AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Kapsch TrafficCom AG

Annual Report Jul 13, 2018

747_10-k_2018-07-13_683e90be-5199-426e-bef7-9aa5582182f5.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Kapsch TrafficCom

Jahresfinanzbericht 2017/18.

Gemäß § 124 Börsegesetz 2018.

Inhaltsverzeichnis.

1. Konzernabschluss zum 31. März 2018

Konzernabschluss zum 31. März 2018 3
Erläuterungen zum Konzernabschluss 8
Konzernlagebericht 73
Bestätigungsvermerk 93
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 98

2. Jahresabschluss zum 31. März 2018

Bilanz zum 31. März 2018 100
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017/18 102
Anhang für das Geschäftsjahr 2017/18 103
Lagebericht zum 31. März 2018 118
Bestätigungsvermerk 132
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 139

Konzernabschluss

zum 31. März 2018.

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung.

Alle Beträge in EUR Erläuterung 2016/17 2017/18
Umsatzerlöse (4) 648.479.213 693.256.518
Sonstige betriebliche Erträge (5) 25.052.456 20.536.151
Veränderung des Bestands an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen sowie an
noch nicht abrechenbaren Leistungen (6) 1.409.754 2.781.723
Aktivierte Eigenleistungen 3.551.874 404.489
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (7) -242.146.257 -279.814.687
Personalaufwand (8) -224.169.884 -237.880.654
Aufwand für planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen (9) -17.715.773 -14.807.528
Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) -134.359.527 -134.908.686
Anteiliges operatives Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen (17) 0 492.120
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 60.101.855 50.059.444
Finanzerträge (11) 13.534.069 7.087.307
Finanzaufwendungen (11) -13.147.130 -12.274.612
Finanzergebnis 386.940 -5.187.305
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (17) 146.868 -112.808
Verluste aus der Neubewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen (17) 0 -562.194
Ergebnis vor Steuern 60.635.663 44.197.137
Ertragsteuern (12) -17.953.927 -16.163.979
Periodenergebnis 42.681.736 28.033.158
Periodenergebnis, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft 43.609.880 28.680.062
Nicht beherrschende Anteile -928.145 -646.904
42.681.736 28.033.158
Ergebnis je Aktie aus dem Periodenergebnis, das den Anteilseignern der Gesellschaft
zurechenbar ist
verwässert (35) 3,35 2,21
unverwässert (35) 3,35 2,21
Sonstiges Ergebnis
Posten, die anschließend in das Periodenergebnis umgegliedert werden:
Währungsumrechnungsdifferenzen -5.945.776 -1.409.261
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 2.673.308 -6.094.232
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:
Im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen -3.190.631 -26.758
Umgliederung von kumulierten Nettoverlusten in das Periodenergebnis (Wertminderung) 2.276.893 136.006
Umgliederung von kumulierten Nettogewinnen in das Periodenergebnis (Veräußerung von zur
Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten) -2.695 0
Cashflow Hedges 424.038 37.255
Steuern betreffend Posten, die in das Periodenergebnis umgegliedert werden -655.344 1.496.246
Summe der Posten, die anschließend in das Periodenergebnis umgegliedert werden -4.420.207 -5.860.744
Posten, die anschließend nicht in das Periodenergebnis umgegliedert werden:
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Dienstverhältnisses -520.789 -218.967
Steuern betreffend Posten, die nicht in das Periodenergebnis umgegliedert werden 139.359 39.573
Summe der Posten, die anschließend nicht in das Periodenergebnis umgegliedert werden -381.429 -179.394
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern (13) -4.801.636 -6.040.138
Gesamtergebnis der Periode 37.880.100 21.993.020
Gesamtergebnis der Periode, zurechenbar:
Anteilseigner der Gesellschaft 38.827.442 22.564.098
Nicht beherrschende Anteile -947.342 -571.078
37.880.100 21.993.020

Konsolidierte Bilanz.

Alle Beträge in EUR Erläuterung 31. März 2017 31. März 2018
AKTIVA
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen (15) 23.140.948 21.408.841
Immaterielle Vermögenswerte (16) 71.985.004 70.798.087
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (17) 2.130.999 7.502.215
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen (18) 18.363.679 23.170.180
Sonstige langfristige Vermögenswerte (19) 611.149 385.055
Latente Steueransprüche (25) 11.937.661 12.398.930
128.169.439 135.663.308
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (20) 39.254.919 38.888.783
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte (21) 261.934.591 254.393.565
Kurzfristige Steuerforderungen 4.489.577 7.562.985
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (18) 3.637.945 2.804.145
Liquide Mittel (22) 211.298.792 181.834.603
520.615.824 485.484.082
Summe Aktiva 648.785.263 621.147.390
EIGENKAPITAL
Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar sind
Grundkapital (23) 13.000.000 13.000.000
Kapitalrücklage 117.508.771 117.508.771
Konzernbilanzgewinn und andere Rücklagen 97.849.217 100.465.836
228.357.988 230.974.607
Nicht beherrschende Anteile -1.051.928 -1.045.045
Summe Eigenkapital 227.306.060 229.929.562
VERBINDLICHKEITEN
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (24) 97.481.728 141.759.129
Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses (26) 23.946.148 23.705.667
Langfristige Rückstellungen (29) 9.992.550 8.910.567
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (27) 10.536.107 4.292.075
Latente Steuerschulden (25) 2.745.150 1.910.207
144.701.683 180.577.646
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (24) 97.902.189 26.674.737
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 55.949.897 58.254.579
Kurzfristige Rückstellungen (29) 17.640.384 9.599.649
Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 1.807.143 3.353.512
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen (28) 103.477.907 112.757.704
276.777.520 210.640.182
Summe Verbindlichkeiten 421.479.203 391.217.827
Summe Passiva 648.785.263 621.147.390

Konsolidierte Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Alle Beträge in EUR Den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar Nicht
beherrschende
Anteile
Summe
Eigenkapital
Grund
kapital
Kapital
rücklage
Sonstige
Rücklagen
Konzern
bilanzgewinn
Stand 31. März 2016 13.000.000 117.508.771 -21.887.481 114.225.495 7.811.064 230.657.849
Effekte aus dem Erwerb von Anteilen an
Tochterunternehmen 0 203.757 203.757
Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an
Tochterunternehmen -13.816.239 -8.111.708 -21.927.947
Dividende -19.500.000 -7.700 -19.507.700
Periodenergebnis 43.609.880 -928.145 42.681.736
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen -3.921.596 -19.198 -3.940.794
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
-903.450 -903.450
Umbewertungen von Verpflichtungen aus
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Dienstverhältnisses -381.429 -381.429
Cashflow Hedges 424.038 424.038
Stand 31. März 2017 13.000.000 117.508.771 -40.486.160 138.335.376 -1.051.928 227.306.060
Kapitalerhöhungen bei einem Tochterunternehmen 131.250 131.250
Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an
Tochterunternehmen
25.232 -26.000 -768
Effekte aus der Abstockung von Anteilen an
Tochterunternehmen -472.712 472.712 0
Dividende -19.500.000 0 -19.500.000
Periodenergebnis 28.680.062 -646.904 28.033.158
Sonstiges Ergebnis der Periode:
Währungsumrechnungsdifferenzen -6.055.761 75.826 -5.979.935
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 81.936 81.936
Umbewertungen von Verpflichtungen aus
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Dienstverhältnisses -179.394 -179.394
Cashflow Hedges 37.255 37.255
Stand 31. März 2018 13.000.000 117.508.771 -47.049.603 147.515.438 -1.045.045 229.929.562

Grundkapital. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

Kapitalrücklage. In der Kapitalrücklage wird jener Teil der Rücklagen ausgewiesen, der nicht aus dem Periodenergebnis früherer Berichtsperioden gebildet worden ist.

Sonstige Rücklagen. Die sonstigen Rücklagen beinhalten Effekte aus der Veränderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen sowie Rücklagen aus dem sonstigen Konzernergebnis, wie die Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung, Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten nach Abzug latenter Steuern, Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach Abzug latenter Steuern sowie Veränderung der Cashflow-Hedge-Rücklage nach Abzug latenter Steuern.

Konzernbilanzgewinn. Der Konzernbilanzgewinn enthält das Nettoergebnis des Wirtschaftsjahres sowie die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden.

Die bezahlte Dividende der Kapsch TrafficCom AG im Wirtschaftsjahr 2017/18 in Höhe von TEUR 19.500 entsprach EUR 1,50 je Aktie (2016/17: TEUR 19.500 entsprach EUR 1,50 je Aktie).

Nicht beherrschende Anteile. Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften.

Die Effekte aus dem Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2016/17 resultieren sowohl aus dem Erwerb des Anteils an der tolltickets GmbH, Deutschland, als auch aus dem Erwerb der Fluidtime Data Services GmbH, Wien.

Die Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2017/18 resultieren aus dem Erwerb des restlichen 1 %-Anteils an der Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s.r.o., Tschechien. Die Effekte aus der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2016/17 resultieren sowohl aus dem Erwerb der restlichen 48 % an der Kapsch Telematic Services spol. s.r.o., Tschechien, wobei ein Betrag in Höhe von TEUR 14.000 im Vorjahr und ein Betrag in Höhe von TEUR 3.000 im Wirtschaftsjahr 2017/18 bezahlt wurde, sowie aus dem Kauf von weiteren Anteilen an der Streetline International, Inc., USA.

Die Effekte aus Kapitalerhöhungen im Wirtschaftsjahr 2017/18 betreffen einen Kapitalzuschuss, der von den Gesellschaftern der tolltickets GmbH, Deutschland, anteilsmäßig einbezahlt wurde.

Die Effekte aus der Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen im Wirtschaftsjahr 2017/18 resultieren aus der Liquidation der Kapsch Telematic Services Solutions A/S, Dänemark.

Konsolidierte Geldflussrechnung.

Alle Beträge in EUR Erläuterung 2016/17 2017/18
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 60.101.855 50.059.444
Berichtigungen um nicht zahlungswirksame Posten und sonstige Überleitungen:
Planmäßige Abschreibungen 17.715.773 14.807.528
Zu-/Abnahme der Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Dienstverhältnisses -1.142.501 -819.819
Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen 6.208.605 -5.222.239
Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte 5.387.530 -165.030
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) 11.094.251 237.188
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) -372.680 371.767
Sonstige (netto) -4.141.106 -3.144.148
94.851.727 56.124.691
Veränderung des Nettoumlaufvermögens:
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Vermögenswerte -6.154.327 11.953.954
Zu-/Abnahme der Vorräte -1.794.485 3.532.349
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten -13.990.553 5.122.024
Zu-/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen 1.587.303 -8.113.880
-20.352.062 12.494.447
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 74.499.665 68.619.138
Zinseinnahmen (11) 2.671.148 1.294.240
Zinsausgaben (11) -5.657.361 -6.124.926
Nettozahlungen von Ertragsteuern -16.545.681 -21.964.518
Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 54.967.771 41.823.934
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
Ankauf von Sachanlagen (15) -12.387.929 -10.149.534
Ankauf von immateriellen Vermögenswerten (16) -2.711.023 -1.607.477
Ankauf von Wertpapieren und Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen (18) -2.850.742 -6.393.337
Zahlungen für den Erwerb von Gesellschaften (abzüglich der liquiden Mittel dieser Gesellschaften) (31) -22.806.653 -1.017.137
Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften (17) 0 -4.038.900
Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen 0 180.644
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 2.773.296 2.996.436
Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren und sonstigen Finanzanlagen 71.820 4.793
Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit -37.911.231 -20.024.512
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen von Anteilseignern bei einem Tochterunternehmen 0 131.250
An die Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividende -19.500.000 -19.500.000
An nicht beherrschende Anteile von Konzerngesellschaften gezahlte Dividende -7.700 0
Zahlung für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (14) -14.094.405 -3.000.768
Zunahme sonstiger langfristiger Finanzverbindlichkeiten (24) 100.375.177 50.035.968
Zunahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten (24) 2.666.048 5.371.619
Abnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten (24) -19.828.320 -79.930.185
Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit 49.610.801 -46.892.115
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands 66.667.341 -25.092.693
Entwicklung des Finanzmittelbestands
Anfangsbestand 140.782.047 211.298.792
Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands 66.667.341 -25.092.693
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand 3.849.404 -4.371.495
Endbestand (22) 211.298.792 181.834.603

Erläuterungen zum Konzernabschluss.

1 Allgemeine Informationen.

Kapsch TrafficCom ist ein internationaler Anbieter von anspruchsvollen Intelligent Transportation Systems (ITS).

Die Gruppe agiert in zwei Segmenten:

  • Electronic Toll Collection (ETC)
  • Intelligent Mobility Solutions (IMS)

Das Segment Electronic Toll Collection (ETC) umfasst die Errichtung sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. In der Regel werden Projekte von öffentlichen Stellen oder privaten Konzessionären ausgeschrieben und vergeben. Mautsysteme können sowohl einzelne Straßenabschnitte als auch landesweite Straßennetze umfassen. Die Herstellung und Beschaffung von Komponenten sowohl zur Erweiterung und Adaptierung der von Kapsch TrafficCom errichteten Systeme als auch für Dritte ergänzen das Leistungsportfolio von Kapsch TrafficCom; Mautdienstleistungen runden es ab.

Vom Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) werden die Errichtung sowie der technische und kommerzielle Betrieb von Systemen zur Verkehrsüberwachung, -steuerung und -sicherheit erfasst. Projekte zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen und zur elektronischen Fahrzeugregistrierung sowie intelligente Parklösungen und Systeme zur intermodalen Mobilität (vernetzte Verkehrsträger) werden ebenso diesem Segment zugeordnet wie Systeme und Dienstleistungen für die Betriebsüberwachung öffentlicher Verkehrsmittel und Umwelteinrichtungen. Auch das IMS-Leistungsportfolio der Kapsch TrafficCom Group wird vom Komponentengeschäft ergänzt.

1.1 Grundlagen der Erstellung.

Der Konzernabschluss zum 31. März 2018 wurde in Anwendung von §245a UGB in Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Der Konzernabschluss zum 31. März 2018 wurde nach dem historischen Anschaffungskostenprinzip aufgestellt, mit Ausnahme von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und Annahmen, welche die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden am Bilanzstichtag sowie die bilanzierten Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen des Vorstands auf den laufenden Transaktionen basieren, können die tatsächlichen Werte letztendlich von diesen Schätzungen abweichen. Jene Bereiche, die ein hohes Maß an Schätzungen oder Komplexität aufweisen, oder Bereiche, wo Annahmen und Schätzungen von großer Bedeutung für den Konzernabschluss sind, werden in Erläuterung 3 dargelegt.

Beträge werden zum Zweck der Übersichtlichkeit gerundet und soweit nicht anders angegeben in tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Für Berechnungen werden dennoch die genauen Beträge einschließlich nicht dargestellter Ziffern verwendet, sodass dadurch Rundungsdifferenzen auftreten können.

1.2 Konzernstruktur und Konsolidierungskreis.

Die Muttergesellschaft (berichtendes Unternehmen) dieses Konzerns ist die Kapsch TrafficCom AG, Wien. Direktes Mutterunternehmen des berichtenden Unternehmens ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, eine 100%ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, Wien, und bis Juni 2007 Alleingesellschafterin der Kapsch TrafficCom AG, Wien. Die DATAX HandelsgmbH, Wien, ist das oberste beherrschende Unternehmen des berichtenden Unternehmens und oberste Konzerngesellschaft des Kapsch Konzerns.

Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hält zum 31. März 2018 einen Anteil an der Kapsch TrafficCom AG von 63,3% (31. März 2017: 63,3%). Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG im Streubesitz notieren seit dem 26. Juni 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse.

Die Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG ist eine Aktiengesellschaft, eingetragen und ansässig in Wien, Österreich. Die Adresse ihres eingetragenen Firmensitzes ist 1120 Wien, Am Europlatz 2.

Zum 31. März 2018 waren 55 Gesellschaften (inkl. Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG, Wien) in den Konsolidierungskreis einbezogen (31. März 2017: 57 Gesellschaften). Dieser Konsolidierungskreis entwickelte sich wie folgt:

2016/17 2017/18
Anzahl Gesellschaften zu Beginn des Wirtschaftsjahres 48 57
Erstkonsolidierungen 9 5
Verschmelzungen 0 -2
Entkonsolidierungen 0 -5
Anzahl Gesellschaften im Konsolidierungskreis 57 55

Am 18. Juli 2017 erwarb die Kapsch TrafficCom AG die restlichen 60,03% der Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko. Im Jahr 2012 wurden bereits 33% der Anteile an Simex von der Gruppe erworben und durch eine Kapitalherabsetzung am 18. Juli 2017, bei der die Gruppe nicht partizipierte, die Anteile auf 39,97% erhöht. Vor Vollkonsolidierung wurde die Simex im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen ausgewiesen (siehe Erläuterung 17).

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 wurden 100 % an der Mantelgesellschaft Athomstart Invest 253 AS (nunmehr: Kapsch TrafficCom Norway AS), Norwegen, erworben. Da kein Geschäftsbetrieb gekauft wurde, erfolgen keine Angaben nach IFRS 3.

Die Kapsch TrafficCom S.A.S, Kolumbien, wurde neu gegründet.

Zur Abwicklung des landesweiten Mautsystems in Bulgarien wurde das Konsortium Kapsch Traffic Solutions, Bulgarien, gebildet, an dem mehrere Kapsch TrafficCom Gesellschaften beteiligt sind.

Anfang des Wirtschaftsjahres 2017/18 wurden 17,1% der Anteile an der TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Südafrika, indirekt über MobiServe (Pty) Ltd., Südafrika, an einen "Employee Participation Scheme Trust" (im Weiteren Trust South Africa) abgegeben, mittels dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe in Südafrika auf freiwilliger Basis am Unternehmenserfolg der TMT partizipieren können. Diese Maßnahme zielte darauf ab, sowohl die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im Rahmen der BBBEE-Bewertung in Südafrika zu steigern. Nach Analyse gemäß IFRS 10 wird allerdings der Trust South Africa von Kapsch TrafficCom zur Gänze beherrscht. Daher werden die Anteile des Trust South Africa erstmals, und jene der MobiServe (Pty) Ltd. und der TMT Services and Supplies (Pty) Ltd. weiterhin mit 100% in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Kapsch TrafficCom USA, Inc., USA, sowie die Kapsch TrafficCom Transportation NA, Inc., USA, wurden in die Kapsch TrafficCom IVHS Inc., USA, verschmolzen. Die Kapsch TrafficCom IVHS Inc., USA, wurde im Anschluss in Kapsch TrafficCom USA Inc., USA, umbenannt.

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 wurden die Kapsch TrafficCom (M) Sdn Bhd, Malaysia, die Kapsch Telematic Services Solutions A/S, Dänemark, die Kapsch TrafficCom d.o.o., Slowenien, die Streetline International Inc., USA, sowie die SPS funding Co. LLC, USA, liquidiert und daher entkonsolidiert.

Die regionale Verteilung der Tochterunternehmen stellt sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Österreich 7 7
EMEA (Europa exkl. Österreich, Mittlerer Osten, Afrika) 29 30
Americas 16 14
APAC (Asien und Pazifik) 5 4
Gesamt 57 55

Weitere Informationen zu Anteilen an Tochterunternehmen sind in Erläuterung 32 angegeben.

1.3 Konsolidierung.

1.3.1 Tochtergesellschaften.

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (einschließlich strukturierter Unternehmen), bei denen der Konzern die Beherrschung ausübt. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn der Konzern schwankenden Renditen aus seiner Beteiligung am Tochterunternehmen ausgesetzt ist, Anrechte auf diese Renditen besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), zu dem das Mutterunternehmen die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt hat. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Beherrschung verloren geht.

Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Aufwendungen und Erträge sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden im Zuge der Konzernkonsolidierung vollständig eliminiert.

1.3.2 Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen.

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Der Konzern teilt den Gewinn oder den Verlust sowie alle Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses auf die Anteile des Mutterunternehmens und die nicht beherrschenden Anteile je nach Eigentumsverhältnis auf. Das Gesamtergebnis wird selbst im Falle eines Negativsaldos der nicht beherrschenden Anteile dem Mutterunternehmen und den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesen. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst, sofern eine Veränderung der Beteiligungsquote nicht zum Verlust der Beherrschung der Beteiligung führt.

Führt eine Veränderung der Beteiligungsquote nicht zum Verlust der Beherrschung der Beteiligung, werden die Transaktionen im Eigenkapital dargestellt. Die Buchwerte für die beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile werden entsprechend abgestimmt, so dass diese die Veränderung der bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Es ist jede Abweichung zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung unmittelbar im Eigenkapital zu berücksichtigen und den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzuweisen.

Wenn der Konzern die Beherrschung über ein Unternehmen verliert, werden die Vermögenswerte und Schulden des ehemaligen Tochterunternehmens aus der Konzernbilanz ausgebucht. Der verbleibende Anteil wird zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und als Zugangswert eines finanziellen Vermögenswertes gemäß IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, oder als Anschaffungskosten bei Zugang einer Beteiligung an einem assoziierten oder Gemeinschaftsunternehmen betrachtet. Daraus resultierende Gewinne oder Verluste, die auf den beherrschenden Anteil entfallen, werden erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf das ehemalige Tochterunternehmen so bilanziert, wie dies verlangt würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis recycelfähiger erfasster Aufwand oder Ertrag vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert wird.

1.3.3 Gemeinsame Vereinbarungen.

Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an.

Der Konzern unterscheidet bei gemeinsamen Vereinbarungen, bei denen Entscheidungen durch einstimmige Zustimmung getroffen werden, je nach vertraglicher Ausgestaltung betreffend Rechte und Pflichten der beherrschenden Parteien zwischen Gemeinschaftsunternehmen ("Joint Venture") und gemeinschaftlicher Tätigkeit ("Joint Operation"). Parteien eines Gemeinschaftsunternehmens haben Rechte am Nettovermögen. Im Konzernabschluss werden die Ergebnisse, Vermögenswerte und Schulden von Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode einbezogen. Bestehen durch eine vertragliche Vereinbarung Rechte an Vermögenswerten und Verpflichtungen für Schulden, ist diese gemeinsame Vereinbarung eine gemeinschaftliche Tätigkeit. Eine Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt durch anteilsmäßige Erfassung der Vermögenswerte, Schulden, Erlöse und Aufwendungen, die in den jeweiligen Positionen der Bilanz bzw. Gesamtergebnisrechnung dargestellt werden.

Bei der Equity-Methode werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Beteiligungsbuchwert der Anteile entsprechend dem Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust sowie an Veränderungen im sonstigen Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens. Wenn der Anteil an den Verlusten eines Gemeinschaftsunternehmens den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens (einschließlich sämtlicher langfristiger Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition des Konzerns in das Gemeinschaftsunternehmen zuzuordnen sind) übersteigt, erfasst der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen oder hat Zahlungen für das Gemeinschaftsunternehmen geleistet.

Nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Konzernabschluss in Höhe des Anteils des Konzerns am Gemeinschaftsunternehmen zu eliminieren. Nicht realisierte Verluste werden dann nicht eliminiert, wenn die Transaktion Hinweise darauf gibt, dass eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes vorliegt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gemeinschaftsunternehmen entsprechen im Wesentlichen jenen des Mutterunternehmens.

Anteilige Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen werden im Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung gesplittet. Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen, deren Aktivitäten und strategische Ausrichtungen zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Ergebnisse aus anderen Gemeinschaftsunternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

1.3.4 Assoziierte Unternehmen.

Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen der Konzern einen maßgeblichen, nicht aber beherrschenden Einfluss ausüben kann, dies geht im Allgemeinen mit einem Stimmrechtsanteil von 20 % bis 50% einher. Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert und bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Nach dem Erwerbszeitpunkt wird der Anteil des Konzerns am Ergebnis des assoziierten Unternehmens in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und der Anteil der Veränderungen im sonstigen Ergebnis wird im sonstigen Ergebnis mit einer korrespondierenden Anpassung des Beteiligungsbuchwerts erfasst. Erhaltene Ausschüttungen vom Beteiligungsunternehmen verringern den Buchwert der Beteiligung. Der Firmenwert, der im Rahmen des Erwerbs des assoziierten Unternehmens ermittelt wird, wird nicht gesondert, sondern als Bestandteil des Buchwertes des assoziierten Unternehmens ausgewiesen.

Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dies jedoch ein assoziiertes Unternehmen bleibt, so wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in das Periodenergebnis umgegliedert.

Die kumulierten Anteile des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten sowie am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Anteil des Konzerns an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens einschließlich aller ungesicherten Forderungen gleich seiner Beteiligung an diesem assoziierten Unternehmen ist bzw. diese übersteigt, weist der Konzern darüber hinausgehende Verluste nicht aus, sofern er nicht zugunsten des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen eingegangen ist bzw. Zahlungen getätigt hat.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Investition in ein assoziiertes Unternehmen wertgemindert ist. Ist dies der Fall, wird der Wertminderungsbedarf als Differenz aus dem Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens und dem entsprechenden erzielbaren Betrag ermittelt und separat in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wesentliche nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen dem Konzern und den assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligung des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, sofern nicht die Transaktion einen Hinweis auf die Wertberichtigung des übertragenen Vermögenswertes liefert.

Anteilige Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen werden im Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung gesplittet. Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen, deren Aktivitäten und strategische Ausrichtungen zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Ergebnisse aus anderen assoziierten Unternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen entsprechen im Wesentlichen jenen des Mutterunternehmens.

1.4 Erwerb von Unternehmen.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt bilanziert. Der Erwerbszeitpunkt findet bei Übergang der Beherrschung auf den Konzern statt.

Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der durch den Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs werden in voller Höhe aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen.

Im Zuge von Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 werden Vermögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualschulden) unabhängig von der Höhe eventuell bestehender nicht beherrschender Anteile mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Restrukturierungsrückstellungen dürfen im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebildet werden. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge, die dem Veräußerer nicht näher identifizierbare Marktchancen und Entwicklungspotenziale abgelten, werden in den zugehörigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) als Firmenwert aktiviert.

Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden im Rahmen von IAS 39 bewertet und ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet, ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Bei einem sukzessiven Unternehmenszusammenschluss wird der vom Erwerber zuvor am erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn oder Verlust ist ergebniswirksam zu erfassen.

Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt.

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden.

Der Konzern ermittelt den Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als:

  • den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung gegebenenfalls zuzüglich
  • des erfassten Betrags aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen zuzüglich
  • des beizulegenden Zeitwertes des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen, wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenszusammenschluss handelt – abzüglich
  • des Nettobetrags (im Allgemeinen der beizulegende Zeitwert) der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden und der Eventualschulden.

