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Kapsch TrafficCom AG

Annual Report Jun 22, 2016

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht Wirtschaftsjahr 2015/16.

always one step ahead

Inhaltsangabe

1. Konzernabschluss zum 31. März 2016

¾ Konzernlagebericht 3
¾ Erklärung der gesetzlichen Vertreter 28
¾ Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 29
¾ Konzernabschluss zum 31. März 2016 30
¾ Konzernanhang 35
¾ Erläuterungen zum Konzernabschluss 59
¾ Bestätigungsvermerk 100

2. Jahresabschluss zum 31. März 2016

¾ Lagebericht zum 31. März 2016 103
¾ Erklärung der gesetzlichen Vertreter 123
¾ Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 124
¾ Bilanz zum 31. März 2016 125
¾ Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015/16 126
¾ Anhang für das Geschäftsjahr 2015/16 127
¾ Bestätigungsvermerk 139

Konzern lagebericht.

Kapsch TrafficCom AG zum Konzernabschluss per 31. März 2016.

1 Wirtschaftliches Umfeld.

1.1 Allgemeine wirtschaftliche Lage

Weltwirtschaft

BIP-Wachstum (in %)

Quelle: IWF World Economic Outlook

In den Schwellen- und Entwicklungsländern verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum erneut.

Die Konjunkturentwicklung blieb im Jahr 2015 hinter jener des Vorjahres zurück, zeigte sich aber mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,1 % weiterhin robust (2014: 3,4 %). Während die entwickelten Volkswirtschaften allmählich auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehrten, waren die Schwellen- und Entwicklungsländer erneut von geringeren Steigerungsraten geprägt; sie zeichneten aber dennoch für rund 70 % des globalen Wachstums verantwortlich. Der Welthandel expandierte in Anbetracht der schwächeren Konjunkturlage 2015 nur um 2,8 %, nachdem im Vorjahr ein Plus von 3,5 % verzeichnet worden war. Im Jahr 2016 soll das Wachstum der international gehandelten Güter- und Dienstleistungsvolumina allerdings wieder stärker anziehen. Die Konjunkturprognose für die kommenden Jahre zeigt eine etwas dynamischere Entwicklung der Globalwirtschaft: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wird diese 2016 um 3,2 % und 2017 um 3,5 % expandieren.

USA

Die US-amerikanische Wirtschaft verzeichnete im Berichtsjahr ebenso wie im Vorjahr ein Wachstum von 2,4 %. Die Notenbank Federal Reserve (Fed) vollzog Ende 2015 mit der US-Leitzinserhöhung auf 0,25 % bis 0,5 % die erste Richtungsänderung in der Zinspolitik seit 2006. Aufgrund der frühzeitigen Ankündigung und eher schrittweisen "Normalisierung" der Geldpolitik hatte dies jedoch kaum Auswirkungen auf die Wirtschaft. Gebremst wurde der Konjunkturoptimismus im Berichtsjahr durch den stark aufgewerteten Dollar, der das Exportgeschäft erschwerte. Hauptwachstumsmotor blieb der private Konsum.

Schwellen- und Entwicklungsländer

In den Schwellen- und Entwicklungsländern wurde im Berichtsjahr mit 4,0 % das niedrigste Wachstum seit der Finanzkrise 2008/09 erzielt. Gehemmt wurde die Konjunkturentwicklung dabei unter anderem von den weiterhin niedrigen Rohstoffpreisen.

Chinas Wirtschaftswachstum fiel im Berichtsjahr unter die 7 %-Marke und verzeichnete mit 6,9 % den niedrigsten Wert seit 1990. Das Land befindet sich in einem Transformationsprozess von arbeitsintensiver und exportorientierter Fertigung hin zu einer stärker technologisierten und dienstleistungsbasierten Wirtschaft. Für die kommenden Jahre wird eine weitere Verlangsamung des Wachstums auf 6,5 % im Jahr 2016 und 6,2 % im Jahr 2017 erwartet. Insgesamt kann für Asien allerdings eine positive Bilanz gezogen werden. Indien erzielte 2015 einen beachtlichen BIP-Anstieg von 7,3 %. In den ASEAN-5-Staaten findet zumindest eine graduelle Verbesserung der Wirtschaftsleistung statt: Das BIP-Wachstum steigerte sich von 4,6 % im Vorjahr auf 4,7 % im Jahr 2015 und soll laut IWF in den kommenden Jahren weiter anziehen.

China Brasilien

Quelle: IWF World Economic Outlook

Im Euro-Raum blieb das Wachstum trotz fortgesetzt expansiver Geldpolitik niedriger als in den EU-28.

Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) litt im Berichtsjahr weiterhin unter dem Russland-Ukraine-Konflikt, niedrigen Ölpreisen und hoher Inflation. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte dementsprechend um 2,8 %, nachdem 2014 zumindest noch ein moderates Wachstum von 1,1 % erreicht worden war. Der wirtschaftlich größte Mitgliedsstaat der GUS, Russland, sah sich 2015 mit einem BIP-Rückgang von 3,7 % konfrontiert. Wie bereits im Vorjahr trübten der Ölpreisverfall, die Wirtschaftssanktionen der EU und der Rubelverfall die Konjunkturaussichten.

In der Region Lateinamerika (inklusive Karibik) schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2015 ebenfalls, wenn auch um moderate 0,1 %. Insbesondere größere Volkswirtschaften wie Brasilien, Venezuela und Argentinien wiesen aufgrund schwacher Rohstoffpreise, eines Nachfragerückgangs, hoher Volatilität an den Finanzmärkten und struktureller Probleme negative Wachstumsraten auf. Andere Volkswirtschaften wie Peru, Mexiko oder Chile konnten immerhin Expansionsraten im niedrigen einstelligen Bereich erzielen.

Die generell gedämpfte Konjunkturentwicklung, die im Berichtsjahr vorherrschte, war auch in Subsahara-Afrika und in der MENAP-Region (Mittlerer Osten und Nordafrika, Afghanistan und Pakistan) zu beobachten. So wurde in den Ländern südlich der Sahara eine deutliche Wachstumsverlangsamung auf 3,4 % (2014: 5,1 %) registriert, die MENAP-Region wuchs nach 2,8 % im Vorjahr nur mehr um 2,5 %.

Europa

In Europa festigte sich 2015 das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr, das aggregierte Bruttoinlandsprodukt der EU-28 stieg um 1,9 %. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die solide Konsumnachfrage, während die Investitionsneigung der Unternehmen unter der gebremsten globalen Konjunktur litt. Auffallend waren auch die unterschiedlichen Entwicklungen auf Länderebene: Während der BIP-Anstieg in den großen Volkswirtschaften Deutschland (+1,7 %) und Frankreich (+1,1 %) unter dem EU-Durchschnitt lag, expandierte etwa Irland (+6,9 %) vergleichsweise kräftig. Für 2016 erwarten die Wirtschaftsforscher aufgrund der schwierigen internationalen Rahmenbedingungen ein unverändertes Wachstumsniveau in Europa. Weiter entspannen dürfte sich jedoch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. War die Arbeitslosenrate in den EU-28 bereits 2015 unter die 10 %-Marke gerutscht, so erreichte sie Anfang 2016 mit 8,9 % den niedrigsten Wert seit sieben Jahren.

Der Konjunkturverlauf im Euro-Raum konnte 2015 mit jenem in der Gesamt-EU nicht mithalten. Gegenüber 2014 wuchs die Wirtschaft in der Währungsunion um 1,6 %. Der vorhergesagte Eintritt in eine Deflationsphase blieb zwar für die Mehrzahl der Euro-Länder aus, das angestrebte Ziel einer Inflationsrate von knapp unter 2 % wurde jedoch nicht erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) weitete daher im Berichtsjahr ihre expansive Geldpolitik aus und verlängerte das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren bis mindestens Ende März 2017. Darüber hinaus wurde der Leitzins Anfang 2016 erstmals in der Geschichte auf 0 % gesenkt, um den Geldfluss in die Realwirtschaft weiter anzukurbeln.

Eine leichte Verbesserung war 2015 hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in Mittel- und Südosteuropa zu beobachten. Im Vergleich zu den EU-28 konnte die Region wirtschaftlich weiter aufholen. Überschattet wurde der positive regionale Kurs von der nach wie vor prekären Situation in der Ukraine und Russland. Tschechien, Rumänien, Polen und die Slowakei erzielten dennoch BIP-Zuwächse von jeweils über 3 %. 2016 soll Mittel- und Südosteuropa insgesamt auf einem stabilen Wachstumspfad bleiben.

Österreich

Österreich verzeichnete 2015 ein BIP-Wachstum von nur 0,9 %.

In Österreich setzte sich im Berichtsjahr die moderate wirtschaftliche Erholung fort: Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2015 um 0,9 %. Weniger stark als in der Vergangenheit fiel dabei der Wachstumsbeitrag des Außenhandels aus. Konkret belief sich der nominelle Anstieg der Warenexporte auf lediglich 2,7 %, bedingt durch die Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern und die EU-Sanktionen gegen Russland. Für 2016 rechnen die Wirtschaftsforscher dennoch mit einem etwas kräftigeren BIP-Wachstum von 1,6 %.

1.2 Entwicklung des Marktes für Intelligent Transportation Systems (ITS)

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS).

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS). ITS sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren.

Marktsegmentierung

Die Studie "Intelligent Transportation Systems – A global strategic business report" von Global Industry Analysts (April 2014) beschreibt den ITS-Markt als diversifizierten Markt mit stark unterschiedlichen Anwendungs- und Produktsegmenten. Der Markt untergliedert sich demnach in folgende drei Produktsegmente:

Electronic Toll Collection (ETC): Elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation.

Advanced Traffic Management Systems (ATMS): Hochentwickelte Verkehrsmanagementsysteme zur Verkehrs überwachung, Optimierung der Nachrichtenübermittlung und Regulierung des Verkehrsflusses. Other Intelligent Transportation Systems (OTH): Andere intelligente Verkehrssysteme, sie umfassen:

  • ¾ Commercial Vehicle Operations (CVO): Systeme für die Kontrolle von Nutzfahrzeugen zur Erhöhung der Sicher heit und der Produktivität von Frachtführern,
  • ¾Public Vehicle Transportation Management Systems (PVTMS): Systeme zum Management von Verkehrsbetrieben zur Regelung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs und
  • ¾Advanced Vehicle Information Systems (AVIS): Hochentwickelte Fahrzeuginformationssysteme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Marktvolumen und -wachstum

Global Industry Analysts (April 2014) schätzten das weltweite Volumen des ITS-Marktes für das Jahr 2015 auf rund 17,2 Mrd. USD mit weiter steigender Tendenz. Das größte Produktsegment stellten 2015 demnach Other Intelligent Transportation Systems mit 38,8 % (6,7 Mrd. USD) dar. ETC hatte mit einem weltweiten Volumen von 4,5 Mrd. USD einen Anteil von 26,0 % am ITS-Markt. Die größte ITS-Region waren 2015 die USA mit 38,2 %, gefolgt von Europa mit 30,3 %.

Der ITS-Markt wachst gemäß der Studie zwischen 2012 und 2020 voraussichtlich mit durchschnittlich 8,7 % pro Jahr und soll 2020 ein weltweites Volumen von 26,3 Mrd. USD erreichen, wovon auf ETC mit 7,8 Mrd. USD ein Anteil von 29,5 % entfallen soll. Für ETC wird mit einer jährlichen Steigerung von 11,5 % das stärkste Wachstum aller Produktsegmente erwartet.

Weltweiter ITS-Markt nach Produktsegmenten und nach Regionen (in Mrd. USD)

Das weltweite Volumen des ITS Marktes im Jahr 2015 wurde auf 17,2 Mrd. USD geschätzt.

Der ITS-Markt wird in drei Produktsegmente untergliedert. Die vergangenen vier Jahre haben gezeigt, dass am ITS-Markt – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Trends entstanden sind, die die Entwicklung maßgeblich beeinflussten. Das tatsächliche Marktvolumen weicht daher von diesen Prognosen aus dem Jahr 2012 ab.

Kundensegmente

Kapsch TrafficCom untergliedert den ITS-Markt nach Kundensegmenten und den wesentlichen Adressaten.

Kapsch TrafficCom hat ein eigenes Verständnis und eine eigene Sicht des ITS-Marktes entwickelt, um ihre Marktpositionierung und deren Weiterentwicklung zu definieren. Dabei wurde der ITS-Markt in vier Kundensegmente untergliedert und die jeweils wesentlichen Adressaten wurden identifiziert.

Der derzeitige Fokus richtet sich auf Betreiber-/Infrastrukturorientierte ITS.

Betreiber-/Infrastruktur-orientierte ITS umfassen neben ETC und ATMS auch Applikationen für die städtische Zugangsregelung und die Parkraumbewirtschaftung. Adressaten sind Regierungen und deren Behörden, Straßen- und Mautbetreiber sowie Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS entwickeln, um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Sicherheit, Performance und Umwelt zu sichern.

Fahrzeug-orientierte ITS zielen auf die Fahrzeugtelematik wie die Ferndiagnose oder Fahrzeugassistenzsysteme (AVIS) ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen (CVO), und die Verkehrssicherheit. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer. Zu diesem Feld zählen auch Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle; V2V) bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure; V2I) in Echtzeit, im Englischen kollektiv "V2X" abgekürzt, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom auf der 5,9-GHz-Technologie basieren werden.

Benutzer-orientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, um sich dementsprechend auf der Reise orientieren zu können, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen hochentwickelter Fahrzeuginformationssysteme (AVIS) sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder Anbieter von Navigationsgeräten, und vor allem im Hinblick auf zukünftige Lösungen auch Endnutzer.

Industrie-orientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrages von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben (PVTMS) abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Flottenmanagementsysteme und um Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht. Adressaten sind auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierte Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.

Marktpositionierung

Kapsch TrafficCom strebt eine führende Rolle bei intelligenten Mobilitätslösungen an.

Der derzeitige Fokus von Kapsch TrafficCom richtet sich auf Betreiber-/Infrastruktur-orientierte ITS. Entsprechend der Strategie 2020 und dem Streben nach intelligenten Mobilitätslösungen werden zunehmend auch Fahrzeug- und Benutzer-orientierte ITS ins Zentrum rücken. Zudem beobachtet Kapsch TrafficCom die weiteren Entwicklungen in Industrie-orientierten ITS laufend.

Markttrends und -treiber

Kapsch TrafficCom ist der Ansicht, dass folgende Themen die wichtigsten Trends und Treiber in dem derzeit adressierten Markt sind.

Mobilität. Mit zunehmendem Wohlstand steigt der Wunsch nach Mobilität und die damit verbundenen Ansprüche an Verkehrssysteme nehmen zu. Mobilität wird vermehrt als Grundbedürfnis oder als Notwendigkeit gesehen. Die dafür entwickelten Verkehrssysteme variieren global betrachtet stark. So zeigt die Anzahl der PKWs pro 1.000 Einwohner als Indikator zur Beurteilung des Entwicklungsstandes das Aufholpotenzial in vielen Ländern: Während es in den USA im Durchschnitt 800 PKWs pro 1.000 Einwohner sind, fällt die Quote in südamerikanischen Ländern auf bis zu 100 PKWs und in Afrika liegt sie zum Teil deutlich darunter. Wenn der wirtschaftliche Aufholprozess der Schwellenländer wie China oder Brasilien weiterhin anhält, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Individualverkehr stark zunehmen wird. Die Entwicklung der KFZ-Neuanmeldungen bestätigt dieses Bild. Alleine in China waren es im Jahr 2014 über 18 Millionen neue Autos – um ein Drittel mehr als in der gesamten EU. Inzwischen gibt es in China über 30 Städte mit mehr als einer Million Autos.

Urbanisierung. Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2 % der Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil der Stadtbevölkerung auf 60 % steigen wird und bis 2050 weiter auf 70 %. Bereits 2025 wird es demnach 40 Mega-Städte mit über 10 Millionen Einwohner geben. Diese Wachstumsdynamik stellt auch die städtische Verkehrsinfrastruktur vor grundlegende Herausforderungen – und Investitionen in intelligente, nachhaltig ausgelegte Verkehrssysteme.

Klimaschutz. Mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs und der CO2 -Emissionen sind in Europa durch den Verkehrssektor verursacht, 20 % durch den Straßenverkehr. 64 % aller gefahrenen Kilometer sind heute im städtischen Umfeld. In Wien entfällt etwa ein Drittel der verkehrsbedingten CO2 -Emissionen alleine auf die Parkplatzsuche. Die Gesamtzahl der jährlich im städtischen Bereich gefahrenen Kilometer soll sich vom Jahr 2010 bis 2050 von 25,8 Billionen auf 67,1 Billionen beinahe verdreifachen. Stadtbewohner werden im Jahr 2050 demnach 106 Stunden pro Jahr in Staus verbringen. Neben den gesetzlichen Vorgaben für die Automobilindustrie zur Eindämmung des CO2 -Ausstoßes sind für substanzielle Verbesserungen ein geändertes Nutzerverhalten und vor allem intelligente Verkehrssteuerungssysteme nötig.

Ausbau und Finanzierung der Verkehrsnetze. Das Grundbedürfnis nach Mobilität, die zunehmende Urbanisierung, aber auch das ansteigende Güterverkehrsaufkommen im globalen Wirtschaftsaustausch zeigen die Grenzen der heutigen Verkehrssysteme auf. Autobahnen, die vor Jahrzehnten errichtet wurden, entsprechen den Ansprüchen nicht mehr. Trotz intensiver Bemühungen, den Transport auf der Schiene attraktiver zu gestalten, hält sich in Europa das Aufkommen im Straßengüterverkehr seit Jahren auf hohem Niveau.

Die Bereitschaft der Regierungen, in den Ausbau der Transportnetze zu investieren, steht unter anderem im Zusammenhang mit zuverlässigen Finanzierungsmöglichkeiten. Während in Österreich die Investitionen in das Autobahnnetz im vergangenen Jahrzehnt zunahmen, war in anderen Ländern wie Deutschland, Japan und Großbritannien eine Stagnation festzustellen.

Die Megatrends Mobilität, Urbanisierung und Klimaschutz beeinflussen und verändern auch den ITS-Markt.

Wartung und Ausbau des Straßen netzes verlangen nach neuen Finanzierungsmodellen.

Das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) umfasste im Jahr 2005 mit einer Gesamtlänge von 84.700 km rund ein Viertel des gesamten primären Straßennetzes in der Europäischen Union, beförderte aber 40 % des Straßengüterverkehrs. Bis 2020 wird ein durchschnittlicher Ausbau im Ausmaß von 4.800 km pro Jahr erwartet, davon 3.500 km bestehender Straßen. Insbesondere den neuen EU-Mitgliedsländern sowie den Korridoren zu diesen Ländern wird hoher Investitionsbedarf beigemessen. Im "Whitepaper: European transport policy for 2010" der Europäischen Kommission sind die Investitionskosten bis 2020 mit 600 Mrd. EUR angegeben. Die Verkehrszunahme wird sich demnach voraussichtlich langfristig fortsetzen. Neben dem Bau neuer Infrastruktur gilt es auch die Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen zu finanzieren.

In den USA werden jährlich rund 55 Mrd. USD in das Straßennetz investiert. Experten schätzen jedoch, dass in den nächsten Jahren zumindest eine Verdoppelung der Investitionen auf über 100 Mrd. USD notwendig sein wird, um die Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dieser hohe Finanzierungsbedarf führt zu veränderten Geschäftsmodellen und erhöht die Bereitschaft zu privaten Konzessionsmodellen.

In Anbetracht angespannter Staatshaushalte werden alternative Finanzierungsmodelle mit Beteiligung von Privatinvestoren in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Um einen wirtschaftlichen Betrieb von Autobahnen sicherzustellen, werden zudem Mautsysteme und Verkehrssteuerungssysteme in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.

Technologien

Der ITS-Markt bzw. die Umfeldfaktoren sind von neuen Technologien und raschen Technologiezyklen geprägt. Für Kapsch TrafficCom eröffnen sich dadurch neue Perspektiven. Es gilt den scheinbaren Zielkonflikt zwischen Verkehrsabwicklung auf der einen Seite und Chancen durch Mobilität auf der anderen Seite intelligent zu lösen. Durch den Einsatz technischer und organisatorischer Mittel sollte die Verkehrsnachfrage derart bewältigt werden, dass weder die Umwelt noch die wirtschaftliche Entwicklung darunter leiden. Kapsch TrafficCom wird dabei auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten.

Intelligente Mobilitätslösungen

In den vergangenen Jahren setzte eine Konvergenz des ITS-Marktes, ein zunehmendes Verschmelzen der einzelnen Marktsegmente ein. In Erwartung dieser Konvergenz – wenn auch nicht in dieser Geschwindigkeit – entwickelte sich Kapsch TrafficCom von einem reinen Anbieter elektronischer Mautsysteme (ETC) um ausgewählte ITS-Anwendungen weiter. Heute geht Kapsch TrafficCom davon aus, dass die Zukunft intelligenten, ganz heitlichen Mobilitätslösungen gehören wird und strebt dabei eine führende Rolle an. In der Strategie 2020 ist dieses Ziel mit dem Aufbau eines Intelligent-Mobility-Solutions (IMS)-Geschäftes verankert. Dafür werden verstärkt auch Endkunden angesprochen und das Angebot von der Autobahn in Richtung Stadt erweitert werden.

Intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen wird die Zukunft gehören.

2 Wirtschaftliche Lage der Kapsch TrafficCom Group.

2.1 Geschäftsverlauf

Umsatzwachstum um 15,3 % (in Mio. EUR)

Das Wirtschaftsjahr 2015/16 war von zahlreichen Neuaufträgen geprägt.

  • Die Kapsch TrafficCom Group erzielte im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 526,1 Mio. EUR und verzeichnete damit eine Steigerung um 15,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz wurde zu 84,0 % (Vorjahr: 85,3 %) im Segment Electronic Toll Collection (ETC) erwirtschaftet, das das Kerngeschäft mit Mauteinhebung widerspiegelt. Das Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) trug im Berichtsjahr mit 16,0 % (Vorjahr: 14,7 %) einen höheren Umsatzanteil bei als im Vorjahr. Neben den bestehenden Großprojekten in Weißrussland und den USA, die das Wirtschaftsjahr 2015/16 prägten, konnten insbesondere folgende neue Projekte gewonnen, Projektfortschritte erzielt und Partnerschaften geschlossen werden:
  • ¾ Im Mai 2015 wurde Kapsch TrafficCom mit der Errichtung und dem Betrieb eines Mautsystems für die Louisville-Southern Indiana Ohio River Bridges beauftragt. Das umfangreiche Projekt umfasst sowohl Installation, Integration, Betrieb und Wartung eines elektronischen Mautsystems für den mehrspurigen Fließverkehr als auch den Betrieb eines Back-Office-Systems und Kundendienst-Centers für drei Brücken. Der Gesamtwert des Projektes beläuft sich auf 41 Mio. USD (rund 36,7 Mio. EUR). Das Mautsystem soll Ende 2016 in Betrieb gehen.
  • ¾ In der Stadt Prato in der Toskana, Italien, wurde das von Kapsch TrafficCom installierte System zur Kontrolle der verkehrsberuhigten Zone in Betrieb genommen. Seit Anfang Juli 2015 regelt das neue elektronische Kontrollsystem (Automated Access Control System) die Zufahrten zur Innenstadt. Ziel dieser und ähnlicher Systeme in ganz Italien ist es, das historische Erbe der Städte und die Umwelt zu schützen.
  • ¾Am 17. August 2015 erhielt Kapsch TrafficCom den Auftrag zum weiteren Ausbau des Mautstraßennetzes in Weißrussland. Insgesamt soll das Mautsystem BelToll in zehn Monaten von zuvor rund 1.200 km um 323 km auf mehr als 1.500 km erweitert werden. Kapsch TrafficCom ist sowohl Entwickler als auch Betreiber des Mautsystems. Geplant ist eine Betriebsdauer von 20 Jahren.
  • ¾Kapsch TrafficCom erhielt von der niederländischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Rijkswaterstaat am 18. August 2015 und von der englischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Highways England am 7. Oktober 2015 den Auftrag zur Lieferung des Advanced Traffic Management Systems DYNAC für das grenzübergreifende Programm "CHARM". Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprogramm der englischen und niederländischen Behörden. Das Ziel ist eine umfassende Modernisierung und Konsolidierung des Verkehrsmanagements auf den Autobahnen innerhalb von 26 Monaten. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt rund 60 Mio. EUR und umfasst auch Serviceleistungen für einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren nach der erfolgreichen Implementierung des Systems.
  • ¾ Im September 2015 konnten weitere Aufträge in Chile gewonnen werden: Kapsch TrafficCom wird auf 900 Autobahnkilometern der berühmten Panamericana Ruta 5 das bestehende Mautsystem technisch aufrüsten und die Wartung des neuen Systems für fünf Jahre übernehmen. Der Auftragswert beläuft sich auf insgesamt mehr als 9 Mio. EUR. Weiters wurde der Auftrag zur Bereitstellung eines Mautsystems und Intelligent Transportation Systems (ITS) für einen 15 km langen Teilabschnitt der Ruta 5 Norte im Norden von Santiago de Chile gewonnen. Betreiber der Straße ist die Sociedad Concesionaria Autopista del Aconcagua (SCADA). Der Auftragswert beläuft sich auf rund 20 Mio. EUR, einschließlich Wartung der Anlagen.
  • ¾Am 29. Oktober 2015 erhielt Kapsch TrafficCom gemeinsam mit einem Konsortialpartner den Auftrag zur Erfassung und Auswertung von Verkehrsdaten in Prag, Tschechien. Das Projekt mit einem Auftragswert von rund 6,5 Mio. EUR umfasst die Ausweitung des Verkehrsmanagementsystems auf ausgewählte Bereiche der Stadt Prag auf Basis von intelligenten Verkehrskameras mit zusätzlichen Sensoren. Zudem liefert Kapsch TrafficCom V2X-Funkmodule für die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle) bzw. von Fahrzeugen mit der Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure) und fahrzeuginterne Plattformen.
  • ¾Am 14. Dezember 2015 erzielte Kapsch TrafficCom eine Vereinbarung mit Schneider Electric S.E. hinsichtlich einer Übernahme des globalen Transportation-Geschäftes. Die Transportation-Sparte, zuvor unter der Marke Telvent Tráfico y Transporte tätig, ist ein Anbieter von Echtzeit-IT-Lösungen und intelligenten Verkehrssystemen zur Anwendung in Städten, auf Autobahnen und in Tunnel. Das Angebot umfasst zudem Maut- und Transitlösungen. Die Übernahme ermöglicht Kapsch TrafficCom, den bestehenden und zukünftigen Kunden weltweit ein integriertes Angebot an intelligenten Verkehrslösungen von der Autobahn bis in die Stadt zu unterbreiten.

Mit einem Umsatzniveau von rund 125 Mio. EUR wird das globale Transportation-Geschäft von Schneider dazu beitragen, dass Kapsch TrafficCom das Geschäftsvolumen weiter ausbaut und die Strategie 2020 im Bereich Intelligent Mobility Solutions (IMS) stärkt. Der Abschluss der Übernahme erfolgte mit 1. April 2016.

¾Am 24. März 2016 gab Kapsch TrafficCom bekannt, dass ihr Tochterunternehmen Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd. beauftragt wurde, das bestehende Mautsystem der Sydney Harbour Bridge und des Sydney Harbour Tunnels zu erneuern. Brücke und Tunnel werden von der New South Wales Roads and Maritime Services (RMS) betrieben. Der Vertrag mit einem Auftragswert von mehr als 10 Mio. EUR umfasst die Errichtung eines neuen Mautsystems sowie dessen Wartung und Instandhaltung für fünf Jahre. Das neue Mautsystem soll Anfang 2017 in Betrieb gehen.

Folgende wesentliche gesellschaftsrechtlichen Änderungen und Ereignisse sind im Wirtschaftsjahr 2015/16 eingetreten:

¾Am 14. April 2015 wurde durch die Verschmelzung mit der neu gegründeten KTCSL Merger Corp., Delaware, USA, eine kontrollierende Mehrheit an der kalifornischen Streetline, Inc., USA, erworben. Streetline ist ein führendes Smart-Parking-Unternehmen, das intelligente Daten und moderne Analytik zur Lösung von Parkplatzproblemen für Endnutzer entwickelt und anbietet.

2.2 Ertragslage

Der Umsatz der Kapsch TrafficCom Group erreichte im Wirtschaftsjahr 2015/16 526,1 Mio. EUR und lag damit um 15,3 % über dem Vorjahreswert von 456,4 Mio. EUR.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) der Kapsch TrafficCom Group betrug 62,3 Mio. EUR und lag damit um 90,4 % über dem Vorjahr (32,7 Mio. EUR). Die EBIT-Marge stieg auf 11,9 % (Vorjahr: 7,2 %).

Umsatz und Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) nach Segmenten

Mit den Anpassungen in Strategie und Struktur der Kapsch TrafficCom Group im Wirtschaftsjahr 2015/16 stellte die bisherige Segmentierung keine geeignete Aufschlüsselung der Geschäftsentwicklung und keine Unterstützung der Unternehmenssteuerung mehr dar. Seit dem vierten Quartal des Wirtschaftsjahres berichtet Kapsch TrafficCom daher intern wie extern nach den zwei Segmenten Electronic Toll Collection (ETC) und Intelligent Mobility Solutions (IMS).

In beiden Segmenten wird zwischen Projekten zur Errichtung (Design & Build), Projekten zum technischen und kommerziellen Betrieb einschließlich der Wartung der Systeme (Operations) sowie Lieferungen von Komponenten (Components) unterschieden. Komponenten umfassen die drei Produktfamilien On-Board Units und Transponder, Transceiver und Lesegeräte sowie Kameras und Sensoren.

Electronic Toll Collection (ETC). In diesem Segment werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen abgebildet, die die elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation umfassen, aber auch manuelle Mautsysteme. In der Regel sind dies Projekte, die von öffentlichen Stellen oder von privaten Konzessionären ausgeschrieben und vergeben werden. Es handelt sich dabei um Systeme auf einzelnen Straßenabschnitten oder auf landesweiten Straßennetzwerken. Nach der Errichtung erfolgen häufig Nachlieferungen von Komponenten für die Erweiterung bzw. Adaptierung der Systeme.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 erhöhte sich der Umsatz des Segmentes ETC von 389,3 Mio. EUR um 13,6 % auf 442,1 Mio. EUR. Den größten Anteil am Umsatz hatte die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit den Operations-Projekten in Tschechien, Polen, Weißrussland und Südafrika. Bei den Design & Build-Projekten trug vor allem der weitere Ausbau des LKW-Mautsystems in Weißrussland wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Zudem stiegen in EMEA die Components-Umsätze durch vermehrte Verkäufe von On-Board-Units in Frankreich und Tschechien im Vergleich zum Vorjahr.

EBIT-Steigerung um 90,4 % (in Mio. EUR)

Das Programm 2020 zeigt sich in der Ergebnisverbesserung, aber vor allem auch in der neuen Strategie.

Umsatzaufteilung ETC

In der Region Americas trugen Components ebenfalls wesentlich zur positiven Umsatzentwicklung bei. So lag in den USA mit 4,3 Mio. verkauften Stück On-Board Units (Vorjahr: 3,6 Mio. Stück) der Umsatz über dem Vorjahresniveau. Bei den Design & Build-Projekten lieferten in den USA das Managed-Lane-System in Texas und das der New York State Thruway Authority wesentliche Beiträge zur Umsatzsteigerung, während die Operations-Projekte aufgrund geringerer Wartungsaufträge in Chile im Vergleich zum Vorjahr Umsätze einbüßten.

In der Region APAC (Asien-Pazifik) konnten die Umsätze bei den Design & Build-Projekten im Vergleich zum Vorjahr wesentlich gesteigert werden, vor allem durch das im Vorjahr gewonnene Projekt zur Errichtung eines elektronischen Mautsystems in Sydney, Australien (WestConnex). Wesentliche Umsatzsteigerungen konnten im Vergleich zum Vorjahr auch bei den Components erzielt werden, insbesondere durch On-Board-Unit-Verkäufe in Thailand und Australien. Die Operations-Projekte hingegen leisteten wegen geringerer Wartungsaufträge in Australien einen niedrigeren Umsatzbeitrag für die Region APAC als im Vorjahr.

Die Anzahl der verkauften On-Board Units, die den Großteil des Umsatzes an Komponenten darstellen, lag mit 9,5 Mio. Stück signifikant über dem Vorjahresniveau von 7,4 Mio. Stück. In Frankreich, Tschechien, Nordamerika, Thailand und Australien konnten die verkauften Stückzahlen gesteigert werden. Im Gegenzug wurden in der Berichtsperiode in Chile geringere Verkaufsstückzahlen verzeichnet.

Im Segment ETC trugen neue Design & Build-Projekte und Komponentenverkäufe zu der Umsatz- und EBIT-Steigerung bei.

Das EBIT des Segmentes ETC betrug 63,7 Mio. EUR nach 33,5 Mio. EUR im Vorjahr, die EBIT-Marge stieg somit auf 14,4 % (Vorjahr 8,6 %). Diese positive Entwicklung resultierte unter anderem aus den höheren Ergebnisbeiträgen der Operations-Projekte in Weißrussland, Polen und Tschechien. Auch der technische Betrieb einschließlich Wartung des landesweiten Systems in Österreich lieferte einen guten Ergebnisbeitrag. Die Design & Build- Projekte, wie die Erweiterung im Rahmen der Ausbauphase 3a in Weißrussland, und die gestiegenen Komponentenverkäufe trugen ebenfalls positiv zur Ergebnisentwicklung bei. Insbesondere spiegelt diese EBIT-Verbesserung aber auch die Erfolge des Projektes "Top Fit" zur Kostensenkung und Ertragssteigerung wider.

Segment Electronic Toll Collection (ETC) 2014/15 2015/16 +/-
Umsatz in Mio. EUR 389,3 442,1 13,6 %
Design & Build in Mio. EUR 61,4 92,3 50,3 %
Operations in Mio. EUR 248,3 252,1 1,5 %
Components in Mio. EUR 79,6 97,7 22,9 %
EBIT in Mio. EUR 33,5 63,7 90,0 %

Intelligent Mobility Solutions (IMS). In diesem Segment werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen zur Verkehrsüberwachung, Verkehrssteuerung und Verkehrssicherheit abgebildet. Projekte zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen und zur elektronischen Fahrzeugregistrierung sowie intelligente Parklösungen und Systeme zur intermodalen Mobilität werden ebenso diesem Segment zugeordnet, wie auch Systeme und Dienstleistungen für die Betriebsüberwachung öffentlicher Verkehrsmittel und Umwelteinrichtungen.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 erhöhte sich der Umsatz des Segmentes IMS von 67,1 Mio. EUR um 25,1 % auf 84,0 Mio. EUR. Wesentlich zur Umsatzsteigerung beigetragen haben in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) die im Vorjahr gewonnenen Design & Build-Projekte, wie das Projekt zur Ausweitung des Verkehrsmanagementsystems in der tschechischen Hauptstadt Prag und das grenzübergreifende Programm "CHARM", für das sowohl in England als auch in den Niederlanden das Advanced Traffic Management System DYNAC implementiert wird. Im Bereich Operations lieferte der Betrieb der Verkehrsmanagementsysteme in Südafrika und Tschechien wesentliche Umsatzbeiträge für die Region EMEA. Bei Components ging hingegen die Produktion und Zulieferung für das französische GSM-R-Projekt der Kapsch CarrierCom gegenüber dem Vorjahr zurück.

Umsatzaufteilung IMS (in %)

In der Region Americas lagen die Umsätze der Design & Build-Projekte infolge des fortgeschrittenen Fertigstellungsgrades vieler Projekte deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Bei den Operations-Projekten zeigten sich unter anderem die Umsatzbeiträge aus Projekten der neu erworbenen Streetline, Inc., USA, sowie neu gewonnene Wartungsaufträge. Zudem konnten die Umsatzerlöse von Components durch den gestiegenen Verkauf von On-Board Units zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen in den USA gesteigert werden.

Auch in der Region APAC (Asien-Pazifik) zeigte sich der hohe Fertigstellungsgrad der australischen und neuseeländischen Design & Build-Projekte in deren Umsatzentwicklung. Der Operations-Umsatz aus dem Betrieb von Verkehrsüberwachungssystemen in Australien und Neuseeland blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Das EBIT des Segmentes IMS betrug -1,3 Mio. EUR (Vorjahr: -0,8 Mio. EUR), die EBIT-Marge liegt somit bei -1,6 % (Vorjahr: -1,1 %). Der Rückgang steht im Zusammenhang mit den gesunkenen Umsatzerlösen aus Komponentenverkäufen sowie den geringeren Umsatzbeiträgen der nordamerikanischen IMS-Design & Build-Projekte. Folglich konnten die diesem Segment zugeordneten Aufwendungen aus Entwicklungsleistungen sowie die Kosten für die neu erworbene Streetline, Inc., USA, nicht gedeckt werden.

Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) 2014/15 2015/16 +/-
Umsatz in Mio. EUR 67,1 84,0 25,1 %
Design & Build in Mio. EUR 26,6 36,1 35,7 %
Operations in Mio. EUR 21,0 32,3 53,8 %
Components in Mio. EUR 19,5 15,6 -20,0 %
EBIT in Mio. EUR -0,8 -1,3 -62,5 %

Umsatz nach Regionen

Umsatz nach Regionen (in Mio. EUR)

Das Segment IMS zeigt Wachstum, aber auch die Investitionen

in neue Lösungen.

Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatte im Wirtschaftsjahr 2015/16 unverändert die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit 70,7 % (Vorjahr: 73,6 %). Der Umsatz im EMEA erhöhte sich um 10,7 % auf 372,0 Mio. EUR, im Wesentlichen bedingt durch höhere Umsätze in Weißrussland, Tschechien und in den Niederlanden.

In der Region Americas konnte der Umsatz um 27,7 % auf 118,2 Mio. EUR gesteigert werden. Dies war vor allem auf höhere On-Board-Unit-Verkäufe, den Projektfortschritt bei der Implementierung des New-York-State-Thruway-Authority-Projektes sowie auf Umsatzbeiträge aus Projekten der neu erworbenen Streetline, Inc., USA, zurückzuführen. Zudem trug das Errichtungs- und Betriebsprojekt in Puerto Rico zur Umsatzsteigerung bei.

In der Region APAC (Asien-Pazifik) erhöhte sich der Umsatz um 29,7 % auf 35,9 Mio. EUR. Einflussfaktoren für diesen Anstieg waren höhere On-Board-Unit-Verkäufe in Thailand sowie höhere Umsätze bei den Errichtungsprojekten in Australien.

In Österreich stieg der Umsatz aufgrund der Zulieferung für die österreichischen GSM-R-Projekte der Kapsch CarrierCom Group im Vorjahresvergleich um 4,2 % auf 39,8 Mio. EUR an.

Umsatz nach Regionen 2014/15 2015/16 +/-
EMEA in Mio. EUR 336,1 372,0 10,7 %
Design & Build in Mio. EUR 31,6 58,2 84,5 %
Operations in Mio. EUR 252,7 264,2 4,5 %
Components in Mio. EUR 51,9 49,6 -4,4 %
davon Österreich in Mio. EUR 38,2 39,8 4,2 %
Americas in Mio. EUR 92,6 118,2 27,7 %
Design & Build in Mio. EUR 40,1 49,8 24,0 %
Operations in Mio. EUR 12,3 16,3 32,1 %
Components in Mio. EUR 40,1 52,2 30,0 %
Asien-Pazifik in Mio. EUR 27,7 35,9 29,7 %
Design & Build in Mio. EUR 16,3 20,4 25,0 %
Operations in Mio. EUR 4,3 4,0 -7,4 %
Components in Mio. EUR 7,1 11,6 63,5 %
Gesamt in Mio. EUR 456,4 526,1 15,3 %

Wesentliche Positionen der Gesamtergebnisrechnung

Die Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz zeigen die Wirksamkeit des Projektes "Top Fit".

