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Lenzing AG

Annual Report Mar 14, 2018

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht 2017 Lenzing Gruppe

innovativ

Lagebericht 2017 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 6
Geschäftsentwicklung der Segmente 8
Investitionen 12
Forschung und Entwicklung 12
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 13
Risikobericht 16
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems (§ 243a abs. 2 UGB) 19
Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 20
Ausblick 21
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der
Lenzing Gruppe 22
Corporate Governance Bericht 2017 26
Bericht des Aufsichtsrates 32
Konzernabschluss 2017 34
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 36
Konzern-Bilanz 37
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 38
Konzern-Kapitalussrechnung 40
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 41
Allgemeine Erläuterungen 41
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 50
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern
Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des
Konzern-Eigenkapitals 54
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalussrechnung 80
Erläuterungen zum Risikomanagement 81
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen 97
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen
und Personen sowie zu den Organen 99
Sonstige Erläuterungen 103
Bestätigungsvermerk 107
Erklärung des Vorstandes 110
Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe 111
Finanzkalender 2018 112
Einzelabschluss 113
Lagebericht 2017 114
Jahresabschluss 2017 144
Bestätigungsvermerk 171
Erklärung des Vorstandes 174

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft1 war im Jahr 2017 von einer breiten konjunkturellen Erholung geprägt. Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) legte die globale Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent zu – nach einem Anstieg von 3,2 Prozent im Jahr 2016. In den Industriestaaten erhöhte sich das Wachstum nach einer Abschwächung im vorangegangenen Jahr auf 2,3 Prozent (2016: 1,7 Prozent). In den Schwellen- und Entwicklungsländern blieb die Wirtschaftsdynamik mit einem Plus von 4,7 Prozent (2016: 4,4 Prozent) weiterhin hoch.

Die USA und China, die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, verzeichneten laut IWF jeweils eine Steigerung des Wirtschaftswachstums im Jahr 2017. Die US-Wirtschaft wuchs um 2,3 Prozent (2016: 1,5 Prozent), wobei die Entwicklung durch verheerende Wirbelstürme im dritten Quartal eingetrübt wurde. Für China wurde ein leichter Anstieg des Wachstums auf 6,8 Prozent berechnet. Bessere Wirtschaftsdaten zeigten sich auch in Japan und Kanada. Der Euroraum verzeichnete 2017 ein Wachstum von 2,4 Prozent nach 1,8 Prozent im Jahr 2016. In Großbritannien, das sich in Austrittsverhandlungen mit der Europäischen Union befindet, kam es gemäß IWF zu einer Abschwächung der Wirtschaft. Ebenfalls verschlechtert haben sich die Wirtschaftsdaten für Indien. In Brasilien und Russland war 2017 hingegen eine Rückkehr zu positivem Wirtschaftswachstum erkennbar.

Trotz der allgemein verbesserten Wirtschaftslage bleiben Risiken wie der zunehmende Protektionismus im Welthandel laut IWF-Prognose weiter bestehen. Offen ist auch die Frage, ob es ein Abkommen über die Fortsetzung des Freihandels zwischen Großbritannien und der EU geben wird. Der Austritt der Briten aus der Europäischen Union beeinträchtigt dabei insbesondere das Finanzzentrum London und die Unsicherheit für die britische Wirtschaft ist groß. Unverändert hoch werden laut der Prognose außerdem die Risiken geopolitischer Konflikte gesehen.

Weltfasermarkt

Weltfaserproduktion erstmals seit 2014 höher als Verbrauch2

Im Jahr 2017 war das Angebot am Weltfasermarkt erstmals seit dem Jahr 2014 wieder höher als die Nachfrage. Nach ersten Schätzungen legte die weltweite Faserproduktion um 5 Prozent (2016: 3 Prozent) auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg nach vorläufigen Berechnungen um 3,2 Prozent (nach 1,7 Prozent im Jahr 2016) auf 104,8 Mio. Tonnen.

Der Anstieg der Weltfaserproduktion ist primär auf das Wachstum bei Baumwolle zurückzuführen. Bedingt durch eine größere Anbaufläche stieg die Baumwollernte im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent. Weil gleichzeitig der Verbrauch um "nur" 3,2 Prozent zulegte, ist vor allem außerhalb Chinas mit einem Anstieg der Lagerbestände zu rechnen. Der höhere Baumwollverbrauch ist im Wesentlichen Folge von erhöhten Aktivitäten der Spinnereien in Asien, und hier vor allem in den Ländern China, Indien und Pakistan, die zusammen mehr als 60 Prozent der Baumwolle verarbeiten.

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Auch der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein Wachstum fort – wenn auch mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Während die Nachfrage auf konstant hohem Niveau blieb, zählte ein Produktionsplus von 0,5 Prozent auf 6,5 Mio. Tonnen als schwächster Anstieg seit fast 10 Jahren. Bei Filamenten waren die gehandelten Volumina im Berichtsjahr annähernd konstant. Die Verfügbarkeit von Stapelfasern war hingegen von mehreren Faktoren bestimmt. Einerseits wurde die Produktion durch eine Verschärfung der chinesischen Umweltauflagen gebremst, andererseits führten eine Werksschließung in Taiwan und zum Teil auch Mengendrosselungen in Indonesien zu einem schwachen Anstieg der Gesamtproduktion.

Fasern aus synthetischen Polymeren konnten ihre Marktstellung weiter ausbauen: Die Produktionsmenge legte um 3,9 Prozent auf 67,4 Mio. Tonnen zu. Dafür verantwortlich waren vor allem der Anstieg der Polyesterproduktion in Höhe von mehr als 4 Prozent auf rund 56 Mio. Tonnen und der Anstieg der Polyamidproduktion um knapp 4 Prozent auf rund 6 Mio. Tonnen.

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2018

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2016 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

Weltweiter Faserverbrauch 2017 Faserarten in Prozent (Basis = 105 Mio. Tonnen)1

Viscosefasern erneut mit positivem Preisverlauf 2017

Die Preise für Viscose stiegen im Jahresdurchschnitt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als 6 Prozent. Die Beschränkungen der verfügbaren Liefermenge durch Umweltauflagen in China und die verzögerte Inbetriebnahme der schon zum Ende des Jahres 2017 erwarteten Kapazitäten wirkten sich positiv auf die Preisentwicklung aus. Die Viscosepreise unterlagen angebotsbedingt vergleichsweise großen Schwankungen, die Preise für Baumwolle stiegen über das gesamte Jahr 2017 gesehen gleichmäßig an. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle zog erstmals nach drei Jahren wieder an, konkret um rund 13 Prozent. Nach 5 Jahren mit rückläufigen Preisen in Folge legten auch die Polyesterpreise 2017 deutlich um knapp 17 Prozent zu.

Stapelfaserpreise – Entwicklung in China2

1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die hervorragende Entwicklung der Lenzing Gruppe im Jahr 2016 konnte im Geschäftsjahr 2017 – trotz des gegen Jahresende hin deutlich schwierigeren Marktumfeldes – nochmals übertroffen werden. Erneut konnte die Lenzing Gruppe die wesentlichen betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen im abgeschlossenen Geschäftsjahr verbessern und erzielte beim Umsatz und beim EBITDA Rekordwerte.

Für den Anstieg der Umsatzerlöse von EUR 2,13 Mrd. um 5,9 Prozent auf EUR 2,26 Mrd. im Jahr 2017 waren höhere Faserverkaufspreise und ein besserer Produktmix verantwortlich. Damit konnten leichte Rückgänge bei den Verkaufsmengen kompensiert werden. Noch deutlicher als beim Umsatz wirkte sich der Fokus auf hochwertige Produkte bei den Ergebniskennzahlen aus: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* stieg von EUR 428,3 Mio. um 17,3 Prozent auf EUR 502,5 Mio. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 20,1 Prozent auf 22,2 Prozent im Geschäftsjahr 2017. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* wuchs im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 296,3 Mio. um 25,2 Prozent auf EUR 371 Mio. Die EBIT-Marge* verbesserte sich dementsprechend auf 16,4 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit EUR 281,7 Mio. um 23 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 229,1 Mio.

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1
EUR Mio
Veränderung
2017 2016 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 125,3 5,9 %
Bestandsveränderungen, aktivierte
Eigenleistungen und sonstige
betriebliche Erträge
112,8 73,8 39,0 52,8 %
Aufwendungen für Material und
sonstige bezogenen
Herstellungsleistungen
–1.258,0 –1.223,8 –34,2 2,8%
Personalaufwand –349,4 –319,2 –30,1 9,4%
Sonstige betriebliche Aufwendungen –262,4 –236,6 –25,8 10,9 %
EBITDA 502,5 428,3 74,2 17,3 %
Abschreibungen –134,6 –135,1 0,5 –0,4 %
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
3,1 3,1 –0,1 –1,7 %
EBIT 371,0 296,3 74,7 25,2 %
Finanzerfolg –7,3 3,1 –10,4 n/a
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
–6,3 –4,8 –1,5 31,0 %
EBT 357,4 294,6 62,8 21,3 %
Steueraufwand –75,7 –65,5 –10,2 15,5 %
Jahresüberschuss 281,7 229,1 52,6 23,0 %

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Der größte Teil des Konzernumsatzes entfiel mit EUR 2,24 Mrd. auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte EUR 12,8 Mio. zum Umsatz im Geschäftsjahr 2017 bei. Der Umsatz im Segment Sonstige betrug EUR 2,1 Mio.

Preissteigerungen für Zellstoff, Natronlauge und andere Rohstoffe führten zu einem leichten Anstieg der Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen von EUR 1,22 Mrd. um 2,8 Prozent auf EUR 1,26 Mrd. Durch langfristige Verträge mit Lieferanten und den hohen Eigenversorgungsgrad mit Zellstoff konnten die Auswirkungen der Preissteigerungen jedoch begrenzt werden. Bezogen auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 55,7 Prozent der Erlöse (Vorjahr: 57,3 Prozent der Erlöse) und sind somit neuerlich gesunken.

Der Anstieg des Personalaufwandes vom Vorjahreswert von EUR 319,2 Mio. um 9,4 Prozent auf EUR 349,4 Mio. war hauptsächlich auf den Personalaufbau sowie die kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich sowie Gehaltserhöhungen an anderen Standorten zurückzuführen. Auch die höheren Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung trugen zum Anstieg bei. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 15,5 Prozent jedoch nur leicht über dem Wert des Vorjahres (15 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 134,6 Mio. um 0,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Finanzerfolg war mit EUR –7,3 Mio. leicht negativ. Der positive Finanzerfolg aus dem Vorjahr (EUR 3,1 Mio) war vor allem durch den teilweisen Verkauf einer Beteiligung geprägt. Niedrige Finanzierungskosten trugen abermals zur Verbesserung des Finanzergebnisses bei und schwächten so den Rückgang gegenüber 2016 ab.

Für 2017 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 357,4 Mio. aus. 2016 waren es EUR 294,6 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 75,7 Mio. an (2016: EUR 65,5 Mio.). Die Steuerquote1 betrug im Berichtsjahr somit 21,2 Prozent. Die gute Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2017 führte zu einem Anstieg des Jahresüberschusses von EUR 229,1 Mio. im Jahr 2016 um 23 Prozent auf EUR 281,7 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Ergebnis je Aktie2 stieg dadurch von EUR 8,48 auf EUR 10,47.

Höhere Kapitalrentabilität

Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital verbesserte sich in den für die Lenzing Gruppe wesentlichen Kennzahlen: So stieg das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* von 15,1 Prozent auf 18,6 Prozent. Weiter verbessert hat sich auch die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* von 22,6 Prozent auf 24,5 Prozent im Geschäftsjahr 2017. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns stieg von 11,8 Prozent auf 14,5 Prozent.

Eigenkapitalquote verbessert

Die gute Geschäftsentwicklung und hohe Liquidität wurde 2017 für Investitionen und zur Schuldentilgung genutzt. Dadurch verringerte sich die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe per Stichtag 31. Dezember 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf EUR 2,50 Mrd. (Ende 2016: EUR 2,63 Mrd.). Der weitere Anstieg des bereinigten Eigenkapitals* um 9,9 Prozent von EUR 1,39 Mrd. auf EUR 1,53 Mrd. führte zu einer deutlichen Verbesserung der bereinigten Eigenkapitalquote*. Diese erhöhte sich von 53 Prozent auf 61,2 Prozent per Ende 2017.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 66,8 Mio. per Ende 2017 über dem Vorjahreswert von EUR 7,2 Mio. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag bei 0,1 per Ende 2017 nach einem Wert von Null per Ende 2016. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Das Net Gearing* war mit 4,4 Prozent ebenfalls höher als der Wert von 0,5 Prozent in der Berichtsperiode des Vorjahres. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2017 um 9,2 Prozent auf EUR 414,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg ebenfalls von 17,1 Prozent im Vorjahr auf 19,4 Prozent per Ende 2017.

Cashflow für Investitionen genutzt

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* ging aufgrund des Zuwachses im Working Capital von EUR 473,4 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 zurück. Diese Entwicklung war sowohl auf den Anstieg bei Vorräten als auch die gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Gleichzeitig wurde für ausgabenrelevante Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 238,8 Mio. um 122,6 Prozent mehr aufgewendet als im Jahr 2016 (EUR 107,2 Mio.).

Aufgrund der hohen Investitionen, der Tilgung von Schulden und der Dividendenzahlung an die Aktionäre hat sich der Liquiditätsbestand* der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 auf EUR 315,8 Mio. reduziert (2016: EUR 570,4 Mio.). Zu Jahresende 2017 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 213,8 Mio. zur Verfügung (Ende 2016: EUR 217,7 Mio.).

1 Ertragssteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (EBT)

2 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/ -fehlbetrag im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 17 im Konzern-Anhang ersichtlich.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe am Ende des Konzern Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Die weitere Optimierung der Produktionsabläufe mit dem Ziel der Kapazitätsausweitung sowie der Bau von neuen Produktionslinien stellten neben dem Ausbau der Marktpräsenz in Asien und der Türkei den Kern der Aktivitäten im Geschäftsjahr 2017 dar. Die gute Nachfrage nach LENZINGTM Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.

Holz

Angebot und Nachfrage am mitteleuropäischen Holzmarkt rund um die beiden Zellstoff-Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) waren 2017 durch klimatische, ökologische und geopolitische Faktoren stark beeinflusst. Ein langer und kalter Winter sorgte zu Beginn des Jahres 2017 für einen erhöhten Bedarf an Buchenbrennholz. Das nach wie vor geltende Exportverbot von Rundholz in der Ukraine schränkte die Verfügbarkeit am Holzmarkt zusätzlich ein.

Die Preise für Nadelholz blieben aufgrund anhaltender Probleme mit Schädlingen und Sturmereignissen im weiteren Verlauf des Jahres auf niedrigem Niveau. Der starke Käferbefall führte wie im Jahr 2016 insbesondere im Nordosten Tschechiens dazu, dass Forstbetriebe mehr Holz als im Nachhaltshiebsatz geplant schlägern mussten und hohe Mengen an Fichtenholz auf den Markt kamen. Hinzu kamen in Süddeutschland, Österreich und Tschechien mehrere Millionen Festmeter Schadholz als Folge des Sturmtiefs "Herwart" auf den Markt. Das Laubholz-Angebot war im Gegensatz dazu geringer als im Vorjahr, weil aufgrund des hohen Zwangsanfalles bei Nadelholz weniger Laubholz geschlagen wurde. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.

Für das Werk in Lenzing erforderten diese Marktverzerrungen eine Verschiebung des Einkaufsvolumens in Richtung Westeuropa. Die Versorgung mit Buchenholz konnte dadurch sichergestellt und das Winterlager ausreichend gefüllt werden. Die Preise für Buchenholz wurden hauptsächlich aufgrund langfristiger Verträge auf konstant niedrigem Niveau gehalten. Durch das Überangebot an Fichtenholz verfügte auch das zweite Zellstoffwerk der Lenzing Gruppe in Paskov über ein gut gefülltes Lager für den Winter und die günstigen Einstiegspreise aus dem Vorjahr konnten fortgeschrieben werden.

Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest CertificationTM (PEFCTM) an den Standorten Lenzing und Paskov. Beiden wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFCTMund FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammt. Umstrittene Holzquellen konnten sicher ausgeschlossen werden.

Bioraffinerie Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 56 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. Faserzellstoff ist der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung von Cellulosefasern aus Lenzing und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2017 insgesamt rund 560.000 Tonnen Faserzellstoff produziert, rund 300.000 Tonnen davon in Lenzing und rund 260.000 Tonnen in Paskov. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff stieg im Vorjahresvergleich leicht an. Im Durchschnitt 2017 lag der Marktpreis im Berichtsjahr bei USD 898/Tonne nach USD 888/Tonne im Geschäftsjahr 2016.

Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. laufen planmäßig.

Biobasierte Materialien

Die Märkte für biobasierte Materialien entwickelten sich im Vorjahr günstig. Die Produktion von Xylose stieg weiter an. Bei Essigsäure führten Mengensteigerungen zu Ertragsverbesserungen, bei Furfural sorgte eine Angebotsverknappung in China für einen starken Preisanstieg und damit zu einer deutlichen Ertragssteigerung.

Die von der Lenzing Gruppe in ihrer Bioraffinerie hergestellten biobasierten Materialien Essigsäure, Furfural und Magnesium-Lignosulfonat wurden im Geschäftsjahr 2017 vom USamerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) mit dem Biobased Product Label ausgezeichnet. Diese Zertifizierung ist ein weiterer offizieller Nachweis dafür, dass die genannten Erzeugnisse der Lenzing Gruppe zu 100 Prozent aus der natürlichen und nachwachsenden Ressource Holz gewonnen werden.

Energie

Die Einkaufsstrategie für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert in der Lenzing Gruppe auf Spotmarktpreisen. Die Strompreise verzeichneten 2017 eine deutliche Trendumkehr und legten gerechnet über das Jahr 2017 um knapp 30 Prozent zu, nachdem sie zuvor fünf Jahre hintereinander gesunken waren. Die Kältewelle in Europa hatte insbesondere zu Jahresbeginn starke Preiserhöhungen zur Folge. Gleichzeitig standen in Frankreich mehrere Kraftwerke nur eingeschränkt zur Verfügung. Generell waren die Energiemärkte im Berichtsjahr von steigenden Preisen geprägt. Auch die Öl- und Kohlepreise verzeichneten nach mehreren Jahren mit niedrigen Preisen wieder deutliche Anstiege. Trotz guter Verfügbarkeit von Flüssig-Erdgas schlug sich die Preisentwicklung von Erdöl auch an den europäischen Gasmärkten durch. Auch hier lag das Plus bei mehr als 30 Prozent.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen – mit sehr niedrigen Stillstandszeiten – auch 2017 weitgehend im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2017 nur bei 19,1 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2017 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien führte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) erneut zu gestiegenen Energiekosten.

Weitere Rohstoffe

Die Chemikalienpreise entwickelten sich 2017 regional sehr unterschiedlich. In Europa war mit Ausnahme der Natronlauge ein relativ stabiler Verlauf an den Rohstoffmärkten zu beobachten. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz, ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2017 erheblich an. Hauptursachen dafür waren Produktionsausfälle bei europäischen Produzenten sowie das endgültige Aus für den Produktionsprozess mit Quecksilber, wodurch rund 10 Prozent der europäischen Kapazitäten für Natronlauge wegfielen. In Asien stiegen die Preise für Natronlauge im Jahresverlauf ebenfalls deutlich an.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Der seit dem zweiten Quartal 2016 zu beobachtende Preisrückgang bei Schwefel in Europa setzte sich auch 2017 stetig fort. Ausschlaggebend dafür war ein Überangebot an Schwefel am europäischen Markt. In Asien stiegen die Preise kontinuierlich an – mit einer Preisspitze im vierten Quartal 2017.

Fasern

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern legten im Geschäftsjahr 2017 um 6 Prozent auf EUR 2,24 Mrd. zu. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,12 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 428,5 Mio. auf EUR 499,2 Mio. im Jahr 2017. Das Betriebsergebnis im Segment Fasern (EBIT) stieg um 24,2 Prozent auf EUR 364,8 Mio. (Vorjahreswert: EUR 293,7 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,96 Mrd. entfielen 70 Prozent auf Fasern für Textilien und 30 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asien, Naher Osten und Afrika) sowie Europe & Americas.

Faserumsatz nach Bereichen in Prozent

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2017 aufgrund der zunehmenden Spezialisierung und aufgrund von Qualitätssteigerungsmaßnahmen um 3,7 Prozent auf rund 942.000 Tonnen (2016: 978.000 Tonnen) zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag bei 41,9 Prozent nach 42 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich auf 44,5 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder legte von 11 Prozent auf 13,6 Prozent im Jahr 2017 zu.

Fasern für Textilien

Die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und insbesondere die stärkere Ausrichtung auf hochwertige Spezialfasern bewährte sich auch im Geschäftsjahr 2017 klar. Fasern für Textilien werden von Lenzing primär unter der Marke TENCELTM vermarktet. Die Nachfrage nach TENCELTM Fasern war über alle Subsegmente hinweg – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung bis hin zu Schutzbekleidung – weiterhin hoch. Überaus positiv gestaltete sich auch die Reaktion der Kunden auf die wichtigsten neuen Produkteinführungen: LENZINGTM ECOVEROTM Fasern, TENCELTM Luxe Filamente und TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie. All diese Produktinnovationen stärken die Rolle der Lenzing Gruppe als Vorreiter bei Innovation und Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche.

Bekleidung

Im Bereich Bekleidung, dem größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, stiegen die Umsätze mit Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. Dieser Anstieg war in erster Linie auf den gesteigerten Einsatz von TENCELTM Lyocellfasern und TENCELTM Modalfasern in hochwertigen, textilen Anwendungen zurückzuführen. Ausschlaggebend dafür waren der verstärkte Fokus auf eine gezielte Vermarktung sowie eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken. Parallel dazu verstärkte die Lenzing Gruppe ihr Engagement zur Verbesserung der Produktqualität.

Die Lenzing Gruppe strukturiert ihre Marketingaktivitäten im Bekleidungssegment in drei Subsegmenten: Denim (Jeans), Innerwear (Unterwäsche, Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) sowie Aktivbekleidung und Outerwear (Sportbekleidung, Hemden, Kleider etc.).

Im Subsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. Sowohl im Innerwear- als auch im Outerwear-Geschäft stieg die Nachfrage nach TENCELTM Lyocellfasern. TENCELTM Modalfasern werden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt.

Mit der Vorstellung von LENZINGTM ECOVEROTM Fasern trägt die Lenzing Gruppe dem Trend Rechnung, dass ihre Partner entlang der Wertschöpfungskette zunehmend auf eine ökologisch nachhaltige Faserproduktion Wert legen. Sowohl LENZINGTM ECOVEROTM Fasern als auch TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie sind mit einer speziellen Identifikationstechnologie ausgestattet, die mehr Transparenz in der Modebranche schafft und eine Identifizierbarkeit durch die gesamte Produktionskette gewährleistet. Aktuell gibt es keine vergleichbaren Produkte am Markt, weswegen beide Faserarten als Spezialfasern angeboten werden.

Die Präsentation der TENCELTM Luxe Filamente bei einem exklusiven Event in Paris stellte einen weiteren Meilenstein im Jahr 2017 im Rahmen der Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN dar und bedeutete für Lenzing den Einstieg in den Filament-Markt. Das erste Feedback von Modemarken im Luxussegment ist sehr positiv. So werden seit 2017 bereits Kollektionen mit TENCELTM Luxe Filamenten für den Einzelhandel entwickelt.

Heimtextilien & Innenausstattung

Im Segment Heimtextilien & Innenausstattung wurden 2017 verstärkt Spezialfasern der Lenzing Gruppe eingesetzt. Bettwäsche und voluminöse Produkte wie Steppdecken, die aus TENCELTM Lyocellfasern hergestellt werden, werden schon seit vielen Jahren wegen ihrer seidigen Textur, ihres hervorragenden Feuchtigkeits-Managements und ihrer Hautfreundlichkeit von Konsumenten geschätzt. Für Hotellerie und Gastgewerbe entwickelte die Lenzing Gruppe hochwertige Lösungen für Bettwaren und gründete Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien. Aufgrund ihrer Weichheit und ihrer Vorteile hinsichtlich Nachhaltigkeit sind Teppiche ein weiteres, vielversprechendes Geschäftsfeld. Dank der Entwicklung spezieller TENCELTM Lyocellfasern für Teppichanwendungen nahm das Interesse bekannter Hersteller beträchtlich zu.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Hochleistungsfaser LENZINGTM FR verzeichnete im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung abermals eine starke Nachfrage. Die Lenzing Gruppe gewann insbesondere im Mittleren Osten neue Kunden hinzu. Auch in den asiatischen Schwellenländern war die Nachfrage weiter hoch. LENZINGTM FR Fasern eignen sich wegen ihrer Feuerbeständigkeit und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. LENZINGTM FR Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 abermals ein stabiles Wachstum. Die Nachfrage in diesem Bereich war generell hoch, wobei – wie im Vorjahr – eine leichte Verschiebung hin zu Viscosefasern zu beobachten war.

Trotz allem verzeichneten auch VEOCELTM Lyocellfasern einmal mehr hohe Umsatzerlöse. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sie sich besonders gut für Hygieneartikel. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit wie eine umweltfreundliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern. Mit VEOCELTM Lyocellfasern als Kurzschnitt-Type ("Shortcut") bietet die Lenzing Gruppe zudem den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.

In Asien gewinnen insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchtes Toilettenpapier ist ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCELTM Fasern. Die Marktdurchdringung nimmt weiter zu.

Eine spezifische Anwendung von VEOCELTM Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit dem speziell dafür entwickelten VEOCELTM Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen.

Technische Anwendungen

Cellulosefasern der Lenzing Gruppe eignen sich auch sehr gut für technische Anwendungen. Aufgrund ihrer biologischen Abbaubarkeit, ihrer Kompostierbarkeit und ihrer konstant hohen Qualität werden vor allem Anwendungen mit Lenzing Lyocellfasern stark forciert.

Bei der Techtextil in Frankfurt stellte die Lenzing Gruppe im Mai 2017 erstmals eine botanische Lösung für die Landwirtschaft aus LENZINGTM Lyocellfasern vor. Die aus dem natürlichen Rohstoff Holz hergestellten Fasern sind aufgrund ihres Faserprofils besonders gut geeignet und reduzieren durch ihren Einsatz Kunststoff in der Landwirtschaft.

Im zweiten Halbjahr 2017 wurden die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Heißgetränke wie Teebeutel und Kaffeepads erweitert. Zudem werden LENZINGTM Lyocellfasern zunehmend auch für Anwendungen in Schuhen und Verpackungen sowie Filteranwendungen nachgefragt.

Co-Produkt der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.

Am Standort Lenzing führten ein Überangebot am europäischen Markt sowie hohe Frachtkosten, die das Exportgeschäft belasteten, zu einem leichten Rückgang der Nettoerlöse bei Natriumsulfat. Dies wurde durch eine kontinuierliche Erhöhung der Preise und Nettoerlöse an den asiatischen Standorten mehr als kompensiert. Grund dafür waren Kürzungen der Produktionsmengen in der Volksrepublik China, die der Einhaltung von Umweltstandards verstärkt Bedeutung zumisst und so zu einer massiven Verknappung von Natriumsulfat in Asien beigetragen hat.

Global Technical Customer Service

Die regionalen Teams des Global Technical Customer Service wurden 2017 weiter verstärkt, um noch näher am Kunden zu sein und die technologische Basis zu verbreitern.

Mit der Eröffnung eines neuen Applikations- und Innovationscenters (AIC) in Hongkong – in welchem auf Spinn-, Webund Strickmaschinen gemeinsam mit Kunden Lösungen für textile Anwendungen entwickelt werden – setzte die Lenzing Gruppe im September 2017 einen weiteren Meilenstein zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit ihren Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Ebenfalls im Berichtsjahr fiel der Startschuss für die Erweiterung des AIC in Indonesien, dessen Fertigstellung für 2018 geplant ist. Hauptaugenmerk der beiden neuen, hochmodernen Zentren liegt auf den folgenden Bereichen: technische Beratung, Schulung und Ausbildung, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement sowie Gewebezertifzierung.

Enterprise Excellence (EPEX)

Ziel des gruppenweiten Programmes namens "Enterprise Excellence" (EPEX) ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen. Ein zentraler Aspekt dieses Programmes ist das Voneinander-Lernen und der gegenseitige Austausch innerhalb der Lenzing Gruppe.

Unter dem Schirm "Heartbeat for Lenzing" wurden 2016 alle Aktivitäten zur kontinuierlichen Verbesserung auf die Bereiche Sicherheit und Qualität ausgeweitet. Diese Zusammenarbeit wurde im Geschäftsjahr 2017 verstärkt. So wurde im Juni 2017 erstmals eine globale Konferenz mit dem Ziel organisiert, laufende Aktivitäten in Einklang zu bringen und künftige Schwerpunkte zu definieren.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.

Im Geschäftsjahr 2017 verzeichnete Lenzing Technik einen entsprechenden Umsatz- und Ergebnisanstieg vor allem durch die Investitionstätigkeit in der Gruppe. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf EUR 42,3 Mio. nach EUR 35,9 Mio. im Geschäftsjahr 2016. Das entspricht einem Zuwachs von 17,7 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 12,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 14 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag mit EUR 3,5 Mio. im Jahr 2017 wieder deutlich im positiven Bereich. Im Vorjahr hatte das EBITDA noch EUR minus 0,5 Mio. betragen. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2017 inklusive Lehrlinge 210 (Ende 2016: 208).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. In diesem Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2017 fortgeführt werden. Durch die konsequente Umsetzung der Bereichs- und Konzernstrategie stiegen sowohl Markenwahrnehmung als auch der Bekanntheitsgrad. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen aus vielen verschiedenen Bereichen wie der chemischen Industrie, der Automobil- und der Lebensmittelindustrie sowie der Energiewirtschaft. Durch stetige Innovation wird das Produktportfolio laufend erweitert und um zusätzliche Anwendungen ergänzt. Zudem wird das Vertriebsnetz weiter ausgebaut, um die Marktdurchdringung zu erhöhen.

Zellstofftechnologie

Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Neben der Lenzing Gruppe werden auch externe Kunden weltweit bedient. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.

Mechanische Fertigung

Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipment für die Zellstofftechnologie sowie für die Filtrations- und Separationstechnik und Know-how-kritische Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Jahr 2017 lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.

Investitionen

Forschung und Entwicklung

Im Berichtsjahr starteten einige Investitionen, die auf der Unternehmensstrategie sCore TEN beruhen. Konkret waren dies die Rückwärts-Integration bei Zellstoff durch den Ausbau an den Produktionsstandorten Lenzing und Paskov, sowie die Aufstockung der Kapazitäten bei Spezialfasern durch den Ausbau im burgenländischen Heiligenkreuz (Österreich) und den Bau einer neuen Produktionsstätte neben der bestehenden in Mobile, Alabama (USA). Der ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen) stieg auf mehr als das Doppelte an, von EUR 107,2 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 238,8 Mio.

Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern und der Anteil der Eigenversorgung mit Zellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) soll bis Mitte 2019 die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2017 eine weitere Investitionsentscheidung für den Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern beschlossen: Nach dem bereits laufenden Ausbau in Heiligenkreuz und Mobile stimmte der Aufsichtsrat im Juni 2017 dem Vorschlag des Vorstandes zu, ein Grundstück für die nächste hochmoderne Anlage zur Produktion von Lyocellfasern in Thailand zu sichern und eine Tochtergesellschaft zu gründen. Dieser Standort stärkt das weltweite Lyocell-Netzwerk der Lenzing Gruppe und ermöglicht ihren globalen Kunden Lyocellfasern aus Europa, Nordamerika und Asien zu beziehen. Die geplante Produktionsanlage wird eine Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen haben. Für die technische Planung, die Einholung der Genehmigungen sowie die Personalbeschaffung wurde in Bangkok ein Büro errichtet.

Der Neubau eines Lyocell-Faserwerks in Mobile läuft unterdessen auf Hochtouren. Dieses Werk wird eine Produktionskapazität von 90.000 Tonnen haben und soll im Jahr 2019 in Betrieb gehen.

Im März 2017 erfolgte der Spatenstich für den Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern am Standort Heiligenkreuz (Österreich). Dort werden bis Mitte 2018 rund EUR 70 Mio. in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert. Kleinere Erweiterungsinvestitionen am Standort Lenzing und am britischen Standort Grimsby wurden weitgehend 2017 abgeschlossen.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind am Standort Lenzing im zentralen Bereich Global R&D gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit dem im Berichtsjahr in Hongkong neu eröffneten Applikations- und Innovationscenter, wo gemeinsam mit Kunden direkt vor Ort neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt werden. Das Unternehmen intensiviert damit die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette weiter. Es stellt eine perfekte Ergänzung zum bestehenden Anwendungszentrum am Standort Lenzing dar, welches ebenfalls über einen modernen Maschinenpark für unterschiedliche textile Prozesse verfügt.

Per Ende 2017 waren 192 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Das Team arbeitete an der Neu- und Weiterentwicklung von Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich Cellulose. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), stiegen um 19,4 Prozent auf EUR 55,4 Mio. (nach EUR 46,4 Mio. im Jahr 2016), worin auch wesentliche Investitionen in die F&E-Infrastruktur am Standort Lenzing enthalten sind. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.274 Patenten und Patentanmeldungen (aus 215 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält. Um die Innovationsführerschaft in der Produktion von Cellulosefasern langfristig abzusichern und auszubauen, wird die Lenzing Gruppe diese Anstrengungen auch in Zukunft forcieren.

Schwerpunkte 2017

Im Geschäftsjahr 2017 wurden mehrere Produktinnovationen, bei denen der Faktor Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle spielt, am Markt eingeführt: TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie sind die weltweit ersten Lyocellfasern, die zum Teil aus Recycling-Materialien bestehen. Auch LENZINGTM ECOVEROTM Fasern tragen der steigenden Nachfrage nach ökologisch verträglichen Produkten Rechnung und schaffen durch eine spezielle Identifikationstechnologie zudem mehr Transparenz in der Modebranche. Ein weiterer Meilenstein ist die Entwicklung von TENCELTM Luxe Filamenten, die aktuell in einer Pilotanlage am Standort Lenzing produziert werden.

Innovationen wie diese sind nur auf Basis entsprechender technologischer Entwicklungen möglich, die sich von der Zellstofferzeugung bis zu den Produktionsprozessen der einzelnen Fasertypen erstrecken. Die F&E-Schwerpunkte im Bereich Zellstoff sind dabei Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung), Bioraffinerie-Konzepte zur weiteren Steigerung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz sowie geplante Kapazitätserweiterungen (inklusive neuer Technologien). Im Segment Fasern unterstützt der Bereich Global R&D ebenfalls maßgeblich den laufenden und geplanten Ausbau von Kapazitäten für die Produktion von Lyocellfasern. Dies schließt die Entwicklung von neuen Technologien sowie die Optimierung von bestehenden Anlagen mit ein.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher als einer der Kernwerte in der Unternehmensstrategie sCore TEN definiert.

Schwerpunkte 2017

Im April 2017 präsentierte die Lenzing Gruppe ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive". Sie basiert auf den "3-P"-Eckpfeilern: People – Planet – Profit. Im Rahmen dieses Konzeptes definiert die Lenzing Gruppe vier Kernbereiche, zu deren Herausforderungen das Unternehmen Lösungen entwickelt und Beiträge leistet, die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen.

Operative Kernelemente in ihrer Umsetzung sind die nachhaltige Holzbeschaffung, der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, die CO2-Reduktion in der Produktion als Beitrag zum Klimaschutz sowie die Förderung von nachhaltigen Innovationen, um ressourcenintensive und umweltschädliche Produkte zu ersetzen.