Wenn der Überschuss negativ ist, wird ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.

1.5 Währungsumrechnung.

Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der Berichtswährung von Kapsch TrafficCom.

1.5.1 Umrechnung ausländischer Abschlüsse.

Die Abschlüsse ausländischer, in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen (ausgenommen solche aus Hochinflationsländern), die eine vom Euro abweichende funktionale Währung haben, werden gemäß IAS 21 wie folgt umgerechnet:

Die Gesamtergebnisrechnung wird zu den durchschnittlichen Wechselkursen des Wirtschaftsjahres und die Bilanz zum jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Als Basis gelten die Devisenreferenzkurse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank, die über die Homepage der Österreichischen Nationalbank abgerufen werden. Wenn keine aktuellen Kurse verfügbar sind, wird auf die Kurse der jeweiligen nationalen Notenbanken zurückgegriffen. Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Euro werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital angesammelt.

Währungsumrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung von Anteilen an Tochtergesellschaften entstehen, werden im sonstigen Ergebnis unter dem Posten "Währungsumrechnungsdifferenzen" ausgewiesen. Bei Verkauf der Anteile des ausländischen Unternehmens werden solche Umrechnungsdifferenzen in der Gesamtergebnisrechnung als Teil des Gewinnes/Verlustes aus dem Verkauf von Anteilen an verbundenen Unternehmen dargestellt.

Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwertes im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens werden als Aktiva und Passiva des jeweiligen ausländischen Unternehmens behandelt und im Zuge der Erstkonsolidierung zum Transaktionskurs und in der Folge mit dem jeweiligen Stichtagskurs am Abschlussstichtag des Geschäftsbetriebs umgerechnet.

Die folgenden wesentlichen Wechselkurse zum Euro wurden während des Wirtschaftsjahres angewendet:

Durchschnitts
devisenkurs
Devisenkurs am
Abschlussstichtag
2016/17 2017/18 2016/17 2017/18
AUD 1,458 1,512 1,398 1,604
CAD 1,440 1,504 1,427 1,590
CZK 27,038 25,965 27,030 25,425
GBP 0,838 0,879 0,856 0,875
PLN 4,352 4,216 4,220 4,209
SEK 9,503 9,761 9,532 10,284
USD 1,097 1,170 1,069 1,232
ZAR 15,467 15,096 14,240 14,621

1.5.2 Transaktionen in fremder Währung.

Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Wechselkurs am Tag der Transaktion oder zum Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung von solchen Transaktionen und aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen resultieren, sind in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nichtmonetäre Posten der Bilanz werden zu historischen Kursen und nichtmonetäre Posten, die zum niedrigeren beizulegenden Wert (Nettoveräußerungswert) bewertet wurden, zu dem zum Zeitpunkt der Wertermittlung geltenden Wechselkurs umgerechnet.

Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Umrechnung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzforderungen und Finanzschulden resultieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen betrieblichen Ertrag oder im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen. Davon ausgenommen sind Fremdwährungsgewinne und -verluste aus zu erhaltenden bzw. zu zahlenden monetären Posten von/an einen ausländischen Geschäftsbetrieb als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, die anfänglich im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung der Nettoinvestition vom Eigenkapital in das Periodenergebnis umgegliedert werden. Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden zwei USD-Darlehen, die von der Kapsch TrafficCom AG an Tochtergesellschaften in den USA gewährt wurden, als Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21 klassifiziert, da der Vorstand der Kapsch TrafficCom AG in absehbarer Zeit keine Rückführung dieser Darlehen plant und diese auch nicht wahrscheinlich ist. Die Kursdifferenzen aus diesen Darlehen werden im sonstigen Ergebnis erfasst (siehe Erläuterung 13).

2 Grundsätze der Rechnungslegung.

2.1 Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen und im Wirtschaftsjahr 2017/18 erstmalig angewendet wurden.

Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB und von
der EU übernommen
Anzuwenden für
Wirtschaftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern
abschluss
Änderungen an IAS 12 "Ertragsteuern": Klarstellung zur Frage des
IAS 12 Ansatzes aktiver latenter Steuern auf temporäre Differenzen aus
unrealisierten Verlusten
Jänner 2016 1. Jänner 2017 Keine
IAS 7 Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnungen": Angabeninitiative Jänner 2016 1. Jänner 2017 Keine
AIP Änderungen an IFRS 12 "Angaben zu Anteilen an anderen
2014–2016 Unternehmen" Jänner 2016 1. Jänner 2017 Keine
Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2014–2016)
Streichung der befristeten Ausnahmen in den Paragraphen E3–E7
IFRS 1 von IFRS 1, da sie ihren Zweck erfüllt haben Dezember 2016 1. Jänner 2018 Keine
Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen
IFRS 12 (Klarstellung des Anwendungsbereichs des Standards) Dezember 2016 1. Jänner 2017 Keine
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
IAS 28 (Klarstellung) Dezember 2016 1. Jänner 2018 Keine

Soweit im Einzelnen anwendbar, wurden die angeführten Bestimmungen im vorliegenden Konzernabschluss umgesetzt. Die Änderungen an IAS 7 führen für den Konzern zu zusätzlichen Angaben. Die Änderungen an IAS 12 haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

2.2 Standards, Interpretationen und Änderungen zu veröffentlichten Standards, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die vom Konzern nicht vorzeitig angewendet wurden.

Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB und von
der EU übernommen
Anzuwenden für
Wirtschaftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern
abschluss
Nachfolgend
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden Mai 2016 1. Jänner 2018 beschrieben
IFRS 15 Klarstellung zu Erlöse aus Verträgen mit Kunden Mai 2016 1. Jänner 2018 Nachfolgend
beschrieben
Nachfolgend
IFRS 9 Finanzinstrumente Juli 2016 1. Jänner 2018 beschrieben
Nachfolgend
IFRS 16 Leasingverhältnisse Jänner 2016 1. Jänner 2019 beschrieben
Nachfolgend
IFRS 4 Anwendung von IFRS 9 gemeinsam mit IFRS 4 September 2016 1. Jänner 2018 beschrieben
AIP
2014–2016
(IFRS 1,
IAS 28)
Änderungen an IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der International
Financial Reporting Standards" und IAS 28 "Anteile an assoziierten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen"
Dezember 2016 1. Jänner 2018 Nachfolgend
beschrieben
Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit
IFRS 2 anteilsbasierter Vergütung Juni 2016 1. Jänner 2018 Keine
IAS 40 Übertragungen von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien Dezember 2016 1. Jänner 2018 Keine
Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte
IFRIC 22 Gegenleistungen Dezember 2016 1. Jänner 2018 Keine
Vorzeitige Rückzahlungsoptionen mit negativer
IFRS 9 Vorfälligkeitsentschädigung Oktober 2017 1. Jänner 2019 Keine
Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB, jedoch
von der EU noch
nicht übernommen
Anzuwenden für
Wirtschaftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern
abschluss
Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und
IAS 28 Gemeinschaftsunternehmen Jänner 2016 1. Jänner 2019 Keine
IFRIC 23 Steuerrisikopositionen aus Ertragsteuern April 2016 1. Jänner 2019 Keine
IFRS 17 Versicherungsverträge September 2016 1. Jänner 2021 Keine
Auf den endgültigen
IFRS-Standard wird
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten Jänner 2014 gewartet Keine
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen/Konzernabschlüsse:
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem
auf unbestimmte Zeit
IFRS 10 Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture September 2014 verschoben Keine
IAS 19 Änderungen an IAS 19: Planänderungen, -kürzungen und Abgeltungen Dezember 2016 1. Jänner 2019 Keine
Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB, jedoch
von der EU noch
nicht übernommen
Anzuwenden für
Wirtschaftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern
abschluss
Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2015–2017)
Mit den Änderungen an IFRS 3 wird klargestellt, dass ein
Unternehmen, wenn es Kontrolle über einen Geschäftsbetrieb
erlangt, der eine gemeinsame Geschäftstätigkeit ist, seine zuvor an
dem Geschäftsbetrieb gehaltenen Anteile neu bewertet. Mit den
Änderungen an IFRS 11 wird klargestellt, dass ein Unternehmen,
wenn es gemeinsame Kontrolle über einen Geschäftsbetrieb erlangt,
IFRS 3
IFRS 11
der eine gemeinsame Geschäftstätigkeit ist, seine zuvor an dem
Geschäftsbetrieb gehaltenen Anteile nicht neu bewertet.
Dezember 2017 1. Jänner 2019 Keine
IAS 12 Mit den Änderungen wird klargestellt, dass die Vorschriften in der
früheren Textziffer 52B (Erfassung der Ertragsteuerauswirkung von
Dividenden wo auch die Geschäftsvorfälle und Ereignisse erfasst
werden, die zu den auszuschüttenden Gewinnen führen) auf alle
ertragsteuerlichen Auswirkungen von Dividenden anzuwenden
sind, indem die Textziffer aus der unmittelbaren Nachbarschaft der
Textziffer 52A genommen wird, die sich nur auf Situationen bezieht,
in denen es unterschiedliche Zinssätze für ausgeschüttete und nicht
ausgeschüttete Gewinne gibt.
Dezember 2017 1. Jänner 2019 Keine
IAS 23 Mit den Änderungen wird klargestellt, dass, wenn ein Vermögenswert
bereit für seine beabsichtigte Nutzung oder zur Veräußerung ist, ein
Unternehmen jegliche noch vorhandenen Fremdkapitalbestände,
die ausdrücklich aufgenommen wurden, um diesen Vermögenswert
zu erhalten, als Teil des allgemein aufgenommenen Fremdkapitals
bei der Berechnung des Aktivierungssatzes der allgemeinen
Fremdkapitalaufnahme behandelt.
Dezember 2017 1. Jänner 2019 Keine

IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" regelt die Erlösrealisierung und ersetzt somit IAS 11 und IAS 18. Die Zielsetzung von IFRS 15 besteht darin, Prinzipien zu schaffen, die ein Unternehmen bei der Berichterstattung von entscheidungsnützlichen Informationen an Abschlussadressaten über die Art, die Höhe, den zeitlichen Anfall sowie die Unsicherheit von Umsatzerlösen und resultierenden Zahlungsströmen aus einem Vertrag mit einem Kunden anzuwenden hat. Gemäß IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus ihnen ziehen kann. Zur Ermittlung der zu realisierenden Umsatzerlöse sieht der neue Standard ein fünfstufiges Schema vor. IFRS 15 beinhaltet auch zahlreiche Angabepflichten zu Art, Höhe, Anfall und Unsicherheiten von Umsatzerlösen sowie aus Kundenverträgen resultierenden Zahlungsströmen.

Kapsch TrafficCom wird den neuen Standard ab 1. April 2018 (Wirtschaftsjahr 2018/19) erstmals anwenden.

Der Konzern hat eine umfassende Analyse der Kundenverträge durchgeführt und eine Softwarelösung implementiert, welche die erforderlichen Umsatzabgrenzungen für alle Kundenprojekte differenziert nach den unterschiedlichen Leistungsverpflichtungen errechnet.

Umsatzerlöse aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen (Implementierungsprojekte) werden nach Maßgabe des jeweiligen Fertigstellungsgrades (Percentage-of-Completion-Methode) erfasst, allerdings beinhaltet IFRS 15 neue Kriterien für die Erfassung von Umsatzerlösen über einen bestimmten Zeitraum. Die derzeit abzuwickelnden Fertigungsaufträge erfüllen die Kriterien für eine Erfüllung der Leistungsverpflichtung über einen bestimmten Zeitraum, da hier Vermögenswerte erstellt werden, für die es keine alternative Nutzungsmöglichkeit gibt, und der Konzern einen Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen hat.

Umsatzerlöse aus Dienstleistungsgeschäften (Betriebs- und Wartungsleistungen sowie sonstige Serviceleistungen) werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde. Nachdem dem Kunden der Nutzen der Leistung während der Erbringung zufließt, werden die Umsatzerlöse aus den Dienstleistungsgeschäften nach IFRS 15 ebenfalls zeitraumbezogen realisiert werden.

Beim Verkauf von Komponenten ist im Unterschied zu IAS 18, der einem Risks-and-Rewards-Ansatz folgt, zu beurteilen, wann der Kontrollübergang für ein Gut stattfindet. Es ergibt sich daraus keine andere Umsatzrealisierung als bisher.

Bestimmte Kosten, die bei der Anbahnung oder Erfüllung eines Vertrags entstehen, müssen nach IFRS 15 – sofern die Kriterien erfüllt sind – aktiviert werden, welche nach bisher geltendem Standard aufwandswirksam erfasst werden. Im Geschäftsjahr 2017/18 sind keine Kosten angefallen, die gemäß IFRS 15 aktivierungsfähig sind.

Da es im Konzern durch die erstmalige Anwendung des IFRS 15 zum 1. April 2018 zu keiner wesentlichen Abweichung zur bisherigen Bilanzierung der Umsätze kommt, ist der Eigenkapitaleffekt unwesentlich und beträgt weniger als 0,5% des Gesamtumsatzes der Kapsch TrafficCom Gruppe.

Die Darstellungs- und Angabevorschriften von IFRS 15 sind sehr umfangreich. Bei vielen Angabevorschriften handelt es sich um gänzlich neue Angaben. Die Umsetzung dieser Angabevorschriften erfordert geeignete Systeme, Richtlinien und interne Kontrollen. Diese werden mit der Einführung der neuen Softwarelösung erreicht.

Der Konzern übernimmt den Standard unter Anwendung der modifizierten retrospektiven Methode. Dies führt dazu, dass die kumulativen Auswirkungen im Zeitpunkt der Erstanwendung in der Gewinnrücklage erfasst und die Vergleichsperiode nicht angepasst wird.

Klarstellung zu IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden": In dieser Klarstellung werden die Ausführungen sowie Beispiele zu den folgenden Bereichen punktuell überarbeitet sowie neue Beispiele aufgenommen.

Bei der Identifikation von Leistungsverpflichtungen und der Prüfung der Separierbarkeit im Vertragskontext ist auf die "nature of the promise" abzustellen. Bei der Klassifizierung als Prinzipal oder Agent wird klargestellt, dass ein Unternehmen als Prinzipal agiert, wenn es die spezifischen Güter oder Dienstleistungen vor dem Übergang an den Kunden kontrolliert, während es als Agent einzustufen ist, wenn es nur die Bereitstellung durch ein drittes Unternehmen vermittelt.

Es wird weiters klargestellt, dass Aktivitäten des Lizenzgebers wesentliche Auswirkungen auf das dem Vertrag zugrunde liegende geistige Eigentum haben, wenn: entweder diese Aktivitäten erwartungsgemäß die Form (beispielsweise das Design) oder die Funktionalität des geistigen Eigentums verändern oder die Möglichkeit des Kunden, Nutzen aus dem geistigen Eigentum zu ziehen, wesentlich von diesen Aktivitäten beeinflusst wird bzw. davon abhängig ist (zum Beispiel Markenzeichen).

Gemäß IFRS 15.B63 ist der Umsatz aus umsatz- oder nutzungsbasierten Lizenzentgelten für geistiges Eigentum erst zum späteren der beiden folgenden Zeitpunkte zu erfassen: tatsächlicher Verkauf bzw. Erfüllung der Leistungsverpflichtung. In den neuen Paragraphen IFRS 15.B63A und B63B wird klargestellt, dass diese Regel auch Anwendung finden kann, wenn das umsatz- oder nutzungsabhängige Lizenzentgelt für mehrere Leistungsverpflichtungen (hybrides Leistungsbündel), jedoch hauptsächlich für die Lizenzierung des geistigen Eigentums, gezahlt wird und das geistige Eigentum demnach das Leistungsbündel prägt.

Weiters gibt es Erleichterungsvorschriften zur Erstanwendung von IFRS 15, wonach Verträge nicht komplett in ihrer Historie nachvollzogen werden müssen.

Aus der Anwendung dieser Klarstellungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.

IFRS 9 "Finanzinstrumente" befasst sich mit der Klassifizierung, dem Ansatz und der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Die vollständige Version von IFRS 9 wurde im Juli 2014 veröffentlicht. Dieser Standard ersetzt IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" mit Ausnahme der Option, das Hedge Accounting unter IAS 39 (vorläufig) beizubehalten. Zudem wurden die Vorschriften von IFRIC 9 "Neubeurteilung eingebetteter Derivate" in IFRS 9 integriert.

IFRS 9 behält das gemischte Bewertungsmodell mit Vereinfachungen bei und schafft drei Bewertungskategorien für finanzielle Vermögenswerte: fortgeführte Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Die Klassifizierung richtet sich nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens und den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes. Investitionen in Eigenkapitalinstrumente sind grundsätzlich zwingend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Hier besteht lediglich beim erstmaligen Ansatz das unwiderrufliche Wahlrecht, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes im sonstigen Ergebnis auszuweisen. Die einzige Ausnahme betrifft Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wurden, für die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes, aufgrund von Änderungen des eigenen Kreditrisikos nunmehr im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind. Da der Konzern keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen von Factoring verkauft, sind die entsprechenden diesbezüglichen Regeln des IFRS 9 nicht relevant.

Der Konzern hat seine finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten überprüft und erwartet die folgenden Auswirkungen des neuen Standards zum 1. April 2018:

Die "zur Veräußerung verfügbaren (AFS) Schuldinstrumente" erfüllen die Kriterien für die Klassifizierung als "fair value through other comprehensive income (FVOCI)" und sind bilanziell daher nach IFRS 9 nicht anders zu behandeln.

Die übrigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten:

  • Eigenkapitalinstrumente, die derzeit als AFS-Wertpapiere und AFS-Beteiligungen bilanziert werden und bei denen nach IFRS 9 das Wahlrecht besteht, sie als FVOCI zu klassifizieren, jedoch ohne Recyclingmöglichkeit;
  • Eigenkapitalinstrumente, die derzeit "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL)" bilanziert werden und für die IFRS 9 keine andere Bilanzierung vorsieht;
  • Schuldinstrumente, die derzeit als "bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte" klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, erfüllen auch nach IFRS 9 die Kriterien, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert zu werden.

Dementsprechend hat der neue Standard keine wesentlichen Auswirkungen auf die Klassifizierung und Bewertung dieser finanziellen Vermögenswerte. Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von bisher bestehenden finanziellen Vermögenswerten, die als FVOCI klassifiziert sind, werden jedoch nicht mehr in den Gewinn oder Verlust, sondern in die Gewinnrücklagen umgegliedert.

Zudem entfällt nach IFRS 9 die bislang geltende Ausnahmeregelung, Eigenkapitalinstrumente von nicht börsennotierten Unternehmen bei Erfüllung der Voraussetzungen zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen zu bewerten. Diesbezüglich schränkt IFRS 9 die Möglichkeiten, auf eine Fair-Value-Bewertung zu verzichten, stark ein. Es werden dadurch keine wesentlichen Effekte erwartet.

Keine Auswirkungen werden auf die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns erwartet, da keine Verbindlichkeiten, die zur Kategorie FVPL designiert wurden, bestehen. Nachdem die Abgangsregeln des IAS 39 in IFRS 9 fortgeführt werden, sind hier ebenfalls keine Änderungen zu erwarten.

IFRS 9 erleichtert das Hedge Accounting. Erforderlich ist ein wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument. Zudem muss das Sicherungsverhältnis dem entsprechen, welches der Vorstand tatsächlich für Zwecke des Risikomanagements nutzt. Eine zeitgleiche Dokumentation ist nach wie vor erforderlich, unterscheidet sich aber von der derzeit nach IAS 39 erstellten Dokumentation. Zudem sind potenzielle Quellen von Ineffektivität in der Hedge-Dokumentation nunmehr anzugeben. Hierbei ist anzumerken, dass bezogen auf das Hedge Accounting ein Wahlrecht zwischen den Regelungen des IFRS 9 und denen des IAS 39 besteht. Die Entscheidung ist einheitlich zu treffen. Zu Beginn jedes Geschäftsjahres nach Erstanwendung besteht die Möglichkeit, die Ausübung des Wahlrechts zu ändern und IFRS 9 auf alle Sicherungsbeziehungen anzuwenden. Für den Fall einer Beibehaltung von Hedge Accounting nach IAS 39 sind jedoch die übrigen Regelungen von IFRS 9 (beispielsweise Anhangangaben im Zusammenhang mit Hedging) verpflichtend anzuwenden. Der Konzern plant weiterhin die Regeln des IAS 39 für Hedge Accounting anzuwenden.

Weiters gibt es ein neues Wertminderungsmodell auf Basis erwarteter Verluste, welches das Modell des IAS 39, das auf eingetretenen Verlusten basiert, ersetzt. Für finanzielle Verbindlichkeiten hat sich die Kategorisierung und Bewertung grundsätzlich nicht geändert. Das neue Wertminderungsmodell fordert den Ansatz von Wertminderungen auf Basis erwarteter Kreditverluste (Expected-Credit-Loss-Modell) und nicht nach dem Incurred-Loss-Modell nach IAS 39. Es gilt für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, Schuldinstrumente, die zum FVOCI bewertet werden, vertragliche Vermögenswerte nach IFRS 15, Leasingforderungen, Kreditzusagen und bestimmte Finanzgarantien.

Der Konzern verwendet das vereinfachte Modell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente sowie contract assets i.S.d. IFRS 15 und berechnet dementsprechend die Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Dabei erfolgt die Bestimmung des erwarteten Kreditverlustes auf Basis einer Wertberichtigungstabelle (provision matrix), in der die finanziellen Vermögenswerte entsprechend der Altersstruktur gegliedert und die jeweiligen Ausfallraten für unterschiedliche Altersbänder bestimmt werden. Zur Erstellung einer Wertberichtigungstabelle werden zunächst historische Daten über tatsächlich eingetretene Ausfälle berücksichtigt. Neben der historischen Perspektive berücksichtigt der Konzern jedoch auch zukunftsbezogene Informationen und Erwartungen. Aufgrund der historisch geringen Ausfälle rechnet der Konzern nur mit unwesentlichen Auswirkungen.

Der Konzern wird den neuen Standard zum 1. April 2018 (Wirtschaftsjahr 2018/19) erstmalig anwenden, mit Ausnahme der neuen Regeln des Hedge Accountings, und die praktischen Erleichterungen in Anspruch nehmen. Die Vergleichszahlen für das Wirtschaftsjahr 2017/18 werden nicht angepasst.

IFRS 7 enthält auch erweiterte Angabepflichten und Änderungen in der Darstellung, die erwartungsgemäß die Art und den Umfang der Angaben des Konzerns betreffend Finanzinstrumente im Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 9 ändern werden.

IFRS 16 "Leasingverhältnisse" regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angabepflichten bezüglich Leasingverhältnissen im Abschluss. IFRS 16 führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach künftig Leasingverhältnisse, unabhängig davon ob es sich dabei nach den Kriterien des IAS 17 um Operating- oder Finanzierungsleasing handelt, in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht (right-of-use asset) auf den zugrunde liegenden Vermögenswert sowie eine Schuld, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse in Bezug auf Vermögenswerte von geringem Wert gibt es Ausnahmeregelungen. Der Leasinggeber unterscheidet für Bilanzierungszwecke weiterhin zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnissen. Das Bilanzierungsmodell von IFRS 16 unterscheidet sich hierbei nicht wesentlich von jenem nach IAS 17.

Der Konzern hat eine erste Analyse der Verträge und einen Prozess zur Auswahl einer Softwarelösung begonnen. Der wesentlichste Effekt wird voraussichtlich aus der Aktivierung der Vermögenswerte und Schulden aus Operating-Leasingverhältnissen von Kfz und Gebäuden sowie EDV-Equipment resultieren. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über nicht kündbare Operating-Leasing-Verpflichtungen in Höhe von TEUR 54.647 (siehe Erläuterung 30). Der Konzern hat jedoch noch nicht beurteilt, welche weiteren Anpassungen gegebenenfalls erforderlich sind, beispielsweise aufgrund der Änderung der Definition der Laufzeit des Leasingverhältnisses, der unterschiedlichen Behandlung von variablen Leasingzahlungen sowie Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Es ist daher noch nicht möglich, die Höhe der Nutzungsrechte und korrespondierender Leasingverbindlichkeiten abzuschätzen, die im Zeitpunkt der Erstanwendung des neuen Standards anzusetzen sind und wie sich dies auf den Konzerngewinn und die Klassifizierung der Cashflows auswirkt. Es ist jedenfalls mit einer deutlichen Bilanzverlängerung zu rechnen, die wiederum Auswirkung auf viele Bilanzkennzahlen (zum Beispiel Reduktion der Eigenkapitalquote) haben wird.

Der Konzern wird den Standard nicht vorzeitig anwenden und plant die Vereinfachungsvorschriften zu nutzen und keine Vergleichswerte der Vorperiode anzugeben.

Aus den Anpassungen von IFRS 4 sowie aus den jährlichen Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2014– 2016) sind aus heutiger Sicht keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

Standards und Interpretationen, die bereits vom IASB veröffentlicht, jedoch von der EU noch nicht übernommen sind: Diese Standards oder Interpretationen bzw. Anpassungen der Standards und Interpretationen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden, werden allerdings aus heutiger Sicht keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern haben.

Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand zum Datum der Unterfertigung erstellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft, der nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards in den Konzernabschluss einbezogen wurde, ist zum Datum der Unterfertigung vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt worden.

2.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende ergänzt (siehe Erläuterung 2.1). Eine detaillierte Beschreibung sämtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wird in Erläuterung 40 angeführt.

3 Wesentliche Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung.

Der Konzern unternimmt Schätzungen und trifft Annahmen bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden definitionsgemäß nur selten den entsprechenden tatsächlichen Ergebnissen gleichen. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden in der Regel von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen.

Insbesondere Schätzungen und Annahmen betreffend Ertragsrealisierung beinhalten ein signifikantes Risiko, eine wesentliche Korrektur der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des folgenden Wirtschaftsjahres zu verursachen.

3.1 Teilgewinnrealisierung bei Auftragsfertigung.

Der Konzern wendet bei der Bilanzierung seiner Fertigungsaufträge die Teilgewinnrealisierungsmethode an. Zum Bilanzstichtag 31. März 2018 ergeben sich Forderungen aus Auftragsfertigung in Höhe von TEUR 76.966 (Vorjahr: TEUR 77.205) sowie Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung in Höhe von TEUR 31.486 (Vorjahr: TEUR 29.097). Die Anwendung der Teilgewinnrealisierungsmethode erfordert, dass der Konzern den zu erwartenden Gewinnaufschlag für einen Fertigungsauftrag schätzt. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand der Kapsch TrafficCom AG getroffenen Annahmen weisen darauf hin, dass das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit um rund TEUR 5.619 (Vorjahr: TEUR 7.088) und das Gesamtergebnis der Periode um rund TEUR 4.155 (Vorjahr: TEUR 5.071) schwanken würde, wenn die tatsächlichen Margen der wesentlichen Projekte um 10% von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten. Die Analyse der in der Vergangenheit getroffenen Annahmen sowie der tatsächlich eingetretenen Gewinnaufschläge hat ergeben, dass die vorgenommenen Schätzungen bisher weitgehend zuverlässig waren.