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen erhöhten sich um 33,9 Mio. EUR auf 201,9 Mio. EUR (Vorjahr: 168,0 Mio. EUR), wobei im Vorjahr ein außerordentlicher Einmaleffekt in Höhe von 16,1 Mio. EUR die Aufwendungen reduziert hatte. Die Quote für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen stieg daher von 36,8 % auf 38,4 %.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 5,1 Mio. EUR auf 153,2 Mio. EUR (Vorjahr: 148,1 Mio. EUR). Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl um vier Personen von 3.510 auf 3.514 im Berichtszeitraum an. Die Personalquote (Personalaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) sank im Vergleich zum Vorjahr dennoch von 32,5 % auf 29,1 %. Das Projekt "Top Fit" mit Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft führte auch zu den geplanten Einsparungen in den europäischen Stammgesellschaften. Die Steigerung des Personalaufwandes im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den weiteren Aufbau der polnischen Betriebsgesellschaft und die Übernahme von Streetline, Inc., USA, zurückzuführen.

Der Aufwand für planmäßige Abschreibungen verringerte sich um 1,9 Mio. EUR auf 14,5 Mio. EUR (Vorjahr: 16,4 Mio. EUR). Im Wirtschaftsjahr gab es keine außerplanmäßigen Abschreibungen oder Wertminderungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 4,9 Mio. EUR auf 99,6 Mio. EUR (Vorjahr: 94,8 Mio. EUR). Das Verhältnis der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu den Umsatzerlösen verringerte sich jedoch im Vorjahresvergleich von 20,8 % auf 18,9 %. Höhere Aufwendungen wurden bei den Rechts- und Beratungsaufwendungen, den Reisekosten sowie durch operative Währungsverluste verzeichnet, während die Kosten durch Schadensfälle geringer ausfielen und die Kosten für Reorganisation wieder zurückgingen.

Auch das Finanzergebnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich deutlich.

Das Finanzergebnis verbesserte sich von -13,1 Mio. EUR im Vorjahr auf -7,6 Mio. EUR. Dabei sanken die Finanzerträge geringfügig vor allem aufgrund der geringeren Aufzinsung der Forderungen aus der Errichtung des weißrussischen Mautsystems.

Die Finanzaufwendungen reduzierten sich deutlich, da im Gegensatz zum Vorjahr in diesem Wirtschaftsjahr keine größeren Wertminderungen zu verzeichnen waren. Die nicht realisierten Fremdwährungsgewinne bzw. Fremdwährungsverluste aus der Umrechnung der konzerninternen Finanzierung der Tochtergesellschaften in Südafrika durch die Muttergesellschaft belasteten jedoch das Finanzergebnis stärker als im Vorjahr.

Das Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen verringerte sich auf 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR) und resultierte aus der Beteiligung an Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko.

Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich infolge dieser Entwicklungen beachtlich um 34,9 Mio. EUR auf 54,8 Mio. EUR (Vorjahr: 19,9 Mio. EUR).

Das Ergebnis je Aktie stieg auf 2,39 EUR.

Das Periodenergebnis verbesserte sich um 25,1 Mio. EUR auf 36,5 Mio. EUR (Vorjahr: 11,4 Mio. EUR), davon sind 31,1 Mio. EUR (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR) den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar. Das Ergebnis je Aktie beträgt somit 2,39 EUR (Vorjahr: 0,28 EUR).

2.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme reduzierte sich um 1,9 Mio. EUR auf 513,7 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. März 2016 (31. März 2015: 515,6 Mio. EUR).

Das Eigenkapital erhöhte sich um 11,3 Mio. EUR auf 230,7 Mio. EUR (Vorjahr: 219,4 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote der Kapsch TrafficCom Group verbesserte sich somit von 42,5 % zum 31. März 2015 auf 44,9 % zum 31. März 2016.

Auf der Aktivseite der Bilanz fand neben dem Anstieg der liquiden Mittel (um 44,0 Mio. EUR) eine weitere wesentliche Veränderung bei den Vorräten statt. Diese reduzierten sich um 11,9 Mio. EUR auf 35,8 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. März 2016, wobei diese Veränderung im Wesentlichen auf Lageroptimierungen sowie -bereinigungen im Wirtschaftsjahr zurückzuführen ist. Hervorzuheben ist dabei insbesondere die Reduktion der Vorratsbestände in Österreich, Polen, Tschechien und Weißrussland.

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 9,3 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die vertraglich vereinbarten Rückzahlungen aus dem weißrussischen Errichtungsprojekt über einen Zeitraum von 36 Monaten, beginnend mit August 2013, sowie die damit verbundene Verschiebung zu kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die immateriellen Vermögenswerte verringerten sich um 6,3 Mio. EUR, wovon der Großteil auf die planmäßigen Abschreibungen zurückzuführen sind.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände reduzierten sich in Summe um 5,9 Mio. EUR wobei die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch stichtagsbedingte Schwankungen um 21,3 Mio. EUR sanken. Gegenläufig wirkte die Veränderung der Forderungen aus Fertigungsaufträgen, die im Vergleich zum Vorjahr um 14,4 Mio. EUR anstiegen.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sanken um 5,2 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR aufgrund des Verkaufes der Miteigentumsanteile (ESPA Cash Asset-Backed).

Auf der Passivseite der Bilanz gab es die größten Veränderungen bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, die sich um 27,6 Mio. EUR auf 21,3 Mio EUR reduzierten. Dies ist in der laufenden Rückführung von Finanzierungen begründet, wobei 20,3 Mio. EUR die Rückführung der Finanzierung im Zusammenhang mit der Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Weißrussland betreffen.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken um 3,3 Mio. EUR auf 85,7 Mio. EUR. Zum einen beruht dies auf dem Rückkauf der Unternehmensanleihe in Höhe von 4,2 Mio. EUR. Zum anderen änderte sich der Ausweis der Finanzierung für das Projekt in Weißrussland aufgrund der Fristigkeit von lang- auf kurzfristig. Hier werden zum Stichtag 14,5 Mio. EUR in den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gezeigt, die im Vorjahr langfristig waren.

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen betragen zum Bilanzstichtag 79,3 Mio. EUR und erhöhten sich damit im Vorjahresvergleich (Vorjahr: 65,5 Mio. EUR) um 13,8 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen auf eine Verpflichtung der TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Südafrika, gegenüber den Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 6,2 Mio. EUR zurückzuführen. Darüber hinaus stiegen die kurzfristige Personalverbindlichkeiten um 3,3 Mio. EUR sowie die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen um 2,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich erneut um 2,4 Prozentpunkte.

Die Bilanz zeigt die Rückführung wesentlicher Projektfinanzierungen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 52,0 Mio. EUR und blieben damit im Vergleich zum Vorjahr (48,4 Mio. EUR) stabil.

2.4 Finanzlage

Der Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit betrug im Berichtszeitraum 97,9 Mio. EUR (Vorjahr: 75,2 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen durch das gute Ergebnis, den Rückgang der langfristigen Forderungen (22,5 Mio. EUR) und des Vorratsvermögens (11,9 Mio. EUR) sowie durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten (EUR 12,9 Mio. EUR) zurückzuführen.

Die Verbesserung des Nettogeldflusses aus Investitionstätigkeit von -7,4 Mio. EUR im Vorjahr um 8,0 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR beruht im Wesentlichen auf dem Verkauf von Wertpapieren sowie dem Zugang liquider Mittel aus dem Erwerb der Anteile an Streetline, Inc., USA.

Der Free Cashflow stieg auf 90,7 Mio. EUR an.

Der Free Cashflow entwickelte sich infolge des gesteigerten Nettogeldflusses aus betrieblicher Tätigkeit außerordentlich gut und war mit 90,7 Mio. EUR positiv (Vorjahr: 68,2 Mio. EUR).

Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug -49,6 Mio. EUR (Vorjahr: -31,9 Mio. EUR), bedingt durch die Abnahme der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 32,9 Mio. EUR, die Dividendenzahlungen in Höhe von 13,2 Mio. EUR sowie durch die Zahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 6,7 Mio. EUR.

Der Finanzmittelbestand erreichte mit 140,8 Mio. EUR zum 31. März 2016 ein Rekordniveau (31. März 2015: 96,8 Mio. EUR). Die Abnahme der Finanzverbindlichkeiten und die Zunahme des Finanzmittelbestandes führten dazu, dass zum 31. März 2016 ein Überschuss und somit ein Nettoguthaben in Höhe von 33,8 Mio. EUR ausgewiesen wird (31. März 2015: -35,9 Mio. EUR Nettoverschuldung).

3 Sonstige Unternehmensangaben.

3.1 Forschung und Entwicklung

Die Kapsch TrafficCom Group verfügt über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien und Klagenfurt (Österreich), Jönköping (Schweden), Buenos Aires (Argentinien), Mississauga (Kanada), Kingston, Duluth, Pleasanton und San Mateo (USA). Im Zuge der Änderung der Organisation übernahm die Forschungs- und Entwicklungsabteilung die End-to-End-Verantwortung für Entwicklungen und damit auch die Verantwortung für die Systemarchitektur und interne Endabnahme der entwickelten Lösungen. Per 31. März 2016 beschäftigte Kapsch TrafficCom dadurch insgesamt rund 430 (Vorjahr: 470, angepasst) Ingenieure für ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Forschung und Entwicklung (F&E) haben für die Kapsch TrafficCom im Hinblick auf die Erreichung der strategischen Ziele einen hohen Stellenwert. Zur Sicherstellung der Innovationskraft gibt es für alle strategischen Geschäftsfelder Entwicklungsabteilungen, die gezielt an neuen Lösungen für die Bedürfnisse der Kunden arbeiten.

Folgende Schwerpunkte wurden im abgelaufenen Wirtschaftsjahr gesetzt:

Die Entwicklungen in Richtung einer modernen Plattform für ETC-Back-Office-Lösungen wurden konsequent fortgesetzt. Spezielles Augenmerk wurde dabei auf die Integration und Anwendung von neuen Technologien (z. B.: Data-Analytics-Werkzeuge, Open-Source-Standardbausteine etc.) gelegt.

Zudem wurden die unterschiedlichen Roadside-Plattformen von Kapsch TrafficCom weiterentwickelt und es wurde ein Programm gestartet, um die unterschiedlichen Produktlinien schrittweise zusammenzuführen.

Die Entwicklungsabteilungen für alle strategischen Geschäftsfelder sichern die Innovationskraft ab.

Unverändert wird in die Verbesserung von Fahrzeugerkennungs- und -klassifizierungssensoren investiert. Mit den Neuerungen kann die Messgenauigkeit gesteigert und damit die Gesamt-Performance der Lösungen weiter optimiert werden.

Für den italienischen Markt entwickelt Kapsch TrafficCom DSRC-Komponenten (On-Board Unit und Transceiver), die den speziellen italienischen Funkstandard ETSI-TS 102 708, HDR – High Data Rate unterstützen. Basisentwicklung und Zertifizierung des Transceivers wurden abgeschlossen, die On-Board Unit ist für das Wirtschaftsjahr 2017 geplant.

Das satellitenbasierte Mautsystem von Kapsch TrafficCom gewinnt durch die Veränderung des Mautmarktes an Bedeutung. Durch die Einbindung von Smartphones und weiteren Endgeräten zusätzlich zu GNSS-On-Board Units wurden der Funktionsumfang sowie der Einsatzbereich der satelliten basierten Mautlösung erweitert. Die Modernisierung der eingesetzten Technologien gewährleistet Kapsch TrafficCom eine zukunftssichere Lösung, die den Anforderungen eines kombinierten ETC-/ITS-Marktes mit Modularität und Flexibilität begegnet.

Bei kooperativen Systemen (V2X) lag der Fokus einerseits auf der Weiterentwicklung der Kapsch-Verkehrsmanagementlösungen für Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Integration im Rahmen des Forschungsprojektes "European Corridor". Die Teilnahme an Forschungsprojekten in Kooperation mit der Automobilindustrie führte zu Kontakten mit führenden Automobilherstellern und Tier-1-Automobilzulieferern. Zudem wurden die Aktivitäten im Bereich V2X-Fahrzeug-Equipment fortgeführt und die verfügbaren Produkte weiter verbessert. Neben der Entwicklung eines Produkt- und Lösungsportfolios für kooperative Systeme nimmt Kapsch TrafficCom aktiv an der dafür erforderlichen Standardisierung in den USA und in Europa teil.

Für Smart Parking wurde von dem Tochterunternehmen Streetline in ein neues Verfahren zur kostengünstigen Erfassung von Parkplatzbelegungen investiert, welches die notwendige Feldsensorik auf ein Minimum reduziert.

Rund 11 % des Gesamtumsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 investierte die Kapsch TrafficCom Group rund 56,6 Mio. EUR in Forschung und Entwicklung (Vorjahr: rund 49,0 Mio. EUR), davon für kundenspezifische Entwicklungen 32,4 Mio. EUR (Vorjahr: 22,0 Mio. EUR). Die gesamten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung entsprechen damit rund 11 % (Vorjahr: rund 11 %) des Gesamtumsatzes.

3.2 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeitsmanagement

Kapsch TrafficCom fühlt sich den zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit nicht zuletzt aufgrund des Unternehmensgegenstandes in besonderer Weise verpflichtet. Mit unseren Produkten und Lösungen leisten wir einen aktiven Beitrag zur umwelt- und ressourcenschonenden Gestaltung von Verkehrssystemen und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft. Darüber hinaus arbeiten wir auch in unserem eigenen Wirkungsbereich konsequent daran, unseren Ressourcenverbrauch und etwaige Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

Systematische Nachhaltigkeitsorientierung. Kapsch TrafficCom versteht Nachhaltigkeit als kontinuierlichen Prozess. Während der vergangenen Jahre wurde damit begonnen, alle diesbezüglichen Agenden zu systematisieren. Im Jahr 2016 wurde der vierte Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, er steht auf der Website des Unternehmens unter www.kapsch.net/ktc/investor_relations zur Verfügung.

Der Nachhaltigkeitsbericht erfüllt die Anforderungen der Global Reporting Initiative, GRI-Richtlinie G3.1 (Anwendungslevel C). Er dient gleichzeitig als Fortschrittsbericht für den United Nations Global Compact, der zehn Prinzipien zur Einhaltung der Menschenrechte und Arbeitsnormen sowie für Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung definiert.

Der Bericht informiert ausführlich über die zentralen Handlungsfelder:

  • ¾Schonung von Umwelt und Ressourcen sowie aktiver Klimaschutz
  • ¾Absicherung der Innovationskraft
  • ¾Produktverantwortung und Qualitätssicherung
  • ¾Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität
  • ¾ Integrität und Compliance
  • ¾Attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Für jedes Handlungsfeld wurden Kennzahlen zur Erfolgsmessung sowie Ziele für die Folgeperiode definiert. Alle diesbezüglichen Agenden werden von einem Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert und an den Vorstand berichtet. Nachstehend werden ausgewählte Handlungsfelder näher beschrieben.

Innovative Produkte mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft

Die Produkte und Lösungen für Intelligent Transportation Systems von Kapsch TrafficCom leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Sie ermöglichen es den Verkehrsteilnehmern, rasch, effizient und ressourcenschonend an ihr Ziel zu kommen. Damit diese Ansprüche auch in Zukunft bestmöglich erfüllt werden können, investiert Kapsch TrafficCom in hohem Ausmaß in Forschung und Entwicklung – im Wirtschaftsjahr 2015/16 wurden rund 11 % (Vorjahr: rund 11 %) des Gesamtumsatzes dafür aufgewendet.

Ein umfangreicher Leitfaden soll gewährleisten, dass Umwelt-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesundheits- und Sicherheitsaspekte in der Entwicklung und dem Design der Produkte bestmöglich und strukturiert berücksichtigt werden. Die Inhalte des Leitfadens sind in die Pflichtenhefte bzw. Projektausschreibungen einzubeziehen.

Qualität. Die hohen Standards für Qualität, Sicherheit und für robuste Prozesse nehmen in allen Unternehmenseinheiten der Kapsch TrafficCom Group einen hohen Stellenwert ein. Die Kapsch TrafficCom AG bestimmt ihre Prozesse in einem integrierten HSSEQ-Managementsystem (Health-Safety-Security-Environment-Quality). Die Basis dafür bilden Zertifizierungen nach ISO 9001 Qualitätsmanagement (seit 2002) sowie nach OHSAS 18001 Arbeitssicherheitsmanagement und ISO 14001 Umweltmanagement (seit 2005). Kapsch TrafficCom hat die erforderlichen Maßnahmen zur Absicherung der damit verbundenen Standards in den internen Prozessen verankert und kontrolliert diese laufend. Das Zertifikat nach ISO 27001 definiert das notwendige Informationssicherheitsmanagement. Mit ISO 20000 für IT-Service-Management wird im Bereich des technischen Betriebes eine hohe Servicequalität sichergestellt. Der eingerichtete HSSEQ-Circle trifft sich einmal pro Quartal, um den Status der Ziele und Maßnahmen aus den Bereichen Health & Safety, Qualität, Umwelt und Informationssicherheit zu besprechen sowie Arbeitsabläufe und die Informationslage zu optimieren. Dokumentiert werden diese Aspekte in einem vierteljährlichen Bericht an den Vorstand.

Verlässlichkeit und Genauigkeit der installierten Systeme. Die Mauttransaktionsrate ist eine Kennzahl für die Genauigkeit und Verlässlichkeit eines Mautsystems. Sie setzt die Anzahl der erfolgreichen Mauttransaktionen von Fahrzeugen, die mit einer funktionierenden On-Board Unit ausgestattet sind, in Relation zu allen potenziellen Transaktionen. Eine hohe Mauttransaktionsrate bedeutet hohe Mauterträge. Die durchschnittliche Mauttransaktionsrate des LKW-Mautsystems in Österreich betrug im Jahr 2014 rund 99,89 % (Jahr 2013: 99,83 %), die durchschnittliche Leistungsrate des in Tschechien installierten landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems lag bei rund 99,6 % (Jahr 2013: 99,6 %). Die Berechnung der Mauttrans aktionsrate erfolgt nach mit dem jeweiligen Auftraggeber individuell vereinbarten Berechnungsmethoden, wodurch ein Vergleich zwischen den Projekten nur bedingt aussagekräftig ist.

Die Vorgaben für Entwicklung und Design der Produkte beinhalten auch Nachhaltigkeitsaspekte.

Innovation und Qualität beinhalten auch die Steigerung der Energieeffizienz.

Schonung von Umwelt und Ressourcen

Mit der Geschäftstätigkeit sind der Verbrauch von Rohstoffen und der Ausstoß von klimarelevanten Emissionen verbunden. Kapsch TrafficCom arbeitet intensiv daran, diese Auswirkungen zu minimieren. Der Großteil der klimarelevanten Effekte resultiert aus der Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaft Kapsch Components, die für die Produktion verantwortlich zeichnet, sowie aus dem Fuhrpark der gesamten Unternehmensgruppe. Durch effektive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, aber auch bedingt durch ein geringeres Produktionsvolumen konnte die Kapsch Components im Wirtschaftsjahr 2014/15 den Energieverbrauch um 9,5 % reduzieren, nachdem schon im Vorjahr eine Einsparung von 7 % erzielt wurde. Der Abfallanteil je Tonne produzierter Produkte wuchs um 28,1 % auf 173 kg und der eingesetzte Stickstoff je Tonne Produkte sank um 3,8 %.

Attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber

Kapsch TrafficCom ist international als attraktiver Arbeitgeber positioniert.

Team. Die Kapsch TrafficCom Group beschäftigte im Wirtschaftsjahr 2015/16 im Durchschnitt 3.514 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Verglichen mit durchschnittlich 3.510 Personen im Wirtschaftsjahr 2014/15 entspricht dies nahezu dem Stand des Vorjahres. Per 31. März 2016 waren 3.716 Mitarbeiter (3.534 Angestellte und 182 Arbeiter) beschäftigt, davon bereits mehr als die Hälfte außerhalb Europas – allein rund 1.400 Mitarbeiter in Südafrika.

Aus- und Weiterbildung. Kapsch TrafficCom legt großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil sie in ihrer Qualifikation und Lösungskompetenz einen entscheidenden Erfolgsfaktor sieht. Im Wirtschaftsjahr 2014/15 besuchte jede Mitarbeiterin bzw. jeder Mitarbeiter im Durchschnitt 4,5 Ausund Weiterbildungstage. Neben fachlicher Aus- und Weiterbildung werden auch soziale Kompetenzen in den Schulungsprogrammen der Kapsch TrafficCom vermittelt. Darüber hinaus werden ein Job Rotation-Programm, ein maßgeschneidertes Angebot für Nachwuchsführungskräfte sowie jährliche Mitarbeitergespräche angeboten.

Pensionskasse. Kapsch TrafficCom zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppenunternehmen in Österreich Beiträge gemäß einem festgelegten Beitragsschema in eine externe Pensionskasse ein. Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jeweiligen Einkommen und von der Umsatzrentabilität des Unternehmens ab.

Ergebnisbeteiligung. Kapsch TrafficCom ist sich des Beitrages der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg bewusst und sieht daher eine Erfolgsbeteiligung im Gesamtausmaß von maximal 5 % des Ergebnisses vor Steuern der Kapsch TrafficCom Group vor. Landesspezifische Obergrenzen sollen sicherstellen, dass die Verteilung auf Kaufkraftparität basiert. Die Verteilung erfolgt pro Kopf und einkommensunabhängig und ist mit 1.500 EUR pro Mitarbeiter gedeckelt.

Chancengleichheit für Frauen sowie deren Förderung sind Kapsch TrafficCom wichtige Anliegen.

Frauenförderung. Frauen werden bei Kapsch TrafficCom insbesondere durch ein flexibles Arbeitszeitmodell dabei unterstützt, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Verschiedene Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Fachhochschulen haben unter anderem eine Erhöhung der Frauenquote im Unternehmen zum Ziel. Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom für Frauenförderung durch die Teilnahme an speziellen Programmen, wie beispielsweise "FIT Frauen in die Technik" oder "FemTech". Weiters hat die Kapsch TrafficCom Group ein Gremium für Gleichbehandlung eingerichtet.

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

Gesellschaftliche Verantwortung umfasst auch ethisches, moralisches und rechtlich korrektes Handeln.

Der Handlungsrahmen. Neben gesetzlichen Vorgaben und internen Richtlinien definiert der Verhaltenskodex der Kapsch Group für alle Unternehmenseinheiten – und somit auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kapsch TrafficCom – verbindliche Grundsätze für ethisches, moralisches und rechtlich korrektes Handeln. Der Verhaltenskodex ist auf der Website www.kapsch.net zu finden.

Darüber hinaus werden im Rahmen des internen Risikomanagements alle Geschäftseinheiten, auf die die Kapsch TrafficCom AG wesentlichen Einfluss hat, hinsichtlich ihrer Korruptionsrisiken untersucht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten und zweiten Managementebene über Anti-Korruptionspolitik und Anti-Korruptionsverfahren unterrichtet.

Entsprechend den Unternehmenswerten übernimmt die Kapsch TrafficCom Group gesellschaftliche Verantwortung, die auch über ihren operativen Wirkungsbereich hinausgeht und zum Teil über die Kapsch Group organisiert wird. Nachstehend wird lediglich eine Auswahl von unterstützten Projekten und Initiativen vorgestellt.

Bildungseinrichtungen. Technische Bildungseinrichtungen sind für Kapsch als technik- und innovationsorientierte Unternehmensgruppe sehr wichtig. Daher ist das Unternehmen daran interessiert, sowohl mit den Studierenden als auch den Studienabgängern der technischen Ausbildungslehrgänge so früh wie möglich in Kontakt zu treten. Neben der Technischen Universität Wien und der Fachhochschule Technikum Wien fördert die Kapsch Group seit 2005 auch die Universitäres Gründerservice Wien GmbH, die Jungunternehmer bei der Umsetzung von Ideen zu schlüssigen Geschäftskonzepten begleitet und unterstützt.

Förderung von Sozialprojekten. Kapsch TrafficCom schätzt und fördert die Arbeit von karitativen Institutionen wie dem Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP). Diese unabhängige Privatinitiative leistet – ausgehend von Österreich – einen bedeutenden Beitrag zur globalen Bekämpfung von Armut. Darüber hinaus unterstützt die Kapsch TrafficCom seit Jahren die Aktivitäten der "Ärzte ohne Grenzen", einer international anerkannten und weltweit agierenden Organisation, die medizinisch unzureichend versorgten Menschen hilft. Kapsch stellt der Initiative "Caritas Socialis" die Infrastruktur für die jährliche Zusammenkunft zur Verfügung und fördert seit 2013 die St. Anna Kinderkrebsforschung im Projekt "Next Generation Sequencing".

Unterstützung von Kunst- und Kultureinrichtungen. Die Kapsch Group – organisiert aus der Kapsch AG – unterstützt eine Vielzahl zeitgenössischer Kunst- und Kultureinrichtungen bzw. -projekte und tritt auch als Initiator eigener Projekte in diesem Sektor auf.

Unter dem Motto "Es ist Kunst, Geld zu machen. Es ist Pflicht, aus Geld Kunst zu machen" unterhält die Kapsch Group seit 1992 eine Generalpartnerschaft mit dem Wiener Konzerthaus. Das Wiener Konzerthaus versteht es mit unkonventionellen Programmen laufend neue Publikumsschichten zu erschließen, ohne dadurch langjährige Freunde des Hauses zu verlieren. Das Festival "Wien modern" – eines der weltweit renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik – wird seit 1989 gefördert.

Am Sektor Bildende Kunst ist die Förderung noch wenig arrivierter Künstler für Kapsch ein besonderes Anliegen. Junge Künstler aus dem In- und Ausland werden daher gezielt unterstützt. Das Paradeprojekt dafür ist der Kunstkalender, den die Kapsch Group bereits seit 1994 auflegt und der Werke junger Künstler zeigt. Die Präsentation erfolgt jeweils im Spätherbst und bietet den Künstlern eine öffentlichkeitswirksame Plattform.

3.3 Risikomanagement

Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).

Kunstkalender 2016

Risikomanagement beinhaltet die Identifikation und Analyse von Risiken und Chancen.

Das Projektrisikomanagement umfasst sowohl externe Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte und setzt jeweils bei der Angebots- bzw. Initiierungsphase an. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen, wodurch die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen wird.

Das Enterprise Risk Management (ERM) analysiert neben den wesentlichen projektbezogenen Risiken der Kapsch TrafficCom Group auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken und berichtet vierteljährlich an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates und die erste Berichtsebene. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.

Die wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.

Branchenspezifische Risiken

Geografische Diversifikation und Erweiterung des Produktportfolios tragen zur Stabilisierung und Steigerung der Umsätze bei.

Volatilität des Auftragseinganges. Ein wichtiger Anteil der Umsätze der Kapsch TrafficCom Group wird im Segment Electronic Toll Collection (ETC) erzielt. Dieses Segment beinhaltet Projekte zur Errichtung von landesweiten, regionalen oder streckenbezogenen Mautsystemen sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. Die Vergabe dieser Projekte samt deren Betrieb erfolgt meist auf Basis von Ausschreibungen. Die letztendliche Auftragserteilung an die Kapsch TrafficCom Group unterliegt somit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereiches. Ausschreibungen derartiger Großprojekte können beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen werden. Ebenso besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom Group aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist.

Die Umsätze der Kapsch TrafficCom Group waren in der Vergangenheit stark davon beeinflusst, ob im relevanten Wirtschaftsjahr Errichtungsprojekte im Segment ETC umgesetzt wurden. Umsatzspitzen ergaben sich beispielsweise im Wirtschaftsjahr 2010/11 (Errichtung eines elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng) sowie 2011/12 (Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen). In den Wirtschaftsjahren 2012/13, 2013/14 und 2014/15 fielen erhebliche Umsätze aus der Errichtung des landesweiten elektronischen Mautsystems in Weißrussland an, das auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen wesentlichen Beitrag zum Umsatz aus Errichtungsprojekten leistete. Darüber hinaus trugen Errichtungs projekte in Texas, USA, (Errichtung eines Managed-Lane-Systems) sowie in Sydney, Australien, (Errichtung eines Mautsystems auf definierten Streckenabschnitten) wesentlich zu dem Umsatzanstieg im Segment ETC bei.

Die kontinuierliche Erschließung neuer und zum Kerngeschäft der Kapsch TrafficCom Group kompatibler Geschäftsbereiche hat neben der angestrebten Steigerung der Umsätze auch die Glättung von Umsatzspitzen und somit eine stabilere Umsatzentwicklung zum Ziel. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die laufende Erhöhung des Umsatzanteils aus dem Betrieb einschließlich der Wartung von angebotenen Systemen erreicht werden. Der technische und kommerzielle Betrieb von Systemen ist zwar in der Regel an die Beauftragung zur Systemerrichtung gebunden, zeichnet sich danach jedoch durch eine langfristigere und bessere Planbarkeit der daraus erzielbaren Umsätze aus. In den vergangenen Wirtschaftsjahren konnte auch der Umsatz mit Errichtungsprojekten kleineren Umfangs kontinuierlich gesteigert werden. Wertvolle Beiträge dazu kamen aus dem Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) und aus den geografischen Regionen USA und Australien.

Technische Herausforderungen und enge Zeitpläne bedingen typische Projektrisiken.

Risiken der Projektabwicklung. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist die Kapsch TrafficCom Group meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und intelligenten Verkehrslösungen häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt, die innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein temporärer Mangel an qualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse zu leisten. Oft sind auch Vertragsklauseln an wesentliche Terminüberschreitungen gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben können. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes könnte auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom Group Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht in manchen Projekten auch das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Zahlungsflüsse und Umsätze des Betriebsprojektes.

Die Kapsch TrafficCom Group setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA (International-Project-Management-Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagementprojekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für die Kapsch TrafficCom Group unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schaden ersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Die Kapsch TrafficCom Group ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind, oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Strategische Risiken

Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom Group beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten und Produkte zu entwickeln. Die Kapsch TrafficCom Group verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten, investiert die Kapsch TrafficCom Group einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten und Produkte entsprechend den Anforderungen des Marktes allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom Group abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition der Kapsch TrafficCom Group haben. Darüber hinaus kann sich jedes Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition auswirken. Die Kapsch TrafficCom Group legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien

Ein permanenter und durchgängiger Innovationsprozess unterstützt die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom Group.

und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können aber auch neu entwickelte Systeme, Komponenten, Produkte oder Dienstleistungen die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Das internationale Wachstum eröffnet neue Chancen, beinhaltet aber auch Risiken.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Eines der strategischen Ziele der Kapsch TrafficCom Group besteht darin, durch organisches Wachstum sowie durch ausgewählte Akquisitionen und Joint Ventures international zu wachsen. In Umsetzung dieser Strategie wurden und werden weltweit geeignete Unternehmen akquiriert und in die Kapsch TrafficCom Group eingegliedert. Im Zuge dieser Akquisitionen gilt es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen und die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt- Know-how umzusetzen.

Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist die Kapsch TrafficCom Group einem erhöhten politischen Risiko in diesen Ländern ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte der Kapsch TrafficCom Group eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Die Kapsch TrafficCom Group bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

Finanzrisiken

Währungsrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Euro-Zone. Im Zuge der Umsetzung von Projekten außerhalb der Euro-Zone ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Die Kapsch TrafficCom Group ist bestrebt, diese Transaktionsrisiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten soweit wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlungsflussterminen kann eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Euro-Zone in die Konzernwährung Euro unterliegt die Kapsch TrafficCom Group auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachteilige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position der Kapsch TrafficCom Group gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostenstruktur basierende Produkte und Lösungen außerhalb der Euro-Zone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (Euribor etc.) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group sichert Zinsrisiken, sofern wesentlich, durch geeignete Finanzinstrumente ab.

Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kapsch TrafficCom Group zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa die Errichtung eines landesweiten Mautsystems, bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch den Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Die Kapsch TrafficCom Group unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa bei der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien bzw. Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und

Finanzrisiken entstehen aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Krediten. Ausreichende Liquidität erhöht die Flexibilität, auch kurzfristig zu agieren.

Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group haben.

Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden der Kapsch TrafficCom Group sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung bzw. dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagementsysteme. Die Kapsch TrafficCom Group tritt allerdings auch als Subauftragnehmer gegenüber Dritten (Konzessionären, Generalunternehmern etc.) bei Projekten der öffentlichen Hand auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Grundsätzlich stehen hinter derartigen Großaufträgen jedoch öffentliche Stellen als Kunden. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird nach Bedarf geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt die Kapsch TrafficCom Group Angebote von öffentlichen Institutionen, wie OeKB (Oesterreichische Kontrollbank AG), EKN (Exportkreditnämnden; Schwedische Kammer für Exportgarantien) und MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency) in Anspruch, um sich mit Hilfe von Garantien gegen das Ausfallsrisiko abzusichern.

Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstituten mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Der Ausfall von oder ein Wertberichtigungsbedarf bei Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group haben.

Personalrisiko

Kapsch TrafficCom setzt attraktive Maßnahmen, um dem Personalrisiko entgegenzuwirken. Der Erfolg der Kapsch TrafficCom Group hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Die Kapsch TrafficCom Group setzt attraktive Maßnahmen wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken.

Rechtliche Risiken

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Verkehrsmanagementsystemen ist eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Die Erarbeitung sowie die Einhaltung der anwendbaren rechtlichen Bestimmungen und Auflagen können einen erheblichen administrativen und technischen Aufwand erfordern. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten oder erfüllt werden können, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue IMS-Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko von Patentverletzungen bzw. der Verletzung von Intellectual Property Rights (IPR), die finanzielle Schäden aus Klagen und Gerichts- bzw. Vergleichsverfahren zur Folge haben können. Die Kapsch TrafficCom Group versucht diesem Risiko soweit möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte oder Regionen eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

IT-Risiken

Als Technologiekonzern ist die Kapsch TrafficCom Group typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Die Kapsch TrafficCom AG hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application Method CRISAM eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat die Kapsch TrafficCom Group den Betrieb der Mautsysteme nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) "IT-Service-Management" zertifiziert und forciert die Ausrollung von CRISAM als IT Risk Management Tool innerhalb der Gruppe.

Chancen

Die frühzeitige Identifizierung von Chancen eröffnet Potenziale. Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz der Kapsch TrafficCom AG befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, durch frühzeitige Chancenidentifizierung die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren:

Durch den zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte und die wachsende Notwendigkeit der Entlastung von staatlichen Budgets ergibt sich die Chance der Erschließung neuer Märkte, besonders in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch die Chance der Ausweitung der Aktivitäten in bereits erschlossenen Märkten.

Die weltweite Verkehrszunahme und die damit einhergehenden Belastungen für Umwelt und Menschen eröffnen im Bereich Traffic Management Chancen, da beispielsweise Mauteinhebung, Road Pricing, die Einrichtung von Umweltzonen oder Zufahrtsbeschränkungen vermehrt als Steuerungselement in der Umwelt- und Verkehrspolitik eingesetzt werden. Sowohl im Segment ETC als auch bei IMS eröffnen sich damit Chancen, das Portfolio entsprechend den neuen Anforderungen weiterzuentwickeln und zu vermarkten.

Der Anspruch auf Erhöhung der Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebes sowie der steigende Komfortanspruch der Reisenden eröffnen darüber hinaus Chancen durch die Erweiterung der Funktionalitäten bestehender Systeme. Dabei bieten sich Chancen, abseits öffentlicher Auftraggeber neue Kunden, beispielsweise im Bereich Flottenmanagement, zu gewinnen oder mit neuen Konzepten für die Parkraumbewirtschaftung sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Endkunden zu bedienen.

Sonstige Chancen. Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und Erwerb von neuen Technologien durch Unternehmensakquisition eröffnen sich für die Kapsch TrafficCom Group Chancen der Effizienz- und Performancesteigerung in Kundensystemen sowie des technologischen Vorsprungs gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch TrafficCom Group gefährden könnten. Durch die zunehmende geografische Diversifizierung und die kontinuierliche Verbreiterung des Produkt- und Lösungsportfolios mit ausgewählten neuen IMS-Lösungen konnte das Geschäftsmodell der Kapsch TrafficCom Group breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müssen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und einzelnen Großprojekten wird dadurch laufend reduziert.

3.4 Internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems wird durch die Interne Revision geprüft.

Die Kapsch TrafficCom AG hat vor vielen Jahren begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert. Die Interne Revision stellt durch Prüfungen insbesondere in den Tochtergesellschaften der Kapsch TrafficCom AG sicher, dass ein zuverlässiges und funktionsfähiges Kontrollsystem implementiert wird.

Wie im Vorjahr wurde auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele verbessert, und deren Einhaltung und Effizienz wurden durch lokale Prüfungen vor Ort durch die Interne Revision nachgeprüft. Die einheitliche Erhebung erlaubt eine verbesserte Maßnahmensteuerung und dient als Grundlage für Prüfungen der Leistungsfähigkeit lokaler IKS.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungsund Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen dar.

Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerkes für interne Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).

Die Erfassung der Geschäftsfälle in der Kapsch TrafficCom Group erfolgt mit unterschiedlichen Softwarelösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die einzelnen Gesellschaften liefern monatlich an die Konzernzentrale Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung. Diese Daten werden dann quartalsweise in das zentrale Konsolidierungssystem (Hyperion Financial Management) eingepflegt. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene in der Kapsch TrafficCom AG überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung nach IFRS.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budgetund Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Das interne Kontrollsystem ist jeweils lokal implementiert und wird zentral überwacht.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochter unternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich. Um die Geschäftsführungen der Tochterunternehmen hierbei besser unterstützen zu können, wurde im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG die Funktion eines IKS-Verantwortlichen eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS zentral in der gesamten Kapsch TrafficCom Group zu standardisieren und laufend weiterzuentwickeln sowie die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu initiieren und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu berichten.

3.5 Angaben nach § 267 UGB iVm § 243a Abs. 1 UGB

    1. Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt 13,0 Mio. EUR. Es ist in 13,0 Mio. Stück nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
    1. Es bestehen keine Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien.
    1. Zum Stichtag 31. März 2016 befanden sich rund 36,7 % der Anteile an der Kapsch TrafficCom AG im Streubesitz. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. März 2016 rund 63,3 % der Anteile. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung, der ALUK-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, jeweils Privatstiftungen nach dem österreichischen Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Diese sind jeweils Mitgliedern der Familie Kapsch zurechenbar. Es gab zum Stichtag 31. März 2016 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt.
    1. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
    1. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechtes durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung.
    1. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates und die Änderung der Satzung der Gesellschaft.
    1. Bei der Gesellschaft besteht derzeit weder ein genehmigtes Kapital noch ein bedingtes Kapital, welches den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt.
    1. Es bestehen keine Vereinbarungen, die im Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes wirksam werden.
    1. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.

4 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

¾Am 1. April 2016 erwarb die Kapsch TrafficCom AG die globale Transportation-Sparte von Schneider Electric, die zuvor unter der Marke Telvent Tráfico y Transporte tätig war. Der Erwerb eines führenden Anbieters von Echtzeit-IT-Lösungen und intelligenten Verkehrssystemen um rund 27 Mio. EUR erweitert das Portfolio von Kapsch und stärkt die Marktposition bei intelligenten Verkehrssystemen.

Mit diesem Unternehmenserwerb wurde ein bedeutender Schritt zur Festigung der globalen Vorreiterrolle der Kapsch TrafficCom Group im Bereich Intelligent Mobility Solutions (IMS) gesetzt, insbesondere in den wachsenden Märkten Spanien, Nord- und Südamerika und im Mittleren Osten.

Kapsch TrafficCom erwartet aus der Transportation-Sparte einen Umsatz von rund 125 Mio. EUR und einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis. Im Wirtschaftsjahr 2016/17 soll das neue Unternehmen vollständig eingegliedert werden. Durch den Unternehmenserwerb werden rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schneider Electric in die Kapsch TrafficCom Group integriert.

  • ¾Am 21. April 2016 erwarb die amerikanische Kapsch TrafficCom Holding Corp. um rund 2,4 Mio. EUR einen Minderheitenanteil an der ParkJockey Global, Inc., USA.
  • ¾ Unter der aufschiebenden Bedingung einer noch erforderlichen vertraglich vereinbarten Zustimmung erwirbt Kapsch Telematic Services GmbH, Österreich, 48 % an der Kapsch Telematic Services spol.s r.o, Prag, Tschechien und hält somit 100 % der Anteile an der Gesellschaft, die in Tschechien den Betrieb des Mautsystems führt.
  • ¾ Für die Refinanzierung der Unternehmensanleihe und die Finanzierung zukünftigen Wachstums bereitet Kapsch TrafficCom AG ein Schuldscheindarlehen für den öffentlichen Markt für institutionelle Anleger vor. Die Zuteilung erfolgte mit 01. Juni 2016. Diese Transaktion wird im Laufe des ersten Quartals des Wirtschaftsjahres 2016/17 abgeschlossen sein.

