AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

BAWAG Group AG

Quarterly Report Nov 16, 2017

737_10-q_2017-11-16_1c9e2eee-6b91-4332-93db-659bb9bf2a6a.pdf

Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

KONSOLIDIERTER ZWISCHENBERICHT Q3 2017

KENNZAHLEN

Erfolgsrechnung
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 198,0 176,1 12,4 593,5 552,3 7,5
Provisionsüberschuss 44,8 43,1 3,9 150,8 146,1 3,2
Operative Kernerträge 242,8 219,2 10,8 744,3 698,4 6,6
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten inkl. sonstige 9,3 18,9 -50,8 29,0 44,7 -35,1
betriebliche Erträge und Aufwendungen
Operative Erträge 252,1 238,1 5,9 773,3 743,1 4,1
Operative Aufwendungen -102,8 -102,9 -0,1 -320,4 -318,1 0,7
Regulatorische Aufwendungen -1,7 -5,9 -71,2 -29,8 -39,8 -25,1
Risikokosten -17,0 -9,0 88,9 -43,7 -24,9 75,5
Periodengewinn vor Steuern 131,8 122,2 7,9 382,4 366,5 4,3
Steuern vom Einkommen -31,2 -25,9 20,5 -78,3 13,5
Nettogewinn 100,5 96,3 4,4 304,0 379,8 -20,0
Erfolgskennzahlen
(Werte auf Jahresbasis)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Equity 11,9% 13,0% -1,1 12,4% 16,9% -4,5
Return on Equity (@12% CET1) 14,9% 15,3% -0,4 14,8% 18,7% -3,9
Return on Tangible Equity 13,4% 14,6% -1,2 14,0% 19,0% -5,0
Return on Tangible Equity (@12% CET1) 17,3% 17,7% -0,4 17,1% 21,3% -4,2
Nettozinsmarge 2,29% 2,30% -0,01 2,25% 2,35% -0,10
Cost/Income Ratio 40,8% 43,2% -2,4 41,4% 42,8% -1,4
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,22% 0,14% 0,08 0,19% 0,12% 0,07
Bilanz
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Bilanzsumme 38.350 39.743 -3,5 34.397 11,5
Finanzielle Vermögenswerte 5.788 6.416 -9,8 6.169 -6,2
Kredite und Forderungen an Kunden 27.528 28.494 -3,4 23.915 15,1
Kundeneinlagen 24.671 25.998 -5,1 22.722 8,6
Eigene Emissionen 5.698 6.015 -5,3 4.712 20,9
IFRS-Eigenkapital (nach Dividende) 3.395 3.134 8,3 3.027 12,2
IFRS-Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte
(nach Dividende)
3.016 2.773 8,8 2.690 12,1
Risikogewichtete Aktiva 17.812 19.044 -6,5 16.643 7,0
Bilanzkennzahlen Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 16,2% 13,6% 2,6 15,1% 1,1
Leverage Ratio (fully loaded) 7,5% 6,4% 1,1 7,3% 0,2
Liquidity Coverage Ratio (LCR) 127% 138% -11 125% 2
NPL Ratio 2,0% 1,7% 0,3 1,9% 0,1

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf Seite 71.

INHALT

4 BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

6 KONSOLIDIERTER ZWISCHENLAGEBERICHT

  • 7 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 13 Geschäftssegmente
  • 27 Risikomanagement
  • 27 Ausblick und Ziele

28 KONSOLIDIERTER ZWISCHENABSCHLUSS

  • 29 Konzernrechnung
  • 35 Anhang (Notes)
  • 61 Risikobericht

71 DEFINITIONEN

Disclaimer:

Bestimmte der in diesem Zwischenbericht enthaltenen Aussagen können Darstellungen von oder Aussagen über zukünftige Annahmen oder Erwartungen sein, die auf gegenwärtigen Annahmen und der gegenwärtigen Sicht des Managements beruhen, und beinhalten bekannte und unbekannte Risiken und Ungewissheiten, die zu beträchtlichen Abweichungen von den tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können.

Zwischenergebnisse der BAWAG Group sind typischerweise nicht indikativ für die zu erwartenden Jahresergebnisse. Tatsächliche Ergebnisse können von den prognostizierten wesentlich abweichen und berichtete Ergebnisse sollten nicht als Hinweis auf zukünftige Entwicklungen betrachtet werden.

Weder die BAWAG Group selbst noch irgendeines ihrer verbundenen Unternehmen sowie deren Berater oder Vertreter haften in irgendeiner Art und Weise (fahrlässig oder anderweitig) für irgendwelche Schäden jeglicher Art oder für Verluste, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Zwischenberichts oder der enthaltenen Inhalte oder anderweitig in Zusammenhang mit diesem Dokument entstehen.

Dieser Zwischenbericht stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zum Kauf oder Verkauf oder zur Zeichnung irgendwelcher Wertpapiere dar und seine Inhalte oder Teile davon dürfen keine Grundlage oder Vertrauensbasis irgendeines Vertrags oder irgendeiner Verpflichtung bilden.

Die in diesem Zwischenbericht enthaltenen Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.

BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

die letzten Monate standen ganz im Zeichen der Transformation. Seit 25. Oktober 2017 notiert die BAWAG Group an der Wiener Börse und hat damit ein neues Kapitel in ihrer langen, vielfältigen 130-jährigen Geschichte eröffnet. Der Börsengang war der größte IPO aller Zeiten in Österreich und stellt für die Bank einen entscheidenden Schritt im Sinne eines Übergangs von einer geschlossenen zu einer offenen Aktionärsstruktur dar. Ich möchte allen Beteiligten für ihr großes Engagement bei der Umsetzung dieses Vorhabens danken und dabei besonders unserem großartigen Team in der Bank meine Anerkennung aussprechen. Mein besonderer Dank gilt auch unseren bisherigen und neuen Aktionären für das in unsere Organisation und in unsere Zukunft gesetzte große Vertrauen. Wir konzentrieren uns nun voll und ganz darauf, unseren erfolgreichen Weg als börsennotiertes Unternehmen fortzusetzen und für unsere Kunden und Aktionäre weiterhin wertschaffend zu agieren. Wir werden auch im vierten Quartal 2017 eine Reihe operativer und strategischer Initiativen umsetzen, wobei unser Fokus unverändert auf der Steigerung der operativen Exzellenz und der Erzielung profitablen Wachstums liegt.

In diesem Sinne möchte ich Ihre Aufmerksamkeit nun auf die starken Ergebnisse in den ersten drei Quartalen 2017 lenken. Der Periodengewinn vor Steuern konnte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 um 4% auf 382 Mio. EUR gesteigert werden, wobei wir im dritten Quartal den höchsten jemals in einem Quartal erzielten Periodengewinn vor Steuern ausweisen konnten. Dieser Anstieg ist vor allem auf höhere operative Kernerträge und stabile operative Aufwendungen – trotz Integrationskosten in Zusammenhang mit den im vierten Quartal 2016 abgeschlossenen Akquisitionen – zurückzuführen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit stellen wir auf den Periodengewinn vor Steuern ab, da der Nettogewinn im Vorjahr durch einen einmaligen Nettosteuerertrag stark beeinflusst wurde. Wir erwarten, dass unsere latenten Steueraktiva auf Verlustvorträge in den nächsten 12 bis 18 Monaten zur Gänze aufgebraucht sein werden.

Mit einem Return on Tangible Equity (@12% CET1) von 17,1%, einer Cost/Income Ratio von 41,4% und einer CET1 Quote von 16,2% (unter Vollanwendung der CRR) zählt die BAWAG Group zu den ertragsstärksten, effizientesten und am besten kapitalisierten Banken Europas. Wir haben unser konservatives Risikoprofil mit einer risikoadäquaten Kreditvergabe und niedrigem Leverage beibehalten und uns auf Österreich und andere westeuropäische Staaten konzentriert.

Dies spiegelt sich in einer Risikokostenquote von lediglich 19 Basispunkten und einer NPL Ratio von 2,0% (exkl. Rechtsfall mit der Stadt Linz: 1,3%) wider. Gleichzeitig konnten wir in den ersten drei Quartalen 2017 unsere Kapitalausstattung weiter stärken und gegenüber dem Jahresende die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) um 260 Basispunkte auf 16,2% steigern.

Unsere starken ersten drei Quartale 2017 waren auch durch eine solide operative Entwicklung geprägt. Das Segment BAWAG P.S.K. Retail verzeichnete ein Neugeschäftsvolumen von 1 Mrd. EUR, was hauptsächlich auf Konsum- und Wohnbaukredite zurückzuführen ist. Wir konnten nicht nur unser Konsumkreditgeschäft steigern und unseren Produktmix optimieren, sondern auch weitere Fortschritte bei der digitalen Ausrichtung der Bank sowie der transaktionsbezogenen Produktivität erzielen. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 sind die Zahl der Online-Zahlungstransaktionen um 8% und der Anteil der über Mobile-Apps getätigten Transaktionen um 60% gestiegen. Im gleichen Zeitraum war die Zahl der Schaltertransaktionen um 13% rückläufig, worin die in den letzten Jahren deutlich erkennbare und nach wie vor anhaltende Änderung des Kundenverhaltens im Zahlungsverkehr zum Ausdruck kommt. Mit unserem Gesamtangebot an digital verfügbaren Produkten sind wir auf dem Markt führend und arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung des Kundenerlebnisses auf allen Vertriebsschienen. Die zunehmende Inanspruchnahme unseres Angebots durch unsere Kunden bestätigt den Erfolg unserer Anstrengungen. So erfolgen z.B. bereits 66% aller Kunden-Logins auf unserer eBanking-Plattform von mobilen Endgeräten, eine Steigerung um 8 Prozentpunkte gegenüber September 2016.

Am 9. November haben wir die Österreichische Post, mit der wir in Österreich ein gemeinsames Filialnetz betreiben, über die Kündigung unseres Kooperationsvertrags informiert. Unsere Zusammenarbeit endet somit am 31. Dezember 2020, sofern sich beide Parteien nicht auf eine frühere Beendigung einigen sollten. Aufgrund des geänderten Kundenverhaltens werden wir mittelfristig ein kleineres, effizienteres, ca. 100 Filialen umfassendes eigenes Netzwerk mit größeren Beraterteams etablieren, das durch mobile Vertriebsteams und erstklassige digitale Plattformen unterstützt wird. Dieser Ansatz führt zu deutlich geringeren Netzwerkkosten, produktiveren, stärker kundenzentrierten Filialen und ermöglicht uns weitere Investitionen in das Kundenerlebnis.

Das Segment easygroup, bestehend aus der easybank, einer der führenden Direktbanken in Österreich, unserem KFZ-und Mobilien-Leasinggeschäft sowie Portfolios an Wohnbaukrediten in Westeuropa, konnte seine Kundenbasis weiter ausbauen und eine Reihe strategischer Maßnahmen umsetzen. Die Integration des KFZ-Leasinggeschäfts ermöglicht der easygroup gemeinsam mit mehreren strategischen Partnern eine weitere Stärkung ihrer Marktpräsenz und Markenbekanntheit sowie die Ausweitung ihres erstklassigen Serviceangebots auf neue Kunden und Geschäftssparten. In den ersten drei Quartalen 2017 erzielten wir ein Neugeschäftsvolumen von 339 Mio. EUR, das im Wesentlichen KFZ-Leasingprodukte sowie Konsum- und Wohnbaukredite umfasst. Wir haben eine höchst effiziente und kundenfreundliche Organisation geschaffen, wobei wir mit der neuen Marke easyleasing auf dem österreichischen Leasingmarkt mit "einer Marke und einem Gesicht" auftreten. Im Oktober 2017 haben wir zudem die Übernahme des Geschäftssegments Commercial Issuing von SIX Payment Services Austria, besser bekannt als PayLife, abgeschlossen. Damit werden wir unsere Wachstumspläne schneller umsetzen, denn mit mehr als einer halben Million zusätzlicher Kunden in diesem Segment übernimmt die easybank eine führende Position bei der Herausgabe von Kreditkarten in Österreich. Im weiteren Jahresverlauf 2017 und darüber hinaus werden wir einen besonderen Fokus auf die Integration und den Ausbau dieser Geschäftssparte legen. Darüber hinaus haben wir für die Aufnahme unserer Geschäftsaktivitäten in Deutschland mehrere Meilensteine erreicht, unter anderem die Erteilung der aufsichtsbehördlichen Genehmigung zur Eröffnung einer Zweigniederlassung sowie die Entwicklung unserer operativen Systeme und digitalen Vertriebskanäle. Wir beabsichtigen unsere neue Marke Qlick im vierten Quartal 2017 in Deutschland auf den Markt zu bringen. Insgesamt ist die easygroup damit gut positioniert, ihr aktivseitiges Geschäft sowohl national als auch international weiter auszubauen.

Das Segment International Business ist weiterhin auf internationale Unternehmens-, Immobilien- und Portfoliofinanzierungen außerhalb der DACH-Region ausgerichtet und wird von unserer Filiale in London betreut. Der Schwerpunkt des Geschäftssegments DACH Corporates & Public Sector liegt weiterhin auf der Vertiefung bestehender und dem Aufbau neuer, nachhaltiger Kundenbeziehungen bei gleichzeitiger Verfolgung unserer strikten Preispolitik trotz des kompetitiven Umfelds. Sowohl im Segment DACH Corporates & Public Sector als auch im Segment International Business wurde der disziplinierte, auf risikoadäquate Erträge ausgerichtete Ansatz beim Abschluss von Neugeschäft

beibehalten. In den ersten drei Quartalen 2017 konnte in diesen beiden Segmenten ein Neugeschäftsvolumen von insgesamt 2,3 Mrd. EUR erzielt werden.

Darüber hinaus konnten wir vor kurzem ein weiteres Highlight auf der M&A-Seite bekanntgeben, und zwar den Abschluss einer Vereinbarung zur Übernahme der Südwestbank, einer deutschen Regionalbank mit über 7 Mrd. EUR Bilanzsumme und rund 100.000 Privat- und Unternehmenskunden mit Sitz in Stuttgart. Das Know-how und die langjährige Tradition der Südwestbank in Baden-Württemberg, einer volkswirtschaftlich starken Region, machen die Bank zu einem idealen Partner für die Erweiterung unserer Präsenz und den Ausbau unserer Kundenbasis in Deutschland. Diese Übernahme ist Teil unserer auf die DACH-Region ausgerichteten Strategie und eröffnet uns Zugang zu erstklassigen Kunden auf einem äußerst attraktiven Markt. Wir gehen davon aus, dass das Closing noch im vierten Quartal 2017 erfolgen wird.

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse in den ersten drei Quartalen 2017 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie mit Österreich als unserem Heimmarkt, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Darüber hinaus werden wir einen starken Fokus auf Technologie legen, da dies eines der wesentlichen Differenzierungsmerkmale in einer sich ständig weiterentwickelnden Bankenlandschaft sein wird.

Alle zuvor genannten Erfolge waren nur dank des großen Einsatzes, des Vertrauens und des Respekts unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden und unserer Eigentümer möglich. Ich möchte die Gelegenheit nützen, mich bei allen Genannten für ihre uneingeschränkte Unterstützung zu bedanken.

Anas Abuzaakouk CEO und Vorstandsvorsitzender der BAWAG Group AG

Konsolidierter Zwischenlagebericht

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

Die BAWAG Group hat in den ersten drei Quartalen 2017 die Umsetzung ihrer Businesspläne erfolgreich fortgesetzt und starke Ergebnisse erzielt.

Einige Highlights sind besonders hervorzuheben:

  • Der Periodengewinn vor Steuern konnte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 um 4,3% auf 382,4 Mio. EUR gesteigert werden. Diese starken Ergebnisse sind vor allem auf höhere operative Kernerträge zurückzuführen, die gegenüber den ersten drei Quartalen 2016 um 6,6% gestiegen sind.
  • Der Return on Tangible Equity (@12% CET1) betrug in den ersten drei Quartalen 2017 17,1%.
  • Der Nettozinsertrag stieg im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 trotz des anhaltend niedrigen Zinsumfelds um 7,5% auf 593,5 Mio. EUR.
  • Die Nettozinsmarge stieg im dritten Quartal 2017 um 6 Basispunkte auf 2,29% im Vergleich zum zweiten Quartal.

  • Die operativen Aufwendungen blieben in den ersten drei Quartalen 2017 trotz der Integrationskosten für unsere im vierten Quartal 2016 abgeschlossenen Akquisitionen im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 stabil (+0,7%). Die Cost/Income Ratio verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2017 um weitere 140 Basispunkte auf 41,4%.

  • Wir haben unser konservatives Risikoprofil mit einer risikoadäquaten Kreditvergabe beibehalten und uns im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit auf Österreich und andere westeuropäische Staaten konzentriert. Dies spiegelt sich in einer Risikokostenquote von lediglich 19 Basispunkten und einer NPL Ratio von 2,0% (exkl. Rechtsfall mit der Stadt Linz: 1,3%) im September 2017 wider. Unsere regulatorische Leverage Ratio (unter Vollanwendung der CRR) ist seit Jahresende 2016 um 110 Basispunkte auf 7,5% gestiegen. Gleichzeitig wies unsere Bilanz Ende September einen Leverage von 11,3x auf.
  • Wir konnten in den ersten drei Quartalen 2017 unsere Kapitalausstattung weiter stärken und gegenüber Jahresende 2016 die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) um 260 Basispunkte auf 16,2% steigern.

ERLÄUTERUNG DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND DER BILANZ

in Mio. EUR Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Zinserträge 271,7 254,4 6,8 820,7 783,0 4,8
Zinsaufwendungen -73,7 -78,3 -5,9 -234,0 -232,6 0,6
Dividendenerträge 0,0 0,0 6,8 1,9 >100
Nettozinsertrag 198,0 176,1 12,4 593,5 552,3 7,5
Provisionserträge 67,4 64,4 4,7 210,1 205,2 2,4
Provisionsaufwendungen -22,6 -21,3 6,1 -59,3 -59,1 0,3
Provisionsüberschuss 44,8 43,1 3,9 150,8 146,1 3,2
Operative Kernerträge 242,8 219,2 10,8 744,3 698,4 6,6
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten und sonstige
betriebliche Erträge und
Aufwendungen1)
9,3 18,9 -50,8 29,0 44,7 -35,1
Operative Erträge 252,1 238,1 5,9 773,3 743,1 4,1
Operative Aufwendungen1) -102,8 -102,9 -0,1 -320,4 -318,1 0,7
Regulatorische Aufwendungen -1,7 -5,9 -71,2 -29,8 -39,8 -25,1
Operatives Ergebnis 147,6 129,3 14,2 423,1 385,2 9,8
Rückstellungen und
Kreditrisikovorsorgen
-16,7 -8,2 >100 -38,1 -20,9 82,3
Außerplanmäßige
Abschreibungen
0,0 0,0 -0,3 -0,8 -62,5
Operationelles Risiko -0,3 -0,8 -62,5 -5,3 -3,2 65,6
Ergebnis von at-equity bewerteten
Beteiligungen
1,2 1,9 -36,8 3,0 6,2 -51,6
Periodengewinn vor Steuern 131,8 122,2 7,9 382,4 366,5 4,3
Steuern vom Einkommen -31,2 -25,9 20,5 -78,3 13,5
Periodengewinn nach Steuern 100,6 96,3 4,5 304,1 380,0 -20,0
Nicht beherrschende Anteile -0,1 0,0 100 -0,1 -0,2 -50,0
Nettogewinn 100,5 96,3 4,4 304,0 379,8 -20,0

Gewinn- und Verlustrechnung

1) Gemäß IFRS umfasst die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 28,1 Mio. EUR für die ersten drei Quartale 2017. Die Position "Operative Aufwendungen" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen in Höhe von 1,7 Mio. EUR für die ersten drei Quartale 2017. Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im konsolidierten Zwischenlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Der Periodengewinn vor Steuern stieg in den ersten drei Quartalen 2017 um 15,9 Mio. EUR bzw. 4,3% auf 382,4 Mio. EUR.

Der Nettozinsertrag stieg in den ersten drei Quartalen 2017 um 41,2 Mio. EUR bzw. 7,5% auf 593,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 verzeichnete die Nettozinsmarge einen Anstieg um 6 Basispunkte auf 2,29%.

Der Provisionsüberschuss stieg im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 um 4,7 Mio. EUR bzw. 3,2% und betrug 150,8 Mio. EUR.

Der Posten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen ging in den ersten drei Quartalen 2017 um 15,7 Mio. EUR bzw. 35,1% auf 29,0 Mio. EUR zurück.

Die operativen Aufwendungen stiegen in den ersten drei Quartalen 2017 um 0,7% auf 320,4 Mio. EUR.

Die Cost/Income Ratio verbesserte sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 um 140 Basispunkte auf 41,4%. Die Rückstellungen und Kreditrisikovorsorgen stiegen in den ersten drei Quartalen 2017 um 17,2 Mio. EUR auf 38,1 Mio. EUR.

Die Steuern vom Einkommen betrugen in den ersten drei Quartalen 2017 78,3 Mio. EUR. Die für die ersten drei Quartale 2016 ausgewiesenen Steuern vom Einkommen sind damit nicht vergleichbar, da diese einen einmaligen Steuerertrag in Höhe von 99,6 Mio. EUR enthalten.

Aktiva

Sep Dez Vdg. Sep Vdg.
in Mio. EUR 2017 2016 (%) 2016 (%)
Barreserve 717 1.020 -29,7 836 -14,2
Finanzielle Vermögenswerte 5.788 6.416 -9,8 6.169 -6,2
Zur Veräußerung verfügbar 2.751 3.209 -14,3 2.986 -7,9
Bis zur Endfälligkeit gehalten 2.420 2.353 2,8 2.163 11,9
Handelsbestand 434 652 -33,4 817 -46,9
Zum Zeitwert über die GuV geführt 183 202 -9,4 203 -9,9
Kredite und Forderungen 30.598 30.821 -0,7 25.815 18,5
Kunden 27.528 28.494 -3,4 23.915 15,1
Schuldtitel 1.153 692 66,6 815 41,5
Kreditinstitute 1.917 1.635 17,2 1.085 76,7
Sicherungsderivate 543 677 -19,8 841 -35,4
Sachanlagen 52 56 -7,1 58 -10,3
Immaterielle Vermögenswerte 378 360 5,0 337 12,2
Steueransprüche für laufende Steuern 5 10 -50,0 7 -28,6
Steueransprüche für latente Steuern 92 203 -54,7 204 -54,9
Sonstige Vermögenswerte 177 180 -1,7 130 36,2
Summe Aktiva 38.350 39.743 -3,5 34.397 11,5

Die finanziellen Vermögenswerte gingen im Vergleich zum Jahresende um 628 Mio. EUR bzw. 9,8% zurück und betrugen zum 30. September 2017 5.788 Mio. EUR.

30.598 Mio. EUR. Die Steueransprüche für latente Steuern gingen aufgrund des Verbrauchs aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge um netto 111 Mio. EUR bzw. 54,7% auf 92 Mio. EUR zurück.