3.2 Geschätzte Wertminderungen des Firmenwertes.

Der Konzern untersucht jährlich, in Einklang mit den unter Erläuterungen 16 sowie 40 dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ob eine Wertminderung des Firmenwertes vorliegt. Der erzielbare Betrag von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird basierend auf der Berechnung des Nutzungswertes ermittelt. Diesen Berechnungen müssen Annahmen zugrunde gelegt werden. Die Sensitivitäten für den erworbenen Firmenwert sind in Erläuterung 16 angeführt.

3.3 Sonstige Schätzungen und Annahmen.

Weitere Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen wesentlich für den Konzernabschluss sind, umfassen Vorräte, latente Steueransprüche/-schulden, Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses sowie Gewährleistungs-, Projektrisiko- und Drohverlustrückstellungen. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand getroffenen Annahmen im Zusammenhang mit Vorräten, latenten Steueransprüchen/-schulden und Rückstellungen weisen darauf hin, dass keine wesentliche Auswirkung zu erwarten ist, wenn die tatsächlichen Endergebnisse um 10% von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten.

Die Sensitivitäten für Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses sind in Erläuterung 26 angegeben.

4 Segmentinformation.

Geschäftssegmente.

Ein Geschäftssegment ist ein Unternehmensbestandteil, der Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Umsatzerlöse erwirtschaftet werden und bei denen Aufwendungen anfallen können. Die Ergebnisse der Segmente werden regelmäßig an den Vorstand (den Hauptentscheidungsträger) berichtet. Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen werden basierend auf diesen Segmenten überprüft. Der Vorstand hat zwei Berichtssegmente identifiziert:

  • Electronic Toll Collection (ETC)
  • Intelligent Mobility Solutions (IMS)

Das Segment ETC umfasst die Errichtung sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. Mautsysteme können sowohl einzelne Straßenabschnitte als auch landesweite Straßennetze umfassen. Die Herstellung und Beschaffung von Komponenten sowohl zur Erweiterung und Adaptierung der von Kapsch TrafficCom errichteten Systeme als auch für Dritte runden das ETC-Leistungsportfolio von Kapsch TrafficCom ab.

Im Segment IMS werden die Errichtung sowie der technische und kommerzielle Betrieb von Systemen zur Verkehrsüberwachung, -steuerung und -sicherheit erfasst. Projekte zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen und zur elektronischen Fahrzeugregistrierung sowie intelligente Parklösungen und Systeme zur intermodalen Mobilität (vernetzte Verkehrsträger) werden ebenso diesem Segment zugeordnet wie Systeme und Dienstleistungen für die Betriebsüberwachung öffentlicher Verkehrsmittel und Umwelteinrichtungen. Auch das IMS-Leistungsportfolio von Kapsch TrafficCom wird durch das Komponentengeschäft abgerundet.

Die Segmentergebnisse für das Wirtschaftsjahr zum 31. März 2018 stellen sich wie folgt dar:

ETC IMS Konzern
Umsatzerlöse 521.647 171.609 693.257
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 53.474 -3.415 50.059
EBIT-Marge in % 10,3% -2,0% 7,2%

Die Segmentergebnisse für das Wirtschaftsjahr zum 31. März 2017 stellen sich wie folgt dar:

ETC IMS Konzern
Umsatzerlöse 468.449 180.030 648.479
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 65.463 -5.361 60.102
EBIT-Marge in % 14,0% -3,0% 9,3%

Die Vermögenswerte und Schulden zum 31. März 2018 sowie Investitionen, Abschreibungen und Wertminderungen und sonstige nicht zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar:

ETC IMS Konzern
Segmentvermögen 306.206 87.231 393.437
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 3.796 3.706 7.502
Segmentschulden 175.132 45.741 220.874
Investitionen 8.871 2.886 11.757
Abschreibungen 9.998 4.810 14.808
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 679 634 1.314

Das Segmentvermögen beinhaltet Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte sowie kurzfristige Steuerforderungen.

Die Segmentschulden beinhalten Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses, langfristige Rückstellungen, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, kurzfristige Steuerverbindlichkeiten sowie kurzfristige Rückstellungen.

Die Vermögenswerte und Schulden zum 31. März 2017 sowie Investitionen, Abschreibungen und Wertminderungen und sonstige nicht zahlungswirksame Positionen für das zu diesem Stichtag endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar:

ETC IMS Konzern
Segmentvermögen
305.973
95.443 401.416
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1 2.130 2.131
Segmentschulden
174.146
49.204 223.350
Investitionen
4.802
10.297 15.099
Abschreibungen
10.770
6.946 17.716
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen
2.455
-835 1.620

Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Kunden, die mehr als 10% der Konzernumsätze beigetragen haben, stellt sich wie folgt dar. Darüber hinaus sind die jeweiligen Segmente ersichtlich:

2016/17 2017/18
Umsatz ETC IMS Umsatz ETC IMS
Kunde 1 64.604 X 88.047 X
Kunde 2 83.398 X X 81.118 X X

Regionale Informationen.

Der Vorstand hat sich entschieden, neben den Geschäftssegmenten, die Umsatzerlöse und langfristigen nicht finanziellen Vermögenswerte auch nach geografischen Segmenten darzustellen. Umsatzerlöse werden gemäß dem Standort der Kunden und bilanzorientierte Zahlen gemäß dem eigenen Standort der Gesellschaft segmentiert.

Die Zahlen für das zum 31. März 2018 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar:

Österreich EMEA
(exklusive
Österreich)
Americas APAC Konzern
Umsatzerlöse 50.363 391.532 209.096 42.265 693.257
Langfristige nicht
finanzielle Vermögenswerte
12.422 37.440 34.204 8.141 92.207

Die Zahlen für das zum 31. März 2017 endende Wirtschaftsjahr stellen sich wie folgt dar:

Österreich EMEA
(exklusive
Österreich)
Americas APAC Konzern
Umsatzerlöse 36.385 371.313 195.367 45.414 648.479
Langfristige nicht
finanzielle Vermögenswerte
13.865 40.686 32.347 8.228 95.126

Umsätze nach Kategorie.

Die Umsatzerlöse des Konzerns gliedern sich in folgende Kategorien:

2016/17 2017/18
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Gütern 129.781 130.434
Fakturierte Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen 481.148 512.301
Fakturierte Umsätze aus Wartungsverträgen 36.379 39.480
Abgegrenzte Umsätze, Lizenzumsätze und Skonti zu fakturierten Umsätzen 1.172 11.041
648.479 693.257

5 Sonstige betriebliche Erträge.

2016/17 2017/18
Operative Fremdwährungsgewinne 8.085 6.982
Erträge aus Forschungs- und Forschungsförderungsprämien 2.162 2.558
Erträge aus Versicherungsvergütungen 208 5.836
Erträge aus Verkauf von Anlagen 60 53
Negativer Unterschiedsbetrag 2.982 0
Übrige betriebliche Erträge 11.556 5.107
25.052 20.536

Die Erträge aus Versicherungsvergütungen betrafen im Wesentlichen Entschädigungen für einen Brand in den Geschäftsräumlichkeiten der schwedischen Tochtergesellschaft im April 2017.

Der negative Unterschiedsbetrag im Wirtschaftsjahr 2016/17 resultierte aus dem Differenzbetrag zwischen dem Kaufpreis für die von Schneider Electric mit 1. April 2016 akquirierte globale Transportation-Sparte und dem erworbenen Nettovermögen.

Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten im Wirtschaftsjahr 2016/17 Kostenübernahmen der Transaktionsabrechnung für das landesweite elektronische Lkw-Mautsystem in Tschechien.

6 Veränderung des Bestands an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen.

2016/17 2017/18
Bestandsveränderung unfertige Erzeugnisse und
noch nicht abrechenbare Leistungen
-2.261
513
Bestandsveränderung fertige Erzeugnisse
3.671
2.268
1.410 2.782

7 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen.

2016/17 2017/18
Materialaufwand 108.090 120.494
Aufwendungen für bezogene Leistungen 134.057 159.321
242.146 279.815

8 Personalaufwand.

2016/17 2017/18
Löhne, Gehälter und andere Vergütungen 184.660 195.366
Sozialabgaben und lohnabhängige Steuern 28.432 30.790
Aufwendungen für Abfertigungen (siehe Erläuterung 26) 302 590
Aufwendungen für Altersvorsorge (siehe Erläuterung 26) 6 7
Beiträge an Pensionskassen und andere externe Fonds (siehe Erläuterung 26) 2.041 2.364
Sonstige freiwillige Sozialaufwendungen 8.728 8.764
224.170 237.881

Der Personalstand zum 31. März 2018 betrug 5.259 Personen (31. März 2017: 4.823 Personen) und während des Wirtschaftsjahres 2017/18 durchschnittlich 5.134 Personen (2016/17: 4.774 Personen).

9 Aufwand für planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen.

2016/17 2017/18
Abschreibungen auf Sachanlagen 9.072 7.347
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 8.644 7.460
17.716 14.808

10 Sonstige betriebliche Aufwendungen.

2016/17 2017/18
Kommunikations- und IT-Aufwand 17.539 23.268
Mieten 18.455 17.314
Rechts- und Beratungsaufwand 31.738 16.217
Operative Fremdwährungsverluste 3.386 12.159
Reisekosten 11.598 11.876
Marketing- und Werbekosten 7.350 7.840
Instandhaltung 4.406 7.622
Kfz-Aufwand 5.347 6.689
Lizenz- und Patentaufwand 5.886 5.325
Büroaufwendungen 5.684 4.387
Versicherungsaufwand 4.160 4.368
Steuern und Abgaben 5.795 3.054
Ausbildungskosten 2.050 2.891
Schadensfälle 49 2.168
Bankspesen 1.574 2.118
Transportkosten 1.484 1.758
Abschreibungen und Wertberichtigung von Forderungen 1.476 1.079
Garantiekosten und Projektfinanzierung 860 1.069
Regulierung Gewährleistungsrückstellung 1.995 596
Mitgliedsbeiträge 486 543
Provisionen und andere Gebühren 449 441
Verluste aus Anlagenabgängen 144 234
Aufsichtsratsvergütungen 120 120
Operative Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes
derivativer Finanzinstrumente und Earn-out-Verbindlichkeiten 1.366 96
Übriger betrieblicher Aufwand 963 1.677
134.360 134.909

Der Anstieg des Kommunikations- und IT-Aufwands ist auf höhere EDV-Kosten im Zusammenhang mit Projekten in den USA zurückzuführen. Operative Fremdwährungsverluste stiegen von TEUR 3.386 im Wirtschaftsjahr 2016/17 auf TEUR 12.159 im Wirtschaftsjahr 2017/18, primär aufgrund von Wechselkursschwankungen der Währungen USD, ZAR, PLN und SEK. Die Schadensfälle betrafen im Wesentlichen einen Brand in den Geschäftsräumlichkeiten der schwedischen Tochtergesellschaft im April 2017. Höhere Instandhaltungskosten und Kfz-Aufwendungen im Zusammenhang mit Projekten trugen ebenfalls zur Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei. Auf der anderen Seite ist der Rechts- und Beratungsaufwand aufgrund geringerer Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in den USA, deutlich gesunken.

11 Finanzergebnis.

2016/17 2017/18
Finanzerträge:
Zinsertrag 2.623 1.257
Wertpapiererträge 48 37
Erträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen 2.040 921
Erträge aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten 58 6
Gewinne aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes von derivativen
Finanzinstrumenten 83 827
Finanzielle Fremdwährungsgewinne 8.682 4.039
13.534 7.087
Finanzaufwendungen:
Zinsaufwand -5.657 -6.125
Wertminderung von sonstigen Beteiligungen -2.398 -1.026
Aufwand aus Zinssatzhedging 0 -19
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten -318 -286
Finanzielle Fremdwährungsverluste -4.308 -3.914
Zinsaufwand aus Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach
Beendigung des Dienstverhältnisses (siehe Erläuterung 26) -455 -388
Zinsaufwand aus Jubiläumsgeldverpflichtungen (siehe Erläuterung 29) -10 -15
Aufwand aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes von derivativen
Finanzinstrumenten 0 -297
Aufwand aus dem Abgang und Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten 0 -204
-13.147 -12.275
387 -5.187

Die finanziellen Fremdwährungsgewinne und -verluste ergeben sich im Konzern im Wesentlichen durch Währungsschwankungen aus der Umrechnung der konzerninternen Finanzierungen der Tochtergesellschaften in Nordamerika und Südafrika.

Die Wertminderung von sonstigen Beteiligungen im Wirtschaftsjahr 2016/17 sowie 2017/18 betrifft die erfolgswirksam über das Periodenergebnis erfasste Wertminderung aufgrund der anhaltenden nachteiligen Kursentwicklung der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen (siehe Erläuterung 13).

12 Ertragsteuern.

2016/17 2017/18
Laufende Gewinnsteuern -18.680 -17.218
Latente Steueransprüche/-schulden 726 1.054
Gesamt -17.954 -16.164
Davon Aufwand/Ertrag aus Gruppenbesteuerung -9.520 -5.367

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem theoretischen Steueraufwand/-ertrag basierend auf dem österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % und dem ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Ergebnis vor Steuern 60.636 44.197
Theoretischer Steuerertrag/-aufwand auf Basis eines Steuersatzes
von 25% (2016/17: 25%) -15.159 -11.049
Nicht angesetzte latente Steueransprüche für laufende Verluste -9.646 -2.501
Auswirkungen von unterschiedlichen Steuersätzen im Konzern 4.869 2.274
Änderung des Steuersatzes 0 45
Geltend gemachte Steuerfreibeträge und andere permanente Steuerdifferenzen -2.374 -166
Nicht steuerpflichtige Erträge und Aufwendungen und sonstige Differenzen 4.875 -748
Steuereffekte betreffend Vorperioden -519 -4.019
Ausgewiesener Steueraufwand -17.954 -16.164

Die Steuereffekte aus Vorperioden betreffen Anpassungen der Vorjahreswerte aufgrund Betriebsprüfung und Anpassungen im Rahmen der Erstellung der Steuererklärungen.

Für weitere Informationen zu latenten Steueransprüchen/-schulden siehe Erläuterung 25.

13 Sonstiges Ergebnis der Periode.

2017/18 Vor
Steuern
Steuer
belastung/
-gutschrift
Nach
Steuern
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten:
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode -27 7 -20
Im Periodenergebnis erfolgswirksam erfasste Gewinne/Verluste 136 -34 102
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -219 40 -179
Währungsumrechnungsdifferenzen -1.409 0 -1.409
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb -6.094 1.524 -4.571
Cashflow Hedges 37 0 37
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen -7.576 1.536 -6.040

Die nicht realisierten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2017/18 betreffen in Höhe von TEUR -27 Marktwertschwankungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren. Für Marktwertschwankungen der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen, wurden aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Kursentwicklung der Aktie im Wirtschaftsjahr 2017/18 TEUR 1.026 erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Verluste aus einem Wertpapier wurden ebenfalls erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst (TEUR 136).

Die Position "Cashflow Hedges" bezieht sich auf den effektiven Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten, die als Cashflow Hedges designiert wurden.

2016/17 Vor
Steuern
Steuer
belastung/
-gutschrift
Nach
Steuern
Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten:
Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode -3.191 12 -3.178
Im Periodenergebnis erfolgswirksam erfasste Gewinne/Verluste 2.274 1 2.275
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses
-521 139 -381
Währungsumrechnungsdifferenzen -5.946 0 -5.946
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb
2.673 -668 2.005
Cashflow Hedges 424 0 424
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen -4.286 -516 -4.802

Die nicht realisierten Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2016/17 betreffen in Höhe von TEUR -3.141 Marktwertschwankungen der Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen, und wurden steuerneutral erfasst. Diese Nettoverluste wurden gemeinsam mit den bis zum 31. März 2016 über das sonstige Ergebnis im Eigenkapital erfassten Nettogewinnen in Höhe von TEUR 865 aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Kursentwicklung der Aktie in den ersten drei Quartalen des Wirtschaftsjahres 2016/17 als Wertminderung erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst (TEUR -2.277; Umgliederung vom sonstigen Ergebnis in das Periodenergebnis).

Die Position "Cashflow Hedges" bezieht sich auf den effektiven Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten, die als Cashflow Hedges designiert wurden.

14 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten nach Kategorien.

Erläuterung 2016/17 2017/18
Beizulegender Stufe der FV Beizulegender Stufe der FV
Buchwert Zeitwert Hierarchie Buchwert Zeitwert Hierarchie
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige
kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
(21)
132.929 132.929 n/a 133.600 133.600 n/a
Forderungen aus Fertigungsaufträgen
(21)
77.205 77.205 n/a 76.966 76.966 n/a
Forderungen aus Service- und
Wartungsverträgen
(21)
6.879 6.879 n/a 6.937 6.937 n/a
Kredite und Forderungen 217.013 217.503
Derivative Finanzinstrumente 198 198 2 12 12 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert
198 12
Derivative Finanzinstrumente –
Cashflow Hedges 5 5 2 0 0
Sicherungsinstrumente 5 0
Übrige Forderungen und Abgrenzungen 44.718 36.879
Sonstige nicht finanzielle
Vermögenswerte 1)
44.718 36.879
Summe Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige
kurzfristige Vermögenswerte
261.935 254.394
Erläuterung 2016/17 2017/18
Beizulegender Stufe der FV Beizulegender Stufe der FV
Buchwert Zeitwert Hierarchie Buchwert Zeitwert Hierarchie
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
und Beteiligungen (lang- und kurzfristig)
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (18) 2.940 2.940 1 2.906 2.906 1
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen
(18)
(18)
663
11.683
663
11.683
2
1
599
10.657
599
10.657
2
1
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte (AFS) 15.286 14.162
Derivative Finanzinstrumente (18) 0 0 154 154 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 0 154
Sonstige finanzielle Forderungen
und Ausleihungen (18) 1.770 1.770 n/a 2.822 2.822 n/a
Festverzinsliche Wertpapiere (18) 2.161 2.161 n/a 2.214 2.214 n/a
Kredite und Forderungen 3.931 5.036
Sonstige Beteiligungen 2.785 2.785 n/a 6.622 6.622 n/a
Sonstige Beteiligungen 2.785 6.622
Summe lang- und kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte und Beteiligungen
22.002 25.974
Liquide Mittel
Liquide Mittel 211.299 211.299 n/a 181.835 181.835 n/a
Summe Liquide Mittel 211.299 181.835
Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig)
Unternehmensanleihe (24) 70.702 72.943 1 0 0
Schuldscheindarlehen (24) 75.376 72.442 2 73.622 71.497 2
Sonstige Finanzverbindlichkeiten (24) 49.305 49.309 2 94.812 90.151 2
Finanzielle Schulden 195.384 168.434
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 55.950 55.950 n/a 58.255 58.255 n/a
Finanzielle Schulden 55.950 58.255
Sonstige Verbindlichkeiten und
Abgrenzungen (lang- und kurzfristig)
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen (28) 29.097 29.097 n/a 31.486 31.486 n/a
Variable Kaufpreiskomponenten (Earn-out) (28) 11.851 11.851 3 12.751 12.751 3
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.685 1.685 n/a 1.836 1.836 n/a
Finanzielle Schulden 42.633 46.073
Derivative Finanzinstrumente 10 10 2 1 1 2
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 10 1
Derivative Finanzinstrumente – Cashflow Hedges 72 72 2 6 6 2
Sicherungsinstrumente 72 6
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1)
71.299
71.299
70.970
70.970
Summe lang- und kurzfristige
finanzielle Verbindlichkeiten 114.014 117.050

1) Nicht finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten dienen nur zur Abstimmung mit der jeweiligen Bilanzposition.

Fair-Value-Hierarchien und Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes:

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind in eine der drei nachfolgenden Fair-Value-Hierarchien einzuordnen:

Level 1: Es bestehen notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Im Konzern werden die Beteiligung an der Q-Free ASA, Norwegen, börsennotierte Eigenkapitalinstrumente sowie im Vorjahr die Unternehmensanleihe der Level-1-Kategorie zugeordnet.

Level 2: Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens, abgeleitet von direkt oder indirekt beobachtbaren Marktdaten, ermittelt. Unter diese Kategorie fallen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere, wie Pfandbriefe und Bundesanleihen, die börsennotiert sind, jedoch nicht regelmäßig gehandelt werden, derivative Finanzinstrumente und finanzielle Schulden.

Spezifische Bewertungsverfahren, die zur Bewertung von Finanzinstrumenten verwendet werden, beinhalten unter anderem:

  • Quotierte Marktpreise für Wertpapiere.
  • Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand beobachtbarer Renditekurven als Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme berechnet.
  • Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird mit dem Termin-Wechselkurs zum Bilanzstichtag bewertet, wobei der sich ergebende Wert auf den Barwert abgezinst wird.
  • Andere Bewertungsverfahren, wie die Discounted-Cashflow-Methode, werden für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der restlichen Finanzinstrumente benutzt.

Level 3: Finanzinstrumente, deren Bewertungsinformationen nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, werden in die Level-3-Kategorie eingeordnet. Variable Kaufpreiskomponenten (Earn-out) fallen in diese Kategorie und basieren auf vereinbarten Konditionen und der Erwartung über die künftige Umsatz-/Ergebnisentwicklung der betreffenden Tochtergesellschaften. Langfristige Kaufpreiskomponenten werden mit einem risikoadäquaten Zinssatz abgezinst.

Level n/a: Der Buchwert dieser Positionen stellt entsprechend IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Es wird daher keine Fair-Value-Hierarchie angegeben.

Die Entwicklung der Level-3-Earn-out-Verbindlichkeiten ergibt sich wie folgt:

Earn-out-Verbindlichkeiten
2016/17
2017/18
Buchwert zum 31. März des Vorjahres
2.077
11.851
Zugang
8.331
3.794
Abgang
0
-3.000
Anpassung Earn-out-Verbindlichkeit im sonstigen betrieblichen Aufwand
1.356
0
Aufzinsungen
87
105
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres
11.851
12.750

Details zu den Earn-out-Verbindlichkeiten sind in Erläuterung 27 und 28 zu finden.

Finanzinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung mit folgenden Nettoergebnissen erfasst:

2016/17 2017/18
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -2.209 -1.187
Kredite und Forderungen 7.082 1.471
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten -5.975 -6.431
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert -10 515
-1.112 -5.631

Derivative Finanzinstrumente.

Derivative Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden im operativen Ergebnis bzw. Finanzergebnis gezeigt.

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos werden in unwesentlichem Ausmaß bestimmte derivative Finanzinstrumente als Cashflow Hedges designiert. Es handelt sich dabei um Devisenterminkontrakte mit unterschiedlichen Laufzeiten und Währungen. Veränderungen zu den Cashflow Hedges werden im sonstigen Ergebnis gezeigt.

Die Tabelle in dieser Erläuterung zeigt die Bilanzwerte. Die operativen Erträge bzw. Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes derivativer Finanzinstrumente betrugen TEUR +73 bzw. TEUR -96 (2016/17: TEUR +198 bzw. TEUR -10). Die Gewinne und Verluste, die im Finanzergebnis enthalten sind, sind in Erläuterung 11 dargestellt.

Der Effektivitätstest als Cashflow Hedges designierter derivativer Finanzinstrumente wird regelmäßig zu jedem Stichtag sowohl auf retrospektiver als auch auf prospektiver Basis erstellt. Als Methode zur Messung der Effektivität wird der Hypothetical Derivative Approach herangezogen, wobei die Veränderung des Fair Values eines hypothetischen Derivats der Veränderung des tatsächlichen Derivats gegenübergestellt wird.