Kapsch TrafficCom setzte nach dem Bilanzstichtag noch einen bedeutenden Schritt im Bereich IMS.

5 Ausblick und Ziele.

Die Weiterentwicklung der Strategie 2020 bleibt ein Schwerpunkt: Kapsch TrafficCom wird intelligente Mobilitätslösungen entwickeln und zur Gestaltung zukünftiger Smart Cities beitragen.

Im Wirtschaftsjahr 2016/17 wird einerseits der Beitrag von Kapsch TrafficCom Transportation in Umsatz und Ergebnis der Kapsch TrafficCom Group deutlich sichtbar sein – auch die Integrationskosten –, andererseits wird die Implementierung der neu gewonnenen Projekte zunehmend beitragen. Das betrifft insbesondere das grenzübergreifende Programm "CHARM" sowie die ETC-Projekte in Chile und Australien.

Darüber hinaus erwartet Kapsch TrafficCom einige Entscheidungen bezüglich weiterer Projekte: In Österreich läuft die Neuausschreibung des landesweiten Mautsystems bereits, in Bulgarien wurde eine Ausschreibung für ein neues Mautsystem gestartet. In Tschechien läuft der Vertrag noch bis Ende 2016. Die nächsten Schritte werden in Kürze von der Regierung in Prag festgelegt.

Zudem sind unverändert mehrere Projekte in den USA in der Angebotsphase. Potenziale sieht Kapsch TrafficCom auch zunehmend in Asien. Bezüglich eines landesweiten Projektes in einer ähnlichen Struktur, wie dies bereits erfolgreich in Weißrussland umgesetzt wurde, finden weiterhin Gespräche statt.

Ein wesentlicher Schwerpunkt für die nächsten Jahre wird die Weiterentwicklung der Strategie 2020 sein. Kapsch TrafficCom wird das Portfolio im Hinblick auf intelligente Mobilitätslösungen für außergewöhnliche Nutzererlebnisse der Kunden ausbauen. Systeme und Daten werden zunehmend ineinandergreifen und Fahrzeuge mit ihrer Umwelt vernetzt werden. Mit der Akquisition der Transportation-Sparte von Schneider Electric gelang auch ein großer Schritt in Richtung Stadt. Kapsch TrafficCom plant diesen Bereich sorgfältig zu integrieren und dadurch zur Gestaltung der zukünftigen Smart Cities beizutragen.

Wien, am 8. Juni 2016

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstandes

André Laux Mitglied des Vorstandes

Alexander Lewald Mitglied des Vorstandes

Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzern abschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wien, am 8. Juni 2016

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstandes

Mitglied des Vorstandes

André Laux

Alexander Lewald Mitglied des Vorstandes

Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG.

Name des Vorstandes Zuständigkeitsbereich
Georg Kapsch Finanzen, Mergers & Acquisitions, Investor Relations, Compliance,
Vorsitzender/ Strategie, Recht, Internationale Tochter gesellschaften & Manage
Chief Executive Officer mentsysteme, IT, Personalwesen, Marketing & PR, Baseline Solution
Management, New Ventures und Vertriebsregion Nordamerika
André Laux Vertriebsregionen exklusive Nordamerika,
Mitglied/ Produktion & Logistik, Supply Chain Management
Chief Operating Officer und Delivery & Operations
Alexander Lewald Engineering
Mitglied/
Chief Technology Officer

Konzern abschluss zum 31. März 2016.

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung.

Alle Beträge in EUR Erläuterungen 2015/16 2014/15
Umsatzerlöse (1) 526.091.567 456.377.377
Sonstige betriebliche Erträge (2) 17.028.271 21.220.911
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen
sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen (3) -12.290.757 -5.276.194
Aktivierte Eigenleistungen 708.875 104.353
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (4) -201.861.358 -168.034.419
Personalaufwand (5) -153.160.789 -148.102.477
Aufwand für planmäßige Abschreibungen (6) -14.532.982 -16.434.371
Wertminderungen (6) 0 -12.342.000
Sonstige betriebliche Aufwendungen (7) -99.636.031 -94.763.384
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 62.346.797 32.749.796
Finanzerträge (8) 12.901.839 13.255.371
Finanzaufwendungen (8) -20.473.837 -26.306.798
Finanzergebnis -7.571.998 -13.051.426
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (14) 40.617 233.819
Ergebnis vor Steuern 54.815.416 19.932.188
Ertragsteuern (9) -18.355.734 -8.524.107
Periodenergebnis 36.459.682 11.408.081
Periodenergebnis, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft 31.091.775 3.629.908
Nicht beherrschende Anteile 5.367.907 7.778.173
36.459.682 11.408.081
Ergebnis je Aktie aus dem Periodenergebnis, das den Anteilseignern
der Gesellschaft zurechenbar ist (in EUR)
verwässert (32) 2,39 0,28
unverwässert (32) 2,39 0,28
Sonstiges Ergebnis:
Posten, die anschließend ins Periodenergebnis umgegliedert werden:
Währungsumrechnungsdifferenzen 2.504.663 -12.558.566
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb -2.334.164 9.045.070
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:
Im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen -4.606.733 2.030.730
Umgliederungen von kumulierten Nettoverlusten in das Periodenergebnis (Wertminderung) 1.237.309 12.185.425
Umgliederungen von kumulierten Nettogewinnen in das Periodenergebnis
(Veräußerung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten) -3.317.930 0
Steuern betreffend Posten, die ins Periodenergebnis umgegliedert werden 1.422.895 -2.389.978
Summe der Posten, die anschließend ins Periodenergebnis umgegliedert werden -5.093.960 8.312.681
Posten, die anschließend nicht ins Periodenergebnis umgegliedert werden:
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -231.196 -3.164.172
Steuern betreffend Posten, die nicht ins Periodenergebnis umgegliedert werden 92.528 645.608
Summe der Posten, die anschließend nicht ins Periodenergebnis umgegliedert werden -138.668 -2.518.564
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern (10) -5.232.628 5.794.117
Gesamtergebnis der Periode 31.227.054 17.202.198
Gesamtergebnis der Periode, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft 23.744.417 9.226.306
Nicht beherrschende Anteile 7.482.637 7.975.892
31.227.054 17.202.198

Konsolidierte Bilanz.

Alle Beträge in EUR Erläuterungen 31. März 2016 31. März 2015
AKTIVA
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen (12) 20.866.937 22.393.204
Immaterielle Vermögenswerte (13) 64.911.212 71.250.401
Anteile an assoziierten Unternehmen (14) 1.917.126 2.013.952
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen (15) 18.651.333 23.099.327
Sonstige langfristige Vermögenswerte (16) 18.877.084 28.137.787
Latente Steueransprüche (22) 11.895.081 13.590.224
137.118.772 160.484.896
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (17) 35.757.354 47.669.688
Kurzfristige Steuerforderung aus Ertragsteuern (18) 3.754.362 3.336.345
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte (18) 196.158.016 202.050.857
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (15) 96.813 5.290.815
Liquide Mittel (19) 140.782.047 96.764.803
376.548.591 355.112.509
Summe Aktiva 513.667.364 515.597.404
EIGENKAPITAL
Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar sind
Grundkapital (20) 13.000.000 13.000.000
Kapitalrücklage 117.508.771 117.508.771
Konzernbilanzgewinn und andere Rücklagen 92.338.014 77.449.325
222.846.785 207.958.096
Nicht beherrschende Anteile 7.811.064 11.403.134
Summe Eigenkapital 230.657.849 219.361.230
VERBINDLICHKEITEN
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (21) 85.733.509 88.984.654
Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses (23) 24.107.382 25.210.018
Langfristige Rückstellungen (26) 1.395.787 1.661.173
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (24) 3.332.528 4.656.718
Latente Steuerschulden (22) 3.190.360 2.379.882
117.759.566 122.892.444
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.040.998 48.441.473
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen (25) 79.341.558 65.535.073
Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 3.572.533 1.173.523
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (21) 21.349.269 48.968.988
Kurzfristige Rückstellungen (26) 8.945.590 9.224.672
165.249.949 173.343.730
Summe Verbindlichkeiten 283.009.514 296.236.174
Summe Passiva 513.667.364 515.597.404

Entwicklung des Eigenkapitals.

Nicht be
herrschende Summe
Alle Beträge in EUR Den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar Anteile Eigenkapital
Grundkapital Kapital Sonstige Konzern
rücklage Rücklagen bilanzgewinn
Stand 31. März 2014 13.000.000 117.508.771 -13.712.693 86.003.813 10.310.208 213.110.099
Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen -4.068.101 41.799 -4.026.302
Effekte aus der Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen 4.900 4.900
Dividende -6.929.665 -6.929.665
Periodenergebnis 3.629.908 7.778.173 11.408.081
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen -5.972.483 197.719 -5.774.764
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten 14.087.445 14.087.445
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen
an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -2.518.564 -2.518.564
Stand 31. März 2015 13.000.000 117.508.771 -12.184.396 89.633.721 11.403.134 219.361.230
Effekte aus dem Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen 0 21.006 21.006
Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen -2.404.359 -4.338.526 -6.742.885
Effekte aus der Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen 48.632 -48.632 0
Dividende -6.500.000 -6.708.555 -13.208.555
Periodenergebnis 31.091.775 5.367.907 36.459.682
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen -1.360.690 2.114.730 754.040
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten -5.848.000 0 -5.848.000
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen
an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -138.668 -138.668
Stand 31. März 2016 13.000.000 117.508.771 -21.887.481 114.225.495 7.811.064 230.657.849

Grundkapital. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

Kapitalrücklage. In der Kapitalrücklage wird jener Teil der Rücklagen ausgewiesen, der nicht aus dem Periodenergebnis früherer Berichtsperioden gebildet worden ist.

Sonstige Rücklagen. Die sonstigen Rücklagen beinhalten Effekte aus Veränderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen sowie Rücklagen aus dem sonstigen Konzernergebnis, wie die Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung, Zeitgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten nach Abzug latenter Steuern und Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach Abzug latenter Steuern.

Konzernbilanzgewinn. Der Konzernbilanzgewinn enthält das Netto-Ergebnis des Wirtschaftsjahres sowie die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden.

Nicht beherrschende Anteile. Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochergesellschaften.

Die Effekte aus dem Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2015/16 resultieren aus dem Erwerb der Anteile an der Streetline International, Inc., Delaware, USA.

Die Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2015/16 resultieren aus dem Erwerb der restlichen Anteile an der TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika. Die Effekte aus der Aufstockung der Anteile im Wirtschaftsjahr 2014/15 resultieren aus dem Erwerb der restlichen 3 % Anteile an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien.

Konsolidierte Geldflussrechnung.

Alle Beträge in EUR Erläuterungen 2015/16 2014/15
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 62.346.797 32.749.796
Berichtigungen um nicht zahlungswirksame Posten und sonstige Überleitungen:
Planmäßige Abschreibungen (6) 14.532.982 16.434.371
Wertminderungen (6) 0 12.342.000
Zu-/Abnahme der Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses (23) -1.776.532 -245.363
Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen (24, 26) -1.250.875 -31.271
Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte (15) -9.700.466 3.646.195
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) (16) 22.463.531 46.367.768
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) (24) -602.836 -891.853
Sonstige (netto) -328.646 -1.798.344
85.683.957 108.573.298
Veränderungen des Nettoumlaufvermögens:
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Vermögenswerte (18) 6.472.721 6.031.721
Zu-/Abnahme der Vorräte (17) 11.912.334 10.438.069
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten 12.884.830 -15.462.030
Zu-/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen (26) -279.082 -19.153.077
30.990.803 -18.145.317
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 116.674.760 90.427.981
Zinseinnahmen (8) 2.679.338 1.773.062
Zinsausgaben (8) -5.226.812 -5.982.746
Nettozahlungen von Ertragsteuern -16.225.090 -11.006.156
Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 97.902.196 75.212.141
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
Ankauf von Sachanlagen (12) -7.049.013 -7.374.407
Ankauf von immateriellen Vermögenswerten (13) -2.944.424 -993.841
Ankauf von Wertpapieren, Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen (15) -100.293 -361.651
Zahlungen für den Erwerb von Gesellschaften (abzüglich der liquiden Mittel dieser Gesellschaften) 2.542.784 0
Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften -69 0
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 2.771.393 1.353.079
Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren und sonstigen Finanzanlagen 5.374.761 0
Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit 595.139 -7.376.820
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen von Gesellschaftern 0 4.900
An die Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividende -6.500.000 0
An nicht beherrschende Anteile von Konzerngesellschaften gezahlte Dividende -6.708.555 -6.929.665
Zahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen -6.742.885 -2.000.000
Zunahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten (21) 470.947 183.719
Abnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten (21) 0 0
Zunahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten (21) 2.829.828 7.053.189
Abnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten (21) -32.926.939 -30.219.823
Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit -49.577.604 -31.907.680
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestandes 48.919.731 35.927.641
Entwicklung des Finanzmittelbestands
Anfangsbestand (19) 96.764.803 57.731.290
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestandes 48.919.731 35.927.641
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand -4.902.488 3.105.873
Endbestand (19) 140.782.047 96.764.803

Konzern anhang.

Allgemeine Informationen.

Die Kapsch TrafficCom Group ist ein internationaler Anbieter von anspruchsvollen Intelligent Transportation Systems (ITS) und hat bis 31. Dezember 2015 nach den primären Segmenten RSP (Road Solution Projects), SEC (Systems, Extensions und Component Sales) und OTH (Others) berichtet. Unter dem Segment RSP waren die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "RSP-ETC" und "RSP-ITS" gegliedert. Unter dem Segment SEC waren die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "SEC-ETC" und "SEC-ITS" gegliedert.

Im Zuge eines Strategieprojektes beschloss die Kapsch TrafficCom Group im Wirtschaftsjahr 2015/16 die Strukturen und die dazugehörige Unternehmenssteuerung umzustellen. Der Konzern wird daher ab dem 4. Quartal des Wirtschaftsjahres 2015/16 in Electronic Toll Collection (ETC) und Intelligent Mobility Solutions (IMS) aufgegliedert, sowie in jeweils 3 regionale Cluster unterteilt und gesteuert (Management Reporting). Die Cluster sind Americas (umfassend Nord- und Südamerika), EMEA (umfassend Europa, Mittlerer Osten und Afrika) sowie APAC (umfassend Asien und Pazifik).

Der Konzern hat nach den Vorgaben des IFRS 8.12 die Regionen in zwei Segmente aggregiert. Da die identifizierten Segmente jeweils Beiträge (Umsätze, Ergebnis und Vermögenswerte) über den von IFRS 8.13 verlangten Schwellenwerten liefern, stellen diese zugleich die berichtspflichtigen Segmente nach IFRS 8 dar.

Die berichtspflichtigen Segmente im Sinne von IFRS 8 sind:

  • ¾ Electronic Toll Collection (ETC)
  • ¾ Intelligent Mobility Solutions (IMS)

Im Segment Electronic Toll Collection (ETC) werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen abgebildet, die die elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation umfassen, aber auch manuelle Mautsysteme. In der Regel sind dies Projekte, die von öffentlichen Stellen oder von privaten Konzessionären ausgeschrieben und vergeben werden. Es handelt sich dabei um Systeme auf einzelnen Straßenabschnitten oder auf landesweiten Straßennetzwerken. Nach der Errichtung erfolgen häufig Nachlieferungen von Komponenten für die Erweiterung bzw. Adaptierung der Systeme.

Im Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen zur Verkehrsüberwachung, Verkehrssteuerung und Verkehrssicherheit abgebildet. Projekte zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen und zur elektronischen Fahrzeugregistrierung sowie intelligente Parklösungen und Systeme zur intermodalen Mobilität werden ebenso diesem Segment zugeordnet, wie auch Systeme und Dienstleistungen für die Betriebsüberwachung öffentlicher Verkehrsmittel und Umwelteinrichtungen.

Konzernstruktur.

Die Muttergesellschaft (berichtendes Unternehmen) dieses Konzerns ist die Kapsch TrafficCom AG, Wien. Direktes Mutterunternehmen des berichtenden Unternehmens ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, und bis Juni 2007 Alleingesellschafterin der Kapsch TrafficCom AG. Die DATAX HandelsgmbH, Wien, ist das oberste beherrschende Unternehmen des berichtenden Unternehmens und oberste Konzerngesellschaft des Kapsch-Konzerns.

Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hält zum 31. März 2016 einen Anteil an der Kapsch TrafficCom AG von 63,28 % (31. März 2015: 63,13 %). Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG im Streubesitz notieren seit dem 26. Juni 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse.

Konsolidierungskreis.

Die Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG ist eine Aktiengesellschaft, eingetragen und ansässig in Wien, Österreich. Die Adresse ihres eingetragenen Firmensitzes ist 1120 Wien, Am Europlatz 2.

Zum 31. März 2016 waren 48 Gesellschaften in den Konsolidierungskreis einbezogen (31. März 2015: 47 Gesellschaften). Der Konsolidierungskreis entwickelte sich wie folgt:

2015/16 2014/15
Anzahl Gesellschaften zu Beginn des Wirtschaftsjahres 47 48
Erstkonsolidierungen 3 3
Verschmelzungen -1 -3
Entkonsolidierungen -1 -1
Anzahl Gesellschaften im Konsolidierungskreis 48 47

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 wurden die Streetline, Inc., Delaware, USA, sowie die Streetline International, Inc., Delaware, USA, und die SPS Funding Co. LLC, Delaware, USA, erworben. Die Streetline, Inc. wurde danach in die KTCSL Merger Corp. verschmolzen und firmiert seither unter dem Namen Streetline, Inc.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 wurde die Kapsch Telematic Services Kft. "v.a.", Budapest, Ungarn, liquidiert und daher entkonsolidiert.

Die regionale Verteilung der Tochterunternehmen stellt sich wie folgt dar:

Anzahl 2015/16 2014/15
Österreich 6 6
EMEA (Europa exkl. Österreich, Mittlerer Osten, Afrika) 25 26
Americas 13 11
APAC (Asien und Pazifik) 4 4
Gesamt 48 47

Weitere Informationen zu Anteilen an Tochterunternehmen sind in Erläuterung 29 angegeben.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses zur Anwendung gelangten, dargestellt:

1 Grundlagen der Erstellung.

Der Konzernabschluss zum 31. März 2016 wurde in Anwendung von § 245a UGB in Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Der Konzernabschluss zum 31. März 2016 wurde nach dem historischen Anschaffungskostenprinzip aufgestellt, mit Ausnahme von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und Annahmen, welche die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden am Bilanzstichtag sowie die bilanzierten Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen des Vorstandes auf den laufenden Transaktionen basieren, können die tatsächlichen Werte letztendlich von diesen Schätzungen abweichen. Jene Bereiche, die ein hohes Maß an Schätzungen oder Komplexität aufweisen, oder Bereiche, wo Annahmen und Schätzungen von großer Bedeutung für den Konzernabschluss sind, werden in Erläuterung 26 dargelegt.

Beträge werden zum Zweck der Übersichtlichkeit gerundet und soweit nicht anders angegeben in tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Für Berechnungen werden dennoch die genauen Beträge einschließlich nicht dargestellter Ziffern verwendet, sodass dadurch Rundungsdifferenzen auftreten können.

1.1 Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen und im Wirtschaftsjahr 2015/16 erstmalig angewendet wurden

Veröffentlicht durch Anzuwenden für Wirt Wesentliche
das IASB (über schaftsjahre beginnend Auswirkungen auf den
Neue/geänderte IFRSs nommen von der EU) am oder nach dem Konzernabschluss
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (Änderung) November 2013 1. Juli 2014 Keine
Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2010 – 2012
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IFRS 8 Geschäftssegmente Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwertes Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IAS 16 Sachanlagen Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IAS 24 Angaben über nahestehende Unternehmen und Personen Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2011 – 2013
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial
Reporting Standards Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwertes Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine
IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Dezember 2013 1. Juli 2014 Keine

1.2 Standards, Interpretationen und Änderungen zu veröffentlichten Standards, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die vom Konzern nicht vorzeitig angewendet wurden

Veröffentlicht durch Anzuwenden für Wirt Wesentliche
das IASB (über schaftsjahre beginnend Auswirkungen auf den
Neue/geänderte IFRSs nommen von der EU) am oder nach dem Konzernabschluss
Regulatorische Abgrenzungsposten Jänner 2014 1. Jänner 2016 Keine
Gemeinsame Vereinbarungen (Änderung) Mai 2014 1. Jänner 2016 Keine
Änderungen an Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten Mai 2014 1. Jänner 2016 Keine
Änderungen an Sachanlagen und Landwirtschaft Juni 2014 1. Jänner 2016 Keine
Separate Abschlüsse (Änderung) August 2014 1. Jänner 2016 Keine
Darstellung des Abschlusses (Änderungen) Dezember 2014 1. Jänner 2016 Keine
Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2012 – 2014
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und aufgegebene Geschäftsbereiche September 2014 1. Juli 2016 Keine
Finanzinstrumente September 2014 1. Juli 2016 Keine
Veröffentlicht durch Anzuwenden für Wirt Wesentliche
das IASB (über schaftsjahre beginnend Auswirkungen auf den
Neue/geänderte IFRSs nommen von der EU) am oder nach dem Konzernabschluss
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer September 2014 1. Juli 2016 Keine
IAS 34 Zwischenberichterstattung September 2014 1. Juli 2016 Keine
IAS 12 Ertragsteuern (Änderungen) Jänner 2016 1. Jänner 2017 werden untersucht
IAS 7 Kapitalflussrechnungen (Änderungen) Jänner 2016 1. Jänner 2017 werden untersucht
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden Mai 2014 1. Jänner 2018 werden untersucht
IFRS 9 Finanzinstrumente Juli 2014 1. Jänner 2018 werden untersucht
IFRS 16 Leasing Jänner 2016 1. Jänner 2019 werden untersucht

Es gibt keine weiteren Standards oder Interpretationen, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzern hätten.

Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand zum Datum der Unterfertigung erstellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft, der nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards in den Konzernabschluss einbezogen wurde, ist zum Datum der Unterfertigung vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt worden.

2 Konsolidierung.

2.1 Tochtergesellschaften

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (einschließlich strukturierte Unternehmen) bei denen der Konzern die Beherrschung ausübt. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn der Konzern schwankenden Renditen aus seiner Beteiligung am Tochterunternehmen ausgesetzt ist, Anrechte auf diese Renditen besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), zu dem das Mutterunternehmen die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt hat. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Beherrschung verloren geht.

Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Aufwendungen und Erträge sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen, werden im Zuge der Konzern konsolidierung vollständig eliminiert.

2.2 Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Der Konzern teilt den Gewinn oder den Verlust sowie alle Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses auf die Anteile des Mutterunternehmens und die nicht beherrschenden Anteile je nach Eigentumsverhältnis auf. Das Gesamtergebnis wird selbst im Falle eines Negativsaldos der nicht beherrschenden Anteile dem Mutterunternehmen und den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesen. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigen kapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst, sofern eine Veränderung der Beteiligungsquote nicht zum Verlust der Beherrschung der Beteiligung führt.

Führt eine Veränderung der Beteiligungsquote nicht zum Verlust der Beherrschung der Beteiligung, werden die Tranksaktionen im Eigenkapital dargestellt. Die Buchwerte für die beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile werden entsprechend abgestimmt, so dass diese die Veränderung der bestehenden Anteilsquoten wiederspiegeln. Es ist jede Abweichung zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile

angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung unmittelbar im Eigenkapital zu berücksichtigen und den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzuweisen.

Wenn der Konzern die Beherrschung auf ein Unternehmen verliert, werden die Vermögenswerte und Schulden des ehemaligen Tochterunternehmens aus der Konzernbilanz ausgebucht. Es wird der verbleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und als Zugangswert eines finanziellen Vermögenswertes gemäß IAS 39, "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung", oder als Anschaffungskosten bei Zugang einer Beteiligung an einem assoziierten oder Gemeinschaftsunternehmen betrachtet. Daraus resultierende Gewinne oder Verluste, die auf den beherrschenden Anteil entfallen, werden erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf das ehemalige Tochterunternehmen so bilanziert, wie dies verlangt würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis erfasster Aufwand oder Ertrag vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert wird.

2.3 Gemeinsame Vereinbarungen

Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an. Zum Stichtag 31. März 2016 liegen keine gemeinsamen Vereinbarungen gemäß IFRS 11 vor.

2.4 Assoziierte Unternehmen

Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen der Konzern einen maßgeblichen, nicht aber beherrschenden Einfluss ausüben kann, was im Allgemeinen mit einem Stimmrechtsanteil von 20 % bis 50 % einhergeht. Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert und bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Nach dem Erwerbszeitpunkt wird der Anteil des Konzerns am Ergebnis des assoziierten Unternehmens in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und der Anteil der Veränderungen im sonstigen Ergebnis wird im sonstigen Ergebnis mit einer korrespondierenden Anpassung des Beteiligungsbuchwertes erfasst. Erhaltene Ausschüttungen vom Beteiligungsunternehmen verringern den Buchwert der Beteiligung. Der Firmenwert, der im Rahmen des Erwerbes des assoziierten Unternehmens ermittelt wird, wird nicht gesondert sondern als Bestandteil des Buchwertes des assoziierten Unternehmens ausgewiesen.

Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dies jedoch ein assoziiertes Unternehmen bleibt, so wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in das Periodenergebnis umgegliedert.

Die kumulierten Anteile des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten sowie am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Anteil des Konzerns an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens einschließlich aller ungesicherten Forderungen gleich seiner Beteiligung an diesem assoziierten Unternehmen ist bzw. diese übersteigt, weist der Konzern darüber hinausgehende Verluste nicht aus, sofern er nicht zugunsten des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen eingegangen ist bzw. Zahlungen getätigt hat.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Investition in ein assoziiertes Unternehmen wertgemindert ist. Ist dies der Fall, wird der Wertminderungsbedarf als Differenz aus dem Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens und dem entsprechenden erzielbaren Betrag ermittelt und separat in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wesentliche nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen dem Konzern und den assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligung des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, sofern nicht die Transaktion einen Hinweis auf die Wertberichtigung des übertragenen Vermögenswertes liefert.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen entsprechen im Wesentlichen jenen des Mutterunternehmens.

3 Erwerb von Unternehmen.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt bilanziert. Der Erwerbszeitpunkt findet bei Übergang der Beherrschung auf den Konzern statt.

Die Anschaffungskosten des Erwerbes entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der durch den Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbes werden in voller Höhe aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen.

Im Zuge von Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 werden Vermögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualschulden) unabhängig von der Höhe eventuell bestehender nicht beherrschender Anteile mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Restrukturierungsrückstellungen dürfen im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebildet werden. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge, die dem Veräußerer nicht näher identifizierbare Marktchancen und Entwicklungspotenziale abgelten, werden in den zugehörigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) als Firmenwert aktiviert.

Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden im Rahmen von IAS 39 bewertet, und ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet, und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Im Abschluss noch enthaltene bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenszusammenschlüssen vor Anwendung des IFRS 3 (2008) werden weiterhin nach den Regelungen des IFRS 3 (2004) behandelt.

Bei einem sukzessiven Unternehmenszusammenschluss wird der vom Erwerber zuvor am erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil mit dem zu Erwerbszeitpunkt geltendem beizulegendem Zeitwert neu bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn oder Verlust ist ergebniswirksam zu erfassen.

Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt.

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden.

Der Konzern ermittelt den Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als:

  • ¾ den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung gegebenenfalls zuzüglich
  • ¾ des erfassten Betrages aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen zuzüglich
  • ¾ des beizulegenden Zeitwertes des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen, wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenszusammenschluss handelt – abzüglich
  • ¾ des Nettobetrages (im Allgemeinen der beizulegende Zeitwert) der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden und der Eventualschulden.

Wenn der Überschuss negativ ist, wird ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.

4 Währungsumrechnung.

Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die Berichtswährung der Kapsch TrafficCom Group darstellt.

4.1 Umrechnung ausländischer Abschlüsse

Die Abschlüsse ausländischer, in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen werden gemäß IAS 21 wie folgt umgerechnet:

Die Gesamtergebnisrechnung ausländischer Unternehmen (ausgenommen solche aus Hochinflationsländern), die eine vom Euro abweichende funktionale Währung haben, wird zu den durchschnittlichen Wechselkursen des Wirtschaftsjahres und die Bilanz zum jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Als Basis gelten die Devisenreferenzkurse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank, die über die Homepage der Österreichischen Nationalbank abgerufen werden. Wenn keine aktuellen Kurse verfügbar sind, wird auf die Kurse der jeweiligen nationalen Notenbanken zurückgegriffen. Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Euro werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital angesammelt.

Währungsumrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung von Anteilen an Tochtergesellschaften entstehen, werden im sonstigen Ergebnis unter dem Posten "Währungsumrechnungsdifferenzen" ausgewiesen. Bei Verkauf der Anteile des ausländischen Unternehmens werden solche Umrechnungsdifferenzen in der Gesamtergebnisrechnung als Teil des Gewinnes/Verlustes aus dem Verkauf von Anteilen an verbundenen Unternehmen dargestellt.

Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwertes im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens werden als Aktiva und Passiva des jeweiligen ausländischen Unternehmens behandelt und im Zuge der Erstkonsolidierung zum Transaktionskurs und in der Folge mit dem jeweiligen Stichtagskurs am Abschlussstichtag des Geschäftsbetriebes umgerechnet.

Die folgenden wesentlichen Wechselkurse wurden während des Wirtschaftsjahres angewendet:

Durchschnittsdevisenkurs Devisenkurs am Abschlussstichtag
Wechselkurse zum Euro 2015/16 2014/15 2015/16 2014/15
AUD 1,497 1,452 1,481 1,415
CAD 1,443 1,440 1,474 1,374
CZK 27,164 27,580 27,051 27,533
PLN 4,224 4,181 4,268 4,085
SEK 9,324 9,213 9,225 9,290
USD 1,101 1,265 1,139 1,076
ZAR 15,148 13,950 16,787 13,132

Im Wirtschaftsjahr 2011/12 wurde die Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland, gegründet. Weißrussland ist zum Bilanzstichtag 31. März 2016 nach wie vor als Hochinflationsland eingestuft. Der Konzern untersuchte, ob für die Gesellschaft IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden ist. Da der Euro

(EUR) aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes und nicht der weißrussische Rubel (BYR) die funktionale Währung ist, hat die Einstufung von Weißrussland als Hochinflationsland bilanziell keine Folgen für das weißrussische Tochterunternehmen und damit auf den vorliegenden Konzernabschluss. IAS 29 findet daher keine Anwendung.

4.2 Transaktionen in fremder Währung

Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Wechselkurs am Tag der Transaktion oder im Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung von solchen Transaktionen und aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen resultieren, sind in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nichtmonetäre Posten der Bilanz werden zu historischen Kursen und nichtmonetäre Posten, die zum niedrigeren beizulegenden Wert (Nettoveräußerungswert) bewertet wurden, zu dem zum Zeitpunkt der Wertermittlung geltenden Wechselkurs umgerechnet.

Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Umrechnung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzforderungen und Finanzschulden resultieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.

Davon ausgenommen sind Fremdwährungsgewinne und -verluste aus zu erhaltenden bzw. zu zahlenden monetären Posten von/an einen ausländischen Geschäftsbetrieb als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, die anfänglich im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung der Nettoinvestition vom Eigenkapital in das Periodenergebnis umgegliedert werden. Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden zwei USD-Darlehen, die von der Kapsch TrafficCom AG an Tochtergesellschaften in den USA gewährt wurden, als Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21 klassifiziert, da der Vorstand der Kapsch TrafficCom AG in absehbarer Zeit keine Rückführung dieser Darlehen plant und diese auch nicht wahrscheinlich ist. Die Kursdifferenzen aus diesen Darlehen werden im sonstigen Ergebnis erfasst (siehe Erläuterung 10).

5 Risikomanagement.

Der Konzern ist aufgrund seiner Aktivitäten einer Reihe von Finanzrisiken, insbesondere dem Fremdwährungsrisiko, Zinsrisiko und Kreditrisiko, ausgesetzt. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auf die Nichtvorhersehbarkeit von Finanzmärkten und versucht, mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern wendet keine Sicherungsbilanzierung (Hedge Accounting), wie in IAS 39 vorgesehen, an.

Der Konzern hat mehrere Prozesse initiiert, um sein Risikomanagement effektiv zu gestalten und Best-Practice-Standards zu verankern. Risikomanagement ist in den Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Im Konzern existiert ein internes Kontrollsystem (IKS), welches die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung dokumentiert. Die Verantwortung für die Implementierung, Ausgestaltung und Überwachung des IKS im Hinblick auf die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften liegt beim jeweils zuständigen lokalen Management. Zur Unterstützung der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften wurde in der Kapsch TrafficCom AG ein IKS-Verantwortlicher eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS in der gesamten Kapsch TrafficCom Group zu standardisieren und weiterzuentwickeln, die Einhaltung und Wirksamkeit von Kontrollen und die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu überwachen sowie periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu berichten. Die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems wird durch die Interne Revision geprüft. Die definierten Prozesse sind an das COSO ERM (Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) und an die ONR 49000/ISO 31000 "Risikomanagement-Systeme", das Regelwerk des Austrian Standards Institute, angelehnt.

5.1 Fremdwährungsrisiko

Das Fremdwährungsrisiko resultiert aus zukünftigen Geschäftstransaktionen, Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Nettoinvestitionen ausländischer Unternehmensstandorte, wenn Geschäftstransaktionen in einer Währung durchgeführt werden oder im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen könnten, die nicht mit der funktionalen Währung des jeweiligen Tochterunternehmens übereinstimmt (im Weiteren als "Fremdwährung" bezeichnet).

Der Konzern agiert international und ist einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das aus Wechselkursänderungen von verschiedenen Fremdwährungen resultiert, vor allem hinsichtlich der tschechischen Krone, des polnischen Zloty, des australischen Dollars und südafrikanischen Rand sowie des US Dollars. Aufgrund der Vertragsgestaltung in Euro entsteht dem Konzern kein Fremdwährungsrisiko aus dem weißrussischen Rubel. Kundenaufträge werden überwiegend in den jeweiligen Landeswährungen der Konzerngesellschaften fakturiert. Nur im Fall, dass der Konzern erwartet, einem bedeutenden Fremdwährungsrisiko ausgesetzt zu sein, werden größere Aufträge in Fremdwährung bei Bedarf durch Devisentermingeschäfte abgesichert.

Hätte sich der Kurs der unten angeführten Währungen (bezogen auf kurzfristige und langfristige Forderungen und Verbindlichkeiten) zum Stichtag 31. März 2016 (31. März 2015) um den unten angeführten Prozentsatz ("Volatilität") erhöht oder verringert, wäre das Ergebnis vor Steuern, sofern alle anderen variablen Kosten konstant geblieben wären, um die folgenden Beträge höher (+) bzw. niedriger (-) ausgefallen.

Währung Auswirkung auf Eigenkapital in TEUR
2015/16 2014/15
Währung Volatilität +10 % Volatilität -10 % Volatilität +10 % Volatilität -10 %
AUD -138 169 -107 131
CAD -416 509 -1.702 2.080
CZK -319 390 -207 253
EUR 3.573 -4.367 3.768 -4.606
PLN -141 172 -331 404
SEK -511 625 -415 507
USD -4.760 5.817 -3.870 4.730
ZAR -951 1.162 -836 1.021

Der Konzern ist aus einem wesentlichen AFS-Instrument (Q-Free ASA, Norwegen) einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, da die Aktie an der Börse Oslo in norwegischen Kronen gehandelt wird.

Währung Auswirkung auf Eigenkapital in TEUR
2015/16 2014/15
Währung Volatilität +10 % Volatilität -10 % Volatilität +10 % Volatilität -10 %
NOK -1.348 1.647 -1.754 2.143

5.2 Zinsrisiko

Unter Zinsrisiko versteht man das Risiko, das aus den Wertschwankungen von Finanzinstrumenten, anderen Bilanzposten (z. B. Forderungen und Verbindlichkeiten) und/oder Zahlungsströmen aufgrund von Schwankungen bei den Marktzinssätzen entsteht. Für festverzinsliche Bilanzposten umfasst das Risiko das Barwertrisiko. Im Fall, dass der Marktzinssatz für Finanzinstrumente schwankt, kann entweder ein Gewinn oder ein Verlust resultieren, wenn das Finanzinstrument vor Fälligkeit veräußert wird.

Für variabel verzinste Bilanzposten bezieht sich das Risiko auf den Zahlungsstrom. Bei variabel verzinsten Finanz instrumenten können Anpassungen in den Zinssätzen aus Änderungen bei den Marktzinssätzen resultieren. Solche Veränderungen würden Änderungen bei Zinszahlungen zur Folge haben. Variabel verzinste (sowohl

kurzfristige als auch langfristige) Finanzverbindlichkeiten machen rund 30 % der verzinsten Verbindlichkeiten aus. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. März 2016 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte dies – wie im Vorjahr – keine wesentliche Auswirkung auf das Konzernergebnis gehabt.

Zur Absicherung des Zinsrisikos aus Finanzverbindlichkeiten (siehe Erläuterung 21), setzt der Konzern in einem unwesentlichen Ausmaß derivative Finanzinstrumente ein.

5.3 Kreditrisiko

Als Teil des Risikomanagements des Konzerns unterhält der Konzern Geschäftsbeziehungen nur mit als kreditwürdig eingestuften Dritten und hat Richtlinien eingeführt, um sicherzustellen, dass der Konzern nur Kunden mit entsprechender Bonität beliefert. Zusätzlich überwacht der Konzern laufend seine Forderungssalden, um sein Risiko hinsichtlich uneinbringlicher Forderungen zu beschränken. Bei großen Mauterrichtungsprojekten besteht ein Kreditrisiko im Wesentlichen in der Phase der Errichtung des Mautsystems. Es besteht mit Aus nahme der Mautprojekte in Amerika, Tschechien, Südafrika, Polen und Weißrussland (siehe Erläuterung 18) keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann basierend auf den Erfahrungen des Konzerns als niedrig eingestuft werden.

Das maximale Kreditrisiko entspricht den Buchwerten:

Alle Beträge in TEUR 2015/16 2014/15
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen 18.651 23.099
Sonstige langfristige Vermögenswerte 18.877 28.138
Kurzfristige Wertpapiere 97 5.291
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 199.912 205.387
Liquide Mittel 140.782 96.765
378.320 358.680

5.4 Liquiditätsrisiko

Die laufende Überwachung, Kontrolle und Bewertung der Finanz- und Liquiditätsposition zur Reduktion der finanziellen Risiken ist dem Konzern ein großes Anliegen. Diese wichtige Aufgabe erfolgt auf Ebene der operativen Gesellschaften und wird im Gesamtkonzern überwacht und optimiert.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken vor allem durch das Halten von angemessenen finanziellen Rücklagen, durch Anleiheemissionen, durch Anzahlungen von Kunden und durch laufende Abstimmung der Fälligkeiten von Forderungen, Verbindlichkeiten sowie der finanziellen Vermögenswerte. Dazu werden regelmäßig im Kurzfristbereich (jeweils für die nächsten 12 Wochen), quartalsweise im Mittelfristbereich (aktuelles Wirtschaftsjahr) und auch im Langfristbereich (entsprechend der langfristigen Zahlungsverpflichtungen – insbesondere aus Krediten) entsprechende Cashflow-Prognosen erstellt und daraus entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellungstellung ausreichender Liquidität abgeleitet.

Darüber hinaus überwacht das Konzernmanagement die rollierende Vorausplanung der Liquiditätsreserve des Konzerns, um sicherzustellen, dass ausreichende Liquidität verfügbar ist, um den Betriebsbedarf zu decken und dass auch jederzeit genug Spielraum bei den ungenutzten Kreditlinien vorhanden ist. Die Kapsch TrafficCom Group verfügt über hohe Cashbestände, die auch als Liquiditätsreserve dienen. Daher ist die Gruppe liquiditätsmäßig aktuell gut positioniert.

Die Kapsch TrafficCom Group ist bestrebt, das Zahlungsausfallsrisiko von Kunden bestmöglich durch verpflichtende Bonitätsprüfung vor Auftragsunterzeichnung bzw. bei Großprojekten zusätzlich durch die Besicherung von Zahlungen zu reduzieren. Es kann jedoch dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass es

einzelne Zahlungsausfälle gibt, die im Eintrittsfall einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung der Kapsch TrafficCom Group hätten.

