Annual Report • Mar 25, 2016
Annual Report
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JAHRESFINANZBERICHT 2015
www.lenzing.com
| A. Konzern | 1 |
|---|---|
| Inhalt | 2 |
| Lagebericht 2015 | 4 |
| Allgemeines Marktumfeld | 4 |
| Entwicklung der Lenzing Gruppe | 7 |
| Segment Fibers | 11 |
| Allgemeine Entwicklung | 11 |
| Textile Fibers | 12 |
| Nonwoven Fibers | 13 |
| Global Technical Customer Service | 13 |
| Chemikalien | 15 |
| Energy | 15 |
| Operational Excellence (OPEX) | 17 |
| Segment Lenzing Technik | 18 |
| Risikobericht | 19 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG) |
26 |
| Bilanzstruktur und Liquidität | 28 |
| Forschung und Entwicklung | 28 |
| Umwelt und Nachhaltigkeit | 30 |
| Human Resources | 35 |
| Safety, Health and Environment | 38 |
| Corporate Communications | 39 |
| Investor Relations | 41 |
| Ausblick Lenzing Gruppe 2016 | 45 |
| Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 46 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
47 |
| Corporate Governance Bericht 2015 | 52 |
| Bericht des Aufsichtsrats 2015 | 64 |
| Konzernabschluss 2015 | 66 |
|---|---|
| Inhalt | 66 |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 67 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 68 |
| Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2015 | 69 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 70 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 72 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 73 |
| Bestätigungsvermerk | 174 |
| Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe | 176 |
| Finanzkalender 2016 | 177 |
| B. Einzelabschluss | 178 |
|---|---|
| Inhalt | 179 |
| Lagebericht 2015 | 181 |
| Allgemeines Marktumfeld | 181 |
| Entwicklung der Lenzing AG | 184 |
| Bilanzstruktur und Liquidität | 185 |
| Kennzahlen der Lenzing AG | 186 |
| Die Lenzing Aktie | 196 |
| Risikobericht | 199 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG) |
206 |
| Forschung und Entwicklung | 208 |
| Umwelt und Nachhaltigkeit | 209 |
| Mitarbeiter/innen | 209 |
| Ausblick | 210 |
| Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 211 |
| Jahresabschluss 2015 | 213 |
|---|---|
| Bilanz zum 31. Dezember 2015 | 215 |
| Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 |
217 |
| Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 |
219 |
| Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben |
219 |
| Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden | 220 |
| Erläuterungen zur Bilanz | 224 |
| Aktiva | 224 |
| Passiva | 228 |
| Haftungsverhältnisse | 236 |
| Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung | 237 |
| Sonstige Angaben | 241 |
| Organe der Gesellschaft | 253 |
| Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 |
255 |
| Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der Unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 |
257 |
| Bestätigungsvermerk | 259 |
| C. Erklärung des Vorstands | 262 | |
|---|---|---|
| Erklärung des Vorstands | 262 |
|---|---|
Angesichts der schwächeren Konjunkturentwicklung in den Schwellen- und Entwicklungs ländern wuchs die Weltwirtschaft 2015 langsamer als im Jahr zuvor. Nach den jüngsten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum 2015 bei 3,1%, nach 3,4% im Jahr 2014. Die Industriestaaten setzten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,9% (2014: 1,8%) ihren moderaten Erholungskurs fort, während das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer mit 4,0% im Jahresvergleich deutlich schwächer ausfiel (2014: 4,6%).
| 2013 | 2014 | 2015 | |
|---|---|---|---|
| Weltweit | 3,3% | 3,4% | 3,1% |
| Industriestaaten | 1,1% | 1,8% | 1,9% |
| Eurozone | -0,3% | 0,9% | 1,5% |
| Schwellen- und Entwicklungsländer | 5,0% | 4,6% | 4,0% |
Laut IWF wuchs Chinas Wirtschaft im Jahr 2015 um 6,9%, nach 7,3% im Jahr zuvor. Brasilien und Russland rutschten unterdessen in die Rezession und schrumpften um 3,8% bzw. 3,7%. Unter den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) konnte lediglich Indien mit einem Wirtschaftswachstum von 7,3% das Wachstumsniveau von 2014 (7,3%) halten. Die US-Wirtschaft wuchs 2015 um 2,5% (2014: 2,4%). In der Eurozone erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,5%, nach einem Plus von 0,9% im Jahr 2014.
Erstmals seit vielen Jahren zeigte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2015 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,9% auf 94,0 Mio Tonnen (nach einem Wachstum von 2,1% im Jahr 2014). Dem stand ein Verbrauchsanstieg um voraussichtlich 2,7% (nach plus 2,8% im Jahr 2014) auf 95,6 Mio Tonnen gegenüber.
Hauptursache für den Produktionsrückgang war ein Einbruch der weltweiten Baumwollproduktion um 14,0% auf 22,5 Mio Tonnen. Der Grund dafür war, dass der Baumwollanbau infolge gesunkener Margen im Vergleich zu anderen Feldprodukten an Attraktivität verloren hat. Auch bei Wolle (minus 0,6% auf 1,2 Mio Tonnen) und sonstigen Naturfasern (minus 3,7% auf 4,9 Mio Tonnen) waren Produktionsrückgänge feststellbar.
1) Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, 19. Jänner 2016 2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2014 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Committee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)
| Fasern | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| aus Eiweiß | aus Cellulose | aus synthetischen Polymeren |
aus anorganischen Substanzen |
||||
| Wolle Seide |
Baumwolle und Bastfasern |
Holz basiert |
Polyester Polyamid |
Carbon Keramik |
|||
| Angora Kaschmir Kasein Kollagen Ardein Zein etc. |
Baumwolle Viscose Leinen Modal Hanf Lyocell Jute Cupro etc. Acetat etc. |
Polypropylen Polyurethan (Elastan) Acryl Polytetrafluor ethylen |
Glas Metall |
In der Gruppe der Synthesefasern und anorganischen Fasern sowie der holz- und cottonlinter-basierten Cellulosefasern setzte sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre auch 2015 mit einem Plus von 4,8% (nach plus 3,8% im Jahr 2014) auf voraussichtlich 65,5 Mio Tonnen fort. Im Detail stieg die Produktion von Synthesefasern im Vorjahresvergleich um 5,1% an, während bei Cellulosefasern der Produktionszuwachs nach vorläufi gen Schätzungen etwa 1,5% betrug.
1) Holz- und cotton-linter-basierte Cellulosefasern Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates
Baumwollnachfrage übersteigt Produktion, Lagerbestände weiter auf hohem Niveau3
Die aktuelle Baumwollsaison 2015/16 (per Ende Juli) wird nach jüngsten Markteinschätzungen erstmals seit fünf Jahren von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Demnach soll die Baumwollproduktionsmenge deutlich fallen, da Anbauflächen in China, den USA und Pakistan reduziert wurden. Weltweit wird ein Rückgang der Anbauflächen von 8,7% erwartet. Die Nachfrage wird indessen gleichbleibend mit rund 24 Mio Tonnen prognostiziert.
Weiterhin decken die weltweiten Lagerbestände mit über 20 Mio Tonnen gut 80% des aktuellen Jahresbedarfs ab. Mehr als die Hälfte dieser Menge wird in China gehortet, was ein gewisses Maß an Unsicherheit für den Absatzmarkt bedeutet. Die Qualität der gelagerten Mengen ist derzeit ebenso wenig bekannt wie die erzielbaren Verkaufspreise dieser Lagerbestände.
Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index im Kalenderjahr 2015 belief sich auf 70,4 US-Cents/ Pfund und lag damit 15,1% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreisen war so gering wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr.
Die Marktpreise für Viscosefasern haben sich im Kalenderjahr 2015 deutlich erholt und konnten im Jahresdurchschnitt um rund 5% zulegen, während Baumwolle und Polyester jeweils im Jahresdurchschnitt um mehr als 20% nachgaben. Erstmals seit 2010 waren Viscosefasern ab Mitte Juli wieder teurer als Baumwolle.
In China wurden im ersten Halbjahr 2015 erhebliche Produktionskapazitäten aufgrund verschärfter Umweltauflagen vorübergehend stillgelegt. Dadurch kam es zu einer Verknappung von Viscosefasern und zu einer kontinuierlichen Preissteigerung am chinesischen Spotmarkt. Nach der langsamen Wiederinbetriebnahme dieser Kapazitäten erfolgte ab Anfang November ein starker Preisabschwung.
Die Preise der Konkurrenzfaser Polyester gingen 2015 aufgrund des stark gesunkenen Rohölpreises hingegen stetig zurück.
Quelle: CCFG, Cotton Outlook
Die Lenzing Gruppe konnte 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so gut wie alle relevanten betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen verbessern. Neben der generellen Erholung der Viscosefaserpreise profi tierte die Lenzing Gruppe insbesondere vom wachsenden Anteil hochwertiger Spezialfasern im Produktmix und einer anhaltend starken Nachfrage nach Lenzing Produkten. Vor allem der Absatz der Spezialfaser TENCEL® konnte deutlich gesteigert werden.
Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verbesserte sich um 20,7% auf EUR 290,1 Mio. Die EBITDA-Marge* stieg von 12,9% im Geschäftsjahr 2014 auf 14,7% im Berichtsjahr. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* stieg im Jahresvergleich fast um das Siebenfache auf EUR 151,1 Mio. Die EBIT-Marge* verbesserte sich dementsprechend auf 7,6% (2014: 1,2%) der Umsatzerlöse.
Die Ertragslage der Lenzing Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2015 gegenüber 2014 zusammenfassend wie folgt entwickelt:
| Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 1.976,8 | 1.864,2 | 112,6 | 6,0% |
| Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge |
67,7 | 80,6 | -12,9 | -16,1% |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogenen Herstellungsleistungen |
-1.218,3 | -1.199,2 | -19,0 | 1,6% |
| Personalaufwand | -300,2 | -292,0 | -8,2 | 2,8% |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -235,9 | -213,3 | -22,6 | 10,6% |
| EBITDA | 290,1 | 240,3 | 49,8 | 20,7% |
| Abschreibungen | -142,2 | -221,5 | 79,3 | -35,8% |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | 3,2 | 3,2 | 0,1 | 2,1% |
| EBIT | 151,1 | 21,9 | 129,2 | 589,1% |
| Finanzerfolg | -3,5 | -23,4 | 19,9 | -84,9% |
| Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile |
1,5 | 8,8 | -7,3 | -82,6% |
| EBT | 149,1 | 7,3 | 141,8 | 1.940,9% |
| Steueraufwand | -25,1 | -21,5 | -3,6 | 16,8% |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 124,0 | -14,2 | 138,2 | n/a |
Für den Anstieg der Umsatzerlöse waren vor allem höhere Faserverkaufspreise, der deutlich verbesserte Produktmix und positive Fremdwährungseffekte verantwortlich. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz betrug 40,5% (2014: 35,0%), der Anteil der Standardfasern 59,5% (2014: 65,0%).
Die Gesamtfaserverkaufsmenge stieg um 0,4% auf rund 965.000 Tonnen (2014: 960.000 Tonnen). Der Zuwachs gegenüber 2014 war vor allem Folge der ganzjährigen Verfügbarkeit des Produktionsausstoßes des TENCEL® Faserwerkes in Lenzing sowie einer guten Absatzentwicklung bei Lenzing Modal®.
Das Kernsegment Fibers steuerte zu 97,4% zu den Konzernumsatzerlösen bei, auf das Segment Lenzing Technik entfielen 1,5%, auf das Segment Sonstige 1,1% (nur externe Umsatzerlöse).
Bei den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen schlugen sich der höhere Material- und Energieeinsatz der erstmals ganzjährig betriebenen TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing und negative Wechselkurseffekte bei in USD fakturierten Rohstoffen nieder. Effizienzsteigerungen und der Entfall des Rohstoffeinkaufes der abgegebenen Einheiten Dolan GmbH, European Carbon Fiber GmbH sowie einiger technischen Unternehmenseinheiten wirkten aufwandsmindernd.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen insgesamt 61,6% der Konzernumsatzerlöse (nach 64,3% im Geschäftsjahr 2014).
Der Anstieg beim Personalaufwand war hauptsächlich auf die kollektivvertraglichen Gehaltsanpassungen in Österreich zurückzuführen. Demgegenüber standen positive Effekte aus dem nunmehr abgeschlossenen Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ. Der Anteil des Personalaufwands an den Konzernumsatzerlösen verringerte sich geringfügig von 15,7% auf 15,2% im Geschäftsjahr 2015.
Verantwortlich für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren vor allem Aufwendungen aus dem Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen der technischen Bereiche sowie Einmalaufwendungen im Zuge der strukturellen und strategischen Neuausrichtung der Lenzing Gruppe.
Der Rückgang der Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen war vor allem darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2014 außerplanmäßige Abschreibungen der Firmenwerte und Sachanlagen der Tochtergesellschaften PT. South Pacific Viscose (Indonesien) und Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd (China) vorgenommen wurden. Im Geschäftsjahr 2015 wurde für Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd eine im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich geringere Anlagenabschreibung von EUR 7,9 Mio vorgenommen.
Der Finanzerfolg verbesserte sich deutlich infolge einer ergebniswirksamen Dividende einer Beteiligung sowie niedrigerer Finanzierungskosten.
Folglich ergab sich für die Lenzing Gruppe ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern (EBT)5 von EUR 149,1 Mio nach EUR 7,3 Mio im Vorjahreszeitraum. Der Ertragsteueraufwand im Konzern belief sich auf EUR 25,1 Mio (2014: EUR 21,5 Mio). Die Steuerquote6 betrug im Berichtsjahr somit 16,8%. Dieser relativ niedrige Wert war im Wesentlichen auf eine bereits beantragte bzw. zukünftige Steuergutschrift aus dem Ausland zurückzuführen. Damit ergab sich im Geschäftsjahr 2015 ein Jahresüberschuss von EUR 124,0 Mio nach einem Jahresfehlbetrag von EUR 14,2 Mio im Geschäftsjahr 2014. Das Ergebnis je Aktie7 lag somit bei EUR 4,63 (2014: minus EUR 0,51).
5) EBT (Ergebnis vor Steuern) = Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-GuV ersichtlich.
6) Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (EBT).
7) Prozentverhältnis des Anteils der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 18 im Konzern-Anhang ersichtlich.
Durch die positive Ertragsentwicklung verbesserte sich auch die Kapitalrentabilität der Lenzing Gruppe. So stieg das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* im Berichtsjahr deutlich auf 8,0%, nach minus 0,1% im Vorjahreszeitraum.
Ebenso stieg die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* deutlich von 0,7% auf 13,0% im Geschäftsjahr 2015. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns erhöhte sich auf 6,3% (2014: 0,9%).
Die gute Geschäftsentwicklung und das günstige Zinsumfeld nutzte Lenzing 2015 zu einer weiteren Optimierung der Bilanzstruktur.
Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg zum Stichtag 31.12.2015 im Jahresvergleich um 2,0% auf EUR 2.421,8 Mio (Ende 2014: EUR 2.375,1 Mio). Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich um 15,0% auf 1.226,4 Mio nach EUR 1.066,1 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote* verbesserte sich folglich auf 50,6% (Ende 2014: 44,9%). Dies ist der höchste Wert seit 2006.
Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* verringerte sich um 27,0% auf EUR 327,9 Mio (Ende 2014: EUR 449,5 Mio). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* sank damit von 1,9 Ende 2014 auf 1,1 Ende 2015. Das Net Gearing* sank ebenfalls deutlich auf 26,7% nach 42,2% Ende 2014.
Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* erhöhte sich leicht auf 21,6% (Ende 2014: 19,5%).
Der Free Cashflow* stieg um 26,2% auf EUR 145,0 Mio nach EUR 114,8 Mio im Vorjahreszeitraum. Nach Fertigstellung der TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing wurden die ausgabenrelevanten CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen)* im Berichtsjahr um 32,0% auf EUR 70,9 Mio gesenkt (2014: EUR 104,3 Mio).
Der Liquiditätsbestand8 der Lenzing Gruppe stieg zum Bilanzstichtag 2015 um 26,8% auf EUR 355,3 Mio (Ende 2014: EUR 280,3 Mio). Ursache für diesen Anstieg war unter anderem die Emission eines neuen Schuldscheindarlehens im Mai 2015. Zu Jahresende 2015 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 190,9 Mio zur Verfügung (Ende 2014: EUR 198,5 Mio).
*) Definitions- und Berechnungsdetails siehe Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe im Konzern-Lagebericht (Kapitel 16).
8) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.
Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2015 waren die kontinuierliche Erhöhung von Produktion und Absatz höherwertiger Faserprodukte, die Erschließung sowie der Ausbau der Marktpräsenz in attraktiven Anwendungsgebieten und die weitere Optimierung der Produktionsabläufe. Dank guter Nachfrage nach Lenzing Fasern konnte das gesamte Jahr hinweg eine sehr hohe Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion erzielt werden.
Die Umsatzerlöse des Segments Fibers stiegen 2015 auf EUR 1.924,7 Mio, ein Zuwachs von 9,6% gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 1.755,6 Mio (nur externe Umsatzerlöse). Das Segmentergebnis (EBITDA) verbesserte sich auf EUR 286,5 Mio um 28,4% (nach EUR 223,2 Mio). Das Segment-EBIT stieg im Geschäftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 98,5 Mio um 56,3% auf EUR 154,0 Mio.
Vom reinen Faserumsatz von EUR 1.730,9 Mio entfielen 70% auf den textilen Bereich, 30% auf Nonwovens-Anwendungen. Wichtigste Absatzregion der Lenzing Gruppe ist Asien, mit einem Anteil am gesamten Faserumsatz von 63%.
Die Lenzing Gruppe verfolgt zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsfelder eine konsequent kundenorientierte Spezialitätenstrategie. Mit diesem Ansatz wurden auch 2015 beachtliche Fortschritte in bestehenden Anwendungsbereichen erzielt sowie neue Geschäftsfelder erschlossen. Dadurch konnte Lenzing in einem kompetitiven Marktumfeld seine führende Marktposition absichern.
Im Bereich Apparel (Bekleidung), dem umsatzstärksten Bereich der Lenzing Gruppe, erhöhte sich im Berichtsjahr das Spezialitätengeschäft wieder deutlich, was primär auf den gesteigerten Einsatz von TENCEL® Fasern zurückzuführen war. Entscheidend waren intensivierte Vermarktungsaktivitäten und die klare Orientierung an den Kundenbedürfnissen.
Bei der Vermarktung im Apparel-Bereich fokussiert die Lenzing Gruppe auf die drei Subsegmente Denim (Jeans), Innerwear (Unter- und Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) sowie Outerwear (Sportswear, Hemden, Kleider etc.). Diese global ausgerichteten Bereiche werden aus jenen Regionen geleitet, die für die entsprechende Produktgruppe am bedeutendsten sind.
Im Denim-Bereich verzeichnete TENCEL® im Berichtsjahr substanzielle Zugewinne. Der Anteil der Denim-Hersteller, die TENCEL® in ihrer Kollektion führen, stieg auch 2015 weiter an. TENCEL® Fasern erfreuen sich in diesem Bereich stetig steigender Beliebtheit, vor allem weil sie den Tragekomfort verbessern und einen Beitrag zur umweltfreundlichen Produktion von Denim-Produkten leisten.
Im Bereich Innerwear erreichte die Spezialfaser MicroModal® aufgrund ihrer besonderen Weichheit immer höhere Akzeptanz im sensiblen hautnahen Anwendungsbereich (Lingerie, Wäsche, Socken, Schlafanzüge). Beim Outerwear-Geschäft konnten neue Kunden in den Bereichen Arbeitsbekleidung und Hemden für TENCEL® Fasern gewonnen werden.
Immer mehr Sportartikelhersteller bieten Sport- und Funktionskleidung mit Mischungen aus TENCEL® und Wolle an. Vor allem die am Markt neu eingeführte Microfaser-Variante von TENCEL® A100 eröffnet aussichtsreiche Chancen für Anwendungen in diesen Segmenten.
Darüber hinaus wurde ein Veredelungsprozess entwickelt, mit dem Gestricke glatt und sanft werden und ihre Optik auch nach mehrmaligem Waschen und Tragen behalten.
Im Bereich Home & Interiors verzeichnete das Geschäft mit Spezialfasern einen deutlichen Anstieg. Gute Fortschritte erreichte Lenzing im Geschäftsfeld Bettwäsche, wo im Berichtsjahr unter anderem TENCEL® MICRO in den Regionen USA, China und Südostasien verstärkt vermarktet und abgesetzt wurde. Bei Badprodukten – Handtücher und Badematten – aus
Lenzing Modal® und TENCEL® wurden insbesondere bei US-Einzelhandelsketten Absatzerfolge erzielt.
Bei den technischen Textilanwendungen sorgte Lenzing mit der Präsentation des botanischen Schuh-Konzepts für Aufmerksamkeit. Der "Botanic Shoe" sieht den Einsatz von TENCEL® Fasern für unterschiedliche Komponenten des Schuhs vor. Durch Eigeninitiative, aber auch durch starkes Entwicklungsinteresse von Schuhherstellern wurden bereits zahlreiche Komponenten entwickelt, die in kommerziellen Produkten zum Einsatz kommen. Ziel ist es, einen Schuh auf den Markt zu bringen, der in allen Komponenten TENCEL® enthält.
Auch im Geschäftsjahr 2015 wies das Nonwovens-Geschäft wieder attraktive Wachstumsraten auf, die über jenen des Gesamtmarktes für holzbasierten Cellulosefasern lagen.
Vor allem TENCEL® Fasern erfreuten sich einer steigenden Nachfrage. Aufgrund ihrer hohen Nassfestigkeit, Hautfreundlichkeit und Geruchsneutralität eignen sich TENCEL® Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltfreundliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern.
Mit TENCEL® als Kurzschnitt-Type ("Shortcut") bietet Lenzing zudem den Grundstoff für Hygieneartikel (v.a. Wisch- und Pflegetücher) an, die problemlos über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Flushability" wird für die Nonwovens-Industrie immer wichtiger.
Im kosmetischen Bereich erfreuten sich die pflegenden Gesichtsmasken TENCEL® Skin wachsender Nachfrage, vor allem im asiatischen Raum. Diese Entwicklung wird auf allen Kontinenten intensiv weiter verfolgt werden.
Im Geschäftsjahr 2015 wurden die regionalen Kundendienst-Teams des Global Technical Customer Service (GTCS) gestärkt und damit die Kundennähe der Lenzing Gruppe weiter erhöht. In Asien wurde die Präsenz der Lenzing Gruppe mit einem neuen Customer Service Center in Hongkong erhöht. Das Hauptaugenmerk des neuen Lenzing Customer Service Centers liegt in den Bereichen technische Beratung, Schulung und Ausbildung, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement und Gewebezertifizierung für das Lizenzprogramm für Fasermarken von Lenzing.
Der Funktionsbereich Pulp Operations (Zellstoff) versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff. Dieser ist der wichtigste Einsatzstoff für die Erzeugung unserer botanischen Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Die Lenzing Gruppe betreibt an den Standorten Lenzing (Oberösterreich) und Paskov (Tschechien) Zellstoffwerke. An beiden Standorten wird eine hohe Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Zellstoffproduktion sichergestellt.
Die gesamte Zellstoffproduktionsmenge der Lenzing Gruppe belief sich 2015 auf 560.000 Tonnen9 . Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff erfuhr mit Beginn 2014 im Zuge eines schwachen Viscosefasermarktes einen permanenten Preisverfall, welcher sich bis zum Ende des ersten Quartals 2015 fortsetzte. Ab dem zweiten Quartal 2015 erfolgte mit der wiedererstarkten Nachfrage nach Viscosefasern ein Anstieg des Faserzellstoffpreises. Der durchschnittliche Marktpreis für Faserzellstoff betrug im Geschäftsjahr 2015 USD 845/Tonne (2014: USD 839/ Tonne; 2013: USD 892/Tonne).
Das Holzangebot stieg 2015 aufgrund außerordentlicher Wetterlagen stark an. Der milde Winter verringerte den Bedarf an Brennholz in ganz Mitteleuropa, eine Reihe von Wetterkapriolen führte in Mitteleuropa zu erheblichen Waldschäden, großen Zusatzmengen und niedrigeren Preisen bei Nadelholz.
Der Lenzing Holzeinkauf reduzierte 2015 die Fernimporte für das Werk Paskov deutlich und unterstützte die Stammlieferanten in Tschechien und der Slowakei durch erhöhte Abnahme von "Käferholz".
Die Versorgung mit Buchenholz für das Werk Lenzing war weniger von Überangebot geprägt, da die Forste der Aufarbeitung des käferbefallenen Fichtenholzes Vorrang einräumten. Trotzdem gelang es, das Lager im November zu füllen und damit die entsprechende Wintervorsorge zu treffen.
Das eingesetzte Holz stammt zur Gänze entweder aus PEFC- oder FSC-zertifizierten bzw. kontrollierten Quellen10. Umstrittene Holzquellen können dadurch sicher ausgeschlossen werden.
Der Bereich Co-Products vertreibt jene Nebenprodukte, die bei der Faser- und Zellstoffproduktion anfallen. Im Einklang mit dem Unternehmensleitbild versteht sich Lenzing als Bio-Raffinerie, in der CO2 und Sonnenlicht zu Hochleistungsmaterialien verwandelt werden. Im Laufe dieses Prozesses werden die hochwertigen Kuppelprodukte ("Co-Products") Essigsäure, Furfural, Natriumsulfat und Soda erzeugt. Sie werden an Abnehmer in der Lebens- und Futtermittelindustrie sowie der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie verkauft.
Im Geschäftsjahr 2015 wurden bei Essigsäure, Furfural und Soda Ergebnissteigerungen erzielt. Das Geschäft mit Natriumsulfat war vom Preisrückgang an den asiatischen Standorten
belastet.
Die Chemikalienpreise stiegen 2015 weltweit leicht an. Hauptverantwortlich dafür waren in Europa die Euro-Schwäche im Vergleich zum USD sowie die gestiegene Angebotsmacht der Lieferanten. In Asien sorgten vor allem Stillstände von Produktionsanlagen und die daraus resultierenden Angebotsverknappungen für höhere Preise.
Natronlauge ist ein wichtiges Vorprodukt für die Viscosefaserproduktion und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2015 stieg der Preis für Natronlauge in Europa und in Asien und blieb in der zweiten Jahreshälfte auf hohem Niveau.
Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Eigenproduktion von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure für die Viscosefaserproduktion.
Der in der zweiten Jahreshälfte 2014 begonnene Preisanstieg bei Schwefel setzte sich bis zum Ende des ersten Quartals 2015 fort. Ab dem zweiten Quartal 2015 war der Preis wieder rückläufig und die Preisvolatilität ging deutlich zurück. Haupttreiber für beide Entwicklungen war eine Änderung der Regelungen für Importzölle der chinesischen Regierung. Die Schwefelpreise in Europa entwickelten sich seitwärts.
Der Bereich Energy sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstätten der Lenzing Gruppe weltweit. Der sorgsame Umgang mit Energie hat in der Lenzing Gruppe aus ökonomischen und ökologischen Gründen lange Tradition. Da die Zellstoff- und Faserproduktion ein sehr energieintensiver Prozess ist, kommt dem Bereich Energy eine zentrale Rolle bei der Kostenoptimierung und Sicherstellung der Produktion zu.
Der europäische Strommarkt war im Jahr 2015 weiterhin von sinkenden Spot- und Terminmarktpreisen gekennzeichnet. Auch beim Erdgas-Spotpreis in Europa gab es im Berichtsjahr teilweise erhebliche Abschläge. Die Lenzing Gruppe beschafft die Erdgas- und Stromzukäufe gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über
Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt beschafft wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf das Unternehmen.
Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen 2015 weitgehend im Normalbetrieb mit sehr niedrigen Stillstandszeiten.
Am Standort Lenzing sind erneuerbare Brennstoffe dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle. Deren Anteil am gesamten Energieverbrauch lag im Geschäftsjahr 2015 bei 82,9%.
Im Berichtsjahr wurden laufend Projekte zur Verbesserung der Energieversorgung und Energieeffizienz umgesetzt. Der Energieverbrauch wurde dabei merklich gesenkt und somit der erhöhte Energieverbrauch durch die neue TENCEL® Faseranlage weitgehend kompensiert.
In Heiligenkreuz wurden im Berichtsjahr bei drei Kesselanlagen energetische Optimierungen vorgenommen. So wurden die Prozesswärmeversorgung und die Spitzenlastabdeckung des Produktionsbetriebes auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Am Standort Paskov konnte durch weitere Optimierungsarbeiten der Erdgaseinsatz zur Gänze durch das in der eigenen Abwasserreinigungsanlage entstehende Biogas substituiert werden. Somit kommen an diesem Standort während des Normalbetriebes keine fossilen Brennstoffe mehr zum Einsatz.
Am Standort Purwakarta wurde die Eigenstromerzeugung durch den optimierten Anlagenbetrieb weiter auf hohem Niveau gehalten und so dem erhöhten Strompreis des staatsnahen Energieversorgers entgegengewirkt.
In Nanjing wurden Energieeinsparungsprojekte umgesetzt und der spezifische Dampf- und Stromverbrauch im Berichtszeitraum konnte weiter gesenkt werden.
Unter dem Stichwort "Operational Excellence" (OPEX) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 ein gruppenweites Programm zur fortlaufenden Optimierung innerbetrieblicher Prozesse ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen.
Ein Kernelement von OPEX ist das strukturierte Programm zur kontinuierlichen Verbesserung auf allen Unternehmensebenen: das sogenannte "World Class Operations Management" (WCOM). Dieses wurde 2015 auf weitere Produktionsbereiche ausgerollt und läuft nunmehr an allen Produktionsstandorten. Die wichtigsten Themenbereiche von WCOM sind Sicherheit, Qualität und Effizienz. Ein zentraler Programmpunkt ist hierbei das Lernen voneinander, innerhalb der Lenzing Gruppe. Diesbezüglich wurden erste Schritte mit einer Cross-Learning-Plattform gestartet, die 2016 bei allen Produktionsstandorten eingeführt wird. 2016 wird das WCOM-Programm außerdem auf die Bereiche Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, Qualitätsmanagement und Human Resources ausgeweitet.
Für die Viscosefaser-Produktionsstandorte wurde 2015 das Quality Consistency Programm (QCP) ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist eine stabilere Produktqualität durch verbesserte Prozessführung. Hierfür arbeiten standortübergreifende Teams an der Optimierung aller Prozessschritte und lernen intensiv mit- und voneinander.
Die 2014 begonnene strategische Neustrukturierung des Segments Lenzing Technik wurde im Geschäftsjahr 2015 weiter vorangetrieben. Eine Reihe von Dienstleistungen und die mit deren Erstellung beschäftigten Mitarbeiter wurden in die Lenzing AG eingegliedert. Die Geschäftsbereiche Mechatronik, Automation und Robotik sowie Blechtechnik wurden verkauft.
Lenzing Technik konzentriert sich daher nun auf die Geschäftsfelder Filtrations- und Separationstechnik, Zellstofftechnologie sowie Mechanische Fertigung und Industrieservice. Diese Geschäftsfelder realisierten für den Lenzing Konzern und für externe Kunden Projekte und Dienstleistungen auf globaler Basis.
Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete die Lenzing Technik strukturbedingt sowie aufgrund der niedrigen Investitionen innerhalb und außerhalb der Lenzing Gruppe einen entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Umsatzerlöse der Lenzing Technik des Jahres 2015 beliefen sich auf EUR 70,6 Mio nach EUR 90,8 Mio im Jahr 2014. Davon entfielen EUR 29,6 Mio auf Umsatzerlöse mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 43,6 Mio im Jahr 2014). Das EBITDA nach Segmentberichterstattung betrug EUR 0,07 Mio nach EUR 3,1 Mio im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik sank zum 31.12.2015 inklusive Lehrlinge auf 294 Mitarbeiter/innen (Ende 2014: 646). Dies war bedingt durch den Verkauf der Bereiche Mechatronik, Automation und Robotik sowie der Blechtechnik, und die durch die Umstrukturierung verbundene Eingliederung von Mitarbeitern in die Lenzing AG. Der Einsatz von Leiharbeitskräften wurde darüber hinaus stark reduziert.
Im Bereich Filtrations- und Separationstechnik wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die starke Marktposition weiter gefestigt und erfolgreich das weltweite Vertriebsnetz ausgebaut. Neue Anwendungen der Produkte, wie z.B. in der Erdöl-, Zucker- oder Zellstoffindustrie, unterstreichen das Potenzial dieses Geschäftsfeldes.
Der Geschäftsbereich Zellstofftechnologie, das Zellstoffkompetenzzentrum für die Lenzing Gruppe, bietet Leistungen für die globale Zellstoffindustrie an und realisiert Projekte für die konzerneigenen Zellstoffwerke.
Der Bereich Mechanische Fertigung und Industrieservice wurde durch Restrukturierungen und Re-Positionierungen an die gegebenen Erfordernisse am Markt angepasst. Als Ergebnis wurde die Organisationsstruktur verschlankt und die Effizienz der Fertigung erhöht.
Mechanische Fertigung und Industrieservice ist Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen. Im Geschäftsjahr 2015 lag der Vertriebsfokus auf dem externen Markt. In der Lenzing Gruppe trug dieses Geschäftsfeld maßgeblich zum erfolgreichen Neubau der Lenzing Modal® Faserproduktionslinie am Standort Lenzing bei.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.
Die Erholung der Viscosefaserpreise hat sich im 4. Quartal 2015, ausgehend von China, wieder gegenläufig entwickelt und deshalb werden die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten bei Viscosefaser, in Verbindung mit den niedrigen Preisniveaus für Polyester und Baumwolle, als das höchste Risiko für die Faserpreisentwicklung gesehen.
Die Zellstoffversorgung gilt weiterhin als ausreichend gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.
Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.
Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken US-Dollar bzw. chinesischen Yuan gegenüber dem Euro. Liquiditätsrisiken werden für 2016 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung sowie des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.
In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial darstellen können, gab es auch im Geschäftsjahr 2015 keine wesentlichen Schadensfälle.
Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und
konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.
Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:
Risikoanalyse (nach COSO®11 Framework)
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt.
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (http://www.lenzing.com/en/investors/corporate-governance/evaluation.html) hinterlegt.
Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Konzernbilanz bzw. der Konzern-GuV nicht abgebildet sind.
Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.
Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in vier Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der vor allem durch die erstmals volle Jahresproduktion von TENCEL® Fasern am Standort Lenzing weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.
Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Das Substitutionsrisiko für Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als etwas entschärfter gesehen.
Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch
ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Als weltweit führender Hersteller von botanischen Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.
Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Cellulosefasern – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Zur Herstellung seiner Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.
Deshalb verfolgt Lenzing bei Zellstoff und Energie die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Außerdem werden Preisschwankungen durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.
Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.
Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.
Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.
Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.
Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.
Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Lenzing AG sind im Konzern zu 38,2% variabel verzinst.
Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.
Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.
Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als gering eingestuft.
Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzernbilanz und Konzern-GuV.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.
Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Controlling für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.
Lenzing verfügt über ein Internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.
Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.
Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich dafür, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei vom Team Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen im Team Corporate Consolidation.
Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.
Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.
Der Bereich Global Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.
Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.
Die Abteilung Legal Management & Group Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.
Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrats, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet per 31.12.2015 direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich
und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.
Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken außerhalb der Konzernbilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaften verfügen über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.
Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Konzerns im Geschäftsjahr 2016 gefährden könnten.
Der Anspruch, Innovationsführer der Branche zu sein, ist zentraler Teil der Strategie der Lenzing Gruppe. Durch seine gezielten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) ist Lenzing seit Jahrzehnten Vorreiter für eine ökologisch verantwortliche und gleichzeitig profitable Cellulosefaserproduktion.
Lenzing deckt mit seiner F&E die gesamte Wertschöpfungskette ab, beginnend beim Rohstoff Holz über Fasern bis hin zu unterschiedlichsten Anwendungen in den Bereichen Bekleidung, Nonwovens, technische Textilien und Chemikalien. Zahlreiche Innovationen werden laufend gemeinsam mit Kunden sowie mit Partnern und externen Forschungsinstituten oder Universitäten entwickelt.
Die F&E-Aktivitäten sind am Standort Lenzing in der zentralen Abteilung "Innovation and Strategic R&D" gebündelt, welche direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die zentrale Forschung ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst oder Sales eng vernetzt.
Per Ende 2015 forschte in Lenzing ein Expertenteam von rund 170 Mitarbeiter/innen. Die Leistung der F&E zeigt sich in den rund 1.500 Patentanmeldungen (aus 250 Patentfamilien), die die Lenzing AG weltweit in 63 Ländern hält.
Im Geschäftsjahr 2015 betrugen die Ausgaben für F&E, berechnet nach Frascati, EUR 29,8 Mio (nach EUR 20,6 Mio im Jahr 2014). Sowohl absolut als auch anteilig am Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Um die Innovationsführerschaft in der Cellulosefaserproduktion langfristig abzusichern und auszubauen, wird Lenzing diese Ausgaben in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen.
Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung) an den Zellstoff-Produktionsstandorten Paskov und Lenzing. Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Ausbeute des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Co-Produkte gearbeitet (Stichwort "Bio-Raffinerie").
Bei der Fasertechnologie stand die Weiterentwicklung der gesamten TENCEL® Technologie im Vordergrund. Der Produktionsprozess wurde weiter verbessert.
Im Bereich Nonwovens wurden spezielle Verfahren zur Vliesherstellung getestet und entwickelt. Dazu gehören Nasslegeverfahren oder der Einsatz von speziellen Kurzschnittfasern. Zudem wurden, etwa für Wischtücher, mehrere neue TENCEL® Spezialfasern entwickelt.
Im Berichtsjahr arbeitete "Innovation and Strategic R&D" intensiv an der Entwicklung der neuen Strategie sCore TEN mit. In den kommenden Jahren wird der Fokus der F&E-Aktivitäten vor allem auf der Umsetzung von sCore TEN liegen. Wesentliche Treiber für Innovationen sind dabei Qualitäts- und Technologieführerschaft, Kundenbedürfnisse und Nachhaltigkeit. Die systematische Betrachtung des Themas Nachhaltigkeit beginnt für die F&E schon bevor der Rohstoff das Werkstor erreicht und erfordert einen gesamtheitlichen Ansatz.
Nachhaltigkeit ist für Lenzing ein Grundwert in der strategischen Unternehmensführung und gleichzeitig ein wichtiger Differenzierungsfaktor für die Marke Lenzing. Nachhaltiges Denken und Handeln ist die Basis für Innovationen und damit richtungsweisend für den zukünftigen Erfolg der Lenzing Gruppe. Dabei räumt Lenzing wirtschaftlichem Handeln den gleichen Stellenwert ein wie sozialer Ausgewogenheit und der Sicherung einer ökologischen Lebensgrundlage.
Der Nachhaltigkeitsgedanke ist ein fest verankerter Grundwert im Unternehmensleitbild der Lenzing Gruppe:
Nachhaltiges Wirtschaften ist bei Lenzing bereits durch die Rohstoffbasis bedingt und wird im gesamten Konzern auf jeder Stufe des Cellulosekreislaufes gelebt. Als global agierendes Unternehmen setzt sich Lenzing konsequent für nachhaltige und transparente Lieferketten entlang der textilen und Nonwovens-Wertschöpfungskette ein. Dementsprechend arbeitet Lenzing eng mit allen Stakeholdern zusammen und begegnet damit den wachsenden Ansprüchen der Konsument/innen bezüglich Nachhaltigkeit und Qualität.
Der hohe Nachhaltigkeitsanspruch der Lenzing Gruppe ist integraler Bestandteil der neuen Konzernstrategie sCore TEN und von zentraler Bedeutung für die Umsetzung strategischer Maßnahmen. Daher arbeitet Lenzing derzeit auch an einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie, die zukünftige Megatrends und Anforderungen der Stakeholder berücksichtigt. Diese aktualisierte Nachhaltigkeitsstrategie wird Nachhaltigkeitsziele und konkrete Umsetzungsmaßnahmen definieren.
Die Lenzing Gruppe ist global tätig. Prinzipien wie Toleranz, Offenheit und Respekt gegenüber allen Menschen ungeachtet ihrer Herkunft gelten für Lenzing überall gleichermaßen.