15 Sachanlagen.

Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Anlagen
in Bau
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Anzahlungen Summe
Buchwert zum 31. März 2016 4.628 7.989 917 7.333 0 20.867
Währungsumrechnungsdifferenzen 47 323 32 349 0 751
Umbuchung 0 418 -540 123 0 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 286 159 0 505 0 950
Zugang 284 3.046 4.150 4.908 0 12.388
Abgang 0 -173 -2.380 -190 0 -2.742
Planmäßige Abschreibungen -1.036 -3.274 0 -4.762 0 -9.072
Buchwert zum 31. März 2017 4.209 8.488 2.180 8.265 0 23.141
Anschaffungs-/Herstellungskosten 11.594 49.071 2.180 32.723 0 95.568
Kumulierte Abschreibungen -7.386 -40.583 0 -24.458 0 -72.427
Buchwert zum 31. März 2017 4.209 8.488 2.180 8.265 0 23.141
Buchwert zum 31. März 2017 4.209 8.488 2.180 8.265 0 23.141
Währungsumrechnungsdifferenzen -132 -507 -137 -649 0 -1.425
Umbuchung 0 -79 -813 892 0 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 1 0 0 47 0 48
Zugang 385 2.379 4.644 2.742 0 10.150
Abgang -9 -764 -2.309 -76 0 -3.158
Planmäßige Abschreibungen -1.064 -2.612 0 -3.671 0 -7.347
Buchwert zum 31. März 2018 3.389 6.905 3.565 7.550 0 21.409
Anschaffungs-/Herstellungskosten 11.601 44.548 3.565 33.754 0 93.467
Kumulierte Abschreibungen -8.212 -37.643 0 -26.204 0 -72.058
Buchwert zum 31. März 2018 3.389 6.905 3.565 7.550 0 21.409

16 Immaterielle Vermögenswerte.

Aktivierte
Entwicklungs
kosten
Lizenzen und
Rechte
Firmenwert In Fertigstellung
befindliche
immaterielle
Vermögenswerte
Anzahlungen Summe
Buchwert zum 31. März 2016 0 19.452 45.328 0 132 64.911
Währungsumrechnungsdifferenzen 135 32 0 36 0 203
Umgliederungen -1.312 0 0 1.312 0 0
Umgliederung von Anzahlungen 0 132 0 0 -132 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 6.337 2.739 2.227 1.500 0 12.803
Zugänge 1.420 1.206 0 69 17 2.711
Abgänge 0 0 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen -2.216 -6.427 0 0 0 -8.644
Buchwert zum 31. März 2017 4.363 17.133 47.555 2.917 17 71.985
Anschaffungs-/Herstellungskosten 20.987 86.939 61.953 2.917 17 172.814
Kumulierte Abschreibungen -16.624 -69.806 -14.399 0 0 -100.829
Buchwert zum 31. März 2017 4.363 17.133 47.555 2.917 17 71.985
Buchwert zum 31. März 2017 4.363 17.133 47.555 2.917 17 71.985
Währungsumrechnungsdifferenzen -155 -64 0 -187 0 -406
Umgliederungen 0 1.500 0 -1.500 0 0
Umgliederung von Anzahlungen 0 17 0 0 -17 0
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 0 5.000 76 0 0 5.076
Zugänge 220 683 0 705 0 1.607
Abgänge 0 -4 0 0 0 -4
Planmäßige Abschreibungen -1.644 -5.816 0 0 0 -7.460
Buchwert zum 31. März 2018 2.784 18.450 47.630 1.934 0 70.798
Anschaffungs-/Herstellungskosten 18.951 89.353 62.029 1.934 0 172.267
Kumulierte Abschreibungen -16.167 -70.904 -14.399 0 0 -101.469
Buchwert zum 31. März 2018 2.784 18.450 47.630 1.934 0 70.798

Im Rahmen des Wertminderungstests wurde der Firmenwert auf folgende sechs zahlungsmittelgenerierende Einheiten (ZGEs) aufgeteilt:

2016/17 2017/18
ZGE ETC-Americas: Electronic Toll Collection, Americas 11.723 11.783
ZGE ETC-EMEA: Electronic Toll Collection, Europe, Middle East and Africa 21.316 21.316
ZGE ETC-APAC: Electronic Toll Collection, Asia and Pacific 7.378 7.378
ZGE IMS-Americas: Intelligent Mobility Solutions, Americas 3.349 3.364
ZGE IMS-EMEA: Intelligent Mobility Solutions, Europe, Middle East and Africa 3.559 3.559
ZGE IMS-APAC: Intelligent Mobility Solutions, Asia and Pacific 230 230
47.555 47.630

Dabei wurden die folgenden allgemeinen Annahmen für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffen:

2016/17 2017/18
Bestimmung des erzielbaren Betrags Nutzungswert Nutzungswert
Detailplanungsjahre 4 Jahre 4 Jahre
Wachstumsrate ewige Rente 2,00% 2,00%

16.1 Zahlungsmittelgenerierende Einheit ETC-Americas.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-Americas.

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung von Straßenmautsystemen in Americas, vor allem in den USA, Chile und Mexiko, die Nachfrage nach Mautsystemen anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-Americas basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten und deren Erweiterungen sowie der Tatsache, dass in mehreren Ländern Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Außerdem stellt die Lieferung von Komponenten einen wesentlichen Umsatzbeitrag dar.

Parameter der ZGE ETC-Americas.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes 11.723 11.783
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
0 0
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 205.574 107.809
Buchwert der ZGE 49.445 49.781
Diskontierungszinssatz 7,1% 7,0%
Diskontierungszinssatz vor Steuern 8,8% 9,6%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 39,2% 17,2%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-Americas.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 18.956 -14.321
Umsatzwachstum ± 10% -1.406 1.431
EBITDA-Marge ± 10% -4.212 4.212
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -8.887 10.851

16.2 Zahlungsmittelgenerierende Einheit ETC-EMEA.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-EMEA.

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung der Straßenmautsysteme in EMEA, vor allem in Österreich, Tschechien, der Schweiz, Südafrika, Polen und Weißrussland, die Nachfrage nach Mautsystemen, nicht zuletzt aufgrund der Budgetknappheit vieler öffentlicher Haushalte, anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-EMEA basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten, deren Erweiterungen und der Lieferung von Komponenten sowie der Tatsache, dass in mehreren Ländern öffentliche Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind.

Parameter der ZGE ETC-EMEA.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes 21.316 21.316
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 0 530
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 381.530 533.245
Buchwert der ZGE 113.006 93.121
Diskontierungszinssatz 7,1% 9,7%
Diskontierungszinssatz vor Steuern 9,0% 12,6%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 23,2% 70,5%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-EMEA.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 74.112 -57.618
Umsatzwachstum ± 10% -2.283 2.293
EBITDA-Marge ± 10% -14.747 14.747
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -24.091 27.424

16.3 Zahlungsmittelgenerierende Einheit ETC-APAC.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE ETC-APAC.

Das Management geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Implementierung von Straßenmautsystemen in APAC, vor allem in Australien, die Nachfrage nach Mautsystemen anhalten wird. Die Planung der ZGE ETC-APAC basiert auf den implementierten Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten und deren Erweiterungen sowie der Tatsache, dass in Australien und Neuseeland Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Außerdem stellt die Lieferung von Komponenten einen wesentlichen Umsatzbeitrag dar.

Parameter der ZGE ETC-APAC.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes
7.378
7.378
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
0
0
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE
152.924
181.849
Buchwert der ZGE
16.516
13.519
Diskontierungszinssatz
7,1%
6,6%
Diskontierungszinssatz vor Steuern
8,7%
8,7%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern
116,6%
137,5%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE ETC-APAC.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 28.514 -21.379
Umsatzwachstum ± 10% -548 825
EBITDA-Marge ± 10% -3.229 3.229
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -14.299 17.816

16.4 Zahlungsmittelgenerierende Einheit IMS-Americas.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-Americas.

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Nord- und Südamerika die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt werden. Die Planung der ZGE IMS-Americas basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-Americas.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes 3.349 3.364
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert) 1.417 1.230
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 57.994 89.000
Buchwert der ZGE 21.146 18.641
Diskontierungszinssatz 7,1% 7,6%
Diskontierungszinssatz vor Steuern 9,0% 10,3%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 25,5% 36,5%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-Americas.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 14.468 -11.024
Umsatzwachstum ± 10% -1.058 1.081
EBITDA-Marge ± 10% -2.696 2.696
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -6.207 7.413

16.5 Zahlungsmittelgenerierende Einheit IMS-EMEA.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-EMEA.

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Spanien, Südafrika, den Niederlanden, Großbritannien, Tschechien und Saudi Arabien die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions, insbesondere Verkehrstelematiklösungen, weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt werden. Die Planung der ZGE IMS-EMEA basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-EMEA.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes
3.559
3.559
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
1.500
174
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE
135.830
46.418
Buchwert der ZGE
30.353
22.178
Diskontierungszinssatz
7,1%
9,7%
Diskontierungszinssatz vor Steuern
8,7%
12,6%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern
42,7%
20,6%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-EMEA.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 8.139 -6.335
Umsatzwachstum ± 10% -696 709
EBITDA-Marge ± 10% -3.120 3.120
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -2.636 3.002

16.6 Zahlungsmittelgenerierende Einheit IMS-APAC.

Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE IMS-APAC.

Das Management geht davon aus, dass nach erfolgreicher Implementierung von Intelligent Mobility Solutions in Australien und Neuseeland die Nachfrage nach Intelligent Mobility Solutions, insbesondere Verkehrstelematiklösungen, weiter steigen wird. Außerdem wird erwartet, dass auch die technische Wartung und der kommerzielle Betrieb von Kapsch TrafficCom durchgeführt werden. Die Planung der ZGE IMS-APAC basiert insbesondere auf Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen.

Parameter der ZGE IMS-APAC.

2016/17 2017/18
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes 230 230
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
0 0
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 32.446 44.156
Buchwert der ZGE 1.538 1.402
Diskontierungszinssatz 7,1% 6,7%
Diskontierungszinssatz vor Steuern 8,7% 9,2%
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 371,4% 160,3%

Sensitivitätsanalyse mit den Auswirkungen auf den Nutzungswert (Value in Use) der ZGE IMS-APAC.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Diskontierungszinssatz ± 10% 7.198 -5.415
Umsatzwachstum ± 10% -1.435 1.559
EBITDA-Marge ± 10% -1.241 1.241
Wachstumsrate ewige Rente ± 0,5% -3.514 4.343

16.7 Aktivierte Entwicklungskosten.

Die Entwicklungskosten betreffen Aufwendungen, die gemäß IAS 38 aktiviert und ab Verfügbarkeit zur kommerziellen Nutzung über 3 bis 5 Jahre abgeschrieben werden.

Weitere Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2017/18 auf EUR 103,0 Mio. (2016/17: EUR 85,4 Mio.). Im Wirtschaftsjahr 2017/18 waren davon EUR 59,8 Mio. (2016/17: EUR 44,2 Mio.) projektspezifische Entwicklungskosten, die an den Kunden weiterverrechnet wurden. Der restliche Betrag von EUR 43,3 Mio. (2016/17: EUR 41,1 Mio.) wurde als Aufwand erfasst.

17 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entwickelten sich wie folgt:

2016/17 2017/18
Buchwert zum 31. März des Vorjahres 1.917 2.131
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 2 0
Zugang 0 7.833
Anteiliges operatives Periodenergebnis 0 492
Anpassungen aus Zwischengewinneliminierung 0 -825
Verlust aus Neubewertung von Anteilen aufgrund Unternehmenszusammenschluss 0 -562
Abgang aufgrund Unternehmenszusammenschluss 0 -1.370
Anteiliges Periodenergebnis aus Finanzinvestitionen 147 -113
Währungsumrechnungsdifferenzen 65 -84
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres 2.131 7.502
davon Anteile an assoziierten Unternehmen 2.130 0
davon Anteile an Gemeinschaftsunternehmen 1 7.502

Assoziierte Unternehmen.

LLC National operator of telematic services, Russland.

Der Konzern gründete am 3. Dezember 2015 gemeinsam mit einem Partner das russische Unternehmen LLC National operator of telematic services und hält einen Anteil von 49% an der Gesellschaft. Bei der Gesellschaft handelt es sich um ein assoziiertes Unternehmen. Die Bilanzierung erfolgt daher nach der Equity-Methode. Der Buchwert des Anteils zum 31. März 2018 beträgt TEUR 0 (31. März 2017: TEUR 0). Anteilige Ergebnisse aus diesem assoziierten Unternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft zum letzten Bilanzstichtag (31. März).

31. März 2017 31. März 2018
Langfristige Vermögenswerte 67 1
Kurzfristige Vermögenswerte 8 21
Langfristige Schulden 0 0
Kurzfristige Schulden -384 -399
Nettovermögen -310 -377
Umsatz 0 0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -218 -101
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis -218 -101

Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko.

Am 31. Juli 2012 erwarb die Gruppe 33% der Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko (im Weiteren als Simex bezeichnet). Die Beteiligung wurde nach der Equity-Methode bilanziert.

Am 18. Juli 2017 wurde eine Kapitalherabsetzung in der Simex beschlossen, wobei Kapsch TrafficCom bei der Kapitalherabsetzung nicht partizipierte und somit per 18. Juli 2017, vor Erwerb der restlichen Anteile, 39,97% an der Simex hielt. Die Anteile wurden mit 18. Juli 2017 zum beizulegenden Zeitwert, basierend auf einer Unternehmensbewertung, mit TEUR 1.370 bewertet und sind mit diesem Wert als assoziiertes Unternehmen abgegangen. Zum 31. März 2017 betrug der Buchwert TEUR 2.130. Aufgrund der Neubewertung der Anteile infolge des Unternehmenszusammenschlusses zum 18. Juli 2017 ergab sich ein Verlust in Höhe von TEUR -562.

Am 18. Juli 2017 wurden weiters die restlichen Anteile erworben, sodass Kapsch TrafficCom nun 100% der Anteile hält und die Gesellschaft ab dem 18. Juli 2017 vollkonsolidiert wird (siehe Erläuterung 31).

Anteilige Ergebnisse aus diesem assoziierten Unternehmen wurden bis zum Übergang in die Vollkonsolidierung im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Gemeinschaftsunternehmen.

Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia.

Der Zugang zu den Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen betrifft den Erwerb von 50% an der Intelligent Mobility Solutions Limited in Sambia am 30. August 2017. Ein Teil des Kaufpreises in Höhe von TEUR 3.794 ist variabel, bedingt durch die Unterzeichnung eines weiteren Projekts in der Gesellschaft. Die Gesellschaft übernimmt die Planung, Errichtung und den Betrieb von Systemen und Lösungen insbesondere zur Verkehrsüberwachung, Geschwindigkeits- und Fahrzeugkontrolle sowie die Registrierung von Fahrzeugen in Sambia. Da Kapsch TrafficCom gemeinsam mit einem Partner die Kontrolle über die Gesellschaft hat, wird die Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bilanziert. Da die Aktivitäten und Strategie dieser Gesellschaft zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden die anteiligen Ergebnisse aus diesem Gemeinschaftsunternehmen separat im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Seit dem Erwerb wurde ein anteiliges Ergebnis in Höhe von TEUR 492 erwirtschaftet. Der Buchwert zum 31. März 2018 beträgt TEUR 7.501.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft zum letzten Bilanzstichtag (31. März).

31. März 2017 31. März 2018
Langfristige Vermögenswerte n/a 9.821
Kurzfristige Vermögenswerte n/a 671
Langfristige Schulden n/a -1.540
Kurzfristige Schulden n/a -5.474
Nettovermögen n/a 3.479
Umsatz n/a 6.883
Jahresüberschuss/-fehlbetrag n/a 983
Sonstiges Ergebnis n/a 0
Gesamtergebnis n/a 983
Liquide Mittel n/a 86
Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) n/a 1.580
Überleitung
Nettovermögen zu Beginn des Geschäftsjahres n/a 1
Erhöhung Nominalkapital und Kapitalrücklage n/a 2.496
Gesamtergebnis n/a 983
Währungsumrechnungsdifferenzen n/a 0
Dividendenzahlungen n/a 0
Nettovermögen zum Ende des Geschäftsjahres n/a 3.479
Anteil von Kapsch TrafficCom (50%) n/a 1.740
Firmenwert n/a 6.586
Anpassungen aus Zwischengewinneliminierung n/a -825
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres n/a 7.501

Konsortien.

Im Zuge der Akquisition der Anteile an der tolltickets GmbH, Deutschland, am 1. Juli 2016 wurden die beiden italienischen Konsortien "Consorzio 4trucks" und "MyConsorzio" erworben. Die Bilanzierung erfolgt nach der Equity-Methode. Anteilige Ergebnisse aus diesen Gemeinschaftsunternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Die erworbenen Gemeinschaftsunternehmen Consorzio 4trucks und MyConsorzio werden gemeinschaftlich mit je einem Partner geführt, wobei bei beiden Konsortien eine gleichmäßige Verteilung der Anteile zu je 50 % vorliegt. Beide Konsortien dienen als Einkaufsgenossenschaften mit dem Ziel, Rabatte an Spediteure weiterzugeben. Die Vermögenswerte sind den beiden Konsortien zuzurechnen. Die Konsortialmitglieder sind grundsätzlich von der Haftung ausgeschlossen.

Der Buchwert der Anteile zum 31. März 2018 an den Konsortien beträgt TEUR 1 (31. März 2017: TEUR 1).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammengefassten Finanzinformationen der Gesellschaften zum letzten Bilanzstichtag (31. März).

31. März 2017 31. März 2018
Langfristige Vermögenswerte
221
12
Kurzfristige Vermögenswerte
46
485
Langfristige Schulden
-40
-6
Kurzfristige Schulden
-227
-477
Nettovermögen
0
15
Umsatz
385
969
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-1
12
Sonstiges Ergebnis
0
1
Gesamtergebnis
-1
13

Gemeinschaftliche Tätigkeiten.

Die Gruppe hatte im Geschäftsjahr mehrere gemeinschaftliche Vereinbarungen, hauptsächlich für Projekte im Bereich der Wartung, die als gemeinschaftliche Tätigkeiten ausgewiesen sind, wobei keine dieser gemeinschaftlichen Tätigkeiten einzeln für die Gruppe wesentlich ist. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden anteilige Umsätze in Höhe von TEUR 13.827 (2016/17: TEUR 8.518) und anteilige Ergebnisse in Höhe von TEUR 990 (2016/17: TEUR -10) in die jeweiligen Positionen im Konzernabschluss einbezogen.

18 Sonstige kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte.

2016/17 2017/18
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen 18.364 23.170
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3.638 2.804
22.002 25.974
Sonstige langfristige finanzielle
Vermögenswerte und Beteiligungen
Zur Veräußerung
verfügbare
Wertpapiere
Zur Veräußerung
verfügbare
Beteiligungen
Sonstige
Beteiligungen
Sonstige
langfristige
finanzielle
Vermögenswerte
Summe
Buchwert zum 31. März 2016 3.723 14.825 4 99 18.651
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 83 7 90
Zugänge 0 0 2.679 171 2.851
Zugänge aus Erwerb von Unternehmen 0 0 27 16 43
Abgänge -72 0 -9 0 -81
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes -49 -3.141 0 0 -3.191
Buchwert zum 31. März 2017 3.602 11.683 2.785 293 18.364
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 -428 -31 -459
Zugänge 0 0 4.266 2.128 6.393
Abgänge -71 0 -1 -4 -75
Wertminderung -136 -1.026 0 0 -1.162
Veränderung des beizulegenden Zeitwertes 109 0 0 0 109
Buchwert zum 31. März 2018 3.505 10.657 6.622 2.386 23.170

Die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere zum 31. März 2018 betreffen wie im Vorjahr Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen sowie Anteile an Investmentfonds. Zum 31. März 2018 wurde eine ergebniswirksame Wertberichtigung der Anteile an Investmentfonds in Höhe von TEUR 136 erfasst.

Die zur Veräußerung verfügbaren Beteiligungen betreffen zum 31. März 2018 eine 15,4 %-Beteiligung an der börsennotierten Q-Free ASA, Norwegen (31. März 2017: 15,4%). Im Wirtschaftsjahr 2017/18 war eine Wertminderung in Höhe von TEUR 1.026 auf den niedrigeren Marktwert erforderlich. Diese wurde ergebniswirksam erfasst.

Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis der Periode ausgewiesen (siehe Erläuterung 13).

Der Zugang bei den sonstigen Beteiligungen im Wirtschaftsjahr 2017/18 betrifft im Wesentlichen den Erwerb eines Minderheitsanteils an der Traffic Technology Services Inc., USA, in Höhe von TEUR 2.550 und den Erwerb weiterer Anteile an der ParkJockey Global Inc., USA, in Höhe von TEUR 1.710. Im Wirtschaftsjahr 2016/17 betrifft der Zugang bei den sonstigen Beteiligungen im Wesentlichen den Erwerb des Anteils an der ParkJockey Global Inc., USA.

Im Zugang bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ist im Wirtschaftsjahr 2017/18 ein langfristiges Derivat in Höhe von TEUR 154 enthalten. Die restlichen Zugänge betreffen im Wesentlichen Ausleihungen der Kapsch TrafficCom AG, Wien, an die Intelligent Mobility Solutions Ltd., Sambia, in Höhe von TEUR 1.540.

Sonstige kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung
verfügbare
Wertpapiere
Kurzfristige
Ausleihungen
Sonstige Summe
Buchwert zum 31. März 2016 0 97 0 97
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 29 171 201
Zugang 0 1.119 1.990 3.109
Zugänge aus Erwerb von Unternehmen 0 282 0 282
Abgang 0 -50 0 -50
Buchwert zum 31. März 2017 0 1.477 2.161 3.638
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 -17 -53 -69
Zugang 0 0 106 106
Zugänge aus Erwerb von Unternehmen 0 0 0 0
Abgang 0 -870 0 -870
Buchwert zum 31. März 2018 0 590 2.214 2.804

Der Zugang bei den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten im Wirtschaftsjahr 2017/18 betrifft ein kurzfristiges festverzinsliches Wertpapier.

Der Abgang bei den kurzfristigen Ausleihungen des Wirtschaftsjahres 2017/18 betrifft Rückzahlungen von kurzfristigen Ausleihungen in Höhe von TEUR 730 in Spanien sowie die Rückzahlung einer Ausleihung in Höhe von TEUR 139 in Russland.

Der Zugang bei den kurzfristigen Ausleihungen des Wirtschaftsjahres 2016/17 resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb der Gesellschaften der Kapsch TrafficCom Transportation.

Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis der Periode ausgewiesen (siehe Erläuterung 13).

Die Einstufung der kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Kurz- und langfristige
finanzielle Vermögenswerte
Level 1
Börsen
preise
Level 2
Abgeleitete
Preise
Level 3
Nicht abge
leitete Preise
2017/18
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 2.906 599 0 3.505
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen 10.657 0 0 10.657
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 154 0 154
13.563 753 0 14.316
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 0 0
0 0 0 0
Gesamt 13.563 753 0 14.316

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.232, sonstige Beteiligungen in Höhe von TEUR 6.622 sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.804 wurden im Geschäftsjahr 2017/18 zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderung bilanziert.

Kurz- und langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Level 1
Börsen
preise
Level 2
Abgeleitete
Preise
Level 3
Nicht abge
leitete Preise
2016/17
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 2.940 663 0 3.602
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen 11.683 0 0 11.683
14.623 663 0 15.286
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 0 0
0 0 0 0
Gesamt 14.623 663 0 15.286

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 293, sonstige Beteiligungen in Höhe von TEUR 2.785 sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 3.638 wurden im Geschäftsjahr 2016/17 zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderung bilanziert.

19 Sonstige langfristige Vermögenswerte.

2016/17 2017/18
Lkw-Mautsystem Tschechien 212 0
Sonstige langfristige Forderungen 400 385
611 385

Die sonstigen langfristigen Forderungen beinhalten Mietgarantien für Gebäude der spanischen Gesellschaften. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als 1 Jahr, aber weniger als 5 Jahre ab dem Bilanzstichtag.

Die langfristigen Forderungen wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Verwendung eines Zinssatzes von 2,31% bis 7,00% abgezinst. Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.

Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Bis zu 2 Jahren 481 101
Zwischen 2 und 3 Jahren 7 7
Größer 3 Jahre 164 318
652 425

20 Vorräte.

2016/17 2017/18
Bezogene Teile und Handelswaren, zu Anschaffungskosten 27.973 24.496
Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen,
zu Herstellungskosten
4.289 4.803
Fertigerzeugnisse, zu Herstellungskosten 6.542 8.810
Anzahlungen auf Vorräte 451 780
39.255 38.889

Bei einzelnen Posten der Vorräte wurden, wo erforderlich, Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Die für Vorräte vorgenommenen Wertberichtigungen betragen TEUR 21.350 (2016/17: TEUR 22.094). In der Berichtsperiode wurden TEUR 744 erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst (2016/17: TEUR 339).

21 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte.

2016/17 2017/18
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 140.926 143.050
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -7.997 -9.450
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto 132.929 133.600
Forderungen aus Fertigungsaufträgen 77.205 76.966
Forderungen aus Service- und Wartungsverträgen 6.879 6.937
Forderungen gegenüber dem Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) 15.781 16.570
Übrige Forderungen und Abgrenzungen 29.141 20.320
261.935 254.394

Zum 31. März 2018 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Nominalbetrag von TEUR 9.934 (2016/17: TEUR 8.269) wertberichtigt. Die Wertberichtigung dazu beträgt TEUR -9.450 (2016/17: TEUR -7.997).

Entwicklung der Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2016/17 2017/18
Stand am 31. März des Vorjahres -2.095 -7.997
Zugang aus Erwerb von Unternehmen -2.664 -288
Zuführung -4.499 -6.355
Verbrauch 5 1.880
Auflösung 1.355 2.857
Währungsumrechnungsdifferenzen -99 453
Stand am 31. März des Geschäftsjahres -7.997 -9.450

Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2016/17 2017/18
Noch nicht fällig
99.709
88.027
Überfällig
bis zu 60 Tage (nicht wertgemindert)
14.219
24.235
bis zu 60 Tage (wertgemindert)
639
407
über 60 Tage (nicht wertgemindert)
18.729
20.854
über 60 Tage (wertgemindert)
7.630
9.527
140.926 143.050

Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in Österreich, Amerika, Tschechien, Südafrika und Polen keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend die Errichtung des tschechischen Lkw-Mautsystems in Höhe von TEUR 1.328 (2016/17: TEUR 1.356) und den Betrieb und die Wartung des Systems in Höhe von TEUR 14.174 (2016/17: TEUR 12.616) werden von Ředitelství silnic a dálnic ĈR (RSD), einem Unternehmen der Tschechischen Republik, geschuldet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend das Mautprojekt und die Wartung bzw. den Betrieb in Österreich belaufen sich auf TEUR 12.291 (2016/17: TEUR 3.936). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend die Errichtung des weißrussischen Mautsystems in Höhe von TEUR 2.960 (2016/17: TEUR 23.400) und den Betrieb des Systems in Höhe von TEUR 770 (2016/17: TEUR 3.602) werden von der BelToll geschuldet.

Die kurzfristigen Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne 585.105 984.838
Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen -507.900 -907.873
77.205 76.966

Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge betreffen zum 31. März 2018 im Wesentlichen Mautprojekte in Nordamerika in Höhe von TEUR 38.732 (2016/17: TEUR 44.731), Lateinamerika in Höhe von TEUR 2.271 (2016/17: TEUR 6.364), Österreich in Höhe von TEUR 9.220 (2016/17: Verbindlichkeit TEUR 845), Spanien in Höhe von TEUR 9.128 (2016/17: TEUR 6.954), Schweden in Höhe von TEUR 4.794 (2016/17: TEUR 7.448), Bulgarien in Höhe von TEUR 4.278 (2016/17: TEUR 0) sowie Australien in Höhe von TEUR 3.740 (2016/17: TEUR 696).

Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen betragen TEUR 300.320 (2016/17: TEUR 308.189).

22 Liquide Mittel.

2016/17 2017/18
Kassa 162 174
Guthaben bei Kreditinstituten 211.137 181.661
211.299 181.835

Die Buchwerte dieses Postens stellen auch den Finanzmittelbestand der Geldflussrechnung zum Ende der Berichtsperiode dar.

23 Grundkapital.

2016/17 2017/18
Stand am 31. März des Geschäftsjahres
13.000
13.000

Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 13.000.000. Das Grundkapital ist vollständig einbezahlt. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

24 Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten.