Die Kapsch TrafficCom Group vermeidet es, von einzelnen Banken abhängig zu sein, sondern achtet stets darauf die bestehende Finanzierungsstruktur immer auf mehrere Partnerbanken aufzuteilen. Größere Rückzahlungsverpflichtungen von in der Regel langfristigen Kontrakten (zum Beispiel bei Unternehmensanleihen oder endfällige Tilgungen langfristiger Kredite) werden laufend überwacht und es werden schon frühzeitig entsprechende Maßnahmen (entweder Überprüfung der Einnahmen aus dem operativen Cashflow oder zeitgerechte Refinanzierungen) zur Sicherstellung der vereinbarten Zahlungsverpflichtungen eingeleitet.

Die Kapsch TrafficCom Group verfolgt eine risikoaverse Veranlagungsstrategie. Liquide Mittel werden so gehalten, dass sie in der Regel kurzfristig verfügbar und bei Bedarf daher auch entsprechend rasch einsetzbar sind. In Bezug auf Wertpapiere zur Deckung und Absicherung von Pensionsverpflichtungen wird in der Regel ebenso auf konservativere und laufend aktiv gemanagte Wertpapierfonds mit einem entsprechenden Anteil an Anleihen zurückgegriffen. Nichtsdestotrotz kann es bei Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten für die getätigten Finanzanlagen zu einer ungünstigen Entwicklung oder sogar zu deren Unhandelbarkeit bei verschiedenen Wertpapieren kommen. Daraus können sich Abwertungen und Wertberichtigungen ergeben, welche sich negativ auf das Finanzergebnis und das Eigenkapital der Kapsch TrafficCom Group auswirken. Durch eine solche Krise erhöht sich auch das Ausfallsrisiko einzelner Emittenten der Wertpapiere bzw. derer Kunden. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass sich der Konzern aus strategischen Überlegungen durch entsprechende Anteilserwerbe direkt an einzelnen Unternehmen beteiligt. Hier kann es bei entsprechend schlechter Performance dieser Unternehmen ebenso zu einem Wertminderungsbedarf kommen, was wieder zu den bereits erwähnten negativen Auswirkungen im Finanzergebnis und Eigenkapital führen kann.

5.5 Aktienkursrisiko

Der Konzern ist einem Kursänderungsrisiko aus einer wesentlichen Eigenkapitalbeteiligung ausgesetzt, da eine gehaltene norwegische Beteiligung (Q-Free ASA) in der Konzernbilanz als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert wird.

Die folgende Tabelle fasst die Auswirkung der Steigerung bzw. Verminderung des Aktienkurses der Q-Free ASA, Norwegen, auf das Eigenkapital zusammen. Die Analyse basiert auf der Annahme, dass der Kurs um 10 % steigt bzw. sinkt und alle anderen Variablen konstant bleiben.

ISIN Volatilität Auswirkung auf das Eigenkapital in TEUR
2015/16 2014/15
NO0003103103 +10 % 1.482 1.929
NO0003103103 -10 % -1.482 -1.929

5.6 Rohstoffrisiko

Der Konzern ist keinem wesentlichen Preisschwankungsrisiko von Rohstoffen ausgesetzt.

6 Kapitalmanagement.

Das Kapitalmanagement folgt einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensführung auf Grundlage der Erfolgsrechnung in den einzelnen Geschäftssegmenten. Bilanzkennzahlen und andere ökonomische Kriterien sowie die langfristige Entwicklung der Gruppe werden ebenso überwacht und in die Steuerung miteinbezogen. Eine wichtige Kennzahl für die Kapitalstruktur ist der Verschuldungsgrad, berechnet aus dem Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die Nettoverschuldung (das Nettoguthaben) setzt sich aus langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel, Bankguthaben und kurzfristiger Wertpapiere

zusammen. Die Kapitalmanagementstrategie der Kapsch TrafficCom Group achtet unter anderem auch darauf, dass die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Des Weiteren soll der Konzernverschuldungsgrad im Wirtschaftsjahresdurchschnitt in einer Bandbreite von ca. 25 % bis 35 % aufrechterhalten werden, um dem Konzern weiterhin den Zugang zu Fremdmitteln zu vertretbaren Kosten zu sichern. Auch prüft der Konzern laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants in Zusammenhang mit Kreditverträgen. Nichtsdestotrotz kann das sehr volatile Projektgeschäft dafür verantwortlich sein, dass unter Umständen nicht zu jedem Zeitpunkt die Strategie zum Verschuldungsgrad bzw. die erforderlichen Covenants eingehalten werden können. Der Finanzmittelbestand zum 31. März 2016 stieg auf ein Rekordniveau, was wiederum dazu führte, dass im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ein Nettoguthaben ausgewiesen werden konnte.

Im Berichtsjahr wurden alle extern auferlegten Kapitalanforderungen, welche aus der Projektfinanzierung für das landesweite LKW-Mautsystem in Weißrussland resultieren, vereinbarungsgemäß erfüllt.

Ziel dieser Maßnahmen ist die Sicherstellung einer langfristigen Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern sowie allen anderen Interessenten des Unternehmens zu signalisieren, dass deren Anforderungen gut und nachhaltig erfüllt werden können bzw. die ihnen zustehenden Leistungen bereitgestellt werden. Auch die Finanzierung des beabsichtigten Wachstumskurses und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur sind wesentliche Ziele des Kapitalmanagement des Konzerns.

Alle Beträge in TEUR 2015/16 2014/15
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 85.734 88.985
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 21.349 48.969
Summe Finanzverbindlichkeiten 107.083 137.954
Liquide Mittel und Bankguthaben 140.782 96.765
Kurzfristige Wertpapiere 97 5.291
Nettoguthaben/Nettoverschuldung 33.796 -35.898
Eigenkapital 230.658 219.361
Verschuldungsgrad n.e. 16 %

7 Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes.

Die historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten stützen sich auf den zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ist als jener Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde (IFRS 13.9). Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld berücksichtigt der Konzern die Merkmale des betreffenden Vermögenswertes bzw. der betreffenden Schuld, die ein Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zum Bemessungsstichtag berücksichtigen würde (IFRS 13.11).

Der Konzern verwendet für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Je nach Verfügbarkeit beobachtbarer Faktoren und der Bedeutung dieser Faktoren für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert einer der folgenden 3 Hierarchiestufen zugeordnet:

  • ¾ Level 1: Inputfaktoren dieser Stufe sind in aktiven, für den Konzern am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.
  • ¾ Level 2: Inputfaktoren sind andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.
  • ¾ Level 3: Inputfaktoren auf dieser Stufe sind jene, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind (IFRS 13.72ff).

8 Fremdkapitalkosten.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zurechenbar sind, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes solange aktiviert, bis alle Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind, um den Vermögenswert für seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu verwenden. Ein qualifizierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert (Vorräte, Fabrikationsanlagen, Mauterrichtungsprojekte, Energieversorgungseinrichtungen, immaterielle Vermögenswerte, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien), für den ein beträchtlicher Zeitraum (im Konzern mindestens 12 Monate) erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu bringen.

Bei der Bestimmung des Betrages der aktivierbaren Fremdkapitalkosten einer Periode werden alle Anlageerträge, die aus Finanzinvestitionen erzielt worden sind und vorübergehend bis zur Verwendung für den qualifizierten Vermögenswert angelegt wurden, von den angefallenen Fremdkapitalkosten abgezogen.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 wurden die Kriterien eines qualifizierten Vermögenswertes im Konzern für keinen angesetzten Vermögenswert erfüllt und folglich keine Aktivierung von Fremdkapitalkosten vorgenommen.

Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.

9 Sachanlagen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt unter Einhaltung der Konzernrichtlinien linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagen:

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 26 Jahre bei Gebäuden und Bauten auf fremdem Grund, 4 bis 20 Jahre für technische Anlagen und Maschinen sowie 3 bis 10 Jahre für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nutzungsdauern und die Restbuchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und bei Bedarf angepasst. Ist der Buchwert einer Sachanlage zum Bilanzstichtag höher als deren geschätzter erzielbarer Betrag, wird eine Wertminderung auf den niedrigeren geschätzten erzielbaren Betrag vorgenommen.

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn wahrscheinlich ist, das dem Konzern daraus zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten zuverlässig ermittelt werden können. Der Buchwert der Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentliche Ersatzinvestition darstellen (day-to-day servicing), werden in dem Wirtschaftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Der Unterschiedsbetrag zwischen Erlös aus dem Verkauf von Anlagen und Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.

10 Immaterielle Vermögenswerte.

10.1 Firmenwerte

Ein Firmenwert entsteht beim Erwerb von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen und stellt den Überschuss der übertragenen Gegenleistung des Unternehmenserwerbes über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns an den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten, den übernommenen Schulden, den Eventualschulden, allen nicht beherrschenden Anteilen des erworbenen Unternehmens und des beizulegenden Zeitwertes des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen, wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenserwerb handelt, zum Erwerbszeitpunkt dar. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Der Firmenwert aus Tochterunternehmen wird zumindest einmal jährlich auf Wertminderung geprüft bzw. immer dann, wenn es Hinweise auf eine Wertminderung gibt. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit in der Regel im vierten Quartal vor. Darüber hinaus erfolgt eine unterjährige Überprüfung, wenn es Anzeichen (triggering events) gibt, dass die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben sein könnte.

Der Firmenwert wird zum Zweck der Überprüfung des Wertminderungsbedarfes den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt an jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die voraussichtlich vom Firmenzusammenschluss profitieren werden und bei welchen der Firmenwert entstanden ist. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert so zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwertes wird mit dem erzielbaren Betrag, d. h. mit dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert, verglichen. Ist der Buchwert einer ZGE höher als der erzielbare Betrag, besteht ein Wertminderungsbedarf. Es wird zunächst der Firmenwert um die Höhe der Wertminderung abgeschrieben. Ist die Wertminderung höher als der Buchwert des Firmenwertes werden die Buchwerte der übrigen Vermögenswerte dieser ZGE anteilig reduziert.

Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht dem mittels Discounted- Cashflow-Verfahrens ermittelten Barwert der zukünftigen Zahlungsströme, die dem Unternehmen aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswertes werden die erwarteten zukünftigen Cashflows inkl. Steuern unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Dabei wird die jeweils aktuelle, vom Management genehmigte Planung über einen Zeitraum von vier Jahren (Detailplanungszeitraum) zu Grunde gelegt, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum basieren auf historischen Wachstumsraten sowie auf externen Studien zur zukünftigen mittelfristigen Marktentwicklung.

Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Die Basis des Modells ist die Mittelfristplanung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Bewertung erfolgt anhand von Discounted-Cashflow-Berechnungen und wird, sofern verfügbar, mittels geeigneter Multiplikatoren plausibilisiert.

Der Wertminderungsaufwand des Firmenwertes erfolgt in der Gesamtergebnisrechnung. Zuschreibungen auf den Firmenwert werden nicht vorgenommen.

10.2 Konzessionen und Rechte

Anschaffungskosten für Computersoftware, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte werden aktiviert und linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt 4 bis 30 Jahre. Erworbene Kundenverträge (Mautverträge, Wartungsverträge) werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und über die geschätzte Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 2 und 10 Jahre, abgeschrieben.

10.3 Forschungs- und Entwicklungskosten

Ausgaben für Forschung werden als Aufwand erfasst. Kosten, die für Entwicklungsprojekte aufgelaufen sind (in Bezug auf Gestaltung und Tests von neuen oder verbesserten Produkten), werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn die folgenden Kriterien erfüllt werden:

  • a) es ist technisch möglich, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf verfügbar ist;
  • b) der Vorstand plant, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
  • c) es besteht die Möglichkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
  • d) es kann gezeigt werden, wie der immaterielle Vermögenswert einen wahrscheinlichen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;
  • e) angemessene technische, finanzielle und andere Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abzuschließen und den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen; und
  • f) die Aufwendungen, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuordenbar sind, können verlässlich gemessen werden.

Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Ab jenem Zeitpunkt an dem die oben genannten Bedingungen erstmals erfüllt werden können, werden die Kosten für die Herstellung des immateriellen Vermögenswertes aktiviert. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, dürfen nicht nachaktiviert werden. Aktivierte Entwicklungskosten werden linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen drei und fünf Jahre, abgeschrieben.

Die aktivierten Entwicklungskosten werden jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen, sofern sie noch nicht nutzungsbereit sind.

11 Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte.

Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise Firmenwert oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderungen geprüft. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Anhaltspunkte vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert werden sollte.

Eine Abwertung für Wertminderungen wird um den Betrag durchgeführt, um den der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes übersteigt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert des Vermögenswertes. Zum Zwecke der Bewertung von Wertminderungen werden die Vermögenswerte bis zu der niedrigsten Ebene gruppiert, für die separate Geldflüsse identifizierbar sind. Bei Vermögenswerten (mit Ausnahme des Firmenwertes), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, wird zu jedem nachfolgenden Bilanzstichtag überprüft, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

Der Unterschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag von Vermögenswerten und ihrem Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Gewinne werden nicht als Erlöse ausgewiesen.

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

12 Finanzinstrumente.

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte (wie Wertpapiere, Beteiligungen, Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und liquide Mittel) sowie finanzielle Schulden (wie Anleihen und Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und derivative Finanzinstrumente).

Finanzinstrumente werden in folgende Kategorien unterteilt:

  • ¾ Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Schulden
  • ¾Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
  • ¾Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
  • ¾Kredite und Forderungen

Die Klassifizierung hängt von der Art und dem Verwendungszweck der finanziellen Vermögenswerte ab und wird beim erstmaligen Ansatz bestimmt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte sind finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde. Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Hedges designiert sind. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Realisierung des Vermögenswertes innerhalb von zwölf Monaten erwartet wird. Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig klassifiziert.

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis zur Endfälligkeit halten wird und kann.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder in diese Kategorie designiert wurden oder keiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnet wurden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern, und der Vermögenswert in diesem Zeitraum nicht fällig wird.

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit ihre Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. Ansonsten werden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

12.1 Wertpapiere und Beteiligungen

Die unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzanlagen sowie die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Vermögenswerte.

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen (AFS)

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Beim Verkauf von Finanzanlagen wird der Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Buchwerten erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zusätzlich wird der Betrag, der im Eigenkapital ausgewiesen ist, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Alle Käufe oder Verkäufe werden zum Erfüllungstag erfasst, die Kosten der Anschaffung inkludieren Transaktionskosten.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung jeder einzelnen bedeutenden Finanzanlage bzw. Gruppe von Finanzanlagen gibt.

Falls solche Anzeichen bestehen, berücksichtigt der Konzern diese Wertminderung, und die bisher im Eigenkapital ausgewiesenen Beträge der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden aus dem Eigenkapital herausgenommen und erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Der aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliederte kumulierte Verlust ist die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuell beizulegenden Zeitwert, abzüglich etwaiger, bereits früher ergebniswirksam erfasster Wertberichtigungen dieses finanziellen Vermögenswertes.

Wenn in folgenden Perioden der beizulegende Zeitwert des wertberichtigten Finanzinstrumentes steigt und dieser Anstieg in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis steht, das eintritt, nachdem die Wertberichtigung erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst worden war, macht der Konzern den Wertberichtigungsverlust rückgängig. Für die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wird die Rückgängigmachung im Fall von Schuldinstrumenten erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und im Fall von Eigenkapitalinstrumenten direkt im Eigenkapital.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden für Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.

12.2 Sonstige Beteiligungen

Sonstige jederzeit veräußerbare Beteiligungen, die keinen notierten Börsenpreis in einem aktiven Markt haben und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich gemessen werden kann, werden anfänglich zu Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten angesetzt und zum Stichtag um etwaige Wertberichtigungen vermindert ausgewiesen.

Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob objektive Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf einer Finanzanlage oder einer Gruppe von Finanzanlagen vorliegen. Gibt es objektive Hinweise auf eine Wertminderung, so ergibt sich der Betrag der Wertberichtigung aus der Differenz zwischen dem Buchwert des finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswertes abgezinst werden. Solche Wertminderungen dürfen nicht rückgängig gemacht werden.

12.3 Derivative Finanzinstrumente

Für Zwecke der Rechnungslegung und Bilanzierung werden derivative Finanzinstrumente als freistehende Derivate (d. h. als selbstständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte) behandelt und gelten daher als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente. Sie werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei der Auflösung des Geschäftes am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Veränderungen im beizulegenden Wert dieser derivativen Finanzinstrumente werden unverzüglich in der Gesamtergebnisrechnung, je nach Zweck des Derivates, im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand oder im Finanzergebnis erfasst.

Der Konzern wendet Hedge Accounting (Bilanzierung von Sicherungsgeschäften gemäß IAS 39) nicht an.

12.4 Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Kredite und Forderungen (z. B. Forderung aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, Bankguthaben und Barmittel) werden zunächst mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und in Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen angesetzt.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung gibt. Objektive Hinweise auf einen eingetretenen Wertminderungsaufwand könnten folgende sein: Hinweise auf finanzielle Schwierigkeiten eines Kunden oder einer Gruppe von Kunden, der Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen, eine erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit oder beobachtbare Daten, die auf eine messbare Verringerung der geschätzten künftigen Cashflows aus einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten hindeuten, wie beispielsweise ungünstige Veränderungen beim Zahlungsstand von Kreditnehmern oder der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die mit Ausfällen bei den Vermögenswerten der Gruppe korrelieren. Die Höhe des Wertminderungsverlustes ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme künftiger, noch nicht erlittener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes.

Der Verlustbetrag ist ergebniswirksam zu erfassen.

Wenn sich der Betrag der Wertminderung in einer Folgeperiode reduziert und diese Reduzierung aus Umständen resultiert, die nach der erstmaligen Erfassung der Wertminderung eingetreten ist, wird die Wertaufholung ergebniswirksam erfasst.

13 Leasing.

13.1 Finanzierungsleasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers

Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer den wesentlichen Anteil der Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, trägt, werden als Finanzierungsleasing behandelt.

Die betreffenden Vermögenswerte werden unter dem Anlagevermögen mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem beizulegenden Zeitwert des geleasten Vermögenswertes, falls niedriger, aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Differenz zwischen den Mindestleasingzahlungen und dem passivierten Barwert wird als Zinsaufwand erfasst. Der Zinsanteil wird unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode über die vereinbarte Vertragslaufzeit verteilt.

13.2 Operatives Leasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers

Leasingvereinbarungen, bei denen der Leasinggeber den wesentlichen Anteil der Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, innehat, werden als operatives Leasing behandelt. Die Zahlungen im Zuge des operativen Leasings (abzüglich etwaiger vom Leasinggeber erhaltener Anreize) werden linear über die Laufzeit als Mietaufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

14 Zuschüsse aus öffentlicher Hand.

Investitionszuschüsse für erworbene langfristige Vermögenswerte (technische Anlagen) werden passiviert und entsprechend der Nutzungsdauer des zugeordneten Vermögenswertes ergebniswirksam aufgelöst. Sie werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern hinreichend sicher ist, dass die Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses erfüllt sind und der Zuschuss tatsächlich gewährt werden wird.

Sonstige Zuschüsse, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste gewährt wurden, werden sofort ertragswirksam vereinnahmt.

15 Vorräte.

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder, falls niedriger, dem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Kosten werden mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt. Die Herstellkosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten (basierend auf normaler betrieblicher Kapazität), die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Sie beinhalten jedoch mangels Zuordenbarkeit zu einem qualifizierten Vermögenswert keine Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis im Zuge des gewöhnlichen Geschäftsverlaufes abzüglich variabler Veräußerungskosten dar.

16 Fertigungsaufträge.

Der Konzern wendet bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen IAS 11 an. Soweit das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass der Auftrag gewinnbringend sein wird, wird der Auftragserlös über den Zeitraum anhand des Arbeitsfortschrittes des Auftrages erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust unverzüglich als Aufwand erfasst. Der Arbeitsfortschritt wird aus dem Verhältnis von bereits angefallenen Kosten bis zum Bilanzstichtag und den geschätzten gesamten Kosten für das jeweilige Projekt ermittelt.

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich bestimmt werden, so werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode, in der sie entstehen, als Aufwand erfasst.

Der Bilanzansatz ergibt sich aus dem Vergleich der Summe aus den bis zum Bilanzstichtag angefallenen kumulativen Kosten plus dem gemäß der Teilgewinnrealisierungsmethode ermittelten Gewinn (anteilig) oder Verlust (in voller Höhe) auf dem jeweiligen Fertigungsauftrag mit den in Rechnung gestellten Beträgen. Der Saldo wird sodann je nach Fristigkeit entweder in den langfristigen Vermögenswerten, im Umlaufvermögen (Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge) oder unter kurzfristigen Verbindlichkeiten (Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen) ausgewiesen. Erhaltene Beträge vor Erbringung der Fertigungsleistung werden in der Konzernbilanz als Schulden bei den erhaltenen Anzahlungen erfasst.

17 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind fällige Beträge von Kunden aus im gewöhnlichen Geschäftsverkehr verkauften Gütern oder erbrachten Leistungen. Forderungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristige Forderungen ausgewiesen, ansonsten erfolgt der Ausweis unter den langfristigen Forderungen.

18 Liquide Mittel.

In die Darstellung der Geldflussrechnung sind der Kassenbestand, kurzfristige, täglich fällige Bankeinlagen und sonstige Bankguthaben in den Finanzmittelbestand einbezogen. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

19 Rückstellungen.

Rückstellungen werden bei Vorliegen einer aktuellen rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit in der Bilanz gebildet, wenn ein Abfluss finanzieller Mittel für die Bedienung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Verpflichtung angestellt werden kann. Sofern eine solche zuverlässige Schätzung nicht möglich ist, unterbleibt die Rückstellungsbildung. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt zum Barwert des voraussichtlichen Erfüllungsbetrages. Der Erfüllungsbetrag stellt die bestmögliche Schätzung jener Ausgabe dar, mit der eine gegenwärtige Verpflichtung am Bilanzstichtag erfüllt oder auf einen Dritten übertragen werden könnte. Dabei werden zukünftige Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag absehbar und wahrscheinlich sind, berücksichtigt. Sofern wesentlich, werden die Rückstellungen mit einem Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, abgezinst. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.

Rückstellungen für Garantieverpflichtungen, Haftungen für Fertigungsmängel, Serien- und Systemfehler dienen im überwiegenden Umfang zur Abdeckung von Verpflichtungen aus kostenlosen Reparaturen und Ersatzlieferungen entsprechend den allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen bzw. aufgrund von Einzelvereinbarungen und werden auf Basis von Erfahrungssätzen, welche aus den zuletzt für diese Zwecke angefallenen Lohn-, Material- und Gemeinkosten, Ersatzlieferungen bzw. Preisnachlässen abgeleitet wurden, auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen bewertet. Eine Rückstellung wird gemäß einer besten Schätzung der Kosten für die Mängelbehebung im Zuge der Gewährleistung der vor dem Bilanzstichtag verkauften Produkte angesetzt.

Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst, sobald der erwartete Nutzen, den der Konzern aus einem Vertrag zieht, geringer als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ist. Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren Betrages aus der Erfüllung des Vertrages und allfälligen Kompensationszahlungen bei Nichterfüllung dotiert. Die Erfassung von Wertminderungen auf mit dem "belasteten" Vertrag verbundenen Vermögenswerte geht jedoch der Erfassung der Rückstellung für den belastenden Vertrag vor.

20 Leistungen an Arbeitnehmer.

Der Konzern gewährt verschiedene Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und andere langfristige Leistungen entweder aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen oder gemäß den Bestimmungen des entsprechenden lokalen Arbeitsrechtes.

Ein beitragsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, bei dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft (Fonds) entrichtet. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält um die Pensionsansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Wirtschaftsjahren zu begleichen. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Plan, der kein beitragsorientierter Plan ist.

Typischerweise schreiben leistungsorientierte Pläne einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Rentenantritt erhalten werden und der in der Regel von einem oder mehreren Faktoren (wie Alter, Dienstzeit und Gehalt) abhängig ist.

Für leistungsbezogene Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung gelangt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Nach dieser Methode werden die Kosten der Leistungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses in der Form in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt, dass die planmäßigen Kosten über die Dienstzeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Basis eines Gutachtens eines qualifizierten Versicherungsmathematikers, der jährlich eine vollständige Bewertung der Pläne durchführt, verteilt werden. Die Verpflichtungen zur Zahlung einer Pension werden unter Zuhilfenahme von Zinssätzen von hochwertigen Industrieanleihen, deren Laufzeit in etwa der Laufzeit der entsprechenden Verbindlichkeit entspricht, als Barwert der künftigen Zahlungen berechnet. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation, DBO) am Bilanzstichtag, abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens.

Die Kosten in Zusammenhang mit leistungsbezogenen Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung beinhalten folgende Bestandteile:

  • ¾ Dienstzeitaufwand (Current and past Service Costs) beinhaltet laufenden sowie nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand sowie etwaige Gewinne oder Verluste aus Planänderungen oder Plankürzungen. Der Dienstzeitaufwand wird erfolgswirksam in den Personalkosten erfasst.
  • ¾ Nettozinsaufwand oder -ertrag (Interest Costs) auf die Nettoschuld oder den Nettovermögenswert. Diese Komponente wird erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst.
  • ¾ Neubewertung (Remeasurements) der Nettoschuld oder des Nettovermögenswertes. Die Erfassung erfolgt in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis.

Zahlungen des Konzerns an eine Pensionskasse im Zusammenhang mit beitragsorientierten Versorgungsverpflichtungen sind im Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht erfasst.

Für die Berechnung der Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder kommt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Jubiläumsgelder sind pauschale Zahlungen, die im Kollektivvertrag festgelegt und von Gehaltshöhe und Dienstjahren abhängig sind. Anspruch besteht erst nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren. Die Berechnung der Verbindlichkeiten aus den Verpflichtungen für Jubiläumsgelder erfolgt in ähnlicher Weise wie die Berechnung der Verbindlichkeiten für Abfertigungsverpflichtungen. Der laufende Dienstzeitaufwand wird in den Personalkosten, der Nettozinsaufwand erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst.

21 Laufende und latente Steuern.

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Regel im Periodenergebnis erfasst. Lediglich Steuern, soweit sie auf im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen entfallen, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das lokale Management verantwortet gemeinsam mit der lokalen, steuerlichen Vertretung die Steuererklärungen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen für Beträge, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.

Latente Steueransprüche/-schulden werden unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode in voller Höhe für alle temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den im Konzernabschluss ausgewiesenen Buchwerten bilanziert. Falls jedoch die latenten Steueransprüche/-schulden aus der erstmaligen Bilanzierung eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit in einer anderen als einen Unternehmenszusammenschluss betreffenden Transaktion resultieren, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanz- noch den steuerlichen Gewinn bzw. Verlust beeinflusst, so werden diese nicht berücksichtigt. Ebenso werden keine latenten Steuern erfasst, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes resultieren.

Die latenten Steueransprüche/-schulden werden unter Verwendung von Steuersätzen (und -gesetzen) bestimmt, die in Kraft sind bzw. zum Bilanzstichtag so gut wie in Kraft sind und von denen erwartet wird, dass sie gelten werden, wenn die entsprechenden aktiven latenten Steueransprüche realisiert bzw. die latenten Steuer schulden getilgt werden.

Latente Steueransprüche werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, bei dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Temporäre Differenzen entstehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Abschreibungsperioden von Anlagevermögen, Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen, anderen Verpflichtungen nach Beendigung von Dienstverhältnissen, Differenzen hinsichtlich der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten und steuerlichen Verlustvorträgen.

Latente Steuerschulden werden für temporäre Differenzen angesetzt, die bei Investitionen in Tochtergesellschaften entstehen, außer in jenen Fällen, wo der Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz vom Konzern bestimmt wird und es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

22 Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode ausgewiesen. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen, ist die Restlaufzeit länger, erfolgt der Ausweis unter den langfristigen Verbindlichkeiten. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Fremdwährungskurs bewertet. Kredite werden zunächst mit dem Zeitwert abzüglich angefallener Transaktionskosten angesetzt, in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten. Fremdkapitalkosten werden in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht als Aufwand erfasst.

23 Eventualschulden.

Eventualschulden entstehen aus zwei Gründen. Zum einen umfassen sie mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch unbestimmte zukünftige Ereignisse bestätigt wird, die zumindest teilweise außerhalb des Einflussbereiches des Konzerns liegen. Zum anderen umfassen sie bestehende Verpflichtungen, die allgemeine oder spezielle Bilanzierungserfordernisse nicht erfüllen (d. h. die Höhe der Verpflichtungen kann nicht mit ausreichender Verlässlichkeit bewertet werden oder ein Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtungen wird nicht als wahrscheinlich eingeschätzt).

Der Konzern setzt Eventualschulden an, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ist unwahrscheinlich und es ist nach IFRS noch keine Verbindlichkeit in die Bilanz aufzunehmen.

24 Ertragsrealisierung.

Umsatzerlöse werden gemäß IAS 18 bei der Auslieferung der Produkte und der Übertragung der maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an diesen Produkten auf den Käufer, abzüglich Skonto und sonstiger Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Umsätze, zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder noch ausstehenden Gegenleistung in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde, unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad der speziellen bewerteten Transaktion auf Basis der tatsächlich erbrachten Leistung als Anteil der zu erbringenden Gesamtleistungen.

Die Umsätze aus dem Verkauf von Wartungsverträgen betreffen die in die jeweilige Berichtsperiode fallenden Leistungen aus den einzelnen Wartungsverträgen.

Umsätze, die sich auf Fertigungsaufträge beziehen (im Wesentlichen Mauterrichtungsprojekte), werden nach der Teilgewinnrealisierungsmethode bilanziert, unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen des IAS 11 erfüllt sind.

Andere Erträge werden vom Konzern auf folgender Basis erfasst und ausgewiesen:

  • ¾ Erträge aus weiterverrechneten Aufwendungen auf Basis des aufgelaufenen Betrages in Übereinstimmung mit den jeweiligen Vereinbarungen
  • ¾Zinsertrag je nach Anfallen des Ertrages unter Anwendung der Effektivzinsmethode
  • ¾ Dividenden werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist.

25 Wesentliche Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung.

Der Konzern unternimmt Schätzungen und trifft Annahmen bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden definitionsgemäß nur selten den entsprechenden tatsächlichen Ergebnissen gleichen. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.

Insbesondere Schätzungen und Annahmen betreffend Ertragsrealisierung beinhalten ein signifikantes Risiko, eine wesentliche Korrektur der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des folgenden Wirtschaftsjahres zu verursachen.

25.1 Teilgewinnrealisierung bei Auftragsfertigung

Der Konzern wendet bei der Bilanzierung seiner Fertigungsaufträge die Teilgewinnrealisierungsmethode an. Zum Bilanzstichtag 31. März 2016 ergeben sich Forderungen aus Auftragsfertigung in Höhe von TEUR 116.462 (Vorjahr: TEUR 110.983) sowie Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung in Höhe von TEUR 20.340 (Vorjahr: TEUR 17.786). Die Anwendung der Teilgewinnrealisierungsmethode erfordert, dass der Konzern den zu erwartenden Gewinnaufschlag für einen Fertigungsauftrag schätzt. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand der Kapsch TrafficCom AG getroffenen Annahmen weisen darauf hin, dass das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit um rund TEUR 11.090 (Vorjahr: TEUR 10.104) und das Gesamtergebnis der Periode um rund TEUR 8.188 (Vorjahr: TEUR 7.578) schwanken würde, wenn die tatsächlichen Margen der wesentlichen Projekte um 10 % von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten. Die Analyse der in der Vergangenheit getroffenen Annahmen sowie der tatsächlich eingetretenen Gewinnaufschläge hat ergeben, dass die vorgenommenen Schätzungen bisher weitgehend zuverlässig waren.

25.2 Geschätzte Wertminderungen des Firmenwertes

Der Konzern untersucht jährlich, in Einklang mit der unter Erläuterung 3 dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode, ob eine Wertminderung des Firmenwertes vorliegt. Der erzielbare Betrag von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird basierend auf der Berechnung des Nutzungswertes ermittelt. Diesen Berechnungen müssen Annahmen zugrunde gelegt werden.

Die Sensitivitäten für den erworbenen Firmenwert sind in Erläuterung 13 angeführt.

25.3 Sonstige Schätzungen und Annahmen

Weitere Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen wesentlich für den Konzernabschluss sind, umfassen Vorräte, latente Steueransprüche/-schulden, Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses, Gewährleistungs-, Projektrisiko- und Drohverlustrückstellungen. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand getroffenen Annahmen im Zusammenhang mit Vorräten, latenten Steueransprüchen/-schulden und Rückstellungen weisen darauf hin, dass keine wesentliche Auswirkung zu erwarten ist, wenn die tatsächlichen Endergebnisse um 10 % von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten.

Die Sensitivitäten für Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses sind in Erläuterung 23 angegeben.

26 Kritische Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Der Konzern verfügt als Industrieunternehmen über kein großes Investmentportfolio und hält derzeit nur ein wesentliches AFS Instrument (Q-Free ASA, Norwegen), siehe Erläuterung 15. Aus diesem Grund wurden keine festen Prozentsätze oder Zeitbänder als Filter für die Beurteilung eines "signifikanten" Rückganges oder eines "länger anhaltenden" Rückganges gemäß IAS 39.61 festgelegt. Der Konzern hat daher die Bilanzierungspolitik, als "zur Veräußerung verfügbar" klassifizierte Eigenkapitalinstrumente auf Einzelbasis zu beurteilen, wobei insbesondere auch qualitative Kriterien wie beispielsweise die Volatilität des gehaltenen Eigenkapitalinstruments, das Handelsvolumen oder nachteilige Entwicklungen des Emittenten berücksichtigt werden. Insbesondere bei Titeln mit geringer Liquidität und/oder hoher Volatilität werden höhere Kursminderungsprozentsätze (bis zu 30 %) zur Beurteilung des Vorliegens eines "signifikanten" Rückganges herangezogen.

27 Segmentberichterstattung.

Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt (management approach). Der Hauptentscheidungsträger ist für die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft verantwortlich. Als Hauptentscheidungsträger wurde der Vorstand ausgemacht.

Im Hinblick auf die im Wirtschaftsjahr 2015/16 vorgenommene Umstellung der Segmentberichterstattung wird auf die allgemeinen Informationen im Anhang sowie auf Erläuterung 13 verwiesen.

Erläuterungen zum Konzernabschluss.

Die Zahlen in den Erläuterungen werden, wenn nicht anders angegeben, in tausend Euro (TEUR) dargestellt.

1 Segmentinformation.

Geschäftssegmente

Der Konzern ist in zwei Geschäftssegmente unterteilt (siehe Abschnitt "Allgemeine Informationen"):

  • ¾ Electronic Toll Collection (ETC)
  • ¾ Intelligent Mobility Solutions (IMS)

Die Segmentinformationen werden, unter Berücksichtigung der im Abschnitt Allgemeine Informationen dargestellten neuen Segmentstruktur, nach denselben Grundsätzen und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden abgebildet wie im vorliegenden Konzernabschluss.

Die Segmentergebnisse für das Wirtschaftsjahr zum 31. März 2016 stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

ETC IMS Konzern
Umsatzerlöse 442,1 84,0 526,1
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 63,7 -1,3 62,3

Die Segmentergebnisse für das Wirtschaftsjahr zum 31. März 2015 stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

Konzern
ETC IMS (angepasst)
Umsatzerlöse 389,3 67,1 456,4
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 33,5 -0,8 32,7

Die Anpassung des zum 31. März 2015 endenden Wirtschaftsjahres erfolgte aufgrund der neuen Segmentstruktur.

Die Vermögenswerte und Schulden nach Segmenten zum 31. März 2016 sowie Investitionen, Abschreibungen und Wertminderungen und sonstige nicht zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

ETC IMS Konzern
Segmentvermögen 299,0 41,3 340,3
Anteile an assoziierten Unternehmen 0,0 1,9 1,9
Segmentschulden 153,0 19,7 172,7
Investitionen 8,4 1,6 10,0
Abschreibungen und Wertminderung 12,1 2,5 14,5
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 0,3 0,3 0,6

Das Segmentvermögen beinhaltet Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte.

Die Segmentschulden beinhalten Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses, langfristige Rückstellungen, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, kurzfristige Steuerverbindlichkeiten sowie kurzfristige Rückstellungen.

Die Vermögenswerte und Schulden nach Segmenten zum 31. März 2015 sowie Investitionen, Abschreibungen und Wertminderungen und sonstige nicht zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

Konzern
ETC IMS (angepasst)
Segmentvermögen 328,2 46,6 374,8
Anteile an assoziierten Unternehmen 1,9 0,1 2,0
Segmentschulden 128,4 27,5 155,9
Investitionen 7,0 1,4 8,4
Abschreibungen und Wertminderung 27,1 1,7 28,8
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 13,5 0,1 13,5

Die Anpassung des zum 31. März 2015 endenden Wirtschaftsjahres erfolgte aufgrund der neuen Segmentstruktur.

Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Kunden, die mehr als 10 % der Konzernumsätze beigetragen haben, stellt sich wie folgt dar. Darüber hinaus sind die jeweiligen Segmente ersichtlich (in Millionen EUR):

2015/16 2014/15 (angepasst)
Umsatz ETC IMS Umsatz ETC IMS
Kunde 1 84,6 x x 79,2 x x
Kunde 2 68,3 x 66,4 x
Kunde 3 58,3 x 40,2 x
Kunde 4 50,7 x 52,5 x

Die Anpassung des zum 31. März 2015 endenden Wirtschaftsjahres erfolgte aufgrund der neuen Segmentstruktur.

Regionale Informationen

Umsatzerlöse werden gemäß dem Standort der Kunden und bilanzorientierte Zahlen gemäß dem eigenen Standort der Gesellschaft segmentiert.

Die Zahlen für das zum 31. März 2016 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

Österreich (exkl. Österreich) Americas APAC Konzern
Umsatzerlöse 39,8 332,2 118,2 35,9 526,1
Langfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte 15,1 32,7 30,1 7,9 85,8

Die Zahlen für das zum 31. März 2015 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):

Konzern
Österreich (exkl. Österreich) Americas APAC (angepasst)
Umsatzerlöse 38,2 297,9 92,6 27,7 456,4
Langfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte 17,0 37,0 31,8 7,8 93,6

Die Anpassung des zum 31. März 2015 endenden Wirtschaftsjahres erfolgte aufgrund der neuen Segmentstruktur.

Umsätze nach Kategorie

Die Umsatzerlöse des Konzerns gliedern sich in folgende Kategorien:

2015/16 2014/15
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Gütern 132.474 122.072
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen 344.391 367.157
Fakturierte Umsätze aus Wartungsverträgen 32.755 33.183
Abgegrenzte Umsätze, Lizenzumsätze und Skonti zu fakturierten Umsätzen 16.472 -66.035
526.092 456.377

2 Sonstige betriebliche Erträge.

2015/16 2014/15
Operative Fremdwährungsgewinne 6.776 10.458
Erträge aus Forschungs- und Forschungsförderungsprämien 1.394 2.427
Erträge aus Verkauf von Anlagen 35 293
Erträge aus Weiterverrechnung von Kosten 105 106
Übrige betriebliche Erträge 8.718 7.937
17.028 21.221

Die übrigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen die Kostenübernahme der Transaktionsabrechnung für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in Tschechien.

3 Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen.

2015/16 2014/15
Bestandsveränderung unfertige Erzeugnisse und
noch nicht abrechenbare Leistungen -8.129 -759
Bestandsveränderung fertige Erzeugnisse -4.162 -4.517
-12.291 -5.276

4 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen.

2015/16 2014/15
Materialaufwand 84.696 74.766
Aufwendungen für bezogene Leistungen 117.165 93.268
201.861 168.034

5 Personalaufwand.

2015/16 2014/15
Löhne, Gehälter und andere Vergütungen 127.258 121.129
Sozialabgaben und lohnabhängige Steuern 19.948 20.775
Aufwendungen für Abfertigungen (siehe Erläuterung 23) 259 281
Aufwendungen für Altersvorsorge (siehe Erläuterung 23) 7 11
Beiträge an Pensionskassen und andere externe Fonds (siehe Erläuterung 23) 1.390 1.214
Sonstige freiwillige Sozialaufwendungen 4.300 4.693
153.161 148.102

Der Personalstand zum 31. März 2016 betrug 3.716 Personen (31. März 2015: 3.545 Personen) und während des Wirtschaftsjahres 2015/16 durchschnittlich 3.514 Personen (2014/15: 3.510 Personen).