Im Berichtsjahr wurden zentrale Werte der Lenzing Gruppe, wie Vielfalt und Wertschätzung für verschiedene Länder und Nationalitäten, verstärkt sichtbar gemacht. Themen der Mitarbeiter wurden über die verschiedenen Mitarbeitermedien kommuniziert und im Rahmen von Aktionstagen, wie beispielsweise zum Indonesischen Nationalfeiertag oder der "United Nations Week", gelebt.
Lenzing Fasern sind ein unverzichtbarer Einsatzfaktor in der Textilproduktion, dem Gesundheitswesen sowie dem Hygiene- und Körperpflegebereich. Es ist ein ausdrückliches Ziel der Lenzing Gruppe, zu einer möglichst umweltschonenden Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Endprodukt beizutragen.
Galt die Viscosefaserproduktion in der Vergangenheit noch als umweltbelastend und ressourcenintensiv, so konnte Lenzing in den vergangenen Jahrzehnten beweisen, dass die Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern auch nachhaltig möglich ist. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert setzt Lenzing durch stetige Prozessverbesserungen, die Schließung von Chemikalienkreisläufen und modernste Abwasser- und Abluftbehandlung internationale Standards in der umweltfreundlichen Produktion von Cellulosefasern. Zudem hat sich Lenzing zu einer strikten Einkaufspolitik für Holz und Zellstoff verpflichtet, die sicherstellt, dass kein Holz aus kritischen Quellen zur Zellstoff- und Faserherstellung verwendet wird.
Mit der Aufstellung von konzernweit gültigen Umweltstandards verpflichtete sich die Lenzing Gruppe freiwillig zur Einhaltung bestimmter Umweltkriterien. Die Basis dafür bildete die Orientierung an den strengen Richtlinien verschiedener internationaler Standards, wie beispielsweise dem EU Ecolabel.
Policy für Holz und Zellstoff
Die Beschaffung von Holz und Zellstoff in der richtigen Qualität und Menge für alle Zellstoffund Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes. Um auch in der Beschaffungspolitik den Grundsätzen der Nachhaltigkeit zu entsprechen, hat sich die Lenzing Gruppe eine klar definierte, konzernweite "Policy für Holz und Zellstoff" auferlegt, die im Berichtsjahr 2015 aktualisiert wurde.
Die "Policy für Holz und Zellstoff" der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, Holz und Zellstoff ausschließlich aus nicht umstrittenen Quellen zu beziehen. Darüber hinaus werden Lieferanten mit anerkannten Forstzertifizierungs-Programmen bevorzugt.
Umstrittene Quellen sind solche, deren Holz:
Regelmäßige Risikoeinschätzungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstbewirtschaftung durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung der Policy.
Sollte Lenzing die Herkunft von Holz oder Zellstoff aus umstrittenen Quellen bekannt werden, wird der betreffende Lieferant unter Berücksichtigung einer angemessenen Vorbereitungszeit aus der Lieferkette entfernt.
Lenzing strebt langfristige Partnerschaften mit seinen Holz- und Zellstofflieferanten an und ist bemüht, das Geschäft persönlich bzw. direkt mit den Waldeigentümern bzw. Zellstoffproduzenten abzuwickeln.
Lenzing war weltweit der erste Fasererzeuger, der 2002 mit dem Europäischen Umweltzeichen (EU Ecolabel) ausgezeichnet wurde. Aufgrund der strengen Vergabekriterien, verbunden mit einem hohen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit, ist das EU Ecolabel seither eine wichtige Benchmark für die Lenzing Gruppe.
Im Berichtsjahr wurde auf Basis der neuen, noch strengeren Vergabekriterien mit dem Standort Grimsby (GB) eine weitere Produktionsstätte der Lenzing Gruppe mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet.
Das US-Landwirtschaftsministerium (United States Department for Agriculture, USDA) vergibt zur Förderung von umweltfreundlichen Produkten das Certified Biobased Product Label. Nach bestandenem Zertifizierungsprozess dürfen seit 2015 alle Fasertypen von Lenzing Modal® und TENCEL® das USDA Biobased Product Label tragen. Damit sind Lenzing Fasern in den USA für Konsument/innen und öffentliche Beschaffungsstellen als biobasierte und umweltfreundliche Produkte gekennzeichnet.
Im Mai 2015 wurden zwei Produkte der Lenzing Gruppe mit Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Eigens entwickelte Schnürsenkel aus 100% TENCEL® wurden mit der CSR-Newcomer-Trophäe von TRIGOS – dem bekanntesten Nachhaltigkeitspreis Österreichs – ausgezeichnet. Prämiert wurden die hervorragende Ökobilanz und die vollkommene Kompostierbarkeit der TENCEL® Schnürsenkel, bei gleichzeitig höchster Produktleistung. Außerdem erhielt Lenzing für die spinngefärbte Cellulosefaser Lenzing Modal® COLOR den renommierten Umweltpreis ENERGY GLOBE Award Austria in der Kategorie Erde. Entscheidend war, dass diese Lenzing Fasern aus Buchenholz die hohe Umweltbelastung beim Färben von Textilien um bis zu 80% reduzieren.
Lenzing trägt als Arbeitgeber, Kapitalnehmer, Kunde und Lieferant sowie als aktiver Gestalter globaler Wertschöpfungsketten eine große Verantwortung, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Im Berichtsjahr hat Lenzing nach zwei sehr schwierigen Jahren bewiesen, selbst längere Krisenphasen zu bewältigen, ohne die Substanz des Unternehmens und seiner Stakeholder zu gefährden. Mittels rechtzeitig eingeleiteter Maßnahmen sicherte Lenzing seine wirtschaftliche Basis ab und schaffte damit die Voraussetzungen, auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner zu sein.
Die Lenzing Gruppe kam trotz des extrem angespannten Marktumfelds stets allen finanziellen Verpflichtungen pünktlich nach und verfolgte eine stetige Dividendenpolitik. Die anhaltend hohe Eigenkapitalquote der Lenzing Gruppe belegt die wirtschaftliche Kraft und die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.
Lenzing ist sich als Technologieführer seiner Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bewusst. Vor allem bezüglich der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Produkte in der Textil- und Nonwovens-Industrie versteht sich Lenzing als Impulsgeber für innovative Lösungen. Dazu orientiert sich die Lenzing Gruppe sehr eng an den Kundenbedürfnissen und arbeitet im Rahmen ihrer Push-Pull-Marktstrategie intensiv mit allen Partnern der gesamten Wertschöpfungskette zusammen.
So engagiert sich Lenzing gemeinsam mit Institutionen aus Industrie, Handel und Politik sowie mit NGOs für die Entwicklung globaler Nachhaltigkeitsstandards. Als aktives Mitglied der Sustainable Apparel Coalition (SAC) war Lenzing intensiv an der Entwicklung des globalen Standards Higg Index beteiligt. Dieser Index ermöglicht eine standardisierte Beurteilung der Nachhaltigkeit von Textilprodukten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus beteiligte sich Lenzing im Rahmen der SAC an verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten, wie z.B. der Entwicklung von Recycling-Technologien für Bekleidung.
Als führendes Unternehmen im Bereich Zellstoff und botanischen Cellulosefasern trägt Lenzing außerdem eine besondere Verantwortung bei der Beschaffung von Holz und Zellstoff. In diesem Zusammenhang arbeitet Lenzing gemeinsam mit der kanadischen Non-Profit-Organisation Canopy sowie mit führenden Marken und Händlern an einem Zertifizierungsprozess namens "Man Made Cellulosic Fibre Solution Pathway". Dieser soll sicherstellen, dass nur jene Produkte aus Cellulosefasern in den beteiligten Verkaufsstellen vertrieben werden, die eine transparente und unbedenkliche Lieferkette aufweisen. Damit sollen Produkte ausgesondert werden, die möglicherweise aus Holz bzw. Zellstoff aus Urwäldern oder gefährdeten Wäldern hergestellt wurden.
Seit 2005 werden einmal jährlich ca. 60 österreichische Unternehmen mit Börsennotierung anhand von rund 100 Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. Die besten Unternehmen werden für ein Jahr in den VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) aufgenommen. Lenzing wurde im Berichtsjahr zum zehnten Mal in Folge in den VÖNIX-Index aufgenommen und wurde dafür neben acht anderen Unternehmen als "All Time Index Member" geehrt.
Zertifizierungen beleuchten den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Dies gibt Geschäftspartnern und Kunden die Gewissheit, dass Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden.
| ISO 9001 | ISO 14001 | OHSAS 18001 | |
|---|---|---|---|
| Lenzing (Österreich) | |||
| Heiligenkreuz (Österreich) | |||
| Grimsby (Großbritannien) | |||
| Mobile (USA) | |||
| Purwakarta (Indonesien) | |||
| Nanjing (China) | |||
| Paskov (Tschechische Republik) |
Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing Gruppe fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von globalen und regionalen Personalentwicklungsangeboten.
Nach einem marktbedingt schwierigen Arbeitsumfeld, das von Einsparungen und rückläufigen Geschäftsergebnissen geprägt war, brachte das Geschäftsjahr 2015 deutliche Ergebnisverbesserungen und damit einen positiven Motivationsschub. Dazu trug im Berichtsjahr des Weiteren das Strategiefindungsprojekt für sCore TEN bei. In diesem Projekt kooperierten Teams aus allen Lenzing Standorten hierarchie- und abteilungsübergreifend erfolgreich an der neuen strategischen Ausrichtung der Lenzing Gruppe.
Im Rahmen der Strategiefindung wurde auch eine globale Mitarbeiter/innenbefragung zu Schwerpunktthemen der Arbeitgebermarke Lenzing® durchgeführt ("Employer Branding"), um die Erwartungsbasis der Mitarbeiter/innen aller Standorte gegenüber ihrem Arbeitgeber besser zu verstehen. Die Resultate der Umfrage wurden anschließend in Fokusgruppen qualitativ im lokalen Kulturkontext vertieft. Führungskräfte und HR-Teams tragen nun zur weiteren Bearbeitung der Themen bei.
Die Ergebnisse aus dieser Mitarbeiter/innenbefragung zur Unternehmenskultur werden in die neue Strategie sCore TEN eingearbeitet. Dadurch erhalten Respekt, Vielfalt, professionelle Zusammenarbeit, Stolz auf exzellente Leistungen sowie eine gemeinsame Wertebasis bereits in der Umsetzung von sCore TEN einen prominenten Platz. Insbesondere die Verankerung des neuen Führungsleitbildes, das neben der Umsetzung der Strategie Priorität hat, ist für Lenzing über das Berichtsjahr 2015 hinaus ein Schwerpunktthema.
Die 2014 eingeführte Konferenzreihe "Management Time Out" war auch im Berichtsjahr 2015 wieder eine wichtige Plattform für den gemeinsamen Austausch und zur Ausrichtung des Top-Managements rund um die Themen Strategie, Führung, Kultur und Veränderung. Ziel von "Management Time Out" war es, sich auf oberster Führungsebene abzustimmen, ein gemeinsames Verständnis und Bewusstsein für Mitverantwortung zu erarbeiten und dies alles entsprechend in die Organisation weiterzutragen. Die Konferenz fand quartalsmäßig statt und umfasste über 50 Teilnehmer aus den verschiedenen globalen Standorten der Lenzing Gruppe.
Das ebenfalls 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit knapp 30 Teilnehmern aus Asien, USA und Europa, wurde erfolgreich weitergeführt. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit. Der erste Zyklus von Springboard schließt im März 2016 ab, weitere Gruppen sind in den Folgejahren geplant. Seit Juni 2015 besuchten auch einige Springboard-Teilnehmer die Management Time Out-Meetings.
Das Mitarbeiter/innengespräch ist ein wichtiges Führungsinstrument, das schon bisher eingesetzt wurde und künftig jährlich auf breiterer Basis durchgeführt werden soll. Abgeleitet von der Strategie und den Abteilungszielen werden für den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin Leistungsziele vereinbart, Führungs- und Verhaltensweisen im Kontext der neuen Strategie thematisiert sowie der Entwicklungsbedarf für den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin definiert. Des Weiteren werden eine Reflexion und Einschätzung der Leistung vorgenommen sowie Ziele und Maßnahmen für das kommende Jahr festgelegt. Im Berichtsjahr wurde dazu ein globaler Prozess definiert, um die Leistungs- und Feedbackkultur im Unternehmen weiter zu stärken.
Für Lenzing als Expertenorganisation sind der Schutz und die gezielte interne Weitergabe von Know-how erfolgskritisch. Um das Teilen von Wissen im Sinne einer lernenden Organisation voranzutreiben, wurden Pilotprojekte zum Thema "Know-how-Transfer" gestartet. Konkrete Anlassfälle waren zum Beispiel das geplante Ausscheiden eines Mitarbeiters bei Pensionierung, die Übergabe von Vorgängern auf Nachfolger oder auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen. Dafür wurde ein strukturierter Prozess definiert, im Zuge dessen die Übergabegespräche von einem Moderator begleitet werden. Dadurch kann auch das meist wenig dokumentierte implizite Erfahrungswissen weitergegeben werden.
Um die Kompetenz im Vertrieb noch weiter auszubauen, wurden im Berichtsjahr Konzepte für eine neue "Commercial Academy" entwickelt. Dadurch werden die Kompetenzen im Verkauf, das generelle Geschäftsverständnis, Produkt-Know-how, Wertbeiträge in der Wertschöpfungskette sowie rechtliches Wissen vertieft. Der Start des ersten Programmdurchlaufs ist für Frühling 2016 geplant.
Zusätzlich zu den globalen Personalentwicklungsinitiativen findet in den Regionen eine Vielzahl an Programmen und Maßnahmen im Sinne von Personalentwicklung sowie Fach- und Lehrlingsausbildung statt.
Per 31. Dezember 2015 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.127 Mitarbeiter/innen (nach 6.356 Ende 2014), davon 182 Lehrlinge. Der Rückgang um 3,6% entstand hauptsächlich durch den Verkauf von Unternehmensteilen.
Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2015 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik sowie BZL-Bildungszentrum GmbH insgesamt 2.662 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.739 per Ende 2014), davon 166 Lehrlinge (Ende 2014: 173). Zusätzlich befanden sich im Berichtsjahr an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (GB) 16 Lehrlinge in Ausbildung.
*) inkl. Lehrlinge, ohne Leiharbeiter, nach Kopfzahl
Das Corporate Center "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.
Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren.
Im Berichtsjahr wurde zu diesem Zweck das Programm "Lenzing Heartbeat" gestartet. Es entstand im Rahmen der Strategieentwicklung von sCore TEN und strebt die Förderung der Sicherheitskultur in der Lenzing Gruppe an. In der ersten Phase wurde anhand eines gruppenweiten Umfrage- und Analyseprozesses die Ausgangssituation analysiert. Hierzu wurden Interviews mit globalen Führungskräften und regionalen Management-Teams geführt sowie Anlagen, Systeme und Prozesse untersucht. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme wurden die Top-10-Sicherheitsrisiken innerhalb der Lenzing Gruppe identifiziert und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zur Sicherheitssteigerung herausgearbeitet.
Nach einem Anstieg im Geschäftsjahr 2014 konnte die Unfallrate 2015 wieder reduziert werden. Die Produktionsstandorte Grimsby (GB) und Mobile (USA) blieben im Berichtsjahr unfallfrei, während am Standort Nanjing (China) die Zahl der Unfälle rückläufig war.
Die Lenzing Gruppe verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung und ausgewogene Ernährung in den Betriebsküchen bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Veranstaltungen.
Beispielsweise lieferte das in Mobile (USA) initiierte Programm "iHealthy Wellness" 2015 erste Erfolge. Es zielt vor allem auf Prävention ab und beinhaltet unter anderem jährliche Gesundheitsuntersuchungen mit dem Ziel, bestehende Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen bzw. potenziellen Risiken durch Förderung eines gesünderen Lebensstils vorzubeugen.
Am Standort Purwakarta (Indonesien) wurde im Berichtsjahr eine neue Notfallklinik mit modernster Ausstattung eingerichtet.
Transparente und offene Kommunikation nach innen und außen ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur und ein wichtiger Faktor in der Positionierung der Lenzing Gruppe bei allen Stakeholdern.
Das Corporate Center Corporate Communications verantwortet alle Kommunikationsprozesse auf Konzernebene. Ziel ist es, anhand hochqualitativer Öffentlichkeitsarbeit und interner Kommunikation alle Stakeholder der Lenzing Gruppe optimal zu informieren. Die enge Zusammenarbeit mit Investor Relations stellt eine ganzheitliche Kommunikation sicher.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die externe Öffentlichkeit und die Lenzing Mitarbeiter/ innen umfassend und zeitnah über die laufende Entwicklung der Lenzing Gruppe sowie über aktuelle Themen rund um das Kerngeschäft Fasern und Zellstoff informiert. Dabei bediente sich Lenzing einer Vielzahl von Informationskanälen.
Die externe Öffentlichkeit wurde unter anderem durch regelmäßige Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über eine Vielzahl von persönlichen Kontakte mit Journalisten informiert. Dies geschah mit entsprechender Unterstützung und inhaltlicher Vorbereitung durch den Vorstand persönlich sowie direkt durch Corporate Communications.
Die Website www.lenzing.com wurde im Berichtsjahr einem Relaunch unterzogen und wird laufend weiterentwickelt – auch im Zusammenhang mit den stark produktlastigen Web- und Social-Media-Anwendungen.
Die wichtigsten Informationskanäle wurden zuletzt dem Trend nach mehr digitaler Kommunikation und Reduktion von Print-Ausgaben angepasst. Ansprechend gestaltete Mitarbeiterund Kundenmagazine, digitale Newsletter sowie ein eigenes TV-Format sind die zentralen Informationsplattformen. Mitarbeitermagazine mit lokalem Fokus bieten relevante Informationen für die Belegschaft an den jeweiligen Standorten. Das zweisprachige Online-Magazin "Lenzing Life" (www.lenzinglife.com) informiert Mitarbeiter/innen, Kunden und andere Stakeholder zeitnahe über Neuigkeiten aus der Lenzing Welt.
Lenzing feierte Ende November 2015 gemeinsam mit langjährigen Lenzing Modal® Kunden 50 Jahre Produktion und Vermarktung der von Lenzing entwickelten Spezialfaser. Weitere Veranstaltungen mit Kunden fanden auf allen folgenden internationalen Textilmessen statt.
Im Oktober 2015 feierte die weltweit größte TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing ihr einjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde in Lenzing im Rahmen einer prominent besuchten Feier all jenen gedankt, die an der erfolgreichen Realisierung des Projektes beteiligt waren. Sowohl Mitglieder des Aufsichtsrats als auch Vertreter des Lenzing-Kernaktionärs, der B&C Gruppe, gaben in diesem Rahmen ein klares Bekenntnis zu weiterem Wachstum der Lenzing Gruppe mit TENCEL® ab.
Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. Als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs ist Lenzing im Leitindex ATX gelistet und außerdem im Wiener Börsenindex WBI sowie seit 2005 durchgehend im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX enthalten.
2015 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei knapp EUR 3,0 Mio, die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo (30.12.2015) belief sich auf EUR 1,85 Mrd.
| ISIN | AT 0000644505 |
|---|---|
| Börsenkürzel | LNZ |
| Erstnotiz | 19.09.1985 |
| Indizes | ATX Prime, VÖNIX, WBI |
| Anzahl Aktien | 26.550.000 |
| Grundkapital | EUR 27.574.071,43 |
| Stückumsatz gesamt | 11.782.076 |
| Geldumsatz gesamt | EUR 746.252.947,80 |
| Durchschnitt Tagesumsatz | EUR 2,997 Mio |
| Jahreshöchstkurs | EUR 75,65 |
| Jahrestiefstkurs | EUR 52,39 |
| Schlusskurs 30.12. | EUR 69,55 |
| Jahresperformance | +31,87% |
| Marktkapitalisierung 30.12. | EUR 1.846.552.500,00 |
Die Weltbörsen waren 2015 von hohen Kursschwankungen geprägt und entwickelten sich regional sehr unterschiedlich. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Börsenjahr 2015 bei einem Indexstand von 2.396,94 Punkten und einer Jahresperformance von rund 11%. Die Lenzing Aktie erzielte im Berichtsjahr ein Kursplus von fast 32% und zählte damit zu den stärksten Gewinnern im prime market der Wiener Börse. Positiv vom Kapitalmarkt aufgenommen wurden die gute Geschäftsentwicklung, die erfolgreiche Umsetzung des 2013 gestarteten Kostensenkungsprogramms und die im November 2015 vorgestellte neue Strategie sCore TEN. Zum 30. Dezember 2015 betrug der Jahresschlusskurs der Lenzing Aktie EUR 69,55. Das Jahrestief lag im Jänner bei EUR 52,39, das Jahreshoch wurde im November bei EUR 75,65 erreicht.
Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Die geografische Aufteilung des identifizierten Free Float-Aktienbesitzes gliedert sich wie folgt:
In Prozent und Mio Stück per 31.12.2015 (Identifiziert: 23.129.843 Mio Stück)
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam. Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Angesichts des herausfordernden Marktumfelds war das Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten 2015 die transparente Darstellung der ergriffenen Maßnahmen, wie z. B. das Kostensenkungsprogramm und die forcierte Marktausrichtung auf Faserspezialitäten. Darüber hinaus wurde auch die Steigerung des Bekanntheitsgrades an den internationalen Börsenplätzen weiter verfolgt. Am 17. November 2015 stellte das Management unter Führung des neuen CEO Dr. Stefan Doboczky auf einem Kapitalmarkttag in Lenzing die neue Strategie sCore TEN vor.
Neben der Regelpublizität (Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen, Corporate News) informierte Lenzing Investoren auf zahlreichen Roadshows und Konferenzen in Europa. Lenzing nahm an Börseninformationstagen teil und führte Betriebsbesichtigungen am Unternehmenssitz durch. Analysten und Investoren erhielten zudem in Conference Calls und Einzeltelefongesprächen regelmäßig einen Überblick über die aktuelle operative und strategische Unternehmensentwicklung. Insgesamt belief sich die Zahl der persönlichen Kontakte im Jahr 2015 auf weit über 600.
Im Jahr 2015 wurde Lenzing von folgenden Analystenhäusern beobachtet:
Aktuelle Informationen zum Analystenresearch sind auf der Lenzing Website abrufbar: http://www.lenzing.com/konzern/investor-center/analysten-research.html
Die 71. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 22. April 2015 in Lenzing (Oberösterreich) statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 90% Zustimmung. Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2014 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,00 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 26.550.000,00.
Für das Geschäftsjahr 2015 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der 72. ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von EUR 2,00 je Stückaktie vor.
Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Für das Geschäftsjahr 2016 ist weiterhin kein konjunktureller Rückenwind zu erwarten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,4% nach 3,1% im Jahr 2015. Während sich in den Industriestaaten vor dem Hintergrund niedriger Rohstoffkosten eine moderate Konjunkturerholung abzeichnet, geht der IWF für China von einer weiteren Abschwächung des Wachstums aus.
Am globalen Fasermarkt ist mit einer anhaltend volatilen Entwicklung zu rechnen. Die hohen Baumwolllagerbestände lasten weiterhin auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, solange die Ölpreise niedrig bleiben, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt ("inter-fiber competition").
Im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich allerdings eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2016 gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auch auf der Angebotsseite dürften kurzfristig keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.
In diesem Umfeld ist Lenzing sehr gut aufgestellt: Im Rahmen der neuen Konzernstrategie sCore TEN strebt Lenzing bis 2020 an, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um rund 10% pro Jahr zu erhöhen und den ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) auf einen Wert von über 10% zu steigern. Zudem wird sich Lenzing noch stärker als Premiumanbieter im attraktiven Spezialfasersegment positionieren, wodurch sich das Unternehmen vom Commodity-Preiszyklus zunehmend abkoppeln wird.
In den ersten Wochen des Jahres 2016 konnte die Lenzing Gruppe eine starke Nachfrage nach ihren Produkten feststellen. Dies ermöglichte eine hohe Auslastung – insbesondere bei Spezialfasern. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2016 eine substanzielle Verbesserung gegenüber 2015.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 09. März 2016
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender
robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstands
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstands
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei InvestorInnen, Banken und AnalystInnen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 290,1 | 240,3 | 225,4 | 352,4 | 480,3 |
| /Umsatzerlöse | 1.976,8 | 1.864,2 | 1.908,9 | 2.090,4 | 2.140,0 |
| EBITDA-Marge | 14,7% | 12,9% | 11,8% | 16,9% | 22,4% |
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 151,1 | 21,9 | 86,4 | 231,5 | 364,0 |
| /Umsatzerlöse | 1.976,8 | 1.864,2 | 1.908,9 | 2.090,4 | 2.140,0 |
| EBIT-Marge | 7,6% | 1,2% | 4,5% | 11,1% | 17,0% |
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 215,6 | 218,8 | 82,3 | 209,4 | 309,7 |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -56,5 | -102,8 | -152,2 | -281,8 | -216,2 |
| - Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
-13,4 | 0,0 | -61,7 | 0,0 | 0,0 |
| + Erwerb von finanziellen Vermögenswerten | 4,9 | 2,3 | 8,3 | 4,3 | 49,5 |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten | -5,6 | -3,5 | -40,7 | -41,0 | -23,8* |
| Free Cashflow | 145,0 | 114,8 | -163,9 | -109,1 | 119,2* |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 347,3 | 271,8 | 287,9 | 481,7 | 410,5 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) | 8,1 | 8,5 | 8,1 | 8,5 | 5,8 |
| + Liquide Wertpapiere (in den Finanzanlagen) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 38,6 | 76,5 |
| + Kurzfristige Wertpapiere | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 6,7 |
| Liquiditätsbestand | 355,3 | 280,3 | 296,0 | 528,8 | 499,6 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 338,5 | 344,1 | 311,5 | 299,6 | 284,6 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 258,9 | 232,8 | 258,8 | 264,5 | 236,8 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -150,0 | -181,1 | -176,6 | -200,3 | -148,5 |
| Trading Working Capital | 447,4 | 395,7 | 393,7 | 363,8 | 372,8 |
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) | 518,0 | 506,5 | 461,9 | 522,9 | 547,8 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.071,8 | 2.026,0 | 1.847,5 | 2.091,5 | 2.191,4 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen | 21,6% | 19,5% | 21,3% | 17,4% | 17,0% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.206,7 | 1.045,6 | 1.089,5 | 1.130,7 | 1.023,7 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 17,8 | 22,0 | 23,0 | 24,5 | 23,1 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 8,0 | 4,6 | 3,0 | 4,5 | 8,2 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -6,1 | -6,1 | -5,9 | -6,5 | -6,8 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.226,4 | 1.066,1 | 1.109,6 | 1.153,1 | 1.048,1 |
| /Bilanzsumme | 2.421,8 | 2.375,1 | 2.439,9 | 2.632,7 | 2.340,5 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 50,6% | 44,9% | 45,5% | 43,8% | 44,8% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 172,3 | 192,7 | 191,1 | 173,6 | 134,4 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 510,9 | 537,0 | 609,6 | 701,6 | 518,5 |
| - Liquiditätsbestand | -355,3 | -280,3 | -296,0 | -528,8 | -499,6 |
| Nettofinanzverschuldung | 327,9 | 449,5 | 504,7 | 346,3 | 153,3 |
| /Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 290,1 | 240,3 | 225,4 | 352,4 | 480,3 |
| Nettofinanzverschuldung/EBITDA | 1,1 | 1,9 | 2,2 | 1,0 | 0,3 |
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
| Nettofinanzverschuldung | 327,9 | 449,5 | 504,7 | 346,3 | 153,3 |
| /Bereinigtes Eigenkapital | 1.226,4 | 1.066,1 | 1.109,6 | 1.153,1 | 1.048,1 |
| Net Gearing | 26,7% | 42,2% | 45,5% | 30,0% | 14,6% |
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
| Nettofinanzverschuldung | 327,9 | 449,5 | 504,7 | 346,3 | 153,3 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 96,5 | 102,9 | 77,4 | 99,2 | 85,9 |
| Nettoverschuldung | 424,5 | 552,5 | 582,0 | 445,5 | 239,3 |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 151,1 | 21,9 | 86,4 | 231,5 | 364,0 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -23,8 | -23,4 | -26,3 | -39,0 | -89,6 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) | 127,4 | -1,5 | 60,1 | 192,5 | 274,3 |
| /Durchschnittliches Capital Employed per 31.12. | 1.588,2 | 1.601,7 | 1.605,1 | 1.409,2 | 1.193,4* |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 8,0% | -0,1% | 3,7% | 13,7% | 23,0%* |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -23,8 | -23,4 | -26,3 | -39,0 | -89,6 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | 3,4 | 2,7 | 5,6 | -0,8 | 3,0 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -20,3 | -20,7 | -20,7 | -39,8 | -86,7 |
| Bilanzsumme 2.421,8 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5 - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -150,0 -181,1 -176,6 -200,3 -148,5 - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile -11,7 -12,4 -19,5 -29,0 -32,1 - Kurzfristige kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 0,0 0,0 -1,8 - Langfristige sonstige Verbindlichkeiten -3,1 -7,6 -2,3 -1,7 -19,6 - Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten -85,3 -90,5 -35,5 -41,9 -70,2 - Verbindlichkeiten für laufende Steuern -10,6 -25,2 -14,8 -43,7 -74,9 - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) -52,9 -44,8 -41,8 -41,0 -28,2 - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -6,1 -6,1 -5,9 -6,5 -6,8 - Kurzfristige Rückstellungen -69,9 -81,4 -126,4 -81,6 -144,5 - Langfristige Rückstellungen -122,7 -130,0 -106,8 -140,0 -112,9 + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen (Sozialkapital) 96,5 102,9 77,4 99,2 85,9 - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -347,3 -271,8 -287,9 -481,7 -410,5 - Kurzfristige Wertpapiere 0,0 0,0 0,0 0,0 -6,7 - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -25,6 -38,0 -39,1 -35,8 -30,3 - Finanzanlagen -22,8 -23,2 -23,2 -56,1 -93,6 Stand 31.12. 1.610,5 1.565,8 1.637,5 1.572,7 1.245,8 Stand 01.01. 1.565,8 1.637,5 1.572,7 1.245,8 1.141,0 Durchschnittliches Capital Employed 1.588,2 1.601,7 1.605,1 1.409,2 1.193,4 EUR Mio per 31.12. 2015 2014 2013 2012 2011 Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.226,4 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1 Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1 758,8 Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 1.146,2 1.087,8 1.131,4 1.100,6 903,5 EUR Mio 2015 2014 2013 2012 2011 Ergebnis vor Steuern (EBT) 149,1 7,3 68,1 236,0 351,9 /Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital per 31.12. 1.146,2 1.087,8 1.131,4 1.100,6 903,5 ROE (Eigenkapitalrentabilität) 13,0% 0,7% 6,0% 21,4% 39,0% EUR Mio per 31.12. 2015 2014 2013 2012 2011 Bilanzsumme 31.12. 2.421,8 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5 Bilanzsumme 01.01. 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5 1.963,4 Durchschnittliche Bilanzsumme 2.398,4 2.407,5 2.536,3 2.486,6 2.152,0 EUR Mio 2015 2014 2013 2012 2011 Betriebsergebnis (EBIT) 151,1 21,9 86,4 231,5 364,0 /Durchschnittliche Bilanzsumme per 31.12. 2.398,4 2.407,5 2.536,3 2.486,6 2.152,0 |
EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|---|
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 6,3% 0,9% 3,4% 9,3% 16,9%
Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.
Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.
Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2015) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen.
Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). (http://www.lenzing.com/investoren/corporategovernance/berichte.html)
Die Aufgabenverteilung des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 stellt sich wie folgt dar:
Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967) Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015 Ende laufende Funktionsperiode 31.05.2018 Aufgabenbereiche (bis 10.12.2015): Strategy & Projects, Global Strategy, Global Human Resources, Internal Audit, Corporate Communications, Investor Relations, Legal Management & Compliance, Wood Procurement, Works Council, TENCEL® Fiber Operations, Viscose/Modal Operations, Pulp Operations, Technical Services, Operational Excellence, Site Service Management, Company Secretary
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Economic Development Board, Singapur
Mitglied des Vorstands, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014
Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2017
Aufgabenbereiche (bis 10.12.2015): Global Sales, Marketing & Business Development, Technical Customer Service & Quality Management, Innovation & Strategic R&D, Strategic Price Management, Market Intelligence, Global Logistics, Corporate Sustainability, Global Safety, Health & Environment
Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer Erstbestellung 01.06.2014 Aufgabenbereiche (bis 01.12.2015): Global Accounting & Controlling, Global Treasury, Finance Purwakarta, Finance Nanjing, Global Purchasing, Pulp Trading Management, Global IT, Global Risk Management Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine
Herr Dr. Riegler ist mit 01.12.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden.
Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Herr Mag. Dr. Untersperger ist mit 31.05.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden.
In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing Aktiengesellschaft vom 10. Dezember 2015 wurde Herr Mag. Thomas Obendrauf, MBA per 1. März 2016 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstands (Chief Financial Officer) bestellt. Die Agenden des Chief Financial Officers werden bis 29. Februar 2016 interimistisch durch Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA wahrgenommen.
Weiters wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 10. Dezember 2015 eine neue Geschäftsverteilung des Vorstands beschlossen, die sich wie folgt darstellt:
Chief Executive Officer: Regional Area AMEA, Regional Area North Asia, Global Pulp & Wood, Global Operations, Global HR, Global R&D, Strategy & Projects, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Emerging Business Areas, Corporate Secretary
Chief Commercial Officer: Regional Area Europe and Americas, Global Business Management Textiles and Nonwovens, Global Sustainability, Global Brand Management, Global S&OP
Chief Financial Officer: Global Accounting, Global Controlling, Global IT & Process Management, Global Purchasing, Global Treasury, Internal Audit, Minority Participations, Risk Management
Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß einem der Geschäftsordnung angegliederten
Geschäftsverteilungsplan. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters hat sich der Vorstand zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.
2.1. Zusammensetzung
Erstbestellung 28.04.2014: Vorsitzender seit 22.04.2015
Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH
Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 22.04.2015 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding
Dr. Veit Sorger (1942)
Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit Aktiengesellschaft Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG
Erstbestellung 23.04.2009
Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Schoellerbank Aktiengesellschaft, Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, card complete Service Bank AG (Vorsitzender), Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, BWA Beteiligungs- und Verwaltungs-Aktiengesellschaft
Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG
Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)
Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, AMAG Austria Metall AG
Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, VAMED Aktiengesellschaft
Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding
Erstbestellung 30.04.2010 Ab 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Stadtwerke Klagenfurt MMag. Dr. Junghans ist mit 22.04.2015 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:
Helmut Kirchmair (1968) Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2015 Erstbestellung 2008
Erstbestellung 2014 Erstbestellung 2001
Franz Berlanda (1961) Erstbestellung 2014
Rudolf Baldinger (1954) Erstbestellung 1998 (ausgeschieden am 01.09.2015)
Ing. Daniela Födinger (1964) Johann Schernberger (1964)
2.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)
Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.
Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.
Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Franz Gasselsberger, MBA, und Dr. Astrid Skala-Kuhmann erklärt, im Geschäftsjahr 2015 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.
Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden acht Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).
Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2015 aus seiner Mitte sechs Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):
Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Jahresabschluss zu prüfen und die Feststellung vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2015 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.
Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Finanzexperte, Vorsitzender ab 22.04.2015), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2015 hat der Ausschuss die Bestellung von zwei Vorstandsmitgliedern vorbereitet. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2015 haben zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2015 haben sieben Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2015 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss Vereinbarungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015)
Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2015 hat der Vorstand auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse strategische Optionen für die Lenzing Gruppe erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert. Die vom Vorstand vorgeschlagene Strategie "sCore TEN" wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen excelLENZ-Ausschuss eingerichtet. Dieser beschäftigte sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weltweiten Einsparungs- und Kostenverbesserungsprogramms "excelLENZ 2.0". Schwerpunkte darin sind unter anderem Einsparungen zur Margenverbesserung, Kostenreduktion sowie zur Cashflow-Optimierung. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden. Der excelLENZ-Ausschuss wurde am 10. Dezember 2015 vom Aufsichtsrat beendet. Das excelLENZ 2.0-Programm wurde vom Vorstand in ein kontinuierliches Verbesserungs-Programm übergeführt. Über das kontinuierliche Verbesserungs-Programm wird regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringliche Angelegenheiten eingerichtet. Im Geschäftsjahr 2015 hat keine Sitzung stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015)
Der Ausschuss wurde am 22.04.2015 aufgelöst. Im Geschäftsjahr 2015 hat keine Sitzung stattgefunden.
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2015 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrats gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstands an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Lenzing Aktiengesellschaft als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Weiters wurden aus den Ergebnissen des Prozesses Maßnahmen abgeleitet, welche eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten sollen.
In den letzten Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen weitgehend vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2015 setzt sich aus einem laufenden fixen Bezug, einem laufenden variablen (erfolgsabhängigen) Anteil sowie zusätzlich einem langfristigen Bonusanteil zusammen.
Die variablen Vergütungsteile knüpfen insbesondere an folgende Leistungskriterien an.
Laufender variabler (erfolgsabhängiger) Anteil:
Der laufende variable (erfolgsabhängige) Anteil des Vorstands richtet sich nach den Kriterien ROCE (Doboczky, Obendrauf) bzw. Konzernjahresüberschuss und ROCE (van de Kerkhof, Riegler, Untersperger) sowie individuellen qualitativen Zielen.
Langfristiger Bonusanteil:
Ab dem Berichtsjahr gilt für Herrn Doboczky die langfristige Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Equity Values des Lenzing Konzerns über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum als Zielgröße für den langfristigen Bonus. Die Auszahlung erfolgt zum Ende der Vertragslaufzeit (2018) und ist vom Überschreiten eines Schwellenwerts sowie der Verlängerung des Vorstandsvertrages abhängig. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmitteln und zu 50% in Aktien der Lenzing Aktiengesellschaft erfüllt. Für die erste Hälfte der Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr, für die zweite Hälfte von zumindest zwei Jahren.
Für Herrn van de Kerkhof und Herrn Riegler gelten zu 50% bzw. für Herrn Untersperger 2/3 mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen und zu 50% bzw. 1/3 die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt für Herrn van de Kerkhof jährlich zu 1/3.
Der Maximalbonus in Höhe von 314% für Herrn Doboczky bzw. 64% für Herrn van de Kerkhof berechnet sich aus dem laufenden variablen Anteil plus dem langfristigen Bonus-
anteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.
Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.470 (2014: TEUR 2.325) betreffen mit insgesamt TEUR 2.644 (2014: TEUR 2.325) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 2.826 (2014: TEUR 0) Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.
Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet):
| Dr. Stefan Do boczky, MBA1 |
Robert van de Kerkhof, MBA |
Riegler2 | Dr. Thomas | Untersperger3 | Mag. Dr. Peter | Dipl.-Ing. Fried MBA4 |
rich Weninger, | Summe | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | |
| Laufende Bezüge fix | 412 | 0 | 453 | 292 | 457 | 259 | 244 | 585 | 0 | 435 | 1.566 | 1.571 |
| Laufende Bezüge variabel | 644 | 0 | 209 | 133 | 0 | 116 | 225 | 190 | 0 | 315 | 1.077 | 754 |
| Abschlagszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 874 | 0 | 1.953 | 0 | 0 | 0 | 2.826 | 0 |
| Summe | 1.056 | 0 | 662 | 425 | 1.330 | 376 | 2.422 | 774 | 0 | 750 | 5.470 | 2.325 |
Für die Abgeltung von Ansprüchen von ausgeschiedenen Vorständen wurden weitere TEUR 40 (2014: TEUR 171) aufgewendet. Darin sind auch Ersatzleistungsansprüche für nicht konsumierten Urlaub enthalten.
1) Mitglied des Vorstands seit 01. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstands bis 01. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstands bis 31. Mai 2015. 4) Mitglied des Vorstands bis 31. Dezember 2014.
Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 731 erhöht (2014: TEUR 47 verringert). Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2015 TEUR 973 (2014: TEUR 952).
Für Beratungsleistungen vor ihrer Vorstandstätigkeit an Lenzing haben Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 TEUR 0 (2014: TEUR 102) erhalten.
Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.