2016/17 2017/18
Langfristig
Schuldscheindarlehen 75.376 73.622
Kredite für Akquisitionen 21.428 17.856
Kredite zur Projektfinanzierung 0 50.000
Sonstige langfristige Kredite 677 281
97.482 141.759
Kurzfristig
Unternehmensanleihe 70.702 0
Kredite für Akquisitionen 3.572 3.572
Kredite zur Projektfinanzierung 0 757
Sonstige kurzfristige Kredite 23.628 22.346
97.902 26.675
Summe 195.384 168.434

Die Bewegungen stellen sich wie folgt dar:

31. März
2017
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Um
gliederung
Zugänge Rück
zahlung
Währungs
umrech
nungsdiffe
renzen
31. März
2018
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 97.482 152 -4.106 50.036 0 -1.805 141.759
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 97.902 1.832 4.106 5.372 -79.930 -2.606 26.675
Gesamt 195.384 1.984 0 55.408 -79.930 -4.411 168.434
31. März
2016
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Um
gliederung
Zugänge Rück
zahlung
Währungs
umrech
nungsdiffe
renzen
31. März
2017
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 85.734 893 -90.104 100.375 0 584 97.482
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 21.349 2.861 90.104 2.666 -19.828 750 97.902
Gesamt 107.083 3.754 0 103.041 -19.828 1.334 195.384

Zugänge und Rückzahlungen sind zahlungswirksam.

Die Kapsch TrafficCom AG hat im November 2010 eine Unternehmensanleihe im Nominale von TEUR 75.000 mit einer Laufzeit von 7 Jahren sowie einem Zinssatz von 4,25% begeben. Der Effektivzinssatz beträgt 4,54%. Im Mai 2015 wurden Schuldtitel im Ausmaß von Nominale TEUR 4.182 der Unternehmensanleihe vorzeitig rückgekauft. Die Unternehmensanleihe im Nominale von TEUR 70.818 wurde im November 2017 planmäßig getilgt.

Im Jänner 2018 wurde eine neue langfristige Projektfinanzierung in Höhe von TEUR 50.000 mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem fixen Zinssatz von 0,8% abgeschlossen.

Die langfristigen Verbindlichkeiten betreffen mit TEUR 73.622 ein Schuldscheindarlehen. Die Tranchen, Fristigkeiten und Zinssätze sind in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Tranche Zinssatz Zinsfestsetzung
und Zinszahlung
Rückzahlung
EUR 26 Mio. 1,22% jährlich 16. Juni 2021
EUR 4,5 Mio. 6M EURIBOR + 120 Bp halbjährlich 16. Juni 2021
USD 14,5 Mio. 3M LIBOR + 170 Bp vierteljährlich 16. Juni 2021
EUR 23 Mio. 6M EURIBOR + 150 Bp halbjährlich 16. Juni 2023
EUR 8,5 Mio. 2,26% jährlich 16. Juni 2026

Die Zeitwerte und die Bruttocashflows (inklusive Zinsen) der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Buchwert 195.384 168.434
Zeitwert 194.694 161.647
Bruttocashflows
Im 1. Halbjahr des nächsten Wirtschaftsjahres 25.330 21.542
Im 2. Halbjahr des nächsten Wirtschaftsjahres 76.017 7.025
Gesamt bis zu 1 Jahr 101.347 28.566
Zwischen 1 und 2 Jahren 5.613 5.460
Zwischen 2 und 3 Jahren 4.912 17.913
Zwischen 3 und 4 Jahren 4.893 61.367
Zwischen 4 und 5 Jahren 48.578 16.902
Größer 5 Jahre 39.327 48.301
204.670 178.509

Die Einstufung der Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Level 1
Börsen
preise
Level 2
Abgeleitete
Preise
2017/18
Schuldscheindarlehen 0 71.497 71.497
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0 90.151 90.151
Gesamt 0 161.647 161.647
Level 1
Börsen
preise
Level 2
Abgeleitete
Preise
2016/17
Unternehmensanleihe 72.943 0 72.943
Schuldscheindarlehen 0 72.442 72.442
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0 49.309 49.309
Gesamt 72.943 121.752 194.694

Der beizulegende Zeitwert der in Level 2 eingeordneten sonstigen Finanzverbindlichkeiten wurde durch Diskontierung der Bruttocashflows über die vertragliche Laufzeit mit einem risikoadäquaten Zinssatz ermittelt.

Die Verzinsung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Finanzverbindlichkeiten gesamt:
Fix verzinst
108.346
86.148
Variabel verzinst
87.038
82.285
195.384 168.434
Durchschnittliche Zinssätze:
Kredite für Projektfinanzierung
0,80%
Unternehmensanleihe
4,54%
Schuldscheindarlehen
1,20–2,57%
1,20–3,20%
Kredite für Akquisitionen
0,54%
0,80%
Sonstige Kredite
0,50–2,90%
0,49–3,00%

Für einen Exportförderungskredit und Kredite für die Akquisitionen wurden Wechsel in Höhe von TEUR 22.853 (2016/17: TEUR 22.853) ausgestellt.

25 Latente Steueransprüche/-schulden.

2016/17 2017/18
Latente Steuerforderungen
Latente Steuerforderungen,
die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 7.316 5.244
Latente Steuerforderungen,
die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 4.622 7.155
11.938 12.399
Latente Steuerverbindlichkeiten
Latente Steuerverbindlichkeiten,
die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 1.910 1.318
Latente Steuerverbindlichkeiten,
die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 835 592
2.745 1.910
Latente Steuerforderungen netto (+)/
Latente Steuerverbindlichkeiten netto (-) 9.193 10.489

Latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge und sonstiger in Zukunft abzugsfähiger temporärer Differenzen werden nur bis zum Ausmaß ihrer möglichen Realisierung bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss sind steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 234.887 (2016/17 angepasst: TEUR 217.766) aufgrund der unsicheren Verwertungsmöglichkeit durch künftige steuerpflichtige Erträge nicht angesetzt. Diese Verlustvorträge betreffen ausländische Tochtergesellschaften, vor allem in USA und Spanien, und verfallen zum überwiegenden Teil nicht vor dem Jahr 2030. Alle anderen latenten Steueransprüche wurden als zukünftig steuerlich abzugsfähige Posten in den entsprechenden Konzerngesellschaften bilanziert.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn sich die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Die latenten Steueransprüche/-schulden sind den folgenden Posten zuordenbar (vor Saldierung):

31. März
2017
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Aufwand/
Ertrag im
Perioden
ergebnis
erfasst
Im
sonstigen
Ergebnis
erfasst
Währungs
umrech
nungs
differenzen
Umgliederung 31. März
2018
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge 6.439 0 -2.740 0 -221 -415 3.064
Steuerlich nicht anerkannte
Rückstellungen
4.708 0 428 40 32 0 5.207
Steuerlich nicht anerkannte
Abschreibungen 602 0 -308 0 -4 0 290
Fertigungsaufträge 0 0 0 0 0 1.737 1.737
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 5.126 0 -1.706 1.524 -188 418 5.174
16.876 0 -4.326 1.563 -381 1.741 15.473
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im
Anlagevermögen 778 0 -241 0 -67 0 470
Fertigungsaufträge 364 0 -2.102 0 0 1.737 0
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert 3.453 1.040 -1.389 27 0 -3 3.128
Sonstige (passive Abgrenzungen) 3.087 0 -1.648 0 -60 6 1.385
7.683 1.040 -5.380 27 -127 1.741 4.984
Veränderung gesamt 9.193 -1.040 1.054 1.536 -254 0 10.489
31. März
2016
Zugang aus
Erwerb von
Unternehmen
Aufwand/
Ertrag im
Perioden
ergebnis
erfasst
Im
sonstigen
Ergebnis
erfasst
Währungs
umrech
nungs
differenzen
Umgliederung 31. März
2017
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge 7.143 0 -1.336 0 633 0 6.439
Steuerlich nicht anerkannte
Rückstellungen 4.998 0 -439 139 9 0 4.708
Steuerlich nicht anerkannte
Abschreibungen 875 0 -276 0 3 0 602
Fertigungsaufträge 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 4.195 668 795 -656 135 -10 5.126
17.212 668 -1.257 -517 779 -10 16.876
Latente Steuerschulden
Sonderabschreibungen im
Anlagevermögen 753 0 0 0 25 0 778
Fertigungsaufträge 1.758 0 -1.431 0 0 37 364
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert 3.361 1.042 -950 0 0 0 3.453
Sonstige (passive Abgrenzungen) 2.635 40 398 0 25 -10 3.087
8.507 1.082 -1.983 0 50 27 7.683
Veränderung gesamt 8.705 -414 726 -517 730 -37 9.193

26 Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses.

2016/17 2017/18
Anwartschaften auf Abfertigung 9.858 10.341
Ansprüche für Altersvorsorge 14.088 13.364
23.946 23.706

Anwartschaften auf Abfertigung.

Diese Position umfasst im Wesentlichen gesetzliche und vertragliche Ansprüche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich oder deren Angehörigen auf einmalige Abfertigungszahlungen. Diese können insbesondere aufgrund von Arbeitgeberkündigung, einvernehmlicher Lösung des Dienstverhältnisses sowie Pensionierung oder Tod des Arbeitnehmers entstehen. Im Fall von Abfertigungsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Inflation aufgrund von Gehaltsanpassungen, die gleichzeitig zu höheren Abfertigungsverpflichtungen führen. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach dem 31. Dezember 2002 bei Kapsch TrafficCom in Österreich eingetreten sind, wird monatlich in eine externe Mitarbeitervorsorgekasse eingezahlt, sodass seitens des Konzerns in der Regel keine Abfertigungsverpflichtungen entstehen.

Ansprüche für Altersvorsorge.

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verpflichtungen für Altersvorsorge betreffen hauptsächlich Pensionisten. Alle Pensionsvereinbarungen basieren auf den Letztbezügen, sind als monatliche Rentenzahlung zu gewähren und sind nicht durch externes Planvermögen (Fonds) gedeckt. Für Mitarbeiter des Konzerns werden darüber hinaus Beiträge an eine externe Pensionskasse geleistet (siehe Erläuterung 8). Im Fall von Pensionsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Langlebigkeit und der Inflation aufgrund von Rentenanpassungen.

Für die Bewertung der Anwartschaften auf Abfertigung wurde ein Zinssatz von 1,30 – 1,40 % (2016/17: 1,20 – 1,40%), für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurde für den Euroraum ein Zinssatz von 1,55% (2016/17: 1,60%) und für Kanada ein Zinssatz von 3,70% (2016/17: 4,00%) sowie für die Bezugssteigerungen ein Prozentsatz von 2,50% (2016/17: 2,50%) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln AVÖ 2008-P (2016/17: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler für Österreich sowie die 2014 Canadian Pension Mortality Private Tables für Kanada zugrunde gelegt. Pensionserhöhungen wurden durchschnittlich mit 1,97% (2016/17: 1,55%) angesetzt.

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Abfertigungen ausgewiesen:

2016/17 2017/18
Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten:
Stand am 31. März des Vorjahres 9.505 9.858
Zugang aus Erwerb von Unternehmen 85 599
Umbewertungen (Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste) 541 138
Laufender Dienstzeitaufwand 302 590
Zinsaufwand 141 122
Zahlungen -722 -923
Währungsumrechnungsdifferenzen 7 -43
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 9.858 10.341
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 8) 302 590
Gesamt, im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 11) 141 122

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2016/17 2017/18
Umbewertungen aufgrund von Änderung demografischer Annahmen 261 0
Umbewertungen aufgrund von Änderung finanzieller Annahmen 219 -32
Umbewertungen aufgrund von sonstigen Änderungen (experience adjustments) 60 170
Gesamt 541 138

Die erwartete Dotierung für Anwartschaften auf Abfertigung für das nächste Wirtschaftsjahr 2018/19 beträgt TEUR 281. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 8,2 Jahre.

Analyse der erwarteten Fälligkeit der undiskontierten Ansprüche.

2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 Jahre Gesamt
Anwartschaften auf Abfertigung
571
559
908
867
775
8.310
11.990

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren dargestellt, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Sensitivitäten Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Auswirkung von Veränderung des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 50 Bp 403 -378
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 50 Bp -44 41
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 50 Bp 8 -7
Auswirkung von Veränderung der
Bezugssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 50 Bp -351 370
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 50 Bp -5 5
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 50 Bp -8 8
Auswirkung von Veränderung der Fluktuation
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 5% 20 -20
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 5% 0 -1
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 5% 1 -1

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Altersvorsorge ausgewiesen:

2016/17 2017/18
Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten:
Stand am 31. März des Vorjahres 14.603 14.088
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses -20 81
Laufender Dienstzeitaufwand 6 7
Zinsaufwand 314 266
Zahlungen -892 -829
Währungsumrechnungsdifferenzen 76 -248
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 14.088 13.364
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 8) 6 7
Gesamt, im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 11) 314 266

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2016/17 2017/18
Umbewertungen aufgrund von Änderung demografischer Annahmen 0 0
Umbewertungen aufgrund von Änderung finanzieller Annahmen 349 75
Umbewertungen aufgrund von sonstigen Änderungen -369 6
Gesamt -20 81

Die erwartete Dotierung für Ansprüche für Altersvorsorge für das nächste Wirtschaftsjahr 2018/19 beträgt TEUR 259. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 9,8 Jahre.

Analyse der erwarteten Fälligkeit der undiskontierten Ansprüche.

2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 über 5
Jahre
Gesamt
Ansprüche für Altersvorsorge 826 805 803 800 796 12.067 16.096

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Pensionsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren dargestellt, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Änderung
der Annahme
bei Verringerung
der Annahme
bei Anstieg
der Annahme
Auswirkung von Veränderung des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 50 Bp 688 -635
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 50 Bp -50 45
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 50 Bp 0 0
Auswirkung von Veränderung der
Pensionssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 50 Bp -518 553
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 50 Bp -8 9
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 50 Bp 0 0

27 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten.

2016/17 2017/18
Verbindlichkeiten aus Anteilskauf 8.851 2.456
Lkw-Mautsystem Tschechien 174 832
Sonstige 1.511 1.003
10.536 4.292

Die Verbindlichkeiten aus Anteilskauf betreffen im Wesentlichen den langfristigen Teil der variablen Kaufpreiskomponente (umsatzabhängige Earn-out-Zahlung) aus dem Erwerb des restlichen 48%-Anteils an der Kapsch Telematic Services spol. s r.o., Tschechien, in Höhe von TEUR 1.953 (2016/17: TEUR 4.888) sowie den langfristigen Teil der variablen Kaufpreiskomponente (ergebnisabhängige Earn-out-Zahlung) aus dem Erwerb der Anteile an der Fluidtime Data Services GmbH, Wien, in Höhe von TEUR 503 (2016/17: TEUR 498). Der im Vorjahr enthaltene langfristige Teil der variablen Kaufpreiskomponente (Earn-out-Zahlung) aus dem Erwerb der Anteile an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, in Höhe von TEUR 3.465 wurde im Wirtschaftsjahr 2017/18 unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Erläuterung 28).

Die Position "Lkw-Mautsystem Tschechien" betrifft in Höhe von TEUR 832 (2016/17: TEUR 174) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) gegenüber Subunternehmern für die Errichtung des tschechischen Lkw-Mautsystems. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als ein Jahr, aber weniger als fünf Jahre ab dem Bilanzstichtag. Diese langfristigen Verbindlichkeiten wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Anwendung von Abzinsungssätzen diskontiert, die jenen Zinssätzen entsprechen, die bei der Diskontierung der langfristigen Forderungen aus dem tschechischen Lkw-Mautprojekt verwendet wurden (siehe Erläuterung 19). Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.

Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Bis zu 2 Jahren 5.466 3.069
Zwischen 2 und 3 Jahren 3.685 931
Größer 3 Jahre 1.851 472
11.001 4.472

28 Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen.

2016/17 2017/18
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen 29.097 31.486
Sonstige erhaltene Anzahlungen 14.509 2.938
Sonstige Personalverbindlichkeiten 26.542 31.219
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
(ausgenommen Ertragsteuern)
7.766 12.106
Verbindlichkeiten aus Steuerumlage gegenüber Gruppenträger 8.268 5.349
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 17.295 29.660
103.478 112.758

Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen enthalten eine variable Kaufpreiskomponente (Earn-out-Zahlung) aus dem Erwerb der Anteile an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, in Höhe von TEUR 3.500, die im Vorjahr mit TEUR 3.465 in den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen waren (siehe Erläuterung 27), die abhängig vom EBIT der KTS-Gruppe der Wirtschaftsjahre 2015-2018, bereinigt um Minderheitenanteilen, ist. Der kurzfristige Teil der variablen Kaufpreiskomponente (umsatzabhängige Earn-out-Zahlung) aus dem Erwerb des restlichen 48%-Anteils an der Kapsch Telematic Services spol. s r.o., Tschechien, beträgt TEUR 3.000 (2016/17: TEUR 3.000). Weiters enthalten ist eine variable Kaufpreiskomponente aus dem Kauf eines 50 %-Anteils an der Intelligent Mobility Solutions Ltd., Sambia, in Höhe von TEUR 3.794 (2016/17: n/a), die vom Abschluss eines weiteren Projektvertrags abhängig ist.

Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten.

Die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne -176.523 -268.850
Abzüglich in Rechnung gestellte Anzahlungen 205.620 300.337
29.097 31.486

Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen betreffen zum 31. März 2018 im Wesentlichen wie im Vorjahr Mautprojekte in Nordamerika und Spanien.

29 Rückstellungen.

2016/17 2017/18
Langfristige Rückstellungen 9.993 8.911
Kurzfristige Rückstellungen 17.640 9.600
Gesamt 27.633 18.510

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

31. März
2017
Zugang
aus Erwerb
von Unter
nehmen
Zugang
aus Auf
zinsung
Zu
führung
Ver
wendung
Auf
lösung
Um
gliederung
Währungs
umrechnungs
differenzen
31. März
2018
Jubiläumsgelder 1.249 139 15 36 -16 -18 0 -15 1.391
Garantien und
Produkthaftungen 1.516 0 0 0 0 0 391 0 1.906
Projektrückstellungen
(ausgenommen Drohverluste) 872 0 0 0 0 0 -182 0 689
Rechts- und Prozesskosten,
Vertragsrisiken 61 0 0 0 0 0 177 0 237
Kosten für Stilllegung und
Nachsorge 137 0 0 0 0 0 -18 0 119
Sonstige langfristige
Rückstellungen 6.158 0 257 555 0 -1.518 119 -1.005 4.567
Langfristige
Rückstellungen, gesamt 9.993 139 272 592 -16 -1.536 486 -1.020 8.911
Garantien und
Produkthaftungen 1.371 0 0 548 -563 -318 -391 -212 435
Projektrückstellungen
(ausgenommen Drohverluste) 10.430 0 0 1.711 -4.899 -2.269 182 -269 4.887
Rechts- und Prozesskosten,
Vertragsrisiken 4.645 0 0 558 -1.434 -43 -177 -516 3.033
Kosten für Stilllegung und
Nachsorge 19 0 0 0 0 0 18 -21 16
Sonstige kurzfristige
Rückstellungen 1.176 73 0 932 -532 -71 -119 -230 1.229
Kurzfristige
Rückstellungen, gesamt 17.640 73 0 3.748 -7.428 -2.701 -486 -1.248 9.600
Summe 27.633 213 272 4.340 -7.443 -4.236 0 -2.268 18.510
31. März
2016
Zugang
aus Erwerb
von Unter
nehmen
Zugang
aus Auf
zinsung
Zu
führung
Ver
wendung
Auf
lösung
Um
gliederung
Währungs
umrechnungs
differenzen
31. März
2017
Jubiläumsgelder 1.186 0 16 124 0 -77 0 0 1.249
Garantien und
Produkthaftungen 0 0 0 0 0 0 1.516 0 1.516
Projektrückstellungen
(ausgenommen Drohverluste) 0 0 0 0 0 0 872 0 872
Rechts- und Prozesskosten,
Vertragsrisiken 0 0 0 0 0 0 61 0 61
Kosten für Stilllegung und
Nachsorge 0 0 0 0 0 0 137 0 137
Sonstige langfristige
Rückstellungen 210 4.518 261 226 0 -75 8 1.010 6.158
Langfristige
Rückstellungen, gesamt 1.396 4.518 277 350 0 -151 2.593 1.010 9.993
Garantien 2.113 0 0 1.367 -479 -135 -1.516 20 1.371
Projektrückstellungen
(ausgenommen Drohverluste) 3.196 6.342 0 4.026 -2.184 -248 -872 170 10.430
Rechts- und Prozesskosten,
Vertragsrisiken 3.349 150 0 14.146 -13.050 -131 -61 242 4.645
Kosten für Stilllegung und
Nachsorge 156 0 0 0 -10 0 -137 10 19
Sonstige kurzfristige
Rückstellungen 132 615 0 1.051 -107 -560 -7 51 1.176
Kurzfristige
Rückstellungen, gesamt 8.946 7.107 0 20.590 -15.830 -1.073 -2.593 494 17.640
Summe 10.341 11.625 277 20.940 -15.830 -1.224 0 1.504 27.633

Die Rückstellung für "Jubiläumsgeldverpflichtungen" betrifft langfristige Ansprüche von Dienstnehmern aufgrund von kollektivvertraglichen Bestimmungen. Für die Bewertung wurden ein Zinssatz von 1,15% – 1,45% (2016/17: 1,05 – 1,45% ), das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbewahrscheinlichkeit nach AVÖ 2008-P (2016/17: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler herangezogen, Gehaltssteigerungen wurden mit 2,5% (2016/17: 2,5%) berücksichtigt.

Als Hersteller, Händler und Anbieter von Dienstleistungen gibt der Konzern zum Zeitpunkt des Verkaufs "Produktgarantien" an die Kunden ab. Üblicherweise ist der Konzern gemäß den Garantiebedingungen verpflichtet, Herstellungs- oder Softwaremängel zu beheben oder das Produkt auszutauschen, wenn diese Mängel während der Gewährleistungsfrist zutage treten. Für den Fall, dass der Konzern Garantieansprüche für verkaufte Produkte oder erbrachte Dienstleistungen während der Gewährleistungsfrist erwartet, wird eine entsprechende Rückstellung im Jahresabschluss gebildet. Ausgehend von der Erwartung, dass die Mehrheit der Aufwendungen kurz- oder mittelfristig anfallen wird, werden die Garantiekosten beim Ausweis der Rückstellung bestmöglich geschätzt. Ebenso werden die historischen Daten bei der Berechnung des Rückstellungsbetrags berücksichtigt. Gemäß den Erfahrungswerten ist es wahrscheinlich, dass Garantieansprüche gestellt werden. Es wird erwartet, dass ein Betrag von TEUR 105 im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2018/19 verbraucht wird, TEUR 330 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 1.906 in den darauffolgenden Wirtschaftsjahren.

Die Rückstellungen für "Projekte (ausgenommen Drohverluste)" betreffen im Wesentlichen Wartungs-, Erweiterungs- und Reparaturarbeiten zu bestehenden Mautprojekten. Es wird erwartet, dass der Betrag in Höhe von TEUR 308 im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2018/19 verbraucht wird, TEUR 4.579 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 689 in den darauffolgenden Wirtschaftsjahren.

Die Rückstellungen für "Rechtskosten, Prozesskosten und Vertragsrisiken" betreffen im Wesentlichen laufende Rechtsfälle und Beratungskosten. Es wird erwartet, dass ein Betrag von TEUR 2.094 im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2018/19 verbraucht wird, TEUR 939 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 237 in den darauffolgenden Wirtschaftsjahren.

Kosten für "Stilllegung und Nachsorge" betreffen im Wesentlichen die Vorsorge einer amerikanischen Tochtergesellschaft für den Rückbau bzw. die Demontage von Sensoren im Bereich von Mobilitätslösungen für Städte nach Vertragsablauf. Es wird erwartet, dass ein Betrag in Höhe von TEUR 8 im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2018/19 verbraucht wird, TEUR 8 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 119 in den darauffolgenden Wirtschaftsjahren.

Die "Sonstigen Rückstellungen" beinhalten im Wesentlichen eine Rückstellung für Steuern und Abgaben in Höhe von TEUR 3.886 aus der Anfang des Wirtschaftsjahres 2016/17 akquirierten KTT Brasilien sowie Rückstellungen für Provisionen und Prämien, ausstehende Gutschriften und Projektkosten sowie Kundenskonti. Es wird erwartet, dass ein Betrag von TEUR 643 im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2018/19 verbraucht wird, TEUR 586 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 4.567 in den darauffolgenden Wirtschaftsjahren.

30 Eventualschulden, sonstige Haftungsverhältnisse und finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen.

Die Eventualschulden des Konzerns resultieren vor allem aus Großprojekten. Die sonstigen Haftungsverhältnisse betreffen Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Bankgarantien, Performance und Bid Bonds sowie Bürgschaften.

Die Eventualschulden und sonstigen Haftungsverhältnisse enthalten gemäß branchenüblichen Usancen ausschließlich Verpflichtungen gegenüber Dritten. Diese stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Performance und Bid Bonds
Südafrika (Mautprojekt) 42.134 34.197
Australien (Mautprojekte) 22.428 19.236
Sonstige 416 1.540
Gesamt 64.978 54.973

Die operative Tätigkeit erfordert darüber hinaus die Abgabe von Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien sowie Performance und Bid Bonds für Großprojekte, die von Banken und Kreditversicherungsunternehmen ausgestellt werden. Wird den vertraglichen Verpflichtungen nicht entsprochen, besteht das Risiko einer Inanspruchnahme, die zu einem Regressanspruch der Bank oder des Versicherers gegen den Konzern führt. Ein entsprechender Ressourcenabfluss wird als unwahrscheinlich eingeschätzt. Derartige Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien sowie Performance und Bid Bonds im Ausmaß von TEUR 351.401 (Vorjahr: TEUR 369.605) sind nicht in der Bilanz bzw. den Eventualschulden enthalten.

Vermögenswerte der Kapsch TrafficCom AB, Schweden, in Höhe von TEUR 11.668 (2016/17: TEUR 9.442) wurden als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer schwedischen Bank verpfändet.

Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen.

Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unkündbaren Mietverträgen und operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:

2016/17
angepasst
2017/18
Nicht länger als 1 Jahr 17.533 16.362
Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre 29.373 31.796
Länger als 5 Jahre 9.215 6.490
56.121 54.647

Als Aufwand erfasste Miet-/Leasingzahlungen.

Die Zahlungen aus operativen Leasingverhältnissen, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden, stellen sich wie folgt dar:

2016/17 2017/18
Mieten 16.671 14.027
Kfz-Leasing 2.418 2.207
EDV-Leasing 3.066 3.930
Sonstiges 569 390
22.723 20.553

31 Unternehmenszusammenschlüsse.

Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko.