Die Kredite und Forderungen gingen um 223 Mio. EUR bzw. 0,7% zurück und betrugen zum 30. September 2017

Passiva

Sep Dez Vdg. Sep Vdg.
in Mio. EUR 2017 2016 (%) 2016 (%)
Verbindlichkeiten 34.954 36.607 -4,5 31.368 11,4
Finanzielle Verbindlichkeiten 33.764 34.694 -2,7 29.828 13,2
Zum Zeitwert über die GuV geführt 756 1.115 -32,2 1.068 -29,2
Handelsbestand 338 617 -45,2 807 -58,1
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 32.670 32.962 -0,9 27.953 16,9
Kunden 24.671 25.998 -5,1 22.722 8,6
Eigene Emissionen 4.942 4.900 0,9 3.644 35,6
Kreditinstitute 3.057 2.064 48,1 1.587 92,6
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
0 300 -100 0
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
135 223 -39,5 327 -58,7
Sicherungsderivate 124 260 -52,3 217 -42,9
Rückstellungen 373 404 -7,7 421 -11,4
Steuerschulden für laufende Steuern 3 19 -84,2 5 -40,0
Steuerschulden für latente Steuern 6 27 -77,8 0 100
Sonstige Verbindlichkeiten 549 680 -19,3 570 -3,7
Gesamtkapital 3.396 3.136 8,3 3.029 12,1
Eigenkapital, das den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar ist
3.395 3.134 8,3 3.027 12,2
Nicht beherrschende Anteile 1 2 -50,0 2 -50,0
Summe Passiva 38.350 39.743 -3,5 34.397 11,5

Die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten

Anschaffungskosten gingen zum 30. September 2017 um 292 Mio. EUR bzw. 0,9% auf 32.670 Mio. EUR zurück, wohingegen im Vergleich zum 30. September 2016 ein Anstieg um 4.717 Mio. EUR bzw. 16,9% zu verzeichnen war.

Das Gesamtkapital wies zum 30. September 2017 einen Anstieg um 260 Mio. EUR bzw. 8,3% auf 3.396 Mio. EUR auf. Die Veränderung ist hauptsächlich auf den in den ersten drei Quartalen 2017 erzielten Nettogewinn zurückzuführen.

KAPITAL- UND LIQUIDITÄTSAUSSTATTUNG

Die Beibehaltung einer starken Kapitalausstattung stellt für die BAWAG Group eine wichtige strategische Priorität dar. Wir haben uns das Ziel gesetzt, eine CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von zumindest 12% beizubehalten. Diese Zielkapitalquote berücksichtigt derzeitige sowie erwartete zukünftige regulatorische Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.

Die im Rahmen des SREP für die BAWAG Group festgesetzte CET1 Mindestkapitalquote beträgt für das Jahr 2017 8% (basierend auf einer Säule-1-Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 1,75%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 1,25% und einem Systemrisikopuffer von 0,50%). Zusätzlich zu dieser Mindestanforderung wird im SREP für 2017 von der Aufsicht erstmalig eine Säule-2- Empfehlung (Pillar 2 Guidance) vorgegeben. Die Säule-2- Empfehlung beträgt für die BAWAG Group 1%. Die Aufsicht erwartet damit von der BAWAG Group die Einhaltung einer CET1 Quote von 9% (8% SREP-Mindestanforderung plus 1% Säule-2-Empfehlung).

Auf Basis des Entwurfs der SREP-Entscheidung für 2018 erwarten wir einen Anstieg der CET1 Mindestanforderung von 8% auf 9,625% (basierend auf einer Säule-1- Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 2,25%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 1,875% und einem Systemrisikopuffer von 1,00%) und inklusive der Säule-2-Empfehlung von 9,00% auf 10,625%1).

Die zum 30. September 2017 ausgewiesene CET1 Quote von 16,2% (unter Vollanwendung der CRR) übertrifft sowohl die regulatorischen Mindestanforderungen als auch die Zielkapitalquote deutlich. Diese starke Kapitalposition ermöglicht signifikantes Wachstum sowie die Kapitalausschüttungsstrategie der Bank.

Die BAWAG Group strebt eine jährliche Dividendenausschüttung von 50% des Nettogewinns an2). Wir beabsichtigen zusätzlich verfügbares Kapital, das die Zielkapitalquote von 12% übersteigt, in organisches Wachstum zu investieren und gewinnsteigernde M&A-Transaktionen zu verfolgen, die unserem RoTE(@12% CET1)-Ziel entsprechen. Zusätzlich verfügbares Kapital, das nicht für organisches Wachstum und M&A verwendet wird, soll an unsere Aktionäre, vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Beschränkungen, ausgeschüttet werden.

Die Übernahme der Südwestbank, die im vierten Quartal 2017 abgeschlossen werden soll, stellt ein wesentliches Element dieser Wachstumsstrategie dar. Unter Berücksichtigung der Übernahme der Südwestbank sowie unseres Dividendenausschüttungsziels erwarten wir, dass die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) zum Jahresende 2017 deutlich über 12% liegen wird.

Wir beobachten außerdem proaktiv die wesentlichen aufsichtsrechtlichen Entwicklungen, wie z.B. IFRS 9, die Mindestanforderung an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (MREL) und Basel IV.

Die Einführung von IFRS 9 als neuer Rechnungslegungsstandard für Finanzinstrumente ist eine relevante Entwicklung für die Finanzdienstleistungsbranche. Die Erstanwendung des neuen Standards ist für 1. Jänner 2018 geplant, und die BAWAG Group ist bei der Umsetzung auf gutem Weg. Wir erwarten, dass der negative Gesamteffekt auf die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) 40 Basispunkte nicht übersteigen wird.

Am 3. November 2017 veröffentlichte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ihre Auslegung bestimmter Kapitalvorschriften, die eine Auswirkung auf die Gesamtkapitalquote der BAWAG Group haben. Die CET1 Quote sowie die Leverage Ratio bleiben unverändert. Die EBA-Auslegung betrifft vor allem Finanzholdinggesellschaften, die wie die BAWAG Group über eine starke Gesamtkapitalausstattung verfügen. Die EBA-Auslegung impliziert, dass der Teil, der von der BAWAG P.S.K. begebenen Ergänzungskapitalinstrumenten, der die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen übersteigt, für die konsolidierten Kapitalquoten der BAWAG Group nicht mehr voll anrechenbar ist. Dieser Effekt ist in den Kapitalquoten zum vierten Quartal 2017 zu berücksichtigen. Zum 30. September würde die EBA-Auslegung zu einer Gesamtkapitalquote (unter Vollanwendung der CRR) der BAWAG Group von 17,7% führen.

Die Vorgabe von MREL-Anforderungen soll sicherstellen, dass Banken über ausreichend verlusttragfähiges Eigenkapital und Fremdkapital verfügen, das im Fall einer Abwicklung oder eines Bail-in zur Verfügung steht. Die MREL-Anforderung wird institutsspezifisch für jede Bankengruppe von der zuständigen Abwicklungsbehörde festgesetzt. Für die BAWAG Group ist das SRB zuständig. Wir gehen davon aus, dass das SRB im Jahr 2018 damit beginnen wird, individuelle MREL-Anforderungen festzulegen. Zum 30. September 2017 hat das SRB an die BAWAG Group noch keine MREL-Anforderung kommuniziert.

1) Aus Gründen einer einfacheren Darstellung werden die für die SREP-Anforderung genannten Zahlen exklusive des antizyklischen Puffers ausgewiesen. Per 30. September 2017 betrug der antizyklische Puffer 0,02%.

2) Für 2017 beträgt das Dividendenziel 50% des Nettogewinns für Q4 2017 (berechnet auf Basis der im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Quartalsgewinne).

Außerdem besteht weiterhin erhebliche regulatorische Unsicherheit bezüglich der detaillierten Kriterien zur MREL-Anrechenbarkeit von Finanzierungsinstrumenten.

Wir verfolgen auch die laufenden Diskussionen zu Basel IV. Basierend auf den letzten veröffentlichten Entwürfen erwarten wir aufgrund unserer konservativen RWA Density nur einen minimalen Effekt.

Unsere Refinanzierungsstrategie basiert weiterhin auf unseren stabilen Kundeneinlagen, welche zwei Drittel unserer gesamten Refinanzierung ausmachen. Zusätzlich zu unserem starken Einlagenvolumen wurde im ersten Quartal

2017 eine fundierte Bankschuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR begeben. Im März 2017 nahm die Bank außerdem am gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäft (GLRG II) der EZB teil, das eine Finanzierung mit 4-jähriger Laufzeit zu attraktiven Konditionen bietet.

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 127% zum Ende des dritten Quartals 2017 widerspiegelt. Im Rahmen des SREP für 2016 und 2017 wurden für die BAWAG Group keine zusätzlichen LCR-Anforderungen festgelegt.

WESENTLICHE KENNZAHLEN

in Mio. EUR Q3
2017
Q2
2017
Q1
2017
Q4
2016
Q3
2016
Nettozinsertrag 198,0 198,7 196,8 177,6 176,1
Provisionsüberschuss 44,8 56,3 49,8 46,9 43,1
Operative Kernerträge 242,8 255,0 246,6 224,5 219,2
Operative Erträge 252,1 256,3 265,0 247,4 238,1
Operative Aufwendungen -102,8 -110,5 -107,2 -121,3 -102,9
Risikokosten -17,0 -15,6 -11,1 -17,8 -9,0
Periodengewinn vor Steuern 131,8 128,0 122,6 103,9 122,2
Steuern vom Einkommen -31,2 -20,6 -26,5 -0,1 -25,9
Nettogewinn 100,5 107,4 96,1 103,8 96,3
(Werte auf Jahresbasis)
Return on Equity 11,9% 13,1% 12,1% 13,5% 13,0%
Return on Equity (@12% CET1) 14,9% 15,4% 13,6% 15,5% 15,3%
Return on Tangible Equity 13,4% 14,7% 13,6% 15,2% 14,6%
Return on Tangible Equity (@12% CET1) 17,3% 17,8% 15,6% 17,9% 17,7%
Nettozinsmarge 2,29% 2,23% 2,23% 2,20% 2,30%
Cost/Income Ratio 40,8% 43,1% 40,5% 49,0% 43,2%
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,22% 0,19% 0,14% 0,25% 0,14%
Steuerquote 23,7% 16,1% 21,6% 0,1% 21,2%

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf Seite 71.

GESCHÄFTSSEGMENTE

BAWAG P.S.K. RETAIL

Strategie

Das Segment BAWAG P.S.K. Retail betreut 1,8 Millionen Privatkunden und KMUs über ein zentral gesteuertes Filialnetz sowie über unsere Online- und Mobile-Vertriebsschienen, die von unserem Customer Care Center ergänzt werden. Auf Basis einer starken und landesweit bekannten Marke bieten wir als eine der führenden Omnikanal-Banken in Österreich über unsere physischen und digitalen Vertriebswege leicht verständliche, faire und transparente Produkte und Dienstleistungen an.

In den ersten drei Quartalen 2017 wurde weiter in die Entwicklung unseres Retail-Geschäftsmodells investiert, um die hohe Qualität unseres Kundenservice zu gewährleisten. Durch eine stärkere Ausdifferenzierung unseres Filialnetzes und den Einsatz spezialisierter Beraterteams gelang es uns, die Qualität des Kundenservice in unseren Filialen zu verbessern und die Produktivität im Vertrieb zu steigern.

Diese Produkt- und Vertriebsstrategie wird durch einen datenbasierten Ansatz ergänzt, der darauf ausgerichtet ist, Kunden gezielt und zum richtigen Zeitpunkt Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die ihren Lebensumständen und ihren finanziellen Bedürfnissen entsprechen. Dieser Ansatz nützt unsere langjährigen Geschäftsbeziehung zur Mehrzahl unserer Kunden in Kombination mit Prognosen der Kaufwahrscheinlichkeiten und triggerbasierten Modellen zur Identifizierung von Kundenbedürfnissen. Wir haben in diesem Zusammenhang eine neue Kundensegmentierung vorgenommen, die auf Erkenntnissen zum Verhalten und Umsatzpotential von Kunden aufbaut und mit der wir in der Lage sind, unsere aktiven Kunden gezielter anzusprechen.

Weitere Investitionen betrafen die Verbesserung des digitalen Erlebnisses für unsere Kunden. Dazu gehören die Weiterentwicklung der interaktiven Kundenplattform, die alle Vertriebsschienen miteinbezieht, sowie die laufende Einführung neuer digitaler Funktionalitäten wie zum Beispiel einer Versicherung gegen Cyberkriminalität im eBanking und einer Peer-to-Peer-Zahlungsfunktion, die Online-Zahlungen für unsere Kunden einfacher und sicherer macht.

  • Wachstum im Kundenkreditgeschäft
  • Optimierung des Produktmix
  • Produktivitätssteigerungen und Wachstum durch Akquisitionen
  • Umstieg auf digitale Plattformen

Wachstum im Kundenkreditgeschäft

In den ersten drei Quartalen 2017 konnten wir unser Konsumkreditgeschäft weiter ausbauen. Das Neugeschäftsvolumen lag bei 380 Mio. EUR, die Nettobestandsveränderung betrug gegenüber dem Jahresende 2016 6%. Diese Ergebnisse wurden unter Einhaltung disziplinierter Kreditvergabekriterien erzielt.

Wir unterscheiden uns von unseren Mitbewerbern durch sofortige Kreditentscheidungen in der Filiale, automatisierte Bearbeitungsabläufe sowie durch die Qualität unserer Beratungs- und Vertriebsprozesse. Dank kontinuierlicher Investitionen im Bereich Datenanalytik können wir unseren Vertriebsmitarbeitern laufend relevante und gezielte Informationen zur Unterstützung der Cross-Selling-Aktivitäten bei Bestandskunden sowie zur Gewinnung von Neukunden bereitstellen. Daraus resultiert im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung des durchschnittlichen Konsumkreditbetrages um mehr als 7%.

Das Kundeninteresse an Wohnbaufinanzierungen ist anhaltend hoch, entsprechend investieren wir auch in unser diesbezügliches Produktangebot. Der Markt für Wohneigentum und -finanzierung in Österreich wächst weiterhin, und wir konnten auf Basis eines umfassenden Produktangebots und erhöhter Absatzleistung unseren Marktanteil in dieser für die Kundenbindung so wichtigen Sparte weiter ausbauen. In den ersten drei Quartalen 2017 wurde in diesem Bereich ein Neugeschäftsvolumen von 510 Mio. EUR erzielt, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 23% entspricht. Die Übernahme der start:bausparkasse im vierten Quartal 2016 hat unsere Position in diesem Markt weiter gestärkt.

Ende des dritten Quartals 2017 betrugen die Aktiva des Segments BAWAG P.S.K. Retail insgesamt 11,5 Mrd. EUR; das Neugeschäftsvolumen lag bei 1,0 Mrd. EUR.

Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen 2017

Die Ergebnisse dieses Segments spiegeln unseren Erfolg bei der Fokussierung auf die folgenden Werttreiber wider:

Entwicklung der Aktiva (in Mrd. EUR)

Optimierung des Produktmix

Auf der Einlagenseite konnten wir durch weitere Umschichtungen von fest verzinslichen Einlagen zu Girokonten und täglich fälligen Sparkonten die Refinanzierungskosten senken, Beratungskapazitäten im Vertrieb freispielen und unseren Kunden Produkte mit erweiterten Funktionalitäten anbieten. Die durchschnittliche Verzinsung der Retaileinlagen lag Ende des dritten Quartals 2017 bei 0,20%. Die Erhöhung des Einlagenbestandes im Vergleich zu September 2016 resultierte aus der Übernahme der start:bausparkasse und der IMMO-BANK.

Entwicklung der Kundeneinlagen (in Mrd. EUR)

Wir konnten weiterhin von einem wesentlichen, bereits im Jahr 2016 gesetzten Schritt für das Provisionsgeschäft profitieren. Ein Teil davon waren die neuen KontoBoxen (Girokonten), die von unseren Kunden sehr gut angenommen wurden. In den ersten drei Quartalen 2017 haben sich mehr als 63% der Kunden für unsere Premium-Angebote entschieden.

Auf Basis von Eigenentwicklungen und Kooperationen – letztere stellen einen wesentlichen Eckpfeiler unserer Strategie dar – arbeiten wir kontinuierlich an neuen Services, die unseren KontoBox-Kunden einen Mehrwert bieten. So erzielen unsere Kunden beispielsweise durch unser Angebot an attraktiven Anlageprodukten im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld höhere Renditen, womit wir den Anteil an aktiv gemanagten Fonds steigern und gleichzeitig unseren Provisionsertrag erhöhen konnten.

Unser neues Versicherungsprodukt "KONZEPT: SCHUTZ" sichert unsere Kunden gegen das Risiko von Einkommensausfällen aufgrund von Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit und schweren Erkrankungen ab. Wir haben allein im dritten Quartal 2017 mit diesem Produkt ein Prämienvolumen von 15 Mio. EUR erzielt, seit dessen Einführung im März dieses Jahres waren es insgesamt 31 Mio. EUR. Dieses Produkt trägt ebenfalls zur positiven Entwicklung des Provisionsertrags in diesem Segment bei.

Produktivitätssteigerungen & Wachstum durch Akquisitionen

Unsere starken Ergebnisse im Segment BAWAG P.S.K. Retail werden von zwei Säulen getragen:

Effizienzsteigerung im Kerngeschäft

Wir haben in unserem Filialnetz eine differenzierte Struktur geschaffen, in der wir umfangreiche Beratungsleistungen an Standorten mit sehr hoher Kundenfrequenz konzentrieren, aber gleichzeitig wie bisher unsere Serviceleistungen allen Kunden über ein Netz von Selbstbedienungsgeräten und Transaktionspunkten anbieten. Diese Differenzierung der Filialen führt zu einer Steigerung der Kosteneffizienz infolge des verbesserten Einsatzes unserer Ressourcen und höherer Vertriebsproduktivität, was sich in den ersten drei Quartalen 2017 in einem im Vergleich zum Vorjahr um 9% höheren Produktabsatz pro Kundenberater widerspiegelt.

Zudem wurde unseren Kundenberatern mehr lokale Verantwortung übertragen, und es wurden Maßnahmen zur Erweiterung ihres Produktwissens sowie ihrer Vertriebsqualifikationen gesetzt. Dies führte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 zu einer Verbesserung der Cost/Income Ratio des Segments BAWAG P.S.K. Retail um 7,3 Prozentpunkte auf 47,7%. Darüber hinaus testen wir neue Formate zur Ergänzung unseres Vertriebssystems, die von neuen mobilen Vertriebsaktivitäten bis hin zu Partnerschaften im KMU-Bereich reichen.

Die verstärkte Konzentration unserer Filialmitarbeiter auf Beratung und Vertrieb wird auch durch die laufende Verlagerung von Schaltertransaktionen auf digitale Schienen und Selbstbedienungsplattformen unterstützt, wodurch wir für unsere Kunden jederzeit und überall erreichbar sind. Die Kundenaktivitäten bestätigen das kontinuierlich zunehmende Interesse an unseren digitalen Services. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 stiegen die Zahl der Online-Zahlungstransaktionen um 8% und der Anteil der über Mobile-Apps getätigten Transaktionen um 60%. Im gleichen Zeitraum war die Zahl der Schaltertransaktionen um 13% rückläufig.

Nutzung von Wachstumschancen durch Akquisitionen

Wir prüfen laufend Möglichkeiten zum Wachstum durch Akquisitionen. In den ersten drei Quartalen 2017 arbeiteten wir an der Integration sowie am Onboarding von Kunden der start:bausparkasse und der IMMO-BANK, die im vierten Quartal 2016 übernommen wurden. Die Marke und das Vertriebsnetz der start:bausparkasse erweitern unser Produktangebot im Bereich Wohnbaufinanzierung, womit wir einen besseren Zugang zu diesem profitablen Marktsegment erhalten.

Umstieg auf digitale Plattformen

In den letzten Jahren konzentrierten wir uns auf die Optimierung der digitalen Vertriebsschienen durch die Integration von Produktfunktionalitäten in die Online-"Customer-Journey". Gleichzeitig arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer technischen Infrastruktur, um für die auf uns zukommenden marktseitigen Veränderungen gerüstet zu sein.

Als einer der Marktführer im digitalen Bereich können wir nun ein umfassendes Produktangebot über unsere digitalen Vertriebswege bereitstellen. Außerdem arbeiten wir laufend an der Optimierung des Kundenerlebnisses bei der Abwicklung von Bankgeschäften. So wurde beispielsweise die im Dezember 2016 für die mobile Banking-App eingeführte Login-Möglichkeit mittels Touch-ID (Fingerabdruck) von unseren Kunden sehr gut angenommen. Seit der Einführung konnten wir bereits mehr als 2,8 Mio. Logins verzeichnen, davon allein 1,1 Mio. im dritten Quartal 2017. Der Anteil an eBanking-Logins über mobile Endgeräte stieg damit auf 66%, was einer Zunahme um 8 Prozentpunkte gegenüber September 2016 entspricht.

Mit Blick auf unser künftiges Retailgeschäft haben wir ein bankweites Projekt gestartet, um eine neue digitale Kundenerlebnisplattform aufzubauen, die mit einem anpassungsfähigen "Mobile-first"-Ansatz unseren Kunden die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte erleichtert. Die neue Plattform bietet eine ganzheitliche "Customer-Journey", die einen nahtlosen Wechsel zwischen den verschiedenen Vertriebs- und Servicekanälen ermöglicht, aber auch individuelle Angebote und Beratung basierend auf Big-Data-Analytik umfasst. Darüber hinaus werden wir die mobilen Vertriebswege weiter ausbauen und unser Finanzdienstleistungs-Ökosystem weiterentwickeln. Das Front-End der Plattform ist mit unseren Back-End-Systemen über unsere offene API (Application Programming Interface) verbunden, wodurch sich die Time-to-Market wesentlich verkürzt und wir größte Flexibilität bei der Integration mit Fintechs und anderen Partnern sicherstellen.

Ausblick

Am 9. November haben wir die Österreichische Post, mit der wir in Österreich ein gemeinsames Filialnetz betreiben, über die Kündigung unseres Kooperationsvertrags informiert. Unsere Zusammenarbeit endet somit am 31. Dezember 2020, sofern sich beide Parteien nicht auf eine frühere Beendigung einigen sollten. Aufgrund des geänderten Kundenverhaltens werden wir mittelfristig ein kleineres, effizienteres, ca. 100 Filialen umfassendes eigenes Netzwerk mit größeren Beraterteams etablieren, das durch mobile Vertriebsteams und erstklassige digitale Plattformen unterstützt wird. Dieser Ansatz führt zu deutlich geringeren Netzwerkkosten sowie produktiveren, stärker kundenzentrierten Filialen und ermöglicht uns weitere Investitionen in das Kundenerlebnis.