Im Rahmen gruppenweiter Workshops wurde die neue Nachhaltigkeitsstrategie im Jahresverlauf weiterentwickelt, indem in einem ersten Schritt folgende fünf Nachhaltigkeitsziele für die Lenzing Gruppe definiert und vereinbart wurden: Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022, Präsentation eines Waldschutz- und Aufforstungsprojekts im Jahr 2018, Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe (80 Prozent bis 2022) und Implementierung des HIGG Facility Environmental Modul 3.01 zur Bewertung von Produktionsstätten bis 2019.

Die Lenzing Gruppe ist global führend bei allen Nachhaltigkeitsfragen in der Faserbranche und nimmt unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil, um die Entwicklung und Umsetzung von systemischen Lösungen zu unterstützen: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute). Auf operativer Basis intensivierte die Lenzing Gruppe 2017 ihre Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette weiter.

Lenzing betreibt seine Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den Forest Stewardship Council® (FSC®) und das Programme for the Endorsement of Forest CertificationTM (PEFCTM) zertifiziert.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO
9001
ISO
14001
OHSAS
18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Poekov (Techochiecho Popublik)

Mitarbeiter/innen

Per 31. Dezember 2017 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.488 Mitarbeiter/innen (nach 6.218 Ende 2016), davon 173 Lehrlinge (Ende 2016: 175). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2017 in Summe 2.646 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.460 per Ende 2016), davon 113 Lehrlinge (Ende 2016: 121).

Mitarbeiter/innen nach Ländern

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing Gruppe fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird

1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.

der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Im Jahr 2017 wurde in der Lenzing Gruppe ein Mentoring-Programm gestartet, um den Austausch zwischen jungen Talenten und Top-Führungskräften zu fördern. Nachwuchs-Führungskräfte können dabei von den Erfahrungen ihrer Mentoren profitieren und sich auf diese Weise bestens auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten. Umgekehrt helfen persönliche Kontakte auch den Mentoren, um neue Einblicke zu gewinnen.

Der Februar des Vorjahres bildete den Auftakt zu einem neuen Turnus des erstmals im Jahr 2014 begonnenen 16-monatigen Führungskräfte-Entwicklungsprogrammes "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit insgesamt 29 Teilnehmer/innen aus allen Standorten und Regionen der Gruppe. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit.

Seit dem Jahr 2016 bietet die Initiative "Breakfast with EC" Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, ihre Anliegen und Fragen zur sCore TEN Strategie in entspannter Atmosphäre mit Mitgliedern des Executive Committee (EC), des obersten Beratungsgremiums der Lenzing Gruppe, zu diskutieren.

Weiters wurde im Jahr 2017 das eLearning-Programm "Learn@Lenzing" global ausgerollt. Ziel ist es, das Thema Sicherheit verstärkt in den Fokus zu rücken und einen nachhaltigen Lernprozess sicherzustellen. Die im August 2016 gestartete "Commercial Academy" wurde ebenfalls im Vorjahr auch an den anderen Standorten eingeführt. Im Jahr 2017 fanden in den Regionen North Asia, AMEA und Europe & Americas insgesamt 18 Trainings statt, in denen rund 140 Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen konnten.

Diversität

Gemäß ihrer sCore TEN Strategie setzt die Lenzing Gruppe auf Diversität ihrer Mitarbeiter/innen. Die 27 neuen Kollegen, die im Vorjahr auf Management-Positionen besetzt wurden, stammen aus 14 unterschiedlichen Nationen.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.

Sicherheit

Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren. Einen entscheidenden Akzent setzte in der Hinsicht die gruppenweite "Heartbeat for Lenzing Conference" im Juni, bei der sich rund 120 Mitarbeiter/innen aller Standorte, Mitglieder des Vorstandes, interne und externe Experten sowie Kund/innen über die Themen Sicherheit und Qualität austauschten.

Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete Konzept "Heartbeat for Safety" wurde im Berichtsjahr konsequent weiter implementiert. Einen Schwerpunkt setzte die Lenzing Gruppe mit ihrem Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Manager in 45 Trainingssessions geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2017 wurden mehr als 5.600 "Safety Walks and Talks" durchgeführt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde weiters ein Programm zur Auditierung aller Standorte gestartet. Ziel ist die Überprüfung, ob alle lokalen Rechtsvorschriften und alle Auflagen zum Betrieb der Unternehmen erfüllt werden und ob auch die internen Richtlinien der Lenzing Gruppe eingehalten werden. Für die Auditierung werden jeweils unabhängige lokale Experten herangezogen, die mit den lokalen Gegebenheiten und der jeweiligen Sprache gut vertraut sind. Die Erkenntnisse werden dokumentiert und entsprechend abgearbeitet.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vereinheitlichung der bestehenden Regeln zur Vermeidung von tödlichen Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten. Die neuen "Life Saving Rules" wurden in einem eigenen Folder zusammengefasst und in Schulungen gruppenweit den Mitarbeiter/innen nähergebracht.

Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen. Im Jahr 2017 wurde gruppenweit ein einheitliches EDV-gestütztes Meldesystem implementiert.

Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2016 konnte die Unfallrate im Jahr 2017 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie Personaleinsatzes konstant gehalten werden.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheitsund Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.

Am Standort Lenzing wurde 2017 ein besonderer Fokus auf das Thema "Gesunde Ernährung" gelegt. Im März referierte die renommierte Köchin und Ernährungsexpertin Sarah Wiener über Genuss und bewusste Ernährung. Die Kooperation mit lokalen Lebensmittellieferanten wurde intensiviert. So wird verstärkt mit Biolebensmitteln und ausschließlich mit MSC-zertifiziertem Fisch gekocht. Zudem umfasste die Schwerpunktreihe monatliche Expertenkommentare zu kontroversiellen Ernährungsfragen, verschiedene Vorträge und einen leicht zugänglichen Gesundheitscheck inklusive Ernährungsberatung. Am Standort Purwakarta setzte Lenzing 2017 verstärkt auf Maßnahmen der Präventivmedizin. So wurden in den unternehmseigenen Kliniken entsprechende Programme zu Themen wie gesunder Lebensstil, Zahnhygiene oder Ernährungsumstellung durch die Reduktion von Salz und Zucker und somit Cholesterin angeboten. Zudem wurde 2017 in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation Rotes Kreuz ein freiwilliges Blutspendeprogramm initiiert, das großen Anklang fand.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing AG siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Aufgrund der zusätzlichen Faserkapazitäten, die 2018 auf den Markt kommen, muss angenommen werden, dass das aktuelle Preisniveau vor allem im Standardfaserbereich, weiter unter Druck bleiben wird. Die Baumwollbestände lassen keine Unterstützung erwarten. Lenzing rechnet deshalb für das kommende Geschäftsjahr mit einem erhöhten Preisschwankungsrisiko bei Standardfasern. Die Unternehmensstrategie sCore TEN wirkt mit dem kontinuierlichen Ausbau der Spezialitäten diesem Trend entgegen.

Die geopolitische Situation hat sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert, während sich das wirtschaftliche Umfeld auf globaler Ebene für 2018 verbessert. Entwicklungen wie der bevorstehende Brexit in Europa stellen einen Unsicherheitsfaktor dar, der allerdings nur wenig Einfluss auf Lenzing haben wird. Mögliche Handelszölle vor allem in China und den USA erhöhen sowohl das Absatz- als auch das Beschaffungsrisiko für die Lenzing Gruppe.

Durch den ständigen Ausbau der eigenen Zellstoffkapazitäten sowie der ausreichenden Verfügbarkeit am Weltmarkt gilt die Versorgung mit Zellstoff für 2018 als gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlustes von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten.

Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge, sind in den letzten Monaten weltweit stark gestiegen. Weitere Preiserhöhungen können aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden.

Auf der Währungsseite haben sich sowohl der US-Dollar (minus 14 Prozent) als auch der Chinesische Yuan (minus 7 Prozent) gegenüber dem Euro im Berichtsjahr abgeschwächt. Eine anhaltende Abwertung wirkt sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing aus. Das Liquiditätsrisiko wird für 2018, trotz der stark gestiegenen Investitionstätigkeit, als gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2017 keine wesentlichen Schadensfälle.

Die Lenzing Gruppe erweitert mit dem Ausbau der Lyocell-Kapazitäten in Heiligenkreuz sowie der Errichtung einer neuen Lyocell-Anlage am Standort Mobile ihre Produktionskapazitäten. Diese Großinvestitionen erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand und sind dem Risiko der Kostenüberschreitung bzw. der verzögerten Fertigstellung unterworfen.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Ebenso ist es Aufgabe des Risikomanagements bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation. Jedes Risiko ist einem Risk-Owner zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (https://www.lenzing.com/ investoren/corporate-governance/evaluierungen-berichte/) hinterlegt.

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in regelmäßig stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Vliesfasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen. Ziel ist bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Applikationsund Innovationscenter wurde im Berichtsjahr in Honkong (China) eröffnet.

Das Substitutionsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als gering gesehen.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von Cellulosefasern botanischen Ursprungs und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neuen Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die holzbasierte Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungsund Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Teil der neuen sCore TEN Strategie ist eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau von konzerneigenen Zellstoffproduktionsmengen zu erzielen.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten im Lenzing Konzern sind zu 32,88 Prozent, in der Lenzing AG zu 28,53 Prozent variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als sehr gering eingestuft.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Lenzing erweitert seine Kapazität in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier der Bau einer neuen Lyocell-Anlage in Mobile als auch die Planung eines neuen Werkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- oder Zeitüberschreitungen in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management. Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich Global Accounting & Tax Management zuständig. Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von Global Accounting & Tax Management unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichts. Der Bereich Global Treasury, und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal, IP & Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance untersteht direkt dem CEO. Im CMS werden compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden compliance-relevante Richtlinien erstellt und deren Einhaltung überprüft. Mitarbeiter werden zu compliance-relevanten Themen geschult, es wird Hilfestellung bei Compliance Themen geleistet, Fehlverhalten wird adressiert und korrigiert. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert. Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Chief Financial Officer. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontroll-Systems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist in 26.550.000 Stückaktien eingeteilt. Die B&C Gruppe reduzierte im Mai 2017 ihren Anteil der Stimmrechte von 62,6 auf 50 Prozent plus zwei Aktien. Sie bleibt damit weiterhin Mehrheitseigentümerin und versteht sich als langfristig orientierte österreichische Kernaktionärin der Lenzing AG. Die Oberbank, eine führende österreichische Regionalbank, hält 3,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz ("Free Float") erhöhte sich damit im Jahr 2017 von 33,2 Prozent auf 46,03 Prozent und verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde zudem ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Unverändert aufrecht bleibt der Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 zum 8. Tagesordnungspunkt über ein neues genehmigtes Kapital, bei dem der Vorstand ermächtigt wurde, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: https://www.lenzing.com/investoren/ hauptversammlung/2017/.

Die 74. Ordentliche Hauptversammlung findet am 12. April 2018 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß §243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2018 mit einem weiteren Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,7 Prozent. Unsicherheit resultiert aus der Zunahme an protektionistischen Tendenzen im politischen Umfeld. Das Wechselkursumfeld stellt für exportorientierte Unternehmen im Euro-Raum eine zusätzliche Herausforderung dar.

An den Fasermärkten ist mit einer weiterhin positiven, allerdings nach wie vor volatilen Entwicklung zu rechnen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Baumwolle wird erwartet, dass trotz höherer Produktion die Preise auf dem jetzigen Niveau verharren und die Lagerbestände konstant bleiben. Die Polyesterfaserpreise sind nach Jahren historischer Tiefstpreise in den vergangenen Quartalen gestiegen.

Die starke Nachfrage im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern hält an. Nach Jahren geringerer Kapazitätsausbauten in der Viscoseindustrie ist davon auszugehen, dass im Jahr 2018 signifikante zusätzliche Volumina auf den Markt kommen. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Marktentwicklung in der gewählten Konzernstrategie sCore TEN bestätigt und wird deren Umsetzung mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.

Für 2018 sieht die Lenzing Gruppe mehrere teils gegenläufige Faktoren, die die Visibilität auf die Faserpreise einschränken. Auf der Rohstoffseite sind die Preise einiger Schlüsselrohstoffe wie der Natronlauge weiter auf sehr hohem Niveau und deren Preisentwicklung bleibt schwer abschätzbar. Auf Basis dieser Rahmenbedingungen geht die Lenzing Gruppe für die kommenden Quartale von einem herausfordernden Marktumfeld für Standardviscose aus. Gepaart mit den veränderten Wechselkursen erwartet die Lenzing Gruppe für das Jahr 2018 ein Ergebnis, das unter den hervorragenden letzten beiden Jahre liegen wird.

Lenzing, am 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
502,5 428,3 290,1 240,3 225,4
/ Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9
EBITDA-Marge 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 % 11,8 %
EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
/ Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9
EBIT-Marge 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 % 4,5 %

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen - verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Cashflow aus der
Betriebstätigkeit
271,1 473,4 215,6 218,8 82,3
- Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
–218,6 –103,6 –56,5 –102,8 –152,2
- Netto-Zufluss aus der
Veräußerung und dem Abgang
von Tochterunternehmen und
sonstigen
Unternehmenseinheiten
–3,1 –1,4 –13,4 0,0 –61,7
+ Erwerb von finanziellen
Vermögenswerten und
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
6,5 3,5 4,9 2,3 8,3
- Erlöse aus der
Veräußerung/Tilgung von
finanziellen Vermögenswerten
–23,4 –5,6 –5,6 –3,5 –40,7
Free Cashflow 32,6 366,3 145,0 114,8 –163,9

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
306,5 559,6 347,3 271,8 287,9
+ Liquide Wechsel (in den
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
9,4 10,8 8,1 8,5 8,1
Liquiditätsbestand 315,8 570,4 355,3 280,3 296,0

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Vorräte 340,1 329,4 338,5 344,1 311,5
+ Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
292,8 277,4 258,9 232,8 258,8
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–218,4 –227,2 –150,0 –181,1 –176,6
Trading Working Capital 414,4 379,6 447,4 395,7 393,7
EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Zuletzt im Ist verfügbare
Quartals-Konzern
Umsatzerlöse (= jeweils 4.
Quartal)
532,8 555,7 518,0 506,5 461,9
x 4 (= annualisierte Konzern
Umsatzerlöse)
2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0 1.847,5
Trading Working Capital zu
annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 % 21,3 %

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Eigenkapital 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5 1.089,5
+ Langfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
18,3 17,0 17,8 22,0 23,0
+ Kurzfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
7,9 11,9 8,0 4,6 3,0
- Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,4 –7,0 –6,1 –6,1 –5,9
Bereinigtes Eigenkapital 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
/ Bilanzsumme 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Bereinigte Eigenkapitalquote 61,2 % 53,0 % 50,6 % 44,7 % 45,5 %

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/ EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
127,3 249,2 172,3 192,7 191,1
+ Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
255,3 328,3 510,9 537,0 609,6
- Liquiditätsbestand –315,8 –570,4 –355,3 –280,3 –296,0
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
/ Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
502,5 428,3 290,1 240,3 225,4
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
0,1 0,0 1,1 1,9 2,2
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Net Gearing 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 % 45,5 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und Pensionen
105,4 108,6 96,5 102,9 77,4
Nettoverschuldung 172,2 115,8 424,5 552,5 582,0

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
- Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das
EBIT)
–79,2 –64,1 –23,8 –23,4 –26,3
Betriebsergebnis (EBIT)
abzüglich anteiligem
laufendem
Ertragsteueraufwand
(NOPAT)
291,8 232,2 127,4 –1,5 60,1
/ Durchschnittliches Capital
Employed
1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 % 3,7 %
Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das
EBIT)
–79,2 –64,1 –23,8 –23,4 –26,3
Anteiliger sonstiger laufender
Steueraufwand
2,5 3,0 3,4 2,7 5,6
Laufender
Ertragsteueraufwand
–76,7 –61,1 –20,3 –20,7 –20,7
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bilanzsumme 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–218,4 –227,2 –150,0 –181,1 –176,6
- Langfristige kündbare nicht
beherrschende Anteile
–18,0 –13,0 –8,3 –7,6 –19,5
- Langfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–3,8 –3,7 –3,1 –7,6 –2,3
- Kurzfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–38,5 –92,5 –85,3 –90,5 –35,5
- Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
–21,6 –25,7 –10,6 –25,2 –14,8
- Steuerabgrenzung (passive
latente Steuern)
–52,7 –52,9 –52,9 –44,8 –41,8
- Anteilige latente Steuern
auf Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
–6,4 –7,0 –6,1 –6,1 –5,9
- Kurzfristige Rückstellungen –95,7 –97,2 –69,9 –81,4 –126,4
- Langfristige Rückstellungen –131,7 –138,1 –122,7 –130,0 –106,8
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und
Pensionen (Sozialkapital)
105,4 108,6 96,5 102,9 77,4
- Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
–306,5 –559,6 –347,3 –271,8 –287,9
- Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
–8,4 –12,7 –25,6 –38,0 –39,1
- Finanzanlagen –36,4 –25,1 –22,8 –23,2 –23,2
Stand 31.12. 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5
Stand 01.01. 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5 1.572,7
Durchschnittliches Capital
Employed
1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Bereinigtes Eigenkapital
01.01.
1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Ergebnis vor Steuern (EBT) 357,4 294,6 147,4 12,0 68,1
/ Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4
ROE
(Eigenkapitalrentabilität)
24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 % 6,0 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bilanzsumme 31.12. 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Bilanzsumme 01.01. 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
/ Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3
ROI
(Gesamtkapitalrentabilität)
14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 % 3,4 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Corporate Governance Bericht 2017

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2018) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. Der Corporate Governance Bericht der Lenzing Aktiengesellschaft entspricht auch dem konsolidierten Corporate Governance Bericht der Lenzing Gruppe.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). https://www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/evaluierungen-berichte/.

Organe der Lenzing Aktiengesellschaft

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2017 stellt sich wie folgt dar:

Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967)

Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015

Ende laufende Funktionsperiode 31.05.2018 (Mandat wurde per 13.12.2017 bis 31.12.2022 verlängert)

Aufgabenbereiche: Regional Area Europe and Americas, Regional Area AMEA, Regional Area North Asia, Global Pulp & Wood, Global HR, Global R&D, Corporate Strategy & M&A, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Economic Development Board, Singapur

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: PT. South Pacific Viscose

Robert van de Kerkhof, MBA (1964)

Mitglied des Vorstandes, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2019

Aufgabenbereiche: Global Business Management Textiles and Nonwovens, Corporate Sustainability, Global Brand Management, Global Supply Chain, Commercial Innovation, Business Management New Business Areas, Emerging Busines Areas Medical & Beauty

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

Mag. Thomas Obendrauf, MBA (1970) Mitglied des Vorstandes, Chief Financial Officer

Erstbestellung 01.03.2016

Ende laufende Funktionsperiode 28.02.2019 Aufgabenbereiche: Global Accounting & Tax Management, Global Controlling, Global Treasury, Finance AMEA, Finance North Asia, Finance Europe and Americas, Global Purchasing, Finance Pulp & Wood, Global Process & Information Technology, Internal Audit & Risk Management

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Biocel Paskov a.s.

Dr. Heiko Arnold (1966)

Mitglied des Vorstandes, Chief Technical Officer Erstbestellung 01.05.2017

Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2020

Aufgabenbereiche: Technology, Global Engineering, Global SHE, Global Quality Management & Technical Customer Service, Enterprise Excellence, Special Projects, Lenzing Technik Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co.

Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß eines der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

Aufsichtsrat

Zusammensetzung

Dr. Hanno M. Bästlein (1963)

Erstbestellung 28.04.2014: Vorsitzender seit 22.04.2015 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 20201 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften:

AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Dr. Veit Sorger (1942) Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender

1) Dr. Hanno M. Bästlein scheidet mit Ende der Hauptversammlung am 12. April 2018 aus dem Aufsichtsrat aus.

Erstbestellung 04.06.2004

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit Aktiengesellschaft Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Stellvertretender Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

Dr. Felix Strohbichler (1974) Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender

Erstbestellung 22.04.2015

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 20202 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding

Mag. Helmut Bernkopf (1967) Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften:

Oesterreichische Entwicklungsbank AG (Vorsitzender), OeKB CSD GmbH (Stellvertreter Vorsitzender), "Österreichischer Exportfonds" GmbH (Vorsitzender), seit 21. April 2017 Acredia Versicherung AG, seit 5. April OeKB EH Beteiligungs- und Management AG

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung 24.04.2013

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 20183 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung 29.03.2011

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, AMAG Austria Metall AG

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953)

Erstbestellung 19.04.2012

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

  • Helmut Kirchmair (1968) Erstbestellung 2015
  • Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2008
  • Ing. Daniela Födinger (1964) Erstbestellung 2014

Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2001

Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Franz Gasselsberger, MBA, erklärt, im Geschäftsjahr 2017 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10 Prozent gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2017 aus seiner Mitte fünf Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Rechnungslegungsprozess zu überwachen und Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit zu erteilen. Weiters überwacht der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems. Er überwacht des Weiteren die Abschlussprüfung und die Konzernabschlussprüfung, prüft und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und genehmigt und kontrolliert die von ihm erbrachten Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Jahresabschluss, bereitet dessen Feststellung vor und prüft den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung, den Lagebericht und den Corporate Governance Bericht. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses legt die wechselseitige Kommunikation zwischen dem Abschlussprüfer und dem Prüfungsausschuss fest (C-Regel 81 a ÖCGK). Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2017 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten, in denen insbesondere die Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme, der Bereich Compliance sowie die Abarbeitung des internen Revisionsplans und daraus abgeleitete Maßnahmen und zukünftige Schwerpunkte behandelt wurden.

Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Vorsitzender, Finanzexperte), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2017 hat sich der Ausschuss insbesondere mit Fragen der Nachfolgeplanung und Personalentwicklung beschäftigt sowie die Wiederbestellung von Herrn Doboczky vorbereitet. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2017 haben zwei Sitzungen des

2) Dr. Felix Strohbichler scheidt mit Ende der Hauptversammlung am 12. April 2018 aus dem Aufsichtsrat aus.

3) Dr. Josef Krenner scheidet mit Ende der Hauptversammlung am 12. April 2018 aus dem Aufsichtsrat aus.

Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden am 27.9.2017), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (ab 27.9.2017), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2017 haben vier Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2017, sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss den Anstellungsvertrag mit Herrn Doboczky verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden am 27.9.2017), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (ab 27.9.2017)

Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2017 hat der Vorstand vor allem strategische Optionen für den Ausbau der Zellstoff- und Faserproduktionskapazitäten, Fragen der Marktpositionierung und die Weiterentwicklung der sCore TEN Strategie mit dem Strategieausschuss diskutiert. Im Geschäftsjahr 2017 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler, Mag. Patrick Prügger, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Ausschuss für dringende Fälle

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet. Dieser ist in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Im Geschäftsjahr 2017 hat keine Sitzung stattgefunden, es wurden jedoch Beschlüsse im Zusammenhang mit dringenden Geschäftsfällen gefasst.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden am 27.9.2017), Mag. Patrick Prügger (ab 27.9.2017), Johann Schernberger

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns, sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2017 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK mit Unterstützung eines externen Beraters durchgeführt. Anhand der Protokolle und Sitzungsunterlagen der Sitzungen des Aufsichtsrats, des Strategieausschusses und des Prüfungsausschusses, der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat, der Satzung der Gesellschaft, dem ÖCGK, gesetzlicher Bestimmungen sowie anhand von Interviews mit allen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern wurde die Aufsichtsratsarbeit beurteilt und Empfehlungen zu Verbesserungspotenzialen formuliert. Das Ergebnis zeigt, dass der Aufsichtsrat auf hohem professionellem Niveau und im Einklang mit den wesentlichen Prinzipien guter Corporate Governance arbeitet. Auf Basis der Ergebnisse und der Diskussion im Aufsichtsratsplenum wurde ein Maßnahmenkatalog zur Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats erarbeitet.

Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen weitgehend vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2017 setzt sich aus einem laufenden fixen Bezug, einem kurzfristig variablen (erfolgsabhängigen) Anteil sowie zusätzlich einem langfristigen Bonusanteil zusammen.

Die variablen Vergütungsteile knüpfen insbesondere an folgende Leistungskriterien an:

  • Kurzfristig variabler (erfolgsabhängiger) Anteil:
  • Der kurzfristig variable Anteil des Vorstandes richtet sich für den gesamten Vorstand nach den Kriterien ROCE sowie individuellen qualitativen Zielen.
  • Langfristiger Bonusanteil:

Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil ist, für alle Vorstandsmitglieder, die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns, (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung. Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Doboczky für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Bei Herrn Obendrauf erfolgt die Auszahlung im Jahr 2019, bei Herrn Van de Kerkhof und Herrn Arnold im Jahr 2020. Bei Herrn Doboczky erfolgt die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrags zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Neuvertrags erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2023 und zu weiteren je 25 Prozent in den Jahren 2024 und 2025, sofern das Vorstandsmandat nicht zum jeweils 31. Dezember des Vorjahres zurückgelegt wird. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert.

• Der Maximalbonus in Höhe von 595 Prozent für Herrn Doboczky bzw. 185 Prozent für Herrn van de Kerkhof, 191 Prozent für Herrn Obendrauf und 55 Prozent für Herrn Arnold berechnet sich aus dem maximalen laufenden variablen Anteil plus dem anteiligen maximalen langfristigen Bonusanteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Die Maximalboni für Herrn Doboczky, Herrn van de Kerkhof und Herrn Obendrauf enthalten einen im Berichtsjahr genehmigten Sonderbonus für die außerordentlichen Erfolge des Vorstandes in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2017 TEUR 132 (2016: TEUR 115) betrugen. Davon entfallen TEUR 66 auf Herrn Doboczky, TEUR 32 auf Herrn van de Kerkhof, TEUR 21 auf Herrn Obendrauf und TEUR 13 auf Herrn Arnold.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.
  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine "Directors and Officers" (D&O)-Versicherung, eine Unfallversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2017 von insgesamt TEUR 5.131 (2016: TEUR 2.837) betreffen kurzfristig fällige Leistungen und enthalten keine Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet):

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder
des Vorstandes (aufgewendet)
Stefan Doboczky Robert van de Kerkhof Thomas Obendrauf1
2017 2016 2017 2016 2017 2016
Laufende
Summe 2.374 1.434 1.091 829 1.157 574
Laufende
Bezüge variabel
1.732 783 654 392 760 227
Bezüge fix 643 651 437 437 397 347

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder
des Vorstandes (aufgewendet) TEUR
Heiko Arnold2 Summe
2017 2016 2017 2016
Laufende Bezüge fix 328 0 1.805 1.435
Laufende Bezüge variabel 181 0 3.326 1.402
Summe 509 0 5.131 2.837

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2017 um TEUR 2.244 erhöht (2016: TEUR 1.116 erhöht) sowie wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 216 (2016: TEUR 143) für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die ausbezahlten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2017 TEUR 1.004 (2016: TEUR 987).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 25. April 2017 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2016 betrug:

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 80.000
  • b. für die stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 45.000
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 30.000
  • d. für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategieausschusses, sowie für den Finanzexperten, soweit dieser nicht Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist: EUR 40.000
  • e. für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses, sowie des excelLENZ-Ausschusses: EUR 25.000
  • f. für jedes Mitglied des Prüfungsausschusses und Strategieausschusses: EUR 15.000
  • g. für jedes Mitglied des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses sowie des excelLENZ-Ausschusses: EUR 10.000

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.500 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 1.000 für jede Ausschusssitzung sofern diese nicht am selben Tag wie eine Aufsichtsratssitzung stattfand.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 689.083), die im Geschäftsjahr 2017 ausbezahlt wurden:

Dr. Hanno M. Bästlein EUR 200.500
Dr. Veit Sorger EUR 91.500
Dr. Felix Strohbichler EUR 110.500
Mag. Helmut Bernkopf EUR 34.500
Dr. Josef Krenner EUR 36.000
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 36.000
Mag. Patrick Prügger EUR 97.500
Mag. Andreas Schmidradner (ausgeschieden 01.03.2016) EUR 11.833
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 65.500
Georg Liftinger EUR 1.350
Helmut Kirchmair EUR 1.200
Johann Schernberger EUR 1.500
Ing. Daniela Födinger EUR 1.200

Die Vergütungspolitik für das globale Top-Management im Konzern, Geschäftsführer von Tochtergesellschaften sowie "Region Managers" setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Die fixe Vergütung umfasst dabei ein attraktives marktkonformes Einkommen. Der variable Vergütungsanteil richtet sich einerseits nach der Erreichung festgelegter Finanzziele des Konzerns, andererseits auch nach der Erfüllung vereinbarter persönlicher Ziele der Führungskraft.

Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus werden – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

Compliance

Die Stabsstelle "Group Compliance" hat die revidierte Version des Verhaltenskodex (Code of Business Conduct) der Lenzing Gruppe im Jänner 2017 in den Arbeitssprachen der Lenzing Gruppe veröffentlicht. Bislang wurden mehr als 400 Mitarbeiter/ innen an den Standorten Lenzing, Mobile, Nanjing und Purwakarta dazu geschult, was Compliance und ethisches Handeln für die Lenzing Gruppe und das einzelne Teammitglied bedeuten.

Die "Whistleblowing Directive" wurde im August 2017 in den Arbeitssprachen der Lenzing Gruppe weltweit ausgerollt. "Tell us" das Whistleblowing System der Lenzing Gruppe ist ebenfalls seit August 2017 in Betrieb. Mit diesem System können Regelverstöße direkt und anonym an den Group Compliance Officer gemeldet werden.

Sowohl die "Whistleblowing Directive", die damit verbundene Investigation Directive als auch das Whistleblowing System wurde von allen Tochtergesellschaften in Kraft gesetzt.

Die im Spätherbst 2016 ausgerollte Direktive zum Schutz von vertraulichen und streng vertraulichen Informationen wurde im Juli 2017 im Rahmen eines Audits von einem externen Berater evaluiert. Die Fertigstellung der revidierten Richtlinie und der gruppenweite Roll-out sind für das zweite Quartal 2018 geplant. Im Jahr 2017 wurden rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Lenzing zur bestehenden Direktive zum Schutz von vertraulichen und streng vertraulichen Informationen geschult.

Zu den im Jahr 2015 ausgerollten Direktiven "Kartellrecht" und "Verhinderung von Bestechung und Korruption" wurden sogenannte "Micro Learnings" erstellt, welche Teil der Lenzing E-Learning Plattform "Learn@Lenzing" sein werden.

Zur Vorbereitung auf das Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018 steht ein Verfahrensverzeichnis für die europäischen Standorte der Lenzing Gruppe kurz vor der Finalisierung. Dieses Verzeichnis beinhaltet initial alle IT-Applikationen, die personenbezogene Daten verarbeiten und bisher im österr. DVR (Datenverarbeitungsregister) gemeldet sind. Eine gruppenweite Datenschutzrichtlinie ist in Erstellung. Fertigstellung und Roll-out sind bis Mai 2018 geplant.

Um Cyberkriminalität zu verhindern, hat Lenzing weltweit ein Vier-Augenprinzip bei der Freigabe von Rechnungen, Überweisungen und Bestellanforderungen eingeführt. Dazu wurden Schulungen an den Standorten Lenzing und Nanjing sowie in Shanghai durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine Cyber Crime Task Force eingerichtet, um die MitarbeiterInnen weltweit regelmäßig auf die Gefahr von "Pishing"/Sozial Engineering"- E-Mails hinzuweisen und über den richtigen Umgang mit Social Hack Attacks zu informierem.

An den weltweiten Standorten der Lenzing Gruppe werden SHE Legal Compliance Audits durchgeführt.

Zur Vereinheitlichung des gruppenweiten Compliance Management System (CMS) wurde im September 2017 gemeinsam mit einem externen Partner ein Projekt gestartet.

Über die Complianceaktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß C-Regel 18a ÖCGK 2 Mal jährlich berichtet.

Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und –verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß den geltenden Rechtsvorschriften (Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung (VERORDNUNG (EU) Nr. 596/2014). (Aktienkäufe bzw. –verkäufe werden auf der Homepage des Unternehmens veröffentlicht.)

Risikomanagement und Internal Audit

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer KPMG Austria GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement in den Prüfungsausschusssitzungen über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Internal Audit berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter Internal Audit in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.

Externe Evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2017 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.

Diversitätskonzept

Respekt, Diversität und Inklusion sind integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Aktiengesellschaft, die bei der Besetzung aller Funktionen berücksichtigt werden. Für die Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung und bei der Nominierung von Vorstandsmitgliedern wird auf eine fachliche und diversitätsbezogene Ausgewogenheit geachtet, da diese maßgeblich zur Professionalität und Effektivität der Arbeit von Aufsichtsrat und Vorstand beiträgt. Hierbei fließen neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation auch Aspekte wie Altersstruktur, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung und Erfahrungshintergrund ein. Ein Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes wurde vom Nominierungsausschuss am 19. Februar 2018 beschlossen.

Lenzing, 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA

Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Bericht des Aufsichtsrates

An die 74. ordentliche Hauptversammlung

Sehr geehrte Aktionär/innen,

trotz politischer Unsicherheiten und starken Schwankungen an den Währungsmärkten wird das Jahr 2017 als bisher finanziell erfolgreichstes Geschäftsjahr in die Unternehmensgeschichte der Lenzing Gruppe eingehen. Dies ist neben positiven Entwicklungen des Fasermarkts vor allem dem unermüdlichen Einsatz der Belegschaft und der konsequenten Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN zu verdanken. Durch die erfreuliche Ergebnisentwicklung wird die finanzielle Basis für das Unternehmenswachstum gestärkt.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden mit dem Baubeginn des weltweit größten Lyocell-Faserwerks am Standort Mobile im Frühjahr 2017 und der Evaluierung möglicher Standorte in Asien wichtige Schritte für die weitere Umsetzung der Spezialitätenstrategie gesetzt. Ebenfalls wurden die Überlegungen über die zukünftige Zellstoffversorgung weiter vorangetrieben und konkretisiert. Gemeinsam mit dem im vergangenen Geschäftsjahr präsentierten Leuchtturmprojekt TENCEL™ Luxe, welches Lenzing den Einstieg in den Filament-Markt ermöglicht, sowie den erfolgreichen Markteinführungen der wegweisenden Recycling-Technologie REFIBRA™ und der umweltfreundlich produzierten Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ baut unser Unternehmen seine Vorreiterrolle im Markt für holzbasierte Cellulosefasern weiter aus.

Das Vorstandsteam wurde mit der Bestellung von Dr. Heiko Arnold zum technischen Vorstand komplettiert. Er konnte bereits im vergangenen Geschäftsjahr die Unternehmensentwicklung in allen technischen Bereichen maßgeblich mitgestalten. Ebenfalls wurde Dr. Stefan Doboczky vorzeitig und für eine Periode von fünf Jahren wiederbestellt, um den erfolgreich eingeschlagenen Wachstumskurs durch die Spezialitätenstrategie nachhaltig fortzuführen. Durch den fortschreitenden Ausbau der globalen Produktionskapazitäten, den neuen Applikations- und Innovationscentern in Indonesien und Hongkong und der Verstärkung des Personals durch internationale Experten wurde das Unternehmen gleichzeitig für absehbar herausforderndere Marktbedingungen vorbereitet.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt, war in allen grundlegenden Entscheidungen frühzeitig involviert und hat den Vorstand beratend begleitet. Der Vorstand wiederum hat den Aufsichtsrat regelmäßig anhand ausführlicher schriftlicher Berichte über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Aktiengesellschaft und der Lenzing Gruppe informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Lage der Gesellschaft und wesentliche Geschäftsvorfälle Bericht erstattet. Einzelne Bereiche wurden vertiefend in den vom Aufsichtsrat eingerichteten Ausschüssen behandelt, die dem Gesamtaufsichtsrat über ihre Tätigkeiten berichtet haben.

Sitzungen des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstands beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2018.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat, unterstützt durch einen externen beratenden Experten, mit der Effizienz seiner eigenen Arbeitsweise auseinandergesetzt und daraus abgeleitete Maßnahmen diskutiert und eingeleitet.

