von (sonstigen) Rückstellungen liegen Schätzungen über die Eintrittswahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses zu Grunde. Für die Bewertung dieser Posten werden außerdem Annahmen über den voraussichtlichen Betrag zur Erfüllung der Verpflichtungen getroffen. Diese Unsicherheiten betreffen insbesondere Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen – vor allem die Abfertigungen und Abfindungen aufgrund des Personalabbaus (dort etwa die Anzahl der künftig abzubauenden MitarbeiterInnen sowie die dafür anfallenden künftigen Kosten), Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung (dort etwa das künftige Schlagendwerden der bevorsorgten Risiken und deren Höhe), Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (dort etwa der künftige Umfang von Absatz bzw. Beschaffung und die künftigen Preise bzw. Kosten) und übrige Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die maßgeblich von der Einschätzung des Prozessausgangs und den dann anfallenden Kosten abhängen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 33 und 3 (Abschnitt "Rückstellungen") enthalten.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutenden Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

  • Bei der Ausbuchung von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen wird Ermessen über das Vorliegen der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39 ausgeübt. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 39 (Abschnitt "Übertragung von finanziellen Vermögenswerten [Verkauf von Forderungen/Factoring]") und 3 (Abschnitt "Finanzinstrumente") enthalten.
  • Bei der Einbeziehung von Konzernunternehmen in den Konsolidierungskreis werden Einschätzungen über die Konsolidierungsart bzw. –methode getroffen, speziell über das Vorliegen eines beherrschenden Einflusses, eines maßgeblichen Einflusses oder eines Gemeinschaftsunternehmens etc. im Sinne des IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 1 (Abschnitt "Konsolidierungskreis"), 47 (Abschnitt "Anmerkungen" in Verbindung mit der Tabelle "Konzernunternehmen") und 3 (Abschnitte "Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen" und "Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden") enthalten.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2014 einbezogen. Soweit die Geschäftsjahre einbezogener Tochterunternehmen nicht am Abschlussstichtag der Lenzing AG am 31. Dezember enden, wurden für Zwecke der Konsolidierung Zwischenabschlüsse aufgestellt. Dies betrifft ein Tochterunternehmen (31. Dezember 2013: ein Tochterunternehmen), das aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen einen abweichenden Abschlussstichtag hat (siehe Note 47).

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2014 2013
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 31 8 35 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 1 0 0 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert 0 0 -4 0
Stand zum 31.12. 32 8 31 8
Davon in Österreich 14 4 14 4
Davon im Ausland 18 4 17 4

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben. Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2014 findet sich in Note 47. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("manmade") Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und – wie schon in den Vorperioden – vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.

Änderungen der Rechnungslegungsmethoden NOTE 2

Überblick

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten. Die Rechnungslegungsmethoden werden im Detail in Note 3 beschrieben.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Ab dem Geschäftsjahr 2014 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2014 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffentli
chung durch
das IASB
Anwendungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2014
IFRS 10 Konzernabschlüsse (Anwendungspflicht nach
der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
12.05.11 01.01.13 ja
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.11 01.01.13 ja
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.11 01.01.13 ja
IFRS 10,
11, 12
Übergangsleitlinien (Änderungen von IFRS 10,
IFRS 11 und IFRS 12 - Anwendungspflicht
nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
28.06.12 01.01.13 ja
IAS 27 Einzelabschlüsse (Anwendungspflicht nach
der EU-Kommission ab 1. Jänner 2014)
12.05.11 01.01.13 ja
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2014)
12.05.11 01.01.13 ja
IAS 32 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten
16.12.11 01.01.14 ja
IAS 36 Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht
finanziellen Vermögenswerten
29.05.13 01.01.14 ja
IFRS 10,
12, IAS 27
Investmentgesellschaften 31.10.12 01.01.14 ja
IAS 39 Novation von Derivaten und Fortsetzung der
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
27.06.13 01.01.14 ja

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen haben auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 31. Dezember 2014 folgende Auswirkungen:

Im Zusammenhang mit der Darstellung des IFRS-Konzernabschlusses bzw. IFRS-Einzelabschlusses wurden im Mai 2011 drei neue IFRS (10, 11 und 12) veröffentlicht. IFRS 10 führt ein einheitliches Beherrschungsmodell zur Ermittlung, ob ein Beteiligungsunternehmen konsolidiert werden sollte, ein. Danach beherrscht ein Investor ein Beteiligungsunternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist, bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Aus dieser Neudefinition ergibt sich für die Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe keine Änderung der Konsolidierungsart und somit auch keine Änderung der derzeitigen Bilanzierung dieser Konzernunternehmen. Auch der Konsolidierungskreis hat sich nicht verändert.

Nach IFRS 11 ist die Struktur der gemeinsamen Vereinbarung, obwohl sie noch immer eine wichtige Entscheidungshilfe darstellt, nicht mehr der Hauptfaktor für die Ermittlung der Art der gemeinsamen Vereinbarung und somit für die daraus folgende Bilanzierung. Der Anteil des Konzerns an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte an den Vermögenswerten besitzen und Verpflichtungen für die Schulden haben, wird auf der Grundlage des Anteils des Konzerns an diesen Vermögenswerten und Schulden bilanziert. Sämtliche Anteile des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen, das eine Vereinbarung darstellt, bei der die Parteien Rechte am Nettovermögen besitzen, werden nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 bilanziert. Nachdem die Equity-Methode bereits für die Gemeinschaftsunternehmen der Lenzing Gruppe bisher angewendet wurde und sich auch keine weiteren wesentlichen Änderungen ergeben, führt dies zu keinen Auswirkungen.

IFRS 12 vereinigt alle Angabepflichten für Anteile eines Unternehmens an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen (gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen), assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen in einem Standard. Änderungen ergeben sich für die Lenzing Gruppe unter anderem hinsichtlich der Angaben zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, zu den zu Grunde liegenden Ermessensentscheidungen sowie zu den Annahmen für eine Beherrschung, einen maßgeblichen Einfluss oder eine gemeinsame Vereinbarung. Daneben wurden auch die Angaben über wesentliche Anteile anderer Gesellschafter erweitert (siehe dazu insbesondere die Notes 3, 21, 29 und 47).

Die Änderungen des IAS 36 (Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten) wurden bereits freiwillig vorzeitig zum 31. Dezember 2013 angewendet. Die Änderungen des IAS 36 führten zu erweiterten Anhangangaben über nicht finanzielle Vermögenswerte, für die eine Wertminderung oder Wertaufholung erfasst wurde (siehe insbesondere Notes 19 und 20).

Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2014 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2013 im Wesentlichen unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2014 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffentli
chung durch
das IASB
Anwendungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2014
IFRIC 21 Abgaben (Anwendungspflicht nach der EU
Kommission ab 17. Juni 2014)
20.05.13 01.01.14 ja
IAS 19 Leistungsorientierte Pläne:
Arbeitnehmerbeiträge
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Februar 2015)
21.11.13 01.07.14 ja
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2010-2012
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Februar 2015)
12.12.13 01.07.14 ja
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2011-2013
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 1. Jänner 2015)
12.12.13 01.07.14 ja
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 30.01.14 01.01.16 nein
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen:
Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an
gemeinschaftlichen Tätigkeiten
06.05.14 01.01.16 nein
IAS 16, 38 Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte:
Klarstellung zu zulässigen
Abschreibungsmethoden
12.05.14 01.01.16 nein
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 28.05.14 01.01.17 nein
IAS 16, 41 Sachanlagen, Landwirtschaft:
Bilanzierung fruchttragender Gewächse
30.06.14 01.01.16 nein
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.07.14 01.01.18 nein
IAS 27 Einzelabschlüsse: Equity-Methode in
Einzelabschlüssen
12.08.14 01.01.16 nein
IFRS 10,
IAS 28
Veräußerung oder Einbringung von
Vermögenswerten zwischen einem Investor
und einem assoziierten Unternehmen oder
Joint Venture
11.09.14 01.01.16 nein
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungsprozesses 2012-2014
25.09.14 01.01.16 nein
IFRS 10,
12, IAS 28
Investmentgesellschaften: Anwendung der
Konsolidierungsausnahme
18.12.14 01.01.16 nein
IAS 1 Angabeninitiative 18.12.14 01.01.16 nein

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretation wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet, sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

IFRS 9 und IFRS 7: Der IFRS 9 (Finanzinstrumente) sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 9 vor allem Auswirkungen auf die finanziellen Vermögenswerte (insbesondere deren Kategorisierung und vereinzelt deren Bewertung) haben wird. Durch die Umstellung auf das einheitliche Expected Credit Loss Model werden Wertberichtigungen auf Finanzinstrumente (insbesondere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) künftig tendenziell früher erfasst werden als bisher. Daneben wird es voraussichtlich zu Vereinfachungen beim Hedge Accounting kommen. Der im Zuge des IFRS 9 überarbeitete IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) wird zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben speziell bei den Forderungsausfällen, beim Hedge Accounting und bei den Darstellungen zu den Finanzinstrumente-Kategorien führen.

  • IFRS 15: Der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) schreibt nach einem prinzipienbasierten Modell vor, wann und in welcher Höhe Erlöse zu erfassen sind, und fordert Anhangangaben zur Erlösrealisierung aus Verträgen mit Kunden. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, ob sich dadurch Änderungen ergeben werden. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 15 zu keinen signifikanten Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen führen wird. Insbesondere werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Erlösrealisierung zu erfüllen sein.
  • Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Das Segment Engineering wurde in das Segment Lenzing Technik umbenannt (siehe Note 6). Ansonsten gab es keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

Rechnungslegungsmethoden NOTE 3

Darstellung

In der Konzern-Bilanz wird nach der Fristigkeit zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden. Aktive und passive latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden dargestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist nach

der indirekten Methode erstellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung werden gezahlte und erhaltene Zinsen, gezahlte Ertragsteuern und erhaltene Dividenden dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit zugewiesen. Gezahlte Dividenden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Bewertungsgrundlagen

Bei immateriellen Anlagen, Sachanlagen, gewährten Ausleihungen, Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten die grundsätzliche Basis für die Bewertung.

Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert die Basis für die Bewertung. Das Planvermögen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionszusagen wird ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet. Die Vermögenswerte und Schulden aus Unternehmenserwerben werden zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.

Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Ein beherrschender Einfluss über ein Beteiligungsunternehmen (einschließlich strukturierter Unternehmen) liegt vor, wenn das Mutterunternehmen:

  • die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann;
  • schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und
  • die Renditen des Beteiligungsunternehmens aufgrund ihrer Verfügungsgewalt der Höhe nach beeinflussen kann.

Ein beherrschender Einfluss wird grundsätzlich vermutet, wenn der Lenzing AG mehr als 50% der Stimmrechte zustehen und keine gegenteiligen Hinweise vorliegen. Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss grundsätzlich im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen. Die Einbeziehung beginnt mit dem Zeitpunkt des Erlangens von Beherrschung und endet mit deren Wegfall.

Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden (einschließlich von Eventualschulden) zum Erwerbsstichtag mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Der Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert des zuvor von der Lenzing Gruppe an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils über das zum Erwerbszeitpunkt bestehende Nettovermögen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Ein allfällig entstandener negativer Firmenwert wird nach einer nochmaligen Beurteilung der Bewertung des Nettovermögens als Ertrag

Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust jener Periode erfasst, in

der sie anfallen.

.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften (derzeit der Lenzing (Nanjing) Fibres Co., Ltd.) zurechenbaren Kapitalanteile werden außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert. Der Bilanzausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt auf der Passivseite unter dem Posten "kündbare nicht beherrschende Anteile" bzw. auf der Aktivseite unter dem Posten "sonstige kurzfristige Vermögenswerte". Die erfolgswirksame Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit bzw. Forderung einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit bzw. erhöhen die Forderung.

Die Veränderung von Anteilen von bereits beherrschten Tochterunternehmen wird als Transaktion zwischen Eigentümern behandelt. Die Differenz zwischen der Gegenleistung und dem anteiligen Buchwert der nicht beherrschenden Anteile wird direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.

Bei Verlust einer beherrschenden Stellung gegenüber einem Tochterunternehmen wird die verbleibende Restbeteiligung am ehemaligen Tochterunternehmen erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Bei einem sukzessiven Erwerb und einer damit verbundenen Erlangung der Beherrschungsmöglichkeit wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Vollkonsolidierung erfolgswirksam erfasst.

Wesentliche Vermögenswerte und Schulden sowie Aufwendungen und Erträge, die aus Transaktionen zwischen den einbezogenen Unternehmen resultieren, werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Wesentliche Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen zwischen den einbezogenen Unternehmen werden eliminiert, wenn sich die betreffenden Vermögenswerte zum Bilanzstichtag noch im Bestand befinden.

Fremdwährungsumrechnung

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung. Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung mit dem Bilanzstichtagskurs von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung Euro umgerechnet. Die Umsatzerlöse und andere Erträge und Aufwendungen werden mit dem Durchschnittskurs des Monats umgerechnet, in dem die Erträge und Aufwendungen anfallen. Aus der Anwendung unterschiedlicher Umrechnungskurse resultierende Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im sonstigen Ergebnis erfasst. In diesem Posten sind auch Umrechnungsdifferenzen aus Forderungen enthalten, die einen Teil der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe darstellt.

Bei Unternehmenserwerben werden Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden an die diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte vorgenommen. Diese Anpassungen und die Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden als Vermögenswerte bzw. Schulden des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung im Rahmen der Konsolidierung.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse
wichtiger Währungen
2014 2013
Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR USD
US-Dollar
1,2160 1,3285 1,3783 1,3281
1 EUR GBP
Britisches Pfund
0,7823 0,8061 0,8364 0,8493
1 EUR CZK
Tschechische Krone
27,7280 27,5360 27,4800 25,9800
1 EUR CNY
Renminbi Yuan
7,5442 8,1857 8,3555 8,1646
1 EUR HKD Hongkong Dollar 9,4340 10,3025 10,6886 10,3016
1 EUR INR
Indische Rupie
77,1686 81,0406 85,3040 77,9300

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen

Ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe und damit direkt in Verbindung stehende Verbindlichkeiten) ist als zur Veräußerung gehalten einzustufen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch die fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung gehalten werden die Vermögenswerte (oder Teile einer Veräußerungsgruppe und damit direkt in Verbindung stehende Verbindlichkeiten) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet. Danach sind langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Wertminderungsaufwendungen aus der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten und folgende Wertsteigerungen und -minderungen im Rahmen der Bewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Teil eines Unternehmens, der einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt und der verkauft wurde oder zur Veräußerung gehalten wird, bzw. ein Tochterunternehmen, das nur zum Zweck der Weiterveräußerung angeschafft wurde. Die Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgt beim Verkauf oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn der Geschäftsbereich die Kriterien eines aufgegebenen Geschäftsbereiches erfüllt. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, dann sind die Gesamtergebnisrechnung und die Kapitalflussrechnung so darzustellen, als ob der Geschäftsbereich seit Beginn der Vergleichsperiode als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft gewesen wäre.

Immaterielle Anlagen

Erworbene immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen, wenn sie über eine begrenzte Nutzungsdauer verfügen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzelund Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Forschungskosten werden generell im Aufwand erfasst.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 20
Aus eigener Entwicklung 5 bis 15

Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Firmenwerte und Markenrechte sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten.

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Grundstücke werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.

Leasingverhältnisse

Gehen bei geleasten Vermögenswerten alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über, dann handelt es sich um Finanzierungsleasing. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing eingestuft.

Bei Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasinggegenstände zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der betroffenen Sachanlage oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Die aus den Leasingverträgen resultierenden Anlagen sind unter den Sachanlagen aktiviert, die Zahlungsverpflichtungen sind in den Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern unter dem Posten lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten passiviert. Jede Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, sodass die Verbindlichkeit konstant verzinst wird. Der Zinsanteil wird im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Bei Operating Leasing-Verträgen werden die vereinbarten Leasingzahlungen linear über die Laufzeit der Verträge als Aufwendungen (wenn die Lenzing Gruppe Leasingnehmer ist) bzw. Erträge (wenn die Lenzing Gruppe Leasinggeber ist) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wertminderungen (Impairments) für immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und zahlungsmittelgenerierende Einheiten

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Die jährlichen Impairmenttests werden im vierten Quartal eines Geschäftsjahres durchgeführt. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dabei entspricht der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögens-

wertes angepassten Zinssatzes. Die Cashflows werden aus aktuellen Planungen abgeleitet. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt.

Bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen.

Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögenswerten auf der niedrigsten Ebene dar, die selbstständig Cashflows unabhängig von anderen Vermögenswerten generieren. Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen. In der Lenzing Gruppe sind dies insbesondere einzelne Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt bei firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten vier Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. In begründeten Fällen werden die Cashflow-Prognosen auf bis zu fünf Jahre (2013: bis zu sechs Jahre) ausgedehnt. Dies betrifft zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen Investitionen geplant sind, deren Cashflow-Potenzial sich erst nach vier Jahren vollständig in den Cashflows niederschlägt und damit der sogenannte "Gleichgewichtszustand" erreicht wird. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,7% bis zu 1,1% (2013: 0,9% bis 1,3%) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Für das 4. Quartal 2014 wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,0% und 10,4% verwendet (2013 zwischen 7,6% und 11,7%).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows (frei verfügbaren Cashflows) basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (Umsatzentwicklung) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital (entspricht den Vorräten zuzüglich den operativen Forderungen abzüglich den operativen Verbindlichkeiten) eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsaufwandes in Höhe des Unterschiedsbetrages. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst.

Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung (Zuschreibung) auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet. Die Wertaufholung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden nicht wieder zugeschrieben.

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Ein maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich bei einem Kapitalanteil zwischen 20% und 50% angenommen. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode werden erworbene Beteiligungen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Beteiligungsansatz wird sodann um anteilige Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Der mit einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert der Beteiligung enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben.

Im Übrigen gelten grundsätzlich ähnliche Konsolidierungsgrundsätze wie bei Tochterunternehmen.

Finanzanlagen und Wertpapiere

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.

Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwertes eines zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten ist ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Liegt eine Wertminderung vor, so wird diese ergebniswirksam erfasst. Bei einem Eigenkapitalinstrument ist eine Wertaufholung (Zuschreibung) im sonstigen Ergebnis, bei einem Fremdkapitalinstrument im Gewinn oder Verlust zu erfassen.

Beteiligungen an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen sowie sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis, insbesondere mangels verlässlicher zukünftiger Cashflows, nicht verlässlich ermittelt werden kann oder bei unwesentlicher Bedeutung, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Laufende Steuern und Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die laufenden Steuern und die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betreffen Ertragsteuern.

Die laufenden Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das steuerpflichtige Einkommen der Konzerngesellschaften für das Geschäftsjahr auf Grundlage der im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersätze sowie alle Anpassungen der Steuerschuld hinsichtlich früherer Jahre.

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Vermögenswerte und Schulden auf Basis von temporären Unterschieden zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt. Zusätzlich ist im Rahmen der Steuerabgrenzung der Steuervorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften zu berücksichtigen, soweit dessen Verwertung wahrscheinlich ist. Dabei werden jeweils die gemäß der Gesetzeslage zum Abschlussstichtag für das Jahr der erwarteten Auflösung der Unterschiedsbeträge geltenden Steuersätze angewendet. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Auf permanente Unterschiede werden keine latenten Steuern abgegrenzt. Bei Zwischenergebniseliminierungen erfolgt eine Abgrenzung latenter Steuern.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der

Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Unverzinste langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die voraussichtlich als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Abweichungen jeder Art im Gesamtauftrag werden bei der Bewertung einbezogen.

Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert. Wenn ein Anzahlungsüberhang entsteht, so wird dieser unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Vorräte

Die Vorräte werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sowie Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten). Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie allfällig noch anfallenden Fertigstellungskosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung geführt haben,

nicht länger bestehen, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist aus dem gleichnamigen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Sie sind mit den jeweiligen Nennwerten bewertet. Im für die Kapitalflussrechnung relevanten Fonds der liquiden Mittel sind, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten enthalten, die geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Emittierte Eigenkapitalinstrumente

Von der Lenzing Gruppe emittierte Finanzinstrumente werden dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert. Unter dem Posten Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.

Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen ergebniswirksam erfasst. Der Ansatz und die Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter dem Punkt "Emissionszertifikate" erläutert.

Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.

Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen

Die Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen an Arbeitnehmer – System "Abfertigung alt" und vergleichbare Systeme – sind nach IFRS als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen. Es wird zwischen leistungsorientierten und beitragsorientierten Versorgungsplänen unterschieden.

Bei leistungsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe in der Gewährung der zusagten Leistungen. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von der Lenzing Gruppe getragen. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Zu jedem Bilanzstichtag wird eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze im sonstigen Ergebnis angesetzt. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen stellen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste werden, mit Ausnahme der Neubewertungen der Nettoschuld, ebenfalls im Personalaufwand erfasst. Die Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nicht im Nettozinsaufwand enthaltene Erträge aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind) sind im sonstigen Ergebnis enthalten.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.

Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) sowie der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern stellen den Barwert der Verpflichtung dar und werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste, inklusive der Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste), werden ebenfalls im Personalaufwand erfasst.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern bestehen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehaltssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn ein detaillierter formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt worden ist, dass die Restrukturierung durchgeführt wird.

Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Rückstellungsauflösungen werden als Ertrag in jenen Aufwandsposten ausgewiesen, die ursprünglich bei Bildung der Rückstellung mit Aufwand belastet waren.

Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist und die Abzinsungsperiode verlässlich geschätzt werden kann.

Unter dem Posten Rückstellungen sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, wie finanzielle Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Nicht marktüblich verzinste langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht

wahrscheinlich eingeschätzt wird. Wenn in äußerst seltenen Fällen eine bestehende Schuld nicht in der Konzernbilanz als Rückstellung angesetzt werden kann, weil keine verlässliche Schätzung der Schuld möglich ist, liegt ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit vor. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Konzernbilanz erfasst, sondern im Konzernanhang angegeben.

Umsatz- und Erlösrealisierung sowie Aufwandsverursachung

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von industriell gefertigten Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Lenzing Technik), vermindert um gewährte bzw. erwartete Preisnachlässe und sonstige Erlösschmälerungen sowie ohne Umsatzsteuer. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen (somit mit Gefahrenübergang) oder die Leistung erbracht wurde, die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Fibers werden vorwiegend industriell gefertigte Cellulosefasern verkauft. Daneben wird unter anderem Natriumsulfat, Schwarzlauge und Zellstoff verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein wesentlicher Teil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu weiter oben den Punkt "Fertigungsaufträge").

Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse, die sich zum Bilanzstichtag noch auf Lager befanden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen dienen der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von langfristigen Vermögenswerten zu aktivieren sind.

Operative Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung angesetzt.

Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung berücksichtigt. Zins- und andere Finanzaufwendungen bzw. -erträge werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Ergebnisgrößen

Für die Lenzing Gruppe ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen bzw. "earnings before interest, taxes, depreciation and amortization"), und insbesondere das EBITDA vor Umstrukturierungen, eine wichtige Kennzahl der Performancemessung. Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Erträge bzw. Aufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen. Das EBITDA (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet. Das EBITDA vor Umstrukturierungen wird als Segmentergebnis im Rahmen des Segmentberichts verwendet (siehe Note 6). Daneben ist das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern bzw. "earnings before interest and taxes") von besonderem Interesse. Das EBIT (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet.

Der Finanzerfolg entspricht der Summe aus Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie Finanzierungskosten. Das Ergebnis vor Steuern (EBT bzw. "earnings before taxes") entspricht dem Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor dem Ertragsteueraufwand. Der Jahresüberschuss/-fehlbetrag entspricht dem Gewinn nach Steuern bzw. dem Nettogewinn/ -verlust. Die genaue Definition und Berechnung dieser Kennzahlen ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto, die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen".

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der den Stammaktionären zustehende Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/ -fehlbetrag) durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird (siehe im Detail Note 18).

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der angefallenen Transaktionskosten. Der erstmalige Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der angefallenen Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.

Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt.

In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Trading-Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen. Das Bewertungsobjekt ist dabei grundsätzlich jeweils das einzelne Finanzinstrument.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Konzern bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Die Finanzinstrumente werden bei allen Transaktionen zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwands in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die regelmäßige Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss. Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte mit den periodischen Fair Value-Änderungen der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im Ergebnis saldiert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Die Umbuchung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust erfolgt bei Realisierung des Umsatzerlöses bzw. der Verursachung des Materialaufwandes in Fremdwährung. Ab dem Zeitpunkt der Einbuchung der Fremdwährungsforderungen und –verbindlichkeiten wird die Marktwertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt steht der Marktwertveränderung die Stichtagskursbewertung der Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten aus der Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivaten, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann (Trading-Derivate), werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsrahmenvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgeleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten eigenen Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete Abschläge.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Positionen gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf abgeschlossen und in diesem Sinn gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge) werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.

Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen NOTE 4

Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Erwerb von weiteren 2,29% der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, um umgerechnet TEUR 3.471 mit einem Minderheitsgesellschafter geeinigt. Im Juli 2013 fand das Closing des Erwerbs und die Zahlung des Kaufpreises statt. Damit steigt die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 90,56% auf 92,85%. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 4.564 gesunken. Der aus dieser Transaktion entstandene Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 1.094 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet worden.

Im Juni 2013 fand das Closing zum Verkauf der ehemaligen Business Unit Plastics statt. Das Closing führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung der bisher vollkonsolidierten Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Im Juni 2013 wurden die bisher vollkonsolidierten Gesellschaften Lyocell Holding Ltd., Manchester, Großbritannien, und Tencel Holding Overseas Ltd., St. Helier, Jersey, endkonsolidiert, weil ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Durch den Verlust der Beherrschung wurde ein Gewinn von TEUR 580 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Es gab keine nennenswerten Zahlungsflüsse oder Abgänge von Zahlungsmitteln, sonstigen Vermögenswerten und Schulden sowie kein erhaltenes Entgelt.

Im Oktober 2013 fand das Closing des Erwerbs von weiteren 44% der Anteile an der bereits zuvor vollkonsolidierten European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland durch die Lenzing Gruppe statt. Ebenfalls im Oktober 2013 wurde die Gesellschaft endkonsolidiert, da ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Im März 2014 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 72 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,31% auf 96,33% gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesell-

schafter sind durch diese Transaktion um TEUR 2 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 2.

Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC, Dover, USA, gegründet. Die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft beträgt 100%. Die Gesellschaft wurde in den Vollkonsolidierungskreis der Lenzing Gruppe einbezogen.

Im Juni 2014 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine weitere nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 185 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,33% auf 96,37% gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 3 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 3.

Im Oktober 2014 wurden Anteile an der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, um TEUR 2 verkauft, sodass die Beteiligungshöhe der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 100% auf 91,07% gesunken ist. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 68 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 66.

Im Dezember 2014 wurde bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited eine weitere nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 128 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,37% auf 96,41% gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 2 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 2.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

NOTE 5

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2013

BU Plastics

Die Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, die der Business Unit (BU) Plastics entsprach, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Im April 2013 hat sich die Lenzing Gruppe im Zuge der weiteren Konzentration auf das Kerngeschäft Fasern auf den Verkauf der Geschäftsanteile an der ehemaligen Business Unit Plastics (bzw. der Lenzing Plastics GmbH) an ein österreichisches Bieterkonsortium unter Führung der Invest AG geeinigt. Das Closing – und damit auch der Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe – fand im Juni 2013 nach der Zustimmung der Kartellbehörden statt. Dies führte zur Endkonsolidierung. Im Zuge der Transaktion wurde die Lenzing Plastics GmbH in die Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing, umgewandelt und eine bisher nicht operative Mantelgesellschaft erworben, die als Komplementär der KG dient und in weiterer Folge in Lenzing Plastics GmbH, Lenzing, umfirmiert wurde. Beide

Rechtsträger wurden von der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, erworben.

Folgende Nettovermögenswerte wurden aufgrund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Nettovermögenswerte TEUR
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen (inkl. TEUR 1.600 für Lizenzen) 26.279
Finanzanlagen und sonstige langfristige Vermögenswerte 350
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 31.166
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.995
Endkonsolidierte Vermögenswerte 64.790
Finanzverbindlichkeiten und sonstige langfristige Verbindlichkeiten 177
Rückstellungen (inkl. Steuerabgrenzungen) 14.093
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.348
Endkonsolidierte Schulden 21.617
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 43.173

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung für 100% der Anteile beträgt insgesamt TEUR 69.037. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von TEUR 25.865. Auf den Veräußerungsgewinn entfallen TEUR 7.689 Ertragsteuern (inkl. latenter Steuern).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist unter den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen TEUR
2013
In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 68.647
- Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten -6.995
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 61.652

Im Zuge des Verkaufs der ehemaligen Business Unit Plastics hat sich die Lenzing Gruppe mit 15% an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, um TEUR 1.050 beteiligt. Die Beteiligung wird im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe unter den Finanzanlagen in der Klasse "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (bewertet zu Anschaffungskosten)" ausgewiesen.

EPG

Die European Precursor GmbH (EPG), Kelheim, Deutschland, war ein vollkonsolidiertes Unternehmen der Lenzing Gruppe. Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlos-

sen, die EPG zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet. Im Oktober 2013 fand das Closing des Erwerbs von weiteren 44% der Anteile an der EPG durch die Lenzing Gruppe statt. Damit steigt die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 51% auf 95%. Der Anspruch gegenüber kündbaren nicht beherrschenden Gesellschaftern wurde durch diese Transaktion im Ausmaß der Beteiligungsquote abgegolten. Aus dieser Transaktion entstand kein mit dem Eigenkapital zu verrechnender Unterschiedsbetrag.

Ebenfalls im Oktober 2013 wurde die Gesellschaft endkonsolidiert, da ihre Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Aufgrund der Endkonsolidierung wurde ein Verlust von TEUR 2 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurde. Dabei gab es keine nennenswerten Zahlungsflüsse oder Abgänge von Zahlungsmitteln, sonstigen Vermögenswerten und Schulden sowie kein erhaltenes Entgelt.