6 Aufwand für planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen.

2015/16 2014/15
Abschreibungen auf Sachanlagen 6.905 7.676
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 7.628 8.758
Wertminderung 0 12.342
14.533 28.776

7 Sonstige betriebliche Aufwendungen.

2015/16 2014/15
Kommunikations- und IT-Aufwand 18.359 18.862
Rechts- und Beratungsaufwand 17.851 10.860
Mieten 13.326 13.073
Operative Fremdwährungsverluste 8.140 6.974
Reisekosten 7.783 6.840
Marketing- und Werbekosten 6.518 6.959
Lizenz- und Patentaufwand 3.971 3.972
Kfz-Aufwand 3.835 4.524
Büroaufwendungen 3.418 3.025
Instandhaltung 3.388 3.347
Versicherungsaufwand 3.371 3.242
Steuern und Abgaben 1.795 1.524
Garantiekosten und Projektfinanzierung 1.630 1.796
Ausbildungskosten 1.664 1.714
Transportkosten 1.049 939
Bankspesen 737 562
Regulierung Gewährleistungsrückstellung 624 331
Mitgliedsbeiträge 545 373
Verluste aus Anlagenabgängen 508 227
Provisionen und andere Gebühren 268 515
Aufsichtsratsvergütungen 120 54
Schadensfälle 63 1.720
Abschreibungen und Wertberichtigung von Forderungen 43 995
Kosten für Reorganisation 0 1.760
Übriger betrieblicher Aufwand 631 575
99.636 94.763

Die Zunahme des Rechts- und Beratungsaufwandes in Höhe von TEUR 6.991 betrifft im Wesentlichen laufende Rechtsfälle und Beratungskosten im Zuge von Firmenkäufen.

Im übrigen betrieblichen Aufwand sind sonstige Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen enthalten.

8 Finanzergebnis.

2015/16 2014/15
Finanzerträge:
Zinsertrag 2.610 1.690
Wertpapiererträge 69 84
Erträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen 3.698 5.946
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen 3.362 0
Finanzielle Fremdwährungsgewinne 3.162 5.536
12.902 13.255
Finanzaufwendungen:
Zinsaufwand -5.227 -5.983
Wertminderung von sonstigen Beteiligungen -1.513 -18.525
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten -264 -252
Finanzielle Fremdwährungsverluste -12.724 -742
Zinsaufwand aus Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses (siehe Erläuterung 23) -509 -757
Zinsaufwand aus Jubiläumsgeldverpflichtungen -23 0
Aufwand aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes von derivativen
Finanzinstrumenten -213 -47
-20.474 -26.307
-7.572 -13.051

Die finanziellen Fremdwährungsgewinne und -verluste ergeben sich im Konzern im Wesentlichen durch Währungsschwankungen aus der Umrechnung der konzerninternen Finanzierungen der Tochtergesellschaften in Nordamerika und Südafrika.

Die Wertminderung von sonstigen Beteiligungen im Wirtschaftsjahr 2014/15 betrifft die bereits im Halbjahresabschluss 2014/15 zum 30. September 2014 erfolgswirksam über das Periodenergebnis erfasste Wertminderung aufgrund der anhaltenden, nachteiligen Kursentwicklung der Beteiligung der Q-Free ASA, Norwegen, in Höhe von TEUR 12.185 (siehe Erläuterung 10) sowie weitere Nettokursverluste in Höhe von TEUR 6.340 im dritten Quartal 2014/15. Im vierten Quartal 2014/15 hat sich der Kurs wieder erholt, die Werterhöhung wurde im sonstigen Ergebnis erfasst.

9 Ertragsteuern.

2015/16 2014/15
Laufende Gewinnsteuern -15.445 -9.909
Latente Steueransprüche/-schulden (siehe Erläuterung 22) -2.911 1.385
Gesamt -18.356 -8.524
Davon Aufwand/Ertrag aus Gruppenbesteuerung -5.276 -4.641

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem theoretischen Steueraufwand/-ertrag basierend auf dem österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % und dem ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Ergebnis vor Steuern 54.815 19.932
Theoretischer Steueraufwand auf Basis eines Steuersatzes von 25 % (2014/15: 25 %) -13.704 -4.983
Nicht angesetzte latente Steueransprüche für laufende Verluste -6.305 -14
Realisierung nicht angesetzter steuerlicher Verlustvorträge 0 2.895
Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze im Konzern 3.134 -3.310
Geltend gemachte Steuerfreibeträge und andere permanente Steuerdifferenzen -480 -4.892
Nicht steuerpflichtige Erträge und Aufwendungen und sonstige Differenzen 1.123 1.152
Steuereffekte betreffend Vorperioden -2.123 628
Ausgewiesener Steueraufwand -18.356 -8.524

Im Wirtschaftsjahr 2014/15 ergibt sich eine überproportional hohe Steuerquote aufgrund der nicht steuerwirksamen Wertminderung der Q-Free ASA (Effekt in Höhe von TEUR 4.631 ist bei den geltend gemachten Steuerfreibeträgen und anderen permanenten Differenzen berücksichtigt).

Für weitere Informationen zu latenten Steueransprüchen/-schulden siehe Erläuterung 22.

10 Sonstiges Ergebnis der Periode.

Steuerbelastung/
2015/16 Vor Steuern Steuergutschrift Nach Steuern
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten:
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode -4.607 10 -4.597
Im Periodenergebnis erfolgswirksam erfasste Gewinne/Verluste -2.081 829 -1.251
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -231 93 -139
Währungsumrechnungsdifferenzen 2.505 0 2.505
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb -2.334 584 -1.751
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen -6.748 1.515 -5.233

Die nicht realisierten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2015/16 betreffen in Höhe von TEUR -4.567 Marktwertschwankungen der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen. Die darin enthaltenen Nettoverluste in Höhe von TEUR -5.432 wurden gemeinsam mit den bis zum 31. März 2015 über das sonstige Ergebnis im Eigenkapital erfassten Nettogewinnen in Höhe von TEUR 4.194 aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Kursentwicklung der Aktie bereits zum dritten Quartal des Wirtschaftsjahres 2015/16 als Wertminderung erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst (TEUR -1.238; Umgliederung vom sonstigen Ergebnis in das Periodenergebnis).

Die im Periodenergebnis erfolgswirksam erfassten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2015/16 betreffen außerdem den Verkauf der Miteigentumsanteile (ESPA Cash Asset-Backed). Die bis zum 31. März 2015 im Eigenkapital erfassten Nettogewinne in Höhe von TEUR 3.318 wurden ebenfalls ins Periodenergebnis umgegliedert.

Steuerbelastung/
2014/15 Vor Steuern Steuergutschrift Nach Steuern
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten:
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode 2.031 -129 1.902
Im Periodenergebnis erfolgswirksam erfasste Gewinne/Verluste 12.185 0 12.185
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -3.164 646 -2.519
Währungsumrechnungsdifferenzen -12.559 0 -12.559
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb 9.045 -2.261 6.784
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen 7.538 -1.744 5.794

Die nicht realisierten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2014/15 betreffen in Höhe von TEUR 1.516 Marktwertschwankungen der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen.

Die realisierten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2014/15 betreffen eine Wertminderung dieser Beteiligung, die erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst wurde (TEUR 12.185, Umgliederung vom sonstigen Ergebnis in das Periodenergebnis, siehe Erläuterung 8) aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Kursentwicklung der Aktie.

11 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten nach Kategorien.

11.1 Vermögenswerte

Erläuterungen 2015/16 2014/15
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 0 0
0 0
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 0 0
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 0 0
Forderungen (zu (fortgeführten) Anschaffungskosten
bilanzierte finanzielle Vermögenswerte)
Langfristige Forderungen (16) 783 1.151
Ausleihungen (15) 196 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (18) 51.425 72.754
Liquide Mittel (19) 140.782 96.765
193.186 170.670
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (langfristig), Level 1 (15) 3.030 3.085
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (langfristig), Level 2 (15) 693 718
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen, Level 1 (15) 14.825 19.291
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (kurzfristig), Level 1 (15) 0 5.291
Sonstige Beteiligungen (at cost) (15) 4 5
18.552 28.390
Gesamt 211.739 199.060

11.2 Verbindlichkeiten

2015/16
0
2.349
(angepasst)
47
2.324
2.349 2.372
70.513 74.485
36.570 63.469
52.041 48.441
983 2.332
160.107 188.727
162.456 191.099

Finanzinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung mit folgenden Nettoergebnissen erfasst:

2015/16 2014/15
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.918 -18.442
Kredite und Forderungen -6.743 6.700
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten -5.491 -6.235
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert -237 -47
-10.553 -18.025

12 Sachanlagen.

Technische Andere Anlagen,
Grundstücke Anlagen und Betriebs- und Ge
und Bauten Maschinen Anlagen in Bau schäftsausstattung Anzahlungen Summe
Buchwert zum 31. März 2014 3.961 9.150 1.407 8.859 71 23.447
Währungsumrechnungsdifferenzen 102 520 316 332 0 1.270
Umbuchung 1.106 0 -1.179 -820 0 -893
Zugänge 290 2.812 2.300 1.785 188 7.374
Abgänge 0 -123 -749 -187 -71 -1.130
Planmäßige Abschreibungen -886 -3.449 0 -3.341 0 -7.676
Buchwert zum 31. März 2015 4.572 8.909 2.096 6.628 188 22.393
Anschaffungs-/Herstellungskosten 10.350 51.304 2.096 24.873 188 88.811
Kumulierte Abschreibung -5.778 -42.395 0 -18.245 0 -66.417
Buchwert zum 31. März 2015 4.572 8.909 2.096 6.628 188 22.393
Buchwert zum 31. März 2015 4.572 8.909 2.096 6.628 188 22.393
Währungsumrechnungsdifferenzen -49 -504 -83 -449 0 -1.084
Umbuchung 375 201 -2.351 1.775 0 0
Umgliederung von Anzahlungen 0 188 0 0 -188 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 0 843 401 7 0 1.251
Zugänge 665 1.463 1.302 3.619 0 7.049
Abgänge -7 -705 -448 -677 0 -1.837
Planmäßige Abschreibungen -929 -2.406 0 -3.570 0 -6.905
Buchwert zum 31. März 2016 4.628 7.989 917 7.333 0 20.867
Anschaffungs-/Herstellungskosten 10.655 45.743 917 26.313 0 83.628
Kumulierte Abschreibung -6.027 -37.754 0 -18.979 0 -62.761
Buchwert zum 31. März 2016 4.628 7.989 917 7.333 0 20.867
13 Immaterielle Vermögenswerte.
---- -- ------------------------------
In Fertigstellung
Aktivierte befindliche
Entwicklungs Lizenzen immaterielle
kosten und Rechte Firmenwert Vermögenswerte Anzahlungen Summe
Buchwert zum 31. März 2014 0 26.393 56.663 734 5.778 89.567
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 48 1.007 0 0 1.054
Umbuchung 0 893 0 0 0 893
Zugänge 0 446 0 329 219 994
Abgänge 0 -1 0 -156 0 -157
Wertminderung 0 0 -12.342 0 0 -12.342
Planmäßige Abschreibungen 0 -8.758 0 0 0 -8.758
Buchwert zum 31. März 2015 0 19.019 45.328 907 5.997 71.250
Anschaffungs-/Herstellungskosten 8.302 62.310 59.727 907 5.997 137.243
Kumulierte Abschreibung -8.302 -43.291 -14.399 0 0 -65.992
Buchwert zum 31. März 2015 0 19.019 45.328 907 5.997 71.250
Buchwert zum 31. März 2015 0 19.019 45.328 907 5.997 71.250
Währungsumrechnungsdifferenzen -2 -72 0 0 0 -74
Umgliederung von Anzahlungen 0 5.997 0 0 -5.997 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 46 0 0 0 0 46
Zugänge 149 2.606 0 58 132 2.944
Abgänge 0 -663 0 -964 0 -1.627
Planmäßige Abschreibungen -194 -7.435 0 0 0 -7.628
Buchwert zum 31. März 2016 0 19.452 45.328 0 132 64.911
Anschaffungs-/Herstellungskosten 9.725 66.227 59.727 0 132 135.810
Kumulierte Abschreibungen -9.725 -46.775 -14.399 0 0 -70.899
Buchwert zum 31. März 2016 0 19.452 45.328 0 132 64.911

In Anbetracht der Neustrukturierung der Geschäftssegmente und berichtspflichtigen Segmente hat die Kapsch TrafficCom Group die Abbildung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) und die Firmenwertzuordnung angepasst.

Im Sinne von IAS 36.72 wurden die ZGEs den geänderten Strukturen der Geschäftssegmente und der berichtspflichtigen Segmente angepasst. Die Neuzuordnung der Firmenwerte folgt den Vorgaben in IAS 36.87, gemäß derer eine Neuzuordnung des Firmenwertes auf Basis eines relativen Wertansatzes zu erfolgen hat, der dem ähnlich ist, der verwendet wird, wenn ein Unternehmen einen Geschäftsbereich innerhalb einer ZGE veräußert. Auf Basis der angepassten Geschäftssegmente und berichtspflichtigen Segmente (siehe Segmentberichterstattung) definiert die Kapsch TrafficCom Group folgende ZGE für die Wertminderungstests gemäß IAS 36:

2015/16 2014/15 1
ZGE ETC-Americas: Electronic Toll Collection, Americas 11.723 n/a
ZGE ETC-EMEA: Electronic Toll Collection, Europe, Middle East and Africa 19.941 n/a
ZGE ETC-APAC: Electronic Toll Collection, Asia and Pacific 7.378 n/a
ZGE IMS-Americas: Intelligent Mobility Solutions, Americas 3.349 n/a
ZGE IMS-EMEA: Intelligent Mobility Solutions, Europe, Middle East and Africa 2.708 n/a
ZGE IMS-APAC: Intelligent Mobility Solutions, Asia and Pacific 230 n/a
45.328 n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Im Rahmen des Wertminderungstests wurden die folgenden allgemeinen Annahmen für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffen:

2015/16 2014/15
Bestimmung des erzielbaren Betrages Nutzungswert Nutzungswert
Detailplanungsjahre 4 Jahre 4 Jahre
Diskontierungszinssatz nach Steuern 6,36 % 8,28 %
Wachstumsrate ewige Rente 2,00 % 2,00 %

13.1 Zahlungsmittelgenerierende Einheit

"Electronic Toll Collection, Americas" (ZGE ETC-Americas)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-Americas

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung von Straßenmautsystemen in Americas, vor allem in den USA und Chile die Nachfrage nach Mautsystemen anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-Americas basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten und deren Erweiterungen sowie der Tatsache, dass in mehreren Ländern Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Außerdem stellt die Lieferung von Komponenten einen wesentlichen Umsatzbeitrag dar.

Parameter der ZGE ETC-Americas

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 11.723 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 232.044 n/a
Buchwert der ZGE 48.580 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 7,6 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 31,1 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-Americas

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 38.577 -28.750
Umsatzwachstum ±10 % -6.817 6.934
EBITDA Margin ±10 % -2.712 2.712
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -21.127 26.606

13.2 Zahlungsmittelgenerierende Einheit

"Electronic Toll Collection, Europe, Middle East and Africa" (ZGE ETC-EMEA)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-EMEA

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung der Straßenmautsysteme in EMEA, vor allem in Österreich, Tschechien, Schweiz, Südafrika, Polen und Weißrussland die Nachfrage nach Mautsystemen, nicht zuletzt aufgrund der Budgetknappheit vieler öffentlicher Haushalte, anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-EMEA basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten, deren Erweiterungen und Lieferung von Komponenten sowie der Tatsache, dass in mehreren Ländern öffentliche Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind.

Parameter der ZGE ETC-EMEA

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 19.941 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 394.719 n/a
Buchwert der ZGE 120.615 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 7,9 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 21,1 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-EMEA

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 68.574 -51.128
Umsatzwachstum ±10 % -4.649 30.207
EBITDA Margin ±10 % -6.919 6.919
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -37.780 47.577

13.3 Zahlungsmittelgenerierende Einheit

"Electronic Toll Collection, Asia and Pacific" (ZGE ETC-APAC)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-APAC

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung von Straßenmautsystemen in APAC, vor allem in Australien die Nachfrage nach Mautsystemen anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-APAC basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten und deren Erweiterungen sowie der Tatsache, dass in Australien und Neuseeland Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Außerdem stellt die Lieferung von Komponenten einen wesentlichen Umsatzbeitrag dar.

Parameter der ZGE ETC-APAC

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 7.378 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 146.052 n/a
Buchwert der ZGE 16.205 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 7,8 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 99,6 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-APAC

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 23.172 -17.288
Umsatzwachstum ±10 % 4.730 11.580
EBITDA Margin ±10 % -2.102 2.102
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -12.558 15.815

13.4 Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Intelligent Mobility Solutions, Americas" (ZGE IMS-Americas)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-Americas

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Nordamerika die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt wird. Die Planung der ZGE IMS-Americas basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und –überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-Americas

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 3.349 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 79.389 n/a
Buchwert der ZGE 18.745 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 7,5 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 18,4 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-Americas

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 15.560 -11.585
Umsatzwachstum ±10 % -3.603 5.008
EBITDA Margin ±10 % -785 785
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -8.570 10.792

13.5 Zahlungsmittelgenerierende Einheit

"Intelligent Mobility Solutions, Europe, Middle East and Africa" (ZGE IMS-EMEA)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-EMEA

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Südafrika, den Niederlanden, Großbritannien, Italien und Tschechien die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt wird. Die Planung der ZGE IMS-EMEA basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-EMEA

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 2.708 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 64.186 n/a
Buchwert der ZGE 2.885 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 7,7 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 482,2 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 10.074 -7.506
Umsatzwachstum ±10 % 1.807 3.953
EBITDA Margin ±10 % -1.179 1.179
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -5.540 6.977

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-EMEA

13.6 Zahlungsmittelgenerierende Einheit

" Intelligent Mobility Solutions, Asia and Pacific" (ZGE IMS-APAC)

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-APAC

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Australien und Neuseeland die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt wird. Die Planung der ZGE IMS-APAC basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-APAC

2015/16 2014/15 1
Der ZGE zugeordnete Buchwert des Firmenwertes 230 n/a
Der ZGE zugeordnete Buchwert immaterieller Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 n/a
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 5.441 n/a
Buchwert der ZGE 2.300 n/a
Diskontierungszinssatz vor Steuern 15,7 % n/a
Break-Even Diskontierungszinssatz 136,6 % n/a

1 Die Angabe im Wirtschaftsjahr 2014/15 entfällt aufgrund der neuen ZGE-Struktur.

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-APAC

Änderung bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Diskontierungszinssatz ±10 BP 78 -70
Umsatzwachstum ±10 % -2.143 1.968
EBITDA Margin ±10 % -267 267
Wachstumsrate ewige Rente ±0,5 % -15 19

13.7 Aktivierte Entwicklungskosten

Die Entwicklungskosten betreffen Aufwendungen, die gemäß IAS 38 aktiviert und ab Verfügbarkeit zur kommerziellen Nutzung über 3 bis 5 Jahre abgeschrieben werden.

Weitere Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2015/16 auf 56,6 Mio. EUR (2014/15: 49,0 Mio. EUR). Im Wirtschaftsjahr 2015/16 waren 32,4 Mio. EUR davon (2014/15: 22,0 Mio. EUR) projektspezifische Entwicklungskosten, die an den Kunden weiterverrechnet wurden. Der restliche Betrag von 24,2 Mio. EUR (2014/15: 27,0 Mio. EUR) wurde als Aufwand erfasst.

14 Anteile an assoziierten Unternehmen.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen entwickelten sich wie folgt:

2015/16 2014/15
Buchwert zum 31. März des Vorjahres 2.014 1.596
Währungsumrechnungsdifferenzen -138 184
Zugang aus Gründung/Erwerb 0 0
Abgang 0 0
Anteiliges Periodenergebnis 41 234
Buchwert zum 31. März des Wirtschaftsjahres 1.917 2.014

Der Konzern gründete am 3. Dezember 2015 gemeinsam mit einem Partner das russische Unternehmen LLC National operator of telematic services und hält einen Anteil von 49 % an der Gesellschaft. Bei der Gesellschaft handelt es sich um ein assoziiertes Unternehmen. Die Bilanzierung erfolgt daher nach der Equity-Methode. Der Buchwert des Anteiles zum 31. März 2016 beträgt TEUR 0 (31. März 2015: TEUR n/a).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft zum letzten Bilanzstichtag (31. März).

31. März 2016 31. März 2015
Langfristige Vermögenswerte 12 n/a
Kurzfristige Vermögenswerte 9 n/a
Langfristige Schulden 0 n/a
Kurzfristige Schulden -68 n/a
Nettovermögen -47 n/a
Umsatz 0 n/a
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -51 n/a
Sonstiges Ergebnis 0 n/a
Gesamtergebnis -51 n/a

Am 31. Juli 2012 erwarb der Konzern 33 % der SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko. Unter Berücksichtigung potenzieller Stimmrechte (Option auf Erwerb der restlichen Anteile) ergibt sich ein Anteil von mehr als 50 %. Nachdem die potenziellen Stimmrechte jedoch als nicht substanziell eingestuft werden, wurde die Vermutung einer Beherrschung widerlegt. Da ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik vorliegt, wird die Beteiligung nach der Equity-Methode bilanziert, der Buchwert des Anteils zum 31. März 2016 beträgt TEUR 1.917 (31. März 2015: TEUR 2.014).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft zum letzten Bilanzstichtag (31. Dezember).

31. Dez. 2015 31. Dez. 2014
Langfristige Vermögenswerte 1.474 1.340
Kurzfristige Vermögenswerte 10.584 10.235
Langfristige Schulden -635 -620
Kurzfristige Schulden -6.471 -6.181
Nettovermögen 4.953 4.774
Umsatz 13.066 14.816
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 470 527
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis 470 527

15 Sonstige kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte.

2015/16 2014/15
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen 18.651 23.099
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 97 5.291
18.748 28.390
Zur Veräußerung Zur Veräußerung Sonstige lang
verfügbare verfügbare fristige finanzielle
Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen Wertpapiere Beteiligungen Vermögenswerte Summe
Buchwert zum 31. März 2014 3.655 23.758 1.093 28.506
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 98 98
Zugänge 0 362 0 362
Abgänge 0 0 -1.190 -1.190
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes 148 -4.824 0 -4.676
Buchwert zum 31. März 2015 3.803 19.296 0 23.099
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 1 1
Zugänge 0 101 98 199
Abgänge -40 0 0 -41
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes -40 -4.567 0 -4.607
Buchwert zum 31. März 2016 3.723 14.829 99 18.651
Zur Veräußerung
verfügbare
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Wertpapiere Sonstiges Summe
Buchwert zum 31. März 2014 4.924 0 4.924
Zugänge 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes 367 0 367
Buchwert zum 31. März 2015 5.291 0 5.291
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 -9 -9
Zugänge 0 106 106
Abgänge -5.291 0 -5.291
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes 0 0 0
Buchwert zum 31. März 2016 0 97 97

Die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere betreffen zum 31. März 2016 Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen sowie Anteile an Investmentfonds. Die zur Veräußerung verfügbaren Beteiligungen betreffen zum 31. März 2016 im Wesentlichen eine 19,26 %-Beteiligung an der börsennotierten Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen.

Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis der Periode ausgewiesen (siehe Erläuterung 10).

Fair Value-Hierarchien und Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes:

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind in eine der drei nachfolgenden Fair Value-Hierarchien einzuordnen:

Level 1: Es bestehen notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Im Konzern werden die Beteiligung an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, sowie börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der Level 1-Kategorie zugeordnet.

Level 2: Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens, abgeleitet von direkt oder indirekt beobachtbaren Marktdaten, ermittelt. Unter diese Kategorie fallen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere, wie Pfandbriefe und Bundesanleihen, die börsennotiert sind, jedoch nicht regelmäßig gehandelt werden.

Spezifische Bewertungsverfahren, die zur Bewertung von Finanzinstrumenten verwendet werden, beinhalten unter anderem:

  • ¾Quotierte Markt- oder Händlerpreise;
  • ¾ Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand beobachtbarer Renditekurven als Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme berechnet;
  • ¾ Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird mit dem Termin-Wechselkurs zum Bilanzstichtag bewertet, wobei der sich ergebende Wert auf den Barwert abgezinst wird;
  • ¾Andere Bewertungsverfahren, wie die Discounted-Cashflow-Methode, werden für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der restlichen Finanzinstrumente benutzt.

Level 3: Finanzinstrumente, deren Bewertungsinformationen nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, werden in die Level 3-Kategorie eingeordnet.

Die Einstufung der kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Level 2 Level 3
Level 1 Abgeleitete Nicht abgelei
Börsenpreise Preise tete Preise 2015/16
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 3.030 693 0 3.723
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen 14.825 0 0 14.825
17.855 693 0 18.548
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 0 0
0 0 0 0
Gesamt 17.855 693 0 18.548

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 99, sonstige Beteiligungen in Höhe von TEUR 4 sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 97 wurden im Wirtschaftsjahr 2015/16 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Level 2 Level 3
Level 1 Abgeleitete Nicht abgelei
Börsenpreise Preise tete Preise 2014/15
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 3.085 718 0 3.803
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen 19.291 0 0 19.291
22.376 718 0 23.094
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 5.291 0 0 5.291
5.291 0 0 5.291
Gesamt 27.667 718 0 28.385

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 5 wurden im Wirtschaftsjahr 2014/15 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

16 Sonstige langfristige Vermögenswerte.

2015/16 2014/15
Projekt Weißrussland 18.094 26.987
LKW Mautsystem Tschechien 711 1.148
Sonstige langfristige Forderungen 72 3
18.877 28.138

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge für die Errichtung des weißrussischen Mautsystems sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig), die vom tschechischen Verkehrsministerium für die Einführung des tschechischen LKW-Mautsystems geschuldet werden. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als 1 Jahr aber weniger als 5 Jahre ab dem Bilanzstichtag.

Die langfristigen Forderungen wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Verwendung eines Zinssatzes von 2,49 % bis 5,65 % (für den Teil, der über externe Kredite finanziert wurde) und eines Zinssatzes für alternative Investments von 2,89 % (für den Teil, der intern aus den Zahlungsströmen des Konzerns finanziert wurde) abgezinst. Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.

Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Bis zu 2 Jahren 19.891 29.706
Zwischen 2 und 3 Jahren 219 171
Größer 3 Jahre 62 0
20.172 29.877

Die langfristigen Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne 18.094 26.987
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen 0 0
18.094 26.987

17 Vorräte.

2015/16 2014/15
Bezogene Teile und Handelswaren, zu Anschaffungskosten 26.268 25.925
Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen,
zu Herstellungskosten 6.551 14.680
Fertigerzeugnisse, zu Herstellungskosten 2.871 7.033
Anzahlungen auf Vorräte 68 33
35.757 47.670

Bei einzelnen Posten der Vorräte wurden, wo erforderlich, Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Die für Vorräte vorgenommenen Wertberichtigungen betragen TEUR 21.755 (2014/15: TEUR 21.171). In der Berichtsperiode wurden TEUR 584 erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst (2014/15: TEUR 4.539).

18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte.

2015/16 2014/15
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 53.520 75.470
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -2.095 -2.715
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto 51.425 72.754
Forderungen aus Fertigungsaufträgen 98.368 83.995
Forderungen aus Service- und Wartungsverträgen 15.247 8.502
Kurzfristige Steuerforderungen aus Ertragssteuern 3.754 3.336
Forderungen gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) 10.489 12.994
Übrige Forderungen und Abgrenzungen 20.629 23.805
199.912 205.387

Zum 31. März 2016 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Nominalbetrag von TEUR 2.238 (2014/15: TEUR 3.068) wertberichtigt. Die Wertberichtigung dazu beträgt TEUR -2.095 (2014/15: TEUR -2.715).

Entwicklung der Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2015/16 2014/15
Stand am 31. März des Vorjahres -2.715 -421
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 0 0
Zuführung -70 -2.422
Verbrauch 261 73
Auflösung 337 112
Währungsumrechnungsdifferenzen 93 -58
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres -2.095 -2.715

Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2015/16 2014/15
Noch nicht fällig 21.954 52.350
Überfällig
bis zu 60 Tage (nicht wertgemindert) 12.040 11.143
bis zu 60 Tage (wertgemindert) 0 0
über 60 Tage (nicht wertgemindert) 17.288 8.908
über 60 Tage (wertgemindert) 2.238 3.068
53.520 75.470

Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in Tschechien, Südafrika, Polen und Weißrussland keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) betreffend die Errichtung des tschechischen LKW-Mautsystems in Höhe von TEUR 3.670 (2014/15: TEUR 2.481) und den Betrieb und die Wartung des Systems in Höhe von TEUR 20.474 (2014/15: TEUR 22.044) werden von Rˇ editelství silnic a dálnic Cˇ R (RSD), einem Unternehmen der Tschechischen Republik geschuldet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend das Mautprojekt in Polen gegenüber der GDDKiA (Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad) belaufen sich auf TEUR 4.890 (2014/15: TEUR 5.027). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) betreffend die Errichtung des weißrussischen Mautsystems in Höhe von TEUR 39.042 (2014/15: TEUR 0) und den Betrieb des Systems in Höhe von TEUR 3.317 (2014/15: TEUR 875) werden von der BelTol geschuldet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.365 (2014/15: TEUR 4.989) wurden zur Kreditbesicherung an Banken verpfändet (siehe Erläuterung 21).

Die kurzfristigen Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne 471.098 439.282
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen -372.731 -355.287
98.368 83.995

Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge betreffen zum 31. März 2016 im Wesentlichen Mautprojekte in Nordamerika in Höhe von TEUR 23.592 (2014/15: TEUR 21.400), Frankreich in Höhe von TEUR 422 (2014/15: TEUR 2.083), sowie die Errichtung des weißrussischen Mautsystems in Höhe von TEUR 64.174 (2014/15: TEUR 53.499).

Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen betragen TEUR 115.263 (2014/15: TEUR 105.879).

19 Liquide Mittel.

2015/16 2014/15
Kassa 90 62
Guthaben bei Kreditinstituten 140.692 96.703
140.782 96.765

Die Buchwerte dieses Postens stellen auch den Finanzmittelbestand der Geldflussrechnung zum Ende der Berichtsperiode dar.

20 Grundkapital.

Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres 13.000 13.000
2015/16 2014/15

Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

21 Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten.

2015/16 2014/15
Langfristig
Unternehmensanleihe 70.513 74.485
Kredite zur Projektfinanzierung 0 14.500
Sonstige langfristige Kredite 15.221 0
85.734 88.985
Kurzfristig
Kredite zur Projektfinanzierung 14.500 20.333
Sonstige kurzfristige Kredite 6.849 28.636
21.349 48.969
Summe 107.083 137.954

Die Bewegungen stellen sich wie folgt dar:

Währungs
umrechnungs
31. März 2014 Umgliederung Zugänge Rückzahlung differenzen 31. März 2015
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 109.494 -20.693 184 0 0 88.985
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 46.560 20.693 7.053 -30.220 4.883 48.969
Gesamt 156.054 0 7.237 -30.220 4.883 137.954
Währungs
umrechnungs
31. März 2015 Umgliederung Zugänge Rückzahlung differenzen 31. März 2016
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 88.985 -3.220 471 0 -502 85.734
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 48.969 3.220 2.830 -32.927 -742 21.349
Gesamt 137.954 0 3.301 -32.927 -1.245 107.083

Die Kapsch TrafficCom AG hat im November 2010 eine Unternehmensanleihe im Nominale von 75 Mio. EUR mit einer Laufzeit von 7 Jahren sowie einem Zinssatz von 4,25 % begeben. Der Effektivzinssatz beträgt 4,54 %.

Im Mai 2015 wurden Schuldtitel im Ausmaß von Nominale TEUR 4.182 der Unternehmensanleihe vorzeitig rückgekauft. Die Unternehmensanleihe haftet somit noch zu TEUR 70.818 mit einer Laufzeit bis zum 3. November 2017 aus.

Die Zeitwerte und die Bruttocashflows (inklusive Zinsen) der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Buchwert 107.083 137.954
Zeitwert 113.768 151.226
Bruttocashflows
im 1. Halbjahr des nächsten Wirtschaftsjahres 15.264 17.891
im 2. Halbjahr des nächsten Wirtschaftsjahres 9.344 34.844
Gesamt bis zu 1 Jahr 24.609 52.735
Zwischen 1 und 2 Jahren 79.164 18.074
Zwischen 2 und 3 Jahren 3.677 78.382
Zwischen 3 und 4 Jahren 3.618 0
Zwischen 4 und 5 Jahren 3.558 0
Größer 5 Jahre 898 0
115.524 149.191

Die Einstufung der Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Level 2 Level 3
Level 1 Abgeleitete Nicht abgelei
Börsenpreise Preise tete Preise 2015/16
Unternehmensanleihe 73.297 0 0 73.297
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0 40.471 0 40.471
Gesamt 73.297 40.471 0 113.768
Level 2 Level 3
Level 1 Abgeleitete Nicht abgelei
Börsenpreise Preise tete Preise 2014/15
Unternehmensanleihe 78.338 0 0 78.338
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0 72.888 0 72.888
Gesamt 78.338 72.888 0 151.226

Der beizulegende Zeitwert der in Level 2 eingeordneten sonstigen Finanzverbindlichkeiten wurde durch Diskontierung der Bruttocashflows über die vertragliche Laufzeit mit einem risikoadäquaten Zinssatz ermittelt.

Die Verzinsung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Finanzverbindlichkeiten gesamt:
Fix verzinst 72.364 78.537
Variabel verzinst 34.719 59.416
107.083 137.954
Durchschnittliche Zinssätze:
Kredite für Projektfinanzierung 5,46 % 5,46 %
Unternehmensanleihe 4,54 % 4,54 %
Sonstige Kredite 0,60 – 2,77 % 1,00 – 3,10 %

Als Sicherstellung für die von den Kreditinstituten erstellten Bankgarantien und gewährten Kredite wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) in Höhe von TEUR 3.365 (2014/15: TEUR 4.989) verpfändet.

Für die Projektfinanzierung Weißrussland, die per 31. März 2016 mit TEUR 14.500 aushaftet (2014/15: TEUR 34.833), hat die Kapsch TrafficCom AG eine Wechselbürgschaftszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) sowie eine Beteiligungsgarantie G4 der OeKB erhalten. Die Ansprüche aus der Beteiligungsgarantie G4 wurden an die kreditgewährenden Banken sicherungsweise abgetreten.

Für einen Exportförderungskredit wurde ein Wechsel in Höhe von TEUR 1.425 (2014/15: TEUR 1.425) ausgestellt.

2015/16 2014/15
Latente Steuerforderungen
Latente Steuerforderungen, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 9.251 9.274
Latente Steuerforderungen, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 2.644 4.317
11.895 13.590
Latente Steuerverbindlichkeiten
Latente Steuerverbindlichkeiten, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 789 1.052
Latente Steuerverbindlichkeiten, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 2.401 1.328
3.190 2.380
Latente Steuerforderungen netto (+) /
Latente Steuerverbindlichkeiten netto (-) 8.705 11.210

22 Latente Steueransprüche/-schulden.

Latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge und sonstiger in Zukunft abzugsfähiger temporärer Differenzen werden nur bis zum Ausmaß ihrer möglichen Realisierung bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss sind steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 37.983 (2014/15: TEUR 28.996) aufgrund der unsicheren Verwertungsmöglichkeit durch künftige steuerpflichtige Erträge nicht angesetzt. Diese Verlustvorträge betreffen ausländische Tochtergesellschaften und verfallen zum überwiegenden Teil nicht vor dem Jahr 2030. Alle anderen latenten Steueransprüche wurden als zukünftig steuerlich abzugsfähige Posten in den entsprechenden Konzerngesellschaften bilanziert.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Die latenten Steueransprüche/-schulden sind den folgenden Posten zuordenbar:

Aufwand/Ertrag
im Perioden
Im sonstigen
Ergebnis
Währungs
umrechnungs
31. März 2014 ergebnis erfasst erfasst differenzen Umgliederung 31. März 2015
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge 7.623 204 0 184 0 8.010
Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen 6.976 -2.907 646 38 0 4.753
Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen 1.163 -123 0 10 0 1.049
Fertigungsaufträge 804 1.211 0 0 0 2.014
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 5.103 1.538 -2.298 113 0 4.456
21.669 -77 -1.653 345 0 20.283
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im Anlagevermögen 572 213 0 72 0 857
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert 7.818 -2.508 0 0 0 5.310
Sonstige (passive Abgrenzungen) 1.946 833 92 34 0 2.905
10.337 -1.462 92 106 0 9.073
Veränderung gesamt 11.332 1.385 -1.744 238 0 11.210
Aufwand/Ertrag Im sonstigen Währungs
im Perioden Ergebnis umrechnungs
31. März 2015 ergebnis erfasst erfasst differenzen Umgliederung 31. März 2016
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge 8.010 13 0 -880 0 7.143
Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen 4.753 221 93 -92 24 4.998
Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen 1.049 -168 0 -7 0 875
Fertigungsaufträge 2.014 0 0 0 -2.014 0
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 4.456 -4 584 -226 -614 4.195
20.283 62 676 -1.205 -2.605 17.212
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im Anlagevermögen 857 -47 0 -57 0 753
Fertigungsaufträge 0 3.772 0 0 -2.014 1.758
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert 5.310 -1.949 0 0 0 3.361
Sonstige (passive Abgrenzungen) 2.905 1.197 -839 -38 -590 2.635
9.073 2.973 -839 -95 -2.605 8.507
Veränderung gesamt 11.210 -2.911 1.515 -1.110 0 8.705

23 Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses.

In der Bilanz berücksichtigte Beträge:

2015/16 2014/15
Anwartschaften auf Abfertigung 9.505 9.690
Ansprüche für Altersvorsorge 14.603 15.520
24.107 25.210

Anwartschaften auf Abfertigung

Die Verpflichtung aus der Abfertigung von Mitarbeitern umfasst gesetzliche und vertragliche Ansprüche auf einmalige Abfertigungszahlungen des Konzerns an Arbeitnehmer, die aufgrund bestimmter Anlässe wie Arbeitgeberkündigung, einvernehmliche Lösung des Dienstverhältnisses sowie Pensionierung oder Tod des Arbeitnehmers entstehen. Im Fall von Abfertigungsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Inflation aufgrund von Gehaltsanpassungen. Die Verpflichtungen aus Abfertigungen resultieren im Wesentlichen aus den österreichischen Konzerngesellschaften.

Ansprüche für Altersvorsorge

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verpflichtungen für Altersvorsorge betreffen hauptsächlich Pensionisten. Alle Pensionsvereinbarungen basieren auf den Letztbezügen, sind als monatliche Rentenzahlung zu gewähren und sind nicht durch externes Planvermögen (Fonds) gedeckt. Für Mitarbeiter des Konzerns werden darüber hinaus Beiträge an eine externe Pensionskasse geleistet (siehe Erläuterung 5). Im Fall von Pensionsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Langlebigkeit und der Inflation aufgrund von Rentenanpassungen.

Für die Bewertung der Anwartschaften auf Abfertigung wurde ein Zinssatz von 1,30 – 1,75 % (2014/15: 2,10 %), für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurde für den Euro-Raum ein Zinssatz von 1,85 % (2014/15: 1,80 %) und für Kanada ein Zinssatz von 4,30 % (2014/15: 3,75 %), für die Bezugssteigerungen ein Prozentsatz von 2,5 % (2014/15: 2,0 %) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln AVÖ 2008-P (2014/15: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler zugrunde gelegt. Pensionserhöhungen wurden durchschnittlich mit 0,89 % (2014/15: 1,7 %) angesetzt.

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Abfertigungen ausgewiesen:

2015/16 2014/15
9.690 8.790
416 836
259 281
197 306
-1.038 -543
-18 19
9.505 9.690
259 281
197 306

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2015/16 2014/15
Umbewertungen aufgrund von Änderung demografischer Annahmen -73 -158
Umbewertungen aufgrund von Änderung finanzieller Annahmen 690 1.046
Umbewertungen aufgrund von sonstigen Änderungen
(experience adjustments) -200 -53
Gesamt 416 836

Die erwartete Dotierung für Anwartschaften auf Abfertigung für das nächste Wirtschaftsjahr 2016/17 beträgt TEUR 324. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 8,2 Jahre.