In der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2017 wurden Dr. Felix Strohbichler und Dr. Hanno Bästlein, der Unterzeichner, in den Aufsichtsrat wiedergewählt. In der im Anschluss an die Hauptversammlung am 25. April 2017 abgehaltenen Aufsichtsratssitzung wurde die Zusammensetzung der eingerichteten Ausschüsse unverändert bestätigt. Die Aufsichtsratssitzung am 27. September 2017 fand am Produktionsstandort in Heiligenkreuz statt, der Aufsichtsrat konnte sich vor Ort mit der lokalen Geschäftsführung über den Fortschritt des Ausbaus der Lyocellfaser-Produktion in Heiligenkreuz informieren. Dr. Felix Strohbichler hat in der Sitzung am 27. September 2017 seine Funktionen im Nominierungsausschuss, im Vergütungsausschuss und im Ausschuss für dringende Fälle zurückgelegt. Mag. Patrick Prügger wurde an seiner Stelle in die jeweiligen Ausschüsse gewählt.

Ausschusssitzungen

Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Vergütungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in vier Sitzungen schwerpunktmäßig mit der Leistungsbeurteilung und den Zielsetzungen der Vorstandsmitglieder beschäftigt. Im Berichtsjahr wurde zudem der Anstellungsvertrag und die Wiederbestellung mit Dr. Stefan Doboczky verhandelt, genehmigt und abgeschlossen.

Der eingerichtete Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr zwei Mal getagt. In den Sitzungen wurden insbesondere Veränderungen in wesentlichen Positionen, Personalentwicklungsmaßnahmen und die Nachfolgeplanung behandelt. Darüber hinaus hat der Nominierungsausschuss die Wiederbestellung von Dr. Stefan Doboczky vorbereitet und dem Aufsichtsratsplenum seine Empfehlung dazu ausgesprochen.

Der Strategieausschuss ist im Berichtsjahr in drei Sitzungen zusammengetroffen. In den Sitzungen wurde die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie sCore TEN gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert, vor allem Optionen für die Zellstoffabsicherung, sowie den Ausbau der Faserproduktionskapazitäten und der Ausbau der Marktpositionierung Lenzings.

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresund des Konzernabschlusses hat sich der Prüfungsausschuss vor allem mit der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontrollund Risikomanagementsysteme, dem Bereich Compliance, der Abarbeitung des internen Revisionsplans und daraus abgeleiteter Maßnahmen sowie zukünftigen Schwerpunkten der internen Revision beschäftigt.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Prüfung des Jahresabschlusses samt Lagebericht, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2017 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Corporate Governance Bericht befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2017, der damit gemäß § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gemäß § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat berichtet gem. § 96 Abs. 1 und 2 AktG, dass ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht erstellt wurde und dieser geprüft wurde. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Aufsichtsrat folgt dieser Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 74. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 zu bestellen.

Interessenskonflikte

Interessenskonflikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.

Dank

In den letzten vier Jahren durfte ich die Entwicklung des Unternehmens als Vorsitzender des Aufsichtsrates mitgestalten. Die Lenzing AG befand sich 2013 in schwierigem Fahrwasser. 2014 war zunächst von Restrukturierungen geprägt, die unseren Mitarbeiter/innen viel abverlangt haben und die sie dennoch unter der stets besonnenen Führung unseres langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Rudolf Baldinger, der so tragisch verunglückte, mittrugen. In den letzten drei Jahren ist es uns gelungen, herausragende Köpfe, insbesondere auch für den Vorstand zu gewinnen, der die neu erarbeitete Strategie und den damit verbundenen Umbau der Firma vom Commodity- zum Spezialitätenhersteller konsequent vorantreibt. Es bleibt noch viel zu tun, gleichwohl führt der eingeschlagene Weg in eine zukunftsweisende Richtung, getragen von hoher Innovationskraft und exzellenter Professionalität. Die erzielten Erfolge haben sich deutlich in den stetig gestiegenen Ergebnissen niedergeschlagen. Sie wurden im abgelaufenen Jahr mit dem bislang besten Ergebnis in der 80-jährigen Geschichte der Lenzing AG gekrönt.

Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich allen Mitarbeiter/innen, der Belegschaftsvertretung und dem Vorstand für das nachhaltige Engagement sowie die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit und gratuliere zu den erzielten, hervorragenden Ergebnissen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Es war mir eine außerordentliche Freude Lenzing diesen Teil des Weges begleiten zu dürfen. Dem Unternehmen und seinen Mitarbeiter/innen wünsche ich weiterhin alles erdenklich Gute und verabschiede mich mit einem herzlichen Glück auf!

Wien, 8. März 2018 Dr. Hanno Bästlein

Konzernabschluss 2017

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 36
Konzern-Bilanz 37
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 38
Konzern-Kapitalussrechnung 40
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 41
Allgemeine Erläuterungen 41
Note 1. Grundlagen 41
Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden 42
Note 3. Konsolidierung 45
Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene
Geschäftsbereiche 46
Note 5. Segmentbericht 46
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 50
Note 6. Umsatzerlöse 50
Note 7. Sonstige betriebliche Erträge 50
Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen 50
Note 9. Personalaufwand 50
Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 51
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen 51
Note 12. Honorare des Abschlussprüfers 51
Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden 52
Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten 52
Note 15. Finanzierungskosten 52
Note 16. Ertragsteueraufwand 52
Note 17. Ergebnis je Aktie 53

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur

Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 54
Note 18. Immaterielle Anlagen 54
Note 19. Sachanlagen 58
Note 20. Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden 61
Note 21. Finanzanlagen 63
Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte 63
Note 23. Vorräte 63
Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 63
Note 25. Fertigungsaufträge 64
Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 64
Note 27. Eigenkapital 64
Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 67
Note 29. Finanzverbindlichkeiten 68
Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive
latente Steuern) und laufende Steuern 70
Note 31. Rückstellungen 72
Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen 79
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 80
Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 80
Erläuterungen zum Risikomanagement 81
Note 34. Kapitalrisikomanagement 81
Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten 82
Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus
Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis 88
Note 37. Finanzrisikomanagement 89
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen 97
Note 38. Finanzierungsleasing 97
Note 39. Operating Leasing 98
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen
und Personen sowie zu den Organen 99
Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden
Unternehmen und Personen 99
Note 41. Organe der Gesellschaft 102
Sonstige Erläuterungen 103
Note 42. Finanzielle Garantieverträge,
Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und
sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken 103
Note 43. Konzernunternehmen 104
Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 106
Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses 106

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2017

TEUR
Note 2017 2016
Umsatzerlöse (6) 2.259.398 2.134.075
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 16.776 6.439
Andere aktivierte Eigenleistungen 46.062 21.816
Sonstige betriebliche Erträge (7) 49.938 45.547
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (8) –1.257.960 –1.223.781
Personalaufwand (9) –349.371 –319.233
Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) –262.373 –236.574
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 502.470 428.288
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) –134.551 –135.093
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.066 3.118
Betriebsergebnis (EBIT)1 370.985 296.313
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (13) 4.260 17.113
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (14) 905 5.136
Finanzierungskosten (15) –12.450 –19.140
Finanzerfolg –7.285 3.110
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (3) –6.298 –4.809
Ergebnis vor Steuern (EBT)1 357.403 294.614
Ertragsteueraufwand (16) –75.683 –65.523
Jahresüberschuss 281.720 229.091
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 277.978 225.019
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der
Lenzing AG
3.741 4.072
Ergebnis je Aktie EUR EUR
Verwässert = unverwässert (17) 10,47 8,48

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2017

TEUR
Note 2017 2016
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 281.720 229.091
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (31) 1.267 –11.364
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) –304 2.903
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(20) –12 –419
950 –8.880
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
(27) –42.263 4.478
Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund
des Verlustes der Beherrschung
0 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der
Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(27) 2.981 1.330
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von
Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen
finanziellen Vermögenswerten
(27) –263 –141
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value
Änderungen
(27) 21.493 –9.717
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (27) –8.533 5.101
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) –3.583 730
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(27) –246 117
–30.413 1.898
Sonstiges Ergebnis – netto –29.463 –6.982
Gesamtergebnis 252.257 222.109
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 252.855 216.883
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG –598 5.225

Konzern-Bilanz

zum 31. Dezember 2017

TEUR
Vermögenswerte Note 31.12.2017 31.12.2016
Immaterielle Anlagen (18) 20.361 18.298
Sachanlagen (19) 1.367.197 1.278.907
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (20) 8.422 12.737
Finanzanlagen (21) 36.442 25.068
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (30) 3.991 4.067
Forderungen aus laufenden Steuern (30) 4.855 4.415
Sonstige langfristige Vermögenswerte (22) 8.933 9.587
Langfristige Vermögenswerte 1.450.202 1.353.079
Vorräte (23) 340.056 329.430
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (24,25) 292.770 277.407
Forderungen aus laufenden Steuern (30) 227 721
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (26) 107.562 105.053
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 306.455 559.599
Kurzfristige Vermögenswerte 1.047.069 1.272.210
Bilanzsumme 2.497.270 2.625.288
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 31.12.2017 31.12.2016
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen –1.619 23.504
Gewinnrücklagen 1.316.434 1.151.143
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.476.309 1.336.141
Anteile anderer Gesellschafter 31.570 32.395
Eigenkapital (27) 1.507.879 1.368.535
Finanzverbindlichkeiten (29) 255.330 328.266
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (28) 18.307 16.970
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (30) 52.685 52.929
Rückstellungen (31) 131.742 138.135
Kündbare nicht beherrschende Anteile (3) 17.967 12.970
Sonstige Verbindlichkeiten (32) 3.815 3.664
Langfristige Verbindlichkeiten 479.846 552.933
Finanzverbindlichkeiten (29) 127.270 249.247
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (32) 218.433 227.208
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (28) 7.924 11.935
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 21.636 25.679
Rückstellungen (31) 95.749 97.230
Sonstige Verbindlichkeiten (32) 38.532 92.519
Kurzfristige Verbindlichkeiten 509.545 703.820
Bilanzsumme 2.497.270 2.625.288

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2017

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungsrücklage
Stand zum 01.01.2016 (bisher) 27.574 133.919 65.431
Fehlerkorrektur gemäß IAS 8
(2)
0 0 –871
Stand zum 01.01.2016 (korrigiert) 27.574 133.919 64.560
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 3.382
Gesamtergebnis 0 0 3.382
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
(3,27)
im Konsolidierungskreis
0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen
(40)
0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Abgeltung bzw. des Abgangs
leistungsorientierter Pläne
0 0 0
Stand zum 31.12.2016 = 01.01.2017 27.574 133.919 67.942
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 –38.312
Gesamtergebnis 0 0 –38.312
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
(3,27)
im Konsolidierungskreis
0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen
(40)
0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Änderung der anteilsbasierten Vergütung
(40)
0 0 0
Stand zum 31.12.2017
(27)
27.574 133.919 29.630
TEUR Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre
der Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.206.694 27.255 1.179.439 986.799 –33.212 –2.624 1.552
–7.823 0 –7.823 –6.952 0 0 0
1.198.871 27.255 1.171.616 979.848 –33.212 –2.624 1.552
229.091 4.072 225.019 225.019 0 0 0
–6.982 1.154 –8.136 0 –8.813 –3.597 892
222.109 5.225 216.883 225.019 –8.813 –3.597 892
0 2 –2 –2 0 0 0
743 0 743 743 0 0 0
–53.188 –88 –53.100 –53.100 0 0 0
0 0 0 –1.365 1.365 0 0
1.368.535 32.395 1.336.141 1.151.143 –40.661 –6.221 2.444
281.720 3.741 277.978 277.978 0 0 0
–29.463 –4.340 –25.123 0 1.092 10.057 2.039
252.257 –598 252.855 277.978 1.092 10.057 2.039
0 1 –1 –1 0 0 0
743 0 743 743 0 0 0
–111.737 –227 –111.510 –111.510 0 0 0
–1.919 0 –1.919 –1.919 0 0 0
1.507.879 31.570 1.476.309 1.316.434 –39.569 3.837 4.483

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2017

TEUR
Note 2017 2016
Jahresüberschuss 281.720 229.091
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11)
134.551 135.093
– Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen –3.066 –3.118
+/– Veränderung langfristiger Rückstellungen –1.093 6.562
– Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern –1.023 4.471
+/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern –4.054 19.361
+/– Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 4.056 –17.113
– Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen
(33)
7.590 11.556
Brutto-Cashflow 418.681 385.903
+/– Veränderung Vorräte –33.900 431
+/– Veränderung Forderungen –54.277 –14.555
+/– Veränderung Verbindlichkeiten –59.398 101.595
Veränderung des Working Capital –147.576 87.471
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 271.105 473.374
– Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) –238.757 –107.239
– Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
–6.543 –3.530
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 226 155
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und
(33)
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
23.408 5.563
+ Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen
(4)
und sonstigen Unternehmenseinheiten
3.063 1.440
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –218.603 –103.611
– Ausschüttungen an Gesellschafter –111.737 –53.188
+ Investitionszuschüsse 1.855 1.146
+ Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten
(33)
15.922 6.551
– Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen
(33)
–120.000 –40.500
– Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten
(33)
–83.204 –71.311
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –297.163 –157.302
Veränderung der liquiden Mittel gesamt –244.661 212.461
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 559.599 347.254
Währungsdifferenz auf liquide Mittel –8.483 –115
Liquide Mittel zum Jahresende 306.455 559.599
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der
Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 2.058 1.861
Zinsauszahlungen 14.549 18.369
Gezahlte Ertragsteuern 80.625 42.953
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
5.081 0

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)

zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2017 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2016: 62,60 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2017 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bewertungsgrundlagen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:

  • Rückstellungen werden zum Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrages bewertet.
  • Latente Steueransprüche und -schulden werden mit dem Nominalwert angesetzt und auf Basis der bestehenden temporären Differenzen zum Bilanzstichtag und des Steuersatzes zum Zeitpunkt der erwarteten Realisierung der bestehenden Differenzen ermittelt.
  • Derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessenentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Annahmen und Schätzungen

Bei den folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten besteht in der Lenzing Gruppe ein beträchtliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – insbesondere der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden – innerhalb der nächsten Berichtsperiode führen können:

  • Firmenwerte (siehe Note 18) und Sachanlagen (siehe Note 19): Ermittlung des erzielbaren Betrages im Rahmen von Werthaltigkeitstests im Sinne des IAS 36.
  • Rückstellungen (siehe Note 31): Ermittlung des erwarteten Erfüllungsbetrages und der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne.
  • Latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern (siehe Note 30): Beurteilung der Verwertbarkeit latenter Steuererstattungsansprüche (insbesondere aus Verlustvorträgen) und Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus laufenden Steuern.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.

Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

  • Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 35): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39.
  • Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 32): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39.
  • Vollkonsolidierung und Equity-Methode (siehe Note 3 und Note 43): Beurteilung des Vorliegens von Kontrolle über Tochterunternehmen, Beurteilung des Vorliegens von gemeinschaftlicher Führung bzw. maßgeblichem Einfluss.
  • Veräußerung von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (siehe Note 20): Beurteilung der Bewertung der Teilveräußerung der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, einschließlich der Werthaltigkeit der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen.
  • Anhaltspunkte für Wertminderung (siehe Note 18): Beurteilung des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Beurteilung des Eintritts von wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2017 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung durch
das IASB
Anwen
dungspflicht
laut IASB für
Geschäftsjahre
ab
Übernahme
durch die EU
zum 31.12.2017
IAS 12 Ertragsteuern: Ansatz
latenter
Steueransprüche für
unrealisierte Verluste
19.01.2016 01.01.2017 ja
IAS 7 Kapitalflussrechnung:
Angabeninitiative
29.01.2016 01.01.2017 ja
IFRS 12 Änderung Anganben
zu Anteilen an
anderen Unternehmen:
Klarstellung
Angabevorschriften
gelten auch für
Anteile, die in den
Anwendungsbereich
des IFRS 5 fallen
08.12.2016 01.01.2017 ja1

1) Übernahme durch die EU zum 7. Februar 2018.

Aufgrund der Änderung des IAS 7 (Kapitalflussrechnung: Angabeninitiative) wurden zusätzliche Angaben über die Veränderung von Finanzverbindlichkeiten im Anhang aufgenommen (siehe Note 33). Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2017 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2017 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung durch
das IASB
Anwen
dungspflicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum 31.12.2017
IFRS 14 Regulatorische
Abgrenzungsposten
30.01.2014 01.01.2016 nein1
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
28.05.2014 01.01.2018 ja
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.07.2014 01.01.2018 ja
IFRS 10,
IAS 28
Veräußerung oder
Einbringung von
Vermögenswerten
zwischen einem Investor
und einem assoziierten
Unternehmen oder Joint
Venture
11.09.2014 unbekannt2 nein
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 ja
IFRS 15 Klarstellung von IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
12.04.2016 01.01.2018 ja
IFRS 2 Anteilsbasierte
Vergütungen:
Klarstellung der
Klassifizierung und
Bewertung von
Geschäftsvorfällen mit
anteilsbasierter
Vergütung
20.06.2016 01.01.2018 nein
IFRS 4 Anwendung von IFRS 9
Finanzinstrumente
gemeinsam mit IFRS 4
Versicherungsverträge
12.09.2016 01.01.2018 ja
IFRS 1,
IAS 28
Änderung einer Reihe
von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungs
prozesses 2014–2016
08.12.2016 01.01.2018 ja
IFRIC 22 Währungsumrechnung
bei Anzahlungen
08.12.2016 01.01.2018 nein
IAS 40 Immobilien:
Klassifizierung noch
nicht fertiggestellter
Immobilien
08.12.2016 01.01.2018 nein
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.05.2017 01.01.2021 nein
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich
der ertragsteuerlichen
Behandlung
07.06.2017 01.01.2019 nein
IFRS 9 Finanzinstrumente:
Klarstellung von
Vorfälligkeitsregelungen
mit negativer
Ausgleichsleistung
12.10.2017 01.01.2019 nein
IAS 28 Anteile an assoziierten
Unternehmen:
Klarstellung der
Anwendung von IFRS 9
auf langfristige
Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
12.10.2017 01.01.2019 nein
Diverse Änderung einer Reihe
von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungs
prozesses 2015–2017
12.12.2017 01.01.2019 nein
IAS 19 Leistungen an
Arbeitnehmer:
Klarstellung der
Bilanzierungsvorschriften
bei Planänderungen, -
kürzungen oder -
abgeltungen
07.02.2018 01.01.2019 nein

1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.

2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet. Sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

  • IFRS 9 (und IFRS 7): Der IFRS 9 (Finanzinstrumente) sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Bisher wurden die nachfolgenden Auswirkungen des IFRS 9 auf die Lenzing Gruppe festgestellt: In der Lenzing Gruppe ergeben sich insgesamt keine wesentlichen Änderungen aufgrund der neuen Bewertungskategorien von Finanzinstrumenten. Die Überprüfung des Geschäftsmodells und der Zins- und Tilgungszahlungsströme hat ergeben, dass die finanziellen Vermögenswerte weitgehend jenen Bewertungskategorien entsprechen, wie sie bereits unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) gültig waren bzw. die durchzuführenden Umgliederungen unwesentlich sind und zu keinen Umwertungen führen. Die bisher nach IAS 39 zu Anschaffungskosten bewerteten Eigenkapitalinstrumente werden zur Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" umgegliedert und führen aus derzeitiger Sicht zu einer ergebnisneutralen Eigenkapitalerhöhung, nach Abzug von latenten Steuern, in Höhe von ca. EUR 5 Mio. zum 1. Jänner 2018. Zwischen einem Eigenkapitalinstrument und einem Derivat wird eine Sicherungsbeziehung als Fair Value Hedge designiert. Für das neue Wertminderungsmodell nach IFRS 9 wird das Expected Credit Loss Modell für finanzielle Vermögenswerte verwendet. Die Ermittlung der Verlustquote auf Basis von Ausfallquoten wird für Portfolien mit ähnlichen Ausfallrisikoeigenschaften ermittelt. Die Lenzing Gruppe erwartet keine wesentliche Veränderung bei der Höhe der Wertminderung, zumal auch die historischen Ausfallquoten untergeordnet sind. Aus derzeitiger Sicht führt das neue Wertminderungsmodell zu einer Minderung des Konzerneigenkapitals zum 1. Jänner 2018 von unter EUR 0,5 Mio. Darüber hinaus wird die Lenzing Gruppe den neuen Standard IFRS 9 für Hedge Accounting anwenden. Es wird erwartet, dass alle bestehenden Hedge Accounting Beziehungen auch die Voraussetzungen zum Hedge Accounting nach IFRS 9 erfüllen und es zu keinen wesentlichen Änderungen bei den Bewertungsmethoden kommen wird. Die Absicherungskosten werden nach IFRS 9 erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der im Zuge des IFRS 9 überarbeitete IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) wird zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben speziell für Wertminderungen, beim Hedge Accounting und bei den Darstellungen zu den Bewertungskategorien von Finanzinstrumenten ab dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2018 führen. Die Lenzing Gruppe wird den Standard ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt (1. Jänner 2018) retrospektiv anwenden. Es wird beabsichtigt von der Ausnahme Gebrauch zu machen, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Änderungen der Einstufung und Bewertung (einschließlich Wertminderung) nicht anzupassen.
  • IFRS 15: Der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) schreibt nach einem prinzipienbasierten Modell vor, wann und in welcher Höhe Erlöse zu erfassen sind, und fordert Anhangangaben zur Erlösrealisierung aus Verträgen mit Kunden. Die Analyse der Änderungen für die Lenzing Gruppe ist zum Stichtag 31. Dezember 2017 abgeschlossen. Die Umsätze

wurden nach den einzelnen Segmenten (siehe Note 5 Segmentbericht) analysiert. Diese Analyse zeigt, dass es keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen aufgrund des neuen Standards gibt. Die Umsätze der Lenzing Gruppe bestehen überwiegend aus Produktlieferungen ohne spezielle Zusatzbedingungen. Umsätze aus Dienstleistungen werden nur in sehr geringem Ausmaß erzielt. Bei der Analyse wurden keine wesentlichen variablen Gegenleistungen identifiziert. Ein Großteil der Kundenverträge beinhaltet überhaupt keine variablen Erlösbestandteile. Es werden aber geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Erlösrealisierung ab dem Geschäftsjahr 2018 zu erfüllen sein. Die Lenzing Gruppe wird den neuen Standard ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt (1. Jänner 2018) retrospektiv anwenden.

  • IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus den Leasingverhältnissen ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Es gibt Erleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, deren zugrundeliegender Vermögenswert von geringem Wert ist. Die Bilanzierung beim Leasinggeber bleibt nahezu unverändert. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, welche Änderungen sich durch IFRS 16 ergeben. Eine detaillierte Beurteilung ist noch nicht abgeschlossen. Bisher wurde der gesamte Vertragsbestand der Lenzing Gruppe analysiert und es ist im Moment ersichtlich, dass es keinen wesentlichen Einzelvertrag in der Lenzing Gruppe gibt. Der Vertragsbestand setzt sich aus vielen kleinen Verträgen mit untergeordneter Bedeutung zusammen. Im Moment läuft die Auswahl einer Software zur Verwaltung und Bilanzierung der Leasingverträge in der Lenzing Gruppe. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 16 zur Aktivierung von Nutzungsrechten (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und von Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen (siehe Note 39) führen wird, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmerin auftritt. Die bisherige Analyse hat ergeben, dass aufgrund des neuen Leasingstandards eine unwesentliche Erhöhung der Bilanzsumme erwartet wird. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechts und Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBITDA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern. Es werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Leasingbilanzierung zu erfüllen sein. Die Lenzing Gruppe wird den Standard ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt (1. Jänner 2019) modifiziert retrospektiv anwenden.
  • Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Im Zuge einer Stichprobenprüfung der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) wurden der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 sowie die Halbjahresfinanzberichte zum 30. Juni 2014 und 30. Juni 2015 der Lenzing Gruppe ausgewählt und einer Prüfung gemäß § 2 Abs. 1 Z. 2 Rechnungslegungs-Kontrollgesetz (Prüfung ohne besonderen Anlass) unterzogen.

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 waren aktivierte latente Steuerforderungsüberhänge eines chinesischen Produktionsstandortes von EUR 15,9 Mio., davon EUR 4,7 Mio. auf Verlustvorträge enthalten, welche nicht zu aktivieren gewesen wären (dies entspricht ca. 0,7 Prozent der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014; das EBIT und EBITDA im Geschäftsjahr 2014 sind nicht davon betroffen). Die gemäß IAS 12.29(a) iVm. IAS 12.35 geforderte Wahrscheinlichkeit des ausreichenden zu versteuernden Ergebnisses sowie die überzeugenden substanziellen Hinweise für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 konnten nicht belegt werden. Daher liegt ein Fehler nach IAS 8 (Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler) vor. Fehler aus früheren Perioden werden rückwirkend angepasst. Dieser Fehler wird im Detail im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 erläutert (siehe dort Note 2). Der Fehler hat auf die Konzern-Bilanz zum 1. Jänner 2016 folgende Auswirkungen:

Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Bilanz
TEUR
01.01.2016
Vermögenswerte Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Steuerabgrenzung (aktive latente
Steuern)
17.253 –11.176 6.077
Übrige langfristige
Vermögenswerte
1.375.804 1.375.804
Langfristige Vermögenswerte 1.393.057 –11.176 1.381.881
Kurzfristige Vermögenswerte 1.028.753 1.028.753
Bilanzsumme 2.421.810 –11.176 2.410.634
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen 31.147 –871 30.275
Gewinnrücklagen 986.799 –6.952 979.848
Anteil der Aktionäre der
Lenzing AG
1.179.439 –7.823 1.171.616
Anteile anderer Gesellschafter 27.255 27.255
Eigenkapital 1.206.694 –7.823 1.198.871
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
11.686 –3.353 8.334
Übrige langfristige
Verbindlichkeiten
707.379 707.379
Langfristige Verbindlichkeiten 719.065 –3.353 715.712
Kurzfristige Verbindlichkeiten 496.051 496.051
Bilanzsumme 2.421.810 –11.176 2.410.634

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Es gab im Geschäftsjahr 2017 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

Note 3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2017 einbezogen.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl konsolidierter
Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen)
2017 2016
Voll- Equity- Voll- Equity
konsolidierung konsolidierung
Stand zum 01.01. 27 8 29 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 2 0 2 0
Im Berichtsjahr verschmolzen 0 0 –3 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert 0 –1 –1 0
Stand zum 31.12. 29 7 27 8
Davon in Österreich 10 4 10 4
Davon im Ausland 19 3 17 4

Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2017 findet sich in Note 43. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.

Im Juli 2016 wurden die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und im November 2016 die Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Beteiligung an der LP Automotive GmbH, Lenzing in die Lenzing Technik GmbH, Lenzing verschmolzen. Die Beteiligungen an der Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz und der Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing wurden auf die Pulp Trading GmbH, Lenzing verschmolzen.

Im Dezember 2016 wurde das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Tencel Holding Ltd, Manchester, Großbritannien endkonsolidiert, da seine Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war.

Im Jänner 2017 wurde die Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei und im August 2017 die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Mai 2017 fand das Closing zum Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei statt. Es ergibt sich insgesamt ein positives Abgangsergebnis in Höhe von EUR 0,2 Mio., das im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, ausgewiesen ist.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse wichtiger
Währungen
2017 2016
Einheit Währung Stichtag Durch
schnitt
Stichtag Durch
schnitt
1 EUR USD US-Dollar 1,1993 1,1293 1,0541 1,1066
1 EUR GBP Britisches
Pfund
0,8872 0,8761 0,8562 0,8189
1 EUR CZK Tschechische
Krone
25,5350 26,3272 27,0210 27,0343
1 EUR CNY Renminbi
Yuan
7,8044 7,6264 7,3202 7,3496
1 EUR HKD Hongkong
Dollar
9,3720 8,8012 8,1751 8,5900
1 EUR INR Indische
Rupie
76,6055 73,4980 71,5935 74,3553
1 EUR KRW Koreanische
Won
1.279,6100 1.275,8325 1.269,3600 1.284,5650
1 EUR TRY Türkische
Lira
4,5464 4,1214 - -

Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2017

Im Geschäftsjahr 2017 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 562 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 54. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 616. Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 2.500. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2017 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.

Geschäftsjahr 2016

Im April 2016 wurden einzelne Teilbereiche der Lenzing Technik Fertigung verkauft. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang dieser Unternehmenseinheiten. Dabei sind langfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 394, Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 1.601, Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.178 und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 323 abgegangen. Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Vermögenswerte und Schulden beträgt insgesamt TEUR 341. Es ergibt sich insgesamt ein negatives Abgangsergebnis in Höhe von TEUR 154, das unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen ist. Der Netto-Zufluss aus dieser Veräußerung in Höhe von TEUR minus 1.260 ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen und setzt sich aus dem in Zahlungsmitteln erhaltenen Entgelt in Höhe von TEUR 341 abzüglich dem veräußerten Bestand an Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 1.601 zusammen.

Im Geschäftsjahr 2016 kam es in Zusammenhang mit den verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Erträgen in Höhe von insgesamt TEUR 4.743 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 197. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR 4.546. Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 2.700. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Note 5. Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers

Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCELTM, VEOCELTM und LENZINGTM vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind insbesondere die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp & Wood (Zellstoff, Holz und Biochemikalien) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird insbesondere der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige

Das Restsegment Sonstige umfasst die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung).

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR
2017 bzw. 31.12.2017 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 2.244.505 12.802 2.091 2.259.398 0 2.259.398
Innenumsätze 6.683 29.469 2.695 38.848 –38.848 0
Umsatzerlöse gesamt 2.251.188 42.271 4.786 2.298.245 –38.848 2.259.398
EBITDA (Segmentergebnis) 499.207 3.445 983 503.634 –1.164 502.470
EBIT 364.769 2.806 951 368.527 2.458 370.985
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 137.503 640 31 138.174 –3.622 134.551
Davon Wertminderungen 221 0 0 221 0 221
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
4.216 0 44 4.260 0 4.260
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 70.433 3.504 260 74.197 0 74.197
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 236.065 2.608 84 238.757 0 238.757
EBITDA-Marge1 22,2 % 8,1% 20,5 % 21,9 % 22,2 %
EBIT-Marge2 16,2 % 6,6% 19,9 % 16,0 % 16,4 %
Segmentvermögen 2.146.692 28.537 1.373 2.176.602 320.668 2.497.270
Segmentverbindlichkeiten 494.312 28.924 1.769 525.005 464.386 989.391
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 6.557 0 1.865 8.422 0 8.422
Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr)
TEUR
2016 bzw. 31.12.2016 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 2.118.114 13.992 1.969 2.134.075 0 2.134.075
Innenumsätze 7.093 21.917 2.156 31.166 –31.166 0
Umsatzerlöse gesamt 2.125.207 35.908 4.125 2.165.241 –31.166 2.134.075
EBITDA (Segmentergebnis) 428.472 –488 785 428.769 –482 428.288
EBIT 293.652 –1.154 737 293.236 3.077 296.313
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 137.935 669 48 138.651 –3.559 135.093
Davon Wertminderungen 2.265 0 0 2.265 0 2.265
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
17.078 0 35 17.113 0 17.113
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 84.107 2.955 102 87.165 0 87.165
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 106.363 839 37 107.239 0 107.239
EBITDA-Marge1 20,2 % –1,4 % 19,0 % 19,8 % 20,1 %
EBIT-Marge2 13,8 % –3,2 % 17,9 % 13,5 % 13,9 %
Segmentvermögen 2.033.401 16.169 1.406 2.050.976 574.313 2.625.288
Segmentverbindlichkeiten 561.723 17.569 1.837 581.128 675.625 1.256.753
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 10.876 0 1.861 12.737 0 12.737

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen.

Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Erträge bzw. Aufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen.

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor
Steuern (EBT) TEUR
2017 2016
Segmentergebnis (EBITDA) 503.634 428.769
Konsolidierung –1.681 –1.065
Umstrukturierungen 518 583
Konzernergebnis (EBITDA) 502.470 428.288
Segmentabschreibungen –138.174 –138.651
Konsolidierung 3.622 3.559
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
3.066 3.118
Betriebsergebnis (EBIT) 370.985 296.313
Finanzerfolg –7.285 3.110
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
–6.298 –4.809
Ergebnis vor Steuern (EBT) 357.403 294.614

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Die Umstrukturierungen setzen sich wie folgt zusammen:

Umstrukturierungen TEUR
2017 2016
Restrukturierungsmaßnahmen
Sonstige betriebliche Erträge 518 542
Personalaufwand 0 165
Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 –124
Summe 518 583

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) TEUR
2017 2016
Segment-EBIT 368.527 293.236
Ergebnis aus Umstrukturierungen und
Wertminderungen
518 583
Konsolidierung 1.941 2.494
Betriebsergebnis (EBIT) 370.985 296.313

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernabschreibungen
2017 2016
Segmentabschreibungen 138.174 138.651
Konsolidierung –3.622 –3.559
Konzernabschreibungen 134.551 135.093

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d.h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Segmentvermögen 2.176.602 2.050.976
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
8.422 12.737
Den Segmenten nicht zugeordnete
Vermögenswerte
Finanzanlagen 36.442 25.068
Aktive latente Steuern und Forderungen aus
laufenden Steuern
9.073 9.202
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 306.455 559.599
Konsolidierung –39.724 –32.294
Konzernvermögen 2.497.270 2.625.288

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Segmentverbindlichkeiten 525.005 581.128
Den Segmenten nicht zugeordnete
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 382.599 577.513
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
74.322 78.608
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 26.231 28.905
Konsolidierung –18.766 –9.401
Konzernverbindlichkeiten 989.391 1.256.753

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte. Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und
Dienstleistungen
TEUR
2017 2016
Botanische Cellulosefasern 1.958.714 1.893.472
Natriumsulfat und Schwarzlauge 49.119 49.780
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 243.355 181.955
Segment Fibers 2.251.188 2.125.207
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering
Dienstleistungen – Segment Lenzing Technik
42.271 35.908
Sonstige und Konsolidierung –34.062 –27.041
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.259.398 2.134.075

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX), gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR

Umsatzerlöse Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen CAPEX
2017 2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 2017 2016
Österreich 120.662 117.831 850.610 743.292 1.185.531 1.020.629 168.703 76.741
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 630.763 577.434 200.447 194.078 288.509 264.914 16.294 16.535
Asien 1.288.093 1.226.310 279.956 323.076 594.807 686.449 23.417 10.461
Amerika 174.205 172.047 66.138 50.204 107.754 78.983 30.342 3.502
Restliche Welt 45.675 40.453 0 0 0 0 0 0
Zwischensumme 2.259.398 2.134.075 1.397.151 1.310.650 2.176.602 2.050.976 238.757 107.239
Überleitung auf Konzernwerte 0 0 53.051 42.429 320.668 574.313 0 0
Konzernsumme 2.259.398 2.134.075 1.450.202 1.353.079 2.497.270 2.625.288 238.757 107.239

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2017 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Note 6. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse TEUR
2017 2016
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von botanischen
Cellulosefasern
1.958.714 1.893.472
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen
Produkten und Dienstleistungen
293.892 222.901
Umsatzerlöse verrechnet 2.252.605 2.116.373
Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 6.792 17.702
Summe 2.259.398 2.134.075

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von botanischen Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Lenzing Technik).

Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird. Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein wesentlicher Teil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu Note 25).

Note 7. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2017 2016
Erträge aus Leistungsverrechnungen, sonstigen
Produkten und Energie
34.448 30.469
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für
Emissionszertifikate sowie aus Förderungen
8.644 8.797
Diverse andere Erträge 6.847 6.282
Summe 49.938 45.547

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 23.154 (2016: TEUR 20.160). Die diversen anderen Erträge enthalten insbesondere Mieterträge in Höhe von TEUR 3.967 (2016: TEUR 4.406).

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene

TEUR
Herstellungsleistungen
2017 2016
Material 1.112.348 1.078.102
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 145.611 145.679
Summe 1.257.960 1.223.781

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.