In den kommenden Quartalen werden wir weiter an der Umsetzung unserer langfristigen Strategie arbeiten und uns permanent weiterentwickeln. Unsere Produkte und individuellen Beratungsleistungen sollen unsere Kunden in allen finanziellen Belangen unterstützen. Dabei sind wir bestrebt, auf allen Vertriebswegen höchste Kundenzufriedenzeit zu erreichen. Wir befinden uns auf gutem Weg, eine konsolidierte, digital integrierte und sämtliche Vertriebsschienen umfassende Plattform zu schaffen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 100,6 89,2 12,8 298,1 258,6 15,3
Provisionsüberschuss 35,0 31,7 10,4 117,2 106,3 10,3
Operative Kernerträge 135,6 120,9 12,2 415,3 364,9 13,8
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 2,3 0,0 100 3,1 0,8 >100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,6 0,0 100 1,8 1,0 80,0
Operative Erträge 138,5 120,9 14,6 420,2 366,7 14,6
Operative Aufwendungen -65,9 -65,7 0,3 -200,3 -201,8 -0,7
Regulatorische Aufwendungen 0,0 0,0 -14,3 -12,4 15,3
Risikokosten -14,2 -9,3 52,7 -30,7 -26,6 15,4
Periodengewinn vor Steuern 58,4 45,9 27,2 174,9 125,9 38,9
Kennzahlen Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Equity (vor Steuern) 22,7% 21,6% 1,1 23,5% 20,1% 3,4
Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) 28,4% 25,6% 2,8 28,1% 22,2% 5,9
Nettozinsmarge 3,49% 3,84% -0,35 3,42% 3,73% -0,31
Cost/Income Ratio 47,6% 54,3% -6,7 47,7% 55,0% -7,3
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,49% 0,40% 0,09 0,35% 0,38% -0,03
NPL Ratio 2,2% 2,4% -0,2 2,2% 2,4% -0,2
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Aktiva 11.480 11.659 -1,5 9.293 23,5
Risikogewichtete Aktiva 4.436 4.432 0,1 3.676 20,7
Kundeneinlagen 17.704 18.058 -2,0 15.788 12,1
Eigene Emissionen 2.864 2.990 -4,2 2.522 13,6

Das Segment erzielte in den ersten drei Quartalen 2017 einen Periodengewinn vor Steuern in Höhe von 174,9 Mio. EUR, was einer Steigerung von 38,9% im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Somit wurden ein Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 28,1% und eine Cost/Income Ratio von 47,7% erzielt.

Die Risikokennzahlen spiegeln mit einer Risikokostenquote von 35 Basispunkten (Rückgang um 3 Basispunkte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016) und einer NPL Ratio von 2,2% (Rückgang um 20 Basispunkte im Vergleich zu September 2016) die hohe Kreditqualität des Retailgeschäfts wider.

EASYGROUP

Strategie

easygroup ist die erste Direktbankgruppe Österreichs mit dem Leistungsangebot einer Vollbank – von Girokonten und Sparprodukten über Kreditkarten, Konsum- und Wohnbaukredite bis zu KFZ- und Mobilien-Leasing sowie Anlageprodukten.

Im Gegensatz zu traditionellen Banken mit physischem Vertriebsnetz arbeitet die easygroup mit einer schlanken Struktur und vertreibt ihre Produkte auf digitalem Weg sowie über die Distributionsnetze ihrer Partner. Wir sind Marktführer bei Innovationen und können uns rasch an neue Markt- und Kundentrends anpassen. Wir verfolgen laufend die Entwicklung neuer Technologien im Bankbereich und integrieren die besten Funktionalitäten in unsere Produktangebote. Unser Ziel ist es, unseren Kunden benutzerfreundliche und innovative Finanzdienstleistungen aus einer Hand anzubieten.

Im Kundenverhalten ist ein Trend zu intuitiv verständlichen und einfacheren Bankprodukten festzustellen, die jederzeit und überall verfügbar sind. Kunden der easygroup können auf alle Produkte rund um die Uhr von Smartphones, Tablets oder PCs aus zugreifen. Für jene Kunden, die lieber ein "menschliches Gegenüber" haben, stehen wir an sechs Tagen der Woche über unsere Call-Center zur Verfügung.

Während wir unseren Kunden die neueste Technologie und ein herausragendes Service bieten, müssen wir gleichzeitig bei allen Produkten auf eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung achten. Im gegenwärtigen Marktumfeld steht der permanente Fokus auf Effizienz an oberster Stelle. Unserer Meinung nach darf sich eine Organisation nie mit dem erreichten Ausmaß an Kosteneffizienz zufriedengeben, sondern muss sich ständig weiter verbessern. Nur so können wir unseren Kunden weiterhin die kostengünstigsten Produkte anbieten.

Die easygroup erreicht ihre Kunden über verschiedene Vertriebsschienen, von Direktbanking bis zu KFZ-Händlern und Vermittlern, sowie durch starke Partnerschaften mit führenden österreichischen Unternehmen. Die easygroup umfasst

  • die easybank als eine der führenden Direktbanken in Österreich;
  • den drittgrößten KFZ-Leasing-Anbieter in Österreich, easyleasing;

  • easypay, einen führenden Herausgeber von Kreditkarten in Österreich (nach der Übernahme von PayLife); und

  • unser internationales Retailgeschäft, bestehend aus qualitativ hochwertigen Wohnbaukrediten in Westeuropa.

Die easygroup stellt einen Eckpfeiler der gesamten Wachstumsstrategie der BAWAG Group dar. Unser Ziel ist es, unsere Position als führende Direktbank Österreichs zu festigen und gleichzeitig in größere westeuropäische Märkte mit Fokus auf die DACH-Region zu expandieren.

Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen 2017

Die easygroup konnte ihre Kundenbasis im Vergleich zu September 2016 um 7% auf 428.000 Kunden mit 717.000 Konten ausbauen. Der Bestand an Kundeneinlagen betrug zum Ende des dritten Quartals 2017 3,7 Mrd. EUR. Die Aktiva des Segments betrugen Ende des dritten Quartals 2017 4,0 Mrd. EUR, was einer Steigerung um 30% gegenüber September 2016 entspricht.

Diese starken Ergebnisse beruhen auf vier Kernelementen:

  • Erweiterung der Kundenbasis und Steigerung des Marktanteils in Österreich
  • Ausbau und Erhalt der Kundenbindung
  • Effizienzsteigerungen in der gesamten Organisation
  • Internationale Expansion nach Westeuropa

Erweiterung der Kundenbasis und Steigerung des Marktanteils in Österreich

Die easygroup verzeichnete in Österreich im Vergleich zu September 2016 einen Anstieg der Kundenzahl um 3% bzw. eine Steigerung der Kontenzahl um 4%. Dieses Wachstum ist überwiegend auf unser Onlineangebot sowie unsere erfolgreichen Kooperationen zurückzuführen. Durch Partnerschaften wie etwa mit dem ÖAMTC sowie mit Shell und Energie Steiermark erhalten wir indirekt Zugang zu etwa der Hälfte der österreichischen Bevölkerung. In Zukunft wollen wir diese Beziehungen für einen weiteren Ausbau unserer Kundenbasis nutzen.

Insgesamt erzielten wir in den ersten drei Quartalen 2017 ein Neugeschäftsvolumen von 339 Mio. EUR, das im Wesentlichen KFZ-Leasingprodukte sowie Konsum- und Wohnbaukredite umfasst. Dieser Erfolg beruht auf unserem einzigartigen Produktangebot, einem erstklassigen Vertriebsteam, starken Händlerbeziehungen und schlanken

Prozessen. Wir arbeiten mit etwa 1.000 Autohändlern, ca. 50% aller Autohändler in Österreich, zusammen.

Im Oktober 2017 wurde die Übernahme des Geschäftssegments Commercial Issuing von SIX Payment Services Austria, besser bekannt als PayLife, abgeschlossen. Damit wird die easygroup ihre Wachstumspläne schneller umsetzen, denn mit mehr als einer halben Million zusätzlichen Kunden in diesem Segment übernimmt die easybank eine führende Position bei der Herausgabe von Kreditkarten in Österreich. Gleichzeitig wurde durch diese Übernahme mit easypay ein Center of Excellence geschaffen, in dem sämtliche Aktivitäten der BAWAG Group im Bereich der Herausgabe von Kreditkarten zusammengeführt werden. Bargeldloses Bezahlen ist Teil unseres Kerngeschäfts, in dem wir Potential für zukünftiges Wachstum und Innovationsmöglichkeiten sehen. Mit easypay als Center of Excellence profitieren wir von Kosteneinsparungen durch Skaleneffekte und konzentrieren uns voll auf die Festigung unserer Position als der führende Herausgeber von Kreditkarten in Österreich.

Ausbau und Erhalt der Kundenbindung

Die easybank war seit jeher bestrebt, ihren Kunden höchsten Komfort zu bieten. Wir sind überzeugt, dass dies zur Kundenbindung beiträgt. Seit September 2016 konnte die easybank die Anzahl ihrer Giro- und Sparkonten um 5% steigern. Angesichts der aktuellen Zinslandschaft hat die easybank den Zinssatz auf Kundeneinlagen gesenkt. Damit haben sich unsere durchschnittlichen Kosten auf der Einlagenseite von 37 Basispunkten im September 2016 auf 6 Basispunkte im September 2017 verringert.

Unser Engagement für eine hohe Kundenzufriedenheit wurde 2017 zum siebten Mal in Folge durch eine vom Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) vergebene Auszeichnung belohnt. Der FMVÖ führt jedes Jahr eine Umfrage zum Thema Kundenzufriedenheit durch, bei der die easybank mit einem Net Promoter Score von 52% unter allen Banken und Versicherungen am besten abschnitt.

Effizienzsteigerungen in der gesamten Organisation

In den ersten drei Quartalen 2017 haben wir weiterhin verstärkt in die digitale Infrastruktur der easybank investiert, mit dem Ziel, die erste Bank in Österreich zu sein, die komplett digital ist. Die Investitionen in die vollständige Digitalisierung der Bank generieren nicht nur einen Mehrwert für uns, sondern liefern auch einen spürbaren Mehrwert für unsere Kunden. Unsere Investitionen zielen alle darauf ab, unseren Kunden die Abwicklung ihrer Finanztransaktionen so einfach wie möglich zu gestalten und durch kürzere Bearbeitungszeiten den Kundenkomfort zu steigern.

Internationale Expansion nach Westeuropa

In den ersten drei Quartalen 2017 haben wir für die Aufnahme unserer Geschäftsaktivitäten in Deutschland mehrere Meilensteine erreicht, unter anderem die Erteilung der aufsichtsbehördlichen Genehmigung zur Eröffnung einer Zweigniederlassung sowie die Entwicklung unserer operativen Systeme und digitalen Vertriebskanäle. Es bieten sich dort für die easygroup interessante Wachstumsperspektiven, durch die Nutzung ihrer schlanken Infrastruktur und der digitalen Kultur in den wesentlich größeren, weiterhin wachsenden deutschen Onlinemarkt zu expandieren. Nach Erreichung der zuvor genannten Meilensteine beabsichtigen wir unsere neue Marke Qlick im vierten Quartal 2017 in Deutschland auf den Markt zu bringen.

Ausblick

Die easygroup wird weiterhin an der Verbesserung des Kundenkomforts arbeiten und damit ihren Kunden die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte so einfach wie möglich machen. Wir werden unsere bestehende Kundenbasis und unsere Partnerschaften in Österreich nutzen und gleichzeitig nach Westeuropa expandieren. Wir entwickeln derzeit eine völlig neue Website, Mobile-App und eBanking-Plattform. Diese neuen, digitalen Vertriebswege werden das Kundenerlebnis grundlegend verbessern und sich positiv auf die Neukundengewinnung auswirken. Mit dem Lauch unserer neuen Website werden wir die einzige Direktbank in Österreich sein, bei der Kunden sämtliche Finanzprodukte innerhalb von Minuten von zu Hause aus abschließen können. Die neue

Mobile-App und unser neues eBanking werden im Jahresverlauf 2018 verfügbar sein und über ein modernes Lookand-Feel und höchste Benutzerfreundlichkeit verfügen.

Die Übernahme von PayLife mit seinem Card-Issuing-Geschäft bringt diesem Segment deutliche Vorteile: mehr als eine halbe Million zusätzliche Kunden, ein erstklassiges Kreditkartenteam und wichtige Vertriebspartnerschaften. Im weiteren Jahresverlauf und darüber hinaus werden wir einen besonderen Fokus auf die Integration und den Ausbau dieser Geschäftssparte legen. Die Übernahme von PayLife war der Auslöser für die Schaffung eines easypay-Hubs, der für unsere Aktivitäten in Österreich und Deutschland künftig ein wesentlicher Wachstumstreiber sein wird.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 37,5 29,6 26,7 115,8 89,7 29,1
Provisionsüberschuss 2,8 2,4 16,7 8,2 6,9 18,8
Operative Kernerträge 40,3 32,0 25,9 124,0 96,6 28,4
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten -2,3 0,0 -100 -2,3 0,0 -100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -0,6 -0,2 >-100 -1,1 -0,1 >-100
Operative Erträge 37,4 31,8 17,6 120,6 96,5 25,0
Operative Aufwendungen -7,9 -7,6 3,9 -23,7 -23,3 1,7
Regulatorische Aufwendungen 0,0 0,0 -2,4 -2,5 -4,0
Risikokosten -3,8 0,2 1,8 -1,9
Periodengewinn vor Steuern 25,7 24,4 5,3 96,3 68,8 40,0
Kennzahlen Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Equity (vor Steuern) 19,3% 22,0% -2,7 23,3% 20,5% 2,8
Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) 24,2% 26,0% -1,8 27,7% 22,7% 5,0
Nettozinsmarge 3,75% 3,81% -0,06 3,69% 3,62% 0,07
Cost/Income Ratio 21,1% 23,9% -2,8 19,7% 24,1% -4,4
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,38% -0,03% 0,41 -0,06% 0,08% -0,14
NPL Ratio 3,0% 3,1% -0,1 3,0% 3,1% -0,1
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Aktiva 3.964 4.458 -11,1 3.053 29,8
Risikogewichtete Aktiva 3.274 4.249 -22,9 3.231 1,3

Kundeneinlagen 3.666 3.893 -5,8 3.766 -2,7 Eigene Emissionen 465 585 -20,5 0 100

Das Segment erzielte in den ersten drei Quartalen 2017 einen Periodengewinn vor Steuern in Höhe von 96,3 Mio. EUR (+40,0% gegenüber der Vergleichsperiode 2016) mit einem Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 27,7% und einer Cost/Income Ratio von 19,7%. Das Er-

gebnis spiegelt die Akquisition eines qualitativ hochwertigen Portfolios von Wohnbaukrediten in Westeuropa im Dezember 2016 wider. Der Vergleich der aktuellen Kennzahlen sowie Geschäftsvolumina mit früheren Perioden ist daher nur eingeschränkt möglich.

DACH CORPORATES & PUBLIC SECTOR

Strategie

Das Segment DACH Corporates & Public Sector umfasst die Finanzierungen unserer Firmenkunden und der öffentlichen Hand sowie provisionsgenerierende Dienstleistungen für überwiegend österreichische Kunden sowie Kundenbeziehungen in Deutschland und der Schweiz.

Wir bieten unseren österreichischen Firmenkunden und Kunden der öffentlichen Hand die gesamte Produktpalette im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und des Zahlungsverkehrs. Kunden außerhalb Österreichs werden gänzlich aus Wien oder bei syndizierten Krediten mit Unterstützung durch unsere Filiale in London betreut.

In Österreich liegt unser Schwerpunkt weiterhin in der Vertiefung bestehender und dem Aufbau neuer, nachhaltiger Kundenbeziehungen bei gleichzeitiger Verfolgung einer strikten Preispolitik trotz des kompetitiven Umfelds.

Im Jahr 2017 liegt der Schwerpunkt auf der Bündelung unserer Aktivitäten im nationalen und internationalen Kreditgeschäft zur Nutzung von Ertragssynergien und Erschließung neuer Märkte. Dabei steht der Ausbau einer Plattform für Unternehmensfinanzierungen in der DACH-Region im Fokus. Um sicherzustellen, dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden jederzeit erfüllen können und bereits bestehende Lösungen weiter verbessern, wurde eine neue Abteilung geschaffen, die das operative Tagesgeschäft sowie die Produktentwicklung steuert.

Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen 2017

Das Segment DACH Corporates & Public Sector verzeichnete in den ersten drei Quartalen ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von 0,9 Mrd. EUR, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einer deutlichen Steigerung entspricht. Unsere Kundenbetreuer waren bei der Stärkung unserer Kundenbeziehungen in den Bereichen Finanzierung, Zahlungsverkehr und Cash-Management und der Erhaltung bzw. Verbesserung des Risiko-/Ertrags-Profils weiterhin erfolgreich.

Entwicklung der Aktiva (in Mrd. EUR)

Die Aktiva des Segments sanken durch den Rückgang kurzfristiger Ausleihungen an die öffentliche Hand und Sozialversicherungen im Vergleich zum Jahresende 2016 um 0,2 Mrd. EUR auf 7,6 Mrd. EUR.

Der Provisionsüberschuss, der zum überwiegenden Teil aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs für unsere Kunden resultiert, konnte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 auf einem weitgehend stabilen Niveau gehalten werden.

Ausblick

Wir gehen von einem weiterhin sehr wettbewerbsintensiven Markt mit leichtem Wachstum aus. Wir verfügen jedoch über ausreichend Flexibilität und Dynamik, die bei strategischen Transaktionen unserer Kunden notwendig sind. Die Akquisition der IMMO-BANK hat im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung zu einer Verstärkung der Kundenbasis geführt.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 20,8 18,6 11,8 52,7 58,9 -10,5
Provisionsüberschuss 9,2 9,6 -4,2 29,0 29,7 -2,4
Operative Kernerträge 30,0 28,2 6,4 81,7 88,6 -7,8
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten -1,1 1,2 0,6 1,1 -45,5
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 28,9 29,4 -1,7 82,3 89,7 -8,2
Operative Aufwendungen -14,5 -12,9 12,4 -35,4 -38,7 -8,5
Risikokosten 1,5 1,3 15,4 7,0 2,7 >100
Periodengewinn vor Steuern 15,9 17,8 -10,7 53,9 53,7 0,4
Kennzahlen
Return on Equity (vor Steuern)
Q3
2017
11,4%
Q3
2016
14,0%
Vdg.
(%Pkt.)
-2,6
Jan–Sep
2017
13,4%
Jan–Sep
2016
13,6%
Vdg.
(%Pkt.)
-0,2
Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) 14,3% 16,5% -2,2 16,0% 15,0% 1,0
Nettozinsmarge 1,09% 1,00% 0,09 0,90% 1,03% -0,13
Cost/Income Ratio
Risikokosten / Kredite und Forderungen
50,2%
-0,08%
43,9%
-0,07%
6,3
-0,01
43,0%
-0,12%
43,1%
-0,05%
-0,1
-0,07
NPL Ratio 1,0% 1,0% 0,0 1,0% 1,0% 0,0
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Aktiva 7.624 7.812 -2,4 7.647 -0,3
Risikogewichtete Aktiva 2.917 2.916 0,0 2.868 1,7
Kundeneinlagen (inkl. sonstiger Refinanzierung) 5.584 5.284 5,7 3.792 47,3
Eigene Emissionen 699 202 >100 201 >100

Das Segment trug in den ersten drei Quartalen 2017 53,9 Mio. EUR zum Periodengewinn vor Steuern der BAWAG Group bei, was einer Steigerung von 0,4% im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 und einem Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 16,0% entspricht. Die operativen Kernerträge sanken im Jahresvergleich, bedingt durch das wettbewerbsintensive Marktumfeld und den weiter bestehenden Margendruck, um 7,8% auf 81,7 Mio. EUR. Die Qualität des Portfolios verbesserte sich gegenüber den ersten drei Quartalen 2016 weiter, was sich in positiven Risikokosten sowie einer stabilen NPL Ratio von lediglich 1,0% zeigt. Dies spiegelt den erfolgreichen Risikoabbau der vergangenen Jahre sowie die insgesamt hohe Qualität der Aktiva wider.

INTERNATIONAL BUSINESS

Strategie

Das Segment International Business beinhaltet die Kredite im Kommerzkunden-, Immobilien- und Portfoliofinanzierungsbereich jener Kunden, die außerhalb der DACH-Region angesiedelt sind. Der Schwerpunkt liegt hier auf gut entwickelten westeuropäischen Ländern sowie den Vereinigten Staaten.

Das internationale Firmenkundengeschäft besteht zum überwiegenden Teil aus Krediten an Firmen, die einen Free Cashflow generieren und ihren Umsatz mit einem defensiven Geschäftsmodell und entsprechenden Kapitalstrukturen in konjunkturunabhängigen Wirtschaftszweigen erzielen. Das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft legt den Schwerpunkt auf vorrangige Kredite für Cashflow generierende Objekte. Unser Exposure bei Grundstücken, Entwicklungs- oder Bauprojekten ist nur gering.

Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen 2017

Wir konzentrierten uns weiterhin auf die Kreditvergabe vorwiegend in ausgewählten westlichen Ländern und verzeichneten in den ersten drei Quartalen 2017 ein Neugeschäftsvolumen von 1,4 Mrd. EUR. Daraus resultiert ein Anstieg der Aktiva um 0,1 Mrd. EUR im Vergleich zu September 2016 trotz negativer Währungseffekte in Höhe von ca. 0,1 Mrd. EUR. Bei Vergleich des Volumens per Ende September 2017 mit Ende 2016 beträgt dieser Effekt etwa 270 Mio. EUR.

Entwicklung der Aktiva (in Mrd. EUR)

Das internationale Firmenkundengeschäft war aufgrund des wettbewerbsintensiven Umfelds im aktuellen Niedrigzinsumfeld weiterhin mit vorzeitigen Rückzahlungen konfrontiert. Dies führte gegenüber September 2016 zu einem Rückgang des Finanzierungsvolumens um 8% auf 2,4 Mrd. EUR per September 2017. Unser Neugeschäftsvolumen besteht überwiegend aus Krediten im Investment-Grade-Bereich mit Fokus auf konservative Branchen. Der Net Leverage über alle Firmen in unserem Portfolio liegt unter 4,0x1) und in den Tranchen, in welchen die BAWAG Group investiert ist, unter 3,0x1).