Analyse der erwarteten Fälligkeit der undiskontierten Ansprüche

Über
2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 5 Jahre Gesamt
Anwartschaften auf Abfertigung 623 646 624 617 846 8.206 11.562

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Änderungen bei Verringerung bei Anstieg
Sensitivitäten der Annahme der Annahme der Annahme
Auswirkungen von Veränderungen des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 BP 388 -363
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 BP -42 38
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 BP 10 -9
Auswirkungen von Veränderungen der Bezugssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 BP -341 360
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 BP -5 6
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 BP -10 11
Auswirkungen von Veränderungen der Fluktuation
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 5 % 29 -28
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 5 % 0 0
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 5 % 1 -1

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Altersvorsorge ausgewiesen:

2015/16 2014/15
Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten:
Stand am 31. März des Vorjahres 15.520 13.363
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses -185 2.328
Laufender Dienstzeitaufwand 7 11
Zinsaufwand 312 452
Zahlungen -876 -862
Währungsumrechnungsdifferenzen -176 230
Stand am 31. März des Wirtschaftsjahres 14.603 15.520
davon in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 5) 7 11
davon im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 8) 312 452

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2015/16 2014/15
Umbewertungen aufgrund von Änderung demografischer Annahmen 0 0
Umbewertungen aufgrund von Änderung finanzieller Annahmen -208 1.984
Umbewertungen aufgrund von sonstigen Änderungen 23 344
Gesamt -185 2.328

Die erwartete Dotierung für Ansprüche für Altersvorsorge für das nächste Wirtschaftsjahr 2016/17 beträgt TEUR 320. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 10,2 Jahre.

Analyse der erwarteten Fälligkeit der undiskontierten Ansprüche

Über
2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 5 Jahre Gesamt
Ansprüche für Altersvorsorge 888 859 858 855 851 13.775 18.087

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Pensionsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Änderungen bei Verringerung bei Anstieg
der Annahme der Annahme der Annahme
Auswirkungen von Veränderungen des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 BP 641 -591
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 BP -53 48
Auswirkungen von Veränderungen der
Pensionssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 BP -592 635
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 BP -11 12

24 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten.

2015/16 2014/15
Verbindlichkeiten aus Anteilskauf 2.077 2.036
LKW-Mautsystem Tschechien 229 568
Sonstige 1.027 2.053
3.333 4.657

Die Verbindlichkeiten aus Anteilskauf betreffen die variable Kaufpreiskomponente (Earn-Out-Zahlung) aus dem Erwerb der Anteile an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, in Höhe von TEUR 2.077 (2014/15: TEUR 2.036), siehe Erläuterung 31.

Die Position "LKW-Mautsystem Tschechien" betrifft in Höhe von TEUR 229 (2014/15: TEUR 568) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) gegenüber Subunternehmern für die Errichtung des tschechischen LKW-Mautsystems. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als 1 Jahr, aber weniger als 5 Jahre ab dem Bilanzstichtag. Diese langfristigen Verbindlichkeiten wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Anwendung von Abzinsungssätzen diskontiert, die jenen Zinssätzen entsprechen, die bei der Diskontierung

der langfristigen Forderungen aus dem tschechischen LKW-Mautprojekt verwendet wurden (siehe Erläuterung 16). Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Darlehen von Minderheitsgesellschaftern der TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika in Höhe von TEUR 35 (2014/15: TEUR 1.483), den langfristigen Teil der bedingten Zahlungsverpflichtungen aus der Akquisition des Geschäftsbereiches "Mobility Solutions" der TechnoCom Corporation, Encino, USA, in Höhe von TEUR 272 (2014/15: TEUR 288) und Mietzahlungen für amerikanische Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 576 (2014/15: TEUR 0).

Die Brutto-Cashflows der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Bis zu 2 Jahren 573 1.080
Zwischen 2 und 3 Jahren 2.341 2.181
Größer 3 Jahre 654 1.704
3.568 4.966

25 Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen.

2015/16 2014/15
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen 20.340 17.786
Erhaltene Anzahlungen 508 349
Kurzfristiger Teil sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten 8 162
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Derivaten und Hedging 0 47
Kurzfristige Personalverbindlichkeiten 22.274 18.984
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) 5.234 5.241
Verbindlichkeit aus Steuerumlage gegenüber Gruppenträger 4.421 4.298
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 26.557 18.668
79.342 65.535

Die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne -136.723 -76.019
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen 157.063 93.805
20.340 17.786

Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen betreffen zum 31. März 2016 im Wesentlichen Mautprojekte in Nordamerika (2014/15: Mautprojekte in Nordamerika).

26 Rückstellungen.

2015/16 2014/15
Langfristige Rückstellungen 1.396 1.661
Kurzfristige Rückstellungen 8.946 9.225
Gesamt 10.341 10.886

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Zugang
aus Erwerb Zugang Währungs um
31. März von Unter aus Auf Zu Verwen Auf Um glie rechnungs 31. März
2014 nehmen zinsung führung dung lösung derung differenzen 2015
Jubiläumsgeldverpflichtungen 1.120 0 38 34 0 -2 0 0 1.189
Sonstige 183 0 5 272 -52 0 0 64 472
Langfristige Rückstellungen,
gesamt 1.303 0 43 306 -52 -2 0 64 1.661
Garantien 1.637 0 0 209 -18 -245 0 28 1.611
Verluste aus schwebenden
Geschäften sowie Nacharbeiten 16.201 0 0 0 -3 -16.162 0 -36 1
Rechtskosten, Prozesskosten
und Vertragsrisiken 4.071 0 0 220 -2.682 -1.198 0 -9 402
Sonstige 6.468 0 0 5.148 -4.337 -396 0 328 7.211
Kurzfristige Rückstellungen,
gesamt 28.378 0 0 5.577 -7.039 -18.001 0 311 9.225
Summe 29.680 0 43 5.882 -7.091 -18.004 0 375 10.886
Zugang
aus Erwerb Zugang Währungs um
31. März von Unter aus Auf Zu Verwen Auf Um glie rechnungs 31. März
2015 nehmen zinsung führung dung lösung derung differenzen 2016
Jubiläumsgeldverpflichtungen 1.189 0 23 7 0 -33 0 0 1.186
Sonstige 472 0 4 215 -5 -340 0 -137 210
Langfristige Rückstellungen,
gesamt 1.661 0 28 221 -5 -373 0 -137 1.396
Garantien 1.611 711 0 218 -1 -359 0 -68 2.113
Verluste aus schwebenden
Geschäften sowie Nacharbeiten 1 0 0 0 0 -1 0 0 0
Projekte (ausgenommen
Drohverluste) 0 0 0 0 -4 0 3.216 -17 3.196
Rechtskosten, Prozesskosten
und Vertragsrisiken 402 0 0 6.572 -3.337 -184 0 -103 3.349
Kosten für Stilllegung und
Nachsorge 0 183 0 0 0 -15 0 -12 156
Sonstige 7.211 0 0 2.041 -4.100 -1.699 -3.216 -105 132
Kurzfristige Rückstellungen,
gesamt 9.225 894 0 8.831 -7.442 -2.258 0 -305 8.946
Summe 10.886 894 28 9.052 -7.447 -2.631 0 -441 10.341

Die Rückstellung für Jubiläumsgeldverpflichtungen betrifft langfristige Ansprüche von Dienstnehmern aufgrund von kollektivvertraglichen Bestimmungen. Für die Bewertung wurden ein Zinssatz von 1,15 – 1,75 % (2014/15: 2,10 %), das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbewahrscheinlichkeit nach AVÖ 2008-P (2014/15: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler herangezogen, Gehaltssteigerungen wurden mit 2,5 % (2014/15: 2,0 %) berücksichtigt.

Als Hersteller, Händler und Anbieter von Dienstleistungen gibt der Konzern zum Zeitpunkt des Verkaufs Produktgarantien an die Kunden ab. Üblicherweise ist der Konzern gemäß den Garantiebedingungen verpflichtet, Herstellungs- oder Softwaremängel zu beheben oder das Produkt auszutauschen, wenn diese Mängel während der Gewährleistungsfrist zutage treten. Für den Fall, dass der Konzern Garantieansprüche für verkaufte Produkte oder erbrachte Dienstleistungen während der Gewährleistungsfrist erwartet, wird eine entsprechende Rückstellung im Jahresabschluss gebildet. Ausgehend von der Erwartung, dass die Mehrheit der Aufwendungen kurz- oder mittelfristig anfallen wird, werden die Garantiekosten beim Ausweis der Rückstellung bestmöglich geschätzt. Ebenso werden die historischen Daten bei der Berechnung des Rückstellungsbetrages berücksichtigt. Gemäß den Erfahrungswerten ist es wahrscheinlich, dass Garantieansprüche gestellt werden.

Die Rückstellung für Verluste aus schwebenden Geschäften und Nacharbeiten wurde für am Stichtag erwartete Verluste aus noch nicht abgerechneten Fertigungsaufträgen gebildet. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen zum 30. September 2014 konnte bereits im zweiten Quartal des Wirtschaftsjahres 2014/15 eine Rückstellung für Verluste aus schwebenden Geschäften und Nacharbeiten in Höhe von TEUR 16.162 aufgelöst werden. Der Vorstand schätzt das Risiko des Schlagendwerdens des Drohverlustes als unwahrscheinlich ein.

Die Rückstellungen für Projekte (ausgenommen Drohverluste) betreffen im Wesentlichen Wartungs-, Erweiterungs- und Reparaturarbeiten zu bestehenden Mautprojekten.

Die Rückstellungen für Rechtskosten, Prozesskosten und Vertragsrisiken betreffen im Wesentlichen laufende Rechtsfälle und Beratungskosten, vor allem im Zuge von Firmenkäufen.

Kosten für Stilllegung und Nachsorge betreffen im Wesentlichen die Vorsorge einer amerikanischen Tochtergesellschaft für den Rückbau bzw. die Demontage von Sensoren im Bereich von Mobilitätslösungen für Städte nach Vertragsablauf.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Provisionen und Prämien, Naturalrabatte, ausstehende Gutschriften und Projektkosten sowie Kundenskonti.

27 Eventualschulden, sonstige Haftungsverhältnisse und finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen.

Die Eventualschulden des Konzerns resultieren vor allem aus Großprojekten. Die sonstigen Haftungsverhältnisse betreffen Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Bankgarantien, Performance- und Bid-Bonds und Bürgschaften.

Die Eventualschulden und sonstigen Haftungsverhältnisse wurden an branchenübliche Usancen angepasst und enthalten ausschließlich Verpflichtungen gegenüber Dritten und stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Performance- und Bid-Bonds
Südafrika (Mautprojekt) 47.029 45.697
Australien (Mautprojekte) 20.832 17.804
Sonstige 241 1.246
Summe 68.102 64.747

Die operative Tätigkeit erfordert darüber hinaus die Abgabe von Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien sowie Performance- und Bid-Bonds für Großprojekte, die von Banken und Kreditversicherungsunternehmen ausgestellt werden. Wird den vertraglichen Verpflichtungen nicht entsprochen, besteht das Risiko einer Inanspruchnahme, die zu einem Regressanspruch der Bank oder des Versicherers gegen den Konzern führt. Ein derartiger Ressourcenabfluss wird als unwahrscheinlich eingeschätzt. Derartige Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien sowie Performance- und Bid-Bonds im Ausmaß von TEUR 178.598 (Vorjahr: TEUR 130.282) sind nicht in der Bilanz bzw. den Eventualschulden enthalten.

Sicherstellungen für die oben genannten Eventualschulden und Haftungsverhältnisse sind in den Erläuterungen 15 und 21 angeführt. Des Weiteren wurden Vermögenswerte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, in Höhe von TEUR 9.756 (2014/15: TEUR 9.688) als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer schwedischen Bank verpfändet.

Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen:

Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unkündbaren Mietverträgen und operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Nicht länger als 1 Jahr 14.474 13.519
Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre 25.999 31.656
Länger als 5 Jahre 12.069 15.894
52.543 61.069

Als Aufwand erfasste Miet-/Leasingzahlungen:

Die Zahlungen aus operativen Leasingverhältnissen, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst sind, stellen sich wie folgt dar:

2015/16 2014/15
Mieten 10.365 10.833
KFZ-Leasing 1.461 1.621
EDV-Leasing 2.736 3.494
Sonstiges 640 532
15.202 16.481

28 Unternehmenszusammenschlüsse.

Am 14. April 2015 wurde eine kontrollierende Mehrheit an der kalifornischen Streetline, Inc. erworben. Streetline ist ein führendes Smart-Parking-Unternehmen, das intelligente Daten und moderne Analytik zur Lösung von Parkplatzproblemen für Endnutzer anbietet. Die Gesellschaft wurde danach in die KTCSL Merger Corp. verschmolzen und firmiert seither unter dem Namen Streetline, Inc.

Bezahlter Kaufpreis 189
Abzüglich beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens -189
Firmenwert 0

Die aus dem Erwerb resultierenden Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar:

Beizulegender
Zeitwert
Sachanlagen 1.251
Immaterielle Vermögenswerte 46
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 580
Liquide Mittel 2.732
Verbindlichkeiten, sonst. Verbindlichkeiten und Abgrenzungen -4.399
Erworbenes Nettovermögen 210
davon beherrschende Anteile (90 %) 189
davon nicht beherrschende Anteile (10 %) 21

Das erworbene Unternehmen trug zu den Umsatzerlösen des Konzerns für den Zeitraum vom 14. April 2015 bis 31. März 2016 TEUR 2.506 und zum Konzernergebnis mit TEUR -3.038 bei. Hätte der Erwerb mit 1. April 2015 stattgefunden, hätte dies keine wesentliche Auswirkung auf die Umsatzerlöse und das Ergebnis des Konzerns gehabt.

29 Anteile Tochterunternehmen.

31. März 2016 31. März 2015
nicht be nicht be
Gesellschaft, Interne Konzern herrschende Konzern herrschende
Hauptniederlassung der Gesellschaft Bezeichnung anteil Anteile anteil Anteile
Kapsch TrafficCom AG, Wien KTC 100,00 % 0,0 % 100,00 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o.,
Prag, Tschechien KTC C&R CZ 99,0 % 1,0 % 99,0 % 1,0 %
Kapsch TrafficCom Ltd., Manchester, Großbritannien KTC UK 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien KCO 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Components GmbH, Wien KCO GmbH 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien ArtiBrain 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom S.r.l. a socio unico, Mailand, Italien KTC Italy 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien KTC Slovenia 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Transport Telematic Systems – LLC, Abu Dhabi,
Vereinigte Arabische Emirate 4 TTS, UAE 49,0 % 51,0 % 49,0 % 51,0 %
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland KTC Russia 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien KTTB, Bulgaria 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien KTC Argentina 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
31. März 2016 31. März 2015
nicht be nicht be
Gesellschaft, Interne Konzern herrschende Konzern herrschende
Hauptniederlassung der Gesellschaft Bezeichnung anteil Anteile anteil Anteile
Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Almaty, Kasachstan KTC Kazakhstan 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland KTS Belarus 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom KGZ OOO, Bischkek, Kirgisistan KTC Kirgisistan 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen KTC Litauen 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
KTS Beteiligungs GmbH, Wien KTS Beteiligung 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden KTC Sweden 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom do Brasil LTDA., Sao Paulo, Brasilien KTC Brazil 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd, Melbourne, Australien KTC Australia 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Chile S.A., Santiago de Chile, Chile KTC Chile 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich KTC France 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom PTE.LTD., Tripleone Somerset, Singapur KTC Singapore 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom (M) Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysien KTC Malaysia 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Limited, Auckland, Neuseeland KTC New Zealand 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom South Africa (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika KTC SA 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika ETC 100,0 % 0,0 % 87,0 % 13,0 %
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd.,
Kapstadt, Südafrika KTC SA Holding 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika TMT 100,0 % 0,0 % 62,9 % 37,1 %
MobiServe Pty Ltd., Kapstadt, Südafrika Mobiserve 100,0 % 0,0 % 62,9 % 37,1 %
Berrydust 51 (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika Berrydust 100,0 % 0,0 % 53,5 % 46,5 %
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande KTC BV 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Canada Inc., Mississauga, Kanada KTC Canada 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom IVHS, S.A. de C.V., Mexiko Stadt, Mexiko KTC IVHS Mexico 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Holding II US Corp., McLean, USA KTC Hold. II US Corp. 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom IVHS Inc., McLean, USA KTC IVHS Inc., USA 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom USA Inc., Duluth, USA KTC USA, Inc. 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Holding Corp., McLean, USA KTC Holding Corp., USA 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch TrafficCom Inc., Mc Lean, USA KTC Inc., USA 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
KTCSL Merger Corp., Delaware, USA 3 KTCSL 100,0 % 0,0 %
Streetline, Inc., Foster City, USA 1 Streetline 81,2 % 18,8 %
Streetline International, Inc., Delaware, USA 1 Streetline international 81,2 % 18,8 %
SPS funding Co. LLC, Delaware, USA 1 SPS Funding 81,2 % 18,8 %
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien KTS Austria 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Telematic Services Kft. "v.a.", Budapest, Ungarn 2 KTS Hungary 100,0 % 0,0 %
Kapsch Telematic Services spol. s r.o., Prag, Tschechien KTS CZ 52,0 % 48,0 % 52,0 % 48,0 %
Kapsch Telematic Services GmbH Deutschland, Berlin, Deutschland KTS Germany 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Telematic Services Solutions A/S under tvangsoplosning,
Kopenhagen, Dänemark 5 KTSS Denmark 60,0 % 40,0 % 60,0 % 40,0 %
Kapsch Telematic Services Sp. z o.o., Warschau, Polen KTS Poland 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Kapsch Road Services Sp. z o.o., Warschau, Polen KRS Poland 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %

1 Neugründung/Erwerb im Wirtschaftsjahr 2015/16

2 Entkonsolidierung im Wirtschaftsjahr 2015/16

3 Verschmelzungen im Wirtschaftsjahr 2015/16

4 Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens aufgrund substanzieller Rechte

5 in Liquidation

Zur besseren Lesbarkeit wird in den nachfolgenden Tabellen und Erläuterungen jeweils die interne Bezeichnung der Gesellschaften angegeben.

Bei allen oben angeführten Gesellschaften befindet sich die Hauptniederlassung der Gesellschaft im Gründungsland.

Mit Ausnahme der unten angeführten Gesellschaften bilanzieren alle angeführten Tochterunternehmen zum Stichtag 31. März.

Gesellschaften, die aufgrund von rechtlichen Beschränkungen nicht zum 31. März bilanzieren:

  • ¾Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland (31. Dezember)
  • ¾Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien (31. Dezember)
  • ¾Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Almaty, Kasachstan (31. Dezember)
  • ¾Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland (31. Dezember)
  • ¾Kapsch TrafficCom KGZ OOO, Bischkek, Kirgisistan (31. Dezember)

Weitere Gesellschaften mit abweichenden Bilanzstichtagen:

¾KTS Beteiligungs GmbH, Wien

Die Gesellschaft stammt aus einer Akquisition, der Bilanzstichtag zum 31. Dezember wurde nicht umgestellt. ¾Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen

Die Gesellschaft wurde gemeinsam mit einem Partner gegründet und bilanziert zum 31. Dezember.

30 Nicht beherrschende Anteile.

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften.

Angaben zur Bilanz

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Bilanz vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen sowie den Buchwert der wesentlichen nicht beherrschenden Anteile:

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR
Langfristige Kurzfristige Buchwert nicht
Angaben zur Bilanz zum Vermögens Vermögens Langfristige Kurzfristige Netto beherrschende
31. März 2016 werte werte Schulden Schulden vermögen Anteile
KTS CZ 1.285 36.076 0 18.545 18.816 8.772
Streetline 804 1.324 441 2.667 -979 -516
Restliche -444
Buchwert zum 31. März 2016 7.811

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR

Langfristige Kurzfristige Buchwert nicht
Angaben zur Vermögens Vermögens Langfristige Kurzfristige Netto beherrschende
Bilanz zum 31. März 2015 werte werte Schulden Schulden vermögen Anteile
KTS CZ 1.446 34.115 0 17.147 18.414 8.579
KTS Poland 3.582 34.890 1.198 20.699 16.575 0
TMT 8.576 7.259 1.483 3.454 10.899 4.374
ETC 3.552 34.412 33.334 17.363 -12.733 -1.044
KTS Austria 4.486 6.399 0 23 10.862 0
Restliche -506
Buchwert zum 31. März 2015 11.403

Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Gesamtergebnisrechnung vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen:

Jahresüber
schuss/ Sonstiges Gesamt Perioden Sonstiges Gesamt
Umsatz -fehlbetrag Ergebnis ergebnis ergebnis Ergebnis ergebnis
80.332 14.001 368 14.369 6.720 177 6.897
19.461 2.461 4.365 6.826 913 1.619 2.532
52.881 -12.001 1.961 -10.040 -1.773 255 -1.518
2.506 -3.829 84 -3.745 -505 16 -489
12 49 61
5.368 2.115 7.483
Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR den nicht beherrschenden Anteilen
zugewiesene Ergebnisbeiträge

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR

den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesene Ergebnisbeiträge

Jahresüber
Angaben zur schuss/ Sonstiges Gesamt Perioden Sonstiges Gesamt
Gesamtergebnisrechnung 2014/15 Umsatz -fehlbetrag Ergebnis ergebnis ergebnis Ergebnis ergebnis
KTS CZ 75.572 14.595 -37 14.558 7.111 -18 7.093
KTS Poland 66.294 16.062 -3 16.060 535 -2 533
ETC 53.567 1.311 -1.327 -16 71 -172 -102
TMT 19.343 164 1.051 1.215 61 390 450
KTS Austria 0 10.668 0 10.668 -7 0 -7
Restliche 7 1 8
Gesamt 7.778 198 7.976

Angaben zur Geldflussrechnung und Dividenden

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Geldflussrechnung und Dividenden vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen:

Cashflow aus
Dividenden an nicht
Angaben zur betrieblicher Investitions Finanzierungs Cash Netto beherrschende
Geldflussrechnung 2015/16 Tätigkeit tätigkeit tätigkeit Zu-/Abnahme Anteile
KTS CZ 20.726 -482 -13.967 6.276 -6.704
Streetline -465 -2.109 3.239 665 0
Restliche -4
Gesamt -6.709
Cashflow aus
Dividenden an nicht
Angaben zur betrieblicher Investitions Finanzierungs Cash Netto beherrschende
Geldflussrechnung 2014/15 Tätigkeit tätigkeit tätigkeit Zu-/Abnahme Anteile
KTS CZ 15.062 -433 -14.012 616 -6.726
KTS Poland 15.965 -398 -3.505 12.063 0
ETC 2.000 0 2.148 4.148 0
TMT -166 -294 -829 -1.288 0
KTS Austria 12.301 38 -6.099 6.240 -195
KTS Belarus 11.901 -720 -20.464 -9.283 0
Restliche -9
Gesamt -6.930

Die oben aufgeführten Informationen beziehen sich auf die Beträge vor der zwischenbetrieblichen Eliminierung.

31 Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen.

Folgende Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden durchgeführt:

KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien

Seit Jänner 2005 erbringt die Gesellschaft an den Konzern Dienstleistungen im Bereich der Konzernkonsolidierung und Rechtsberatung. Die im Konzern im Wirtschaftsjahr 2015/16 dafür angefallenen Ausgaben betrugen TEUR 704 (2014/15: TEUR 624). Zudem entstanden dem Konzern Versicherungskosten (Organhaftpflichtversicherung) in Höhe von TEUR 22 (2014/15: TEUR 22).

Die Gesellschaft hat im Wirtschaftsjahr 2014/15 ihre Anteile von 3 % an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, an die Kapsch TrafficCom AG verkauft. Nach dieser Transaktion ist der Konzern Alleineigentümer der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien. Der Kaufpreis setzte sich aus einem fixen (TEUR 2.000) und einem variablen Bestandteil (Earn-Out, abhängig vom EBIT der KTS-Gruppe, bereinigt um Minderheitenanteile, der Wirtschaftsjahre 2015-2018). Der fixe Kaufpreis (TEUR 2.000) wurde bereits im Wirtschaftsjahr 2014/15 bezahlt, die variable Kaufpreiskomponente ist zum 31. März 2016 in Höhe von TEUR 2.077 (31. März 2015: TEUR 2.036) in den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten erfasst (siehe Erläuterung 24).

Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH fungiert als steuerlicher Gruppenträger in der im März 2005 gebildeten steuerlichen Gruppe, bei der auch die österreichischen Tochtergesellschaften dieses Konzerns Mitglieder sind. Dementsprechend sind alle steuerlichen Effekte aus der Gruppenbesteuerung bei Konzerngesellschaften, die Mitglieder der steuerlichen Gruppe sind, als Transaktionen mit einem nahe stehenden Unternehmen zu betrachten.

Kapsch Aktiengesellschaft, Wien

Im Zusammenhang mit der Verwendung der KAPSCH-Handelsmarke und des Logos stellt die Gesellschaft dem Konzern Lizenzgebühren in Rechnung. Die Lizenzgebühr beläuft sich auf 0,5 % der gesamten Nettoerlöse des Konzerns mit Dritten. Die im Konzern hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 2.575 (2014/15: TEUR 2.199).

Aktivitäten im Bereich Unternehmensentwicklung, Public Relations, Sponsoring und andere Marketingaktivitäten werden zentral von der Kapsch Aktiengesellschaft für alle Konzerngesellschaften durchgeführt. Die dem Konzern im Wirtschaftsjahr 2015/16 zugeordneten Kosten betrugen TEUR 1.512 (2014/15: TEUR 1.722).

Weiters stellte die Gesellschaft dem Konzern Management- und Beratungsleistungen (einschließlich Kosten für den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft, Georg Kapsch, und Kosten für Beratungsleistungen bestimmter Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von TEUR 0 (2014/15: TEUR 90)) der Gesellschaft in Rechnung. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 1.750 (2014/15: TEUR 1.470).

Die Kapsch Aktiengesellschaft hat diverse Versicherungsverträge abgeschlossen, die alle Konzerngesellschaften umfassen. Die dem Konzern im Wirtschaftsjahr 2015/16 zugeordneten Kosten betrugen TEUR 607 (2014/15: TEUR 611). Darüber hinaus stellt die Kapsch Aktiengesellschaft dem Konzern ein Softwaretool (Hyperion Financial Management) zur Verfügung und verrechnet dafür laufend die Kosten in Höhe von anteilig TEUR 120 (2014/15: TEUR 130).

Kapsch Partner Solutions GmbH, Wien

Die Gesellschaft erbringt für den Konzern Leistungen im Bereich Human Resources (Lohnverrechnung, Administration, Recruiting, Beratung hinsichtlich Arbeitsrecht und Personalentwicklung) und stellt Lehrlinge und Trainees zur Verfügung. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 1.861 (2014/15: TEUR 2.181).

Die Kapsch Components GmbH & Co KG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Logistik in Höhe von TEUR 8 (2014/15: TEUR 7).

Kapsch Financial Services GmbH, Wien

Die Gesellschaft vermietet Telefon- und IT-Ausstattung (Hardware und Software) an den Konzern und erbringt IT-Support. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2015/16 auf TEUR 290 (2014/15: TEUR 877).

Kapsch BusinessCom AG, Wien

Die Gesellschaft liefert im Auftrag der Kapsch TrafficCom AG Hardware (IT-Ausstattung) und erbringt Wartungsund sonstige Dienstleistungen für diverse Kundenprojekte, die größten stellen mit Abstand das LKW-Mautsystem in Österreich und das LKW-Mautsystem in Polen, im Vorjahr auch das LKW-Mautsystem in Weißrussland, dar. Die getätigten Lieferungen und Leistungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 3.132 (2014/15: TEUR 3.592).

Die Gesellschaft erbringt für den Konzern Lieferungen und Leistungen im Bereich IT, EDV und Telefonie in Höhe von TEUR 5.303 (2014/15: TEUR 5.498) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 326 (2014/15: TEUR 111).

Die Kapsch Components GmbH & Co KG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Logistik in Höhe von TEUR 80 (2014/15: TEUR 76) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 14 (2014/15: TEUR 185).

Kapsch CarrierCom AG, Wien

Die Kapsch Components GmbH & Co KG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Logistik in Höhe von TEUR 798 (2014/15: TEUR 736), Fertigungsleistungen im Bereich GSM-R in Höhe von TEUR 9.163 (2014/15: TEUR 7.433) sowie sonstige Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 549 (2014/15: TEUR 277).

Kapsch CarrierCom France SAS, Paris

Die Kapsch Components GmbH & Co KG erbringt für die Gesellschaft Fertigungsleistungen im Bereich GSM-R in Höhe von TEUR 1 (2014/15: TEUR 6.105), und Logistikleistungen in Höhe von TEUR 106 (2014/15: TEUR 169).

Kapsch CarrierCom s r.o., Prag

Die Gesellschaft liefert für den Konzern Hardware (IT-Ausstattung) für ein Kundenprojekt und erbringt sonstige Dienstleistungen für das Kundenprojekt in Tschechien. Die getätigten Lieferungen und Leistungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 52 (2014/15: TEUR 171).

Kapsch BusinessCom s r.o., Prag

Die Gesellschaft erbringt für den Konzern die technischen Wartungsleistungen für das tschechische Mautsystem und verantwortet den laufenden IT-Support für die tschechischen Tochtergesellschaften. Die hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 4.279 (2014/15: TEUR 3.709). Weiters erbrachte die Gesellschaft im Wirtschaftsjahr 2015/16 Leistungen im Bereich Public Relations in Höhe von TEUR 91 (2014/15: TEUR 90) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 64 (2014/15: TEUR 93).

Kapsch Sp. z o.o., Warschau

Die Gesellschaft liefert für den Konzern Hardware (IT-Ausstattung) und erbringt Wartungs- und sonstige Dienstleistungen für das Kundenprojekt in Polen. Die getätigten Lieferungen und Leistungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015/16 TEUR 1.723 (2014/15: TEUR 2.031).

Kapsch Immobilien GmbH, Wien

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 erbrachte die Gesellschaft Leistungen im Bereich KFZ-Management und KFZ-Services in Höhe von TEUR 107 (2014/15: TEUR 150).

Sonstige Transaktionen mit nahestehende Personen und Unternehmen

Die Mieteinnahmen des Konzerns aus der Untervermietung an nahe stehende Unternehmen im Wirtschaftsjahr 2015/16 beliefen sich insgesamt auf TEUR 481 (2014/15: TEUR 491).

Im Vorjahr (Wirtschaftsjahr 2014/15) erhielt Herr Toplak, ehemaliger Vorstand der Kapsch TrafficCom AG, Wien, eine Ausschüttung aus seinen Anteilen an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, in Höhe von TEUR 195. Herr Erwin Toplak hält zum 31. März 2016 keine Anteile an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, daher gab es im Wirtschaftsjahr 2015/16 keine diesbezügliche Ausschüttung.

Die Verpflichtungen für Altersvorsorge beinhalten eine Pensionsverpflichtung (in Zahlung befindliche Pensionen) an die Witwe von Karl Kapsch, ehemaliger Vorstand der Kapsch Aktiengesellschaft.

Die Verrechnung von Dienstleistungen mit verbundenen Parteien erfolgt auf Drittvergleichsbasis. Waren werden zu marktüblichen Konditionen ge- und verkauft.

Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Umsätze und Aufwendungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen gegenüber nahestehenden Unternehmen:

2015/16 2014/15
Muttergesellschaft
Umsätze 0 0
Aufwendungen 726 646
Schwestergesellschaften
Umsätze 11.305 15.565
Aufwendungen 23.764 23.867
Sonstige nahestehende Unternehmen
Umsätze 149 184
Aufwendungen 396 1.027
2015/16 2014/15
Muttergesellschaft
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen u. sonstige Verbindlichkeiten 4.481 4.360
Verbindlichkeiten aus Anteilskauf 2.077 2.036
Schwestergesellschaften
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 1.728 2.107
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen u. sonstige Verbindlichkeiten 3.512 3.738
Sonstige nahe stehende Unternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 15 127
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen u. sonstige Verbindlichkeiten 293 289

32 Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie (unverwässertes Ergebnis) wird durch Division des den Anteilseignern zuordenbaren Periodenergebnisses der Gesellschaft durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Wirtschaftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien berechnet, wobei, falls zutreffend, jene Stammaktien, die von der Gesellschaft erworben und als eigene Aktien gehalten werden, unberücksichtigt bleiben. Zum 31. März 2016 hielt die Gesellschaft – wie im Vorjahr – keine eigenen Aktien. Es gab keine Verwässerungseffekte.

2015/16 2014/15
Den Anteilseignern zurechenbares Periodenergebnis (in EUR) 31.091.775 3.629.908
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien 13.000.000 13.000.000
Ergebnis je Aktie (in EUR) 2,39 0,28

33 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

¾Am 14. Dezember 2015 erzielte Kapsch TrafficCom eine Vereinbarung mit Schneider Electric S.E. hinsichtlich einer Übernahme des globalen Transportation-Geschäftes. Das Closing fand am 1. April 2016 statt.

Die Transportation-Sparte, zuvor unter der Marke Telvent Tráfico y Transporte tätig, ist ein Anbieter von Echtzeit-IT-Lösungen und intelligenten Verkehrssystemen zur Anwendung in Städten, auf Autobahnen und in Tunnel. Das Angebot umfasst zudem Maut- und Transitlösungen. Die Übernahme ermöglicht Kapsch TrafficCom, den bestehenden und zukünftigen Kunden weltweit ein integriertes Angebot an intelligenten Verkehrslösungen von der Autobahn bis in die Stadt zu unterbreiten.

Negativer Unterschiedsbetrag (vorläufig ermittelt) -2.991
Abzüglich beizulegender Zeitwert des anteilig erworbenen Nettovermögens (vorläufig ermittelt) -30.432
Kaufpreis gesamt 27.442
Bedingte Kaufpreisanpassungen (vorläufig ermittelt) -2.558
Bezahlter Kaufpreis 30.000

Die aus dem Erwerb vorläufig ermittelten Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar:

Beizulegender
Zeitwert
Sachanlagen 721
Immaterielle Vermögenswerte 5.170
Sonstige langfristige Vermögenswerte 157
Vorräte 656
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 57.013
Liquide Mittel 9.542
Verbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen -42.827
Erworbenes Nettovermögen (vorläufig ermittelt) 30.432

Der oben angeführten Darstellung liegt eine vorläufige Kaufpreisallokation zugrunde. Die Werte können sich aufgrund der noch vorzunehmenden Prüfung der Eröffnungsbilanzwerte sowie etwaiger, vertraglich geregelten, Kaufpreisanpassungen verändern.

  • ¾Am 21. April 2016 erwarb die amerikanische Kapsch TrafficCom Holding Corp. um rund 2,4 Mio. EUR einen Minderheitenanteil an der ParkJockey Global, Inc., USA.
  • ¾ Unter der aufschiebenden Bedingung einer noch erforderlichen vertraglich vereinbarten Zustimmung erwirbt Kapsch Telematic Services GmbH, Österreich, 48 % an der Kapsch Telematic Services spol.s r.o, Prag, Tschechien, und hält somit 100 % der Anteile an der Gesellschaft, die in Tschechien den Betrieb des Mautsystems führt.
  • ¾ Für die Refinanzierung der Unternehmensanleihe und die Finanzierung zukünftigen Wachstums bereitet Kapsch TrafficCom AG ein Schuldscheindarlehen für den öffentlichen Markt für institutionelle Anleger vor. Die Zuteilung erfolgte mit 1. Juni 2016. Diese Transaktion wird im Laufe des ersten Quartals des Wirtschaftsjahres 2016/17 abgeschlossen sein.

34 Zusatzangaben.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Wirtschaftsjahr 2015/16 setzte sich aus 3.329 Angestellten und 186 Arbeitern zusammen (2014/15: 3.313 Angestellte und 196 Arbeiter).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf TEUR 193 (2014/15: TEUR 199) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:

2015/16 2014/15
Prüfung des Konzernabschlusses 56 55
Andere Bestätigungsleistungen 80 65
Steuerberatungsleistungen 0 0
Sonstige Leistungen 57 79
193 199

Vergütungen und sonstige Zahlungen an Organe der Gesellschaft

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 setzte sich der Vorstand aus folgenden Personen zusammen:

Georg Kapsch (Vorsitzender) André Laux Alexander Lewald (seit 1. November 2015) Die Bezüge des Vorstandes im Wirtschaftsjahr 2015/16 gliedern sich wie folgt:

Fix Variabel Gesamt Gesamt
2015/16 2015/16 2015/16 2014/15
Georg Kapsch 653 0 653 643
André Laux 374 117 490 472
Alexander Lewald 133 0 133 0
Summe 1.160 117 1.276 1.114

Die Aufwendungen für Abfertigungen für Vorstandsmitglieder betragen TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 59).

André Laux und Alexander Lewald verfügen über individuelle Pensionspläne. Die Kapsch TrafficCom AG zahlte dafür in eine externe Pensionskasse ein. Die Aufwendungen im Wirtschaftsjahr 2015/16 belaufen sich auf TEUR 23 (2014/15: TEUR 10).

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 setzte sich der Aufsichtsrat aus folgenden Personen zusammen:

Franz Semmernegg (Vorsitzender) Kari Kapsch (stellvertretender Vorsitzender) Sabine Kauper Harald Sommerer

Vom Betriebsrat entsandt:

Christian Windisch Martin Gartler

Für die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Aufsichtsratsvergütungen (inklusive Reisekosten) in Höhe von TEUR 122 (2014/15: TEUR 46) als Aufwand erfasst.

Wie in den Vorjahren wurden keine Vorschüsse oder Darlehen an Mitglieder des Vorstandes oder des Aufsichtsrates gewährt und auch keine Garantien zu deren Gunsten abgegeben.

Zur Veröffentlichung genehmigt: Wien, am 08. Juni 2016

Alexander Lewald Mitglied des Vorstandes

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstandes

André Laux Mitglied des Vorstandes

Bestätigungsvermerk.

Bericht zum Konzernabschluss.

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. März 2016, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung dieses Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und für die internen Kontrollen, die die gesetzlichen Vertreter als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing). Nach diesen Grundsätzen haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.

Eine Abschlussprüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses durch den Konzern relevante interne Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2016 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Aussagen zum Konzernlagebericht.

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben nach § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 8. Juni 2016

PwC Wirtschaftsprüfung GmbH

gez: Mag. Peter Pessenlehner Wirtschaftsprüfer

Kapsch TrafficCom AG, Wien

Lagebericht zum 31. März 2016 103
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 123
Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 124
Bilanz zum 31. März 2016 125
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015/16 126
Anhang für das Geschäftsjahr 2015/16 127
Bestätigungsvermerk 139

Lagebericht

Kapsch TrafficCom AG, Wien per 31. März 2016

1 Allgemeine wirtschaftliche Lage

Weltwirtschaft

Die Konjunkturentwicklung blieb im Jahr 2015 hinter jener des Vorjahres zurück, zeigte sich aber mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,1 % weiterhin robust (2014: 3,4 %). Während die entwickelten Volkswirtschaften allmählich auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehrten, waren die Schwellen- und Entwicklungsländer erneut von geringeren Steigerungsraten geprägt; sie zeichneten aber dennoch für rund 70 % des globalen Wachstums verantwortlich. Der Welthandel expandierte in Anbetracht der schwächeren Konjunkturlage 2015 nur um 2,8 %, nachdem im Vorjahr ein Plus von 3,5 % verzeichnet worden war. Im Jahr 2016 soll das Wachstum der international gehandelten Güter- und Dienstleistungsvolumina allerdings wieder stärker anziehen. Die Konjunkturprognose für die kommenden Jahre zeigt eine etwas dynamischere Entwicklung der Globalwirtschaft: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wird diese 2016 um 3,2 % und 2017 um 3,5 % expandieren.

USA

Die US-amerikanische Wirtschaft verzeichnete im Berichtsjahr ebenso wie im Vorjahr ein Wachstum von 2,4 %. Die Notenbank Federal Reserve (Fed) vollzog Ende 2015 mit der US-Leitzinserhöhung auf 0,25 % bis 0,5 % die erste Richtungsänderung in der Zinspolitik seit 2006. Aufgrund der frühzeitigen Ankündigung und eher schrittweisen "Normalisierung" der Geldpolitik hatte dies jedoch kaum Auswirkungen auf die Wirtschaft. Gebremst wurde der Konjunkturoptimismus im Berichtsjahr durch den stark aufgewerteten Dollar, der das Exportgeschäft erschwerte. Hauptwachstumsmotor blieb der private Konsum.