Note 9. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2017 2016
Löhne und Gehälter 272.984 243.942
Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen 5.721 5.893
Aufwendungen für Altersversorgung 6.213 7.669
Gesetzlicher Sozialaufwand 59.973 57.230
Sonstige Sozialaufwendungen 4.480 4.499
Summe 349.371 319.233

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter/innen (Köpfe)

2017 2016
Durchschnittlich 6.308 6.0801
Zum 31. Dezember 6.488 6.218

1) Bei der Durchschnittsberechnung werden Vorstandsmitglieder und karenzierte Dienstnehmer/innen nicht berücksichtigt. 2016 wurde an diese Definiton angepasst.

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen in Österreich (Köpfe)

2017 2016
Arbeiter 1.747 1.715
Angestellte 1.258 1.119
Summe 3.006 2.833

Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR
2017 2016
Vertriebsaufwendungen 99.168 93.631
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und
sonstige Fremdleistungen
53.358 45.344
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 21.619 19.280
Fremdwährungsverluste 14.582 3.113
Miet- und Leasingaufwendungen 14.308 11.822
Reiseaufwendungen 10.365 7.300
Versicherungsaufwendungen 8.250 8.990
Aufwendungen für Abfallentsorgung 7.531 7.144
Gebühren, Beiträge, Spenden und Bankspesen 6.700 6.509
Vermögenssteuern und ähnliche Steuern 5.126 5.277
Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente und
Marken
5.679 4.179
Übrige 15.688 23.985
Summe 262.373 236.574

Die Vertriebsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 80.669 (2016: TEUR 71.789) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 18.499 (2016: TEUR 21.842). Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.801 (2016: TEUR 2.776) und Forderungsverluste in Höhe von TEUR 501 (2016: TEUR 1.808). Außerdem sind darin Aufwendungen für Emissionszertifikate in Höhe von TEUR 2.321 (2016: TEUR 2.089) sowie Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 231 (2016: TEUR 353) enthalten. Im Jahr 2016 gab es auch noch Aufwendungen für Kompensation von Handelsvertretern in Höhe von TEUR 6.206.

Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen TEUR
2017 2016
Planmäßige Abschreibungen 134.331 132.828
Wertminderungen 221 2.265
Summe 134.551 135.093

Im Geschäftsjahr 2017 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 221 (2016: TEUR 765) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel (siehe Note 18) erfasst. Diese Wertminderungen betreffen Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen im Segment Fibers. Sie werden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig.

Im Geschäftsjahr 2017 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 0 (2016: TEUR 1.500) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel (siehe Note 19) erfasst. Diese Wertminderungen im Geschäftsjahr 2016 betrafen im Wesentlichen Technische Anlagen und Maschinen.

Weitere Details zur Wertminderung werden in der Note 18 erläutert.

Note 12. Honorare des Abschlussprüfers

Die aufgewendeten bzw. vereinbarten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz (Vorjahr: Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete bzw. vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers TEUR
2017 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl.
Konzernabschluss)
248 136 384
Andere Bestätigungsleistungen 97 0 97
Sonstige Leistungen 0 0 0
Summe 345 136 481
Aufgewendete bzw. vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers
(Vorjahr)
2016 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl.
Konzernabschluss)
256 117 373
Andere Bestätigungsleistungen 51 0 51
Sonstige Leistungen 6 0 6
Summe 314 117 430

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.

Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis in Höhe von TEUR 4.260 (2016: TEUR 17.113) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2017 ist außerdem ein nachträgliches Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland in Höhe von TEUR 3.037 enthalten. Im Geschäftsjahr 2016 ist ein Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland in Höhe von TEUR 14.605 enthalten. Dieser Veräußerungsgewinn beinhaltet auch einen ergebnisabhängigen Bestandteil in Höhe von TEUR 3.724 (siehe auch Note 20).

Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
2017 2016
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen,
Forderungen sowie Erträge aus zur Veräußerung
verfügbaren Wertpapieren
3.305 1.644
Bewertung und Erträge aus dem Abgang von
langfristigen finanziellen Vermögenswerten
370 4.240
3.675 5.883
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
Bewertung von Ausleihungen –366 –236
Bewertung von kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
–854 0
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen
Vermögenswerten
–1.551 –511
–2.771 –747
Summe 905 5.136

Note 15. Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR
2017 2016
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus
finanziellen Schulden
1.310 –380
Zinsaufwand aus Anleihen und
Schuldscheindarlehen
–9.217 –11.240
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und
ähnliche Aufwendungen
–4.542 –7.520
Summe –12.450 –19.140

Note 16. Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2017 2016
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 43.079 34.605
Ausland 33.627 26.447
76.707 61.052
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung –1.023 4.471
Summe 75.683 65.523
Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR
2017 2016
Laufender Ertragsteueraufwand
Steueraufwand laufendes Jahr 86.379 74.102
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher
Verluste
–4.426 –3.064
Minderung aufgrund der Nutzung von
Steuergutschriften
–5.118 –8.824
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern –128 –1.162
76.707 61.052
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen 1.284 –4.797
Auswirkungen von Steuersatzänderungen –4.561 1.271
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge –45 –168
Veränderung der aktivierten Steuergutschriften 3.616 8.824
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter
temporärer Differenzen früherer Perioden
–236 –95
Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente
Steueransprüche (ohne Verlustvorträge)
–1.081 –563
–1.023 4.471
Summe 75.683 65.523

Im Geschäftsjahr 2017 wurde eine Steuergutschrift in Tschechien in Höhe von TEUR 5.118 (2016: TEUR 8.824) geltend gemacht. 2017 wurde für die zukünftige Steuergutschrift eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 1.609 ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher war.

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25,0 Prozent (31. Dezember 2016: 25,0 Prozent) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR
2017 2016
Ergebnis vor Steuern 357.403 294.614
Errechneter Ertragsteueraufwand (25 % des
Ergebnisses vor Steuern)
89.351 73.654
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
–2.734 –2.793
Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellensteuern
und ähnliche permanente Differenzen
2.948 1.910
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
–821 –2.203
Steuersatzunterschiede –3.467 –1.630
Steuersatzänderungen –4.561 1.271
Steuerertrag aus Vorperioden –154 –1.258
Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung
von Steuerposten von lokaler in funktionale
Währung
433 –873
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge,
Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht
angesetzten Aktivpostens
–7.166 –3.584
Steueranteil kündbarer nicht beherrschender
Anteile
1.574 1.202
Sonstige 280 –173
Effektiver Ertragsteueraufwand 75.683 65.523

In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuerverbindlichkeit von TEUR 217 (2016: Steuergutschrift von TEUR 1.266) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe dazu auch Note 40).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25,0 Prozent (31. Dezember 2016: 25,0 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5 Prozent und 30,9 Prozent (31. Dezember 2016 zwischen 16,5 Prozent und 38,7 Prozent).

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2017 Änderungen bei dem zur Berechnung der latenten Steuern anzuwendenden Steuersatz in den USA (von 38,1 Prozent bzw. 38,7 Prozent auf 24,7 Prozent bzw. 25,1 Prozent).

Note 17. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2017 2016
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie
verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss
277.978 225.019
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in
Stück
26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 10,47 8,48

Die bislang als anteilsbasierte Vergütung erfasste Bonusvereinbarung wurde im Dezember 2017 als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu Note 40). Auswirkungen auf das verwässerte Ergebnis je Aktie können sich zum 31. Dezember 2017 daher nicht ergeben.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Note 18. Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

2017 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2017 98.263 17.270 15.433 130.966
Währungsdifferenz –9.966 –14 0 –9.980
Zugänge 0 2.901 737 3.639
Abgänge 0 –282 0 –282
Stand 31.12.2017 88.298 19.875 16.170 124.343
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2017 –84.901 –14.729 –13.038 –112.668
Währungsdifferenz 10.279 14 0 10.293
Planmäßige Abschreibungen 0 –1.216 –453 –1.669
Wertminderungen 0 0 –221 –221
Abgänge 0 282 0 282
Stand 31.12.2017 –74.622 –15.649 –13.711 –103.982
Buchwert 1.1.2017 13.363 2.541 2.395 18.298
Buchwert 31.12.2017 13.676 4.226 2.459 20.361
Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR
2016 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2016 95.549 15.701 14.677 125.927
Währungsdifferenz 2.714 –18 0 2.696
Zugänge 0 1.600 756 2.356
Abgänge 0 –13 0 –13
Stand 31.12.2016 98.263 17.270 15.433 130.966
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2016 –81.909 –14.000 –11.783 –107.693
Währungsdifferenz –2.992 16 0 –2.976
Planmäßige Abschreibungen 0 –752 –490 –1.242
Wertminderungen 0 0 –765 –765
Abgänge 0 7 0 7
Stand 31.12.2016 –84.901 –14.729 –13.038 –112.668
Buchwert 1.1.2016 13.640 1.701 2.894 18.234
Buchwert 31.12.2016 13.363 2.541 2.395 18.298

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 737 (2016: TEUR 756) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 25
Aus eigener Entwicklung 7 bis 15

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2017 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 28.282 (2016: TEUR 25.520) angefallen. Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 (Immaterielle Vermögenswerte) erfüllen.

Wertminderungstests für immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Alle immateriellen Anlagen und Sachanlagen sowie alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen und Sachanlagen einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen und Sachanlagen im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Dieser beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten fünf Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,9 Prozent bis zu 1,2 Prozent (2016: 0,8 Prozent) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode)

auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Für die Wertminderungstests 2017 wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,0 Prozent und 8,0 Prozent verwendet (2016 zwischen 7,2 Prozent und 8,1 Prozent).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellstoff) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe wie Zellstoff, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Wertminderungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

Im aktuellen Geschäftsjahr und im Geschäftsjahr 2016 lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung gemäß IAS 36 bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vor und sind bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr festgestellt worden.

Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen des chinesischen Produktionsstandortes betragen zum 31. Dezember 2017 TEUR 46.991 (31. Dezember 2016: TEUR 56.408). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 31.311 (31. Dezember 2016: TEUR 39.934) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) zugeordnet:

Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Segment Fibers
CGU Pulp Site Czech Republic 10.343 9.774
Übrige CGUs 3.333 3.589
Summe 13.676 13.363

Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2017 größten firmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests waren relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstandes der zukünftigen Entwicklung dar:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragende CGU

Geschäftsjahr
2017
Geschäftsjahr
2016
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
18,4 % 21,1 %
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,9% 0,8%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 8,0% 7,3%

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test

Der Detailplanungszeitraum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt fünf Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 1,9 Prozent p. a. (2016: minus 1,3 Prozent p. a.).

Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 75.534 (Geschäftsjahr 2016: TEUR 59.457). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen
Annahmen, bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 18,4 % minus 3,8 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,9% minus 3,8 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 8,0% plus 2,4 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test (Vorjahr)

Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen
Annahmen, bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 21,1 % minus 2,3 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,8% minus 3,7 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,3% plus 2,3 Prozentpunkte

Note 19. Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen
TEUR
2017 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2017 531.845 2.508.578 76.098 3.116.521
Währungsdifferenz –13.184 –61.606 –3.761 –78.551
Zugänge 26.551 51.170 176.981 254.702
Abgänge –819 –10.771 0 –11.590
Umbuchungen 2.368 43.686 –46.054 0
Stand 31.12.2017 546.760 2.531.057 203.264 3.281.082
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2017 –258.880 –1.574.905 –3.829 –1.837.614
Währungsdifferenz 5.151 40.293 246 45.690
Planmäßige Abschreibungen –15.681 –116.981 0 –132.662
Wertminderungen 0 0 0 0
Abgänge 276 10.425 0 10.702
Stand 31.12.2017 –269.133 –1.641.168 –3.583 –1.913.884
Buchwert 1.1.2017 272.966 933.672 72.269 1.278.907
Buchwert 31.12.2017 277.627 889.889 199.681 1.367.197
Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR
2016 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2016 524.305 2.437.860 36.901 2.999.065
Währungsdifferenz 1.536 9.328 537 11.402
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 –1.866 0 –1.866
Zugänge 4.111 55.296 57.086 116.493
Abgänge –72 –4.895 –3.606 –8.573
Umbuchungen 1.965 12.855 –14.820 0
Stand 31.12.2016 531.845 2.508.578 76.098 3.116.521
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2016 –244.478 –1.456.356 –3.781 –1.704.615
Währungsdifferenz 698 –6.610 –48 –5.960
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 1.482 0 1.482
Planmäßige Abschreibungen –15.100 –116.486 0 –131.586
Wertminderungen 0 –1.500 0 –1.500
Abgänge 0 4.565 0 4.565
Stand 31.12.2016 –258.880 –1.574.905 –3.829 –1.837.614
Buchwert 1.1.2016 279.827 981.504 33.120 1.294.451
Buchwert 31.12.2016 272.966 933.672 72.269 1.278.907

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (Details siehe Note 18).

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 38). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe (siehe Note 29). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 215.607 (31. Dezember 2016: TEUR 252.617).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2017 werden TEUR 1.592 (2016: TEUR 454) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,5 Prozent (2016: 2,5 Prozent) verwendet.

Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Note 20. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

31.12.2017 31.12.2016
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 2.871 7.028
Übrige assoziierte Unternehmen 5.463 5.630
Gemeinschaftsunternehmen 88 79
Summe 8.422 12.737

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2017 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 1.1. 7.028 5.630 79 12.737
Buchwertabgang anlässlich der teilweisen Veräußerung 0 0 0 0
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
0 0 0 0
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
854 121 8 983
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
–12 0 0 –12
Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 –247 1 –246
Ausschüttungen –5.000 –40 0 –5.040
Stand zum 31.12. 2.871 5.463 88 8.422
Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr)
TEUR
2016 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 1.1. 19.972 5.523 73 25.568
Buchwertabgang anlässlich der teilweisen Veräußerung –12.352 0 0 –12.352
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
–2.646 0 0 –2.646
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
2.472 31 6 2.509
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
–419 0 0 –419
Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 117 0 117
Ausschüttungen 0 –40 0 –40
Stand zum 31.12. 7.028 5.630 79 12.737

Die obigen Werte zum Gesamtergebnis resultieren nur aus fortgeführten Geschäftsbereichen.

Im Dezember 2016 wurde ein Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 14.605 aus der teilweise Veräußerung der EFB erzielt. In diesem Veräußerungsergebnis ist die Bewertung der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR minus 2.646 enthalten. Der beizulegende Zeitwert ist aus der aktuellen Verkaufstransaktion abgeleitet (Stufe 1). Zur Sicherstellung der ausstehenden Kaufpreisforderungen per 31. Dezember 2016 (TEUR 30.952), die von der künftigen Ertragskraft der Gesellschaft abhängen, besitzt die Lenzing Gruppe ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen. Die Kaufpreisforderungen waren überwiegend kurzfristig; der langfristige Teil war bankmäßig verzinst.

Im Dezember 2017 wurde ein nachträgliches Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 3.037 aus der teilweisen Veräußerung der EFB erzielt. Die ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2017 insgesamt TEUR 13.028 und sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt. Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Der langfristige erfolgsabhängige Kaufpreisbestandteil hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist als Barwert diskontiert per 31. Dezember 2017 in Höhe von TEUR 4.371 (31. Dezember 2016: TEUR 3.724) unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 19.486 eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt.

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2017 20 Prozent (31. Dezember 2016: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 40 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (jeweils 100 Prozent, d.h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltene Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Langfristige Vermögenswerte 85.829 87.195
Kurzfristige Vermögenswerte 59.572 55.916
Eigenkapital 27.899 48.686
Langfristige Verbindlichkeiten 58.622 41.440
Kurzfristige Verbindlichkeiten 58.881 52.986
2017 2016
Umsatzerlöse 182.046 168.441
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6.693 7.881
Gesamtergebnis 4.213 4.564
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
4.272 5.494
Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
–60 –930

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an
der EFB
TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Eigenkapital 27.899 48.686
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns (20 %; Vorjahr:
20 %)
5.580 9.737
Konsolidierungs- und sonstige Effekte –2.709 –2.709
Buchwert 2.871 7.028

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.

Note 21. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Langfristige Wertpapiere 18.785 16.167
Sonstige Beteiligungen 1.562 1.562
Ausleihungen 16.095 7.339
Summe 36.442 25.068

Die langfristigen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR

Marktwert
31.12.2017
Marktwert
31.12.2016
Staatsanleihen 5.579 6.128
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte 13.206 10.039
Summe 18.785 16.167

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 1.965 (31. Dezember 2016: TEUR 2.021) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland, mit TEUR 1.224 (31. Dezember 2016: TEUR 1.248) Bundesanleihen der Niederlande und mit TEUR 1.394 (31. Dezember 2016: TEUR 1.839) Staatsanleihen der französischen Republik. Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2017 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 (31. Dezember 2016: TEUR 1.050) ausgewiesen.

Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
(insbesondere aus Derivaten und sonstige
finanzielle Forderungen)
5.365 7.659
Sonstige langfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte (insbesondere aus sonstigen
Steuern)
3.568 1.928
Summe 8.933 9.587

Note 23. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 209.400 211.440
Unfertige Erzeugnisse 2.503 2.445
Fertige Erzeugnisse und Waren 122.658 110.649
Geleistete Anzahlungen 5.495 4.896
Summe 340.056 329.430

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 4.383 (2016: TEUR 8.190) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 155.395 (31. Dezember 2016: TEUR 92.211). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.112.348 (2016: TEUR 1.078.102). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 88.102 (31. Dezember 2016: TEUR 100.958). Von den Vorräten verbleiben TEUR 28.060 (2016: TEUR 26.854) voraussichtlich länger als ein Jahr im Bestand.

Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(brutto)
304.654 289.416
Wertberichtigungen –11.884 –12.008
Summe 292.770 277.407

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Factoring") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

Note 25. Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 1.302 1.930
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 347 341
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste 0 –12
Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) 1.649 2.259
Abzüglich erhaltene Anzahlungen (gesamt) –2.007 –5.552
Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) –358 –3.293
Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo
(Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)
418 865
Davon Fertigungsaufträge mit passivischem
Saldo (sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten)
–776 –4.158

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentageof-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode).

Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene
Positionen)
12.370 1.371
Forderung aus Beteiligungsveräußerung 1.385 24.699
Nicht bevorschusster Betrag aus Factoring –
Vereinbarungen
0 8.065
Debitorische Kreditoren 4.727 4.265
Verrechnung Instandhaltung 5.640 4.500
Forderungen aus Förderzusagen 3.584 5.200
Übrige 6.960 6.481
Summe 34.665 54.580
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen aus sonstigen Steuern 59.211 37.763
Emissionszertifikate 6.823 6.446
Rechnungsabgrenzungsposten 4.017 3.675
Übrige 2.845 2.589
Summe 72.896 50.473
Summe 107.562 105.053

Note 27. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2017 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2016: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2016: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Diese Ermächtigung wurde nicht ausgenützt und ist am 28. Oktober 2016 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2017 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlusts der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR
2017 2016
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
–42.263 0 –42.263 4.478 8 4.486
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
–246 0 –246 117 0 117
Fremdwährungsum
rechnungsrücklage
–42.509 0 –42.509 4.595 8 4.602
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
2.718 –680 2.039 1.189 –297 892
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
12.960 –2.903 10.057 –4.617 1.020 –3.597
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
0 0 0 0 0 0
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
12.960 –2.903 10.057 –4.617 1.020 –3.597
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
1.267 –304 962 –11.364 2.903 –8.461
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
–12 0 –12 –419 0 –419
Versicherungs
mathematische
Gewinne/ Verluste
1.255 –304 950 –11.783 2.903 –8.880
Summe –25.576 –3.887 –29.463 –10.616 3.633 –6.982

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2017 2016
Während der Berichtsperiode erfasste
Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges
Aus Gasswaps 0 –51
Aus Devisentermingeschäften 21.493 –9.666
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow
Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden
21.493 –9.717
Aus Gasswaps 0 980
Aus Devisentermingeschäften –8.718 3.935
Aus sonstigen Derivaten 185 185
–8.533 5.101
Summe 12.960 –4.617

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
470.809 451.594
Anteilsbasierte Vergütungen 0 1.176
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
132.750 111.510
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen
einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften
auf IFRS
712.876 586.863
Summe (ohne andere Rücklagen) 1.316.434 1.151.143

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte
Dividenden der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2016 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
25. April 2017 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 2. Mai 2017)
111.510 26.550.000 4,20
Für das Geschäftsjahr 2015 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
20. April 2016 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 26. April
2016)
53.100 26.550.000 2,00

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2017 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2017 TEUR
Das Geschäftsjahr 2017 der Lenzing AG endet mit einem
Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von
151.965
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von –19.215
verbleibt ein Bilanzgewinn von 132.750
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
5,00 EUR je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von
27.574.071,43 EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
132.750
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst. Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 27,5 Prozent ihrer Höhe (zur Höhe siehe die obige Tabelle). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer in Österreich abgegolten (Endbesteuerung). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften stellen die von der Lenzing AG ausgeschütteten Gewinnanteile steuerfreie Beteiligungserträge dar. Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10 Prozent des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer in Österreich befreit. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften, die weniger als 10 Prozent des Grundkapitals halten, kann die einbehaltene Kapitalertragsteuer im Rahmen der Körperschaftsteuerveranlagung angerechnet werden. Halten beschränkt steuerpflichtige ausländische EU-Gesellschaften mindestens 10 Prozent des Grundkapitals seit mindestens ununterbrochen einem Jahr, so kann ein Kapitalertragsteuerabzug bei Erfüllen zusätzlicher Voraussetzungen unterbleiben. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Österreich beim Anteilseigner nicht besteuert. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 43 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2017 mit TEUR 31.019 (31. Dezember 2016: TEUR 31.878) insbesondere an der PT South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2017 11,92 Prozent (31. Dezember 2016: 11,92 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (jeweils 100 Prozent, d.h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Langfristige Vermögenswerte 224.687 259.997
Kurzfristige Vermögenswerte 173.201 209.468
Eigenkapital 260.226 267.429
Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Eigenkapital
229.207 235.552
Davon Anteil anderer Gesellschafter am
Eigenkapital
31.019 31.878
Langfristige Verbindlichkeiten 44.134 69.532
Kurzfristige Verbindlichkeiten 93.528 132.504
2017 2016
Umsatzerlöse 499.943 493.901
Ergebnis vor Steuern (EBT) 41.011 45.055
Gesamtergebnis –6.350 42.706
Davon Jahresüberschuss 29.937 33.045
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss
26.369 29.106
Anteil anderer Gesellschafter am
Jahresüberschuss
3.569 3.939
Davon sonstiges Ergebnis –36.287 9.662
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
sonstigen Ergebnis
–31.962 8.510
Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen
Ergebnis
–4.325 1.152
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 34.087 78.783
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –20.568 –9.945
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –21.994 –23.198
Veränderung der liquiden Mittel –8.476 45.640
An die nicht beherrschenden Gesellschafter
gezahlte Dividenden
102 0

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren
Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen
TEUR
2017 2016
Lenzing Modi Fibers India Private Limited
(2017: +0,01 %, 2016: +0,02 %)
1 2
Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht
beherrschender Anteile im Eigenkapital
1 2

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteile anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis TEUR
2017 2016
Posten, die nicht in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
–190 –88
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
47 22
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe –
Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
–4.197 1.220
Sonstiges Ergebnis – netto –4.340 1.154

Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 7.197 (2016: TEUR 6.841) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2017 in Höhe von TEUR 5.093 enthalten (31. Dezember 2016: TEUR 4.907). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2017 insgesamt 402.651 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2016: 411.118 Emissionszertifikate).

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Zum 31. Dezember 2017 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 208 (31. Dezember 2016: TEUR 314) vorgesorgt.

Note 29. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten
TEUR
31.12.2017 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 173.500 173.195 2,6
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.373 1,2
248.568
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 0 0 0,0
Variable Verzinsung EUR 37.397 37.350 1,3
Variable Verzinsung USD 23.333 19.354 3,5
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung USD 0 0 0,0
Variable Verzinsung CNY 320.000 41.003 4,5
97.707
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.852 1.852 4,0
Variable Verzinsung EUR 0 0 0,0
1.852
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 7.820 7.820 0,8
Teilweise fixe Verzinsung EUR 24.210 24.210 0,6
Variable Verzinsung USD 2.930 2.443 3,7
34.473
Summe 382.599
Davon kurzfristig 127.270
Davon langfristig 255.330

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr)
----------------------------------- --
Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR
31.12.2016 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.922 3,9
119.922
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 173.500 173.115 2,5
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.342 1,2
248.457
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 899 899 1,2
Variable Verzinsung EUR 75.453 75.312 1,4
Variable Verzinsung USD 46.667 43.929 3,0
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung USD 17.568 16.648 2,8
Variable Verzinsung CNY 320.000 43.715 4,5
180.504
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 699 699 4,0
Variable Verzinsung EUR 2.056 2.056 2,4
2.756
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.617 6.617 1,0
Teilweise fixe Verzinsung EUR 16.575 16.575 0,8
Variable Verzinsung USD 2.828 2.683 3,7
25.875
Summe 577.513
Davon kurzfristig 249.247
Davon langfristig 328.266

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie war am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart.

Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000

an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 19.456 (31. Dezember 2016: TEUR 44.272) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 0 (31. Dezember 2016: TEUR 10.575) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. und für die Finanzierung von Investitionen wurden deren Aktien verpfändet.

Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Immaterielle Anlagen 1 8
Sachanlagen 7.848 9.992
Finanzanlagen 6.634 7.020
Sonstige Vermögenswerte 9.954 7.848
Rückstellungen 17.120 19.132
Investitionszuschüsse 311 152
Sonstige Verbindlichkeiten 4.199 4.607
Verlustvorträge 2.152 6.755
Steuergutschriften 1.668 5.119
Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur 49.887 60.634
Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche –14.324 –20.499
Davon auf steuerliche Verlustvorträge –1.970 –6.579
Aktive Steuerlatenz brutto 35.562 40.135
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz –31.571 –36.068
Aktive Steuerlatenz netto 3.991 4.067
Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Immaterielle Anlagen 451 306
Sachanlagen 70.809 76.422
Finanzanlagen 1.640 1.252
Sonstige Vermögenswerte 3.001 2.500
Steuerliche Sonderabschreibungen 5.543 5.709
Rückstellungen 0
271
Investitionszuschüsse 532 483
Sonstige Verbindlichkeiten 2.281 2.053
Passive Steuerlatenz brutto 84.257 88.997
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz –31.571 –36.068
Passive Steuerlatenz netto 52.685 52.929

Zu den Steuergutschriften siehe Note 16.

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 12.282 (31. Dezember 2016: TEUR 16.092) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 4.912 (31. Dezember 2016: TEUR 2.278) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR
2017 2016
Stand 1.1. –48.862 –46.857
Im Gewinn oder Verlust erfasst 1.023 –4.471
Im sonstigen Ergebnis erfasst –3.887 3.626
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von
sonstigen Unternehmenseinheiten
0 –119
Währungsdifferenzen 3.031 –1.041
Stand 31.12. –48.694 –48.862

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2017 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 9.309 (31. Dezember 2016: TEUR 27.892). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Summe 9.309 27.892
Davon aktivierte Verlustvorträge 1.061 1.035
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 8.248 26.856
Möglicher Verfall von nicht aktivierten
Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 54 29
Innerhalb von 2 Jahren 5.844 7.934
Innerhalb von 3 Jahren 1.235 16.133
Innerhalb von 4 Jahren 62 1.317
Innerhalb von 5 Jahren oder länger 202 169
Unbeschränkt vortragsfähig 851 1.274

Per 31. Dezember 2017 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 3.991 (31. Dezember 2016: TEUR 4.067) aktiviert, davon TEUR 45 (31. Dezember 2016: TEUR 168) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 182 (31. Dezember 2016: TEUR 175) TEUR 2.152 (31. Dezember 2016: TEUR 6.755) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 27.320 (31. Dezember 2016: TEUR 28.095) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 1.672 (2016: TEUR 2.974) steuerlich verwertet.

Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 513.474 (31. Dezember 2016: TEUR 381.710) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuergutschriften aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen.

Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien (2016: B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger). Dies führt zu keinen wesentlichen Änderungen des Konzernabschlusses der Lenzing AG.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz; 2016: Gruppenträger der am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe war die B&C Industrieholding GmbH).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2016: 50 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2016: 12,5 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 18, Abschnitt "Wertminderungstests bei immateriellen Anlagen und Sachanlagen"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Note 31. Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR
Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Pensionen und Abfertigungen 105.389 108.633 6.465 4.885 98.924 103.748
Jubiläumsgelder 14.588 14.693 1.042 759 13.546 13.934
119.977 123.326 7.507 5.644 112.470 117.682
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 664 590 664 590 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 12.729 15.400 1.850 1.765 10.879 13.635
Emissionszertifikate 1.938 1.852 1.938 1.852 0 0
Übrige 7.374 17.975 1.374 11.975 6.000 6.000
22.705 35.817 5.826 16.183 16.879 19.635
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 58.211 49.913 55.907 49.095 2.303 818
Übrige (finanziell) 26.599 26.309 26.509 26.309 90 0
84.809 76.222 82.416 75.404 2.393 818
Summe 227.491 235.365 95.749 97.230 131.742 138.135

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalles durch eine Einmalzahlung abgegolten.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

  • Veranlagungsrisiko: Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen den Abzinsungssatz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihezinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Sollte die tatsächliche Entwicklung über den angenommenen zukünftigen Gehalts- und

Pensionsentwicklungsraten liegen, führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert.

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 48 69
Eigenkapitalinstrumente 1.063 1.218
Schuldinstrumente 231 277
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.136 3.275
Stand 4.478 4.838

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 343 (2016: TEUR 305). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions
und Abfertigungspläne p. a. in %
31.12.2017 Zinssatz Gehalts
steigerung
Pensions
steigerung
Fluktuations
abschläge
Österreich – Pensionen 1,5 2,5 0,0-3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,6 2,5 N/A 0,1-3,5
Übrige Länder:
Indonesien 6,8 8,0 N/A 1,0-7,5
Hongkong 1,8 4,0 N/A 0,0
Tschechien 1,6 3,0 N/A 0,3
31.12.2016
Österreich – Pensionen 1,4 3,0 0,0–3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,5 3,0 N/A 0,0–3,7
Übrige Länder:
Indonesien 8,0 8,0 N/A 1,0–7,5
Hongkong 1,8 3,5–4,5 N/A 0,0
Tschechien 1,4 2,5 N/A 0,9

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Tschechien: AVÖ 2008-P (Pagler & Pagler)
  • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen
Entwicklung der leistungsorientierten Pläne TEUR
Abfertigungsverpflichtung Barwert der Pensions- und Beizulegender Wert des
Planvermögens
leistungsorientierten Pläne Buchwert der
(DBO)
2017 2016 2017 2016 2017 2016
Stand zum 1.1. 113.471 101.348 4.838 4.721 108.633 96.626
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 3.755 4.669 0 0 3.755 4.669
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand –353 7 0 0 –353 7
Nettozinsen 2.412 2.861 68 86 2.344 2.774
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 –1 –1 1 1
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und
Erträge für leistungsorientierte Pläne
5.814 7.536 67 85 5.747 7.451
Neubewertung der Periode
Aufgrund finanzieller Annahmen –2.528 6.934 0 0 –2.528 6.934
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.528 4.656 0 0 1.528 4.656
Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den
Zinserträgen enthalten sind
0 0 267 225 –267 –225
Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten
Plänen
–1.000 11.589 267 225 –1.267 11.364
Cashflows
Aus dem Plan geleistete Zahlungen –539 –283 –539 –283 0 0
Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers –5.996 –6.506 35 39 –6.031 –6.545
Konsolidierungskreisänderung und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 –896 0 0 0 –896
Währungsdifferenzen –1.883 682 –190 50 –1.693 632
Sonstige Überleitungspositionen –8.418 –7.003 –693 –194 –7.724 –6.809
Stand zum 31.12. 109.867 113.471 4.478 4.838 105.389 108.633
Davon Pensionen Österreich 26.078 27.609 3.136 3.275 22.942 24.334
Davon Abfertigungen Österreich 65.332 68.611 0 0 65.332 68.611
Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder 18.457 17.251 1.342 1.563 17.116 15.688

Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen.

Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen

31.12.2017 Veränderung der
Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zinssatz 1,0 11.006 –9.447
Gehaltssteigerung 1,0 –7.254 8.267
Pensionssteigerung 1,0 –2.056 2.353

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)

31.12.2016 Veränderung der
Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zinssatz 1,0 11.992 –10.245
Gehaltssteigerung 1,0 –7.780 8.901
Pensionssteigerung 1,0 –2.267 2.607

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen Jahre 31.12.2017 31.12.2016 Österreich – Pensionen 9 9 Österreich – Abfertigungen 10-13 10–15 Übrige Länder

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge zum Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 32 (2016: TEUR 36) anfallen werden.

Indonesien 9 8 Hongkong 7 7 Tschechien 9 9

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR
2017 2016
Österreich – Pensionen 1.485 1.363
Österreich – Abfertigungen 1.719 1.333
Übrige Länder 2.833 2.210
Gesamt 6.037 4.906

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Für die österreichischen Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtung für Jubiläumsgelder p. a. in %

31.12.2017 Zinssatz Gehalts
steigerungen
Fluktuations
abschläge
Österreich 1,6 2,5 1,2-5,7
Tschechien 0,8 3,0 0,3
31.12.2016
Österreich 1,5 3,0 1,4–5,5
Tschechien 0,8 2,5 0,9

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für
Jubiläumsgelder
TEUR
2017 2016
Stand zum 1.1. 14.693 13.432
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 814 726
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 4
Nettozinsen 216 270
Neubewertung der Periode
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0
Aufgrund finanzieller Annahmen –884 954
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 320 –77
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste Aufwendungen und Erträge für
leistungsorientierte Pläne
465 1.877
Cashflows
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers –574 –438
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von
sonstigen Unternehmenseinheiten
0 –177
Währungsdifferenzen 3 0
Sonstige Überleitungspositionen –571 –616
Stand zum 31.12. 14.588 14.693

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden

2017 Stand 1.1. Währungs
umrechnungs
differenz
Konsolidierungs
kreisänderungen und
Abgang von sonstigen
Unternehmens
einheiten
Sonstige
Umgliederungen
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 0 0 0 0
Garantie und Gewährleistung 590 0 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 15.400 0 0 0
Emissionszertifikate 1.852 1 0 0
Übrige 17.975 –113 0 0
35.817 –112 0 0
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 49.913 –552 0 1.919
Übrige (finanziell) 26.309 –1.626 0 0
76.222 –2.177 0 1.919
Summe 112.039 –2.290 0 1.919

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr)

2016 Stand 1.1. Währungs
umrechnungs
differenz
Konsolidierungs
kreisänderungen und
Abgang von sonstigen
Unternehmens
einheiten
Sonstige
Umgliederungen
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 983 0 0 –88
Garantie und Gewährleistung 1.824 0 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 13.919 –12 0 0
Emissionszertifikate 1.787 0 0 0
Übrige 8.804 –4 0 0
27.317 –16 0 –88
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 31.842 69 –105 0
Übrige (finanziell) 23.419 –200 0 0
55.261 –131 –105 0
Summe 82.578 –147 –105 –88
TEUR
Davon langfristig Davon kurzfristig Stand 31.12. Aufzinsung Dotierung Auflösung Verbrauch
0 0 0 0 0 0 0
0 664 664 0 451 –326 –50
10.879 1.850 12.729 143 0 –2.014 –800
0 1.938 1.938 0 1.937 –67 –1.785
6.000 1.374 7.374 0 510 –1.965 –9.034
16.879 5.826 22.705 143 2.899 –4.372 –11.669
2.303 55.907 58.211 0 52.757 –1.747 –44.080
90 26.509 26.599 0 24.125 –3.759 –18.451
2.393 82.416 84.809 0 76.882 –5.505 –62.530
19.272 88.242 107.515 143 79.780 –9.877 –74.199

TEUR

Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. Davon kurzfristig Davon langfristig
–700 –195 0 0 0 0 0
–272 –1.008 46 0 590 590 0
–1.102 –2.647 5.238 5 15.400 1.765 13.635
–1.647 –141 1.852 0 1.852 1.852 0
–824 –514 10.513 0 17.975 11.975 6.000
–4.544 –4.505 17.649 5 35.817 16.183 19.635
–25.469 –3.612 47.188 0 49.913 49.095 818
–17.537 –3.138 23.765 0 26.309 26.309 0
–43.006 –6.750 70.954 0 76.222 75.404 818
–47.550 –11.255 88.603 5 112.039 91.587 20.453

77 Jahresfinanzbericht 2017 Lenzing Gruppe

Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2016: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich innerhalb der nächsten 12 Monate erwartet.
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

TEUR

Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag)

31.12.2017 31.12.2016
Im 2. Jahr 1.842 1.933
Im 3. bis 5. Jahr 3.080 4.151
Im 6. bis 10. Jahr 4.982 5.431
Darüber hinaus 974 2.120
Summe 10.879 13.635

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.

Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(insbesondere aus Derivaten)
561 299
Sonstige langfristige nicht finanzielle
Verbindlichkeiten (insbesondere aus
Verpflichtungen aus Altersteilzeit)
3.254 3.365
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 3.815 3.664
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene
Positionen)
3.283 11.354
Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus
Factoring
0 27.034
Übrige 4.032 6.425
7.315 44.813
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 3.277 7.044
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 6.268 6.024
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit
6.068 5.426
Erhaltene Anzahlungen 12.050 26.008
Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige 3.554 3.205
31.217 47.706
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 38.532 92.519

Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt.

Lieferanten der Lenzing Gruppe finanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2017 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 107.536 (31. Dezember 2016: TEUR 128.881) betroffen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken sowie liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Geschäftsjahr 2016 sind im Jahr 2017 TEUR 22.236 im Cashflow aus der Investitionstätigkeit zahlungswirksam erfasst. Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2017 die Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR 6.298 (2016: TEUR 4.809) und die Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 366 (2016: TEUR 236). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen und Vorräten enthalten.

Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 19.583 (2016: TEUR 7.740).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 4).

In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden Bankkonten mit negativen Beständen berücksichtigt, wenn Aufrechnungsvereinbarungen bestehen (siehe Note 35).

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten
TEUR
2017 Anleihe Schuldschein
darlehen
Zwischen
summe
Anleihen und
Schuldschein
darlehen
Verbindlich
keiten gegen
über Kredit
instituten
Verbindlich
keiten gegen
über sonstigen
Darlehens
gebern
Leasingver
bindlichkeiten
Zwischen
summe
übrige Finanz
verbindlich
keiten
Summe
Stand 1.1. 119.922 248.457 368.379 180.504 25.875 2.756 209.134 577.513
Zahlungs
wirksam
Aufnahme von
Finanzverbindlichkeiten
0 0 0 2.297 13.625 0 15.922 15.922
Rückzahlung von
Finanzverbindlichkeiten
–120.000 0 –120.000 –78.252 –4.787 –164 –83.204 –203.204
Nicht Währungsdifferenz 0 0 0 –7.148 –326 0 –7.473 –7.473
zahlungs
wirksam
Auf- / Abzinsungen 78 111 189 306 86 75 467 656
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 –815 –815 –815
Stand 31.12. 0 248.568 248.568 97.707 34.473 1.852 134.031 382.599

Erläuterungen zum Risikomanagement

Note 34. Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2017 61,2 Prozent (31. Dezember 2016: 53,0 Prozent).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Eigenkapital 1.507.879 1.368.535
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 26.231 28.905
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln (–)
–6.417 –6.967
Summe 1.527.693 1.390.473

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung, da diese Kennzahlen eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken ist. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 255.330 328.266
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 127.270 249.247
Summe 382.599 577.513

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 306.455 559.599
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen)
9.367 10.752
Summe 315.822 570.351

Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinnund Verlustrechnung und vor Umstrukturierungen) stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) absolut TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 382.599 577.513
Liquiditätsbestand (–) –315.822 –570.351
Summe 66.777 7.162

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) im Verhältnis zum EBITDA TEUR

31.12.2017 31.12.2016
EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung)
502.470 428.288
Umstrukturierungen (siehe Note 5) –518 –583
EBITDA (vor Umstrukturierungen) 501.953 427.705
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (nach
Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung)
0,1 0,0
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (vor
Umstrukturierungen)
0,1 0,0

Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte, Bewertungskategorien und Bewertungsmethoden

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Kategorie nach IAS 39 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
(Kredite und
Forderungen)
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 16.095 16.095 16.095 2
Langfristige Wertpapiere 18.785 18.785 18.785 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1.5621 1.562 1.562 1
Finanzanlagen 16.095 0 20.347 0 0 36.442 36.442
Forderung aus Lieferungen und Leistungen 292.770 0 0 0 0 292.770 292.770 2
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow
Hedges)
7.485 7.485 7.485 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow
Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde)
5.185 5.185 5.185 Stufe 2
Sonstige 27.360 76.464 103.824 103.824 2
Sonstige Vermögenswerte (lang- und
kurzfristig)
27.360 5.185 0 7.485 76.464 116.494 116.494
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
306.455 0 0 0 0 306.455 306.455 2
Summe 642.680 5.185 20.347 7.485 76.464 752.161 752.161
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral
zum
beizulegenden
Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow
Hedges
Anleihe 0 0 0
Schuldscheindarlehen 248.568 248.568 258.083 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 97.707 97.707 97.855 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 34.473 34.473 34.429 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 1.852 1.852 1.852 2
Finanzverbindlichkeiten 380.747 0 0 1.852 382.599 392.219
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 218.433 0 0 0 218.433 218.433 2
Rückstellungen (kurzfristig) 26.509 0 0 69.241 95.749 95.749 2
Kündbare nicht beherrschende Anteile 17.967 0 0 0 17.967 17.967 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) 2.528 2.528 2.528 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
1.316 1.316 1.316 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 0 0 0
Sonstige 4.032 34.471 38.503 38.503 2
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 4.032 1.316 2.528 34.471 42.347 42.347
Summe 647.689 1.316 2.528 105.563 757.096 766.716

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2016 Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
(Kredite und
Forderungen)
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 7.339 7.339 7.339 2
Langfristige Wertpapiere 16.167 16.167 16.167 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1.5621 1.562 1.562 1
Finanzanlagen 7.339 0 17.729 0 0 25.068 25.068
Forderung aus Lieferungen und Leistungen 277.407 0 0 0 0 277.407 277.407 2
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow
Hedges)
1.603 1.603 1.603 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow
Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde)
730 730 730 Stufe 2
Sonstige 59.907 52.401 112.308 112.308 2
Sonstige Vermögenswerte (lang- und
kurzfristig)
59.907 730 0 1.603 52.401 114.640 114.640
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
559.599 0 0 0 0 559.599 559.599 2
Summe 904.252 730 17.729 1.603 52.401 976.714 976.714
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2016 Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral
zum
beizulegenden
Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow
Hedges
Anleihe 119.922 119.922 123.408 Stufe 1
Schuldscheindarlehen 248.457 248.457 261.357 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 180.504 180.504 180.990 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 25.875 25.875 25.862 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 2.756 2.756 2.756 2
Finanzverbindlichkeiten 574.757 0 0 2.756 577.513 594.372
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 227.208 0 0 0 227.208 227.208 2
Rückstellungen (kurzfristig) 26.309 0 0 70.922 97.230 97.230 2
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12.970 0 0 0 12.970 12.970 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) 9.253 9.253 9.253 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
2.399 2.399 2.399 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 154 154 154 Stufe 3
Sonstige 33.307 51.071 84.378 84.378 2
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 33.307 2.553 9.253 51.071 96.183 96.183
Summe 874.551 2.553 9.253 124.749 1.011.105 1.027.964

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen.

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwandes in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der beizulegenden Zeitwerte-Hierarchie.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe oben), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2016: TEUR 1.050) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Der Fair Value unterliegt aufgrund unzureichend vorliegender Planungsgrundlagen, schwer einzuschätzender Bewertungsabschläge und fehlender Marktgängigkeit einer signifikanten Schwankungsbandbreite und kann daher nicht verlässlich bestimmt werden. Aus diesem Grund wurden keinen Angaben zum beizulegenden Zeitwert gemacht. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen bzw. Rechte zu veräußern bzw. die Verpflichtungen loszuwerden. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen bzw. Rechten bzw. Verpflichtungen keine Bewertungsergebnisse erfasst.

Der beizulegende Zeitwert der begebenen Anleihe leitete sich vom aktuellen Börsenkurs ab und veränderte sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten
TEUR
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 306.455 306.455 0 306.455
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
12.670 12.670 –1.011 11.659
Summe 319.125 319.125 –1.011 318.114
TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 Finanzielle
Verbindlichkeiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 97.707 97.707 0 97.707
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
3.844 3.844 –1.011 2.834
Summe 101.550 101.550 –1.011 100.540
Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2016 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 559.599 559.599 0 559.599
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
2.332 2.332 –1.552 781
Summe 561.931 561.931 –1.552 560.380
TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2016 Finanzielle
Verbindlichkeiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 180.504 180.504 0 180.504
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
11.652 11.652 –1.552 10.100
Summe 192.154 192.154 –1.552 190.602

Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen.

Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing Gruppe eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2017 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 72.336 (31. Dezember 2016: TEUR 88.436). Davon betreffen TEUR 0 die Tranche 1 (31. Dezember 2016: TEUR 4.100) und TEUR 72.336 die Tranche 2 (31. Dezember 2016: TEUR 84.336).

Im Laufe des Jahres 2017 wurde der gemäß dem Factoring Vertrag geregelte Ankauf von Forderungen dahingehend abgeändert, dass für angekaufte Forderungen weder eine Anzahlung auf den Kaufpreis erfolgt, noch das Kreditausfallsrisiko durch die Bank übernommen wird. Des Weiteren wurde das ausnutzbare Nominalvolumen angepasst. Zum 31. Dezember 2017 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 0 (31. Dezember 2016: TEUR 83.327) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Davon betreffen TEUR 0 die Tranche 1 (31. Dezember 2016: TEUR 2.718) und TEUR 0 die Tranche 2 (31. Dezember 2016: TEUR 80.609). Zum 31. Dezember 2016 wurde der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (finanziell) in Höhe von TEUR 8.065 ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2017 TEUR 0 (31. Dezember 2016: TEUR 154) (siehe dazu auch Note 42). Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2017 keine sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) erfasst (31. Dezember 2016 in Höhe von TEUR 339). Im Geschäftsjahr 2017 wurden TEUR 0 (31. Dezember 2016 insgesamt TEUR 14) aufwandswirksam erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung wurden kumuliert TEUR 339 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.

Die Banken haben das Recht, Forderungen zum Nominalbetrag an die Lenzing Gruppe zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkung auf die Aufteilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da hierbei keine Rückübertragung des Ausfallrisikos erfolgt. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittelabflüsse würden – wenn überhaupt – kurzfristig, d.h. in der Folgeperiode erfolgen. Eine allfällige Inanspruchnahme der Zahlungsausfallgarantie würde ebenfalls kurzfristig, d.h. in der Folgeperiode erfolgen. Für die am Berichtsstichtag verkauften Forderungen wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
TEUR
2017 Aus Zinsertrag Aus
Zinsaufwand
Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung zum
beizulegenden
Zeitwert
erfolgsneutral
Aus Wert
berichtigung
Nettoergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 2.804 0 2.804 0 –1.7621 1.041
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
502 0 502 2.718 0 3.220
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 –13.759 –13.759 0 0 –13.759
Summe 3.305 –13.759 –10.454 2.718 –1.762 –9.498

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2016 Aus Zinsertrag Aus
Zinsaufwand
Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung zum
beizulegenden
Zeitwert
erfolgsneutral
Aus Wert
berichtigung
Nettoergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 1.239 0 1.239 0 –2.1281 –889
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
405 0 405 1.189 0 1.594
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 –18.760 –18.760 0 0 –18.760
Summe 1.644 –18.760 –17.116 1.189 –2.128 –18.055

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus langund kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.027 (2016: TEUR 2.114) für die Bereitstellung von Krediten im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 14.582 (2016: TEUR minus 3.113), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR minus 1.551 (2016: TEUR minus 511) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR plus 1.310 (2016: TEUR minus 380) enthalten.

Note 37. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht wertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der finanziellen Forderungen").

Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Wertberichtigungskonten Ausleihungen Forderungen
aus
Lieferungen
und
TEUR
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
Leistungen kurzfristig)
Wertberichtigungen zum
01.01.2016
2.423 10.856 5.217
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0
Verwendung 0 –827 0
Auflösung –4 –1.186 –2061
Zuführung 10 3.309 205
Umrechnungsdifferenzen 0 –143 0
Wertberichtigungen zum
31.12.2016 = 01.01.2017
2.429 12.008 5.216
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0
Verwendung 0 –566 –5.311
Auflösung –8 –283 0
Zuführung 0 864 1.1901
Umrechnungsdifferenzen 1 –139 0
Wertberichtigungen zum
31.12.2017
2.422 11.884 1.095

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.750 (2016: TEUR 2.000) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember
2017 TEUR
Ausleihungen Forderungen
aus
Lieferungen
und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.422 16.761 2.480
Nach Wertberichtigung 0 4.877 1.385

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2016 (Vorjahr) TEUR

Forderungen
aus
Sonstige
finanzielle
Ausleihungen Lieferungen
und
Forderungen
(lang- und
Leistungen kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.429 16.352 5.516
Nach Wertberichtigung 0 4.343 300

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur der finanziellen Forderungen TEUR
Ausleihungen Forderungen
aus
Lieferungen
und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2017 16.095 292.770 40.030
Davon zum Abschlussstichtag nicht
wertgemindert und:
Nicht überfällig 16.095 267.179 38.646
Bis 30 Tage überfällig 0 17.108 0
Zwischen 31 und 90 Tagen
überfällig
0 3.237 0
Zwischen 91 und 365 Tagen
überfällig
0 370 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 0 0
Davon wertgemindert 0 4.877 1.385
Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR
------------------------------------------------------- ------
Ausleihungen Forderungen
aus
Lieferungen
und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2016 7.339 277.407 62.239
Davon zum Abschlussstichtag nicht
wertgemindert und:
Nicht überfällig 7.339 261.730 61.939
Bis 30 Tage überfällig 0 8.920 0
Zwischen 31 und 90 Tagen
überfällig
0 2.200 0
Zwischen 91 und 365 Tagen
überfällig
0 211 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 3 0
Davon wertgemindert 0 4.343 300

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl.
Note 35)
675.697 924.313
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen
durch
Erhaltene Kreditversicherungen
(ohne Selbstbehalte)
–125.048 –138.343
Erhaltene Garantien –9.330 –5.568
Summe 541.319 780.403

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 42 ersichtlich.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 315.822 (31. Dezember 2016: TEUR 570.351) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2017 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 213.754 (31. Dezember 2016: TEUR 217.654). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Buchwert
31.12.2017
Cashflows
2018
Cashflows
2019 bis
2022
Cashflows
ab 2023
Anleihe 0 0 0 0
Schuldscheindarlehen 248.568 34.400 214.343 21.755
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
97.707 94.399 6.094 0
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
34.473 6.774 26.551 1.912
Leasingverbindlichkeiten 1.852 128 448 2.175
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
218.433 218.433 0 0
Rückstellungen (kurzfristig –
finanziell)
26.509 26.509 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
17.967 0 0 17.967
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
4.032 4.032 0 0
Summe 649.540 384.675 247.435 43.809
davon:
Zinsen fix 4.578 11.435 2.121
Zinsen tlw. fix 149 319 7
Zinsen variabel 3.566 3.623 0
Tilgung 376.382 232.058 41.681

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Buchwert
31.12.2016
Cashflows
2017
Cashflows
2018 bis
2021
Cashflows
ab 2022
Anleihe 119.922 124.650 0 0
Schuldscheindarlehen 248.457 5.393 117.611 152.758
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
180.504 127.519 57.929 0
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
25.875 5.881 20.311 210
Leasingverbindlichkeiten 2.756 185 595 6.501
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
227.208 227.208 0 0
Rückstellungen (kurzfristig –
finanziell)
26.309 26.309 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
12.970 0 0 12.970
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
33.460 33.460 1 0
Summe 877.461 550.606 196.446 172.440
davon:
Zinsen fix 9.233 13.520 8.170
Zinsen tlw. fix 116 193 0
Zinsen variabel 4.968 4.655 555
Tilgung 536.290 178.078 163.715

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR Buchwert 31.12.2017 Cashflows 2018 Cashflows 2019 bis 2022 Cashflows ab 2023 Währungsderivate Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) 7.485 7.185 300 Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) 5.185 5.185 0 Positiver Marktwert 12.670 12.370 300 0 Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) –2.528 –1.967 –561 Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) –1.316 –1.316 0 Negativer Marktwert –3.844 –3.283 –561 0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Summe 8.826 9.087 –261 0

TEUR
31.12.2016 2017 Cashflows
2018 bis
2021
Cashflows
ab 2022
1.603 641 961
730 730 0
2.332 1.371 961 0
–9.253 –8.955 –298
–2.399 –2.399 0
–11.652 –11.354 –298 0
–9.319 –9.983 663 0
Buchwert Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr)
Cashflows

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Die Lenzing Gruppe betreibt einen Faserproduktionsstandort in Grimsby, Großbritannien. Aus heutiger Sicht wird von der Lenzing Gruppe erwartet, dass die durch den Brexit verursachte GBP-Abwertung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Standort in Grimsby und die übrige Lenzing Gruppe haben, da der Standort Grimsby im Wesentlichen seine Umsätze nicht in GBP fakturiert. Die Aufwände des Standorts in Grimsby sind überwiegend in GBP und haben somit keinen negativen Fremdwährungseffekt. Die weitere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe bleibt abzuwarten.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2017 zu ca. 55 Prozent (31. Dezember 2016: ca. 58 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 0 (2016: TEUR 0).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2017 31.12.2016
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicher
ungszeit
raum bis
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicher
ungszeit
raum bis
Währungsderivate
CNY-Verkauf / USD-Kauf CNY 69.359 0 –321 –321 06/2019 CNY 55.438 194 0 194 06/2018
CNY/CNH-Verkauf / EUR
Kauf
CNY/CNH 646.600 11 –723 –712 06/2019 CNY/CNH 532.430 1.078 –26 1.052 08/2018
CNY/CNH-Verkauf / GBP
Kauf
CNY/CNH 145.200 20 –141 –121 06/2019 CNY/CNH 150.730 297 –197 100 06/2018
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 174.800 58 –29 29 01/2019 CZK 0 0 0 0 n/a
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 8.380 44 –43 1 01/2019 EUR 6.290 16 –19 –3 02/2018
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 39.540 0 –1.174 –1.174 03/2019 USD 17.900 0 –20 –20 11/2017
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 93.500 2.569 –98 2.471 02/2019 USD 90.000 1 –3.248 –3.248 02/2018
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 193.294 4.589 0 4.589 07/2019 USD 183.770 17 –5.686 –5.670 02/2018
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 10.400 196 –1 195 12/2018 USD 4.490 1 –56 –55 02/2018
Summe 7.485 –2.528 4.957 1.603 –9.253 –7.650

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

31.12.2017 31.12.2016 Nominale in TSD Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Nominale in TSD Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Währungsderivate CNY-Verkauf / USD-Kauf CNY 35.577 0 –388 –388 CNY 17.800 82 0 82 CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 613.700 635 –297 338 CNY/CNH 566.620 643 –275 368 CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 78.800 0 –197 –197 CNY/CNH 83.365 0 –1.223 –1.223 CNY-Kauf / EUR-Verkauf CNY 60.400 0 –2 –2 CNY 0 0 0 0 CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 15.000 26 0 26 CZK 0 0 0 0 USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 5.300 0 –367 –367 USD 0 0 0 0 EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 3.360 1 –65 –64 EUR 830 4 –67 –63 USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 9.600 1.223 0 1.223 USD 5.300 0 –270 –270 USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 56.100 3.125 0 3.125 USD 10.100 0 –564 –564 USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 5.390 175 0 175 USD 0 0 0 0 Summe 5.185 –1.316 3.869 730 –2.399 –1.669

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

● Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezo-

Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

gen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.

● Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10 %
EUR-USD 36.836 4.093 –3.349 31.280 3.476 –2.844
EUR-GBP –877 –97 80 –3.266 –363 297
EUR-CNY/CNH 12.633 1.404 –1.148 24.129 2.681 –2.194
EUR-CZK –511 –57 46 13.872 1.541 –1.261
EUR-HKD –2.165 –241 197 –3.304 –367 300
EUR-THB –18.215 –2.024 1.656 0 0 0
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch
Forderungen und Verbindlichkeiten)
3.078 –2.518 6.968 –5.701
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow
Hedge-Derivate)
–26.643 23.345 –27.106 22.463
Sensitivität des Eigenkapitals –23.565 20.826 –20.138 16.762

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD/GBP) TEUR

31.12.2017 31.12.2016
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
USD-IDR 6.113 679 –556 69.851 7.761 –6.350
USD-GBP –302 –34 27 –164 –18 15
USD-HKD –8 –1 1 165 18 –15
USD-CNY/CNH 14.459 1.607 –1.314 45.010 5.001 –4.092
USD-CZK –3.664 –407 333 –14.453 –1.606 1.314
GBP-CNY/CNH –130 –14 12 –49.361 –5.485 4.487
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch
Forderungen und Verbindlichkeiten)
1.830 –1.497 5.672 –4.641
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow
Hedge-Derivate)
7.342 –5.400 11.285 –8.922
Sensitivität des Eigenkapitals 9.171 –6.897 16.957 –13.563

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Bis Herbst 2016 setzte die Gruppe zur Steuerung des Gaspreisrisikos teilweise OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Seit Herbst 2016 wird das Gaspreisrisiko durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2017
Fix verzinst Teilweise fix
verzinst
Variabel verzinst Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 306.455 0 306.455
Finanzanlagen1 9.444 0 0 26.998 36.442
Finanzverbindlichkeiten –182.866 –24.210 –175.523 0 –382.599
Summe –173.422 –24.210 130.932 26.998 –39.702

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2016
Fix verzinst Teilweise fix
verzinst
Variabel verzinst Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 559.599 0 559.599
Finanzanlagen1 1.417 0 0 23.652 25.068
Finanzverbindlichkeiten –301.252 –16.575 –259.686 0 –577.513
Summe –299.836 –16.575 299.913 23.652 7.154
  • Forderungen, - Verbindlichkeiten

1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten
TEUR
Finanzinstrumenten
31.12.2017 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität bei
Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel
äquivalente
306.455 3.065 –3.0652
Finanzverbindlichkeiten –175.523 –1.758 1.0033
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
130.932 1.307 –2.062

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2016 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität bei
Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel
äquivalente
559.599 5.596 –5.5962
Finanzverbindlichkeiten –259.686 –2.597 1.8363
Sensitivität des Gewinns oder
Verlusts bzw. Eigenkapitals
299.913 2.999 –3.760

1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.

2) Annahme, dass Negativzinsen bezahlt werden.

3) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2017 der Lenzing Gruppe enthalten.

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

Note 38. Finanzierungsleasing

Die Sachanlagen umfassen Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Diese Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:
--------------------------------------------------------------- -- -- --
Buchwert geleaster Anlagen TEUR
2017 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
8 5.782 5.790
Kumulierte Abschreibungen 0 –1.286 –1.286
Buchwert 31.12.2017 8 4.496 4.504
Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR
2016 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
668 5.782 6.449
Kumulierte Abschreibungen –92 –894 –986
Buchwert 31.12.2016 576 4.887 5.463
31.12.2017 31.12.2016
< 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 128 448 2.175 2.751 185 595 6.501 7.282
Davon Zinsanteil –12 –21 –866 –899 –16 –43 –4.466 –4.526
Summe 115 427 1.309 1.852 169 552 2.035 2.756

Note 39. Operating Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2017 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 14.308 (2016: TEUR 11.822) aus Leasing-, Mietund Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Im Folgejahr 8.378 6.934
In den folgenden 2–5 Jahren 9.769 8.608
Danach 732 0
Summe 18.879 15.542

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 12 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) TEUR
31.12.2017 31.12.2016
Im Folgejahr 4.106 3.785
In den folgenden 2–5 Jahren 9.160 8.311
Danach 7.967 10.059
Summe 21.233 22.154

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 41). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe dazu Note 30) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 eine Steuerverbindlichkeit von TEUR 217 (2016: Steuergutschrift TEUR 1.266) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2017 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 50.072 (2016: TEUR 29.187). Zum 31. Dezember 2017 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.671 (31. Dezember 2016: TEUR 12.036) gegenüber der B&C Gruppe. Im Jahr 2017 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 42.718 (2016: TEUR 34.244) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

Wesentliche Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB):
Vertrieb von Fasern, Lieferung von
Zellstoff, Darlehensvergabe
Lenzing Papier GmbH (LPP): Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH
(RVL):
Betrieb einer
Reststoffverwertungsanlage und
Abnahme des erzeugten Dampfes;
Miete eines Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Erwerb von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen 2017 2016 2017 2016 Erbrachte Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Erträge 76.645 65.952 11.471 11.056 Empfangene Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Aufwendungen 35.685 43.108 11.623 11.218 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 Forderungen 21.020 11.385 12 10 Verbindlichkeiten 5.347 4.116 7 13

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 750 Aufwand (2016: TEUR 104 Ertrag) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst. Die European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland, ein nicht konsolidiertes Tochterunternehmen, hat im Geschäftsjahr 2016 Zahlungen für Forderungen im Zusammenhang mit ihrer Liquidation in Höhe von TEUR 950 an die Lenzing AG geleistet. Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Die Kelheim Fibers GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der nach der Equity-Methode einbezogenen EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Dr. Stefan
Doboczky, MBA
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA1
Dr. Heiko Arnold2 Summe
2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Laufende Bezüge fix 643 651 437 437 397 347 328 0 1.805 1.435
Laufende Bezüge variabel 1.732 783 654 392 760 227 181 0 3.326 1.402
Summe 2.374 1.434 1.091 829 1.157 574 509 0 5.131 2.837

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016.

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2017 von insgesamt TEUR 5.131 (2016: TEUR 2.837) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 216 (2016: TEUR 143) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2017 um TEUR 1.501 aufwandswirksam erhöht (2016: TEUR 373).

Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil ist, für alle Vorstandsmitglieder, die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.

Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Der im Altvertrag vereinbarte Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten (50 Prozent) wurde bis Dezember 2017 als eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dargestellt. Bis zur Änderung der Auszahlungsmodalitäten für den Altvertrag von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA wurde im Geschäftsjahr 2017 ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, von TEUR 743 (2016: TEUR 743) innerhalb des Personalaufwandes erfasst, gegenläufig wurden die Gewinnrücklagen um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte wie in den Vorjahren unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten und der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft und es erfolgte daher eine Ausweisumgliederung von der Gewinnrücklage in die Rückstellungen.

Bei Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA erfolgt die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrages zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Neuvertrages erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2023 und zu weiteren je 25 Prozent in den Jahren 2024 und 2025, sofern das Vorstandsmandat nicht zum jeweils 31. Dezember des Vorjahres zurückgelegt wird.

Nach Ablauf der jeweils dreijährigen Vertragsdauer erfolgt die Auszahlung bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA im Jahr 2019 und bei Herrn Robert van de Kerkhof, MBA und Herrn Dr. Heiko Arnold im Jahr 2020. Eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des vollen Anspruches für Dr. Heiko Arnold ist die Verlängerung seines Vorstandsvertrages. Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruches die Verlängerung des Vorstandsvertrages. Da diese Bedingung bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA bis dato noch nicht erfüllt ist, wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2017 dafür keine Rückstellung gebildet.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2017 TEUR 789 (2016: TEUR 855).

Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in
Schlüsselpositionen (aufgewendet)
TEUR
2017 2016
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 5.131 2.837
Andere langfristig fällige Leistungen 1.501 373
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
216 143
Anteilsbasierte Vergütungen 743 743
Vergütung des Vorstandes 7.592 4.095
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristig fällige Leistungen 789 855
Summe 8.381 4.950

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2017 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 342 (2016: TEUR 910) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2017 TEUR 7.133 (31. Dezember 2016: TEUR 7.512).

Note 41. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dr. Hanno Bästlein, Wien Vorsitzender
  • Dr. Felix Strohbichler, Anthering Stellvertretender Vorsitzender
  • Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender
  • Mag. Helmut Bernkopf, Wien
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
  • Dr. Josef Krenner, Linz
  • Mag. Patrick Prügger, Wien
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)
  • Mag. Andreas Schmidradner, Wien (bis 1. März 2016)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger, Regau Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger, Weyregg am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
  • Helmut Kirchmair, Timelkam Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates
  • Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck (bis 1. März 2016) Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)
  • Dr. Heiko Arnold, Salzburg Chief Technology Officer (CTO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2017)

Sonstige Erläuterungen

Note 42. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 35) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 17.401 (31. Dezember 2016: TEUR 27.905) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt. Vom angegebenen Betrag entfallen TEUR 0 (31. Dezember 2016: TEUR 7.907) auf finanzielle Garantieverträge. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von TEUR 0 sind per 31. Dezember 2017 erfasst (31. Dezember 2016: TEUR 154).

Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 19.486 (31. Dezember 2016: TEUR 0). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt (siehe dazu auch Note 20).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2017 auf TEUR 123.737 (31. Dezember 2016: TEUR 34.913). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2017 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Note 43. Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen
31.12.2017
31.12.2016
Währung Stammkapital Anteil in % Stammkapital Anteil in %
Vollkonsolidierte Gesellschaften
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien1 EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien1 EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei TRY 3.500.000 100,00 - -
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Axis, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea KRW 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 10.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.159.786.090 96,44 1.155.961.090 96,43
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 721.000.000 100,00 - -
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 EUR 0 Mitgliedschaft 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.000.000 20,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing4 EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei5 TRY - - 200.000 33,34
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland6 EUR 25.000 95,00 25.000 95,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China7 USD - - 2.100.000 100,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK7 GBP - - 1 100,00

Anmerkungen:

1) Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation.

2) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent(31. Dezember 2016: 88,08 Prozent). Weitere 11,92 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85 Prozent. 3) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.

4) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.

5) Die Anteile an der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei wurden im Mai 2017 verkauft (siehe Note 3).

6) Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationsbilanz zum 9. Dezember 2016 TEUR minus 22.719 (zum 9. Dezember 2015: TEUR minus 21.789). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

7) Die Liquidation der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2017 abgeschlossen.

Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 6. März 2018 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016: 8. März 2017) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA

Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzern-Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Vermögenswerte sowie Kreditrahmen im Zusammenhang mit der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH

Siehe Anhang Note 20 – 22 und 42

Das Risiko für den Abschluss

In Folge der teilweisen Anteilsveräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen zum Bilanzstichtag langfristige Darlehensforderungen gegenüber dem Käufer (einschließlich Tochtergesellschaften) in Höhe von insgesamt EUR 13,0 Mio., welche in den Finanzanlagen ausgewiesen sind. Weiters wurde dem Käufer ein Rahmen für ein zusätzliches Darlehen in Höhe von EUR 19,5 Mio. eingeräumt, welches von diesem unter den im Anhang beschriebenen Umständen in Anspruch genommen werden kann. Zudem ist in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ein Betrag von EUR 4,4 Mio. für den erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteil ausgewiesen.

Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der in den Finanzanlagen ausgewiesenen Darlehensforderungen.

Die Höhe des in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteils ist in einem hohen Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Beurteilung der mit dieser Transaktion zusammenhängenden Chancen und Risiken haben wir den Geschäftsanteilskaufvertrag sowie die zusätzlichen Vereinbarungen zu diesem Geschäftsanteilskaufvertrag gelesen und die darin vereinbarten Darlehensforderungen mit den im Konzernabschluss ausgewiesenen Forderungen abgestimmt.

Für die Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Darlehensforderungen haben wir Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe gewürdigt (aktuelle Reportings/Geschäftszahlen sowie Mittelfristplanung). Die Validität der Mittelfristplanung haben wir durch Gegenüberstellung mit den historischen Ergebnissen sowie der letztjährigen Mittelfristplanung und Diskussion der Ertragsentwicklung mit dem Management der Lenzing AG beurteilt.

Wir haben die Bewertungslogik des erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteils mit dem Geschäftsanteilskaufvertrag abgeglichen, die Methodik der Bewertung nachvollzogen und die Ableitung der in die Bewertung einfließenden EBITDAs aus der aktuellen Mittelfristplanung des EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH Konzerns kritisch gewürdigt. Die in die Bewertung des erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteils eingeflossenen Annahmen und hierbei getroffenen Ermessensentscheidungen wurden in Gesprächen mit dem Management erörtert.

Bewertung von Vermögenswerten eines Produktionsstandortes in China

Siehe Anhang Note 18 und 19

Das Risiko für den Abschluss

In Übereinstimmung mit IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" werden Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierende Einheiten bei Vorliegen von Anhaltspunkten für ihre Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Aufgrund durchgeführter Werthaltigkeitstests wurden in Vorjahren Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen eines chinesischen Produktionsstandortes vorgenommen. Der Buchwert der wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen zum 31. Dezember 2017 beträgt EUR 47,0 Mio., darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen von EUR 31,3 Mio.

Ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind, die auf eine Wertaufholung schließen lassen, ist in einem hohen Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die Dokumentation der Gesellschaft, ob Anhaltspunkte für eine wesentliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr vorliegen, kritisch gewürdigt und im Rahmen von Gesprächen mit dem Management erörtert, ob darüber hinausgehende Anhaltspunkte für Wertminderungen beziehungsweise Werterholungen bestehen könnten. Zur Verifizierung der Schlussfolgerungen des Managements, wonach keine Anhaltspunkte bestehen, haben wir die Ergebnisentwicklung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Geschäftsjahr, die Mittelfristplanung und die vom Management angenommene Entwicklung der Absatzpreise eingesehen und mit den verantwortlichen Personen besprochen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der

Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresbzw Konzernabschluss, den Lage- bzw Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. April 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 30. Mai 2017 vom Aufsichtsrat mit der Konzernabschlussprüfung der Lenzing Aktiengesellschaft beauftragt. Wir sind erstmalig für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von den Konzernunternehmen gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 6. März 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2017 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Lenzing, am 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 502,5 428,3 290,1 240,3 225,4
EBITDA-Marge 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 % 11,8 %
EBIT (Betriebsergebnis) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
EBIT-Marge 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 % 4,5 %
EBT (Ergebnis vor Steuern) 357,4 294,6 147,4 12,0 68,1
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 281,7 229,1 128,1 –25,1 50,0
Ergebnis je Aktie in EUR 10,47 8,48 4,78 –0,92 1,89
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 % 3,7 %
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 % 6,0 %
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 % 3,4 %
Cashflow-Kennzahlen
EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Brutto-Cashflow 418,7 385,9 284,5 230,8 94,6
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 271,1 473,4 215,6 218,8 82,3
Free Cashflow 32,6 366,3 145,0 114,8 –163,9
CAPEX 238,8 107,2 70,9 104,3 248,7
Liquiditätsbestand per 31.12. 315,8 570,4 355,3 280,3 296,0
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 213,8 217,7 190,9 198,5 296,2
Bilanzkennzahlen
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bilanzsumme 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Bereinigtes Eigenkapital 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Bereinigte Eigenkapitalquote 61,2 % 53,0 % 50,6 % 44,7 % 45,5 %
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,1 0,0 1,1 1,9 2,2
Nettoverschuldung 172,2 115,8 424,5 552,5 582,0
Net Gearing 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 % 45,5 %
Trading Working Capital 414,4 379,6 447,4 395,7 393,7
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 % 21,3 %
Börsenkennzahlen
EUR 2017 2016 2015 2014 2013
Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. 2.810,3 3.053,3 1.846,6 1.400,2 1.105,4
Aktienkurs per 31.12. 105,85 115,00 69,55 52,74 41,64
Dividende je Aktie 5,002 4,20 2,00 1,00 1,75
Mitarbeiter/innen 2017 2016 2015 2014 2013
Anzahl (Köpfe) per 31.12. 6.488 6.218 6.127 6.356 6.675

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Abschnitten "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Finanzkalender 2018

Veröffentlichung Finanzkalender
(lt. Prime Market regulation) 2018
Bilanzergebnisse 2017 Mi, 14. März
Nachweisstichtag "Hauptversammlung" Mo, 2. April
74. Hauptversammlung Do, 12. April
Ex-Dividendentag Mo, 16. April
Nachweisstichtag "Dividenden" Di, 17. April
Dividenden-Auszahlung Mi, 18. April
Ergebnisse des 1. Quartals 2018 Di, 8. Mai
Halbjahresergebnisse 2018 Mi, 8. August
Ergebnisse des 3. Quartals 2018 Mi, 7. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Geschäftsbericht 2017 Lenzing AG

innovativ

Allgemeines Marktumfeld 116
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 118
Geschäftsentwicklung der Segmente 120
Investitionen 124
Forschung und Entwicklung 124
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren ab 125
Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss) 128
Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss) 128
Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss) 129
Risikobericht 134
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems
(§ 243a Abs. 2 UGB) 137
Aktionärsstruktur und Angaben zum Kapital 138
Ausblick 139
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe 140

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft1 war im Jahr 2017 von einer breiten konjunkturellen Erholung geprägt. Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) legte die globale Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent zu – nach einem Anstieg von 3,2 Prozent im Jahr 2016. In den Industriestaaten erhöhte sich das Wachstum nach einer Abschwächung im vorangegangenen Jahr auf 2,3 Prozent (2016: 1,7 Prozent). In den Schwellen- und Entwicklungsländern blieb die Wirtschaftsdynamik mit einem Plus von 4,7 Prozent (2016: 4,4 Prozent) weiterhin hoch.