Unser internationales Immobilienfinanzierungsgeschäft

verzeichnete ebenso, allerdings in einem geringeren Ausmaß, ein erhöhtes Volumen an vorzeitigen Rückzahlungen und wurde durch Wechselkursänderungen beeinträchtigt. Diese Effekte konnten im Jahresvergleich jedoch durch eine erfolgreiche Realisierung von Neugeschäft mehr als kompensiert werden. Wir setzen weiterhin auf eine breite Streuung der Transaktionen in Bezug auf Länder, finanzierte Objekte und Branchen. Der Fokus liegt primär auf Immobilienfinanzierungen mit attraktiven LTVs, starken Cashflows, kürzeren gewichteten erwarteten Laufzeiten und soliden Covenants. Die Geschäftsentwicklung war solide, wobei die Rückführungen leicht über unseren ursprünglichen Erwartungen lagen, was die durchschnittlichen Laufzeiten etwas verkürzt. Wir sind auch im Bereich Portfoliofinanzierungen aktiv, wo wir in Positionen mit niedrigem Loan-to-Value(LTV)- und Loan-to-Cost(LTC)-Verhältnis investiert haben, hinter denen ein diversifizierteres Portfolio von Cash generierenden Immobilienfinanzierungen steht. Die Finanzierungen haben sehr gute Besicherungen (durchschnittlicher LTV unter 60%), generieren starke Cashflows, haben kürzere Laufzeiten und sind so strukturiert, dass sie unter Stressbedingungen am Markt erfolgreich bleiben.

Ausblick

Wir gehen von ähnlichen Marktbedingungen wie im letzten Jahr aus und erwarten daher per Ende 2017 ein im Vergleich zu September 2017 stabiles Finanzierungsvolumen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 33,6 33,9 -0,9 98,9 101,7 -2,8
Provisionsüberschuss 0,2 0,0 100 0,2 -0,1
Operative Kernerträge 33,8 33,9 -0,3 99,1 101,6 -2,5
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,0 -0,6 100 -0,5 -2,3 78,3
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 33,8 33,3 1,5 98,6 99,3 -0,7
Operative Aufwendungen -6,1 -6,7 -9,0 -21,0 -20,0 5,0
Risikokosten -0,3 0,1 -15,8 3,1
Periodengewinn vor Steuern 27,4 26,7 2,6 61,8 82,4 -25,0
Kennzahlen Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Equity (vor Steuern) 18,8% 20,5% -1,7 14,8% 20,0% -5,2
Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) 23,5% 24,3% -0,8 17,8% 21,9% -4,1
Nettozinsmarge 2,66% 2,74% -0,08 2,52% 2,59% -0,07
Cost/Income Ratio 18,0% 20,1% -2,1 21,3% 20,1% 1,2
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,02% -0,01% 0,03 0,41% -0,08% 0,49
NPL Ratio 1,0% 0,0% 1,0 1,0% 0,0% 1,0
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Aktiva 5.139 5.634 -8,8 4.954 3,7
Risikogewichtete Aktiva 4.152 4.169 -0,4 3.731 11,3

Das Segment trug in den ersten drei Quartalen 2017 61,8 Mio. EUR zum Periodengewinn vor Steuern der BAWAG Group bei, was einem Rückgang von 25,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht und auf höhere operative Aufwendungen und Risikokosten zurückzuführen ist. Dennoch konnte ein Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 17,8% erzielt werden. Trotz höher als erwartet ausgefallener vorzeitiger Rückzahlungen und des generellen Margendrucks blieben die operativen Kernerträge weitgehend stabil. Die höheren Risikokosten im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich aus im zweiten Quartal 2017 als Vorsichtsmaßnahme gebildeten Rückstellungen für Exposures im Öl- und Gassektor. Ähnlich wie das Kreditgeschäft im DACH-Segment zeichnet sich International Business durch qualitativ hochwertige Aktiva und eine niedrige NPL Ratio von 1,0% aus.

TREASURY SERVICES & MARKETS

Strategie

Treasury Services & Markets ist als Service Center für unsere Kunden, Tochterunternehmen und Partner für die Durchführung von Treasury-Aufgaben wie ALM, Funding, Marktexekution sowie für selektive Investmentaktivitäten zuständig.

Zu den Hauptaufgaben zählt die Verwaltung der Liquidität aus dem Kerngeschäft der BAWAG Group in Available-for-Sale- und Held-to-Maturity-Portfolios inklusive der Liquiditätsreserve sowie bestimmter Hedging-Positionen. Der Fokus der Veranlagungsstrategie liegt weiterhin auf besicherten und unbesicherten Anleihen von Banken in Westeuropa und den USA mit Investment-Grade-Rating sowie auf ausgewählten Staatsanleihen und hochqualitativen CLOs zu Diversifikationszwecken.

Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen 2017

In den ersten drei Quartalen 2017 setzten wir unsere Portfoliostrategie dahingehend fort, sowohl langfristig in Positionen hoher Qualität zu veranlagen als auch unsere Available-for-Sale-Portfolios weiterzuführen, um für Umschichtungen in Kundenkredite oder für andere Bilanzstrategien flexibel zu sein.

Zum 30. September 2017 belief sich das Investmentportfolio auf 5,8 Mrd. EUR und die Liquiditätsreserve auf 1,7 Mrd. EUR. Die durchschnittliche Laufzeit des Investmentportfolios betrug fünf Jahre und enthielt zu 97% Investment-Grade-Wertpapiere, von denen wiederum 87% in der Ratingkategorie A oder höher eingestuft waren. Das CEE-Exposure machte weniger als 2% des Portfolios aus und beschränkte sich auf ausgewählte Anleihen, von denen 100% in der Ratingkategorie A oder besser eingestuft waren. Zum 30. September 2017 hatte Treasury Services & Markets im Wertpapierportfolio kein direktes Exposure gegenüber China, Russland, Ungarn oder Südosteuropa. Das direkte Exposure gegenüber Großbritannien ist gering und konzentriert sich auf international breit aufgestellte Emittenten mit solider Kreditqualität. Das Exposure gegenüber Südeuropa bleibt weiterhin moderat und beschränkt sich auf liquide Anleihen bekannter Emittenten mit kürzeren Laufzeiten. Die Zusammensetzung des Gesamtportfolios reflektiert unsere Strategie, bei hoher Qualität der Veranlagung mit kurzer Laufzeit und hoher Liquidität der Wertpapiere zusätzlichen Nettozinsertrag zu erzielen und dabei die Fair-Value-Volatilität gering zu halten.

Ausblick

Treasury Services & Markets wird sich weiterhin auf einfache Prozesse und Produkte konzentrieren, die das Kerngeschäft der BAWAG Group unterstützen und die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Die Entwicklung des Liquiditätsangebots und die Drosselung der Wertpapierkäufe der EZB sowie erhöhte politische Risiken werden an den Finanzmärkten wichtige Faktoren bleiben. Wir werden daher im Wertpapierportfolio weiterhin auf hohe Kreditqualität und äußerst liquide Investments mit einer soliden Diversifizierung setzen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 12,4 13,2 -6,1 37,3 41,4 -9,9
Provisionsüberschuss 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Kernerträge 12,4 13,2 -6,1 37,3 41,4 -9,9
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 14,0 10,4 34,6 23,8 11,1 >100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 26,4 23,6 11,9 61,1 52,5 16,4
Operative Aufwendungen -4,1 -4,0 2,5 -12,0 -12,0
Risikokosten 0,0 0,0 0,0 0,0
Periodengewinn vor Steuern 22,3 19,6 13,8 49,1 40,5 21,2
Kennzahlen Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Equity (vor Steuern) 23,2% 22,5% 0,7 18,3% 15,7% 2,6
Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) 29,0% 26,6% 2,4 21,8% 17,4% 4,4
Nettozinsmarge 0,82% 0,95% -0,13 0,83% 0,97% -0,14
Cost/Income Ratio 15,5% 16,9% -1,4 19,6% 22,9% -3,3
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
Sep
2017
Dez
2016
Vdg.
(%)
Sep
2016
Vdg.
(%)
Aktiva und Liquiditätsreserve 7.479 6.691 11,8 5.905 26,7
Risikogewichtete Aktiva 1.759 2.031 -13,4 1.868 -5,8

Das Segment trug in den ersten drei Quartalen 2017 49,1 Mio. EUR zum Periodengewinn vor Steuern der BAWAG Group bei, was einer Steigerung von 21,2% gegenüber der Vergleichsperiode 2016 entspricht. Es wurde ein Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 21,8% erzielt. Insgesamt stiegen die operativen Erträge um 16,4% auf 61,1 Mio. EUR, was auf höhere Gewinne aus Finanzinstrumenten zurückzuführen ist.

CORPORATE CENTER

Entwicklung in den ersten drei Quartalen 2017

Das Corporate Center beinhaltet alle zentral für die BAWAG Group durchgeführten Funktionen. Marktwerte von Derivaten stellen den größten Teil der Aktiva und Passiva dar. Das Eigenkapital der BAWAG Group wird ebenfalls hier ausgewiesen.

Zur besseren Einschätzbarkeit der operativen Entwicklung innerhalb der einzelnen Geschäftssegmente werden nichtoperative Positionen wie beispielsweise Restrukturierungskosten, Beiträge zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds, die Bankenabgabe sowie Unternehmenssteuern dem Corporate Center zugeordnet.

Der Periodengewinn vor Steuern wurde maßgeblich durch höhere operative Aufwendungen und niedrigere Erträge aus der Position Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten beeinflusst. Darüber hinaus ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen eine Rückstellung für mögliche Strafzahlungen (unter Berücksichtigung der steuerlichen Effekte) in Zusammenhang mit der Verletzung der Bestimmungen der Großveranlagung bei Kunden im französischen Hypothekarkreditportfolio berücksichtigt.

Die Steuern vom Einkommen waren in den ersten drei Quartalen 2017 signifikant höher als im Vergleichszeitraum, da sich der positive steuerliche Einmaleffekt im Jahr 2016 im laufenden Jahr nicht wiederholt hat.

Der Rückgang der sonstigen Aktiva und sonstigen Verbindlichkeiten ist vor allem auf geringere Marktwerte von Derivaten zurückzuführen, während die risikogewichteten Aktiva in der Berichtsperiode weitgehend stabil blieben.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
Q3
2017
Q3
2016
Vdg.
(%)
Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag -6,9 -8,5 18,8 -9,3 2,0
Provisionsüberschuss -2,4 -0,5 >-100 -3,8 3,3
Operative Kernerträge -9,3 -9,0 -3,3 -13,1 5,3
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 13,3 9,0 47,8 18,8 31,9 -41,1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -16,9 -0,9 >-100 -15,2 1,2
Operative Erträge -12,9 -0,9 >-100 -9,5 38,4
Operative Aufwendungen -4,4 -5,8 -24,1 -28,0 -22,3 25,6
Regulatorische Aufwendungen -1,7 -5,9 -71,2 -13,1 -24,9 -47,4
Risikokosten -0,2 -1,3 -84,6 -6,0 -2,2 >100
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 1,2 1,9 -36,8 3,0 6,2 -51,6
Periodengewinn vor Steuern -18,0 -12,0 -50,0 -53,6 -4,8 >-100
Volumina Sep Dez Vdg. Sep Vdg.
(in Mio. EUR) 2017 2016 (%) 2016 (%)
Sonstige Aktiva 2.664 3.489 -23,6 3.546 -24,9
Risikogewichtete Aktiva 1.274 1.246 2,2 1.270 0,3
Eigenkapital 3.396 3.134 8,4 3.027 12,2
Sonstige Verbindlichkeiten 1.838 2.748 -33,1 2.810 -34,6

RISIKOMANAGEMENT

Hinsichtlich der Erläuterungen der finanziellen und rechtlichen Risiken in der BAWAG Group sowie der Ziele und

Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben im Anhang (Notes).

Die BAWAG Group hat in den ersten drei Quartalen 2017 starke Ergebnisse erzielt und geht davon aus, dass sich diese starke Performance im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird. Wir erwarten für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern von über 500 Mio. EUR, einen Return on Tangible Equity (RoTE @12% CET1) von über 16% sowie eine CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von über 12% (nach Dividende für das vierte Quartal).

Unsere Ziele lauten wie folgt:

  • Durchschnittliche jährliche Steigerung des Ergebnisses vor Steuern von 5% in den kommenden Jahren. Alle Auswirkungen abgeschlossener oder unterzeichneter M&A-Transaktionen (einschließlich Südwestbank und PayLife) wurden bereits berücksichtigt. Auswirkungen jeglicher potentieller zukünftiger Akquisitionen sind darin nicht enthalten.
  • Beibehaltung der Fokussierung auf Kosteneffizienz zur mittelfristigen Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 40%
  • Beibehaltung eines RoTE (@12% CET1) im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

AUSBLICK UND ZIELE

Unsere Policy in Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttung an Aktionäre lautet wie folgt:

  • Jährliche Dividendenausschüttung in Höhe von 50% des Nettogewinns1) angestrebt
  • Zusätzlich Aufbau von Überschusskapital in Höhe von über 1 Mrd. EUR (über 12% CET1) bis 2020 für
  • Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel (@12% CET1) zur Weiterentwicklung des Kundengeschäfts sowie der Wachstumssteigerung
  • Soweit Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre ausschütten

Für das Geschäftsjahr 2017 streben wir eine Ausschüttung von 50% des Nettogewinns für das vierte Quartal 2017 an, berechnet auf Basis des durchschnittlichen Quartalsgewinns im Jahr 2017.

Konsolidierter Zwischenabschluss

KONZERNRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. EUR [Notes] Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Q3
2017
Q3
2016
Zinserträge*) 820,7 783,0 271,7 254,4
Zinsaufwendungen -234,0 -232,6 -73,7 -78,3
Dividendenerträge 6,8 1,9 0,0 0,0
Nettozinsertrag [1] 593,5 552,3 198,0 176,1
Provisionserträge 210,1 205,2 67,4 64,4
Provisionsaufwendungen -59,3 -59,1 -22,6 -21,3
Provisionsüberschuss [2] 150,8 146,1 44,8 43,1
Gewinne und Verluste aus finanziellen
Vermögenswerten und Schulden*)
[3] 43,5 42,6 26,2 20,0
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -42,6 -36,4 -18,0 -6,6
Operative Aufwendungen [4] -322,1 -319,4 -103,4 -103,3
Rückstellungen und Wertberichtigungen [5] -43,7 -24,9 -17,0 -9,0
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 3,0 6,2 1,2 1,9
Periodengewinn vor Steuern 382,4 366,5 131,8 122,2
Steuern vom Einkommen -78,3 13,5 -31,2 -25,9
Periodengewinn nach Steuern 304,1 380,0 100,6 96,3
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zurechenbar
0,1 0,2 0,1 0,0
davon den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar
304,0 379,8 100,5 96,3

*) 2016 angepasst. Siehe Note 3.

Die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" umfasst nach IFRS auch regulatorische Aufwendungen (Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Einheitlichen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund)) in Höhe von 28,1 Mio. EUR (Jan–Sep 2016: 38,5 Mio. EUR). Die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Einheitlichen Abwicklungsfonds beinhalten die gesamten für das Jahr 2017 erwarteten Aufwendungen. Die in dieser Position enthaltene Bankenabgabe beträgt in den ersten drei Quartalen 2017 3,5 Mio. EUR. In den ersten drei Quartalen 2016

belief sich diese gemäß dem alten Bankenabgabesystem auf 16,4 Mio. EUR.

Die Position "Operative Aufwendungen" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen (FMA- und EZB-Aufsichtsgebühren) in Höhe von 1,7 Mio. EUR (Jan–Sep 2016: 1,3 Mio. EUR). Das Management der Bank betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im konsolidierten Zwischenlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Ergebnis je Aktie

Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016*)
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. EUR) 304,0 379,8
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Abzug der
Dividende (in Mio. EUR)
304,0 379,8
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf*) 100.000.000 100.000.000*)
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 3,0 3,8
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 100.000.000 100.000.000*)
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 3,0 3,8

Unverwässertes Ergebnis je Aktie

Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016*)
Im Umlauf befindliche Aktien am Anfang der Periode*) 100.000.000 100.000.000
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 100.000.000 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf*) 100.000.000 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 100.000.000 100.000.000

*) Es handelt sich um eine theoretische Zahl, da die vormalige BAWAG Holding GmbH im August 2017 in die BAWAG Group AG umgewandelt wurde.

Das Ergebnis je Aktie stellt das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Periodenergebnis der gewichteten durchschnittlichen Zahl der in der Berichtsperiode im Umlauf gewesenen Stammaktien gegenüber. Da

es keine Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien gibt, entspricht das unverwässerte Ergebnis je Aktie dem verwässerten Ergebnis je Aktie.

GESAMTERGEBNISRECHNUNG

in Mio. EUR [Notes] Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Q3
2017
Q3
2016
Periodengewinn nach Steuern 304,1 380,0 100,6 96,3
Sonstiges Ergebnis
Posten, bei denen keine Umgliederung in den
Gewinn/Verlust möglich ist
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten
Plänen
[12] 3,9 -20,3 -4,7
Latente Steuern auf Posten, welche nicht
umgegliedert werden können
-1,0 5,1 1,2
Summe der Posten, bei denen keine
Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
2,9 -15,2 -3,5
Posten, bei denen eine Umgliederung in den
Gewinn/Verlust möglich ist
Cashflow-Hedge-Rücklage -2,8 14,8 3,2 4,4
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+)
umgegliedert
-5,0 -2,6 -2,4 -1,8
Available-for-Sale-Rücklage 10,4 12,5 -5,9 22,3
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+)
umgegliedert
-27,5 -15,9 -15,9 -1,8
Anteil der direkt im Eigenkapital erfassten
Erträge und Aufwendungen von at-equity
bewerteten Beteiligungen
-3,1 -0,2
Latente Steuern auf Posten, welche
umgegliedert werden können
-1,9 -8,4 0,7 -6,6
Summe der Posten, bei denen eine
Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
5,7 15,8 -2,0 19,9
Sonstiges Ergebnis 8,6 0,6 -2,0 16,4
Gesamtergebnis nach Steuern 312,7 380,6 98,6 112,7
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zurechenbar
0,1 0,2 0,0 0,0
davon den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar
312,6 380,4 98,6 112,7

BILANZ

Aktiva

in Mio. EUR [Notes] Sep 2017 Dez 2016
Barreserve 717 1.020
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
183 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte [6] 2.751 3.209
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 2.420 2.353
Handelsaktiva [7] 434 652
Kredite und Forderungen [8] 30.598 30.821
Kunden 27.528 28.494
Kreditinstitute 1.917 1.635
Wertpapiere 1.153 692
Sicherungsderivate 543 677
Sachanlagen 47 53
Vermietete Grundstücke und Gebäude 5 3
Geschäfts- und Firmenwerte 58 58
Markenname und Kundenstock 170 174
Software und andere immaterielle Vermögenswerte 150 128
Steueransprüche für laufende Steuern 5 10
Steueransprüche für latente Steuern 92 203
At-equity bewertete Beteiligungen 43 45
Sonstige Vermögenswerte 134 135
Summe Aktiva 38.350 39.743

Die Posten "Geschäfts- und Firmenwerte", "Markenname und Kundenstock" und "Software und andere immaterielle Vermögenswerte" werden in Note 16 dieses konsolidierten

Zwischenberichts in dem Posten "Immaterielle Vermögenswerte" zusammengefasst.

Passiva

in Mio. EUR [Notes] Sep 2017 Dez 2016
Verbindlichkeiten 34.954 36.607
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
[9] 756 1.115
Handelspassiva [10] 338 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten [11] 32.670 32.962
Kunden 24.671 25.998
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und
Ergänzungskapital
4.942 4.900
Kreditinstitute 3.057 2.064
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte
Portfolien
135 223
Sicherungsderivate 124 260
Rückstellungen [12] 373 404
Steuerschulden für laufende Steuern 3 19
Steuerschulden für latente Steuern 6 27
Sonstige Verbindlichkeiten 549 680
Gesamtkapital 3.396 3.136
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutterunternehmens
zurechenbar
3.395 3.134
Nicht beherrschende Anteile 1 2
Summe Passiva 38.350 39.743

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

Stand 30.09.2017 100 1.094 2.219 47 4 -70 3.395 1 3.396
Gesamtergebnis 304 8 -2 3 313 313
Dividenden -52 -52 -52
Stand 01.01.2017 100 1.094 1.967 39 6 -73 3.134 1 3.135
Stand 30.09.2016 100 1.094 1.863 46 11 -87 3.027 2 3.029
Gesamtergebnis 379 5 11 -15 380 1 381
Dividenden -309 -309 -309
Stand 01.01.2016 100 1.094 1.793 41 -72 2.956 1 2.957
in Mio. EUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Gewinnrück
lagen1)
AFS-Rücklage
nach Steuern
Cashflow
Hedge
Rücklage
nach Steuern
Versiche
rungsma
thematische
Gewinne/
Verluste nach
Steuern
Eigenkapital,
den
Eigentümern
des Mutter
unternehmens
zurechenbar
Nicht beherr
schende
Anteile
Eigenkapital
inkl. nicht
beherr
schender
Anteile

1) Retained earnings reserve.

Mit Beschluss vom 7. September 2017 wurde eine Zwischendividende in Höhe von 51,6 Mio. EUR an den zum Zeitpunkt der Ausschüttung alleinigen Eigentümer der BAWAG Group AG, die Promontoria Sacher Holding B.V.

gezahlt. Der Dividendenbetrag pro Aktie beträgt 0,52 EUR. Die Dividende wurde bei der Berechnung der regulatorischen Kennzahlen berücksichtigt.

VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 1.020 809
Jahresüberschuss (nach Steuern, vor nicht beherrschenden Anteilen) 304 380
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf
den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
-608 -507
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile
-986 -80
Erhaltene Zinsen 839 787
Gezahlte Zinsen -187 -188
Erhaltene Dividenden 7 2
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -631 394
Einzahlung aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 91
Einzahlungen aus der Veräußerung von
Finanzanlagen 1.481 1.115
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 0 1
Auszahlungen für den Erwerb von
Finanzanlagen -1.045 -1.222
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -42 -30
Cashflow aus Investitionstätigkeit 394 -45
Dividendenzahlungen -52 -309
Sonstige -14 -13
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -66 -322
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 717 836

ANHANG (NOTES)

Der verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss der BAWAG Group per 30. September 2017 wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt, soweit diese von der EU übernommen wurden.

Der vorliegende Zwischenabschluss zum 30. September 2017 steht im Einklang mit IAS 34 ("Zwischenberichte").

Die bei der Erstellung des konsolidierten Zwischenabschlusses angewandten Bilanzierungsmethoden stimmen mit jenen des Konzern-Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2016 überein.

Der verkürzte Zwischenabschluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt wurden. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse auf Basis des derzeitigen Wissensstandes. Die Schätzungen und Beurteilungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen Ereignissen abgeglichen.

Des Weiteren unterliegen folgende Sachverhalte der Beurteilung durch das Management:

  • die Beurteilung der Einbringlichkeit von langfristigen Krediten und damit die Einschätzungen über die zukünftigen Cashflows des Kreditnehmers, mögliche Wertminderungen von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft;
  • die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen;
  • die Beurteilung von rechtlichen Risiken und Ausgang von Gerichtsverhandlungen, höchstgerichtlichen Entscheidungen und behördlichen Überprüfungen sowie die Bildung diesbezüglicher Rückstellungen.