Aufgrund der durchgeführten Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und aufgegebener Geschäftsbereiche) im Rahmen der Liquidation der EPG sind im Geschäftsjahr 2013 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.000 unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen erfasst. Auf die Wertminderungen entfiel ein Steueraufwand von TEUR 0. Die Wertminderungen betreffen überwiegend Technische Anlagen und Maschinen. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten dieser Vermögenswerte beträgt TEUR 0 per 31. Dezember 2013. Er wurde im Geschäftsjahr 2013 aus einer Transaktion auf einem nicht aktiven Markt abgeleitet und in seiner Gesamtheit daher in die Stufe 2 der Bewertungshierarchie eingeordnet. lm Zuge des Bewertungsprozesses wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren lnputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen lnformationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Gemeinsame Angaben über die beiden aufgegebenen Geschäftsbereiche

Die beiden aufgegebenen Geschäftsbereiche – ehemalige Business Unit Plastics und die EPG – werden im Geschäftsjahr 2013 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Kapitalflussrechnung und im Segmentbericht (siehe Note 6) unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt.

Das Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen setzt sich im Geschäftsjahr 2013 wie folgt zusammen:

Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen TEUR
2013
Erlöse 55.640
Aufwendungen -50.735
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -619
Ergebnis vor Steuern aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.286
Ertragsteueraufwand aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -58
Ergebnis nach Steuern aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.228
Gewinn aus dem Verkauf der aufgegebenen Geschäftsbereiche 25.865
Steuern auf den Gewinn aus dem Verkauf der aufgegebenen Geschäftsbereiche (bzw. aus
der Aufgabe)
-7.689
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten -3.000
Steuern aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (bzw.
aus der Aufgabe)
0
Periodenergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen 19.404

Das sonstige Ergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt im Geschäftsjahr 2013 TEUR -13. Das Gesamtergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen ist vollständig den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen.

Die Nettozahlungsströme aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen setzten sich im Geschäftsjahr 2013 wie folgt zusammen:

Nettozahlungsströme aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen TEUR 2013

Im Cashflow aus der Betriebstätigkeit 8.128
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit 60.528
Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 5.081

Geschäftsjahr 2014

Durch die oben genannten Endkonsolidierungen im Jahr 2013 entfällt die Darstellung der als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebenen Geschäftsbereiche für 2014.

Im Geschäftsjahr 2014 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund der Auflösung von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen

zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 878 vor Ertragsteuern. Der Ertragsteueraufwand aus diesen Berichtigungen ergibt einen Ertrag in Höhe von TEUR 220; das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR -659.

Diese Berichtigungen resultieren mit TEUR 1.430 Aufwand aus der Anpassung von Kaufpreisforderungen (ausgewiesen unter dem Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten), mit TEUR 721 Ertrag aus der Anpassung von Verpflichtungsübernahmen (ausgewiesen unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen) und TEUR 170 Aufwand aus Zinseffekten von langfristigen Rückstellungen (ausgewiesen unter den Finanzierungskosten).

Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2014 nicht zahlungswirksam.

Segmentbericht NOTE 6

Informationen über Geschäftssegmente

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände separat geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Zellstoff und Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik:

Das Segment Lenzing Technik (vormals Segment Engineering) ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Business Unit (BU) Plastics und European Precursor GmbH (EPG) (aufgegebene Geschäftsbereiche):

Die BU Plastics (vormalige Lenzing Plastics GmbH bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co KG, Lenzing) und die European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland wurden zum 31. Dezember 2013 bzw. in 1-12/2013 unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen separat im Segmentbericht dargestellt. Durch die Endkonsolidierung der beiden Gesellschaften im Jahr 2013 weist dieses Segment zum 31. Dezember 2014 bzw. in 1-12/2014 keine Werte auf und wird künftig entfallen (siehe dazu auch Note 5).

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland. Dieses Unternehmen stellt Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren her (insbesondere Acrylfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, (Herstellung von Vormaterial für Carbonfasern) enthalten.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

1-12/2014 bzw. 31.12.2014 Fibers Lenzing Technik
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.755.599 43.565
Innenumsätze 8.414 47.218
Umsatzerlöse gesamt 1.764.014 90.782
EBITDA (Segmentergebnis) 223.153 3.083
EBIT 98.499 1.248
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 127.820 1.839
Davon Wertminderungen 608 0
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -580 0
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 40.930 11.479
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 102.954 778
EBITDA-Marge1 12,7% 3,4%
EBIT-Marge2 5,6% 1,4%
Segmentvermögen 1.966.051 39.152
Segmentverbindlichkeiten 462.390 35.428
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 36.078 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

1-12/2013 bzw. 31.12.2013 Fibers Lenzing Technik
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.754.524 49.486
Innenumsätze 11.325 75.649
Umsatzerlöse gesamt 1.765.849 125.135
EBITDA (Segmentergebnis) 205.661 9.058
EBIT 91.179 7.264
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 117.569 1.799
Davon Wertminderungen 116 0
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 3.788 0
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 70.154 11.350
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen 249.992 3.119
EBITDA-Marge1 11,6% 7,2%
EBIT-Marge2 5,2% 5,8%
Segmentvermögen 2.015.868 44.790
Segmentverbindlichkeiten 430.842 34.493
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 37.203 0

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

BU Plastics und EPG
Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige (aufgegebene Geschäftsbereiche)
1.864.222 0 1.864.222 65.058 0
0 -57.415 57.415 1.783 0
1.864.222 -57.415 1.921.638 66.841 0
240.302 1.578 238.724 12.487 0
21.926 -89.363 111.289 11.542 0
221.546 90.941 130.605 946 0
94.564 93.956 608 0 0
-541 0 -541 39 0
52.877 -1.280 54.157 1.748 0
104.311 0 104.311 578 0
12,9% 12,4% 18,7% -
1,2% 5,8% 17,3% -
2.375.051 342.638 2.032.413 27.210 0
1.329.417 819.841 509.576 11.758 0
37.956 0 37.956 1.878 0

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

Konzern Überleitung Segmentsumme Sonstige BU Plastics und EPG
(aufgegebene Geschäftsbereiche)
1.908.869 0 1.908.869 51.641 53.218
0 -89.483 89.483 1.734 776
1.908.869 -89.483 1.998.352 53.375 53.994
225.411 -1.295 226.706 6.233 5.754
86.409 -22.311 108.720 5.325 4.953
142.103 21.017 121.086 908 810
26.220 26.104 116 0 0
3.831 0 3.831 42 0
76.463 0 76.463 3.811 -8.852
248.679 -8.092 256.771 989 2.671
11,8% 11,3% 11,7% 10,7%
4,5% 5,4% 10,0% 9,2%
2.439.924 356.523 2.083.401 22.743 0
1.350.462 874.871 475.591 10.256 0
39.083 0 39.083 1.880 0

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Das Segment Engineering wurde in das Segment Lenzing Technik umbenannt. Ansonsten wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 angewandt.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR

2014 2013 Segmentergebnis (EBITDA) 238.724 226.706 Konsolidierung -452 -7.351 Umstrukturierungen 2.030 6.056 Konzernergebnis (EBITDA) 240.302 225.411 Segmentabschreibungen -130.605 -121.086 Konsolidierung 3.015 5.087 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.170 3.100 Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -93.956 -26.104 Betriebsergebnis (EBIT) 21.926 86.409 Finanzerfolg -23.439 -26.725 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 8.818 8.430 Ergebnis vor Steuern (EBT) 7.305 68.113

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Gewinn/Verlust nach Steuern; Nettogewinn/-verlust) ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich. Die oben angeführte Zeile "Umstrukturierungen" betrifft in 2014 mit EUR -1.174 Personalaufwand und mit TEUR -135 sonstige betriebliche Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen, im Rahmen der Liquidation der EPG fielen sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 921 und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 200 an (in 2013 betrifft dies mit TEUR 25.865 sonstige betriebliche Erträge aus der Veräußerung der BU Plastics, mit TEUR 18.427 Personalaufwand und mit TEUR 1.320 sonstige betriebliche Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen; im Rahmen der Liquidation der EPG fielen sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 5.596, Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen in Höhe von TEUR 174, Personalaufwand in Höhe von TEUR 751 und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.733 an). Die oben angeführte Zeile "Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" betrifft in 2014 mit TEUR 93.956 Wertminderungen auf Firmenwerte, übrige immaterielle Anlagen und Sachanlagen und in 2013 mit TEUR 3.000 Wertminderungen im Rahmen der Liquidation der EPG und TEUR 23.104 Wertminderungen auf übrige immaterielle Anlagen und Sachanlagen.

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT)
2014 2013
Segment-EBIT 111.289 108.720
Ergebnis aus Umstrukturierungen und Wertminderungen -91.926 -20.048
Konsolidierung 2.563 -2.264
Betriebsergebnis (EBIT) 21.926 86.409

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernabschreibungen
2014 2013
Segmentabschreibungen 130.605 121.086
Konsolidierung -3.015 -5.087
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 127.590 115.999
Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 93.956 26.104
Konzernabschreibungen 221.546 142.103

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d. h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Segmentvermögen 2.032.413 2.083.401
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 37.956 39.083
Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte
Wertpapiere und andere Finanzanlagen 23.194 23.176
Aktive latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern 42.184 39.396
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.791 287.882
Konsolidierung -32.488 -33.014
Konzernvermögen 2.375.051 2.439.924

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Segmentverbindlichkeiten 509.576 475.591
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 729.778 800.680
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern 70.017 56.578
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 26.559 26.025
Konsolidierung -6.514 -8.413
Konzernverbindlichkeiten 1.329.417 1.350.462

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte.

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen

2014 2013
Industriell gefertigte Cellulosefasern 1.504.174 1.512.281
Natriumsulfat und Schwarzlauge 54.002 54.012
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 205.838 199.556
Segment Fibers 1.764.014 1.765.849
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering-Dienstleistungen – Segment
Lenzing Technik
90.782 125.135
Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren 63.037 103.870
Sonstige und Konsolidierung -53.611 -85.985
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1.864.222 1.908.869

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10% zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR

Umsatzerlöse Langfristiges Vermögen
Gesamtvermögen
Investitionen
2014 2013 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 2014 2013
Österreich 143.264 176.136 782.941 772.828 982.951 987.720 78.504 156.249
Europa (ohne
Österreich inkl. Türkei)
551.208 609.448 208.996 219.833 292.545 296.608 16.911 53.851
Asien 961.751 931.393 347.405 419.529 691.711 732.893 7.366 37.155
Amerika 173.525 158.950 43.399 39.243 65.205 66.180 1.530 1.424
Restliche Welt 34.474 32.942 0 0 0 0 0 0
Zwischensumme 1.864.222 1.908.869 1.382.742 1.451.433 2.032.413 2.083.401 104.311 248.679
Überleitung auf
Konzernwerte
0 0 60.233 56.784 342.638 356.523 0 0
Konzernsumme 1.864.222 1.908.869 1.442.975 1.508.217 2.375.051 2.439.924 104.311 248.679

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet.

Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe.

Die Produktionsstandorte im Segment Fibers befinden sich in Österreich, darunter das Stammwerk in Lenzing, das neben Standard-Viscosefasern auch Faser-Spezialitäten, wie Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® herstellt, und der TENCEL®-Produktionsstandort in Heiligenkreuz. Weitere TENCEL®-Produktionsstandorte befinden sich in Großbritannien (Grimsby) und in den USA (Mobile). Der Konzern verfügt weiters über zwei Standard-Viscosefaser-Produktionsstandorte in Asien: Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Die Zellstoffwerke befinden sich in Österreich (Lenzing) und in Tschechien (Paskov). Das Vertriebsnetz im Segment Fibers umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Die Produktionsstandorte des Segmentes Lenzing Technik befinden sich in Österreich (Lenzing) und in China (Nanjing).

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2014 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

NO
TE 7
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
Umsatzerlöse TEUR
2014 2013
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von industriell gefertigten Cellulosefasern 1.504.174 1.512.281
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen Produkten und Dienstleistungen 336.389 373.263
Umsatzerlöse verrechnet 1.840.563 1.885.544
Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 23.660 23.325
Summe 1.864.222 1.908.869

Weitere Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 6, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).

Sonstige betriebliche Erträge NOTE 8

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2014 2013
Erträge aus Leistungsverrechnungen, sonstigen Produkten und Energie 30.575 20.021
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate
sowie aus Förderungen
6.490 6.512
Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 0 25.865
Diverse andere Erträge 11.465 15.691
Summe 48.530 68.090

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 17.837 (2013: TEUR 9.659).

Der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen im Jahr 2013 resultiert zur Gänze aus dem Verkauf der Lenzing Plastics GmbH (bzw. Lenzing Plastics GmbH & Co. KG; siehe Note 5) und ist in den aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen.

Die diversen anderen Erträge enthalten unter anderem Mieterträge in Höhe von TEUR 3.698 (2013: TEUR 3.364), Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 91 (2013: TEUR 917), Versicherungsvergütungen von Dritten für Sachanlagen in Höhe von TEUR 206 (2013: TEUR 3.600) und Fremdwährungskursgewinne in Höhe von TEUR 4.676 (2013: TEUR 0).

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen NOTE 9

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen TEUR

2014 2013 Material 1.040.050 1.090.503 Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 159.191 162.931 Summe 1.199.241 1.253.434

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Personalaufwand NOTE 10

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2014 2013
Löhne und Gehälter 223.120 244.744
Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen 4.689 24.695
Aufwendungen für Altersversorgung 6.026 5.545
Gesetzlicher Sozialaufwand 54.080 57.298
Sonstige Sozialaufwendungen 4.085 4.753
Summe 292.000 337.034

Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 1. Mai 2014 betrug 2,5%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen führten im Geschäftsjahr 2014 zu einer Erhöhung um 3,2% in Großbritannien, 2,5% in der Tschechischen Republik und 8,4% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen. Die Kollektivvertragserhöhung an den österreichischen Standorten ab 3. Mai 2013 betrug 3,2% bis 3,3%. Vergleichbare Vereinbarungen bei den Tochterunternehmen

führten im Geschäftsjahr 2013 zu einer Erhöhung um 3,84% in Großbritannien, 4,0% in der Tschechischen Republik und 4,3% in Indonesien. In den anderen Ländern gab es keine vergleichbaren, allgemein bindenden Vereinbarungen.

Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abfindungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe dazu Note 33).

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter

2014 2013
Durchschnittlich 6.516 6.854
Zum 31. Dezember 6.356 6.675

Der Mitarbeiterstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in Österreich

2014 2013
Arbeiter 1.790 1.813
Angestellte 1.138 1.187
Summe 2.928 3.000

NOTE 11

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen TEUR
2014 2013
Planmäßige Abschreibungen 126.982 115.883
Wertminderungen 94.564 26.220
Summe 221.546 142.103

In den Wertminderungen sind im Geschäftsjahr 2014 TEUR 0 (2013: TEUR 3.000) aus der Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten enthalten (siehe Note 5). Die restlichen Wertminderungen

und die Wertaufholungen (Zuschreibungen) werden in den Notes 19 und 20 erläutert.

Sonstige betriebliche Aufwendungen NOTE 12

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR

2014 2013
Vertriebsaufwendungen 100.320 103.563
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen 39.325 24.558
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 12.288 12.377
Versicherungsaufwendungen 9.378 10.410
Reiseaufwendungen 5.958 9.135
Aufwendungen für Abfallentsorgung 6.861 11.833
Übrige 39.148 52.959
Summe 213.279 224.835

Die Vertriebsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 83.357 (2013: TEUR 81.850) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 16.964 (2013: TEUR 21.714).

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 7.513 (2013: TEUR 9.474), Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 0 (2013: TEUR 8.775), Vermögenssteuern und ähnliche Steuern in Höhe von TEUR 4.455 (2013: TEUR 4.552), Forderungsverluste in Höhe von TEUR 4.000 (2013: TEUR 170), Aufwendungen für Patente und Marken in Höhe von TEUR 2.736 (2013: TEUR 3.516), Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.546 (2013: TEUR 2.964) sowie Aufwendungen aus Emissionszertifikaten in Höhe von TEUR 1.590 (2013: TEUR 1.947). Außerdem sind darin Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 123 (2013: TEUR 58) enthalten.

Honorare des Abschlussprüfers NOTE 13

Die aufgewendeten Honorare für Leistungen von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers TEUR

2014 Lenzing AG Österreichische
Tochterunternehmen
Summe
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 259 0 259
Andere Bestätigungsleistungen 42 61 103
Sonstige Leistungen 10 0 10
Steuerberatung 294 39 332
Summe 604 99 704

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR

2013 Lenzing AG Österreichische
Tochterunternehmen
Summe
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 261 0 261
Andere Bestätigungsleistungen 46 58 103
Sonstige Leistungen 0 0 0
Steuerberatung 146 24 170
Summe 453 82 535

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses und die Jahresabschlussprüfung von Tochterunternehmen.

Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden NOTE 14

Das Ergebnis in Höhe von TEUR - 541 (2013: TEUR 3.831) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten NOTE 15

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten TEUR

2014 2013
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen, Forderungen sowie
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
1.924 2.735
Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Vermögenswerten 4.077 0
6.001 2.735
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Bewertung von Ausleihungen -10 -9
Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten -1.430 0
Verlust aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -43 0
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Vermögenswerten 0 -2.012
-1.482 -2.022
Summe 4.519 714

Finanzierungskosten NOTE 16

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR

2014 2013
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Schulden -1.556 -5.170
Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen -5.892 -5.905
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -19.969 -20.194
Summe -27.416 -31.269

Ertragsteueraufwand NOTE 17

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2014 2013
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 16.276 20.344
Ausland 4.407 403
20.683 20.747
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung 783 -2.668
Summe 21.466 18.079

Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR

2014 2013
Laufender Ertragsteueraufwand
Tatsächlicher Steueraufwand laufendes Jahr 23.612 19.976
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste -369 -698
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern -2.560 1.469
20.683 20.747
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen -1.326 9.173
Auswirkungen von Steuersatzänderungen -1 -200
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge -496 -5.984
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer
Differenzen früherer Perioden
-137 -4.416
Veränderung der Wertminderung latenter Steueransprüche
(ohne Verlustvorträge)
2.742 -1.241
783 -2.668
Summe 21.466 18.079

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2013: 25%) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR

2014 2013
Ergebnis vor Steuern 7.305 68.113
Errechneter Ertragsteueraufwand (25% des Ergebnisses vor Steuern) 1.826 17.028
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) -1.056 -1.033
Abschreibung Firmenwert 18.116 0
Nicht abzugsfähige Aufwendungen und Quellensteuern 1.533 3.234
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 135 -958
Steuersatzunterschiede -354 389
Steuersatzänderungen -1 -202
Steuerertrag aus Vorperioden -2.697 -2.947
Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von
lokaler in funktionale Währung
2.066 8.816
Veränderung von nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf Verluste bzw.
Verlustvorträge und andere temporäre Differenzen
3.974 -4.195
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile -2.204 -2.107
Sonstige 127 53
Effektiver Ertragsteueraufwand 21.466 18.079

In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 3.000 (2013: TEUR 1.773) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 44). In dem Posten "Abschreibung Firmenwert" ist im Geschäftsjahr 2014 die Wertminderung der CGU Fiber Site Indonesia enthalten (siehe Note 19).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25% (31. Dezember 2013: 25%). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5% und 36,08% (31. Dezember 2013: zwischen 16,5% und 34,0%).

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2014 eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 23% auf 21%. Ab dem 1. April 2015 ist dort ein Steuersatz von 20% anzuwenden, welcher bereits zum 31. Dezember 2014 zur Steuerabgrenzung herangezogen wird.

Ergebnis je Aktie NOTE 18

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2014 2013
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil
der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-13.478 50.113
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück 26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert -0,51 1,89

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

NO
TE 19
Immaterielle Anlagen
------------- ----------------------

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
2014 Firmenwerte ähnliche Rechte werte Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2014 78.255 17.898 13.854 110.007
Währungsdifferenz 8.673 51 0 8.725
Zugänge 0 709 604 1.313
Abgänge 0 -18 0 -18
Stand 31.12.2014 86.929 18.640 14.458 120.027
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2014 -208 -12.535 -9.853 -22.597
Währungsdifferenz -814 -38 0 -852
Planmäßige Abschreibungen 0 -818 -622 -1.440
Wertminderungen -72.574 -29 -608 -73.212
Abgänge 0 5 0 5
Stand 31.12.2014 -73.597 -13.415 -11.083 -98.095
Buchwert 1.1.2014 78.047 5.362 4.001 87.411
Buchwert 31.12.2014 13.332 5.225 3.375 21.931

Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR

Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
Selbst
erstellte
immaterielle
Vermögens
2013 Firmenwerte ähnliche Rechte werte Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2013 82.091 17.709 14.396 114.196
Währungsdifferenz -3.836 -38 0 -3.873
Konsolidierungskreisänderungen1 0 -81 -946 -1.027
Zugänge 0 780 713 1.492
Abgänge 0 -472 -308 -780
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Stand 31.12.2013 78.255 17.898 13.854 110.007
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2013 -124 -12.357 -10.736 -23.218
Währungsdifferenz -84 15 0 -68
Konsolidierungskreisänderungen1 0 79 934 1.013
Planmäßige Abschreibungen 0 -708 -359 -1.067
Wertminderungen 0 -36 0 -36
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Abgänge 0 472 308 780
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2013 -208 -12.535 -9.853 -22.597
Buchwert 1.1.2013 81.967 5.351 3.660 90.978
Buchwert 31.12.2013 78.047 5.362 4.001 87.411

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 604 (2013: TEUR 713) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2014 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 18.776 (2013: TEUR 24.866) angefallen. Diese Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden nach den Kriterien der IFRS ermittelt. Sie umfassen Kosten, die im Zusammenhang mit der gezielten Suche nach neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung und wesentlichen Verbesserung von Produkten, Leistungen oder Prozessen und im Rahmen von Forschungsaktivitäten anfallen. Sie enthalten keine aktivierungspflichtigen Investitionen und berücksichtigen Erträge aus Rückerstattungen (insbesondere Förderungen). Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden im Betriebsergebnis (EBIT) erfasst.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2014 Wertminderungen auf immaterielle Anlagen in Höhe von TEUR 73.212 (2013: TEUR 36) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.

Die Wertminderungen auf Firmenwerte betreffen im Geschäftsjahr 2014 mit TEUR 72.574 (2013: TEUR 0) einen indonesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) der CGU Fiber Site Indonesia im Segment Fibers. Die Wertminderungen werden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft als Folge der veränderten Erwartungen im Fasermarkt, insbesondere der veränderten mittelfristigen Preiserwartungen, notwendig. Weitere Details dazu sind weiter unten erläutert (siehe Abschnitt "Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer").

Bei den Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, Lizenzen und ähnlichen Rechten gibt es im Geschäftsjahr 2014 Wertminderungen in Höhe von TEUR 29 (2013: TEUR 36). Die Wertminderungen betreffen einen chinesischen Produktionsstandort im Segment Fibers (Details dazu siehe Note 20). Bei den Markenrechten mit unbestimmter Nutzungsdauer ergibt sich in den beiden dargestellten Perioden aufgrund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf.

Bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten gibt es im Geschäftsjahr 2014 TEUR 608 (2013: TEUR 0) Wertminderungen auf Entwicklungskosten im Segment Fibers. Sie werden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig.

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/ CGUs) zugeordnet:

Nutzungsdauer nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Segment Fibers
CGU Fiber Site Indonesia 0 64.931
CGU Pulp Site Czech Republic 9.525 9.611
Übrige 3.585 3.283
13.109 77.825
Segment Sonstige 3.313 3.313
Summe 16.422 81.137

In der obigen Tabelle sind im Segment Sonstige Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe TEUR 3.090 zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2013: TEUR 3.090) enthalten. Wertänderungen wurden bei diesen Markenrechten nicht vorgenommen, daher entspricht der Buchwert den Anschaffungskosten. Diese Markenrechte werden deshalb mit einer unbestimmten Nutzungsdauer versehen, da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung derzeit nicht abzusehen ist. Die übrigen Beträge betreffen ausschließlich Firmenwerte.

Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) der im Geschäftsjahr 2014 wertgeminderten CGU Fiber Site Indonesia beläuft sich auf TEUR 313.517 per 31. Dezember 2014 (31. Dezember 2013: TEUR 402.742). Der erzielbare Betrag für die bis vor den Wertminderungen im Geschäftsjahr 2014 größten firmenwerttragenden CGUs – die CGU Fiber Site Indonesia und die CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Die dabei verwendeten grundlegenden Methoden und Annahmen werden in Note 3 im Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)" erläutert. Bei den beiden CGUs Fiber Site Indonesia und Pulp Site Czech Republic sind außerdem folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Impairmenttests relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstandes der zukünftigen Entwicklung dar:

Geschäftsjahr 2014 Geschäftsjahr 2013
CGU Fiber Site Indonesia
Durchschnittliche operative Marge
im Planungszeitraum p.a.
6,5% 8,1%
Durchschnittliches Free Cashflow-Wachstum
im Planungszeitraum p.a.1
10,2% 13,1%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0% 1,1%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 10,0% 11,7%
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge
im Planungszeitraum p.a.
13,8% 11,5%
Durchschnittliches Free Cashflow-Wachstum
im Planungszeitraum p.a.1
-11,4% 20,9%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,9% 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,9% 9,1%

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Fiber Site Indonesia basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 5 Jahre (Geschäftsjahr 2013: 6 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 2,2% p. a. (2013: 3,3% p. a.).

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Pulp Site Czech Republic basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Zellstoff sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für

1) Die Berechnung des durchschnittlichen Free Cashflow-Wachstums im Planungszeitraum p.a. entspricht einer jährlichen Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate).

Holz und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2013: 4 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum -1,4% p. a. (2013: 1,4% p. a).

Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Fiber Site Indonesia übersteigt im Geschäftsjahr 2013 deren Buchwert um TEUR 40.276. Im Geschäftsjahr 2014 wurden Wertminderungen auf den Firmenwert dieser CGU vorgenommen; damit entspricht deren beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten deren Buchwert. Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 57.373 (Geschäftsjahr 2013: TEUR 17.139). Die Schätzungen werden für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung
der wesentlichen Annahmen,
bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 100% minus 20,2%
Free Cashflow 100% minus 21,9%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,9% minus 3,0 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,9% plus 2,2 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs (Vorjahr)

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung
der wesentlichen Annahmen,
bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Fiber Site Indonesia
Operative Marge 100% minus 12,2%
Free Cashflow 100% minus 10,1%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1% minus 2,4 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 11,7% plus 1,2 Prozentpunkte
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 100% minus 8,1%
Free Cashflow 100% minus 7,6%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0% minus 1,0 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 9,1% plus 0,8 Prozentpunkte

Sachanlagen NOTE 20

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

2014 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2014 428.337 2.071.477 214.455 2.714.269
Währungsdifferenz 15.936 64.308 1.319 81.563
Zugänge 14.559 70.588 13.023 98.169
Abgänge -92 -21.902 0 -21.994
Umbuchungen 44.791 153.432 -198.223 0
Stand 31.12.2014 503.530 2.337.904 30.573 2.872.007
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2014 -197.430 -1.189.078 -3.251 -1.389.760
Währungsdifferenz -4.546 -29.689 -266 -34.501
Planmäßige Abschreibungen -14.714 -110.828 0 -125.542
Wertminderungen -5.625 -15.728 0 -21.353
Abgänge 16 21.623 0 21.639
Stand 31.12.2014 -222.300 -1.323.699 -3.518 -1.549.517
Buchwert 1.1.2014 230.906 882.399 211.204 1.324.509
Buchwert 31.12.2014 281.230 1.014.205 27.056 1.322.490

Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR

2013 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2013 395.566 2.005.323 197.046 2.597.935
Währungsdifferenz -9.583 -27.057 -8.205 -44.844
Konsolidierungskreisänderungen1 0 -65.660 -243 -65.903
Zugänge 15.603 91.716 137.713 245.032
Abgänge -884 -16.867 -200 -17.951
Umbuchungen 27.634 84.022 -111.656 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 0 0 0
Stand 31.12.2013 428.337 2.071.477 214.455 2.714.269
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2013 -181.468 -1.141.311 13 -1.322.766
Währungsdifferenz 1.674 10.261 -30 11.904
Konsolidierungskreisänderungen1 0 41.239 0 41.239
Planmäßige Abschreibungen -13.087 -101.729 0 -114.815
Wertminderungen -5.413 -14.336 -3.435 -23.184
Umbuchungen 0 0 0 0
Umgliederung zur Veräußerung gehaltener
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
0 0 0 0
Abgänge 863 16.798 200 17.862
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2013 -197.430 -1.189.078 -3.251 -1.389.760
Buchwert 1.1.2013 214.098 864.012 197.059 1.275.169
Buchwert 31.12.2013 230.906 882.399 211.204 1.324.509

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 42).

Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 268.178 (31. Dezember 2013: TEUR 253.664).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2014 werden TEUR 3.025 (2013: TEUR 4.941) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,8% bis 3,0% (2013: 2,6% bis 3,0%) verwendet.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2014 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 21.353 (2013: TEUR 23.184) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.

Die Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2014 mit TEUR 21.353 (2013: TEUR 19.633) einen chinesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) im Segment Fibers und dort mit TEUR 5.625 (2013: TEUR 5.413) Grundstücke und Bauten und mit TEUR 15.728 (2013: TEUR 14.220) Technische Anlagen und Maschinen (insbesondere Faserproduktionsanlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Wertminderungen werden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft als Folge der veränderten Erwartungen im Fasermarkt, insbesondere der veränderten mittelfristigen Preiserwartungen, bzw. der veränderten Erwartungen in der Nutzung des Produktionsstandorts notwendig.

Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) des chinesischen Produktionsstandorts beläuft sich auf TEUR 105.839 (31. Dezember 2013: TEUR 131.594). Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Die dabei verwendeten grundlegenden Methoden und Annahmen entsprechen sinngemäß jenen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und werden in Note 3 im Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)" erläutert. Beim chinesischen Produktionsstandort sind außerdem folgende individuelle Annahmen relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstandes der zukünftigen Entwicklung dar:

Annahmen beim Impairment Test des chinesischen Produktionsstandorts

Geschäftsjahr 2014 Geschäftsjahr 2013
Durchschnittliche operative Marge
im Planungszeitraum p.a. 0,7% 0,5%
Durchschnittliches Free Cashflow-Wachstum
im Planungszeitraum p.a.1 11,6% 4,6%
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,4% 1,9%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 8,6% 10,8%

1) Die Berechnung des durchschnittlichen Free Cashflow-Wachstums im Planungszeitraum p.a. entspricht einer jährlichen Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate).

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows des chinesischen Produktionsstandorts basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 5 Jahre (Geschäftsjahr 2013: 6 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 3,5% p. a. (2013: 4,6% p. a.).

Weitere Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 3.435 Anlagen in Bau auf einem indischen Betriebsgelände im Segment Fibers. Die Wertminderungen werden aufgrund des weiteren Aufschubs der ursprünglich geplanten Investitionen notwendig. Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) beläuft sich auf TEUR 6.966 per 31. Dezember 2013 und wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten für die einzelnen Vermögenswerte aus teilweise nicht am Markt beobachtbaren geschätzten Verwertungsmöglichkeiten intern eingeschätzt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit daher in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Daneben gibt es im Geschäftsjahr 2013 weitere TEUR 116 Wertminderungen auf Maschinen im Segment Fibers. Sie werden aufgrund technischer und wirtschaftlicher Veralterung notwendig.

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden NOTE 21

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, insbesondere an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist.

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen,

die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 32.470 33.755
Übrige assoziierte Unternehmen 5.422 5.266
Gemeinschaftsunternehmen 65 62
Summe 37.956 39.083

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

Übrige
assoziierte
Gemein
schaftsunter
2014 EFB Unternehmen nehmen Summe
Stand zum 1.1. 33.755 5.266 62 39.083
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
-562 18 3 -541
Sonstiges Ergebnis - Neubewertung der
Nettoschuld aus leistungsorientierten
Plänen und Sonstiges
-723 0 0 -723
Sonstiges Ergebnis - Kursdifferenzen
aus der Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind
0 178 0 178
Gesamtergebnis -1.285 197 3 -1.086
Ausschüttungen 0 -40 0 -40
Stand zum 31.12. 32.470 5.422 65 37.956

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR

2013 EFB Übrige
assoziierte
Unternehmen
Gemein
schaftsunter
nehmen
Summe
Stand zum 1.1. 30.188 5.510 63 35.761
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
3.592 237 1 3.831
Sonstiges Ergebnis - Neubewertung der
Nettoschuld aus leistungsorientierten
Plänen und Sonstiges
-25 0 0 -25
Sonstiges Ergebnis - Kursdifferenzen
aus der Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind
0 -441 -2 -443
Gesamtergebnis 3.567 -204 -1 3.362
Ausschüttungen 0 -40 0 -40
Stand zum 31.12. 33.755 5.266 62 39.083

Die obigen Werte zum Gesamtergebnis resultieren nur aus fortgeführten Geschäftsbereichen.

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2014 45% (31. Dezember 2013: 45%) am Kapital und an den Stimmrechten der nicht börsenotierten EFB. Das Kerngeschäft der EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von industriell gefertigten Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 44 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltene Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Langfristige Vermögenswerte 80.307 78.267
Kurzfristige Vermögenswerte 56.433 57.368
Eigenkapital 71.893 72.862
Langfristige Verbindlichkeiten 21.982 20.905
Kurzfristige Verbindlichkeiten 42.865 41.868
2014 2013
Umsatzerlöse 163.236 180.231
Ergebnis vor Steuern (EBT) -184 9.508
Gesamtergebnis -968 6.039
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 638 6.095

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Eigenkapital 71.893 72.862
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns (45%; Vorjahr: 45%) 32.352 32.788
Konsolidierungs- und sonstige Effekte 118 967
Buchwert 32.470 33.755

Finanzanlagen NOTE 22

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Langfristige Wertpapiere 14.369 14.632
Sonstige Beteiligungen 1.564 1.064
Ausleihungen 7.261 7.480
Summe 23.194 23.176

Die langfristigen Wertpapiere sind grundsätzlich zu aktuellen Börsenkursen bzw. anderen Marktpreisen (insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds) bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
2014 Marktwert
31.12.
Durch
schnittliche
Rendite in %
Ertrag im
Geschäfts
jahr
Staatsanleihen 5.944
Anleihen anderer Emittenten 100
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte 8.325
Summe 14.369 6,61 235
Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen (Vorjahr) TEUR
2013 Marktwert
31.12.
Durch
schnittliche
Rendite in %
Ertrag im
Geschäfts
jahr
Staatsanleihen 6.563
Anleihen anderer Emittenten 100
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte 7.969
Summe 14.632 0,94 556

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 2.683 (31. Dezember 2013: TEUR 2.386) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland, mit TEUR 837 (31. Dezember 2013: TEUR 1.864) Staatsanleihen der französischen Republik sowie mit TEUR 358 (31. Dezember 2013: TEUR 1) Bundesanleihen der Republik Österreich. Die Anleihen anderer Emittenten betreffen mit TEUR 100 (31. Dezember 2013: TEUR 100) Bankanleihen. Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien.

Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2014 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 (31. Dezember 2013: TEUR 1.050) ausgewiesen.

Die Ausleihungen in Höhe von TEUR 7.261 (31. Dezember 2013: TEUR 7.480) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

NO
TE 23
Sonstige langfristige Vermögenswerte
------------- --------------------------------------

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR
31.12.2014 31.12.2013
71 231
7.112 3.612
7.183 3.843
1.457 900
363 430
1.820 1.330
9.003 5.173

NOTE 24

Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 224.756 199.996
Unfertige Erzeugnisse 3.756 4.591
Fertige Erzeugnisse und Waren 109.101 103.525
Geleistete Anzahlungen 6.478 3.371
Summe 344.092 311.483

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Buchenholz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Lenzing Viscose®-, Lenzing Modal®- (inklusive Lenzing FR®-) und TENCEL®-Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural und Kunststofferzeugnisse sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 9.880 (2013: TEUR 8.959) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 180.112 (31. Dezember 2013: TEUR 215.417). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.040.050 (2013: TEUR 1.090.503).

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 93.509 (31. Dezember 2013: TEUR 78.279).

Von den Vorräten verbleiben TEUR 19.073 (2013: TEUR 16.574) voraussichtlich länger als ein Jahr im Bestand.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen NOTE 25

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 243.270 266.395
Wertberichtigungen -10.501 -7.554
Summe 232.769 258.841

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2013: TEUR 0).

Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind den Notes 39 und 41 (Abschnitte "Factoring" und "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

NOTE 26

Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 3.189 1.954
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 287 175
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste -164 -30
Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) 3.313 2.099
Abzüglich erhaltene Anzahlungen (gesamt) -3.217 -1.058
Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) 96 1.042
Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo
(Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 2.032 1.809
Davon Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo
(sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten) -1.936 -767
Darin enthaltene Haftrücklässe 0 0
Drohverlustrückstellungen aus Fertigungsaufträgen 13 0

Aus Fertigungsaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2014 Erlöse in Höhe von TEUR 23.660 (2013: TEUR 23.325) erzielt.

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte NOTE 27

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 453 6.068
Debitorische Kreditoren 1.845 2.155
Verrechnung Instandhaltung 4.390 3.200
Übrige 14.690 7.696
Buchwert 31.12. 21.377 19.119
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 37.444 36.447
Geleistete Anzahlungen 1.869 2.954
Emissionszertifikate 5.280 1.624
Rechnungsabgrenzungsposten 3.544 2.760
Übrige 126 66
Buchwert 31.12. 48.262 43.851
Summe 69.640 62.970
NO
TE 28
Kurzfristige Wertpapiere
An beiden dargestellten Bilanzstichtagen gab es keine kurzfristigen Wertpapiere.
NO
TE 29
Eigenkapital

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Der Stand und die Veränderungen des Konzern-Eigenkapitals sind in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2014 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2013: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2013: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30

Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs 3 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2014 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen. Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in die Konzernwährung Euro entstanden sind. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich latenter Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich latenter Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich latenter Steuern.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR
2014 2013
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
48.440 87 48.527 -32.029 467 -31.561
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
178 0 178 -447 0 -447
Fremdwährungs
umrechnungsrücklage
48.618 87 48.705 -32.475 467 -32.008
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
790 -198 593 -230 58 -173
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
-27.449 6.168 -21.281 -1.568 262 -1.306
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
-5 0 -5 0 0 0
Absicherung von Zahlungs
strömen (Hedging Reserve)
-27.454 6.168 -21.286 -1.568 262 -1.306
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
-13.896 3.496 -10.400 -1.369 367 -1.002
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
-718 0 -718 -25 0 -25
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste
-14.614 3.496 -11.118 -1.394 367 -1.027
Summe 7.341 9.553 16.893 -35.668 1.154 -34.513

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2014 2013
Während der Berichtsperiode erfasste
Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges
Aus Gasswaps -3.548 1.191
Aus Devisentermingeschäften -31.537 806
Aus sonstigen Derivaten -23 0
-35.107 1.997
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges,
die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Gasswaps 2.558 -545
Aus Devisentermingeschäften 4.892 -3.206
Aus sonstigen Derivaten 203 185
7.653 -3.565
Summe -27.454 -1.568

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 380.441 257.447
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) 26.550 151.217
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung
der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen
von den lokalen Vorschriften auf IFRS 483.385 541.726
Summe (ohne andere Rücklagen) 890.376 950.390

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte Dividenden
der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2013 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 28. April 2014 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 30. April 2014)
46.463 26.550.000 1,75
Für das Geschäftsjahr 2012 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 24. April 2013 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 30. April 2013)
53.100 26.550.000 2,00

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2014 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2014 TEUR
Das Geschäftsjahr 2014 der Lenzing AG
endet mit einem Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von
44.790
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -122.994
nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2013 von 104.754
verbleibt ein Bilanzgewinn von 26.550
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 1,00 EUR je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43 EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
26.550
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 25% ihrer Höhe (zur Höhe siehe die obige Tabelle). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer in Österreich abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer in Österreich befreit. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Österreich beim Anteilseigner nicht besteuert. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Für die Lenzing AG ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen aus den Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 47 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100% besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind (letzteres betrifft die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China, die dem Segment Fibers zugeordnet ist).

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2014 mit TEUR 23.291 (31. Dezember 2013: TEUR 21.406) insbesondere an der PT. South Pacific Viscose (SPV), Purwakata, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2014 11,92% (31. Dezember 2013: 11,92%) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von industriell gefertigten Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Langfristige Vermögenswerte 266.892 263.194
Kurzfristige Vermögenswerte 166.412 143.947
Eigenkapital 195.395 179.577
Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Eigenkapital 172.104 158.172
Davon Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital 23.291 21.406
Langfristige Verbindlichkeiten 106.207 116.463
Kurzfristige Verbindlichkeiten 131.702 111.100
2014 2013
Umsatzerlöse 416.692 440.090
Ergebnis vor Steuern (EBT) -6.660 8.192
Gesamtergebnis 15.818 -9.232
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) -7.607 -1.976
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss -6.700 -1.944
Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss -907 -32
Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 23.425 -7.256
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis 20.633 -6.429
Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis 2.792 -828
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 41.859 23.418
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.649 -27.417
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -36.535 -36.698
Veränderung der liquiden Mittel 676 -40.696
An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden 0 0

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen

2014 2013
European Carbon Fiber GmbH (2014: - 8,93%, 2013: n.a.) 68 0
Lenzing Modi Fibers India Private Limited (2014: + 0,1%, 2013: n.a.) 7 0
PT. South Pacific Viscose (2014: n.a., 2013: + 2,29%) 0 -4.564
Erhöhung (+)/Verminderung (-)
nicht beherrschender Anteile im Eigenkapital 75 -4.564

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteile anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis TEUR

2014 2013
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen -72 197
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern 18 -57
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen aus der Umrechnung,
die während der Berichtsperiode eingetreten sind
2.863 -1.039
Während der Berichtsperiode erfasste Nettogewinn/-verlust aus
der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
5 0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -1 0
Sonstiges Ergebnis – netto 2.813 -900

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln NOTE 30

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 5.599 (2013: TEUR 5.053) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren.

Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2014 in Höhe von TEUR 3.749 enthalten (31. Dezember 2013: TEUR 286). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2014 insgesamt 812.851 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2013: 55.633 Emissionszertifikate). Die Emissionszertifikate haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Emissionszertifikate Stück

2014 2013
Stand 1.1. 313.948 541.842
Zuteilung für das Jahr 812.851 55.633
Rückgabe für tatsächliche Emissionen des Vorjahres -266.261 -297.207
Netto-Zukäufe und -Verkäufe während des Jahres -13.115 13.680
Stand 31.12. 847.423 313.948

Zum 31. Dezember 2014 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 168 (31. Dezember 2013: TEUR 144) vorgesorgt.

Finanzverbindlichkeiten NOTE 31

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

31.12.2014 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.713 3,91
119.713
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 139.500 139.128 2,99
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.341 1,91
228.468
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 44.668 44.668 3,17
Variable Verzinsung EUR 122.474 122.147 1,80
Variable Verzinsung USD 113.333 92.150 2,38
Variable Verzinsung CNY 50.480 6.691 6,29
Betriebsmittelkredite:1
Variable Verzinsung USD 26.577 21.612 3,37
Variable Verzinsung CNY 400.000 53.021 6,06
Variable Verzinsung EUR 6.500 6.500 0,93
346.790
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.938 1.938 4,00
Variable Verzinsung EUR 2.544 2.544 2,25
4.482
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.149 6.149 1,34
Teilweise fixe Verzinsung EUR 21.983 21.983 1,17
Variable Verzinsung USD 2.668 2.194 3,63
30.326
Summe 729.778
Davon kurzfristig 192.745
Davon langfristig 537.033

Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

31.12.2013 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.609 3,91
119.609
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 139.500 139.049 3,07
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.287 1,87
228.335
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 71.073 71.073 3,09
Variable Verzinsung EUR 149.038 148.618 1,40
Variable Verzinsung USD 163.333 117.020 2,54
Variable Verzinsung CNY 110.480 13.222 6,53
Betriebsmittelkredite:1
Variable Verzinsung USD 19.168 14.090 2,57
Variable Verzinsung CNY 455.000 54.455 6,21
418.478
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.882 1.882 4,00
1.882
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 5.075 5.075 1,60
Teilweise fixe Verzinsung EUR 25.416 25.416 1,52
Variable Verzinsung USD 2.598 1.885 3,63
32.376
Summe 800.680
Davon kurzfristig 191.074
Davon langfristig 609.605

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe ein weiteres Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittlichen Effektivzinssätze aller Schuldscheindarlehen sind der Tabelle weiter oben zu entnehmen.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate.

Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 105.452 (31. Dezember 2013: TEUR 130.003) durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten sowie TEUR 0 (31. Dezember 2013: TEUR 0) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. wurden deren Aktien verpfändet.

NOTE 32

Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Immaterielle Anlagen 19 12
Sachanlagen 10.749 5.427
Finanzanlagen 7.692 10.276
Sonstige Vermögenswerte 6.455 4.028
Rückstellungen 17.784 14.124
Investitionszuschüsse 176 175
Sonstige Verbindlichkeiten 9.934 645
Verlustvorträge und Steuergutschriften (davon Steuergutschriften: TEUR 0;
2013: TEUR 133)
18.605 15.730
Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur 71.413 50.418
Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche -10.025 -5.254
Davon auf steuerliche Verlustvorträge -6.835 -5.236
Aktive Steuerlatenz brutto 61.388 45.164
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -39.855 -33.893
Aktive Steuerlatenz netto 21.534 11.271

Passive Steuerlatenz TEUR

31.12.2014 31.12.2013 Immaterielle Anlagen 1.400 1.550 Sachanlagen 68.830 60.844 Finanzanlagen 842 677 Sonstige Vermögenswerte 4.609 2.852 Steuerliche Sonderabschreibungen 6.004 6.087 Rückstellungen 216 401 Investitionszuschüsse 321 256 Sonstige Verbindlichkeiten 2.463 3.024 Passive Steuerlatenz brutto 84.685 75.690 Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -39.855 -33.893 Passive Steuerlatenz netto 44.830 41.797

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 21.742 (31. Dezember 2013: TEUR 11.976) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 4.390 (31. Dezember 2013: TEUR 2.760) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Stand
1.1.2013
Im
Gewinn
oder
Verlust
erfasst
Im
sonsti
gen Er
gebnis
erfasst
Konsoli
dierungs
kreisände
rungen und
sonstige
Umgliede
rungen
Wäh
rungs
diffe
renzen
Stand
31.12.2013
= 1.1.2014
Im
Gewinn
oder
Verlust
erfasst
Im
sonsti
gen Er
gebnis
erfasst
Wäh
rungs
diffe
renzen
Stand
31.12.2014
Immaterielle Anlagen -1.500 -44 0 5 2 -1.537 155 0 1 -1.382
Sachanlagen -52.213 -7.867 0 1.948 2.715 -55.417 213 0 -2.877 -58.081
Finanzanlagen 3.608 8.153 58 -2.219 0 9.599 -2.552 -198 0 6.850
Sonstige
Vermögenswerte
6.169 -5.067 176 -1 -101 1.176 -491 960 201 1.846
Steuerliche Sonder
abschreibungen
-4.782 100 0 -1.405 0 -6.087 83 0 0 -6.004
Rückstellungen 14.093 -3 368 -514 -220 13.724 -63 3.496 411 17.568
Investitionszuschüsse -1.903 -79 0 1.910 -9 -81 -86 0 22 -145
Sonstige
Verbindlichkeiten
-2.431 4 85 0 -37 -2.379 4.514 5.208 127 7.471
Verlustvorträge und
Steuerguthaben
8.673 8.598 0 0 -1.542 15.730 1.571 0 1.304 18.605
Ansatzkorrektur -4.224 -1.128 0 0 98 -5.254 -4.127 0 -644 -10.025
Summe -34.510 2.668 687 -277 907 -30.526 -783 9.466 -1.454 -23.297

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2014 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 80.199 (31. Dezember 2013: TEUR 71.792). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Summe 80.199 71.792
Davon aktivierte Verlustvorträge 49.895 48.032
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 30.304 23.760
Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 36 0
Innerhalb von 2 Jahren 35 37
Innerhalb von 3 Jahren 9.525 35
Innerhalb von 4 Jahren 4.805 8.370
Innerhalb von 5 Jahren 2.336 2.290
Unbeschränkt vortragsfähig 13.567 13.029

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Impairmenttests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 3, Abschnitt "Wertminderungen

[Impairments]"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Per 31. Dezember 2014 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 21.534 (31. Dezember 2013: TEUR 11.271) aktiviert, davon im Wesentlichen mit TEUR 21.512 (31. Dezember 2013: TEUR 11.257) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. Diese wiederum betreffen im Wesentlichen mit TEUR 15.877 (31. Dezember 2013: TEUR 8.108) einen chinesischen Produktionsstandort und mit TEUR 5.154 (31. Dezember 2013: TEUR 2.929) einen chinesischen Vertriebsstandort. Beim chinesischen Produktionsstandort liegen Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 23.162 (31. Dezember 2013: TEUR 10.753) vor, die nur teilweise aktiviert worden sind. In der Vergangenheit gab es eine unvorteilhafte lokale Kostenstruktur und Preispolitik, die Verluste verursacht haben. In der Planung wird von einer Verbesserung des Marktumfeldes und der Marktpositionierung ausgegangen (insbesondere eine Verbesserung der Kostenstrukturen auf Grund des Kostenoptimierungsprogramms und der Reorganisation sowie der Absatzpreise; weitere Details zu den Planannahmen siehe Note 20). Die geplanten positiven steuerlichen Ergebnisse führen im vortragsfähigen Zeitraum von 5 Jahren (31. Dezember 2013: 5 Jahre) zu einer Verwertung der Verlustvorträge im Ausmaß der aktivierten Beträge. Die darüber hinausgehenden aktiven latenten Steuern sind wertberichtigt. Beim chinesischen Vertriebsstandort liegen teilweise ähnliche Hintergründe vor. Zudem war dort die Geschäftsentwicklung von einmaligen Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen geprägt. In der Planung wird von einer vollständigen Verwertung der steuerlichen Verlustvorträge ausgegangen. Daher wurden die Verlustvorträge zur Gänze aktiviert.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 11.769 (31. Dezember 2013: TEUR 10.361) TEUR 18.605 (31. Dezember 2013: TEUR 15.597) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind im Posten Finanzanlagen Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von TEUR 30.781 (31. Dezember 2013: TEUR 34.225) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 2.722 (2013: TEUR 2.727) abgeschrieben.

Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die von Konzerngesellschaften gehalten werden, in Höhe von TEUR 135.509 (31. Dezember 2013: TEUR 148.344) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

Rückstellungen NOTE 33

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR

Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Rückstellungen
für Pensionen und
ähnliche
Verpflichtungen
Pensionen und
Abfertigungen
102.944 77.364 4.472 4.424 98.473 72.940
Jubiläumsgelder 13.858 13.320 871 1.139 12.987 12.181
116.802 90.684 5.342 5.563 111.460 85.121
Sonstige
Rückstellungen
Restrukturierungs
maßnahmen
11.243 37.211 11.243 37.211 0 0
Garantie und
Gewährleistung
2.808 4.266 1.208 1.766 1.600 2.500
Drohende Verluste
und sonstige
Wagnisse
15.384 25.262 4.437 12.096 10.947 13.166
Emissionszertifikate 1.698 1.754 1.698 1.754 0 0
Übrige 6.056 8.846 56 2.846 6.000 6.000
37.189 77.338 18.642 55.673 18.547 21.666
Abgegrenzte
Schulden
Personal
aufwendungen
(nicht finanziell)
34.715 37.115 34.715 37.115 0 0
Übrige (finanziell) 22.682 28.073 22.682 28.073 0 0
57.397 65.187 57.397 65.187 0 0
Summe 211.389 233.210 81.382 126.423 130.007 106.786

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen)

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen.

Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong und Deutschland. Der leistungsorientierte Pensionsplan in Hongkong gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalls durch eine Einmalzahlung abgegolten. Der leistungsorientierte Pensionsplan in Deutschland gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Juni 2005 eingetreten sind und deren pensionsfähiges Einkommen die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung übersteigt. Die Ansprüche entstanden nach einer Wartezeit von fünf Jahren. Für die leistungsorientierten Pensionspläne in Deutschland bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen.

Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses.

Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

  • Veranlagungsrisiko: Der Barwert der Verpflichtungen und der Planvermögen wird unter Anwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, welcher grundsätzlich aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen abgeleitet wird (siehe Note 3). Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen diesen Satz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihenzinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgt auf Basis angenommener zukünftiger Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten. Sollte die tatsächliche Entwicklung über den aktuell angenommenen Trend liegen, so führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Für die Bewertung der Verpflichtungen werden dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeiten pro Land ermittelt. Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Die Verpflichtungen werden unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lebenserwartung auf Basis länderspezifischer biometrischer Rechnungsgrundlagen ermittelt. Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden neue leistungsorientierte Pläne, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. In einem untergeordneten Ausmaß sind auch Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente im Deckungsstock der Versicherung enthalten. Die Versicherung bietet eine garantierte Mindestverzinsung. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert. Details zur Zusammensetzung des Planvermögens zum Bilanzstichtag sind der Tabelle weiter unten zu entnehmen.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne

Zinssatz p. a. in % 31.12.2014 31.12.2013
Österreich – Pensionen 1,7 3,0
Österreich – Abfertigungen 1,8 3,3
Übrige Länder:
Deutschland 2,5 4,0
Indonesien 7,8 9,0
Hongkong 1,8 2,3
Tschechien 1,2 3,0
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 3,0 3,0
Österreich – Abfertigungen 3,0 3,0
Übrige Länder:
Deutschland 2,3 2,5
Indonesien 8,0 8,0
Hongkong 4,5 5,0
Tschechien 2,5 3,0
Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0-3,0 0,0-3,0
Österreich – Abfertigungen N/A N/A
Übrige Länder:
Deutschland 1,8 2,0
Indonesien N/A N/A
Hongkong N/A N/A
Tschechien N/A N/A
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0 0,0
Österreich – Abfertigungen 0,0-4,4 0,0-4,2
Übrige Länder:
Deutschland 0,0-12,5 0,0-12,5
Indonesien 2,0-10,0 2,0-10,0
Hongkong 0,0 0,0
Tschechien 1,0 0,0

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Deutschland: Richttafeln 2005 G (Heubeck)

Tschechien: AVÖ 2008-P (Pagler & Pagler)

Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) setzen sich wie folgt zusammen:

Pensionen Abfertigungen Pensionen und
Abfertigungen
31.12.2014 Österreich Österreich übrige Länder Gesamt
Barwert der durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO) – brutto
29.156 0 1.469 30.625
Marktwert des Planvermögens -3.531 0 -1.243 -4.774
Barwert der durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO) – netto
25.626 0 225 25.851
Barwert der nicht durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO)
0 68.197 11.595 79.792
In der Bilanz erfasste Werte1 25.626 68.197 11.821 105.643
Davon ausgewiesen unter:
Pensionen und Abfertigungen – langfristig 23.556 63.588 11.328 98.473
Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig 2.070 1.910 492 4.472
Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig 0 2.699 0 2.699
Summe 25.626 68.197 11.821 105.643

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

31.12.2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO) – brutto
27.197 0 1.206 28.403
Marktwert des Planvermögens -3.648 0 -1.036 -4.684
Barwert der durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO) – netto
23.549 0 170 23.719
Barwert der nicht durch Planvermögen
gedeckten Verpflichtungen (DBO)
0 61.196 9.921 71.117
In der Bilanz erfasste Werte2 23.549 61.196 10.091 94.836
Davon ausgewiesen unter:
Pensionen und Abfertigungen – langfristig 21.486 42.378 9.076 72.940
Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig 2.063 2.263 98 4.424
Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig 0 16.555 917 17.472
Summe 23.549 61.196 10.091 94.836

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

2) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472.

Die Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) hat sich wie folgt entwickelt:

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1.1 23.549 61.196 10.091 94.836
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 9 2.528 748 3.285
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 422 422
Aufwand aus Planabgeltung2 0 1.073 290 1.363
Nettozinsen 679 1.968 780 3.427
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode
(sonstiges Ergebnis)
3.260 9.936 700 13.896
Cashflows -1.871 -8.505 -2.031 -12.407
Währungsdifferenzen 0 0 820 820
Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.3 25.626 68.197 11.821 105.643
Davon Pensionen und Abfertigungen 25.626 65.498 11.821 102.944
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 2.699 0 2.699

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1. 22.456 63.025 13.747 99.228
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 8 2.504 903 3.415
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 33 33
Nettozinsen 755 2.094 673 3.521
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode
(sonstiges Ergebnis)
2.233 1.092 -1.957 1.369
Konsolidierungskreisänderung 0 -3.593 0 -3.593
Übernommene Verpflichtungen 0 0 3 3
Cashflows -1.903 -3.926 -872 -6.701
Währungsdifferenzen 0 0 -2.440 -2.440
Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.1 23.549 61.196 10.091 94.836
Davon Pensionen und Abfertigungen 23.549 44.641 9.174 77.364
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 16.555 917 17.472

166

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

Die Planabgeltungen im Geschäftsjahr 2014 stehen im Zusammenhang mit dem konzernweiten Personalabbau und den daraus resultierenden Zahlungen (siehe dazu weiter unten auch die Erläuterungen zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen).

Die oben dargestellte Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne umfasst den Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Bruttoschuld bzw. Defined Benefit Obligation/DBO) abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Diese beiden Bestandteile der Nettoschuld haben sich wie folgt entwickelt:

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1.1 27.197 61.196 11.127 99.520
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 9 2.528 748 3.285
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 422 422
Aufwand aus Planabgeltungen2 0 1.073 290 1.363
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 784 1.968 805 3.557
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -280 0 0 -280
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.871 -1.736 -804 -4.411
Zahlungen im Zusammenhang
mit Planabgeltungen
0 -6.769 -1.185 -7.953
Neubewertung der Periode
(sonstiges Ergebnis):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0 -158 -158
Aufgrund finanzieller Annahmen 3.338 10.213 1.359 14.910
Aufgrund erfahrungsbedingter
Anpassungen
-20 -277 -504 -801
Währungsdifferenzen 0 0 964 964
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.3 29.156 68.197 13.064 110.417
Davon Pensionen und Abfertigungen 29.156 65.498 13.064 107.718
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 2.699 0 2.699

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 26.219 63.025 14.692 103.936
Konsolidierungskreisänderung 0 -3.593 0 -3.593
Übernommene Verpflichtungen 0 0 3 3
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 8 2.504 903 3.415
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 33 33
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 882 2.094 679 3.654
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -279 0 0 -279
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.903 -3.926 -832 -6.661
Neubewertung der Periode
(sonstiges Ergebnis):
Aufgrund finanzieller Annahmen 1.207 1.251 -2.165 293
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.064 -159 295 1.200
Währungsdifferenzen 0 0 -2.480 -2.480
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.1 27.197 61.196 11.127 99.520
Davon Pensionen und Abfertigungen 27.197 44.641 10.210 82.048
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 16.555 917 17.472

Beizulegender Wert des Planvermögens TEUR

2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens zum 1.1. 3.648 0 1.036 4.684
Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 105 0 25 130
Cashflows:
In den Plan geleistete Zahlungen
(Beiträge des Arbeitgebers)
0 0 42 42
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -280 0 0 -280
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1
Neubewertung der Periode auf Grund
von Erträgen aus Planvermögen exklusive
Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind
(sonstiges Ergebnis)
58 0 -3 55
Währungsdifferenzen 0 0 144 144
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens zum 31.12. 3.531 0 1.243 4.774

Beizulegender Wert des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens zum 1.1. 3.763 0 945 4.708
Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 127 0 6 132
Cashflows:
In den Plan geleistete Zahlungen
(Beiträge des Arbeitgebers)
0 0 40 40
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -279 0 0 -279
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1
Neubewertung der Periode auf Grund
von Erträgen aus Planvermögen exklusive
Beträge, die in den Zinserträgen enthalten
sind (sonstiges Ergebnis)
37 0 90 127
Währungsdifferenzen 0 0 -43 -43
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens zum 31.12. 3.648 0 1.036 4.684

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR

31.12.2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 98 98
Eigenkapitalinstrumente 0 0 920 920
Schuldinstrumente 0 0 225 225
Als Planvermögen geeignete
Versicherungen
3.531 0 0 3.531
Stand 3.531 0 1.243 4.774

Zusammensetzung des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

31.12.2013 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 21 21
Eigenkapitalinstrumente 0 0 816 816
Schuldinstrumente 0 0 200 200
Als Planvermögen geeignete
Versicherungen
3.648 0 0 3.648
Stand 3.648 0 1.036 4.684

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Die Versicherung veranlagt vorwiegend in Schuldinstrumente und in untergeordnetem Ausmaß in Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 186 (Erträge 2013: TEUR 259).