Die USA und China, die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, verzeichneten laut IWF jeweils eine Steigerung des Wirtschaftswachstums im Jahr 2017. Die US-Wirtschaft wuchs um 2,3 Prozent (2016: 1,5 Prozent), wobei die Entwicklung durch verheerende Wirbelstürme im dritten Quartal eingetrübt wurde. Für China wurde ein leichter Anstieg des Wachstums auf 6,8 Prozent berechnet. Bessere Wirtschaftsdaten zeigten sich auch in Japan und Kanada. Der Euroraum verzeichnete 2017 ein Wachstum von 2,4 Prozent nach 1,8 Prozent im Jahr 2016. In Großbritannien, das sich in Austrittsverhandlungen mit der Europäischen Union befindet, kam es gemäß IWF zu einer Abschwächung der Wirtschaft. Ebenfalls verschlechtert haben sich die Wirtschaftsdaten für Indien. In Brasilien und Russland war 2017 hingegen eine Rückkehr zu positivem Wirtschaftswachstum erkennbar.

Trotz der allgemein verbesserten Wirtschaftslage bleiben Risiken wie der zunehmende Protektionismus im Welthandel laut IWF-Prognose weiter bestehen. Offen ist auch die Frage, ob es ein Abkommen über die Fortsetzung des Freihandels zwischen Großbritannien und der EU geben wird. Der Austritt der Briten aus der Europäischen Union beeinträchtigt dabei insbesondere das Finanzzentrum London und die Unsicherheit für die britische Wirtschaft ist groß. Unverändert hoch werden laut der Prognose außerdem die Risiken geopolitischer Konflikte gesehen.

Weltfasermarkt

Weltfaserproduktion erstmals seit 2014 höher als Verbrauch2

Im Jahr 2017 war das Angebot am Weltfasermarkt erstmals seit dem Jahr 2014 wieder höher als die Nachfrage. Nach ersten Schätzungen legte die weltweite Faserproduktion um 5 Prozent (2016: 3 Prozent) auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg nach vorläufigen Berechnungen um 3,2 Prozent (nach 1,7 Prozent im Jahr 2016) auf 104,8 Mio. Tonnen.

Der Anstieg der Weltfaserproduktion ist primär auf das Wachstum bei Baumwolle zurückzuführen. Bedingt durch eine größere Anbaufläche stieg die Baumwollernte im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent. Weil gleichzeitig der Verbrauch um "nur" 3,2 Prozent zulegte, ist vor allem außerhalb Chinas mit einem Anstieg der Lagerbestände zu rechnen. Der höhere Baumwollverbrauch ist im Wesentlichen Folge von erhöhten Aktivitäten der Spinnereien in Asien, und hier vor allem in den Ländern China, Indien und Pakistan, die zusammen mehr als 60 Prozent der Baumwolle verarbeiten.

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Auch der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein Wachstum fort – wenn auch mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Während die Nachfrage auf konstant hohem Niveau blieb, zählte ein Produktionsplus von 0,5 Prozent auf 6,5 Mio. Tonnen als schwächster Anstieg seit fast 10 Jahren. Bei Filamenten waren die gehandelten Volumina im Berichtsjahr annähernd konstant. Die Verfügbarkeit von Stapelfasern war hingegen von mehreren Faktoren bestimmt. Einerseits wurde die Produktion durch eine Verschärfung der chinesischen Umweltauflagen gebremst, andererseits führten eine Werksschließung in Taiwan und zum Teil auch Mengendrosselungen in Indonesien zu einem schwachen Anstieg der Gesamtproduktion.

Fasern aus synthetischen Polymeren konnten ihre Marktstellung weiter ausbauen: Die Produktionsmenge legte um 3,9 Prozent auf 67,4 Mio. Tonnen zu. Dafür verantwortlich waren vor allem der Anstieg der Polyesterproduktion in Höhe von mehr als 4 Prozent auf rund 56 Mio. Tonnen und der Anstieg der Polyamidproduktion um knapp 4 Prozent auf rund 6 Mio. Tonnen.

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2018

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2016 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

Weltweiter Faserverbrauch 2017 Faserarten in Prozent (Basis = 105 Mio. Tonnen)1

Viscosefasern erneut mit positivem Preisverlauf 2017

Die Preise für Viscose stiegen im Jahresdurchschnitt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als 6 Prozent. Die Beschränkungen der verfügbaren Liefermenge durch Umweltauflagen in China und die verzögerte Inbetriebnahme der schon zum Ende des Jahres 2017 erwarteten Kapazitäten wirkten sich positiv auf die Preisentwicklung aus. Die Viscosepreise unterlagen angebotsbedingt vergleichsweise großen Schwankungen, die Preise für Baumwolle stiegen über das gesamte Jahr 2017 gesehen gleichmäßig an. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle zog erstmals nach drei Jahren wieder an, konkret um rund 13 Prozent. Nach 5 Jahren mit rückläufigen Preisen in Folge legten auch die Polyesterpreise 2017 deutlich um knapp 17 Prozent zu.

Stapelfaserpreise – Entwicklung in China2

1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die hervorragende Entwicklung der Lenzing Gruppe im Jahr 2016 konnte im Geschäftsjahr 2017 – trotz des gegen Jahresende hin deutlich schwierigeren Marktumfeldes – nochmals übertroffen werden. Erneut konnte die Lenzing Gruppe die wesentlichen betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen im abgeschlossenen Geschäftsjahr verbessern und erzielte beim Umsatz und beim EBITDA Rekordwerte.

Für den Anstieg der Umsatzerlöse von EUR 2,13 Mrd. um 5,9 Prozent auf EUR 2,26 Mrd. im Jahr 2017 waren höhere Faserverkaufspreise und ein besserer Produktmix verantwortlich. Damit konnten leichte Rückgänge bei den Verkaufsmengen kompensiert werden. Noch deutlicher als beim Umsatz wirkte sich der Fokus auf hochwertige Produkte bei den Ergebniskennzahlen aus: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* stieg von EUR 428,3 Mio. um 17,3 Prozent auf EUR 502,5 Mio. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 20,1 Prozent auf 22,2 Prozent im Geschäftsjahr 2017. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* wuchs im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 296,3 Mio. um 25,2 Prozent auf EUR 371 Mio. Die EBIT-Marge* verbesserte sich dementsprechend auf 16,4 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit EUR 281,7 Mio. um 23 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 229,1 Mio.

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1
EUR Mio
Veränderung
2017 2016 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 125,3 5,9 %
Bestandsveränderungen, aktivierte
Eigenleistungen und sonstige
betriebliche Erträge
112,8 73,8 39,0 52,8 %
Aufwendungen für Material und
sonstige bezogenen
Herstellungsleistungen
–1.258,0 –1.223,8 –34,2 2,8%
Personalaufwand –349,4 –319,2 –30,1 9,4%
Sonstige betriebliche Aufwendungen –262,4 –236,6 –25,8 10,9 %
EBITDA 502,5 428,3 74,2 17,3 %
Abschreibungen –134,6 –135,1 0,5 –0,4 %
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
3,1 3,1 –0,1 –1,7 %
EBIT 371,0 296,3 74,7 25,2 %
Finanzerfolg –7,3 3,1 –10,4 n/a
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
–6,3 –4,8 –1,5 31,0 %
EBT 357,4 294,6 62,8 21,3 %
Steueraufwand –75,7 –65,5 –10,2 15,5 %
Jahresüberschuss 281,7 229,1 52,6 23,0 %

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Der größte Teil des Konzernumsatzes entfiel mit EUR 2,24 Mrd. auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte EUR 12,8 Mio. zum Umsatz im Geschäftsjahr 2017 bei. Der Umsatz im Segment Sonstige betrug EUR 2,1 Mio.

Preissteigerungen für Zellstoff, Natronlauge und andere Rohstoffe führten zu einem leichten Anstieg der Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen von EUR 1,22 Mrd. um 2,8 Prozent auf EUR 1,26 Mrd. Durch langfristige Verträge mit Lieferanten und den hohen Eigenversorgungsgrad mit Zellstoff konnten die Auswirkungen der Preissteigerungen jedoch begrenzt werden. Bezogen auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 55,7 Prozent der Erlöse (Vorjahr: 57,3 Prozent der Erlöse) und sind somit neuerlich gesunken.

Der Anstieg des Personalaufwandes vom Vorjahreswert von EUR 319,2 Mio. um 9,4 Prozent auf EUR 349,4 Mio. war hauptsächlich auf den Personalaufbau sowie die kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich sowie Gehaltserhöhungen an anderen Standorten zurückzuführen. Auch die höheren Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung trugen zum Anstieg bei. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 15,5 Prozent jedoch nur leicht über dem Wert des Vorjahres (15 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 134,6 Mio. um 0,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Finanzerfolg war mit EUR –7,3 Mio. leicht negativ. Der positive Finanzerfolg aus dem Vorjahr (EUR 3,1 Mio) war vor allem durch den teilweisen Verkauf einer Beteiligung geprägt. Niedrige Finanzierungskosten trugen abermals zur Verbesserung des Finanzergebnisses bei und schwächten so den Rückgang gegenüber 2016 ab.

Für 2017 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 357,4 Mio. aus. 2016 waren es EUR 294,6 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 75,7 Mio. an (2016: EUR 65,5 Mio.). Die Steuerquote1 betrug im Berichtsjahr somit 21,2 Prozent. Die gute Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2017 führte zu einem Anstieg des Jahresüberschusses von EUR 229,1 Mio. im Jahr 2016 um 23 Prozent auf EUR 281,7 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Ergebnis je Aktie2 stieg dadurch von EUR 8,48 auf EUR 10,47.

Höhere Kapitalrentabilität

Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital verbesserte sich in den für die Lenzing Gruppe wesentlichen Kennzahlen: So stieg das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* von 15,1 Prozent auf 18,6 Prozent. Weiter verbessert hat sich auch die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* von 22,6 Prozent auf 24,5 Prozent im Geschäftsjahr 2017. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns stieg von 11,8 Prozent auf 14,5 Prozent.

Eigenkapitalquote verbessert

Die gute Geschäftsentwicklung und hohe Liquidität wurde 2017 für Investitionen und zur Schuldentilgung genutzt. Dadurch verringerte sich die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe per Stichtag 31. Dezember 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf EUR 2,50 Mrd. (Ende 2016: EUR 2,63 Mrd.). Der weitere Anstieg des bereinigten Eigenkapitals* um 9,9 Prozent von EUR 1,39 Mrd. auf EUR 1,53 Mrd. führte zu einer deutlichen Verbesserung der bereinigten Eigenkapitalquote*. Diese erhöhte sich von 53 Prozent auf 61,2 Prozent per Ende 2017.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 66,8 Mio. per Ende 2017 über dem Vorjahreswert von EUR 7,2 Mio. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag bei 0,1 per Ende 2017 nach einem Wert von Null per Ende 2016. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Das Net Gearing* war mit 4,4 Prozent ebenfalls höher als der Wert von 0,5 Prozent in der Berichtsperiode des Vorjahres. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2017 um 9,2 Prozent auf EUR 414,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg ebenfalls von 17,1 Prozent im Vorjahr auf 19,4 Prozent per Ende 2017.

Cashflow für Investitionen genutzt

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* ging aufgrund des Zuwachses im Working Capital von EUR 473,4 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 zurück. Diese Entwicklung war sowohl auf den Anstieg bei Vorräten als auch die gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Gleichzeitig wurde für ausgabenrelevante Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 238,8 Mio. um 122,6 Prozent mehr aufgewendet als im Jahr 2016 (EUR 107,2 Mio.).

Aufgrund der hohen Investitionen, der Tilgung von Schulden und der Dividendenzahlung an die Aktionäre hat sich der Liquiditätsbestand* der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 auf EUR 315,8 Mio. reduziert (2016: EUR 570,4 Mio.). Zu Jahresende 2017 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 213,8 Mio. zur Verfügung (Ende 2016: EUR 217,7 Mio.).

1 Ertragssteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (EBT)

2 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/ -fehlbetrag im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 17 im Konzern-Anhang ersichtlich.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe am Ende des Konzern Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Die weitere Optimierung der Produktionsabläufe mit dem Ziel der Kapazitätsausweitung sowie der Bau von neuen Produktionslinien stellten neben dem Ausbau der Marktpräsenz in Asien und der Türkei den Kern der Aktivitäten im Geschäftsjahr 2017 dar. Die gute Nachfrage nach LENZINGTM Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.

Holz

Angebot und Nachfrage am mitteleuropäischen Holzmarkt rund um die beiden Zellstoff-Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) waren 2017 durch klimatische, ökologische und geopolitische Faktoren stark beeinflusst. Ein langer und kalter Winter sorgte zu Beginn des Jahres 2017 für einen erhöhten Bedarf an Buchenbrennholz. Das nach wie vor geltende Exportverbot von Rundholz in der Ukraine schränkte die Verfügbarkeit am Holzmarkt zusätzlich ein.

Die Preise für Nadelholz blieben aufgrund anhaltender Probleme mit Schädlingen und Sturmereignissen im weiteren Verlauf des Jahres auf niedrigem Niveau. Der starke Käferbefall führte wie im Jahr 2016 insbesondere im Nordosten Tschechiens dazu, dass Forstbetriebe mehr Holz als im Nachhaltshiebsatz geplant schlägern mussten und hohe Mengen an Fichtenholz auf den Markt kamen. Hinzu kamen in Süddeutschland, Österreich und Tschechien mehrere Millionen Festmeter Schadholz als Folge des Sturmtiefs "Herwart" auf den Markt. Das Laubholz-Angebot war im Gegensatz dazu geringer als im Vorjahr, weil aufgrund des hohen Zwangsanfalles bei Nadelholz weniger Laubholz geschlagen wurde. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.

Für das Werk in Lenzing erforderten diese Marktverzerrungen eine Verschiebung des Einkaufsvolumens in Richtung Westeuropa. Die Versorgung mit Buchenholz konnte dadurch sichergestellt und das Winterlager ausreichend gefüllt werden. Die Preise für Buchenholz wurden hauptsächlich aufgrund langfristiger Verträge auf konstant niedrigem Niveau gehalten. Durch das Überangebot an Fichtenholz verfügte auch das zweite Zellstoffwerk der Lenzing Gruppe in Paskov über ein gut gefülltes Lager für den Winter und die günstigen Einstiegspreise aus dem Vorjahr konnten fortgeschrieben werden.

Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest CertificationTM (PEFCTM) an den Standorten Lenzing und Paskov. Beiden wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFCTMund FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammt. Umstrittene Holzquellen konnten sicher ausgeschlossen werden.

Bioraffinerie Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 56 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. Faserzellstoff ist der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung von Cellulosefasern aus Lenzing und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2017 insgesamt rund 560.000 Tonnen Faserzellstoff produziert, rund 300.000 Tonnen davon in Lenzing und rund 260.000 Tonnen in Paskov. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff stieg im Vorjahresvergleich leicht an. Im Durchschnitt 2017 lag der Marktpreis im Berichtsjahr bei USD 898/Tonne nach USD 888/Tonne im Geschäftsjahr 2016.

Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. laufen planmäßig.

Biobasierte Materialien

Die Märkte für biobasierte Materialien entwickelten sich im Vorjahr günstig. Die Produktion von Xylose stieg weiter an. Bei Essigsäure führten Mengensteigerungen zu Ertragsverbesserungen, bei Furfural sorgte eine Angebotsverknappung in China für einen starken Preisanstieg und damit zu einer deutlichen Ertragssteigerung.

Die von der Lenzing Gruppe in ihrer Bioraffinerie hergestellten biobasierten Materialien Essigsäure, Furfural und Magnesium-Lignosulfonat wurden im Geschäftsjahr 2017 vom USamerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) mit dem Biobased Product Label ausgezeichnet. Diese Zertifizierung ist ein weiterer offizieller Nachweis dafür, dass die genannten Erzeugnisse der Lenzing Gruppe zu 100 Prozent aus der natürlichen und nachwachsenden Ressource Holz gewonnen werden.

Energie

Die Einkaufsstrategie für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert in der Lenzing Gruppe auf Spotmarktpreisen. Die Strompreise verzeichneten 2017 eine deutliche Trendumkehr und legten gerechnet über das Jahr 2017 um knapp 30 Prozent zu, nachdem sie zuvor fünf Jahre hintereinander gesunken waren. Die Kältewelle in Europa hatte insbesondere zu Jahresbeginn starke Preiserhöhungen zur Folge. Gleichzeitig standen in Frankreich mehrere Kraftwerke nur eingeschränkt zur Verfügung. Generell waren die Energiemärkte im Berichtsjahr von steigenden Preisen geprägt. Auch die Öl- und Kohlepreise verzeichneten nach mehreren Jahren mit niedrigen Preisen wieder deutliche Anstiege. Trotz guter Verfügbarkeit von Flüssig-Erdgas schlug sich die Preisentwicklung von Erdöl auch an den europäischen Gasmärkten durch. Auch hier lag das Plus bei mehr als 30 Prozent.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen – mit sehr niedrigen Stillstandszeiten – auch 2017 weitgehend im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2017 nur bei 19,1 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der

Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2017 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien führte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) erneut zu gestiegenen Energiekosten.

Weitere Rohstoffe

Die Chemikalienpreise entwickelten sich 2017 regional sehr unterschiedlich. In Europa war mit Ausnahme der Natronlauge ein relativ stabiler Verlauf an den Rohstoffmärkten zu beobachten. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz, ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2017 erheblich an. Hauptursachen dafür waren Produktionsausfälle bei europäischen Produzenten sowie das endgültige Aus für den Produktionsprozess mit Quecksilber, wodurch rund 10 Prozent der europäischen Kapazitäten für Natronlauge wegfielen. In Asien stiegen die Preise für Natronlauge im Jahresverlauf ebenfalls deutlich an.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Der seit dem zweiten Quartal 2016 zu beobachtende Preisrückgang bei Schwefel in Europa setzte sich auch 2017 stetig fort. Ausschlaggebend dafür war ein Überangebot an Schwefel am europäischen Markt. In Asien stiegen die Preise kontinuierlich an – mit einer Preisspitze im vierten Quartal 2017.

Fasern

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern legten im Geschäftsjahr 2017 um 6 Prozent auf EUR 2,24 Mrd. zu. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,12 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 428,5 Mio. auf EUR 499,2 Mio. im Jahr 2017. Das Betriebsergebnis im Segment Fasern (EBIT) stieg um 24,2 Prozent auf EUR 364,8 Mio. (Vorjahreswert: EUR 293,7 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,96 Mrd. entfielen 70 Prozent auf Fasern für Textilien und 30 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asien, Naher Osten und Afrika) sowie Europe & Americas.

Faserumsatz nach Bereichen in Prozent

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2017 aufgrund der zunehmenden Spezialisierung und aufgrund von Qualitätssteigerungsmaßnahmen um 3,7 Prozent auf rund 942.000 Tonnen (2016: 978.000 Tonnen) zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag bei 41,9 Prozent nach 42 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich auf 44,5 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder legte von 11 Prozent auf 13,6 Prozent im Jahr 2017 zu.

Fasern für Textilien

Die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und insbesondere die stärkere Ausrichtung auf hochwertige Spezialfasern bewährte sich auch im Geschäftsjahr 2017 klar. Fasern für Textilien werden von Lenzing primär unter der Marke TENCELTM vermarktet. Die Nachfrage nach TENCELTM Fasern war über alle Subsegmente hinweg – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung bis hin zu Schutzbekleidung – weiterhin hoch. Überaus positiv gestaltete sich auch die Reaktion der Kunden auf die wichtigsten neuen Produkteinführungen: LENZINGTM ECOVEROTM Fasern, TENCELTM Luxe Filamente und TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie. All diese Produktinnovationen stärken die Rolle der Lenzing Gruppe als Vorreiter bei Innovation und Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche.

Bekleidung

Im Bereich Bekleidung, dem größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, stiegen die Umsätze mit Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. Dieser Anstieg war in erster Linie auf den gesteigerten Einsatz von TENCELTM Lyocellfasern und TENCELTM Modalfasern in hochwertigen, textilen Anwendungen zurückzuführen. Ausschlaggebend dafür waren der verstärkte Fokus auf eine gezielte Vermarktung sowie eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken. Parallel dazu verstärkte die Lenzing Gruppe ihr Engagement zur Verbesserung der Produktqualität.

Die Lenzing Gruppe strukturiert ihre Marketingaktivitäten im Bekleidungssegment in drei Subsegmenten: Denim (Jeans), Innerwear (Unterwäsche, Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) sowie Aktivbekleidung und Outerwear (Sportbekleidung, Hemden, Kleider etc.).

Im Subsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. Sowohl im Innerwear- als auch im Outerwear-Geschäft stieg die Nachfrage nach TENCELTM Lyocellfasern. TENCELTM Modalfasern werden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt.

Mit der Vorstellung von LENZINGTM ECOVEROTM Fasern trägt die Lenzing Gruppe dem Trend Rechnung, dass ihre Partner entlang der Wertschöpfungskette zunehmend auf eine ökologisch nachhaltige Faserproduktion Wert legen. Sowohl LENZINGTM ECOVEROTM Fasern als auch TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie sind mit einer speziellen Identifikationstechnologie ausgestattet, die mehr Transparenz in der Modebranche schafft und eine Identifizierbarkeit durch die gesamte Produktionskette gewährleistet. Aktuell gibt es keine vergleichbaren Produkte am Markt, weswegen beide Faserarten als Spezialfasern angeboten werden.

Die Präsentation der TENCELTM Luxe Filamente bei einem exklusiven Event in Paris stellte einen weiteren Meilenstein im Jahr 2017 im Rahmen der Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN dar und bedeutete für Lenzing den Einstieg in den Filament-Markt. Das erste Feedback von Modemarken im Luxussegment ist sehr positiv. So werden seit 2017 bereits Kollektionen mit TENCELTM Luxe Filamenten für den Einzelhandel entwickelt.

Heimtextilien & Innenausstattung

Im Segment Heimtextilien & Innenausstattung wurden 2017 verstärkt Spezialfasern der Lenzing Gruppe eingesetzt. Bettwäsche und voluminöse Produkte wie Steppdecken, die aus TENCELTM Lyocellfasern hergestellt werden, werden schon seit vielen Jahren wegen ihrer seidigen Textur, ihres hervorragenden Feuchtigkeits-Managements und ihrer Hautfreundlichkeit von Konsumenten geschätzt. Für Hotellerie und Gastgewerbe entwickelte die Lenzing Gruppe hochwertige Lösungen für Bettwaren und gründete Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien. Aufgrund ihrer Weichheit und ihrer Vorteile hinsichtlich Nachhaltigkeit sind Teppiche ein weiteres, vielversprechendes Geschäftsfeld. Dank der Entwicklung spezieller TENCELTM Lyocellfasern für Teppichanwendungen nahm das Interesse bekannter Hersteller beträchtlich zu.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Hochleistungsfaser LENZINGTM FR verzeichnete im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung abermals eine starke Nachfrage. Die Lenzing Gruppe gewann insbesondere im Mittleren Osten neue Kunden hinzu. Auch in den asiatischen Schwellenländern war die Nachfrage weiter hoch. LENZINGTM FR Fasern eignen sich wegen ihrer Feuerbeständigkeit und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. LENZINGTM FR Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 abermals ein stabiles Wachstum. Die Nachfrage in diesem Bereich war generell hoch, wobei – wie im Vorjahr – eine leichte Verschiebung hin zu Viscosefasern zu beobachten war.

Trotz allem verzeichneten auch VEOCELTM Lyocellfasern einmal mehr hohe Umsatzerlöse. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sie sich besonders gut für Hygieneartikel. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit wie eine umweltfreundliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern. Mit VEOCELTM Lyocellfasern als Kurzschnitt-Type ("Shortcut") bietet die Lenzing Gruppe zudem den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.

In Asien gewinnen insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchtes Toilettenpapier ist ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCELTM Fasern. Die Marktdurchdringung nimmt weiter zu.

Eine spezifische Anwendung von VEOCELTM Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit dem speziell dafür entwickelten VEOCELTM Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen.

Technische Anwendungen

Cellulosefasern der Lenzing Gruppe eignen sich auch sehr gut für technische Anwendungen. Aufgrund ihrer biologischen Abbaubarkeit, ihrer Kompostierbarkeit und ihrer konstant hohen Qualität werden vor allem Anwendungen mit Lenzing Lyocellfasern stark forciert.

Bei der Techtextil in Frankfurt stellte die Lenzing Gruppe im Mai 2017 erstmals eine botanische Lösung für die Landwirtschaft aus LENZINGTM Lyocellfasern vor. Die aus dem natürlichen Rohstoff Holz hergestellten Fasern sind aufgrund ihres Faserprofils besonders gut geeignet und reduzieren durch ihren Einsatz Kunststoff in der Landwirtschaft.

Im zweiten Halbjahr 2017 wurden die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Heißgetränke wie Teebeutel und Kaffeepads erweitert. Zudem werden LENZINGTM Lyocellfasern zunehmend auch für Anwendungen in Schuhen und Verpackungen sowie Filteranwendungen nachgefragt.

Co-Produkt der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.

Am Standort Lenzing führten ein Überangebot am europäischen Markt sowie hohe Frachtkosten, die das Exportgeschäft belasteten, zu einem leichten Rückgang der Nettoerlöse bei Natriumsulfat. Dies wurde durch eine kontinuierliche Erhöhung der Preise und Nettoerlöse an den asiatischen Standorten mehr als kompensiert. Grund dafür waren Kürzungen der Produktionsmengen in der Volksrepublik China, die der Einhaltung von Umweltstandards verstärkt Bedeutung zumisst und so zu einer massiven Verknappung von Natriumsulfat in Asien beigetragen hat.

Global Technical Customer Service

Die regionalen Teams des Global Technical Customer Service wurden 2017 weiter verstärkt, um noch näher am Kunden zu sein und die technologische Basis zu verbreitern.

Mit der Eröffnung eines neuen Applikations- und Innovationscenters (AIC) in Hongkong – in welchem auf Spinn-, Webund Strickmaschinen gemeinsam mit Kunden Lösungen für textile Anwendungen entwickelt werden – setzte die Lenzing Gruppe im September 2017 einen weiteren Meilenstein zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit ihren Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Ebenfalls im Berichtsjahr fiel der Startschuss für die Erweiterung des AIC in Indonesien, dessen Fertigstellung für 2018 geplant ist. Hauptaugenmerk der beiden neuen, hochmodernen Zentren liegt auf den folgenden Bereichen: technische Beratung, Schulung und Ausbildung, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement sowie Gewebezertifzierung.

Enterprise Excellence (EPEX)

Ziel des gruppenweiten Programmes namens "Enterprise Excellence" (EPEX) ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen. Ein zentraler Aspekt dieses Programmes ist das Voneinander-Lernen und der gegenseitige Austausch innerhalb der Lenzing Gruppe.

Unter dem Schirm "Heartbeat for Lenzing" wurden 2016 alle Aktivitäten zur kontinuierlichen Verbesserung auf die Bereiche Sicherheit und Qualität ausgeweitet. Diese Zusammenarbeit wurde im Geschäftsjahr 2017 verstärkt. So wurde im Juni 2017 erstmals eine globale Konferenz mit dem Ziel organisiert, laufende Aktivitäten in Einklang zu bringen und künftige Schwerpunkte zu definieren.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.

Im Geschäftsjahr 2017 verzeichnete Lenzing Technik einen entsprechenden Umsatz- und Ergebnisanstieg vor allem durch die Investitionstätigkeit in der Gruppe. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf EUR 42,3 Mio. nach EUR 35,9 Mio. im Geschäftsjahr 2016. Das entspricht einem Zuwachs von 17,7 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 12,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 14 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag mit EUR 3,5 Mio. im Jahr 2017 wieder deutlich im positiven Bereich. Im Vorjahr hatte das EBITDA noch EUR minus 0,5 Mio. betragen. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2017 inklusive Lehrlinge 210 (Ende 2016: 208).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. In diesem Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2017 fortgeführt werden. Durch die konsequente Umsetzung der Bereichs- und Konzernstrategie stiegen sowohl Markenwahrnehmung als auch der Bekanntheitsgrad. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen aus vielen verschiedenen Bereichen wie der chemischen Industrie, der Automobil- und der Lebensmittelindustrie sowie der Energiewirtschaft. Durch stetige Innovation wird das Produktportfolio laufend erweitert und um zusätzliche Anwendungen ergänzt. Zudem wird das Vertriebsnetz weiter ausgebaut, um die Marktdurchdringung zu erhöhen.

Zellstofftechnologie

Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Neben der Lenzing Gruppe werden auch externe Kunden weltweit bedient. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.

Mechanische Fertigung

Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipment für die Zellstofftechnologie sowie für die Filtrations- und Separationstechnik und Know-how-kritische Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Jahr 2017 lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.

Investitionen

Forschung und Entwicklung

Im Berichtsjahr starteten einige Investitionen, die auf der Unternehmensstrategie sCore TEN beruhen. Konkret waren dies die Rückwärts-Integration bei Zellstoff durch den Ausbau an den Produktionsstandorten Lenzing und Paskov, sowie die Aufstockung der Kapazitäten bei Spezialfasern durch den Ausbau im burgenländischen Heiligenkreuz (Österreich) und den Bau einer neuen Produktionsstätte neben der bestehenden in Mobile, Alabama (USA). Der ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen) stieg auf mehr als das Doppelte an, von EUR 107,2 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 238,8 Mio.

Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern und der Anteil der Eigenversorgung mit Zellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) soll bis Mitte 2019 die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2017 eine weitere Investitionsentscheidung für den Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern beschlossen: Nach dem bereits laufenden Ausbau in Heiligenkreuz und Mobile stimmte der Aufsichtsrat im Juni 2017 dem Vorschlag des Vorstandes zu, ein Grundstück für die nächste hochmoderne Anlage zur Produktion von Lyocellfasern in Thailand zu sichern und eine Tochtergesellschaft zu gründen. Dieser Standort stärkt das weltweite Lyocell-Netzwerk der Lenzing Gruppe und ermöglicht ihren globalen Kunden Lyocellfasern aus Europa, Nordamerika und Asien zu beziehen. Die geplante Produktionsanlage wird eine Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen haben. Für die technische Planung, die Einholung der Genehmigungen sowie die Personalbeschaffung wurde in Bangkok ein Büro errichtet.

Der Neubau eines Lyocell-Faserwerks in Mobile läuft unterdessen auf Hochtouren. Dieses Werk wird eine Produktionskapazität von 90.000 Tonnen haben und soll im Jahr 2019 in Betrieb gehen.

Im März 2017 erfolgte der Spatenstich für den Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern am Standort Heiligenkreuz (Österreich). Dort werden bis Mitte 2018 rund EUR 70 Mio. in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert. Kleinere Erweiterungsinvestitionen am Standort Lenzing und am britischen Standort Grimsby wurden weitgehend 2017 abgeschlossen.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind am Standort Lenzing im zentralen Bereich Global R&D gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit dem im Berichtsjahr in Hongkong neu eröffneten Applikations- und Innovationscenter, wo gemeinsam mit Kunden direkt vor Ort neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt werden. Das Unternehmen intensiviert damit die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette weiter. Es stellt eine perfekte Ergänzung zum bestehenden Anwendungszentrum am Standort Lenzing dar, welches ebenfalls über einen modernen Maschinenpark für unterschiedliche textile Prozesse verfügt.

Per Ende 2017 waren 192 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Das Team arbeitete an der Neu- und Weiterentwicklung von Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich Cellulose. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), stiegen um 19,4 Prozent auf EUR 55,4 Mio. (nach EUR 46,4 Mio. im Jahr 2016), worin auch wesentliche Investitionen in die F&E-Infrastruktur am Standort Lenzing enthalten sind. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.274 Patenten und Patentanmeldungen (aus 215 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält. Um die Innovationsführerschaft in der Produktion von Cellulosefasern langfristig abzusichern und auszubauen, wird die Lenzing Gruppe diese Anstrengungen auch in Zukunft forcieren.

Schwerpunkte 2017

Im Geschäftsjahr 2017 wurden mehrere Produktinnovationen, bei denen der Faktor Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle spielt, am Markt eingeführt: TENCELTM Lyocellfasern mit REFIBRATM Technologie sind die weltweit ersten Lyocellfasern, die zum Teil aus Recycling-Materialien bestehen. Auch LENZINGTM ECOVEROTM Fasern tragen der steigenden Nachfrage nach ökologisch verträglichen Produkten Rechnung und schaffen durch eine spezielle Identifikationstechnologie zudem mehr Transparenz in der Modebranche. Ein weiterer Meilenstein ist die Entwicklung von TENCELTM Luxe Filamenten, die aktuell in einer Pilotanlage am Standort Lenzing produziert werden.

Innovationen wie diese sind nur auf Basis entsprechender technologischer Entwicklungen möglich, die sich von der Zellstofferzeugung bis zu den Produktionsprozessen der einzelnen Fasertypen erstrecken. Die F&E-Schwerpunkte im Bereich Zellstoff sind dabei Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung), Bioraffinerie-Konzepte zur weiteren Steigerung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz sowie geplante Kapazitätserweiterungen (inklusive neuer Technologien). Im Segment Fasern unterstützt der Bereich Global R&D ebenfalls maßgeblich den laufenden und geplanten Ausbau von Kapazitäten für die Produktion von Lyocellfasern. Dies schließt die Entwicklung von neuen Technologien sowie die Optimierung von bestehenden Anlagen mit ein.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher als einer der Kernwerte in der Unternehmensstrategie sCore TEN definiert.

Schwerpunkte 2017

Im April 2017 präsentierte die Lenzing Gruppe ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive". Sie basiert auf den "3-P"-Eckpfeilern: People – Planet – Profit. Im Rahmen dieses Konzeptes definiert die Lenzing Gruppe vier Kernbereiche, zu deren Herausforderungen das Unternehmen Lösungen entwickelt und Beiträge leistet, die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen.

Operative Kernelemente in ihrer Umsetzung sind die nachhaltige Holzbeschaffung, der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, die CO2-Reduktion in der Produktion als Beitrag zum Klimaschutz sowie die Förderung von nachhaltigen Innovationen, um ressourcenintensive und umweltschädliche Produkte zu ersetzen.

Im Rahmen gruppenweiter Workshops wurde die neue Nachhaltigkeitsstrategie im Jahresverlauf weiterentwickelt, indem in einem ersten Schritt folgende fünf Nachhaltigkeitsziele für die Lenzing Gruppe definiert und vereinbart wurden: Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022, Präsentation eines Waldschutz- und Aufforstungsprojekts im Jahr 2018, Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe (80 Prozent bis 2022) und Implementierung des HIGG Facility Environmental Modul 3.01 zur Bewertung von Produktionsstätten bis 2019.