Seit Jänner 2016 wendet die BAWAG Group die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") nach IAS 39 für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende zukünftige Zahlungsströme aus bestimmten Fremdwährungsportfolien an.

Die Bank hat zukünftige Margeneinkünfte aus GBP- und USD-Vermögenswerten als Grundgeschäfte identifiziert, welche gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme aus der Veränderung von Fremdwährungskursen abzusichern sind.

IAS 39 erlaubt Teile von hochwahrscheinlichen Zahlungsströmen als Grundgeschäft zu designieren. Die BAWAG Group widmet jeweils die ersten Zahlungsströme für eine definierte Zeitperiode als Grundgeschäft.

Die Veränderungen aus dem beizulegenden Zeitwert der Sicherungsinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung unter "Cashflow-Hedge-Rücklage" gezeigt. Hätte die BAWAG Group in den ersten drei Quartalen 2017 die Bestimmungen des Cashflow Hedge nicht angewandt, wäre ein Verlust von 2,8 Mio. EUR in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen worden.

Aufgrund des Börsengangs der BAWAG Group im Oktober 2017 wurden die Offenlegungsbestimmungen des IAS 33 "Ergebnis je Aktie" erstmalig angewendet.

Per 30. September 2017 existieren keine neuen Standards, Interpretationen bzw. Änderungen zu bestehenden Standards, die für Geschäftsjahre beginnend mit 1. Jänner 2017 anzuwenden sind.

Bereits im Juli 2014 hat das IASB die endgültige Fassung von IFRS 9 Finanzinstrumente herausgegeben. IFRS 9 legt drei Bewertungskategorien für finanzielle Vermögenswerte fest: Fortgeführte Anschaffungskosten (amortized cost), Beizulegender Zeitwert (fair value) und Beizulegender Zeitwert über das sonstige Ergebnis (fair value through other comprehensive income).

Die Vorschriften des IFRS 9 sind für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Jänner 2018 verpflichtend anzuwenden. Die Anforderungen des IFRS 9 stellen eine wesentliche Veränderung zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung dar. Der neue Standard bringt grundlegende Änderungen zur Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten und zu einem gewissen Grad auch zur Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten mit sich.

Gemäß IFRS 7 werden die Anhangsangaben der BAWAG Group 2018 Tabellen enthalten, die die finanziellen Vermögenswerte und die Risikovorsorge von IAS 39 auf IFRS 9 überleiten. Es ist nicht geplant, Vorjahreszahlen basierend auf IFRS 9 zu veröffentlichen.

Die für den Konzern wesentlichen Veränderungen, die aufgrund der Anwendung des IFRS 9 entstehen, sind hier zusammengefasst.

Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte

Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte nach drei Kategorien klassifiziert: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost, AC), Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (Fair Value through Other Comprehensive Income, FVOCI) oder Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung (Fair Value through Profit or Loss, FVTPL).

In welche Kategorie ein Finanzinstrument eingeordnet wird, ist einerseits abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens und andererseits von den vertraglich vereinbarten Zahlungsflüssen des finanziellen Vermögenswertes.

Ein finanzieller Vermögenswert wird nur dann zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (simple loan feature). Ein finanzieller Vermögenswert wird dann zum beizulegenden Zeitwert über das Sonstige Ergebnis bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte sowohl zu halten als auch zu verkaufen, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen. Alle finanziellen Vermögenswerte, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Weiters wird es keine Trennungspflicht für eingebettete Derivate geben, sondern es wird das Finanzinstrument in seiner Gesamtheit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Beurteilung des Geschäftsmodells

Die Bank führte eine Beurteilung der Geschäftsmodelle aller Segmente durch und erstellt derzeit Dokumentationen zu:

  • den Richtlinien und der Zielsetzung des Portfolios;
  • der Evaluierung der Performance des Portfolios und der Berichterstattung an das Management;
  • den Risiken, die die Performance des Geschäftsmodells beeinflussen, und wie diese Risiken gesteuert werden.

Beurteilung, ob vertragliche Cashflows ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (Solely Payments of Principal and Interest, SPPI)

Die Bank analysierte das bestehende Kreditportfolio und erstellte eine Checklist für SPPI-Kriterien. Derzeit werden Systeme implementiert bzw. adaptiert, welche für die Bewertung nach IFRS 9 relevant sind. Interne Prozesse werden definiert und die betroffenen Bereiche werden geschult.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die Klassifizierung und die Bewertungsmethoden für Finanzverbindlichkeiten wurden im Vergleich zu IAS 39 nur leicht geändert. Allerdings werden gemäß IFRS 9 Fair Value Änderungen bei Verbindlichkeiten der Fair-Value-Option folgendermaßen ausgewiesen:

  • der Betrag der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der aus dem Ausfallsrisiko der Verbindlichkeit resultiert, wird im sonstigen Ergebnis dargestellt; und
  • die restliche Veränderung des beizulegenden Zeitwerts wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Reklassifizierungen

Finanzielle Vermögenswerte werden nach erstmaligem Ansatz nicht reklassifiziert, außer in der Periode, in welcher der Konzern das Geschäftsmodell der Finanzinstrumente ändert.

Modifikationen

Wenn es zu Vertragsänderungen kommt, beurteilt der Konzern, ob sich die Cashflows des modifizierten Vermögensgegenstands wesentlich verändert haben. Wenn die Cashflows wesentlich abweichen, werden die vertraglichen Rechte auf die Cashflows des ursprünglichen finanziellen Vermögenswertes als verfallen erachtet. In diesem Fall wird der ursprüngliche finanzielle Vermögenswert ausgebucht und ein neuer finanzieller Vermögenswert wird zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Wenn sich die Cashflows des modifizierten Vermögensgegenstands nicht wesentlich unterscheiden, führt die Modifikation nicht zu einer Ausbuchung. In diesem Fall berechnet die Bank den Bruttobuchwert des Finanzinstruments neu und setzt den Modifizierungsgewinn oder -verlust durch die Buchwertanpassung erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung an.

Die BAWAG Group hat verschiedene Systemlösungen bewertet und sich dazu entschlossen, die derzeit verwendeten Systeme zur Implementierung einer automatisierten Behandlung von Modifikationen zu verwenden. Die Softwarelösung befindet sich derzeit in Umsetzung.

Hedge Accounting

IFRS 9 enthält auch ein neues allgemeines Modell für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Dieses Modell richtet Hedge Accounting stärker am betrieblichen Risikomanagement aus und erlaubt Hedging-Strategien, welche im Rahmen des Risikomanagements angewandt werden. Der Effektivitätstest als Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting wurde überarbeitet: Anstelle des quantitativen Kriteriums (80 bis 125 Prozent Bandbreite) wurden qualitative und quantitative Kriterien für eine prospektive Effektivitätsmessung eingeführt. Außerdem ist die freiwillige Beendigung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr allgemein zulässig, sondern nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen. Für Sicherungsbeziehungen, bei denen das gesicherte Risiko und das durch die Sicherungsinstrumente gedeckte Risiko nicht identisch sind, wurden Regelungen zum Re-Balancing eingeführt. Diese sehen vor, dass bei Änderungen der Korrelation die Sicherungsquote entsprechend angepasst wird, ohne dass die Sicherungsbeziehung beendet werden muss.

Das Macro-Hedge-Accounting-Projekt wurde noch nicht abgeschlossen, daher dürfen IFRS 9 Anwender als Wahlmöglichkeit weiterhin das Portfolio Fair Value Hedge Accounting Model für Zinsrisiken nach IAS 39 anwenden.

Der Konzern erwartet zurzeit keinen bedeutenden Einfluss auf den Konzernabschluss aufgrund von IFRS 9 Hedge Accounting und wird gegen Zinsänderungsrisiken gemäß IAS 39 weiterhin Macro Fair Value Hedge Accounting anwenden. Die neuen Regelungen zu IFRS 9 Macro Hedge Accounting werden final evaluiert, sobald der IASB die entsprechenden endgültigen Bestimmungen herausgegeben hat.

Impairment

Bei der Bestimmung des zu erwartenden Kreditverlustes ("Expected Credit Loss" – ECL) fordert IFRS 9 die Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeitsabschätzungen zukünftiger Zahlungsflüsse und Verluste. Der ECL ist definiert als die Differenz zwischen den der Bank zustehenden vertraglich vereinbarten Zahlungsflüssen eines Finanzinstruments und den von der Bank effektiv zu erwartenden Zahlungsflüssen (unter Berücksichtigung von Ausfallswahrscheinlichkeiten und Realisierungsquoten). Die angewandte Methodologie basiert auf "IFRS 9 Financial Instruments (Juli 2014)"1). Aufgrund der dem Dokument zugrunde liegenden allgemein gehaltenen Formulierung bezüglich der Modellanforderungen werden zudem noch folgende Dokumente berücksichtigt:

  • Global Public Policy Committee (Juni 2016): "Implementierung der IFRS 9 Impairment-Anforderungen für Banken"
  • Basel Committee on Banking Supervision (Dezember 2015): "Richtlinien für Kreditrisiko und Buchhaltung für ECL"
  • European Banking Authority (Juli 2016): "Richtlinien für Kreditrisikomanagement und Buchhaltung für ECL für Kreditinstitute"

Haupttreiber in der Berechnung des ECL sind die Ausfallswahrscheinlichkeit ("Lifetime Probability of Default" – PD), die zu erwartende Verlustquote ("Lifetime Loss given Default" – LGD) und die Kredithöhe zum Zeitpunkt des Ausfalls ("Lifetime Exposure at Default" – EAD).

Die "Lifetime PD" besteht aus zwei Komponenten: "Throughthe-Cycle" (TTC) – konjunkturunabhängig und "Point-in-Time" (PIT) – konjunkturabhängig. Für die TTC-Komponente werden – neben anderen – der homogene sowie der inhomogene stetige Markov-Ansatz verwendet. Für die PIT-Komponente werden ein "Shift-Faktor" und ein auf Firmenwert ("Peridery-Ansatz") basierender Ansatz verwendet. Für jedes relevante Geschäftssegment wurde ein eigenes Modell entwickelt, um die "Lifetime"-PDs – unter Berücksichtigung makroökonomischer Voraussagen – zu prognostizieren. Um die Hauptauswirkungen des "Lifetime"-ECLs zu quantifizieren, wurde eine Validierung ("Back-Testing") für Modelle der wesentlichsten Geschäftssegmente durchgeführt.

Die Entscheidung, ob ein Finanzinstrument Stufe 1 ("gleichbleibende Kreditwürdigkeit") oder Stufe 2 ("signifikante Verschlechterung der Kreditwürdigkeit") zugeordnet wird, basiert auf quantitativen Transferkriterien sowie auf qualitativen Faktoren. Als quantitative Kriterien werden sowohl relative Kriterien (Verhältnis relevanter "Lifetime"-PDs) als auch absolute Kriterien (Differenz zwischen relevanten "Lifetime"-PDs) berücksichtigt. Für Ratings der Kategorie "Investment Grade" wird das absolute Transferkriterium angewandt. Dies erlaubt mehr Flexibilität, da Übergänge von Stufe 1 in Stufe 2 auch für "Investment Grade"-Positionen grundsätzlich möglich sind. Sobald die relevanten Kriterien definierte Schwellenwerte übersteigen, wird das Finanzinstrument der Stufe 2 – Berücksichtigung von "Lifetime"- ECL-Daten anstatt 12-monatiger ECL-Daten – zugeordnet.

Qualitative Faktoren inkludieren folgende binäre Tests: 1) Ist das Finanzinstrument 30 Tage im Verzug? 2) Ist das Finanzinstrument auf der sogenannten Watchlist? 3) Hat das Finanzinstrument ein sogenanntes Warnsignal? Sobald einer dieser qualitativen Tests ein positives Ergebnis liefert, wird das entsprechende Finanzinstrument der Stufe 2 zugeordnet.

Status des Umsetzungsprojektes

Das Umsetzungsprojekt der BAWAG Group befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium, wobei einzelne IFRS 9 relevante Parameter und Modelle derzeit final validiert werden. Für das Projekt wurden signifikante interne und externe Ressourcen gebündelt, um eine zeitgerechte Umsetzung zu gewährleisten. Die Governance-Struktur ist durch die Einbindung des CFO und des CRO in das Steering Committee gewährleistet und soll die zeitgerechte Umsetzung des Projektes sicherstellen. Auf Aufsichtsratsebene erfolgen IFRS 9 Statusupdates an den Risiko- und Kreditausschuss.

Seit Juni 2017 werden Parallelkalkulationen durchgeführt, die dazu dienen, die finanziellen Auswirkungen und die Auswirkungen auf die Prozessabläufe zu testen und IFRS 9 in die Gesamtbanksteuerung zu integrieren.

Auf Basis des Portfolios per 30. September 2017 und des aktuellen Projektfortschrittes erwartet die BAWAG Group aus der Erstanwendung von IFRS 9 folgende Auswirkungen auf den Konzernabschluss: Wir gehen derzeit von einem leicht negativen Effekt auf das IFRS-Eigenkapital aus. Dieser ist sowohl auf den Bereich Klassifizierung und Bewertung als auch auf Impairment zurückzuführen. In Bezug auf die Common Equity Tier 1 Quote erwarten wir eine negative Auswirkung von ca.40 Basispunkten.

Die angegebenen Effekte basieren auf der derzeitigen Einschätzung der BAWAG Group und können sich bei Erstanwendung von IFRS 9 aufgrund von Änderungen in der Portfoliozusammensetzung oder geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern.

IFRS 15 legt die Grundsätze fest, ob, wann und in welcher Höhe Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst werden. Er ersetzt bestehende Standards, unter anderem IAS 18 Umsatzerlöse. IFRS 15 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen. Die BAWAG Group hat eine Analyse der Auswirkungen des neuen Standards auf den Konzernabschluss durchgeführt. Diese

fokussierte auf Provisionserträge und somit auf jene Erträge, die nicht bereits integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes unter IAS 39 sind. IFRS 15 hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die BAWAG Group, da sich weder der Zeitpunkt der Erfassung der identifizierten Erträge noch deren Ausweis wesentlich ändern wird.

Der Standard IFRS 16 wird mit 1. Jänner 2019 wirksam, ersetzt den bisherigen Standard IAS 17 Leasing und die damit verbundenen Interpretationen und ist für den Konzernabschluss der BAWAG Group anwendbar. Die BAWAG Group beurteilt derzeit die potenziellen Auswirkungen von IFRS 16 auf den Konzernabschluss. Bisher wurde als wesentliche Auswirkung identifiziert, dass Vermögenswerte für Nutzungsrechte und Schulden für die operativen Leasingverhältnisse zu Beginn des Leasingverhältnisses zu erfassen sein werden. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechts und des Zinsaufwands der Leasingverbindlichkeit ersetzt.

Die Bilanzierung des Unternehmenserwerbs der start:bausparkasse AG und der IMMO-BANK AG nach IFRS 3 beruht weiterhin auf vorläufigen Ergebnissen. Die BAWAG Group rechnet mit einer Finalisierung innerhalb des Bewertungszeitraums gemäß IFRS 3.45. Derzeit erwartet die BAWAG Group keine wesentlichen Effekte auf das Konzerneigenkapital.

Die zum 31. Dezember 2016 angewandten Bewertungsmethoden blieben unverändert.

Der Konzern umfasst zum 30. September 2017 insgesamt 36 (31. Dezember 2016: 36) vollkonsolidierte Unternehmen und 2 (31. Dezember 2016: 2) Unternehmen, die at-equity einbezogen werden, im In- und Ausland. Im zweiten Quartal 2017 wurde die BV Vermögensverwaltung GmbH wegen Wesentlichkeit in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Im dritten Quartal 2017 wurde die BAWAG P.S.K. Leasing GmbH 8 (BPL") als übertragende Gesellschaft auf die easyleasing GmbH als aufnehmende Gesellschaft verschmolzen. Aufgrund der Verschmelzung ist die BPL per 30. September 2017 nicht mehr Teil des Konsolidierungskreises.

Der Zwischenbericht für die ersten drei Quartale 2017 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.

ANSPRÜCHE GEGENÜBER DER STADT LINZ

Aufgrund des Umstands, dass seit Ende 2016 keine berichtenswerten Veränderungen eingetreten sind, verweisen wir auf die diesbezüglichen Angaben im Anhang (Notes) des Konzern-Geschäftsberichts 2016.

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Erwerb PayLife

Am 7. Oktober 2017 konnte die BAWAG Group den Erwerb von PayLife, dem Kreditkartengeschäft der SIX Payment Services Austria, abschließen. Zusammen mit dem bereits existierenden Prepaid- und Kreditkartengeschäft macht diese Akquisition die BAWAG Group zu einem der größten Herausgeber von Kreditkarten in Österreich bezogen auf die Zahl der ausgegebenen Prepaid- und Kreditkarten.

Moody's Rating Outlook

Am 20. April 2017 veröffentlichte Moody's mehrere Rating-Upgrades für die BAWAG P.S.K. Die langfristigen Ratings für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten sowie das Emittenten- und Einlagenrating der Bank wurden um eine Stufe auf A2 angehoben. Gleichzeitig wurden das Standalone-Rating (Baseline Credit Assessment) der Bank um eine Stufe auf baa1 sowie das Rating für nachrangige Verbindlichkeiten ebenfalls um eine Stufe auf Baa2 angehoben. Am 18. Oktober 2017 bestätigte Moody's diese Ratings. Der Ausblick jedoch wurde von "positiv" auf "stabil" geändert.

Änderung der Aktionärsstruktur

Per 30. Oktober 2017 hat die Promontoria Sacher Holding B.V. ("PSH") aufgehört eine Finanzholdinggesellschaft nach Art. 4 (1) Punkt (20) CRR, eine Mutterfinanzholdinggesellschaft in einem EU-Mitgliedstaat nach Art. 4 (1) Punkt (30) CRR sowie die EU-Mutterfinanzholding der BAWAG Group nach Art. 4 (1) Punkt (31) CRR zu sein. Folglich ist die PSH nicht mehr die übergeordnete Finanzholdinggesellschaft der BAWAG Group nach § 73 (3) BWG.

IPO der BAWAG Group an der Wiener Börse

Am 25. Oktober 2017 wurden die Aktien der BAWAG Group AG zum Amtlichen Handel der Wiener Börse zugelassen und erstmals im Segment "prime market" gehandelt. Auf Basis der Gesamtzahl von 100.000.000 Aktien und des Platzierungspreises von 48,00 EUR je Aktie betrug die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG damit 4,8 Mrd. EUR. Nach Ende des Angebots wird der Streubesitz (Free Float) vor der Ausübung der Greenshoe-Option 35,0% betragen.

An ihrem zweiten Handelstag, dem 27. Oktober 2017, wurde die BAWAG Group AG in den ATX (Austrian Traded Index) aufgenommen.

DETAILS ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1 | Nettozinsertrag

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Zinserträge*) 820,7 783,0
Zinsaufwendungen -234,0 -232,6
Dividendenerträge 6,8 1,9
Nettozinsertrag 593,5 552,3

*) 2016 angepasst.

2 | Provisionsüberschuss

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Provisionserträge 210,1 205,2
Zahlungsverkehr 129,1 127,3
Kreditgeschäft 22,5 22,6
Wertpapier- und Depotgeschäft 30,0 27,6
Sonstige 28,5 27,7
Provisionsaufwendungen -59,3 -59,1
Zahlungsverkehr -28,9 -29,7
Sonstige -30,4 -29,4
Provisionsüberschuss 150,8 146,1

3 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Realisierte Gewinne aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und Wertpapieren 57,7 33,2
Gewinne/Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert -14,0 16,3
Gewinne/Verluste aus der Bilanzierung von Fair-Value-Hedges 2,0 -1,0
Sonstige*) -2,2 -5,9
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden 43,5 42,6

*) 2016 angepasst.

Anpassung der Darstellung der Amortisation von Day 1 profits

Die IFRS enthalten keine Regelungen hinsichtlich des Ausweises der Amortisierung von Day 1 profits. Mangels Vorgabe kann dieser somit entweder im Zinsertrag oder in den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen werden. Bis zum dritten Quartal 2016 erfolgte der Ausweis in den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden. Da Day 1 profits planmäßig amortisiert werden, ist die BAWAG Group der Ansicht, dass diese planmäßige Amortisation ähnlich einem Zinsertrag ist. Daher wird die Amortisierung seit dem vierten Quartal 2016 zwecks einer transparenteren Darstellung im Zinsertrag ausgewiesen. Die Vergleichsbeträge der Vorperiode wurden dementsprechend geändert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auswirkungen der Umgliederung auf die einzelnen Posten in den ersten drei Quartalen 2017 und den ersten drei Quartalen 2016:

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Verminderung der sonstigen Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten
und Schulden
-5,7 -8,0
Erhöhung der Zinserträge +5,7 +8,0

4 | Operative Aufwendungen

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Personalaufwand -184,6 -166,6
Sonstiger Verwaltungsaufwand -103,4 -108,5
Planmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -28,4 -26,6
Restrukturierungs- und sonstige einmalige Aufwendungen -5,7 -17,7
Operative Aufwendungen -322,1 -319,4

Die Zukäufe des Vorjahres (start:bausparkasse AG und IMMO-BANK AG) sind in den Vorjahresvergleichswerten nicht enthalten, da das Closing erst im vierten Quartal 2016 stattfand. Der Posten "Restrukturierungs- und sonstige einmalige Aufwendungen" beinhaltet im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen.

5 | Rückstellungen und Wertberichtigungen

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Wertberichtigungen und Veränderungen von Rückstellungen für Kreditrisiken -38,1 -20,9
Rückstellungen und Aufwendungen für operationelles Risiko -5,3 -3,2
Abschreibungen von finanziellen Vermögenswerten 0,0 -0,8
Wertberichtigungen von nicht finanziellen Vermögenswerten -0,3
Rückstellungen und Wertberichtigungen -43,7 -24,9

DETAILS ZUR BILANZ

6 | Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 2.677 3.129
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 2.550 2.619
Schuldtitel öffentlicher Stellen 127 510
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente 74 80
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.751 3.209

7 | Handelsaktiva

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Derivate des Handelsbuchs 163 230
Derivate des Bankbuchs 271 422
Handelsaktiva 434 652

8 | Kredite und Forderungen

Sep 2017
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
Forderungen an Kunden 27.091 679 -164 -78 27.528
davon IBNR
Portfoliowertberichtigung1)
-41 -41
Wertpapiere 1.153 1.153
Forderungen an
Kreditinstitute
1.917 1.917
Summe 30.161 679 -164 -78 30.598

1) Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.