Für das Risiko der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter zur Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Dies betrifft die Parameter Zinssatz, Gehaltssteigerung und Pensionssteigerung. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen. Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen

31.12.2014 Veränderung der
Parameter
(%-Punkte)
Abnahme des Para
meters/Veränderung
des Barwerts der
Verpflichtung
in TEUR
Zunahme des Para
meters/Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
in TEUR
Zinssatz 1,0 12.669 -10.756
Gehaltssteigerung 1,0 -7.747 8.917
Pensionssteigerung 1,0 -2.759 3.169

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)

31.12.2013 Veränderung
der Parameter
(%-Punkte)
Abnahme des Para
meters/Veränderung
des Barwerts der
Verpflichtung
in TEUR
Zunahme des Para
meters/Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
in TEUR
Zinssatz 1,0 10.733 -9.176
Gehaltssteigerung 1,0 -6.676 7.647
Pensionssteigerung 1,0 -2.387 2.732

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren Jahre

31.12.2014 31.12.2013
Österreich – Pensionen 10 10
Österreich – Abfertigungen 11-16 10-14
Übrige Länder
Deutschland 21 20
Indonesien 8 15
Hongkong 9 12
Tschechien 10 9

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beitragsleistungen für die Pensionsund Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 44 (2013: TEUR 42) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein.

Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich. Der beitragsorientierte Pensionsplan in Österreich basiert auf vertraglichen Verpflichtungen. Er gilt für alle Arbeitnehmer mit Eintritt nach dem 31. Dezember 1999, ausgenommen Lehrlinge, sowie die vor diesem Zeitpunkt eingetretenen Arbeitnehmer, welche sich zum Umstieg vom leistungsorientierten Pensionsplan auf diesen Plan entschieden haben. Vom Arbeitgeber wird ab Dienstantritt bzw. ab einem bestimmten Dienstalter ein bestimmter, vom Bezug des Begünstigten abhängiger Prozentsatz in eine externe Pensionskasse eingezahlt. Jeder Anwartschaftsberechtigte ist berechtigt, einen Eigenbeitrag in maximal der Höhe, die der Arbeitgeber für ihn leistet, zu leisten. Die Unverfallbarkeit der Ansprüche tritt in der Regel nach fünf Jahren ab Beginn der Beitragszahlung des Arbeitgebers ein.

Der beitragsorientierte Abfertigungsplan in Österreich basiert auf gesetzlichen Verpflichtungen (System "Abfertigung neu"). Nach diesem Plan muss die Lenzing Gruppe bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzahlen.

An den meisten ausländischen Standorten der Lenzing Gruppe werden ebenfalls beitragsorientierte Pensionspläne angeboten, welche zum überwiegenden Teil auf vertraglichen Verpflichtungen basieren und nahezu alle Arbeitnehmer der jeweiligen Standorte umfassen. Je nach vertraglicher Vereinbarung wird ein bestimmter Prozentsatz der Bezüge der Begünstigten an einen externen Fonds oder Versicherungsträger bezahlt. Die Ansprüche sind, je nach Vertrag, entweder sofort unverfallbar oder mit Wartezeiten bis zu mehreren Jahren verbunden.

Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne
2014 2013
Österreich – Pensionen 1.420 1.304
Österreich – Abfertigungen 1.134 1.113
Übrige Länder 2.174 1.934
Gesamt 4.728 4.350

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische, deutsche und tschechische Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums und sind beim Dienstnehmerjubiläum fällig. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder

Zinssatz p. a. in % 31.12.2014 31.12.2013
Österreich 1,7 3,1
Deutschland 1,8 3,0
Tschechien 0,6 3,0
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich 3,0 3,0
Deutschland 2,3 2,5
Tschechien N/A N/A
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich 1,2-7,5 1,3-7,0
Deutschland 0,0-12,5 0,0-12,5
Tschechien 1,0 N/A

Für die Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine dienstzeitabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe beinhaltet. In den übrigen Ländern gibt es landesspezifische Annahmen über die Fluktuationswahrscheinlichkeiten bzw. biometrischen Rechnungsgrundlagen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder
2014 2013
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 13.320 13.774
Konsolidierungskreisänderung 0 -929
Laufender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) 666 674
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) 15 0
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 394 447
Neubewertung der Periode (Gewinn oder Verlust):
Auf Grund demografischer Annahmen -2 0
Auf Grund finanzieller Annahmen 1.774 487
Auf Grund erfahrungsbedingter Anpassungen -1.246 148
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.062 -1.274
Währungsumrechnung -1 -7
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 13.858 13.320

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Währungs Konsolidie Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2014 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
rungskreisän
derungen
Veräußerungsgruppen
und sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 37.211 220 0 -8.556
Garantie und Gewährleistung 4.266 0 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 25.262 130 0 0
Emissionszertifikate 1.754 0 0 0
Übrige 8.846 81 0 0
77.338 430 0 -8.556
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 37.115 469 0 0
Übrige (finanziell) 28.073 1.393 0 0
65.187 1.863 0 0
Summe 142.526 2.293 0 -8.556

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Währungs Konsolidie Umgliederung zur Veräußerung
gehaltener Verbindlichkeiten,
2013 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
rungskreisän
derungen
Veräußerungsgruppen
und sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 0 -8 0 17.472
Garantie und Gewährleistung 12.294 -1 -2.187 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 7.918 -9 0 0
Emissionszertifikate 2.757 -52 0 0
Übrige 21.212 -93 -953 0
44.181 -164 -3.140 17.472
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 37.709 -349 -2.068 0
Übrige (finanziell) 26.798 -385 -917 0
64.507 -734 -2.985 0
Summe 108.688 -898 -6.125 17.472

1) Im Verbrauch der Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen ist die Auszahlung über TEUR 6.769 der gesetzlichen Abfertigung enthalten.

2) Inkl. Umgliederung von Abfertigungs- bzw. Pensionsrückstellungen TEUR 2.699.

3) Inkl. Umgliederung von Abfertigungs- bzw. Pensionsrückstellungen TEUR 17.472.

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. Davon kurzfristig Davon langfristig
-16.3221 -5.891 4.582 0 11.2432 11.243 0
-267 -1.774 583 0 2.808 1.208 1.600
-7.249 -4.148 550 839 15.384 4.437 10.947
-1.612 0 1.557 0 1.698 1.698 0
-1.544 -1.327 0 0 6.056 56 6.000
-26.993 -13.140 7.271 839 37.189 18.642 18.547
-34.085 -1.182 32.398 0 34.715 34.715 0
-20.265 -6.270 19.750 0 22.682 22.682 0
-54.349 -7.452 52.148 0 57.397 57.397 0
-81.342 -20.592 59.419 839 94.587 76.040 18.547

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Aufzinsung Dotierung Auflösung Verbrauch
0 19.747 0 0
0 673 -6.245 -268
893 19.218 -868 -1.890
0 1.757 0 -2.708
0 3.140 -12.400 -2.060
893 44.536 -19.514 -6.926
0 33.825 -789 -31.213
0 26.526 -5.120 -18.830
0 60.351 -5.908 -50.043
893 104.887 -25.422 -56.969

176

Konzernabschluss 2014

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Durch die Reorganisation kam es zu einer organisatorischen Neuordnung der gesamten Lenzing Gruppe, bei der insbesondere der Produktionsbereich sowie die Verkaufs- und Marketingorganisation aufgewertet wurden. Zudem wurde die Organisation noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte Asien und Türkei ausgerichtet. Die Bereiche Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik wurden reorganisiert. Die Restrukturierungsmaßnahmen werden laufend umgesetzt und neue Maßnahmen werden evaluiert, um die Neuordnung der technischen Funktionen sowie der übrigen Bereiche zu unterstützen. Im Rahmen des begleitenden Kostenoptimierungsprogramms waren Einsparungen bei den Material-, Sach-, Overhead- und Personalkosten sowie operative Effizienzsteigerungen geplant bzw. bereits umgesetzt. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden im Geschäftsjahr 2013 bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der regulären Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne" weiter oben) in Höhe von TEUR 17.472 verwendet und sind zum 31. Dezember 2013 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2014 wurde davon ein nicht verbrauchter Betrag in Höhe von TEUR 8.556 in die Abfertigungsrückstellung zurückgegliedert. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen dotiert (2013: TEUR 19.747) bzw. aufgelöst (2014: netto TEUR 1.309; jeweils bereinigt um geringfügige Währungsumrechnungsdifferenzen).

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2013: TEUR 6.000) und daneben verpflichtende Erhaltungsaufwendungen. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht. Die verpflichtenden Erhaltungsaufwendungen betreffen Aufwendungen zur Erhaltung von Vermögenswerten, bei denen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung vorliegt.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mit-

telabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich bis spätestens 31. Dezember 2020 erwartet (31. Dezember 2013: bis spätestens 31. Dezember 2020).
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:
Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen
für drohende Verluste und sonstige Wagnisse
(gerechnet vom Bilanzstichtag)
TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Im 2. Jahr 2.876 5.885
Im 3. bis 5. Jahr 5.226 3.990
Im 6. bis 10. Jahr 1.685 2.184
Darüber hinaus 1.161 1.106
Summe 10.947 13.166

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.

Kündbare nicht beherrschende Anteile NOTE 34

Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der Buchwerte kündbarer
nicht beherrschender Anteile TEUR
2014 2013
Buchwert 1.1. 19.534 16.373
Konsolidierungskreisänderungen 0 11.973
Anteil am Jahresergebnis -8.818 -8.430
Anteil am sonstigen Ergebnis 0 8
Währungsdifferenzen 1.693 -391
Buchwert 31.12. 12.410 19.534
Davon erfasst unter:
Langfristige Verbindlichkeiten 12.410 19.534

Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen NOTE 35

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 4.494 645
Zinsabgrenzungen und Übrige 807 4
5.301 649
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Altersteilzeit 2.240 1.596
Rechnungsabgrenzungsposten 100 57
2.339 1.653
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 7.640 2.302
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 29.514 3.111
Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus Factoring 17.211 0
Verbindlichkeiten aus Wechselregress 11.802 0
Kreditorische Debitoren 1.350 1.458
Übrige 4.404 4.430
64.282 8.999
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 3.773 3.974
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 6.070 5.274
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 4.743 4.751
Altersteilzeit 1.738 1.017
Erhaltene Anzahlungen 9.799 11.468
Rechnungsabgrenzungsposten 88 57
26.212 26.541
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 90.493 35.540

Ein Lieferant der Lenzing Gruppe finanziert seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen einer Reverse-Factoring-Vereinbarung. Diese Vereinbarung führt aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2014 waren davon insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 67.389 (31. Dezember 2013: TEUR 49.065) betroffen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

NO
TE 36
Fonds der liquiden Mittel
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichts
jahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Der Fonds der liquiden Mittel setzt sich wie
folgt zusammen:
Fonds der liquiden Mittel TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.791 287.882
Summe 271.791 287.882

Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung NOTE 37

Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital. Das Working Capital umfasst die Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte, kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.

Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2014 im Wesentlichen die Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR -8.818 (2013: TEUR -9.049) und die Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.440 (2013: TEUR 9). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen und Vorräte enthalten.

Beim Verkauf von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter sind 2014 Zahlungen in Höhe von TEUR 2 an die Lenzing Gruppe geflossen (siehe dazu auch Note 4).

Beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind 2013 Zahlungen in Höhe von TEUR 3.471 an die Gesellschafter der nicht beherrschenden Anteile geflossen (siehe dazu auch Note 4).

In den Nettozahlungsströmen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 2013 sind insbesondere der Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 61.652 (siehe auch Note 5) und der Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen der ehemaligen BU Plastics in Höhe von TEUR -2.671 enthalten.

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Kapitalrisikomanagement NOTE 38

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Lenzing AG unterliegt den Mindestkapitalanforderungen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht. Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA (Definition und Berechnung siehe weiter unten) sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Dies betrifft insbesondere die Lenzing AG, die PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, die Pulp Trading GmbH, Lenzing, und die Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Je nach Volumen der betreffenden Finanzverbindlichkeiten und der dann am Markt vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten könnte dies zu einem Refinanzierungs- und somit Liquiditätsrisiko für die Lenzing Gruppe führen. Daneben könnten auch die künftigen Zinsaufwendungen durch höhere zu zahlende Kreditrisikozuschläge steigen. Aus diesem Grund werden die Financial Covenants laufend vom Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt, da die Ausschüttungspotenziale dadurch erheblich eingeschränkt sind bzw. sein können.

Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2014 44,9% (31. Dezember 2013: 45,5%).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Eigenkapital 1.045.634 1.089.462
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 26.559 26.025
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (-) -6.133 -5.871
Summe 1.066.061 1.109.616

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen. Sie stellt auf den Nettogewinn der Lenzing Gruppe ab.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrößen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Im Zusammenhang mit dieser Überprüfung werden verschiedene Risikoprofile/Sensitivitäten für alle Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, aber auch für spezifische Projekte und Akquisitionen berücksichtigt und berechnet. In Abhängigkeit von Länderrisiken und Mikrorisiken werden den Projekten bzw. Investitionen unterschiedlich gewichtete Abzinsungsfaktoren (WACCs) für die zu erwartenden Cashflows der kommenden Jahre zu Grunde gelegt. Diese Abläufe unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, Anpassung und Abstimmung mit dem Vorstand. Konkurrenzentwicklungen und Markteinflussgrößen bzw. Elastizitäten spielen hier eine wesentliche Rolle.

Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da sich in den letzten Jahren die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA zu ganz wesentlichen Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken entwickelt haben. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 537.033 609.605
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 192.745 191.075
Summe 729.778 800.680

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.791 287.882
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 8.470 8.147
Summe 280.261 296.029

Die Finanzinstrumente im Liquiditätsbestand sind täglich fällig oder haben eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und vor Umstrukturierungen) stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) absolut TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 729.778 800.680
Liquiditätsbestand (-) -280.261 -296.029
Summe 449.517 504.651

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) im Verhältnis zum EBITDA TEUR

31.12.2014 31.12.2013
EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung) 240.302 225.411
Umstrukturierungen (siehe Note 6) -2.030 -6.056
EBITDA (vor Umstrukturierungen) 238.272 219.355
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (nach Umstrukturierungen
bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) 1,87 2,24
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (vor Umstrukturierungen) 1,89 2,30

Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten NOTE 39

Buchwerte und Bewertungskategorien

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2013 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Vermögenswerte TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2014 31.12.2013 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (vgl. Note 36) 271.791 287.882
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Note 25) 232.769 258.841
Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) 7.261 7.480
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
langfristige Forderungen (vgl. Note 23)
7.112 3.612
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(ohne Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 27)
20.925 13.052
Kredite und Forderungen 539.858 570.866
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 14.369 14.632
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) 1.564 1.064
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 15.933 15.696
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert (Trading) (vgl. Note 23, 27)
0 124
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
0 124
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 23, 27)
317 4.563
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 23, 27)
207 1.612
Sonstige 524 6.175
Summe 556.315 592.861
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 539.858 570.866
Anschaffungskosten 1.564 1.064
Fair Value – erfolgswirksam 207 1.735
Fair Value – erfolgsneutral 14.686 19.196
Summe 556.315 592.861

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Verbindlichkeiten (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2013 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2014 31.12.2013 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.713 119.609
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 228.468 228.335
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (vgl. Note 31)
346.790 418.477
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31)
30.326 32.376
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 181.130 176.592
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 807 4
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne
Derivate – offene Positionen und finanzielle Garantieverträge)
(vgl. Notes 35, 46)
34.609 5.888
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell)
(vgl. Note 33)
22.682 28.073
Finanzschulden zum Restbuchwert 964.524 1.009.354
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten
(vgl. Note 31)
4.482 1.882
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
26.522 3.061
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35)
7.485 695
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46)
159 0
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) 12.410 19.534
Sonstige 51.059 25.173
Summe 1.015.583 1.034.527
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 964.524 1.009.354
Fair Value – erfolgswirksam 7.485 695
Fair Value – erfolgsneutral 26.522 3.061
Wertansatz nach IAS 17 4.482 1.882
Nicht zuordenbar 12.569 19.534
Summe 1.015.583 1.034.526

Bewertungshierarchie bzw. Fair Value-Hierarchie

Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz bzw. im Anhang. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)

  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (zum Beispiel als Preise) oder indirekt (zum Beispiel abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2014 und 31. Dezember 2013:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (wiederkehrende Bemessung in der Bilanz) TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 14.369 14.369 Stufe 1 14.632 14.632 Stufe 1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14.369 14.369 14.632 14.632
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positiven Marktwert (Trading) (vgl. Note 23, 27)
0 0 124 124 Stufe 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
0 0 124 124
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit
positivem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 23, 27)
317 317 Stufe 2 4.563 4.563 Stufe 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit
positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
(vgl. Note 23, 27) 207 207 Stufe 2 1.612 1.612 Stufe 2
Sonstige 524 524 6.175 6.175
Summe 14.893 14.893 20.931 20.931
Finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
26.522 26.522 Stufe 2 3.061 3.061 Stufe 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
(vgl. Note 35)
7.485 7.485 Stufe 2 695 695 Stufe 2
Sonstige 34.008 34.008 3.756 3.756
Summe 34.008 34.008 3.756 3.756

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2014 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes nur für die Anhangangaben erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2014 und 31. Dezember 2013:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Bemessung nur für Anhangangaben) TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Restbuchwert
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.713 126.780 Stufe 1 119.609 126.029 Stufe 1
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 228.468 234.249 Stufe 3 228.335 226.929 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (vgl. Note 31)
346.790 347.496 Stufe 3 418.477 420.216 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31)
30.326 29.964 Stufe 3 32.376 31.900 Stufe 3
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46)
159 159 Stufe 3 0 0 Stufe 3
Summe 725.456 738.648 798.797 805.074

Mit Ausnahme der oben gezeigten beizulegenden Zeitwerte geht das Management aus folgenden Gründen davon aus, dass der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:

  • Der Marktwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert, da aufgrund der kurzfristigen Restlaufzeit von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value auszugehen ist und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
  • Der Buchwert der Ausleihungen und langfristigen finanziellen Forderungen entspricht in etwa dem Marktwert, da aufgrund der Höhe der bestehenden Forderungen von keiner wesentlichen Abweichung des Fair Value zum Buchwert ausgegangen wird und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
  • Der Marktwert der abgegrenzten Schulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert.
  • Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund des geringen Buchwerts von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value ausgegangen.

Methoden bei der Fair Value-Bewertung

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value in der Konzernbilanz bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Methoden bei der Fair Value-Bewertung sind in Note 3 für die Wertpapiere (Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere") und die Devisen- und Warentermingeschäfte (Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen") ersichtlich.

Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe Note 3, Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere"), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2013: TEUR 1.050) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Ein Fair Value kann auf Grund unzureichend vorliegender Planungsgrundlagen nicht verlässlich bestimmt werden. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Lenzing Gruppe wird der Fair Value insbesondere für folgende Finanzinstrumente nur für die Anhangangaben ermittelt:

  • Begebene Anleihe (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Übrige Finanzverbindlichkeiten und finanzielle Garantieverträge (Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie)

Der Fair Value der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe schließt Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) in Form von International Swaps and Derivatives Association (ISDA)- und

lokalen Rahmenverträgen ab. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn ein Ausfall eintritt – werden alle ausstehenden Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur Beendigung ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen. Eine Saldierung in der Bilanz der Lenzing Gruppe wird nicht vorgenommen, da es in der Regel nicht zu einem Nettoausgleich mehrerer Transaktionen aus derartigen Rahmenverträgen kommt.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2014 Finanzielle
Vermögens
werte (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermögens
werte (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.827 -36 271.791 0 271.791
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 524 0 524 -524 0
Summe 272.351 -36 272.315 -524 271.791

TEUR

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 Finanzielle
Verbindlichkei
ten (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Verbindlich
keiten (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 346.826 -36 346.790 0 346.790
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
Devisentermingeschäfte 32.431 0 32.431 -524 31.907
Gasswaps 1.576 0 1.576 0 1.576
Summe 380.834 -36 380.798 -524 380.274

Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2013 Finanzielle
Vermögens
werte (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermögens
werte (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 288.705 -823 287.882 0 287.882
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 6.151 0 6.151 -2.506 2.645
Gasswaps 148 0 148 -121 27
Summe 295.004 -823 294.181 -2.627 291.553

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2013 Finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) Aufgerechnete bilanzierte Beträge (brutto) Bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten (netto) Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen Nettobeträge

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 419.300 -823 418.477 0 418.477
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
Devisentermingeschäfte 3.147 0 3.147 -2.506 640
Gasswaps 610 0 610 -121 489
Summe 423.057 -823 422.234 -2.627 419.606

Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen.

Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing Gruppe eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das

TEUR

Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2014 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 86.936. Davon betreffen TEUR 2.600 die Tranche 1 und TEUR 84.336 die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2014 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 78.272 verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.636 die Tranche 1 und TEUR 76.636 die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2014 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (finanziell) in Höhe von TEUR 7.664 (vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Der größte Teil der Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen ist mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing Gruppe geflossen.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2014 TEUR 159 (siehe dazu auch Note 46). Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2014 sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (finanziell) in Höhe von TEUR 316 erfasst. Im Geschäftsjahr 2014 (und kumuliert seit Beginn der Vereinbarungen) wurden dafür insgesamt TEUR 316 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen in 2014 wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.

Die Banken haben das Recht, Forderungen zum Nominalbetrag an die Lenzing Gruppe zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkung auf die Aufteilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da hierbei keine Rückübertragung des Ausfallrisikos erfolgt. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittelabflüsse würden – wenn überhaupt – kurzfristig, d. h. in 2015 erfolgen. Eine allfällige Inanspruchnahme der Zahlungsausfallgarantie würde ebenfalls kurzfristig, d. h. in 2015 erfolgen. Für die am Berichtsstichtag verkauften Forderungen wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

NOTE 40

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR

2014 Aus
Zinsertrag
Aus
Zinsauf
wand
Zins
ergebnis
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
wirksam
Aus der
Folge
bewertung
zum Fair
Value
erfolgs
neutral
Aus Wert
berichti
gung
Aus
Abgangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 1.691 0 1.691 0 0 -4.6991 0 -3.008
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
233 0 233 0 790 0 -43 980
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 0 0 -124 0 0 0 -124
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 -25.861 -25.861 0 0 0 0 -25.861
Summe 1.924 -25.861 -23.937 -124 790 -4.699 -43 -28.012

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2013 Aus Zinsertrag Aus Zinsaufwand Zinsergebnis Aus der Folgebewertung zum Fair Value erfolgswirksam Aus der Folgebewertung zum Fair Value erfolgsneutral Aus Wertberichtigung Aus Abgangsergebnis Nettoergebnis (Summe) Kredite und Forderungen 2.402 0 2.402 0 0 -2.3551 0 47 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 277 0 277 0 -202 0 33 108 Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 0 0 0 330 0 0 0 330 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 -26.099 -26.099 0 0 0 0 -26.099

Summe 2.679 -26.099 -23.420 330 -202 -2.355 33 -25.613

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und –aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at Equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Fair Value-Bewertung sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn und Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.306 (2013: TEUR 1.605) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR +4.676 (2013: TEUR -8.775), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR +4.077 (2013: TEUR -2.012) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR -1.556 (2013: TEUR -5.170) enthalten.

Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente NOTE 41

Grundlagen

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD und CNY), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unter-

nehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden Einzelwertberichtigungen (individuelle Wertminderungen) gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht wertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der Forderungen").

Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Wertberichtigungskonten TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finan
zielle Forderun
gen (lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01.2013 2.275 7.857 1.174
Konsolidierungskreisänderung -11 -97 0
Verwendung 0 -197 0
Auflösung -4 -536 0
Zuführung 0 488 2.4061
Umrechnungsdifferenzen 11 37 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2013 =
01.01.2014 2.271 7.554 3.580
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0
Verwendung 0 -557 -930
Auflösung -6 -124 0
Zuführung 10 3.389 1.4301
Umrechnungsdifferenzen -22 238 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2014 2.253 10.501 4.080

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.134 (2013: TEUR 2.110) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert der wertberichtigten Forderungen
zum 31. Dezember 2014
TEUR
Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finan
zielle Forderun
gen (lang- und
kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.416 20.369 5.765
Nach Wertberichtigung 163 9.868 1.686

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2013 (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finan
zielle Forderun
gen (lang- und
kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.415 10.947 6.695
Nach Wertberichtigung 144 3.392 3.115

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur der finanziellen Forderungen TEUR

Ausleihungen/ Darlehen (langund kurzfristig) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) Buchwert zum 31.12.2014 7.261 232.769 28.560 Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und: Nicht überfällig 7.098 205.089 26.874 Bis 30 Tage überfällig 0 13.939 0 Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.761 0 Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 2.099 0 Mehr als 1 Jahr überfällig 0 12 0 Davon wertgemindert 163 9.868 1.686

Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang
und kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finan
zielle Forderun
gen (lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2013 7.480 258.841 22.963
Davon zum Abschlussstichtag nicht
wertgemindert und:
Nicht überfällig 7.336 235.848 19.848
Bis 30 Tage überfällig 0 18.451 0
Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 1.122 0
Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 0 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 28 0
Davon wertgemindert 144 3.392 3.115

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten
finanziellen Vermögenswerten TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 39) 556.315 592.861
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch
Erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) -133.629 -117.314
Erhaltene Garantien -3.436 -3.356
Summe 419.250 472.192

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 46 ersichtlich.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 280.261 (31. Dezember 2013: TEUR 296.029) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 38). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2014 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 198.509 (31. Dezember 2013: TEUR 296.169). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2014
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.713
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 228.468
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 346.790
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 30.326
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 181.130
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 12.410
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten (ohne finanzielle Garantieverträge)
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 35.415
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge)1
n/a (Sonstige) 159
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 22.682
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 4.482
Summe 981.575

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2013
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.609
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 228.335
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 418.477
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 32.376
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 176.592
Kündbare nicht beherrschende Anteile Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 19.534
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten (ohne finanzielle Garantieverträge)
Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 5.892
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge)
n/a (Sonstige) 0
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 28.073
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 1.882
Summe 1.030.771

In die obigen Tabellen wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Cashflows 2015
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 9.300 0 0 120.000 0 0 0 0
0 1.630 0 13.241 0 3.213 193.000 4.324 0 0 36.000
0 7.722 185.117 27 0 5.831 161.673 0 0 0 0
171 81 7.184 64 302 81 22.107 1 4 0 1.035
0
12.410
0 0 34.609 0 0 0 807 0 0 0 0
0 0 159 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 22.682 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 389 60 0 0 2.115 4.623 0 0 1.978
171 9.432 431.269 22.692 302 9.125 499.702 8.948 4 0 51.423
0
0
0
0
181.130
0
0
0
0
0
0
0
Cashflows 2016 bis 2019
0
0
0
0
0
0
Cashflows ab 2020
0
0

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2014 Cashflows 2015 bis 2018 Cashflows ab 2019
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 13.950 0 0 120.000 0 0 0 0
4.166 0 1.810 0 14.911 0 5.898 132.000 6.840 0 1.155 97.000
1.709 0 8.900 181.841 566 0 10.404 236.636 0 0 0 0
67
0
0
281
0
0
69
0
0
9.213
176.592
0
99
0
0
328
0
0
69
0
0
22.413
0
0
0
0
0
3
0
0
0
0
0
750
0
19.534
0 0 0 5.888 0 0 0 4 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 28.073 0 0 0 0 0 0 0 0
1 0 0 19 10 0 0 69 4.699 0 0 1.794
10.592 281 10.780 401.627 29.536 328 16.371 511.122 11.539 3 1.155 119.079

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2014
Buchwert
Währungsderivate
Cashflow Hedges n/a 317
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 207
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 524
Cashflow Hedges n/a -24.946
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a -7.485
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -32.431
Summe Währungsderivate -31.907
Gasderivate
Cashflow Hedges n/a 0
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 0
Cashflow Hedges n/a -1.576
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -1.576
Summe Gasderivate -1.576
Summe -33.484

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Cashflows 2015 Cashflows 2016 bis 2019 Cashflows ab 2020
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 246 0 0 0 71
207 0
0 0
0 0 0 453 0 0 0 71 0 0 0 0
-21.103 -3.843
-7.485 0
0 0
0 0 0 -28.588 0 0 0 -3.843 0 0 0 0
0 0 0 -28.135 0 0 0 -3.772 0 0 0 0
0 0
0 0
0 0 0 0
0
0 0 0 0
0
0 0 0 0
-926 -651
0 0
0 0
0 0 0 -926 0 0 0 -651 0 0 0 0
0 0 0 -926 0 0 0 -651 0 0 0 0
0 0 0 -29.061 0 0 0 -4.423 0 0 0 0

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2013
Buchwert
Währungsderivate
Cashflow Hedges n/a 4.416
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 1.612
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 124
Positiver Marktwert 6.151
Cashflow Hedges n/a -2.451
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a -695
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -3.147
Summe Währungsderivate 3.004
Gasderivate
Cashflow Hedges n/a 148
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 148
Cashflow Hedges n/a -610
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde
n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -610
Summe Gasderivate -462
Summe 2.542

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2014 Cashflows 2015 bis 2018 Cashflows ab 2019
Zinsen fix Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0 4.250 0 0 0 166
1.612 0
124 0
0 0 0 5.986 0 0 0 166 0 0 0 0
-2.228 -224
-695
0
0
0
0 0 0 -2.923 0 0 0 -224 0 0 0 0
0 0 0 3.062 0 0 0 -58 0 0 0 0
83 65
0 0
0 0
0 0 0 83 0 0 0 65 0 0 0 0
-188 -422
0 0
0 0
0 0 0 -188 0 0 0 -422 0 0 0 0
0 0 0 -105 0 0 0 -357 0 0 0 0
0 0 0 2.957 0 0 0 -414 0 0 0 0

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/ USD war zum 31. Dezember 2014 zu ca. 59% (31. Dezember 2013: ca. 61%) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis. Die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Teilweise setzen Konzernunternehmen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden (Trading-Derivate), aber wirtschaftlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken eingesetzt werden. Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.

Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 43 (2013: TEUR 41).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2013
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Devisenter
mingeschäfte
CNY/CNH
Kauf/
EUR-Verkauf
CNY/CNH 0 0 0 0 n/a CNY/CNH 525 0 -1 -1 01/2014
CNY/CNH
Verkauf/
EUR-Kauf
CNY/CNH 1.231.000 0 -6.293 -6.293 06/2016 CNY/CNH 456.000 74 -161 -86 06/2015
CNY/CNH
Verkauf/
GBP-Kauf
CNY/CNH 123.200 0 -445 -445 06/2016 CNY/CNH 0 0 0 0 n/a
CZK-Kauf/
EUR-Verkauf
CZK 202.000 0 -91 -91 01/2016 CZK 225.000 0 -489 -489 01/2015
EUR-Kauf/
CZK-Verkauf
EUR 0 0 0 0 n/a EUR 1.598 1 0 1 12/2014
JPY-Verkauf/
EUR-Kauf
JPY 0 0 0 0 n/a JPY 31.500 17 0 17 02/2015
JPY-Verkauf/
GBP- Kauf
JPY 261.000 106 0 106 01/2016 JPY 84.152 69 0 69 02/2015
USD-Kauf/
EUR-Verkauf
USD 5.000 210 0 210 02/2016 USD 0 0 0 0 n/a
USD-Verkauf/
CZK-Kauf
USD 81.600 0 -5.451 -5.451 01/2016 USD 81.300 33 -1.785 -1.752 01/2015
USD-Verkauf/
EUR-Kauf
USD 213.600 0 -12.088 -12.088 01/2016 USD 197.700 3.711 -16 3.695 02/2015
USD-Verkauf/
GBP-Kauf
USD 9.700 0 -577 -577 08/2015 USD 25.069 510 0 510 02/2015
Summe 317 -24.946 -24.629 4.416 -2.451 1.964

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Devisentermingeschäfte
JPY-Verkauf/EUR -Kauf JPY 3.500 2 0 2 JPY 0 0 0 0
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 2.143 171 0 171 USD 0 0 0 0
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 420.050 0 -4.520 -4.520 CNY/CNH 465.250 381 -496 -114
JPY-Verkauf/GBP-Kauf JPY 49.500 34 0 34 JPY 58.348 64 0 64
USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 6.900 0 -801 -801 USD 6.300 0 -200 -200
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 22.818 0 -1.938 -1.938 USD 28.100 606 0 606
USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 5.500 0 -227 -227 USD 18.531 561 0 561
Summe 207 -7.485 -7.278 1.612 -695 916

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Trading-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Trading-Derivaten für Währungsrisiken
TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Nominale
Marktwert
Marktwert
Marktwert
in TSD
positiv
negativ
Devisentermingeschäfte
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 0 0 0 0 EUR 27.600 124 0 124
Summe 0 0 0 124 0 124

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Fremdwährungsrisiken

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Wechselkursen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, sowie die Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

31.12.2014 31.12.2013
Gruppen
exposure
in Bezug
auf EUR
Sensiti
vität bei
Abwertung
des EUR
um 10 %
Sensiti
vität bei
Aufwer
tung des
EUR
um
10 %
Gruppen
exposure
in Bezug
auf EUR
Sensiti
vität bei
Abwertung
des EUR
um 10 %
Sensiti
vität bei
Aufwer
tung des
EUR
um
10 %
EUR-USD 74.379 8.264 -6.762 52.419 5.824 -4.765
EUR-GBP -2.674 -297 243 -3.268 -363 297
EUR-CNY/CNH 50.407 5.601 -4.582 33.067 3.674 -3.006
EUR-CZK 90.955 10.106 -8.269 105.249 11.694 -9.568
Sensitivität des
Gewinns oder
Verlusts (durch
Forderungen und
Verbindlichkeiten)
23.674 -19.370 20.830 -17.042
Sensitivität
des sonstigen
Ergebnisses (durch
Cashflow Hedge
Derivate)
-35.857 31.473 -20.670 17.730
Sensitivität des
Eigenkapitals
-12.183 12.103 160 688

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

Gruppenexposure: + Forderung, - Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, - Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD) TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD um
10 %
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des
USD um
10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des
USD um
10 %
USD-IDR 3.328 370 -303 1.920 213 -175
USD-GBP -6.019 -669 547 7 1 -1
USD-HKD 47 5 -4 -34 -4 3
USD-CNY/CNH 30.933 3.437 -2.812 35.836 3.982 -3.258
USD-CZK -2.463 -274 224 -4.436 -493 403
Sensitivität des
Gewinns oder
Verlusts (durch
Forderungen und
Verbindlichkeiten)
2.870 -2.348 3.699 -3.027
Sensitivität
des sonstigen
Ergebnisses (durch
Cashflow Hedge
Derivate)
12.495 -15.271 12.852 -12.351
Sensitivität des
Eigenkapitals 15.364 -17.619 16.551 -15.378

Gruppenexposure: + Forderung, - Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, - Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos – Cashflow Hedges

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Kontraktwert, Nominale und Sicherungszeitraum von Cash Flow Hedge-Derivaten für Rohstoffpreisrisiken TEUR

31.12.2014 31.12.2013
Kontrakt
wert1
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Kontrakt
wert1
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Gasswaps
USD
0
0 0 0 n/a USD 3.262 8 -195 -187 12/2015
GBP 5.767 0 -1.576 -1.576 03/2016 GBP 9.715 140 -415 -275 03/2016
Summe 0 -1.576 -1.576 148 -610 -462

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt) Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Rohstoffpreisrisiken

Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht dabei den Nominalen der Derivate (ohne Einbeziehung der Grundgeschäfte). Wirtschaftlich gesehen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.

Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2014 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital vor Steuern um TEUR +/- 581 (31. Dezember 2013: TEUR +/- 1.369).

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann der Tabelle "Risikoposition für Zinsrisiken" unten entnommen werden. Maßgeblich

für die Steuerung ist hierbei die Auswirkung des Zinsrisikos auf das Ergebnis. Zu den Bilanzstichtagen gibt es keine offenen Zinsderivate.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2014
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 271.791 0 271.791
Finanzanlagen1 3.754 0 1.815 17.626 23.194
Finanzverbindlichkeiten -311.595 -21.983 -396.200 0 -729.778
Summe -307.841 -21.983 -122.594 17.626 -434.793

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2013
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
0 0 287.882 0 287.882
Finanzanlagen1 3.755 0 1.701 17.720 23.176
Finanzverbindlichkeiten -336.687 -25.416 -438.576 0 -800.680
Summe -332.933 -25.416 -148.993 17.720 -489.622
  • Forderungen, - Verbindlichkeiten

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinsänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR

31.12.2014 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.791 2.718 -2.718
Finanzanlagen 1.815 18 -18
Finanzverbindlichkeiten -396.200 -3.962 3.962
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
-122.594 -1.226 1.226

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2013 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 287.882 2.879 -2.879
Finanzanlagen 1.701 17 -17
Finanzverbindlichkeiten -438.576 -4.386 4.386
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
-148.993 -1.490 1.490

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2014 der Lenzing Gruppe enthalten (insbesondere im Abschnitt "Verwendung von Finanzinstrumenten").

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

Finanzierungsleasing NOTE 42

Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt.

Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben. Die Vertragslaufzeit beträgt 99 Jahre.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet,

Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen TEUR

2014 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau Summe Anschaffungs- und Herstellungskosten 668 2.145 1.404 4.217 Kumulierte Abschreibungen -78 -339 0 -418 Buchwert 31.12.2014 589 1.805 1.404 3.799

Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR

2013 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau Summe Anschaffungs- und Herstellungskosten 660 848 0 1.508 Kumulierte Abschreibungen -72 -163 0 -235 Buchwert 31.12.2013 588 686 0 1.274

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

31.12.2014 31.12.2013
< 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe < 1
Jahr
1-5
Jahre
> 5
Jahre
Summe
Summe künftiger
Mindestleasing
zahlungen 412 2.176 6.601 9.188 20 79 6.493 6.592
Davon Zinsanteil -23 -60 -4.623 -4.707 -1 -10 -4.699 -4.710
Summe 389 2.115 1.978 4.482 19 69 1.794 1.882

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Konzernbilanz in den Finanzverbindlichkeiten enthalten (siehe Note 31).

Im Geschäftsjahr 2014 sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von TEUR 404 (2013: TEUR 601) verbucht, dabei handelt es sich um das Betreuungsentgelt für die Kraftwerksanlagen.

Außerdem sind aus Finanzierungsleasingverhältnissen im Geschäftsjahr 2014 Zinsen in Höhe von TEUR 82 (2013: TEUR 71) als Aufwand erfasst worden.

Operating Leasing NOTE 43

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2014 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 7.513 (2013: TEUR 9.474) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer
(Operating Leasing)
TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Im Folgejahr 5.704 5.994
In den folgenden 2-5 Jahren 12.337 12.546
Danach 1.507 176
Summe 19.548 18.716

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 13 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.

Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber
(Operating Leasing)
TEUR
31.12.2014 31.12.2013
Im Folgejahr 2.842 2.471
In den folgenden 2-5 Jahren 4.640 4.590
Danach 10.989 11.965
Summe 18.471 19.026

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem die Reststoffverwertungsanlage durch die RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

NOTE 44

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Nahestehende Unternehmen und Personen sind Unternehmen und Personen, die der Lenzing Gruppe im Sinne der IFRS nahestehen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die B&C Lenzing Holding GmbH, die B&C Iota GmbH & Co. KG, die B&C Industrieholding GmbH und die B&C Privatstiftung sowie deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen zählen die Mitglieder der Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) der Lenzing AG, der B&C Lenzing Holding GmbH, der B&C Iota GmbH & Co. KG, der B&C Industrieholding GmbH und der B&C Privatstiftung sowie deren nahe Familienangehörige und unter deren Einfluss stehende Unternehmen.

Die grundsätzlichen Beziehungen (Eigentumsstrukturen) der Lenzing Gruppe zur B&C Gruppe werden in Note 1 (Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und deren Geschäftstätigkeit") beschrieben. Die Organe der Lenzing AG sind in Note 45 aufgelistet.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält.

Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (siehe dazu weiterführend die Erläuterungen im Punkt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung" unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Note 3).

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 eine Steuergutschrift von TEUR 3.000 (2013: TEUR 1.773) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2014 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 9.605 (2013: TEUR 44.000).

Zum 31. Dezember 2014 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 16.591 (31. Dezember 2013: TEUR 8.195) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen. Im Jahr 2014 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 15.852 (2013: TEUR 13.957) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH ausgewiesen.

Außerdem wurden Kosten in Höhe von TEUR 172 (2013: TEUR 0) von der B&C Industrieholding GmbH an die Lenzing AG verrechnet.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB):
Vertrieb von Fasern
Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
Bezug von Infrastruktur-, Montage- und administrativen Leistungen
Erwerb von Spinnmasse
Lenzing Papier GmbH (LPP
):
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL): Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des er
zeugten Dampfes; Miete eines Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Erwerb von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

2014 EFB LPP GSG PGL Summe
assoziierte
Unternehmen
RVL LWP Summe Ge
meinschafts
unternehmen
Umsatzerlöse 51.164 11.377 70 0 62.610 11.017 0 11.017
Sonstige betriebliche Erträge 1.074 216 74 0 1.364 0 29 29
Materialaufwand -44.300 -3 0 0 -44.303 0 -154 -154
Bezogene Leistungen -12.497 1 0 0 -12.496 -11.017 0 -11.017
Sonstige betriebliche Aufwendungen -167 -45 -68 0 -280 -15 0 -15
Zinsaufwand 0 0 0 -67 -67 0 0 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0 0 0 0
31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.835 4.953 8 0 9.796 0 6 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 4.064 6 0 0 4.070 0 28 28
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 2.194 2.194 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 40 0 0 40 0 0 0

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen (Vorjahr) TEUR

2013 EFB LPP GSG PGL Summe
assoziierte
Unternehmen
RVL LWP Summe Ge
meinschafts
unternehmen
Umsatzerlöse 57.584 11.255 83 0 68.922 11.223 0 11.223
Sonstige betriebliche Erträge 1.139 4 70 0 1.213 0 19 19
Materialaufwand -79.778 -5 0 0 -79.783 0 -143 -143
Bezogene Leistungen -10.278 -1 0 0 -10.279 -11.223 0 -11.223
Sonstige betriebliche Aufwendungen -75 247 -69 0 104 -46 -1 -48
Zinsaufwand 0 0 0 -61 -61 0 0 0
Zinsertrag 0 0 4 0 4 0 0 0
31.12.2013
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.449 3.446 0 0 10.896 0 6 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 9.208 6 0 0 9.214 1 0 1
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 1.885 1.885 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 10 0 0 10 0 0 0

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 24 Aufwand (2013: TEUR 255 Ertrag) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.

Mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR

Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dr. Thomas
Riegler
Dipl.-Ing. Fried
Robert van de
rich Weninger,
Kerkhof, MBA
MBA1
Mag. Thomas
Winkler, LL.M.2
Summe
2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013
Laufende Bezüge fix 585 566 259 0 292 0 435 434 0 435 1.571 1.434
Laufende Bezüge variabel 190 318 116 0 133 0 315 352 0 39 754 708
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.620 0 1.620
Summe 774 884 376 0 425 0 750 785 0 2.094 2.325 3.763

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2014 von insgesamt TEUR 2.325 (2013: TEUR 3.763) betreffen mit insgesamt TEUR 2.325 (laufende Bezüge fix und variabel; 2013: TEUR 2.142) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 0 (Abschlagszahlungen; 2013: TEUR 1.620) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2014 um TEUR 47 verringert (2013: um TEUR 300 erhöht); weitere TEUR 309 (2013: TEUR 0) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 138 (2013: TEUR 0) ertragswirksam aufgelöst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 295 (2013: TEUR 245) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2014 TEUR 436 (2013: TEUR 291). Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:

2014 2013
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 2.186 2.143
Andere langfristig fällige Leistungen 262 300
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 1.620
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 295 245
Anteilsbasierte Vergütungen 0 0
2.743 4.308
Vergütung des Aufsichtsrats (kurzfristig fällige Leistungen) 436 291
Summe 3.180 4.599

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet)

Mitglieder des Vorstandes haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 102 aufgewendet (2013: TEUR 0).

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 838 (31. Dezember 2013: TEUR 748).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2014 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrats eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 1.652 (2013: TEUR 240) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 7.921 (31. Dezember 2013: TEUR 6.941).

NOTE 45 Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrats

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender

Dr. Hanno Bästlein, Wien Stellvertretender Vorsitzender (seit 28. April 2014)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz (seit 24. April 2013)

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender

Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Juni 2014)

Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2014)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2014)

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2013)

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)

sonstige erläuterungen

Finanzielle Garantieverträge, eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen sowie rechtliche risiken noTe 46

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 39) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 27.105 (31. Dezember 2013: TEUR 15.387) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpfl ichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen TEUR 10.322 (31. Dezember 2013: TEUR 0) auf fi nanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen fi nanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von TEUR 159 sind per 31. Dezember 2014 erfasst (31. Dezember 2013: TEUR 0).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpfl ichtungen für ehemalige Mitarbeiter von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fi ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpfl ichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt und entsprechend ihrer Fristigkeit ausgewiesen.

Die Verpfl ichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2014 auf TEUR 10.361 (31. Dezember 2013: TEUR 34.321).

Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden.

Weitere fi nanzielle Verpfl ichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfl äche befi ndet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastung des Grundwassers zu verhindern. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns

haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2014 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

NOTE 47

Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2014 31.12.2013
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in % in %
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
BZL - Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00 72.673 100,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 91,07 25.000 100,00
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing1 EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China USD 2.100.000 100,00 2.100.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 - -
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.148.681.290 96,41 1.118.064.800 96,31
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 EUR 0 Mitglied
schaft
0 Mitglied
schaft
Konzernunternehmen 31.12.2014 31.12.2013
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden: in % in %
Assoziierte Unternehmen:
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland4 EUR 2.000.000 45,00 2.000.000 45,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing5
EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen:
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 200.000 33,34
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaft:
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland6 EUR 25.000 95,00 25.000 95,00

1) Bilanzstichtag: 30.09., per 31.12. wird ein Zwischenabschluss erstellt.

2) Anteil: Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08% (31. Dezember 2013: 88,08%). Weitere 11,92% der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85%.

  • 3) Erläuterung: Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft am Wasserreinhaltungsverband Lenzing Lenzing AG, Lenzing, beteiligt. Sie verfügt über 50% der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden. Die Aufteilung der im Verband angefallenen Kosten auf dessen Mitglieder erfolgt verursachungsgerecht.
  • 4) Erläuterung: Die Lenzing Gruppe hat das Recht, weitere Anteile und Stimmrechte an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft, Kelheim, Deutschland, zu erwerben. Dieses Recht wird derzeit als nicht substanziell eingestuft, da die Lenzing Gruppe aus juristischer Sicht nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von der Ausübbarkeit dieses Rechts ausgeht. Daher beherrscht die Lenzing Gruppe dieses Unternehmen nicht. Die Lenzing Gruppe übt aber einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik dieses Unternehmens aus. Somit liegt ein assoziiertes Unternehmen vor, das nach der Equity-Methode bilanziert wird.
  • 5) Erläuterung: Die Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing, wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9% der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus. Somit liegt ein assoziiertes Unternehmen vor, das nach der Equity-Methode bilanziert wird.
  • 6) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationseröffnungsbilanz zum 10. Dezember 2013 -21.056 TEUR (31. Dezember 2012: TEUR -25.624, Jahresfehlbetrag 2012: TEUR 29.282). Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

konzernABsCHLuss 2014

Wesentliche ereignisse nach dem Bilanzstichtag noTe 48

Im ersten Quartal 2015 haben sich die Gespräche über einen möglichen Verkauf der Dolan GmbH und der European Carbon Fiber GmbH konkretisiert. In diesen beiden Konzernunternehmen im Segment Sonstige sind zum 31. Dezember 2014 Vermögenswerte in Höhe von TEUR 30.768 und Schulden in Höhe von TEUR 13.482 vorhanden. Der Verkauf könnte innerhalb der nächsten 12 Monate erfolgen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 sind keine weiteren Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Freigabe des konzernabschlusses noTe 49

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 12. März 2015 (31. Dezember 2013: 4. März 2014) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 12. März 2015 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Financial Offi cer Chief Commercial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Mag. Dr. peter untersperger Dr. Thomas riegler robert van de kerkhof, MBA

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2014 bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2014, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Gesamtergebnis- und Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.

Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2014 bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 12. März 2015

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

An die 71. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat sich im Jahr 2014 in sechs Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen, sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst: Der Aufsichtsrat hat das im Juni 2014 vom Vorstand initiierte Strategieprojekt begleitet und mit Projektabschluss im Dezember 2014 die Basis für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens gelegt. Das im Jahr 2013 zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Lenzing vom Vorstand aufgesetzte, weitreichende Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ 2.0 war ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt in der Aufsichtsratsarbeit 2014. Die im Konzernabschluss 2014 infolge geringer Preiserwartung durchgeführten Anpassungen von Firmenwert und Anlagevermögen haben das Jahresergebnis 2014 einmalig belastet. Diese vorausschauenden Maßnahmen sind nicht cash-wirksam und haben keinen negativen Einfluss auf die Liquidität und die Nettofinanzverschuldung des Konzerns.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats und sein Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2014 haben zwei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung für 2013 und den Zielvereinbarungen für 2014, sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes und mit der Vertragsbeendigung mit Herrn Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, der mit 31.12.2014 aus dem Vorstand der Lenzing AG ausgeschieden ist, beschäftigt haben.

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Unternehmensstrategie und dem Monitoring daraus abgeleiteter, unternehmensspezifischer Key Performance Indikatoren. 2014 hat sich der Strategieausschuss vor allem mit der inhaltlichen Begleitung des vom Vorstand initiierten Strategieprojektes beschäftigt. Im Geschäftsjahr 2014 haben vier Sitzungen stattgefunden.

Der vom Aufsichtsrat im April 2014 neu eingerichtete "excelLENZ-Ausschuss" befasste sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weitreichenden Ein-

sparungs- und Effizienzsteigerungsprogramms excelLENZ 2.0. Im Geschäftsjahr 2014 haben drei Ausschusssitzungen stattgefunden.

Der nach der von der Hauptversammlung im April 2014 erteilten Ermächtigung eingerichtete Ausschuss für Aktienrückkauf tagte im Geschäftsjahr 2014 nicht.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht und Corporate Governance Bericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2014, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach soll der gesamte ausgewiesene Bilanzgewinn in Höhe von EUR 26.550.000,00 als Dividende– das sind 1,00 EUR je Stückaktie – ausgeschüttet werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 71. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 zu bestellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Unternehmens für ihren engagierten Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich abgewickelten Projekte, wodurch die Basis für eine nachhaltig positive Zukunftsentwicklung der Lenzing geschaffen werden konnte.

Wien, 20. März 2015

MMag. Dr. Michael Junghans Vorsitzender des Aufsichtsrats

Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebniskennzahlen

EUR
Mio
2014 2013 2012 2011 2010
Umsatzerlöse 1.864,2 1.908,9 2.090,4 2.140,0 1.766,3
Umsatzerlöse außerhalb Österreichs (konsolidiert)/Umsatzerlöse 92,3% 90,8% 91,1% 91,5% 91,3%
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 240,3 225,4 352,4 480,3 330,6
EBITDA-Marge 12,9% 11,8% 16,9% 22,4% 18,7%
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen -221,5 -142,1 -124,5 -120,6 -102,5
EBIT (Betriebsergebnis) 21,9 86,4 231,5 364,0 231,9
EBIT-Marge 1,2% 4,5% 11,1% 17,0% 13,1%
Finanzerfolg -23,4 -26,7 -12,8 -10,9 -12,9
EBT (Ergebnis vor Steuern) 7,3 68,1 236,0 351,9 216,9
Ertragsteueraufwand -21,5 -18,1 -55,1 -84,6 -40,2
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -14,2 50,0 180,9 267,4 169,9
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-13,5 50,1 175,6 258,7 159,1
Ergebnis je Aktie in EUR -0,51 1,89 6,61 9,88 6,19

Cashflow-Kennzahlen

EUR
Mio
2014 2013 2012 2011 2010
Brutto-Cashflow 230,8 94,6 248,0 435,3 282,3
Brutto-Cashflow/Umsatzerlöse 12,4% 5,0% 11,9% 20,3% 16,0%
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 218,8 82,3 209,4 309,7 294,0
Free Cashflow 114,8 -163,9 -109,1 116,3 114,4
CAPEX 104,3 248,7 319,6 193,4 230,0

Bilanzkennzahlen

EUR
Mio per 31.12.
2014 2013 2012 2011 2010
Bilanzsumme 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5 1.963,4
Langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme 60,8% 61,8% 56,2% 56,6% 60,9%
Kurzfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme 39,2% 38,2% 43,8% 43,4% 39,1%
Bereinigtes Eigenkapital 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1 758,8
Bereinigte Eigenkapitalquote 44,9% 45,5% 43,8% 44,8% 38,6%
Fremdkapital (ohne Sozialkapital)/Bilanzsumme 50,8% 51,4% 52,4% 51,5% 57,2%
Sozialkapital/Bilanzsumme 4,3% 3,1% 3,8% 3,7% 4,2%
ROCE (Gesamtkapitalrentabilität) -0,1% 3,7% 13,7% 23,3% 18,4%

Mitarbeiter

Anzahl (Köpfe) 2014 2013 2012 2011 2010
Mitarbeiter per 31.12. 6.356 6.675 7.033 6.444 6.143

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details zur Berechnung entnehmen Sie bitte dem Glossar zum Geschäftsbericht bzw. dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit wurde die Darstellung der Kennzahlen für diesen Geschäftsbericht überarbeitet.

Die oben dargestellten Kennzahlen sind auf Grund im Zeitablauf geänderter Rechnungslegungsmethoden teilweise nur eingeschränkt vergleichbar.

Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe Finanzkalender 2015

FINANZKALENDER 2015

Bilanzergebnisse 2014 Di, 24. März
71. Hauptversammlung (in Lenzing) Mi, 22. April
Ex-Dividendentag Mo, 27. April
Dividenden-Auszahlung Mi, 29. April
Ergebnisse des 1. Quartals Mo, 18. Mai
Halbjahresergebnisse Di, 25. August

Ergebnisse des 3. Quartals Do, 12. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Lagebericht der Lenzing Aktiengesellschaft 233
Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft
nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)
268
Bestätigungsvermerk
313
1 Allgemeines Marktumfeld
236
1.1 Weltwirtschaft 236
1.2 Weltfasermarkt 236
1.2.1
Weitgehend gleichbleibendes Wachstum der Welt-Faserproduktion
236
1.2.2
Baumwoll-Lagerbestände weiter auf historisch hohem Niveau
238
1.2.3
Deutlich schwächeres Wachstum der Chemiefaserproduktion

238
1.2.4
Erstmals Konsolidierungstendenzen bei man-made Cellulosefasern

238
1.2.5
Neuerliche Turbulenzen am Baumwollmarkt
239
1.2.6
Anhaltend hohe Baumwolllager in China
240
1.2.7
Viscosefaserpreise weitgehend stabil auf tiefem Niveau
242
1.2.8
Polyesterfaserpreise im Sinkflug
243
2 Entwicklung der Lenzing AG* 243
3 Bilanzstruktur und Liquidität* 244
4 Kennzahlen der Lenzing AG* 246
4.1 Kennzahlen
246
4.2 Definitionen der Finanzkennzahlen 247
5 Die Lenzing Aktie 249
5.1 Aktien-Performance 250
5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur
250
5.3 Stellung der Aktionäre
251
5.4 Hauptversammlung 2014 und Dividendenpolitik 251
5.5 Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB:
251
6 Risikobericht 252
6.1 Aktuelles Risikoumfeld
252
6.2 Risikomanagement 252
6.3 Risikomanagement-Strategie
253
6.3.1
Risikoanalyse (nach COSO®
Framework)
253
6.3.2
Risikominderung
253
6.3.3
Verantwortlichkeit
253
6.3.4
Risikoüberwachung/-kontrolle
253
6.4 I. Marktumfeldrisiken 254
6.4.1 Markt-/Substitutionsrisiko
254
6.4.2 Absatzrisiko
255
6.4.3 Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko 255
6.4.4 Gesetze und Verordnungen
255
6.5 II. Operative Risiken
255
6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)
255
6.5.2 Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)
256
6.5.3 Produkthaftungsrisiko 256
6.6 III. Finanzrisiken 257
6.6.1 Währungsrisiko
257
6.6.2 Kontrahentenrisiko
257
6.6.3 Steuerrisiko 257
6.6.4 Compliance 257
6.7 IV. Personelle Risiken
257
6.7.1 Nachfolgeplanung/qualifizierte Arbeitskräfte
257
6.8 V. Sonstige Risiken
258
6.8.1 Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität
258
6.9 Verwendung von Finanzinstrumenten
258
6.9.1 Finanzierungsrisiko
259
7 Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§
243a Abs. 2 AktG)
259
7.1 Finanzberichterstattung 260
7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 260
7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV
261
8 Forschung und Entwicklung 261
8.1 Neuaufstellung im Rahmen der Umorganisation
261
8.2 Kooperationen
262
8.3 Schwerpunkte im Berichtsjahr
262
9 Umwelt und Nachhaltigkeit 262
10 Mitarbeiter/innen 263
10.1 Projekt excelLENZ 264

Lagebericht 2014

11 Ausblick
264
12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 266

1 Allgemeines Marktumfeld

1.1 Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft kam auch 2014 nicht richtig in Schwung. Für das Berichtsjahr ging der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt von einem durchschnittlichen weltweiten Wachstum von 3,3% aus (nach ebenso 3,3% im Jahr 2013). Der globale konjunkturelle Aufschwung wurde weiter von den Nachwirkungen der Finanzkrise sowie von zunehmenden geopolitischen Spannungen überschattet.

Allerdings wurde eine ungleichmäßige Entwicklung zwischen den Weltregionen beobachtet. So legte die Wirtschaft in den USA wesentlich stärker als erwartet zu, während das Wachstum in den meisten anderen westlichen Industriestaaten enttäuschend ausfiel. Die Eurozone konnte 2014 insgesamt zwar die Rezession hinter sich lassen, die Konjunkturentwicklung war aber nach wie vor unbefriedigend und führte in einigen Euro-Peripherie-Ländern zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Entwicklungs- und Schwellenländer konnten in diesem Umfeld keinen spürbaren Rückenwind für die Weltwirtschaft erzeugen.

