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Lenzing AG

Quarterly Report Aug 25, 2015

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Quarterly Report

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Halbjahresbericht 01-06/2015 Lenzing Gruppe

www.lenzing.com

Ausgewählte Kennzahlen Der Lenzing Gruppe

Ergebniskennzahlen

EUR Mio 01-06/2015 01-06/2014 Veränderung
Umsatzerlöse 955,4 900,0 6,2%
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 126,5 91,9 37,7%
EBITDA-Marge 13,2% 10,2%
EBIT (Betriebsergebnis) 60,5 32,4 86,7%
EBIT-Marge 6,3% 3,6%
EBT (Ergebnis vor Steuern) 68,3 22,8 198,9%
Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) 51,6 15,2 239,8%
Ergebnis je Aktie 1,99 0,57 246,2%

Cashflow-Kennzahlen

EUR Mio 01-06/2015 01-06/2014 Veränderung
Brutto-Cashflow 146,4 72,2 102,7%
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 99,7 103,2 -3,4%
Free Cashflow 73,7 39,2 88,2%
CAPEX 26,0 64,2 -59,4%
EUR Mio 30.06.2015 31.12.2014 Veränderung
Liquiditätsbestand 329,2 280,3 17,5%
Offene Kreditlinien 208,0 198,5 4,8%

Bilanzkennzahlen

EUR Mio 30.06.2015 31.12.2014 Veränderung
Bereinigte Eigenkapitalquote 46,8% 44,9%
Nettofinanzverschuldung 401,5 449,5 -10,7%
Nettoverschuldung 503,6 552,5 -8,8%
Net Gearing 35,4% 42,2%
Trading Working Capital 447,7 395,7 13,1%
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen 23,3% 19,5%

Börsenkennzahlen

EUR 30.06.2015 31.12.2014 Veränderung
Börsenkapitalisierung in Mio 1.696,5 1.400,2 21,2%
Aktienkurs 63,90 52,74 21,2%

Mitarbeiter

Anzahl (Köpfe) 30.06.2015 31.12.2014 Veränderung
Mitarbeiter 6.184 6.356 -2,7%

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details zur Berechnung entnehmen Sie bitte dem Glossar zum Zwischenbericht bzw. Geschäftsbericht des Vorjahres sowie dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Inhalt

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 4
Lagebericht 01-06/2015 6
Allgemeines Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing Gruppe 7
Segment Fibers 10
Segment Lenzing Technik 12
Segment Sonstige 13
Lenzing Aktie 13
Risikobericht 14
Ausblick Lenzing Gruppe 14
Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen 15
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 15
Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2015 16
Inhalt 16
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 17
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 18
Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2015 19
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 20
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 22
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 23

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs 1 Z 3 Börsegesetz 44

Bericht des Wirtschaftsprüfers 45
Glossar 47

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden

Werte Aktionärinnen und Aktionäre,

Ich betrachte es als besondere Auszeichnung, die Leitung eines der bedeutendsten Faserunternehmen der Welt per 1. Juni 2015 übernehmen zu dürfen.

eine Eindrücke bei meinen ersten Besuchen der verschiedenen Werke der Lenzing AG waren äußerst positiv. Lenzing ist ein auf echten Nachhaltigkeitsprinzipien beruhendes Unternehmen mit einem beachtlichen Innovationspotenzial und einer tollen, motivierten Mannschaft. Natürlich steht ein Unternehmen wie Lenzing in intensivem globalen Wettbewerb und ist herausgefordert, sich ständig weiter zu entwickeln. Nur selten können die Herausforderungen der Zukunft mit den Rezepten der Vergangenheit gelöst werden. Chancen noch rechtzeitiger zu erkennen, schneller und besser als unsere Mitbewerber die richtigen Strategien und Antworten zu entwickeln und umzusetzen, das wird unser Erfolgsrezept der Zukunft sein. Ich kann Ihnen versichern, dass ich gemeinsam mit meinem Team mit aller Kraft daran arbeiten werde, dass Lenzing seine Weltmarktführerschaft auch in den kommenden Jahren im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens weiter ausbauen kann. M

Ich danke Ihnen im Voraus für das in uns gesetzte Vertrauen.

Ihr

Stefan Doboczky

Lagebericht 01-06/2015

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Entwicklung der Weltwirtschaft war im ersten Halbjahr 2015 von Unsicherheiten und hohen Währungsvolatilitäten sowie weltpolitischen Spannungen geprägt. Die Dauerkrise in Griechenland, die Volatilität des Euro gegenüber dem US-Dollar, Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt und das verhaltene Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft waren die dominierenden Themen. Vor diesem Hintergrund rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einem etwas geringeren globalen Wirtschaftswachstum als noch im April angenommen und senkte die Weltwirtschafts-Wachstumsprognose für 2015 um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3%.

Für die Industriestaaten rechnet der IWF 2015 mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1% (nach einem Plus von 1,8% 2014). Hauptverantwortlich für diese Korrektur war die aktuelle Konjunkturschwäche in Nordamerika. So wurde die Prognose für das Wachstum in den USA um 0,6 Prozentpunkte auf 2,5% reduziert. Für die Eurozone hält der IWF trotz der Griechenlandkrise an seinem Ausblick vom April fest. Dies bedeutet für 2015 ein Konjunkturplus von 1,5% (nach 0,8% im Vorjahr).

Das erwartete Wirtschaftswachstum für die Entwicklungs- und Schwellenländer wurde mit 4,2% leicht nach unten korrigiert. Allerdings spiegeln sich die jüngsten Sorgen um die Wirtschaft in China im Zuge der zu Jahresmitte begonnenen Börsentalfahrt noch nicht in der Wachstumsprognose des IWF wider, die für 2015 unverändert bei plus 6,8% steht (nach 7,4% 2014).

Weltfasermarkt2

Die Lage am Weltfasermarkt entwickelte sich im zweiten Quartal 2015 weiterhin uneinheitlich. Nach den kräftigen Rückgängen der letzten zwei Jahre stabilisierten sich die Preise für Baumwolle und Viscose auf niedrigem Niveau, während Polyester weiter unter Druck blieb. Eine klassische Bodenbildung mit darauf folgenden nachhaltigen und substanziellen Preisanstiegen ist aufgrund der weiterhin hohen Lagerbestände bei Baumwolle und Überkapazitäten in der Viscoseindustrie allerdings noch nicht abgesichert.

Beim Baumwollpreis, der als wichtiger Referenzwert für die gesamte Faserindustrie gilt, sorgten hohe Lagerbestände und niedrigere Importe nach China noch immer für Preisdruck. Allerdings beendete die Baumwolle zu Beginn des Jahres ihren 2014 eingeleiteten Preisrückgang. So startete der Cotton-"A"-Index zu Jahresbeginn bei 68,55 US-Cent/Pfund, kletterte bis Mitte Mai 2015 auf 74,25 US-Cent/Pfund und lag Ende Juni 2015 bei 74,30 US-Cent/Pfund. Zum Vergleich: Per Ende Juni 2014 lag der Cotton-"A"-Index noch bei 89,55 US-Cent/Pfund.

Eine durchgreifende Erholung der Baumwollpreise wird von den hohen Lagerbeständen in China verhindert. Das International Cotton Advisory Committee (ICAC) rechnet bis zum Ende der Baumwollsaison 2014/15 (Ende Juli 2015) mit einem Anstieg der globalen Lagerbestände um 9% auf 21,9 Mio Tonnen. Erst für die Saison 2015/16 erwarten die ICAC-Experten aufgrund eines wahrscheinlichen Rückgangs der Anbauflächen erstmals wieder sinkende Lagerbestände. Die weitere Entwicklung der Lagerbestände und damit auch der Baumwollpreise hängt stark davon ab, wie erfolgreich China mit dem im Juni 2015 angekündigten Abbau seiner auf rund 12,6 Mio Tonnen geschätzten Baumwollreserven sein wird. Dieser Lagerabbau könnte wieder zu Marktverwerfungen und sinkenden Baumwollpreisen führen.

Die Polyesterfaserpreise lagen in Asien als Folge des niedrigen Ölpreises im ersten Halbjahr 2015 bei durchschnittlich 1,10 USD/kg. Dies bedeutet gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 einen Rückgang um 19%.

Die Viscosefaser-Spotpreise erholten sich im ersten Halbjahr 2015 von ihren Tiefstständen. In China, dem weltweit wichtigsten Absatzmarkt für Viscosefasern, lag der Spotmarktpreis für textile Viscosefasern Anfang Jänner noch bei netto 1,59 USD/kg und kletterte bis Ende Juni auf netto 1,72 USD/kg. Damit wurde der Viscosefaserpreis zur Jahresmitte 2015 wieder mit einer Preisprämie von 5% gegenüber dem Weltmarktpreis für Baumwolle gehandelt, nachdem es 2014, entgegen dem langjährigen Trend, zu einem Preisabschlag gegenüber dem Baumwollpreis gekommen war.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Preiserholung nachhaltig ist, da der Viscosefasermarkt weiterhin von Überkapazitäten in China geprägt ist. Einige Kapazitätserweiterungen wurden zwar aufgrund der restriktiveren Kreditvergabe in China verschoben, könnten aber wieder in Angriff genommen werden. Zudem ist unsicher, ob und wann einige der aufgrund von Umweltrestriktionen derzeit nicht operativen Kapazitäten wieder angefahren werden.