Forderungen an Kunden
28.152
547
-129
-76
28.494
davon IBNR



-54
-54
Portfoliowertberichtigung1)
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
Wertpapiere
692



692
Forderungen an
1.635



1.635
Kreditinstitute
Summe
30.479
547
-129
-76
30.821

1) Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie Kredite und Forderungen nach den Segmenten des Konzerns:

Sep 2017
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 11.263 214 -106 -32 11.339
easygroup 3.885 79 -17 -5 3.942
DACH Corporates & Public
Sector
7.415 32 -21 0 7.426
International Business 4.898 52 -18 4.932
Treasury Services & Markets 2.594 2.594
Corporate Center 106 302 -2 -41 365
Summe 30.161 679 -164 -78 30.598
Dez 2016
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 11.499 160 -84 -19 11.556
easygroup 4.426 32 -20 -3 4.435
DACH Corporates & Public
Sector
7.568 34 -21 0 7.581
International Business 5.392 5.392
Treasury Services & Markets 1.496 1.496
Corporate Center 99 321 -5 -54 361
Summe 30.479 547 -129 -76 30.821

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der zum Stichtag bestehenden Forderungen an Kunden nach Kreditarten dargestellt:

Forderungen an Kunden – Gliederung nach Kreditarten

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Kredite 24.534 25.300
Girobereich 1.204 1.325
Finanzierungsleasing 1.175 1.202
Barvorlagen 615 667
Forderungen an Kunden 27.528 28.494

9 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten 643 1.006
Nachrang- und Ergänzungskapital 113 109
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten 756 1.115

10 | Handelspassiva

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Derivate des Handelsbuchs 65 143
Derivate des Bankbuchs 273 474
Handelspassiva 338 617

11 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.057 2.064
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24.671 25.998
Spareinlagen – fix verzinst 933 1.928
Spareinlagen – variabel verzinst 6.892 6.372
Anlagekonten 5.650 6.074
Giroeinlagen – Retailkunden 7.879 7.341
Giroeinlagen – Firmenkunden 2.603 2.505
Sonstige Einlagen1) 714 1.778
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 4.942 4.900
Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten 4.473 4.436
Nachrang- und Ergänzungskapital 469 464
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 32.670 32.962

1) Primär Termineinlagen.

Zum 30. September 2017 ist in der Position "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" eine Tranche aus den GLRG II in der Höhe von 2,0 Mrd. EUR enthalten.

12 | Rückstellungen

in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016
Sozialkapitalrückstellungen 346 386
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 6 8
Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken 21 10
Rückstellungen 373 404

Die Position "Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken" beinhaltet eine Rückstellung für mögliche Aufwendungen aus Prüfungen durch die Aufsichtsbehörde.

Unter Berücksichtigung etwaiger Steuereffekte, die aus möglichen Strafzahlungen entstehen würden, erwartet die Bank einen Effekt solcher Strafzahlungen (wenn verhängt) auf den Gewinn nach Steuern der BAWAG Group, der einen niedrigen zweistelligen EUR-Millionenbetrag nicht übersteigt.

Rückstellungen für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method (dem Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Die im zweiten Quartal 2017 durchgeführte Änderung des verwendeten Rechenzinssatzes von 1,75% auf 1,80% führte zu einem Nettoertrag in Höhe von 2,3 Mio. EUR im Sonstigen Ergebnis und 0,1 Mio. EUR im Periodengewinn.

Die Position "Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken" enthält zum 30. September 2017 und zum 31. Dezember 2016 Rückstellungen für erwartete Rückzahlungen von Negativzinsen infolge höchstgerichtlicher Judikatur zum Umgang mit negativen Referenzzinssätzen in Österreich in Höhe von 1 Mio. EUR.

13 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen dargestellt:

Sep 2017
in Mio. EUR
Mutterunternehmen Unternehmen,
unter deren ge
meinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
At-equity bewertete
Beteiligungen
Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 138 510 47 90
Wertpapiere und
Beteiligungen
92 21
Sonstige Aktiva
(inkl. Derivaten)
10 0 5
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
0 20 107 4
Sonstige Passiva
(inkl. Derivaten)
1
Gegebene Garantien 1
Zinserträge 1,6 20,4 0,7 0,2 1,6
Zinsaufwendungen 6,8 0,0 1,2 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 0,0 10,6 0,3

Zum 30. September 2017 besteht eine Kreditforderung der BAWAG Group gegenüber der Promontoria Sacher Holding N.V. in Höhe von 138,1 Mio. EUR, die im Oktober 2017

vollständig getilgt wurde. Die Verzinsung erfolgte zu fremdüblichen Marktkonditionen.

Dez 2016
in Mio. EUR
Mutterunternehmen Unternehmen,
unter deren ge
meinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
At-equity bewertete
Beteiligungen
Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 6 808 48 0 139
Wertpapiere und
Beteiligungen
43 20
Sonstige Aktiva
(inkl. Derivaten)
36 0 6
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
0 11 113 10
Sonstige Passiva
(inkl. Derivaten)
0 1
Gegebene Garantien 1
Zinserträge 31,6 1,7 0,3 2,6
Zinsaufwendungen 0,0 0,8 0,0 1,5 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 0,0 18,0 0,6
Sep 2016
in Mio. EUR
Mutterunternehmen Unternehmen,
unter deren ge
meinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
At-equity bewertete
Beteiligungen
Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 783 49 0 140
Wertpapiere und
Beteiligungen
20
Sonstige Aktiva
(inkl. Derivaten)
18 1 6
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
0 11 107 10
Sonstige Passiva
(inkl. Derivaten)
0 0 2
Gegebene Garantien 0 1
Zinserträge 24,1 1,3 0,2 2,0
Zinsaufwendungen 0,0 1,2 0,0
Provisionsüberschuss 12,7 0,5

Angaben zu natürlichen Personen

Nachstehend werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen dargestellt, wobei es sich bei den Konditionen um branchenund konzernübliche Mitarbeiterkonditionen bzw. fremdübliche Marktkonditionen handelt.

Key-Management des Key-Management des
Unternehmens oder
von dessen
Mutterunternehmen
Sonstige nahestehende
Personen
Unternehmens oder
von dessen
Mutterunternehmen
Sonstige nahestehende
Personen
in Mio. EUR Sep 2017 Sep 2017 Dez 2016 Dez 2016
Giroeinlagen 2 2 10 3
Spareinlagen 1 0 0 3
Ausleihungen 0 3 1 3

14 | Segmentberichterstattung

Grundlage für die Segmentierung ist die am 30. September 2017 gültige Konzernstruktur.

In der Segmentberichterstattung spiegeln sich die Resultate der in die BAWAG Group eingebundenen operativen Geschäftssegmente wider. Als Grundlage für die nachfolgenden Segmentinformationen dient IFRS 8 "Operating Segments", der dem "Management-Ansatz" folgt. Die Segmentinformationen werden auf Basis des internen Berichtswesens bestimmt, das dem Vorstand dazu dient, die Leistung der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen auf die Segmente zu treffen.

Die Aufspaltung des Nettozinsertrags und dessen Allokation auf die Segmente in der Managementberichterstattung beruhen auf den Grundsätzen der Marktzinsmethode unter zusätzlicher Berücksichtigung verrechneter Liquiditätskosten und -prämien. Dieser Methodik folgend wird unterstellt, dass Aktiv- und Passivpositionen über entsprechend fristenkongruente Geschäfte am Geld- und Kapitalmarkt refinanziert und demgemäß zinsrisikolos gestellt werden. Die aktive Steuerung des Zinsrisikos erfolgt im Aktiv-/Passiv-Management und wird erfolgsmäßig im Corporate Center dargestellt. Die restlichen Erlöskomponenten und die direkt zurechenbaren Kosten werden verursachungsgerecht den jeweiligen Unternehmensbereichen zugerechnet. Die Overheadkosten und planmäßige Abschreibungen werden einem Verteilungsschlüssel entsprechend auf die einzelnen Segmente verteilt.

Die BAWAG Group wird im Rahmen der folgenden sechs Geschäfts- und Berichtssegmente gesteuert:

  • BAWAG P.S.K. Retail – hierunter fallen Spar-, Zahlungsverkehrs-, Karten- und Finanzierungsprodukte, Anlage- und Versicherungsprodukte für unsere inländischen Privatkunden, KMU-Finanzierungen einschließlich unserer Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus, Bausparens sowie des Immobilienleasings. Mit Retailaktiva besicherte Eigenemissionen bzw. Wohnbaubankemissionen sind dem Segment zugeordnet.
  • easygroup umfasst unsere Direktbanktochter easybank mit einer vollständigen Online-Produktpalette, z.B. Sparen, Zahlungsverkehr, Karten- und Kreditgeschäft für

Privatkunden und KMUs. Weiters fallen unser KFZ- und Mobilien-Leasinggeschäft sowie das Kreditgeschäft mit internationalen privaten Kreditnehmern sowie eigene Emissionen, die mit einem internationalen Portfolio an Wohnbaukrediten gedeckt sind, darunter.

  • DACH Corporates & Public Sector – dazu gehören die Unternehmensfinanzierung und sonstige Provisionsdienstleistungen mit Kommerzkunden und der öffentlichen Hand vorwiegend in Österreich. Da wir unsere Kunden auch grenzüberschreitend unterstützen, sind in diesem Segment auch ausgewählte Kundenbeziehungen in Nachbarländern enthalten. Eigenemissionen, die mit Kommerzkrediten oder Krediten der öffentlichen Hand besichert sind, bzw. direkte Refinanzierungen sind ebenso zugeordnet.
  • International Business beinhaltet unser Kreditgeschäft mit internationalen Kommerzkunden sowie das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft außerhalb der DACH-Region und wird von unserer Filiale in London betreut.
  • Treasury Services & Markets – umfasst unsere Aktivitäten in Zusammenhang mit der Bereitstellung von Handels- und Investitionsdienstleistungen und Aktiv-Passiv-Transaktionen (inklusive besicherter und unbesicherter Refinanzierung) und die Anlageergebnisse unseres Wertpapierportfolios.
  • Corporate Center – alle sonst nicht zugehörigen Posten in Zusammenhang mit Konzern-Supportfunktionen für die gesamte Bank, Bilanzpositionen wie z.B. Marktwerte der Derivate, Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte sowie bestimmte Aktivitäten und Ergebnisse von Tochterunternehmen und Beteiligungen. Regulatorische Aufwendungen (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung) und Unternehmenssteuern sind dem Corporate Center zugeordnet.

Unsere Segmente sind auf unsere Geschäftsstrategie ausgerichtet und orientieren sich am Ziel, die Ergebnisse unserer Geschäftseinheiten und der gesamten Bank transparent auszuweisen. Dazu gehört auch die Minimierung finanzieller Auswirkungen und Aktivitäten im Corporate Center.

Darstellung der Segmente

Jan–Sep 2017
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 298,1 115,8 52,7 98,9 37,3 -9,3 593,5
Provisionsüberschuss 117,2 8,2 29,0 0,2 0,0 -3,8 150,8
Operative Kernerträge 415,3 124,0 81,7 99,1 37,3 -13,1 744,3
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten
3,1 -2,3 0,6 -0,5 23,8 18,8 43,5
Sonstige betriebliche Erträge
und Aufwendungen
1,8 -1,1 0,0 0,0 0,0 -15,2 -14,5
Operative Erträge 420,2 120,6 82,3 98,6 61,1 -9,5 773,3
Operative Aufwendungen -200,3 -23,7 -35,4 -21,0 -12,0 -28,0 -320,4
Regulatorische
Aufwendungen
-14,3 -2,4 -13,1 -29,8
Risikokosten -30,7 1,8 7,0 -15,8 0,0 -6,0 -43,7
Ergebnis von at-equity
bewerteten Beteiligungen
3,0 3,0
Periodengewinn vor Steuern 174,9 96,3 53,9 61,8 49,1 -53,6 382,4
Steuern vom Einkommen -78,3 -78,3
Periodengewinn nach
Steuern
174,9 96,3 53,9 61,8 49,1 -131,9 304,1
Nicht beherrschende Anteile -0,1 -0,1
Nettogewinn 174,9 96,3 53,9 61,8 49,1 -132,0 304,0
Geschäftsvolumina
Aktiva 11.480 3.964 7.624 5.139 7.479 2.664 38.350
Verbindlichkeiten 20.569 4.131 6.283 6 2.127 5.234 38.350
Risikogewichtete Aktiva 4.436 3.274 2.917 4.152 1.759 1.274 17.812
Jan–Sep 2016
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 258,6 89,7 58,9 101,7 41,4 2,0 552,3
Provisionsüberschuss 106,3 6,9 29,7 -0,1 0,0 3,3 146,1
Operative Kernerträge 364,9 96,6 88,6 101,6 41,4 5,3 698,4
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten
0,8 0,0 1,1 -2,3 11,1 31,9 42,6
Sonstige betriebliche Erträge
und Aufwendungen
1,0 -0,1 0,0 0,0 0,0 1,2 2,1
Operative Erträge 366,7 96,5 89,7 99,3 52,5 38,4 743,1
Operative Aufwendungen -201,8 -23,3 -38,7 -20,0 -12,0 -22,3 -318,1
Regulatorische
Aufwendungen
-12,4 -2,5 -24,9 -39,8
Risikokosten -26,6 -1,9 2,7 3,1 0,0 -2,2 -24,9
Ergebnis von at-equity
bewerteten Beteiligungen
6,2 6,2
Periodengewinn vor Steuern 125,9 68,8 53,7 82,4 40,5 -4,8 366,5
Steuern vom Einkommen 13,5 13,5
Periodengewinn nach
Steuern
125,9 68,8 53,7 82,4 40,5 8,7 380,0
Nicht beherrschende Anteile -0,2 -0,2
Nettogewinn 125,9 68,8 53,7 82,4 40,5 8,5 379,8
Geschäftsvolumina
Aktiva 9.293 3.053 7.647 4.954 5.905 3.546 34.398
Verbindlichkeiten 18.310 3.766 3.993 1 2.490 5.838 34.398
Risikogewichtete Aktiva 3.676 3.231 2.868 3.731 1.868 1.270 16.644

Da die interne und externe Berichterstattung der BAWAG Group vollständig harmonisiert ist, gibt es keine unterschiedlichen Bewertungen der Gewinne oder Verluste der berichtspflichtigen Segmente. Aus diesem Grund wird in der Segmenttabelle keine separate Spalte mit einer Überleitungsrechnung dargestellt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen und die operativen Aufwendungen können wie folgt auf die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung übergeleitet werden:

in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Segmentbericht -14,5 2,1
Regulatorische Aufwendungen -28,1 -38,5
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß konsolidierter Gewinn
und Verlustrechnung
-42,6 -36,4
in Mio. EUR Jan–Sep
2017
Jan–Sep
2016
Operative Aufwendungen gemäß Segmentbericht -320,4 -318,1
Regulatorische Aufwendungen -1,7 -1,3
Operative Aufwendungen gemäß konsolidierter Gewinn- und Verlustrechnung -322,1 -319,4

15 | Kapitalmanagement

Die regulatorischen Meldungen erfolgen auf Ebene der BAWAG Group und der Promontoria Sacher Holding B.V. Gruppe als EWR-Mutterfinanzholdinggesellschaft der Kreditinstitutsgruppe. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Eigenmittel der Promontoria Sacher Holding B.V.

Gruppe und der BAWAG Group inklusive Übergangsregelungen und deren Eigenmittelerfordernis zum 30. September 2017 und zum 31. Dezember 2016 gemäß CRR mit IFRS-Werten und auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises.

Promontoria BAWAG Group
in Mio. EUR Sep 20173) Dez 2016 Sep 20173) Dez 2016
Stammkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für
allgemeine Bankrisiken)
3.106 3.121 3.160 3.158
Noch nicht ausbezahlte Dividende für 20151) -25 -25
Abzug immaterielle Vermögenswerte -266 -190 -266 -190
Sonstiges Ergebnis -33 -30 -33 -30
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge2) -47 -19 -47 -19
Prudent valuation, aus der Zeitwertbilanzierung
resultierende nicht realisierte Gewinne, Gewinne aus
zum Zeitwert bilanzierten Verbindlichkeiten, die aus
Veränderungen der eigenen Bonität resultieren,
Cashflow-Hedge-Rücklage
-36 -47 -36 -47
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente
Steueransprüche, ausgenommen diejenigen, die aus
temporären Differenzen resultieren
-71 -100 -71 -100
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital
überschreiten
-73 -133 -73 -133
Hartes Kernkapital 2.555 2.577 2.634 2.639
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge2) -6 -6 -6 -6
Abzug immaterielle Vermögenswerte -66 -127 -66 -127
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital
überschreiten
72 133 72 133
Zusätzliches Kernkapital
Tier I 2.555 2.577 2.634 2.639
Ergänzungs- und Nachrangkapital 476 484 476 484
Überschuss IRB-Risikovorsorge 24 24
Abzug wesentliche Beteiligungen, Fehlbetrag IRB
Risikovorsorge2)
-27 -26 -27 -26
Ergänzungskapital – Tier II 449 482 449 482
Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) 3.004 3.059 3.083 3.121

1) Dividenden für 2015: Im dritten Quartal 2016 wurde von der BAWAG Group AG eine Dividende in Höhe von 309 Mio. EUR an den alleinigen Eigentümer der BAWAG Group AG, die Promontoria Sacher Holding B.V., gezahlt. Die Promontoria Sacher Holding B.V. zahlte eine Dividende in Höhe von 265 Mio. EUR an ihre Eigentümer. Weitere 25 Mio. EUR wurden noch nicht ausbezahlt, aber im harten Kernkapital als geplante Dividende abgezogen.

2) September 2017: Gemäß CRR-Wertberichtigungen per 31. Dezember 2016 unter Berücksichtigung von Abgängen bis 30. September 2017.

3) Die Kapitalzahlen per 30. September 2017 weichen von jenen per 31. Dezember 2016 u.a. aufgrund von unterschiedlichen CRR-Übergangsregelungen für 2017 und 2016 für die Anrechenbarkeit von Kapitalien bzw. für diverse Abzugsposten ab.

Eigenmittelerfordernis (risikogewichtete Aktiva) mit Übergangsbestimmungen

Promontoria BAWAG Group
in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016 Sep 2017 Dez 2016
Kreditrisiko 16.088 17.326 16.159 17.329
Marktrisiko 50 59 50 59
Operationelles Risiko 1.580 1.633 1.580 1.633
Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) 17.718 19.018 17.789 19.021

Zusätzliche Informationen ohne Übergangsbestimmungen nach CRR (jeweils inklusive Zwischengewinn)

Promontoria BAWAG Group
Sep 2017 Dez 2016 Sep 2017 Dez 2016
Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das
Gesamtrisiko
15,9% 13,3% 16,2% 13,6%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 18,7% 15,9% 19,0% 16,2%

Kennzahlen gemäß CRR inklusive Übergangsbestimmungen

Promontoria BAWAG Group
Sep 2017 Dez 2016 Sep 2017 Dez 2016
Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das
Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn)
14,4% n.a. 14,8% n.a.
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(exkl. Zwischengewinn)
17,0% n.a. 17,3% n.a.
Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das
Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn)
16,0% 13,6% 16,3% 13,9%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(inkl. Zwischengewinn)
18,7% 16,1% 19,0% 16,4%

Anpassung der Vorjahresvergleichswerte gemäß IAS 8

Die Europäische Zentralbank führte eine Vorort-Prüfung mit Fokus auf das Kreditrisiko in Bezug auf das internationale Geschäft der BAWAG Group durch. Als Ergebnis dieser Vor-Ort-Prüfung wurde die inkorrekte Anwendung bestimmter Anforderungen der CRR, insbesondere im Zusammenhang mit der Anwendung begünstigter regulatorischer Risikogewichte für internationale hypothekarisch besicherte Wohnbaukredite, festgestellt. Infolgedessen mussten die betreffenden Exposures in die korrekte Risikoklasse gegliedert werden, was zu einer Erhöhung der risikogewichteten Aktiva im Konzern geführt hat. Die folgende Tabelle stellt die Anpassungen der betroffenen Angaben dar:

Angaben zum Kapital der Promontoria Sacher Holding B.V. Gruppe

Jun 2017 Mär 2017 Dez 2016 Sep 2016
in Mio. EUR ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
Kreditrisiko-RWAs inklusive Übergangsbestimmungen 16.333 15.203 17.323 15.486 17.326 15.423 14.981 14.291
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva)
inklusive Übergangsbestimmungen
17.958 16.828 18.943 17.106 19.019 17.115 16.685 15.995
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl.
Zwischengewinn), ohne Übergangsbestimmungen
15,0% 16,0% 13,8% 15,3% 13,3% 14,8% 15,0% 15,6%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(inkl. Zwischengewinn), ohne Übergangsbestimmungen
17,7% 18,9% 16,3% 18,1% 15,9% 17,6% 17,9% 18,7%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl.
Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
14,1% 15,1% 13,5% 14,9% n.a. n.a. 12,3% 12,8%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(exkl. Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
16,7% 17,8% 15,9% 17,6% n.a. n.a. 15,2% 15,9%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl.
Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
15,1% 16,2% 13,9% 15,4% 13,6% 15,1% 15,3% 16,0%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(inkl. Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
17,8% 19,1% 16,5% 18,2% 16,1% 17,9% 18,2% 19,0%
Jun 2016 Mär 2016 Dez 2015
in Mio. EUR ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
Kreditrisiko-RWAs inklusive Übergangsbestimmungen 14.734 13.989 15.425 14.373 15.670 14.751
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva) inklusive
Übergangsbestimmungen
16.447 15.702 17.159 16.106 17.388 16.468
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
ohne Übergangsbestimmungen
13,6% 14,3% 12,4% 13,2% 11,6% 12,2%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
ohne Übergangsbestimmungen
16,5% 17,3% 15,1% 16,1% 14,3% 15,0%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
12,4% 13,0% 12,0% 12,7% n.a. n.a.
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
15,1% 15,8% 14,6% 15,5% n.a. n.a.
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
14,1% 14,8% 13,0% 13,8% 12,2% 12,9%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
16,9% 17,7% 15,7% 16,7% 14,8% 15,7%

Angaben zum Kapital der BAWAG Group

Jun 2017 Mär 2017 Dez 2016 Sep 2016
in Mio. EUR ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
Kreditrisiko-RWAs inklusive Übergangsbestimmungen 16.398 15.269 17.315 15.479 17.329 15.426 14.977 14.287
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva)
inklusive Übergangsbestimmungen
18.024 16.894 18.936 17.099 19.021 17.118 16.643 15.991
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl.
Zwischengewinn), ohne Übergangsbestimmungen
15,4% 16,5% 14,1% 15,7% 13,6% 15,1% 15,1% 15,7%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(inkl. Zwischengewinn), ohne Übergangsbestimmungen
18,1% 19,3% 16,7% 18,5% 16,2% 18,0% 18,0% 18,8%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl.
Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
14,4% 15,4% 13,8% 15,3% n.a. n.a. 13,1% 13,7%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(exkl. Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
16,9% 18,1% 16,3% 18,0% n.a. n.a. 16,0% 16,7%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl.
Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
15,5% 16,7% 14,3% 15,9% 13,9% 15,4% 15,4% 16,1%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko
(inkl. Zwischengewinn), mit Übergangsbestimmungen
18,2% 19,5% 16,9% 18,7% 16,4% 18,2% 18,2% 19,1%
Jun 2016 Mär 2016 Dez 2015
in Mio. EUR ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
Kreditrisiko-RWAs inklusive Übergangsbestimmungen 14.733 13.988 15.421 14.369 15.666 14.747
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva) inklusive
Übergangsbestimmungen
16.446 15.701 17.155 16.102 17.383 16.464
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
ohne Übergangsbestimmungen
14,5% 15,1% 13,2% 14,0% 12,3% 12,9%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
ohne Übergangsbestimmungen
17,3% 18,1% 15,9% 16,9% 15,0% 15,8%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
13,2% 13,8% 12,7% 13,5% n.a. n.a.
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
15,9% 16,6% 15,3% 16,3% n.a. n.a.
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
14,9% 15,6% 13,7% 14,6% 12,9% 13,7%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn),
mit Übergangsbestimmungen
17,7% 18,6% 16,4% 17,5% 15,6% 16,4%

