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Lenzing AG

Quarterly Report Aug 23, 2017

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Quarterly Report

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Halbjahresbericht 01-06/2017 Lenzing Gruppe

lenzing.com

Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen
-- ---------------------------------------
EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016 Veränderung
Umsatzerlöse 1.149,1 1.034,8 11,0%
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 270,7 195,1 38,8%
EBITDA-Marge 23,6% 18,9%
EBIT (Betriebsergebnis) 204,2 129,7 57,4%
EBIT-Marge 17,8% 12,5%
EBT (Ergebnis vor Steuern) 194,7 122,3 59,1%
Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) 150,3 94,6 58,9%
Ergebnis je Aktie in EUR 5,55 3,49 59,0%
Cashflow-Kennzahlen
EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016 Veränderung
Brutto-Cashflow 227,1 172,4 31,7%
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 201,3 268,8 -25,1%
Free Cashflow 128,5 228,3 -43,7%
CAPEX 72,9 40,6 79,5%
EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016 Veränderung
Liquiditätsbestand 521,0 570,4 -8,6%
Ungenutzte Kreditlinien 209,3 217,7 -3,8%
Bilanzkennzahlen
EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016 Veränderung
Bilanzsumme 2.564,5 2.625,3 -2,3%
Bereinigtes Eigenkapital 1.413,6 1.390,5 1,7%
Bereinigte Eigenkapitalquote 55,1% 53,0%
Nettoliquidität (+) / Nettofinanzverschuldung (-) 10,3 -7,2 n.a.
Nettoverschuldung -98,5 -115,8 -14,9%
Net Gearing n.a.1 0,5%
Trading Working Capital 352,8 379,6 -7,1%
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen 15,7% 17,1%
Börsenkennzahlen
EUR 30.06.2017 31.12.2016 Veränderung
Börsenkapitalisierung in Mio. 4.165,7 3.053,3 36,4%
Aktienkurs 156,90 115,00 36,4%
Mitarbeiter/innen 30.06.2017 31.12.2016 Veränderung
Anzahl (Köpfe) 6.326 6.218 1,7%

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Halbjahresbericht sowie dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

1) Entfällt aufgrund Nettoliquidität.

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden

Sehr geehrte Damen und Herren,

im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2017 hat die Lenzing Gruppe neue Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Der Umsatz lag mit EUR 1,15 Mrd. um 11 Prozent über dem Vorjahreswert, das EBITDA verbesserte sich um 38,8 Prozent auf EUR 270,7 Mio.

Wir verfolgen den Ausbau des Anteils von Spezialfasern am Gesamtumsatz auf 50 Prozent gemäß der Unternehmensstrategie sCore TEN weiterhin konsequent. Konkrete Schritte dazu haben wir mit dem Baubeginn in Mobile, Alabama (USA), dem Spatenstich in Heiligenkreuz (Burgenland) sowie der Ankündigung, in Thailand ein Grundstück zu kaufen und um die Genehmigungen für den Bau eines weiteren hochmodernen Werkes zur Produktion von Lyocellfasern der Marke TENCEL® anzusuchen, gesetzt. Die Verantwortung für diese Ausbauvorhaben wurde im neuen Vorstandsressort "Technik" zusammengefasst und dem neu bestellten Vorstand, Chief Technology Officer Heiko Arnold, übertragen.

Um die Vertriebsaktivitäten zu verstärken, wurde im ersten Halbjahr ein neues Büro in Istanbul (Türkei) eröffnet. Durch unsere neue Vertriebsorganisation rücken wir näher an unsere Kunden heran und können unsere Produkte besser an deren Bedürfnissen ausrichten. Neue innovative Produkte, wie die Fasern der Marke EcoVeroTM und die Fasern der Marke RefibraTM, welche als Rohstoff Baumwollreste aus Zuschnitten und Holz vereint, haben das Interesse zahlreicher Modemarken geweckt. Diese Produkte unterstreichen unseren Anspruch besonders nachhaltige Fasern zu produzieren. Den Beweis dafür erbringt der neue Nachhaltigkeitsbericht, der im April der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Es ist erfreulich zu sehen, mit welchem Elan und welcher Freude unsere Mitarbeiter/innen bei der Umsetzung unserer Strategie mitwirken und welche schönen Erfolge wir gemeinsam im ersten Halbjahr erzielen konnten. Diese Energie im Unternehmen und das positive Feedback von außen stimmen mich für den Verlauf des weiteren Jahres sehr zuversichtlich.

Ihr

Lagebericht 01-06/2017

Allgemeines Marktumfeld 6
Entwicklung der Lenzing Gruppe 7
Segment Fasern 9
Segment Lenzing Technik 10
Segment Sonstige 10
Lenzing Aktie 11
Risikobericht 11
Ausblick der Lenzing Gruppe 12

Beilage Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe 13

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft1 hat sich im ersten Halbjahr 2017 sehr dynamisch entwickelt. Das globale Wachstum soll sich nach Prognosen des Internationalen Währungsfonds von 3,1 Prozent im Jahr 2016 auf 3,5 Prozent 2017 und 3,6 Prozent 2018 erhöhen. Die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern soll sich deutlich verbessern, insbesondere gestützt durch eine teilweise Erholung der Rohstoffpreise. Auch in entwickelten Volkswirtschaften soll sich das Wachstum beschleunigen – vor allem getragen durch ein höheres prognostiziertes Wachstum in den USA. Die Aussichten haben sich auch für Europa und Japan verbessert. Diese positive Entwicklung basiert auf einer zyklischen Erholung in der globalen Fertigung und im Handel, welche im zweiten Halbjahr 2016 begonnen hat.

Hervorzuheben sind weiters die Entwicklung auf den Zinsmärkten und die veränderten Relationen bei den Währungen, insbesondere in Bezug auf den US-Dollar.

Weltfasermarkt

Der globale Fasermarkt2 erlebte im ersten Halbjahr 2017 eine volatile Entwicklung. Die weltweite Baumwollproduktion stieg im Jahr 2016/17 um 7,7 Prozent auf 22,9 Mio. Tonnen – der erste Anstieg nach mehreren Jahren mit Rückgängen. Der weltweite Verbrauch stabilisierte sich jedoch und übertraf die Produktion. Deshalb sanken die Baumwollbestände um 7 Prozent auf 17,3 Mio. Tonnen. Der durchschnittliche Preis für Baumwolle, gemessen am Cotlook-A-Index, startete im Jahr 2017 mit 69,8 US-Cent pro Pfund, erhöhte sich auf einen Höchststand von 94,9 US-Cent pro Pfund im Mai und fiel Ende Juni auf 83,3 US-Cent pro Pfund.

Die Polyesterpreise erhöhten sich in der ersten Hälfte des ersten Quartals 2017, fielen dann aber aufgrund der reduzierten Öl- und Rohstoffpreise wieder. Für das erste Halbjahr ergab sich dennoch eine durchschnittliche Erhöhung von 7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016.

Die Preise für Standard-Viscose starteten aufgrund von umweltbedingten Produktionsstopps bei Wettbewerbern sehr stark in das erste Quartal, insbesondere nach dem chinesischen Neujahr. Dann sank der Viscosepreis aufgrund hoher Bestände entlang der Lieferkette für etwa drei Monate. Erst gegen Ende des ersten Halbjahres 2017 begannen die Preise aufgrund starker Nachfrage wieder zu steigen. Der Bedarf und die Preise von holzbasierten Spezialfasern wie Modal und Lyocell entwickelten sich weiterhin sehr positiv.