Entwicklung der Lenzing Gruppe3

Die Lenzing Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2015 alle relevanten betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 klar verbessern.

Die Konzernumsatzerlöse stiegen im ersten Halbjahr 2015 um 6,2% von EUR 900,0 Mio auf EUR 955,4 Mio. Verantwortlich dafür waren Währungseffekte, leicht erhöhte Verkaufsmengen sowie der bessere Produktmix.

Der Materialaufwand konnte mit EUR 600,3 Mio (nach EUR 600,2 Mio in der Vorjahresperiode) konstant gehalten werden, obwohl es zu einigen Marktpreiserhöhungen bei den Chemikalien, wie auch den Zellstoffkosten kam. Negativ wirkten sich die Wechselkurseffekte insbesondere bei den in USD fakturierten Chemikalien und dem extern zugekauften Zellstoff aus. Die Effizienzsteigerungen und die ab April verringerten Materialaufwendungen für die verkauften Einheiten Dolan GmbH und European Carbon Fiber GmbH wirkten diesen Kostenerhöhungen positiv entgegen.

Der Personalaufwand verringerte sich um 1,0% von EUR 152,9 Mio auf EUR 151,3 Mio, was insbesondere auf Personalkosteneinsparungen im Rahmen des Programmes excelLENZ und Anpassungen der diesbezüglichen Vorsorgen zurückzuführen war. Die Lenzing Gruppe beschäftigte zu Jahresmitte 2015 6.184 Mitarbeiter/innen (nach 6.356 Mitarbeiter/innen zu Jahresende 2014).

Lagebericht 01-06/2015

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 11,6% von EUR 107,4 Mio auf EUR 119,8 Mio. Darin widerspiegeln sich Mehraufwendungen infolge der höheren Verkaufsmengen sowie Effekte aus dem Verkauf der technischen Bereiche4 .

Periodenergebnis mehr als verdreifacht

Vor diesem Hintergrund verbesserte sich das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 37,7% auf EUR 126,5 Mio nach EUR 91,9 Mio in der Vorjahresperiode. Die EBITDA-Marge lag bei 13,2% nach 10,2%.

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen im ersten Halbjahr 2015 mit EUR 67,4 Mio um 10,8% über dem Vorjahreswert von EUR 60,9 Mio. Der Anstieg war vor allem eine Folge des nunmehrigen Regelbetriebes des neuen TENCEL® Faserwerkes am Standort Lenzing.

Das Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) betrug EUR 60,5 Mio und lag damit um 86,7% über dem Vorjahresvergleichswert von EUR 32,4 Mio. Das entsprach einer EBIT-Marge von 6,3% (nach 3,6% im Vorjahreszeitraum).

Dadurch verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 22,8 Mio auf EUR 68,3 Mio (+198,9%). Aufgrund dieses deutlichen Anstieges erhöhte sich der Ertragsteueraufwand entsprechend von EUR 7,7 Mio auf EUR 16,7 Mio. Unter dem Strich konnte das Periodenergebnis von EUR 15,2 Mio im ersten Halbjahr 2014 auf EUR 51,6 Mio im ersten Halbjahr 2015 mehr als verdreifacht werden, wozu auch Einmaleffekte im Finanzerfolg beitrugen5 . Daraus ergab sich ein Ergebnis je Aktie von EUR 1,99 nach EUR 0,57 im ersten Halbjahr 2014.

Das Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ wurde im ersten Halbjahr plangemäß und mit sehr gutem Erfolg weiter umgesetzt. Die angestrebten Effekte von rund EUR 160 Mio p.a. werden aus heutiger Sicht zur Gänze erreicht und ab 2016 voll wirksam werden.

Starkes zweites Quartal 2015

Im zweiten Quartal 2015 konnte die Lenzing Gruppe den positiven Trend des ersten Quartals fortsetzen und sehr erfreuliche Umsatz- und Ergebnisverbesserungen verzeichnen. Die Konzern-Quartalsumsatzerlöse lagen mit EUR 480,9 Mio um 7,3% über dem Vorjahresvergleichswert von EUR 448,3 Mio.

Infolge der guten Umsatzentwicklung und weiterer Kosteneinsparungen im Rahmen des Programmes excelLENZ konnte das Quartals-EBITDA im Vergleich zum Vorjahr um 46,8% von EUR 45,6 Mio auf EUR 66,9 Mio gesteigert werden. Das EBIT betrug im zweiten Quartal 2015 EUR 33,5 Mio nach EUR 15,7 Mio im Vorjahreszeitraum. Das EBT verbesserte sich von EUR 11,6 Mio auf EUR 43,4 Mio. Das Periodenergebnis nach Steuern stieg um mehr als das Vierfache von EUR 7,5 Mio auf EUR 35,0 Mio.

Nettofinanzverschuldung weiter reduziert

Das bereinigte Konzern-Eigenkapital per Ende Juni 2015 stieg gegenüber dem Jahresende 2014 von EUR 1.066,1 Mio auf EUR 1.132,7 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag damit bei 46,8% (nach 44,9% Ende 2014). Die Nettofinanzverschuldung sank zur Jahresmitte 2015 im Vergleich zum Jahresende 2014 um 10,7% von EUR 449,5 Mio auf EUR 401,5 Mio. Das Net Gearing verbesserte sich folglich auf 35,4% (nach 42,2% zum Jahresende 2014).

Im Mai 2015 begab die Lenzing AG ein Schuldscheindarlehen im Volumen von insgesamt EUR 150 Mio (Senior Debt, Unsecured). Dabei wurden bestehende Schuldscheine in Höhe von EUR 89,5 Mio gekündigt sowie zusätzlich Schuldscheine in Höhe von EUR 60,5 Mio neu ausgegeben (siehe Note 6 im Konzern-Anhang unter Finanzverbindlichkeiten). Damit wurde das Schuldscheinvolumen auf insgesamt rund EUR 290 Mio aufgestockt. Dabei konnte bei einer durchschnittlichen Laufzeit von knapp unter sieben Jahren ein für die Lenzing AG äußerst günstiger Emissions-Zinssatz von durchschnittlich 1,43% p.a. erzielt werden. Die Transaktion war stark überzeichnet. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung angeboten.

Starker Anstieg des Free Cashflow

Der Free Cashflow ist mit EUR 73,7 Mio im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 (EUR 39,2 Mio) stark gestiegen.

Lenzing verfügte zur Jahresmitte über einen Liquiditätsbestand in Höhe von EUR 329,2 Mio (nach EUR 280,3 Mio zum 31.12.2014). Mit den offenen Kreditlinien in Höhe von EUR 208,0 Mio zur Jahresmitte 2015 steht der Lenzing Gruppe somit ein Liquiditätspolster von EUR 537,2 Mio zur Verfügung.

Working Capital

Das Trading Working Capital betrug zum 30. Juni 2015 EUR 447,7 Mio nach EUR 395,7 Mio zum 31. Dezember 2014. Dies entsprach rund 23,3% des annualisierten Konzern-Umsatzes6 zur Jahresmitte (nach 19,5% zu Jahresende). Der Anstieg resultierte vor allem aus einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Investitionen (CAPEX)

Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich im ersten Halbjahr 2015 auf insgesamt EUR 26,0 Mio nach EUR 64,2 Mio im ersten Halbjahr 2014. Der Schwerpunkt lag auf notwendigen Erhaltungsarbeiten sowie Qualitäts- und Optimierungsmaßnahmen in der Faser- und Zellstoffproduktion.

Lagebericht 01-06/2015

Segment Fibers

Das Bestreben der Lenzing Gruppe, kontinuierlich noch höherwertigere Spezialitätenprodukte zu forcieren, wurde auch im ersten Halbjahr 2015 konsequent fortgesetzt. Die anhaltend gute Nachfrage nach allen Lenzing Faserprodukten ermöglichte neuerlich eine gute Auslastung aller Produktionskapazitäten.

Der Faserabsatz konnte gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 weiter angehoben werden, da aufgrund der erfolgreichen Inbetriebnahme des neuen TENCEL® Faserwerkes am Standort Lenzing ab dem zweiten Halbjahr 2014 entsprechende Mehrmengen zur Verfügung standen. Der Faserabsatz teilte sich im ersten Halbjahr 2015 zu rund 69% auf den textilen Sektor und zu rund 31% auf den Nonwovens Sektor auf.

Die Segmentumsatzerlöse Fibers lagen bei EUR 917,7 Mio (nach EUR 853,2 Mio im ersten Halbjahr 2014). Dies entsprach einem Anstieg um 7,6%. Das Halbjahres-EBITDA im Segment Fibers erhöhte sich um 34,3% auf EUR 122,2 Mio nach EUR 91,0 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum. Das Segment-EBIT betrug EUR 56,0 Mio (nach EUR 31,5 Mio, plus 78,0%). Die Profitabilitätsverbesserung ist das Ergebnis aus Währungseffekten. Weiters wirkten sich Kosteneinsparungen, leicht erhöhte Verkaufsmengen sowie der bessere Produktmix positiv aus.