Die Lenzing Gruppe ist global führend bei allen Nachhaltigkeitsfragen in der Faserbranche und nimmt unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil, um die Entwicklung und Umsetzung von systemischen Lösungen zu unterstützen: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute). Auf operativer Basis intensivierte die Lenzing Gruppe 2017 ihre Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette weiter.

Lenzing betreibt seine Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den Forest Stewardship Council® (FSC®) und das Programme for the Endorsement of Forest CertificationTM (PEFCTM) zertifiziert.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO
9001
ISO
14001
OHSAS
18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Deekou (Techoobjecho Depublik)

Mitarbeiter/innen

Per 31. Dezember 2017 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.488 Mitarbeiter/innen (nach 6.218 Ende 2016), davon 173 Lehrlinge (Ende 2016: 175). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2017 in Summe 2.646 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.460 per Ende 2016), davon 113 Lehrlinge (Ende 2016: 121).

Mitarbeiter/innen nach Ländern

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing Gruppe fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird

1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.

der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Im Jahr 2017 wurde in der Lenzing Gruppe ein Mentoring-Programm gestartet, um den Austausch zwischen jungen Talenten und Top-Führungskräften zu fördern. Nachwuchs-Führungskräfte können dabei von den Erfahrungen ihrer Mentoren profitieren und sich auf diese Weise bestens auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten. Umgekehrt helfen persönliche Kontakte auch den Mentoren, um neue Einblicke zu gewinnen.

Der Februar des Vorjahres bildete den Auftakt zu einem neuen Turnus des erstmals im Jahr 2014 begonnenen 16-monatigen Führungskräfte-Entwicklungsprogrammes "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit insgesamt 29 Teilnehmer/innen aus allen Standorten und Regionen der Gruppe. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit.

Seit dem Jahr 2016 bietet die Initiative "Breakfast with EC" Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, ihre Anliegen und Fragen zur sCore TEN Strategie in entspannter Atmosphäre mit Mitgliedern des Executive Committee (EC), des obersten Beratungsgremiums der Lenzing Gruppe, zu diskutieren.

Weiters wurde im Jahr 2017 das eLearning-Programm "Learn@Lenzing" global ausgerollt. Ziel ist es, das Thema Sicherheit verstärkt in den Fokus zu rücken und einen nachhaltigen Lernprozess sicherzustellen. Die im August 2016 gestartete "Commercial Academy" wurde ebenfalls im Vorjahr auch an den anderen Standorten eingeführt. Im Jahr 2017 fanden in den Regionen North Asia, AMEA und Europe & Americas insgesamt 18 Trainings statt, in denen rund 140 Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen konnten.

Diversität

Gemäß ihrer sCore TEN Strategie setzt die Lenzing Gruppe auf Diversität ihrer Mitarbeiter/innen. Die 27 neuen Kollegen, die im Vorjahr auf Management-Positionen besetzt wurden, stammen aus 14 unterschiedlichen Nationen.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.

Sicherheit

Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren. Einen entscheidenden Akzent setzte in der Hinsicht die gruppenweite "Heartbeat for Lenzing Conference" im Juni, bei der sich rund 120 Mitarbeiter/innen aller Standorte, Mitglieder des Vorstandes, interne und externe Experten sowie Kund/innen über die Themen Sicherheit und Qualität austauschten.

Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete Konzept "Heartbeat for Safety" wurde im Berichtsjahr konsequent weiter implementiert. Einen Schwerpunkt setzte die Lenzing Gruppe mit ihrem Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Manager in 45 Trainingssessions geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2017 wurden mehr als 5.600 "Safety Walks and Talks" durchgeführt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde weiters ein Programm zur Auditierung aller Standorte gestartet. Ziel ist die Überprüfung, ob alle lokalen Rechtsvorschriften und alle Auflagen zum Betrieb der Unternehmen erfüllt werden und ob auch die internen Richtlinien der Lenzing Gruppe eingehalten werden. Für die Auditierung werden jeweils unabhängige lokale Experten herangezogen, die mit den lokalen Gegebenheiten und der jeweiligen Sprache gut vertraut sind. Die Erkenntnisse werden dokumentiert und entsprechend abgearbeitet.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vereinheitlichung der bestehenden Regeln zur Vermeidung von tödlichen Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten. Die neuen "Life Saving Rules" wurden in einem eigenen Folder zusammengefasst und in Schulungen gruppenweit den Mitarbeiter/innen nähergebracht.

Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen. Im Jahr 2017 wurde gruppenweit ein einheitliches EDV-gestütztes Meldesystem implementiert.

Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2016 konnte die Unfallrate im Jahr 2017 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie Personaleinsatzes konstant gehalten werden.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheitsund Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.

Am Standort Lenzing wurde 2017 ein besonderer Fokus auf das Thema "Gesunde Ernährung" gelegt. Im März referierte die renommierte Köchin und Ernährungsexpertin Sarah Wiener über Genuss und bewusste Ernährung. Die Kooperation mit lokalen Lebensmittellieferanten wurde intensiviert. So wird verstärkt mit Biolebensmitteln und ausschließlich mit MSC-zertifiziertem Fisch gekocht. Zudem umfasste die Schwerpunktreihe monatliche Expertenkommentare zu kontroversiellen Ernährungsfragen, verschiedene Vorträge und einen leicht zugänglichen Gesundheitscheck inklusive Ernährungsberatung. Am Standort Purwakarta setzte Lenzing 2017 verstärkt auf Maßnahmen der Präventivmedizin. So wurden in den unternehmseigenen Kliniken entsprechende Programme zu Themen wie gesunder Lebensstil, Zahnhygiene oder Ernährungsumstellung durch die Reduktion von Salz und Zucker und somit Cholesterin angeboten. Zudem wurde 2017 in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation Rotes Kreuz ein freiwilliges Blutspendeprogramm initiiert, das großen Anklang fand.

Geschäftsentwicklung der Lenzing AG

(Einzelabschluss)

Die Lenzing AG1 verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 eine weitere Verbesserung von Umsatz und Rentabilität. Deutlich höhere Verkaufspreise für die Spezialfasern waren die Hauptursache für die Erhöhung der Umsatzerlöse. Diese legten von EUR 954,1 Mio. im Geschäftsjahr 2016 um 5,8 Prozent auf EUR 1.009,9 Mio. im Jahr 2017 zu. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa EUR 7,4 Mio. erhöht. Die aktivierten Eigenleistungen stiegen um rund die Hälfte von EUR 9,4 Mio. auf EUR 15,7 Mio. Ursache dafür sind die zahlreichen Erweiterungsinvestitionen der Lenzing AG.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen trotz Preisanstiegen bei Rohstoffen mit EUR 458,8 Mio. nur um 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 451,5 Mio.

Der Personalaufwand stieg um 4,4 Prozent von EUR 214,8 Mio. auf EUR 224,3 Mio., wobei hier sowohl der Mitarbeiteraufbau, höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde sowie höhere Bonusrückstellungen für alle Mitarbeiter/innen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung zur Erhöhung beitrugen.

Das EBITDA erhöhte sich um 21,6 Prozent auf EUR 209,9 Mio., nach EUR 172,6 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge kletterte somit auf 20,8 Prozent (2016: 18,1 Prozent).

Die Höhe der Abschreibungen lag mit EUR 61,2 Mio. um 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau von EUR 58,8. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen legten um 10,9 Prozent von EUR 137,7 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 152,7 Mio. im Jahr 2017 zu.

Das Betriebsergebnis EBIT erhöhte sich um 30,6 Prozent von EUR 113,8 Mio. auf EUR 148,6 Mio. Die EBIT-Marge war mit 14,7 Prozent ebenfalls deutlich höher als der Vorjahreswert von 11,9 Prozent.

Deutlich zurückgegangen ist das Finanzergebnis, welches im Vorjahr durch einen Sondereffekt aus einem Buchgewinn aus dem Teilverkauf einer Beteiligung beeinflusst war. Nach einem Finanzergebnis von EUR 50,6 Mio. im Jahr 2016, wies die Lenzing AG im Jahr 2017 ein Finanzergebnis von EUR 39,2 Mio. aus.

Das Ergebnis vor Steuern legte somit weiter von EUR 164,4 Mio. auf EUR 187,8 Mio. zu. Nach Abzug der Steuer ergibt sich ein Jahresüberschuss von EUR 152 Mio. Dieser liegt unter dem Vorjahreswert von EUR 157,6 Mio. Nach einer Zuweisung zu Gewinnrücklagen in Höhe von EUR 19,2 Mio. lag der Bilanzgewinn der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr bei EUR 132,8 Mio. (2016: EUR 111,5 Mio.).

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) verdoppelten sich von EUR 64,9 Mio. im Vorjahr auf EUR 130,7 Mio. im Jahr 2017. Der Zuwachs verteilt sich auf verschiedene Ausbauvorhaben mit dem Ziel die Kapazitäten für die Zellstoff- und Spezialfaserproduktion zu erweitern.

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich erneut von 23,9 Prozent auf 24,7 Prozent. Aufgrund des deutlich gestiegen EBIT legte auch die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 8,1 Prozent auf 10,7 Prozent weiter zu. Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erhöhte sich von 13,7 Prozent

Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss)

auf 15,9 Prozent im Jahr 2017.

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG2 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 lag mit EUR 779,6 Mio. um 5,2 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 741 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote erhöhte sich per Jahresende 2017 auf 58,9 Prozent – nach 51,1 Prozent im Vorjahr. Die Erhöhung der Nettofinanzverschuldung von EUR 131,8 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 261,3 Mio. ist vor allem auf die Kapazitätserweiterungen zurückzuführen, die vor allem aus liquiden Mitteln finanziert wurden. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA erhöhte sich von 0,8 auf 1,2 per Ende 2017. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen waren mit EUR 197 Mio. unverändert, eine Anleihe im Volumen von EUR 120 Mio. wurde planmäßig im September 2017 zurückgezahlt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich weiter von EUR 19,5 Mio. auf EUR 8,9 Mio. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sanken von EUR 281,6 Mio. auf EUR 29,8 Mio., weshalb das Net Gearing von 17,8 Prozent auf 33,5 Prozent per Ende 2017 zulegte.

Das Trading Working Capital erhöhte sich von EUR 139,8 Mio. auf EUR 183,3 Mio., was vor allem auf eine Verdopplung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen wuchs somit von 14,7 Prozent auf 18,2 Prozent.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit ging von EUR 207,4 Mio. auf EUR 115,8 Mio. zurück, der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war investitionsbedingt mit minus EUR 135,3 Mio. deutlich höher als der Vorjahreswert von minus EUR 27 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug aufgrund der Tilgung von Anleiheschulden und der hohen Dividendenzahlung an die Aktionäre minus EUR 232,3 Mio. (2016: minus EUR 100,1 Mio.). Die Liquiden Mittel reduzierten sich um EUR 251,8 Mio. auf EUR 29,8 Mio. Zu Jahresende 2017 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 193,6 Mio. zur Verfügung.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditätsund Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2018 gefährden könnten.

1) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

2) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Kennzahlen der Lenzing AG

(Einzelabschluss)

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Kennzahlen

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen 2017 2016 2015*
EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio.
Umsatzerlöse 1.009,9 954,1 824,6
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 209,9 172,6 108,1
EBITDA-Marge in % 20,8% 18,1% 13,1%
EBIT (Betriebsergebnis) 148,6 113,8 50,3
EBIT-Marge in % 14,7% 11,9% 6,1%
Ergebnis vor Steuern 187,8 164,4 75,2
Jahresüberschuss 152,0 157,6 66,1
ROE in % 24,7% 23,9% 12,3%
ROI in % 10,7% 8,1% 3,8%
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) in % 15,9% 13,7% 6,3%
Bilanzkennzahlen 2017 2016 2015*
EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio.
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 779,6 741,0 632,2
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 58,9% 51,1% 46,9%
Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag 261,3 131,8 260,2
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 1,2 0,8 2,4
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 33,5% 17,8% 41,2%
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 345,7 220,8 340,9
Trading Working Capital 183,3 139,8 146,8
Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 18,2% 14,7% 17,8%

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016).

Cashflow-Kennzahlen 2017 2016 2015
EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio.
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 115,8 207,4 94,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -135,3 -27,0 -31,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -232,3 -100,1 -4,1
Veränderung der liquiden Mittel -251,8 80,2 59,0
Anfangsbestand liquide Mittel 281,6 201,4 142,4
Endbestand liquide Mittel 29,8 281,6 201,4
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 193,6 196,5 190,9
CAPEX 130,7 64,9 49,6
Börsenkennzahlen 2017 2016 2015
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio. 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung in EUR Mio. 2.810,3 3.053,3 1.846,6
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 105,85 115,00 69,55

Definitionen der Finanzkennzahlen

Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteilige Ertragsteuern.

Bereinigte Eigenkapitalquote

Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme

Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern3 bzw. der Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

CAPEX

Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Er wird im Cashflow dargestellt.

Capital Employed

Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.

Cashflow

Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.

EBITDA-Marge

Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and taxes; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

EBIT-Marge

%-Verhältnis EBIT zu den Umsatzerlösen.

Finanzergebnis

Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

Liquide Mittel

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.

Nettofinanzverschuldung

Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nettofinanzverschuldung / EBITDA Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.

Net Gearing

Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettoverschuldung

Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nicht verzinsliches Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.

NOPAT

Net operating profit after tax; (EBIT) Betriebsergebnis abzüglich anteilige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).

ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital)

Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROE (Eigenkapitalrentabilität)

Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROI (Gesamtkapitalrentabilität)

Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.

Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.

Verzinsliches Fremdkapital

Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.

3) Ab dem Jahr 2016 sind in dieser Position die aktiven latenten Steuern enthalten. Durch die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 ist dieser gesonderte Bilanzposten ab 1. Jänner 2016 verpflichtend (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016).

Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen

Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/ innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EBITDA 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 148,6 113,8 50,3
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
61,9 59,4 58,3
- Auflösung Investitionszuschüsse
der öffentlichen Hand
-0,6 -0,5 -0,4
EBITDA 209,9 172,6 108,1
/ Umsatzerlöse 1.009,9 954,1 824,6
EBITDA-Marge in % 20,8% 18,1% 13,1%
EBIT 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 148,6 113,8 50,3
/ Umsatzerlöse 1.009,9 954,1 824,6
EBIT-Marge in % 14,7% 11,9% 6,1%

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.

Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

Bereinigtes Eigenkapital 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Eigenkapital 769,8 730,5 625,3
+ Zuschüsse der öffentlichen Hand 13,1 14,0 9,3
- 25 % anteilige Ertragsteuern -3,3 -3,5 -2,3
Bereinigtes Eigenkapital am
Bilanzstichtag
779,6 741,0 632,2
/ Bilanzsumme 1.323,6 1.449,2 1.348,5
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 58,9% 51,1% 46,9%

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.

ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 148,6 113,8 50,3
- Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf
das EBIT)
-37,5 -28,1 -11,1
NOPAT 111,1 85,7 39,1
/ Durchschnittliches Capital
Employed
700,3 625,2 616,4
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
15,9% 13,7% 6,3%
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf
das EBIT)
-37,5 -28,1 -11,1
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf
das Finanzergebnis)
1,6 -0,5 1,9
laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
-35,9 -28,6 -9,2
Bilanzsumme 1.323,6 1.449,2 1.348,5
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-43,1 -42,7 -44,3
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
-11,1 -16,4 -11,8
- Sonstige Verbindlichkeiten -16,9 -41,7 -33,4
- Anteilige Ertragsteuern auf
Zuschüsse der öffentlichen Hand
-3,3 -3,5 -2,3
- Rückstellungen -171,6 -175,7 -152,5
+ Rückstellungen für Abfertigungen
und Pensionen (Sozialkapital)
84,5 89,0 80,7
- Passiver Rechnungsabgrenzungs
posten
-0,3 -0,5 -0,5
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-29,8 -281,6 -201,4
- Finanzanlagen -368,4 -339,1 -369,5
Stand 31.12. 763,7 637,0 613,5
Stand 01.01. 637,0 613,5 619,3
Durchschnittliches Capital
Employed
700,3 625,2 616,4

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 779,6 741,0 632,2
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 741,0 632,2 590,8
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
760,3 686,6 611,5
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 187,8 164,4 75,2
/ Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
760,3 686,6 611,5
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 24,7% 23,9% 12,3%
Durchschnittliche Bilanzsumme 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bilanzsumme 31.12. 1.323,6 1.449,2 1.348,5
Bilanzsumme 01.01. 1.449,2 1.348,5 1.296,8
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 148,6 113,8 50,3
/ Durchschnittliche Bilanzsumme 1.386,4 1.398,9 1.322,6
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 10,7% 8,1% 3,8%

Durchschnittliche Bilanzsumme 1.386,4 1.398,9 1.322,6

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/ EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Nettofinanzverschuldung 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Anleihen 0,0 120,0 120,0
+ Verbindlichkeiten aus Schuld
scheindarlehen
197,0 197,0 237,5
+ Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
8,9 19,5 24,9
+ Sonstige zinstragende Verbind
lichkeiten
33,2 24,9 27,2
+ Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen (verzins
liche Darlehen)
52,0 52,0 52,0
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-29,8 -281,6 -201,4
Nettofinanzverschuldung 261,3 131,8 260,2
Nettofinanzverschuldung 261,3 131,8 260,2
/ EBITDA 209,9 172,6 108,1
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
1,2 0,8 2,4
Nettofinanzverschuldung 261,3 131,8 260,2
/ bereinigtes Eigenkapital 779,6 741,0 632,2
Net Gearing in % am
Bilanzstichtag
33,5% 17,8% 41,2%
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Nettofinanzverschuldung 261,3 131,8 260,2
+ Rückstellungen für Abfertigungen 58,4 61,4 53,5
+ Rückstellungen für Pensionen 26,1 27,6 27,1
Nettoverschuldung am
Bilanzstichtag
345,7 220,8 340,9

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.

Trading Working Capital 2017 2016 2015*
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Vorräte 84,5 78,4 82,6
+ Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
83,4 40,2 42,0
+ Forderungen gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4,6 4,0 3,0
+ Forderungen gegenüber verbun
denen Unternehmen (Lieferungen
und Leistungen)
64,9 76,2 75,3
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-43,1 -42,7 -44,3
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
-11,1 -16,4 -11,8
Trading Working Capital 183,3 139,8 146,8
Umsatzerlöse 1.009,9 954,1 824,6
Trading Working Capital zu
Umsatzerlösen
18,2% 14,7% 17,8%

*Die Werte für 2015 sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang im Geschäftsbericht 2016)

Cashflow

Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Cashflow 2017 2016 2015
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 187,8 164,4 75,2
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
61,9 59,4 58,3
+/- sonstige Überleitungen -133,9 -16,4 -38,9
Cashflow aus der
Geschäftstätigkeit
115,8 207,4 94,6
- CAPEX -130,7 -64,9 -49,6
- Auszahlungen für Finanzanlagen -44,5 -5,4 -61,6
+ Einzahlungen aus dem Abgang
von Anlagevermögen
39,9 43,3 79,7
Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
-135,3 -27,0 -31,5
- Dividende -111,5 -53,1 -26,6
+ Investitionszuschüsse 1,5 1,1 1,0
+/- Einzahlungen/Auszahlungen von
verzinslichem
Fremdkapital (ohne Sozialkapital)
-122,3 -48,2 21,5
Cashflow aus der Finanzierungs
tätigkeit
-232,3 -100,1 -4,1
Veränderung der liquiden Mittel -251,8 80,2 59,0
Anfangsbestand der liquiden Mittel 281,6 201,4 142,4
Endbestand der liquiden Mittel 29,8 281,6 201,4

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing AG siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Aufgrund der zusätzlichen Faserkapazitäten, die 2018 auf den Markt kommen, muss angenommen werden, dass das aktuelle Preisniveau vor allem im Standardfaserbereich, weiter unter Druck bleiben wird. Die Baumwollbestände lassen keine Unterstützung erwarten. Lenzing rechnet deshalb für das kommende Geschäftsjahr mit einem erhöhten Preisschwankungsrisiko bei Standardfasern. Die Unternehmensstrategie sCore TEN wirkt mit dem kontinuierlichen Ausbau der Spezialitäten diesem Trend entgegen.

Die geopolitische Situation hat sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert, während sich das wirtschaftliche Umfeld auf globaler Ebene für 2018 verbessert. Entwicklungen wie der bevorstehende Brexit in Europa stellen einen Unsicherheitsfaktor dar, der allerdings nur wenig Einfluss auf Lenzing haben wird. Mögliche Handelszölle vor allem in China und den USA erhöhen sowohl das Absatz- als auch das Beschaffungsrisiko für die Lenzing Gruppe.

Durch den ständigen Ausbau der eigenen Zellstoffkapazitäten sowie der ausreichenden Verfügbarkeit am Weltmarkt gilt die Versorgung mit Zellstoff für 2018 als gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlustes von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten.

Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge, sind in den letzten Monaten weltweit stark gestiegen. Weitere Preiserhöhungen können aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden.

Auf der Währungsseite haben sich sowohl der US-Dollar (minus 14 Prozent) als auch der Chinesische Yuan (minus 7 Prozent) gegenüber dem Euro im Berichtsjahr abgeschwächt. Eine anhaltende Abwertung wirkt sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing aus. Das Liquiditätsrisiko wird für 2018, trotz der stark gestiegenen Investitionstätigkeit, als gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2017 keine wesentlichen Schadensfälle.

Die Lenzing Gruppe erweitert mit dem Ausbau der Lyocell-Kapazitäten in Heiligenkreuz sowie der Errichtung einer neuen Lyocell-Anlage am Standort Mobile ihre Produktionskapazitäten. Diese Großinvestitionen erfordern einen beträchtlichen Investitionsaufwand und sind dem Risiko der Kostenüberschreitung bzw. der verzögerten Fertigstellung unterworfen.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Ebenso ist es Aufgabe des Risikomanagements bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation. Jedes Risiko ist einem Risk-Owner zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (https://www.lenzing.com/ investoren/corporate-governance/evaluierungen-berichte/) hinterlegt.

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in regelmäßig stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Vliesfasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen. Ziel ist bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Applikationsund Innovationscenter wurde im Berichtsjahr in Honkong (China) eröffnet.

Das Substitutionsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als gering gesehen.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von Cellulosefasern botanischen Ursprungs und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neuen Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die holzbasierte Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungsund Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Teil der neuen sCore TEN Strategie ist eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau von konzerneigenen Zellstoffproduktionsmengen zu erzielen.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten im Lenzing Konzern sind zu 32,88 Prozent, in der Lenzing AG zu 28,53 Prozent variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als sehr gering eingestuft.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Lenzing erweitert seine Kapazität in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier der Bau einer neuen Lyocell-Anlage in Mobile als auch die Planung eines neuen Werkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- oder Zeitüberschreitungen in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management. Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich Global Accounting & Tax Management zuständig. Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von Global Accounting & Tax Management unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichts. Der Bereich Global Treasury, und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal, IP & Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance untersteht direkt dem CEO. Im CMS werden compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden compliance-relevante Richtlinien erstellt und deren Einhaltung überprüft. Mitarbeiter werden zu compliance-relevanten Themen geschult, es wird Hilfestellung bei Compliance Themen geleistet, Fehlverhalten wird adressiert und korrigiert. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert. Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Chief Financial Officer. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontroll-Systems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist in 26.550.000 Stückaktien eingeteilt. Die B&C Gruppe reduzierte im Mai 2017 ihren Anteil der Stimmrechte von 62,6 auf 50 Prozent plus zwei Aktien. Sie bleibt damit weiterhin Mehrheitseigentümerin und versteht sich als langfristig orientierte österreichische Kernaktionärin der Lenzing AG. Die Oberbank, eine führende österreichische Regionalbank, hält 3,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz ("Free Float") erhöhte sich damit im Jahr 2017 von 33,2 Prozent auf 46,03 Prozent und verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde zudem ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Unverändert aufrecht bleibt der Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 zum 8. Tagesordnungspunkt über ein neues genehmigtes Kapital, bei dem der Vorstand ermächtigt wurde, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: https://www.lenzing.com/investoren/ hauptversammlung/2017/.

Die 74. Ordentliche Hauptversammlung findet am 12. April 2018 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß §243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2018 mit einem weiteren Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,7 Prozent. Unsicherheit resultiert aus der Zunahme an protektionistischen Tendenzen im politischen Umfeld. Das Wechselkursumfeld stellt für exportorientierte Unternehmen im Euro-Raum eine zusätzliche Herausforderung dar.

An den Fasermärkten ist mit einer weiterhin positiven, allerdings nach wie vor volatilen Entwicklung zu rechnen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Baumwolle wird erwartet, dass trotz höherer Produktion die Preise auf dem jetzigen Niveau verharren und die Lagerbestände konstant bleiben. Die Polyesterfaserpreise sind nach Jahren historischer Tiefstpreise in den vergangenen Quartalen gestiegen.

Die starke Nachfrage im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern hält an. Nach Jahren geringerer Kapazitätsausbauten in der Viscoseindustrie ist davon auszugehen, dass im Jahr 2018 signifikante zusätzliche Volumina auf den Markt kommen. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Marktentwicklung in der gewählten Konzernstrategie sCore TEN bestätigt und wird deren Umsetzung mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.

Für 2018 sieht die Lenzing Gruppe mehrere teils gegenläufige Faktoren, die die Visibilität auf die Faserpreise einschränken. Auf der Rohstoffseite sind die Preise einiger Schlüsselrohstoffe wie der Natronlauge weiter auf sehr hohem Niveau und deren Preisentwicklung bleibt schwer abschätzbar. Auf Basis dieser Rahmenbedingungen geht die Lenzing Gruppe für die kommenden Quartale von einem herausfordernden Marktumfeld für Standardviscose aus. Gepaart mit den veränderten Wechselkursen erwartet die Lenzing Gruppe für das Jahr 2018 ein Ergebnis, das unter den hervorragenden letzten beiden Jahre liegen wird.

Lenzing, am 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
502,5 428,3 290,1 240,3 225,4
/ Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9
EBITDA-Marge 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 % 11,8 %
EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
/ Umsatzerlöse 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9
EBIT-Marge 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 % 4,5 %

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen - verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Cashflow aus der
Betriebstätigkeit
271,1 473,4 215,6 218,8 82,3
- Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
–218,6 –103,6 –56,5 –102,8 –152,2
- Netto-Zufluss aus der
Veräußerung und dem Abgang
von Tochterunternehmen und
sonstigen
Unternehmenseinheiten
–3,1 –1,4 –13,4 0,0 –61,7
+ Erwerb von finanziellen
Vermögenswerten und
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
6,5 3,5 4,9 2,3 8,3
- Erlöse aus der
Veräußerung/Tilgung von
finanziellen Vermögenswerten
–23,4 –5,6 –5,6 –3,5 –40,7
Free Cashflow 32,6 366,3 145,0 114,8 –163,9

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
306,5 559,6 347,3 271,8 287,9
+ Liquide Wechsel (in den
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
9,4 10,8 8,1 8,5 8,1
Liquiditätsbestand 315,8 570,4 355,3 280,3 296,0

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Vorräte 340,1 329,4 338,5 344,1 311,5
+ Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
292,8 277,4 258,9 232,8 258,8
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–218,4 –227,2 –150,0 –181,1 –176,6
Trading Working Capital 414,4 379,6 447,4 395,7 393,7
EUR Mio. 2017 2016 2015 2014 2013
Zuletzt im Ist verfügbare
Quartals-Konzern
Umsatzerlöse (= jeweils 4.
Quartal)
532,8 555,7 518,0 506,5 461,9
x 4 (= annualisierte Konzern
Umsatzerlöse)
2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0 1.847,5
Trading Working Capital zu
annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 % 21,3 %

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Eigenkapital 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5 1.089,5
+ Langfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
18,3 17,0 17,8 22,0 23,0
+ Kurzfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
7,9 11,9 8,0 4,6 3,0
- Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,4 –7,0 –6,1 –6,1 –5,9
Bereinigtes Eigenkapital 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
/ Bilanzsumme 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Bereinigte Eigenkapitalquote 61,2 % 53,0 % 50,6 % 44,7 % 45,5 %

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/ EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
127,3 249,2 172,3 192,7 191,1
+ Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
255,3 328,3 510,9 537,0 609,6
- Liquiditätsbestand –315,8 –570,4 –355,3 –280,3 –296,0
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
/ Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
502,5 428,3 290,1 240,3 225,4
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
0,1 0,0 1,1 1,9 2,2
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Net Gearing 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 % 45,5 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 2014 2013
Nettofinanzverschuldung 66,8 7,2 327,9 449,5 504,7
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und Pensionen
105,4 108,6 96,5 102,9 77,4
Nettoverschuldung 172,2 115,8 424,5 552,5 582,0

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
- Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das
EBIT)
–79,2 –64,1 –23,8 –23,4 –26,3
Betriebsergebnis (EBIT)
abzüglich anteiligem
laufendem
Ertragsteueraufwand
(NOPAT)
291,8 232,2 127,4 –1,5 60,1
/ Durchschnittliches Capital
Employed
1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 % 3,7 %
Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das
EBIT)
–79,2 –64,1 –23,8 –23,4 –26,3
Anteiliger sonstiger laufender
Steueraufwand
2,5 3,0 3,4 2,7 5,6
Laufender
Ertragsteueraufwand
–76,7 –61,1 –20,3 –20,7 –20,7
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bilanzsumme 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–218,4 –227,2 –150,0 –181,1 –176,6
- Langfristige kündbare nicht
beherrschende Anteile
–18,0 –13,0 –8,3 –7,6 –19,5
- Langfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–3,8 –3,7 –3,1 –7,6 –2,3
- Kurzfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–38,5 –92,5 –85,3 –90,5 –35,5
- Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
–21,6 –25,7 –10,6 –25,2 –14,8
- Steuerabgrenzung (passive
latente Steuern)
–52,7 –52,9 –52,9 –44,8 –41,8
- Anteilige latente Steuern
auf Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
–6,4 –7,0 –6,1 –6,1 –5,9
- Kurzfristige Rückstellungen –95,7 –97,2 –69,9 –81,4 –126,4
- Langfristige Rückstellungen –131,7 –138,1 –122,7 –130,0 –106,8
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und
Pensionen (Sozialkapital)
105,4 108,6 96,5 102,9 77,4
- Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
–306,5 –559,6 –347,3 –271,8 –287,9
- Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
–8,4 –12,7 –25,6 –38,0 –39,1
- Finanzanlagen –36,4 –25,1 –22,8 –23,2 –23,2
Stand 31.12. 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5
Stand 01.01. 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5 1.572,7
Durchschnittliches Capital
Employed
1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1
EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Bereinigtes Eigenkapital
01.01.
1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Ergebnis vor Steuern (EBT) 357,4 294,6 147,4 12,0 68,1
/ Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4
ROE
(Eigenkapitalrentabilität)
24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 % 6,0 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. per 31.12. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Bilanzsumme 31.12. 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Bilanzsumme 01.01. 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR Mio. 2017 2016 2015 1 2014 1 2013
Betriebsergebnis (EBIT) 371,0 296,3 151,1 21,9 86,4
/ Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3
ROI
(Gesamtkapitalrentabilität)
14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 % 3,4 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Bilanz zum 31. Dezember 2017 146
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017 148
Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017 150
Allgemeine Angaben 150
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 150
Erläuterungen zur Bilanz 153
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 159
Sonstige Angaben 161
Organe der Gesellschaft 167
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 167
Entwicklung des Anlagevermögens 168
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand 170
Bestätigungsvermerk 171
Erklärung des Vorstandes 174

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Aktiva 31.12.2017 31.12.2016
A. Anlagevermögen EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 3.817.805,09 2.451,5
2. Firmenwert 448.782,02 492,1
4.266.587,11 2.943,7
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der
Bauten auf fremdem Grund
138.887.332,18 120.502,1
2. Technische Anlagen und Maschinen 357.446.936,82 349.404,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.789.604,13 16.474,6
4. Anlagen in Bau 73.090.672,49 36.091,0
5. Geleistete Anzahlungen 9.638.133,90 4.692,2
598.852.679,52 527.164,6
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 281.995.794,22 261.527,6
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 46.239.131,87 44.862,8
3. Beteiligungen 5.593.908,31 5.593,9
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 18.099.145,50 18.563,3
5. Sonstige Ausleihungen 16.457.428,09 8.518,5
368.385.407,99 339.066,1
B. Umlaufvermögen 971.504.674,62 869.174,4
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 41.502.938,08 42.448,8
2. Unfertige Erzeugnisse 595.876,22 578,3
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 42.136.448,45 35.163,8
4. Noch nicht abrechenbare Leistungen 166.619,45 0,0
5. Geleistete Anzahlungen 82.334,26 253,3
84.484.216,46 78.444,2
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 83.445.146,92 40.228,7
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 74.031.575,55 85.823,2
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 1.362,0
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4.585.953,42 3.993,9
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 56.040.731,59 69.323,3
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 5.000,00 5,0
5.000,00
218.103.407,48
1.367,0
199.369,0
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 29.824.559,07 281.644,5
332.412.183,01 559.457,8
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.575.516,31 2.736,1
D. Aktive latente Steuern 16.107.737,61 17.858,2
1.323.600.111,55 1.449.226,5
Passiva 31.12.2017 31.12.2016
A. Eigenkapital EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital 27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
1) Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
2) Nicht gebundene 7.000,00 0,0
III. Optionsrücklage 0,00 1.176,2
IV. Gewinnrücklagen
Freie 470.808.738,56 451.594,1
V. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 (31.12.2016: TEUR 0,0) 132.750.000,00 111.510,0
769.782.580,73 730.497,1
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 13.140.547,00 13.972,0
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 58.384.162,57 61.440,3
2. Rückstellungen für Pensionen 26.078.022,01 27.608,7
3. Steuerrückstellungen 2.018.768,17 2.030,3
4. Sonstige Rückstellungen 85.109.251,78 84.655,2
171.590.204,53 175.734,6
D. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 0,00 120.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 197.000.000,00 197.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 29.000.000,00 0,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 168.000.000,00 197.000,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.916.749,99 19.492,6
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 2.863.099,97 12.873,1
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 6.053.650,02 6.619,4
4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 33.187.587,94 24.932,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 5.995.216,00 4.565,4
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 27.192.371,94 20.367,4
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.478.292,70 1.408,9
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.478.292,70 1.408,9
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 43.123.049,84 42.722,3
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 43.123.049,84 42.722,3
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 68.262.391,75 81.262,8
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 16.228.022,50 27.662,9
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 52.034.369,25 53.599,9
8. Sonstige Verbindlichkeiten 16.859.493,04 41.728,9
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 14.019.682,27 38.829,8
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.839.810,77 2.899,0
davon aus Steuern EUR 475.729,56 (31.12.2016: TEUR 360,7)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 4.712.807,20
(31.12.2016: TEUR 4.251,1)
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
112.707.363,28
368.827.565,26
256.120.201,98
248.062,4
528.548,2
280.485,8
E. Rechnungsabgrenzungsposten 259.214,03 474,5
1.323.600.111,55 1.449.226,5

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2017

2017 2016
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 1.009.859.778,87 954.064,4
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 6.990.244,07 -368,0
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 15.688.949,70 9.439,2
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen 5.733,33 25,7
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 4.404.452,14 4.740,5
c) Übrige 8.674.353,24 8.766,6
13.084.538,71 13.532,7
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -401.027.794,65 -388.574,9
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -57.789.724,99 -62.951,9
-458.817.519,64 -451.526,8
6. Personalaufwand:
a) Löhne -77.538.675,41 -70.795,8
b) Gehälter -98.114.398,00 -84.651,6
c) soziale Aufwendungen -48.601.820,64 -59.380,9
aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -1.947.976,32
(2016: TEUR -3.749,5)
bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen EUR -1.750.414,82 (2016: TEUR -12.687,9)
cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
EUR -42.362.873,24 (2016: TEUR -40.659,0)
-224.254.894,05 -214.828,3
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -61.866.713,24 -57.936,5
b) Außerplanmäßige Abschreibungen 0,00 -1.425,0
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 648.623,98 532,6
-61.218.089,26 -58.828,9
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -310.386,43 -318,6
b) Übrige -152.390.052,27 -137.377,8
-152.700.438,71 -137.696,4
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 148.632.569,69 113.788,0
2017 2016
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 148.632.569,69 113.788,0
10. Erträge aus Beteiligungen 42.789.647,87 25.701,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 37.749.313,03 (2016: TEUR 25.661,3)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.271.569,86 1.453,7
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 617.450,67 (2016: TEUR 839,9)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 962.597,61 3.107,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 825.544,68 (2016: TEUR 2.493,2)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 4.564.179,92 32.695,4
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.516.019,61 (2016: TEUR 6.333,1)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen -1.249.538,33 -519,6
a) davon Abschreibungen EUR 391.902,78 (2016: TEUR 519,6)
b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 833.466,48
(2016: TEUR 222,3)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -9.131.210,76 -11.846,6
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 773.676,51 (2016: TEUR 764,6)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 39.207.246,17 50.592,2
17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) 187.839.815,86 164.380,1
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -35.875.160,08 -6.827,8
a) davon laufende Steuern EUR -34.124.678,76 (2016: TEUR -28.613,6)
b) davon latente Steuern EUR -1.750.481,32 (2016: TEUR 21.785,8)
19. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 151.964.655,78 157.552,4
20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -19.214.655,78 -46.042,4
21. Bilanzgewinn 132.750.000,00 111.510,0

Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017

Allgemeine Angaben Bilanzierungs- und

Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2017.

Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http:// www.lenzing.com abrufbar. Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2017 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2016: 62,6 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundlagen

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.

Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2017 beibehalten. Aufgrund der erstmaligen Anwendung des RÄG 2014 im Geschäftsjahr 2016 führten diese Änderungen zu folgenden Auswirkungen auf den Jahresabschluss 31. Dezember 2016:

Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.2016
TEUR
Sonstige Zinsen und Erträge: Abzinsung langfristiger
Rückstellungen
515,0
Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen: Nachholung
Zuschreibung
2.399,2
Ergebnis vor Steuern 2.914,2
Steuern vom Einkommen und Ertrag: Nachaktivierung aktive
latente Steuern
20.563,0
Ergebnis nach Steuern = Bilanzgewinn 23.477,2
Auswirkungen auf die Bilanz 01.01.2016
TEUR
Finanzanlagen: Nachholung Zuschreibung 2.399,2
Anlagevermögen 2.399,2
Aktive latente Steuern: Nachaktivierung aktive latente Steuern 20.563,0
Aktive latente Steuern 20.563,0
Sonstige Rückstellungen: Abzinsung langfristiger Rückstellungen 515,0
Rückstellungen 515,0
Eigenkapital (Erhöhung) 23.477,2

Weitere Ausführungen zur erstmaligen Anwendung des RÄG 2014 sind in Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016 enthalten.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert, um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 3 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 25 50
c) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
d) Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4 20

Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Zeitwert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.

Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2 -Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 906.080 Stück (31. Dezember 2016: 815.328 Stück) hatten zum 31. Dezember 2017 einen Marktwert von TEUR 5.033,7 (31. Dezember 2016: TEUR 5.340,4).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent gebildet. Dabei werden mangels steuerlicher Verlustvorträge keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die sich bei der Umstellung zum 1. Jänner 2016 ergebenden aktiven latenten Steuern wurden im Geschäftsjahr 2016 vollständig erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse 31.12.2017 31.12.2016
Forderungen
Stichtagskurs EUR/USD 1,1993 1,0541
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,1326 1,1317
Stichtagskurs EUR/CNY 7,8044 7,3202
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/CNY 7,9246 7,5829
Verbindlichkeiten 31.12.2017 31.12.2016
Stichtagskurs EUR/USD 1,1993 1,0541

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 0,0 (2016: TEUR 14,4) von verbundenen Unternehmen erworben.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 277,9 (31. Dezember 2016: TEUR 506,9) enthalten.

Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Außerplanmäßige Abschreibungen wurden in Höhe von TEUR 0,0 (2016: TEUR 1.425,0) für Technische Anlagen und Maschinen vorgenommen.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:

Unternehmensbereich 2017 2016
TEUR TEUR
Fasern 60.378,3 37.724,0
Zentralbereiche (Umwelt, Information &
Kommunikation, Infrastruktur etc.)
26.728,6 14.500,7
Energie 3.435,6 4.451,9
Zellstoff 26.799,4 8.594,7
Übrige 18.116,0 3.303,9
Gesamt 135.457,8 68.575,2

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 3.923,7 (2016: TEUR 2.557,0) und einen Buchwert von TEUR 580,1 (2016: TEUR 17,9).

Die grundstücksgleichen Rechte enthielten ein erworbenes Baurecht (Buchwert 31. Dezember 2016: TEUR 566,4), welches im Jahr 2017 abgegangen ist.

Finanzanlagen

Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Beteiligungsliste entnommen werden.

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die Gründung der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. (TEUR 18.416,3), Zuschüsse an die indirekte Tochtergesellschaft Lenzing (Nanjing) Fibers, Co., Ltd. (TEUR 1.100,7, 2016: TEUR 587,1) und die Zuschreibung der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., (TEUR 900,0).

Im Geschäftsjahr 2016 wurde die EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH teilweise verkauft. Die Auswirkungen auf das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2017 und 2016 sind unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
46.239,1 2.635,5 43.603,7
Vorjahr 44.862,8 5.135,5 39.727,3
Sonstige Ausleihungen 16.457,4 215,0 16.242,4
Vorjahr 8.518,5 760,5 7.758,0
Gesamt 62.696,6 2.850,5 59.846,1
Vorjahr 53.381,3 5.896,0 47.485,3

In den Sonstigen Ausleihungen sind ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristige Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von TEUR 13.028,0 per 31. Dezember 2017 enthalten. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt. Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 19.486,3 eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt.

Bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen wurde im Geschäftsjahr 2016 die Zuschreibung in Höhe von TEUR 2.399,2 gemäß RÄG 2014 erfolgswirksam gebucht. Dabei wurde gemäß § 124b Z 270 EStG eine steuerliche Zuschreibungsrücklage gebildet.

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.479,0 (31. Dezember 2016: TEUR 8.805,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.136,5 (31. Dezember 2016: TEUR 3.274,6) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.483,7 (31. Dezember 2016: TEUR 6.483,7).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellstoff.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen des Factoring verkauften Forderungen TEUR 61.542,1 (31. Dezember 2016: TEUR 68.218,7) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 9.330,0 (31. Dezember 2016: TEUR 5.568,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2017 noch zum 31. Dezember 2016 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 64.946,0 (31. Dezember 2016: TEUR 76.232,6) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 155,0 (31. Dezember 2016: TEUR 26,3) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 8.930,5 (31. Dezember 2016: TEUR 9.564,2).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 42.444,2 26.239,3
Emissionszertifikate 6.489,5 6.165,7
Abgrenzung von Kostenersätzen 940,3 835,5
An- und Vorauszahlungen 649,5 1.030,2
Nicht bevorschusster Betrag aus verkauften
Forderungen
0,0 6.742,3
Übrige 5.517,1 28.310,4
Gesamt 56.040,7 69.323,3

In den übrigen sonstigen Forderungen sind im Vorjahr Forderungen aus dem Verkauf von Beteiligungen in Höhe von TEUR 22.236,0 enthalten.

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 41.796,8 (31. Dezember 2016: TEUR 51.781,2) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:

Stand der temporären Differenzen 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände
15.990,9 16.334,5
Finanzanlagen 20.247,9 19.929,8
Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der
öffentlichen Hand
-14.502,4 -15.143,2
Rückstellungen 42.246,7 49.735,7
Verbindlichkeiten 447,9 576,1
Betrag Gesamtdifferenzen 64.431,0 71.432,9
Daraus resultierende aktive latente Steuern
per 31.12. (25%)
16.107,7 17.858,2

Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 21.974,5 (31. Dezember 2016: TEUR 21.952,5) im Posten Finanzanlagen enthalten.

Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).

Entwicklung der latenten Steuern 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) 17.858,2 16.635,4
Erfolgswirksame Veränderung -1.750,5 1.222,9
Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) 16.107,7 17.858,2

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2017 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2016: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2016: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Diese Ermächtigung wurde nicht ausgenützt und ist am 28. Oktober 2016 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412,00 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2017 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

In 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Doboczky für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Daher wurde die Optionsrücklage zu den sonstigen Rückstellungen im Geschäftsjahr 2017 umgegliedert. Zu weiterführenden Angaben wird auf den Punkt Organe und Arbeitnehmer/innen verwiesen.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2017 Rückstellungen für Stand 31.12.2016 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2017
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 15.535,5 -935,5 -2.013,7 142,5 0,0 12.728,8
Schadensfälle 6.350,0 0,0 -200,0 0,0 0,0 6.150,0
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 3.379,5 -3.283,2 -96,3 5.033,6 0,0 5.033,6
Jubiläumsgelder 13.042,2 -523,9 0,0 417,6 0,0 12.935,9
Sonderzahlungen 23.104,7 -23.104,7 0,0 26.403,4 0,0 26.403,4
Resturlaube 7.058,7 -7.058,7 0,0 7.758,8 0,0 7.758,8
Sonstige Personalaufwendungen 5.914,9 -4.389,6 -130,5 5.936,3 1.919,0 9.250,0
Übrige 10.269,7 -7.684,4 -2.060,0 4.323,3 0,0 4.848,7
Gesamt 84.655,2 -46.980,0 -4.500,5 50.015,6 1.919,0 85.109,3
2016 Rückstellungen für Stand 31.12.2015 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2016
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 620,3 -385,0 -146,9 0,0 -88,4 0,0
Drohende Verluste 15.098,6 -929,0 -4.009,4 5.375,2 0,0 15.535,5
Schadensfälle 6.420,0 -317,6 -102,4 350,0 0,0 6.350,0
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 2.946,4 -2.871,8 -74,6 3.379,5 0,0 3.379,5
Jubiläumsgelder 11.703,3 -437,4 0,0 1.776,3 0,0 13.042,2
Sonderzahlungen 8.988,7 -6.712,7 -2.276,0 23.104,7 0,0 23.104,7
Resturlaube 6.106,9 -6.106,9 0,0 7.058,7 0,0 7.058,7
Sonstige Personalaufwendungen 5.521,4 -4.052,0 -551,6 4.997,0 0,0 5.914,9
Übrige 8.357,7 -5.555,7 -989,7 8.457,4 0,0 10.269,7
Gesamt 65.763,3 -27.368,1 -8.150,5 54.498,9 -88,4 84.655,2

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge in Höhe von TEUR 6.000,0 (31. Dezember 2016: TEUR 6.000,0) für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungsund Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2017 Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2016 27.608,8 61.440,3 13.042,2
Periodenaufwand 706,8 176,3 417,6
Auszahlungen -2.237,5 -3.232,4 -523,9
Rückstellung zum 31.12.2017 26.078,0 58.384,2 12.935,9
Wert nach § 14 EStG 15.525,4 36.003,6 7.972,7
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,5 2.325,3 698,3
Zinsaufwand 371,7 910,4 191,6
Realisierung versicherungsmathe
matischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
326,6 -3.059,5 -472,2
Periodenaufwand 706,8 176,3 417,6

Annahme zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2017:

Diskontierungszinssatz 1,50% 1,60% 1,60%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00%
- -
Gehaltssteigerung 2,50% 2,50% 2,50%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
Fluktuationsabschlag - 0,00-3,47% 0,00-4,71%
2016 Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2015 27.140,4 53.517,1 11.703,3
Transfer zwischen Konzerntöchtern 0,0 -222,2 28,0
Periodenaufwand 2.657,9 11.248,3 1.715,7
Auszahlungen -2.189,5 -3.191,2 -404,9
Umgliederung von Sozialplan 0,0 88,4 0,0
Rückstellung zum 31.12.2016 27.608,8 61.440,3 13.042,2
Wert nach § 14 EStG 16.021,8 35.511,3 7.530,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,0 1.961,8 606,5
Zinsaufwand 534,9 1.134,8 235,0
Realisierung versicherungsmathe
matischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
2.115,0 8.151,7 874,2
Periodenaufwand 2.657,9 11.248,3 1.715,7

Annahme zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2016:

Diskontierungszinssatz 1,40% 1,50% 1,50%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00%
- -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
Fluktuationsabschlag - 0,00-3,68% 0,00-5,47%

Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.

Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.

Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.

Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".

Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter/innen der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:

Verbindlichkeiten 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 13.500,0 110.500,0
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 3.205,9 2.162,5
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
38.000,0 38.000,0
Gesamt 54.705,9 150.662,5

In 2010 wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000,0 begeben. Sie war am 27. September 2017 fällig und wurde planmäßig getilgt.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500,0 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing AG auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 75.000,0 und einer ursprünglichen Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit variabler Verzinsung wurden gekündigt und neue Schuldscheine samt Volumensaufstockung ausgegeben (TEUR 99.000,0). Die neuen Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen.

Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing AG von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500,0 planmäßig zurückgezahlt.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 42.104,3 (31. Dezember 2016: TEUR 44.425,3) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 11.076,5 (31. Dezember 2016: TEUR 16.381,8) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 411,6 (31. Dezember 2016: TEUR 321,5) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 4.774,3 (31. Dezember 2016: TEUR 12.559,6) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31. Dezember 2016: TEUR 52.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 16.568,3 (31. Dezember 2016: TEUR 16.656,4) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 5.162,2 (31. Dezember 2016: TEUR 4.789,4) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für
den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage
286,6 1.186,0
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 114.017,0 142.514,7
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 11.100,0 17.717,4
Gesamt 125.403,6 161.418,1

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 6.617,4) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zum 31. Dezember 2017 der Lenzing AG zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse nach Märkten 2017 2016
TEUR TEUR
Österreich 152.829,6 145.533,3
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 428.921,5 414.626,0
Asien 358.120,0 317.400,4
Amerika 44.875,0 52.358,2
Sonstige 25.113,7 24.146,6
Gesamt 1.009.859,8 954.064,4
Umsatzerlöse nach Bereichen 2017 2016
TEUR TEUR
Fibers 808.221,6 766.816,1
Pulp, Energy, Sonstige 201.638,2 187.248,4
Gesamt 1.009.859,8 954.064,4

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2017 2016
TEUR TEUR
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 4.371,5 4.169,0
Beiträge des österreichischen Forschungs
förderungsfonds
2.038,5 2.050,4
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 1.243,2 1.483,3
Übrige 1.021,1 1.063,8
Gesamt 8.674,3 8.766,6

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2017 2016
TEUR TEUR
Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) 1.386,4 1.229,4
Leistungsorientierte Pläne 561,6 2.520,1
Gesamt 1.948,0 3.749,5

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2017 2016
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 132,1 114,9
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 342,1 910,3
Leitende Arbeitnehmer/innen 96,4 98,4
Andere Arbeitnehmer/innen 1.377,4 2.626,1
Gesamt 1.948,0 3.749,5

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 634,8 (2016: TEUR 623,8) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 145,3 (2016: TEUR 150,5) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen und den Sozialplan) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2017 2016
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 265,0 11.558,1
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.485,4 1.129,8
Gesamt 1.750,4 12.687,9

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2017 2016
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 89,5 28,0
Leitende Arbeitnehmer/innen -380,9 322,5
Andere Arbeitnehmer/innen 2.041,8 12.337,4
Gesamt 1.750,4 12.687,9

Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2017 2016
TEUR TEUR
Löhne -34,0 624,4
Gehälter 458,6 1.140,6
Soziale Aufwendungen -7,0 -49,3
Gesamt 417,6 1.715,7

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 61.866,7 (2016: TEUR 57.936,5) und die außerplanmäßigen Abschreibungen von TEUR 0,0 (2016: TEUR 1.425,0).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 648,6 (2016: TEUR 532,6).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2017 2016
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 48.195,6 46.250,8
Instandhaltungen und Fremdleistungen 26.636,0 22.268,0
Konzernleistungen 18.301,8 12.065,4
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 18.210,7 15.107,1
Reise- und Fahrtkosten 6.165,8 4.168,5
Fremdwährungsdifferenzen 4.994,3 3.720,3
Schulung der Belegschaft 4.375,4 3.089,2
Versicherungsaufwendungen 3.945,6 3.529,3
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 3.623,9 2.819,3
Abfallentsorgung 3.414,0 3.592,3
Sonstige Aufwendungen 14.527,0 20.767,5
Gesamt 152.390,1 137.377,8

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für Patente, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 37.000,0 (2016: TEUR 25.398,8), der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 375,0 (2016: TEUR 262,5), der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 374,3 (2016: TEUR 0,0), sowie der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 5.000,0 (2016: TEUR 0,0).

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 617,5 (2016: TEUR 839,9) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 825,5 (2016: TEUR 793,2) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 128,1 (2016: TEUR 105,3). Im Vorjahr waren im Wesentlichen Darlehenszinsen der European Precursor GmbH in Höhe von TEUR 1.700,0 enthalten.

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen ein nachträgliches Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 3.037,0 aus dem teilweisen Verkauf der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016, Erträge aus der Zuschreibung von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 900,0, Erträge aus dem Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi in Höhe von TEUR 239,5, sowie Erträge aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 376,5. Im Vorjahr waren die Erträge aus dem teilweisen Verkauf der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 26.361,8, die Wertaufholung von Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 2.399,2 sowie Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Erträge aus einer Earn Out-Vereinbarung aus dem Verkauf der European Carbon Fiber GmbH im Geschäftsjahr 2015 enthalten.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Fremdwährungsverluste aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Abschreibungen einer Zinsforderung in Höhe von TEUR 65,9 (2016: TEUR 205,4).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2017 2016
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 42.501,5 35.509,2
Steuergutschrift vom Gruppenträger 216,8 -1.265,6
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -8.868,6 -6.917,1
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 103,1 1.172,0
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 171,8 115,1
Gesamt 34.124,7 28.613,6

In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2017 zu einem Steueraufwand in Höhe von TEUR 216,8 (2016: Steuerertrag TEUR 1.265,6).

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pachtund Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.375,0 2.916,1
In den folgenden fünf Jahren 8.100,1 7.714,6

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2017 31.12.2016
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 27.925,8 21.552,5
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 1.377,8

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeiter/innen der Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. an die Lenzing Fibers Inc. hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten.

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2017 TEUR 1.687,6 (31. Dezember 2016: TEUR 2.008,4).

Verkauf von Forderungen / Factoring

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund denen Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Im Laufe des Jahres 2017 wurde der gemäß dem Factoring Vertrag geregelte Ankauf von Forderungen dahingehend abgeändert, dass für angekaufte Forderungen weder eine Anzahlung auf den Kaufpreis erfolgt, noch das Delkredererisiko durch die Bank übernommen wird. Des Weiteren wurde das ausnutzbare Nominalvolumen angepasst.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen. Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing AG eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2017 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2016: TEUR 67.100,0). Davon betreffen TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 4.100,0) die Tranche 1 und TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2016: TEUR 63.000,0) die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2017 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 70.247,2) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Davon betreffen TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 2.718,4) die Tranche 1 und TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 67.528,8) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2017 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 6.752,9; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing AG geflossen; durch die Vertragsänderungen sind die Mittel im Geschäftsjahr 2017 wieder an die Bank zurückgeflossen.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2017 von TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 135,5) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 0,0 (31. Dezember 2016: TEUR 6.617,4) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem Bilanzstichtag erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2017
Art der derivativen Finanzinstrumente Sicherungs Beizulegender Zeitwert2
Nominale1 zeitraum positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 843.000 06/2019 471,9 -675,1 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 180.100 01/2019 4.598,8 0,0 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 189.800 01/2019 83,7 -28,9 0,0 -
Summe 5.154,4 -704,0 0,0
Nettoposition 4.450,4

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2016
Art der derivativen Finanzinstrumente Sicherungs Beizulegender Zeitwert2
Nominale1 zeitraum positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 772.150 08/2018 1.262,8 -201,8 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 128.750 02/2018 8,0 -4.015,9 0,0 -
Summe 1.270,9 -4.217,7 0,0
Nettoposition -2.946,9

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2017 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2017 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 704,0 (31. Dezember 2016: TEUR 4.217,7) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer/innen

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/innen
(Köpfe)
2017 2016
Angestellte 1.070 943
Arbeiter/innen 1.448 1.398
Gesamt 2.518 2.341

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder
TEUR
des Vorstandes (aufgewendet)
Thomas Obendrauf1
2017 2016 2017 2016 2017 2016
Laufende
Bezüge fix
642,6 650,8 437,2 437,2 397,3 347,1
Laufende
Bezüge variabel
1.731,8 783,2 653,8 392,0 759,5 226,7
Summe 2.374,4 1.433,9 1.091,0 829,2 1.156,8 573,7

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR

Heiko Arnold2 Summe
2017 2016 2017 2016
Laufende Bezüge fix 327,9 0,0 1.805,1 1.435,0
Laufende Bezüge variabel 181,3 0,0 3.326,4 1.401,8
Summe 509,3 0,0 5.131,4 2.836,8

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2017 von insgesamt TEUR 5.131,4 (2016: TEUR 2.836,8) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 216,4 (2016: TEUR 142,9) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstands aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2017 um TEUR 1.501,2 aufwandswirksam erhöht (2016: TEUR 372,6).

Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil ist, für alle Vorstandsmitglieder, die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.

Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Der im Altvertrag vereinbarte Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten (50 Prozent) wurde bis Dezember 2017 als eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dargestellt. Bis zur Änderung der Auszahlungsmodalitäten für den Altvertrag von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA wurde im Geschäftsjahr 2017 ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, von TEUR 742,8 (2016: TEUR 742,9) innerhalb des Personalaufwands erfasst, gegenläufig wurde im Eigenkapital die Optionsrücklage um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte wie in den Vorjahren unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten, der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft und es erfolgt daher eine Ausweisumgliederung von der Optionsrücklage in die Rückstellungen.

Bei Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA erfolgt die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrags zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Neuvertrags erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2023 und zu weiteren je 25 Prozent in den Jahren 2024 und 2025, sofern das Vorstandsmandat nicht zum jeweils 31. Dezember des Vorjahres zurückgelegt wird.

Nach Ablauf der jeweils dreijährigen Vertragsdauer erfolgt die Auszahlung bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA im Jahr 2019 und bei Herrn Robert van de Kerkhof, MBA und Herrn Dr. Heiko Arnold im Jahr 2020. Eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des vollen Anspruchs für Dr. Heiko Arnold ist die Verlängerung seines Vorstandsvertrages. Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruchs die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Da diese Bedingung bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA bis dato noch nicht erfüllt ist, wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2017 dafür keine Rückstellung gebildet.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2017 TEUR 788,7 (2016: TEUR 854,8).

Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in
Schlüsselpositionen (aufgewendet)
TEUR
2017 2016
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 5.131,4 2.836,8
Andere langfristig fällige Leistungen 1.501,2 372,6
Leistungen nach Beendigung des Arbeits
verhältnisses
216,4 142,9
Anteilsbasierte Vergütungen 742,8 742,9
Vergütung des Vorstandes 7.591,9 4.095,2
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristige fällige Leistungen 788,7 854,8
Summe 8.380,6 4.950,0

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertreter/innen im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstands, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstands und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2017 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 342,1 (2016: TEUR 910,3) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2017 TEUR 7.132,8 (31. Dezember 2016: TEUR 7.511,6).

Aufwendungen bzw. Honorare für den Abschlussprüfer

Aufgewendete bzw. vereinbarte Honorare für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete bzw. vereinbarte Honorare für den
Abschlussprüfer
2017 2016
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses
(inkl. Konzernabschluss)
248,0 256,2
Andere Bestätigungsleistungen 97,0 51,2
Sonstige Leistungen 0,0 6,1
Gesamt 354,0 313,6

Die obigen Aufwendungen bzw. vereinbarten Honorare betreffen die Dienstleistungen der KPMG Austria GmbH (Vorjahr: Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien).

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien (2016: B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger). Dies führt zu keinen wesentlichen Änderungen des Jahresabschlusses der Lenzing AG.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG (2016: Gruppenträger der am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe ist die B&C Industrieholding GmbH).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Bei nachträglichen Abweichungen des Steuererfordernisses werden die Steuerverrechnungen gegenüben den Gruppenmitgliedern angepasst.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2016: 50 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2016: 12,5 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2017 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuerlastschrift in Höhe von TEUR -216,8 (2016: Steuergutschrift TEUR 1.265,6) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2017 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger in Summe von TEUR 50.071,9 (2016: TEUR 29.186,9).

Zum 31. Dezember 2017 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.671,2 (31. Dezember 2016: TEUR 12.036,0) gegenüber dem Gruppenträger. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2017

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in Prozent Eigenkapital
31.12.2017
Jahresüberschuss/
fehlbetrag 2017
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 88.871,414 503,54
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 136,64 -16,14
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 20,00 2.078,83 194,23
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 130.622,9 15.192,5
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd.,
Hong Kong, China
HKD 16.000.000 100,00 3.364,64 399,44
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 14.460,44 2.971,34
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 105,83 18,53
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien
INR 1.000 1.159.786 96,44 7.243,34 -163,84
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 157,34 -193,24
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 721.000.000 100,00 18.292,84 -223,74
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.557,14 188,14
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.404,83,5 190,63,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 260.226,54 29.937,14
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH,
Lenzing
EUR 43.604 75,00 1.101,5 737,3
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -22.718,83,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den
Bezirk Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 37.333,21 5.616,41
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 385,54 111,14
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.056,45 344,15
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 111.544,2 24.460,9
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 79,2 1,1
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.843,7 15,9

1) 2016

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2016. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2016

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in Prozent Eigenkapital
31.12.2016
Jahresüberschuss/
fehlbetrag 2016
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 90.724,94 189,54
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 152,74 14,04
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH,
Kelheim, Deutschland
EUR 2.000.000 20,00 1.884,63 -68,83
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 114.329,7 1.190,3
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd.,
Hong Kong, China
HKD 16.000.000 100,00 3.212,94 285,84
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 12.330,64 7.775,44
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 87,33 17,23
Lenzing Modi Fibers India Private Limited,
Mumbai, Indien
INR 1.000 1.155.961 96,42 7.865,44 -163,44
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 242,34 -785,14
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi,
Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 110,11,3 -11,81,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 29.296,24 70,64
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.830,93,5 11,33,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,27 2 267.429,14 33.044,54
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH,
Lenzing
EUR 43.604 75,00 864,3 537,0
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.788,63,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den
Bezirk Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 35.821,31 2.653,41
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 321,84 107,14
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 4.712,35 591,55
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 124.083,4 6.091,2
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 78,0 0,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark
Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.827,8 -20,5

1) 2015

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2015. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2017

EUR
Das Geschäftsjahr 2017 endet mit einem Jahresüberschuss von 151.964.655,78
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -19.214.655,78
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2016 von 0,00
verbleibt ein Bilanzgewinn von
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des
Bilanzgewinnes vor:
132.750.000,00
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
EUR 5,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital
von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
132.750.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0,00

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 18. April 2018 bei der

UniCredit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 16. April 2018 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dr. Hanno Bästlein, Wien, Vorsitzender
  • Dr. Felix Strohbichler, Anthering, Stellvertretender Vorsitzender
  • Dr. Veit Sorger, Wien, Stellvertretender Vorsitzender
  • Mag. Helmut Bernkopf, Wien
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
  • Dr. Josef Krenner, Linz
  • Mag. Patrick Prügger, Wien
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)
  • Mag. Andreas Schmidradner, Wien (bis 1. März 2016)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger, Regau, Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger, Weyregg am Attersee, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
  • Helmut Kirchmair, Timelkam, Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee, Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates
  • Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck (bis 1. März 2016), Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee, Chief Executive Officer (CEO), Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee, Chief Commercial Officer (CCO), Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Salzburg, Chief Financial Officer (CFO), Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)
  • Dr. Heiko Arnold, Salzburg, Chief Technology Officer (CTO), Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2017)

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2017

Anschaffungskosten
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Zugänge Umbuchungen Abgänge Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
01.01.2017 2017 2017 2017 31.12.2017
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 58.257.350,13 2.863.415,73 0,00 -35.639,30 61.085.126,56
2. Firmenwert 650.240,60 0,00 0,00 0,00 650.240,60
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 58.907.590,73 2.863.415,73 0,00 -35.639,30 61.735.367,16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 917.567,93 2.413.330,00 0,00 0,00 3.330.897,93
Gebäudewert 1.569.434,92 1.695.067,84 0,00 0,00 3.264.502,76
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00 -659.676,21 0,00
Gebäudewert 239.570.014,51 18.801.437,94 1.353.030,55 0,00 259.724.483,00
c) Unbebaute Grundstücke 1.700.182,85 931.569,00 0,00 0,00 2.631.751,85
246.099.998,99 23.841.404,78 1.353.030,55 -659.676,21 270.634.758,11
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.301.502.596,03 31.607.863,50 24.502.602,49 -1.368.353,10 1.356.244.708,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 69.024.126,55 7.895.426,591 1.448.518,33 -1.859.989,361 76.508.082,11
4. Anlagen in Bau 36.091.007,15 59.611.586,10 -22.611.920,76 0,00 73.090.672,49
5. Geleistete Anzahlungen 4.692.230,61 9.638.133,90 -4.692.230,61 0,00 9.638.133,90
Summe Sachanlagen 1.657.409.959,33 132.594.414,87 0,00 -3.888.018,67 1.786.116.355,53
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 287.410.622,15 19.568.171,75 0,00 0,00 306.978.793,90
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 46.214.127,73 20.930.085,06 0,00 -19.096.766,50 48.047.446,29
3. Beteiligungen 7.626.693,26 0,00 0,00 -35.389,00 7.591.304,26
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 19.711.326,66 0,00 0,00 -138.173,91 19.573.152,75
5. Sonstige Ausleihungen 10.955.121,41 8.924.399,01 0,00 -994.153,16 18.885.367,26
Summe Finanzanlagen 371.917.891,21 49.422.655,82 0,00 -20.264.482,57 401.076.064,46
2.088.235.441,28 184.880.486,42 0,00 -24.188.140,54 2.248.927.787,16

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 752.479,47.

Buchwert kumulierte Abschreibung
Buchwert Buchwert Abschreibungen
kumuliert
Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen Abschreibungen Abschreibungen
kumuliert
31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 2017 2017 2017 2017 01.01.2017
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
2.451.519,19 3.817.805,09 57.267.321,47 -35.639,30 0,00 0,00 1.497.129,83 55.805.830,94
492.131,39 448.782,02 201.458,58 0,00 0,00 0,00 43.349,37 158.109,21
2.943.650,58 4.266.587,11 57.468.780,05 -35.639,30 0,00 0,00 1.540.479,20 55.963.940,15
917.567,89 3.330.897,89 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04
587.811,03 2.238.229,03 1.026.273,73 0,00 0,00 0,00 44.649,84 981.623,89
1.683.122,57 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 -99.951,00 0,00 0,00 6.663,40 93.287,60
115.047.009,96 129.003.330,84 130.721.152,16 0,00 -50.698,18 0,00 6.248.845,79 124.523.004,55
2.631.751,85 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
120.502.082,91 138.887.332,18 131.747.425,93 -99.951,00 -50.698,18 0,00 6.300.159,03 125.597.916,08
349.404.742,24 357.446.936,82 998.797.772,10 -1.357.976,50 50.698,18 0,00 48.007.196,63 952.097.853,79
16.474.564,83 19.789.604,13 56.718.477,98 -1.849.962,121 0,00 0,00 6.018.878,381 52.549.561,72
36.091.007,15 73.090.672,49 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
4.692.230,61 9.638.133,90 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
527.164.627,74 598.852.679,52 1.187.263.676,01 -3.307.889,62 0,00 0,00 60.326.234,04 1.130.245.331,59
261.527.622,47 281.995.794,22 24.982.999,68 0,00 0,00 -900.000,00 0,00 25.882.999,68
44.862.808,68 46.239.131,87 1.808.314,43 -376.471,10 0,00 0,00 833.466,48 1.351.319,05
5.593.908,31 5.593.908,31 1.997.395,95 -35.389,00 0,00 0,00 0,00 2.032.784,95
18.563.319,41 18.099.145,50 1.474.007,25 0,00 0,00 0,00 326.000,00 1.148.007,25
8.518.471,00 16.457.428,09 2.427.939,17 0,00 0,00 -10.880,31 2.169,07 2.436.650,41
339.066.129,87 368.385.407,99 32.690.656,48 -411.860,10 0,00 -910.880,31 1.161.635,55 32.851.761,34
869.174.408,19 971.504.674,62 1.277.423.112,54 -3.755.389,02 0,00 -910.880,31 63.028.348,79 1.219.061.033,08

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand

für den Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2017

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am
01.01.2017
Zugang Abgang Auflösung Umbuchung Stand am
31.12.2017
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
A. Investitionszuschüsse
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
1.486.621,12 0,00 0,00 -125.793,80 0,00 1.360.827,32
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.101.935,62 357.500,00 -728.565,34 -496.364,16 0,00 6.234.506,12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
537.964,32 0,00 0,00 -26.466,02 0,00 511.498,30
9.126.521,06 357.500,00 -728.565,34 -648.623,98 0,00 8.106.831,74
II. Emissionszertifikate 4.845.509,96 1.751.190,10 -319.744,80 -1.243.240,00 0,00 5.033.715,26
13.972.031,02 2.108.690,10 -1.048.310,14 -1.891.863,98 0,00 13.140.547,00

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den Jahresabschluss der

Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Vermögenswerte sowie Kreditrahmen im Zusammenhang mit der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH

Siehe Anhang "Erläuterungen zur Bilanz" und "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung"

Das Risiko für den Abschluss

In Folge der teilweisen Anteilsveräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen zum Bilanzstichtag langfristige Darlehensforderungen gegenüber dem Käufer (einschließlich Tochtergesellschaften) in Höhe von insgesamt MEUR 13,0, welche in den Finanzanlagen ausgewiesen sind. Weiters wurde dem Käufer ein Rahmen für ein zusätzliches Darlehen in Höhe von MEUR 19,5 eingeräumt, welches von diesem unter den im Anhang beschriebenen Umständen in Anspruch genommen werden kann.

Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der in den Finanzanlagen ausgewiesenen Darlehensforderungen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Beurteilung der mit dieser Transaktion zusammenhängenden Chancen und Risiken haben wir den Geschäftsanteilskaufvertrag sowie die zusätzlichen Vereinbarungen zu diesem Geschäftsanteilskaufvertrag gelesen und die darin vereinbarten Darlehensforderungen mit den im Jahresabschluss ausgewiesenen Forderungen abgestimmt.

Für die Werthaltigkeit der im Jahresabschluss ausgewiesenen Darlehensforderungen haben wir Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe gewürdigt (aktuelle Reportings/Geschäftszahlen sowie Mittelfristplanung). Die Validität der Mittelfristplanung haben wir durch Gegenüberstellung mit den historischen Ergebnissen sowie der letztjährigen Mittelfristplanung und Diskussion der Ertragsentwicklung mit dem Management der Lenzing AG beurteilt.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche

Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. April 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 30. Mai 2017 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Lenzing Aktiengesellschaft beauftragt. Wir sind seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 erstmalig Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 6. März 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2017 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, 6. März 2018 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Impressum

Eigentümer & Herausgeber Lenzing AG 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com Projektteam Lenzing AG: Mag. Waltraud Kaserer und Mag. Daniel Winkelmeier (beide Corporate Communications & Investor Relations) Konzeption und Projektmanagement: Mag. Peter Schiefer (PS Kommunikation) und Dr. Ute Greutter (UKcom Finance) Grafik: Mag. Anna Schoiswohl (Kommhaus) Gestaltung Grafiken/Tabellen: ElectricArts Werbeagentur GmbH Textseiten 4-25, 35-111, 115-127, 134-143: Inhouse produziert mit FIRE.sys Fotos: Lenzing AG: Lee Jian Shen; B&C Industrieholding GmbH: Christina Anzenberger-Fink

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

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