Schweilen- und Entwicklungsländer

In den Schwellen- und Entwicklungsländern wurde im Berichtsjahr mit 4,0 % das niedrigste Wachstum seit der Finanzkrise 2008/09 erzielt. Gehemmt wurde die Konjunkturentwicklung dabei unter anderem von den weiterhin niedrigen Rohstoffpreisen.

Chinas Wirtschaftswachstum fiel im Berichtsjahr unter die 7 %-Marke und verzeichnete mit 6,9 % den niedrigsten Wert seit 1990. Das Land befindet sich in einem Transformationsprozess von arbeitsintensiver und exportorientierter Fertigung hin zu einer stärker technologisierten und dienstleistungsbasierten Wirtschaft. Für die kommenden Jahre wird eine weitere Verlangsamung des Wachstums auf 6,5 % im Jahr 2016 und 6,2 % im Jahr 2017 erwartet. Insgesamt kann für Asien allerdings eine positive Bilanz gezogen werden. Indien erzielte 2015 einen beachtlichen BIP-Anstieg von 7,3 %. In den ASEAN-5-Staaten findet zumindest eine graduelle Verbesserung der Wirtschaftsleistung statt: Das BIP-Wachstum steigerte sich von 4,6 % im Vorjahr auf 4,7 % im Jahr 2015 und soll laut IWF in den kommenden Jahren weiter anziehen.

Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) litt im Berichtsjahr weiterhin unter dem Russland-Ukraine-Konflikt, niedrigen Ölpreisen und hoher Inflation. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte dementsprechend um 2,8 %, nachdem 2014 zumindest noch ein moderates Wachstum von 1,1 % erreicht worden war. Der wirtschaftlich größte Mitgliedsstaat der GUS, Russland, sah sich 2015 mit einem BIP-Rückgang von 3,7 % konfrontiert. Wie bereits im Vorjahr trübten der Ölpreisverfall, die Wirtschaftssanktionen der EU und der Rubelverfall die Konjunkturaussichten.

In der Region Lateinamerika (inklusive Karibik) schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2015 ebenfalls, wenn auch um moderate 0,1 %. Insbesondere größere Volkswirtschaften wie Brasilien, Venezuela und Argentinien wiesen aufgrund schwacher Rohstoffpreise, eines Nachfragerückgangs, hoher Volatilität an den Finanzmärkten und struktureller Probleme negative Wachstumsraten auf. Andere Volkswirtschaften wie Peru, Mexiko oder Chile konnten immerhin Expansionsraten im niedrigen einstelligen Bereich erzielen.

Die generell gedämpfte Konjunkturentwicklung, die im Berichtsjahr vorherrschte, war auch in Subsahara-Afrika und in der MENAP-Region (Mittlerer Osten und Nordafrika, Afghanistan und Pakistan) zu beobachten. So wurde in den Ländern südlich der Sahara eine deutliche Wachstumsverlangsamung auf 3,4 % (2014: 5,1 %) registriert, die MENAP-Region wuchs nach 2,8 % im Vorjahr nur mehr um 2,5 %.

Europa

In Europa festigte sich 2015 das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr, das aggregierte Bruttoinlandsprodukt der EU-28 stieg um 1,9 %. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die solide Konsumnachfrage, während die Investitionsneigung der Unternehmen unter der gebremsten globalen Konjunktur litt. Auffallend waren auch die unterschiedlichen Entwicklungen auf Länderebene: Während der BIP-Anstieg in den großen Volkswirtschaften Deutschland (+1,7 %) und Frankreich (+1,1 %) unter dem EU-Durchschnitt lag, expandierte etwa Irland (+6,9 %) vergleichsweise kräftig. Für 2016 erwarten die Wirtschaftsforscher aufgrund der schwierigen internationalen Rahmenbedingungen ein unverändertes Wachstumsniveau in Europa. Weiter entspannen dürfte sich jedoch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. War die Arbeitslosenrate in den EU-28 bereits 2015 unter die 10 %-Marke gerutscht, so erreichte sie Anfang 2016 mit 8,9 % den niedrigsten Wert seit sieben Jahren.

Der Konjunkturverlauf im Euro-Raum konnte 2015 mit jenem in der Gesamt-EU nicht mithalten. Gegenüber 2014 wuchs die Wirtschaft in der Währungsunion um 1,6 %. Der vorhergesagte Eintritt in eine Deflationsphase blieb zwar für die Mehrzahl der Euro-Länder aus, das angestrebten Ziel einer Inflationsrate von knapp unter 2 % wurde jedoch nicht erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) weitete daher im Berichtsjahr ihre expansive Geldpolitik aus und verlängerte das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren bis mindestens Ende März 2017. Darüber hinaus wurde der Leitzins Anfang 2016 erstmals in der Geschichte auf 0 % gesenkt, um den Geldfluss in die Realwirtschaft weiter anzukurbeln.

Eine leichte Verbesserung war 2015 hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in Mittel- und Südosteuropa zu beobachten. Im Vergleich zu den EU-28 konnte die Region wirtschaftlich weiter aufholen. Überschattet wurde der positive regionale Kurs von der nach wie vor prekären Situation in der Ukraine und Russland. Tschechien, Rumänien, Polen und die Slowakei erzielten dennoch BIP-Zuwächse von jeweils über 3 %. 2016 soll Mittel- und Südosteuropa insgesamt auf einem stabilen Wachstumspfad bleiben.

Österreich

In Österreich setzte sich im Berichtsjahr die moderate wirtschaftliche Erholung fort: Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2015 um 0,9 %. Weniger stark als in der Vergangenheit fiel dabei der Wachstumsbeitrag des Außenhandels aus. Konkret belief sich der nominelle Anstieg der Warenexporte auf lediglich 2,7 %, bedingt durch die Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern und die EU-Sanktionen gegen Russland. Für 2016 rechnen die Wirtschaftsforscher dennoch mit einem etwas kräftigeren BIP-Wachstum von 1,6 %.

1.1 Entwicklung des Marktes für Intelligent Transportation Systems (ITS)

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS). ITS sind Systeme, in denen

Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren.

$1.1.1$ Marktsegmentierung

Die Studie "Intelligent Transportation Systems - A global strategic business report" von Global Industry Analysts (April 2014) beschreibt den ITS-Markt als diversifizierten Markt mit stark unterschiedlichen Anwendungs- und Produktsegmenten. Der Markt untergliedert sich demnach in folgende drei Produktsegmente:

Electronic Toll Collection (ETC): Elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation.

Advanced Traffic Management Systems (ATMS): Hochentwickelte Verkehrsmanagementsysteme zur Verkehrsüberwachung, Optimierung der Nachrichtenübermittlung und Regulierung des Verkehrsflusses.

Other Intelligent Transportation Systems (OTH): Andere intelligente Verkehrssysteme, sie umfassen:

  • Commercial Vehicle Operations (CVO): Systeme für die Kontrolle von Nutzfahrzeugen zur Erhöhung der Sicherheit und der Produktivität von Frachtführern,
  • Public Vehicle Transportation Management Systems (PVTMS): Systeme zum Management von Verkehrsbetrieben zur Regelung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs und
  • Advanced Vehicle Information Systems (AVIS): Hochentwickelte Fahrzeuginformationssysteme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

$1.1.2$ Marktvolumen und -wachstum

Global Industry Analysts (April 2014) schätzten das weltweite Volumen des ITS-Marktes für das Jahr 2015 auf rund 17,2 Mrd. USD mit weiter steigender Tendenz. Das größte Produktsegment stellten 2015 demnach Other Intelligent Transportation Systems mit 38,8 % (6,7 Mrd. USD) dar. ETC hatte mit einem weltweiten Volumen von 4,5 Mrd. USD einen Anteil von 26,0 % am ITS-Markt. Die größte ITS-Region waren 2015 die USA mit 38,2 %, gefolgt von Europa mit 30,3 %.

Der ITS-Markt wächst gemäß der Studie zwischen 2012 und 2020 voraussichtlich mit durchschnittlich 8,7 % pro Jahr und soll 2020 ein weltweites Volumen von 26,3 Mrd. USD erreichen, wovon auf ETC mit 7,8 Mrd. USD ein Anteil von 29,5 % entfallen soll. Für ETC wird mit einer jährlichen Steigerung von 11,5 % das stärkste Wachstum aller Produktsegmente erwartet.

Produkt-
segmente
2012 2015 2020 Regionen
USA
2012
40%
2015
38%
2020
38%
Europa 30% 30% 28%
ATMS 4.9 (37%) 6,0(35%) 8,8 (34%) Japan 17% 17% 15%
ETC 3,3(24%) 4,5 (26%) 7,8 (30%) China 5% 6% 9%
OTH 5,3 (39%) 6,7(39%) 9,7(36%) Rest 8% 8% 10%

Weltweiter ITS-Markt nach Produktsegmenten und nach Regionen (in Mrd. USD)

Die vergangenen vier Jahre haben gezeigt, dass am ITS-Markt - nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - Trends entstanden sind, die die Entwicklung maßgeblich beeinflussten. Zurzeit lässt sich mangels aktuellerer Studien nur schwer einschätzen, inwieweit das tatsächliche Marktvolumen von diesen Prognosen aus dem Jahr 2012 abweicht.

1.1.3 Kundensegmente

Kapsch TrafficCom hat ein eigenes Verständnis und eine eigene Sicht des ITS-Marktes entwickelt, um ihre Marktpositionierung und deren Weiterentwicklung zu definieren. Dabei wurde der ITS-Markt in vier Kundensegmente untergliedert und die jeweils wesentlichen Adressaten wurden identifiziert.

Betreiber-/Infrastruktur-orientierte ITS umfassen neben ETC und ATMS auch Applikationen für die städtische Zugangsregelung und die Parkraumbewirtschaftung. Adressaten sind Regierungen und deren Behörden, Straßenund Mautbetreiber sowie Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS entwickeln, um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Sicherheit, Performance und Umwelt zu sichern.

Fahrzeug-orientierte ITS zielen auf die Fahrzeugtelematik wie die Ferndiagnose oder Fahrzeugassistenzsysteme (AVIS) ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen (CVO), und die Verkehrssicherheit. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer. Zu diesem Feld zählen auch Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle; V2V) bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure; V2I) in Echtzeit, im Englischen kollektiv "V2X" abgekürzt, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom auf der 5,9-GHz-Technologie basieren werden.

Benutzer-orientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, um sich dementsprechend auf der Reise orientieren zu können, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen hochentwickelter Fahrzeuginformationssysteme (AVIS) sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder Anbieter von Navigationsgeräten, und vor allem im Hinblick auf zukünftige Lösungen auch Endnutzer.

Industrie-orientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrages von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben (PVTMS) abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Flottenmanagementsysteme und um Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht. Adressaten sind auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierte Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.

Marktpositionlerung $1.1.4$

Der derzeitige Fokus von Kapsch TrafficCom richtet sich auf Betreiber-/Infrastruktur-orientierte ITS. Entsprechend der Strategie 2020 und dem Streben nach intelligenten Mobilitätslösungen werden zunehmend auch Fahrzeug- und Benutzer-orientierte ITS ins Zentrum rücken. Zudem beobachtet Kapsch TrafficCom die weiteren Entwicklungen in Industrie-orientierten ITS laufend.

Markttrends und -treiber $1.1.5$

Kapsch TrafficCom ist der Ansicht, dass folgende Themen die wichtigsten Trends und Treiber in dem derzeit adressierten Markt sind.

Mobilität. Mit zunehmendem Wohlstand steigt der Wunsch nach Mobilität und die damit verbundenen Ansprüche an Verkehrssysterne nehmen zu. Mobilität wird vermehrt als Grundbedürfnis oder als Notwendigkeit gesehen. Die dafür entwickelten Verkehrssysteme variieren global betrachtet stark. So zeigt die Anzahl der PKWs pro 1.000 Einwohner als Indikator zur Beurteilung des Entwicklungsstandes das Aufholpotenzial in vielen Ländern: Während es in den USA im Durchschnitt 800 PKWs pro 1.000 Einwohner sind, fällt die Quote in südamerikanischen Ländern auf bis zu 100 PKWs und in Afrika liegt sie zum Teil deutlich darunter. Wenn der wirtschaftliche Aufholprozess der Schweilenländer wie China oder Brasilien weiterhin anhält, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Individualverkehr stark zunehmen wird. Die Entwicklung der KFZ-Neuanmeldungen bestätigt dieses Bild. Alleine in China waren es im Jahr 2014 über 18 Mio. neue Autos - um ein Drittel mehr als in der gesamten EU. Inzwischen gibt es in China über 30 Städte mit mehr als einer Million Autos.

Urbanisierung. Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2 % der Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil der Stadtbevölkerung auf 60 % steigen wird und bis 2050 weiter auf 70 %. Bereits 2025 wird es demnach 40 Mega-Städte mit über 10 Mio. Einwohner geben. Diese Wachstumsdynamik stellt auch die städtische Verkehrsinfrastruktur vor grundlegende Herausforderungen - und Investitionen in intelligente, nachhaltig ausgelegte Verkehrssysteme.

Klimaschutz. Mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen sind in Europa durch den Verkehrssektor verursacht, 20 % durch den Straßenverkehr. 64 % aller gefahrenen Kilometer sind heute im städtischen Umfeld. In Wien entfällt etwa ein Drittel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen alleine auf die Parkplatzsuche. Die Gesamtzahl der jährlich im städtischen Bereich gefahrenen Kilometer soll sich vom Jahr 2010 bis 2050 von 25,8 Billionen auf 67,1 Billionen beinahe verdreifachen. Stadtbewohner werden im Jahr 2050 demnach 106 Stunden pro Jahr in Staus verbringen. Neben den gesetzlichen Vorgaben für die Automobilindustrie zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes sind für substanzielle Verbesserungen ein geändertes Nutzerverhalten und vor allem intelligente Verkehrssteuerungssysteme nötig.

Ausbau und Finanzierung der Verkehrsnetze. Das Grundbedürfnis nach Mobilität, die zunehmende Urbanisierung, aber auch das ansteigende Güterverkehrsaufkommen im globalen Wirtschaftsaustausch zeigen die Grenzen der heutigen Verkehrssysteme auf. Autobahnen, die vor Jahrzehnten errichtet wurden, entsprechen den Ansprüchen nicht mehr. Trotz intensiver Bemühungen, den Transport auf der Schiene attraktiver zu gestalten, hält sich in Europa das Aufkommen im Straßengüterverkehr seit Jahren auf hohem Niveau.

Die Bereitschaft der Regierungen, in den Ausbau der Transportnetze zu investieren, steht unter anderem im Zusammenhang mit zuverlässigen Finanzierungsmöglichkeiten. Während in Österreich die Investitionen in das Autobahnnetz im vergangenen Jahrzehnt zunahmen, war in anderen Ländern wie Deutschland, Japan und Großbritannien eine Stagnation festzustellen.

Das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) umfasste im Jahr 2005 mit einer Gesamtlänge von 84.700 km rund ein Viertel des gesamten primären Straßennetzes in der Europäischen Union, beförderte aber 40 % des Straßengüterverkehrs. Bis 2020 wird ein durchschnittlicher Ausbau im Ausmaß von 4.800 km pro Jahr erwartet, davon 3.500 km bestehender Straßen. Insbesondere den neuen EU-Mitgliedsländern sowie den Korridoren zu diesen Ländern wird hoher Investitionsbedarf beigernessen. Im "Whitepaper: European transport policy for 2010" der Europäischen Kommission sind die Investitionskosten bis 2020 mit 600 Mrd. EUR angegeben. Die Verkehrszunahme wird sich demnach voraussichtlich langfristig fortsetzen. Neben dem Bau neuer Infrastruktur gilt es auch die Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen zu finanzieren.

In den USA werden jährlich rund 55 Mrd. USD in das Straßennetz investiert. Experten schätzen jedoch, dass in den nächsten Jahren zumindest eine Verdoppelung der Investitionen auf über 100 Mrd. USD notwendig sein wird,

um die Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dieser hohe Finanzierungsbedarf führt zu veränderten Geschäftsmodellen und erhöht die Bereitschaft zu privaten Konzessionsmodellen.

In Anbetracht angespannter Staatshaushalte werden alternative Finanzierungsmodelle mit Beteiligung von Privatinvestoren in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Um einen wirtschaftlichen Betrieb von Autobahnen sicherzustellen, werden zudem Mautsysteme und Verkehrssteuerungssysteme in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.

$1.1.6$ Technologien

Der ITS-Markt bzw. die Umfeldfaktoren sind von neuen Technologien und raschen Technologiezyklen geprägt. Für Kapsch TrafficCom eröffnen sich dadurch neue Perspektiven. Es gilt den scheinbaren Zielkonflikt zwischen Verkehrsabwicklung auf der einen Seite und Chancen durch Mobilität auf der anderen Seite intelligent zu lösen. Durch den Einsatz technischer und organisatorischer Mittel sollte die Verkehrsnachfrage derart bewältigt werden, dass weder die Umwelt noch die wirtschaftliche Entwicklung darunter leiden. Kapsch TrafficCom wird dabei auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten.

Intelligente Mobilitätslösungen $1.1.7$

In den vergangenen Jahren setzte eine Konvergenz des ITS-Marktes, ein zunehmendes Verschmelzen der einzelnen Marktsegmente ein. In Erwartung dieser Konvergenz - wenn auch nicht in dieser Geschwindigkeit entwickelte sich Kapsch TrafficCom von einem reinen Anbieter elektronischer Mautsysteme (ETC) um ausgewählte ITS-Anwendungen weiter. Heute geht Kapsch TrafficCom davon aus, dass die Zukunft intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätsiösungen gehören wird und strebt dabei eine führende Rolle an. In der Strategie 2020 ist dieses Ziel mit dem Aufbau eines Intelligent-Mobility-Solutions (IMS)-Geschäftes verankert. Dafür werden verstärkt auch Endkunden angesprochen und das Angebot von der Autobahn in Richtung Stadt erweitert werden.

2. Wirtschaftliche Lage der Kapsch TrafficCom AG

2.1 Ausgangslage

Die Kapsch TrafficCom AG erzielte im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 140,0 Mio. EUR und verzeichnete damit einen Rückgang um 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz wurde zu 91,7 % im Segment Electronic Toll Collections (ETC) erwirtschaftet, das das Kerngeschäft mit Mauteinhebungen widerspiegelt. Das Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS), trug im Berichtsjahr 8,3 % bei.

In Österreich werden rund 2.200 km Autobahnen und Schnellstraßen im vollelektronischen Betrieb für LKW über 3.5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht bemautet. Dafür wurden seitens Kapsch TrafficCom seit 2004 die komplette zentrale und straßenseitige Infrastruktur für knapp 490 Mautstationen und mittlerweile rund 1 Mio. On-Board Units (GO-Boxen) geliefert. Die durchschnittlich erzielte Mauttransaktionsrate lag in Österreich wieder auf dem hohen Vorjahresniveau von 99,8 %. Am 27. September 2011 konnte mit der ASFINAG Maut Service GmbH eine grundsätzliche Einigung über die Verlängerung des noch laufenden Betriebs- und Wartungsvertrages für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in Österreich bis zum Jahresende 2018 erzielt werden, wobei die Verlängerung bis Juni 2017 bereits final durch die ASFINAG Maut Service GmbH bestätigt wurde.

Am 17. August 2015 erhielt Kapsch TrafficCom den Auftrag zum weiteren Ausbau des Mautstraßennetzes in Weißrussland. Insgesamt soll das Mautsystem BelToll in zehn Monaten von zuvor rund 1.200 km um 323 km auf mehr als 1.500 km erweitert werden. Kapsch TrafficCom AG ist sowohl Entwickler als auch Betreiber des Mautsystems über ihre Tochtergesellschaft Kapsch Telematic Services IOOO. Geplant ist eine Betriebsdauer von 20 Jahren.

Kapsch TrafficCom erhielt von der niederländischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Rijkswaterstaat am 18. August 2015 und von der englischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Highways England am 7. Oktober 2015 den Auftrag zur Lieferung des Advanced Traffic Management Systems DYNAC für das grenzübergreifende Programm "CHARM". Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprogramm der englischen und niederländischen Behörden. Das Ziel ist eine umfassende Modernisierung und Konsolidierung des Verkehrsmanagements auf den Autobahnen innerhalb von 26 Monaten. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt rund 60 Mio. EUR und umfasst auch Serviceleistungen für einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren nach der erfolgreichen Implementierung des Systems.

Am 14. Dezember 2015 erzielte Kapsch TrafficCom eine Vereinbarung mit Schneider Electric S.E. hinsichtlich einer Übernahme des globalen Transportation-Geschäftes. Die Transportation-Sparte, zuvor unter der Marke Telvent Tráfico y Transporte tätig, ist ein Anbieter von Echtzeit-IT-Lösungen und intelligenten Verkehrssystemen zur Anwendung in Städten, auf Autobahnen und in Tunnel. Das Angebot umfasst zudem Maut- und Transitlösungen. Die Übernahme ermöglicht Kapsch TrafficCom, den bestehenden und zukünftigen Kunden weltweit ein integriertes Angebot an intelligenten Verkehrslösungen von der Autobahn bis in die Stadt zu unterbreiten. Der Abschluss der Übernahme erfolgte mit 1. April 2016. Von Kapsch TrafficCom AG werden die beiden spanischen Gesellschaften sowie die Marke "Ecotrafix" erworben.

2.2 Finanzielle Leistungsindikatoren

a. Ertragslage

Der Umsatz der Kapsch TrafficCom AG erreichte im Geschäftsjahr 2015/16 140,0 Mio. EUR und lag damit um 3,2 % unter dem Vorjahreswert von 144,7 Mio. EUR. Im Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) erhöhte sich der Umsatz von EUR 4,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 11,6 Mio. Im Segment Electronic Toll Collection (ETC) betrug der Umsatz EUR 128,4 Mio. (Vorjahr EUR 140,7 Mio.).

Der Personalaufwand von EUR 37,9 Mio. sank gegenüber dem Vorjahr (EUR 43,4 Mio.) um EUR 5,5 Mio. Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl verringerte sich von 552 auf 455 im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten von 40,9 Mio. EUR um 3,8 Mio. EUR auf 37,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2015/16 reduziert werden.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) der Kapsch TrafficCom AG beträgt im Berichtsjahr EUR 21,3 Mio. verglichen mit EUR 17,8 Mio. im Vorjahr.

Das Finanzergebnis von EUR 12,6 Mio. (Vorjahr: EUR 8,0 Mio.) ist im Wesentlichen auf die Beteiligungsergebnisse zurückzuführen.

b.Vermögenslage

Die Bilanzsumme von EUR 377,6 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2016 konnte gegenüber dem Ende des Geschäftjahres 2014/15 um EUR 0,8 Mio. reduziert werden. (31. März 2015: EUR 378,4 Mio.).

Das Eigenkapital lag mit EUR 242,9 Mio. über dem Vergleichswert zum 31. März 2015 von EUR 221,1 Mio. Die Eigenkapitalquote der Kapsch TrafficCom AG erhöhte sich somit von 58,4 % zum 31. März 2015 auf 64,3 % zum 31. März 2016.

Aktivseitig stiegen die Vorräte geringfügig von EUR 7,5 Mio. auf EUR 8,1 Mio.

Die Konzernforderungen (inkl. Ausleihungen) verminderten sich von EUR 224,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 180,7 Mio. im Berichtsjahr und beeinflussten dadurch die flüssigen Mittel, welche von EUR 30,0 Mio. auf EUR 58,4 Mio. stiegen.

Auf der Passivseite der Bilanz reduzierten sich vor allem die langfristigen Verbindlichkeiten von EUR 89,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 70,8 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2016.

Das kurzfristige Fremdkapital sank von EUR 62,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 58,0 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2016. Die Konzernverbindlichkeiten blieben mit EUR 19,0 Mio. zum 31. März 2016 fast gleich wie im Vorjahr (EUR 18,5 Mio.). Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten konnten von EUR 21,8 Mio. im Vorjahr auf EUR 15,9 Mio. zum 31. März 2016 abgebaut werden.

c. Finanzlage

Der Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug EUR 47,9 Mio. nach EUR 34,6 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung war vor allem auf die Abnahme der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen zurückzuführen.

Der Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit mit EUR 14,5 Mio. (Vorjahr EUR 8,8 Mio.) resultiert im Wesentlichen aus der Finanzierungen von Tochtergesellschaften.

die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten, sowie der Auszahlung der Dividende. In Summe nahm der Finanzmittelbestand von EUR 30,0 Mio. zum 31. März 2015 auf EUR 58,4 Mio. zum 31. März 2016 zu.

3. Sonstige Unternehmensangaben

Forschung und Entwicklung

Die Kapsch TrafficCom AG verfügt über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien und Klagenfurt (Osterreich), Jönköping (Schweden), Bologna (Italien), Buenos Aires (Argentinien), Mississauga (Kanada), Kingston, Duluth, Pleasanton und San Mateo (USA) sowie Kapstadt (Südafrika). Forschung und Entwicklung (F&E) haben für Kapsch TrafficCom AG im Hinblick auf die Erreichung der strategischen Ziele einen hohen Stellenwert. Zur Sicherstellung der Innovationskraft gibt es für alle strategischen Geschäftsfelder Entwicklungsabteilungen, die gezielt an neuen Lösungen für die Bedürfnisse der Kunden arbeiten.

Folgende Schwerpunkte wurden im abgelaufenen Wirtschaftsjahr gesetzt!

Die Entwicklungen in Richtung einer modernen Plattform für ETC-Back-Office-Lösungen wurden konsequent fortgesetzt. Spezielles Augenmerk lag dabei auf der Integration und Anwendung von neuen Technologien, wie Data-Analytics-Werkzeugen oder Open-Source-Standardbausteinen. Zudem entwickelte Kapsch TrafficCom AG die unterschiedlichen Roadside-Plattformen weiter und startete ein Programm, um die unterschiedlichen Produktlinien schrittweise zusammenzuführen.

Unverändert wird in die Verbesserung von Fahrzeugerkennungs- und -klassifizierungssensoren investiert. Mit den Neuerungen kann die Messgenauigkeit gesteigert und damit die Gesamt-Performance der Lösungen weiter optimiert werden.

Für den italienischen Markt entwickelt Kapsch TrafficCom AG DSRC-Komponenten (On-Board Unit und Transceiver), die den speziellen italienischen Funkstandard ETSI-TS 102 708, HDR - High Data Rate unterstützen. Basisentwicklung und Zertifizierung des Transceivers wurden im Berichtszeitraum abgeschlossen, die On-Board Unit ist für das Jahr 2017 geplant.

Das satellitenbasierte Mautsystem von Kapsch TrafficCom AG gewinnt durch die Veränderung des Mautmarktes an Bedeutung, indem die Einbindung von Smartphones und weiteren Endgeräten zusätzlich zu GNSS On-Board Units den Funktionsumfang sowie den Einsatzbereich erweitert. Durch die laufende Modernisierung der eingesetzten Technologien kann Kapsch TrafficCom AG eine zukunftssichere Lösung mit Modularität und Flexibilität für die Anforderungen eines kombinierten ETC-IMS-Marktes anbieten.

Bei kooperativen Systemen (V2X) lag der Fokus einerseits auf der Weiterentwicklung der Kapsch Verkehrsmanagementlösungen für Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation im Rahmen des Forschungsprojektes "European Corridor". Die Teilnahme an Forschungsprojekten in Kooperation mit der Automobilindustrie führte zudem zu Kontakten mit führenden Automobilherstellern und Tier-1-Automobilzulieferern. Andererseits wurden die Aktivitäten im Bereich V2X-Fahrzeugequipment fortgeführt und die verfügbaren Produkte weiter verbessert. Neben der Entwicklung eines Produkt- und Lösungsportfolios für kooperative Systeme nimmt Kapsch TrafficCom AG aktiv an der dafür erforderlichen Standardisierung in den USA und in Europa teil.

Im Bereich Smart Parking entwickelt die Tochtergesellschaft Streetline ein neues Verfahren zur kostengünstigen Erfassung von Parkplatzbelegungen, das die benötigte Feldsensorik auf ein Minimum reduziert.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 investierte die Kapsch TrafficCom AG rund 27,3 Mio. EUR in Forschung und Entwicklung (Vorjahr: rund 33,7 Mio. EUR).

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeitsmanagement

Kapsch TrafficCom AG fühlt sich den zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit nicht zuletzt aufgrund des Unternehmensgegenstandes in besonderer Weise verpflichtet. Das übergeordnete Ziel ist die langfristige Absicherung der Stabilität des Unternehmens unter Berücksichtigung aller ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkte. Im Fokus stehen dabei der sparsame und schonende Einsatz von Ressourcen aller Art, die Absicherung der Profitabilität und der Innovationskraft sowie die Gewährleistung der Chancengleichheit und Fairness gegenüber allen relevanten Interessengruppen.

Systematische Nachhaltigkeitsorientierung

Kapsch TrafficCom AG versteht Nachhaltigkeit als kontinuierlichen Prozess. Während der vergangenen Jahre wurde damit begonnen, alle diesbezüglichen Agenden zu systematisieren. Im Mai 2015 wurde bereits der vierte Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, er steht auf der Website des Unternehmens unter www.kapsch.net/ktc/investor_relations zur Verfügung. Der Nachhaltigkeitsbericht erfüllt die Anforderungen der Global Reporting Initiative, GRI-Richtlinie G3.1 (Anwendungslevel C). Er dient gleichzeitig als Fortschrittsbericht für den United Nations Global Compact, der

zehn Prinzipien zur Einhaltung der Menschenrechte und Arbeitsnormen sowie für Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung definiert.

Der Bericht informiert ausführlich über die zentralen Handlungsfelder: Schonung von Umwelt und Ressourcen sowie aktiver Klimaschutz Absicherung der Innovationskraft Produktverantwortung und Qualitätssicherung Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität Integrität und Compliance Attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

Für jedes Handlungsfeld wurden Kennzahlen zur Erfolgsmessung sowie Ziele für die Folgeperiode definiert. Alle diesbezüglichen Agenden werden von einem Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert und an den Vorstand berichtet. Nachstehend werden ausgewählte Handlungsfelder näher beschrieben.

Innovative Produkte mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft

Die Produkte und Lösungen für Intelligent Transportation Systems von Kapsch TrafficCom AG leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Sie ermöglichen es den Verkehrsteilnehmern, rasch, effizient und ressourcenschonend an ihr Ziel zu kommen. Damit diese Ansprüche auch in Zukunft bestmöglich erfüllt werden können, investiert Kapsch TrafficCom AG in hohem Ausmaß in Forschung und Entwicklung. Ein umfangreicher Leitfaden soll gewährleisten, dass Umwelt-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesundheits- und Sicherheitsaspekte in der Entwicklung und dem Design der Produkte bestmöglich und strukturiert berücksichtigt werden. Die Inhalte des Leitfadens sind in die Pflichtenhefte bzw. Projektausschreibungen einzubeziehen.

Qualität

Die hohen Standards für Qualität, Sicherheit und für robuste Prozesse nehmen in allen Unternehmenseinheiten der Kapsch TrafficCom AG einen hohen Stellenwert ein. Die Kapsch TrafficCom AG bestimmt ihre Prozesse in einem integrierten HSSEQ-Managementsystem (Health-Safety-Security-Environment-Quality). Die Basis dafür bilden Zertifizierungen nach ISO 9001 Qualitätsmanagement (seit 2002) sowie nach OHSAS 18001 Arbeitssicherheitsmanagement und ISO 14001 Umweltmanagement (seit 2005). Kapsch TrafficCom AG hat die erforderlichen Maßnahmen zur Absicherung der damit verbundenen Standards

in den internen Prozessen verankert und kontrolliert diese laufend. Das Zertifikat nach ISO 27001 definiert das notwendige Informationssicherheitsmanagement. Mit ISO 20000 für IT-Service-Management wird im Bereich des technischen Betriebes eine hohe Servicequalität sichergestellt. Der sogenannte HSSEQ-Circle trifft sich einmal pro Quartal, um den Status der Ziele und Maßnahmen aus den Bereichen Health & Safety, Qualität, Umwelt und Informationssicherheit zu besprechen sowie Arbeitsabläufe und die Informationslage zu optimieren. Dokumentiert werden diese Aspekte in einem vierteljährlichen Bericht an den Vorstand.

Verlässlichkeit und Genaulgkeit der installierten Systeme

Die Mauttransaktionsrate ist eine Kennzahl für die Genauigkeit und Verlässlichkeit eines Mautsystems. Sie setzt die Anzahl der erfolgreichen Mauttransaktionen von Fahrzeugen, die mit einer funktionierenden On-Board Unit ausgestattet sind, in Relation zu allen potenziellen Transaktionen. Eine hohe Mauttransaktionsrate bedeutet hohe Mauterträge.

Die durchschnittliche Mauttransaktionsrate des LKW-Mautsystems in Österreich betrug im Jahr 2015 rund 99,81 % (Jahr 2014: 99,89 %), die durchschnittliche Leistungsrate des in der Tschechischen Republik installierten landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems lag bei rund 99,6 % (Jahr 2014: 99,6 %). Die Berechnung der Mauttransaktionsrate erfolgt nach mit dem jeweiligen Auftraggeber individuell vereinbarten Berechnungsmethoden, wodurch ein Vergleich zwischen den Projekten nur bedingt aussagekräftig ist.

Schonung von Umwelt und Ressourcen

Mit der Geschäftstätigkeit sind der Verbrauch von Rohstoffen und der Ausstoß von klimaretevanten Emissionen verbunden. Kapsch TrafficCom AG arbeitet intensiv daran, diese Auswirkungen zu minimieren. Der Großteil der klimarelevanten Effekte resultiert aus der Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaft Kapsch Components, die für die Produktion verantwortlich zeichnet, sowie aus dem Fuhrpark der gesamten Unternehmensgruppe. Durch effektive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, aber auch bedingt durch ein geringeres Produktionsvolumen konnte die Kapsch Components im Wirtschaftsjahr 2013/14 den Energieverbrauch um 0,7 % reduzieren, nachdem schon im Vorjahr eine Einsparung von 5 % erzielt wurde. Der Abfallanteil je Tonne produzierter Produkte wurde um 13,5 % auf 135 kg gesenkt und der eingesetzte Stickstoff je Tonne Produkte um 5,1 %.

Attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber

Mitarbelter

Die durchschnittliche Beschäftigtenanzahl der Kapsch TrafficCom AG betrug im Geschäftsjahr 2015/2016 455 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 552). Per 31. März 2016 waren 427 (Vorjahr 512) Mitarbeiter beschäftigt.

Die Kapsch TrafficCom AG zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppenunternehmen in Österreich Beiträge gemäß einem festgelegten Beitragsschema in eine externe Pensionskasse ein. Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jeweiligen Einkommen und von der Umsatzrentabilität des Unternehmens ab.

Die Kapsch TrafficCom AG ist sich des Beitrages der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg bewusst und sieht daher eine Erfolgsbeteiligung im Gesamtausmaß von maximal 5 % des Ergebnisses vor Steuern der Kapsch TrafficCom Group vor. Landesspezifische Obergrenzen sollen sicherstellen, dass die Verteilung auf Kaufkraftparität basiert. Die Verteilung erfolgt pro Kopf und einkommensunabhängig und ist mit 1.500 EUR pro Mitarbeiter gedeckelt.

Kapsch TrafficCom AG legt großen Wert auf die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wird nicht nur fachliches Know-how gefördert, sondern auch Seminare und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung werden angeboten. Darüber hinaus gibt es bedarfsorientierte Schulungen im Rahmen der Kapsch University. Zur Förderung des multinationalen Mitarbeiteraustausches wurde ein JobRotation-Programm eingerichtet, und ein Nachwuchsführungskräfte-Programm bereitet ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zukünftige Aufgaben vor.

Frauen werden bei Kapsch TrafficCom AG insbesondere durch ein flexibles Arbeitszeitmodell dabei unterstützt, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Verschiedene Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Fachhochschulen haben unter anderem eine Erhöhung der Frauenquote im Unternehmen zum Ziel. Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom AG für Frauenförderung durch die Teilnahme an speziellen Programmen, wie beispielsweise "FIT Frauen in die Technik" oder "FemTech". Weiters hat die Kapsch TrafficCom AG ein Gremium für Gleichbehandlung eingerichtet.

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

Neben gesetzlichen Vorgaben und internen Richtlinien definiert der Verhaltenskodex der Kapsch Group für alle Unternehmenseinheiten - und somit auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kapsch TrafficCom AG - verbindliche Grundsätze für ethisches, moralisches und rechtlich korrektes Handeln. Der Verhaltenskodex ist auf der Website www.kapsch.net zu finden.

Darüber hinaus werden im Rahmen des internen Risikomanagements alle Geschäftseinheiten, auf die die Kapsch TrafficCom AG wesentlichen Einfluss hat, hinsichtlich ihrer Korruptionsrisiken untersucht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten und zweiten Managementebene über Anti-Korruptionspolitik und Anti-Korruptionsverfahren unterrichtet.

Entsprechend den Unternehmenswerten übernimmt die Kapsch TrafficCom AG gesellschaftliche Verantwortung, die auch über ihren operativen Wirkungsbereich hinausgeht und zum Teil über die Kapsch Group organisiert wird. Nachstehend wird lediglich eine Auswahl von unterstützten Projekten und Initiativen vorgestellt.

Bildungseinrichtungen

Technische Bildungseinrichtungen sind für Kapsch als technik- und innovationsorientierte Unternehmensgruppe sehr wichtig. Daher ist das Unternehmen daran interessiert, sowohl mit den Studierenden als auch den Studienabgängern der technischen Ausbildungslehrgänge so früh wie möglich in Kontakt zu treten. Neben der Technischen Universität Wien und der Fachhochschule Technikum Wien fördert die Kapsch Group seit 2005 auch die Universitäres Gründerservice Wien GmbH, die Jungunternehmer bei der Umsetzung von Ideen zu schlüssigen Geschäftskonzepten begleitet und unterstützt.

Entwicklungsförderung

Stellvertretend für die Vielzahl an Sozialprojekten, die im In- und Ausland gefördert werden, sei das Institut zur Kooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP) genannt. Ziel der Organisation ist die weltweite Bekämpfung von Armut durch Projekte mit ortsansässigen, zuverlässigen Partnern in mehreren Ländern. Darüber hinaus stellt Kapsch TrafficCom AG finanzielle Mittel für Projekte bereit, die mit gezielten Maßnahmen die Integration von Randgruppen fördern und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit, positiver Gesellschaftsentwicklung und zu langfristiger Sicherheit.

Unterstützung von Kunst- und Kultureinrichtungen

Die Kapsch Group - organisiert aus der Kapsch AG - unterstützt eine Vielzahl zeitgenössischer Kunst- und Kultureinrichtungen bzw. - projekte und tritt auch als Initiator eigener Projekte in diesem Sektor auf.

Unter dem Motto "Es ist Kunst, Geld zu machen. Es ist Pflicht, aus Geld Kunst zu machen" unterhält die Kapsch Group seit 1992 eine Generalpartnerschaft mit dem Wiener Konzerthaus. Das Wiener Konzerthaus versteht es mit unkonventionellen Programmen laufend neue Publikumsschichten zu erschließen, ohne dadurch langjährige Freunde des Hauses zu verlieren. Das Festival "Wien modern" - eines der weltweit

renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik - wird seit 1989 gefördert.

Am Sektor Bildende Kunst ist die Förderung noch wenig arrivierter Künstler für Kapsch ein besonderes Anliegen. Junge Künstler aus dem In- und Ausland werden daher gezielt unterstützt. Das Paradeprojekt dafür ist der Kunstkalender, den die Kapsch Group bereits seit 1994 auflegt und der Werke junger Künstler zeigt. Die Präsentation erfolgt jeweils im Spätherbst und bietet den Künstlern eine öffentlichkeitswirksame Plattform.

Risikomanagement

Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).

Das Projektrisikomanagement umfasst sowohl externe Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte und setzt jeweils bei der Angebots- bzw. Initiierungsphase an. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen, wodurch die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen wird.