Angaben zu den Segmenten

Jun 2017 Mär 2017 Dez 2016 Sep 2016
in Mio. EUR ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
ange
passt
veröf
fentlicht
Risikogewichtete Aktiva easygroup1) 3.407 2.278 4.190 2.354 4.249 2.346 3.231 2.541
Risikogewichtete Aktiva Retail Banking and Small
Business1)
n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Risikogewichtete Aktiva gesamt BAWAG Group AG 18.024 16.894 18.936 17.099 19.021 17.118 16.643 15.991
Jun 2016 Mär 2016 Dez 2015
ange veröf ange veröf ange veröf
in Mio. EUR passt fentlicht passt fentlicht passt fentlicht
Risikogewichtete Aktiva easygroup1) 2.594 1.849 n.a. n.a. n.a. n.a.
Risikogewichtete Aktiva Retail Banking and Small Business1) n.a. n.a. 5.760 4.708 5.675 4.756
Risikogewichtete Aktiva gesamt BAWAG Group AG 16.446 15.701 17.155 16.102 17.383 16.464

16 | Fair Value

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Buchwerte und Fair Values (beizulegende Zeitwerte) der einzelnen Bilanzposten:

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
in Mio. EUR Sep 2017 Sep 2017 Dez 2016 Dez 2016
Aktiva
Barreserve 717 717 1.020 1.020
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
183 183 202 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet 2.678 2.678 3.129 3.129
Zu Anschaffungskosten bewertet 73 n.a. 80 n.a.
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 2.420 2.495 2.353 2.448
Handelsaktiva 434 434 652 652
Kredite und Forderungen 30.598 30.828 30.821 31.298
Sicherungsderivate 543 543 677 677
Sachanlagen 47 n.a. 53 n.a.
Vermietete Grundstücke und Gebäude 5 5 3 5
Immaterielle Vermögenswerte 378 n.a. 360 n.a.
Sonstige Vermögenswerte 274 n.a. 393 n.a.
Summe Aktiva 38.350 39.743
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
756 756 1.115 1.115
Handelspassiva 338 338 617 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
32.670 32.927 32.962 33.261
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen 300 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte
Portfolien
135 135 223 223
Sicherungsderivate 124 124 260 260
Rückstellungen 373 n.a. 404 n.a.
Sonstige Verbindlichkeiten 558 n.a. 726 n.a.
Eigenkapital 3.395 n.a. 3.134 n.a.
Nicht beherrschende Anteile 1 n.a. 2 n.a.
Summe Passiva 38.350 39.743

Der beizulegende Zeitwert von Investment Properties wurde von externen, unabhängigen Immobiliengutachtern bestimmt, die über eine einschlägige berufliche Qualifikation und aktuelle Erfahrung mit der Lage und der Art der zu bewertenden Immobilien verfügen. Bei den sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Auf eine Angabe zum beizulegenden Zeitwert wurde daher verzichtet.

In den als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifizierten Finanzinstrumenten sind in Höhe von 73 Mio. EUR Anteile an Personen- und Kapitalgesellschaften enthalten. Für diese Finanzinstrumente können keine Angaben zum beizulegenden Zeitwert gemacht werden, da er nicht verlässlich bestimmt werden kann. Für diese Finanzinstrumente besteht kein aktiver Markt und zukünftige Cashflows können nicht zuverlässig ermittelt werden. Es ist nicht geplant, wesentliche Anteile von den zum 30. September 2017 ausgewiesenen Investitionen in

Eigenkapitalinstrumente in naher Zukunft zu veräußern oder auszubuchen.

Wertpapiere der Kategorien Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen und Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zum 30. September 2017 ist deren beizulegender Zeitwert um 78 Mio. EUR höher als deren Buchwert. Der beizulegende Zeitwert der eigenen Emissionen aus der Kategorie Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten ist per 30. September 2017 255 Mio. EUR höher als deren Buchwert.

Fair-Value-Hierarchie

Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente auf Basis der im IFRS 13 definierten Fair-Value-Hierarchie. Die Aufgliederung umfasst die folgenden Gruppen:

  • Level 1: Finanzinstrumente werden unter Verwendung eines öffentlich zugänglichen Kurses ohne jegliche Kursmodifikation bewertet. Hierunter fallen Staatsanleihen und Anleihen mit einem öffentlich zugänglichen Kurs sowie börsengehandelte Derivate.
  • Level 2: Die Bewertung basiert auf Inputfaktoren (Ausfallsquoten, Kosten, Liquidität, Volatilität, Zinssätze etc.), die aus beobachtbaren Marktpreisen (Level 1) abgeleitet sind. Das betrifft Kurse, die mittels eines internen Modells bzw. anhand von Bewertungsverfahren errechnet werden,

sowie externe Quotierungen von Wertpapieren, die auf Märkten mit eingeschränkter Liquidität handeln, die nachweislich auf beobachtbaren Marktpreisen beruhen. Diese Kategorie beinhaltet die Mehrzahl der OTC-Derivatkontrakte, Unternehmensanleihen und Anleihen, bei denen kein öffentlich zugänglicher Kurs vorliegt, sowie einen Großteil der emittierten, zum Fair Value klassifizierten Schuldtitel des Konzerns.

  • Level 3: Im Rahmen der Bewertung werden nicht extern beobachtbare Inputfaktoren verwendet, die einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Marktwerts haben. Dies betrifft vorwiegend illiquide strukturierte Verbriefungen, deren Wert von nicht beobachtbaren Annahmen (Verfahrensausgänge, Investorenentscheidungen, Trigger-Brüche) abhängt, bestimmte Eigenkapitalinstrumente sowie Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK. Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels Discounted-Cashflow-Methode mit einer um den Credit Spread angepassten Swapkurve bewertet.
  • Sonstige: Hier werden die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen der Kategorie "Available for Sale" ausgewiesen.

Für die Bestimmung des Credit Value Adjustment (CVA) für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten werden Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

Sep 2017
in Mio. EUR
Level 1 Level 2 Level 3 Sonstige1) Summe
Aktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
2 180 1 183
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
2.581 96 1 73 2.751
Handelsaktiva 0 434 434
Sicherungsderivate 543 543
Summe Fair-Value-Aktiva 2.583 1.253 2 73 3.911
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
389 367 756
Handelspassiva 338 338
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
135 135
Sicherungsderivate 124 124
Summe Fair-Value-Passiva 986 367 1.353

1) Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann und die in Einklang mit IAS 39.AG80-81 zu Anschaffungskosten bewertet werden.

Dez 2016
in Mio. EUR
Level 1 Level 2 Level 3 Sonstige1) Summe
Aktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
2 199 1 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
2.949 179 1 80 3.209
Handelsaktiva 652 652
Sicherungsderivate 677 677
Summe Fair-Value-Aktiva 2.951 1.707 2 80 4.740
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
638 477 1.115
Handelspassiva 617 617
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
223 223
Sicherungsderivate 260 260
Summe Fair-Value-Passiva 1.738 477 2.215

1) Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann und die in Einklang mit IAS 39.AG80-81 zu Anschaffungskosten bewertet werden.

Die BAWAG Group erfasst Transfers zwischen den einzelnen Levels mit Ende der Berichtsperiode, in der die Transfers stattgefunden haben.

Bewegungen zwischen Level 1 und Level 2

Veräußerung verfügbar klassifizierte Wertpapiere (2016: sieben) von Level 1 in Level 2 umgegliedert. Sechs als zur Veräußerung verfügbar klassifizierte Wertpapiere (2016: fünf) wurden aufgrund eines liquideren Marktes von Level 2 auf Level 1 umgegliedert.

In den ersten drei Quartalen 2017 wurden aufgrund von nachträglich entstandenen illiquiden Kursen zwei als zur

Bewegungen nach und aus Level 3

Die dem Level 3 zugeordneten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2017 1 1 477
Bewertungsgewinne (Verluste) im
Konzernüberschuss
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
-9
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen
Ergebnis
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Käufe
Tilgungen -101
Verkäufe
Währungsumrechnung
Übertragungen zu/aus anderen Levels
Stand 30.09.2017 1 1 367
in Mio. EUR Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2016 2 4 468
Bewertungsgewinne/-verluste in der Zeile Gewinne
und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und
Schulden im Konzernüberschuss
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
-12
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen Ergebnis
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Käufe 1
Tilgungen -1 -4 -40
Verkäufe
Währungsumrechnung
Änderung Konsolidierungskreis 61
Übertragungen zu/aus anderen Levels
Stand 31.12.2016 1 1 477

Die Bewertungen (inklusive der Parametrisierungen der beobachtbaren Parameter) erfolgen durch einen vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich innerhalb des Risikoressorts auf monatlicher Basis. Aufgetretene Änderungen werden, soweit möglich, mit am Markt beobachtbaren Referenzen verglichen und plausibilisiert.

Die 2016 unter Level 3 ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten sind in den ersten drei Quartalen 2017 im Wesentlichen aufgrund von Tilgungen um 110 Mio. EUR zurückgegangen.

Quantitative und qualitative Informationen zur Bewertung von Level-3-Finanzinstrumenten

Der wesentliche, nicht direkt beobachtbare Inputfaktor bei den Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK ist der Spread-Aufschlag auf die Swapkurve, der zur Bestimmung der Risk-Adjusted Discount Curve herangezogen wird. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit der Risk-Adjusted Discount Curve. Der Brutto-Spread-Aufschlag für Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank beträgt aktuell für alle Laufzeiten 100 Basispunkte (Mid) (31. Dezember 2016: 100 Basispunkte). Für Emissionen der IMMO-BANK hängen die Spreads vom Rang und der Fälligkeit ab.

Grundsätzlich ist der angeführte Inputparameter von der generellen Marktentwicklung der Credit Spreads innerhalb des Bankensektors bzw. im Detail von der Bonitätsentwicklung der Wohnbaubanken abhängig, wobei eine Ausweitung der Spreads eine positive Auswirkung hat.

Sensitivitätsanalyse der nicht beobachtbaren Parameter

Wenn der Wert eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Verbindlichkeiten in Level 3, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betreffen Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank; zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte in Level 3 hatte die BAWAG Group zum 30. September 2017 in Höhe von 2 Mio. EUR im Bestand (31. Dezember 2016: 2 Mio. EUR). Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Eigenen Emissionen um 20 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. September 2017 um 1,5 Mio. EUR (31. Dezember 2016: 2,0 Mio. EUR) verbessert. Bei einer Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte um 30% hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. September 2017 um -0,6 Mio. EUR (31. Dezember 2016: -0,6 Mio. EUR) verschlechtert.

RISIKOBERICHT

Die Funktionen des operativen und strategischen Risikomanagements und die relevanten Gremien der BAWAG Group sind verantwortlich für die Identifikation, Quantifizierung, Limitierung, Überwachung und Steuerung jener Risiken, denen die Bank ausgesetzt ist. Hierbei besteht auf allen organisatorischen Ebenen eine strikte Trennung in Markt und Marktfolge.

Die Risikostrategie und der Risikoappetit werden vom Gesamtvorstand jährlich festgelegt. Alle Grundsätze des Risikomanagements, die definierten Limite für alle materiellen Risiken sowie die etablierten Verfahren für deren Überwachung sind in Risikohandbüchern und Arbeitsrichtlinien festgehalten. Der Gesamtvorstand wird laufend und proaktiv über die Gesamtrisikosituation informiert. Das monatliche Risikoreporting basiert auf klar definierten Risikokennzahlen. Es umfasst alle für die Säulen I und II relevanten Themen sowie operationelle und zusätzlich relevante, spezifische Risikothemen. Vierteljährlich werden die Risikoberichte an die Kontroll- und Leitungsgremien des Aufsichtsrats übermittelt.

Die risikopolitischen Vorgaben werden regelmäßig im Hinblick auf geänderte regulatorische Anforderungen, geänderte Marktbedingungen wie auch Veränderungen im Angebot von Produkten und Dienstleistungen überprüft.

Die Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben erfolgt durch folgende Bereiche:

  • Strategisches Risiko
  • Markt- & Liquiditätsrisikocontrolling
  • Enterprise Risk Management
  • Kreditrisikomanagement
  • European Retail Risk Management
  • Non-Financial Risk Management und Regulatory Compliance

Die folgenden Risiken inklusive deren Subrisiken werden in der BAWAG Group als wesentlich eingestuft:

  • Kreditrisiko
  • Marktrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Operationelles Risiko

Darüber hinaus werden auf jährlicher Basis im Rahmen eines Risk Self Assessment (RSA) die Risikosituation der Bank sowie das Risikomanagement der einzelnen Risikokategorien quantitativ und qualitativ bewertet, d.h. dass alle in Zusammenhang mit der Umsetzung der Geschäftsstrategie stehenden Risiken im Rahmen des RSAs hinsichtlich ihres Ausmaßes und Einflusses auf die Bank sowie der Abdeckung durch bestehende Risikomanagementverfahren evaluiert werden. Die Quantifizierung dieser Risiken fließt in die ökonomische Risikotragfähigkeitsrechnung ein.

Die wesentlichen Risiken der BAWAG Group werden im Folgenden beschrieben.

17 | Internes Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) und Stress Testing

Die ökonomische Risikotragfähigkeit der Bank, welche die quantifizierten Risiken der verfügbaren Deckungsmasse gegenüberstellt, wird monatlich beurteilt. Die Risikoquantifizierung erfolgt auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,9%, welches die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der potenzielle Verluste das Ausmaß der Risikoquantifizierung nicht überschreiten werden. Für alle definierten Limitkategorien und Steuerungsportfolios werden im Rahmen der Risikostrategie Limite festgelegt, deren Einhaltung monatlich gemäß den etablierten Monitoringprozessen überwacht wird. Bei Erreichen definierter "Warnschwellen" bzw. der Überschreitung von Limiten werden unverzüglich Eskalationsprozesse angestoßen.

In Zusammenhang mit der Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden zunächst alle materiellen Risikoarten quantifiziert, zum Gesamtbankrisiko aggregiert und in einem

weiteren Schritt der Deckungsmasse der Bank gegenübergestellt. Dabei werden folgende Risikoarten berücksichtigt:

  • Kreditrisiko: Die Quantifizierung erfolgt durch Anwendung des IRB-Ansatzes für alle Portfolio-Segmente. Zusätzliche Kapitalpositionen werden für Kreditrisikokonzentrationen in Zusammenhang mit Krediten an große Kunden bzw. an Gruppen verbundener Kunden, für das fremdwährungsinduzierte Kreditrisiko sowie das Risiko aus regulatorisch nicht unterlegungspflichtigen Kreditlinien vorgehalten.
  • Marktrisiko: Als relevante Marktrisiken der Bank wurden das Zinsrisiko im Bankbuch sowie das Credit-Spread-Risiko identifiziert. Die Zinsänderungsrisiken werden mit Value-at-Risk-Modellen gemessen. Für Credit-Spread-Risiken kommt ein szenariobasierter Ansatz zur Anwen-

dung. Die Aggregation des Zinsrisikos im Bankbuch und des Credit-Spread-Risikos erfolgt unter Berücksichtigung von konservativen Korrelationsannahmen.

  • Liquiditätsrisiko: Strukturelle Liquiditätsrisiken werden auf der Grundlage aktueller Liquiditätslücken über Anwendung angenommener potenzieller Spreadverschlechterungen in Zusammenhang mit einer fiktiven Spreadausweitung am Markt quantifiziert. Dispositive Liquiditätsrisiken werden genauso wie das Markt- und Liquiditätsrisiko im Bereich Markt- & Liquiditätsrisikocontrolling quantifiziert und operativ in der Abteilung Liquidity & Funding Management gesteuert.
  • Operationelles Risiko: Das operationelle Risiko wird über ein Value-at-Risk-Modell quantifiziert.
  • Sonstige Risiken: Dazu zählen das Beteiligungsrisiko, makroökonomische Risiko, strategische Risiko, Reputationsrisiko, Eigenkapitalrisiko und das Compliance-Risiko (inkludiert das Risiko aus Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung). Während für die Quantifizierung des Beteiligungsrisikos ein PD/LGD-Ansatz, basierend auf IFRS-Buchwerten, zur Anwendung gelangt, wird für das makroökonomische Risiko Kapital in Höhe eines auf Expertenbasis quantifizierten Wertes gehalten. Für alle anderen sonstigen Risiken wird das erforderliche ökonomische Kapital mittels vereinfachter Bewertungsmodelle quantifiziert.

18 | Kreditrisiko

Als Kreditrisiko wird die Gefahr verstanden, dass ein Vertragspartner einer Finanztransaktion seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Im Bereich Kreditrisikomanagement besteht eine funktionale Spezialisierung für die Kundensegmente Kommerz- & Institutionelle Kunden sowie Privat- & Geschäftskunden. Die Berechnung und Aggregation der einzelnen Risikoindikatoren für das laufende monatliche Reporting erfolgt in einem einheitlichen Prozess in der Verantwortung des Bereichs Enterprise Risk Management.

Für Privat- und Geschäftskunden erfolgt die Bonitätseinschätzung über automatisierte Scoringverfahren. Diese bestehen aus einem Antragsscoring, das auf statistischen Modellen beruht, sowie einem Verhaltensscoring, dem die Kontogestion des Kunden zugrunde liegt. Zusätzlich werden Die ökonomische Risikotragfähigkeitsrechnung wird dem Vorstand der Bank im Enterprise Risk Meeting (ERM) auf monatlicher Basis zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Der ICAAP-Stresstest ist vollständig im gruppenweiten strategischen Risikomanagement, Kapitalmanagement und in die Planungsprozesse der BAWAG Group integriert.

Die Abhängigkeiten zwischen den internen Stresstests und der Kapitalsteuerung sind formal im Rahmen der internen Risiko- und Kapital-Governance definiert.

Die im Rahmen der Eigenkapitalplanung festgelegten und vom Capital Management Meeting überwachten Kapitalquoten dienen als Vergleichsgröße für die Stresstests. Der Kapitalnotfallplan wird in extremen Stressszenarien zur Ableitung von Maßnahmen herangezogen. Im Rahmen der internen Stresstests bewertet das Senior Management, ob die Kapitalquoten unter Stress über den Recovery Levels bleiben. Ein Verstoß gegen die Einhaltung der Recovery Levels muss entweder fundiert begründet werden oder es sind Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalausstattung zu treffen, um die Kapitalquoten auch in einem Stressszenario über den Recovery Levels zu halten.

Darüber hinaus werden die Ergebnisse des ICAAP-Stresstests direkt an das ERM berichtet. Das ERM ist für die Bewertung der Ergebnisse zuständig, um, falls notwendig, Korrekturmaßnahmen bezüglich des Risikoappetits oder der Geschäftsstrategie zu definieren.

externe Informationen (wie z.B. Wirtschaftsauskunftei) berücksichtigt. Auf dieser Basis wird eine monatlich aktualisierte Bonitätseinschätzung der Kunden erstellt.

Neben der Bonitätsbeurteilung werden auch der erwartete Verlust bei Ausfall (LGD) sowie die erwartete Ausnutzung des Off-Balance-Exposures zum Ausfallszeitpunkt (Credit Conversion Factor, CCF) für Privat- und Geschäftskunden im Segment BAWAG P.S.K. Retail geschätzt. Die Schätzung, welche auf historischen Daten des beobachteten Kundenverhaltens basiert, wird anhand qualifizierter statistischer Methoden und Modelle berechnet.

Vor Übernahme neuer Risiken bzw. der Ausweitung bestehender Positionen erfolgt eine Bonitätsanalyse der Kreditnehmer auf Basis eines dem Kundensegment entsprechenden internen Ratingverfahrens. Dabei stützen sich die Ratingverfahren grundsätzlich auf ein breites Spektrum quantitativer und qualitativer Faktoren. Die auf diese Weise ermittelte Risikoeinstufung wird auf einer einheitlichen Masterskala abgebildet und jedem Kunden als individuell geschätzte Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet.

Um Risikokonzentrationen auf Kunden- und Kundengruppenebene aufzuzeigen, werden Limite für die Forderungshöhen definiert, überwacht und regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Entwicklung der Geschäftssegmente in den ersten drei Quartalen 2017

Die Geschäfts- und Risikostrategie der Gruppe konzentriert sich auf den Erhalt eines niedrigen Risikoprofils mit Fokus auf stabile Wirtschaftsregionen, starke Kapitalausstattung, niedrigen Verschuldungsgrad sowie ein nachhaltiges Wachstum, welches auf risikoadäquaten Renditen beruht.

Das Segment BAWAG P.S.K. Retail ist auf die Kernprodukte Consumer-, Hypothekar- und Small-Business-Finanzierung fokussiert. Ein wichtiger Schwerpunkt wurde dabei auf die Verbesserung von Vergaberichtlinien durch automatisierte und ständig weiterentwickelte Modelle und Prozesse gesetzt.

Das Segment easygroup beinhaltet die Direktbanktochter easybank, unser KFZ- und Mobilien-Leasinggeschäft sowie unsere Portfolios westeuropäischer Wohnbaukredite. Diese Portfolios beinhalten ein britisches und französisches Portfolio (Saldo per 30. September 2017: 1,3 Mrd. GBP bzw. 1,2 Mrd. EUR).

Die Risikopolitik der easygroup ist ebenso wie die der BAWAG Group weiterhin durch einen konservativen bzw. niedrigen Risikoappetit mit Schwerpunkt auf risikoadjustierte Erträge gekennzeichnet. Das Leasinggeschäft ist auf

KFZ-Leasing sowie verwandte Bereiche fokussiert und dem Segment easygroup zugeordnet. Die Risikopolitik der Leasinggesellschaften orientiert sich eng an den Vorgaben der BAWAG Group. Die Risikosysteme, angepasst an spezielle Gegebenheiten des Leasinggeschäfts, sind Teil der Risikoarchitektur der BAWAG Group.