Der IWF bezifferte das BIP-Wachstum der Industriestaaten für 2014 zuletzt mit 1,8% (nach 1,3% 2013). Die Wirtschaft der Eurozone konnte demnach um 0,8% wachsen (nach minus 0,5% 2013). In den USA fiel das Wachstum mit 2,4% höher als im Vorjahreszeitraum (2,2%) aus, während es in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit 4,4% leicht gegenüber 2013 nachgab (4,7%).

Im für die globale Faserindustrie größten Absatzmarkt China verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum nach den jüngsten Schätzungen des IWF im Jahr 2014 auf 7,4% nach 7,8% im Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich ein seit mehreren Jahren vorherrschender Trend zu fallenden chinesischen Wachstumsraten fort. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steckt bereits seit einigen Jahren in einem Übergangprozess von einer stark exportgetriebenen Wirtschaft mit hohem Ressourcenverbrauch und noch günstigen Lohnkosten zu einem nachhaltigen Wachstumsmodell mit steigendem Binnenkonsum und steigenden Lohnkosten. Dementsprechend versuchen die chinesischen Zentralbehörden das in der Vergangenheit starke Kredit- und Investitionswachstum zu reduzieren und verfolgten daher auch 2014 eine sehr restriktive Geldpolitik.

1.2 Weltfasermarkt2

1.2.1 Weitgehend gleichbleibendes Wachstum der Welt-Faserproduktion

Das Wachstum der Welt-Faserproduktion bewegte sich im Geschäftsjahr 2014 weitgehend auf Vorjahresniveau und lag damit unter dem längerfristigen Durchschnitt. Auch wenn der private Konsum in den Industrieländern wieder etwas anzog und in den Schwellenländern Asiens auf hohem Niveau verharrte, war der Fasermarkt das gesamte Jahr hindurch

1 Vgl. IMF, World Economic Outlook Update, 20. Jänner 2015

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2013 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Vgl. International Cotton Advisory Committee (ICAC), Internationaler Währungsfonds, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting).

überversorgt. Wie im Jahr zuvor bestimmten beachtliche Überkapazitäten und historische Rekord-Baumwolllagerbestände, insbesondere in China, den globalen Fasermarkt 2014.

Der Anstieg der Welt-Faserproduktion betrug nach ersten Schätzungen im Berichtsjahr 1,9% (nach 3,6% im Jahr 2013) und erhöhte sich von 87,7 Mio Tonnen auf 89,4 Mio Tonnen.

Der vorläufige globale Faserverbrauch stieg mit einem Wachstum von 2,9% auf 87,4 Mio Tonnen (nach 84,9 Mio Tonnen Verbrauch 2013) etwas stärker an als die Produktion.

Das Produktionswachstum ging ähnlich wie in den Vorjahren ausschließlich auf den Anstieg bei Chemiefasern, schwerpunktmäßig in China, zurück. Die chinesische Chemiefaserindustrie zeigte sich auch 2014 wie schon in den Jahren zuvor mit einem Produktionszuwachs von 7,2% auf klarem Wachstumskurs und baute damit ihre beherrschende Weltvormachtstellung, aber auch ihre Überkapazitäten weiter aus. Trotz teilweise negativer Gewinnmargen wird sowohl in Polyester-Anlagen als auch weiter in Viscosefaserkapazitäten investiert. Damit ist auch in absehbarer Zukunft mit einem Angebotsüberschuss zu rechnen.

Fasern
Chemiefasern (Man-made Fasern)
Naturfasern aus natürlichen
Polymeren
aus
synthetischen
Polymeren
aus
anorganischen
Substanzen
aus Eiweiß aus Cellulose aus Cellulose aus Eiweiß Polyester
Polyamid
Carbon
Keramik
Wolle
Seide
Angora
Kaschmir
etc.
Baumwolle
Leinen
Hanf
Jute
etc.
Viscose
Modal
Lyocell
Cupro
Acetat
etc.
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrafluor-
ethylen
Glas
Metall

1.2.2 Baumwoll-Lagerbestände weiter auf historisch hohem Niveau3

Die Baumwollproduktion stagnierte im Jahr 2014 auf Vorjahresniveau von 26,3 Mio Tonnen. Obwohl der Baumwollverbrauch um 3,4% gegenüber dem Jahr 2013 auf 24,3 Mio Tonnen anstieg, war das Verbrauchswachstum nicht hoch genug, um einen Abbau der historisch hohen Lagerbestände zu ermöglichen. Im Gegenteil - zum Ende des Baumwolljahres 2014/15 im August 2015 wird mit einem Anstieg der weltweiten Baumwolllagerstände auf einen neuen absoluten Rekordwert von 21,5 Mio Tonnen gerechnet, was einem Zuwachs von 10% gegenüber dem Erntejahr 2013/14 entspricht. Gegenüber dem 15-Jahres-Tiefstand von 2009/10 beträgt der Anstieg sogar 151%. Die globale Stock-to-Use-Ratio im Erntejahr 2014/15 wird auf 89% geschätzt. Dieser hohe Wert macht eine Preiserholung für absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich.

Der Großteil der Baumwolllagerbestände befindet sich in China als Resultat einer bereits seit mehreren Jahren staatlich kontrollierten Bevorratungspolitik, die bislang nur nachteilige Wirkungen für die gesamte textile Baumwoll-Industrie in China zeitigte.

Die Produktion von Wolle lag 2014 weitgehend unverändert gegenüber 2013 bei rund 1,1 Mio Tonnen.

1.2.3 Deutlich schwächeres Wachstum der Chemiefaserproduktion

Die Chemiefaserproduktion wuchs 2014 stetig, aber konjunkturbedingt doch deutlich schwächer als im vorangegangenen Jahr 2013. Nach vorläufigen Zahlen stieg die Produktion, großteils bedingt durch die Steigerung in China, um 2,8% auf den Rekordwert von 62,0 Mio Tonnen (nach 6,1% Wachstum im Jahr 2013 auf 60,3 Mio Tonnen).

Rund drei Viertel der Chemiefaserproduktion entfielen auf die Synthesefaser Polyester, die einen voraussichtlichen Zuwachs um 3,4% gegenüber dem Vorjahr erreichte. Polyamid- und Polypropylenfasern blieben auf nahezu unverändertem Niveau, die Produktion von Acrylfasern entwickelte sich rückläufig.

Die stärksten Produktionssteigerungsraten gab es neuerlich in China mit plus 7,2% (nach 8,5% im Jahr zuvor) auf nunmehr rund 42,8 Mio Tonnen. Der Anteil von China an der Welt-Chemiefaserproduktion stieg damit im Jahr 2014 auf fast 70%. Produktionszuwächse gab es zwar auch in Indonesien, den USA, Thailand und in der Türkei, allerdings auf einem wesentlich niedrigeren Niveau. Rückläufige Produktionszahlen vermeldeten West- und Osteuropa, Japan, Brasilien und Indien.

1.2.4 Erstmals Konsolidierungstendenzen bei man-made Cellulosefasern

Die Produktionszahlen für die man-made Cellulosefaserindustrie zeigten im Jahr 2014 nach vielen Jahren dynamischen Wachstums mit zweistelligen Prozent-Zuwachsraten erstmals klare Konsolidierungstendenzen. Nach vorläufigen Zahlen stieg die weltweite Produktion mit rund 2,0% (nach 9,3% im Jahr 2013) von 5,9 Mio Tonnen auf nunmehr 6,0 Mio Tonnen etwas langsamer als die Chemiefaserproduktion insgesamt. Der Grund dafür war die Aufschiebung von Kapazitätserweiterungen in China sowie in der Türkei aufgrund der stark gedrückten

Preisentwicklung. Andere Ausbauprojekte in China, in Indien und Österreich sowie eine weltweit hohe Auslastung ermöglichten in dieser Industriesparte auch im schwierigen Faserjahr 2014 dennoch ein leichtes Produktionswachstum. Im Langfristvergleich zwischen dem Jahr 2000 und 2014 verzeichnete die man-made Cellulosefaserindustrie mehr als eine Verdoppelung ihrer Produktion und wuchs damit auch stärker als die Synthesefaserindustrie. Wir erwarten auch für die Zukunft eine gute Nachfrage nach man-made Cellulosefasern.

1.2.5 Neuerliche Turbulenzen am Baumwollmarkt

Baumwolle ist nach wie vor für die Bekleidungsindustrie mengenmäßig die wichtigste Faser. Der Baumwollpreis gilt daher als Referenzwert für die gesamte Faserindustrie. Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf 83,0 US-Cent/Pfund und lag damit deutlich unter dem Vorjahres-Durchschnittswert von 90,4 US-Cent/Pfund.

Die langfristige Entwicklung zeigt die nachfolgende Grafik (in US-Cent/Pfund):

Nach den durch die Baumwollknappheit ausgelösten Rekordpreisen in den Jahren 2010/11 verkleinerte sich zuletzt die jahresbezogene Preisspanne wahrnehmbar und die Kalkulierbarkeit der Preise stieg für die Baumwollverarbeiter wieder an. Durch den scharfen Preisrückgang ab Mitte des Kalenderjahres 2014 (minus 30%) klaffte allerdings wieder eine größere Lücke zwischen Minimum- und Maximumwert.

Der Cotton-"A"-Index startete zu Jahresbeginn des Kalenderjahres 2014 bei 89,7 US-Cent/Pfund, kletterte bis Ende März 2014 auf 98,1 US-Cent/Pfund und brach schließlich per Ende Juni 2014 erneut auf 89,3 US-Cent/Pfund ein. Von Beginn der neuen Baumwollsaison Anfang August bis zum Jahresende 2014 wurden neue Tiefststände um 66 US-Cent/Pfund

getestet - ein Niveau, das letztmals im Jahre 2009 zu beobachten war. Zu Ende des Kalenderjahres 2014 lag der Cotton-"A"-Index bei 70,0 US-Cent/Pfund.

Ursache für diese dramatische Entwicklung war einerseits die Änderung der Baumwollpolitik der VR China. So wurden die Baumwoll-Einfuhrquoten auf nur mehr 900.000 Tonnen p.a. gesenkt. Dadurch kamen exportorientierte Produzentenländer wie die USA und Indien in Absatzschwierigkeiten. Hinzu kamen unregelmäßige und von außen nicht nachvollziehbare Änderungen und Anpassungen der chinesischen Subventionspolitik für Baumwolle. Sie zielt nun nicht mehr auf die Regulierung der Marktpreise ab, sondern stützt direkt die Einkommen der Baumwollfarmer, insbesondere in der Unruheprovinz Xinjiang. Dies führt nach Meinung von Marktanalysten weiterhin zu einem Baumwoll-Überangebot. Der durch all diese Fakten und Unwägbarkeiten ausgelöste Preisrückgang wurde durch die Erwartung einer hohen Baumwollernte im Baumwoll-Wirtschaftsjahr 2014/15 noch zusätzlich verstärkt.

1.2.6 Anhaltend hohe Baumwolllager in China

Aufgrund des Ausbleibens der US-amerikanischen und indischen Baumwollexporte nach China stagnieren die chinesischen Baumwolllager auf Höchstniveau. Die internationalen Baumwolllager sind aber weiter angestiegen. Deutlich mehr als die Hälfte der weltweiten Lagerbestände entfallen auf China.

Die Stock-to-Use-Ratio bei Baumwolle in China war 2014 zwar leicht rückläufig, lag aber immer noch über dem Verbrauch von rund eineinhalb Jahren.

Am weltweit wichtigsten Fasermarkt in China entwickelten sich die Baumwollpreise ab Jahresmitte stark rückläufig, Viscosefasern gaben deutlich weniger nach. Ursache dafür war die Änderung der bisherigen Baumwoll-Bevorratungs- und Subventionspolitik der chinesischen Regierung.

1.2.7 Viscosefaserpreise weitgehend stabil auf tiefem Niveau

Die Viscosestapelfaserpreise verharrten das gesamte Jahr 2014 auf weitgehend stabilem, aber tiefem Niveau. Sie starteten zu Jahresbeginn bei CNY 12.280 je Tonne und bewegten sich im gesamten ersten Halbjahr um die Marke von rund CNY 12.000. Ein zu Beginn des zweiten Quartals spürbarer Aufwärtstrend erwies sich als nicht nachhaltig. Ab dem dritten Quartal gaben die Spotmarktpreise wieder leicht nach und lagen zu Jahresende 2014 bei CNY 11.550 je Tonne.

Während im ersten Halbjahr noch ein Preisabschlag gegenüber Baumwolle festzustellen war, führte der Baumwollpreisrückgang im zweiten Halbjahr zur Wiederherstellung der langjährigen Preisprämie für Viscosefaser in der Größenordnung von 5% bis 10%. Am Ende des vierten Quartals gab es aber bedingt durch den massiven Rückgang bei den Polyesterpreisen deutliche Preisrückgänge bei Viscosefaser, was wiederum zu einer Reduzierung des Premiums von Viscose gegenüber Baumwolle führte.

Geschäftsbericht 2014 Lenzing AG Seite 242 Nach wie vor prägen jene Überkapazitäten den chinesischen Viscosefasermarkt, die in der vergangenen Hochpreisphase kreditfinanziert aufgebaut wurden. Dies führt zu einem starken Druck, die Produktion selbst zu Grenzkosten möglichst hoch auszufahren, um die Kredite bedienen zu können. Dieser Trend wird durch niedrige Faserzellstoffpreise als Folge weltweiter Zellstoff-Überkapazitäten verstärkt. Solange diese Überkapazitäten in China nicht

durch die wachsende Nachfrage aufgesogen sein werden, ist mit anhaltendem Preisdruck zu rechnen.

Auf den wichtigsten Absatzmärkten außerhalb Chinas waren die Viscosefaserpreise im Jahresverlauf weitgehend stabil auf niedrigem Niveau. Allerdings erzeugten chinesische Hersteller sowohl auf dem Heimmarkt als auch auf den asiatischen Exportmärkten starken Preisdruck.

1.2.8 Polyesterfaserpreise im Sinkflug

Der drastische Rückgang der Rohölpreise, der im zweiten Halbjahr 2014 einsetzte, führte konsequenterweise auch zu einer Beschleunigung des im Jahresverlauf 2014 bereits feststellbaren Rückganges der Polyesterfaserpreise. Zu Jahresbeginn betrugen die Polyester-Spotmarktpreise in Asien rund USD 1,38 je kg, zu Jahresende 2014 waren es nur mehr USD 1,05 je kg bis 1,15 je kg.

2 Entwicklung der Lenzing AG*

Der Geschäftsverlauf der Lenzing AG war 2014 von sehr guter Mengennachfrage bei weiter sinkenden Durchschnittserlösen gekennzeichnet. Trotz einer neuen Rekordabsatzmenge verringerten sich die Umsatzerlöse 2014 von EUR 746,4 Mio im Geschäftsjahr 2013 um 2,3% auf EUR 729,0 Mio. Der Mengenzuwachs wurde vor allem im Spezialitätenbereich durch die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Faserwerks und eine weitere Anhebung der Lenzing Modal® Faserproduktionsmenge erzielt. Dadurch wurde die schwache Preisentwicklung bei Standardfasern zumindest teilweise aufgefangen.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen sanken von EUR 430,6 Mio auf EUR 401,5 Mio. Dieser Rückgang reflektiert vor allem die Optimierungsmaßnahmen im Rahmen des 2013 gestarteten und 2014 massiv intensivierten Kosteneinsparungsprogramms excelLENZ, in dessen Rahmen substanzielle Einsparungen durch Verhandlungsoptimierungen im Einkauf und im operativen Bereich erreicht wurden. Die Marktpreise für Holz und Chemikalien blieben 2014 überwiegend stabil, aber auf sehr hohem Niveau. Darüber hinaus konnten ebenfalls dank excelLENZ die sonstigen betrieblichen Aufwendungen weiter gesenkt werden.

Der Personalaufwand verringerte sich von EUR 184,6 Mio um 5,6% auf EUR 174,3 Mio. Die Veränderung resultiert zum einen aus der Rückstellung für den Sozialplan im Jahr 2013 und zum anderen aus dem gesunkenen Zinsniveau zum 31. Dezember 2014, das erhöhte Aufwendungen für die regulären Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeldrückstellungen verursacht hat.

Die beträchtlichen Kosteneinsparungen verbesserten das EBITDA1T * 1T (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) im Jahresvergleich von EUR 82,7 Mio um 42,7% auf EUR 118,0 Mio. Das entsprach einer EBITDA-Marge1T * 1T von 16,2% (nach 11,1% im

Geschäftsbericht 2014 Lenzing AG Seite 243 * Die im Lagebericht verwendeten, nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellten Finanzkennzahlen werden im Abschnitt 4.2 definiert und abgeleitet

Geschäftsjahr 2013). Das EBIT1T * 1T (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ging jedoch von EUR 76,8 Mio auf EUR 72,4 Mio zurück.

Das Finanzergebnis* sank nach plus EUR 38,2 Mio im Geschäftsjahr 2013 auf minus EUR 5,9 Mio. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Finanzergebnis* im Geschäftsjahr 2013 als Folge einer phasengleich vereinnahmten Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von EUR 50 Mio überdurchschnittlich hoch war. Die Abschreibungen für Finanzanlagen, die 2013 aufgrund von Sondereffekten belastet waren, sanken 2014 wieder deutlich.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug damit EUR 58,8 Mio (nach EUR 63,8 Mio im Jahr zuvor). Der Jahresüberschuss sank auf EUR 44,5 Mio nach EUR 56,9 Mio. Nach Auflösung unversteuerter Rücklagen und der Zuweisung zu Gewinnrücklagen sowie unter Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr ergab sich ein Bilanzgewinn der Lenzing AG von EUR 26,6 Mio (nach EUR 151,2 Mio).

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen gingen 2014 nach dem Rekordwert im Jahr zuvor von EUR 154,6 Mio auf EUR 70,6 Mio zurück. Dafür war insbesondere der im 3. Quartal 2014 abgeschlossene Bau der neuen TENCEL® Anlage ausschlaggebend.

3 Bilanzstruktur und Liquidität*

Das bereinigte Eigenkapital* der Lenzing AG blieb im Geschäftsjahr 2014 stabil und betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 EUR 590,8 Mio (nach EUR 590,5 Mio). Damit lag die bereinigte Eigenkapitalquote* zu Jahresende 2014 bei 45,6% (zuvor 45,0%) der Bilanzsumme*. Die Nettofinanzverschuldung* konnte auf EUR 297,8 Mio (nach 311,3 Mio Ende 2013) reduziert werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich ebenfalls substanziell von EUR 90,2 Mio auf EUR 65,1 Mio.

Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich von zuletzt EUR 361,4 Mio auf EUR 377,0 Mio Ende 2014. Dies lag vorwiegend an den gestiegenen Ausleihungen an verbundene Unternehmen infolge der Finanzierung von Konzern-Tochtergesellschaften über die Lenzing AG und dem Cash-Management.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich von EUR 247,3 Mio Ende 2013 auf EUR 173,3 Mio zum Bilanzstichtag 2014. Infolge eines proaktiven Cash-Managements, insbesondere durch Factoring und Reverse-Factoring, wurden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von EUR 65,5 Mio auf EUR 31,3 Mio reduziert, während die liquiden Mittel* von EUR 137,2 Mio auf EUR 142,4 Mio stiegen.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaften verfügen über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2015 gefährden könnten.

*Die im Lagebericht verwendeten, nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellten Finanzkennzahlen werden im Abschnitt 4.2 definiert und abgeleitet.

4 Kennzahlen der Lenzing AG*

4.1 Kennzahlen

Ergebnissituation 2014 2013 2012
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatzerlöse 729,0 746,4 766,1
EBITDA* 118,0 82,7 145,5
EBITDA-Marge*
in %
16,2% 11,1% 19,0%
EBIT* 72,4 76,8 103,7
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 58,8 63,8 92,6

Investitionskennzahlen

(Immaterielle Vermögensgegenstände

und Sachanlagen) 2014 2013 2012
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Investitionen 70,6 154,6 125,0
Abschreibungen 53,8 57,7 56,2
Kapitalstruktur / Rentabilität 2014 2013 2012
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Fremdkapital (ohne Sozialkapital)* am Bilanzstichtag 609,7 646,2 684,0
Sozialkapital* am Bilanzstichtag 96,3 76,0 85,2
Bereinigtes Eigenkapital* am Bilanzstichtag 590,8 590,5 587,3
Bereinigte Eigenkapitalquote* in % 45,6% 45,0% 43,3%
ROE in %* 10,0% 10,8% 15,9%
ROI in %* 5,5% 5,8% 8,1%
Nettoumlaufvermögen* am Bilanzstichtag 202,0 244,1 314,7
Nettoverschuldung* am Bilanzstichtag 394,1 387,3 230,0
Nettoverschuldungsgrad* in % am Bilanzstichtag 66,7% 65,6% 39,2%
Nettofinanzverschuldung* am Bilanzstichtag 297,8 311,3 144,7

*Die im Lagebericht verwendeten, nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellten Finanzkennzahlen werden im Abschnitt 4.2 definiert und abgeleitet.

Cashflow 2014 2013 2012
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cashflow* aus der Betriebstätigkeit 144,2 44,8 94,3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -68,7 -120,3 -104,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -70,2 -69,4 93,0
Veränderung der liquiden Mittel 5,2 -144,8 82,9
Anfangsbestand liquide Mittel 137,1 282,0 199,1
Endbestand liquide Mittel 142,4 137,1 282,0
Börsenkennzahlen 2014 2013 2012
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung* in EUR Mio 1.400,2 1.105,4 1.811,2
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 52,74 41,64 68,22

4.2 Definitionen der Finanzkennzahlen

Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

  • Bereinigtes Eigenkapital Eigenkapital + unversteuerte Rücklagen + Investitionszuschüsse - anteilige Ertragsteuern
  • Bereinigte Eigenkapitalquote Bereinigtes Eigenkapital / Bilanzsumme

Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen

Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung

Bilanzsumme

Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten bzw. der Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, Unversteuerte Rücklagen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich

Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung

Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

Cashflow

Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses

Lagebericht 2014

  • Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital Durchschnitt des bereinigten Eigenkapitals zum 31.12.2014 und 31.12.2013
  • Durchschnittliches Gesamtkapital Durchschnitt des Gesamtkapitals (= Bilanzsumme) zum 31.12.2014 und 31.12.2013
  • EBIT Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Zinsen und ähnliche Aufwendungen
  • EBITDA bzw. Ergebnis vor Abschreibung, Zinsen und Steuern Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung) + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - Zuschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und
  • EBITDA-Marge EBITDA / Umsatzerlöse
  • Finanzergebnis Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung

Sachanlagen - Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand

  • Fremdkapital (ohne Sozialkapital) Bilanzsumme abzüglich bereinigtes Eigenkapital und Sozialkapital
  • Liquide Mittel Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
  • Nettofinanzverschuldung

Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen

Nettoumlaufvermögen

Kurzfristiges Umlaufvermögen (Restlaufzeit unter 1 Jahr) abzüglich kurzfristiges Fremdkapital

Nettoverschuldung

Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Wertpapieren des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens, soweit diese in Zusammenhang mit verzinslichem Fremdkapital stehen

  • Nettoverschuldungsgrad Nettoverschuldung / bereinigtes Eigenkapital
  • ROE (Eigenkapitalrentabilität)

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit / durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital

ROI (Gesamtkapitalrentabilität) EBIT / durchschnittliches Gesamtkapital

Lagebericht 2014

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder

5 Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs im Leitindex ATX gelistet.

2014 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei 2,5 Mio EUR. Im Gesamtjahr wurden insgesamt 13,2 Mio Lenzing-Aktien gehandelt. Dies entspricht einem Geldumsatz von EUR 615.892.097,00. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresultimo (30.12.) bei EUR 1.400.247.000.

Lenzing ist außerdem unter anderem im Wiener Börsenindex WBI sowie im VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) gelistet. Zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsindex wurden rund sechzig der größten österreichischen Unternehmen an der Wiener Börse analysiert und anhand von 100 einzelnen Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. 21 dieser Unternehmen gehören dem aktuellen VÖNIX an. Die Lenzing AG ist seit dem Jahr 2005 durchgehend im VÖNIX gelistet.

Aktieninformationen

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Bloomberg LNZ:AV
Reuters LNZNF.PK
Börsenzulassung Wiener Börse
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Aktiengattung Stammaktien
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12.
Kennzahlen 2014
Stückumsatz 13,2 Mio
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,5 Mio
Geldumsatz EUR 615.892.097,00
Jahreshöchstkurs EUR 55,43
Jahrestiefstkurs EUR 39,99
Schlusskurs 30.12. EUR 52,74
Jahresperformance +26,67%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.400.247.000
Rang Börsenumsatz
18
Rang Marktkapitalisierung 21

5.1 Aktien-Performance

Die Weltbörsen entwickelten sich 2014 aufgrund der nach wie vor lockeren Geldpolitik der Notenbanken zwar weiterhin positiv, jedoch insgesamt nicht mehr so dynamisch wie im Vorjahr.

Der Wiener Leitindex ATX konnte im Jahr 2014 trotz höherer Umsatzaktivität von rund 23% erneut nicht mit der internationalen Börsenentwicklung Schritt halten und geriet vor allem im zweiten Halbjahr aufgrund der Russland-Ukraine-Krise und dem Ölpreisverfall stark unter Druck. Nach einem freundlichen Jahresauftakt schloss der Index letztendlich mit einer Jahresperformance (Ultimo) von -15,18% bei 2.160,08 Punkten.

Der Kapitalmarkt reagierte positiv auf das von der Lenzing AG 2013/14 initiierte Maßnahmenpaket, sodass die Lenzing-Aktie nach einem sehr schwachen Börsenjahr 2013 im abgelaufenen Jahr mit einem Kursplus von +26,67% zu den Top-Five-Unternehmen mit der besten Aktienperformance im ATX gehörte. Der Jahresschlusskurs lag zum 30. Dezember 2014 bei EUR 52,74. Das Jahrestief lag im März bei EUR 39,99, das Jahreshoch im Dezember bei EUR 55,43.

5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte Mehrheitseigentümer. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Lagebericht 2014

Die geografische Aufteilung des identifizierten Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf (Stand 31.12.2014):

5.3 Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt den Aktionären in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Von der Möglichkeit eines Aktienrückkaufprogramms wurde im Berichtsjahr kein Gebrauch gemacht. Hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen betreffend deren Bestellung und Abberufung.

5.4 Hauptversammlung 2014 und Dividendenpolitik

Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2013 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,75 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 46.462.500,00. Die Ausschüttungsquote lag damit bezogen auf den im Einzelabschluss der Lenzing AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von EUR 151.216.955,03 bei 30,7%.

Für das Geschäftsjahr 2014 schlägt der Vorstand der Lenzing AG der 71. ordentlichen Hauptversammlung am 22. April 2015 die Zahlung einer Dividende von EUR 1,00/Aktie vor.

5.5 Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB:

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und über

die Änderung der Satzung der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

6 Risikobericht4

6.1 Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der jüngsten Entwicklungen am Weltfasermarkt und die damit zusammenhängenden Risiken für den Lenzing Konzern siehe Abschnitt 1.2 Weltfasermarkt. Eine Darstellung der Maßnahmen zur Reduktion des für Lenzing relevanten Substitutionsrisikos ist in Abschnitt 6.4.1 Substitutionsrisiko angeführt.

Der Zellstoffmarkt bewegte sich im Berichtsjahr weiter nach unten auf ein Preisniveau von ca. 840 USD pro Tonne. Dadurch reduzieren sich die Vorteile der Zellstoffintegration sowie der langfristigen Lieferantenverträge von Lenzing (der Eigenversorgungsanteil inkl. langfristiger Lieferverträge liegt bei ca. 90%). Die Zellstoffversorgung der Lenzing Faserproduktionsstandorte gilt für das Jahr 2015 als gesichert. Erwartete Importzölle in China können die Kostensituation für das Faserwerk in Nanjing (China) negativ beeinflussen.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien und Energie haben sich 2014 aufgrund der konjunkturbedingten schwachen Nachfrage weiter leicht nach unten bewegt. Risiken in Folge von starken Preissteigerungen werden kurzfristig nicht erwartet. Im Energiesegment werden für 2015 trotz eines sehr niedrigen Ölpreises keine nennenswerten Kostensenkungen erzielt. In Indonesien können steigende Stromkosten aufgrund des Wegfalles staatlicher Stützungen zu höheren Preisen für Natronlauge führen.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing vom Anstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro. Gegenläufig könnten sich weitere Abschwächungen der Tschechischen Krone auswirken. Liquiditätsrisiken werden für 2015 unter anderem aufgrund des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.

Betriebliche Risiken sowie Umwelt- und Haftungsrisiken stellen ein hohes Schadenspotenzial für die Gruppe dar und werden daher hoch eingestuft. Im Geschäftsjahr 2014 gab es keine wesentlichen Schadensfälle.

Sämtliche Großprojekte inklusive der neuen TENCEL® Fasergroßanlage am Standort Lenzing wurden im Berichtsjahr planmäßig abgeschlossen.

6.2 Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG und die ihm jeweils zugeordneten Einheiten übernehmen gemeinsam mit den Leitern dieser Abteilungen umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden integrierten

Geschäftsbericht 2014 Lenzing AG Seite 252 4 Die Lenzing AG zeigt im Einzelabschluss die gleichen Risiken wie im Gruppenbericht, da davon auszugehen ist, dass die jeweiligen Risiken auf die Muttergesellschaft zurückwirken.

Kontrollsystems. Lenzing hat 2014 auf eine funktionale Organisation umgestellt, um vor allem für den steigenden Wettbewerb in Asien in Zukunft besser positioniert zu sein. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne sind Grundlage dafür.

Lenzing betreibt ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern innehat. Das zentrale Risikomanagement erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt eine entsprechende Deckung zuzukaufen.

6.3 Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

6.3.1 Risikoanalyse (nach COSO® 5 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt regelmäßig Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®- Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das EBITDA berücksichtigt.