Die in der Hauptversammlung vom 22. April 2015 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 betrug:
Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.000,00 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 500,00 für jede Ausschusssitzung.
Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 326.430), die im Geschäftsjahr 2015 ausbezahlt wurden:
| Dr. Hanno M. Bästlein | EUR | 37.170 |
|---|---|---|
| MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden 2015) | EUR | 55.160 |
| Dr. Veit Sorger | EUR | 43.830 |
| Mag. Helmut Bernkopf | EUR | 26.000 |
| Dr. Josef Krenner | EUR | 26.000 |
| Dr. Franz Gasselsberger, MBA | EUR | 25.000 |
| Mag. Martin Payer | EUR | 8.670 |
| Mag. Patrick Prügger | EUR | 32.500 |
| Mag. Andreas Schmidradner | EUR | 34.000 |
| Dr. Astrid Skala-Kuhmann | EUR | 30.000 |
| Rudolf Baldinger | EUR | 900 |
|---|---|---|
| Georg Liftinger | EUR | 1.800 |
| Helmut Kirchmair | EUR | 600 |
| Johann Schernberger | EUR | 1.950 |
| Ing. Daniela Födinger | EUR | 1.800 |
| Franz Berlanda | EUR | 1.050 |
Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.
Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus werden – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.
Die Stabsstelle "Group Compliance Office" wurde in die Rechtsabteilung integriert und erarbeitete 2015 wesentliche Compliancerichtlinien, die schon mit über 150 Mitarbeitern in Schulungen trainiert wurden. Der 2012 erarbeitete Verhaltenskodex ist in allen operativen Beteiligungen als verbindliche Verhaltensvorschrift übernommen. Das gruppenweite Compliance Management System (CMS) wurde weiterentwickelt, kommuniziert und im Lenzing Group Portal (Intranet) implementiert. Dieses CMS umfasst neben einer Hilfeplattform und verschiedensten Informationssystemen auch die Möglichkeit, Regelverstöße zu melden. Schwerpunkte der Präsenzschulungen waren das CMS sowie Antikorruptions- und Wettbewerbsrechtsschulungen. Über die Complianceaktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß C-Regel 18a ÖCGK jährlich berichtet.
Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats erfolgt gemäß dem geltenden Börsegesetz. Ein Link zur Website der Finanzmarktaufsicht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft eingerichtet und wird dem Emittenten-Compliance Officer mitgeteilt.
Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement jährlich in einer Prüfungsausschusssitzung über die aktuellen Risiken.
Die Abteilung Internal Audit berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter Internal Audit in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.
Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2015 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.
Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 09. März 2016
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA
Robert van de Kerkhof, MBA
Mag. Thomas Obendrauf, MBA
Das Jahr 2015 war wiederum von Volatilität und Unsicherheit geprägt. Nach der Finanzkrise, in deren Strudel etliche Staaten und Finanzinstitute zum Teil unter erheblichen Druck gerieten, drängen sich unter anderem neue Herausforderungen wie die nicht absehbar endenden Flüchtlingsströme, die Digitalisierung, Cyberkriminalität oder fallende Commodity-Preise in den Vordergrund.
Alle diese Themen und ihre Auswirkungen sind auch von der Lenzing AG adäquat zu adressieren. Neben diesen externen Faktoren war das Jahr 2015, wie schon das Jahr zuvor, noch von Restrukturierungen geprägt. Diese konnten planmäßig und weitgehend umgesetzt werden.
Neben der Reorganisation wurde der ebenfalls bereits 2014 begonnene Strategieprozess unter Einbeziehung einer Vielzahl von Mitarbeiter/innen weiter vorangetrieben und mündete 2015 in unser Zukunftsprogramm "sCore TEN". Gleichzeitig konnten wir, der Globalität unseres Geschäftes entsprechend, zusätzliche hochqualifizierte und international geprägte Kolleg/innen gewinnen, um unser Führungs-Team zu verstärken. Angefangen bei unserem neuen Vorstandsvorsitzenden über unseren neuen Finanzvorstand sowie über mehrere leitende Persönlichkeiten verschiedenster Nationalität. In Kombination mit den firmeninternen Personalentwicklungen wächst eine starke Führungsmannschaft, die den Geist des Unternehmens auf die vor uns liegenden Aufgaben ausrichtet und kultiviert. Wir wandeln uns zunehmend von einem österreichischen Unternehmen mit Auslandsaktivitäten zu einem global agierenden Unternehmen mit starken österreichischen Wurzeln. Diese spiegeln sich in dem klaren Bekenntnis zur österreichischen Firmenzentrale, wesentlichen Forschungs- und Entwicklungszentren und Produktionsstätten im Land wider.
Bei all diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt und das Unternehmen mit Rat begleitet. Dazu hat sich der Aufsichtsrat der Lenzing AG im Jahr 2015 in acht Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst:
Im Einzelnen hat der Aufsichtsrat das im Juni 2015 vorgelegte Strategieprojekt sCore TEN begleitet und mit der Genehmigung einer Neuausrichtung der Organisation im Dezember 2015 die Basis für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens gelegt. Das im Jahr 2013 zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Lenzing AG aufgesetzte weitreichende Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ 2.0 war ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt in der Aufsichtsratsarbeit 2015. Das excelLENZ 2.0-Programm wurde vom Vorstand in ein kontinuierliches Verbesserungsprogramm übergeführt, über das auch in Zukunft regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet werden wird.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats und seine Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.
Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.
Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2015 haben sieben Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung für 2014 und den Zielvereinbarungen für 2015 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben. Weiteres hat der Vergütungsausschuss Vereinbarungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing AG abgeschlossen.
Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Unternehmensstrategie. 2015 hat der Vorstand auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse strategische Optionen für die Lenzing Gruppe erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert. Die vom Vorstand vorgeschlagene Strategie sCore TEN wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden.
Der vom Aufsichtsrat im April 2014 eingerichtete "excelLENz-Ausschuss" befasste sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weitreichenden Einsparungs- und Effi zienzsteigerungsprogramms excelLENz 2.0. Der excelLENz-Ausschuss wurde am 10. Dezember 2015, nach insgesamt sechs Sitzungen, davon drei im Geschäftsjahr 2015, vom Aufsichtsrat beendet.
Der nach der von der Hauptversammlung im April 2014 erteilten Bevollmächtigung eingerichtete Ausschuss für Aktienrückkauf tagte im Geschäftsjahr 2015 nicht und wurde am 22. April 2015 aufgelöst.
Weitere Informationen über die zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.
Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2015 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von der PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pfl ichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu bestellen.
Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2015, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach soll eine Dividende in Höhe von EUR 53.100.000 – das sind EUR 2,00 je Stückaktie – ausgeschüttet werden.
Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 72. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 zu bestellen.
Interessenkonfl ikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, allen Mitarbeiter/innen sowie der Belegschaftsvertretung seinen Dank für ihr erneut hohes Engagement und die erzielten Erfolge im abgelaufenen Geschäftsjahr aus.
Wien, 16. März 2016
Dr. Hanno Bästlein Vorsitzender des Aufsichtsrats
| Konzernabschluss 2015 | 66 | |
|---|---|---|
| Inhalt | 66 | |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 67 | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 68 | |
| Konzern-Bilanz | 69 | |
| E | ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 70 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 72 | |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 73 | |
| Allgemeine Erläuterungen | 73 | |
| Note 1. | Grundlagen | 73 |
| Note 2. | Änderungen der Rechnungslegungsmethoden | 76 |
| Note 3. | Rechnungslegungsmethoden | 78 |
| Note 4. | Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen |
90 |
| Note 5. Z | ur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche |
91 |
| Note 6. | Segmentbericht | 92 |
| Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung |
97 | |
| Note 7. | Umsatzerlöse | 97 |
| Note 8. | Sonstige betriebliche Erträge | 98 |
| Note 9. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
98 |
| Note 10. Personalaufwand | 98 | |
| Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen |
99 | |
| Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 99 | |
| Note 13. Honorare des Abschlussprüfers | 100 | |
| Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
100 | |
| Note 15. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
100 | |
| Note 16. Finanzierungskosten | 101 | |
| Note 17. Ertragsteueraufwand | 101 | |
| Note 18. Ergebnis je Aktie | 102 | |
| Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals |
103 | |
| Note 19. Immaterielle Anlagen | 103 | |
| Note 20. Sachanlagen | 107 | |
| Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
109 |
| Note 22. Finanzanlagen | 111 | |
|---|---|---|
| Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte | 112 | |
| Note 24. Vorräte | 112 | |
| Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 113 | |
| Note 26. Fertigungsaufträge | 113 | |
| Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 113 | |
| Note 28. Kurzfristige Wertpapiere | 113 | |
| Note 29. Eigenkapital | 114 | |
| Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 118 | |
| Note 31. Finanzverbindlichkeiten | 119 | |
| Note 32. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) |
120 | |
| Note 33. Rückstellungen | 123 | |
| Note 34. Kündbare nicht beherrschende Anteile | 137 | |
| Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
137 | |
| Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 138 | |
| Note 36. Fonds der liquiden Mitte | 138 | |
| Note 37. Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 138 | |
| Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten |
139 | |
| Note 38. Kapitalrisikomanagement | 139 | |
| Note 39. Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten | 141 | |
| Note 40. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis |
148 | |
| Note 41. Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente |
149 | |
| Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen | 163 | |
| Note 42. Finanzierungsleasing | 163 | |
| Note 43. Operating Leasing | 164 | |
| Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen |
165 | |
| Note 44. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden | ||
| Unternehmen und Personen | 165 | |
| Note 45. Organe der Gesellschaft | 169 | |
| Sonstige Erläuterungen | 170 | |
| Note 46. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken |
170 | |
| Note 47. Konzernunternehmen | 171 | |
| Note 48. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 173 | |
| Note 49. Freigabe des Konzernabschlusses | 173 |
TEUR
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
Note 2015 2014 Umsatzerlöse (7) 1.976.806 1.864.222 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -7.298 -2.561 Andere aktivierte Eigenleistungen 29.230 34.631 Sonstige betriebliche Erträge (8) 45.727 48.530 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (9) -1.218.260 -1.199.241 Personalaufwand (10) -300.207 -292.000 Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -235.885 -213.279 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 290.114 240.302 Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -142.248 -221.546 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.236 3.170 Betriebsergebnis (EBIT)1 151.102 21.926 Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (14) 17.726 -541 Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (15) 5.652 4.519 Finanzierungskosten (16) -26.913 -27.416 Finanzerfolg -3.535 -23.439 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 1.531 8.818 Ergebnis vor Steuern (EBT)1 149.098 7.305 Ertragsteueraufwand (17) -25.064 -21.466 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124.034 -14.160 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag 122.947 -13.478 Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 1.087 -682 Ergebnis je Aktie (18) EUR EUR Verwässert = unverwässert 4,63 -0,51
1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.
EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
EBT: Ergebnis vor Steuern.
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2015 | 2014 | |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 124.034 | -14.160 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden: 2015: TEUR -30, 2014: TEUR -718) |
(33) | 5.204 | -14.614 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (29) | -1.360 | 3.496 |
| 3.844 | -11.118 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können | |||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden: 2015: TEUR 3, 2014: TEUR 178) |
(29) | 41.548 | 48.618 |
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des Verlusts der Beherrschung |
-164 | 0 | |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(29) | 163 | 790 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten |
(29) | 0 | 0 |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden: 2015: TEUR 1, 2014: TEUR -23) |
(29) | -38.956 | -35.107 |
| Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden: 2015: TEUR 4, 2014: TEUR 18) |
(29) | 62.762 | 7.653 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (29) | -5.709 | 6.057 |
| 59.645 | 28.012 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 63.489 | 16.893 | |
| Gesamtergebnis | 187.523 | 2.733 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis | 183.840 | 602 | |
| Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG | 3.683 | 2.131 |
zum 31. Dezember 2015
| TEUR | ||
|---|---|---|
| Vermögenswerte | Note | 31.12.2015 | 31.12.2014 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen | (19) | 18.234 | 21.931 |
| Sachanlagen | (20) | 1.294.451 | 1.322.490 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (21) | 25.568 | 37.956 |
| Finanzanlagen | (22) | 22.847 | 23.194 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | (32) | 17.253 | 21.534 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | 9.335 | 6.865 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | (23) | 5.369 | 9.003 |
| Langfristige Vermögenswerte | 1.393.057 | 1.442.975 | |
| Vorräte | (24) | 338.464 | 344.092 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (25, 26) | 258.939 | 232.769 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | 251 | 13.785 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | (27) | 83.846 | 69.640 |
| Z ahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
(36) | 347.254 | 271.791 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.028.753 | 932.076 | |
| Bilanzsumme | 2.421.810 | 2.375.051 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | Note | 31.12.2015 | 31.12.2014 |
| Grundkapital | 27.574 | 27.574 | |
| Kapitalrücklagen | 133.919 | 133.919 | |
| Andere Rücklagen | 31.147 | -30.153 | |
| Gewinnrücklagen | 986.799 | 890.376 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.179.439 | 1.021.716 | |
| Anteile anderer Gesellschafter | 27.255 | 23.919 | |
| Eigenkapital | (29) | 1.206.694 | 1.045.634 |
| Finanzverbindlichkeiten | (31) | 510.910 | 537.033 |
| Z uschüsse aus öffentlichen Mitteln |
(30) | 17.807 | 21.994 |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | (32) | 52.934 | 44.830 |
| Rückstellungen | (33) | 122.653 | 130.007 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (34) | 11.686 | 12.410 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (35) | 3.075 | 7.640 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 719.065 | 753.914 | |
| Finanzverbindlichkeiten | (31) | 172.337 | 192.745 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (35) | 149.987 | 181.130 |
| Z uschüsse aus öffentlichen Mitteln |
(30) | 7.995 | 4.565 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 10.571 | 25.186 | |
| Rückstellungen | (33) | 69.895 | 81.382 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (35) | 85.266 | 90.493 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 496.051 | 575.502 | |
| Bilanzsumme | 2.421.810 | 2.375.051 |
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| Note | Grundkapital | Kapitalrücklagen | Fremdwährungs umrechnungs rücklage |
||
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2014 | 27.574 | 133.919 | -18.932 | ||
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 0 | 0 | 45.842 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 45.842 | ||
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
(4, 29) | 0 | 0 | 0 | |
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand zum 31.12.2014 | 27.574 | 133.919 | 26.909 | ||
| Stand zum 01.01.2015 | 27.574 | 133.919 | 26.909 | ||
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 0 | 0 | 38.522 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 38.522 | ||
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
(4, 29) | 0 | 0 | 0 | |
| Anteilsbasierte Vergütungen | (44) | 0 | 0 | 0 | |
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | ||
| Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand zum 31.12.2015 | (29) | 27.574 | 133.919 | 65.431 |
| TEUR | Andere Rücklagen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | Anteile anderer Gesellschafter |
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG |
Gewinnrücklagen | Versicherungs mathematische Gewinne/Verluste |
Absicherung von Zahlungsströ men (Hedging Reserve) |
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
| 1.089.462 | 21.813 | 1.067.649 | 950.390 | -26.441 | 299 | 840 |
| -14.160 | -682 | -13.478 | -13.478 | 0 | 0 | 0 |
| 16.893 | 2.813 | 14.080 | 0 | -11.064 | -21.286 | 589 |
| 2.733 | 2.131 | 602 | -13.478 | -11.064 | -21.286 | 589 |
| 2 | 75 | -73 | -73 | 0 | 0 | 0 |
| -46.563 | -100 | -46.463 | -46.463 | 0 | 0 | 0 |
| 1.045.634 | 23.919 | 1.021.716 | 890.376 | -37.505 | -20.987 | 1.429 |
| 1.045.634 | 23.919 | 1.021.716 | 890.376 | -37.505 | -20.987 | 1.429 |
| 124.034 | 1.087 | 122.947 | 122.947 | 0 | 0 | 0 |
| 63.489 | 2.596 | 60.893 | 0 | 3.885 | 18.363 | 123 |
| 187.523 | 3.683 | 183.840 | 122.947 | 3.885 | 18.363 | 123 |
| -222 | -222 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 433 | 0 | 433 | 433 | 0 | 0 | 0 |
| -26.675 | -125 | -26.550 | -26.550 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | -407 | 407 | 0 | 0 |
| 1.206.694 | 27.255 | 1.179.439 | 986.799 | -33.212 | -2.624 | 1.552 |
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2015 | 2014 | |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 124.034 | -14.160 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen |
(11) | 142.248 | 221.546 |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen |
-3.236 | -3.170 | |
| +/- Veränderung langfristiger Rückstellungen | -2.029 | 531 | |
| - Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern |
4.745 | 783 | |
| +/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 2.160 | 20.418 | |
| +/- Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (37) | 12.366 | 581 |
| - Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen |
(37) | 4.174 | 4.277 |
| Brutto Cashflow | 284.463 | 230.806 | |
| +/- Veränderung Vorräte | 8.956 | -18.435 | |
| +/- Veränderung Forderungen | -27.690 | 25.887 | |
| +/- Veränderung Verbindlichkeiten | -50.149 | -19.444 | |
| Veränderung des Working Capital | -68.883 | -11.992 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 215.580 | 218.814 | |
| - Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex) |
-70.914 | -104.311 | |
| - Erwerb von finanziellen Vermögenswerten |
-4.938 | -2.307 | |
| + Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen |
320 | 337 | |
| + Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
5.604 | 3.468 | |
| + Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen |
|||
| und sonstigen Unternehmenseinheiten | (5) | 13.385 | 0 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -56.543 | -102.812 | |
| - Ausschüttungen an Gesellschafter |
-26.675 | -46.563 | |
| + Veräußerung von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter |
(4) | 0 | 2 |
| + Investitionszuschüsse |
1.033 | 1.027 | |
| +/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten | -21.408 | -3.487 | |
| + Z uflüsse aus Schuldscheindarlehen |
(31) | 150.000 | 0 |
| - Rückzahlungen von Schuldscheindarlehen |
(31) | -89.500 | 0 |
| + Z uflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten |
43.083 | 10.721 | |
| - Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten |
-147.630 | -100.493 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -91.098 | -138.792 | |
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | 67.939 | -22.791 | |
| Liquide Mittel zum Jahresbeginn | 271.791 | 287.882 | |
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | 7.523 | 6.700 | |
| Liquide Mittel zum Jahresende | (36) | 347.254 | 271.791 |
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit: | |||
| Zinseinzahlungen | 1.428 | 1.714 | |
| Zinsauszahlungen | 21.131 | 23.805 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | 17.654 | 370 | |
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 30.093 | 40 |
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)
zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015
Grundlagen
Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2014: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B&C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Industrieholding GmbH, Wien. Deren Mehrheitsgesellschafterin ist wiederum die B&C Holding Österreich GmbH, Wien, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).
Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.
Bei den folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten besteht in der Lenzing Gruppe ein beträchtliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – insbesondere der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden – innerhalb der nächsten Berichtsperiode führen können:
andere aktive temporäre Differenzen zu verwerten. Bei der Aktivierung von latenten Steuern ist eine wesentliche Schätzung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe der künftigen steuerlichen Ergebnisse notwendig. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 32 und 3 (Abschnitt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung [aktive und passive latente Steuern]") enthalten.
Dem Ansatz von (sonstigen) Rückstellungen liegen Schätzungen über die Eintrittswahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses zu Grunde. Für die Bewertung dieser Posten werden außerdem Annahmen über den voraussichtlichen Betrag zur Erfüllung der Verpflichtungen getroffen. Diese Unsicherheiten betreffen insbesondere Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen – vor allem die Abfertigungen und Abfindungen aufgrund des Personalabbaus (dort etwa die Anzahl der künftig abzubauenden Mitarbeiter/innen sowie die dafür anfallenden künftigen Kosten), Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung (dort etwa das künftige Schlagendwerden der bevorsorgten Risiken und deren Höhe), Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (dort etwa der künftige Umfang von Absatz bzw. Beschaffung und die künftigen Preise bzw. Kosten) und übrige Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die maßgeblich von der Einschätzung des Prozessausgangs und den dann anfallenden Kosten abhängen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 33 und 3 (Abschnitt "Rückstellungen") enthalten.
Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:
Bei der Ausbuchung von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen wird Ermessen über das Vorliegen der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39 ausgeübt. Ähnliche Überlegungen betreffen auch
Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 39 (Abschnitt "Übertragung von finanziellen Vermögenswerten [Verkauf von Forderungen/Factoring]"), 35 und 3 (Abschnitt "Finanzinstrumente") enthalten.
Bei der Einbeziehung von Konzernunternehmen in den Konsolidierungskreis werden Einschätzungen über die Konsolidierungsart bzw. –methode getroffen, speziell über das Vorliegen eines beherrschenden Einflusses, eines maßgeblichen Einflusses oder eines Gemeinschaftsunternehmens etc. im Sinne des IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 1 (Abschnitt "Konsolidierungskreis"), 47 (Abschnitt "Anmerkungen" in Verbindung mit der Tabelle "Konzernunternehmen") und 3 (Abschnitte "Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen" und "Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden") enthalten.
In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2015 einbezogen. Soweit die Geschäftsjahre einbezogener Tochterunternehmen nicht am Abschlussstichtag der Lenzing AG am 31. Dezember enden, wurden für Zwecke der Konsolidierung Zwischenabschlüsse aufgestellt. Dies betrifft ein Tochterunternehmen (31. Dezember 2014: ein Tochterunternehmen), das aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen einen abweichenden Abschlussstichtag hat (siehe Note 47).
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
| Entwicklung der Anzahl konsolidierter Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen) |
2015 | 2014 | ||
|---|---|---|---|---|
| Voll konsolidierung |
Equity konsolidierung |
Voll konsolidierung |
Equity konsolidierung |
|
| Stand zum 1.1. | 33 | 8 | 32 | 8 |
| Im Berichtsjahr erstmals einbezogen | 0 | 0 | 1 | 0 |
| Im Berichtsjahr endkonsolidiert | -4 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31.12. | 29 | 8 | 33 | 8 |
| Davon in Österreich | 13 | 4 | 14 | 4 |
| Davon im Ausland | 16 | 4 | 19 | 4 |
Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben. Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2015 findet sich in Note 47. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).
Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.
Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2015 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten. Die Rechnungslegungsmethoden werden im Detail in Note 3 beschrieben.
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2015 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröffentlichung durch das IASB |
Anwendungspflicht laut IASB für Ge schäftsjahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2015 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRIC 21 | Abgaben (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 17. Juni 2014) |
20.5.2013 | 01.01.2014 | ja |
| Diverse | Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungsprozesses 2011-2013 (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2015) |
12.12.2013 | 01.07.2014 | ja |
Die obigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2015 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letzten Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 im Wesentlichen unverändert.
Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind
Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2015 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:
| Standards / Interpretationen | Veröffentlichung durch das IASB |
Anwendungspflicht laut IASB für Ge schäftsjahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2015 |
|
|---|---|---|---|---|
| IAS 19 | Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Februar 2015) |
21.11.2013 | 01.07.2014 | ja |
| Diverse | Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungsprozesses 2010-2012 (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab 1. Februar 2015) |
12.12.2013 | 01.07.2014 | ja |
| IFRS 14 | Regulatorische Abgrenzungsposten | 30.01.2014 | 01.01.2016 | nein1 |
| IFRS 11 | Gemeinsame Vereinbarungen: Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten |
06.05.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IAS 16, 38 | Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte: Klarstellung zu zulässigen Abschreibungsmethoden |
12.05.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IFRS 15 | Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 28.05.2014 | 01.01.2018 | nein |
| IAS 16, 41 | Sachanlagen, Landwirtschaft: Bilanzierung fruchttragender Gewächse |
30.06.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IFRS 9 | Finanzinstrumente | 24.07.2014 | 01.01.2018 | nein |
| IAS 27 | Einzelabschlüsse: Equity-Methode in Einzelabschlüssen | 12.08.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IFRS 10, IAS 28 | Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture |
11.09.2014 | unbekannt2 | nein |
| Diverse | Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungsprozesses 2012-2014 |
25.09.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IFRS 10, 12, IAS 28 | Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme |
18.12.2014 | 01.01.2016 | nein |
| IAS 1 | Angabeninitiative | 18.12.2014 | 01.01.2016 | ja |
| IFRS 16 | Leasingverhältnisse | 13.01.2016 | 01.01.2019 | nein |
| IAS 12 | Ertragsteuern: Ansatz latenter Steueransprüche für unrealisierte Verluste |
19.01.2016 | 01.01.2017 | nein |
| IAS 7 | Kapitalflussrechnung: Angabeninitiative | 29.01.2016 | 01.01.2017 | nein |
1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.
2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretation wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet, sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:
IFRS 9 (und IFRS 7): Der IFRS 9 (Finanzinstrumente) sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 9 vor allem Auswirkungen auf die finanziellen Vermögenswerte (insbesondere deren Kategorisierung und vereinzelt deren Bewertung) haben wird. Durch die Umstellung
auf das einheitliche Expected Credit Loss Model werden Wertberichtigungen auf Finanzinstrumente (insbesondere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) künftig tendenziell früher erfasst werden als bisher. Daneben wird es voraussichtlich zu Vereinfachungen beim Hedge Accounting kommen. Der im Zuge des IFRS 9 überarbeitete IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) wird zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben speziell bei den Forderungsausfällen, beim Hedge Accounting und bei den Darstellungen zu den Finanzinstrumente-Kategorien führen.
IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus einem Leasingverhältnis ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Es gibt Erleichterungen für Laufzeiten unter 12 Monaten und für geringwertige Vermögenswerte. Die Bilanzierung beim Leasinggeber bleibt nahezu unverändert. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, welche Änderungen sich durch IFRS 16 ergeben. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 16 insbesondere zur verstärkten Bilanzierung von Nutzungsrechten (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und von Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmerin auftritt, führen wird. Insbesondere werden auch geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zu den Leasingverhältnissen zu erfüllen sein. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBITDA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern.
IAS 7: Aufgrund der Änderungen des IAS 7 (Kapitalflussrechnung) wird die Lenzing Gruppe insbesondere zusätzliche Angaben über die Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten im Konzern-Anhang aufnehmen.
Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").
Es gab im Geschäftsjahr 2015 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist nach der indirekten Methode erstellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung werden gezahlte und erhaltene Zinsen, gezahlte Ertragsteuern und erhaltene Dividenden dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit zugewiesen. Gezahlte Dividenden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Bei immateriellen Anlagen, Sachanlagen, gewährten Ausleihungen, Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten die grundsätzliche Basis für die Bewertung. Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert die Basis für die Bewertung. Das Planvermögen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionszusagen wird ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet. Die Vermögenswerte und Schulden aus Unternehmenserwerben werden zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.
Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Ein beherrschender Einfluss wird grundsätzlich vermutet, wenn der Lenzing AG mehr als 50% der Stimmrechte zustehen und keine gegenteiligen Hinweise vorliegen. Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss grundsätzlich im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen.
Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.
Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert. Der Bilanzausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt auf der Passivseite unter dem Posten "kündbare nicht beherrschende Anteile" bzw. auf der Aktivseite unter dem Posten "sonstige kurzfristige Vermögenswerte". Die erfolgswirksame Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit bzw. Forderung einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit bzw. erhöhen die Forderung.
Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar. Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:
| Wechselkurse wichtiger Währungen | 2015 | 2014 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Einheit | Währung | Stichtag | Durchschnitt | Stichtag | Durchschnitt |
| 1 EUR | USD US-Dollar |
1,0926 | 1,1018 | 1,2160 | 1,3285 |
| 1 EUR | GBP Britisches Pfund | 0,7380 | 0,7205 | 0,7823 | 0,8061 |
| 1 EUR | CZK Tschechische Krone |
27,0290 | 27,1917 | 27,7280 | 27,5360 |
| 1 EUR | CNY Renminbi Yuan | 7,0910 | 6,9353 | 7,5442 | 8,1857 |
| 1 EUR | HKD Hongkong Dollar | 8,4685 | 8,5415 | 9,4340 | 10,3025 |
| 1 EUR | INR Indische Rupie |
72,5350 | 71,1453 | 77,1686 | 81,0406 |
Erworbene immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen, wenn sie über eine begrenzte Nutzungsdauer verfügen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen. Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Forschungskosten werden generell im Aufwand erfasst.
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Software/Computerprogramme | 3 bis 4 |
| Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | |
| Entgeltlich erworbene | 4 bis 20 |
| Aus eigener Entwicklung | 7 bis 15 |
Firmenwerte und Markenrechte sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben.
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Landnutzungsrechte | 30 bis 99 |
| Gebäude | 10 bis 50 |
| Faserproduktionslinien | 10 bis 15 |
| Energieanlagen | 10 bis 25 |
| Sonstige maschinelle Anlagen | 4 bis 20 |
| Fahrzeuge | 4 bis 20 |
| Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten | 4 bis 15 |
| EDV-Hardware | 3 bis 10 |
Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Grundstücke werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.
Gehen bei geleasten Vermögenswerten alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über, dann handelt es sich um Finanzierungsleasing. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing eingestuft.
Bei Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasinggegenstände zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der betroffenen Sachanlage oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.
Bei Operating Leasing-Verträgen werden die vereinbarten Leasingzahlungen linear über die Laufzeit der Verträge als Aufwendungen (wenn die Lenzing Gruppe Leasingnehmer ist) bzw. Erträge (wenn die Lenzing Gruppe Leasinggeber ist) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Die jährlichen Impairmenttests werden im vierten Quartal eines Geschäftsjahres durchgeführt. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dabei entspricht der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswerts angepassten Zinssatzes. Die Cashflows werden aus aktuellen Planungen abgeleitet.
Bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögenswerten auf der niedrigsten Ebene dar, die selbständig Cashflows unabhängig von anderen Vermögenswerten generieren. Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen. In der Lenzing Gruppe sind dies insbesondere einzelne Produktionsstandorte.
Die Lenzing Gruppe ermittelt bei firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, den erzielbaren Betrag zunächst
auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten vier Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. In begründeten Fällen werden die Cashflow-Prognosen auf bis zu fünf Jahre ausgedehnt. Dies betrifft zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen Investitionen geplant sind, deren Cashflow-Potenzial sich erst nach vier Jahren vollständig in den Cashflows niederschlägt und damit der sogenannte "Gleichgewichtszustand" erreicht wird. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,6% bis zu 0,9% (2014: 0,7% bis 1,1%) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Auf Basis des CAPM ermittelt sich der Risikozuschlag durch Multiplikation der Marktrisikoprämie mit dem Beta-Faktor. Die Marktrisikoprämie stellt die Renditedifferenz zwischen einem breit diversifizierten Portfolio ("Marktportfolio") und Renditen risikoloser Wertpapiere dar. Der Beta-Faktor reflektiert das systematische Risiko eines Unternehmens im Verhältnis zum gesamten Aktienmarkt. Der Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Für das 4. Quartal 2015 wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,5% und 8,2% verwendet (2014 zwischen 7,0% und 10,4%).
Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows (frei verfügbaren Cashflows) basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (Umsatzentwicklung) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital (entspricht den Vorräten zuzüglich den operativen Forderungen abzüglich den operativen Verbindlichkeiten) eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.
Wertminderungsaufwendungen werden – wie Wertaufholungen (Zuschreibungen) – in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung (Zuschreibung) auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Ein maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich bei einem Kapitalanteil zwischen 20% und 50% angenommen. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich latenter Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.
Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten ist ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Liegt eine Wertminderung vor, so wird diese ergebniswirksam erfasst. Bei einem Eigenkapitalinstrument ist eine Wertaufholung (Zuschreibung) im sonstigen Ergebnis, bei einem Fremdkapitalinstrument im Gewinn oder Verlust zu erfassen.
Beteiligungen an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen sowie sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis, insbesondere mangels verlässlicher zukünftiger Cashflows, nicht verlässlich ermittelt werden kann, oder bei unwesentlicher Bedeutung mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt.
Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Die laufenden Steuern und die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betreffen Ertragsteuern. Die laufenden Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das steuerpflichtige Einkommen der Konzerngesellschaften für das Geschäftsjahr auf Grundlage der im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersätze sowie alle Anpassungen der Steuerschuld hinsichtlich früherer Jahre.
Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Vermögenswerte und Schulden auf Basis von temporären Unterschieden zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt. Zusätzlich ist im Rahmen der Steuerabgrenzung der Steuervorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften zu berücksichtigen, soweit dessen Verwertung wahrscheinlich ist. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Auf permanente Unterschiede werden keine latenten Steuern abgegrenzt. Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet
werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die voraussichtlich als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.
Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Veränderungen in der vertraglichen Arbeit, den Ansprüchen und den Leistungsprämien sind in dem Ausmaß enthalten, wie ihre Höhe verlässlich bestimmt werden kann und ihr Erhalt als wahrscheinlich angesehen wird. Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.
Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert. Wenn ein Anzahlungsüberhang entsteht, so wird dieser unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Vorräte werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sowie Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten). Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie allfällig noch anfallenden Fertigstellungskosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.
Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist aus dem gleichnamigen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Sie sind mit den jeweiligen Nennwerten bewertet. Im für die Kapitalflussrechnung relevanten Fonds der liquiden Mittel sind, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten enthalten, die geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.
Von der Lenzing Gruppe emittierte Finanzinstrumente werden dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert. Unter dem Posten "Eigenkapital" werden die Eigenkapitalinstrumente zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet.
Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.
Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" ergebniswirksam erfasst. Der Ansatz und die Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter dem Punkt "Emissionszertifikate" erläutert.
Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.
Die Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen an Arbeitnehmer – System "Abfertigung alt" und vergleichbare Systeme – sind nach IFRS als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen. Es wird zwischen leistungsorientierten und beitragsorientierten Versorgungsplänen unterschieden.
Bei leistungsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe in der Gewährung der zusagten Leistungen. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von der Lenzing Gruppe getragen. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Zu jedem Bilanzstichtag wird eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze im sonstigen Ergebnis angesetzt. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.
Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen stellen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste werden, mit Ausnahme der
Neubewertungen der Nettoschuld, ebenfalls im Personalaufwand erfasst. Die Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nicht im Nettozinsaufwand enthaltene Erträge aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind) sind im sonstigen Ergebnis enthalten.
Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.
Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) sowie der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.
Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern stellen den Barwert der Verpflichtung dar und werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste, inklusive der Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste), werden ebenfalls im Personalaufwand erfasst.
Die wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern bestehen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehaltssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.
Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn ein detaillierter formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt worden ist, dass die Restrukturierung durchgeführt wird.
Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Rückstellungsauflösungen werden als Ertrag in jenen Aufwandsposten ausgewiesen, die ursprünglich bei Bildung der Rückstellung mit Aufwand belastet waren.
Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, wie finanzielle Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Wenn in äußerst seltenen Fällen eine bestehende Schuld nicht in der Konzernbilanz als Rückstellung angesetzt werden kann, weil keine verlässliche Schätzung der Schuld möglich ist, liegt ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit vor. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Konzernbilanz erfasst, sondern im Konzernanhang angegeben.
Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von botanischen Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Lenzing Technik), vermindert um gewährte bzw. erwartete Preisnachlässe und sonstige Erlösschmälerungen sowie ohne Umsatzsteuer. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.
Im Segment Fibers werden vorwiegend botanische Cellulosefasern verkauft. Daneben wird unter anderem Natriumsulfat, Schwarzlauge und Zellstoff verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.
Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein wesentlicher Teil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Costto-Cost-Methode erfasst (siehe dazu weiter oben den Punkt "Fertigungsaufträge").
Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse, die sich zum Bilanzstichtag noch auf Lager befanden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen dienen der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von langfristigen Vermögenswerten zu aktivieren sind. Operative Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung angesetzt. Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung berücksichtigt. Zins- und andere Finanzaufwendungen bzw. -erträge werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.
Für die Lenzing Gruppe ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Ab-
schreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen bzw. "earnings before interest, tax, depreciation and amortization"), und insbesondere das EBITDA vor Umstrukturierungen, eine wichtige Kennzahl der Performancemessung. Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Erträge bzw. Aufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen. Das EBITDA (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet. Das EBITDA vor Umstrukturierungen wird als Segmentergebnis im Rahmen des Segmentberichts verwendet (siehe Note 6). Daneben ist das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern bzw. "earnings before interest and tax") von besonderem Interesse. Das EBIT (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungsoder Herstellungskosten aktiviert. Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchsoder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto, die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.
Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der den Stammaktionären zustehende Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag) durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird (siehe im Detail Note 18).
Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der angefallenen Transaktionskosten. Der erstmalige Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der angefallenen Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.
Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Trading-Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen. Das Bewertungsobjekt ist grundsätzlich jeweils das einzelne Finanzinstrument.
Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Konzern bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Hierfür wird zunächst untersucht, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird weiter geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt. Die Finanzinstrumente werden bei allen Transaktionen zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwands in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.
Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die regelmäßige Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss. Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte mit den periodischen Fair Value-Änderungen der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.
Sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im Ergebnis saldiert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Die Umbuchung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust erfolgt bei Realisierung des Umsatzerlöses bzw. der Verursachung des Materialaufwands in Fremdwährung. Ab dem Zeitpunkt der Einbuchung der Fremdwährungsforderungen und –verbindlichkeiten wird die Marktwertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt steht der Marktwertveränderung die Stichtagskursbewertung der Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten aus der Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivaten, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann (Trading-Derivate), werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisenund Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.
Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsrahmenvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgeleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten eigenen Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete Abschläge.
Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Positionen gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf abgeschlossen und in diesem Sinn gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge) werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.
Im Geschäftsjahr 2014 wurden bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited drei nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt TEUR 385 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,31% auf 96,41% gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 7 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 7.
Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC, Dover, USA, gegründet. Die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft beträgt 100%. Die Gesellschaft wurde in den Vollkonsolidierungskreis der Lenzing Gruppe einbezogen.
Im Oktober 2014 wurden Anteile an der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, um TEUR 2 verkauft, sodass die Beteiligungshöhe der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 100% auf 91,07% gesunken ist. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 68 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 66.
Im April 2015 fand das Closing zum Verkauf der beiden bisherigen vollkonsolidierten Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, und European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.
Im Juli 2015 fand das Closing zum Verkauf des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens LENO Electronics GmbH, Schörfling statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.
Im Dezember 2015 wurde das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China endkonsolidiert, da seine Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.
Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.
NOTE 5
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
Die Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und die European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland waren vollkonsolidierte Tochterunternehmen im Segment Sonstige der Lenzing Gruppe. Im April 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Verkauf dieser beiden Unternehmen geeinigt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zur Endkonsolidierung.
Folgende Nettovermögenswerte wurden aufgrund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:
| Endkonsolidierte | |
|---|---|
| Nettovermögenswerte | TEUR |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 7.760 |
|---|---|
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 18.203 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 8.646 |
| Endkonsolidierte Vermögenswerte | 34.609 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.424 |
| Rückstellungen | 11.114 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 134 |
| Endkonsolidierte Schulden | 14.671 |
| Endkonsolidierte Nettovermögenswerte | 19.938 |
Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile beträgt insgesamt TEUR 24.864. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn in Höhe von TEUR 5.148, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist.
Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 13.787
Aufgrund des Beherrschungsverlusts wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.
Aufgrund der Neustrukturierung der technischen Bereiche hat sich die Lenzing Gruppe im Juni 2015 auf den Verkauf von drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (Mechatronik inkl. dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling, Automation & Robotik und Blechtechnik) geeinigt. Das Closing fand in den Monaten Juli und September 2015 statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang der angeführten Unternehmenseinheiten. Dabei sind langfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 336, kurzfristige Vermögenswerte (ohne Zahlungsmittel) in Höhe von TEUR 2.658, Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 510, Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.648 und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.708 abgegangen. Die angeführten Werte entsprechen den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppen notwendig war. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus den konkreten Kaufangeboten abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 2 der Bewertungshierarchie eingeordnet.
Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile bzw. der Vermögenswerte und Schulden beträgt insgesamt TEUR 501. Es ergibt sich insgesamt ein negatives Ergebnis in Höhe von TEUR 6.585, das mit TEUR 309 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und mit TEUR 6.894 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen ist. Diese angeführten Werte beinhalten auch die unterjährige Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos-
ten. Im Rahmen der steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen wurden verwertbaren Siebentel als aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.329 angesetzt.
Der Netto-Zufluss aus diesen Veräußerungen in Höhe von TEUR -54 ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen und setzt sich aus dem in Zahlungsmitteln erhaltenen Entgelt in Höhe von TEUR 456 abzüglich dem veräußerten Bestand an Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 510 zusammen.