Mittelfristig plant die Lenzing Gruppe auch in Asien eine weitere Erhöhung des Spezialitätenanteils im Bereich Viscosefasern. Hierzu werden Umbauten und punktuelle Erweiterungen bei den bestehenden Anlagen notwendig. Zusätzliche Investitionen und Programme werden auch zur weiteren Optimierung der Kostenposition in Betracht gezogen. Dies betrifft insbesondere solche Maßnahmen, die Materialkosten und andere Gestehungskosten verringern (zum Beispiel durch gezielte Faserzellstoffinvestitionen sowie eigene Anlagen zur Produktion von Chemikalien und Energie). Lenzing wird dabei weiterhin Standards für Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der man-made Cellulosefaserindustrie setzen. Mit weiteren Innovationen bei den Produktanwendungen sowie intensivierten Vertriebs- und Marketingaktivitäten soll die erfolgreiche Entwicklung der Lenzing Gruppe auch mittelfristig gestärkt werden.

Nachhaltigkeitspreise für Lenzing

Im Mai 2015 wurden zwei Produkte der Lenzing Gruppe mit Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Die gemeinsam mit der Firma LEGERO Schuhfabrik GmbH entwickelten Schnürsenkel aus 100% TENCEL® wurden mit der CSR-Newcomer-Trophäe von TRIGOS – dem bekanntesten Nachhaltigkeitspreis Österreichs – ausgezeichnet. Prämiert wurde die hervorragende Ökobilanz und die vollkommene Kompostierbarkeit der TENCEL® Schnürsenkel, bei gleichzeitig höchster Produktleistung. Außerdem erhielt Lenzing für die spinngefärbte Cellulosefaser Lenzing Modal® COLOR den renommierten Umweltpreis ENERGY GLOBE Award Austria in der Kategorie Erde. Entscheidend war, dass diese Lenzing Fasern aus Buchenholz die sonst sehr hohe Umweltbelastung beim Färben von Textilien um bis zu 80% reduzieren.

Textile Anwendungen (Textile Fibers)

Lenzing verfolgt bei der Weiterentwicklung des Marktes für seine Produkte einen konsequent kunden- und marktorientierten Ansatz. Dadurch konnte im ersten Halbjahr 2015 der Markt für hochwertige Viscosefaserprodukte ebenso erfolgreich weiter entwickelt werden wie für TENCEL® und verschiedene neue TENCEL® Spezialitäten. So erreichten etwa TENCEL® A100 und Micro-Modal® aufgrund ihrer Funktionalitäten hohe Akzeptanz im sensiblen hautnahen Anwendungsbereich (Lingerie, Damen-Oberbekleidung, Schlafanzüge). Im ersten Halbjahr 2015 wurde weiters die neue Lenzing Faser TENCEL® A100 MICRO erfolgreich am Markt eingeführt. Einsatzgebiete dieser Spezialfaser sind der Strickbereich sowie Mischgewebe mit Seide und Wolle.

Wie schon im Vorjahr entwickelte sich die Nachfrage nach TENCEL® für den Einsatz im Jeansbereich (Denim) anhaltend stark. Verstärkte Kommunikations-Aktivitäten in der nachgelagerten Wertschöpfungskette führten zu einer verbesserten Wahrnehmung der globalen TENCEL® Marke. Die Anzahl an Verarbeitern, die TENCEL® in Denimgewebe einsetzen, hat sich in den vergangenen zwölf Monaten dadurch verdoppelt. TENCEL® verbessert den Tragekomfort und die Weichheit von Denim und ist ein Beitrag zur umweltfreundlichen Produktion von Denimprodukten.

Nonwovens-Anwendungen (Nonwoven Fibers)

Im Nonwovens-Bereich konnte Lenzing seine starke Marktposition weiter ausbauen. So wurde im ersten Halbjahr 2015 gemeinsam mit dem slowenischen Hersteller von Hygieneprodukten Tosama das erste Frauenhygieneprodukt mit der patentierten hydrophoben TENCEL® BIOSOFT Faser entwickelt und auf den Markt gebracht.

Holz & Zellstoff

Die Situation am mitteleuropäischen Holzmarkt war im ersten Halbjahr 2015 geprägt durch den milden Winter und den anhaltenden Minderverbrauch eines großen österreichischen Papierzellstoffherstellers. Bei ungehinderter Holzernte lag der Verbrauch sowohl energetisch als auch industriell rund 10% unter dem normalen Niveau. Hinzu kamen Sturmschäden, vor allem in Deutschland. Dies führte zu einer sehr guten Holzversorgung in Lenzing und am tschechischen Zellstoff-Standort Paskov. Fernimporte konnten zu Gunsten der frachtnäheren Gebiete reduziert werden. Ein in Lenzing im Juni 2015 durchgeführtes externes PEFC Audit zur Überprüfung der Holzeinkäufe in Bezug auf Nachhaltigkeit ergab eine exzellente Beurteilung.

Der globale Markt für Faserzellstoff ist trotz der Schließung von Zellstoffwerken und der Umstellung einiger Zellstoffwerke von Faser- auf Papierzellstoff weiterhin durch ein Überangebot gekennzeichnet. Die chinesischen Strafzölle auf Importzellstoff aus den USA, Kanada und Brasilien zeigten bislang keine Wirkung auf den Weltmarkt-Zellstoffpreis.

Der Importpreis für Faserzellstoff nach China7 lag gegen Ende des ersten Quartals 2015 bei USD 800 je Tonne. Gegen Jahresmitte kam es zu einer deutlichen Preiserholung. Der durch-

Lagebericht 01-06/2015

schnittliche Marktpreis für Faserzellstoff betrug im ersten Halbjahr USD 808 je Tonne, zum 30. Juni 2015 lag der Marktpreis bei USD 832 je Tonne.

Die Entwicklung im Zellstoffbereich der Lenzing Gruppe verlief im ersten Halbjahr 2015 zufriedenstellend. Der Anteil des in den Zellstoffwerken in Lenzing und Paskov eigenproduzierten Faserzellstoffes an der Zellstoffversorgung der Lenzing Gruppe lag bei 49%.

Co-Products, Chemikalien & Energie

Das erste Halbjahr 2015 entwickelte sich für die Produkte des Co-Products Bereich positiv. Bei Essigsäure und Furfural konnten gegenüber dem Vorjahr Ergebnisverbesserungen erzielt werden.

Während bei Natriumsulfat in Europa die Preise auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden konnten, mussten an den asiatischen Standorten Preiseinbußen aufgrund des Wettbewerbs hingenommen werden.

In Europa stiegen im ersten Halbjahr die Preise für die Hauptchemikalien der Lenzing Gruppe aufgrund der Euro-Schwäche, in Asien waren die Preise stabil bis leicht rückläufig. Lenzing arbeitet kontinuierlich an Effizienzmaßnahmen, um diesem Trend entgegen zu wirken.

Der Einbruch der Erdölpreise Ende 2014 führte zu einer Reduktion der Energiepreise, auch in Asien. Dies hatte einen positiven Effekt auf die gesamte Gruppe, zumal in China und Indonesien die Energiepreise zuletzt im Oktober 2014 von den jeweiligen Regierungen massiv erhöht wurden. Auch bei Strom konnten der Marktentwicklung folgend Einsparungen erreicht werden.

Segment Lenzing Technik

Wie berichtet, wurde im März 2015 mit der Neuordnung der technischen Funktionen der Lenzing AG und der Repositionierung der Tochtergesellschaft Lenzing Technik GmbH begonnen. Damit reagiert die Lenzing Gruppe auf den deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit in der Lenzing Gruppe selbst sowie am externen Markt in der Zellstoff- und Viscosefaserindustrie. Durch die Abgabe von Randbereichen erfolgt zudem eine stärkere strategische Fokussierung auf das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe, Fasern und Zellstoff.

Das Programm befand sich zu Jahresmitte 2015 plangemäß in Umsetzung. Ein Teil des Personals der Lenzing Technik GmbH wurde in diesem Zusammenhang bereits in die Lenzing AG übernommen.

Der Bereich Technische Services der Lenzing Gruppe wird nunmehr in vier Abteilungen zusammengefasst: Zentrale Instandhaltung mit Planung und Werkstätten, zentrale Globale Automation, Globales Engineering sowie die Lenzing Technik GmbH. Die Lenzing Technik GmbH wird sich dagegen als Teileinheit der Technischen Services auf Fertigung & Industrieservices, Filtrations- & Separationstechnik sowie Zellstofftechnologie konzentrieren.