6.3.2 Risikominderung

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

6.3.3 Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken ergibt sich aufgrund der bestehenden Organisation.

6.3.4 Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG bereits zum dritten Mal von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG, 15Twww.lenzing.com/nc/konzern/investor-center/corporategovernance.html, hinterlegt.

Geschäftsbericht 2014 Lenzing AG Seite 253 5 The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Das Management bespricht in regelmäßigen Sitzungen die Entwicklung der jeweiligen Risikokategorien mit dem Risikomanagement. Die wesentlichen Risiken werden halbjährlich neu bewertet und fließen in die Berichterstattung mit ein.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Verkaufsbesprechungen gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in 5 Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

6.4 I. Marktumfeldrisiken

6.4.1 Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Am Weltfasermarkt herrschen nach wie vor ein hohes Überangebot an Baumwolllagerbeständen sowie Überkapazitäten bei Viscosefasern, welche eine Fortsetzung des starken Preisdrucks auf die gesamte Faserindustrie auch im Jahr 2015 erwarten lassen.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der durch den weiteren Ausbau der TENCEL® Faserproduktion weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produkt-Diversifikation.

Dem Substitutionsrisiko für cellulosische Fasern wird durch Lenzings langfristige Technologiekompetenz und einer soliden Absatzbasis in den verschiedenen Marktsegmenten entgegengewirkt.

6.4.2 Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Kundenforderungen hat sich im Zuge des schwierigen Marktumfeldes erhöht.

6.4.3 Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von industriell gefertigten (man-made) Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch aktives Technologie-Screening entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von man-made Cellulosefasern – mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als man-made Cellulosefasern erhältlich werden könnten. Die Lenzing Gruppe begegnet diesem Risiko durch kontinuierliche Erhöhung des Spezialitätenanteils ihres globalen Produktportfolios (Viscosespezialitäten, mehr Lenzing Modal® und TENCEL® Faser).

6.4.4 Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management and Compliance, die eine entsprechende Beratungsleistung und Risikoeinschätzung durchführt.

6.5 II. Operative Risiken

6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von man-made Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen

mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen (kurzfristig) nicht angepasst werden können, um auf wirtschaftliche Änderungen adäquat zu reagieren. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Bei Zellstoff und Energie verfolgt Lenzing die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Der Eigenversorgungsanteil inklusive langfristiger Lieferverträge liegt bei rund 90%. Preisschwankungen werden durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.

6.5.2 Betriebliches Risiko und Umweltrisiko (inkl. Feuerschaden und Naturkatastrophen)

Zur Herstellung von man-made Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank modernster Produktions und Umweltanlagen sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe Produktionsstätten an mehreren Orten für industrielle Zwecke seit Jahrzehnten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe, interne Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können insbesondere von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich der Lenzing Gruppe entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und sogar strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können. Die Lenzing Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten, zum Beispiel in Lenzing (Österreich) oder in Indonesien (die beiden Betriebsstätten mit der größten Produktionskapazität), würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

6.5.3 Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in die die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem eigenen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

6.6 III. Finanzrisiken

6.6.1 Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken und Wechselkursrisiken bestehen insbesondere mit Blick auf den USD, CNY, JPY und CZK (Verweis Abschnitt 6.9 Verwendung von Finanzinstrumenten). Dieses Risiko wird durch eine vom Vorstand jährlich genehmigte Absicherungsstrategie vermindert. Ziel ist es, bestehende Fremdwährungsrisiken aus bereits abgeschlossenen oder geplanten Umsatzgeschäften zu begrenzen. Diese Derivate werden bilanziell als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen mit abgesicherten Grundgeschäften dargestellt.

6.6.2 Kontrahentenrisiko

Die Lenzing Gruppe verteilt ihre liquiden Mittel aus Risikogründen auf eine Vielzahl von Banken. Das Risiko eines möglichen Ausfalles dieser Kontrahenten und deren negative Auswirkung wird durch ein vom Vorstand jährlich maximal akzeptiertes Kontrahentenrisikolimit begrenzt. Die Limitierung der Veranlagung bei jedem einzelnen Kontrahenten basiert auf dessen Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Limits werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Ratings und der publizierten "Corporate Default Swap" Spreads festgelegt und auch unterjährig bei Veränderung der Bonität entsprechend angepasst.

Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

6.6.3 Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

6.6.4 Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation und einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex (Code of Conduct).

6.7 IV. Personelle Risiken

6.7.1 Nachfolgeplanung/qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern/innen an allen

weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich laufend in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

6.8 V. Sonstige Risiken

6.8.1 Risiko durch Erweiterung der Produktionskapazität

Die neue TENCEL® Jumbo-Produktionsanlage am Standort Lenzing wurde im Berichtsjahr erfolgreich in Betrieb genommen. Die Lenzing Gruppe könnte mit dem Risiko konfrontiert werden, dass sich die Nachfrage auf Abnehmerseite als unzureichend erweist und eine volle Ausnutzung der Produktionskapazitäten nicht gewährleistet wäre. Überdies bezieht die Lenzing Gruppe große Mengen an Zellstoff von ihren beiden Zellstoffproduktionsstandorten. Aufbau und Aufrechterhaltung des Betriebs einer Produktionsstätte im Bereich der man-made Cellulosefaserindustrie erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand.

6.9 Verwendung von Finanzinstrumenten

Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die vom Vorstand der Gesellschaft und vom Treasury laufend überwacht werden. Die Lenzing AG verwendet zur Absicherung von operativen Währungsrisiken – hauptsächlich aus Umsätzen in USD, CNY, JPY und CZK – ausschließlich Devisentermingeschäfte. Ziel des Fremdwährungs-Risikomanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Entsprechende Sicherungsgeschäfte bewirken, dass sich Wechselkursänderungen nicht auf die Zahlungsströme auswirken. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Es findet ein reger Austausch von Informationen zwischen Management und Treasury statt.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden, soweit solche erkennbar sind, durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallsrisiko stellen grundsätzlich die in Bezug auf diese Finanzinstrumente in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte dar. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind zu 47,06% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

6.9.1 Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu Kreditmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung nachhaltig negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder einem Absinken der Preise resultieren.

7 Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

7.1 Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Finance für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherungsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Diese klaren Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie eine enge Zusammenarbeit und laufende Information der zentralen Treasury-Funktion vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Ein globales Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal Management & Group Compliance sorgt mit der Weiterentwicklung des Compliance Management Systems (CMS) für Prozesse, welche gruppenweit regeln, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind und welche vorbeugen, dass keine gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen begangen werden. Die Abteilung Legal

Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter/innen geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

8 Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2014 investierte Lenzing EUR 20,0 Mio (2013: rund EUR 28,2 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati). Der Rückgang ist auf Effizienzsteigerungen und einen stärkeren Fokus auf Value-Aspekte zurückzuführen.

8.1 Neuaufstellung im Rahmen der Umorganisation

Im Rahmen der Umorganisation der Lenzing Gruppe wurden auch die Entwicklungsabteilungen der Business Units mit Anfang 2014 wieder zu einer zentralen Forschung zusammengefasst, die nun direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die Abteilung Innovation and Strategic R&D gliedert sich in die zwei großen Gruppen Process Technology & Chemistry und Product R&D, weiters ist die gesamte F&E Infrastruktur (Pilotanlagen, Technika und Labore) in einer eigenen Gruppe organisiert. Ergänzt wird die Forschung durch ein ebenfalls neu geschaffenes Project Management Office.

Dieses ist auch für die Implementierung und Betreuung des neu geschaffenen Innovationsprozesses zuständig. An dessen Anfang steht eine Idee, die von den Mitarbeiter/innen im System registriert wird. Diese wird bewertet (sowohl nach technologischen als auch nach wirtschaftlichen Aspekten) und gegebenenfalls eine Feasability Phase gestartet (vom Umfang begrenzt). Auf Basis der hier erhaltenen

Ergebnisse wird entschieden ob ein "vollständiges" Projekt gestartet wird – auch nach Maßgabe der vorhandenen Ressourcen. Das neu etablierte Projektmanagement enthält hierfür auch ein Tool zur Priorisierung von Projekten (anhand von definierten Kennwerten). Im Laufe der Projektabarbeitung wird auch bereits jene Abteilung eingebunden, die die Ergebnisse umsetzen soll (Produktion, Business Development, Sales,…) um eine effiziente Übergabe, Integration und Umsetzung zu gewährleisten.

Durch das neue Projektmanagementsystem, das die Projektleiter/innen auch bei der Abwicklung der laufenden Projekte unterstützt sowie die Konzentration der F&E auf einen Bereich können Forschungsprojekte nun sehr effizient abgehandelt werden. Zusätzlich wurden Schnittstellen zu anderen Abteilungen definiert, um auch diese in die Entwicklungen einzubinden und entsprechenden Austausch zu fördern.

8.2 Kooperationen

Neben dieser internen Zusammenarbeit gibt es auch eine Reihe von Kooperationen mit externen Partnern. Dies umfasst sowohl Firmen als auch Forschungsinstitute und Universitäten, wobei mit vielen Partnern bereits langjährige Kooperationen bestehen. Ein bedeutender Anteil der F&E wird auch im Rahmen von geförderten Projekten (etwa durch die FFG oder auch im Rahmen von EU-Programmen) abgehandelt und die gewährten Förderungen stellen eine wichtige Stütze für die Forschung der Lenzing AG dar.

8.3 Schwerpunkte im Berichtsjahr

Ein Schwerpunkt 2014 war auch für die Forschung die Inbetriebnahme der neuen 67kt TENCEL® Faser-Anlage am Standort Lenzing. Diese Anlage fußt ja auf der jahrzehntelangen (Weiter)Entwicklung dieser Technologie durch die Lenzing F&E, die auch die Inbetriebnahme erfolgreich begleitet hat.

Einen ähnlichen Umfang hatten auch die Arbeiten zur weiteren Optimierung der Zellstoffproduktion im Werk Paskov. Neben einer kontinuierlichen Verbesserung der Qualität galt ein weiterer Fokus hier der Optimierung und Schließung von Kreisläufen.

Auf Seiten Produktentwicklung konnte der erhöhte Tragekomfort von Hygieneprodukten mit TENCEL® Fasern (anstatt synthetischen Fasern) im Rahmen einer Probandenstudie nachgewiesen werden. Diese Studie musste umfangreich vorgeplant, in der Durchführung betreut und abschließend ausgewertet werden um zu den erhaltenen signifikanten Ergebnissen zu kommen.

Ein weiteres Highlight ist die Markteinführung der neuen schwer entflammbaren Faser TENCEL® R100 – damit ist zum ersten Mal eine inhärent flammhemmende Faser auf Basis der TENCEL® Technologie kommerziell erhältlich.

9 Umwelt und Nachhaltigkeit

Der Umweltschutz war im Jahr 2014 wiederum durch den hohen Produktionsausstoß nach den Kapazitätserweiterungen der letzten Jahre gefordert. Durch den laufenden Ausbau der Umweltschutzanlagen und die Adaptierung der Umweltschutzleistungen konnte erneut die geringstmögliche Belastung der Umwelt sichergestellt werden.

Parallel zum neu errichteten TENCEL® Faserwerk wurde im März 2014 eine eigens für diesen Standort neu konzipierte Abwasservorreinigungsanlage angefahren. Die Anlage ist seither unter Einhaltung der behördlichen Auflagen erfolgreich in Betrieb. Sie besteht aus einem Pufferbehälter, einer für die anfallenden Abwässer spezifischen Biologie mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken. Die beim TENCEL® Produktionsprozess anfallenden Abwässer werden nach der Behandlung in dieser speziell für den TENCEL® Prozess entwickelten biologischen Abwasservorreinigungsanlage in der Verbandskläranlage biologisch weiter gereinigt. Dadurch kann selbst mit den zusätzlichen Abwässern aus der neuen TENCEL® Anlage der bisherige Einleitungskonsens in die Ager eingehalten werden. Die Prozessabluft der TENCEL® Faserproduktion wird über ein zweistufiges Abluftwäscherprinzip gereinigt.

Durch Inbetriebnahme einer neuen Turbine konnte am Standort Lenzing die Energieeffizienz gesteigert werden.

Ein Projekt zur Minderung der Geruchsimmission der Reststoffverwertung Lenzing (RVL GmbH) wurde im Berichtsjahr positiv abgeschlossen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2014 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle, des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, wurde im Jänner 2015 erfolgreich absolviert.

10 Mitarbeiter/innen

Das wertvollste Kapital einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter/innen. Besonders in Zeiten eines herausfordernden Marktumfelds mit verschärften Wettbewerbsbedingungen kommt der Entwicklung unserer Mitarbeiter/innen eine zentrale Rolle in der Sicherung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit zu. Deshalb bietet Lenzing laufend eine Vielzahl an Maßnahmen zur Förderung und Fortbildung, von fachlichen Seminaren bis zur Persönlichkeitsbildung, an. Am Standort Lenzing wickelt eine eigene Tochterfirma, das Bildungszentrum Lenzing, den Großteil der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ab.

Das 2014 neu eingeführte "Top Management Time Out" bietet den Mitgliedern des Vorstands und Top Managements die Gelegenheit, gemeinsam im moderierten Rahmen aktuelle Themen rund um Vision, Strategie, Organisationseffizienz und Leadership zu behandeln. Diese Workshops fanden dreimal statt und bieten eine Plattform zum gemeinsamen Austausch in hochkarätig besetzter Runde.

Doch nicht nur in den höheren Führungsebenen wurden Mitarbeiter weiterentwickelt. Unter dem Titel Springboard (zu Deutsch "Sprungbrett) startete im Juni 2014 neuerlich für das mittlere Management ein umfangreiches Talentmanagement-Programm. Springboard wendet sich an motivierte Mitarbeiter/innen, die hohe Leistungen in ihrer aktuellen Position erbringen sowie Potential für künftige, auch anspruchsvollere Management- oder Expertenrollen zeigen. Springboard besticht durch seine außergewöhnliche Lernarchitektur, die darauf abzielt die Praxiserfahrung der Teilnehmer sowie deren Verhaltensrepertoire, konzeptionelles

Denken und Verständnis evidenzbasierter Management- und Führungsthemen zu vertiefen. Im Berichtsjahr nahmen rund 30 Mitarbeiter/innen an dem Programm teil, das mit externer Unterstützung abgewickelt wurde.

Das bereits vor zwei Jahren eingeführte Programm "Coachingskills für Führungskräfte" erfreute sich auch im Berichtsjahr großer Beliebtheit. Im aktuellen Jahr schlossen weitere Führungskräfte das 6-monatige Programm ab.

10.1 Projekt excelLENZ

Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit von Human Resources ergab sich im Berichtsjahr 2014 aus dem Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ. Insgesamt wurden in Rahmen dieses Programmes die konzernweiten Personalkapazitäten um rund 650 Vollzeit-Äquivalente (FTE's) reduziert, 123 FTE's davon wurden bereits im Geschäftsjahr 2013 abgebaut. Am Standort Lenzing wurden rund 300 FTE's abgebaut.

Der im Dezember 2013 verabschiedete Sozialplan ermöglichte, dass 56 vom Personalabbau betroffene Mitarbeiter/innen von der Arbeitsstiftung aufgenommen werden konnten. Dort wurden und werden die Lenzing Mitarbeiter/innen durch Trainings- und Schulungsmaßnahmen auf neue Berufe und Herausforderungen optimal vorbereitet. Die Angebotspalette reicht vom Lehrabschluss, der Absolvierung von Seminaren und Kursen über das Nachholen der Matura oder eines HTL-Abschlusses bis zum Universitäts- oder Fachhochschulstudium.)

Ziel war es, den notwendigen Personalabbau durch begleitende Maßnahmen, insbesondere durch breite Anwendung der im Sozialplan vorgesehenen Möglichkeiten entsprechend den Gegebenheiten maximal abzufedern.

Das Ziel, Kündigungen zu vermeiden, wurde zur Gänze erreicht. Fast alle Betroffenen haben zudem bereits einen neuen Arbeitsplatz außerhalb der Lenzing AG gefunden, sodass es durch das Programm zu keinen negativen sozialen Auswirkungen am Arbeitsmarkt im Bezirk Vöcklabruck (Standort Lenzing) kam.

Am Standort Lenzing wurde zudem im Zuge der Neuordnung der bestehenden Gehalts- und Lohnstruktur die bisherige Bonusvereinbarung zu Gunsten einer wesentlich stärker ergebnisorientierten Bonussysteme einvernehmlich mit der Belegschaftsvertretung abgeändert. Die Neuregelung trat 2015 in Kraft.

Per 31. Dezember 2014 beschäftigte die Lenzing AG 2.105 Mitarbeiter/innen (nach 2.092 zum Jahresende 2013), davon 129 (Ende 2013: 116) Lehrlinge.

11 Ausblick

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den ersten Wochen 2015 gegenüber dem dritten und vierten Quartal des Berichtsjahres kaum geändert.

Auch wenn die im zweiten Halbjahr 2014, insbesondere im vierten Quartal 2014, dramatisch gesunkenen Ölpreise für Europa ein wünschenswerter Konjunkturturbo sind, wirken sie sich für Lenzing negativ aus. Denn der aktuelle Ölpreis führte zu massivem Preisdruck auf die

globalen Polyesterfaserpreise, die im vierten Quartal 2014 und in den ersten Wochen 2015 je nach Region unterschiedlich bereits um 25 bis 30% gesunken sind.

Abhängig von der weiteren Entwicklung der Ölpreise in den nächsten Monaten muss daher 2015 mit einer weiterhin hohen Preisvolatilität am Fasermarkt gerechnet werden.

Auch Baumwollfarmer haben begonnen, auf die international niedrigen Baumwollpreise zu reagieren. In den wichtigen Baumwollländern China und USA wurden die Anbaugebiete für die Ernte 2015/16 deutlich reduziert. Dies könnte im Erntejahr 2015/16 zu ersten Preisstabilisierungen führen – allerdings nur, wenn es auch erste Anzeichen einer Lagerreduktion bei Baumwolle geben sollte und damit mehr Baumwollnachfrage.

Für die man-made Cellulosefaserindustrie und damit für die Lenzing Gruppe wird somit auch 2015 wieder ein herausforderndes Jahr. Ziel wird es sein, die Preissenkungen der letzten Monate sukzessive im Verlauf des Jahres 2015 wieder aufzuholen.

Eine Vielzahl an Verkaufsaktivitäten zur weiteren Verbesserung des Produktmix im textilen Bereich, wie etwa zur Steigerung des Absatzes von Lenzing Modal® und TENCEL®, stehen im Mittelpunkt der Bemühungen. Lenzing startet mit einer starken Nachfrage nach TENCEL® ins neue Geschäftsjahr. Die Nachfrage nach Nonwovens-Fasern bleibt auch 2015 kräftig. Hier strebt Lenzing ebenfalls Verbesserungen im Produktmix und wertsteigernde Aktivitäten an, die zu einem verbesserten Kundennutzen führen werden.

In regionaler Hinsicht lassen die moderaten Wachstumsraten in China, insbesondere im Exportgeschäft, eine konstante Steigerung der Absatzmengen am chinesischen Heimatmarkt erwarten. Weitere Absatzschwerpunkte für Spezialfasern sieht Lenzing im textilen Bereich vor allem in der Türkei. Im Nonwovens-Sektor bleiben die USA und Europa die wichtigsten Absatzgebiete.

Zudem strebt Lenzing durch eine konsequente Fortsetzung des excelLENZ-Programmes weitere Kosteneinsparungen im Jahr 2015 an, die annualisiert auf ganzjähriger Basis gerechnet bei rund EUR 130 Mio liegen werden. Unter Hinzurechnung der bereits im Jahr 2013 realisierten Kostenverbesserungen erhöht sich der strukturelle Einsparungsbeitrag damit auf rund EUR 160 Mio p.a. ab dem Geschäftsjahr 2016. Damit sollte ein weiterer Beitrag zur Festigung der Wettbewerbsstärke der Lenzing Gruppe erreicht werden.

Mittelfristig plant die Lenzing Gruppe auch in Asien eine Erhöhung des Spezialitätenanteils im Bereich Viscosefasern. Hierzu werden Aus- bzw. Umbauten und punktuelle Erweiterungen bei den bestehenden Anlagen notwendig. Zusätzliche Investitionen und Programme müssen auch zur weiteren Optimierung der Kostenposition in Betracht gezogen werden. Dies betrifft insbesondere solche Maßnahmen, die Materialkosten und andere Gestehungskosten verringern (zum Beispiel durch gezielte Faserzellstoffinvestitionen sowie eigene Anlagen zur Produktion von Chemikalien und Energie). Lenzing wird dabei weiterhin auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen. Mit Innovationen bei den Produktanwendungen sowie intensivierten Vertriebs- und Marketingaktivitäten soll die erfolgreiche Entwicklung der Lenzing Gruppe auch mittelfristig möglich sein.

Die Eckpunkte für das erfolgreiche Gegensteuern bei anhaltend schwierigen Marktbedingungen sind für die Lenzing Gruppe somit:

  • das excelLENZ-Kostensparprogramm mit Fokus auf strukturellen Einsparungen
  • weitere Verbesserungen des Marktauftrittes durch Optimierungen in Vertrieb und Marketing sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden
  • die nachhaltige Vollauslastung der neuen TENCEL® Faserproduktion am Standort Lenzing
  • die rasche Restrukturierung der technischen Bereiche.

12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im ersten Quartal 2015 haben sich die Gespräche über einen möglichen Verkauf der Dolan GmbH und der European Carbon Fiber GmbH konkretisiert. In diesen beiden Konzernunternehmen im Segment Sonstige sind zum 31. Dezember 2014 Vermögenswerte in Höhe von TEUR 30.768 und Schulden in Höhe von TEUR 13.482 vorhanden. Der Verkauf könnte innerhalb der nächsten 12 Monate erfolgen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 sind keine weiteren Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lagebericht 2014

Lenzing, am 12. März 2015

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Mag. Dr. Dr.

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Peter Untersperger Thomas Riegler Robert van de Kerkhof, MBA Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Commercial Officer

Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)

Bilanz zum 31. Dezember 2014

269
Gewinn-
und Verlustrechnung
271
für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014
Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014

273
Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
Passiva
Haftungsverhältnisse
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Sonstige Angaben
Organe der Gesellschaft
305
Entwicklung des Anlagevermögens
309
für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der
Unversteuerten Rücklagen
311
für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014

Lenzing AG Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva 31.12.2014 31.12.2013
A.
Anlagevermögen
EUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 1.200.064,49 1.114,5
2. Firmenwert 578.830,14 392,9
1.778.894,63 1.507,4
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 124.256.339,33 81.175,9
2. Technische Anlagen und Maschinen 373.409.874,88 252.247,5
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.560.568,73 12.543,8
4. Anlagen in Bau 13.072.532,96 159.052,0
5. Geleistete Anzahlungen 648.662,50 2.632,3
523.947.978,40 507.651,4
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 254.812.115,90 254.422,3
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 96.055.721,09 81.848,6
3. Beteiligungen 5.110.143,91 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 18.627.672,44 17.812,4
5. Sonstige Ausleihungen 2.349.796,04 2.207,4
376.955.449,38 361.400,9
902.682.322,41 870.559,7
B.
Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 40.184.069,19 29.295,0
2. Unfertige Erzeugnisse 332.459,25 608,4
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 35.993.544,47 26.187,2
4. Geleistete Anzahlungen 57.921,78 281,5
76.567.994,69 56.372,1
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.302.817,02 65.508,2
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 98.197.784,56 150.188,5
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 4.890.890,81 3.075,7
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 38.903.979,61 28.508,9
173.295.472,00 247.281,3
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 142.381.811,08 137.150,0
392.245.277,77 440.803,4
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
1.836.904,30 1.285,6
1.296.764.504,48 1.312.648,7
Passiva 31.12.2014 31.12.2013
A. Eigenkapital EUR TEUR
I.
Grundkapital
27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
III. Gewinnrücklagen
Freie 380.440.666,66 257.446,7
IV. Bilanzgewinn, davon Gewinn-
vortrag EUR 104.754.455,03 (31.12.2013: TEUR 94.011,3)
26.550.000,00 151.217,0
573.207.508,83 574.880,5
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 7.351.604,67 4.406,7
C. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen
gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 16.076.096,07 16.392,0
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 56.441.673,38 38.511,0
2. Rückstellungen für Pensionen 29.156.314,13 27.196,8
3. Steuerrückstellungen 4.753.114,94 3.969,4
4. Sonstige Rückstellungen 63.991.623,84 101.649,1
154.342.726,29 171.326,2
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 213.500.000,00 213.500,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 65.104.499,02 90.158,3
4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 26.049.078,27 24.741,4
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 766.092,25 601,1
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.960.159,32 49.883,5
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 44.929.424,17 36.080,7
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 0,9
9. Sonstige Verbindlichkeiten 29.280.477,54 10.554,3
davon aus Steuern EUR 275.628,53 (31.12.2013: TEUR 303,4)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
EUR 3.154.399,25 (31.12.2013: TEUR 3.094,3)
545.589.730,57 545.520,3
F. Rechnungsabgrenzungsposten 196.838,05 123,0
1.296.764.504,48 1.312.648,7
Haftungsverhältnisse 178.898.225,18 191.450,0

Lenzing AG

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014

2014 2013
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 729.033.901,61 746.356,8
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 9.530.403,70 872,5
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 13.570.486,54 2.279,7
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen 7.756,33 111,6
mit Ausnahme der Finanzanlagen
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 6.534.263,60 22.202,8
c) Übrige 44.269.156,20 48.178,7
50.811.176,13 70.493,2
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -339.698.996,23 -371.633,6
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -61.772.991,78 -58.996,1
-401.471.988,01 -430.629,7
6. Personalaufwand:
a) Löhne -63.415.720,06 -62.473,7
b) Gehälter -62.724.194,45 -65.182,0
c) Aufwendungen für Abfertigungen und
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -7.557.902,40 -17.485,7
d) Aufwendungen für Altersversorgung -5.139.757,17 -4.036,2
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -33.078.314,10 -33.018,5
f) Sonstige Sozialaufwendungen -2.351.044,91 -2.448,0
-174.266.933,09 -184.644,0
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -53.758.922,67 -57.560,9
b) Außerplanmäßige Abschreibungen 0,00 -110,0
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 566.293,51
-53.192.629,16
571,6
-57.099,3
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -148.713,78 -147,7
b) Übrige -109.086.078,67
-109.234.792,45
-121.864,6
-122.012,3
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 64.779.625,27 25.616,8
2014 2013
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 64.779.625,27 25.616,8
10. Erträge aus Beteiligungen 344.985,80 61.872,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 344.985,80 (2013: TEUR 61.872,5)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.918.199,26 2.728,8
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.535.072,39 (2013: TEUR 1.371,8)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.339.518,09 4.019,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 727.840,29 (2013: TEUR 3.262,0)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 3.744.457,57 19,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.282.879,26 (2013: TEUR 0,0)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen -760.527,83 -17.422,4
davon:
a) Abschreibungen EUR 560.526,83 (2013: TEUR 14.548,3)
b) Aufwendungen aus verbundenen
Unternehmen EUR 751.006,85 (2013: TEUR 16.556,7)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -13.532.363,00 -13.009,1
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 298.492,70 (2013: TEUR 294,0)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 -5.945.730,11 38.208,5
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 58.833.895,16 63.825,3
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -14.360.225,82 -6.950,6
19. Jahresüberschuss 44.473.669,34 56.874,7
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 315.854,47 331,0
21. Jahresgewinn 44.789.523,81 57.205,7
22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -122.993.978,84 0,0
23. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 104.754.455,03 94.011,3
24. Bilanzgewinn 26.550.000,00 151.217,0

Lenzing AG Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014

1

Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

2

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 5 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 25 50
c) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtlich dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der

Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.

Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird

die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten nach österreichischem HGB" vom 22. Februar 2006 dargestellt. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insgesamt 200.130 Stück (2013: 143.895 Stück) verbraucht und 743.627 Stück (2013: 0 Stück) Emissionszertifikate wurden unentgeltlich zugeteilt. Des Weiteren wurden 26.383 Stück (2013: 9.016 Stück) Emissionszertifikate erworben und 39.498 Stück (2013: 0 Stück) verkauft. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 558.538 Stück (31.12.2013: 35.400 Stück) hatten zum 31. Dezember 2014 einen Marktwert von TEUR 4.021,5 (31.12.2013: TEUR 131,4).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 23.076,5 (31.12.2013: TEUR 20.015,4) wird nicht Gebrauch gemacht.

In die Steuerabgrenzung werden im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Abfertigungs-, Pensions-, Jubiläumsgeldrückstellung) sowie bei Sachanlagevermögen und Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen. Die Steuerabgrenzung wird als langfristig eingestuft.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 6.496,9 (31.12.2013: TEUR 6.677,2) im aktivierbaren Betrag enthalten.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit den einschlägigen Fachgutachten der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltsund Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze in der Periode angesetzt, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der oben genannten Personalrückstellungen sowie die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Forderungen 31.12.2014 31.12.2013
Stichtagskurs EUR/USD 1,21600 1,37830
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,35794 1,34485
Verbindlichkeiten 31.12.2014 31.12.2013
Stichtagskurs EUR/USD 1,21600 1,37830

3

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (vormals: AVE Österreich GmbH) betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden wie im Vorjahr keine immateriellen Vermögensgegenstände von verbundenen Unternehmen erworben.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 11,7 (31.12.2013: TEUR 19,5) enthalten.

Im Geschäftsjahr 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" (2013: Bereich "Global Fiber Engineering") von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Der daraus resultierende Firmenwert in Höhe von TEUR 229,3 (2013: TEUR 420,9) wurde aktiviert und wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 70.581,9 (2013: TEUR 154.609,2) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:

Unternehmensbereich 2014 2013
TEUR TEUR
Fasern 43.246,7 108.120,9
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 15.838,4 32.885,5
Energie 6.768,5 9.716,3
Zellstoff 3.092,1 3.224,8
Übrige 1.636,2 661,7
Gesamt 70.581,9 154.609,2

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 1.500,8 (2013: TEUR 1.278,6) und einen Buchwert von TEUR 254,9 (2013: TEUR 22,2).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 579,7 (31.12.2013: TEUR 586,4).