1) Quelle: IWF, Weltwirtschaftsausblick, April 2017

2) Quelle: ICAC, "Cotton this Month", July 5th, 2017

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe3 konnte im ersten Halbjahr 2017 Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 deutlich steigern. Die Konzernstrategie sCore TEN mit dem klaren Fokus auf profitables Wachstum mit Spezialfasern zeigt klare Resultate. So hat die Lenzing Gruppe ihre Rentabilität in den ersten sechs Monaten 2017 signifikant gesteigert. Die Konzern-Umsatzerlöse stiegen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 11 Prozent auf EUR 1,15 Mrd. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 38,8 Prozent auf EUR 270,7 Mio. und die EBITDA-Marge erhöhte sich von 18,9 Prozent auf 23,6 Prozent. Im Detail stellt sich die Umsatzund Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung* EUR
Mio.
Veränderung
01-06/2017 01-06/2016 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 1.149,1 1.034,8 114,2 11,0%
Bestandsveränderungen,
aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
45,5 26,7 18,8 70,3%
Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
-618,4 -590,0 -28,4 4,8%
Personalaufwand -173,8 -156,1 -17,7 11,4%
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
-131,7 -120,4 -11,3 9,4%
EBITDA 270,7 195,1 75,6 38,8%
Abschreibungen -67,9 -66,8 -1,1 1,7%
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
1,3 1,4 -0,1 -6,6%
EBIT 204,2 129,7 74,4 57,4%
Finanzerfolg -6,2 -7,4 1,2 -16,1%
Ergebniszuweisung an kündbare
nicht beherrschende Anteile
-3,3 -0,1 -3,3
EBT 194,7 122,3 72,3 59,1%
Steueraufwand -44,3 -27,7 -16,6 59,8%
Periodenergebnis 150,3 94,6 55,7 58,9%

* Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernzwischenabschluss dargestellt.

Starkes zweites Quartal 2017

Im zweiten Quartal 2017 konnte die Lenzing Gruppe den positiven Trend des ersten Quartals fortsetzen: Die Konzern-Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 um 7,8 Prozent auf EUR 562,9 Mio. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 31,8 Prozent auf EUR 135,6 Mio. und das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 44,9 Prozent auf EUR 101,8 Mio. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) wurde mit EUR 97,3 Mio. ein Plus von 46,4 Prozent erzielt und das Periodenergebnis legte um 49,6 Prozent auf EUR 75,3 Mio. zu.

Erstes Halbjahr mit sehr guter Ergebnisentwicklung

Im ersten Halbjahr 2017 bestand eine hohe Nachfrage nach Lenzing Fasern, die zu einer hohen Kapazitätsauslastung führte. Der Umsatz stieg infolge höherer Preise und eines attraktiven Produktmixes deutlich um 11 Prozent auf EUR 1,15 Mrd. Dabei profitierte die Lenzing Gruppe von den vergleichsweise hohen Spotmarktpreisen für Viscosefasern sowie den Preissteigerungen bei LenzingTM Spezialfasern. Der Produktmix wurde weiter in Bezug auf Kunden und Absatzregionen optimiert. Bei Spezialfasern profitierte die Lenzing Gruppe von der anhaltend hohen Nachfrage.

Den Anstieg der Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen verantworten vor allem gestiegene Roh- und Zellstoffpreise sowie gestiegene Energiepreise. Im Verhältnis zum Konzernumsatz sind die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen aber weiter gesunken und betrugen 53,8 Prozent der Konzern-Umsatzerlöse (nach 57 Prozent im ersten Halbjahr 2016).

Der Anstieg des Personalaufwandes war vor allem auf Kollektivvertragserhöhungen im zweiten Quartal 2017 und die Einstellung neuer Mitarbeiter für den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie die intensivierte direkte Betreuung der Kunden in den Lenzing Vertriebs- und Marketingbüros in der Türkei und in Korea zurückzuführen. Der Anteil des Personalaufwandes an den Konzern-Umsatzerlösen blieb jedoch stabil bei 15,1 Prozent (erstes Halbjahr 2016: 15,1 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich vor allem aufgrund von Währungseffekten um 9,4 Prozent. Die "Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge" erhöhten sich unter anderem aufgrund der höheren aktivierten Eigenleistungen im Zusammenhang mit den Ausbauvorhaben der Produktionsstätten in Lenzing und Heiligenkreuz um EUR 18,8 Mio.

Die Verbesserung des Finanzerfolges war vor allem auf die reduzierten Finanzierungskosten zurückzuführen. Da das Ergebnis vor Steuern (EBT) deutlich um 59,1 Prozent auf EUR 194,7 Mio. stieg, erhöhte sich auch der Ertragsteueraufwand dementsprechend.

3) Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Halbjahresbericht sowie dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Working Capital weiterhin auf gutem Niveau

Die Lenzing Gruppe legt nach wie vor einen klaren Fokus auf die Optimierung des Trading Working Capital. Im ersten Halbjahr 2017 wurde zum Stichtag ein Rückgang im Vergleich zum 31. Dezember 2016 verzeichnet, der vor allem aufgrund von verbesserten Zahlungsbedingungen bei Kunden erzielt werden konnte. Das Trading Working Capital verringerte sich zum 30. Juni 2017 gegenüber dem 31. Dezember 2016 um 7,1 Prozent auf EUR 352,8 Mio. Damit einhergehend verringerte sich auch der Anteil des Trading Working Capital an den annualisierten Konzern-Umsatzerlösen auf 15,7 Prozent (31. Dezember 2016: 17,1 Prozent).

Cashflow von Dividendenzahlung und höheren Investitionen beeinflusst

Der Brutto-Cashflow verbesserte sich im ersten Halbjahr 2017 signifikant von EUR 172,4 Mio. in der Berichtsperiode des Vorjahres auf EUR 227,1 Mio. Dieser Anstieg war vor allem auf das gute Ergebnis infolge höherer Preise und des besseren Produktmix zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verringerte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 von EUR 268,8 Mio. auf EUR 201,3 Mio. Der positive Vorjahreseffekt resultierte aus verbesserten Zahlungsbedingungen und den Abbau von Lagerbeständen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sank von EUR minus 95,6 Mio. in der Vorjahresberichtsperiode auf EUR minus 171,2 Mio. aufgrund der Ausschüttungen an Gesellschafter im zweiten Quartal in Höhe von EUR 111,6 Mio.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) wurden im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 79,5 Prozent auf EUR 72,9 Mio. erhöht. Der Schwerpunkt lag auf den geplanten Erweiterungs- und Erneuerungsinvestitionen in Lenzing, Heiligenkreuz und Mobile (USA). Der Free Cashflow sank unter anderem aufgrund dessen auf EUR 128,5 Mio. (Vorjahreshalbjahr: EUR 228,3 Mio.). Der Liquiditätsbestand verringerte sich ebenfalls um 8,6 Prozent auf EUR 521 Mio. zur Jahresmitte nach EUR 570,4 Mio. zum 31. Dezember 2016. Zusammen mit den ungenutzten Kreditlinien in der Höhe von EUR 209,3 Mio. stand der Lenzing Gruppe zur Jahresmitte somit ein Liquiditätspolster von EUR 730,4 Mio. zur Verfügung. Diese nach wie vor überdurchschnittlich hohe Liquidität stellt die finanzielle Basis für das Investitionsprogramm der Lenzing Gruppe im Rahmen der Strategie sCore TEN in den kommenden Quartalen dar.

Netto-Finanzverschuldung vollständig abgebaut

Die Lenzing Gruppe verfügt über eine solide Bilanzstruktur, die zum 30. Juni 2017 gegenüber dem 31. Dezember 2016 weiter gestärkt wurde. Die Nettofinanzverschuldung konnte vollständig abgebaut werden und es ergab sich eine Netttoliquidität von EUR 10,3 Mio. (31.12.2016: Nettofinanzverschuldung von EUR 7,2 Mio.). Das bereinigte Konzern-Eigenkapital stieg um 1,7 Prozent auf EUR 1.413,6 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 55,1 Prozent – nach 53 Prozent zum 31. Dezember 2016.