Für jene Bereiche im Segment Lenzing Technik, die nicht zu den Kernaktivitäten gehören, wurden neue Eigentümerstrukturen geschaffen. So konnten bereits zu Jahresmitte 2015 Kaufverträge für drei Unternehmenseinheiten fixiert werden: Der Bereich Mechatronik (inkl. LENO Electronics GmbH/Schörfling) konnte an das österreichische Unternehmen Melecs, ein international tätiges Schaltanlagen- und Elektronik-Unternehmen verkauft werden. Der Bereich Automation & Robotik wurde von der deutsch-österreichischen cts GmbH übernommen. Das Unternehmen ist international in den Bereichen Energie-, Robotik- und Automatisierungstechnik tätig. Der Bereich Blechtechnik wurde an das oberösterreichische Unternehmen GER4TECH (Spießberger GmbH, HMS Mechatronik GmbH) verkauft.

Die Segmentumsatzerlöse des ersten Halbjahres 2015 beliefen sich auf EUR 42,8 Mio (nach EUR 45,3 Mio im Vorjahresvergleichszeitraum). Das EBITDA betrug EUR 1,4 Mio (nach EUR 0,7 Mio im 1. HJ 2014). Das EBIT konnte ins Plus gedreht werden und stieg auf EUR 0,6 Mio (nach minus EUR 0,3 Mio in den ersten sechs Monaten 2014).

Segment Sonstige

Der Umsatz des Segments Sonstige (siehe Note 3 im Konzern-Anhang) belief sich im ersten Halbjahr 2015 auf EUR 22,2 Mio (nach EUR 32,4 Mio im ersten Halbjahr 2014). Das Segmentergebnis (EBITDA) des ersten Halbjahres 2015 war EUR 3,6 Mio (erstes Halbjahr 2014: EUR 4,0 Mio), das EBIT blieb unverändert bei EUR 3,5 Mio.

Verkauf zweier Beteiligungen

Im zweiten Quartal 2015 verkaufte die Lenzing Gruppe ihre 100%-Beteiligung Dolan GmbH/ Kelheim und ihre 91,1%-Beteiligung an der European Carbon Fiber GmbH/Kelheim an die englische WHEB Partners' Growth Fund 2 und Dr. Jan Verdenhalven. Dieser Verkauf erfolgte im Zuge der Strategie von Lenzing, sich noch stärker auf das Kerngeschäft, industriell gefertigte Cellulosefasern, zu konzentrieren (siehe Note 4 im Konzern-Anhang).

Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie schloss am 30. Juni 2015 bei EUR 63,90 (+21% gegenüber dem Eröffnungskurs 2015 von EUR 53,00). Ihren Höchstkurs der ersten sechs Monate 2015 erreichte die Lenzing Aktie am 13. März 2015 mit EUR 67,53. Damit wies die Lenzing Aktie gegenüber dem Wiener Leitindex ATX eine deutlich stärkere Kursentwicklung aus: Der ATX startete zu Jahresbeginn mit 2.159,42 Punkten (Eröffnungskurs am 2. Jänner 2015) und schloss am 30. Juni 2015 mit 2.411,77 Punkten (+12%). Derzeit beobachten sieben Analysten die Lenzing AG. Die ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG beschloss am 22. April 2015 eine Dividende für 2014 von EUR 1,00 je Aktie (nach EUR 1,75 je Aktie im Jahr zuvor). Dies entspricht einer Gesamtdividende in Höhe von EUR 26,6 Mio und einer Dividendenrendite von 1,7% (zum Kurs

Lagebericht 01-06/2015

von EUR 58,94 am Valutatag 29. April 2015). Die Lenzing Aktie wurde im Juni 2015 zum zehnten Mal in Folge in den Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse, den VÖNIX, aufgenommen und erhielt auch in diesem Jahr wieder ein sehr gutes Rating.

Risikobericht

Im Risikomanagement stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche im ordentlichen Rechnungslegungswerk (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht abgebildet sind.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert, die in fünf Hauptbereiche eingeteilt wurden, welche im Geschäftsbericht 2014 ausführlich dargestellt werden. Im Quartalsbericht wird nur auf die in der aktuellen Berichtsperiode wesentlichen Risiken eingegangen.

Aktuelles Risikoumfeld

Im Vergleich zu den zum 31. Dezember 2014 im Geschäftsbericht 2014 ausführlich dargestellten Risiken hat sich das Risikoumfeld nicht wesentlich geändert.

Im ersten Halbjahr 2015 kam es zu einer leichten Erholung der Viscosefaserpreise und einer Konsolidierung der Kapazitäten in China aufgrund von vorübergehenden Werksschließungen aus Umwelt- oder finanziellen Gründen. Die Nachhaltigkeit der Erholung ist jedoch fraglich, deshalb werden die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten der Viscosefaseranlagen sowie die hohen Baumwolllagerbestände weiterhin als das höchste Risiko für die Faserpreisentwicklung gesehen.

Ausblick Lenzing Gruppe

Für das zweite Halbjahr 2015 bleiben als Unsicherheitsfaktoren die unruhige geopolitische Situation, die Konjunkturentwicklung in China sowie unvorhersehbare Schwankungen von Wechselkursen. Das spezifische Marktumfeld für die man-made Cellulosefaserindustrie hat sich zu Jahresmitte 2015 im Vergleich zum Ende des ersten Quartals etwas verbessert. Der bisher schon soliden Mengennachfrage folgten zuletzt auch erste Preisanhebungen.

Der Zeitpunkt der möglichen Wiederinbetriebnahme von derzeit nicht genutzten Viscosefaserkapazitäten in China und der damit einhergehenden Preisentwicklung ist allerdings auch ungewiss. Trotz dieses volatilen Umfelds erwartet die Lenzing Gruppe im Vergleich zum Vorjahr eine weitere Verbesserung des operativen Ergebnisses sowie eine weitere Reduktion der Nettofinanzverschuldung.

Mittel- bis langfristig ist weiterhin mit Wachstumsraten der man-made Cellulosefaserindustrie zu rechnen, die über jenen des globalen Fasermarktes zu liegen kommen.

Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Siehe Note 10 im Konzern-Anhang.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Das Closing für und damit der Verlust der Beherrschung über die Unternehmenseinheiten Mechatronik (inklusive dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling) und Automation & Robotik des Segments Lenzing Technik fand im Juli 2015 statt. Dies wird aufgrund der bereits per 30. Juni 2015 durchgeführten Bewertung dieser Veräußerungsgruppen zu keinen weiteren wesentlichen Ergebnisauswirkungen führen (siehe Note 4 im Konzern-Anhang).

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2015 sind keine weiteren Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 17. August 2015 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky Dr. Thomas Riegler Robert van de Kerkhof, MBA Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Commercial Officer

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2015 16
Inhalt 16
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 17
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 18
Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2015 19
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 20
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 22
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 23
Allgemeine Erläuterungen 23
Note 1.
Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit
23
Note 2.
Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses
23
Note 3.
Segmentbericht
26
Note 4.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
sowie Veräußerungsgruppen
28
Erläuterungen zu den einzelnen Konzernzwischenabschlussbestandteilen 30
Note 5.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
30
Note 6.
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung
und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
32
Note 7.
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)
34
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten 35
Note 8.
Kapitalrisikomanagement
35
Note 9.
Finanzinstrumente
36
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen
sowie zu den Organen 40
Note 10. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 40
Note 11. Organe der Gesellschaft 41
Sonstige Erläuterungen 41
Note 12. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten,
sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken
41
Note 13. Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit 42
Note 14. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 43

Lenzing AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015

EUR Mio
Konzern Konzern Konzern Konzern
Note 04-06/2015 04-06/2014 01-06/2015 01-06/2014
Umsatzerlöse (3,5) 480,9 448,3 955,4 900,0
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -1,9 5,9 -6,1 5,9
Andere aktivierte Eigenleistungen 7,1 10,6 13,0 23,2
Sonstige betriebliche Erträge 15,2 10,7 35,6 23,2
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (5) -293,1 -298,5 -600,3 -600,2
Personalaufwand (5) -75,0 -78,3 -151,3 -152,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -66,3 -53,1 -119,8 -107,4
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 66,9 45,6 126,5 91,9
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (5) -34,1 -30,6 -67,4 -60,9
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 0,7 0,7 1,4 1,4
Betriebsergebnis (EBIT)
1
33,5 15,7 60,5 32,4
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (5) 16,3 0,4 16,2 -0,2
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -1,0 1,0 4,7 1,0
Finanzierungskosten (5) -5,2 -6,7 -14,0 -12,5
Finanzerfolg 10,0 -5,3 6,9 -11,7
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -0,1 1,3 0,9 2,1
Ergebnis vor Steuern (EBT)
1
43,4 11,6 68,3 22,8
Ertragsteueraufwand (5) -8,5 -4,1 -16,7 -7,7
Periodenergebnis 35,0 7,5 51,6 15,2
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodenergebnis 35,3 7,7 52,7 15,2
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -0,3 -0,3 -1,2 -0,1
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 1,33 0,29 1,99 0,57