Die Segmente DACH Corporates & Public Sector sowie International Business sind durch proaktives Risikomanagement, disziplinierte Kreditvergabe in entwickelten Märkten und die Beibehaltung eines disziplinierten, risikoadjustierten Pricings charakterisiert. Dementsprechend werden Positionen mit nachteiligem Risikoprofil (sogenannte "Watch Loans") im Rahmen des Frühwarnprozesses aktiv bearbeitet und reduziert. Dies gilt u.a. auch für den Öl- und Gas-Sektor, welcher aufgrund des niedrigen Ölpreises bereits seit 2015 unter verstärkter Beobachtung steht und zum überwiegenden Teil auf der Watch List geführt wird. In der Konsequenz wurde der Gesamtbestand des Öl- und Gas-Exposures in Höhe von 324 Mio. EUR zum 31.12.2015 um 33% auf 216 Mio. EUR zum 30.09.2017 gesenkt, was gegenwärtig weniger als 1% des gesamten Corporate Portfolios entspricht.

Das Geschäftssegment Treasury Services & Markets umfasst Zins- und Währungsrisikopositionen, Kapitalmarktgeschäft und das Investmentportfolio der BAWAG Group. Der Fokus der Veranlagungsstrategie liegt weiterhin auf besicherten und unbesicherten Anleihen von Banken in Westeuropa und den Vereinigten Staaten mit Investment-Grade-Rating und auf ausgewählten Staatsanleihen. Ergänzend investiert die Bank auch selektiv in strukturierte Kreditprodukte (CLOs) der Bonitäten AAA und AA, welche einen hohen Grad an Diversifikation in Bezug auf Länder und Industrien aufweisen.

Im Corporate Center sind in erster Linie positive Marktwerte aus Derivaten und Nicht-Kernbeteiligungen enthalten.

Kreditportfolio und Wertpapiere je Geschäftssegment

Sep 2017
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Buchwert 11.339 3.942 7.419 4.796 1.708 366 29.572
Wertpapiere 3 0 184 325 5.771 19 6.302
Außerbilanzielle Geschäfte 1.119 645 560 238 212 769 3.542
Summe 12.461 4.587 8.163 5.360 7.692 1.154 39.417
davon besichert1) 6.450 3.484 2.579 2.207 180 0 14.901
davon NPL (inkl. EWB,
Bruttosicht)
278 139 79 51 0 255 802

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

Dez 2016
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Buchwert 11.558 4.436 7.344 5.242 1.326 368 30.274
Wertpapiere 0 0 446 392 5.366 23 6.227
Außerbilanzielle Geschäfte 1.108 498 1.123 303 314 714 4.060
Summe 12.666 4.934 8.913 5.937 7.006 1.105 40.561
davon besichert1) 6.016 3.897 2.403 2.167 193 1 14.677
davon NPL (inkl. EWB,
Bruttosicht)
214 92 50 0 0 255 611

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

Die unten stehende Tabelle zeigt die Überleitung der Buchwerte aus Krediten und Forderungen zum Risikobericht und zum Segmentbericht.

Note 8 Risikosicht Segmentbericht
Sep 2017
in Mio. EUR
Kredite und
Forderungen
(K&F)
Kredite und
Wertpapiere
(nicht Teil der
K&F)1)
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 11.339 3 11.343 138 11.480
easygroup 3.942 0 3.942 22 3.964
DACH Corporates & Public
Sector
7.426 177 7.603 21 7.624
International Business 4.932 190 5.122 18 5.139
Treasury Services & Markets 2.594 4.885 7.479 0 7.479
Corporate Center 365 21 386 2.277 2.663
Summe 30.598 5.276 35.874 2.476 38.350

1) Ohne Aktien und andere nicht festverzinste Wertpapiere (September 2017: 4,1 Mio. EUR, Dez 2016: 4,4 Mio. EUR).

Note 8 Risikosicht Segmentbericht
Dez 2016
in Mio. EUR
Kredite und
Forderungen
(K&F)
Kredite und
Wertpapiere
(nicht Teil der
K&F)1)
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 11.558 0 11.558 101 11.659
easygroup 4.436 0 4.436 22 4.458
DACH Corporates & Public
Sector
7.580 210 7.790 22 7.812
International Business 5.392 242 5.634 0 5.634
Treasury Services & Markets 1.496 5.195 6.691 0 6.691
Corporate Center 359 32 392 3.098 3.489
Summe 30.821 5.680 36.501 3.242 39.743

1) Ohne Aktien und andere nicht festverzinste Wertpapiere (September 2017: 4,1 Mio. EUR, Dez 2016: 4,4 Mio. EUR).

Geografische Verteilung des Kredit- und Wertpapierportfolios

Gemäß der Strategie, sich auf stabile Regionen und Währungen zu konzentrieren, verteilen sich 98% (31.12.2016: 98%) des Kreditportfolios1) und 84% (31.12.2016: 84%) des Anleiheportfolios2) auf Westeuropa und Nordamerika.

1) Dies beinhaltet u.a. Österreich mit 68% (Dez 2016: 67%), Großbritannien mit 9% (Dez 2016: 10%), die Vereinigten Staaten mit 7% (Dez 2016: 8%), Frankreich mit 5% (Dez. 2016: 6%) und Deutschland mit 5% (Dez 2016: 3%).

2) Dies beinhaltet u.a. Großbritannien mit 14% (Dez 2016: 14%), die Vereinigten Staaten mit 11% (Dez 2016: 13%), Österreich mit 11% (Dez 2016: 11%), Frankreich mit 7% (Dez 2016: 8%) und Deutschland mit 1% (Dez 2016: 3%).

Geografische Verteilung des Kreditportfolios

Geografische Verteilung der Schuldverschreibungen

Kreditportfolio und Schuldverschreibungen nach Währungen

Buchwert Relativer Wert
in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016 Sep 2017 Dez 2016
EUR 29.121 28.698 81,2% 78,6%
GBP 2.711 2.970 7,5% 8,1%
USD 2.220 2.705 6,2% 7,4%
CHF 1.622 1.863 4,5% 5,1%
Sonstige 201 265 0,6% 0,7%
Summe 35.874 36.501 100,0% 100,0%

Wertberichtigte Kredite

Für Kredite, bei denen anzunehmen ist, dass die bestehenden Ansprüche nicht vollständig rückgeführt werden können, werden Vorsorgen für Wertminderungsverluste gebildet. Die Hauptkomponenten im Rahmen der Wertberichtigung werden im Folgenden dargestellt. Die als NPL ausgewiesenen Volumina umfassen alle Forderungen gegenüber als ausgefallen klassifizierten Kunden bzw. gegenüber solchen Kunden, für die spezifische Risikovorsorgen1) gebildet wurden.

Manuelle Einzelwertberichtigungen

Für ausfallgefährdete Forderungen, die auch gestundete Forderungen beinhalten können, ist immer ein sogenannter Impairment-Test zur Bestimmung eines möglichen Wertberichtigungsbedarfs durchzuführen. Über eine Ausbuchung wird nach eingehender Analyse auf individueller Basis entschieden und Wertberichtigungen werden manuell gebildet.

Automatische Einzelwertberichtigungen

Wertberichtigungen werden automatisch im Kernbankensystem auf Basis definierter Standards für überfällige Forderungen gebildet. Dies tritt bei fortdauernden Girokonto-Limitüberziehungen, Zahlungsverzug bei Kreditraten sowie bei Klagseröffnung ein.

Portfoliowertberichtigung

Für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, aber noch nicht erkannte Verluste wird eine Wertberichtigung auf Portfoliobasis ermittelt (IBNR, "incurred but not reported" losses). Die Portfoliowertberichtigung wird für bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen des Konzernkreditportfolios inklusive Wertpapieren gebildet, ausgenommen Fair-Value-bewertete Positionen. Zum 30. September 2017 betrug die Portfoliowertberichtigung 45,0 Mio. EUR (per 31. Dezember 2016: 59,0 Mio. EUR).

Ausgefallene Forderungen (NPLs)

Als notleidende Forderungen (non-performing loans – NPLs) sind in Übereinstimmung mit Artikel 178 CRR sämtliche ausgefallene Kundenexposures definiert (interne Risikoklasse 8).

Gestundete Forderungen und "Forbearance"-Maßnahmen

Stundungsmaßnahmen kommen zur Anwendung, wenn Kunden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage sind, den vereinbarten Vertragsbedingungen nachzukommen. Die Bank verfügt hierbei über klar festgelegte und transparente Prozesse, in deren Rahmen Vertragsanpassungen vorgenommen werden. In Abhängigkeit vom Kundensegment umfasst der Maßnahmenkatalog die Aufteilung von Kreditgeschäften in Zinszahlung und Kapitalrückführung sowie die Eröffnung von Refinanzierungsfazilitäten. Als zeitlich streng begrenzte Maßnahmen sind die Reduzierung, Verschiebung bzw. Aussetzung monatlicher Rückzahlungsraten sowie Vertragsumstellungen auf ausschließliche Zinszahlung vorgesehen. In Ausnahmefällen werden zeitlich begrenzte oder permanente Reduzierungen des Zinssatzes gewährt.

Stundungs- und Refinanzierungsmaßnahmen dienen zur effektiven Risikoreduzierung bei ausfallgefährdeten Krediten. Jedoch werden diese Maßnahmen keinesfalls dafür benutzt, einen Ausfall zu verschieben oder das Ausmaß des Kreditrisikos aus gestundeten Forderungen zu verschleiern. Eine adäquate und rechtzeitige Wertberichtigung ist bei Bedarf durch stringente Prozesse sichergestellt.

Durch zeitlich und im Umfang begrenzte Zugeständnisse in Form von Vertragsanpassungen oder die Gewährung von Refinanzierungsmöglichkeiten unterstützt die Bank Kunden in Zahlungsschwierigkeiten. Sofern diese unterstützenden Maßnahmen ohne Erfolg bleiben, werden Forderungen an Kunden in Übereinstimmung mit aufsichts- und bilanzrechtlichen Standards als notleidend klassifiziert. Für Kunden bzw. für eine Gruppe verbundener Kunden, für die ein Verlust identifiziert wird, werden entsprechend den bankinternen Prozessen Wertberichtigungen gebucht.

Für Reportingzwecke sowie für die bankinterne Risikosteuerung verfügt die Bank über Prozesse und Methoden in Anwendung regulatorischer Standards2) zur Identifikation von Exposures, für die Stundungs- bzw. Refinanzierungsmaßnahmen gewährt wurden.

Risikokonzentrationen nach Branchen (aggregiert die Segmente DACH Corporates & Public Sector sowie International Business)1)

Buchwert Relativer Wert
in Mio. EUR Sep 2017 Dez 2016 Sep 2017 Dez 2016
Immobilien 2.619 1.969 20,6% 14,7%
Nationalstaaten 2.582 2.839 20,3% 21,1%
Öffentlicher Sektor 1.397 1.876 11,0% 14,0%
Portfoliofinanzierungen 1.087 1.443 8,5% 10,8%
Services 816 801 6,4% 6,0%
Einzelhandel – Lebensmittel 533 303 4,2% 2,3%
B-2-C-Produkte 450 578 3,5% 4,3%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 401 486 3,2% 3,6%
Investmentfonds 380 210 3,0% 1,6%
Automobilindustrie 374 362 2,9% 2,7%
Casinos & Freizeiteinrichtungen 324 386 2,5% 2,9%
Telekommunikation 312 188 2,5% 1,4%
Engineering und B-2-B 172 268 1,4% 2,0%
Hotels 165 220 1,3% 1,6%
Rohstoffe 163 223 1,3% 1,7%
Sozialer Wohnbau 129 146 1,0% 1,1%
Holz & Papier 127 226 1,0% 1,7%
Transport 120 278 0,9% 2,1%
Banken 94 135 0,7% 1,0%
Chemische Industrie 90 107 0,7% 0,8%
Medien 82 57 0,6% 0,4%
Bauwirtschaft & Materialien 79 91 0,6% 0,7%
Leasing 76 58 0,6% 0,4%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 75 76 0,6% 0,6%
NGO 45 49 0,4% 0,4%
Versorger 32 49 0,2% 0,4%
Versicherungen 0 0 0,0% 0,0%
Bergbau & Metall 0 1 0,0% 0,0%
Summe 12.725 13.424 100,0% 100,0%

19 | Marktrisiko

Das Marktrisiko ist definiert als Risiko eines Verlustes infolge offener Risikopositionen am Markt und einer ungünstigen Entwicklung der Marktrisikofaktoren (Zinssätze, Wechselkurse, Aktienkurse, Volatilitäten, Credit Spreads). Ein Marktrisiko kann in Zusammenhang mit Trading- und Nicht-Trading-Aktivitäten auftreten. Die Hauptkomponenten des Marktrisikos der BAWAG Group sind das Zinsrisiko und das Credit-Spread-Risiko.

Beide Risikoarten werden auf Basis eines Sensitivitäts- und eines Value-at-Risk-Ansatzes (VaR) sowie über Szenarienrechnungen gemessen und überwacht und sind in das ICAAP-Framework der Bank integriert. Die bilanzielle Behandlung der Positionen wird zusätzlich in den Reportingkonzepten berücksichtigt.

Im Handelsbuch werden nur anlassbezogen risikomindernde Maßnahmen durchgeführt. Die Quantifizierung, Limitierung und Überwachung im Rahmen des ICAAP erfolgt mittels VaR auf Basis des parametrischen Ansatzes. In den ersten drei Quartalen 2017 betrug der VaR des Handelsbuches durchschnittlich -0,49 Mio. EUR (Jan–Sep 2016: durchschnittlich -

0,56 Mio. EUR) und der VaR zum 30. September 2017 -0,45 Mio. EUR (30. Dezember 2016: -0,74 Mio. EUR) auf Basis eines Konfidenzintervalls von 99% und einer Haltefrist von einem Tag. Für die regulatorische Eigenmittelunterlegung wird der Standardansatz herangezogen.

20 | Liquiditätsrisiko

Neben dem Risiko, den Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht nachkommen zu können, (dispositives Liquiditätsrisiko) umfasst das Liquiditätsrisiko auch das Risiko erhöhter Refinanzierungskosten, welche die Ertragssituation der Bank beeinflussen können (strukturelles Liquiditätsrisiko). Ebenfalls unter das Liquiditätsrisiko fällt die Gefahr, infolge unzureichender Markttiefe oder infolge von Marktstörungen Geschäfte nicht oder nur unter Verlusten auflösen bzw. glattstellen zu können (Marktliquiditätsrisiko). Die Risikomessung erfolgt durch den Bereich Markt- & Liquiditätsrisikocontrolling.

Das Liquiditätsmanagement, welches das untertägige und kurzfristige operative Liquiditätsmanagement, die Liquiditätsplanung und -prognose, das strukturelle Liquiditätsmanagement sowie das Management des Liquiditätspuffers umfasst, wird durch die Abteilung Liquidity & Funding durchgeführt, welche Teil des Bereichs Treasury & Markets ist. Das kurzfristige operative Liquiditätsmanagement wird auf Grundlage einer rollierenden, täglich aktualisierten 30- Tage-Vorschau durchgeführt. Dies erlaubt eine genaue Verfolgung und das Management der kurzfristigen Liquiditätsposition. Alle Maßnahmen werden eng mit Markt- und Liquiditätsrisikocontrolling abgestimmt. Die Abteilung Funding & Liquidity verantwortet die Planung und Steuerung der mittel- und langfristigen Fundingpositionen. Wesentliche Entscheidungen zum Thema Liquiditätsrisiko werden im

21 | Operationelles Risiko

Die Bank verwendet zur Berechnung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken auf Konzernebene weiterhin den Standardansatz. Die tatsächlich realisierten Verluste des operationellen Risikos sind jedoch signifikant niedriger als die gemäß Standardansatz berechneten regulatorischen Eigenmittel. Die RWAs des operationellen Risikos werden auf Basis der jeweiligen Erträge den Segmenten zugeordnet.

Strategischen Asset Liability Committee gefällt, in welchem sämtliche Vorstandsmitglieder vertreten sind.

Das Liquidity & Funding Management stellt sicher, dass die Bank über ein ausreichend diversifiziertes Portfolio an hochwertigen liquiden Aktiva verfügt und dass der in Stresstests ermittelte Liquiditätspuffer für den zukünftigen Refinanzierungsbedarf der Bank und die Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen ausreichend ist. Die zentrale Steuerung des mittel- und langfristigen Liquiditätsrisikos erfolgt über die rollierende 15-Monats-Liquiditätsvorschaurechnung und die Free-Available-Cash-Equivalent-Kennzahl (FACE), welche regulatorische Liquiditätserfordernisse und Limite berücksichtigt.

Die ersten drei Quartale 2017 waren von einer soliden Liquiditätsausstattung durch stabile Kernrefinanzierungsquellen und einer ausgewogenen Finanzierungsstruktur geprägt, wobei die Retailkunden weiterhin den Großteil der Refinanzierung zur Verfügung stellen. Zusätzlich hat die Bank ein weiteres Mal ihre Kapitalmarktfähigkeit unterstrichen, indem sie eine internationale fundierte Bankschuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR erfolgreich platzierte – die erste österreichische fundierte Bankschuldverschreibung auf einen öffentlichen Deckungsstock aus Österreich seit 2014. Weiters hat die BAWAG Group an der finalen GLRG-Ziehung der EZB in der Höhe von 2 Mrd. EUR teilgenommen.

Für die Zwecke der internen ökonomischen Kapitalsteuerung (ICAAP) wird mittels eines statistischen Modells, basierend auf den Verlusten und Risikopotentialen anhand der durchgeführten RCSAs aus operationellen Risiken, der VaR berechnet.

Die Verluste aus operationellen Risiken werden in einer zentral verwalteten, webbasierten Datenbank innerhalb eindeutig definierter Regeln und Prozesse gesammelt.

Key-Risk-Indikatoren (KRI) wurden als zusätzliches Steuerungsinstrument implementiert, um negative Entwicklungen bzw. Änderungen des Risikoprofils in Unternehmensprozessen bzw. Unternehmensbereichen identifizieren und zeitgerecht prognostizieren zu können. Jeder KRI wird mittels eines Ampelsystems bewertet (Rot/Gelb/Grün). Für KRIs mit Status Rot ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend.

Ein weiteres Instrument für das Management operationeller Risiken, neben einem empfängerorientierten Berichtswesen, stellt das Risk Control Self Assessment (RCSA) dar. Innerhalb eines einheitlichen Rahmens identifizieren und bewerten alle Bereiche und Tochterunternehmen jährlich ihre wesentlichen operationellen Risiken und die Wirksamkeit der Kontrollen. Dies beinhaltet die Bewertung individueller Kontrollen sowie die Schätzung der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes von Verlusten aus den einzelnen Risiken. Übersteigt das Risikopotenzial ein definiertes Ausmaß, ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend vorgesehen.

Eine klare Organisationsstruktur und Kompetenzregelungen bilden die Basis zur Verringerung von operationellen Risiken. Zudem tragen ein konsistentes Regelwerk und ein risikoadäquates internes Kontrollsystem, einschließlich automatisierter Kontrollen, zum Ziel einer kontrollierten operationellen Risikosituation der Bank bei.

DEFINITIONEN

Common Equity Tier 1 Kapital
(CET1)
Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group) inkl.
Zwischengewinn und unter Berücksichtigung der unterjährigen Veränderung der
Kreditrisikovorsorgen, exkl. in den Übergangsphasen anrechenbarer Kapitalbestandteile
(fully loaded)
Common Equity Tier 1 Quote Common Equity Tier 1 Kapital (CET1) / risikogewichtete Aktiva
Cost/Income Ratio Operative Aufwendungen / operative Erträge
Gesamtkapitalquote Gesamtkapital / risikogewichtete Aktiva
IFRS-Eigenkapital Eigenkapital, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar ist; exkl.
nicht beherrschender Anteile
IFRS-Eigenkapital abzgl.
immaterieller Vermögenswerte
IFRS-Eigenkapital, vermindert um den Buchwert der immateriellen Vermögenswerte
Leverage Ratio Common Equity Tier 1 Kapital (CET1) / Gesamtexposure (Berechnung nach CRR,
basierend auf der BAWAG Group); mit September 2016 wurde die Berechnung des
Gesamtexposures von einer dreimonatigen Durchschnittsberechnung auf eine
Stichtagsbetrachtung zum Periodenende umgestellt, um den geänderten
regulatorischen Anforderungen zu entsprechen
Liquidity Coverage Ratio (LCR) Liquide Aktiva / Netto-Liquiditätsabflüsse (Berechnung nach CRR, basierend auf der
Promontoria Sacher Holding B.V. Gruppe)
Nettogewinn Periodengewinn nach Steuern, der den Eigentümern des Mutterunternehmens
zurechenbar ist
Nettozinsmarge Nettozinsertrag / durchschnittliche zinstragende Aktiva; zum Jahresende 2016 wurde
der Nenner dieser Kennzahl von durchschnittlicher Bilanzsumme auf durchschnittliche
zinstragende Aktiva geändert und rückwirkend angepasst
NPL Ratio Non-Performing Loans (NPLs) / Exposure; mit Juni 2017 wurde der Nenner der Ratio
von Kredite und Forderungen vor Abzug von Wertberichtigungen auf Exposure
umgestellt und rückwirkend angepasst, um den geänderten regulatorischen
Anforderungen zu entsprechen
Operative Erträge Summe aus operativen Kernerträgen, Gewinnen und Verlusten aus Finanzinstrumenten
und den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen
Operative Kernerträge Summe aus Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss
Operatives Ergebnis Operative Erträge, vermindert um operative Aufwendungen und die regulatorischen
Aufwendungen
Regulatorisches Gesamtkapital Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group) inkl.
Zwischengewinn und unter Berücksichtigung der unterjährigen Veränderung der
Kreditrisikovorsorgen, exkl. in den Übergangsphasen anrechenbarer Kapitalbestandteile
(fully loaded)
Return on Equity Nettogewinn / durchschnittliches IFRS-Eigenkapital
Return on Equity (@12% CET1) Return on Equity, berechnet auf Basis einer CET1 Quote (fully loaded) von 12%
Return on Tangible Equity Nettogewinn / durchschnittliches IFRS-Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte
Return on Tangible Equity
(@12% CET1)
Return on Tangible Equity, berechnet auf Basis einer CET1 Quote (fully loaded) von
12%
Risikogewichtete Aktiva Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group, fully loaded)
Risikokosten / Kredite und
Forderungen
Risikokosten (Rückstellungen und Kreditrisikovorsorgen, außerplanmäßige Ab
schreibungen sowie operationelles Risiko) / durchschnittliche Kredite und Forderungen
(vor Abzug von Wertberichtigungen)
RWA Density Risikogewichtete Aktiva / Bilanzsumme

IIMPRESSUM

IMPRESSUM

BAWAG Group AG Wiesingerstraße 4, 1010 Wien FN: 269842b UID: ATU72252867 Telefon: +43 (0)5 99 05-0 Internet: www.bawaggroup.com

Investor Relations: [email protected]

Medien: [email protected]

Satz: Inhouse produziert mit firesys

www.bawaggroup.com

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.