Segment Fasern

Die Lenzing Gruppe setzt mit ihrer neuen Konzernstrategie sCore TEN konsequent auf hochwertige Spezialfasern. Diese Strategie hat sich auch im ersten Halbjahr 2017 klar bewährt. Die führende Marktposition von Lenzing bei Spezialfasern konnte weiter ausgebaut werden. Durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Fasern der Marke TENCEL® in Europa und den USA, sowie den geplanten Ausbau der Produktion von TENCEL® Fasern in Thailand wird sich diese Entwicklung in Zukunft noch verstärken. Diese umfangreichen Bauvorhaben wurden in einem eigenen Vorstandsressort zusammengefasst und dem neu bestellten Vorstand, Chief Technology Officer Heiko Arnold, übertragen (genauere Erläuterungen siehe Note 9 des Konzernzwischenabschlusses).

In den ersten sechs Monaten 2017 war bei allen drei Fasergruppen – TENCEL® Fasern, Lenzing Modal® sowie Lenzing Viscose® – die Nachfrage groß. Die Umsatzerlöse im Segment Fasern stiegen im ersten Halbjahr 2017 deutlich um 11 Prozent auf EUR 1.144,1 Mio. Das EBITDA erhöhte sich um 35,7 Prozent auf EUR 268,1 Mio. und das EBIT stieg um 52,9 Prozent auf EUR 200 Mio.

Holz

Der mitteleuropäische Holzmarkt wurde im ersten Halbjahr 2017 von einem langen und strengen Winter sowie einer 2015 beschlossenen und nach wie vor aufrechten Exportsperre für Holz aus der Ukraine bestimmt. Aufgrund der hohen Nachfrage von Erzeugern von Strom und Wärme sowie einer geringeren Verfügbarkeit von Holz wurden Lager teilweise abgebaut. Die Marktpreise sind daher im Vorjahresvergleich leicht angestiegen.

Die Holzlager in beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe (Lenzing und Paskov) waren zu Winterbeginn sehr gut gefüllt, wodurch eine Unterversorgung und bisher auch ein Preisanstieg vermieden werden konnten. Das von der Lenzing Gruppe bezogene Holz stammt zur Gänze aus PEFCTM- und FSC®-zertifizierten bzw. kontrollierten Quellen.

Energie & Chemikalien

Nach dem Preisverfall der vergangenen Jahre waren die Energiepreise am Spotmarkt im ersten Halbjahr 2017 deutlich höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Der Ölpreis lag um durchschnittlich 9 Prozent höher, wobei die Preise gegen Ende des Halbjahres erneut unter Druck gerieten. Der Spotmarktpreis für Kohle lag ebenfalls um 9 Prozent höher. Die Steigerung bei den Gaspreisen fiel im Halbjahresvergleich mit einem Plus von 14 Prozent am deutlichsten aus und erklärt sich zum Teil auch durch den kalten Winter in Europa. Die durchschnittlichen Strompreise lagen in Österreich um rund 8 Prozent höher.

Die meisten Hauptchemikalien wie etwa Schwefel sind im ersten Halbjahr einhergehend mit einer moderaten Ölpreisentwicklung stabil geblieben. Als starker Einflussfaktor auf der Rohstoffseite sind jedoch die Preise für Natronlauge deutlich gestiegen. Der Grund war eine starke Verzerrung von Angebot und Nachfrage in Asien, getragen von Marktentwicklungen in China.

Bioraffinerie-Produkte

Zellstoff

Mit ihren beiden Standorten in Lenzing und Paskov deckt die Lenzing Gruppe mehr als die Hälfte ihres Zellstoff-Bedarfs ab. Die Produktion lag im ersten Halbjahr 2017 aufgrund eines starken zweiten Quartals über Plan. Am globalen Markt für Faserzellstoff setzte sich zuletzt ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage durch, nachdem im Vorjahr noch ein deutliches Überangebot herrschte. Der Importpreis für Faserzellstoff nach China veränderte sich im Laufe des ersten Halbjahres 2017 fast parallel zu den Viscose-Spotmarktpreisen und betrug durchschnittlich USD 904 je Tonne, nach USD 845 im ersten Halbjahr 2016, was einer Steigerung um 7 Prozent entspricht.

Bio-basierte Chemikalien

Aufgrund einer Angebotsverknappung konnten für Essigsäure und Furfural im ersten Halbjahr höhere Verkaufspreise am Markt erzielt werden.

Die von der Lenzing Gruppe in ihrer Bioraffinerie hergestellten Produkte Essigsäure, Furfural und Magnesium-Lignosulfonat wurden im März 2017 vom US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) zudem mit dem Biobased Product Label ausgezeichnet. Es dient als offizieller Nachweis dafür, dass die genannten Erzeugnisse zu 100 Prozent aus der natürlichen und nachwachsenden Ressource Holz gewonnen werden.

Fasern

Im Sinne der Konzernstrategie sCore TEN wurden im ersten Halbjahr 2017 wesentliche strategische Maßnahmen umgesetzt. Erstens wurde der Fokus auf gezielte Vermarktung und eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausgerichtet. Dazu wurden in Korea und der Türkei eigene Vertriebsbüros eröffnet. Durch den direkten Kontakt zu den Kunden und Modemarken und nicht wie bisher über Handelsvertreter, kann die Lenzing Gruppe nunmehr alle Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser beraten und ihnen zudem in den mit vielen Kleidungsstücken, Heimtextilien und Vliesprodukten ausgestatteten Schauräumen konkrete Beispiele für die Verarbeitung und Anwendung zeigen.

Zweitens setzt die Lenzing Gruppe durch den Ausbau der Produktion von Spezialfasern den Fokus auf stabiles und profitables Wachstum. Die abgeschlossene Produktionsausweitung durch Beseitigung von Engpässen an den Standorten in Lenzing und Grimsby (Großbritannien) sowie der Spatenstich im burgenländischen Heiligenkreuz (Österreich) und der Baubeginn in Mobile, Alabama (USA), wo eine weitere hochmoderne Produktionsanlage für TENCEL® Fasern errichtet wird, sind wichtige Schritte zur Erreichung dieses Zieles. Ende Juni stimmte der Aufsichtsrat zudem dem Vorschlag des Vorstandes zu, ein Grundstück für die nächste Anlage zur Produktion von TENCEL® Fasern in Thailand zu kaufen, eine Tochtergesellschaft zu gründen und die entsprechenden Genehmigungen einzuholen.

Fasern für Textilien

In der ersten Hälfte des Jahres 2017 erlebte Lenzing weltweit und bei allen Anwendungen der Modemarken eine starke Nachfrage über alle drei Generationen der holzbasierten Cellulosefasern – Viscose, Modal und Lyocell. Die hohe Nachfrage nach den Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® wurde durch Retail-fokussierte Marketingkampagnen und Business-Development-Maßnahmen weiter verstärkt.

Die Nachfrage innerhalb der wichtigsten Textilanwendungen nach Spezialfasern am Endkundenmarkt – Denim (Jeans), Heimtextilien (Bettwäsche und Handtücher), Aktivbekleidung & Outerwear (Sportswear, Hemden, Kleider etc.) sowie Innerwear (Unterwäsche und Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) – war weiterhin stark und die Preise waren stabil. TENCEL® Fasern wurden zusätzlich in neuen Segmenten wie Teppichen platziert und zur Verbesserung der Funktionalität zunehmend mit edlen Fasern wie Wolle, Seide und Kaschmir vermischt. Lenzing Modal® Fasern wurden ebenfalls stark im Innerwear-Bekleidungssegment nachgefragt und werden zunehmend in der Aktivbekleidung verwendet.

Im Viscose-Markt setzte sich die Volatilität im ersten Halbjahr 2017 bei starker Nachfrage hingegen fort, wobei die Preise vor allem aufgrund der Unsicherheit auf der Versorgungsseite (z. B. durch umweltbedingte Abschaltungen von Produktionsanlagen und neue erwartete Kapazitäten am Markt) stark schwankten.