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015

EUR Mio
Note 04-06/2015 04-06/2014 01-06/2015 01-06/2014
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35,0 7,5 51,6 15,2
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-6/2015: EUR 0,0 Mio, 1-6/2014: EUR 0,0 Mio
4-6/2015: EUR 0,0 Mio, 4-6/2014: EUR 0,0 Mio)
0,0 0,0 0,0 0,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-6/2015: EUR 0,0 Mio, 1-6/2014: EUR 0,0 Mio
4-6/2015: EUR -0,1 Mio, 4-6/2014: EUR -0,1 Mio)
(6) -5,6 5,5 38,1 6,3
Ausländische Geschäftsbetriebe - Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund
des Verlustes der Beherrschung
0,0 0,0 0,0 0,0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - während der
Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
-0,3 0,2 0,0 0,5
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - Umgliederung von
Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen
finanziellen Vermögenswerten
0,0 0,0 0,0 0,0
Cashflow Hedges - effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value
Änderungen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-6/2015: EUR 0,0 Mio, 1-6/2014: EUR 0,0 Mio
4-6/2015: EUR 0,0 Mio, 4-6/2014: EUR 0,0 Mio)
(6) 7,0 -2,6 -35,8 -4,6
Cashflow Hedges - Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
1-6/2015: EUR 0,0 Mio, 1-6/2014: EUR 0,0 Mio
4-6/2015: EUR 0,0 Mio, 4-6/2014: EUR 0,0 Mio) 14,9 -0,1 39,2 -0,7
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -4,8 0,6 -0,9 1,0
11,2 3,5 40,6 2,4
Sonstiges Ergebnis - netto 11,2 3,5 40,6 2,4
Gesamtergebnis 46,1 10,9 92,1 17,6
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodenergebnis 47,1 11,0 91,1 17,4
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -1,0 0,0 1,0 0,2

EUR Mio

Lenzing AG Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2015

Vermögenswerte Note 30.06.2015 31.12.2014
Immaterielle Anlagen (6) 18,3 21,9
Sachanlagen (6) 1.320,3 1.322,5
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 24,2 38,0
Finanzanlagen (6) 24,6 23,2
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) 22,6 21,5
Forderungen aus laufenden Steuern 9,4 6,9
Sonstige langfristige Vermögenswerte 6,0 9,0
Langfristige Vermögenswerte 1.425,5 1.443,0
Vorräte (6) 338,3 344,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6) 247,6 232,8
Forderungen aus laufenden Steuern 2,2 13,8
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 79,8 69,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (7) 321,7 271,8
989,6 932,1
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (4) 4,1 0,0
Kurzfristige Vermögenswerte 993,7 932,1
Bilanzsumme 2.419,2 2.375,1
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 30.06.2015 31.12.2014
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Andere Rücklagen 8,7 -30,2
Gewinnrücklagen 916,2 890,4
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.086,3 1.021,7
Anteile anderer Gesellschafter 24,6 23,9
Eigenkapital (6) 1.110,9 1.045,6
Anteile anderer Gesellschafter 24,6 23,9
Eigenkapital (6) 1.110,9 1.045,6
Finanzverbindlichkeiten (6) 560,2 537,0
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 22,5 22,0
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) 52,4 44,8
Rückstellungen (6) 127,7 130,0
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12,6 12,4
Sonstige Verbindlichkeiten 2,6 7,6
Langfristige Verbindlichkeiten 778,1 753,9
Finanzverbindlichkeiten (6) 170,5 192,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 138,3 181,1
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 5,9 4,6
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 22,8 25,2
Rückstellungen (6) 74,9 81,4
Sonstige Verbindlichkeiten 114,2 90,5
526,6 575,5
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen (4) 3,6 0,0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 530,2 575,5
Bilanzsumme 2.419,2 2.375,1

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015

Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2014 27,6 133,9 -18,9
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis - netto 0,0 0,0 6,0
Gesamtergebnis 0,0 0,0 6,0
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.06.2014 27,6 133,9 -12,9
Stand zum 01.01.2015 27,6 133,9 26,9
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis - netto 0,0 0,0 35,7
Gesamtergebnis 0,0 0,0 35,7
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0,0 0,0 0,0
Stand zum 30.06.2015 27,6 133,9 62,6

Siehe dazu insbesondere Note 6.

EUR Mio Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.089,5 21,8 1.067,6 950,4 -26,4 0,3 0,8
15,2 -0,1 15,2 15,2 0,0 0,0 0,0
2,4 0,3 2,2 0,0 0,0 -4,2 0,3
17,6 0,2 17,4 15,2 0,0 -4,2 0,3
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
-46,6 -0,1 -46,5 -46,5 0,0 0,0 0,0
1.060,5 21,9 1.038,6 919,2 -26,4 -3,9 1,2
1.045,6 23,9 1.021,7 890,4 -37,5 -21,0 1,4
51,6 -1,2 52,7 52,7 0,0 0,0 0,0
40,6 2,2 38,4 0,0 0,0 2,7 0,0
92,1 1,0 91,1 52,7 0,0 2,7 0,0
-0,2 -0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
-26,7 -0,1 -26,6 -26,6 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 -0,4 0,4 0,0 0,0
1.110,9 24,6 1.086,3 916,2 -37,1 -18,3 1,4

Lenzing AG Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015

EUR Mio

Note 01-06/2015 01-06/2014
Brutto-Cashflow
(7)
146,4 72,2
+/- Veränderung des Working Capital -46,7 31,0
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 99,7 103,2
-
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
-26,0 -64,2
-
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
-1,8 -0,4
+
Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
0,0 0,1
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
0,4 0,7
+
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen
(4)
13,8 0,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
(7)
-13,6 -63,8
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-26,7 -46,6
+
Investitionszuschüsse
1,0 0,9
+
Zuflüsse aus/ - Rückzahlungen von Finanzierungen
-16,7 -62,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
(7)
-42,3 -107,6
Veränderung der liquiden Mittel 43,7 -68,1
-
Umgliederung der liquiden Mittel aus zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
-0,7 0,0
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 43,0 -68,1
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 271,8 287,9
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 6,8 0,9
Liquide Mittel zum Periodenende 321,7 220,7

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes)

zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2015

Allgemeine Erläuterungen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit NOTE 1

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 30. Juni 2015 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2014: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B&C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Industrieholding GmbH, Wien und deren Mehrheitsgesellschafterin die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von industriell gefertigten ("man-made") Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Grundlagen und Methoden des Konzernzwischenabschlusses NOTE 2

Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. Juni 2015 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.

Dabei wurde insbesondere der IAS 34 Zwischenberichterstattung und dessen Erleichterungen zur Verkürzung des Konzernzwischenabschlusses angewandt. Gemäß IAS 34 darf ein Konzernzwischenabschluss verkürzt aufgestellt werden und umfasst dann nicht alle Informatio-

nen, die in einem vollständigen Konzernabschluss gemäß IAS 1 Darstellung des Abschlusses verpflichtend enthalten sind. Der vorliegende Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2015 wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million auf eine Dezimale gerundet angegeben ("Mio"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde einer prüferischen Durchsicht durch die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, unterzogen.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und anderen Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen und andere Ermessensentscheidungen, insbesondere Annahmen über künftige Entwicklungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen, bei denen in der Lenzing Gruppe ein nicht unerhebliches Risiko besteht, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage in einer späteren Berichtsperiode führen können, werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 ausführlich erläutert (Note 1).

Schätzungen und Ermessensentscheidungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Lenzing Gruppe hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Jänner 2015 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards umgesetzt. Die mit 1. Jänner 2015 erst-

malig anzuwendenden für die Lenzing Gruppe relevanten Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 30. Juni 2015 keine wesentlichen Auswirkungen.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse
wichtiger Währungen
2015
2014
Einheit Währung Stichtag
30.06.
Durchschnitt
1-6
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-6
1 EUR USD US-Dollar 1,1133 1,1159 1,2160 1,3705
1 EUR GBP Britisches Pfund 0,7085 0,7323 0,7823 0,8214
1 EUR CZK
Tschechische Krone
27,2460 27,5042 27,7280 27,4435
1 EUR CNY Renminbi Yuan 6,9121 6,9411 7,5442 8,4517
1 EUR HKD Hongkong Dollar 8,6306 8,6521 9,4340 10,6302
1 EUR INR
Indische Rupie
71,0695 70,1224 77,1686 83,2930

Im Übrigen wurden die gleichen Konsolidierungsgrundsätze, Rechnungslegungsstandards sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 angewandt.

Konsolidierungskreis, Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Die Anzahl der in den Konzernabschluss der Lenzing AG als Mutterunternehmen einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der
Anzahl konsolidierter
Unternehmen
2015 2014
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 32 8 31 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 0 1 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert -2 0 0 0
Stand zum 30.06. 30 8 32 8
Davon in Österreich 14 4 14 4
Davon im Ausland 16 4 18 4

Im April 2015 fand das Closing zum Verkauf der beiden bisherigen vollkonsolidierten Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 4 ersichtlich.