Darüber hinaus wurde das bislang vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China, im Dezember 2015 endkonsolidiert, da für diese Gesellschaft im Segment Lenzing Technik die Liquidation eingeleitet wurde und diese wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen ist. Aufgrund der Endkonsolidierung wurde ein Gewinn von TEUR 2 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist. Es gab keine Zahlungsflüsse. Im Zuge der Endkonsolidierung wurden – abgesehen von aufgerechneten konzerninternen Vermögenswerten und Schulden – Vermögenswerte in Höhe von TEUR 387 (davon Zahlungsmittel: TEUR 348) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 572 ausgebucht. Die angeführten Werte entsprechen bereits den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig war. Im Zuge dieser Abwertung wurde ein Aufwand in Höhe von insgesamt TEUR 864 erfasst. Davon wurden TEUR 164 in den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, TEUR 618 in den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und TEUR 82 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus aktuellen Schätzungen der erwarteten Liquidationswerte abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.
Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.
Im Geschäftsjahr 2015 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.691 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 423. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR -1.268.
Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2015 nicht zahlungswirksam.
Im Geschäftsjahr 2014 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 878 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 220. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR -659.
Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2014 nicht zahlungswirksam.
In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:
Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise
zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.
Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Zellstoff und Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.
Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.
Das Restsegment Sonstige umfasste bis April 2015 die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Spezialprodukten aus Kunststoff-Polymeren, insbesondere Acrylfasern) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Vormaterial für Carbonfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung) enthalten.
Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.
| 1-12/2015 bzw. 31.12.2015 | Fibers | Lenzing Technik |
Sonstige | Segment summe |
Über leitung |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 1.924.707 | 29.620 | 22.479 | 1.976.806 | 0 | 1.976.806 |
| Innenumsätze | 9.892 | 41.029 | 1.770 | 52.691 | -52.691 | 0 |
| Umsatzerlöse gesamt | 1.934.599 | 70.648 | 24.250 | 2.029.497 | -52.691 | 1.976.806 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 286.467 | 68 | 3.978 | 290.513 | -398 | 290.114 |
| EBIT | 153.975 | -1.243 | 3.840 | 156.572 | -5.470 | 151.102 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 135.724 | 1.315 | 137 | 137.176 | 5.071 | 142.248 |
| Davon Wertminderungen | 156 | 0 | 0 | 156 | 8.532 | 8.688 |
| Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
17.646 | 0 | 80 | 17.726 | 0 | 17.726 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge |
52.992 | -3.509 | 2.243 | 51.727 | 0 | 51.727 |
| Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex ) |
70.403 | 399 | 112 | 70.914 | 0 | 70.914 |
| EBITDA-Marge1 | 14,8% | 0,1% | 16,4% | 14,3% | 14,7% | |
| EBIT-Marge2 | 8,0% | -1,8% | 15,8% | 7,7% | 7,6% | |
| Segmentvermögen | 2.007.238 | 21.873 | 1.200 | 2.030.311 | 391.499 | 2.421.810 |
| Segmentverbindlichkeiten | 428.047 | 19.356 | 1.565 | 448.968 | 766.148 | 1.215.116 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 23.702 | 0 | 1.866 | 25.568 | 0 | 25.568 |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
| 1-12/2014 bzw. 31.12.2014 | Fibers | Lenzing Technik |
Sonstige | Segment summe |
Über leitung |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 1.755.599 | 43.565 | 65.058 | 1.864.222 | 0 | 1.864.222 |
| Innenumsätze | 8.414 | 47.218 | 1.783 | 57.415 | -57.415 | 0 |
| Umsatzerlöse gesamt | 1.764.014 | 90.782 | 66.841 | 1.921.638 | -57.415 | 1.864.222 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 223.153 | 3.083 | 12.487 | 238.724 | 1.578 | 240.302 |
| EBIT | 98.499 | 1.248 | 11.542 | 111.289 | -89.363 | 21.926 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 127.820 | 1.839 | 946 | 130.605 | 90.941 | 221.546 |
| Davon Wertminderungen | 608 | 0 | 0 | 608 | 93.956 | 94.564 |
| Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-580 | 0 | 39 | -541 | 0 | -541 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge |
40.930 | 11.479 | 1.748 | 54.157 | -1.280 | 52.877 |
| Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex ) |
102.954 | 778 | 578 | 104.311 | 0 | 104.311 |
| EBITDA-Marge1 | 12,7% | 3,4% | 18,7% | 12,4% | 12,9% | |
| EBIT-Marge2 | 5,6% | 1,4% | 17,3% | 5,8% | 1,2% | |
| Segmentvermögen | 1.966.051 | 39.152 | 27.210 | 2.032.413 | 342.638 | 2.375.051 |
| Segmentverbindlichkeiten | 462.390 | 35.428 | 11.758 | 509.576 | 819.841 | 1.329.417 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 36.078 | 0 | 1.878 | 37.956 | 0 | 37.956 |
Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.
Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 angewandt.
Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Segmentergebnis (EBITDA) | 290.513 | 238.724 |
| Konsolidierung | -4.079 | -452 |
| Umstrukturierungen | 3.681 | 2.030 |
| Konzernergebnis (EBITDA) | 290.114 | 240.302 |
| Segmentabschreibungen | -137.176 | -130.605 |
| Konsolidierung | 3.461 | 3.015 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | 3.236 | 3.170 |
| Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -8.532 | -93.956 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 151.102 | 21.926 |
| Finanzerfolg | -3.535 | -23.439 |
| Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile | 1.531 | 8.818 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 149.098 | 7.305 |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Gewinn/Verlust nach Steuern; Nettogewinn/-verlust) ist aus der Konzern-Gewinn- und
Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:
Die Umstrukturierungen setzen sich wie folgt zusammen:
Verlustrechnung ersichtlich.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Restrukturierungsmaßnahmen | ||
| Sonstige betriebliche Erträge | 326 | 0 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene |
||
| Herstellungsleistungen | -164 | 0 |
| Personalaufwand | 5.336 | 1.174 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -6.890 | 135 |
| Verkauf von Tochterunternehmen | ||
| Sonstige betriebliche Erträge | 5.148 | 0 |
| Liquidation der EPG | ||
| Sonstige betriebliche Erträge | 0 | 921 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -75 | -200 |
| Summe | 3.681 | 2.030 |
Die oben angeführte Zeile "Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" betrifft in 2015 mit TEUR 8.532 (2014: TEUR 93.956) Wertminderungen auf Firmenwerte, übrige immaterielle Anlagen und Sachanlagen.
Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:
| ___ | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Segment-EBIT | 156.572 | 111.289 |
| Ergebnis aus Umstrukturierungen und Wertminderungen |
-4.851 | -91.926 |
| Konsolidierung | -619 | 2.563 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 151.102 | 21.926 |
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Segmentabschreibungen | 137.176 | 130.605 |
| Konsolidierung | -3.461 | -3.015 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen |
133.716 | 127.590 |
| Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen |
8.532 | 93.956 |
| Konzernabschreibungen | 142.248 | 221.546 |
Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d. h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Segmentvermögen | 2.030.311 | 2.032.413 |
| Beteiligungen, die nach der Equity Methode bilanziert werden |
25.568 | 37.956 |
| Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte |
||
| Wertpapiere und andere Finanzanlagen |
22.847 | 23.194 |
| Aktive latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern |
26.839 | 42.184 |
| Z ahlungsmittel und Z ahlungsmitteläquivalente |
347.254 | 271.791 |
| Konsolidierung | -31.008 | -32.488 |
| Konzernvermögen | 2.421.810 | 2.375.051 |
Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Segmentverbindlichkeiten | 448.968 | 509.576 |
| Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten | ||
| Finanzverbindlichkeiten | 683.247 | 729.778 |
| Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 63.504 | 70.017 |
| Z uschüsse aus öffentlichen Mitteln |
25.802 | 26.559 |
| Konsolidierung | -6.406 | -6.514 |
| Konzernverbindlichkeiten | 1.215.116 | 1.329.417 |
Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte. Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Botanische Cellulosefasern | 1.669.979 | 1.504.174 |
| Natriumsulfat und Schwarzlauge | 52.795 | 54.002 |
| Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges | 211.825 | 205.838 |
| Segment Fibers | 1.934.599 | 1.764.014 |
| Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering-Dienstleistungen – Segment Lenzing Technik | 70.648 | 90.782 |
| Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren | 20.548 | 63.037 |
| Sonstige und Konsolidierung | -48.989 | -53.611 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 1.976.806 | 1.864.222 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10% zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| Informationen über geografische Gebiete | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | Langfristiges Vermögen | Gesamtvermögen | CAPEX | |||||
| 2015 | 2014 | 31.12.2015 | 31.12.2014 | 31.12.2015 | 31.12.2014 | 2015 | 2014 | |
| Österreich | 134.030 | 143.264 | 751.421 | 782.941 | 989.146 | 982.951 | 51.555 | 78.504 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) |
522.332 | 551.208 | 197.646 | 208.996 | 263.405 | 292.545 | 8.844 | 16.911 |
| Asien | 1.115.989 | 961.751 | 341.489 | 347.405 | 704.705 | 691.711 | 6.884 | 7.366 |
| Amerika | 169.320 | 173.525 | 47.855 | 43.399 | 73.054 | 65.205 | 3.632 | 1.530 |
| Restliche Welt | 35.135 | 34.474 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zwischensumme | 1.976.806 | 1.864.222 | 1.338.412 | 1.382.742 | 2.030.311 | 2.032.413 | 70.914 | 104.311 |
| Überleitung auf Konzernwerte |
0 | 0 | 54.645 | 60.233 | 391.499 | 342.638 | 0 | 0 |
| Konzernsumme | 1.976.806 | 1.864.222 | 1.393.057 | 1.442.975 | 2.421.810 | 2.375.051 | 70.914 | 104.311 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
| NOTE 7 |
|---|
| Umsatzerlöse |
| Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: |
| Umsatzerlöse | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Umsatzerlöse aus dem Verkauf von botanischen Cellulosefasern | 1.669.979 | 1.504.174 |
| Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen Produkten und Dienstleistungen | 289.689 | 336.389 |
| Umsatzerlöse verrechnet | 1.959.668 | 1.840.563 |
| Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen | 17.138 | 23.660 |
| Summe | 1.976.806 | 1.864.222 |
Weitere Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 6, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Erträge aus Leistungsverrechnungen, sonstigen Produkten und Energie |
29.549 | 30.575 |
| Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate sowie aus Förderungen |
5.189 | 6.490 |
| Veräußerungsgewinn aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen |
||
| Unternehmenseinheiten | 5.459 | 0 |
| Diverse andere Erträge | 5.529 | 11.465 |
| Summe | 45.727 | 48.530 |
Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 18.726 (2014: TEUR 17.837). Der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf bzw. der Endkonsolidierung der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, der Lenzing Engineering and Technical Services Co.,Ltd, Nanjing, China und den drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 5). Die diversen anderen Erträge enthalten unter anderem Mieterträge in Höhe von TEUR 3.731 (2014: TEUR 3.698), Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 172 (2014: TEUR 91), Versicherungsvergütungen von Dritten für Sachanlagen in Höhe von TEUR 253 (2014: TEUR 206) und Fremdwährungskursgewinne in Höhe von TEUR 0 (2014: TEUR 4.676).
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Material | 1.059.205 | 1.040.050 |
| Sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
159.055 | 159.191 |
| Summe | 1.218.260 | 1.199.241 |
Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Personalaufwand TEUR |
||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Löhne und Gehälter | 233.160 | 223.120 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen |
1.096 | 4.689 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 6.089 | 6.026 |
| Gesetzlicher Sozialaufwand | 55.305 | 54.080 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 4.558 | 4.085 |
| Summe | 300.207 | 292.000 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie Abfindungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe dazu Note 33).
Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Durchschnittlich | 6.242 | 6.516 |
| Zum 31. Dezember | 6.127 | 6.356 |
Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Arbeiter | 1.778 | 1.790 |
| Angestellte | 1.082 | 1.138 |
| Summe | 2.860 | 2.928 |
Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:
| Anlagen und Sachanlagen | TEUR |
|---|---|
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Planmäßige Abschreibungen | 133.560 | 126.982 |
| Wertminderungen | 8.688 | 94.564 |
| Summe | 142.248 | 221.546 |
In den Wertminderungen sind im Geschäftsjahr 2015 TEUR 618 (2014: TEUR 0) aus der Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten enthalten (siehe Note 5). Die restlichen Wertminderungen und die Wertaufholungen (Zuschreibungen) werden in den Notes 19 und 20 erläutert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Vertriebsaufwendungen | 97.182 | 100.320 |
| Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige |
||
| Fremdleistungen | 43.637 | 39.325 |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten |
21.486 | 12.288 |
| Versicherungsaufwendungen | 8.904 | 9.378 |
| Reiseaufwendungen | 7.021 | 5.958 |
| Aufwendungen für Abfallentsorgung | 6.383 | 6.861 |
| Veräußerungsverlust aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen |
||
| Unternehmenseinheiten | 6.894 | 0 |
| Übrige | 44.377 | 39.148 |
| Summe | 235.885 | 213.279 |
Die Vertriebsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 78.459 (2014: TEUR 83.357) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 18.723 (2014: TEUR 16.964). Der Veräußerungsverlust aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf der drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 5). Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 10.982 (2014: TEUR 7.513), Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 276 (2014: TEUR 0), Vermögenssteuern und ähnliche Steuern in Höhe von TEUR 3.051 (2014: TEUR 4.455), Forderungsverluste in Höhe von TEUR 1.295 (2014: TEUR 4.000), Aufwendungen für Patente und Marken in Höhe von TEUR 3.617 (2014: TEUR 2.736), Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.554 (2014: TEUR 2.546) sowie Aufwendungen aus Emissionszertifikaten in Höhe von TEUR 1.831 (2014: TEUR 1.590). Außerdem sind darin Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 557 (2014: TEUR 123) enthalten.
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, setzen sich wie folgt zusammen:
| 2015 | Lenzing AG |
Österrei chische Tochterun ternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) |
234 | 0 | 234 |
| Andere Bestätigungsleistungen |
45 | 52 | 96 |
| Sonstige Leistungen | 58 | 0 | 58 |
| Steuerberatung | 595 | 34 | 629 |
| Summe | 932 | 86 | 1.018 |
| 2014 | Lenzing AG |
Österrei chische Tochterun ternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) |
259 | 0 | 259 |
| Andere Bestätigungsleistungen |
42 | 61 | 103 |
| Sonstige Leistungen | 10 | 0 | 10 |
| Steuerberatung | 294 | 39 | 332 |
| Summe | 604 | 99 | 704 |
Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses und die Jahresabschlussprüfung von Tochterunternehmen.
Das Ergebnis in Höhe von TEUR 17.726 (2014: TEUR -541) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie im Geschäftsjahr 2015 aus einer ergebniswirksam zu erfassenden Ausschüttung in Höhe von TEUR 15.645. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung betrug TEUR 30.000 und war zahlungswirksam.
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:
| finanziellen Vermögenswerten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Z inserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen, Forderungen sowie Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren |
1.570 | 1.924 |
| Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten |
908 | 0 |
| Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Vermögenswerten |
5.034 | 4.077 |
| 7.512 | 6.001 | |
| Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Bewertung von Ausleihungen | -269 | -10 |
| Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten |
-1.591 | -1.430 |
| Verlust aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren |
0 | -43 |
| -1.860 | -1.482 | |
| Summe | 5.652 | 4.519 |
Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzierungskosten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Netto-Fremdwährungsgewinne/- verluste aus finanziellen Schulden |
-3.606 | -1.556 |
| Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen |
-6.832 | -5.892 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
-16.476 | -19.969 |
| Summe | -26.913 | -27.416 |
Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.
| Ertragsteueraufwand nach Herkunft | TEUR | |
|---|---|---|
| 2014 | ||
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Österreich | 12.155 | 16.276 |
| Ausland | 8.163 | 4.407 |
| 20.319 | 20.683 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerab grenzung |
4.745 | 783 |
| Summe | 25.064 | 21.466 |
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Tatsächlicher Steueraufwand laufendes Jahr |
30.861 | 23.612 |
| Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste |
-6.565 | -369 |
| Minderung aufgrund der Nutzung von Steuergutschriften |
-3.080 | 0 |
| Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern |
-897 | -2.560 |
| 20.319 | 20.683 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerab grenzung |
||
| Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen |
6.749 | -1.326 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen |
-116 | -1 |
| Veränderung der aktivierten Verlustvorträge |
9.142 | -496 |
| Veränderung der aktivierten Steuergutschriften |
-14.006 | 0 |
| Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen früherer Perioden |
-825 | -137 |
| Veränderung der Wertminderung latenter Steueransprüche (ohne Verlustvorträge) |
3.801 | 2.742 |
| 4.745 | 783 | |
| Summe | 25.064 | 21.466 |
Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: Im Geschäftsjahr 2015 wurde erstmals eine Steuergutschrift in Tschechien geltend gemacht (TEUR 3.080). Für die zukünftige Steuergutschrift wurde eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 14.006 ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher ist.
Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2014: 25%) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:
Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2015 eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 21% auf 20%. Ab dem 1. April 2020 ist dort ein Steuersatz von 18% anzuwenden.
| Steuerüberleitungsrechnung | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Ergebnis vor Steuern | 149.098 | 7.305 |
| Errechneter Ertragsteueraufwand (25% des Ergebnisses vor Steuern) |
37.275 | 1.826 |
| Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) |
-1.958 | -1.056 |
| Abschreibung Firmenwert | 0 | 18.116 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellensteuern und ähnliche permanente Differenzen |
4.214 | 1.533 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
-4.431 | 135 |
| Steuersatzunterschiede | -1.235 | -354 |
| Steuersatzänderungen | -116 | -1 |
| Steuerertrag aus Vorperioden | -1.722 | -2.697 |
| Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung |
4.126 | 2.066 |
| Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens |
-9.871 | 3.974 |
| Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile |
-383 | -2.204 |
| Sonstige | -834 | 127 |
| Effektiver Ertragsteueraufwand |
25.064 | 21.466 |
In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 1.487 (2014: TEUR 3.000) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 44). In dem Posten "Abschreibung Firmenwert" ist im Geschäftsjahr 2014 die Wertminderung der CGU Fiber Site Indonesia enthalten (siehe Note 19).
Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25% (31. Dezember 2014: 25%). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5% und 36,08% (31. Dezember 2014 zwischen 16,5% und 36,08%).
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag |
122.947 | -13.478 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück |
26.550.000 | 26.550.000 |
| EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | 4,63 | -0,51 |
Die anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung (siehe dazu Note 44) beinhaltet leistungsabhängige Bedingungen, die zum 31. Dezember 2015 für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie als nicht erfüllt gelten. Daher entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Immaterielle Anlagen
Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:
2015 Firmenwerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Summe Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2015 86.929 18.640 14.458 120.027 Währungsdifferenz 8.843 45 0 8.888 Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten -223 -3.340 -267 -3.829 Zugänge 0 505 485 990 Abgänge 0 -148 0 -148 Stand 31.12.2015 95.549 15.701 14.677 125.927 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2015 -73.597 -13.415 -11.083 -98.095 Währungsdifferenz -8.312 -35 0 -8.347 Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten 0 180 19 199 Planmäßige Abschreibungen 0 -830 -563 -1.393 Wertminderungen 0 -13 -156 -169 Abgänge 0 113 0 113 Stand 31.12.2015 -81.909 -14.000 -11.783 -107.693 Buchwert 1.1.2015 13.332 5.225 3.375 21.931 Buchwert 31.12.2015 13.640 1.701 2.894 18.234
| Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und |
Selbst erstellte immaterielle |
|||
|---|---|---|---|---|
| 2014 | Firmenwerte | ähnliche Rechte | Vermögenswerte | Summe |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 1.1.2014 | 78.255 | 17.898 | 13.854 | 110.007 |
| Währungsdifferenz | 8.673 | 51 | 0 | 8.725 |
| Zugänge | 0 | 709 | 604 | 1.313 |
| Abgänge | 0 | -18 | 0 | -18 |
| Stand 31.12.2014 | 86.929 | 18.640 | 14.458 | 120.027 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 1.1.2014 | -208 | -12.535 | -9.853 | -22.597 |
| Währungsdifferenz | -814 | -38 | 0 | -852 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | -818 | -622 | -1.440 |
| Wertminderungen | -72.574 | -29 | -608 | -73.212 |
| Abgänge | 0 | 5 | 0 | 5 |
| Stand 31.12.2014 | -73.597 | -13.415 | -11.083 | -98.095 |
| Buchwert 1.1.2014 | 78.047 | 5.362 | 4.001 | 87.411 |
| Buchwert 31.12.2014 | 13.332 | 5.225 | 3.375 | 21.931 |
Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 485 (2014: TEUR 604) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.
Im Geschäftsjahr 2015 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 20.074 (2014: TEUR 18.776) angefallen.
Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen auf immaterielle Anlagen in Höhe von TEUR 169 (2014: TEUR 73.212) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.
Die Wertminderungen auf Firmenwerte betrafen im Geschäftsjahr 2014 mit TEUR 72.574 einen indonesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) der CGU Fiber Site Indonesia im Segment Fibers. Die Wertminderungen waren aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft als Folge der veränderten Erwartungen im Fasermarkt, insbesondere der veränderten mittelfristigen Preiserwartungen, notwendig. Weitere Details dazu sind weiter unten erläutert (siehe Abschnitt "Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer").
Bei den Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, Lizenzen und ähnlichen Rechten gibt es im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen in Höhe von TEUR 13 (2014: TEUR 29). Die Wertminderungen betreffen mit TEUR 8 einen chinesischen Produktionsstandort im Segment Fibers (Details dazu siehe Note 20) und mit TEUR 5 Abwertungen auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung eines chinesischen Tochterunternehmen im Segment Lenzing Technik (Details dazu siehe Note 5) als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig waren. Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.
Die Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind mit dem Verkauf des Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 abgegangen. Im Jahr 2014 ergab sich aufgrund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf bei den Markenrechten mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten gibt es im Geschäftsjahr 2015 TEUR 156 (2014: TEUR 608) Wertminderungen auf Entwicklungskosten im Segment Fibers. Sie werden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig.
In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.
Die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) zugeordnet:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Segment Fibers | ||
| CGU Fiber Site Indonesia | 0 | 0 |
| CGU Pulp Site Czech Republic | 9.771 | 9.525 |
| CGU Fiber Site UK | 2.415 | 2.278 |
| CGU Fiber Site USA | 1.454 | 1.307 |
| 13.640 | 13.109 | |
| Segment Sonstige | 0 | 3.313 |
| Summe | 13.640 | 16.422 |
Die in der obigen Tabelle im Segment Sonstige zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 enthaltenen Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 3.090 und Firmenwerte in Höhe von TEUR 223 sind durch den Verkauf des Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 abgegangen. Wertänderungen wurden bei diesen Markenrechten nicht vorgenommen, daher entsprach der abgehende Buchwert den Anschaffungskosten. Diese Markenrechte waren deshalb mit einer unbestimmten Nutzungsdauer versehen, da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung nicht abzusehen war.
Der erzielbare Betrag für die im Geschäftsjahr 2015 größten firmenwerttragenden CGUs – die CGU Pulp Site Czech Republic, die CGU Fiber Site UK und die CGU Fiber Site USA – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt (siehe dazu ausführlich Note 3, Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)"). Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind.
Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) der im Geschäftsjahr 2014 wertgeminderten CGU Fiber Site Indonesia belief sich auf TEUR 313.517 per 31. Dezember 2014 und wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt.
Bei den CGUs Pulp Site Czech Republic, Fiber Site UK und Fiber Site USA sind bzw. waren außerdem folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Impairmenttests relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen Entwicklung dar. Die individuellen Annahmen der CGU Fiber Site Indonesia im Geschäftsjahr 2014 sind ebenfalls in untenstehender Tabelle dargestellt:
| Geschäfts jahr 2015 |
Geschäfts jahr 2014 |
|
|---|---|---|
| CGU Fiber Site Indonesia | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
n/a | 6,5% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
n/a | 1,0% |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | n/a | 10,0% |
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
19,2% | 13,8% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
0,8% | 0,9% |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 7,5% | 7,9% |
| Geschäfts jahr 2015 |
Geschäfts jahr 2014 |
|
|---|---|---|
| CGU Fiber Site UK | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
19,7% | 18,9% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
0,6% | 1,0% |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 7,9% | 8,0% |
| CGU Fiber Site USA | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
13,7% | 13,3% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
0,9% | 1,0% |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 8,2% | 7,8% |
Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Pulp Site Czech Republic basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Zellstoff sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Holz und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 4 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 0,8% p. a. (2014: -1,4% p. a.).
Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGUs Fiber Site UK und Fiber Site USA basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum für beide CGUs beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 4 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum der CGU Fiber Site UK beträgt im Detailplanungszeitraum -0,3% p. a. (2014: 6,8% p. a.) und jenes der CGU Fiber Site USA im Detailplanungszeitraum -1,8% p. a. (2014: 3,7% p. a.).
Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Fiber Site Indonesia basierten im Geschäftsjahr 2014 insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum betrug im Geschäftsjahr 2014 5 Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum betrug 2014 im Detailplanungszeitraum 2,2% p. a.
Durch die im Geschäftsjahr 2014 vorgenommenen Wertminderungen auf den Firmenwert der CGU Fiber Site Indonesia entsprach zum 31. Dezember 2014 deren beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten deren Buchwert. Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 103.366 (Geschäftsjahr 2014: TEUR 57.373). Die Schätzungen werden für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen Annahmen, bei der der er zielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 100% | minus 29,8% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
0,8% | minus 6,5 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern |
7,5% | plus 4,1 Prozentpunkte |
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen Annahmen, bei der der er zielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 100% | minus 20,2% |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
0,9% | minus 3,0 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern |
7,9% | plus 2,2 Prozentpunkte |
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2015 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 1.1.2015 | 503.530 | 2.337.904 | 30.573 | 2.872.007 |
| Währungsdifferenz | 16.154 | 62.641 | 1.121 | 79.916 |
| Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten |
-92 | -16.934 | -314 | -17.340 |
| Zugänge | 2.391 | 48.438 | 24.560 | 75.388 |
| Abgänge | -15 | -10.888 | -2 | -10.906 |
| Umbuchungen | 2.337 | 16.700 | -19.037 | 0 |
| Stand 31.12.2015 | 524.305 | 2.437.860 | 36.901 | 2.999.065 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 1.1.2015 | -222.300 | -1.323.699 | -3.518 | -1.549.517 |
| Währungsdifferenz | -4.712 | -29.621 | -263 | -34.596 |
| Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten |
42 | 9.906 | 0 | 9.948 |
| Planmäßige Abschreibungen | -15.331 | -116.836 | 0 | -132.166 |
| Wertminderungen | -2.188 | -6.331 | 0 | -8.519 |
| Abgänge | 11 | 10.225 | 0 | 10.236 |
| Stand 31.12.2015 | -244.478 | -1.456.356 | -3.781 | -1.704.615 |
| Buchwert 1.1.2015 | 281.230 | 1.014.205 | 27.056 | 1.322.490 |
| Buchwert 31.12.2015 | 279.827 | 981.504 | 33.120 | 1.294.451 |
| 2014 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 1.1.2014 | 428.337 | 2.071.477 | 214.455 | 2.714.269 |
| Währungsdifferenz | 15.936 | 64.308 | 1.319 | 81.563 |
| Zugänge | 14.559 | 70.588 | 13.023 | 98.169 |
| Abgänge | -92 | -21.902 | 0 | -21.994 |
| Umbuchungen | 44.791 | 153.432 | -198.223 | 0 |
| Stand 31.12.2014 | 503.530 | 2.337.904 | 30.573 | 2.872.007 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 1.1.2014 | -197.430 | -1.189.078 | -3.251 | -1.389.760 |
| Währungsdifferenz | -4.546 | -29.689 | -266 | -34.501 |
| Planmäßige Abschreibungen | -14.714 | -110.828 | 0 | -125.542 |
| Wertminderungen | -5.625 | -15.728 | 0 | -21.353 |
| Abgänge | 16 | 21.623 | 0 | 21.639 |
| Stand 31.12.2014 | -222.300 | -1.323.699 | -3.518 | -1.549.517 |
| Buchwert 1.1.2014 | 230.906 | 882.399 | 211.204 | 1.324.509 |
| Buchwert 31.12.2014 | 281.230 | 1.014.205 | 27.056 | 1.322.490 |
Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 42). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 273.107 (31. Dezember 2014: TEUR 268.178).
Im Geschäftsjahr 2015 werden TEUR 550 (2014: TEUR 3.025) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,4% (2014: 2,8% bis 3,0%) verwendet.
Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 8.519 (2014: TEUR 21.353) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.
Die Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2015 mit TEUR 7.907 (2014: TEUR 21.353) einen chinesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) im Segment Fibers und dort mit TEUR 2.179 (2014: TEUR 5.625) Grundstücke und Bauten und mit TEUR 5.728 (2014: TEUR 15.728) Technische Anlagen und Maschinen (insbesondere Faserproduktionsanlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Werthaltigkeit der Sachanlagen wurde aus Anlass der Entwicklungen an den chinesischen Finanzmärkten zu Jahresende/zum Jahreswechsel 2015 überprüft. Die Wertminderungen werden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft notwendig.
Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) des chinesischen Produktionsstandorts beläuft sich auf TEUR 96.527 (31. Dezember 2014: TEUR 105.839). Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt (siehe dazu ausführlich Note 3, Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)"). Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Beim chinesischen Produktionsstandort sind außerdem folgende individuelle Annahmen relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen Entwicklung dar:
| Geschäfts jahr 2015 |
Geschäfts jahr 2014 |
||
|---|---|---|---|
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
2,5% | 0,7% | den, setzen sich wie folgt zusammen: |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente |
1,0% | 1,4% | |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern |
7,9% | 8,6% | Buchwerte der Beteiligungen, |
Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows des chinesischen Produktionsstandorts basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 5 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 1,8% p. a. (2014: 3,5% p. a.).
Weitere Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2015 mit TEUR 9 Abwertungen von Grundstücken und Bauten und mit TEUR 603 Abwertungen von Technischen Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung eines chinesischen Tochterunternehmen im Segment Lenzing Technik (Details dazu siehe Note 5) als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig waren. Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.
In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, insbesondere an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Assoziierte Unternehmen | ||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) |
19.972 | 32.470 |
| Übrige assoziierte Unternehmen | 5.523 | 5.422 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 73 | 65 |
| Summe | 25.568 | 37.956 |
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:
| 2015 | EFB | Übrige assoziier te Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1.1. | 32.470 | 5.422 | 65 | 37.956 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
17.528 | 191 | 7 | 17.726 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges |
-25 | 0 | 0 | -25 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
0 | 2 | 1 | 3 |
| Gesamtergebnis | 17.503 | 193 | 8 | 17.704 |
| Ausschüttungen | -30.000 | -93 | 0 | -30.093 |
| Stand zum 31.12. | 19.972 | 5.523 | 73 | 25.568 |
2014 EFB Übrige assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen Summe Stand zum 1.1. 33.755 5.266 62 39.083 Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -562 18 3 -541 Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges -723 0 0 -723 Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 0 178 0 178 Gesamtergebnis -1.285 197 3 -1.086 Ausschüttungen 0 -40 0 -40 Stand zum 31.12. 32.470 5.422 65 37.956
Die obigen Werte zum Gesamtergebnis resultieren nur aus fortgeführten Geschäftsbereichen.
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2015 45% (31. Dezember 2014: 45%) am Kapital und an den Stimmrechten der nicht börsenotierten EFB. Das Kerngeschäft der EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 44 dargestellt. Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltene Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 79.537 | 80.307 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 55.834 | 56.433 |
| Eigenkapital | 44.122 | 71.893 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 21.694 | 21.982 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 69.555 | 42.865 |
| 2015 | 2014 | |
| Umsatzerlöse | 162.004 | 163.236 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 6.306 | -184 |
| Gesamtergebnis | 4.128 | -968 |
| Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) |
4.184 | 638 |
| Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) |
-56 | -1.607 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:
| . | |||
|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 44.122 | 71.893 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (45%; Vorjahr: 45%) |
19.855 | 32.352 |
| Konsolidierungs und sonstige Effekte |
117 | 118 |
| Buchwert | 19.972 | 32.470 |
Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Langfristige Wertpapiere | 16.274 | 14.369 |
| Sonstige Beteiligungen | 1.562 | 1.564 |
| Ausleihungen | 5.011 | 7.261 |
| Summe | 22.847 | 23.194 |
Die langfristigen Wertpapiere sind grundsätzlich zu aktuellen Börsenkursen bzw. anderen Marktpreisen (insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds) bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:
| 2015 | Marktwert 31.12. |
Durch schnittliche Rendite in % |
Ertrag im Geschäfts jahr |
|---|---|---|---|
| Staatsanleihen | 6.869 | ||
| Anleihen anderer Emittenten |
0 | ||
| Sonstige Wertpapiere und Wertrechte |
9.405 | ||
| Summe | 16.274 | 4,37 | 205 |
| 2014 | Marktwert 31.12. |
Durch schnittliche Rendite in % |
Ertrag im Geschäfts jahr |
|---|---|---|---|
| Staatsanleihen | 5.944 | ||
| Anleihen anderer Emittenten |
100 | ||
| Sonstige Wertpapiere und Wertrechte |
8.325 | ||
| Summe | 14.369 | 6,61 | 235 |
Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 2.879 (31. Dezember 2014: TEUR 2.683) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland, mit TEUR 2.110 (31. Dezember 2014: TEUR 837) Staatsanleihen der französischen Republik sowie mit TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 358) Bundesanleihen der Republik Österreich. Die Anleihen anderer Emittenten betreffen Bankanleihen und wurden 2015 verkauft (31. Dezember 2014: TEUR 100). Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2015 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 (31. Dezember 2014: TEUR 1.050) ausgewiesen. Die Ausleihungen in Höhe von TEUR 5.011 (31. Dezember 2014: TEUR 7.261) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
838 | 71 |
| Langfristige Forderungen | 3.134 | 7.112 |
| 3.972 | 7.183 | |
| Sonstige langfristige Vermögens werte (nicht finanziell) |
||
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 1.237 | 1.457 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 159 | 363 |
| 1.397 | 1.820 | |
| Summe | 5.369 | 9.003 |
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
| Vorräte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 226.103 | 224.756 |
| Unfertige Erzeugnisse | 2.323 | 3.756 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 104.974 | 109.101 |
| Geleistete Anzahlungen | 5.064 | 6.478 |
| Summe | 338.464 | 344.092 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.
Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 5.036 (2014: TEUR 9.880) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 122.189 (31. Dezember 2014: TEUR 180.112). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.059.205 (2014: TEUR 1.040.050). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 87.799 (31. Dezember 2014: TEUR 93.509). Von den Vorräten verbleiben TEUR 24.506 (2014: TEUR 19.073) voraussichtlich länger als ein Jahr im Bestand.
NOTE 25
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| und Leistungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) |
269.794 | 243.270 |
| Wertberichtigungen | -10.856 | -10.501 |
| Summe | 258.939 | 232.769 |
Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 0). Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind den Notes 39 und 41 (Abschnitte "Factoring" und "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.
| Fertigungsaufträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten | 7.047 | 3.189 |
| Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne | 210 | 287 |
| Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste | -2.212 | -164 |
| Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) | 5.044 | 3.313 |
| Abzüglich erhaltene Anzahlungen (gesamt) | -4.614 | -3.217 |
| Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) | 430 | 96 |
| Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
960 | 2.032 |
| Davon Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo (sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten) |
-530 | -1.936 |
| Darin enthaltene Haftrücklässe | 0 | 0 |
| Drohverlustrückstellungen aus Fertigungsaufträgen |
0 | 13 |
Aus Fertigungsaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2015 Erlöse in Höhe von TEUR 17.138 (2014: TEUR 23.660) erzielt.
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
1.718 | 453 |
| Debitorische Kreditoren | 2.461 | 1.845 |
| Verrechnung Instandhaltung | 3.700 | 4.390 |
| Übrige | 14.572 | 14.690 |
| Buchwert 31.12. | 22.451 | 21.377 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell) |
||
| Forderungen aus sonstigen Steuern (insbesondere Forderungen Finanzamt – Umsatzsteuer) |
49.769 | 37.444 |
| Geleistete Anzahlungen | 1.774 | 1.869 |
| Emissionszertifikate | 6.441 | 5.280 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 3.386 | 3.544 |
| Übrige | 26 | 126 |
| Buchwert 31.12. | 61.395 | 48.262 |
| Summe | 83.846 | 69.640 |
An beiden dargestellten Bilanzstichtagen gab es keine kurzfristigen Wertpapiere.
Eigenkapital
Der Stand und die Veränderungen des Konzern-Eigenkapitals sind in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2014: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2014: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").
Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").
Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs 3 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlusts der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.
Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen. Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in die Konzernwährung Euro entstanden sind. In diesem Posten sind auch Umrechnungsdifferenzen aus Forderungen enthalten, die einen Teil der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe darstellt. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich latenter Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich latenter Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich latenter Steuern.
Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2015 | 2014 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 41.381 | -225 | 41.157 | 48.440 | 87 | 48.527 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
3 | 0 | 3 | 178 | 0 | 178 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | 41.384 | -225 | 41.159 | 48.618 | 87 | 48.705 |
| Zur Veräußerung verfügbare | ||||||
| finanzielle Vermögenswerte | 163 | -41 | 123 | 790 | -198 | 593 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 23.801 | -5.443 | 18.358 | -27.449 | 6.168 | -21.281 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode | ||||||
| bilanziert werden | 5 | 0 | 5 | -5 | 0 | -5 |
| Absicherung von Zahlungsströmen | ||||||
| (Hedging Reserve) | 23.806 | -5.443 | 18.363 | -27.454 | 6.168 | -21.286 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 5.234 | -1.360 | 3.874 | -13.896 | 3.496 | -10.400 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode | ||||||
| bilanziert werden | -30 | 0 | -30 | -718 | 0 | -718 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/ | ||||||
| Verluste | 5.204 | -1.360 | 3.844 | -14.614 | 3.496 | -11.118 |
| Summe | 70.557 | -7.068 | 63.489 | 7.341 | 9.553 | 16.893 |
Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges |
||
| Aus Gasswaps | -1.184 | -3.548 |
| Aus Devisentermingeschäften | -37.773 | -31.537 |
| Aus sonstigen Derivaten | 1 | -23 |
| -38.956 | -35.107 | |
| Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden |
||
| Aus Gasswaps | 1.876 | 2.558 |
| Aus Devisentermingeschäften | 60.696 | 4.892 |
| Aus sonstigen Derivaten | 190 | 203 |
| 62.762 | 7.653 | |
| Summe | 23.806 | -27.454 |
Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG | 393.769 | 380.441 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 433 | 0 |
| Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
53.100 | 26.550 |
| Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS |
539.497 | 483.385 |
| Summe (ohne andere Rücklagen) | 986.799 | 890.376 |
Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.
An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:
| Beschlossene und gezahlte Dividen den der Lenzing AG |
Gesamt | Anzahl der Aktien |
Dividende je Aktie |
|---|---|---|---|
| TEUR | EUR | ||
| Für das Geschäftsjahr 2014 in der ordentlichen Hauptversammlung am 22. April 2015 beschlossene Dividende (Zahlung ab 29. April 2015) |
26.550 | 26.550.000 | 1,00 |
| Für das Geschäftsjahr 2013 in der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2014 beschlossene Dividende (Zahlung ab 30. April 2014) |
46.463 | 26.550.000 | 1,75 |
Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2015 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:
| Das Geschäftsjahr 2015 der Lenzing AG endet mit einem Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von |
66.428 |
|---|---|
| Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | -13.328 |
| und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2014 von | 0 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 53.100 |
| Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor: |
|
| Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 2,00 EUR je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43 |
|
| EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien Auf neue Rechnung werden vorgetragen |
53.100 0 |
Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst. Die Dividenden unterliegen ab dem 1. Jänner 2016 in Österreich grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 27,5% ihrer Höhe (zur Höhe siehe die obige Tabelle). Bis 31. Dezember 2015 betrug der Kapitalertragsteuerabzug grundsätzlich 25% der Bruttodividenden. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer in Österreich abgegolten (Endbesteuerung). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften stellen die von der Lenzing AG ausgeschütteten Gewinnanteile steuerfreie Beteiligungserträge dar. Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer in Österreich befreit. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften, die weniger als 10% des Grundkapitals halten, kann die einbehaltene Kapitalertragsteuer im Rahmen der Körperschaftsteuerveranlagung angerechnet werden. Halten beschränkt steuerpflichtige ausländische EU-Gesellschaften mindestens 10% des Grundkapitals seit mindestens ununterbrochen einem Jahr, so kann ein Kapitalertragsteuerabzug bei Erfüllen zusätzlicher Voraussetzungen unterbleiben. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Österreich beim Anteilseigner nicht besteuert. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 47 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100% besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind (letzteres betrifft die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China, die dem Segment Fibers zugeordnet ist).