Zwei Produktinnovationen sichern Lenzing die Vorreiterrolle im Bereich besonders nachhaltiger botanischer Cellulosefasern: Fasern der Marke RefibraTM und der Marke EcoVeroTM.

Die Einführung der RefibraTM Fasern bei der Fachmesse Première Vision in Paris erregte großes Interesse. Diese neue Faser ermöglicht der Modebranche einen Einstieg in die Kreislaufwirtschaft und somit die Positionierung im boomenden Segment besonders nachhaltiger Produkte. Sie vereint als Rohstoff Zellstoff aus Zuschnittresten aus der Produktion von Baumwollbekleidung mit Zellstoff aus Holz in einer neuen Lyocellfaser. Mittlerweile arbeitet Lenzing mit 25 Modemarken zusammen, die ab dem nächsten Jahr Kollektionen mit RefibraTM Fasern auf den Markt bringen wollen.

Mit der Vorstellung von Viscosefasern der Marke EcoVeroTM im Mai 2017 trägt Lenzing dem Trend Rechnung, dass die Partner entlang der Wertschöpfungskette zunehmend auf Produkte aus einer ökologisch nachhaltigen Faserproduktion Wert legen. EcoVeroTM Fasern sind mit einer speziellen Identifikationstechnologie ausgestattet, die in der Modebranche mehr Transparenz schafft. Denn damit können EcoVeroTM Fasern im fertigen Kleidungsstück identifiziert werden. Es gibt aktuell keine vergleichbaren Produkte am Markt. EcoVeroTM Fasern werden daher als Spezialfasern angeboten, die sich von der großen Masse der klassischen Viscosefasern abheben.

Fasern für Vliesstoffe

Die Vliesstoff-Branche entwickelte sich im ersten Halbjahr 2017

weiterhin gut. In allen Regionen investierten Kunden der Lenzing Gruppe massiv in zusätzliche Kapazitäten. Hervorzuheben sind dabei die Türkei und China, aber auch in Westeuropa und USA wurden die Kapazitäten zur Herstellung von Vliesstoffen signifikant erhöht.

Die Lenzing Gruppe wuchs in diesem Bereich mit ihren Kunden und baute den technisch orientierten Hygienebereich weiter aus. Außerdem wurden im Sinne der sCore TEN Strategie Spezialanwendungen wie die Verwendung von TENCEL® SKIN Fasern für Gesichtsmasken oder TENCEL® Shortcut Fasern für Filtration oder Batterie-Separatoren forciert.

Neu ist die Anwendung von TENCEL® Fasern im landwirtschaftlichen Bereich, zum Beispiel für Mulch-Vliese sowie Ernte- und Bindegarne in der Gemüse- und Obstproduktion. TENCEL® Fasern haben den Vorteil, dass sie zu 100 Prozent biologisch abbaubar und kompostierbar sind. Eine Entsorgung wie bei synthetischen Produkten entfällt somit.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Lenzing im ersten Halbjahr 2017 weiterhin ihre Spezialisierung und kundenorientierten Aspekte der sCore TEN-Strategie im Textil- wie auch im Vliesstoffgeschäft in den Vordergrund stellen konnte und deutliche Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Strategie erzielte.

Segment Lenzing Technik

Alle Bereiche der Lenzing Technik konnten Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die positive Geschäftsentwicklung in der Filtrations- und Separationstechnik wurde durch die Realisierung einiger externer Großprojekte gefördert. In der Zellstofftechnologie wurden interne wie externe Projekte positiv abgewickelt. Die Mechanische Fertigung, als interner Fertigungsbereich der Lenzing Gruppe, profitierte von der positiven Geschäftsentwicklung der Lenzing Technik Bereiche sowie den Ausbauaktivitäten der Gruppe.

Die Umsatzerlöse des Segmentes Lenzing Technik stiegen um 21,8 Prozent auf EUR 21,3 Mio. Das EBITDA betrug EUR 2 Mio. (nach minus EUR 1,6 Mio.), und das EBIT lag bei EUR 1,7 Mio. (nach minus EUR 2 Mio.).

Der Umsatz des Segments Sonstige stieg im ersten Halbjahr 2017 auf EUR 2,4 Mio. Das EBITDA erhöhte sich auf EUR 0,5 Mio. und das EBIT stieg ebenfalls leicht auf EUR 0,5 Mio.

Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie hat im ersten Halbjahr 2017 weiter deutlich an Wert zugelegt. Die Aktie startete das Jahr bei EUR 116,35 und erreichte ihren Höchstschlusskurs am 10. Mai 2017 mit EUR 178,95. Mit Ende Juni lag der Kurs bei EUR 156,90. Mit einem Plus von 34,9 Prozent gehörte die Lenzing Aktie in den ersten sechs Monaten 2017 erneut zu den größten Kursgewinnern im Wiener Leitindex ATX. Der ATX selbst stieg in diesem Zeitraum um 17 Prozent.

Derzeit beobachten sieben Analysten die Aktie der Lenzing AG. Die Einschätzungen belaufen sich auf Buy und Hold. Am 25. April 2017 beschloss die 73. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG die Erhöhung der Dividende für das Geschäftsjahr 2016 von EUR 2,00 je Aktie auf EUR 3,00 sowie die Zahlung einer Sonderdividende von EUR 1,20. Dies entspricht einer Dividendenausschüttung in Höhe von EUR 111,5 Mio. und einer Dividendenrendite von 2,6 Prozent bzw. 3,7 Prozent inkl. der Sonderdividende (Basis: Jahresschlusskurs).

Der Großaktionär B&C Privatstiftung hat am 16. Mai 2017 12,56 Prozent seiner Beteiligung verkauft und hält nunmehr 50 Prozent der Anteile plus 2 Aktien.

Risikobericht

Der Risikobericht für das 1. Halbjahr basiert auf den Einschätzungen des Top-Managements der Lenzing Gruppe und umfasst die wichtigsten Unternehmensrisiken für 2017. Im Vergleich zum vorherigen COSO®-Modell werden nun alle Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer Auswirkungen bewertet und in einem stochastischen Analysemodell in 100.000 Zyklen simuliert. Ziel der Risikoaggregation ist es, die gesamte Risikoposition zu bewerten und den möglichen Einfluss auf das EBITDA zu bestimmen.

Aktuelles Risikoumfeld

Auf globaler Ebene haben sich die kurzfristigen Risiken entspannt, was sich auch in einem Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums um 3,5 Prozent im Jahr 2017 und 3,6 Prozent im Jahr 2018 widerspiegelt. Mittelfristig können jedoch mehrere Risiken diese Erholung bedrohen.

Der Internationale Währungsfonds hat in seiner Aktualisierung des World Economic Outlook im Juli 2017 mehrere Risiken identifiziert, die vor allem mittelfristig die wirtschaftliche Erholung gefährden könnten.

  • • Anhaltende politische Unsicherheit: Post-Brexit-Verhandlungen, Budget-, Regulierungs- und Steuerpolitik in den USA
  • • Verwerfungen im Finanzsystem: Kreditwachstum in China, US-Geldpolitik, Bankenstabilität im Euro-Raum, Aufweichung der Regulierung
  • • Nicht-wirtschaftliche Faktoren: Geopolitische Spannungen, innerstaatliche politische Auseinandersetzungen, instabile Regierungen und Korruption
  • • Innerstaatliche politische Entscheidungen: Protektionismus und Mangel an Reformen, welche das integrative Wachstum hemmen

Risikoausblick der Lenzing Gruppe für 2017

Der kurzfristige Ausblick für botanische Cellulosefasern kann als vorsichtig positiv gesehen werden. Vor allem das Preisrisiko für Spezialfasern der Lenzing Gruppe wird aktuell geringer eingestuft. Der Druck auf Standard-Viscosefasern könnte jedoch durch neue Produktionskapazitäten von Mitbewerbern aus China und Indonesien zulegen.