Ansonsten gab es seit dem 31. Dezember 2014 keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

Segmentbericht NOTE 3

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände separat geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden industriell gefertigte ("man-made") Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Zellstoff und Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik:

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasst bis April 2015 die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Spezialprodukten aus Kunststoff-Polymeren, insbesondere Acrylfasern) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von

Vormaterial für Carbonfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing (Ausbildung und Personalentwicklung) enthalten.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente EUR Mio

1-6/2015 bzw. 30.06.2015 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 913,4 20,6 21,5 955,4 0,0 955,4
Innenumsätze 4,3 22,2 0,8 27,2 -27,2 0,0
Umsatzerlöse gesamt 917,7 42,8 22,2 982,7 -27,2 955,4
EBITDA (Segmentergebnis) 122,2 1,4 3,6 127,2 -0,7 126,5
EBIT 56,0 0,6 3,5 60,1 0,4 60,5
EBITDA-Marge1 13,3% 3,3% 16,2% 12,9% 13,2%
EBIT-Marge2 6,1% 1,3% 15,7% 6,1% 6,3%
Segmentvermögen 2.011,7 31,33 1,0 2.044,0 375,1 2.419,2
Segmentverbindlichkeiten 452,5 25,14 1,3 478,9 829,4 1.308,3

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) EUR Mio

1-6/2014 bzw. 31.12.2014 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 849,5 18,8 31,6 900,0 0,0 900,0
Innenumsätze 3,6 26,4 0,7 30,8 -30,8 0,0
Umsatzerlöse gesamt 853,2 45,3 32,4 930,8 -30,8 900,0
EBITDA (Segmentergebnis) 91,0 0,7 4,0 95,6 -3,7 91,9
EBIT 31,5 -0,3 3,5 34,7 -2,3 32,4
EBITDA-Marge1 10,7% 1,5% 12,2% 10,3% 10,2%
EBIT-Marge2 3,7% -0,6% 10,7% 3,7% 3,6%
Segmentvermögen 1.966,1 39,2 27,2 2.032,4 342,6 2.375,1
Segmentverbindlichkeiten 462,4 35,4 11,8 509,6 819,8 1.329,4

Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 angewandt.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 3) Inkl. zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen. 4) Inkl. zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen.

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR Mio

1-6/2015 1-6/2014
Segmentergebnis (EBITDA) 127,2 95,6
Konsolidierung -1,8 -0,4
Umstrukturierungen 1,1 -3,3
Konzernergebnis (EBITDA) 126,5 91,9
Segmentabschreibungen -68,5 -62,3
Konsolidierung 1,7 1,4
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 1,4 1,4
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -0,6 0,0
Betriebsergebnis (EBIT) 60,5 32,4
Finanzerfolg 6,9 -11,7
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 0,9 2,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) 68,3 22,8

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Periodenergebnis ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich. Die oben angeführte Zeile "Umstrukturierungen" betrifft in 1-6/2015 mit EUR 3,2 Mio einen Ertrag im Personalaufwand aus Restrukturierungsmaßnahmen. Im Rahmen der Neustrukturierung der technischen Bereiche fielen Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen in Höhe von EUR 0,1 Mio und EUR 7,2 Mio sonstige betriebliche Aufwendungen an. Aus dem Verkauf von Tochterunternehmen fielen sonstige betriebliche Erträge in Höhe von EUR 5,1 Mio an. In 1-6/2014 betrifft die Zeile "Umstrukturierungen" mit EUR 3,3 Mio im Wesentlichen Personalaufwand aus Restrukturierungsmaßnahmen. Die oben angeführte Zeile "Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" betrifft in 1-6/2015 mit EUR 0,6 Mio Wertminderungen im Rahmen der Neustrukturierung der technischen Bereiche.

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 30. Juni 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Veräußerungsgruppen NOTE 4

Die Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und die European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland waren vollkonsolidierte Tochterunternehmen im Segment Sonstige der Lenzing Gruppe (siehe Note 3). Im April 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Verkauf dieser beiden Unternehmen geeinigt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zur Endkonsolidierung.

Folgende Nettovermögenswerte wurden auf Grund des Beherrschungsverlustes endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Nettovermögenswerte EUR Mio
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 7,8
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8,6
Endkonsolidierte Vermögenswerte 34,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3,4
Rückstellungen 11,1
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,1
Endkonsolidierte Schulden 14,7
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 19,9

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile beträgt insgesamt EUR 24,9 Mio. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn in Höhe von EUR 5,1 Mio, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist. Auf den Veräußerungsgewinn entfallen keine Ertragsteuern.

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen EUR Mio
In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 22,4
- Veräußerter Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten -8,6
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 13,8

Im sonstigen Ergebnis sind in der Zwischenberichtsperiode 1-6/2015 kumulative Beträge nach Steuern aus versicherungsmathematischen Verlusten in Höhe von EUR 0,4 Mio (1-6/2014: EUR 0,0 Mio) erfasst, die im Zuge der Endkonsolidierung erfolgsneutral in die Gewinnrücklagen umgegliedert wurden. Auf Grund des Beherrschungsverlustes wurden auch Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von EUR 0,2 Mio ausgebucht.

Auf Grund der Neustrukturierung der technischen Bereiche hat sich die Lenzing Gruppe Ende Juni 2015 auf den Verkauf von drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (Mechatronik inkl. dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling, Automation & Robotik und Blechtechnik) geeinigt. Das Closing und damit der Verlust der Beherrschung findet voraussichtlich im dritten Quartal 2015 statt. Außerdem hat die Lenzing Gruppe beschlossen, das vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China zu liquidieren. Zum 30. Juni 2015 waren daher die obigen Unternehmenseinheiten als Veräußerungsgruppen klassifiziert.

Die Vermögenswerte und Schulden der Veräußerungsgruppen sind in der Bilanz zum 30. Juni 2015 in eigenen Posten auf der Aktiv- und Passivseite erfasst. Diese Posten setzen sich wie folgt zusammen:

Nettovermögenswerte der Veräußerungsgruppen EUR Mio

30.06.2015
Langfristige Vermögenswerte 0,4
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0,7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 4,1
Langfristige Verbindlichkeiten 1,1
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2,5
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten und Veräußerungsgruppen 3,6
Aufgerechnete konzerninterne Vermögenswerte und Schulden -1,3
Nettovermögenswerte der Veräußerungsgruppen -0,8

Auf Grund der durchgeführten Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurden im ersten Halbjahr 2015 Wertminderungen bzw. negative Bewertungseffekte für die Veräußerungsgruppen in Höhe von insgesamt EUR 8,0 Mio ergebniswirksam erfasst. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden davon im Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen EUR 0,6 Mio, im Posten Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen EUR 0,2 Mio und im Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen EUR 7,2 Mio dargestellt.

Erläuterungen zu den einzelnen Konzernzwischenabschlussbestandteilen

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung NOTE 5

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von EUR 955,4 Mio sind gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode um 6,2% gestiegen (1-6/2014: EUR 900,0 Mio).

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betragen in der Zwischenberichtsperiode EUR 600,3 Mio (1-6/2014: EUR 600,2 Mio). Dies entspricht nahezu dem Wert der Vorjahresvergleichsperiode.

Personalaufwand

Der Personalaufwand in Höhe von EUR 151,3 Mio hat sich im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 1,0% (1-6/2014: EUR 152,9 Mio) reduziert.

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen betragen EUR 67,4 Mio (1-6/2014: EUR 60,9 Mio). Dies entspricht einem Anstieg von 10,8%. In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertminderungen auf Anlagen in Höhe von EUR 0,6 Mio (1-6/2014: EUR 0,0 Mio) erfasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 119,8 Mio (1-6/2014: EUR 107,4 Mio) enthalten insbesondere Vertriebsaufwendungen sowie Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen. Sie haben sich im Vergleich zur Vorjahresvergleichsperiode um 11,6% erhöht. Siehe dazu insbesondere Note 4.

Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Der Anstieg in diesem Posten im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus der ergebniswirksamen Erfassung der Sonderausschüttung einer Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird, in Höhe von EUR 15,6 Mio (cashwirksam wurden EUR 30,0 Mio erfasst).

Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten in Höhe von EUR 14,0 Mio (1-6/2014: EUR 12,5 Mio) sind gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 um 12,6% gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf Wechselkursänderungen aus Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.

Ertragsteueraufwand

Die Steuerquote (= Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern/EBT) beträgt in der Zwischenberichtsperiode 1-6/2015 24,5% (1-6/2014: 33,5%).

NOTE 6

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Immaterielle Anlagen und Sachanlagen

In der Zwischenberichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe zahlungswirksame Investitionen in immaterielle Anlagen und in Sachanlagen in Höhe von EUR 26,0 Mio (1-6/2014: EUR 64,2 Mio) getätigt, die vorwiegend den Umbau bestehender Produktionsstraßen sowie Investitionen in Effizienzsteigerungen betreffen. Dies entspricht einem Rückgang von 59,4% im Vergleich zur Vorjahresvergleichsperiode 2014.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen zum 30. Juni 2015 sind im Vergleich zum 31. Dezember 2014 mit EUR 24,6 Mio (31. Dezember 2014: EUR 23,2 Mio) nahezu unverändert.

Vorräte

Die Vorräte zum 30. Juni 2015 (EUR 338,3 Mio) sind im Vergleich zum 31. Dezember 2014 (EUR 344,1 Mio) um 1,7% gesunken. In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert in Höhe von EUR 1,1 Mio (1-6/2014: EUR 1,5 Mio aufwandswirksam) ertragswirksam erfasst.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 247,6 Mio sind im Vergleich zum 31. Dezember 2014 (EUR 232,8 Mio) gestiegen. Per 30. Juni 2015 sind aufgrund von Factoring-Vereinbarungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 84,7 Mio (31. Dezember 2014: EUR 78,3 Mio) verkauft und aus der Konzernbilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 30. Juni 2015 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert in Höhe von EUR 8,2 Mio (31. Dezember 2014: EUR 7,7 Mio) ausgewiesen. In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von EUR 0,4 Mio gebildet (1-6/2014: EUR 3,1 Mio).