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Eigenkapitalzufuhren an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 384,9) sowie die Gründung der Lenzing Land Holding LLC (TEUR 7,2). Im Vorjahr erfolgte im Wesentlichen der Erwerb von weiteren 2,29% der Anteile an der PT. South Pacific Viscose (TEUR 3.470,5) sowie der Erwerb von weiteren 44% der Anteile an der European Precursor GmbH (TEUR 0,0). Die abgeschriebenen Anteile an verbundenen Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2013 unter den Aufwendungen aus Finanzanlagen erläutert.

Der Vorstand der Lenzing AG hat im Dezember 2012 beschlossen, die European Precursor GmbH (EPG) zu liquidieren. Die Liquidation wurde nach der im Jänner 2013 stattgefundenen Gesellschafterversammlung der EPG eingeleitet und wirtschaftlich betrachtet im Jahr 2013 weitgehend abgeschlossen. Die Auswirkungen der Liquidation auf das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2014 bzw. 2013 sind unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 98.405,5 (31.12.2013: TEUR 84.056,0) setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 96.055,7 28.226,3 67.829,4
Vorjahr 81.848,6 5.592,7 76.255,8
Sonstige Ausleihungen 2.349,8 242,9 2.106,9
Vorjahr 2.207,4 170,4 2.037,0
Gesamt 98.405,5 28.469,2 69.936,3
Vorjahr 84.056,0 5.763,1 78.292,8

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.871,0 (31.12.2013: TEUR 8.438,9), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.530,7 (31.12.2013: TEUR 3.647,6) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.226,0 (31.12.2013: TEUR 5.726,0).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Lenzing Viscose® Faser, TENCEL® Faser und Faserzellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 173.295,5 (31.12.2013: TEUR 247.281,3) setzen sich wie folgt zusammen:

Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
Forderungen TEUR über 1 Jahr
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.302,8 4.823,0
Vorjahr 65.508,2 0,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 98.197,8 4.308,3
Vorjahr 150.188,5 454,9
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 4.890,9 0,0
Vorjahr 3.075,7 0,0
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 38.904,0 9,8
Vorjahr 28.508,9 0,0
Gesamt 173.295,5 9.141,1
Vorjahr 247.281,3 454,9

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen des Factoring verkauften Forderungen TEUR 57.441,1 (31.12.2013: TEUR 53.304,6) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 3.436,0 (31.12.2013: TEUR 3.356,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2014 noch zum 31. Dezember 2013 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 88.469,6 (31.12.2013: TEUR 82.949,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 7,6 (31.12.2013: TEUR 158,9) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 9.720,6 (31.12.2013: TEUR 17.080,6). Weiters war im Vorjahr eine Forderung gegenüber der Lenzing Fibers Holding GmbH aus der phasenkongruenten Gewinnerfassung in Höhe von TEUR 50.000,0 enthalten.

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 20.094,1 18.299,3
Nicht bevorschusster Betrag aus verkauften Forderungen 5.998,7 0,0
Emissionszertifikate 4.671,0 1.071,1
Abgrenzung von Kostenersätzen 4.390,0 3.200,0
Steuerumlagen aus Vorjahren 1.398,7 2.717,2
An- und Vorauszahlungen 258,8 994,2
Übrige 2.092,7 2.227,1
Gesamt 38.904,0 28.508,9

Die Forderung aus Steuerumlagen betrifft Forderungen gegenüber einem im Geschäftsjahr 2013 ausgeschiedenen Gruppenmitglied aus Vorjahren.

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 26.693,6 (31.12.2013: TEUR 20.940,2) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2014 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2013: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2013: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren - allenfalls in Tranchen gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden, wie die unversteuerten Rücklagen, als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2014
Rückstellungen für
Stand
01.01.2014
Verbrauch Auf-
lösung
Zugang Um-
gliederung
Stand
31.12.2014
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 24.527,4 -10.527,5 -4.873,1 0,0 -7.594,4 1.532,4
Drohende Verluste 28.317,7 -7.256,9 -4.733,9 524,7 0,0 16.851,6
Schadensfälle 8.221,3 -894,6 -1.326,7 0,0 0,0 6.000,0
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen/Leistungen 4.815,1 -4.204,3 -591,8 3.499,8 0,0 3.518,7
Jubiläumsgelder 10.308,6 -925,2 0,0 1.334,6 0,0 10.718,0
Sonderzahlungen 12.102,8 -12.102,8 0,0 12.010,7 0,0 12.010,7
Resturlaube 6.470,3 -6.470,3 0,0 5.072,8 0,0 5.072,8
Sonstige
Personalaufwendungen 3.239,0 -2.503,1 -147,2 4.057,0 0,0 4.645,7
Übrige 3.646,9 -2.906,3 -753,0 3.654,1 0,0 3.641,7
Gesamt 101.649,1 -47.791,0 -12.425,7 30.153,7 -7.594,4 63.991,6
2013
Rückstellungen für
Stand
01.01.2013
Verbrauch Auf-
lösung
Zugang Um-
gliederung
Stand
31.12.2013
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 0,0 0,0 0,0 11.940,9 12.586,5 24.527,4
Drohende Verluste 19.325,7 4.822,1 6.522,8 20.336,9 0,0 28.317,7
Schadensfälle 19.325,2 348,3 12.476,8 1.721,2 0,0 8.221,3
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen/Leistungen 7.469,5 4.279,3 2.863,0 4.487,9 0,0 4.815,1
Jubiläumsgelder 9.748,0 921,4 0,0 1.482,0 0,0 10.308,6
Sonderzahlungen 10.564,3 10.564,3 0,0 12.102,8 0,0 12.102,8
Resturlaube 5.713,8 5.713,8 0,0 6.470,3 0,0 6.470,3
Sonstige
Personalaufwendungen 3.406,6 3.033,5 48,8 2.914,7 0,0 3.239,0
Übrige 4.111,3 3.859,0 370,2 3.764,8 0,0 3.646,9
Gesamt 79.664,4 33.541,7 22.281,6 65.221,5 12.586,5 101.649,1

Die Rückstellungen für den Sozialplan betreffen Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Die Rückstellung wurde insbesondere für aus dem Sozialplan resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen verwendet und von der regulären Abfertigungsrückstellung in die Rückstellung für Sozialplan umgegliedert bzw. im Zuge der Teilauflösung 2014 wieder zurückgegliedert.

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge, Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2014
Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläumsgelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2013 27.196,8 38.511,0 10.308,6
Zugang aus Bereich
Haustechnik
0,0 150,4 54,2
Periodenaufwand 4.110,8 11.659,5 1.190,8
Auszahlungen -2.151,3 -1.473,6 -835,6
Umgliederung von Sozialplan 0,0 7.594,4 0,0
Rückstellung zum 31.12.2014 29.156,3 56.441,7 10.718,0
Wert nach § 14 EStG 16.811,5 32.332,3 6.283,7
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,5 1.839,3 494,9
Zinsaufwand 784,4 1.498,5 305,8
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
3.317,9 8.321,7 390,1
Periodenaufwand 4.110,8 11.659,5 1.190,8

Diskontierungszinssatz 1,70% 1,75% 1,70% Pensionssteigerung 0,00/2,50/3,00% - - Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00% Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2014:

Mit Wirkung vom 1. Jänner 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter übernommen.

Im Zuge der Verwendung und Teilauflösung der Rückstellung für den Sozialplan wurden Abfertigungsrückstellungen aus der Rückstellung für den Sozialplan wieder in die Rückstellung für Abfertigungen umgegliedert.

2013
Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläumsgelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2012 26.218,5 49.256,1 9.748,0
Zugang aus Bereich
Global Fiber Engineering
0,0 268,5 76,2
Periodenaufwand 3.160,0 4.766,2 1.405,8
Auszahlungen -2.181,8 -3.193,4 -921,5
Umgliederung zu Sozialplan 0,0 -12.586,5 0,0
Rückstellung zum 31.12.2013 27.196,8 38.511,0 10.308,6
Wert nach § 14 EStG 17.516,6 25.555,4 6.877,9
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,1 1.831,6 445,9
Zinsaufwand 881,5 1.675,7 326,5
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+) 2.270,4 1.259,0 633,4
/Gewinn (-)
Periodenaufwand 3.160,0 4.766,2 1.405,8

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2013:

Diskontierungszinssatz 3,00% 3,30% 3,10%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/3,00% - -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre

Mit Wirkung vom 1. Jänner 2013 ist der Bereich "Global Fiber Engineering" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter übernommen.

Im Zuge der Dotierung der Rückstellung für den Sozialplan wurden bereits zuvor rückgestellte Abfertigungsrückstellungen verwendet und 2013 in der Rückstellung für den Sozialplan ausgewiesen.

Die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden gleichmäßig auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Verbindlichkeiten Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
von 1 bis 5
Jahren
mit einer
Restlaufzeit
über 5 Jahren
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Vorjahr 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Schuldscheindarlehen 213.500,0 0,0 178.500,0 35.000,0
Vorjahr 213.500,0 0,0 117.500,0 96.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 65.104,5 43.621,8 21.482,7 0,0
Vorjahr 90.158,3 42.166,8 47.991,5 0,0
Sonstige zinstragende
Verbindlichkeiten 26.049,1 4.259,4 18.916,7 2.873,1
Vorjahr 24.741,4 5.482,1 16.725,7 2.533,6
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen 766,1 766,1 0,0 0,0
Vorjahr 601,1 601,1 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 45.960,2 45.871,1 89,0 0,0
Vorjahr 49.883,5 49.704,8 178,7 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 44.929,4 25.121,1 18.808,3 1.000,0
Vorjahr 36.080,7 20.125,8 14.954,9 1.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 0,0 0,0 0,0 0,0
Vorjahr 0,9 0,9 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 29.280,5 26.848,4 2.432,1 0,0
Vorjahr 10.554,3 9.516,2 1.038,1 0,0
Gesamt 545.589,7 146.487,9 360.228,8 38.873,1
Vorjahr 545.520,3 127.597,8 318.388,9 99.533,6

In 2010 wurde eine 7-jährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% begeben.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500,0 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 91.153,6 (31.12.2013: TEUR 114.899,7) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 8.095,7 (31.12.2013: TEUR 10.509,4) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 65,1 (31.12.2013: TEUR 67,9) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 21.268,7 (31.12.2013: TEUR 10.003,3) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 15.500,0 (31.12.2013: TEUR 15.500,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 12.627,1 (31.12.2013: TEUR 10.386,6) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 2.786,0 (31.12.2013: TEUR 1.631,4) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband
Lenzing-Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage 4.715,3 6.462,8
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 158.571,3 176.387,2
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 15.611,5 8.600,0
Gesamt 178.898,2 191.450,0

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 6.111,6 wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Gasabsicherungsgeschäften erfüllen können.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Energieliefervertrag erfüllen kann.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

4

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 729.033,9 (2013: TEUR 746.356,8), der sich wie folgt gliedert:

Umsatzerlöse nach Märkten 2014 2013
TEUR TEUR
Österreich 123.751,3 140.527,1
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 351.556,0 362.436,9
Asien 195.903,5 186.387,2
Amerika 43.845,7 46.169,7
Sonstige 13.977,4 10.835,9
Gesamt 729.033,9 746.356,8
Umsatzerlöse nach Bereichen 2014 2013
TEUR TEUR
Fibers 603.106,6 612.428,5
Pulp, Energy, Sonstige 125.927,3 133.928,3
Gesamt 729.033,9 746.356,8

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2014 2013
TEUR TEUR
Leistungsverrechnungen und Kostenersätze 29.368,3 33.398,3
Mieteinnahmen 3.101,1 2.715,2
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 2.452,0 2.816,8
Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds 1.926,5 1.376,0
Umsätze der werkseigenen Küche 1.702,5 1.807,9
Versicherungserträge 1.533,3 1.350,0
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 940,1 970,2
Lizenzgebühren 0,0 1.600,0
Übrige 3.245,4 2.144,3
Gesamt 44.269,2 48.178,7

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen und den Sozialplan) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2014 2013
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 6.775,9 16.768,3
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 782,0 717,4
Gesamt 7.557,9 17.485,7

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2014 2013
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 176,7 137,2
Leitende Arbeitnehmer 161,5 -177,1
Andere Arbeitnehmer 7.219,7 17.525,6
Gesamt 7.557,9 17.485,7

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2014 2013
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 118,3 108,3
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 1.651,9 240,5
Leitende Arbeitnehmer 94,2 109,1
Andere Arbeitnehmer 3.275,4 3.578,3
Gesamt 5.139,8 4.036,2

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 601,5 (2013: TEUR 585,5) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 163,5 (2013: TEUR 163,8) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 53.758,9 (2013: TEUR 57.560,9) und außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 0 (2013: TEUR 110,0).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand und der Investitionszuwachsprämie vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:

Auflösung der 2014 2013
TEUR TEUR
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 566,3 571,0
Investitionszuwachsprämie 0,0 0,6
Gesamt 566,3 571,6

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2014 2013
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 44.572,9 45.134,5
Instandhaltungen und Fremdleistungen 16.080,0 15.774,8
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 9.825,3 9.428,7
Konzernleistungen 8.972,6 10.053,6
Abfallentsorgung 4.398,1 4.620,3
Versicherungsaufwendungen 3.498,5 4.250,6
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 2.916,8 3.544,5
Reise- und Fahrtkosten 2.872,1 4.494,5
Schulung der Belegschaft 2.460,2 3.139,5
Sonstige Aufwendungen 13.489,7 21.423,6
Gesamt 109.086,1 121.864,6

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen und Risikovorsorgen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 300,0 (2013: TEUR 562,5). Im Vorjahr waren weiters im Wesentlichen Dividenden der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 58.280,0 (davon TEUR 50.000,0 phasenkongruent vereinnahmt) sowie der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. von TEUR 2.988,2 enthalten.

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 2.535,1 (2013: TEUR 1.371,8) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 727,8 (2013: TEUR 2.786,2) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 339,5 (2013: TEUR 742,1).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Risikovorsorgen von TEUR 200,0 (2013: TEUR 1.178,2) im Zusammenhang mit der Liquidation der European Precursor GmbH sowie Aufwendungen aus der Abzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 551,0 (2013: TEUR 0,0). Im Vorjahr waren darüber hinaus im Wesentlichen Wertberichtigungen von Beteiligungen an der Lenzing Modi Fibers India Private Limited von TEUR 10.852,6 und an der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. in Höhe von TEUR 2.615,0 enthalten.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2014 2013
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 18.852,3 15.730,7
Steuergutschrift vom Gruppenträger B & C Industrieholding GmbH -2.999,9 -1.773,3
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -7.172,3 -12.646,4
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 4.753,6 1.811,0
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 926,5 3.828,6
Gesamt 14.360,2 6.950,6

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden.

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 315,9 (2013: TEUR 331,0) ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 79,0 (2013: TEUR 82,7) resultiert.

5

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.014,4 3.462,4
In den folgenden fünf Jahren 8.913,3 10.608,2

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2014 31.12.2013
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 18.057,5 27.609,7
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 14.431,6 1.856,8

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2014 TEUR 5.422,5 (31.12.2013: TEUR 2.831,6).

Verkauf von Forderungen / Factoring

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund denen Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen. Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing AG eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2014 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 65.600,0. Davon betreffen TEUR 2.600,0 die Tranche 1 und TEUR 63.000,0 die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2014 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 62.119,6 verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.636,2 die Tranche 1 und TEUR 60.483,4 die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2014 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 6.048,3 (vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing AG geflossen; das Volumen unterliegt seither keinen wesentlichen Schwankungen.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2014 von TEUR 124,7 wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 6.111,6 ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember 2014 erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Darüber hinaus hatte die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2013 für verbundene Unternehmen Devisentermingeschäfte mit externen Banken auf eigenen Namen und eigene Rechnung abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2014
Beizulegender
Art der derivativen Sicherungs 2)
Wert
Buch Bilanz
Finanzinstrumente Nominale 1) zeitraum positiv negativ wert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 202.000 01/2016 0,0 -90,5 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 1.334.050 06/2016 0,0 -8.358,6 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 146.676 01/2016 15,5 -8.483,9 0,0 -
Summe 15,5 -16.933,0 0,0
Nettoposition -16.917,5

1 Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2 beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2013
Art der derivativen Sicherungs Beizulegender
2)
Wert
Buch Bilanz
Finanzinstrumente Nominale 1) zeitraum positiv negativ wert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 225.000 01/2015 0,0 -489,0 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 743.000 06/2015 415,6 -564,4 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 128.700 02/2015 2.610,0 -3,1 0,0 -
Summe 3.025,6 -1.056,5 0,0
Nettoposition 1.969,1

1 Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2 beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2014 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2014 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 16.933,0 (31.12.2013: TEUR 1.056,5) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

Nach den obigen Grundsätzen werden auch Bewertungseinheiten zwischen den auf der einen Seite mit den Banken und den auf der anderen Seite mit den verbundenen Unternehmen abgeschlossenen Derivaten gebildet. Die beiden Seiten werden im Sinne der kompensatorischen Bewertung als Einheit gemeinsam bewertet.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2014 2013
Angestellte 791 824
Arbeiter 1.262 1.252
Gesamt 2.053 2.076

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel

sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet)

Mag. Dr. Peter
Untersperger
Dr. Thomas Riegler Kerkhof, MBA Robert van de Dipl.-Ing. Friedrich
Weninger, MBA 1)
Winkler, LL.M. 2) Mag. Thomas Gesamt
2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Laufende Bezüge fix 585 566 259 0 292 0 435 434 0 435 1.571 1.434
Laufende Bezüge variabel 190 318 116 0 133 0 315 352 0 39 754 708
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.620 0 1.620
Gesamt 774 884 376 0 425 0 750 785 0 2.094 2.325 3.763

1 Mitglied des Vorstandes bis 31. Dezember 2014

2 Mitglied des Vorstandes bis 31. Dezember 2013

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2014 von insgesamt TEUR 2.325 (2013: TEUR 3.763) betreffen mit insgesamt TEUR 2.325 (laufende Bezüge fix und variabel; 2013: TEUR 2.142) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 0 (Abschlagszahlungen; 2013: TEUR 1.620) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2014 um TEUR 47 verringert (2013: um TEUR 300 erhöht); weitere TEUR 309 (2013: TEUR 0) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 138 (2013: TEUR 0) ertragswirksam aufgelöst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 295 (2013: TEUR 245) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2014 TEUR 436 (2013: TEUR 291). Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:

Vergütung des Managements
in Schlüsselpositition (aufgewendet) 2014 2013
Vergütung des Vorstands TEUR TEUR
Kurzfristig fällige Leistungen 2.186 2.143
Andere langfristig fällige Leistungen 262 300
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 1.620
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 295 245
Anteilsbasierte Vergütungen 0 0
2.743 4.308
Vergütung des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 436 291
436 291
Gesamt 3.180 4.599

Mitglieder des Vorstandes haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 102 aufgewendet (2013: TEUR 0).

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 838 (31. Dezember 2013: TEUR 748).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2014 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 1.652 (2013: TEUR 240) gewährt. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 7.921 (31. Dezember 2013: TEUR 6.941).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für den Abschlussprüfer 2014 2013
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 258,7 261,5
Andere Bestätigungsleistungen 42,3 45,6
Sonstige Leistungen 9,8 0,0
Steuerberatung 293,7 146,0
Gesamt 604,5 453,1

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Konzernabschluss

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage www.lenzing.com abrufbar.

Der Hauptaktionär der Lenzing AG zum 31. Dezember 2014 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31.12.2013: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist.

Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Industrieholding GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Industrieholding GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2014 eine Steuergutschrift von TEUR 2.999,9 (2013: TEUR 1.773,3) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2014 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 9.604,9 (2013: TEUR 44.000).

Zum 31. Dezember 2014 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 16.591,0 (31.12.2013: TEUR 8.194,9) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Das Fachgutachten KFS/RL 22 "Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung" wurde beachtet.

Jahres-

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2014

überschuss/ -
Beteiligung Stamm Anteil Eigenkapital fehlbetrag
Währung kapital in % 31.12.2014 2014
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales,
Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 87.837,5 4 133,0 4
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce,
Slowakei EUR 6.639 100,00 125,7 4 14,8 4
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.013,0 3 - 216,3 3
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 102.542,5 30.410,2
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 2.280,1 4 0,1 4
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd.,
Shanghai, China USD 200.000 100,00 -944,6 4 -6.270,5 4
Lenzing Global Finance GmbH, München,
Deutschland EUR 25.000 100,00 51,8 3 11,6 3
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien INR 1.000 1.148.681 96,41 7.523,7 4 -767,3 4
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 94,0 1,3 8,7 1,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.167,4 4 49,9 4
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.268,6 3,5 42,8 3,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta,
Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,27 2 195.395,1 4 -7.607,0 4
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 762,1 598,5
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 91,07 1.678,9 4 1.654,3 4
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.056,2 6 6
n.a.
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90 32.561,7 1 2.545,9 1
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 77,6 4 69,3 4
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.127,4 5 1.319,7 5
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 117.992,1 6.322,6
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 76,1 1,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.896,7 -6,6

1 2013

2 Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.

3 Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4 Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

5 Vorläufig

6 Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013.

Jahres-

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2013

überschuss/ -
Beteiligung Stamm Anteil in Eigenkapital fehlbetrag
Währung kapital % 31.12.2013 2013
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales,
Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 85.775,6 4 121,1 4
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce,
Slowakei EUR 6.639 100,00 110,8 4 19,6 4
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.229,2 3 -107,0 3
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 122.132,3 24.081,7
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 2.014,2 4 -21,0 4
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd.,
Shanghai, China USD 200.000 100,00 5.381,9 4 -2.272,4 4
Lenzing Global Finance GmbH, München,
Deutschland EUR 25.000 100,00 40,1 3 3,6 3
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien INR 1.000 1.118.065 96,31 7.165,5 4 -4.482,5 4
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret
Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 106,5 1,3 -46,0 1,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 27.357,3 4 44,6 4
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 3.874,1 3,5 705,5 3,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta,
Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,27 2 179.577,3 4 -1.975,9 4
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 563,6 480,1
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 100,00 24,6 4 -0,3 4
European Precursor GmbH, Kelheim,
Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.056,2 6 n.a. 6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing EUR 1.155.336 99,90 29.920,7 1 1.637,0 1
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 3.807,7 5 161,3 5
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 111.669,5 53.188,0
RVL Reststoffverwertung Lenzing
GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 74,3 0,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.903,3 -7,7

1 2012

2 Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.

3 Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4 Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen,

welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

5 Vorläufig

6 Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2014

EUR
Das Geschäftsjahr 2014 endet mit einem Jahresgewinn von 44.789.523,81
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -122.993.978,84
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2013 von 104.754.455,03
verbleibt ein Bilanzgewinn von 26.550.000,00
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 1,00 je Aktie auf
das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000
Stückaktien 26.550.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0,00

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 29. April 2015 bei der

UniCredit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 27. April 2015 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender

Dr. Hanno Bästlein, Wien Stellvertretender Vorsitzender (seit 28. April 2014)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz (seit 24. April 2013)

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)

Vom Betriebsrat delegiert

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Johann Schernberger, Regau Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)

Mitglieder des Vorstandes

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender

Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Juni 2014)

Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee

Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2014)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee

Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2014)

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M., Salzburg

Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2013)

Lenzing, am 12. März 2015

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand:

Mag. Dr. Dr.

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Peter Untersperger Thomas Riegler Robert van de Kerkhof, MBA Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Commercial Officer

Lenzing AG Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014

Anschaffungs
bzw. Herstel
lungskosten Zugänge Abgänge
01.01.2014 2014 2014
I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR EUR
1. Rechte 54.733.031,80 677.236,51 -4.820,04
2. Firmenwert 420.916,17 229.324,43 0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 55.153.947,97 906.560,94 -4.820,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 917.567,93 0,00 0,00
Gebäudewert 1.569.434,92 0,00 0,00
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00
Gebäudewert 184.059.747,38 11.073.130,62 0,00
c) Unbebaute Grundstücke 1.700.182,85 0,00 0,00
190.589.731,86 11.073.130,62 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.071.427.235,09 45.500.867,29 -197.441,81
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 54.843.349,86 2.795.557,80 1 -1.298.501,54 1
4. Anlagen in Bau 159.051.973,76 9.657.076,06 0,00
5. Geleistete Anzahlungen 2.632.252,81 648.662,50 0,00
Summe Sachanlagen 1.478.544.543,38 69.675.294,27 -1.495.943,35
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 414.026.615,04 392.083,07 -2.232,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 87.206.136,86 159.471.084,43 -146.384.198,60
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 38.721.773,44 500.000,00 -116.890,90
5. Sonstige Ausleihungen 4.480.897,03 263.780,72 -141.332,46
Summe Finanzanlagen 551.578.351,23 160.626.948,22 -146.644.653,96
2.085.276.842,58 231.208.803,43 -148.145.417,35

1 inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 510.841,54

Anschaffungs
bzw. Herstel-
Abschreibungen
Umbuchungen lungskosten kumuliert Buchwert Buchwert Abschreibungen Zuschreibungen
2014 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013 2014 2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
9.799,58 55.415.247,85 54.215.183,36 1.200.064,49 1.114.525,86 601.497,46 0,00
0,00 650.240,60 71.410,46 578.830,14 392.855,09 43.349,38 0,00
9.799,58 56.065.488,45 54.286.593,82 1.778.894,63 1.507.380,95 644.846,84 0,00
0,00 917.567,93 0,04 917.567,89 917.567,89 0,00 0,00
0,00 1.569.434,92 926.225,62 643.209,30 670.908,43 27.699,13 0,00
0,00 1.683.122,57 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57 0,00 0,00
0,00 659.676,21 79.960,80 579.715,41 586.378,81 6.663,40 0,00
36.818.887,48 231.951.765,48 113.219.224,17 118.732.541,31 75.617.762,22 4.777.239,01 0,00
0,00 1.700.182,85 0,00 1.700.182,85 1.700.182,85 0,00 0,00
36.818.887,48 238.481.749,96 114.225.410,63 124.256.339,33 81.175.922,77 4.811.601,54 0,00
119.446.207,97 1.236.176.868,54 862.766.993,66 373.409.874,88 252.247.511,23 43.784.711,61 0,00
1.993.874,64 58.334.280,76 45.773.712,03 12.560.568,73 12.543.768,65 4.517.762,68 1 0,00
-155.636.516,86 13.072.532,96 0,00 13.072.532,96 159.051.973,76 0,00 0,00
-2.632.252,81 648.662,50 0,00 648.662,50 2.632.252,81 0,00 0,00
-9.799,58 1.546.714.094,72 1.022.766.116,32 523.947.978,40 507.651.429,22 53.114.075,83 0,00
0,00 414.416.466,11 159.604.350,21 254.812.115,90 254.422.264,83 0,00 0,00
0,00 100.293.022,69 4.237.301,60 96.055.721,09 81.848.589,23 551.005,85 -1.671.251,88
0,00 7.142.928,86 2.032.784,95 5.110.143,91 5.110.143,91 0,00 0,00
0,00 39.104.882,54 20.477.210,10 18.627.672,44 17.812.449,94 0,00 -432.113,40
0,00 4.603.345,29 2.253.549,25 2.349.796,04 2.207.403,85 9.520,98 -29.464,91
0,00 565.560.645,49 188.605.196,11 376.955.449,38 361.400.851,76 560.526,83 -2.132.830,19
0,00 2.168.340.228,66 1.265.657.906,25 902.682.322,41 870.559.661,93 54.319.449,50 -2.132.830,19

Lenzing AG Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen

für den Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2014

Stand am Zugang
Zuschüsse der öffentlichen Hand 01.01.2014
A. Investitionszuschüsse EUR EUR
I.
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 1.681.431,26 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.265.025,93 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 330.709,10 0,00
4.277.166,29 0,00
II. Emissionszertifikate 129.544,72 4.656.868,35
B. Investitionszuwachsprämie 0,00 0,00
4.406.711,01 4.656.868,35
Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von
Sonderabschreibungen gemäß § 7a EStG bzw. § 8 EStG
I.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 2.123.127,38 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.281.446,05 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 910.365,71 0,00
15.314.939,14 0,00
II.
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.077.011,40 0,00
16.391.950,54 0,00
Abgang Auflösung Stand am
31.12.2014
EUR
EUR
EUR EUR
0,00 -119.120,56 0,00 1.562.310,70
0,00 -405.487,67 0,00 1.859.538,26
0,00
0,00
-41.685,28
-566.293,51
0,00
0,00
289.023,82
3.710.872,78
-205.535,18 -940.146,00 0,00 3.640.731,89
0,00 0,00 0,00 0,00
-205.535,18 -1.506.439,51 0,00 7.351.604,67
0,00 -243.276,43 0,00 1.879.850,95
0,00 -2.125,81 0,00 12.279.320,24
-194,63 -70.257,60 0,00 839.913,48
-194,63 -315.659,84 0,00 14.999.084,67
0,00 0,00 0,00 1.077.011,40
-194,63 -315.659,84 0,00 16.076.096,07

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2014 bis zum 31. Dezember 2014 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2014, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2014 bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 12. März 2015

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH
Mag. Walter Müller
Wirtschaftsprüfer
Mag. Ulrich Dollinger
Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

erkLÄrunG des VOrstAndes

erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2014 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 12. März 2015

Der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Financial Offi cer Chief Commercial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Mag. Dr. peter untersperger Dr. Thomas riegler robert van de kerkhof, MBA

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H.

Fotos

ElectricArts GmbH Elisabeth Grebe Günther Gröger (grox press Pressefotoagentur) Joachim Haslinger Lenzing AG manfredlang VISUELLE KOMMUNIKATION GMBH Michael Haegele Thomas Topf

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.