Die Holzzellstoffpreise variierten in den vergangenen 1,5 Jahren stets zwischen USD 800/Tonne und USD 950/Tonne und lagen im ersten Halbjahr 2017 eher am oberen Ende dieses Preisbandes. Seit Juni 2017 gehen die Preise aber wieder zurück.

Faser- und Zellstoffpreise zählen aufgrund ihres großen Einflusses auf das Ergebnis der Gruppe zu den Top-Risiken und werden ständig überwacht. Lenzing begegnet diesen Risiken durch weitere Investitionen im Rahmen der sCore TEN-Strategie und erweitert dazu in den nächsten Jahren unter anderem die Produktionskapazitäten für Zellstoff und für TENCEL® Fasern.

Volatile Rohstoffpreise, insbesondere bei Chemikalien, können ebenfalls einen hohen Einfluss auf das EBITDA haben. Die Sicherstellung der Rohstoffversorgung wird genau überwacht. Der Rückgang des US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Chinesischen Yuan von rund 10 Prozent im 1. Halbjahr 2017 wird sich in diesem Jahr negativ auf das nicht-währungsgesicherte Volumen der Gruppe auswirken.

In den vergangenen Jahren gab es nur geringe Schadensfälle innerhalb der Lenzing Gruppe. Die Vermeidung von Risiken wird konstant weiter verbessert. Dennoch zählen operative Risiken sowie Umweltschäden und Produkthaftungsrisiken weiterhin zu den Hauptursachen für Schäden in der Lenzing Gruppe und werden daher als hohe Risikofaktoren klassifiziert.

Naturgefahren sind weltweit ein stark zunehmendes Risiko. Um Verluste aus Produktionsausfällen umfassend zu decken, wurde daher das gruppenweite Versicherungsprogramm weiterentwickelt.

Ausblick Lenzing Gruppe

Im für die Lenzing Gruppe relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich weiterhin eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war im ersten Halbjahr 2017 sehr gut. Viscose und vor allem holzbasierte Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auf der Angebotsseite werden 2017 keine maßgeblichen neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.

Die Lenzing Gruppe ist in diesem Umfeld sehr gut aufgestellt. Wir werden 2017 die sCore TEN-Strategie weiterhin konsequent umsetzen und vor allem auf den Ausbau bei Spezialfasern und auf nachhaltigkeitsgetriebene Innovationen setzen. Die kontinuierliche Expansion der Kapazitäten bei Spezialfasern und die Arbeit an unserer Markenpositionierung wird essentiell sein, um die Aufmerksamkeit der Konsumenten für die Einzigartigkeit unserer Fasern zu erhöhen.

Die Lenzing Gruppe hatte ein exzellentes Halbjahr 2017. Die starke Nachfrage nach ihren Fasern hat zu einer hohen Kapazitätsauslastung in allen Produktgruppen geführt. Der Marktpreis für Viscosefasern war substantiell höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unter der Voraussetzung, dass die Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen unverändert bleiben, erwartet Lenzing für das Geschäftsjahr 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016.

Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Siehe Note 8 im Konzern-Anhang.

Lenzing, am 18. August 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA Dr. Heiko Arnold Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Chief Technology Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Beilage Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen

der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 270,7 195,1
/ Umsatzerlöse 1.149,1 1.034,8
EBITDA-Marge 23,6% 18,9%
EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016
Betriebsergebnis (EBIT) 204,2 129,7
/ Umsatzerlöse 1.149,1 1.034,8

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet.

EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016
Periodenergebnis 150,3 94,6
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und
Sachanlagen
67,9 66,8
- Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
-1,3 -1,4
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen 1,4 2,2
- Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern 2,9 -0,5
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkei
ten aus laufenden Ertragsteuern
3,9 8,5
+/- Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
-0,4 -0,8
- Übrige unbare Erträge/+ Aufwendungen 2,4 3,1
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 8,9 11,0
Brutto Cashflow 227,1 172,4

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen –, verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 201,3 268,8
- Cashflow aus der Investitionstätigkeit -69,6 -37,0
- Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem
Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen
Unternehmenseinheiten
-3,1 -1,4
+ Erwerb von finanziellen Vermögenswerten 1,0 0,6
- Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen
Vermögenswerten
-1,0 -2,8
Free Cashflow 128,5 228,3

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 513,2 559,6
+ Liquide Wechsel (in den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen)
7,8 10,8
Liquiditätsbestand 521,0 570,4

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
Vorräte 326,9 329,4
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 261,3 277,4
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -235,3 -227,2
Trading Working Capital 352,8 379,6
EUR
Mio.
2017 2016
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern
Umsatzerlöse
562,9 555,7
x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) 2.251,5 2.222,9
Trading Working Capital zu annualisierten
Konzern-Umsatzerlösen
15,7% 17,1%

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
Eigenkapital 1.393,4 1.368,5
+ Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 18,2 17,0
+ Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 8,4 11,9
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffent
lichen Mitteln
-6,4 -7,0
Bereinigtes Eigenkapital 1.413,6 1.390,5
/ Bilanzsumme 2.564,5 2.625,3
Bereinigte Eigenkapitalquote 55,1% 53,0%

Nettoliquidität/Nettofinanzverschuldung, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettoliquidität/Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
- Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -224,4 -249,2
- Langfristige Finanzverbindlichkeiten -286,4 -328,3
+ Liquiditätsbestand 521,0 570,4
Nettoliquidität (+) / Nettofinanzverschuldung (-) 10,3 -7,2
EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
Nettoliquidität (+) / Nettofinanzverschuldung (-) 10,3 -7,2
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.413,6 1.390,5
Net Gearing n.a.1 0,5%
EUR
Mio.
30.06.2017 31.12.2016
Nettoliquidität (+) / Nettofinanzverschuldung (-) 10,3 -7,2
- Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen2 -108,8 -108,6
Nettoverschuldung -98,5 -115,8

1) Entfällt aufgrund Nettoliquidität.

2) Dieser Betrag ist in der Konzern-Bilanz in den "Rückstellungen" (langfristige bzw. kurzfristige Verbindlichkeiten) enthalten.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss

für die Periode vom 1. Jänner 2017 bis zum 30. Juni 2017

Konzernzwischenabschluss 01-06/2017
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 17
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 18
Konzern-Bilanz 19
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 20
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 21
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 22
Allgemeine Erläuterungen 22
Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen
und zum Risikomanagement 26
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen
und Personen sowie zu den Organen 29
Sonstige Erläuterungen 30
Erklärung des Vorstandes 31
Bericht über die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses 32

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner bis 30. Juni 2017

EUR
Mio.
Note 04-06/2017 04-06/2016 01-06/2017 01-06/2016
Umsatzerlöse
(4)
562,9 522,0 1.149,1 1.034,8
Veränderung des Bestandes an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
20,4 2,4 -1,0 -8,0
Andere aktivierte Eigenleistungen 10,5 5,4 19,8 11,5
Sonstige betriebliche Erträge 14,1 11,8 26,8 23,3
Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
-319,2 -297,5 -618,4 -590,0
Personalaufwand -88,3 -80,8 -173,8 -156,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -64,8 -60,5 -131,7 -120,4
Betriebsergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA)1
135,6 102,9 270,7 195,1
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und
Sachanlagen
-34,5 -33,4 -67,9 -66,8
Erträge aus der Auflösung von Investitions
zuschüssen
0,7 0,7 1,3 1,4
Betriebsergebnis (EBIT)1 101,8 70,3 204,2 129,7
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
0,5 0,5 0,6 0,8
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
-0,1 2,0 0,3 1,1
Finanzierungskosten -3,1 -5,4 -7,1 -9,3
Finanzerfolg -2,7 -3,0 -6,2 -7,4
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
-1,7 -0,8 -3,3 -0,1
Ergebnis vor Steuern (EBT)1 97,3 66,5 194,7 122,3
Ertragsteueraufwand -22,0 -16,1 -44,3 -27,7
Periodenergebnis 75,3 50,3 150,3 94,6
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Periodenergebnis
74,4 49,2 147,3 92,7
Anteil anderer Gesellschafter von Tochter
unternehmen der Lenzing AG
0,9 1,1 3,0 1,9
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 2,80 1,85 5,55 3,49