Am 18. Juli 2017 erwarb die Kapsch TrafficCom AG die restlichen 60,03% der Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko (im Weiteren als Simex bezeichnet). Simex ist ein wesentlicher Anbieter von intelligenten Verkehrssystemen (ITS) inklusive Hardware- und Softwarelösungen. Im Jahr 2012 wurden bereits 33% an Simex von der Gruppe erworben und durch eine Kapitalherabsetzung am 18. Juli 2017, bei der die Gruppe nicht partizipierte, wurden die Anteile auf 39,97% erhöht. Bisher wurde die Simex im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen ausgewiesen (siehe Erläuterung 17).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis zuzüglich beizulegendem Zeitwert der bisher gehaltenen Anteile abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des erworbenen Nettovermögens berechnet sich wie folgt:

Abzüglich beizulegender Zeitwert des anteilig erworbenen Nettovermögens -3.365
Beizulegender Zeitwert der bisherigen Anteile 1.370
Noch nicht fälliger Teil des Kaufpreises 1.005
Bezahlter Kaufpreis 1.066
Kaufpreis

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden der Simex zum Erwerbszeitpunkt betrug:

Beizulegender
Zeitwert
Sachanlagen 48
Immaterielle Vermögenswerte 5.000
Vorräte 2.168
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3.055
Liquide Mittel 49
Langfristige Finanzverbindlichkeiten -152
Verpflichtungen aus Leistungen für Arbeitnehmer -599
Langfristige Rückstellungen -139
Latente Steuerschulden -1.040
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -1.832
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.505
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen -1.615
Kurzfristige Rückstellungen -73
Erworbenes Nettovermögen 3.365

Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus einer im Juli getätigten Zahlung in Höhe von TEUR 1.066 sowie einer am 29. März 2019 fälligen Zahlung in Höhe von TEUR 1.045, welche abgezinst wurde. Die im Rahmen des Erwerbs übernommenen liquiden Mittel betrugen TEUR 49, somit betrug der Nettomittelabfluss im Wirtschaftsjahr 2017/18 aus dem Erwerb TEUR 1.017. Die direkt dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten betrugen TEUR 433 und wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit erfasst.

Der Firmenwert in Höhe von TEUR 76 wurde mit TEUR 61 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ETC-Americas und mit TEUR 15 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit IMS-Americas zugeordnet.

Das erworbene Unternehmen hat im Zeitraum 18. Juli 2017 bis 31. März 2018 TEUR 5.314 zu den Umsatzerlösen und TEUR -809 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Gesellschaft bereits ab 1. April 2017 einbezogen worden, wäre der Beitrag zu den Umsatzerlösen TEUR 8.377 und der Beitrag zum Konzernergebnis TEUR 399 gewesen.

32 Anteile Tochterunternehmen.

31. März 2017 31. März 2018
Gesellschaft, Hauptniederlassung der Gesellschaft Interne Bezeichnung Konzern
anteil
Nicht be
herrschende
Anteile
Konzern
anteil
Nicht be
herrschende
Anteile
Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o., Prag,
Tschechien 1) KTC C&R CZ 99,00% 1,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Ltd., Middlesex, Großbritannien KTC UK 100,00% 100,00%
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien KCO 100,00% 100,00%
Kapsch Components GmbH, Wien KCO GmbH 100,00% 100,00%
FLUIDTIME Data Services GmbH, Wien Fluidtime 75,50% 24,50% 75,50% 24,50%
ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien ArtiBrain 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom S.r.l. a socio unico, Mailand, Italien KTC Italy 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien 2) KTC Slovenia 100,00%
Transport Telematic Systems - LLC, Abu Dhabi,
Vereinigte Arabische Emirate 4) TTS, UAE 49,00% 51,00% 49,00% 51,00%
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland KTC Russia 100,00% 100,00%
Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien KTTB, Bulgaria 100,00% 100,00%
Kapsch Traffic Solutions (Konsortium), Sofia, Bulgarien 1) Konsortium BG n.a. 100,00%
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien KTC Argentina 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Almaty, Kasachstan KTC Kazakhstan 100,00% 100,00%
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland KTS Belarus 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom KGZ OOO, Bischkek, Kirgisistan KTC Kirgisistan 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen KTC Litauen 51,00% 49,00% 51,00% 49,00%
tolltickets GmbH, Rosenheim, Deutschland tolltickets 65,00% 35,00% 65,00% 35,00%
Kapsch TrafficCom Transportation S.A.U., Madrid, Spanien KTT Spain 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Arce Sistemas S.A.U., Bilbao, Spanien KTC Arce 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Saudi Arabia Co. Ltd., Dschidda, Saudi Arabien KTC Saudi Arabia 100,00% 100,00%
Telvent Thailand Ltd., Bangkok, Thailand KTT Thailand 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Transportation Brasil Ltda., São Paulo, Brasilien KTT Brazil 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Transportation Argentina S.A., Buenos Aires,
Argentinien KTT Argentina 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom S.A.S., Bogotá, Kolumbien 1) KTC Colombia n.a. 100,00%
Athomstart Invest 253 AS (nunmehr: Kapsch TrafficCom Norway
AS), Oslo, Norwegen 1)
KTC Norway n.a. 100,00%
KTS Beteiligungs GmbH, Wien KTS Beteiligung 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden KTC Sweden 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom do Brasil LTDA., São Paulo, Brasilien KTC Brazil 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd, Melbourne, Australien KTC Australia 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Chile S.A., Santiago de Chile, Chile KTC Chile 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich KTC France 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom PTE. LTD., Tripleone Somerset, Singapur KTC Singapore 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom (M) Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysia 2) KTC Malaysia 100,00%
Kapsch TrafficCom New Zealand Ltd., Auckland, Neuseeland KTC New Zealand 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom South Africa (Pty) Ltd., Sunninghill, Südafrika KTC SA 100,00% 100,00%
Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika ETC 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., Kapstadt,
Südafrika KTC SA Holding 100,00% 100,00%
TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 5) TMT 100,00% 100,00%
MobiServe (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 5) Mobiserve 100,00% 100,00%
Trust South Africa, Kapstadt, Südafrika 5) Trust SA n.a. 100,00%
Berrydust 51 (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika Berrydust 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande KTC BV 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Canada Inc., Mississauga, Kanada KTC Canada 100,00% 100,00%
31. März 2017 31. März 2018
Gesellschaft, Hauptniederlassung der Gesellschaft Interne Bezeichnung Konzern
anteil
Nicht be
herrschende
Anteile
Konzern
anteil
Nicht be
herrschende
Anteile
Kapsch TrafficCom Holding II US Corp., McLean, USA KTC Hold. II US Corp. 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom USA, Inc. (vormals: Kapsch TrafficCom IVHS
Inc.), McLean, USA 3)
KTC IVHS Inc., USA 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom USA Inc., Duluth, USA 3) KTC USA, Inc. 100,00%
Kapsch TrafficCom Transportation NA, Inc., Rockville, USA 3) KTT USA 100,00%
SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexico City,
Mexiko 1)
SIMEX 33,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Holding Corp., McLean, USA KTC Holding Corp., USA 100,00% 100,00%
Kapsch TrafficCom Inc., McLean, USA KTC Inc., USA 100,00% 100,00%
Streetline Inc., Foster City, USA Streetline 93,94% 6,06% 93,94% 6,06%
Streetline International, Inc., Delaware, USA 2) Streetline international 93,94% 6,06%
SPS funding Co. LLC, Delaware, USA 2) SPS Funding 93,94% 6,06%
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien KTS Austria 100,00% 100,00%
Kapsch Telematic Services spol. s r.o., Prag, Tschechien KTS CZ 100,00% 100,00%
Kapsch Telematic Services GmbH Deutschland, Berlin, Deutschland KTS Germany 100,00% 100,00%
Kapsch Telematic Services Solutions A/S under tvangsopløsning,
Kopenhagen, Dänemark 2) KTSS Denmark 60,00% 40,00%
Kapsch Telematic Services Sp. z o.o., Warschau, Polen KTS Poland 100,00% 100,00%
Kapsch Road Services Sp. z o.o., Warschau, Polen KRS Poland 100,00% 100,00%

1) Neugründung/Erwerb/Erwerb zusätzlicher Anteile im Wirtschaftsjahr 2017/18

2) Entkonsolidierung im Wirtschaftsjahr 2017/18

3) Verschmelzungen im Wirtschaftsjahr 2017/18

4) Verfügungsmacht über die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens aufgrund substanzieller Rechte

5) IFRS 10 Beherrschung des Trust South Africa (siehe Erläuterung 1.2) und daher Vollkonsolidierung mit 100%

Zur besseren Lesbarkeit wird in den nachfolgenden Tabellen und Erläuterungen jeweils die interne Bezeichnung der Gesellschaften angegeben.

Bei allen oben angeführten Gesellschaften befindet sich die Hauptniederlassung der Gesellschaft im Gründungsland.

Mit Ausnahme der unten angeführten Gesellschaften bilanzieren alle angeführten Tochterunternehmen zum Stichtag 31. März.

Gesellschaften, die aufgrund von rechtlichen Beschränkungen nicht zum 31. März bilanzieren:

  • Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland (31. Dezember)
  • Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien (31. Dezember)
  • Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Almaty, Kasachstan (31. Dezember)
  • Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland (31. Dezember)
  • Kapsch TrafficCom KGZ OOO, Bischkek, Kirgisistan (31. Dezember)

Weitere Gesellschaften mit abweichenden Bilanzstichtagen:

KTS Beteiligungs GmbH, Wien

  • Die Gesellschaft stammt aus einer Akquisition, der Bilanzstichtag zum 31. Dezember wurde nicht umgestellt. Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen
  • Die Gesellschaft wurde gemeinsam mit einem Partner gegründet und bilanziert zum 31. Dezember.

33 Nicht beherrschende Anteile.

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften.

Angaben zur Bilanz.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Bilanz vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen sowie den Buchwert der wesentlichen nicht beherrschenden Anteile:

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR

Angaben zur Bilanz zum
31. März 2018
Langfristige
Vermögens
werte
Kurzfristige
Vermögens
werte
Langfristige
Schulden
Kurzfristige
Schulden
Netto
vermögen
Buchwert nicht
beherrschende
Anteile
Streetline 1.706 2.338 11.951 3.613 -11.519 -805
KTSS Denmark 0 0 0 0 0 0
Fluidtime 1.987 341 1.718 589 21 -87
tolltickets 223 3.580 24 4.262 -483 -169
KTC Litauen 1 28 0 2 27 16
KTC C&R CZ 24 5.729 832 3.238 1.682 0
Buchwert zum 31. März 2018 -1.045
Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR
Angaben zur Bilanz zum
31. März 2017
Langfristige
Vermögens
werte
Kurzfristige
Vermögens
werte
Langfristige
Schulden
Kurzfristige
Schulden
Netto
vermögen
Buchwert nicht
beherrschende
Anteile
Streetline 996 1.283 0 9.867 -7.588 -567
KTSS Denmark 0 146 1.291 39 -1.185 -474
Fluidtime 58 651 599 502 -391 87
tolltickets 217 3.074 24 3.619 -352 -123
KTC Litauen 2 23 0 1 24 15
KTC C&R CZ 229 7.978 174 6.755 1.278 10
Buchwert zum 31. März 2017 -1.052

Angaben zur Gesamtergebnisrechnung.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Gesamtergebnisrechnung vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (Beträge vor der zwischenbetrieblichen Eliminierung):

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR Den nicht beherrschenden Anteilen
zugewiesene Ergebnisbeiträge
Angaben zur Gesamt
ergebnisrechnung 2017/18
Umsatz Jahresüber
schuss/-
fehlbetrag
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt
ergebnis
Perioden
ergebnis
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt
ergebnis
Streetline 2.280 -5.172 1.266 -3.906 -315 77 -238
KTSS Denmark 0 0 3 3 0 0 0
Fluidtime 629 -713 0 -713 -175 0 -175
tolltickets 2.087 -506 0 -506 -177 0 -177
KTC Litauen 0 2 0 2 1 0 1
KTC C&R CZ 12.058 782 99 881 18 0 18
Gesamt -647 77 -570

Werte vor konzerninternen Eliminierungen in TEUR Den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesene Ergebnisbeiträge

Angaben zur Gesamt
ergebnisrechnung 2016/17
Umsatz Jahresüber
schuss/
-fehlbetrag
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt
ergebnis
Perioden
ergebnis
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt
ergebnis
Streetline 1.552 -6.388 -230 -6.618 -692 -18 -710
KTSS Denmark 0 0 -2 -2 0 -1 -1
Fluidtime 232 -149 0 -149 -36 0 -36
tolltickets 1.017 -580 0 -580 -203 0 -203
KTC Litauen 0 -1 0 -1 0 0 0
KTC C&R CZ 9.629 697 1 698 4 0 4
Gesamt -928 -19 -947

Angaben zur Geldflussrechnung und Dividenden.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Geldflussrechnung und Dividenden vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (Beträge vor der zwischenbetrieblichen Eliminierung):

Cashflow aus
Angaben zur Geldflussrechnung 2017/18 betrieblicher
Tätigkeit
Investitions
tätigkeit
Finanzierungs
tätigkeit
Cash Netto
Zu-/Abnahme
Dividenden
an nicht beherr
schende Anteile
Streetline -3.497 -1.033 5.190 660 0
KTSS Denmark 79 0 -110 -30 0
Fluidtime -1.000 -54 951 -102 0
tolltickets -158 -88 371 125 0
KTC Litauen 0 0 0 0 0
KTC C&R CZ 3.168 0 -477 2.691 0
Gesamt 0
Cashflow aus
Angaben zur Geldflussrechnung 2016/17 betrieblicher
Tätigkeit
Investitions
tätigkeit
Finanzierungs
tätigkeit
Cash Netto
Zu-/Abnahme
Dividenden an
nicht beherr
schende Anteile
Streetline -5.686 -864 6.303 -246 0
KTSS Denmark -2 0 2 0 0
Fluidtime -181 -62 358 115 0
tolltickets 451 -255 590 785 0
KTC Litauen 21 0 -1 19 0
KTC C&R CZ 431 0 -770 -339 -8
Gesamt -8

34 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen.

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Kapsch TrafficCom zählen insbesondere Unternehmen des Kapsch Konzerns einschließlich von Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierter Unternehmen, deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Angehörigen der Organe und von ihnen beherrschte oder maßgeblich beeinflusste Unternehmen.

Salden und Transaktionen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht erläutert.

Die Verrechnung von Dienstleistungen mit verbundenen Parteien erfolgt auf Drittvergleichsbasis. Waren werden zu marktüblichen Konditionen ge- und verkauft.

Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Umsätze und Aufwendungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr sowie über die Forderungen und Verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen gegenüber nahestehenden Unternehmen.

2016/17 2017/18
Muttergesellschaft
Umsätze 0 8
Aufwendungen 2.344 1.070
Schwestergesellschaften
Umsätze 9.004 5.906
Aufwendungen
26.660
28.571
Assoziierte Unternehmen
Umsätze 20 26
Aufwendungen 0 0
Gemeinschaftsunternehmen
Umsätze 0 1.661
Aufwendungen 0 0
Sonstige nahestehende Unternehmen
Umsätze 153 130
Aufwendungen 299 192
31. März 2017 31. März 2018
Muttergesellschaft
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Vermögenswerte 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
Verbindlichkeiten einschließlich Verbindlichkeiten aus Steuerumlage 8.434 5.406
Verbindlichkeiten aus Anteilskauf 3.465 3.500
Schwestergesellschaften
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte 1.778 2.611
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten 3.965 2.929
Assoziierte Unternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte 149 318
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten 0 0
Gemeinschaftsunternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte 0 4.316
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten 0 0
Sonstige nahestehende Unternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte 15 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
Verbindlichkeiten einschließlich Verpflichtungen aus Altersvorsorge 12.765 11.583

Direkte Muttergesellschaft des berichtenden Unternehmens ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien. Als Schwestergesellschaften werden alle Tochterunternehmen des Kapsch Konzerns bezeichnet, welche unter der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH als Muttergesellschaft gehalten werden und nicht Teil des vorliegenden Konzerns der Kapsch TrafficCom AG sind.

Muttergesellschaft.

Die Muttergesellschaft KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH erbringt an den Konzern Dienstleistungen im Bereich der Konzernkonsolidierung und Rechtsberatung. Die im Konzern im Wirtschaftsjahr 2017/18 dafür angefallenen Ausgaben betrugen TEUR 1.023 (2016/17: TEUR 958). Zudem entstanden dem Konzern Versicherungskosten (Organhaftpflichtversicherung) in Höhe von TEUR 48 (2016/17: TEUR 30).

Die Muttergesellschaft hat im Wirtschaftsjahr 2014/15 ihre Anteile von 3 % an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, an die Kapsch TrafficCom AG verkauft. Aus dieser Transaktion ist zum 31. März 2018 noch eine variable Kaufpreiskomponente in Höhe von TEUR 3.500 in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (31. März 2017: TEUR 3.465 in den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten) erfasst (siehe Erläuterung 28).

Die Muttergesellschaft fungiert als steuerlicher Gruppenträger in der im März 2005 gebildeten steuerlichen Gruppe, bei der auch die österreichischen Tochtergesellschaften dieses Konzerns Mitglieder sind. Dementsprechend sind alle steuerlichen Effekte aus der Gruppenbesteuerung bei Konzerngesellschaften, die Mitglieder der steuerlichen Gruppe sind, als Transaktionen mit einem nahestehenden Unternehmen zu betrachten. Zum 31. März 2018 bestehen im Konzern in diesem Zusammenhang Verbindlichkeiten aus der Steuerumlage gegenüber der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR 5.349 (31. März 2017: TEUR 8.268).

Schwestergesellschaften.

Der Konzern erbringt für Schwestergesellschaften regelmäßig Fertigungsleistungen im Bereich GSM-R sowie Dienstleistungen im Bereich Logistik. Im Wirtschaftsjahr 2017/18 beliefen sich die Umsätze aus Lieferungen und Leistungen im Bereich GSM-R auf TEUR 3.319 (2016/17: TEUR 6.752) sowie aus Logistikleistungen auf TEUR 889 (2016/17: TEUR 1.023).

Im Zusammenhang mit dem 125-jährigen Jubiläum des Kapsch Konzerns wurden im Wirtschaftsjahr 2017/18 Umsätze aus der Weiterverrechnung von Aufwendungen an Schwestergesellschaften in Höhe von TEUR 386 (2016/17: TEUR 0) generiert.

Die Mieteinnahmen des Konzerns aus der Untervermietung an Schwestergesellschaften im Wirtschaftsjahr 2017/18 beliefen sich insgesamt auf TEUR 349 (2016/17: TEUR 360). Der Restbetrag der Umsätze gegenüber Schwestergesellschaften betrifft sonstige Lieferungen und Leistungen.

Die Aufwendungen aus Transaktionen mit Schwestergesellschaften betreffen zu einem großen Teil Lieferungen und Leistungen im Bereich IT, EDV und Telefonie (Vermietung von Telefon- und IT-Ausstattung sowie IT-Support), vor allem durch die Kapsch BusinessCom AG, Wien. Die Aufwendungen des Konzerns in diesem Zusammenhang betrugen im Wirtschaftsjahr 2017/18 TEUR 9.583 (2016/17: TEUR 7.759).

Außerdem wurden durch Schwestergesellschaften im Auftrag des Konzerns Lieferungen von Hardware (IT-Ausstattung) sowie Wartungs- und Dienstleistungen für diverse Kundenprojekte (vor allem in den USA, Österreich und Südafrika) in Höhe von TEUR 7.922 (2016/17: TEUR 8.012, vor allem in Österreich, Tschechien und Polen) erbracht.

Im Zusammenhang mit der Verwendung der Kapsch Handelsmarke und des Logos werden dem Konzern durch die Kapsch Aktiengesellschaft, Wien, Lizenzgebühren in Rechnung gestellt. Die Lizenzgebühr beläuft sich auf 0,5% der gesamten Nettoerlöse des Konzerns mit Dritten. Die hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2017/18 TEUR 3.442 (2016/17: TEUR 3.213).

Leistungen im Bereich Human Resources (Lohnverrechnung, Administration, Recruiting, Beratung hinsichtlich Arbeitsrecht und Personalentwicklung) und zur Verfügungstellung von Lehrlingen und Trainees werden zentral für den Konzern durch die Kapsch Partner Solutions GmbH, Wien, erbracht. Im Wirtschaftsjahr 2017/18 sind diesbezüglich Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.104 (2016/17: TEUR 2.006) im Konzern angefallen.

Weitere Aufwendungen des Konzerns aus Transaktionen mit Schwestergesellschaften im Wirtschaftsjahr 2017/18 betreffen mit TEUR 1.937 (2016/17: TEUR 1.896) Aktivitäten im Bereich Unternehmensentwicklung, Public Relations, Sponsoring und andere Marketingaktivitäten, mit TEUR 1.755 (2016/17: TEUR 1.800) Management- und Beratungsleistungen, mit TEUR 802 (2016/17: TEUR 625) Versicherungsverträge, welche alle Konzerngesellschaften umfassen, sowie mit TEUR 115 (2016/17: TEUR 120) laufende Kosten für ein Softwaretool (Hyperion Financial Management). Der Restbetrag der Aufwendungen gegenüber Schwestergesellschaften betrifft sonstige an den Konzern erbrachte Lieferungen und Leistungen.

Gemeinschaftsunternehmen.

Die Umsätze mit Gemeinschaftsunternehmen im Wirtschaftsjahr 2017/18 in Höhe von TEUR 1.661 (2016/17: TEUR 0) betreffen zur Gänze Lieferungen und Leistungen für das Projekt für Verkehrssicherheit und -management für die Intelligent Mobility Solutions Ltd., Sambia.

In den Forderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen sind per 31. März 2018 Ausleihungen an die Intelligent Mobility Solutions Ltd., Sambia, in Höhe von TEUR 1.540 enthalten (31. März 2017: TEUR 0).

Sonstige nahestehende Unternehmen.

Die Umsätze gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen betreffen im Wirtschaftsjahr 2017/18 mit TEUR 124 Mieteinnahmen aus der Untervermietung (2016/17: TEUR 153).

Die Aufwendungen gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen betreffen einerseits die Vermietung von Telefon- und IT-Ausstattung (Hardware und Software) mit TEUR 105 (2016/17: TEUR 195) sowie Leistungen im Bereich Kfz-Management und Kfz-Services in Höhe von TEUR 87 (2016/17: TEUR 104).

Die Verpflichtungen für Altersvorsorge gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen sind in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten einschließlich Verpflichtungen für Altersvorsorge enthalten und beinhalten eine Pensionsverpflichtung (in Zahlung befindliche Pensionen) an die Witwe von Karl Kapsch, ehemaliger Vorstand der Kapsch Aktiengesellschaft.

Angaben zu Vergütungen und sonstige Zahlungen an Organe sind in Erläuterung 37 dargestellt.

35 Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie (unverwässertes Ergebnis) wird durch Division des den Anteilseignern zuordenbaren Periodenergebnisses der Gesellschaft durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Wirtschaftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien berechnet, wobei, falls zutreffend, jene Stammaktien, die von der Gesellschaft erworben und als eigene Aktien gehalten werden, unberücksichtigt bleiben. Zum 31. März2018 hielt die Gesellschaft – wie im Vorjahr – keine eigenen Aktien. Es gab keine Verwässerungseffekte.

2016/17 2017/18
Den Anteilseignern zurechenbares Periodenergebnis der Gesellschaft in EUR 43.609.880 28.680.062
Gewichtete durchschnittliche Anzahl Aktien 13.000.000 13.000.000
Ergebnis je Aktie (in EUR) 3,35 2,21

36 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Mitte Mai 2018 erwarb Kapsch TrafficCom ein weiteres Prozent der Anteile an Intelligent Mobility Solutions Ltd. in Sambia und hält nun 51% an der Gesellschaft. Da es noch zu keiner Anpassung des Gesellschaftsvertrags und der Vertretungsrechte in den Gremien, die die relevanten Aktivitäten lenken, kam, liegt auf Basis der aktuellen Verträge und Umstände keine Beherrschung nach IFRS 10 vor und Intelligent Mobility Solutions wird weiterhin als Gemeinschaftsunternehmen bilanziert. Es erfolgen daher keine Angaben nach IFRS 3. Kapsch TrafficCom strebt jedoch ein Erlangen der Beherrschung und damit eine künftige Vollkonsolidierung der Gesellschaft an.

Kapsch TrafficCom wurde Anfang Mai 2018 informiert, dass die tschechische Wettbewerbsbehörde UOHS die Ausschreibung für ein landesweites Lkw-Mautsystem in Tschechien gestoppt hat. Kapsch TrafficCom betreibt das derzeitige Mautsystem und wird seine Verpflichtungen weiterhin erfüllen. Der bestehende Mautvertrag hat eine Laufzeit bis maximal Ende 2019.

37 Zusatzangaben.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wirtschaftsjahr 2017/18 setzte sich aus 4.267 Angestellten und 867 Arbeitern zusammen (2016/17: 4.012 Angestellte und 762 Arbeiter).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer.

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf TEUR 209 (2016/17: TEUR 234) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:

2016/17 2017/18
Prüfung des Konzernabschlusses
80
75
Andere Bestätigungsleistungen
112
67
Steuerberatungsleistungen
0
0
Sonstige Leistungen
42
67
Summe
234
209

Vergütungen und sonstige Zahlungen an Organe der Gesellschaft.

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 setzte sich der "Vorstand" aus folgenden Personen zusammen: Georg Kapsch (Vorsitzender) André Laux Alexander Lewald

Die Bezüge des Vorstands im Wirtschaftsjahr 2017/18 gliedern sich wie folgt auf:

Gesamt
2016/17
Fix
2017/18
Variabel
2017/18
Gesamt
2017/18
Georg Kapsch 1.060 668 467 1.135
André Laux 670 439 150 589
Alexander Lewald 444 381 150 531
Summe 2.175 1.488 767 2.255

Die Aufwendungen für Abfertigungen für Vorstandsmitglieder betragen TEUR 17 (Vorjahr: TEUR 17).

André Laux und Alexander Lewald verfügen über individuelle Pensionspläne. Die Kapsch TrafficCom AG zahlte dafür in eine externe Pensionskasse ein. Die Aufwendungen im Wirtschaftsjahr 2017/18 belaufen sich auf TEUR 95 (2016/17: TEUR 108).

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 setzte sich der "Aufsichtsrat" aus folgenden Personen zusammen: Franz Semmernegg (Vorsitzender) Kari Kapsch (stellvertretender Vorsitzender) Sabine Kauper Harald Sommerer

Vom Betriebsrat entsandt:

Christian Windisch Martin Gartler

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden Aufsichtsratsvergütungen (inklusive Reisekosten) in Höhe von TEUR 122 (2016/17: TEUR 122) als Aufwand erfasst.