Das Enterprise Risk Management (ERM) analysiert neben den wesentlichen projektbezogenen Risiken der Kapsch TrafficCom AG auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken und berichtet vierteljährlich an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates und die erste Berichtsebene. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.

Die wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.

Branchenspezifische Risiken

Volatilität des Auftragseinganges.

Ein wichtiger Anteil der Umsätze der Kapsch TrafficCom AG wird im Segment Electronic Toll Collection (ETC) erzielt. Dieses Segment beinhaltet Projekte zur Errichtung von landesweiten, regionalen oder streckenbezogenen Mautsystemen sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. Die Vergabe dieser Projekte samt deren Betrieb erfolgt meist auf Basis von Ausschreibungen. Die letztendliche Auftragserteilung an die Kapsch TrafficCom AG unterliegt somit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereiches. Ausschreibungen derartiger Großprojekte können beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen werden. Ebenso besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom AG aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist.

Die Umsätze der Kapsch TrafficCom AG waren in der Vergangenheit stark davon beeinflusst, ob im relevanten Geschäftsjahr Errichtungsprojekte im Segment ETC umgesetzt wurden. Umsatzspitzen ergaben sich beispielsweise im Wirtschaftsjahr 2010/11 (Errichtung eines elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng) sowie 2011/12 (Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen). In den Wirtschaftsjahren 2012/13, 2013/14 und 2014/15 fielen erhebliche Umsätze aus der Errichtung des landesweiten elektronischen Mautsystems in Weißrussland an, das auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen wesentlichen Beitrag zum Umsatz aus Errichtungsprojekten leistete.

Die kontinuierliche Erschließung neuer und zum Kerngeschäft der Kapsch TrafficCom AG kompatibler Geschäftsbereiche hat neben der angestrebten Steigerung der Umsätze auch die Glättung von Umsatzspitzen

und somit eine stabilere Umsatzentwicklung zum Ziel. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die laufende Erhöhung des Umsatzanteils aus dem Betrieb einschließlich der Wartung von angebotenen Systemen erreicht werden. Der technische und kommerzielle Betrieb von Systemen ist zwar in der Regel an die Beauftragung zur Systemerrichtung gebunden, zeichnet sich danach jedoch durch eine langfristigere und bessere Planbarkeit der daraus erzielbaren Umsätze aus. In den vergangenen Wirtschaftsjahren konnte auch der Umsatz mit Errichtungsprojekten kleineren Umfangs kontinuierlich gesteigert werden. Wertvolle Beiträge dazu kamen aus dem Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS).

Risiken der Projektabwicklung

im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist die Kapsch TrafficCom AG meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und Intelligent Mobility Solutions häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt, die innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein temporärer Mangel an gualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse zu leisten. Oft sind auch Vertragsklauseln an wesentliche Terminüberschreitungen gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben können. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes könnte auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom AG Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht in manchen Projekten auch das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Zahlungsflüsse und Umsätze des Betriebsprojektes.

Die Kapsch TrafficCom AG setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA (International-Project-Management-Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen

Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagementprojekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für die Kapsch TrafficCom AG unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Die Kapsch TrafficCom AG ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind, oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Strategische Risiken Innovationsfähigkeit.

Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom AG beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten und Produkte zu entwickeln. Die Kapsch TrafficCom AG verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten, investiert die Kapsch TrafficCom AG einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten und Produkte entsprechend den Anforderungen des Marktes allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom AG abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition der Kapsch TrafficCom AG haben. Darüber hinaus kann sich jedes Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition auswirken. Die Kapsch TrafficCom AG legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können aber auch neu entwickelte Systeme, Komponenten, Produkte oder Dienstleistungen die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums

Eines der strategischen Ziele der Kapsch TrafficCom AG besteht darin, durch organisches Wachstum sowie durch ausgewählte Akquisitionen und Joint Ventures international zu wachsen. In Umsetzung dieser Strategie wurden und werden weltweit geeignete Unternehmen akquiriert und in die Kapsch TrafficCom Group eingegliedert. Im Zuge dieser Akquisitionen gilt es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen und die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt- Know-how umzusetzen.

Länderrisiko

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist die Kapsch TrafficCom AG einem erhöhten politischen Risiko in diesen Ländern ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte der Kapsch TrafficCom AG eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Die Kapsch TrafficCom AG bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Die Kapsch TrafficCom AG verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Euro-Zone. Im Zuge der Umsetzung von Projekten außerhalb der Euro-Zone ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Die Kapsch TrafficCom AG ist bestrebt, diese Transaktionsrisiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten soweit wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlungsflussterminen kann eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Euro-Zone in die Konzernwährung Euro

unterliegt die Kapsch TrafficCom AG auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachtellige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position der Kapsch TrafficCom AG gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostenstruktur basierende Produkte und Lösungen außerhalb der Euro-Zone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko

Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (Euribor etc.) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko. Die Kapsch TrafficCom AG sichert Zinsrisiken, sofern wesentlich, durch geeignete Finanzinstrumente ab.

Liquiditätsrisiko

Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kapsch TrafficCom AG zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa die Errichtung eines landesweiten Mautsystems, bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch den Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Die Kapsch TrafficCom AG unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa bei der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien bzw. Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG haben.

Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko.

Die Kapsch TrafficCom AG ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden der Kapsch TrafficCom AG sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung bzw. dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagementsysteme. Die Kapsch TrafficCom AG tritt allerdings auch als Subauftragnehmer gegenüber Dritten (Konzessionären, Generalunternehmern etc.) bei Projekten der öffentlichen Hand auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Grundsätzlich stehen hinter derartigen Großaufträgen jedoch öffentliche Stellen als Kunden. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird nach Bedarf geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt die Kapsch TrafficCom AG Angebote von öffentlichen Institutionen, wie OeKB (Oesterreichische Kontrollbank AG), in Anspruch, um sich mit Hilfe von Garantien gegen das Ausfallsrisiko abzusichern.

Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstituten mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Der Ausfall von oder ein Wertberichtigungsbedarf bei Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG haben.

Personalrisiko

Der Erfolg der Kapsch TrafficCom AG hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Die Kapsch TrafficCom AG setzt attraktive Maßnahmen wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken.

Rechtliche Risiken

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Verkehrsmanagementsystemen ist eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Die Erarbeitung sowie die Einhaltung der anwendbaren rechtlichen Bestimmungen und Auflagen können einen erheblichen administrativen und technischen Aufwand erfordern. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten oder erfüllt werden können, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue IMS-Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko von Patentverletzungen bzw. der Verletzung von Intellectual Property Rights (IPR), die finanzielle Schäden aus Klagen und Gerichts- bzw. Vergleichsverfahren zur Folge haben können. Die Kapsch TrafficCom AG versucht diesem Risiko soweit möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte oder Regionen eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

IT-Risiken

Als Technologiekonzern ist die Kapsch TrafficCom AG typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Die Kapsch TrafficCom AG hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application Method CRISAM eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat die Kapsch TrafficCom AG den Betrieb der Mautsysteme nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) "IT-Service-Management" zertifiziert und forciert die Ausrollung von CRISAM als IT Risk Management Tool innerhalb der Gruppe.

Chancen

Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz der Kapsch TrafficCom AG befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, durch frühzeitige Chancenidentifizierung die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren: Durch den zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte und die wachsende Notwendigkeit der Entlastung von staatlichen Budgets ergibt sich die Chance der Erschließung neuer Märkte, besonders in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch die Chance der Ausweitung der Aktivitäten in bereits erschlossenen Märkten.

Die weltweite Verkehrszunahme und die damit einhergehenden Belastungen für Umwelt und Menschen eröffnen im Bereich Traffic Management Chancen, da beispielsweise Mauteinhebung, Road Pricing, die Einrichtung von Umweltzonen oder Zufahrtsbeschränkungen vermehrt als Steuerungselement in der Umweltund Verkehrspolitik eingesetzt werden. Sowohl im Segment ETC als auch bei IMS eröffnen sich damit Chancen, das Portfolio entsprechend den neuen Anforderungen weiterzuentwickeln und zu vermarkten.

Der Anspruch auf Erhöhung der Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebes sowie der steigende Komfortanspruch der Reisenden eröffnen darüber hinaus Chancen durch die Erweiterung der Funktionalitäten bestehender Systeme. Dabei bieten sich Chancen, abseits öffentlicher Auftraggeber neue Kunden, beispielsweise im Bereich Flottenmanagement, zu gewinnen oder mit neuen Konzepten für die Parkraumbewirtschaftung sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Endkunden zu bedienen.

Sonstige Chancen

Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und Erwerb von neuen Technologien durch Unternehmensakquisition eröffnen sich für die Kapsch TrafficCom AG Chancen der Effizienz- und Performancesteigerung in Kundensystemen sowie des technologischen Vorsprungs gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch TrafficCom AG gefährden könnten. Durch die zunehmende geografische Diversifizierung und die kontinuierliche Verbreiterung des Produkt- und Lösungsportfolios mit ausgewählten neuen IMS-Lösungen konnte das Geschäftsmodell der Kapsch TrafficCom AG breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müssen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und einzelnen Großprojekten wird dadurch laufend reduziert.

Internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Die Kapsch TrafficCom AG hat vor vielen Jahren begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert. Die Interne Revision stellt durch Prüfungen insbesondere in den Tochtergesellschaften der Kapsch TrafficCom AG sicher, dass ein zuverlässiges und funktionsfähiges Kontrollsystem implementiert wird.

Wie im Vorjahr wurde auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele verbessert, und deren Einhaltung und Effizienz wurden durch lokale Prüfungen vor Ort durch die Interne Revision nachgeprüft. Die einheitliche Erhebung erlaubt eine verbesserte Maßnahmensteuerung und dient als Grundlage für Prüfungen der Leistungsfähigkeit lokaler IKS.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungsund Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen dar.

Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverfässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerkes für interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budgetund Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich. Um die Geschäftsführungen der Tochterunternehmen hierbei besser unterstützen zu können, wurde im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG die Funktion eines IKS-Verantwortlichen eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS zentral in der gesamten Kapsch TrafficCom Group zu standardisieren und laufend weiterzuentwickeln sowie die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu initiieren und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu berichten.

Angaben nach § 267 UGB iVm § 243a Abs 1 UGB

Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt 13,0 Mio. EUR. Es ist in 13,0 Mio. Stück nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Es bestehen keine Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien.

Zum Stichtag 31. Marz 2016 befanden sich rund 36,7 % der Anteile an der Kapsch TrafficCom AG im Streubesitz. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. Marz 2016 rund 63,3 % der Anteile. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung, der ALUK-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, jeweils Privatstiftungen nach dem österreichischen Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Diese sind jeweils Mitgliedern der Familie Kapsch zurechenbar. Es gab zum Stichtag 31. Marz 2016 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechtes durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung.

Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates und die Änderung der Satzung der Gesellschaft.

Bei der Gesellschaft besteht derzeit weder ein genehmigtes Kapital noch ein bedingtes Kapital, welches den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt.

Es bestehen keine Vereinbarungen, die im Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes wirksam werden. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.

4. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 1. April 2016 erwarb die Kapsch TrafficCom AG den spanischen Teil der globalen Transportation-Sparte von Schneider Electric, die zuvor unter der Marke Telvent Tráfico y Transporte tätig war. Der Erwerb dieses führenden Anbieters von Echtzeit-IT-Lösungen und intelligenten Verkehrssystemen um rund 27 Mio. EUR erweitert das Portfolio von Kapsch und stärkt die Marktposition bei intelligenten Mobilitätssystemen.

Für die Refinanzierung der Unternehmensanleihe und die Finanzierung zukünftigen Wachstum bereitet Kapsch TrafficCorn AG ein Schuldscheindarlehen für den öffentlichen Markt für institutionelle Anleger vor. Die Zuteilung erfolgte mit 01. Juni 2016: Die Transaktion wird im Laufe des Qu1FY17 abgeschlossen sein.

5. Ausblick und Ziele.

Im Wirtschaftsjahr 2016/17 wird einerseits der Beitrag von Kapsch TrafficCom Transportation in Umsatz und Ergebnis der Kapsch TrafficCom AG deutlich sichtbar sein - auch die Integrationskosten -, andererseits wird die Implementierung der neu gewonnenen Projekte zunehmend beitragen. Das betrifft unter unter anderem das grenzübergreifende Programm "CHARM".

Darüber hinaus erwartet Kapsch TrafficCom AG einige Entscheidungen bezüglich weiterer Projekte: In Österreich läuft die Neuausschreibung des landesweiten Mautsystems bereits, in Bulgarien wurde eine Ausschreibung für ein neues Mautsystem gestartet. In Tschechien läuft der Vertrag noch bis Ende 2016. Die weitere Vorgehensweise der Regierung in Prag wird demnach in Kürze festgelegt werden.

Ein wesentlicher Schwerpunkt für die nächsten Jahre wird die Weiterentwicklung der Strategie sein. Kapsch TrafficCom AG wird das Portfolio im Hinblick auf intelligente Mobilitätslösungen für außergewöhnliche Nutzererlebnisse der Kunden ausbauen. Systeme und Daten werden zunehmend ineinandergreifen und Fahrzeuge mit ihrer Umwelt vernetzt werden. Mit der Akquisition der Transportation-Sparte von Schneider Electric gelang auch ein großer Schritt in Richtung Stadt. Kapsch TrafficCom AG plant diesen Bereich sorgfältig zu integrieren und dadurch zur Gestaltung der zukünftigen Smart Cities beizutragen.

Wien, am 8. Juni 2016

GAZ. Mag. Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstandes

$aaz$ :

André Laux Mitglied des Vorstandes

andré Janx Alexandr Lowald

$0e\overline{z}$ : Dr. Ing. Alexander Lewald Mitalied des Vorstandes

Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG

Als Mitglieder des Vorstandes erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entsteht und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

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Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG.

Name des Vorstandes Zuständigkeitsbereich
Georg Kapsch Finanzen, Mergers & Acquisitions, Investor Relations, Compliance,
Vorsitzender/ Strategie, Recht, Internationale Tochter gesellschaften & Manage
Chief Executive Officer mentsysteme, IT, Personalwesen, Marketing & PR, Baseline Solution
Management, New Ventures und Vertriebsregion Nordamerika
André Laux Vertriebsregionen exklusive Nordamerika,
Mitglied/ Produktion & Logistik, Supply Chain Management
Chief Operating Officer und Delivery & Operations
Alexander Lewald Engineering
Mitglied/
Chief Technology Officer

Anlage 1

Bilanz zum 31. März 2016

Aktiva

Kapsch TrafficCom AG, Wien

Passiva

31.3.2016 31.3.2015 31.3.2016 31.3.2015
EUR TEUR EUR TEUR
A. Anlagevermögen Eigenkapital
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Immaterielle Vermögensgegenstände
Kapitalrücklagen
Grundkapital
13.000.000,00 13.000
Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 9.366.598,35 2.371 gebundene 117.400.000,00 117.400
geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
$\mathbf{a}$
oo
O
6.885 Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 84.212.695,41
$\equiv$
112.465.414,32 90.713
9.366.598.35 9.256 (Vorjahr: TEUR 69.878)
Sachanlagen 242.865.414,32 221.113
1. Investitionen in fremden Gebäuden 1.780.732,74 2.218
2. technische Anlagen und Maschinen 289.714,18 403 B. Investitionszuschüsse 543.533,48 288
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung .571.638,80 1.919
geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
$\vec{r}$
0.00
3.642.085,72 4.540 Rückstellungen
ΰ
Finanzanlagen
Rückstellungen für Abfertigungen
÷
4.659.806,00 4.768
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 84.128.741,85 62.852 sonstige Rückstellungen
Ń
17.959.642.53 15,776
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 45.436.149,07 44.192 22.619.448,53 20.544
Beteiligungen
ကဲ
17.649.952,78 17.550
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens
$\frac{1}{4}$
4.375,00 5.004 Verbindlichkeiten
d
147.219.218,70 129,598 Anleihen 70.818.000,00 75,000
160.227.902,77 143.394 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.925.462,68 36.259
B. Umlaufvermögen erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 154.798,00 $\mathcal{L}$
Vorräte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.015.759,91 2.116
1. Waren 4.978.032,44 6.323 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
ທ່
19.005.645,32 18,488
2. noch nicht abrechenbare Leistungen 3.037.142,42 842 sonstige Verbindlichkeiten.
3.610,097,66 4,465
geleistete Anzahlungen
က်
68.047,27 $\frac{315}{ }$ davon aus Steuern EUR 382.954,12 (Vorjahr: TEUR 900),
8.083.222.13 7.480 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 664.934,10
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
$\equiv$
(Vorjahr: TEUR 775)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.843.395,09 7.373 111.529.763.57 136,405
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 135.234.177,29 180.314
3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 6.042.111,36 7.294
149.119.683,74 194,981
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 8.368.048,46
ij
30.047
215,570.954,33 232.508
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.759.302.80 2.448
377.558.159,90 378.350 377.558.159,90 378,350

216.405.748,39 198.134

Eventualverbindlichkeiten

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015/16

2015/16 2014/15
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 140.014.602,31 144.671
2. Veränderung des Bestands an noch nicht abrechenbaren Leistungen 2.195.223,22 $-14.592$
3. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme
der Finanzanlagen 4.119,41
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 579.591,73 815
c) übrige 10.276.840,98 21.118
10.860.552,12 21.934
4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungs-
leistungen
a) Materialaufwand $-12.501.064,67$ $-14.098$
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen $-41.947.764,17$ $-34.103$
$-54.448.828,84$ $-48.201$
5. Personalaufwand
a) Löhne $-256.765,72$ $-205$
b) Gehälter $-28.633.077,38$ $-32.554$
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen $-1.291.734,55$ $-1.588$
d) Aufwendungen für Altersversorgung $-73.750,00$ $-66$
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge $-7.398.835,78$ $-8.679$
f) sonstige Sozialaufwendungen $-262.666,71$ $-285$
$-37.916.830,14$ $-43.377$
6. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermö-
gens und Sachanlagen $-2.258.436,38$ $-1.803$
7. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 16 fallen $-474.681,65$ $-918$
b) übrige $-36.666.726,00$
$-37.141.407,65$
$-39.950$
$-40.868$
8. Zwischensumme aus Z 1 bis 7 (Betriebsergebnis) 21.304.874,64 17.764
9. Erträge aus Beteiligungen, davon aus verbundenen Unternehmen
EUR 11.045.972,57 (Vorjahr: TEUR 7.308) 11.045.972,57 7.308
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, davon aus verbundenen
Unternehmen EUR 4.803.776,21 (Vorjahr: TEUR 5.627) 4.945.995,31 5.643
11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 334.756,23 76
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon $-247.186,94$ $-893$
a) Abschreibungen EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 893)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00
(Vorjahr: TEUR 893)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon betreffend verbundene
Unternehmen EUR 35.446,61 (Vorjahr: TEUR 73) $-3.520.096,65$ $-4.093$
14. Zwischensumme aus Z 9 bis 13 (Finanzergebnis) 12.559.440,52 8.041
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 33.864.315,16 25.805
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, davon an den Gruppen-
träger weiterverrechnet EUR 5.339.393,55 (Vorjahr: TEUR 4.689) $-5.611.596,25$ $-4.970$
20.835
17. Jahresüberschuss 28.252.718,91
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 84.212.695,41 69.878
19. Bilanzgewinn 112.465.414,32 90.713

Anhang für das Geschäftsjahr 2015/16

A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Allgemeine Grundsätze

Auf den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. März 2016 wurden die Rechnungslegungsbestimmungen des Unternehmensgesetzbuches in der geltenden Fassung angewandt.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Bilanzierung und Bewertung wurde den allgemein anerkannten Grundsätzen Rechnung getragen. Dabei wurden die im § 201 Abs. 2 UGB kodifizierten Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ebenso beachtet wie die Gliederungs- und Bewertungsvorschriften für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der §§ 195 bis 211 und 222 bis 235 UGB. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

2. Anlagevermögen

Die Bewertung der ausschließlich entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden planmäßigen linearen Abschreibungen.

Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten bis EUR 400 wurden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene EDV-Software wird unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren abgeschrieben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen wurden planmäßig linear auf folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern abgeschrieben:

Jahre
Investitionen in fremden Gebäuden $2 - 12$
technische Anlagen und Maschinen $2 - 5$
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung $2 - 15$

Eine außerplanmäßige Abschreibung wurde im Geschäftsjahr nicht vorgenommen.

Die Abschreibung für Zugänge erfolgt nach Maßgabe des Zeitpunktes ihrer Inbetriebnahme.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren Börsenkursen zum Bilanzstichtag bewertet. Abschreibungen bzw. Zuschreibungen werden nur im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung bzw. Werterholung vorgenommen.

3. Fremdwährungsbewertung

Fremdwährungsforderungen werden mit dem Anschaffungskurs oder mit dem niedrigeren Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit ihrem Entstehungskurs bzw. mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

4. Umlaufvermögen

Vorräte und Forderungen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

Vorräte

Die Bewertung der mittels elektronischer Datenverarbeitung erfassten Bestände an bezogenen Waren erfolgte nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die Fremdwährungsbewertung der Vorräte erfolgte zum Anschaffungskurs. Soweit erforderlich, wurden Abwertungen auf gesunkene Wiederbeschaffungskosten vorgenommen.

Bei Waren mit verminderter Verwendbarkeit bzw. Absatzmöglichkeit wurde ein prozentueller Abschlag von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vorgenommen, der aus der jeweiligen Umschlagshäufigkeit abgeleitet wurde. Bei langfristigen Aufträgen wurden keine Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten (Wahlrecht gemäß § 206 Abs. 3 UGB) aktiviert, direkt zurechenbare Fremdkapitalzinsen werden projektabhängig aktiviert. Zum Stichtag gibt es keine noch nicht abrechenbaren Leistungen, bei denen Fremdkapitalzinsen aktiviert wurden.

Forderungen

Die Forderungen wurden zu Nennwerten angesetzt. Bei der Bewertung der Forderungen wurden erkennbare Risken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder besonders niedrig verzinsliche Forderungen werden abgezinst.

5. Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden unter Bedachtnahme auf den Vorsichtsgrundsatz in Höhe des voraussichtlichen Anfalles gebildet.

Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode angesetzt.

Für die Bewertung der Anwartschaften wurde ein Zinssatz von 1,75 % (Vorjahr: 2,1 %), für Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 2,5 % (Vorjahr: 2,0 %) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche Pensionseintrittsalter gemäß den gesetzlichen Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln Pagler & Pagler AVÖ 2008-P (Voriahr: AVÖ 2008-P) zugrunde gelegt. Fluktuationsabschläge werden abhängig von der Dienstzugehörigkeit ermittelt.

6. Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht mit dem Rückzahlungsbetrag.

Anlage 3/4

B. Erläuterungen zu Posten der Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Entwicklung des Anlagevermögens:

Anschaffungs-/Herstellungskosten kumulierte Restbuchwerte Abschreibungen
1,4,2015
Stand
Zugånge Abgange Umbuchungen 31.3.2016
Stand
Abschrei-
bungen
31.3.2016
Stand
31.3.2015
Stand
Geschäftsjahres
des laufenden
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete
Lizenzen 10.910.762,56 1,231,767,38 107.547.48 6.885.442.94 18.920.425,40 9.553.827.05 9.366.598.35 2.370.667,96 1.121.279,93
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 6.885.442,94 8.00 8 -6.885.442,94 88 0.00 8,00 6.885.442.94 $\overline{0.00}$
17.796.205,50 1.231.767,38 107.547,48 8.80 18.920.425,40 9.553.827,05 9.366.598,35 9.256.110,90 1.121.279,93
II. Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 5.022.139.02 36.699.54 0.00 0,00 5.058.838,55 3.278.105,82 1.780.732,74 2.217.659.91 473.626.71
2. technische Anlagen und Maschinen 2.234.721,71 72.288.97 1.745,38 8.00 2.305.265,30 2.015.551,12 289.714,18 402.587,52 185.162,31
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ີ່
ausstattung 6.346.302.13 235.722.09 487.252,52 0.00 6.094.771.70 4.523.132,90 1.571.638,80 1.919.496.42 478.367,43
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau $\overline{8}$ 57.506.77 57.506.77 0.00 8.80 8,00 $rac{8}{1}$ 83 $\overline{0.00}$
13.603.162,86 402.217,37 546.504.67 $\overline{8}$ 13.458.875.56 9.816.789.84 3.642.085,72 4.539.743.85 1,137,156,45
III. Finanzanlagen
1. Antelle an verbundenen Unternehmen 70.760.660,73 21.276.833,40 8.00 8.00 92.037.494.13 7,908.752.28 84.128.741.85 62.851.908,45 8.
So
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 44.191.722,17 1.299.182,66 54.755,76 0,00 15.436.149,07 ខ្លួ 45.436.149.07 44.191.722.17 e.oo
3. Beteiligungen 17.549.659,73 100.784,99 491,94 0,00 17.649.952,78 8.00 17.649.952,78 17.549.659,73 8.00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlage-
vermogens 5.004.419.99 0.00 5.000.044.99 $rac{1}{2}$ 4.375.00 0.00 4.375.00 5.004.419.99 0.00
137.506.462.62 22.676.801.05 5.055.292.69 $\overline{8}$ 155.127.970.98 7.908.752.28 147.219.218.70 129.597.710.34 0.00
168.905.830.98 24.310.785,80 5.709.344.84 0.00 187.507.271.94 27.279.369,17 160.227.902.77 143.393.565.09 2.250.436,38
im folgenden
Geschäftsjahr
in den folgenden
5 Geschäftsjahren
EUR Vorjahr
TEUR
EUR Vorjahr
TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasing-
verträgen 6.394.795,78 6.024 19.452.033,74 19.219

Die finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen:

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Zusatzangaben gemäß § 238 Z 2 UGB

Werte per 31.03.2016 Höhe
des
Anteils
Höhe des
Eigenkapitals
Ergebnis des
Geschäftsjahres
FN
$\%$ TEUR TEUR
a) Anteile an verbundenen Unternehmen
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden 100,00 20.011 4.285 1)
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien
95,00 3.250 1.524 1)
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien 100,00 8.277 2.083 1)
Kapsch Components GmbH, Wien 100,00 108 5 1)
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande 100,00 67.893 $-42$ 1)
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien 93,00 17.929 17.855 1)
Kapsch TrafficCom Construction & Realization
spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik 99.00 1.350 832 1)
Kapsch TrafficCom S.r.l. a socio unico, Mailand, Italien 100,00 305 $-228$ $\left{ \right}$
Kapsch Telematic Technologies Bulgaria EAD, Sofia,
Bulgarien 100.00 117 11 1)
Kapsch TrafficCom Ltd., Manchester, Großbritannien 100,00 698 $-102$ 1)
ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien 100.00 43 -3 1)
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland 100,00 564 $-423$ 1)
Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien 100.00 51 6 1)
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich 30,19 177 48 1)
Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika 25,00 $-20.791$ $-10.830$ 1)
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., Kapstadt,
Südafrika 100,00 10.089 155 1)
Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Astana,
Kasachstan 100.00 54 10 $\left{ \right}$
KTS Beteiligungs GmbH (vormals Jibesoev GmbH), Wien 100,00 867 745 2)
Transport Telematic Systems LLC, Abu Dhabi, Vereinigte
Arabische Emirate 49,00 67 1)
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weissrussland 99,00 2.912 6.974 1)
Kapsch TrafficCom Lietuva, Lithuania 51,00 25 8 1)
Kapsch TrafficCom KGZ, Bischkek, Kirgistan 100,00 10 1)
b) Beteiligungen
Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen 19,26 44.240 $-20.681$ 2)

1) Werte zum 31. März 2016
2) Werte zum 31. Dezember 2015

Im Zusammenhang mit dem Erwerb des 3% Anteils an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, besteht ein noch offener variabler Kaufpreisanteil, der vom EBIT der KTS-Gruppe, bereinigt um Minderheitenanteile, der Wirtschaftsjahre 2015-2018 abhängt und sich auf max. EUR 3,5 Mio. beläuft (spätestens im Juli 2018 fällig zur Zahlung).

Ausleihungen

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen haben in Höhe von 7.178.981,82 eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Umlaufvermögen

Vorräte

Die geleisteten Anzahlungen betreffen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 286) Anzahlungen an verbundene Unternehmen.

31.3.2016 31.3.2015
davon mit einer davon mit einer
Restlaufzeit von Restlaufzeit von
gesamt mehr als einem gesamt mehr als einem
Jahr Jahr
EUR EUR EUR EUR
1. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 7.843.395,09 0,00 7.373.314,82 0,00
2. Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen 135.234.177,29 24.340.225,40 180.313.783,97 81.276.047,71
3.
sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände 6.042.111,36 0,00 7.293.882,00 0,00
149.119.683,74 24.340.225,40 194.980.980,79 81.276.047,71

Fristigkeit der Forderungen

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 92.357.840,73 (Vorjahr: TEUR 103.944), Darlehensforderungen in Höhe von EUR 36.848.288,23 (Vorjahr: TEUR 70.041) und Dividendenforderungen in Höhe von EUR 6.028.048,33 (Vorjahr: TEUR 6.329).

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forschungsprämien, Forderungen gegenüber dem Finanzamt, abgegrenzte Forderungen und sonstige Forderungen.

In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 5.911.238,44 (Vorjahr: TEUR 7.125) enthalten, welche erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Passiva

Investitionszuschüsse

Die Kapsch TrafficCom AG, Wien, hat einen Investitionszuschuss für die Adaptierung des Standorts im Euro Plaza vom Vermieter erhalten. Dieser ist im Posten Investitionszuschüsse enthalten und betrifft folgende Posten des Anlagevermögens:

Stand
1.4.2015
Verbrauch Stand
31.3.2016
EUR EUR EUR
Investitionen in fremden Gebäuden 288.025,22 76.890,76 211.134,46

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten folgende Posten:

31.3.2016
EUR
31.3.2015
TEUR
ausstehende Eingangsrechnungen sowie offene Projekt-
kosten und -risiken 12,488,755,66 9.371
Personalrückstellungen (inklusive Urlaubsrückstellungen
in Höhe von EUR 1.794.691,96; Vorjahr: TEUR 2.328) 4.772.638,82 4.308
Garantien und Haftungen für Fertigungsmängel sowie
Serien- und Systemfehler 328.753,05 367
übrige Rückstellungen 369.495,00 1.730
17.959.642,53 15.776

Verbindlichkeiten

Fristigkeit der Verbindlichkeiten

31.3.2016 31.3.2015
gesamt Restlautzeit
von bis zu
elnem Jahr
davon mit einer davon mit einer
Restlautzeit
von mehr als
einem Jahr
gesamt davon mit einer
IRestiaufzeit von
bis zu einem
Jahr
davon mit einer
Restlaufzeit
von mehr als
einem Jahr
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
11. Anleihen 70.818.000.00 0.001 70.818.000.00 75.000.000.00 0,00 75.000.000.00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-
instituten 15.925.462,68 15.925.462,68 0,00 36.258.795,96 21.758.795,98 14.499.999,98
13. erhaltene Anzahlungen auf Bestellunger 154.798,00 154.798.00 0,00 76.573.00 76.573.00 0,00
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 2.015.759.91 2.015.759.91 0.00 2.115.985,13 2.115.985.13 0.00
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbun-
denen Unternehmen 19.005.645.32 19.005.645,32 0,00 18.488.046.95 18.488.046,95 0.00
16. sonstige Verbindlichkeiten 3.610.097.66 3.610.097,66 0,00 4.465.258.64 4.465.258.64 0,00
111.529.763,57 40.711.763,57 70.818.000.00 136.404.659,68 46.904.659.70 89.499.999,98

Es bestehen keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Im November 2010 wurde eine Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren, einem fixen Kupon von 4,25 % p.a. und einem Nominale in Höhe von EUR 75.000.000,00 begeben. Im Mai 2015 wurde die Anleihe in einem Nominale in Höhe von EUR 4.182.000,00 vorzeitig getilgt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit Ausnahme der Steuerumlage in Höhe von EUR 5.339.393,55 (Vorjahr: TEUR 5.214) und eines Darlehens in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 3.132) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von EUR 3.200.806,75 (Vorjahr: TEUR 3.551) Aufwendungen, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Dingliche Sicherheiten

Der ausgewiesene Exportförderungskredit in Höhe von EUR 1.425.462,56 ist wechselmäßig besichert.

Für die Projektfinanzierung Belarus, die per 31. März 2016 mit EUR 14,5 Mio. aushaftet, hat die Gesellschaft eine Wechselbürgschaftszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) sowie eine Beteiligungsgarantie G4 der OeKB erhalten. Die Ansprüche aus der Beteiligungsgarantie G4 wurden an die kreditgewährenden Banken sicherungsweise abgetreten.

Eventualverbindlichkeiten
31.3.2016
EUR
31.3.2015
EUR
Haftungsübernahmen für Tochtergesellschaften 65.149.671,49 51.988.284,43
Bankgarantien für die Vertragserfüllung von
Großprojekten 41.221.782,53 38.747.373,41
Zahlungsgarantien 449.011,00 548.342,81
Projekterfüllungsgarantien für Tochter-
gesellschaften 109.056.040,73 106.243.413,76
sonstige Garantien (Haftungsrücklässe, Biet-
garantien und Bürgschaften) 529.242,64 606.591,70
216.405.748,39 198.134.006,11

Weiters wurden für Exportgeschäfte bzw. Projekte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, im Auftragswert von EUR 43,5 Mio. (Vorjahr: EUR 43,2 Mio.) Erfüllungsgarantien durch die Kapsch TrafficCom AG, Wien, übernommen.

Gegenüber der Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika, besteht eine Rangrücktrittserklärung betreffend Darlehens- und Lieferforderungen über EUR 22.983.392.08. Des Weiteren wurde auf Basis des Ergebnisses eine Patronatserklärung, in der weitere finanzielle Unterstützung zugesichert wird, für die Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika, abgegeben.

Derivative Finanzinstrumente

Zum Stichtag ergeben sich keine Verpflichtungen aus derivativen Finanzinstrumenten.

C. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Im Zuge eines Strategieprojektes beschloss die Kapsch TrafficCom Group im Geschäftsjahr 2015/16 die Strukturen und die dazugehörige Unternehmenssteuerung umzustellen. Die Gesellschaft wurde daher in Electronic Toll Collection (ETC) und Intelligent Mobility Solutions (IMS) aufgegliedert.

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Tätigkeitsbereiche: 2015/16
EUR
2014/15
TEUR
Electronic Toll Collection (ETC) 128.441.166,96 140.657
Intelligent Mobility Solutions (IMS) 11.573.435,35 4.014
140.014.602,31 144.671
Geografische Märkte: 2015/16 2014/15
EUR TEUR
Inland 25.727.554,90 26,940
Europäische Union 64.219.268,81 61.258
andere Länder 50.067.778,60 56.473
140.014.602,31 144.671

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind ausgewiesen:

2015/16
EUR
2014/15
TEUR
Abfertigungsaufwendungen 953.425,19 1.189
Beiträge an Mitarbeitervorsorgekassen 338.309,36 399
1.291.734,55 1.588

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf EUR 192.957,00 (Vorjahr: TEUR 199) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:

2015/16
EUR
2014/15
TEUR
52.740,00 52
68
57.207,00 79
192.957,00 199
83.010,00

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

  • a) Vom Wahlrecht, latente Gewinnsteuern auf zeitliche Differenzen zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerlichen Ergebnis zu aktivieren, wurde nicht Gebrauch gemacht. Der gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbare Betrag beträgt EUR 130.924,67 (Vorjahr: TEUR 1.430) und ist in Höhe von EUR 87.837,09 (Vorjahr: TEUR 267) als kurzfristig einzustufen.
  • b) Die Gesellschaft ist Mitglied einer steuerlichen Gruppe, steuerlicher Gruppenträger ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien. Gemäß § 9 Abs. 1 KStG wird das steuerlich maßgebende Ergebnis des jeweiligen Gruppenmitglieds dem steuerlich maßgeblichen Ergebnis des beteiligten Gruppenmitglieds bzw. Gruppenträgers im betreffenden Wirtschaftsjahr zugerechnet. Das zusammengefasste Ergebnis der Gruppe wird beim Gruppenträger der Einkommensermittlung gemäß § 7 Abs. 2 KStG zugrunde gelegt und versteuert. Die Steuerumlageverrechnung erfolgt im Wege der Belastungsmethode.

D. Sonstige Angaben

Angaben zum Grundkapital

Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 13.000.000,00. Das Grundkapital ist vollständig einbezahlt. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

Genehmigtes Kapital

Das genehmigte Kapital beläuft sich zum Stichtag 31. März 2016 auf EUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft ist eine 63,279 %ige Tochtergesellschaft der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, und steht dadurch mit ihrer Gesellschafterin sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Konzernverhältnis.

Die DATAX HandelsgmbH, Wien, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird beim Handelsgericht Wien hinterlegt.

Die Gesellschaft stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Hinsichtlich der Angabe zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde von der Schutzklausel gemäß § 241 Abs. 3 UGB Gebrauch gemacht.

Angaben über Organe und Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres 2015/16 betrug 455, davon 429 Angestellte und 26 Arbeiter (Vorjahr: 525 Angestellte, 27 Arbeiter).

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 2015/16 EUR 1.276.074,13 (Vorjahr: TEUR 1.114), die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder beliefen sich auf EUR 31.534,13 (Vorjahr: TEUR 24).

Für die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Aufsichtsratsvergütungen (inklusive Reisekosten) in Höhe von EUR 122.080,37 (Vorjahr: TEUR 46) als Aufwand erfasst.

Vorstand und Aufsichtsrat setzen sich aus folgenden Personen zusammen:

Vorstand

Mag. Georg Kapsch (Vorsitzender) André Laux Ing. Dr. Alexander Lewald (seit 1. November 2015)

Aufsichtsrat

Dr. Franz Semmernegg (Vorsitzender) Dr. Kari Kapsch (Stellvertreter des Vorsitzenden) Dipl.-Betriebsw. (FH) Sabine Kauper Dr. Harald Sommerer

Vom Betriebsrat delegiert:

Ing. Christian Windisch Martin Gartler

Wien, den 8. Juni 2016

Der Vorstand:

Mag. Georg Kapsch

Audré Laux Alexandr Lonsald

Ing. Dr. Alexander Lewald

André Laux

PwC

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4. Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. März 2016, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung dieses Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und für die internen Kontrollen, die die gesetzlichen Vertreter als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Jahresabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing). Nach diesen Grundsätzen haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.

Eine Abschlussprüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Jahresabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses durch die Gesellschaft relevante interne Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

PwC

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Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. März 2016 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Wien, den 8. Juni 2016

PwC Wirtschaftsprüfung GmbH

Mag. Peter Pessenlehner Wirtschaftsprüfer

Eine von den gesetzlichen Vorschriften abweichende Offenlegung, Veröffentlichung und Vervielfältigung im Sinne des § 281 Abs. 2 UGB in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form unter Beifügung unseres Bestätigungsvermerks ist nicht zulässig. Im Fall des bloßen Hinweises auf unsere Prüfung bedarf dies unserer vorherigen schriftlichen Zustimmung.

Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS) in den Lösungssegmenten Mauteinhebung, Verkehrsmanagement, Verkehrssicherheit, Urbane Mobilität und Vernetzte Fahrzeuge. Kapsch TrafficCom deckt mit durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden, von Komponenten über Design und Errichtung von Systemen bis zum Betrieb, aus einer Hand ab. Das Kerngeschäft ist, elektronische Maut- und Verkehrsmanagementsysteme zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Referenzen in 44 Ländern auf allen Kontinenten haben Kapsch TrafficCom zu einem weltweit anerkannten ITS-Anbieter gemacht. Als Teil der Kapsch Group, einem 1892 gegründeten österreichischen Technologiekonzern im Familienbesitz, verfügt Kapsch TrafficCom mit Hauptsitz in Wien, Österreich, über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in 30 Ländern, notiert seit 2007 an der Wiener Börse (KTCG) und erwirtschaftete mit mehr als 3.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 526 Mio. EUR.

Kapsch TrafficCom AG | Am Europlatz 2 | 1120 Wien | Österreich | www.kapschtraffic.com Investor Relations | Marcus Handl | Telefon +43 50 811 1120 | Fax +43 50 811 99 1120 | E-Mail [email protected] Public Relations | Ingrid Lawicka | Telefon +43 50 811 1705 | Fax +43 50 811 99 1705 | E-Mail [email protected]

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