Eigenkapital und Dividenden

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am 31. Dezember 2014 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen. Die Bedienung kann über das zu beschließende Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Beschlossene und
gezahlte Dividenden der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
EUR Mio EUR
Für das Geschäftsjahr 2014 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 22. April 2015 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 29. April 2015)
26,6 26.550.000 1,00
Für das Geschäftsjahr 2013 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 28. April 2014 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 30. April 2014)
46,5 26.550.000 1,75

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2014 wurde in der Zwischenberichtsperiode ausbezahlt.

Von Tochterunternehmen wurden in der Zwischenberichtsperiode EUR 0,1 Mio (1-6/2014: EUR 0,1 Mio) an nicht beherrschende Gesellschafter ausgeschüttet.

Die Veränderung der Fremdwährungsumrechnungsrücklage im Vergleich zum 31. Dezember 2014 hat das Eigenkapital um EUR 35,7 Mio verbessert. Die Veränderung der Hedging Reserve führte zu einer Verbesserung des Eigenkapitals um EUR 2,7 Mio (nach Ertragsteuern) im Vergleich zum 31. Dezember 2014.

Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 4,3% auf EUR 560,2 Mio (31. Dezember 2014: EUR 537,0 Mio).

Die 7-jährige Anleihe mit einem Nominale von EUR 120,0 Mio läuft bis 2017. Der Kupon in Höhe von jährlich EUR 4,7 Mio (bzw. 3,875% vom Nominale) ist jeweils zum 17. September fällig und wird unterjährig entsprechend abgegrenzt. In der Zwischenberichtsperiode gab es keine nennenswerten Emissionen, Rückkäufe oder Rückzahlungen von Anleihen.

Im April und Mai 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von EUR 89,5 Mio wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von EUR 60,5 Mio ausgegeben. Insgesamt wurden somit EUR 150,0 Mio an Schuldscheinen platziert.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Abfertigungen), Jubiläumsgelder, sonstige Rückstellungen (insbesondere für Restrukturierungsmaßnahmen) und abgegrenzte Schulden.

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betrugen zum 31. Dezember 2014 EUR 11,2 Mio und betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ". Die Restrukturierungsmaßnahmen werden laufend umgesetzt und neue Maßnahmen werden evaluiert, um die Neuordnung der technischen Funktionen sowie der übrigen Bereiche zu unterstützen. In 1-6/2015 wurden dafür Rückstellungen in Höhe von EUR 1,4 Mio (1-6/2014: EUR 10,5 Mio) verwendet. Die Rückstellungen wurden außerdem in 1-6/2015 um EUR 3,2 Mio ertragswirksam aufgelöst (in 1-6/2014: um EUR 3,3 Mio aufwandswirksam erhöht). Weiters wurde im ersten Halbjahr 2015 ein nicht verbrauchter Betrag in Höhe von EUR 1,1 Mio in die Rückstellungen für Abfertigungen zurückgegliedert. Die Restrukturierungsmaßnahmen führen zu Einsparungen bei den Kosten und zu operativen Effizienzsteigerungen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) NOTE 7

Der Brutto-Cashflow (= Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital) stieg im Vergleich zur Vorjahreszwischenperiode auf EUR 146,4 Mio (1-6/2014: EUR 72,2 Mio), und enthält unter anderem den Zufluss aus der Sonderausschüttung einer Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird (siehe Note 5). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit beträgt in der Zwischenberichtsperiode EUR 99,7 Mio (1-6/2014: EUR 103,2 Mio).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthielt in der Zwischenberichtsperiode insbesondere den Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen in Höhe von EUR -26,0 Mio (1-6/2014: EUR -64,2 Mio) und den Erwerb von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von EUR -1,8 Mio (1-6/2014: EUR -0,4 Mio). Darüber hinaus ist in 1-6/2015 auch der Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen in Höhe von EUR 13,8 Mio (1-6/2014: EUR 0,0 Mio) enthalten (siehe auch Note 4).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -42,3 Mio (1-6/2014: EUR -107,6 Mio) enthält in der Zwischenberichtsperiode im Wesentlichen die Aufnahme bzw. Rückzahlung von Finanzierungen, die Zuflüsse aus den Schuldscheindarlehen (siehe Note 6, Abschnitt "Finanzverbindlichkeiten") sowie die Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG.

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Kapitalrisikomanagement NOTE 8

Die wesentlichen Kennzahlen des Kapitalrisikomanagements stellen sich wie folgt dar:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten EUR Mio

30.06.2015 31.12.2014
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 560,2 537,0
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 170,5 192,7
Summe 730,7 729,8

Liquiditätsbestand EUR Mio

30.06.2015 31.12.2014
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 321,7 271,8
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 7,5 8,5
Summe 329,2 280,3

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) EUR Mio

30.06.2015 31.12.2014
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 730,7 729,8
Liquiditätsbestand (-) -329,2 -280,3
Summe 401,5 449,5

Bereinigtes Eigenkapital EUR Mio

30.06.2015 31.12.2014
Eigenkapital 1.110,9 1.045,6
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 28,4 26,6
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (-) -6,6 -6,1
Summe 1.132,7 1.066,1

Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 30. Juni 2015 46,8% (31. Dezember 2014: 44,9%).

In der Zwischenberichtsperiode wurden alle Kapitalanforderungen erfüllt.

Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen neben dem Liquiditätsbestand zum 30. Juni 2015 freie, schriftlich kommittierte Kreditlinien im Ausmaß von EUR 208,0 Mio (31. Dezember 2014: EUR 198,5 Mio) zur Verfügung.

Finanzinstrumente NOTE 9

Buchwerte und Fair Values nach Klassen

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. Juni 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Vermögenswerte1 EUR Mio

30.06.2015 31.12.2014
Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 321,7 321,7 271,8 271,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 247,6 247,6 232,8 232,8
Finanzanlagen – Ausleihungen 7,2 7,2 7,3 7,3
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –
langfristige Forderungen
4,7 4,7 7,1 7,1
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (ohne
Derivate – offene Positionen)
25,2 25,2 20,9 20,9
Kredite und Forderungen 606,4 606,4 539,9 539,9
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere 15,9 15,9 14,4 14,4
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen 1,6 1,6 1,6 1,6
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 17,4 17,4 15,9 15,9
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)
0,9 0,9 0,3 0,3
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit
positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) 0,4 0,4 0,2 0,2
Sonstige 1,2 1,2 0,5 0,5
Summe 625,1 625,1 556,3 556,3
Darin enthalten:
Bewertet zu Anschaffungskosten 1,6 1,6 1,6 1,6

Die Buchwerte und Fair Values der finanziellen Schulden (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 30. Juni 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:

30.06.2015 31.12.2014
Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe 119,8 126,4 119,7 126,8
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen 288,8 301,6 228,5 234,2
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
288,7 289,3 346,8 347,5
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige)
27,6 27,3 30,3 30,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 138,3 138,3 181,1 181,1
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0,0 0,0 0,8 0,8
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne
Derivate – offene Positionen und finanzielle Garantieverträge)
35,1 35,1 34,6 34,6
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) 22,0 22,0 22,7 22,7
Finanzschulden zum Restbuchwert 920,1 939,8 964,5 977,7
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten 5,9 5,9 4,5 4,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Cashflow Hedges)
24,1 24,1 26,5 26,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit
negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
22,6 22,6 7,5 7,5
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge)
0,1 0,1 0,2 0,2
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12,6 12,6 12,4 12,4
Sonstige 65,5 65,5 51,1 51,1
Summe 985,6 1.005,3 1.015,6 1.028,8

Buchwerte und Fair Values nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten1 EUR Mio

Bewertungshierarchie bzw. Fair Value-Hierarchie

Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

  • Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)
  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (zum Beispiel als Preise) oder indirekt (zum Beispiel abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

1) Der Unterschied zwischen den dargestellten Buchwerten und den Bilanzposten betrifft nur nicht-finanzielle Verbindlichkeiten. Die Überleitung per 31. Dezember 2014 ist aus dem Konzernabschluss per 31. Dezember 2014 ersichtlich.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung der beizulegenden Zeitwerte auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einzuordnen ist, zum 30. Juni 2015 und 31. Dezember 2014:

30.06.2015 31.12.2014
Buch
wert
Beizule
gender
Zeitwert
Fair
Value
Hierachie
Buch
wert
Beizule
gender
Zeitwert
Fair
Value
Hierachie
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen – langfristige
Wertpapiere
15,9 15,9 Stufe 1 14,4 14,4 Stufe 1
Zur Veräußerung verfügbare finanzi
elle Vermögenswerte 15,9 15,9 14,4 14,4
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
– Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
0,9 0,9 Stufe 2 0,3 0,3 Stufe 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
– Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam
erfasst wurde) 0,4 0,4 Stufe 2 0,2 0,2 Stufe 2
Sonstige 1,2 1,2 0,5 0,5
Summe 17,1 17,1 14,9 14,9
Finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
– Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
24,1 24,1 Stufe 2 26,5 26,5 Stufe 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
– Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
22,6 22,6 Stufe 2 7,5 7,5 Stufe 2
Sonstige 46,8 46,8 34,0 34,0
Summe 46,8 46,8 34,0 34,0

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (wiederkehrende Bemessung in der Bilanz) EUR Mio

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2014 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Methoden bei der Fair Value-Bewertung

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich von latenten Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete, nicht zu berücksichtigende Abschläge.