Wie in den Vorjahren wurden keine Vorschüsse oder Darlehen an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt und auch keine Garantien zu deren Gunsten abgegeben.

Ergebnisverwendungsvorschlag.

Der Konzern beabsichtigt, aus dem Bilanzgewinn der Kapsch TrafficCom AG für das Wirtschaftsjahr 2017/18 TEUR 19.500 (Vorjahr: TEUR 19.500) entsprechend einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,50 auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

38 Risikomanagement.

Der Konzern ist aufgrund seiner Aktivitäten einer Reihe von Finanzrisiken, insbesondere dem Fremdwährungsrisiko, Zinsrisiko und Kreditrisiko, ausgesetzt. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auf die Nichtvorhersehbarkeit von Finanzmärkten und versucht, mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern wendet, in Ausnahmefällen, Sicherungsbilanzierung (Hedge Accounting), wie in IAS 39 vorgesehen, an.

Der Konzern hat mehrere Prozesse initiiert, um sein Risikomanagement effektiv zu gestalten und Best-Practice-Standards zu verankern. Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Im Konzern existiert ein internes Kontrollsystem (IKS), welches die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung dokumentiert. Die Verantwortung für die Implementierung, Ausgestaltung und Überwachung des IKS im Hinblick auf die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften liegt beim jeweils zuständigen lokalen Management. Zur Unterstützung der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften wurde in der Kapsch TrafficCom AG ein IKS-Verantwortlicher eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS in der gesamten Kapsch TrafficCom zu standardisieren und weiterzuentwickeln, die Einhaltung und Wirksamkeit von Kontrollen und die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu überwachen sowie periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats zu berichten. Die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems wird durch die Interne Revision geprüft. Die definierten Prozesse sind an das COSO ERM (Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) und an die ONR 49000/ISO 31000 "Risikomanagement-Systeme", das Regelwerk des Austrian Standards Institute, angelehnt.

38.1 Fremdwährungsrisiko.

Das Fremdwährungsrisiko resultiert aus zukünftigen Geschäftstransaktionen, Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Nettoinvestitionen ausländischer Unternehmensstandorte, wenn Geschäftstransaktionen in einer Währung durchgeführt werden oder im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen könnten, die nicht mit der funktionalen Währung des jeweiligen Tochterunternehmens übereinstimmt (im Weiteren als "Fremdwährung" bezeichnet).

Der Konzern agiert international und ist einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das aus Wechselkursänderungen von verschiedenen Fremdwährungen resultiert, vor allem hinsichtlich der tschechischen Krone, des polnischen Zloty, des australischen Dollars, des südafrikanischen Rands sowie des US-Dollars. Aufgrund der Vertragsgestaltung in Euro entsteht dem Konzern kein Fremdwährungsrisiko aus dem weißrussischen Rubel. Kundenaufträge werden überwiegend in den jeweiligen Landeswährungen der Konzerngesellschaften fakturiert. Nur im Fall, dass der Konzern erwartet, einem bedeutenden Fremdwährungsrisiko ausgesetzt zu sein, werden größere Aufträge in Fremdwährung bei Bedarf durch Devisentermingeschäfte abgesichert.

Hätte sich der Kurs der unten angeführten Währungen (bezogen auf kurzfristige und langfristige Forderungen und Verbindlichkeiten) zum Stichtag 31. März 2018 (31. März 2017) um den unten angeführten Prozentsatz ("Volatilität") erhöht oder verringert, wäre das Ergebnis vor Steuern, sofern alle anderen variablen Kosten konstant geblieben wären, um die folgenden Beträge höher (+) bzw. niedriger (-) ausgefallen.

2016/17 2017/18
Währung Volatilität
+10%
Volatilität
-10%
Volatilität
+10%
Volatilität
-10%
AUD -652 797 -650 795
CAD -470 574 -57 70
CZK -906 1.107 -1.112 1.359
EUR 10.936 -13.366 5.272 -6.444
GBP 39 -47 -298 364
PLN -481 588 -1.180 1.442
SEK -390 477 -344 421
USD -5.822 7.115 -5.849 7.149
ZAR -2.174 2.658 -2.277 2.783

Auswirkung auf das Eigenkapital in TEUR

Der Konzern ist aus einem wesentlichen AFS-Instrument (Q-Free ASA, Norwegen) einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, da die Aktie an der Börse Oslo in norwegischen Kronen gehandelt wird.

Auswirkung auf das Eigenkapital in TEUR
2016/17 2017/18
Währung Volatilität
+10%
Volatilität
-10%
Volatilität
+10%
Volatilität
-10%
NOK -1.062 1.298 -969 1.184

38.2 Zinsrisiko.

Unter Zinsrisiko versteht man das Risiko, das aus den Wertschwankungen von Finanzinstrumenten, anderen Bilanzposten (zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten) und/oder Zahlungsströmen aufgrund von Schwankungen bei den Marktzinssätzen entsteht. Für festverzinsliche Bilanzposten umfasst das Risiko das Barwertrisiko. Im Fall, dass der Marktzinssatz für Finanzinstrumente schwankt, kann entweder ein Gewinn oder ein Verlust resultieren, wenn das Finanzinstrument vor Fälligkeit veräußert wird.

Für variabel verzinste Bilanzposten bezieht sich das Risiko auf den Zahlungsstrom. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten können Anpassungen in den Zinssätzen aus Änderungen bei den Marktzinssätzen resultieren. Solche Veränderungen würden Änderungen bei Zinszahlungen zur Folge haben. Variabel verzinste (sowohl kurzfristige als auch langfristige) Finanzverbindlichkeiten machen knapp die Hälfte der verzinsten Verbindlichkeiten aus. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. März 2018 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte dies – wie im Vorjahr – keine wesentliche Auswirkung auf das Konzernergebnis gehabt.

Zur Absicherung des Zinsrisikos aus Finanzverbindlichkeiten (siehe Erläuterung 24) setzt der Konzern in einem unwesentlichen Ausmaß derivative Finanzinstrumente ein.

38.3 Kreditrisiko.

Als Teil des Risikomanagements des Konzerns unterhält der Konzern Geschäftsbeziehungen nur mit als kreditwürdig eingestuften Dritten und hat Richtlinien eingeführt, um sicherzustellen, dass der Konzern nur Kunden mit entsprechender Bonität beliefert. Zusätzlich überwacht der Konzern laufend seine Forderungssalden, um sein Risiko hinsichtlich uneinbringlicher Forderungen zu beschränken. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, das Zahlungsausfallsrisiko von Kunden bestmöglich durch verpflichtende Bonitätsprüfung vor Auftragsunterzeichnung bzw. bei Großprojekten zusätzlich durch die Besicherung von Zahlungen zu reduzieren. Es kann dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass es einzelne Zahlungsausfälle gibt, die im Eintrittsfall einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung von Kapsch TrafficCom hätten.

Bei großen Mauterrichtungsprojekten besteht ein Kreditrisiko im Wesentlichen in der Phase der Errichtung des Mautsystems. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in Österreich, Amerika, Tschechien, Südafrika und Polen (siehe Erläuterung 21) keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Das Ausfallsrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann basierend auf den Erfahrungen des Konzerns als niedrig eingestuft werden.

Das maximale Kreditrisiko entspricht den Buchwerten:

In TEUR 2016/17 2017/18
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen 18.364 23.170
Sonstige langfristige Vermögenswerte 611 385
Kurzfristige Wertpapiere 3.638 2.804
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 261.935 254.394
Kurzfristige Steuerforderungen 4.490 7.563
Liquide Mittel 211.299 181.835
500.336 470.151

38.4 Liquiditätsrisiko.

Die laufende Überwachung, Kontrolle und Bewertung der Finanz- und Liquiditätsposition zur Reduktion der finanziellen Risiken ist dem Konzern ein großes Anliegen. Diese wichtige Aufgabe erfolgt auf Ebene der operativen Gesellschaften und wird im Gesamtkonzern überwacht und optimiert.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken vor allem durch das Halten von angemessenen finanziellen Rücklagen, durch Anleiheemissionen, durch Anzahlungen von Kunden und durch laufende Abstimmung der Fälligkeiten von Forderungen, Verbindlichkeiten sowie der finanziellen Vermögenswerte. Dazu werden regelmäßig im Kurzfristbereich (jeweils für die nächsten 12 Wochen), quartalsweise im Mittelfristbereich (aktuelles Wirtschaftsjahr) und auch im Langfristbereich (entsprechend den langfristigen Zahlungsverpflichtungen – insbesondere aus Krediten) entsprechende Cashflow-Prognosen erstellt und daraus entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung ausreichender Liquidität abgeleitet.

Darüber hinaus überwacht das Konzernmanagement die rollierende Vorausplanung der Liquiditätsreserve des Konzerns, um sicherzustellen, dass ausreichende Liquidität verfügbar ist, um den Betriebsbedarf zu decken, und damit auch jederzeit genug Spielraum bei den ungenutzten Kreditlinien vorhanden ist. Kapsch TrafficCom verfügt über hohe Cashbestände, die auch als Liquiditätsreserve dienen. Daher ist die Gruppe liquiditätsmäßig aktuell gut positioniert.

Kapsch TrafficCom vermeidet es, von einzelnen Banken abhängig zu sein, sondern achtet stets darauf, die bestehende Finanzierungsstruktur auf mehrere Partnerbanken aufzuteilen. Größere Rückzahlungsverpflichtungen von in der Regel langfristigen Kontrakten (zum Beispiel bei Unternehmensanleihen oder endfällige Tilgungen langfristiger Kredite) werden laufend überwacht und es werden schon frühzeitig entsprechende Maßnahmen (entweder Überprüfung der Einnahmen aus dem operativen Cashflow oder zeitgerechte Refinanzierungen) zur Sicherstellung der vereinbarten Zahlungsverpflichtungen eingeleitet.

Kapsch TrafficCom verfolgt eine risikoaverse Veranlagungsstrategie. Liquide Mittel werden so gehalten, dass sie in der Regel kurzfristig verfügbar und bei Bedarf daher auch entsprechend rasch einsetzbar sind. In Bezug auf Wertpapiere zur Deckung und Absicherung von Pensionsverpflichtungen wird in der Regel ebenso auf konservativere und laufend aktiv gemanagte Wertpapierfonds mit einem entsprechenden Anteil an Anleihen zurückgegriffen. Nichtsdestotrotz kann es bei Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten für die getätigten Finanzanlagen zu einer ungünstigen Entwicklung oder sogar zu deren Unhandelbarkeit bei verschiedenen Wertpapieren kommen. Daraus können sich Abwertungen und Wertberichtigungen ergeben, welche sich negativ auf das Finanzergebnis und das Eigenkapital der Kapsch TrafficCom auswirken. Durch eine solche Krise erhöht sich auch das Ausfallrisiko einzelner Emittenten der Wertpapiere bzw. deren Kunden. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass sich der Konzern aus strategischen Überlegungen durch entsprechende Anteilserwerbe direkt an einzelnen Unternehmen beteiligt. Hier kann es bei entsprechend schlechter Performance dieser Unternehmen ebenso zu einem Wertminderungsbedarf kommen, dies kann wieder zu den bereits erwähnten negativen Auswirkungen im Finanzergebnis und Eigenkapital führen.

38.5 Aktienkursrisiko.

Der Konzern ist einem Kursänderungsrisiko aus einer wesentlichen Eigenkapitalbeteiligung ausgesetzt, da eine gehaltene norwegische Beteiligung (Q-Free ASA) in der Konzernbilanz als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert wird.

Die folgende Tabelle fasst die Auswirkung der Steigerung bzw. Verminderung des Aktienkurses der Q-Free ASA, Norwegen, auf das Eigenkapital zusammen. Die Analyse basiert auf der Annahme, dass der Kurs um 10 % steigt bzw. sinkt und alle anderen Variablen konstant bleiben.

Auswirkung auf das
Eigenkapital in TEUR
ISIN Volatilität 2016/17 2017/18
NO0003103103 +10% 1.168 1.066
NO0003103103 -10% -1.168 -1.066

38.6 Rohstoffrisiko.

Der Konzern ist keinem wesentlichen Preisschwankungsrisiko von Rohstoffen ausgesetzt.

39 Kapitalmanagement.

Das Kapitalmanagement folgt einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensführung auf Grundlage der Erfolgsrechnung in den einzelnen Geschäftssegmenten. Bilanzkennzahlen und andere ökonomische Kriterien sowie die langfristige Entwicklung der Gruppe werden ebenfalls überwacht und in die Steuerung miteinbezogen. Eine wichtige Kennzahl für die Kapitalstruktur ist der Verschuldungsgrad, berechnet aus dem Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die Nettoverschuldung (das Nettoguthaben) setzt sich aus lang-

fristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel, Bankguthaben und kurzfristiger Wertpapiere zusammen. Die Kapitalmanagementstrategie von Kapsch TrafficCom zielt unter anderem auch darauf ab, dass die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Des Weiteren soll der Konzernverschuldungsgrad im Wirtschaftsjahresdurchschnitt in einer Bandbreite von ca. 25% bis 35% gehalten werden, um dem Konzern weiterhin den Zugang zu Fremdmitteln zu vertretbaren Kosten zu sichern. Auch prüft der Konzern laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants im Zusammenhang mit Kreditverträgen. Im Wirtschaftsjahr 2017/18 konnten diese eingehalten werden. Nichtsdestotrotz kann das sehr volatile Projektgeschäft dafür verantwortlich sein, dass unter Umständen nicht zu jedem Zeitpunkt die Strategie zum Verschuldungsgrad bzw. die erforderlichen Covenants eingehalten werden können. Zum 31. März 2018 sind von der Kapsch TrafficCom alle Covenants eingehalten. Der Finanzmittelbestand zum 31. März 2018 war weiterhin hoch, was dazu führte, dass im abgelaufenen Wirtschaftsjahr, wie auch im Vorjahr, ein Nettoguthaben ausgewiesen werden konnte.

Ziel der Kapitalmanagementmaßnahmen ist die Sicherstellung einer langfristigen Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern sowie allen anderen Interessenten des Unternehmens zu signalisieren, dass deren Anforderungen gut und nachhaltig erfüllt werden bzw. die ihnen zustehenden Leistungen bereitgestellt werden können. Auch die Finanzierung des beabsichtigten Wachstumskurses und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur sind wesentliche Ziele des Kapitalmanagements des Konzerns.

In TEUR 2016/17 2017/18
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 97.482 141.759
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 97.902 26.675
Summe Finanzverbindlichkeiten 195.384 168.434
Liquide Mittel und Bankguthaben 211.299 181.835
Kurzfristige Wertpapiere 3.638 2.804
Nettoguthaben (+) / Nettoverschuldung (-) 19.553 16.205
Eigenkapital 227.306 229.930
Verschuldungsgrad n.a. n.a.

40 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss bilden, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende, ergänzt (siehe Erläuterung 2.1).

40.1 Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes.

Die historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten stützen sich auf den zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ist als jener Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde (IFRS 13.9). Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld berücksichtigt der Konzern die Merkmale des betreffenden Vermögenswertes bzw. der betreffenden Schuld, die ein Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zum Bemessungsstichtag berücksichtigen würde (IFRS 13.11).

Der Konzern verwendet für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld so weit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Je nach Verfügbarkeit beobachtbarer Faktoren und der Bedeutung dieser Faktoren für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert einer der folgenden drei Hierarchiestufen zugeordnet:

  • Level 1: Inputfaktoren dieser Stufe sind in aktiven, für den Konzern am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.
  • Level 2: Inputfaktoren sind andere als die für Level 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.
  • Level 3: Inputfaktoren auf dieser Stufe sind jene, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind (IFRS 13.72ff).

40.2 Fremdkapitalkosten.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zurechenbar sind, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes so lange aktiviert, bis alle Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind, um den Vermögenswert für seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu verwenden. Ein qualifizierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert (Vorräte, Fabrikationsanlagen, Mauterrichtungsprojekte, Energieversorgungseinrichtungen, immaterielle Vermögenswerte, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien), für den ein beträchtlicher Zeitraum (im Konzern mindestens 12 Monate) erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu bringen.

Bei der Bestimmung des Betrags der aktivierbaren Fremdkapitalkosten einer Periode werden alle Anlageerträge, die aus Finanzinvestitionen erzielt worden sind und vorübergehend bis zur Verwendung für den qualifizierten Vermögenswert angelegt wurden, von den angefallenen Fremdkapitalkosten abgezogen.

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 wurden die Kriterien eines qualifizierten Vermögenswertes im Konzern für keinen angesetzten Vermögenswert erfüllt und folglich keine Aktivierung von Fremdkapitalkosten vorgenommen.

Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.

40.3 Sachanlagen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt unter Einhaltung der Konzernrichtlinien linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagen:

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 26 Jahre bei Gebäuden und Bauten auf fremdem Grund, 4 bis 20 Jahre für technische Anlagen und Maschinen sowie 3 bis 10 Jahre für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nutzungsdauern und die Restbuchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und bei Bedarf angepasst. Ist der Buchwert einer Sachanlage zum Bilanzstichtag höher als deren geschätzter erzielbarer Betrag, wird eine Wertminderung auf den niedrigeren geschätzten erzielbaren Betrag vorgenommen.

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn wahrscheinlich ist, dass dem Konzern daraus zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten zuverlässig ermittelt werden können. Der Buchwert der Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentliche Ersatzinvestition darstellen (day-to-day servicing), werden in dem Wirtschaftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Erlös aus dem Verkauf von Anlagen und deren Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.

40.4 Immaterielle Vermögenswerte.

40.4.1 Firmenwerte.

Ein Firmenwert entsteht beim Erwerb von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen und stellt den Überschuss der übertragenen Gegenleistung des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns an den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten, den übernommenen Schulden, den Eventualschulden, allen nicht beherrschenden Anteilen des erworbenen Unternehmens und des beizulegenden Zeitwertes des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen, wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenserwerb handelt, zum Erwerbszeitpunkt dar. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Der Firmenwert aus Tochterunternehmen wird zumindest einmal jährlich auf Wertminderung geprüft bzw. immer dann, wenn es Hinweise auf eine Wertminderung gibt. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit in der Regel im vierten Quartal vor. Darüber hinaus erfolgt eine unterjährige Überprüfung, wenn es Anzeichen (triggering events) gibt, dass die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben sein könnte.

Der Firmenwert wird zum Zweck der Überprüfung des Wertminderungsbedarfs den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt an jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die voraussichtlich vom Firmenzusammenschluss profitieren werden und bei denen der Firmenwert entstanden ist. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert so zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Der Wertminderungsaufwand des Firmenwertes erfolgt in der Gesamtergebnisrechnung. Zuschreibungen auf den Firmenwert werden nicht vorgenommen.

40.4.2 Konzessionen und Rechte.

Anschaffungskosten für Computersoftware, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte werden aktiviert und linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt 4 bis 30 Jahre. Erworbene Kundenverträge (Mautverträge, Wartungsverträge) werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und über die geschätzte Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 2 und 10 Jahre, abgeschrieben.

40.4.3 Forschungs- und Entwicklungskosten.

Ausgaben für Forschung werden als Aufwand erfasst. Kosten, die für Entwicklungsprojekte aufgelaufen sind (in Bezug auf Gestaltung und Tests von neuen oder verbesserten Produkten), werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn die folgenden Kriterien erfüllt werden:

  • a) es ist technisch möglich, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf verfügbar ist;
  • b) der Vorstand plant, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen; c) es besteht die Möglichkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
  • d) es kann gezeigt werden, wie der immaterielle Vermögenswert einen wahrscheinlichen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;
  • e) angemessene technische, finanzielle und andere Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abzuschließen und den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen und
  • f) die Aufwendungen, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuordenbar sind, können verlässlich gemessen werden.

Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Ab jenem Zeitpunkt, zu dem die oben genannten Bedingungen erstmals erfüllt werden können, werden die Kosten für die Herstellung des immateriellen Vermögenswertes aktiviert. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, dürfen nicht nachaktiviert werden. Aktivierte Entwicklungskosten werden – sobald diese zur Nutzung zur Verfügung stehen ("available for use") – linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 3 und 5 Jahren, abgeschrieben.

Die aktivierten Entwicklungskosten werden jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen, sofern sie noch nicht nutzungsbereit sind.

40.5 Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte.

Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise Firmenwert oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderung geprüft, wenn entsprechende Anhaltspunkte vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte.

Eine Abwertung für Wertminderungen wird um den Betrag durchgeführt, um den der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes übersteigt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert des Vermögenswertes. Es wird zunächst der Firmenwert um die Höhe der Wertminderung abgeschrieben. Ist die Wertminderung höher als der Buchwert des Firmenwertes, werden die Buchwerte der übrigen Vermögenswerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) anteilig reduziert.

Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht dem mittels Discounted-Cashflow-Verfahren ermittelten Barwert der zukünftigen Zahlungsströme, die dem Unternehmen aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswertes werden die erwarteten zukünftigen Cashflows inkl. Steuern unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Dabei wird die jeweils aktuelle, vom Management genehmigte Planung über einen Zeitraum von vier Jahren (Detailplanungszeitraum) zugrunde gelegt, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum basieren auf historischen Wachstumsraten sowie auf externen Studien zur zukünftigen mittelfristigen Marktentwicklung.

Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Die Basis des Modells ist die Mittelfristplanung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Bewertung erfolgt anhand von Discounted-Cashflow-Berechnungen und wird, sofern verfügbar, mittels geeigneter Multiplikatoren plausibilisiert.

Der Unterschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag von Vermögenswerten und ihrem Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Bei Vermögenswerten (mit Ausnahme des Firmenwertes), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, wird zu jedem nachfolgenden Bilanzstichtag überprüft, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat. Gewinne werden nicht als Umsatzerlöse ausgewiesen.

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.

40.6 Finanzinstrumente.

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte (wie Wertpapiere, Beteiligungen, Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und liquide Mittel) sowie finanzielle Schulden (wie Anleihen und Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und derivative Finanzinstrumente).

Finanzinstrumente werden in folgende Kategorien unterteilt:

  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Schulden
  • Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
  • Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
  • Ausleihungen und Forderungen

Die Klassifizierung hängt von der Art und dem Verwendungszweck der finanziellen Vermögenswerte ab und wird beim erstmaligen Ansatz bestimmt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte sind finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde. Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Hedges designiert sind. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Realisierung des Vermögenswertes innerhalb von zwölf Monaten erwartet wird. Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig klassifiziert.

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis zur Endfälligkeit halten wird und kann.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder in diese Kategorie designiert wurden oder keiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnet wurden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern, und der Vermögenswert in diesem Zeitraum nicht fällig wird.

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit ihre Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. Ansonsten werden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

40.6.1 Wertpapiere und Beteiligungen.

Die unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzanlagen sowie die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Vermögenswerte.

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen (AFS).

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Beteiligungen werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Beim Verkauf von Finanzanlagen wird der Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Buchwerten erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zusätzlich wird der Betrag, der im Eigenkapital ausgewiesen ist, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Alle Käufe oder Verkäufe werden zum Erfüllungstag erfasst, die Kosten der Anschaffung inkludieren Transaktionskosten.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung jeder einzelnen bedeutenden Finanzanlage bzw. Gruppe von Finanzanlagen gibt.

Falls solche Anzeichen bestehen, berücksichtigt der Konzern diese Wertminderung, und die bisher im Eigenkapital ausgewiesenen Beträge der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden aus dem Eigenkapital herausgenommen und erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Der aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliederte kumulierte Verlust ist die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuell beizulegenden Zeitwert, abzüglich etwaiger bereits früher ergebniswirksam erfasster Wertberichtigungen dieses finanziellen Vermögenswertes.

Wenn in folgenden Perioden der beizulegende Zeitwert des wertberichtigten Finanzinstruments steigt und dieser Anstieg in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis steht, welches eintritt, nachdem die Wertberichtigung erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst worden ist, macht der Konzern den Wertberichtigungsverlust rückgängig. Für die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wird die Rückgängigmachung im Fall von Schuldinstrumenten erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und im Fall von Eigenkapitalinstrumenten direkt im Eigenkapital.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.

Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden für Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.

40.6.2 Sonstige Beteiligungen.

Sonstige jederzeit veräußerbare Beteiligungen, die keinen notierten Börsenpreis in einem aktiven Markt haben und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich gemessen werden kann, werden anfänglich zu Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten angesetzt und zum Stichtag um etwaige Wertberichtigungen vermindert ausgewiesen.

Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob objektive Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf einer Finanzanlage oder einer Gruppe von Finanzanlagen vorliegen. Gibt es objektive Hinweise auf eine Wertminderung, so ergibt sich der Betrag der Wertberichtigung aus der Differenz zwischen dem Buchwert des finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswertes abgezinst werden. Solche Wertminderungen dürfen nicht rückgängig gemacht werden.

40.6.3 Derivative Finanzinstrumente.

Derivate werden nur zur ökonomischen Risikoabsicherung und nicht zu spekulativen Zwecken gehalten. Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens.

Kapsch designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente (Swaps, Forwards) als Sicherung gegen bestimmte Risiken schwankender Zahlungsströme (Cashflow Hedges), die mit einem bilanzierten Vermögenswert, einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbunden sind. Derzeit werden Derivate ausschließlich zur Sicherung von Zahlungsströmen aus künftigen Transaktionen eingesetzt. Fair Value Hedges werden derzeit nicht bilanziert.

Der Konzern verfügt über eine gruppenweit gültige Treasury Policy, die den allgemeinen Rahmen für den Abschluss von Sicherungsgeschäften bildet. Darüber hinaus dokumentiert der Konzern bei Abschluss jeder Transaktion einerseits die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft und andererseits die zugrunde liegende Strategie. Zu Beginn des Hedge Accountings und fortlaufend in der Folge findet eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die im Hedge Accounting eingesetzten Derivate die Änderungen der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren.

Die beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, sind in Erläuterung 14 aufgeführt. Bewegungen der Rücklage für Cashflow Hedges werden in Erläuterung 13 dargestellt. Der volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungsinstrumente designierten derivativen Finanzinstrumente wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. Verbindlichkeit, sofern die Restlaufzeit kürzer als zwölf Monate ist.

Der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten, die als Cashflow Hedges designiert wurden, wird im sonstigen Ergebnis erfasst und kumuliert als Reserve aus Cashflow Hedges ausgewiesen. Der ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird dagegen direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. im Finanzergebnis erfasst.