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2015 mit TEUR 26.787 (31. Dezember 2014: TEUR 23.291) insbesondere an der PT. South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2015 11,92% (31. Dezember 2014: 11,92%) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):
31.12.2015 31.12.2014 Langfristige Vermögenswerte 274.066 266.892 Kurzfristige Vermögenswerte 160.462 166.412 Eigenkapital 224.723 195.395 Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Eigenkapital 197.936 172.104 Davon Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital 26.787 23.291 Langfristige Verbindlichkeiten 95.481 106.207 Kurzfristige Verbindlichkeiten 114.324 131.702 2015 2014 Umsatzerlöse 463.964 416.692 Ergebnis vor Steuern (EBT) 16.617 -6.660 Gesamtergebnis 29.328 15.818 Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 7.669 -7.607 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 6.754 -6.700 Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss 914 -907 Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 21.659 23.425 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis 19.077 20.633 Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis 2.582 2.792 Cashflow aus der Betriebstätigkeit 28.638 41.859 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.325 -4.649 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -34.649 -36.535 Veränderung der liquiden Mittel -9.337 676 An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden 0 0
Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| European Carbon Fiber GmbH | ||
| (2015: n.a., 2014: – 8,93%) | 0 | 68 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited | ||
| (2015: n.a., 2014: + 0,1%) | 0 | 7 |
| Erhöhung (+)/Verminderung (-) nicht beherrschender Anteile im Eigenkapital |
0 | 75 |
Aufgrund des Verkaufs und des damit verbundenen Beherrschungsverlusts des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.
Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:
| am sonstigen Ergebnis | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
-55 | -72 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
14 | 18 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrech nung umgegliedert werden können |
||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kurs differenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
2.638 | 2.863 |
| Während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" |
0 | 5 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
0 | -1 |
| Sonstiges Ergebnis – netto | 2.596 | 2.813 |
Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.
In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 4.177 (2014: TEUR 5.599) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.
Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2015 in Höhe von TEUR 5.030 enthalten (31. Dezember 2014: TEUR 3.749). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2015 insgesamt 419.540 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2014: 812.851 Emissionszertifikate). Die Emissionszertifikate haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der Emissionszertifikate | Stück | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Stand 1.1. | 847.423 | 313.948 |
| Zuteilung für das Jahr | 419.540 | 812.851 |
| Rückgabe für tatsächliche Emissionen des Vorjahres |
-301.317 | -266.261 |
| Netto-Zukäufe und -Verkäufe während des Jahres |
-20.070 | -13.115 |
| Stand 31.12. | 945.576 | 847.423 |
Zum 31. Dezember 2015 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 376 (31. Dezember 2014: TEUR 168) vorgesorgt.
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
| Finanzverbindlichkeiten | TEUR Durch schnitt liche Ver zinsung |
|||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | Währung | Nominale | Buchwert | in % |
| Anleihe | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 120.000 | 119.817 | 3,9 |
| 119.817 | ||||
| Schuldscheindarlehen | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 214.000 | 213.511 | 2,5 |
| Variable Verzinsung | EUR | 75.500 | 75.310 | 1,5 |
| 288.821 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||
| Darlehen: | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 2.570 | 2.570 | 2,2 |
| Variable Verzinsung | EUR | 103.364 | 103.131 | 1,6 |
| Variable Verzinsung | USD | 73.333 | 66.451 | 2,5 |
| Variable Verzinsung | CNY | 0 | 0 | n/a |
| Betriebsmittelkredite1 | : | |||
| Variable Verzinsung | USD | 21.034 | 19.262 | 3,0 |
| Variable Verzinsung | CNY | 340.000 | 47.948 | 5,0 |
| Variable Verzinsung | EUR | 0 | 0 | n/a |
| 239.361 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 4.299 | 4.299 | 4,0 |
| Variable Verzinsung | EUR | 1.996 | 1.996 | 1,5 |
| 6.295 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige) | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 6.606 | 6.606 | 1,2 |
| Teilweise fixe | ||||
| Verzinsung | EUR | 19.837 | 19.837 | 0,9 |
| Variable Verzinsung | USD | 2.741 | 2.509 | 3,7 |
| 28.952 | ||||
| Summe | 683.247 | |||
| Davon kurzfristig | 172.337 | |||
| Davon langfristig | 510.910 |
| Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2014 | Währung | Nominale | Buch wert |
Durch schnitt liche Ver zinsung in % |
| Anleihe | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 120.000 | 119.713 | 3,9 |
| 119.713 | ||||
| Schuldscheindarlehen | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 139.500 | 139.128 | 3,0 |
| Variable Verzinsung | EUR | 89.500 | 89.341 | 1,9 |
| 228.468 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||
| Darlehen: | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 44.668 | 44.668 | 3,2 |
| Variable Verzinsung | EUR | 122.474 | 122.147 | 1,8 |
| Variable Verzinsung | USD | 113.333 | 92.150 | 2,4 |
| Variable Verzinsung | CNY | 50.480 | 6.691 | 6,3 |
| Betriebsmittelkredite1 | : | |||
| Variable Verzinsung | USD | 26.577 | 21.612 | 3,4 |
| Variable Verzinsung | CNY | 400.000 | 53.021 | 6,1 |
| Variable Verzinsung | EUR | 6.500 | 6.500 | 0,9 |
| 346.790 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 1.938 | 1.938 | 4,0 |
| Variable Verzinsung | EUR | 2.544 | 2.544 | 2,3 |
| 4.482 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige) | ||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 6.149 | 6.149 | 1,3 |
| Teilweise fixe | ||||
| Verzinsung | EUR | 21.983 | 21.983 | 1,2 |
| Variable Verzinsung | USD | 2.668 | 2.194 | 3,6 |
| 30.326 | ||||
| Summe | 729.778 | |||
| Davon kurzfristig | 192.745 | |||
| Davon langfristig | 537.033 |
Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.
Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe ein weiteres Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.
Die durchschnittlichen Effektivzinssätze aller Schuldscheindarlehen sind der Tabelle weiter oben zu entnehmen. Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.
Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.
Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 68.093 (31. Dezember 2014: TEUR 105.452) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 8.016 (31. Dezember 2014: TEUR 7.578) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. und für die Finanzierung von Investitionen wurden deren Aktien verpfändet.
Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen | 13 | 19 |
| Sachanlagen | 11.984 | 10.749 |
| Finanzanlagen | 7.882 | 7.692 |
| Sonstige Vermögenswerte | 6.112 | 6.455 |
| Rückstellungen | 16.415 | 17.784 |
| Investitionszuschüsse | 171 | 176 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.949 | 9.934 |
| Verlustvorträge | 12.352 | 18.605 |
| Steuergutschriften | 13.921 | 0 |
| Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur |
73.800 | 71.413 |
| Ansatzkorrektur auf latente | ||
| Steueransprüche | -16.124 | -10.025 |
| Davon auf steuerliche Verlustvorträge | -8.911 | -6.835 |
| Aktive Steuerlatenz brutto | 57.676 | 61.388 |
| Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz |
-40.423 | -39.855 |
| Aktive Steuerlatenz netto | 17.253 | 21.534 |
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen | 314 | 1.400 |
| Sachanlagen | 76.494 | 68.830 |
| Finanzanlagen | 1.894 | 842 |
| Sonstige Vermögenswerte | 6.069 | 4.609 |
| Steuerliche Sonderabschreibungen | 5.883 | 6.004 |
| Rückstellungen | 21 | 216 |
| Investitionszuschüsse | 433 | 321 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 2.250 | 2.463 |
| Passive Steuerlatenz brutto | 93.357 | 84.685 |
| Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz | -40.423 | -39.855 |
| Passive Steuerlatenz netto | 52.934 | 44.830 |
Zu den Steuergutschriften siehe Note 17.
Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 17.913 (31. Dezember 2014: TEUR 21.742) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 5.864 (31. Dezember 2014: TEUR 4.390) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.
Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Stand 1.1.2014 |
Im Gewinn oder Verlust erfasst |
Im sonsti gen Er gebnis erfasst |
Wäh rungs diffe renzen |
Stand 31.12.2014 = 1.1.2015 |
Im Gewinn oder Verlust erfasst |
Im sons tigen Ergebnis erfasst |
Konsolidie rungskreis änderungen und Abgang von sonstigen Unterneh mens einheiten |
Wäh rungs diffe renzen |
Stand 31.12.2015 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen | -1.537 | 155 | 0 | 1 | -1.382 | -24 | 0 | 1.104 | 1 | -301 |
| Sachanlagen | -55.417 | 213 | 0 | -2.877 | -58.081 | -3.496 | 0 | 314 | -3.247 | -64.510 |
| Finanzanlagen | 9.599 | -2.552 | -198 | 0 | 6.850 | -820 | -41 | 0 | 0 | 5.988 |
| Sonstige Vermögenswerte |
1.176 | -491 | 960 | 201 | 1.846 | -1.667 | -440 | 98 | 206 | 43 |
| Steuerliche Sonder abschreibungen |
-6.087 | 83 | 0 | 0 | -6.004 | 120 | 0 | 0 | 0 | -5.883 |
| Rückstellungen | 13.724 | -63 | 3.496 | 411 | 17.568 | 233 | -1.359 | -416 | 368 | 16.395 |
| Investitionszuschüsse | -81 | -86 | 0 | 22 | -145 | -135 | 0 | 0 | 20 | -261 |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
-2.379 | 4.514 | 5.208 | 127 | 7.471 | -18 | -5.003 | -21 | 271 | 2.700 |
| Verlustvorträge | 15.730 | 1.571 | 0 | 1.304 | 18.605 | -6.478 | 0 | -980 | 1.206 | 12.352 |
| Steuergutschriften | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 14.006 | 0 | 0 | -85 | 13.921 |
| Ansatzkorrektur | -5.254 | -4.127 | 0 | -644 | -10.025 | -6.465 | 0 | 910 | -544 | -16.124 |
| Summe | -30.526 | -783 | 9.466 | -1.454 | -23.297 | -4.745 | -6.844 | 1.009 | -1.804 | -35.681 |
Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2015 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 53.577 (31. Dezember 2014: TEUR 80.199). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
| Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Summe | 53.577 | 80.199 |
| Davon aktivierte Verlustvorträge | 13.780 | 49.895 |
| Davon nicht aktivierte Verlustvorträge | 39.797 | 30.304 |
| Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen | ||
| Innerhalb von 1 Jahr | 36 | 36 |
| Innerhalb von 2 Jahren | 7.277 | 35 |
| Innerhalb von 3 Jahren | 6.414 | 9.525 |
| Innerhalb von 4 Jahren | 11.684 | 4.805 |
| Innerhalb von 5 Jahren | 0 | 2.336 |
| Unbeschränkt vortragsfähig | 14.387 | 13.567 |
Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Impairmenttests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 3, Abschnitt "Wertminderungen [Impairments]"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.
Per 31. Dezember 2015 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 17.253 (31. Dezember 2014: TEUR 21.534) aktiviert, davon TEUR 14.194 (31. Dezember 2014: TEUR 21.512) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. Diese wiederum betreffen mit TEUR 11.176 (31. Dezember 2014: TEUR 15.877) einen chinesischen Produktionsstandort und mit TEUR 3.018 (31. Dezember 2014: TEUR 5.154) einen chinesischen Vertriebsstandort. Beim chinesischen Produktionsstandort liegen Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 24.683 (31. Dezember 2014: TEUR 23.162) vor, die nur teilweise aktiviert worden sind. In der Vergangenheit gab es eine unvorteilhafte lokale Kostenstruktur und Preispolitik, die Verluste verursacht haben. In der Planung wird von einer Verbesserung des Marktumfeldes und der Marktpositionierung ausgegangen (insbesondere eine Verbesserung der Kostenstrukturen sowie der Absatzpreise; weitere Details zu den Planannahmen siehe Note 20). Die geplanten positiven steuerlichen Ergebnisse führen im vortragsfähigen Zeitraum von 5 Jahren (31. Dezember 2014: 5 Jahre) zu einer Verwertung der Verlustvorträge im Ausmaß der aktivierten Beträge. Die darüber hinausgehenden aktiven latenten Steuern sind wertberichtigt. Beim chinesischen Vertriebsstandort konnten die steuerlichen Verlustvorträge 2015 zur Gänze verwertet werden. Die noch bestehenden aktiven latenten Steuern resultieren aus anderen temporären Differenzen.
Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 3.441 (31. Dezember 2014: TEUR 11.769) TEUR 12.352 (31. Dezember 2014: TEUR 18.605) betragen.
In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von TEUR 32.443 (31. Dezember 2014: TEUR 30.781) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 3.475 (2014: TEUR 2.722) steuerlich verwertet.
In Bezug auf Anteile an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, wurden in Bezug auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 218.539 (31. Dezember 2014: TEUR 135.509), die durch Veräußerung realisiert werden können, keine latenten Steuerschulden erfasst. Darüber hinaus wurden keine latenten Steuerschulden für weitere Differenzen angesetzt, deren Umkehrung durch eine Ausschüttung mit Quellensteuer verursacht werden kann; der Konzernanteil am Bilanzgewinn der davon betroffenen Tochtergesellschaften beträgt TEUR 202.456 (2014: TEUR 183.597). In beiden Fällen werden sich die Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen.
Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:
| Gesamt | Davon kurzfristig | Davon langfristig | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | 31.12.2015 | 31.12.2014 | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
||||||
| Pensionen und Abfertigungen | 96.538 | 102.944 | 4.421 | 4.472 | 92.117 | 98.473 |
| Jubiläumsgelder | 13.432 | 13.858 | 592 | 871 | 12.840 | 12.987 |
| 109.970 | 116.802 | 5.014 | 5.342 | 104.957 | 111.460 | |
| Sonstige Rückstellungen | ||||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 983 | 11.243 | 983 | 11.243 | 0 | 0 |
| Garantie und Gewährleistung | 1.824 | 2.808 | 974 | 1.208 | 850 | 1.600 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 13.919 | 15.384 | 3.503 | 4.437 | 10.415 | 10.947 |
| Emissionszertifikate | 1.787 | 1.698 | 1.787 | 1.698 | 0 | 0 |
| Übrige | 8.804 | 6.056 | 2.789 | 56 | 6.015 | 6.000 |
| 27.317 | 37.189 | 10.037 | 18.642 | 17.280 | 18.547 | |
| Abgegrenzte Schulden | ||||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) | 31.842 | 34.715 | 31.425 | 34.715 | 416 | 0 |
| Übrige (finanziell) | 23.419 | 22.682 | 23.419 | 22.682 | 0 | 0 |
| 55.261 | 57.397 | 54.844 | 57.397 | 416 | 0 | |
| Summe | 192.548 | 211.389 | 69.895 | 81.382 | 122.653 | 130.007 |
Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.
Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstan-
den im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10 bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.
Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalls durch eine Einmalzahlung abgegolten.
Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses.
Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.
Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:
Veranlagungsrisiko: Der Barwert der Verpflichtungen und der Planvermögen wird unter Anwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, welcher grundsätzlich aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen abgeleitet wird (siehe Note 3). Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen diesen Satz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.
Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.
Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. In einem untergeordneten Ausmaß sind auch Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente im Deckungsstock der Versicherung enthalten. Die Versicherung bietet eine garantierte Mindestverzinsung. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert. Details zur Zusammensetzung des Planvermögens zum Bilanzstichtag sind der Tabelle weiter unten zu entnehmen.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:
| Zinssatz p. a. in % | 31.12.2015 | 31.12.2014 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 2,1 | 1,7 |
| Österreich – Abfertigungen | 2,2 | 1,8 |
| Übrige Länder: | ||
| Deutschland | N/A | 2,5 |
| Indonesien | 9,0 | 7,8 |
| Hongkong | 1,5 | 1,8 |
| Tschechien | 1,8 | 1,2 |
| Gehaltssteigerungen p. a. in % | ||
| Österreich – Pensionen | 3,0 | 3,0 |
| Österreich – Abfertigungen | 3,0 | 3,0 |
| Übrige Länder: | ||
| Deutschland | N/A | 2,3 |
| Indonesien | 8,0 | 8,0 |
| Hongkong | 4,5 | 4,5 |
| Tschechien | 2,5 | 2,5 |
| Pensionssteigerungen p. a. in % | ||
| Österreich – Pensionen | 0,0-3,0 | 0,0-3,0 |
| Österreich – Abfertigungen | N/A | N/A |
| Übrige Länder: | ||
| Deutschland | N/A | 1,8 |
| Indonesien | N/A | N/A |
| Hongkong | N/A | N/A |
| Tschechien | N/A | N/A |
| Fluktuationsabschläge p. a. in % | ||
| Österreich – Pensionen | 0,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen | 0,0-4,0 | 0,0-4,4 |
| Übrige Länder: | ||
| Deutschland | N/A | 0,0-12,5 |
| Indonesien | 1,0-7,5 | 2,0-10,0 |
| Hongkong | 0,0 | 0,0 |
| Tschechien | 1,0 | 1,0 |
Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine
Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.
In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen (DBO) – brutto |
27.140 | 0 | 1.790 | 28.931 |
| Marktwert des Planvermögens | -3.407 | 0 | -1.314 | -4.721 |
| Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen (DBO) – netto |
23.733 | 0 | 476 | 24.209 |
| Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen (DBO) |
0 | 60.883 | 11.534 | 72.417 |
| In der Bilanz erfasste Werte1 | 23.733 | 60.883 | 12.010 | 96.626 |
| Davon ausgewiesen unter: | ||||
| Pensionen und Abfertigungen – langfristig | 21.662 | 59.076 | 11.378 | 92.117 |
| Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig | 2.071 | 1.718 | 632 | 4.421 |
| Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig | 0 | 88 | 0 | 88 |
| Summe | 23.733 | 60.883 | 12.010 | 96.626 |
| 31.12.2014 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen | ||||
| (DBO) – brutto | 29.156 | 0 | 1.469 | 30.625 |
| Marktwert des Planvermögens | -3.531 | 0 | -1.243 | -4.774 |
| Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen | ||||
| (DBO) – netto | 25.626 | 0 | 225 | 25.851 |
| Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten | ||||
| Verpflichtungen (DBO) | 0 | 68.197 | 11.595 | 79.792 |
| In der Bilanz erfasste Werte2 | 25.626 | 68.197 | 11.821 | 105.643 |
| Davon ausgewiesen unter: | ||||
| Pensionen und Abfertigungen – langfristig | 23.556 | 63.588 | 11.328 | 98.473 |
| Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig | 2.070 | 1.910 | 492 | 4.472 |
| Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig | 0 | 2.699 | 0 | 2.699 |
| Summe | 25.626 | 68.197 | 11.821 | 105.643 |
2) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.
1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.
Die Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) hat sich wie folgt entwickelt:
| 2015 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1.1 | 25.626 | 68.197 | 11.821 | 105.643 |
| Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust): | ||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 10 | 2.681 | 807 | 3.498 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 | 411 | 411 |
| Ergebnis aus Planabgeltung2 | 0 | -30 | 0 | -30 |
| Nettozinsen | 413 | 1.174 | 628 | 2.216 |
| Verwaltungs- und sonstige Kosten | 0 | 0 | 1 | 1 |
| Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) | -396 | -5.560 | 722 | -5.234 |
| Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten |
0 | -573 | -1.767 | -2.340 |
| Cashflows | -1.920 | -5.006 | -672 | -7.598 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 58 | 58 |
| Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.3 | 23.733 | 60.883 | 12.010 | 96.626 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen | 23.733 | 60.795 | 12.010 | 96.538 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 0 | 88 | 0 | 88 |
1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2015 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.
| 2014 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1.4 | 23.549 | 61.196 | 10.091 | 94.836 |
| Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust): | ||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 9 | 2.528 | 748 | 3.285 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 | 422 | 422 |
| Ergebnis aus Planabgeltung5 | 0 | 1.073 | 290 | 1.363 |
| Nettozinsen | 679 | 1.968 | 780 | 3.427 |
| Verwaltungs- und sonstige Kosten | 0 | 0 | 1 | 1 |
| Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) | 3.260 | 9.936 | 700 | 13.896 |
| Cashflows | -1.871 | -8.505 | -2.031 | -12.407 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 820 | 820 |
| Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.6 | 25.626 | 68.197 | 11.821 | 105.643 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen | 25.626 | 65.498 | 11.821 | 102.944 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 0 | 2.699 | 0 | 2.699 |
4) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 5) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 6) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.
Die Planabgeltungen im Geschäftsjahr 2015 und 2014 stehen im Zusammenhang mit dem konzernweiten Personalabbau und den daraus resultierenden Zahlungen (siehe dazu weiter unten auch die Erläuterungen zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen).
Die oben dargestellte Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne umfasst den Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Bruttoschuld bzw. Defined Benefit Obligation/DBO) abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Diese beiden Bestandteile der Nettoschuld haben sich wie folgt entwickelt:
| 2015 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1.1 | 29.156 | 68.197 | 13.064 | 110.417 |
| Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen | ||||
| Unternehmenseinheiten | 0 | -573 | -1.767 | -2.340 |
| Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust): | ||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 10 | 2.681 | 807 | 3.498 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 | 411 | 411 |
| Ergebnis aus Planabgeltung2 | 0 | -30 | 0 | -30 |
| Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) | 478 | 1.174 | 653 | 2.305 |
| Cashflows: | ||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | -282 | 0 | 0 | -282 |
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | -1.920 | -3.795 | -634 | -6.350 |
| Z ahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen |
0 | -1.211 | 0 | -1.211 |
| Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis): | ||||
| Aufgrund demografischer Annahmen | 0 | 0 | 841 | 841 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | -905 | -2.635 | -1.032 | -4.571 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 603 | -2.926 | 780 | -1.542 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 202 | 202 |
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.3 | 27.140 | 60.883 | 13.324 | 101.348 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen | 27.140 | 60.795 | 13.324 | 101.259 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 0 | 88 | 0 | 88 |
1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2015 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.
| 2014 | Pensionen Öster reich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1.1 | 27.197 | 61.196 | 11.127 | 99.520 |
| Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust): | ||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 9 | 2.528 | 748 | 3.285 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 | 422 | 422 |
| Ergebnis aus Planabgeltung2 | 0 | 1.073 | 290 | 1.363 |
| Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) | 784 | 1.968 | 805 | 3.557 |
| Cashflows: | ||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | -280 | 0 | 0 | -280 |
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | -1.871 | -1.736 | -804 | -4.411 |
| Z ahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen |
0 | -6.769 | -1.185 | -7.953 |
| Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis): | ||||
| Aufgrund demografischer Annahmen | 0 | 0 | -158 | -158 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | 3.338 | 10.213 | 1.359 | 14.910 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | -20 | -277 | -504 | -801 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 964 | 964 |
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.3 | 29.156 | 68.197 | 13.064 | 110.417 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen | 29.156 | 65.498 | 13.064 | 107.718 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 0 | 2.699 | 0 | 2.699 |
| 2015 | Pensionen Österreich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. | 3.531 | 0 | 1.243 | 4.774 |
| Zinserträge (Gewinn oder Verlust) | 64 | 0 | 25 | 89 |
| Cashflows: | ||||
| In den Plan geleistete Zahlungen (Beiträge des Arbeitgebers) | 0 | 0 | 37 | 37 |
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | -282 | 0 | 0 | -282 |
| Verwaltungs- und sonstige Kosten | 0 | 0 | -1 | -1 |
| Neubewertung der Periode auf Grund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen |
||||
| enthalten sind (sonstiges Ergebnis) | 94 | 0 | -133 | -39 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 143 | 143 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. | 3.407 | 0 | 1.314 | 4.721 |
1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.
Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | Pensionen Öster reich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 28 | 28 |
| Eigenkapitalinstrumente | 0 | 0 | 1.007 | 1.007 |
| Schuldinstrumente | 0 | 0 | 280 | 280 |
| Als Planvermögen geeignete Versicherungen | 3.407 | 0 | 0 | 3.407 |
| Stand | 3.407 | 0 | 1.314 | 4.721 |
| 31.12.2014 | Pensionen Öster reich |
Abfertigungen Österreich |
Pensionen und Abfertigungen übrige Länder |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 98 | 98 |
| Eigenkapitalinstrumente | 0 | 0 | 920 | 920 |
| Schuldinstrumente | 0 | 0 | 225 | 225 |
| Als Planvermögen geeignete Versicherungen | 3.531 | 0 | 0 | 3.531 |
| Stand | 3.531 | 0 | 1.243 | 4.774 |
Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Die Versicherung veranlagt vorwiegend in Schuldinstrumente und in untergeordnetem Ausmaß in Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag.
Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 52 (Erträge 2014: TEUR 186).
Für das Risiko der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter zur Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Dies betrifft die Parameter Zinssatz, Gehaltssteigerung und Pensionssteigerung. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen. Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2015 | Veränderung der Parameter (%-Punkte) |
Abnahme des Parameters/ Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
Zunahme des Parameters/ Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 10.718 | -9.153 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -6.781 | 7.764 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -2.222 | 2.555 |
| 31.12.2014 | Veränderung der Parameter (%-Punkte) |
Abnahme des Parameters/ Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
Zunahme des Parameters/ Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 12.669 | -10.756 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -7.747 | 8.917 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -2.759 | 3.169 |
Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.
Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 10 | 10 |
| Österreich – Abfertigungen | 11-14 | 11-16 |
| Übrige Länder | ||
| Deutschland | N/A | 21 |
| Indonesien | 8 | 8 |
| Hongkong | 8 | 9 |
| Tschechien | 9 | 10 |
Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge ins Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 39 (2014: TEUR 44) anfallen werden.
Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich. Der beitragsorientierte Pensionsplan in Österreich basiert auf vertraglichen Verpflichtungen. Er gilt für alle Arbeitnehmer mit Eintritt nach dem 31. Dezember 1999, ausgenommen Lehrlinge, sowie die vor diesem Zeitpunkt eingetretenen Arbeitnehmer, welche sich zum Umstieg vom leistungsorientierten Pensionsplan auf diesen Plan entschieden haben. Vom Arbeitgeber wird ab Dienstantritt bzw. ab einem bestimmten Dienstalter ein bestimmter, vom Bezug des Begünstigten abhängiger Prozentsatz in eine externe Pensionskasse eingezahlt. Jeder Anwartschaftsberechtigte ist berechtigt, einen Eigenbeitrag in maximal der Höhe, die der Arbeitgeber für ihn leistet, zu leisten. Die Unverfallbarkeit der Ansprüche tritt in der Regel nach fünf Jahren ab Beginn der Beitragszahlung des Arbeitgebers ein. Der beitragsorientierte Abfertigungsplan in Österreich basiert auf gesetzlichen Verpflichtungen (System "Abfertigung neu"). Nach diesem Plan muss die Lenzing Gruppe bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzahlen.
An den meisten ausländischen Standorten der Lenzing Gruppe werden ebenfalls beitragsorientierte Pensionspläne angeboten, welche zum überwiegenden Teil auf vertraglichen Verpflichtungen basieren und nahezu alle Arbeitnehmer der jeweiligen Standorte umfassen. Je nach vertraglicher Vereinbarung wird ein bestimmter Prozentsatz der Bezüge der Begünstigten an einen externen Fonds oder Versicherungsträger bezahlt. Die Ansprüche sind, je nach Vertrag, entweder sofort unverfallbar oder mit Wartezeiten bis zu mehreren Jahren verbunden.
Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:
Übrige Länder 2.468 2.174 Gesamt 5.132 4.728
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums und sind beim Dienstnehmerjubiläum fällig. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:
| Zinssatz p. a. in % | 31.12.2015 | 31.12.2014 |
|---|---|---|
| Österreich | 2,1 | 1,7 |
| Deutschland | N/A | 1,8 |
| Tschechien | 1,0 | 0,6 |
| Gehaltssteigerungen p. a. in % | ||
| Österreich | 3,0 | 3,0 |
| Deutschland | N/A | 2,3 |
| Tschechien | 2,5 | N/A |
| Fluktuationsabschläge p. a. in % | ||
| Österreich | 1,3-6,7 | 1,2-7,5 |
| Deutschland | N/A | 0,0-12,5 |
| Tschechien | 1,0 | 1,0 |
Für die Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine dienstzeitabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe beinhaltet. In den übrigen Ländern gibt es landesspezifische Annahmen über die Fluktuationswahrscheinlichkeiten bzw. biometrischen Rechnungsgrundlagen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:
| Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. | 13.858 | 13.320 |
| Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten |
-482 | 0 |
| Laufender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) | 756 | 666 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) | 271 | 15 |
| Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) | 226 | 394 |
| Neubewertung der Periode (Gewinn oder Verlust): | ||
| Aufgrund demografischer Annahmen | -67 | -2 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | -336 | 1.774 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | -8 | -1.246 |
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | -787 | -1.062 |
| Währungsumrechnung | 2 | -1 |
| Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. | 13.432 | 13.858 |
Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:
| Währungs | Konsolidierungskreisän derungen und Abgang von |
Umgliederung zur Veräuße rung gehaltener Verbind |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2015 | Stand 1.1. | umrechnungs differenz |
sonstigen Unternehmens einheiten |
lichkeiten, Veräußerungs gruppen und sonstige |
|
| Sonstige Rückstellungen | |||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 11.243 | 11 | 0 | -1.434 | |
| Garantie und Gewährleistung | 2.808 | 2 | -454 | 0 | |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 15.384 | 27 | -9 | 0 | |
| Emissionszertifikate | 1.698 | 2 | 0 | 0 | |
| Übrige | 6.056 | 55 | 0 | 0 | |
| 37.189 | 96 | -463 | -1.434 | ||
| Abgegrenzte Schulden | |||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) | 34.715 | 498 | -861 | 0 | |
| Übrige (finanziell) | 22.682 | 1.079 | -4.095 | 0 | |
| 57.397 | 1.577 | -4.956 | 0 | ||
| Summe | 94.587 | 1.674 | -5.419 | -1.434 |
| Währungs | Konsolidierungskreisän derungen und Abgang von |
Umgliederung zur Veräuße rung gehaltener Verbind |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2014 | Stand 1.1. | umrechnungs differenz |
sonstigen Unternehmens einheiten |
lichkeiten, Veräußerungs gruppen und sonstige |
|
| Sonstige Rückstellungen | |||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 37.211 | 220 | 0 | -8.556 | |
| Garantie und Gewährleistung | 4.266 | 0 | 0 | 0 | |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 25.262 | 130 | 0 | 0 | |
| Emissionszertifikate | 1.754 | 0 | 0 | 0 | |
| Übrige | 8.846 | 81 | 0 | 0 | |
| 77.338 | 430 | 0 | -8.556 | ||
| Abgegrenzte Schulden | |||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) | 37.115 | 469 | 0 | 0 | |
| Übrige (finanziell) | 28.073 | 1.393 | 0 | 0 | |
| 65.187 | 1.863 | 0 | 0 | ||
| Summe | 142.526 | 2.293 | 0 | -8.556 |
1) Im Verbrauch der Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen ist die Auszahlung über TEUR 1.211 (2014: TEUR 6.769) der gesetzlichen Abfertigung enthalten. 2) Inkl. Umgliederung von Abfertigungs- bzw. Pensionsrückstellungen TEUR 88 (31. Dezember 2014: TEUR 2.699).
| Dotierung | Auflösung | Verbrauch | Aufzinsung | Stand 31.12. | Davon kurzfristig | Davon langfristig | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 10 | -5.433 | -3.4151 | 0 | 9832 | 983 | 0 | |||||
| 615 | -983 | -164 | 0 | 1.824 | 974 | 850 | |||||
| 4.773 | -4.556 | -1.437 | -263 | 13.919 | 3.503 | 10.415 | |||||
| 1.784 | 0 | -1.697 | 0 | 1.787 | 1.787 | 0 | |||||
| 2.693 | 0 | 0 | 0 | 8.804 | 2.789 | 6.015 | |||||
| 9.875 | -10.972 | -6.712 | -263 | 27.317 | 10.037 | 17.280 | |||||
| 28.674 | -403 | -30.782 | 0 | 31.842 | 31.425 | 416 | |||||
| 19.341 | -1.594 | -13.994 | 0 | 23.419 | 23.419 | ||||||
| 48.015 | -1.996 | -44.777 | 0 | 55.261 | 54.844 | 416 | |||||
| 57.891 | -12.968 | -51.488 | -263 | 82.578 | 64.882 | 17.697 |
| Verbrauch | Auflösung | Dotierung | Aufzinsung | Stand 31.12. | Davon kurzfristig | Davon langfristig | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| -16.3221 | -5.891 | 4.582 | 0 | 11.2432 | 11.243 | 0 | |
| -267 | -1.774 | 583 | 0 | 2.808 | 1.208 | 1.600 | |
| -7.249 | -4.148 | 550 | 839 | 15.384 | 4.437 | 10.947 | |
| -1.612 | 0 | 1.557 | 0 | 1.698 | 1.698 | 0 | |
| -1.544 | -1.327 | 0 | 0 | 6.056 | 56 | 6.000 | |
| -26.993 | -13.140 | 7.271 | 839 | 37.189 | 18.642 | 18.547 | |
| -34.085 | -1.182 | 32.398 | 0 | 34.715 | 34.715 | 0 | |
| -20.265 | -6.270 | 19.750 | 0 | 22.682 | 22.682 | 0 | |
| -54.349 | -7.452 | 52.148 | 0 | 57.397 | 57.397 | 0 | |
| -81.342 | -20.592 | 59.419 | 839 | 94.587 | 76.040 | 18.547 |
Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Durch die Reorganisation kam es zu einer organisatorischen Neuordnung der gesamten Lenzing Gruppe. Zudem wurde die Organisation noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte ausgerichtet. Die Bereiche Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik wurden reorganisiert, um die Neuordnung der technischen Funktionen sowie der übrigen Bereiche zu unterstützen. Im Rahmen des begleitenden Kostenoptimierungsprogramms waren Einsparungen bei den Material-, Sach-, Overhead- und Personalkosten sowie operative Effizienzsteigerungen geplant bzw. bereits umgesetzt. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2014 Vorsorgen aus der regulären Abfertigungsrückstellung (siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne" weiter oben) in Höhe von TEUR 2.699 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2015 wurde davon ein nicht verbrauchter Betrag in Höhe von TEUR 1.434 in die Abfertigungsrückstellung zurückgegliedert. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 5.423 der notwendigen Vorsorgen wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgelöst (2014: TEUR 1.309; jeweils bereinigt um geringfügige Währungsumrechnungsdifferenzen).
Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2014: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.
Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).
Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.
Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Im 2. Jahr | 1.763 | 2.876 |
| Im 3. bis 5. Jahr | 3.655 | 5.226 |
| Im 6. bis 10. Jahr | 3.204 | 1.685 |
| Darüber hinaus | 1.794 | 1.161 |
| Summe | 10.415 | 10.947 |
Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.
Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entwickeln sich wie folgt:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Buchwert 1.1. | 12.410 | 19.534 |
| Anteil am Jahresergebnis | -1.531 | -8.818 |
| Währungsdifferenzen | 807 | 1.693 |
| Buchwert 31.12. | 11.686 | 12.410 |
| Davon erfasst unter: | ||
| Langfristige Verbindlichkeiten | 11.686 | 12.410 |
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
282 | 4.494 |
| Zinsabgrenzungen und Übrige | 3 | 807 |
| 285 | 5.301 | |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell) |
||
| Altersteilzeit | 2.611 | 2.240 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 178 | 100 |
| 2.789 | 2.339 | |
| Summe sonstige Verbind lichkeiten langfristig |
3.075 | 7.640 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
16.086 | 29.514 |
| Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus Factoring |
21.261 | 17.211 |
| Verbindlichkeiten aus | ||
| Wechselregress | 11.734 | 11.802 |
| Kreditorische Debitoren | 1.074 | 1.350 |
| Übrige | 6.325 56.480 |
4.404 64.282 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell) |
||
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern |
6.354 | 3.773 |
| Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten | 5.764 | 6.070 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit |
4.656 | 4.743 |
| Altersteilzeit | 2.197 | 1.738 |
| Erhaltene Anzahlungen | 9.413 | 9.799 |
| Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige |
402 | 88 |
| 28.786 | 26.212 | |
| Summe sonstige Verbind lichkeiten kurzfristig |
85.266 | 90.493 |
Ein Lieferant der Lenzing Gruppe finanziert seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen einer Reverse-Factoring-Vereinbarung. Der Lieferant darf dabei seine Bank mit einer vorzeitigen Bezahlung der Forderungen beauftragen. Bei der Vereinbarung kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarung führt aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2015 waren davon potentiell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 48.679 (31. Dezember 2014: TEUR 67.389) betroffen.
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Der Fonds der liquiden Mittel setzt sich wie folgt zusammen:
| Fonds der liquiden Mittel | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
347.254 | 271.791 |
| Summe | 347.254 | 271.791 |
Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital. Das Working Capital umfasst die Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte, kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.
Im Geschäftsjahr 2015 ist im Brutto-Cashflow unter anderem der Zufluss aus einer Ausschüttung einer Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird in Höhe von TEUR 30.000 enthalten (siehe Note 14). Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2015 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR -1.531 (2014: TEUR -8.818) und die Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.860 (2014: TEUR 1.440). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen und Vorräten enthalten.
Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 3.578 (2014: TEUR 7.379) und die Zugänge aus Finanzierungsleasing in Höhe von TEUR 1.969 (2014: TEUR 2.551).
Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 5).
Beim Verkauf von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter sind 2014 Zahlungen in Höhe von TEUR 2 an die Lenzing Gruppe geflossen (siehe dazu auch Note 4).
Kapitalrisikomanagement
Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.
Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.
Die Lenzing AG unterliegt den Mindestkapitalanforderungen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht. Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA (Definition und Berechnung siehe weiter unten) sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Dies betrifft insbesondere die Lenzing AG, die PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, die Pulp Trading GmbH, Lenzing, und die Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Je nach Volumen der betreffenden Finanzverbindlichkeiten und der dann am Markt vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten könnte dies zu einem Refinanzierungs- und somit Liquiditätsrisiko für die Lenzing Gruppe führen. Daneben könnten auch die künftigen Zinsaufwendungen durch höhere zu zahlende Kreditrisikozuschläge steigen. Aus diesem Grund werden die Financial Covenants laufend vom Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt, da die Ausschüttungspotenziale dadurch erheblich eingeschränkt sind bzw. sein können.
Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.
Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2015 50,6% (31. Dezember 2014: 44,9%).
Das bereinigte Eigenkapital stellt sich folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.206.694 | 1.045.634 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) | 25.802 | 26.559 |
| Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (-) |
-6.068 | -6.133 |
| Summe | 1.226.429 | 1.066.061 |
Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen. Sie stellt auf den Nettogewinn der Lenzing Gruppe ab.
Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrö-
ßen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA ganz wesentliche Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken sind. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.
Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 510.910 | 537.033 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 172.337 | 192.745 |
| Summe | 683.247 | 729.778 |
Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
347.254 | 271.791 |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
8.057 | 8.470 |
| Summe | 355.311 | 280.261 |
Die Finanzinstrumente im Liquiditätsbestand sind täglich fällig oder haben eine Laufzeit von unter einem Jahr.
Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und vor Umstrukturierungen) stellen sich wie folgt dar:
(Net Financial Debt) absolut TEUR
| . . . |
|||
|---|---|---|---|
| - $\sim$ |
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | 683.247 | 729.778 |
| Liquiditätsbestand (-) | -355.311 | -280.261 |
| Summe | 327.936 | 449.517 |
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn und Verlustrechnung) |
290.114 | 240.302 |
| Umstrukturierungen (siehe Note 6) | -3.681 | -2.030 |
| EBITDA (vor Umstrukturierungen) | 286.433 | 238.272 |
| Nettofinanzverschuldung/ EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) |
1,1 | 1,9 |
| Nettofinanzverschuldung/ EBITDA (vor Umstrukturierungen) |
1,1 | 1,9 |
Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten
Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:
| Buchwert | Wertansatz nach IAS 39 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | Fortgeführte Anschaf fungskosten |
Anschaf fungs kosten |
Fair Value erfolgs wirksam |
Fair Value erfolgs neutral |
|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (vgl. Note 36) | 347.254 | 271.791 | | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Note 25) | 258.939 | 232.769 | | |||
| Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) | 5.011 | 7.261 | | |||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – langfristige Forderungen (vgl. Note 23) |
3.134 | 7.112 | | |||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (ohne Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 27) |
20.733 | 20.925 | | |||
| Kredite und Forderungen | 635.070 | 539.858 | ||||
| Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) | 16.274 | 14.369 | | |||
| Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) | 1.562 | 1.564 | | |||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 17.836 | 15.933 | ||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Notes 23, 27) |
2.138 | 317 | | |||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Notes 23, 27) |
418 | 207 | | |||
| Sonstige | 2.556 | 524 | ||||
| Summe | 655.462 | 556.315 | ||||
| Davon: | ||||||
| Fortgeführte Anschaffungskosten | 635.070 | 539.858 | ||||
| Anschaffungskosten | 1.562 | 1.564 | ||||
| Fair Value – erfolgswirksam | 418 | 207 | ||||
| Fair Value – erfolgsneutral | 18.412 | 14.686 | ||||
| Summe | 655.462 | 556.315 |
Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Verbindlichkeiten (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:
| Buchwert | Wertansatz nach IAS 39 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | Fortgeführte Anschaf fungskosten |
Anschaf fungs kosten |
Fair Value erfolgs wirksam |
Fair Value erfolgs neutral |
Wertan satz nach IAS 17 |
|
| Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) | 119.817 | 119.713 | | ||||
| Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) | 288.821 | 228.468 | | ||||
| Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (vgl. Note 31) |
239.361 | 346.790 | | ||||
| Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31) |
28.952 | 30.326 | | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 149.987 | 181.130 | | ||||
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) | 3 | 807 | | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne Derivate – offene Positionen und finanzielle Garantieverträge) (vgl. Notes 35, 46) |
40.245 | 34.609 | | ||||
| Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) (vgl. Note 33) |
23.419 | 22.682 | | ||||
| Finanzschulden zum Restbuchwert | 890.606 | 964.524 | |||||
| Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten (vgl. Note 31) |
6.295 | 4.482 | | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35) |
5.263 | 26.522 | | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35) |
11.106 | 7.485 | | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46) |
148 | 159 | |||||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) | 11.686 | 12.410 | |||||
| Sonstige | 34.499 | 51.059 | |||||
| Summe | 925.105 | 1.015.583 | |||||
| Davon: | |||||||
| Fortgeführte Anschaffungskosten | 890.606 | 964.524 | |||||
| Fair Value – erfolgswirksam | 11.106 | 7.485 | |||||
| Fair Value – erfolgsneutral | 5.263 | 26.522 | |||||
| Wertansatz nach IAS 17 | 6.295 | 4.482 | |||||
| Nicht zuordenbar | 11.835 | 12.569 | |||||
| Summe | 925.105 | 1.015.583 |
Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz bzw. im Konzern-Anhang. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:
Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Beizule gender Zeitwert |
Fair Value Hierachie |
Buchwert | Beizule gender Zeitwert |
Fair Value Hierachie |
||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) | 16.274 | 16.274 | Stufe 1 | 14.369 | 14.369 | Stufe 1 | |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 16.274 | 16.274 | 14.369 | 14.369 | |||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Notes 23, 27) |
2.138 | 2.138 | Stufe 2 | 317 | 317 | Stufe 2 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Notes 23, 27) |
418 | 418 | Stufe 2 | 207 | 207 | Stufe 2 | |
| Sonstige | 2.556 | 2.556 | 524 | 524 | |||
| Summe | 18.830 | 18.830 | 14.893 | 14.893 | |||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35) |
5.263 | 5.263 | Stufe 2 | 26.522 | 26.522 | Stufe 2 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35) |
11.106 | 11.106 | Stufe 2 | 7.485 | 7.485 | Stufe 2 | |
| Sonstige | 16.369 | 16.369 | 34.008 | 34.008 | |||
| Summe | 16.369 | 16.369 | 34.008 | 34.008 |
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2015 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts nur für die Anhangangaben erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Beizule gender Zeitwert |
Fair Value Hierachie |
Buchwert | Beizule gender Zeitwert |
Fair Value Hierachie |
|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Restbuchwert | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) | 119.817 | 125.964 | Stufe 1 | 119.713 | 126.780 | Stufe 1 |
| Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) |
288.821 | 301.449 | Stufe 3 | 228.468 | 234.249 | Stufe 3 |
| Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (vgl. Note 31) |
239.361 | 240.385 | Stufe 3 | 346.790 | 347.496 | Stufe 3 |
| Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31) |
28.952 | 28.790 | Stufe 3 | 30.326 | 29.964 | Stufe 3 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46) |
148 | 148 | Stufe 3 | 159 | 159 | Stufe 3 |
| Summe | 677.100 | 696.736 | 725.456 | 738.648 |
Mit Ausnahme der oben gezeigten beizulegenden Zeitwerte geht das Management aus folgenden Gründen davon aus, dass der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:
Der Buchwert der Ausleihungen und langfristigen finanziellen Forderungen entspricht in etwa dem Marktwert, da aufgrund der Höhe der bestehenden Forderungen von keiner wesentlichen Abweichung des Fair Value zum Buchwert ausgegangen wird und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
Der Marktwert der abgegrenzten Schulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert.
In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value in der Konzernbilanz bewertet:
Die Methoden bei der Fair Value-Bewertung sind in Note 3 für die Wertpapiere (Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere") und die Devisen- und Warentermingeschäfte (Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen") ersichtlich.
Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe Note 3, Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere"), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2014: TEUR 1.050) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Ein Fair Value kann aufgrund unzureichend vorliegender Planungsgrundlagen nicht verlässlich bestimmt werden. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.
In der Lenzing Gruppe wird der Fair Value insbesondere für folgende Finanzinstrumente nur für die Anhangangaben ermittelt:
Der Fair Value der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die Lenzing Gruppe schließt Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) in Form von International Swaps and Derivatives Association (ISDA) und lokalen Rahmenverträgen ab. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn ein Ausfall eintritt – werden alle ausstehenden Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur Beendigung ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen. Eine Saldierung in der Bilanz der Lenzing Gruppe wird nicht vorgenommen, da es in der Regel nicht zu einem Nettoausgleich mehrerer Transaktionen aus derartigen Rahmenverträgen kommt.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2015 | Finanzielle Vermögens werte (brutto) |
Aufgerechnete bilanzierte Beträge (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Vermögens werte (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenverein barungen |
Nettobeträge |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 347.254 | 0 | 347.254 | 0 | 347.254 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
|||||
| Devisentermingeschäfte | 2.556 | 0 | 2.556 | -2.424 | 132 |
| Summe | 349.810 | 0 | 349.810 | -2.424 | 347.385 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2015 | Finanzielle Verbindlichkei ten (brutto) |
Aufgerechnete bilanzierte Beträge (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Verbindlich keiten (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenverein barungen |
Nettobeträge |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 239.361 | 0 | 239.361 | 0 | 239.361 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
|||||
| Devisentermingeschäfte | 15.373 | 0 | 15.373 | -2.424 | 12.948 |
| Gasswaps | 996 | 0 | 996 | 0 | 996 |
| Summe | 255.730 | 0 | 255.730 | -2.424 | 253.306 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2014 | Finanzielle Vermögens werte (brutto) |
Aufgerechnete bilanzierte Beträge (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Vermögens werte (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenverein barungen |
Nettobeträge |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 271.827 | -36 | 271.791 | 0 | 271.791 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
|||||
| Devisentermingeschäfte | 524 | 0 | 524 | -524 | 0 |
| Summe | 272.351 | -36 | 272.315 | -524 | 271.791 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 | Finanzielle Verbindlichkei ten (brutto) |
Aufgerechnete bilanzierte Beträge (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Verbindlich keiten (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenverein barungen |
Nettobeträge |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 346.826 | -36 | 346.790 | 0 | 346.790 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
|||||
| Devisentermingeschäfte | 32.431 | 0 | 32.431 | -524 | 31.907 |
| Gasswaps | 1.576 | 0 | 1.576 | 0 | 1.576 |
| Summe | 380.834 | -36 | 380.798 | -524 | 380.274 |
Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen/Factoring)
Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen.
Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing Gruppe eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.
Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2015 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 86.936 (31. Dezember 2014: TEUR 86.936). Davon betreffen TEUR 2.600 (31: Dezember 2014: TEUR 2.600) die Tranche 1 und TEUR 84.336 (31. Dezember 2014: TEUR 84.336) die Tranche 2.
Zum 31. Dezember 2015 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 82.038 (31. Dezember 2014: TEUR 78.272) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.850 (31. Dezember 2014: TEUR 1.636) die Tranche 1 und TEUR 80.188 (31. Dezember 2014: TEUR 76.636) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2015 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (finanziell) in Höhe von TEUR 8.019 (31. Dezember 2014: TEUR 7.664) (vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Im Geschäftsjahr 2014 ist der größte Teil der Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing Gruppe geflossen. Im Geschäftsjahr 2015 verteilen sich die Bevorschussungen im Wesentlichen gleichmäßig auf den Berichtszeitraum.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2015 TEUR 148 (31. Dezember 2014: TEUR 159; siehe dazu auch Note 46). Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2015 sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (finanziell) in Höhe von TEUR 326 (31. Dezember 2014: TEUR 316) erfasst. Im Geschäftsjahr 2015 wurden dafür insgesamt TEUR 10 aufwandswirksam erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung im Geschäftsjahr 2014 wurden kumuliert TEUR 326 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen in 2014 wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.
Die Banken haben das Recht, Forderungen zum Nominalbetrag an die Lenzing Gruppe zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkung auf die Aufteilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da hierbei keine Rückübertra-
gung des Ausfallrisikos erfolgt. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittelabflüsse würden – wenn überhaupt – kurzfristig, d. h. in 2016 erfolgen. Eine allfällige Inanspruchnahme der Zahlungsausfallgarantie würde ebenfalls kurzfristig, d. h. in 2016 erfolgen. Für die am Berichtsstichtag verkauften Forderungen wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.
Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis
Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:
| 2015 | Aus Zins ertrag |
Aus Zins aufwand |
Zins ergebnis |
Aus der Folge bewertung zum Fair Value er folgswirksam |
Aus der Folge bewertung zum Fair Value erfolgsneutral |
Aus Wert berichti gung |
Aus Ab gangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kredite und Forderungen | 920 | 0 | 920 | 0 | 0 | -3.0751 | 0 | -2.155 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
649 | 0 | 649 | 0 | 163 | 0 | 0 | 813 |
| Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -23.307 | -23.307 | 0 | 0 | 0 | 0 | -23.307 |
| Summe | 1.570 | -23.307 | -21.737 | 0 | 163 | -3.075 | 0 | -24.649 |
| 2014 | Aus Zins ertrag |
Aus Zins aufwand |
Zins ergebnis |
Aus der Folge bewertung zum Fair Value er folgswirksam |
Aus der Folge bewertung zum Fair Value erfolgsneutral |
Aus Wert berichti gung |
Aus Ab gangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kredite und Forderungen | 1.691 | 0 | 1.691 | 0 | 0 | -4.6991 | 0 | -3.008 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
233 | 0 | 233 | 0 | 790 | 0 | -43 | 980 |
| Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
0 | 0 | 0 | -124 | 0 | 0 | 0 | -124 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -25.861 | -25.861 | 0 | 0 | 0 | 0 | -25.861 |
| Summe | 1.924 | -25.861 | -23.937 | -124 | 790 | -4.699 | -43 | -28.012 |
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und –aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at Equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Fair Value-Bewertung sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Ver-
äußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn und Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).
Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.
Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.051 (2014: TEUR 2.306) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR -276 (2014: TEUR +4.676), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR +5.034 (2014: TEUR +4.077) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR -3.606 (2014: TEUR -1.556) enthalten.
Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente
Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.
Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.
Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.
Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden Einzelwertberichtigungen (individuelle Wertminderungen) gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.
Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht wertgemindert (siehe Tabelle "Altersstruktur der Forderungen").
Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:
| Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Wertberichtigungen zum 01.01.2014 | 2.271 | 7.554 | 3.580 |
| Konsolidierungskreisänderung | 0 | 0 | 0 |
| Verwendung | 0 | -557 | -930 |
| Auflösung | -6 | -124 | 0 |
| Zuführung | 10 | 3.389 | 1.4301 |
| Umrechnungsdifferenzen | -22 | 238 | 0 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2014 = 01.01.2015 | 2.253 | 10.501 | 4.080 |
| Konsolidierungskreisänderung | 0 | -134 | 0 |
| Verwendung | 0 | -1.097 | -454 |
| Auflösung | -5 | -873 | 0 |
| Zuführung | 193 | 2.169 | 1.5911 |
| Umrechnungsdifferenzen | -17 | 289 | 0 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2015 | 2.423 | 10.856 | 5.217 |
In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.104 (2014: TEUR 2.134) enthalten.
Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.
Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Vor Wertberichtigung | 2.423 | 14.493 | 5.311 |
| Nach Wertberichtigung | 0 | 3.637 | 94 |
| Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Vor Wertberichtigung | 2.416 | 20.369 | 5.765 |
| Nach Wertberichtigung | 163 | 9.868 | 1.686 |
Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31.12.2015 | 5.011 | 258.939 | 26.423 |
| Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und: | |||
| Nicht überfällig | 5.011 | 239.176 | 26.329 |
| Bis 30 Tage überfällig | 0 | 13.307 | 0 |
| Z wischen 31 und 90 Tagen überfällig |
0 | 2.264 | 0 |
| Z wischen 91 und 365 Tagen überfällig |
0 | 173 | 0 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 0 | 381 | 0 |
| Davon wertgemindert | 0 | 3.637 | 94 |
| Ausleihungen/ Darlehen (lang- und kurzfristig) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31.12.2014 | 7.261 | 232.769 | 28.560 |
| Davon zum Abschlussstichtag nicht ertgemindert und: | |||
| Nicht überfällig | 7.098 | 205.089 | 26.874 |
| Bis 30 Tage überfällig | 0 | 13.939 | 0 |
| Z wischen 31 und 90 Tagen überfällig |
0 | 1.761 | 0 |
| Z wischen 91 und 365 Tagen überfällig |
0 | 2.099 | 0 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 0 | 12 | 0 |
| Davon wertgemindert | 163 | 9.868 | 1.686 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:
| Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 39) | 655.462 | 556.315 |
| Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch | ||
| Erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) | -150.151 | -133.629 |
| Erhaltene Garantien | -6.710 | -3.436 |
| Summe | 498.602 | 419.250 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 46 ersichtlich.
An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.
Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.
Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 355.311 (31. Dezember 2014: TEUR 280.261) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 38). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2015 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 190.918 (31. Dezember 2014: TEUR 198.509). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere
| Bewertungskategorie nach IAS 39 | 31.12.2015 | ||
|---|---|---|---|
| Buchwert | |||
| Anleihe | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 119.817 | |
| Schuldscheindarlehen | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 288.821 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 239.361 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 28.952 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 149.987 | |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | n/a (Sonstige) | 11.686 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| (ohne finanzielle Garantieverträge) | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 40.248 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge)1 | n/a (Sonstige) | 148 | |
| Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 23.419 | |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | n/a (IAS 17) | 6.295 | |
| Summe | 908.735 |
| Bewertungskategorie nach IAS 39 | 31.12.2014 | ||
|---|---|---|---|
| Buchwert | |||
| Anleihe | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 119.713 | |
| Schuldscheindarlehen | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 228.468 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 346.790 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 30.326 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 181.130 | |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | n/a (Sonstige) | 12.410 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| (ohne finanzielle Garantieverträge) | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 35.415 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge)1 | n/a (Sonstige) | 159 | |
| Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) | Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) | 22.682 | |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | n/a (IAS 17) | 4.482 | |
| Summe | 981.575 |
Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
1) Es werden die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen aus gewährten finanziellen Garantieverträgen dargestellt.
Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:
| Cashflows 2016 | Cashflows 2017 bis 2020 | Cashflows ab 2021 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel Tilgung |
Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung |
| 4.650 | 0 | 0 0 |
4.650 | 0 | 0 | 120.000 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 5.422 | 0 | 901 40.500 |
15.472 | 0 | 3.983 | 100.500 | 6.150 | 0 | 1.802 | 148.500 |
| 22 | 0 | 5.263 123.248 |
4 | 0 | 2.530 | 116.113 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 52 | 149 | 92 7.917 |
43 | 271 | 92 | 20.335 | 0 | 4 | 0 | 700 |
| 0 | 0 | 0 149.987 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 11.686 |
| 0 | 0 | 0 40.245 |
0 | 0 | 0 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 148 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 23.419 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 59 | 0 | 0 646 |
173 | 0 | 0 | 1.643 | 4.636 | 0 | 0 | 4.007 |
| 10.205 | 149 | 6.256 386.110 |
20.344 | 271 | 6.605 | 358.594 | 10.786 | 4 | 1.802 | 164.893 |
| Cashflows 2015 | Cashflows 2016 bis 2019 | Cashflows ab 2020 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung |
| 4.650 | 0 | 0 | 0 | 9.300 | 0 | 0 | 120.000 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 4.184 | 0 | 1.630 | 0 | 13.241 | 0 | 3.213 | 193.000 | 4.324 | 0 | 0 | 36.000 |
| 699 | 0 | 7.722 | 185.117 | 27 | 0 | 5.831 | 161.673 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 71 | 171 | 81 | 7.184 | 64 | 302 | 81 | 22.107 | 1 | 4 | 0 | 1.035 |
| 0 | 0 | 0 | 181.130 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 12.410 |
| 0 | 0 | 0 | 34.609 | 0 | 0 | 0 | 807 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 159 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 22.682 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 23 | 0 | 0 | 389 | 60 | 0 | 0 | 2.115 | 4.623 | 0 | 0 | 1.978 |
| 9.628 | 171 | 9.432 | 431.269 | 22.692 | 302 | 9.125 | 499.702 | 8.948 | 4 | 0 | 51.423 |
In die obigen Tabellen wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
| Bewertungskategorie nach IAS 39 | 31.12.2015 | ||
|---|---|---|---|
| Währungsderivate | Buchwert | ||
| Cashflow Hedges | n/a | 2.138 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | 418 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Positiver Marktwert | 2.556 | ||
| Cashflow Hedges | n/a | -4.267 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | -11.106 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Negativer Marktwert | -15.373 | ||
| Summe Währungsderivate | -12.817 | ||
| Gasderivate | |||
| Cashflow Hedges | n/a | -996 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | 0 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Negativer Marktwert | -996 | ||
| Summe Gasderivate | -996 | ||
| Summe | -13.813 |
| Bewertungskategorie nach IAS 39 | 31.12.2014 | ||
|---|---|---|---|
| Währungsderivate | Buchwert | ||
| Cashflow Hedges | n/a | 317 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | 207 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Positiver Marktwert | 524 | ||
| Cashflow Hedges | n/a | -24.946 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | -7.485 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Negativer Marktwert | -32.431 | ||
| Summe Währungsderivate | -31.907 | ||
| Gasderivate | |||
| Cashflow Hedges | n/a | -1.576 | |
| Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde | n/a | 0 | |
| Trading | At Fair Value through Profit or Loss (Trading) | 0 | |
| Negativer Marktwert | -1.576 | ||
| Summe Gasderivate | -1.576 | ||
| Summe | -33.484 |
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:
| Cashflows 2016 | Cashflows 2017 bis 2020 | Cashflows ab 2021 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel Tilgung |
Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | |
| 0 | 0 | 0 1.300 |
0 | 0 | 0 | 838 | |||||
| 418 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | 0 1.718 |
0 | 0 | 0 | 838 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| -3.985 | -282 | ||||||||||
| -11.106 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | 0 -15.090 |
0 | 0 | 0 | -282 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 -13.373 |
0 | 0 | 0 | 556 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| -996 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | 0 -996 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 -996 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 -14.369 |
0 | 0 | 0 | 556 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31.12.2014 | Cashflows 2015 | Cashflows 2016 bis 2019 | Cashflows ab 2020 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung | Zinsen fix |
Zinsen tlw. fix |
Zinsen variabel |
Tilgung |
| 317 | 0 | 0 | 0 | 246 | 0 | 0 | 0 | 71 | ||||
| 207 0 |
207 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | |||||||||||
| 524 | 0 | 0 | 0 | 453 | 0 | 0 | 0 | 71 | 0 | 0 | 0 | |
| -24.946 | -21.103 | -3.843 | ||||||||||
| -7.485 | -7.485 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | 0 | ||||||||||
| 0 | 0 | 0 | -28.588 | 0 | 0 | 0 | -3.843 | 0 | 0 | 0 | ||
| -32.431 | ||||||||||||
| 0 | 0 | 0 | -28.135 | 0 | 0 | 0 | -3.772 | 0 | 0 | 0 | ||
| -926 | -651 | |||||||||||
| 0 | 0 | |||||||||||
| 0 | 0 | |||||||||||
| 0 | 0 | 0 | -926 | 0 | 0 | 0 | -651 | 0 | 0 | 0 | ||
| 0 | 0 | 0 | -926 | 0 | 0 | 0 | -651 | 0 | 0 | 0 |
Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.
Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2015 zu ca. 61% (31. Dezember 2014: ca. 59%) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").
Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.
Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis. Die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Teilweise setzen Konzernunternehmen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden (Trading-Derivate), aber wirtschaftlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken eingesetzt werden. Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.
Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 0 (2014: TEUR 43).
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Markt wert positiv |
Markt wert negativ |
Markt wert netto |
Siche rungs zeit raum bis |
Nominale in TSD |
Markt wert positiv |
Markt wert negativ |
Markt wert netto |
Siche rungs zeit raum bis |
||||
| Devisen termin geschäfte |
|||||||||||||
| CNY/CNH Verkauf/ EUR-Kauf |
CNY/CNH 533.490 | 1.671 | -157 | 1.514 | 09/2017 | CNY/CNH 1.231.000 | 0 | -6.293 | -6.293 | 06/2016 | |||
| CNY/CNH Verkauf/ GBP-Kauf |
CNY/CNH 164.585 | 79 | -148 | -69 | 06/2017 | CNY/CNH | 123.200 | 0 | -445 | -445 | 06/2016 | ||
| CZK-Kauf/ EUR-Verkauf |
CZK | 48.000 | 11 | -4 | 7 | 08/2016 | CZK | 202.000 | 0 | -91 | -91 | 01/2016 | |
| JPY-Verkauf/ GBP-Kauf |
JPY | 0 | 0 | 0 | 0 | n/a | JPY | 261.000 | 106 | 0 | 106 | 01/2016 | |
| USD-Kauf/ EUR-Verkauf |
USD | 176 | 7 | 0 | 7 | 01/2016 | USD | 5.000 | 210 | 0 | 210 | 02/2016 | |
| EUR-Verkauf/ GBP-Kauf |
EUR | 5.890 | 0 | -122 | -122 | 01/2017 | EUR | 0 | 0 | 0 | 0 | n/a | |
| USD-Verkauf/ CZK-Kauf |
USD | 70.700 | 120 | -1.332 | -1.211 | 01/2017 | USD | 81.600 | 0 | -5.451 | -5.451 | 01/2016 | |
| USD-Verkauf/ EUR-Kauf |
USD | 170.620 | 251 | -2.505 | -2.253 | 06/2017 | USD | 213.600 | 0 | -12.088 | -12.088 | 01/2016 | |
| USD-Verkauf/ GBP-Kauf |
USD | 0 | 0 | 0 | 0 | n/a | USD | 9.700 | 0 | -577 | -577 | 08/2015 | |
| Summe | 2.138 | -4.267 | -2.129 | 317 | -24.946 | -24.629 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken,
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Wechselkursen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppen exposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwer tung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwer tung des EUR um 10 % |
Gruppen exposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwer tung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwer tung des EUR um 10 % |
||||
| EUR-USD | 77.498 | 8.611 | -7.045 | 74.379 | 8.264 | -6.762 | |||
| EUR-GBP | -2.170 | -241 | 197 | -2.674 | -297 | 243 | |||
| EUR-CNY/CNH | 10.944 | 1.216 | -995 | 50.407 | 5.601 | -4.582 | |||
| EUR-CZK | 53.939 | 5.993 | -4.904 | 90.955 | 10.106 | -8.269 | |||
| EUR-HKD | -3.182 | -354 | 289 | -2.536 | -282 | 231 | |||
| Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
15.225 | -12.457 | 23.392 | -19.139 | |||||
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
-25.902 | 23.637 | -35.857 | 31.473 | |||||
| Sensitivität des Eigenkapitals | -10.677 | 11.180 | -12.465 | 12.333 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppen exposure in Bezug auf USD |
Sensitivität bei Abwer tung des USD um 10 % |
Sensitivität bei Aufwer tung des USD um 10 % |
Gruppen exposure in Bezug auf USD |
Sensitivität bei Abwer tung des USD um 10 % |
Sensitivität bei Aufwer tung des USD um 10 % |
||||
| USD-IDR | 38.439 | 4.271 | -3.494 | 3.328 | 370 | -303 | |||
| USD-GBP | -7.415 | -824 | 674 | -6.019 | -669 | 547 | |||
| USD-HKD | 59 | 7 | -5 | 47 | 5 | -4 | |||
| USD-CNY/CNH | 26.329 | 2.925 | -2.394 | 30.933 | 3.437 | -2.812 | |||
| USD-CZK | -15.649 | -1.739 | 1.423 | -2.463 | -274 | 224 | |||
| Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
4.640 | -3.797 | 2.870 | -2.348 | |||||
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
12.006 | -14.674 | 12.495 | -15.271 | |||||
| Sensitivität des Eigenkapitals | 16.646 | -18.471 | 15.364 | -17.619 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses
Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.
Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kontrakt wert1 in TSD |
Markt wert positiv |
Markt wert negativ |
Markt wert netto |
Siche rungs zeitraum bis |
Kontrakt wert1 in TSD |
Markt wert positiv |
Markt wert negativ |
Markt wert netto |
Siche rungs zeitraum bis |
||
| Gasswaps | |||||||||||
| GBP 2.403 | 0 | -996 | -996 | 03/2016 | GBP 5.767 | 0 | -1.576 | -1.576 | 03/2016 | ||
| Summe | 0 | -996 | -996 | 0 | -1.576 | -1.576 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2015 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital vor Steuern um TEUR +/- 238 (31. Dezember 2014: TEUR +/- 581).
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann der Tabelle "Risikoposition für Zinsrisiken" unten entnommen werden. Maßgeblich für die Steuerung ist hierbei die Auswirkung des Zinsrisikos auf das Ergebnis. Zu den Bilanzstichtagen gibt es keine offenen Zinsderivate.
Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:
| 31.12.2015 | |||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst |
Summe | |||||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 347.254 | 0 | 347.254 | ||||||
| Finanzanlagen1 | 3.754 | 0 | 0 | 19.093 | 22.847 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | -346.803 | -19.837 | -316.606 | 0 | -683.247 | ||||||
| Summe | -343.050 | -19.837 | 30.647 | 19.093 | -313.146 |
| 31.12.2014 | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst |
Summe | ||||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 271.791 | 0 | 271.791 | |||||
| Finanzanlagen1 | 3.754 | 0 | 1.815 | 17.626 | 23.194 | |||||
| Finanzverbindlichkeiten | -311.595 | -21.983 | -396.200 | 0 | -729.778 | |||||
| Summe | -307.841 | -21.983 | -122.594 | 17.626 | -434.793 |
Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinsänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR
| 31.12.2015 | Exposure variabel verzinst |
Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 347.254 | 3.473 | -3.473 |
| Finanzanlagen | 0 | 0 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | -316.606 | -3.166 | 2.4012 |
| Sensitivität des Gewinns oder Verlusts bzw. Eigenkapitals | 30.647 | 306 | -1.071 |
aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR
Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe enthalten (insbesondere im Abschnitt "Verwendung von Finanzinstrumenten").
1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität entsprechend aliquot.
2) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen
Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben. Die Vertragslaufzeit beträgt 99 Jahre.
Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.
Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:
| 2015 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Ge schäftsausstattung |
Geleistete Anzah lungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | 668 | 2.145 | 3.373 | 6.185 |
| Kumulierte Abschreibungen | -85 | -549 | 0 | -634 |
| Buchwert 31.12.2015 | 583 | 1.596 | 3.373 | 5.552 |
| 2014 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Ge schäftsausstattung |
Geleistete Anzah lungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | 668 | 2.145 | 1.404 | 4.217 |
| Kumulierte Abschreibungen | -78 | -339 | 0 | -418 |
| Buchwert 31.12.2014 | 589 | 1.805 | 1.404 | 3.799 |
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| < 1 Jahr | 1-5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | < 1 Jahr | 1-5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | ||
| Summe künftiger Mindestleasingzahlungen | 705 | 1.816 | 8.643 | 11.164 | 412 | 2.176 | 6.601 | 9.188 | |
| Davon Zinsanteil | -59 | -173 | -4.636 | -4.869 | -23 | -60 | -4.623 | -4.707 | |
| Summe | 646 | 1.643 | 4.007 | 6.295 | 389 | 2.115 | 1.978 | 4.482 |
Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Konzernbilanz in den Finanzverbindlichkeiten enthalten (siehe Note 31).
Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2015 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 10.982 (2014: TEUR 7.513) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.
Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Im Folgejahr | 5.554 | 5.704 |
| In den folgenden 2-5 Jahren | 8.268 | 12.337 |
| Danach | 12 | 1.507 |
| Summe | 13.834 | 19.548 |
Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Lenzing Gruppe als Leasinggeber
Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Im Folgejahr | 2.959 | 2.842 |
| In den folgenden 2-5 Jahren | 4.694 | 4.640 |
| Danach | 10.003 | 10.989 |
| Summe | 17.656 | 18.471 |
Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem die Reststoffverwertungsanlage durch die RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.
Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Nahestehende Unternehmen und Personen sind Unternehmen und Personen, die der Lenzing Gruppe im Sinne der IFRS nahestehen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 45). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstands der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.
Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (siehe dazu weiterführend die Erläuterungen im Punkt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung" unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Note 3).
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2015 eine Steuergutschrift von TEUR 1.487 (2014: TEUR 3.000) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2015 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH von in Summe TEUR 19.328 (2014: TEUR 9.605).
Zum 31. Dezember 2015 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.954 (31. Dezember 2014:
TEUR 16.591) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen. Im Jahr 2015 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 11.682 (2014: TEUR 15.852) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH ausgewiesen. Außerdem wurden Kosten in Höhe von TEUR 15 (2014: TEUR 172) von der B&C Industrieholding GmbH an die Lenzing AG verrechnet.
Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EFB): |
Vertrieb von Fasern Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen |
|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP ): |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL): | Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des er zeugten Dampfes; Miete eines Grundstücks |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG): |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| PT. Pura Golden Lion (PGL): | Darlehensverbindlichkeit |
| Wood Paskov s.r.o. (LWP): | Erwerb von Holz |
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:
und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR
| Summe assoziierte |
Summe Ge meinschafts |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2015 | EFB | LPP | GSG | PGL | Unternehmen | RVL | LWP | unternehmen |
| Umsatzerlöse | 51.925 | 10.445 | 86 | 0 | 62.456 | 10.525 | 0 | 10.525 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 774 | 76 | 66 | 0 | 915 | 0 | 29 | 29 |
| Materialaufwand | -34.981 | -2 | 0 | 0 | -34.983 | 0 | -154 | -154 |
| Bezogene Leistungen | -3.605 | 0 | 0 | 0 | -3.605 | -10.525 | 0 | -10.525 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -194 | -523 | -74 | 0 | -791 | -43 | 0 | -43 |
| Zinsaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zinsertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31.12.2015 | ||||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 14.890 | 3.061 | 22 | 0 | 17.973 | 0 | 8 | 8 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und | ||||||||
| Leistungen | 3.153 | 0 | 0 | 0 | 3.153 | 23 | 17 | 40 |
| Verbindlichkeiten aus Darlehen | 0 | 0 | 0 | 2.509 | 2.509 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 0 | 20 | 0 | 0 | 20 | 0 | 0 | 0 |
| 2014 | EFB | LPP | GSG | PGL | Summe assoziierte Unternehmen |
RVL | LWP | Summe Ge meinschafts unternehmen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 51.164 | 11.377 | 70 | 0 | 62.610 | 11.017 | 0 | 11.017 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.074 | 216 | 74 | 0 | 1.364 | 0 | 29 | 29 |
| Materialaufwand | -44.300 | -3 | 0 | 0 | -44.303 | 0 | -154 | -154 |
| Bezogene Leistungen | -12.497 | 1 | 0 | 0 | -12.496 | -11.017 | 0 | -11.017 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -167 | -45 | -68 | 0 | -280 | -15 | 0 | -15 |
| Zinsaufwand | 0 | 0 | 0 | -67 | -67 | 0 | 0 | 0 |
| Zinsertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31.12.2014 | ||||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.835 | 4.953 | 8 | 0 | 9.796 | 0 | 6 | 6 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
4.064 | 6 | 0 | 0 | 4.070 | 0 | 28 | 28 |
| Verbindlichkeiten aus Darlehen | 0 | 0 | 0 | 2.194 | 2.194 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 0 | 40 | 0 | 0 | 40 | 0 | 0 | 0 |
Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 523 Aufwand (2014: TEUR 24 Aufwand) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst. Mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.
Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:
| Dr. Stefan Doboczky, MBA1 |
Kerkhof, MBA | Robert van de | Riegler2 | Dr. Thomas | Mag. Dr. Peter Untersperger3 |
Dipl.-Ing. Friedrich Wenin ger, MBA4 |
Summe | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | |
| Laufende Bezüge fix | 412 | 0 | 453 | 292 | 457 | 259 | 244 | 585 | 0 | 435 | 1.566 | 1.571 |
| Laufende Bezüge variabel | 644 | 0 | 209 | 133 | 0 | 116 | 225 | 190 | 0 | 315 | 1.077 | 754 |
| Abschlagszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 874 | 0 | 1.953 | 0 | 0 | 0 | 2.826 | 0 |
| Summe | 1.056 | 0 | 662 | 425 | 1.330 | 376 | 2.422 | 774 | 0 | 750 | 5.470 | 2.325 |
1) Mitglied des Vorstands seit 1. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstands bis 1. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstands bis 31. Mai 2015. 4) Mitglied des Vorstands bis 31. Dezember 2014.
Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.470 (2014: TEUR 2.325) betreffen mit insgesamt TEUR 2.644 kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel; 2014: TEUR 2.325) und mit TEUR 2.826 Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Abschlagszahlungen; 2014: TEUR 0). Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen
für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstands aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 298 aufwandswirksam erhöht (2014: um TEUR 47 verringert); weitere TEUR 0 (2014: TEUR 309) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40 aufwandswirksam erfasst (2014: TEUR 138 ertragswirksam aufgelöst). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 273 (2014: TEUR 295) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmittel und zu 50% in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruchs und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmittel wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 298 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruchs. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433 (2014: TEUR 0) innerhalb des Personalaufwands erfasst, gegenläufig wurden die Gewinnrücklagen um den gleichen Betrag erhöht.
Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2015 TEUR 294 (2014: TEUR 436).
Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstands | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 2.684 | 2.186 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 298 | 262 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
273 | 295 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 433 | 0 |
| Vergütung (ohne Abschlagszahlungen) |
3.687 | 2.743 |
| Abschlagszahlungen (Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses) |
2.826 | 0 |
| 6.514 | 2.743 | |
| Vergütung des Aufsichtsrats | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 294 | 436 |
| Summe | 6.807 | 3.180 |
Mitglieder des Vorstands haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 102 aufgewendet.
Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 838).
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungssowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstands, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstands und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2015 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 74 (2014: TEUR 1.652) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 7.305 (31. Dezember 2014: TEUR 7.921).
Organe der Gesellschaft
Dr. Hanno Bästlein, Wien Vorsitzender (seit 22. April 2015) Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)
MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender (bis 22. April 2015)
Dr. Felix Strohbichler, Anthering Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)
Mag. Helmut Bernkopf, Wien
KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
Dr. Josef Krenner, Linz
Mag. Patrick Prügger, Wien
Mag. Andreas Schmidradner, Wien
Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)
Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)
Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)
Rudolf Baldinger, Lenzing (bis 1. September 2015) Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
Helmut Kirchmair, Timelkam (seit 1. September 2015) Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)
Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)
Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)
Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)
Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstands (seit 1. Mai 2014)
Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Graz Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstands (seit 1. März 2016)
Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)
Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstands (bis 1. Dezember 2015)
Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstands (bis 31. Dezember 2014)
Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 39) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 26.962 (31. Dezember 2014: TEUR 27.105) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen TEUR 8.477 (31. Dezember 2014: TEUR 10.322) auf finanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von TEUR 148 sind per 31. Dezember 2015 erfasst (31. Dezember 2014: TEUR 159).
Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt und entsprechend ihrer Fristigkeit ausgewiesen.
Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2015 auf TEUR 21.084 (31. Dezember 2014: TEUR 10.361).
Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.
Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz – insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten – gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die
derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.
Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):
| Konzernunternehmen | 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil | Stammkapital | Anteil | ||
| Vollkonsolidierte Gesellschaften: | in % | in % | ||||
| ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien | EUR | 36.336 | 100,00 | 36.336 | 100,00 | |
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 2.201.000 | 100,00 | |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 6.639 | 100,00 | |
| Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien | CZK | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 43.604 | 75,00 | |
| Cellulose Consulting GmbH, Wien | EUR | 36.336 | 100,00 | 36.336 | 100,00 | |
| Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | - | - | 1.000.000 | 100,00 | |
| Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 72.673 | 100,00 | 72.673 | 100,00 | |
| European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | - | - | 25.000 | 91,07 | |
| LENO Electronics GmbH, Lenzing | EUR | - | - | 40.000 | 100,00 | |
| Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing1 | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 200.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 363.364 | 100,00 | 363.364 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 16.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA | USD | 10 | 100,00 | 10 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 | |
| Lenzing Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 10.000 | 100,00 | |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR | 1.148.681.290 | 96,41 | 1.148.681.290 | 96,41 | |
| Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China | USD | 64.440.000 | 70,00 | 64.440.000 | 70,00 | |
| LP Automotive GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Technik GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 5.000 | 100,00 | |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 | IDR | 72.500.000.000 | 92,85 | 72.500.000.000 | 92,85 | |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 40.000 | 100,00 | |
| Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 900.000 | 100,00 | 900.000 | 100,00 | |
| Tencel Holding Limited, Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 | EUR | 0 | Mitglied schaft |
0 | Mitglied schaft |
| Konzernunternehmen | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil | Stammkapital | Anteil | |
| Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden: | |||||
| Assoziierte Unternehmen: | |||||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland4 | EUR | 2.000.000 | 45,00 | 2.000.000 | 45,00 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing5 |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 1.155.336 | 99,90 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 35.000 | 40,00 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR | 2.500.000.000 | 40,00 | 2.500.000.000 | 40,00 |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 36.336 | 25,00 |
| Gemeinschaftsunternehmen: | |||||
| LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 200.000 | 33,34 | 200.000 | 33,34 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 36.336 | 50,00 |
| Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 2.000.000 | 50,00 | 2.000.000 | 50,00 |
| Nicht konsolidierte Gesellschaften: | |||||
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland6 | EUR | 25.000 | 95,00 | 25.000 | 95,00 |
| Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China7 | USD | 2.100.000 | 100,00 | 2.100.000 | 100,00 |
nehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9% der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus. Somit liegt ein assoziiertes Unternehmen vor, das nach der Equity-Methode bilanziert wird.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 9. März 2016 (31. Dezember 2014: 12. März 2015) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Lenzing, am 9. März 2016 Lenzing Aktiengesellschaft
Chief Executive Offi cer Chief Commercial Offi cer Chief Financial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
Dr. Stefan Doboczky, MBA robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2015, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung dieses Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB sowie für die internen Kontrollen, die die gesetzlichen Vertreter als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing). Nach diesen Grundsätzen haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.