Die Beteiligungen und sich auf Eigenkapitalinstrumente beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis insbesondere mangels verlässlicher zukünftiger Cashflows nicht verlässlich ermittelt werden kann oder bei unwesentlicher Bedeutung, mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt. Im Wesentlichen betrifft dies mit EUR 1,1 Mio (31. Dezember 2014: EUR 1,1 Mio) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Be-

teiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Zwischenberichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Zwischenberichtsperiode kam es zu keinen Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Finanzinstrumente. Weitere Details dazu können im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 nachgelesen werden.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen NOTE 10

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die B&C Lenzing Holding GmbH, die B&C Iota GmbH & Co. KG, die B&C Industrieholding GmbH, die B&C Holding Österreich GmbH und die B&C Privatstiftung sowie deren Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten Unternehmen und assoziierten Unternehmen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen zählen die Mitglieder der Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) der Lenzing AG, der B&C Lenzing Holding GmbH, der B&C Iota GmbH & Co. KG, der B&C Industrieholding GmbH, der B&C Holding Österreich GmbH und der B&C Privatstiftung sowie deren nahe Familienangehörige und unter deren Einfluss stehende Unternehmen.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH hat die Lenzing Gruppe in der Zwischenberichtsperiode gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH von EUR 5,0 Mio (1-6/2014: von EUR 6,4 Mio) geleistet. Die zum 31. Dezember 2014 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber der B&C Industrieholding GmbH wurde per 30. Juni 2015 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

1-6/2015 1-6/2014
Umsatzerlöse 27,5 37,1
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 20,8 41,9
30.06.2015 31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12,5 9,8
Verbindlichkeiten 5,5 6,3

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen EUR Mio

Zur Sonderausschüttung im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, siehe Note 5.

Auf Grund des Ausscheidens von Herrn Mag. Dr. Peter Untersperger aus dem Vorstand der Lenzing AG wurden in 1-6/2015 Leistungen an Arbeitnehmer in Höhe von EUR 2,4 Mio im Personalaufwand erfasst.

Organe der Gesellschaft NOTE 11

Herr Dr. Stefan Doboczky wurde per 1. Juni 2015 zum neuen Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Officer/CEO) bestellt. Er folgt auf Herrn Mag. Dr. Peter Untersperger, der seine bisherige Funktion als Vorstandsvorsitzender zum 31. Mai 2015 auf eigenen Wunsch vorzeitig niederlegte.

Im Rahmen der Hauptversammlung vom 22. April 2015 wurde Herr Dr. Felix Strohbichler neu in den Aufsichtsrat gewählt. Herr MMag. Dr. Michael Junghans schied auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat aus. Herr Dr. Hanno Bästlein wurde anschließend zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, Herr Dr. Felix Strohbichler und Herr Dr. Veit Sorger wurden zu Stellvertretern des Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

Die Zusammensetzung des Vorstandes und Aufsichtsrats hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2014 nicht geändert.

Sonstige Erläuterungen

NOTE 12

Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von EUR 29,0 Mio (31. Dezember 2014: EUR 27,1 Mio) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen EUR 9,5 Mio. (31. Dezember 2014: EUR 10,3 Mio) auf finanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von EUR 0,1 Mio sind per 30. Juni 2015 erfasst (31. Dezember 2014: EUR 0,2 Mio).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt und entsprechend ihrer Fristigkeit ausgewiesen.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen belaufen sich zum 30. Juni 2015 auf EUR 12,1 Mio (31. Dezember 2014: EUR 10,4 Mio).

Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um die Belastung des Grundwassers zu verhindern. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 30. Juni 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

Saison- und Konjunktureinflüsse auf die unterjährige Geschäftstätigkeit NOTE 13

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche Saisonalität gekennzeichnet.

Die Entwicklung der Konjunktur und die für die Lenzing Gruppe wesentlichen Indikatoren für die Beschaffung, Produktion und Nachfrage werden laufend vom Management überwacht. Dabei sind in der Lenzing Gruppe insbesondere die Mengen und Preise beim Absatz von Fasern und bei der Beschaffung von Zellstoff (bzw. den anderen zentralen Materialien) entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die davon hauptsächlich betroffenen Erfolgspositionen (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in Note 5 beschrieben. Weiterführende Hinweise sind den Notes 6 und 7 sowie dem Lagebericht des Konzernzwischenberichtes zu entnehmen.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag NOTE 14

Das Closing für und damit der Verlust der Beherrschung über die Unternehmenseinheiten Mechatronik (inklusive dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling) und Automation & Robotik des Segments Lenzing Technik fand im Juli 2015 statt. Dies wird auf Grund der bereits per 30. Juni 2015 durchgeführten Bewertung dieser Veräußerungsgruppen zu keinen weiteren wesentlichen Ergebnisauswirkungen führen (siehe Note 4).

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2015 sind keine weiteren Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 17. August 2015 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky Dr. Thomas Riegler Robert van de Kerkhof, MBA Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Commercial Officer

Erklärung des vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs 1 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Lenzing Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 17. August 2015 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky Dr. Thomas Riegler Robert van de Kerkhof, MBA Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Commercial Officer

Bericht des Wirtschaftsprüfers

Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. Juni 2015, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Geldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung, jeweils für den Zeitraum vom 1. Jänner 2015 bis 30. Juni 2015, sowie ausgewählte erläuternde Anhangsangaben.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben.

Unsere Haftung für Fahrlässigkeit ist gemäß § 87 Abs 3 BörseG iVm § 275 Abs 2 UGB auf EUR 12 Mio. beschränkt.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/ PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE) 2410 "Prüferische Durchsicht des Zwischenabschlusses durch den unabhängigen Abschlussprüfer der Gesellschaft" durchgeführt. Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.

Stellungnahme zum verkürzten Halbjahreskonzernlagebericht und zur Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 87 BörseG

Wir haben den verkürzten Halbjahreskonzernlagebericht der Lenzing Aktiengesellschaft gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der verkürzte Halbjahreskonzernlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 87 Abs. 1 Z 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Wien, am 17. August 2015

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger

Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses in einer von der beiliegenden Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bericht über die prüferische Durchsicht zitiert oder auf unseren Review hingewiesen wird.

GLossar

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital inklusive Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln; die genaue Ableitung ist aus der Note 8 im Konzern-Anhang ersichtlich.

Bereinigte Eigenkapitalquote

%-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme; die genaue Ableitung ist aus der Note 8 im Konzern-Anhang ersichtlich.

Bilanzsumme

Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.

CAPEX

Capital expenditures; Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen.

Co-products

Neben- bzw. Kuppelprodukte, die bei der Zellstoff- und Faserproduktion gewonnen werden.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization; Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

EBITDA-Marge

%-Verhältnis Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu den Umsatzerlösen.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and taxes; Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

EBIT-Marge

%-Verhältnis Betriebsergebnis (EBIT) zu den Umsatzerlösen.

EBT (Ergebnis vor Steuern)

Earnings before taxes; Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Eigenkapital

Unter der Position Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente nach IFRS zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.

Ergebnis je Aktie

%-Verhältnis Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS.

Finanzerfolg

Summe aus Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie Finanzierungskosten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Free Cashflow

Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen zuzüglich Erwerb von finanziellen Vermögenswerten abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.

Fremdkapital (ohne Sozialkapital)

Bilanzsumme abzüglich bereinigtes Eigenkapital abzüglich Sozialkapital.

IAS

Abkürzung für International Accounting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

IFRS

Abkürzung für International Financial Reporting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

GLossar

Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis)

Gewinn (Verlust) nach Steuern; Nettogewinn/-verlust; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Liquiditätsbestand

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel; die genaue Ableitung ist aus der Note 8 im Konzern-Anhang ersichtlich.

Net Gearing

%-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettofinanzverschuldung

Net financial debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand; die genaue Ableitung ist aus der Note 8 im Konzern-Anhang ersichtlich.

Nettoverschuldung

Net debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

PEFC

Das Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) (deutsch: Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung) ist eine internationale Non-Profit-Organisation zur Holzzertifizierung. www.pefc.org

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

%-Verhältnis Trading Working Capital zu den Konzern-Umsatzerlösen des zuletzt im Ist verfügbaren Quartals x 4.

Working Capital

Nettoumlaufvermögen; Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristiger Rückstellungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.

Hinweise:

Dieser Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected]

Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

FotoS

Günther Gröger (grox press Pressefotoagentur) Roger Cremers

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