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner bis 30. Juni 2017

EUR
Mio.
04-06/2017 04-06/2016 01-06/2017 01-06/2016
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
75,3 50,3 150,3 94,6
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten
Plänen
0,0 -7,9 0,0 -7,9
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern
0,0 2,0 0,0 2,0
0,0 -5,9 0,0 -5,9
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen aus
der Umrechnung, die während der Berichtsperiode
eingetreten sind
-21,6 3,4 -29,5 -13,9
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
- während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-
verlust aus der Neubewertung
1,2 0,2 2,5 0,4
Cashflow Hedges - effektiver Teil der in der Berichts
periode erfassten Fair Value-Änderungen
14,5 -5,4 14,8 -0,8
Cashflow Hedges - Umgliederung in die Gewinn- und
Verlustrechnung
-1,2 -0,1 3,0 1,2
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern
-3,2 1,2 -4,5 -0,2
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern)
-0,1 0,1 -0,1 0,1
-10,4 -0,7 -13,8 -13,2
Sonstiges Ergebnis - netto -10,4 -6,6 -13,8 -19,1
Gesamtergebnis 64,9 43,7 136,5 75,4
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 66,0 42,0 136,2 73,9
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen
der Lenzing AG
-1,1 1,7 0,4 1,5

Konzern-Bilanz

zum 30. Juni 2017

EUR
Mio.
Vermögenswerte
Note
30.06.2017 31.12.2016
Immaterielle Anlagen 19,1 18,3
Sachanlagen 1.264,3 1.278,9
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 13,0 12,7
Finanzanlagen 27,4 25,1
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) 3,9 4,1
Forderungen aus laufenden Steuern 5,2 4,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte 7,5 9,6
Langfristige Vermögenswerte 1.340,3 1.353,1
Vorräte
(5)
326,9 329,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(5)
261,3 277,4
Forderungen aus laufenden Steuern 0,0 0,7
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 122,9 105,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 513,2 559,6
Kurzfristige Vermögenswerte 1.224,2 1.272,2
Bilanzsumme 2.564,5 2.625,3
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Note
30.06.2017 31.12.2016
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Andere Rücklagen 12,3 23,5
Gewinnrücklagen 1.187,0 1.151,1
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.360,8 1.336,1
Anteile anderer Gesellschafter 32,6 32,4
Eigenkapital
(5)
1.393,4 1.368,5
Finanzverbindlichkeiten 286,4 328,3
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 18,2 17,0
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) 58,1 52,9
Rückstellungen 137,4 138,1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 15,3 13,0
Sonstige Verbindlichkeiten 4,7 3,7
Langfristige Verbindlichkeiten 520,2 552,9
Finanzverbindlichkeiten 224,4 249,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(5)
235,3 227,2
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 8,4 11,9
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 29,4 25,7
Rückstellungen 101,2 97,2
Sonstige Verbindlichkeiten 52,2 92,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 650,9 703,8
Bilanzsumme 2.564,5 2.625,3

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner bis 30. Juni 2017

Andere Rücklagen
Grundkapital Kapitalrück
lagen
Fremdwäh
rungsum
rechnungs
rücklage
Zur Ver
äußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögens
werte
Absiche
rung von
Zahlungs
strömen
(Hedging
Reserve)
Versiche
rungsma
thematische
Gewinne/
Verluste
Gewinnrück
lagen
Anteile der
Aktionäre
der Lenzing
AG
Anteile
anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
Stand zum
01.01.2016 (bisher)
27,6 133,9 65,4 1,6 -2,6 -33,2 986,8 1.179,4 27,3 1.206,7
Fehlerkorrektur gemäß
IAS 8 (siehe Note 1)
0,0 0,0 -0,9 0,0 0,0 0,0 -7,0 -7,8 0,0 -7,8
Stand zum
01.01.2016 (korrigiert,
siehe Note 1)
27,6 133,9 64,6 1,6 -2,6 -33,2 979,8 1.171,6 27,3 1.198,9
Periodenergebnis laut
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 92,7 92,7 1,9 94,6
Sonstiges Ergebnis
- netto
0,0 0,0 -13,4 0,3 0,3 -5,9 0,0 -18,7 -0,4 -19,1
Gesamtergebnis 0,0 0,0 -13,4 0,3 0,3 -5,9 92,7 73,9 1,5 75,4
Erwerb/Abgang nicht
beherrschender
Anteile und sonstige
Änderungen im
Konsolidierungskreis
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -53,1 -53,1 -0,1 -53,2
Stand zum
30.06.2016
27,6 133,9 51,1 1,9 -2,3 -39,1 1.019,4 1.192,4 28,7 1.221,1
Stand zum
01.01.2017
27,6 133,9 67,9 2,4 -6,2 -40,7 1.151,1 1.336,1 32,4 1.368,5
Periodenergebnis laut
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 147,3 147,3 3,0 150,3
Sonstiges Ergebnis
- netto
0,0 0,0 -27,0 1,9 14,0 0,0 0,0 -11,2 -2,6 -13,8
Gesamtergebnis 0,0 0,0 -27,0 1,9 14,0 0,0 147,3 136,2 0,4 136,5
Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -111,5 -111,5 -0,1 -111,6
Stand zum
30.06.2017
27,6 133,9 40,9 4,3 7,8 -40,7 1.187,0 1.360,8 32,6 1.393,4

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01. Jänner bis 30. Juni 2017

EUR
Mio.
01-06/2017 01-06/2016
Periodenergebnis 150,3 94,6
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 67,9 66,8
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen 8,9 11,0
Brutto Cashflow 227,1 172,4
+/- Veränderung Vorräte -11,3 12,9
+/- Veränderung Forderungen -6,6 6,5
+/- Veränderung Verbindlichkeiten -7,9 77,0
Veränderung des Working Capital -25,8 96,4
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 201,3 268,8
- Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) -72,9 -40,6
- Erwerb von finanziellen Vermögenswerten -1,0 -0,6
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 0,1 0,1
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten 1,0 2,8
+ Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen
und sonstigen Unternehmenseinheiten
3,1 1,4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -69,6 -37,0
- Ausschüttungen an Gesellschafter -111,6 -53,2
+ Investitionszuschüsse 1,5 0,6
+ Zuflüsse aus Anleihen und Schuldscheindarlehen 0,0 0,0
- Rückzahlungen von Anleihen und Schuldscheindarlehen 0,0 0,0
+ Zuflüsse aus/ - Rückzahlungen von übrigen Finanzierungen -61,1 -43,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -171,2 -95,6
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -39,5 136,2
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 559,6 347,3
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -6,8 -4,2
Liquide Mittel zum Periodenende 513,2 479,2
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1,4 0,8
Zinsauszahlungen 3,6 6,0
Gezahlte Ertragsteuern 37,4 21,2

Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes)

zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2017

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 30. Juni 2017 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 50,01 Prozent (31. Dezember 2016: 62,60 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern.

Der Geschäftsverlauf der Lenzing Gruppe ist im Allgemeinen durch keine wesentliche Saisonalität gekennzeichnet.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. Juni 2017 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurde insbesondere der IAS 34 Zwischenberichterstattung und dessen Erleichterungen zur Verkürzung des Konzernzwischenabschlusses angewandt. Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2017 wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2016 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die im Konzernzwischenabschluss angewendet wurden, entsprechen denen, die im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 zur Anwendung kamen.

Im Vorjahr wurde auf Grund des deutlichen Rückgangs der langfristigen Zinssätze im Euro-Raum seit 31. Dezember 2015 die Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne in Österreich neu bewertet (Zinssatz Pensionen: 1,3 Prozent, zuvor 2,1 Prozent; Zinssatz Abfertigungen: 1,3 Prozent, zuvor 2,2 Prozent). Der Aufwand aus der Neubewertung betrug im Zeitraum 1-6/2016 EUR 5,9 Mio. (nach Steuern) und wurde im sonstigen Ergebnis erfasst. Im ersten Halbjahr 2017 wird die Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne nicht neu bewertet.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den verkürzten Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist.

Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Im Zuge einer Stichprobenprüfung der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) wurden der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 sowie die Halbjahresfinanzberichte zum 30. Juni 2014 und 30. Juni 2015 der Lenzing Gruppe ausgewählt und einer Prüfung gemäß § 2 Abs. 1 Z. 2 Rechnungslegungs--Kontrollgesetz (Prüfung ohne besonderen Anlass) unterzogen.

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 waren aktivierte latente Steuerforderungsüberhänge eines chinesischen Produktionsstandortes von EUR 15,9 Mio., davon EUR 4,7 Mio. auf Verlustvorträge enthalten, welche nicht zu aktivieren gewesen wären (dies entspricht ca. 0,7 Prozent der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014; das EBIT und EBITDA im Geschäftsjahr 2014 sind nicht davon betroffen). Die gemäß IAS 12.29(a) iVm. IAS 12.35 geforderte Wahrscheinlichkeit des ausreichenden zu versteuernden Ergebnisses sowie die überzeugenden substanziellen Hinweise für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 konnten nicht belegt werden. Daher liegt ein Fehler nach IAS 8 (Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler) vor. Fehler aus früheren Perioden werden rückwirkend angepasst. Dieser Fehler wird im Detail im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 erläutert (siehe dort Note 2).

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde einer prüferischen Durchsicht durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, unterzogen.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2016 ausführlich erläutert (siehe dort Note 1).

Note 2. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Im Jänner 2017 wurde die Lenzing Elyaf Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Mai 2017 fand das Closing zum Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei statt. Es ergibt sich insgesamt ein positives Abgangsergebnis in Höhe von EUR 0,2 Mio., das im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, ausgewiesen ist.

Im Mai 2017 wurden im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung 100 Prozent der Anteile an der Delta LAG Holding GmbH, Wien, von der B&C Gruppe erworben und wieder an die B&C Gruppe verkauft. Der Kauf- bzw. Verkaufspreis war untergeordnet. Aus dieser Transaktion ergibt sich kein nennenswertes Abgangsergebnis.

Konsolidierungsgrundsätze

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Währungen Wechselkurse wichtiger 2017 2016
Einheit Währung Stichtag
30.06.
Durchschnitt
1-6
Stichtag
31.12.
Durchschnitt
1-6
1 EUR USD US-Dollar 1,1413 1,0825 1,0541 1,1155
1 EUR GBP Britisches
Pfund
0,8799 0,8601 0,8562 0,7785
1 EUR CZK Tschechi
sche Krone
26,3000 26,7870 27,0210 27,0393
1 EUR CNY Renminbi
Yuan
7,7412 7,4418 7,3202 7,2937

Note 3. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Im April 2016 wurden einzelne Teilbereiche der Lenzing Technik Fertigung verkauft. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang dieser Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik.

Note 4. Segmentbericht

Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 angewandt.

Informationen über Geschäftssegmente EUR
Mio.
1-6/2017 bzw. 30.06.2017 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.141,0 6,9 1,2 1.149,1 0,0 1.149,1
Innenumsätze 3,1 14,4 1,2 18,7 -18,7 0,0
Umsatzerlöse gesamt 1.144,1 21,3 2,4 1.167,8 -18,7 1.149,1
EBITDA (Segmentergebnis) 268,1 2,0 0,5 270,5 0,2 270,7
EBIT 200,0 1,7 0,5 202,2 2,0 204,2
EBITDA-Marge1 23,4% 9,3% 20,4% 23,2% 23,6%
EBIT-Marge2 17,5% 7,8% 19,8% 17,3% 17,8%
Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) EUR
Mio.
1-6/2016 bzw. 31.12.2016 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.027,1 6,8 1,0 1.034,8 0,0 1.034,8
Innenumsätze 3,4 10,7 1,0 15,0 -15,0 0,0
Umsatzerlöse gesamt 1.030,4 17,5 1,9 1.049,8 -15,0 1.034,8
EBITDA (Segmentergebnis) 197,6 -1,6 0,4 196,3 -1,2 195,1
EBIT 130,8 -2,0 0,3 129,2 0,6 129,7
EBITDA-Marge1 19,2% -9,4% 18,2% 18,7% 18,9%
EBIT-Marge2 12,7% -11,4% 16,9% 12,3% 12,5%
Segmentvermögen 2.033,4 16,2 1,4 2.051,0 574,3 2.625,3
Segmentverbindlichkeiten 561,7 17,6 1,8 581,1 675,6 1.256,8

Segmentvermögen 2.017,7 18,2 1,0 2.036,9 527,6 2.564,5 Segmentverbindlichkeiten 538,5 19,4 1,9 559,8 611,3 1.171,1

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis (EBITDA) über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor
Steuern (EBT)
EUR
Mio.
1-6/2017 1-6/2016
Segmentergebnis (EBITDA) 270,5 196,3
Konsolidierung -0,3 -1,4
Umstrukturierungen 0,5 0,2
Konzernergebnis (EBITDA) 270,7 195,1
Segmentabschreibungen -69,7 -68,5
Konsolidierung 1,8 1,8
Erträge aus der Auflösung von 1,3 1,4
Investitionszuschüssen
Betriebsergebnis (EBIT) 204,2 129,7
Finanzerfolg -6,2 -7,4
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende
Anteile
-3,3 -0,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) 194,7 122,3

Die Umstrukturierungen setzen sich wie folgt zusammen:

Umstrukturierungen EUR
Mio.
1-6/2017 1-6/2016
Restrukturierungsmaßnahmen
Sonstige betriebliche Erträge 0,5 0,5
Personalaufwand 0,0 -0,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,0 -0,2
Summe 0,5 0,2

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Periodenergebnis ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 30. Juni 2017 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen und zum Risikomanagement

Note 5. Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen

In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten in Höhe von EUR 0,3 Mio. (1-6/2016: EUR 2,8 Mio.) aufwandswirksam erfasst.

Per 30. Juni 2017 sind aufgrund von Factoring-Vereinbarungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 46,2 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 30. Juni 2017 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert in Höhe von EUR 4,5 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 8,1 Mio.) ausgewiesen. In der Zwischenberichtsperiode, wurden Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von EUR 0,4 Mio. ertragswirksam (1-6/2016: aufwandswirksam EUR 1,0 Mio.) erfasst.

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den am bzw. bis 30. Juni 2017 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Zwischenberichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG stellt sich wie folgt dar:

Beschlossene und gezahlte Dividenden
der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
EUR
Mio.
EUR
Für das Geschäftsjahr 2016 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
25. April 2017 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 2. Mai 2017)
111,5 26.550.000 4,20
Für das Geschäftsjahr 2015 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
20. April 2016 beschlossene Dividende
(Zahlung ab 26. April 2016)
53,1 26.550.000 2,00

Zum 30. Juni 2017 bestehen Reverse-Factoring-Vereinbarungen mit Lieferanten der Lenzing Gruppe. Davon waren insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 122,8 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 128,9 Mio.) betroffen.

Note 6. Kapitalrisikomanagement

In der Zwischenberichtsperiode wurden alle Kapitalanforderungen erfüllt. Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen zum 30. Juni 2017 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von EUR 209,3 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 217,7 Mio.) zur Verfügung.