Eine Abschlussprüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das für die Aufstellung und die sachgerechte Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses durch den Konzern relevante interne Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2015 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben nach § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 9. März 2016
Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.976,8 | 1.864,2 | 1.908,9 | 2.090,4 | 2.140,0 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 290,1 | 240,3 | 225,4 | 352,4 | 480,3 |
| EBITDA-Marge | 14,7% | 12,9% | 11,8% | 16,9% | 22,4% |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 151,1 | 21,9 | 86,4 | 231,5 | 364,0 |
| EBIT-Marge | 7,6% | 1,2% | 4,5% | 11,1% | 17,0% |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 149,1 | 7,3 | 68,1 | 236,0 | 351,9 |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 124,0 | -14,2 | 50,0 | 180,9 | 267,4 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 4,63 | -0,51 | 1,89 | 6,61 | 9,88 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 8,0% | -0,1% | 3,7% | 13,7% | 23,0%1 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 13,0% | 0,7% | 6,0% | 21,4% | 39,0% |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 6,3% | 0,9% | 3,4% | 9,3% | 16,9% |
| EUR Mio |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Brutto-Cashflow | 284,5 | 230,8 | 94,6 | 248,0 | 435,3 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 215,6 | 218,8 | 82,3 | 209,4 | 309,7 |
| Free Cashflow | 145,0 | 114,8 | -163,9 | -109,1 | 119,21 |
| CAPEX | 70,9 | 104,3 | 248,7 | 319,6 | 193,4 |
| Liquiditätsbestand per 31.12. | 355,3 | 280,3 | 296,0 | 528,8 | 499,6 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 190,9 | 198,5 | 296,2 | 211,2 | 250,8 |
| EUR Mio per 31.12. |
2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 2.421,8 | 2.375,1 | 2.439,9 | 2.632,7 | 2.340,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.226,4 | 1.066,1 | 1.109,6 | 1.153,1 | 1.048,1 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 50,6% | 44,9% | 45,5% | 43,8% | 44,8% |
| Nettofinanzverschuldung | 327,9 | 449,5 | 504,7 | 346,3 | 153,3 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 1,1 | 1,9 | 2,2 | 1,0 | 0,3 |
| Nettoverschuldung | 424,5 | 552,5 | 582,0 | 445,5 | 239,3 |
| Net Gearing | 26,7% | 42,2% | 45,5% | 30,0% | 14,6% |
| Trading Working Capital | 447,4 | 395,7 | 393,7 | 363,8 | 372,8 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern Umsatzerlösen |
21,6% | 19,5% | 21,3% | 17,4% | 17,0% |
| EUR | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Börsenkapitalisierung in Mio per 31.12. | 1.846,6 | 1.400,2 | 1.105,4 | 1.811,2 | 1.697,6 |
| Aktienkurs per 31.12. | 69,55 | 52,74 | 41,64 | 68,22 | 63,94 |
| Dividende je Aktie | 2,002 | 1,00 | 1,75 | 2,00 | 2,50 |
| Anzahl (Köpfe) | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter/innen per 31.12. | 6.127 | 6.356 | 6.675 | 7.033 | 6.444 |
1) Angepasst gegenüber den vorjährigen Geschäftsberichten. 2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Abschnitten "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe.
Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit wurde die Darstellung der Kennzahlen für diesen Geschäftsbericht überarbeitet.
| Veröffentlichung Finanzkalender (lt. Prime Market regulation) | 2016 |
|---|---|
| Bilanzergebnisse | Mi, 23. März |
| Nachweisstichtag "Hauptversammlung" | So, 10. April |
| 72. Hauptversammlung | Mi, 20. April |
| Ex-Dividendentag | Fr, 22. April |
| Nachweisstichtag "Dividenden" | Mo, 25. April |
| Dividenden-Auszahlung | Di, 26. April |
| Ergebnisse des 1. Quartals | Do, 12. Mai |
| Halbjahresergebnisse | Mi, 24. August |
| Ergebnisse des 3. Quartals | Mi, 16. November |
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.
Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
GESCHÄFTSBERICHT 2015 Lenzing Ag
www.lenzing.com
| Lagebericht 2015 | 181 |
|---|---|
| 1 Allgemeines Marktumfeld |
181 |
| 1.1 Weltwirtschaft | 181 |
| 1.2 Weltfasermarkt | 181 |
| 1.2.1 Rückgang der Weltfaserproduktion, Weltfaserverbrauch wächst um 2,7% | 181 |
| 1.2.2 Baumwollnachfrage übersteigt Produktion, Lagerbestände weiter auf hohem Niveau | 182 |
| 1.2.3 Viscosefasern mit positivem Preisverlauf 2015 | 183 |
| 2 E ntwicklung der Lenzing AG |
184 |
| 3 Bilanzstruktur und Liquidität |
185 |
| 4 Kennzahlen der Lenzing AG |
186 |
| 4.1 Kennzahlen | 186 |
| 4.2 Definitionen der Finanzkennzahlen | 187 |
| 4.3 Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen | 190 |
| 4.3.1 EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge | 190 |
| 4.3.2 CAPEX | 191 |
| 4.3.3 Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote | 191 |
| 4.3.4 Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE) | 191 |
| 4.3.5 Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung |
193 |
| 4.3.6 Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 195 |
| 4.3.7 Cashflow | 195 |
| 5 Die Lenzing Aktie |
196 |
| 5.1 Aktienperformance | 197 |
| 5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur | 197 |
| 5.3 Stellung der Aktionäre | 198 |
| 5.4 Hauptversammlung 2015 und Dividende | 199 |
| 5.5 Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB | 199 |
| 6 R isikobericht |
199 |
| 6.1 Aktuelles Risikoumfeld | 199 |
| 6.2 Risikomanagement | 200 |
| 6.3 Risikomanagement-Strategie | 200 |
| 6.3.1 Risikoanalyse (nach COSO® Framework) | 200 |
| 6.3.2 Risikomitigation | 201 |
| 6.3.3 Verantwortlichkeit | 201 |
|---|---|
| 6.3.4 Risikoüberwachung/-kontrolle | 201 |
| 6.4 Marktumfeldrisiken | 201 |
| 6.4.1 Markt-/Substitutionsrisiko | 201 |
| 6.4.2 Absatzrisiko | 202 |
| 6.4.3 Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko | 202 |
| 6.4.4 Gesetze und Verordnungen | 202 |
| 6.5 Operative Risiken | 203 |
| 6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung) | 203 |
| 6.5.2 Betriebliche Risiken und Umweltrisiko | 203 |
| 6.5.3 Produkthaftungsrisiko | 204 |
| 6.6 Finanzrisiken | 204 |
| 6.6.1 Währungsrisiko | 204 |
| 6.6.2 Kontrahentenrisiko | 204 |
| 6.6.3 Finanzierungsrisiko | 205 |
| 6.6.4 Steuerrisiko | 205 |
| 6.6.5 Compliance | 205 |
| 6.7 Personelle Risiken | 205 |
| 6.7.1 Qualifizierte Arbeitskräfte | 205 |
| 7 Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG) |
206 |
| 7.1 Finanzberichterstattung | 206 |
| 7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften | 207 |
| 7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV | 208 |
| 8 Forschung und Entwicklung |
208 |
| 8.1 Schwerpunkte 2015 | 208 |
10 Mitarbeiter/innen 209 10.1 Aus- und Weiterbildung 210 10.2 Sicherheit und Gesundheit 210
11 Ausblick 210
12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 211
Angesichts der schwächeren Konjunkturentwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern wuchs die Weltwirtschaft 2015 langsamer als im Jahr zuvor. Nach den jüngsten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum 2015 bei 3,1%, nach 3,4% im Jahr 2014. Die Industriestaaten setzten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,9% (2014: 1,8%) ihren moderaten Erholungskurs fort, während das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer mit 4,0% im Jahresvergleich deutlich schwächer ausfiel (2014: 4,6%).
| 2013 | 2014 | 2015 | |
|---|---|---|---|
| Weltweit | 3,3% | 3,4% | 3,1% |
| Industriestaaten | 1,1% | 1,8% | 1,9% |
| Eurozone | -0,3% | 0,9% | 1,5% |
| Schwellen- und Entwicklungsländer | 5,0% | 4,6% | 4,0% |
Laut IWF wuchs Chinas Wirtschaft im Jahr 2015 um 6,9%, nach 7,3% im Jahr zuvor. Brasilien und Russland rutschten unterdessen in die Rezession und schrumpften um 3,8% bzw. 3,7%. Unter den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) konnte lediglich Indien mit einem Wirtschaftswachstum von 7,3% das Wachstumsniveau von 2014 (7,3%) halten. Die US-Wirtschaft wuchs 2015 um 2,5% (2014: 2,4%). In der Eurozone erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,5%, nach einem Plus von 0,9% im Jahr 2014.
Erstmals seit vielen Jahren zeigte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2015 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,9% auf 94,0 Mio Tonnen (nach einem Wachstum von 2,1% im Jahr 2014). Dem stand ein Verbrauchsanstieg um voraussichtlich 2,7% (nach plus 2,8% im Jahr 2014) auf 95,6 Mio Tonnen gegenüber.
Hauptursache für den Produktionsrückgang war ein Einbruch der weltweiten Baumwollproduktion um 14,0% auf 22,5 Mio Tonnen. Der Grund dafür war, dass der Baumwollanbau infolge gesunkener Margen im Vergleich zu anderen Feldprodukten an Attraktivität verloren hat. Auch bei Wolle (minus 0,6% auf 1,2 Mio Tonnen) und sonstigen Naturfasern (minus 3,7% auf 4,9 Mio Tonnen) waren Produktionsrückgänge feststellbar.
1) Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, 19. Jänner 2016 2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2014 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Committee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO).
In der Gruppe der Synthesefasern und anorganischen Fasern sowie der holz- und cottonlinter-basierten Cellulosefasern setzte sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre auch 2015 mit einem Plus von 4,8% (nach plus 3,8% im Jahr 2014) auf voraussichtlich 65,5 Mio Tonnen fort. Im Detail stieg die Produktion von Synthesefasern im Vorjahresvergleich um 5,1% an, während bei Cellulosefasern der Produktionszuwachs nach vorläufi gen Schätzungen etwa 1,5% betrug.
| Fasern | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| aus Eiweiß | aus Cellulose | aus synthetischen Polymeren |
aus anorganischen Substanzen |
|||
| Wolle Seide Angora Kaschmir Kasein Kollagen Ardein Zein etc. |
Baumwolle und Bastfasern Baumwolle Leinen Hanf Jute etc. |
Holz basiert Viscose Modal Lyocell Cupro Acetat etc. |
Polyester Polyamid Polypropylen Polyurethan (Elastan) Acryl Polytetrafluor ethylen |
Carbon Keramik Glas Metall |
Die aktuelle Baumwollsaison 2015/16 (per Ende Juli) wird nach jüngsten Markteinschätzungen erstmals seit fünf Jahren von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Demnach soll die Baumwollproduktionsmenge deutlich fallen, da Anbaufl ächen in China, den USA und Pakistan reduziert wurden. Weltweit wird ein Rückgang der Anbaufl ächen von 8,7% erwartet.
Die Nachfrage wird indessen gleichbleibend mit rund 24 Mio Tonnen prognostiziert.
Weiterhin decken die weltweiten Lagerbestände mit über 20 Mio Tonnen gut 80% des aktuellen Jahresbedarfs ab. Mehr als die Hälfte dieser Menge wird in China gehortet, was ein gewisses Maß an Unsicherheit für den Absatzmarkt bedeutet. Die Qualität der gelagerten Mengen ist derzeit ebenso wenig bekannt wie die erzielbaren Verkaufspreise dieser Lagerbestände.
Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index im Kalenderjahr 2015 belief sich auf 70,4 US-Cents/ Pfund und lag damit 15,1% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreisen war so gering wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr.
Die Marktpreise für Viscosefasern haben sich im Kalenderjahr 2015 deutlich erholt und konnten im Jahresdurchschnitt um rund 5% zulegen, während Baumwolle und Polyester jeweils im Jahresdurchschnitt um mehr als 20% nachgaben. Erstmals seit 2010 waren Viscosefasern ab Mitte Juli wieder teurer als Baumwolle.
In China wurden im ersten Halbjahr 2015 erhebliche Produktionskapazitäten aufgrund verschärfter Umweltaufl agen vorübergehend stillgelegt. Dadurch kam es zu einer Verknappung von Viscosefasern und zu einer kontinuierlichen Preissteigerung am chinesischen Spotmarkt. Nach der langsamen Wiederinbetriebnahme dieser Kapazitäten erfolgte ab Anfang November ein starker Preisabschwung.
Die Preise der Konkurrenzfaser Polyester gingen 2015 aufgrund des stark gesunkenen Rohölpreises hingegen stetig zurück.
Quelle: CCFG, Cotton Outlook
Der Geschäftsverlauf der Lenzing AG 2015 war gegenüber 2014 von einer Erholung der Faserpreise und einer anhaltend starken Nachfrage nach Lenzing Produkten gekennzeichnet. Vor allem der Absatz der hochwertigen Spezialfaser TENCEL® konnte deutlich gesteigert werden, da die im September 2014 in Betrieb gegangene neue TENCEL® Faseranlage 2015 ganzjährig operativ war.
Die Umsatzerlöse stiegen um 8,2% auf EUR 789,1 Mio, nach EUR 729,0 Mio im Geschäftsjahr 2014. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen blieb im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Die aktivierten Eigenleistungen sanken um 51,5% auf EUR 6,6 Mio gegenüber dem Vorjahr (2014: EUR 13,6 Mio), in dem die TENCEL® Faseranlage fertiggestellt wurde.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen stiegen um 6,2% von EUR 401,5 Mio auf EUR 426,2 Mio. Der Anstieg beruhte vor allem auf dem höheren Material- und Energieeinsatz der ganzjährig betriebenen TENCEL® Faseranlage sowie negativen Wechselkurseffekten bei in USD fakturierten Rohstoffen.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 2,2% auf EUR 178,0 Mio (2014: EUR 174,3 Mio). Einsparungen im Zuge des Kostenoptimierungsprogrammes excelLENZ standen unter anderem höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde sowie die Eingliederung eines Teiles der früheren Lenzing Technik-Mannschaft gegenüber.
Das EBITDA verringerte sich um 8,4% auf EUR 108,1 Mio, nach EUR 118,0 Mio im Vorjahreszeitraum. Das entsprach infolge des deutlich höheren Umsatzes einer niedrigeren EBITDA-Marge von 13,7% (2014: 16,2%).
Der Anstieg der Abschreibungen auf EUR 57,9 Mio (2014: EUR 53,2 Mio) war Folge der nunmehr ganzjährig operativen TENCEL® Faseranlage. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 18,3% von EUR 109,2 Mio im Jahr 2014 auf EUR 129,2 Mio an. In dem Anstieg enthalten sind Einmalaufwendungen im Zuge der strukturellen und strategischen Neuausrichtung sowie Fremdwährungsverluste. Somit ergab sich ein um 22,4% niedrigeres EBIT von EUR 50,3 Mio (2014: EUR 64,8 Mio) und eine EBIT-Marge von 6,4% (2014: 8,9%).
Das Finanzergebnis verbesserte sich hingegen deutlich von minus EUR 5,9 Mio im Geschäftsjahr 2014 auf EUR 25,0 Mio im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die höheren Erträge aus Beteiligungen zurückzuführen, die 2015 EUR 30,5 Mio ausmachten (2014: EUR 0,3 Mio).
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg folglich um 27,9% auf EUR 75,2 Mio, nach EUR 58,8 Mio im Vorjahreszeitraum. Der Jahresüberschuss stieg um 48,5% auf EUR 66,1 Mio (2014: EUR 44,5 Mio). Nach Auflösung unversteuerter Rücklagen und der Zuweisung zu Gewinnrücklagen ergab sich ein Bilanzgewinn der Lenzing AG von EUR 53,1 Mio (nach EUR 26,6 Mio).
4) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.
Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) sanken 2015 um 34,3% auf EUR 49,6 Mio (2014: EUR 75,5 Mio aufgrund der Fertigstellung der TEN-CEL® Faseranlage). Größte Einzelinvestitionen waren u.a. die Erneuerung einer Faserstraße sowie die Beseitigung von Engpässen in der Zellstoffproduktion (Debottlenecking).
Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich von 10,0% auf 12,3%. Aufgrund des niedrigeren EBIT verringerte sich hingegen die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 5,0% auf 3,8% und das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank von 7,8% auf 6,3%.
Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 bei EUR 632,2 Mio und damit um 7,0% höher als im Jahr zuvor (EUR 590,8 Mio). Damit lag die bereinigte Eigenkapitalquote zu Jahresende 2015 bei 46,9% (zuvor 45,6%) der Bilanzsumme. Die Nettofinanzverschuldung konnte auf EUR 260,2 Mio reduziert werden (nach EUR 297,8 Mio Ende 2014). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA sank damit von 2,5 Ende 2014 auf 2,4 Ende 2015. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich substanziell von EUR 65,1 Mio auf EUR 24,9 Mio. Das Net Gearing sank ebenfalls deutlich auf 41,2% nach 50,4% Ende 2014.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich von EUR 173,3 Mio Ende 2014 auf EUR 172,4 Mio zum Bilanzstichtag 2015. Das Trading Working Capital sank auf EUR 143,1 Mio nach EUR 147,2 Mio Ende 2014. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen fiel auf 18,1% (Ende 2014: 20,2%).
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sank auf EUR 94,6 Mio (2014: EUR 144,2 Mio), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf minus EUR 31,5 Mio (2014: minus EUR 68,7 Mio) und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug minus EUR 4,1 Mio (2014: minus EUR 70,2 Mio). Damit stiegen die liquiden Mittel vor allem infolge der Aufnahme eines weiteren Schuldscheindarlehens auf EUR 201,4 Mio nach EUR 142,4 Mio Ende 2014. Zu Jahresende 2015 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 190,9 Mio zur Verfügung (Ende 2014: EUR 198,0 Mio).
Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.
Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2016 gefährden könnten.
Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.
Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit wurde die Darstellung der Kennzahlen für diesen Lagebericht überarbeitet. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit | 94,6 | 144,2 | 44,8 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -31,5 | -68,7 | -120,3 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -4,1 | -70,2 | -69,4 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 59,0 | 5,2 | -144,8 |
| Anfangsbestand liquide Mittel | 142,4 | 137,1 | 282,0 |
| Endbestand liquide Mittel | 201,4 | 142,4 | 137,1 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 190,9 | 198,0 | 289,2 |
| CAPEX | 49,6 | 75,5 | 159,3 |
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio | 27,6 | 27,6 | 27,6 |
| Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. | 26.550.000 | 26.550.000 | 26.550.000 |
| Börsenkapitalisierung in EUR Mio | 1.846,6 | 1.400,2 | 1.105,4 |
| Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR | 69,55 | 52,74 | 41,64 |
Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:
Eigenkapital zuzüglich unversteuerte Rücklagen zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteilige Ertragsteuern.
%-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten bzw. Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, unversteuerte Rücklagen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Capital expenditures; entspricht den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Er wird im Cashflow dargestellt.
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
Earnings before interest and taxes; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
%-Verhältnis EBIT zu den Umsatzerlösen.
Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.
%-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
%-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln und unversteuerte Rücklagen zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich Passive Rechnungsabgrenzung.
Net operating profit after tax; (EBIT) Betriebsergebnis abzüglich anteilige Steuern vom Einkommen und Ertrag (auf das EBIT).
Return on capital employed; %-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on equity; %-Verhältnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on investment; %-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
%-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.
Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.
Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investoren, Banken und Analysten).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EBITDA | EUR Mio |
||
|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2013 | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 50,3 | 64,8 | 25,6 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
58,3 | 53,8 | 57,7 |
| - Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | -0,4 | -0,6 | -0,6 |
| EBITDA | 108,1 | 118,0 | 82,7 |
| / Umsatzerlöse | 789,1 | 729,0 | 746,4 |
| EBITDA-Marge in % | 13,7% | 16,2% | 11,1% |
| EBIT | EUR Mio |
||
|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2013 | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 50,3 | 64,8 | 25,6 |
| / Umsatzerlöse | 789,1 | 729,0 | 746,4 |
| EBIT-Marge in % | 6,4% | 8,9% | 3,4% |
Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit, neues Kapital aufzunehmen, verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand und die unversteuerten Rücklagen abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| Bereinigtes Eigenkapital | EUR Mio |
||
|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2013 | |
| Eigenkapital | 613,5 | 573,2 | 574,9 |
| + Zuschüsse der öffentlichen Hand | 9,3 | 7,4 | 4,4 |
| + Unversteuerte Rücklagen | 15,7 | 16,1 | 16,4 |
| - 25 % anteilige Ertragsteuern | -6,2 | -5,9 | -5,2 |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag | 632,2 | 590,8 | 590,5 |
| / Bilanzsumme | 1.348,5 | 1.296,8 | 1.312,7 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 46,9% | 45,6% | 45,0% |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | |||
|---|---|---|---|
| (Sozialkapital) | 80,7 | 85,6 | 65,7 |
| - Passive Rechnungsabgrenzung | -0,5 | -0,2 | -0,1 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | -201,4 | -142,4 | -137,1 |
| - Finanzanlagen | -369,5 | -377,0 | -361,4 |
| 613,5 | 619,3 | 632,2 | |
| Stand 31.12. |
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 632,2 | 590,8 | 590,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 590,8 | 590,5 | 587,3 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 611,5 | 590,6 | 588,9 |
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 75,2 | 58,8 | 63,8 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 611,5 | 590,6 | 588,9 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 12,3% | 10,0% | 10,8% |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | EUR Mio |
||
|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2013 | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 50,3 | 64,8 | 25,6 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme | 1.322,6 | 1.304,7 | 1.334,6 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 3,8% | 5,0% | 1,9% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wie viele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Anleihen | 120,0 | 120,0 | 120,0 |
| + Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 237,5 | 213,5 | 213,5 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 24,9 | 65,1 | 90,2 |
| + Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 27,2 | 26,0 | 24,7 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (verzinsliche Darlehen) |
52,0 | 15,5 | 15,5 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | -201,4 | -142,4 | -137,2 |
| Nettofinanzverschuldung | 260,2 | 297,8 | 326,7 |
| Nettofinanzverschuldung | 260,2 | 297,8 | 326,7 |
| / EBITDA | 108,1 | 118,0 | 82,7 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 2,4 | 2,5 | 4,0 |
| Nettofinanzverschuldung | 260,2 | 297,8 | 326,7 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 632,2 | 590,8 | 590,5 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag | 41,2% | 50,4% | 55,3% |
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 260,2 | 297,8 | 326,7 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen | 53,5 | 56,4 | 38,5 |
| + Rückstellungen für Pensionen | 27,1 | 29,2 | 27,2 |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag | 340,9 | 383,4 | 392,5 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.
| 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|
| Vorräte | 82,6 | 76,6 | 56,4 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 38,3 | 31,3 | 65,5 |
| + Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
3,0 | 4,9 | 3,1 |
| + Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (Lieferungen und Leistungsverrechnungen) |
75,3 | 88,5 | 82,9 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -44,3 | -46,0 | -49,9 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Lieferungen und Leistungsverrechnungen) |
-11,8 | -8,1 | -10,5 |
| Trading Working Capital | 143,1 | 147,2 | 147,5 |
| Umsatzerlöse | 789,1 | 729,0 | 746,4 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 18,1% | 20,2% | 19,8% |
Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit, Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
| Cashflow | EUR Mio |
||
|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2013 | |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 75,2 | 58,8 | 63,8 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
58,3 | 53,8 | 57,7 |
| +/- sonstige Überleitungen | -38,9 | 31,6 | -76,7 |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit | 94,6 | 144,2 | 44,8 |
| - CAPEX | -49,6 | -75,5 | -159,3 |
| - Auszahlungen für Finanzanlagen | -61,6 | -140,1 | -95,8 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen | 79,7 | 146,8 | 134,8 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -31,5 | -68,7 | -120,3 |
| - Dividende | -26,6 | -46,5 | -53,1 |
| + Investitionszuschüsse | 1,0 | 0,0 | 0,7 |
| +/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem Fremdkapital (ohne Sozialkapital) |
21,5 | -23,7 | -17,0 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -4,1 | -70,2 | -69,4 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 59,0 | 5,2 | -144,8 |
| Anfangsbestand der liquiden Mittel | 142,4 | 137,1 | 282,0 |
| Endbestand der liquiden Mittel | 201,4 | 142,4 | 137,1 |
Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. Als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs ist Lenzing im Leitindex ATX gelistet und außerdem im Wiener Börsenindex WBI sowie seit 2005 durchgehend im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX enthalten.
2015 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei knapp EUR 3,0 Mio, die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo (30.12.2015) belief sich auf EUR 1,85 Mrd.
| ISIN | AT 0000644505 |
|---|---|
| Börsenkürzel | LNZ |
| Erstnotiz | 19.09.1985 |
| Indizes | ATX Prime, VÖNIX, WBI |
| Anzahl Aktien | 26.550.000 |
| Grundkapital | EUR 27.574.071,43 |
| Stückumsatz gesamt | 11.782.076 |
| Geldumsatz gesamt | EUR 746.252.947,80 |
| Durchschnitt Tagesumsatz | EUR 2,997 Mio |
| Jahreshöchstkurs | EUR 75,65 |
| Jahrestiefstkurs | EUR 52,39 |
| Schlusskurs 30.12. | EUR 69,55 |
| Jahresperformance | +31,87% |
| Marktkapitalisierung 30.12. | EUR 1.846.552.500,00 |
Die Weltbörsen waren 2015 von hohen Kursschwankungen geprägt und entwickelten sich regional sehr unterschiedlich. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Börsenjahr 2015 bei einem Indexstand von 2.396,94 Punkten und einer Jahresperformance von rund 11%. Die Lenzing Aktie erzielte im Berichtsjahr ein Kursplus von fast 32% und zählte damit zu den stärksten Gewinnern im prime market der Wiener Börse. Positiv vom Kapitalmarkt aufgenommen wurden die gute Geschäftsentwicklung, die erfolgreiche Umsetzung des 2013 gestarteten Kostensenkungsprogramms und die im November 2015 vorgestellte neue Strategie sCore TEN. Zum 30. Dezember 2015 betrug der Jahresschlusskurs der Lenzing Aktie EUR 69,55. Das Jahrestief lag im Jänner bei EUR 52,39, das Jahreshoch wurde im November bei EUR 75,65 erreicht.
Entwicklung der Lenzing Aktie 2015
Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien. Die geografische Aufteilung des identifizierten Free Float-Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf:
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam. Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Die 71. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 22. April 2015 in Lenzing (Oberösterreich) statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 90% Zustimmung. Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2014 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,00 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 26.550.000,00.
Für das Geschäftsjahr 2015 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der 72. ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von EUR 2,00 je Stückaktie vor.
Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing AG siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.
Die Erholung der Viscosefaserpreise hat sich im 4. Quartal 2015, ausgehend von China, wieder gegenläufig entwickelt und deshalb werden die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten bei Viscosefaser, in Verbindung mit den niedrigen Preisniveaus für Polyester und Baumwolle, als das höchste Risiko für die Faserpreisentwicklung gesehen.
Die Zellstoffversorgung gilt weiterhin als ausreichend gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.
Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.
Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken US-Dollar bzw. chinesischen Yuan gegenüber dem Euro. Liquiditätsrisiken werden für 2016 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung sowie des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.
In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2015 keine wesentlichen Schadensfälle.
Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.
Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt.
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (http://www.lenzing.com/en/investors/corporate-governance/evaluation.html) hinterlegt.
Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Bilanz und GuV nicht abgebildet sind.
Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.
Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in vier Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der vor allem durch die erstmals volle Jahresproduktion von TENCEL® Fasern am Standort Lenzing weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung
mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.
Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Das Substitutionsrisiko für Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als etwas entschärfter gesehen.
Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Als weltweit führender Hersteller von botanischen Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.
Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Cellulosefasern – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.
Deshalb verfolgt Lenzing bei Zellstoff und Energie die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Außerdem werden Preisschwankungen durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.
Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.
Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.
Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.
Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.
Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.
Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Lenzing AG sind zu 19,3% variabel verzinst.
Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen
ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.
Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.
Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als gering eingestuft.
Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.
Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Controlling für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.
Lenzing verfügt über ein Internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.
Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.
Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich dafür, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei vom Team Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen im Team Corporate Consolidation.
Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.
Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.
Der Bereich Global Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.
Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.
Die Abteilung Legal Management & Group Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.
Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet per 31.12.2015 direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.
Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Im Geschäftsjahr 2015 investierte die Lenzing AG EUR 29,2 Mio (2014: EUR 20,0 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati). Sowohl absolut als auch anteilig am Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar.
Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung). Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Ausbeute des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Co-Produkte gearbeitet (Stichwort "Bio-Raffinerie").
Bei der Fasertechnologie stand die Weiterentwicklung der gesamten TENCEL® Technologie im Vordergrund. Der Produktionsprozess wurde weiter verbessert.
Im Bereich Nonwovens wurden spezielle Verfahren zur Vliesherstellung getestet und entwickelt. Dazu gehören Nasslegeverfahren oder der Einsatz von speziellen Kurzschnittfasern. Zudem wurden, etwa für Wischtücher, mehrere neue TENCEL® Spezialfasern entwickelt.
Im Berichtsjahr arbeitete die F&E der Lenzing AG intensiv an der Entwicklung der neuen Konzernstrategie sCore TEN mit. In den kommenden Jahren wird der Fokus der F&E-Aktivitäten der Lenzing AG vor allem auf der Umsetzung von sCore TEN liegen. Wesentliche Treiber für Innovationen sind dabei Qualitäts- und Technologieführerschaft, Kundenbedürfnisse und Nachhaltigkeit.
Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften gehören zu den strategischen Grundwerten von Lenzing. Im Geschäftsjahr 2015 erfüllte das Unternehmen seine sehr hohen Nachhaltigkeitsansprüche und stellte die geringstmögliche Umweltbelastung sicher.
Die Wiederverleihung der Wasserrechte der Lenzing AG und der Betriebe am Standort Lenzing, die 2015 ausgelaufen sind, wurde fristgerecht beantragt. Bis zur Erteilung der relevanten Bescheide bleiben alle Wasserrechte erhalten. Die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden werden im Jahr 2016 stattfinden.
Nach Ablauf des Zertifikats für das Umweltmanagementsystem ISO 14001 wurde im Berichtsjahr ein erfolgreiches Re-Zertifizierungsaudit durchgeführt. Zudem wurden gemäß EU-Vorgaben vier als umweltrelevant eingestufte Anlagen am Standort Lenzing auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und positiv bewertet.
Im Berichtsjahr wurde der Lenzing AG ein neuer Bescheid für die erlaubte Wärmeemission in den Fluss Ager zugestanden. Dieser berücksichtigt die aktuelle Flusstemperatur vor dem Werk in Lenzing sowie die meteorologischen Bedingungen.
Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2015 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft) wurde im Jänner 2016 erfolgreich abgeschlossen.
Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing AG fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.
Per 31.12.2015 beschäftigte die Lenzing AG 2.322 Mitarbeiter/innen (nach 2.105 per Ende 2014), davon 117 Lehrlinge (Ende 2014: 129). Der Anstieg erklärt sich vorwiegend durch einen Teilbetriebsübergang der Lenzing Technik zur Lenzing AG, bei dem Mitarbeiter übernommen wurden.
Die 2014 eingeführte Konferenzreihe "Management Time Out" war auch im Berichtsjahr 2015 wieder eine wichtige Plattform für den gemeinsamen Austausch und zur Ausrichtung des Top-Managements rund um die Themen Strategie, Führung, Kultur und Veränderung. Ziel von "Management Time Out" ist es, sich auf oberster Führungsebene abzustimmen, ein gemeinsames Verständnis und Bewusstsein für Mitverantwortung zu erarbeiten und dies alles entsprechend in die Organisation weiterzutragen.
Das ebenfalls 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) wurde erfolgreich weitergeführt. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit. Der erste Zyklus von Springboard schließt im März 2016 ab, weitere Gruppen sind in den Folgejahren geplant.
Im April 2015 fand am Gelände der Lenzing AG gemeinsam mit der BH Vöcklabruck, den Einsatzorganisationen Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei sowie der Betriebsfeuerwehr Lenzing eine koordinierte Notfallübung statt. Die Notfallübung diente zur Überprüfung der im externen Notfallplan festgelegten Alarmierungs- und Meldewege. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte in einer gemeinsamen Einsatzleitung geprobt.
Unter dem Motto "Hände gut – alles gut" fördert die Lenzing AG das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter/innen mit dem Ziel, die Unfallzahlen, insbesondere Handverletzungen, zu senken.
Die Lenzing AG verfügt über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung, ausgewogene Ernährung in der Betriebsküche bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Veranstaltungen.
Für das Geschäftsjahr 2016 ist weiterhin kein konjunktureller Rückenwind zu erwarten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,4% nach 3,1% im Jahr 2015. Während sich in den Industriestaaten vor dem Hintergrund niedriger Rohstoffkosten eine moderate Konjunkturerholung abzeichnet, geht der IWF für China von einer weiteren Abschwächung des Wachstums aus.
Am globalen Fasermarkt ist mit einer anhaltend volatilen Entwicklung zu rechnen. Die hohen Baumwolllagerbestände lasten weiterhin auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, solange die Ölpreise niedrig bleiben, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt ("inter-fi ber competition").
Im für Lenzing relevanten Marktsegment der Cellulosefasern deutet sich allerdings eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2016 gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auch auf der Angebotsseite dürften kurzfristig keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.
In den ersten Wochen des Jahres 2016 konnte die Lenzing AG eine starke Nachfrage nach ihren Produkten feststellen. Dies ermöglichte eine hohe Auslastung – insbesondere bei Spezialfasern. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2016 eine substanzielle Verbesserung gegenüber 2015.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 9. März 2016
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender
robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes
Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)
Geschäftsbericht 2015 . Lenzing AG | 214
Bilanz zum 31. Dezember 2015 215 Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 217 Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 219 1. Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben 219 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 220 3. Erläuterungen zur Bilanz 224 Aktiva 224 Passiva 228 Haftungsverhältnisse 236 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 237 5. Sonstige Angaben 241 Organe der Gesellschaft 253 Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 255 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der Unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 257
| Aktiva | EUR | TEUR |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Rechte | 1.810.105,66 | 1.200,1 |
| 2. Firmenwert | 535.480,76 | 578,8 |
| 2.345.586,42 | 1.778,9 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, | ||
| einschließlich der Bauten auf fremdem Grund | 122.079.942,24 | 124.256,3 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 366.975.192,99 | 373.409,9 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 13.430.172,84 | 12.560,6 |
| 4. Anlagen in Bau | 14.817.724,37 | 13.072,5 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 1.263.935,55 | 648,7 |
| 518.566.967,99 | 523.948,0 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 259.839.926,78 | 254.812,1 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 84.743.114,82 | 96.055,7 |
| 3. Beteiligungen | 5.110.143,91 | 5.110,1 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 19.235.893,22 | 18.627,7 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 603.275,47 | 2.349,8 |
| 369.532.354,20 | 376.955,4 | |
| 890.444.908,61 | 902.682,3 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 46.412.276,51 | 40.184,1 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 564.495,99 | 332,5 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 35.545.594,93 | 35.993,5 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 71.405,69 | 57,9 |
| 82.593.773,12 | 76.568,0 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 38.343.315,92 | 31.302,8 |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 82.889.212,61 | 98.197,8 |
| 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, | ||
| mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 2.950.775,82 | 4.890,9 |
| 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 48.196.857,05 | 38.904,0 |
| 172.380.161,40 | 173.295,5 | |
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 201.396.070,85 | 142.381,8 |
| 456.370.005,37 | 392.245,3 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.671.330,21 | 1.836,9 |
| 1.348.486.244,19 | 1.296.764,5 |
| Passiva | EUR | TEUR |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| A. Eigenkapital | ||
| I. Grundkapital | 27.574.071,43 | 27.574,1 |
| II. Kapitalrücklagen | ||
| Gebundene | 138.642.770,74 | 138.642,8 |
| III. Optionsrücklage | 433.330,00 | 0,0 |
| IV. Gewinnrücklagen | ||
| Freie | 393.768.886,06 | 380.440,7 |
| V. Bilanzgewinn, davon Gewinn- | ||
| vortrag EUR 0,00 (31.12.2014: TEUR 104.754,5) | 53.100.000,00 | 26.550,0 |
| 613.519.058,23 | 573.207,5 | |
| B. Zuschüsse der öffentlichen Hand | 9.253.312,62 | 7.351,6 |
| C. Unversteuerte Rücklagen | ||
| Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG | 15.710.456,00 | 16.076,1 |
| D. Rückstellungen | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 53.517.062,18 | 56.441,7 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 27.140.403,91 | 29.156,3 |
| 3. Steuerrückstellungen | 2.133.252,09 | 4.753,1 |
| 4. Sonstige Rückstellungen | 65.763.298,46 | 63.991,6 |
| 148.554.016,64 | 154.342,7 | |
| E. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Anleihen | 120.000.000,00 | 120.000,0 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 237.500.000,00 | 213.500,0 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 24.924.363,73 | 65.104,5 |
| 4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 27.189.624,25 | 26.049,1 |
| 5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 1.587.260,25 | 766,1 |
| 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 44.271.163,30 | 45.960,2 |
| 7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 72.046.723,09 | 44.929,4 |
| 8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 22.716,10 | 0,0 |
| 9. Sonstige Verbindlichkeiten | 33.441.660,17 | 29.280,5 |
| davon aus Steuern EUR 563.226,30 (31.12.2014: TEUR 275,6) | ||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 3.545.173,23 (31.12.2014: TEUR 3.154,4) | ||
| 560.983.510,89 | 545.589,7 | |
| F. Rechnungsabgrenzungsposten | 465.889,81 | 196,8 |
| 1.348.486.244,19 | 1.296.764,5 | |
| Haftungsverhältnisse | 194.639.451,79 | 178.898,2 |
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| EUR | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| 1. Umsatzerlöse | 789.083.519,68 | 729.033,9 |
| 2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -215.912,80 | 9.530,4 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 6.550.282,67 | 13.570,5 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
29.162,67 | 7,8 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 5.677.422,91 | 6.534,3 |
| c) Übrige | 40.427.687,85 | 44.269,2 |
| 46.134.273,43 | 50.811,2 | |
| 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a) Materialaufwand | -364.016.704,31 | -339.699,0 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -62.188.887,83 | -61.773,0 |
| -426.205.592,14 | -401.472,0 | |
| 6. Personalaufwand | ||
| a) Löhne | -67.077.946,21 | -63.415,7 |
| b) Gehälter | -71.541.600,86 | -62.724,2 |
| c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
526.873,33 | -7.557,9 |
| d) Aufwendungen für Altersversorgung | -1.283.243,08 | -5.139,8 |
| e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
-36.282.873,20 | -33.078,3 |
| f) Sonstige Sozialaufwendungen | -2.378.712,28 | -2.351,0 |
| -178.037.502,30 | -174.266,9 | |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| a) Planmäßige Abschreibungen | -58.322.094,06 | -53.758,9 |
| b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | 444.878,22 | 566,3 |
| -57.877.215,84 | -53.192,6 | |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen | -261.030,37 | -148,7 |
| b) Übrige | -128.907.831,70 | -109.086,1 |
| -129.168.862,07 | -109.234,8 | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 50.262.990,63 | 64.779,6 |
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| EUR | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 50.262.990,63 | 64.779,6 |
| 10. Erträge aus Beteiligungen | 30.468.558,60 | 345,0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 376.000,00 (2014: TEUR 345,0) | ||
| 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 2.423.233,37 | 2.918,2 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.154.505,53 (2014: TEUR 2.535,1) | ||
| 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 912.219,33 | 1.339,5 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 758.484,45 (2014: TEUR 727,8) | ||
| 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 4.783.111,05 | 3.744,5 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 4.748.787,32 (2014: TEUR 3.282,9) | ||
| 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen | -267.029,23 | -760,5 |
| davon: | ||
| a) Abschreibungen EUR 192.029,23 (2014: TEUR 560,5) | ||
| b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 75.000,00 (2014: TEUR 751,0) | ||
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -13.347.661,18 | -13.532,4 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 596.107,81 (2014: TEUR 298,5) | ||
| 16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 | 24.972.431,94 | -5.945,7 |
| 17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 75.235.422,57 | 58.833,9 |
| 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -9.172.843,24 | -14.360,2 |
| 19. Jahresüberschuss | 66.062.579,33 | 44.473,7 |
| 20. Auflösung unversteuerter Rücklagen | 365.640,07 | 315,9 |
| 21. Jahresgewinn | 66.428.219,40 | 44.789,5 |
| 22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) | -13.328.219,40 | -122.994,0 |
| 23. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 0,00 | 104.754,5 |
| 24. Bilanzgewinn | 53.100.000,00 | 26.550,0 |
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.
Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Aktiengesellschaft wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2015.
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.
Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.
Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.
Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.
Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.
Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
| Nutzungsdauer in Jahren | von | bis |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte | 3 | 20 |
| b) Software | 4 | 4 |
| c) Firmenwert | 15 | 15 |
| Sachanlagen | ||
| a) Grundstücksgleiche Rechte | 99 | 99 |
| b) Gebäude | ||
| Wohngebäude | 50 | 50 |
| Geschäfts- und Fabriksgebäude | 25 | 50 |
| c) Technische Anlagen und Maschinen | 10 | 25 |
| d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4 | 20 |
Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtlich dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.
Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.
Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.
Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.
Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.
Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.
Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten nach österreichischem HGB" vom 22. Februar 2006 dargestellt. Im Geschäftsjahr 2015 wurden insgesamt 189.030 Stück (2014: 200.130 Stück) verbraucht und 360.854 Stück (2014: 743.627 Stück) Emissionszertifikate wurden unentgeltlich zugeteilt. Des Weiteren wurden 29.815 Stück (2014: 26.383 Stück) Emissionszertifikate erworben und 49.885 Stück (2014: 39.498 Stück) verkauft. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 701.231 Stück (31.12.2014: 558.538 Stück) hatten zum 31. Dezember 2015 einen Marktwert von TEUR 5.764,1 (31.12.2014: TEUR 4.021,5).
Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 21.291,5 (31.12.2014: TEUR 23.076,5) wird nicht Gebrauch gemacht.
In die Steuerabgrenzung werden im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie bei Sachanlagevermögen und Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen. Die Steuerabgrenzung wird als überwiegend langfristig eingestuft.
Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 5.857,9 (31.12.2014: TEUR 6.496,9) im aktivierbaren Betrag enthalten.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit den einschlägigen Fachgutachten der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der
Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.
Sämtliche Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Des Weiteren werden auch die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen im Personalaufwand erfasst.
Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.
Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.
Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.
Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:
| Forderungen | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|---|
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0926 | 1,2160 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/USD | 1,1621 | 1,3579 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,0910 | 7,5442 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/CNY | 8,0237 | 8,2824 |
| Verbindlichkeiten | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0926 | 1,2160 |
Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.
Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (vormals: AVE Österreich GmbH) betriebenen Reststoffverwertungsanlage.
Im Geschäftsjahr 2015 wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 916,1 (2014: TEUR 0,0) von verbundenen Unternehmen erworben.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 734,5 (31.12.2014: TEUR 11,7) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" und in 2013 der Bereich "Global Fiber Engineering" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Der daraus resultierende Firmenwert in Höhe von in Summe TEUR 650,2 wurde aktiviert und wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.
Im Berichtsjahr wurden TEUR 53.565,9 (2014: TEUR 70.581,9) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert.
Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:
| Gesamt | 53.565,9 | 70.581,9 |
|---|---|---|
| Übrige | 2.500,8 | 1.636,2 |
| Zellstoff | 4.110,6 | 3.092,1 |
| Energie | 1.249,7 | 6.768,5 |
Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 6.046,0 (2014: TEUR 1.500,8) und einen Buchwert von TEUR 58,1 (2014: TEUR 254,9).
Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 573,1 (31.12.2014: TEUR 579,7).
Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Zuschüsse an die indirekte Tochtergesellschaft Lenzing (Nanjing) Fibers, Co., Ltd. (TEUR 5.050,6). Im Vorjahr erfolgten im Wesentlichen Eigenkapitalzufuhren an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 384,9). Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC. gegründet (TEUR 7,2).
Im Geschäftsjahr 2015 wurden sämtliche Anteile an der European Carbon Fiber GmbH (TEUR 22,8) verkauft. Das Abgangsergebnis wird unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.
Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.
Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 85.346,4 (31.12.2014: TEUR 98.405,5) setzen sich wie folgt zusammen:
| Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|
|---|---|---|---|
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 84.743,1 | 56.453,5 | 28.289,6 |
| Vorjahr | 96.055,7 | 28.226,3 | 67.829,4 |
| Sonstige Ausleihungen | 603,3 | 179,8 | 423,5 |
| Vorjahr | 2.349,8 | 242,9 | 2.106,9 |
| Gesamt | 85.346,4 | 56.633,3 | 28.713,1 |
| Vorjahr | 98.405,5 | 28.469,2 | 69.936,3 |
Bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen wurde gemäß § 208 Abs. 2 UGB von einer möglichen Zuschreibung in Höhe von TEUR 2.399,2 (31.12.2014: TEUR 0,0) kein Gebrauch gemacht. Die künftige steuerliche Belastung daraus beträgt TEUR 599,8 (31.12.2014: TEUR 0,0).
Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.887,0 (31.12.2014: TEUR 8.871,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.
Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.407,2 (31.12.2014: TEUR 3.530,7) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.941,7 (31.12.2014: TEUR 6.226,0).
Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Anteile an der Bahia Specialty Cellulose S.A. (TEUR 0,0) verkauft.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.
Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern der Dachmarken Lenzing Viscose® und TENCEL® sowie Faserzellstoff.
Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 172.380,2 (31.12.2014: TEUR 173.295,5) setzen sich wie folgt zusammen:
| Forderungen | TEUR | |
|---|---|---|
| Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 38.343,3 | 0,0 |
| Vorjahr | 31.302,8 | 4.823,0 |
| Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 82.889,2 | 3.253,1 |
| Vorjahr | 98.197,8 | 4.308,3 |
| Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
2.950,8 | 0,0 |
| Vorjahr | 4.890,9 | 0,0 |
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 48.196,9 | 392,1 |
| Vorjahr | 38.904,0 | 9,8 |
| Gesamt | 172.380,2 | 3.645,2 |
| Vorjahr | 173.295,5 | 9.141,1 |
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen des Factoring verkauften Forderungen TEUR 69.334,5 (31.12.2014: TEUR 57.441,1) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 6.710,0 (31.12.2014: TEUR 3.436,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2015 noch zum 31. Dezember 2014 vor.
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 75.253,2 (31.12.2014: TEUR 88.469,6) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 15,2 (31.12.2014: TEUR 7,6) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 7.620,8 (31.12.2014: TEUR 9.720,6).
Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt | 26.945,4 | 20.094,1 |
| Nicht bevorschusster Betrag aus verkauften Forderungen | 6.615,2 | 5.998,7 |
| Emissionszertifikate | 6.074,7 | 4.671,0 |
| Abgrenzung von Kostenersätzen | 4.525,1 | 4.390,0 |
| Steuerumlagen aus Vorjahren | 0,0 | 1.398,7 |
| An- und Vorauszahlungen | 222,5 | 258,8 |
| Übrige | 3.813,9 | 2.092,7 |
| Gesamt | 48.196,9 | 38.904,0 |
Die Forderung aus Steuerumlagen betraf im Vorjahr Forderungen gegenüber einem im Geschäftsjahr 2013 ausgeschiedenen Gruppenmitglied.
In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 29.562,3 (31.12.2014: TEUR 26.693,6) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2014: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2014: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren - allenfalls in Tranchen - gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").
Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").
Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412,00 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Dabei wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433,3 (2014: TEUR 0) innerhalb des Personalaufwandes erfasst. Gegenläufig wurde im Eigenkapital eine Optionsrücklage mit dem gleichen Betrag dotiert. Zu weiterführenden Angaben wird auf den Punkt Organe und Arbeitnehmer verwiesen.
Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden, wie die unversteuerten Rücklagen, als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.
Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.
Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.
Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:
| Stand 01.01.2015 |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Um gliederung |
Stand 31.12.2015 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Sozialplan | 1.532,4 | -989,8 | -417,0 | 0,0 | 494,7 | 620,3 |
| Drohende Verluste | 16.851,6 | -1.555,7 | -4.791,6 | 4.594,3 | 0,0 | 15.098,6 |
| Schadensfälle | 6.000,0 | 0,0 | 0,0 | 420,0 | 0,0 | 6.420,0 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen |
3.518,7 | -3.369,9 | -181,0 | 2.978,5 | 0,0 | 2.946,4 |
| Jubiläumsgelder | 10.718,0 | -726,4 | 0,0 | 1.711,7 | 0,0 | 11.703,3 |
| Sonderzahlungen | 12.010,7 | -12.010,7 | 0,0 | 8.988,7 | 0,0 | 8.988,7 |
| Resturlaube | 5.072,8 | -5.072,8 | 0,0 | 6.106,9 | 0,0 | 6.106,9 |
| Sonstige Personalaufwendungen |
4.645,7 | -3.942,0 | -262,3 | 5.080,0 | 0,0 | 5.521,4 |
| Übrige | 3.641,7 | -2.638,7 | -613,4 | 7.968,1 | 0,0 | 8.357,7 |
| Gesamt | 63.991,6 | -30.306,0 | -6.265,3 | 37.848,2 | 494,7 | 65.763,3 |
Stand 01.01.2014 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2014 Sozialplan 24.527,4 -10.527,5 -4.873,1 0,0 -7.594,4 1.532,4 Drohende Verluste 28.317,7 -7.256,9 -4.733,9 524,7 0,0 16.851,6 Schadensfälle 8.221,3 -894,6 -1.326,7 0,0 0,0 6.000,0 Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 4.815,1 -4.204,3 -591,8 3.499,8 0,0 3.518,7 Jubiläumsgelder 10.308,6 -925,2 0,0 1.334,6 0,0 10.718,0 Sonderzahlungen 12.102,8 -12.102,8 0,0 12.010,7 0,0 12.010,7 Resturlaube 6.470,3 -6.470,3 0,0 5.072,8 0,0 5.072,8 Sonstige Personalaufwendungen 3.239,0 -2.503,1 -147,2 4.057,0 0,0 4.645,7 Übrige 3.646,9 -2.906,3 -753,0 3.654,1 0,0 3.641,7 Gesamt 101.649,1 -47.791,0 -12.425,7 30.153,7 -7.594,4 63.991,6
Die Rückstellungen für den Sozialplan betreffen Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Die Rückstellung wurde insbesondere für aus dem Sozialplan resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen verwendet und von der regulären Abfertigungsrückstellung in die Rückstellung für Sozialplan umgegliedert bzw. im Zuge der Teilauflösung 2014 wieder zurückgegliedert. Im Geschäftsjahr 2015 wurde das Personalabbauprogramm weiter umgesetzt und die Rückstellung entsprechend verwendet bzw. teilaufgelöst.
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge, Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.
Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.
Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.
Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:
| Pensionen | Abfertigungen | Jubiläums gelder |
|
|---|---|---|---|
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2014 | 29.156,3 | 56.441,7 | 10.718,0 |
| Zugang aus Lenzing Technik GmbH | 0,0 | 2.826,5 | 916,1 |
| Periodenaufwand | 186,4 | -1.713,1 | 763,8 |
| Auszahlungen | -2.202,3 | -3.543,3 | -694,6 |
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | -494,7 | 0,0 |
| Rückstellung zum 31.12.2015 | 27.140,4 | 53.517,1 | 11.703,3 |
| Wert nach § 14 EStG | 16.441,7 | 32.594,8 | 7.062,0 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 10,0 | 2.057,2 | 755,5 |
| Zinsaufwand | 477,9 | 950,4 | 175,9 |
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+)/Gewinn (-) |
-301,5 | -4.720,7 | -167,6 |
| Periodenaufwand | 186,4 | -1.713,1 | 763,8 |
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2015: |
|||
| Diskontierungszinssatz | 2,05% | 2,15% | 2,05% |
| Pensionssteigerung | 0,00/2,50/3,00% | - | - |
| Gehaltssteigerung | 3,00% | 3,00% | 3,00% |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
58/63/57 Jahre | 58/63/57 Jahre | 58/63/57 Jahre |
| Fluktuationsabschlag | - | 0,00-4,01% | 0,00-6,75% |
Mit Wirkung vom 01. Mai 2015 sind Teilbereiche der "Lenzing Technik Viskose (LTV)", "Lenzing Technik Zellstofftechnik (LTZ)", "Lenzing Technik Fertigung (LTF)", des "Lenzing Technik Hauptlagers" sowie Teilbereiche der "Lenzing Technik Automation (LTA)" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter/innen übernommen (TEUR 3.930,5).
Im Geschäftsjahr 2015 wurde die Lenzing AG von der Lenzing Technik GmbH für Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern/innen im Zuge der Veräußerung des Teilbereichs "Lenzing Technik Automation und Robotik" sowie des Teilbereichs "Lenzing Technik Blechtechnik" in Anspruch genommen (TEUR 187,9).
Im Zuge der Dotierung der Rückstellung für den Sozialplan wurden bereits zuvor rückgestellte Abfertigungsrückstellungen verwendet und 2015 in der Rückstellung für den Sozialplan ausgewiesen bzw. verwendet.
| Rückstellungen für | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Pensionen | Abfertigungen | Jubiläums gelder |
|
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2013 | 27.196,8 | 38.511,0 | 10.308,6 |
| Zugang aus Bereich Haustechnik |
0,0 | 150,4 | 54,2 |
| Periodenaufwand | 4.110,8 | 11.659,5 | 1.190,8 |
| Auszahlungen | -2.151,3 | -1.473,6 | -835,6 |
| Umgliederung von Sozialplan | 0,0 | 7.594,4 | 0,0 |
| Rückstellung zum 31.12.2014 | 29.156,3 | 56.441,7 | 10.718,0 |
| Wert nach § 14 EStG | 16.811,5 | 32.332,3 | 6.283,7 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 8,5 | 1.839,3 | 494,9 |
| Zinsaufwand | 784,4 | 1.498,5 | 305,8 |
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+)/Gewinn (-) |
3.317,9 | 8.321,7 | 390,1 |
| Periodenaufwand | 4.110,8 | 11.659,5 | 1.190,8 |
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2014: |
|||
| Diskontierungszinssatz | 1,70% | 1,75% | 1,70% |
| Pensionssteigerung | 0,00/2,50/3,00% | - | - |
| Gehaltssteigerung | 3,00% | 3,00% | 3,00% |
| Pensionseintrittsalter |
Fluktuationsabschlag - 0,00-4,41% 0,00-7,47%
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre
Mit Wirkung vom 1. Jänner 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter übernommen.
Im Zuge der Verwendung und Teilauflösung der Rückstellung für den Sozialplan wurden Abfertigungsrückstellungen aus der Rückstellung für den Sozialplan wieder in die Rückstellung für Abfertigungen umgegliedert.
Für die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.
Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.
Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.
Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.
In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.
Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".
Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.
Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.
Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
| Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren |
mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren |
|
|---|---|---|---|---|
| Anleihen | 120.000,0 | 0,0 | 120.000,0 | 0,0 |
| Vorjahr | 120.000,0 | 0,0 | 120.000,0 | 0,0 |
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 237.500,0 | 40.500,0 | 86.500,0 | 110.500,0 |
| Vorjahr | 213.500,0 | 0,0 | 178.500,0 | 35.000,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 24.924,4 | 7.741,0 | 17.183,4 | 0,0 |
| Vorjahr | 65.104,5 | 43.621,8 | 21.482,7 | 0,0 |
| Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 27.189,6 | 6.999,0 | 17.596,2 | 2.594,4 |
| Vorjahr | 26.049,1 | 4.259,4 | 18.916,7 | 2.873,1 |
| Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 1.587,3 | 1.587,3 | 0,0 | 0,0 |
| Vorjahr | 766,1 | 766,1 | 0,0 | 0,0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
44.271,2 | 44.271,2 | 0,0 | 0,0 |
| Vorjahr | 45.960,2 | 45.871,1 | 89,0 | 0,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
72.046,7 | 16.793,6 | 17.253,1 | 38.000,0 |
| Vorjahr | 44.929,4 | 25.121,1 | 18.808,3 | 1.000,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
22,7 | 22,7 | 0,0 | 0,0 |
| Vorjahr | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 33.441,7 | 31.215,8 | 2.225,9 | 0,0 |
| Vorjahr | 29.280,5 | 26.848,4 | 2.432,1 | 0,0 |
| Gesamt | 560.983,5 | 149.130,6 | 260.758,6 | 151.094,4 |
| Vorjahr | 545.589,7 | 146.487,9 | 360.228,8 | 38.873,1 |
In 2010 wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000,0 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.
Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500,0 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.
Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing AG auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 75.000,0 und einer ursprünglichen Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit variabler Verzinsung wurden gekündigt und neue Schuldscheine samt Volumensaufstockung ausgegeben (TEUR 99.000,0). Die neuen Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen.
Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 52.114,0 (31.12.2014: TEUR 91.153,6) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 11.776,6 (31.12.2014: TEUR 8.095,7) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 392,8 (31.12.2014: TEUR 65,1) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 7.877,3 (31.12.2014: TEUR 21.268,7) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31.12.2014: TEUR 15.500,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 14.661,8 (31.12.2014: TEUR 12.627,1) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 3.757,7 (31.12.2014: TEUR 2.786,0) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.
Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.
HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
| Haftungsverhältnisse | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage |
2.971,4 | 4.715,3 |
| Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen | 174.935,2 | 158.571,3 |
| Haftungsübernahmen gegenüber Dritten | 16.732,9 | 15.611,5 |
| Gesamt | 194.639,5 | 178.898,2 |
Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 6.482,9 (31.12.2014: TEUR 6.111,6) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Gasabsicherungsgeschäften erfüllen können.
Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Energieliefervertrag erfüllen kann.
Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.
Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.
Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zu entnehmen.
Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.
Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 789.083,5 (2014: TEUR 729.033,9), der sich wie folgt gliedert:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Österreich | 131.602,6 | 123.751,3 |
| Europa inkl. Türkei ohne Österreich | 354.965,2 | 351.556,0 |
| Asien | 240.881,0 | 195.903,5 |
| Amerika | 40.724,5 | 43.845,7 |
| Sonstige | 20.910,2 | 13.977,4 |
| Gesamt | 789.083,5 | 729.033,9 |
| Umsatzerlöse nach Bereichen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Fibers | 674.119,0 | 603.106,6 |
| Pulp, Energy, Sonstige | 114.964,5 | 125.927,3 |
| Gesamt | 789.083,5 | 729.033,9 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Leistungsverrechnungen und Kostenersätze | 29.451,7 | 29.368,3 |
| Mieteinnahmen | 3.134,9 | 3.101,1 |
| Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien | 1.876,0 | 2.452,0 |
| Umsätze der werkseigenen Küche | 1.635,8 | 1.702,5 |
| Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds | 1.338,5 | 1.926,5 |
| Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) | 967,2 | 940,1 |
| Versicherungserträge | 0,0 | 1.533,3 |
| Übrige | 2.023,6 | 3.245,4 |
| Gesamt | 40.427,7 | 44.269,2 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen und den Sozialplan) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) | -1.521,2 | 6.775,9 |
| Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen | 994,3 | 782,0 |
| Gesamt | -526,9 | 7.557,9 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 114,5 | 176,7 |
| Leitende Arbeitnehmer | -50,7 | 161,5 |
| Andere Arbeitnehmer | -590,7 | 7.219,7 |
| Gesamt | -526,9 | 7.557,9 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) | 1.197,9 | 1.172,3 |
| Leistungsorientierte Pläne | 85,3 | 3.967,5 |
| Gesamt | 1.283,2 | 5.139,8 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 159,4 | 118,3 |
| Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene | 74,1 | 1.651,9 |
| Leitende Arbeitnehmer | 106,5 | 94,2 |
| Andere Arbeitnehmer | 943,2 | 3.275,4 |
| Gesamt | 1.283,2 | 5.139,8 |
Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 614,9 (2014: TEUR 601,5) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 158,5 (2014: TEUR 163,5) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 58.322,1 (2014: TEUR 53.758,9).
Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:
| Auflösung der | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | 444,9 | 566,3 |
| Gesamt | 444,9 | 566,3 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) | 46.200,8 | 44.572,9 |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen | 18.175,5 | 9.825,3 |
| Instandhaltungen und Fremdleistungen | 18.162,8 | 16.080,0 |
| Konzernleistungen | 10.814,4 | 8.972,6 |
| Reise- und Fahrtkosten | 3.658,6 | 2.872,1 |
| Abfallentsorgung | 3.634,1 | 4.398,1 |
| Versicherungsaufwendungen | 3.438,3 | 3.498,5 |
| Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge | 3.007,0 | 2.916,8 |
| Schulung der Belegschaft | 2.779,7 | 2.460,2 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 2.651,6 | 0,0 |
| Sonstige Aufwendungen | 16.385,0 | 13.489,7 |
| Gesamt | 128.907,8 | 109.086,1 |
In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 30.000,0 (2014: TEUR 0,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 375,0 (2014: TEUR 300,0).
In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 2.154,5 (2014: TEUR 2.535,1) erfasst.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 758,5 (2014: TEUR 727,8) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 125,4 (2014: TEUR 339,5).
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Gewinne aus dem Verkauf der Anteile an der European Carbon Fiber GmbH sowie Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen.
Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Risikovorsorgen von TEUR 75,0 (2014: TEUR 200,0) im Zusammenhang mit der Liquidation der European Precursor GmbH sowie Abschreibungen einer sonstigen Ausleihung in Höhe von TEUR 188,8 (2014: TEUR 9,5). Im Vorjahr waren darüber hinaus Aufwendungen aus der Abzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 551,0 enthalten.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung | 13.168,8 | 18.852,3 |
| Steuergutschrift vom Gruppenträger B&C Industrieholding GmbH | -1.486,9 | -2.999,9 |
| Steuerumlagen der Gruppenmitglieder | -3.903,4 | -7.172,3 |
| Steuerumlagen an Gruppenmitglieder | 913,6 | 4.753,6 |
| Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 480,7 | 926,5 |
| Gesamt | 9.172,8 | 14.360,2 |
Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.
Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 365,6 (2014: TEUR 315,9) ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 91,4 (2014: TEUR 79,0) resultiert.
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:
| Nutzungsverpflichtungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||
| Im Folgejahr | 3.154,4 | 3.014,4 | |
| In den folgenden fünf Jahren | 8.621,5 | 8.913,3 |
Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:
| Bestellobligo | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
| Bestellobligo für Investitionsvorhaben | 9.717,5 | 18.057,5 |
| Davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 1.777,3 | 14.431,6 |
Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).
Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.
Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2015 TEUR 3.977,4 (31.12.2014: TEUR 5.422,5).
Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund denen Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen. Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing AG eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.
Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2015 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 65.600,0 (31.12.2014: TEUR 65.600,0). Davon betreffen TEUR 2.600,0 (31.12.2014: TEUR 2.600,0) die Tranche 1 und TEUR 63.000,0 (31.12.2014: TEUR 63.000,0) die Tranche 2.
Zum 31. Dezember 2015 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 68.002,1 (31.12.2014: TEUR 62.119,6) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.850,0 (31.12.2014: TEUR 1.636,2) die Tranche 1 und TEUR 66.152,1 (31.12.2014: TEUR 60.483,4) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2015 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 6.615,2 (31.12.2014: TEUR 6.048,3; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing AG geflossen; das Volumen unterliegt seither keinen wesentlichen Schwankungen.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2015 von TEUR 132,3 (31.12.2014: TEUR 124,7) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 6.482,9 (31.12.2014: TEUR 6.111,6) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember 2015 erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.
Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:
| 31.12.2015 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Art der derivativen | Siche rungs |
Beizulegender Wert2 |
Buch | Bilanz | |||
| Finanzinstrumente | Nominale1 | zeitraum | positiv | negativ | wert | posten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Devisen termingeschäfte |
|||||||
| CZK-Kauf/EUR-Verkauf | CZK | 64.000 | 08/2016 | 23,0 | -4,0 | 0,0 | - |
| CNY/CNH-Verkauf/EUR Kauf |
CNY/ CNH |
886.160 | 09/2017 | 1.244,4 | -6.807,9 | 0,0 | - |
| USD-Verkauf/EUR-Kauf | USD | 106.200 | 06/2017 | 170,8 | -2.129,1 | 0,0 | - |
| Summe | 1.438,2 | -8.941,0 | 0,0 | ||||
| Nettoposition | -7.502,8 |
| 31.12.2014 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Art der derivativen | Siche rungs |
Beizulegender Wert2 |
Buch | Bilanz | |||
| Finanzinstrumente | Nominale1 | zeitraum | positiv | negativ | wert | posten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Devisen termingeschäfte |
|||||||
| CZK-Kauf/EUR-Verkauf | CZK | 202.000 | 01/2016 | 0,0 | -90,5 | 0,0 | - |
| CNY/CNH-Verkauf/EUR Kauf |
CNY/ CNH |
1.334.050 | 06/2016 | 0,0 | -8.358,6 | 0,0 | - |
| USD-Verkauf/EUR-Kauf | USD | 146.676 | 01/2016 | 15,5 | -8.483,9 | 0,0 | - |
| Summe | 15,5 | -16.933,0 | 0,0 | ||||
| Nettoposition | -16.917,5 |
Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.
Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.
Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2014 an.
In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.
Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).
Zum 31. Dezember 2015 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 8.941,0 (31.12.2014: TEUR 16.933,0) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.
Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.
| Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter | 2015 | 2014 |
|---|---|---|
| Angestellte | 845 | 791 |
| Arbeiter | 1.342 | 1.262 |
| Gesamt | 2.187 | 2.053 |
Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:
| Dr. Stefan Doboczky, MBA1 |
Robert van de Kerkhof, MBA |
Dr. Thomas Riegler2 |
Mag. Dr. Peter Untersperger3 |
Dipl.-Ing. Friedrich | Weninger, MBA4 | Gesamt | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | |
| Laufende Bezüge fix | 412,3 | 0,0 | 452,9 | 291,8 | 456,6 | 259,3 | 244,4 | 584,9 | 0,0 | 434,7 | 1.566,2 | 1.570,7 |
| Laufende Bezüge variabel | 643,6 | 0,0 | 208,7 | 133,0 | 0,0 | 116,3 | 225,0 | 189,6 | 0,0 | 315,0 | 1.077,3 | 753,9 |
| Abschlagszahlungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 873,8 | 0,0 | 1.952,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 2.826,4 | 0,0 |
| Gesamt | 1.055,9 | 0,0 | 661,6 | 424,8 | 1.330,4 | 375,6 2.422,0 | 774,5 | 0,0 | 749,7 5.469,9 2.324,6 |
1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstandes bis 31. Mai 2015.
4) Mitglied des Vorstandes bis 31. Dezember 2014.
Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.469,9 (2014: TEUR 2.324,6) betreffen mit insgesamt TEUR 2.643,5 (laufende Bezüge fix und variabel; 2014: TEUR 2.324,6) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 2.826,4 (Abschlagszahlungen; 2014: TEUR 0,0) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 297,6 aufwandswirksam erhöht (2014: um TEUR 47,1 verringert); weitere TEUR 0,0 (2014: TEUR 309,0) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40,2 (2014: TEUR 138,3 ertragswirksam aufgelöst) aufwandswirksam erfasst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 272,8 (2014: TEUR 295,1) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmittel und zu 50% in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruches und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmittel wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 297,6 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und des Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruches. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433,3 (2014: TEUR 0,0) innerhalb des Personalaufwandes erfasst, gegenläufig wurde im Eigenkapital eine Optionsrücklage mit dem gleichen Betrag dotiert.
Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2015 TEUR 293,6 (2014: TEUR 436,5).
Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:
| Vergütung des Managements in Schlüsselpositition (aufgewendet) |
TEUR | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstands | 2015 | 2014 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 2.683,7 | 2.186,3 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 297,6 | 261,9 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 272,8 | 295,1 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 433,3 | 0,0 |
| Vergütung (ohne Abschlagszahlungen) | 3.687,4 | 2.743,3 |
| Abschlagszahlungen (Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses) |
2.826,4 | 0,0 |
| 6.513,8 | 2.743,3 | |
| Vergütung des Aufsichtsrats (kurzfristig fällige Leistungen) | 293,6 | 436,5 |
| Gesamt | 6.807,4 | 3.179,8 |
Mitglieder des Vorstandes haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 101,7 aufgewendet.
Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 0,0 (31. Dezember 2014: TEUR 837,7).
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2015 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 74,1
(2014: TEUR 1.651,9) gewährt. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 7.305,5 (31. Dezember 2014: TEUR 7.921,3).
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für den Abschlussprüfer | TEUR | |
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) | 234,5 | 258,7 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 44,6 | 42,3 |
| Sonstige Leistungen | 57,9 | 9,8 |
| Steuerberatung | 595,2 | 293,7 |
| Gesamt | 932,2 | 604,5 |
Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.
Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage www.lenzing.com abrufbar.
Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31.12.2014: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist.
Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst.
Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.
Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2015 eine Steuergutschrift von TEUR 1.486,9 (2014: TEUR 2.999,9) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2015 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 19.327,8 (2014: TEUR 9.604,9).
Zum 31. Dezember 2015 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.954,0 (31.12.2014: TEUR 16.591,0) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.
Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.
Das Fachgutachten KFS/RL 22 "Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung" wurde beachtet.
| Währung | Nenn kapital |
Anteil in % | Eigenkapital 31.12.2015 |
Jahres überschuss/ -fehlbetrag 2015 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Unternehmensbereich Fasern | TEUR | TEUR | |||
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 89.858,64 | 158,34 |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 138,74 | 13,04 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 45,00 | 1.953,43 | 32.840,43 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 112.552,3 | 4.959,2 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 2.599,74 | 232,34 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 4.666,04 | 5.782,04 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 70,13 | 18,33 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.148.681 | 96,39 | 7.829,84 | -178,74 |
| LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 200.000 | 33,34 | 137,21,3 | 39,41,3 |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 28.959,24 | 57,94 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.550,73,5 | 277,23,5 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 72.500.000 | 44,272 | 224.722,94 | 7.668,54 |
| Sonstige Beteiligungen | |||||
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 677,3 | 415,2 |
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 25.000 | 95,00 | -21.056,26 | n.a.6 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 33.626,31 | 1.847,81 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 200,94 | 112,34 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 4.120,85 | -876,25 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 143.390,9 | 25.398,8 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 77,2 | 1,1 |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 2.848,3 | -48,4 |
1) 2014
5) Vorläufig
6) Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits weitgehend abgeschlossen ist. Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
| Währung | Nenn kapital |
Anteil in % | Eigenkapital 31.12.2014 |
Jahres überschuss/ -fehlbetrag 2014 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Unternehmensbereich Fasern | TEUR | TEUR | |||
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 87.837,54 | 133,04 |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 125,74 | 14,84 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 45,00 | 1.013,03 | -216,33 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 102.542,5 | 30.410,2 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 2.280,14 | 0,14 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | -944,64 | -6.270,54 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 51,83 | 11,63 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.148.681 | 96,39 | 7.523,74 | -767,34 |
| LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 200.000 | 33,34 | 94,01,3 | 8,71,3 |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 28.167,44 | 49,94 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.268,63,5 | 42,83,5 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 72.500.000 | 44,272 | 195.395,14 | -7.607,04 |
| Sonstige Beteiligungen | |||||
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 762,1 | 598,5 |
| European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 25.000 | 91,07 | 1.678,94 | 1.654,34 |
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 25.000 | 95,00 | -21.056,26 | n.a.6 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 32.315,61 | 2.545,91 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 77,64 | 69,34 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 5.127,45 | 1.319,75 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 117.992,1 | 6.322,6 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 76,1 | 1,8 |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 2.896,7 | -6,6 |
5) Vorläufig
1) 2013
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
6) Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits weitgehend abgeschlossen ist. Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.
| EUR | |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2015 endet mit einem Jahresgewinn von | 66.428.219,40 |
| nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | -13.328.219,40 |
| und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2014 von | 0,00 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 53.100.000,00 |
| Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor: | |
| Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 2,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien |
53.100.000,00 |
| Auf neue Rechnung werden vorgetragen | 0,00 |
Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 26. April 2016 bei der
1010 Wien
Die Aktien werden ab 22. April 2016 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.
Dr. Hanno Bästlein, Wien Vorsitzender (seit 22. April 2015) Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)
MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender (bis 22. April 2015)
Dr. Felix Strohbichler, Anthering Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)
Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender
Mag. Helmut Bernkopf, Wien
KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
Dr. Josef Krenner, Linz
Mag. Patrick Prügger, Wien
Mag. Andreas Schmidradner, Wien
Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)
Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)
Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)
Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (bis 1. September 2015)
Georg Liftinger, Weyregg am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
Helmut Kirchmair, Timelkam Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)
Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)
Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)
Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)
Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)
Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2014)
Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Graz Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)
Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)
Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2015)
Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2014) Lenzing, am 9. März 2016
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender
robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| 01.01.2015 | 2015 | 2015 | ||
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
Zugänge | Abgänge | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Rechte | 55.415.247,85 | 1.365.143,64 | -94.271,87 | |
| 2. Firmenwert | 650.240,60 | 0,00 | 0,00 | |
| Summe Immaterielle Vermögensgegenstände | 56.065.488,45 | 1.365.143,64 | -94.271,87 | |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, | ||||
| einschließlich der Bauten auf fremdem Grund | ||||
| a) Wohngebäude | ||||
| Grundwert | 917.567,93 | 0,00 | 0,00 | |
| Gebäudewert | 1.569.434,92 | 0,00 | 0,00 | |
| b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten | ||||
| Grundwert | 1.683.122,57 | 0,00 | 0,00 | |
| Grundstücksgleiche Rechte | 659.676,21 | 0,00 | 0,00 | |
| Gebäudewert | 231.951.765,48 | 1.707.199,24 | 0,00 | |
| c) Unbebaute Grundstücke | 1.700.182,85 | 0,00 | 0,00 | |
| 238.481.749,96 | 1.707.199,24 | 0,00 | ||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.236.176.868,54 | 31.475.699,29 | -4.531.031,98 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 58.334.280,76 | 3.924.899,461 | -1.420.741,701 | |
| 4. Anlagen in Bau | 13.072.532,96 | 13.829.009,20 | 0,00 | |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 648.662,50 | 1.263.935,55 | 0,00 | |
| Summe Sachanlagen | 1.546.714.094,72 | 52.200.742,74 | -5.951.773,68 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 280.695.115,582 | 5.050.579,79 | -22.768,91 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 100.293.022,69 | 61.816.112,95 | -75.253.543,45 | |
| 3. Beteiligungen | 7.142.928,86 | 0,00 | 0,00 | |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 39.104.882,54 | 715.735,98 | -19.518.718,05 | |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 4.603.345,29 | 220.308,83 | -1.717.894,57 | |
| Summe Finanzanlagen | 431.839.294,962 | 67.802.737,55 | -96.512.924,98 | |
| 2.034.618.878,132 | 121.368.623,93 | -102.558.970,53 |
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 426.100,95
2) die Darstellung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. der Abschreibungen kumuliert wurde an die neue Rechtsprechung angepasst.
| 31.12.2015 31.12.2015 31.12.2014 2015 Abschreibungen kumuliert Buchwert Buchwert Abschreibungen Zuschreibungen 54.876.013,96 1.810.105,66 1.200.064,49 723.473,69 114.759,84 535.480,76 578.830,14 43.349,38 54.990.773,80 2.345.586,42 1.778.894,63 766.823,07 0,04 917.567,89 917.567,89 0,00 953.924,76 615.510,16 643.209,30 27.699,14 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57 0,00 86.624,20 573.052,01 579.715,41 6.663,40 118.888.214,94 116.590.506,76 118.732.541,31 5.668.990,77 0,00 1.700.182,85 1.700.182,85 0,00 119.928.763,94 122.079.942,24 124.256.339,33 5.703.353,31 905.454.858,13 366.975.192,99 373.409.874,88 47.218.896,45 49.012.473,72 13.430.172,84 12.560.568,73 4.633.021,231 0,00 14.817.724,37 13.072.532,96 0,00 0,00 1.263.935,55 648.662,50 0,00 1.074.396.095,79 518.566.967,99 523.947.978,40 57.555.270,99 25.882.999,682 259.839.926,78 254.812.115,90 0,00 2.112.477,37 84.743.114,82 96.055.721,09 0,00 2.032.784,95 5.110.143,91 5.110.143,91 0,00 1.066.007,25 19.235.893,22 18.627.672,44 0,00 2.427.255,75 603.275,47 2.349.796,04 192.029,23 33.521.525,002 369.532.354,20 376.955.449,38 192.029,23 |
|||
|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 2015 | ||
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
Umbuchungen | ||
| 56.686.119,62 | 0,00 | ||
| 650.240,60 | 0,00 | ||
| 57.336.360,22 | 0,00 | ||
| 917.567,93 1.569.434,92 |
0,00 0,00 |
||
| 1.683.122,57 | 0,00 | ||
| 659.676,21 | 0,00 | ||
| 235.478.721,70 | 1.819.756,98 | ||
| 1.700.182,85 | 0,00 | ||
| 242.008.706,18 | 1.819.756,98 | ||
| 1.272.430.051,12 | 9.308.515,27 | ||
| 62.442.646,56 | 1.604.208,04 | ||
| 14.817.724,37 | -12.083.817,79 | ||
| 1.263.935,55 | -648.662,50 | ||
| 1.592.963.063,78 | 0,00 | ||
| 285.722.926,46 | 0,00 | ||
| 86.855.592,19 | 0,00 | ||
| 7.142.928,86 | 0,00 | ||
| 20.301.900,47 | 0,00 | ||
| 3.030.531,22 | -75.228,33 | ||
| 403.053.879,20 | -75.228,33 | ||
| 890.444.908,61 902.682.322,41 58.514.123,29 -2.159.146,96 |
1.162.908.394,592 | 2.053.353.303,20 | -75.228,33 |
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 426.100,95
2) die Darstellung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. der Abschreibungen kumuliert wurde an die neue Rechtsprechung angepasst.
für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
| Stand am 01.01.2015 | Zugang | ||
|---|---|---|---|
| Investitionszuschüsse | |||
| I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
1.562.310,70 | 107.744,23 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.859.538,26 | 925.068,27 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 289.023,82 | 0,00 | |
| 3.710.872,78 | 1.032.812,50 | ||
| II. Emissionszertifikate | 3.640.731,89 | 2.554.846,32 | |
| 7.351.604,67 | 3.587.658,82 |
| Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen gemäß § 7a EStG bzw. § 8 EStG |
|||
|---|---|---|---|
| I. Sachanlagen | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
1.879.850,95 | 0,00 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 12.279.320,24 | 0,00 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 839.913,48 | 0,00 | |
| 14.999.084,67 | 0,00 | ||
| II. Finanzanlagen | |||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.077.011,40 | 0,00 | |
| 16.076.096,07 | 0,00 |
| Stand am 31.12.2015 | Umbuchung | Auflösung | Abgang |
|---|---|---|---|
| 1.546.536,65 | 0,00 | -123.518,28 | 0,00 |
| 2.504.931,89 | 0,00 | -279.674,64 | 0,00 |
| 247.338,52 | 0,00 | -41.685,30 | 0,00 |
| 4.298.807,06 | 0,00 | -444.878,22 | 0,00 |
| 4.954.505,56 | 0,00 | -967.204,00 | -273.868,65 |
| 9.253.312,62 | 0,00 | -1.412.082,22 | -273.868,65 |
| 1.697.644,24 | 0,00 | -182.206,71 | 0,00 |
|---|---|---|---|
| 12.391.911,48 | 123.786,43 | -11.195,19 | 0,00 |
| 543.888,88 | -123.786,43 | -171.998,07 | -240,10 |
| 14.633.444,60 | 0,00 | -365.399,97 | -240,10 |
| 1.077.011,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 15.710.456,00 | 0,00 | -365.399,97 | -240,10 |
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2015 bis zum 31. Dezember 2015 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2015, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2015 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2015 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2015 bis zum 31. Dezember 2015 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.
Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 9. März 2016
Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH
Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.
Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2015 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.
Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.
Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.
Lenzing, am 09. März 2016
Chief Executive Offi cer Chief Commercial Offi cer Chief Financial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
Dr. Stefan Doboczky. MBA robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA
Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com
Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Waltraud Kaserer Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected] und Metrum Communications GmbH, Wien
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