Note 7. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Kategorie nach IAS 39 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten EUR Mio.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum
30.06.2017
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten (Kredite
und Forderungen)
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 7,5 7,5 7,5 2
Langfristige Wertpapiere 18,3 18,3 18,3 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1,61 1,6 1,6 1
Finanzanlagen 7,5 0,0 19,8 0,0 0,0 27,4 27,4
Forderung aus Lieferungen und
Leistungen
261,3 0,0 0,0 0,0 0,0 261,3 261,3 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
10,9 10,9 10,9 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
3,4 3,4 3,4 Stufe 2
Sonstige 54,6 61,5 116,0 116,0 2
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
54,6 3,4 0,0 10,9 61,5 130,3 130,3
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
513,2 0,0 0,0 0,0 0,0 513,2 513,2 2
Summe 836,6 3,4 19,8 10,9 61,5 932,2 932,2
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
30.06.2017
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral
zum beizulegen
den Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow Hedges
Anleihe 120,0 120,0 121,9 Stufe 1
Schuldscheindarlehen 248,5 248,5 260,2 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
115,1 115,1 115,4 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
24,5 24,5 24,5 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 2,7 2,7 2,7 2
Finanzverbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
508,1 0,0 0,0 2,7 510,8 524,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
235,3 0,0 0,0 0,0 235,3 235,3 2
Rückstellungen (kurzfristig) 25,0 0,0 0,0 76,2 101,2 101,2 2
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
15,3 0,0 0,0 0,0 15,3 15,3 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
0,9 0,9 0,9 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
0,5 0,5 0,5 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 0,1 0,1 0,1 Stufe 3
Sonstige 18,7 36,7 55,4 55,4 2
Sonstige Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
18,7 0,6 0,9 36,7 56,9 56,9
Summe 802,5 0,6 0,9 115,6 919,6 933,4

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) EUR Mio.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum
31.12.2016
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten (Kredite
und Forderungen)
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu legenden Zeitwert Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 7,3 7,3 7,3 2
Langfristige Wertpapiere 16,2 16,2 16,2 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1,61 1,6 1,6 1
Finanzanlagen 7,3 0,0 17,7 0,0 0,0 25,1 25,1
Forderung aus Lieferungen und
Leistungen
277,4 0,0 0,0 0,0 0,0 277,4 277,4 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
1,6 1,6 1,6 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
0,7 0,7 0,7 Stufe 2
Sonstige 59,9 52,4 112,3 112,3 2
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
59,9 0,7 0,0 1,6 52,4 114,6 114,6
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
559,6 0,0 0,0 0,0 0,0 559,6 559,6 2
Summe 904,3 0,7 17,7 1,6 52,4 976,7 976,7
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten
zum 31.12.2016
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral
zum beizulegen
den Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow Hedges
Anleihe 119,9 119,9 123,4 Stufe 1
Schuldscheindarlehen 248,5 248,5 261,4 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
180,5 180,5 181,0 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
25,9 25,9 25,9 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 2,8 2,8 2,8 2
Finanzverbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
574,8 0,0 0,0 2,8 577,5 594,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
227,2 0,0 0,0 0,0 227,2 227,2 2
Rückstellungen (kurzfristig) 26,3 0,0 0,0 70,9 97,2 97,2 2
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
13,0 0,0 0,0 0,0 13,0 13,0 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
9,3 9,3 9,3 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
2,4 2,4 2,4 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 0,2 0,2 0,2 Stufe 3
Sonstige 33,3 51,1 84,4 84,4 2
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz
und langfristig)
33,3 2,6 9,3 51,1 96,2 96,2
Summe 874,6 2,6 9,3 124,7 1.011,1 1.028,0

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Es gab in der Zwischenberichtsperiode bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2016 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

In der Zwischenberichtsperiode kam es zu keinen Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Finanzinstrumente (insbesondere nicht bei den Bewertungsverfahren/techniken und Inputfaktoren).

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 8. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde neu strukturiert. Die neue Gruppenträgerin ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien (vormals: B&C Industrieholding GmbH, Wien). Dies führt zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. In der Zwischenberichtsperiode erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger von in Summe EUR 18,0 Mio. (1-6/2016: EUR 13,5 Mio.). Die zum 31. Dezember 2016 bilanzierte Verbindlichkeit aus der Steuerumlage gegenüber dem Gruppenträger wurde per 30. Juni 2017 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand, basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode, verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen
EUR
Mio.
1-6/2017 1-6/2016
Erbrachte Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Erträge
39,1 33,0
Empfangene Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Aufwendungen
17,9 22,6
30.06.2017 31.12.2016
Forderungen 13,3 11,4
Verbindlichkeiten 5,7 4,1

Note 9. Organe der Gesellschaft

Herr Dr. Heiko Arnold wurde per 1. Mai 2017 zum Mitglied des Vorstandes (Chief Technology Officer/CTO) bestellt. Die Grundsätze für sein Vergütungssystem entsprechen jenen der übrigen Vorstandsmitglieder. Die Zusammensetzung des Vorstandes und Aufsichtsrates hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2016 nicht geändert.

Sonstige Erläuterungen

Note 10. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und –verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von EUR 22,5 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 27,9 Mio.) und – in untergeordnetem Ausmaß – gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen EUR 4,4 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 7,9 Mio.) auf finanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Wertes der Garantieverträge von EUR 0,1 Mio. sind per 30. Juni 2017 erfasst (31. Dezember 2016: EUR 0,2 Mio.).

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 30. Juni 2017 auf EUR 74,4 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 34,9 Mio.). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.

Note 11. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2017 sind keine Vorgänge von Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 18. August 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA Dr. Heiko Arnold Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Chief Technology Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs 1 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 18. August 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA Dr. Heiko Arnold Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Chief Technology Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2017 bis zum 30. Juni 2017 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. Juni 2017, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die verkürzte Konzern--Kapitalflussrechnung und die Entwicklung des Konzerneigenkapitals für den Zeitraum vom 1. Jänner 2017 bis zum 30. Juni 2017 sowie den verkürzten Konzernanhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE 2410) "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt. Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und/oder internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.

Stellungnahme zum Halbjahreskonzernlagebericht und zur Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 87 BörseG

Wir haben den Halbjahreskonzernlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Halbjahreskonzernlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 87 Abs. 1 Z 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Linz, am 18. August 2017 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner Wirtschaftsprüferin

Anmerkung: Die Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen.

Glossar

Definitionen Finanzkennzahlen

Bereinigtes Eigenkapital Eigenkapital inklusive lang- und kurzfristiger Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln.

Bereinigte Eigenkapitalquote Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. die Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

Brutto Cashflow Der Brutto Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.

CAPEX Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen laut Konzern-Kapitalflussrechnung.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

EBITDA-Marge Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu den Umsatzerlösen.

EBIT (Betriebsergebnis) Earnings before interest and tax; Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

EBIT-Marge Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis (EBIT) zu den Umsatzerlösen; entspricht dem Return on Sales (ROS).

EBT (Ergebnis vor Steuern) Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung ersichtlich.

Eigenkapital Unter dem Posten Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente nach IFRS zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.

Ergebnis je Aktie Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie).

Free Cashflow Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten zuzüglich Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity--Methode bilanziert werden, abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/ Tilgung von finanziellen Vermögenswerten. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.

IAS Abkürzung für International Accounting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

IFRS Abkürzung für International Financial Reporting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) Gewinn (Verlust) nach Steuern; Nettogewinn/-verlust; Periodenergebnis; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Liquide Mittel Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere.

Liquiditätsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

Net Gearing Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettofinanzverschuldung/Nettoliquidität Net financial debt/ net liquidity; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand. Nettoliquidität bezeichnet den Überhang des Liquiditätsbestandes über die zinstragenden Verbindlichkeiten.

Nettoverschuldung Net debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen.

Sozialkapital Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen.

Trading Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Konzern-Umsatzerlösen des zuletzt im Ist verfügbaren Quartals x 4.

Working Capital Nettoumlaufvermögen; Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristige Rückstellungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.

Impressum

Eigentümer & Herausgeber Lenzing AG 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com Fotos: Karl Michalski, Markus Renner Konzept und Grafik: Kommhaus

Hinweise:

Dieser Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernzwischenabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächste Million auf eine Dezimale gerundet angegeben ("Mio."), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

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