Im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinne oder Verluste werden in derjenigen Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird (zum Beispiel die künftige Transaktion zu einem Umsatz führt). Wenn ein Sicherungsinstrument (forecasted transaction) ausläuft, veräußert wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte zukünftige Transaktion eintritt. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, werden die im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Darüber hinaus gibt es im Konzern freistehende Derivate, die als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente gelten. Sie werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei der Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive beizulegende Zeitwerte zum Bilanzstichtag werden unter den finanziellen Vermögenswerten und negative beizulegende Zeitwerte unter den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Veränderungen im beizulegenden Zeitwert dieser derivativen Finanzinstrumente werden unverzüglich in der Gesamtergebnisrechnung, je nach Zweck des Derivats, im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. im Finanzergebnis, erfasst.

Bei Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb werden Kursdifferenzen im sonstigen Ergebnis erfasst und bei der Veräußerung oder teilweisen Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs bzw. bei der Rückführung der geschuldeten Beträge vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden zwei USD-Darlehen, die von der Kapsch TrafficCom AG an Tochtergesellschaften in den USA gewährt wurden, als Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21 klassifiziert, da der Vorstand der Kapsch TrafficCom AG in absehbarer Zeit keine Rückführung dieser Darlehen plant und diese auch nicht wahrscheinlich ist. Die Kursdifferenzen aus diesen Darlehen werden im sonstigen Ergebnis erfasst (siehe Erläuterung 13).

40.6.4 Ausleihungen und Forderungen.

Ausleihungen und Forderungen fallen in die Kategorie Kredite und Forderungen und sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind fällige Beträge von Kunden aus im gewöhnlichen Geschäftsverkehr verkauften Gütern oder erbrachten Leistungen. Ausleihungen und Forderungen (zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Forderungen) werden zunächst mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und in Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen angesetzt.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung gibt. Objektive Hinweise auf einen eingetretenen Wertminderungsaufwand könnten folgende sein: Hinweise auf finanzielle Schwierigkeiten eines Kunden oder einer Gruppe von Kunden, der Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen, eine erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit oder beobachtbare Daten, die auf eine messbare Verringerung der geschätzten künftigen Cashflows aus einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten hindeuten wie beispielsweise ungünstige Veränderungen beim Zahlungsstand von Kreditnehmern oder der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die mit Ausfällen bei den Vermögenswerten der Gruppe korrelieren. Die Höhe des Wertminderungsverlustes ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme künftiger, noch nicht erlittener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes. Der Verlustbetrag ist ergebniswirksam zu erfassen. Wenn sich der Betrag der Wertminderung in einer Folgeperiode reduziert und diese Reduzierung aus Umständen resultiert, die nach der erstmaligen Erfassung der Wertminderung eingetreten sind, wird die Wertaufholung ergebniswirksam erfasst.

40.6.5 Liquide Mittel.

Liquide Mittel fallen in die Kategorie Kredite und Forderungen. In die Darstellung der Geldflussrechnung sind der Kassenbestand, kurzfristige, täglich fällige Bankeinlagen und sonstige Bankguthaben in den Finanzmittelbestand einbezogen. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

40.6.6 Finanzielle Schulden.

Finanzielle Schulden fallen in die Kategorie Kredite und Forderungen und sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen. Sie werden zunächst mit dem Zeitwert abzüglich angefallener Transaktionskosten angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode ausgewiesen. Finanzielle Schulden mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ist die Restlaufzeit länger, erfolgt der Ausweis unter den langfristigen Verbindlichkeiten. Fremdkapitalkosten werden in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht als Aufwand erfasst.

40.7 Leasing.

40.7.1 Finanzierungsleasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers.

Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer den wesentlichen Anteil der Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, trägt, werden als Finanzierungsleasing behandelt.

Die betreffenden Vermögenswerte werden unter dem Anlagevermögen mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem beizulegenden Zeitwert des geleasten Vermögenswertes, falls niedriger, aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Differenz zwischen den Mindestleasingzahlungen und dem passivierten Barwert wird als Zinsaufwand erfasst. Der Zinsanteil wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die vereinbarte Vertragslaufzeit verteilt.

40.7.2 Operatives Leasing – Bilanzierung von Verträgen aus Sicht des Leasingnehmers.

Leasingvereinbarungen, bei denen der Leasinggeber den wesentlichen Anteil der Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, innehat, werden als operatives Leasing behandelt. Die Zahlungen im Zuge des operativen Leasings (abzüglich etwaiger vom Leasinggeber erhaltener Anreize) werden linear über die Laufzeit als Mietaufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

40.8 Zuschüsse aus öffentlicher Hand.

Investitionszuschüsse für erworbene langfristige Vermögenswerte (technische Anlagen) werden passiviert und entsprechend der Nutzungsdauer des zugeordneten Vermögenswertes ergebniswirksam aufgelöst. Sie werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern hinreichend sicher ist, dass die Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses erfüllt sind und der Zuschuss tatsächlich gewährt werden wird.

Sonstige Zuschüsse, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste gewährt wurden, werden sofort ertragswirksam vereinnahmt.

40.9 Vorräte.

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder, falls niedriger, zum Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Kosten werden mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt. Die Herstellkosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten (basierend auf normaler betrieblicher Kapazität), die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Sie beinhalten jedoch mangels Zuordenbarkeit zu einem qualifizierten Vermögenswert keine Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis im Zuge des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs abzüglich variabler Veräußerungskosten dar.

40.10 Fertigungsaufträge.

Der Konzern wendet bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen IAS 11 an. Soweit das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass der Auftrag gewinnbringend sein wird, wird der Auftragserlös über den Zeitraum anhand des Arbeitsfortschritts des Auftrags erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust unverzüglich als Aufwand erfasst. Der Arbeitsfortschritt wird aus dem Verhältnis von bereits angefallenen Kosten bis zum Bilanzstichtag und den geschätzten gesamten Kosten für das jeweilige Projekt ermittelt.

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich bestimmt werden, so werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode, in der sie entstehen, als Aufwand erfasst.

Der Bilanzansatz ergibt sich aus dem Vergleich der Summe aus den bis zum Bilanzstichtag angefallenen kumulativen Kosten plus dem gemäß der Teilgewinnrealisierungsmethode ermittelten Gewinn (anteilig) oder Verlust (in voller Höhe) aus dem jeweiligen Fertigungsauftrag mit den in Rechnung gestellten Beträgen. Der Saldo wird sodann je nach Fristigkeit entweder in den langfristigen Vermögenswerten, im Umlaufvermögen (Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge) oder unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten (Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen) ausgewiesen. Erhaltene Beträge vor Erbringung der Fertigungsleistung werden in der Konzernbilanz als Schulden bei den erhaltenen Anzahlungen erfasst.

40.11 Rückstellungen.

Rückstellungen werden bei Vorliegen einer aktuellen rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit in der Bilanz gebildet, wenn ein Abfluss finanzieller Mittel für die Bedienung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung des Betrags der Verpflichtung angestellt werden kann. Sofern eine solche zuverlässige Schätzung nicht möglich ist, unterbleibt die Rückstellungsbildung. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt zum Barwert des voraussichtlichen Erfüllungsbetrags. Der Erfüllungsbetrag stellt die bestmögliche Schätzung jener Ausgabe dar, mit der eine gegenwärtige Verpflichtung am Bilanzstichtag erfüllt oder auf einen Dritten übertragen werden könnte. Dabei werden zukünftige Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag absehbar und wahrscheinlich sind, berücksichtigt. Sofern wesentlich, werden die Rückstellungen mit einem Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, abgezinst. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.

Rückstellungen für Garantieverpflichtungen, Haftungen für Fertigungsmängel sowie für Serien- und Systemfehler dienen im überwiegenden Umfang zur Abdeckung von Verpflichtungen aus kostenlosen Reparaturen und Ersatzlieferungen entsprechend den allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen bzw. aufgrund von Einzelvereinbarungen und werden auf Basis von Erfahrungssätzen, die aus den zuletzt für diese Zwecke angefallenen Lohn-, Material- und Gemeinkosten, Ersatzlieferungen und Preisnachlässen abgeleitet wurden, auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen bewertet. Eine Rückstellung wird gemäß einer besten Schätzung der Kosten für die Mängelbehebung im Zuge der Gewährleistung der vor dem Bilanzstichtag verkauften Produkte angesetzt.

Eine Rückstellung für belastende Verträge und Drohverluste wird erfasst, sobald der erwartete Nutzen, den der Konzern aus einem Vertrag zieht, geringer als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ist. Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren Betrags aus der Erfüllung des Vertrags und allfälligen Kompensationszahlungen bei Nichterfüllung dotiert. Die Erfassung von Wertminderungen auf mit dem "belasteten" Vertrag verbundenen Vermögenswerten geht jedoch der Erfassung der Rückstellung für den belastenden Vertrag vor.

40.12 Leistungen an Arbeitnehmer.

Der Konzern gewährt verschiedene Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und andere langfristige Leistungen, entweder aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen oder gemäß den Bestimmungen des entsprechenden lokalen Arbeitsrechts.

Ein beitragsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, bei dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft (Fonds) entrichtet. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält, um die Pensionsansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Wirtschaftsjahren zu begleichen. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Plan, der kein beitragsorientierter Plan ist.

Typischerweise schreiben leistungsorientierte Pläne einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Rentenantritt erhalten werden und der in der Regel von einem oder mehreren Faktoren (wie Alter, Dienstzeit und Gehalt) abhängig ist.

Für leistungsbezogene Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung gelangt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Nach dieser Methode werden die Kosten der Leistungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses in der Form in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt, dass die planmäßigen Kosten über die Dienstzeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Basis eines Gutachtens eines qualifizierten Versicherungsmathematikers, der jährlich eine vollständige Bewertung der Pläne durchführt, verteilt werden. Die Verpflichtungen zur Zahlung einer Pension werden unter Zuhilfenahme von Zinssätzen von hochwertigen Industrieanleihen, deren Laufzeit in etwa der Laufzeit der entsprechenden Verbindlichkeit entspricht, als Barwert der künftigen Zahlungen berechnet. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation, DBO) am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens.

Die Kosten im Zusammenhang mit leistungsbezogenen Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung beinhalten folgende Bestandteile:

  • Dienstzeitaufwand (current and past service costs). Dieser beinhaltet den laufenden sowie den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand sowie etwaige Gewinne oder Verluste aus Planänderungen oder Plankürzungen. Der Dienstzeitaufwand wird erfolgswirksam in den Personalkosten erfasst.
  • Nettozinsaufwand oder -ertrag (interest costs) auf die Nettoschuld oder den Nettovermögenswert. Diese Komponente wird erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst.
  • Neubewertung (remeasurements) der Nettoschuld oder des Nettovermögenswertes. Die Erfassung erfolgt in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis.

Zahlungen des Konzerns an eine Pensionskasse im Zusammenhang mit beitragsorientierten Versorgungsverpflichtungen sind im Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht erfasst.

Für die Berechnung der Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder kommt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Jubiläumsgelder sind pauschale Zahlungen, die im Kollektivvertrag festgelegt und von Gehaltshöhe und Dienstjahren abhängig sind. Anspruch besteht erst nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren. Die Berechnung der Verbindlichkeiten aus den Verpflichtungen für Jubiläumsgelder erfolgt in ähnlicher Weise wie die Berechnung der Verbindlichkeiten für Abfertigungsverpflichtungen. Der laufende Dienstzeitaufwand wird in den Personalkosten, der Nettozinsaufwand erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst.

40.13 Laufende und latente Steuern.

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Regel im Periodenergebnis erfasst. Lediglich Steuern, die auf im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen entfallen, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das lokale Management verantwortet gemeinsam mit der lokalen steuerlichen Vertretung die Steuererklärungen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen für Beträge, die erwartungsgemäß an die Finanzverwaltung abzuführen sind.

Latente Steueransprüche/-schulden werden unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode in voller Höhe für alle temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den im Konzernabschluss ausgewiesenen Buchwerten bilanziert. Falls jedoch die latenten Steueransprüche/-schulden aus der erstmaligen Bilanzierung eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit aus einer anderen als einen Unternehmenszusammenschluss betreffenden Transaktion resultieren, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanz- noch den steuerlichen Gewinn bzw. Verlust beeinflusst, so werden diese nicht berücksichtigt. Ebenso werden keine latenten Steuern erfasst, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes resultieren.

Die latenten Steueransprüche/-schulden werden unter Verwendung von Steuersätzen (und -gesetzen) bestimmt, die in Kraft sind bzw. zum Bilanzstichtag so gut wie in Kraft sind und von denen erwartet wird, dass diese gelten werden, wenn die entsprechenden aktiven latenten Steueransprüche realisiert bzw. die latenten Steuerschulden getilgt werden.

Latente Steueransprüche werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Temporäre Differenzen entstehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Abschreibungsperioden von Anlagevermögen, Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen, anderen Verpflichtungen nach Beendigung von Dienstverhältnissen, Differenzen hinsichtlich der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten und steuerlichen Verlustvorträgen.

Latente Steuerschulden werden für temporäre Differenzen angesetzt, die bei Investitionen in Tochtergesellschaften entstehen, außer in jenen Fällen, wo der Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz vom Konzern bestimmt wird und es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird (IAS 12.39).

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn sich die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

40.14 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode ausgewiesen. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ist die Restlaufzeit länger, erfolgt der Ausweis unter den langfristigen Verbindlichkeiten. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Fremdwährungskurs bewertet.

40.15 Eventualschulden.

Eventualschulden entstehen aus zwei Gründen. Zum einen umfassen sie mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch unbestimmte zukünftige Ereignisse bestätigt wird, welche zumindest teilweise außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen. Zum anderen umfassen sie bestehende Verpflichtungen, die allgemeine oder spezielle Bilanzierungserfordernisse nicht erfüllen (das heißt die Höhe der Verpflichtungen kann nicht mit ausreichender Verlässlichkeit bewertet werden oder ein Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtungen wird nicht als wahrscheinlich eingeschätzt).

Der Konzern setzt Eventualschulden an, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ist unwahrscheinlich und es ist nach IFRS noch keine Verbindlichkeit in die Bilanz aufzunehmen.

40.16 Ertragsrealisierung.

Umsatzerlöse werden gemäß IAS 18 bei der Auslieferung der Produkte und der Übertragung der maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an diesen Produkten auf den Käufer, abzüglich Skonto und sonstiger Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Umsätze, zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder noch ausstehenden Gegenleistung in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde, unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad der speziellen bewerteten Transaktion auf Basis der tatsächlich erbrachten Leistung als Anteil der zu erbringenden Gesamtleistungen.

Die Umsätze aus dem Verkauf von Wartungsverträgen betreffen die in die jeweilige Berichtsperiode fallenden Leistungen aus den einzelnen Wartungsverträgen.

Umsätze, die sich auf Fertigungsaufträge beziehen (im Wesentlichen Mauterrichtungsprojekte), werden nach der Teilgewinnrealisierungsmethode bilanziert, unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen des IAS 11 erfüllt sind.

Andere Erträge werden vom Konzern auf folgender Basis erfasst und ausgewiesen:

  • Erträge aus weiterverrechneten Aufwendungen auf Basis des aufgelaufenen Betrags in Übereinstimmung mit den jeweiligen Vereinbarungen
  • Zinsertrag je nach Anfallen des Ertrags unter Anwendung der Effektivzinsmethode
  • Dividenden werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist.

40.17 Kritische Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Der Konzern verfügt als Industrieunternehmen über kein großes Investmentportfolio und hält derzeit nur ein wesentliches AFS-Instrument (Q-Free ASA, Norwegen), siehe Erläuterung 18. Aus diesem Grund wurden keine festen Prozentsätze oder Zeitbänder als Filter für die Beurteilung eines "signifikanten" Rückgangs oder eines "länger anhaltenden" Rückgangs gemäß IAS 39.61 festgelegt. Der Konzern hat daher die Bilanzierungspolitik, als "zur Veräußerung verfügbar" klassifizierte Eigenkapitalinstrumente auf Einzelbasis zu beurteilen, wobei vor allem auch qualitative Kriterien wie beispielsweise die Volatilität des gehaltenen Eigenkapitalinstruments, das Handelsvolumen oder nachteilige Entwicklungen des Emittenten berücksichtigt werden. Insbesondere bei Titeln mit geringer Liquidität und/oder hoher Volatilität werden höhere Kursminderungsprozentsätze (bis zu 30%) zur Beurteilung des Vorliegens eines "signifikanten" Rückgangs herangezogen.

40.18 Segmentberichterstattung.

Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt (management approach). Der Hauptentscheidungsträger ist für die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft verantwortlich. Als Hauptentscheidungsträger wurde der Vorstand ausgemacht.

Zur Veröffentlichung genehmigt: Wien, am 4. Juni 2018

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstands

André Laux Mitglied des Vorstands

Alexander Lewald Mitglied des Vorstands

Konzernlagebericht.

Kapsch TrafficCom AG zum Konzernabschluss per 31. März 2018.

1 Wirtschaftliches Umfeld.

1.1 Allgemeine wirtschaftliche Lage.

Weltwirtschaft.

Globales Wirtschaftswachstum bei 3,7%.

Die globale Konjunktur präsentierte sich 2017 dynamischer als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr beschleunigte sich die Expansion der Weltwirtschaft von 3,2 % auf 3,7 %. Bemerkenswert ist dabei, dass die gestiegene Dynamik sowohl in den führenden Industriestaaten als auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern feststellbar war. Dem Welthandel verlieh dieser breite Aufschwung einen deutlichen Schub: Während sich das globale Handelsvolumen 2016 nur um 1,3 % ausgeweitet hatte, lag der Zuwachs 2017 bei robusten 3,6 %. Im längerfristigen Vergleich stellt dies den höchsten Wert seit 2011 dar, trotz zuletzt vermehrt protektionistischer Tendenzen. Hinsichtlich 2018 erwarten die Wirtschaftsforscher eine anhaltend gute Entwicklung. Gemäß aktueller Prognose des Internationalen Währungsfonds soll die Weltwirtschaft um 3,9 % wachsen, und die Welthandelsorganisation geht von einem Plus von 3,2% bei den international gehandelten Güter- und Dienstleistungsvolumina aus.

BIP-Wachstum 2017/18.

US-Wirtschaftswachstum wieder über der 2-Prozent-Marke.

BIP der Schwellen- und Entwicklungsländer stieg um 4,7%.

Russische Wirtschaft aus der Rezession.

USA.

In den USA kletterte das BIP-Wachstum 2017 wieder über die 2-Prozent-Marke. Trotz bestehender Unsicherheiten über den Kurs der neuen Regierung hielt die inzwischen drittlängste Expansionsphase in der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte somit an und dürfte sich auch 2018 fortsetzen. Einen positiven, wenn auch nur kurzfristigen Effekt erwarten Ökonomen von der Ende 2017 verabschiedeten Steuerreform. Insbesondere die Investitionsbereitschaft der Unternehmen dürfte auf die Senkung der Körperschaftssteuer von 35% auf 21% reagieren. Vor diesem Hintergrund soll die Wirtschaftsleistung in den USA im Jahr 2018 um 2,7% zulegen.

Schwellen- und Entwicklungsländer.

In den Schwellen- und Entwicklungsländern stieg die aggregierte Wirtschaftsleistung 2017 um 4,7 %. Die größte Dynamik ging dabei einmal mehr vom aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsraum aus. So blieb etwa in China die für das Berichtsjahr prognostizierte Wachstumsabschwächung aus: Hatte sich das BIP des regionalen Schwergewichts 2016 noch um 6,7 % ausgeweitet, so festigte sich das Wachstum 2017 dank starker externer Nachfrage auf 6,8 %. In den ASEAN-5-Staaten (Indonesien, Malaysia, Thailand, Vietnam und die Philippinen) wies die Wirtschaftsleistung 2017 ein Plus in Höhe von 5,3 % auf, während in Indien das Vorjahresniveau wegen der Nachwirkungen der Bargeldreform nicht ganz gehalten werden konnte. Auch für 2018 gilt Asien als globaler Wachstumstreiber, wobei von den geopolitischen Spannungen im Osten der Region ein gewisses Abwärtsrisiko ausgeht.

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) war primär von der langsamen Erholung in Russland geprägt. Nach zwei Jahren schaffte es die größte Volkswirtschaft der Region aus der Rezession und verzeichnete ein moderates Wachstum von 1,8 %. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete der stetige Anstieg der Ölpreise in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres. Zur weiteren Stabilisierung des globalen Ölmarktes verlängerten die OPEC und zehn weitere Nicht-OPEC-Förderstaaten, darunter Russland, ihr Abkommen zur Produktionsdrosselung bis Ende 2018. Obwohl die Preisentwicklung auch den erdölexportierenden MENAP-Staaten (Mittlerer Osten und Nordafrika, Afghanistan und Pakistan) zugutekam, fiel die konjunkturelle Bilanz 2017 in dieser Region insgesamt wenig erfreulich aus. Entgegen dem allgemei-

BIP-Wachstum 2015-18.

Wirtschaftsleistung der EU-28 stieg um 2,4%.

Expansive Geldpolitik im Euroraum beibehalten.

In Österreich stärkstes

BIP-Wachstum seit 2007 (+2,9%).

nen Trend schwächte sich das Wachstum in der MENAP-Region mangels notwendiger haushaltspolitscher Anpassungen auf 2,5% ab.

Lateinamerika kehrte 2017 auf den Wachstumspfad zurück. Hauptgrund dafür war das Ende der zweijährigen Rezessionsphase in Brasilien, der größten regionalen Volkswirtschaft. Solide Expansionsraten von über 2 % wiesen zudem Argentinien und Mexiko auf, auch wenn die Wirtschaft in letzterem Land unter der ungewissen Zukunft des NAFTA-Abkommens leidet. Von der fortschreitenden Erholung der Rohstoffmärkte im Berichtsjahr profitierten neben den Ländern Lateinamerikas auch die Staaten Subsahara-Afrikas. Das Wachstum in dieser Region stieg 2017 auf 2,7%, lag jedoch wegen politischer Unsicherheiten weiterhin unter seinem Potenzial.

Europa.

Europas Wirtschaft stand 2017 im Zeichen einer breiten Erholung und dürfte die Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise weitgehend hinter sich gelassen haben. Die aggregierte Wirtschaftsleistung der EU-28 lag um 2,4 % über dem Niveau des Vorjahres. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die gestiegene Konsumbereitschaft der privaten Haushalte, aber auch die Investitionen der Unternehmen zogen dank verbesserter Geschäftsperspektiven wieder an. Zufriedenstellend fiel im Berichtsjahr nicht nur die Bilanz in den großen Volkswirtschaften wie Deutschland (+2,2 %) und Frankreich (+1,8 %) aus, sondern auch in den Ländern der südlichen Peripherie. Erfreulich entwickelte sich zudem der europäische Arbeitsmarkt: Während die Arbeitslosenrate in der Hochphase der Schuldenkrise noch über 12% betrug, lag sie zu Jahresbeginn 2018 bei nur mehr knapp über 7%.

Die Wirtschaft im Euroraum wuchs 2017 mit 2,4% genauso stark wie in der Europäischen Union insgesamt. Die positive Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden hielt auch in den ersten Monaten 2018 unvermindert an, auch wenn der ungewisse Ausgang der laufenden Brexit-Verhandlungen und die Sezessionsbewegung in Spanien als mögliche Konjunkturrisiken gelten. Die Inflation im Euroraum belief sich 2017 auf 1,5% und lag somit neuerlich unter dem angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2%. Angesichts dessen hielt die EZB an ihrer expansiven Geldpolitik fest und stellte vorerst kein Ende der Niedrigzinsphase in Aussicht. Die Halbierung der monatlichen Anleihekäufe zu Jahresbeginn 2018 wird jedoch als erstes Signal für eine geldpolitische Trendwende gewertet.

In der Region Mittel- und Südosteuropa nahm die Konjunktur 2017 ebenfalls merklich an Fahrt auf, begünstigt durch steigende Löhne und Haushaltseinkommen. Im Ländervergleich der Wachstumsraten schnitten Rumänien (+6,9%), Polen (+4,6%) und Slowenien (+4,6%) besonders gut ab, wohingegen die Erholung in der krisengeplagten Ukraine nur schleppend voranschritt.

Österreich.

In Österreich stieg das Bruttoinlandsprodukt um 2,9%, was dem stärksten Zuwachs seit 2007 entspricht. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete der Außenhandel, der von dem insgesamt günstigeren Konjunkturumfeld profitierte. Für das Jahr 2018, gehen die Wirtschaftsforscher von einem BIP-Wachstum in Höhe von 3,2 % aus. Die durchschnittliche heimische Teuerungsrate lag bei 2,1 % und somit klar über dem Referenzwert der Eurozone. Für 2018 wird ein Inflationslevel von 1,9% erwartet. Die Arbeitslosenquote gemäß Eurostat-Definition sank 2017 unter die 6-Prozent-Marke. 2018 dürfte sich dieser positive Trend fortsetzen. Das Budgetdefizit ging auf 0,8% des BIP zurück.

Export- und Investitionswachstum in Österreich 2015-18.

(in %)

1.2 Markt für intelligente Verkehrssysteme.

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS).

Kapsch TrafficCom untergliedert den ITS-Markt nach Kundensegmenten und den wesentlichen Adressaten.

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für intelligente Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems, ITS). Das sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Verkehr einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren.

Kundensegmente.

Kapsch TrafficCom hat ein eigenes Verständnis und eine eigene Sicht des ITS-Marktes entwickelt, um ihre Marktpositionierung und deren Weiterentwicklung zu definieren. Dabei wurde der ITS-Markt in vier Kundensegmente untergliedert und die jeweils wesentlichen Adressaten identifiziert:

Betreiber-/Infrastrukturorientierte ITS umfassen neben elektronischer Mauteinhebung und fortschrittlichen Verkehrsmanagement-Systemen auch Applikationen für die städtische Zugangsregelung und die Parkraumbewirtschaftung. Adressaten sind Regierungen und deren Behörden, Straßen- und Mautbetreiber sowie Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS verfolgen, um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Sicherheit, Performance und Umwelt zu sichern.

Fahrzeugorientierte ITS zielen auf die Fahrzeugtelematik wie die Ferndiagnose oder Fahrzeugassistenz-Systeme ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen, sowie die Verkehrssicherheit. Zu diesem Feld zählen ebenfalls Systeme zur Interaktion in Echtzeit zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V) beziehungsweise zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure, V2I), im Englischen kollektiv V2X abgekürzt, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom auf der 5,9-GHz-Technologie basieren werden. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer.

Benutzerorientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, zur besseren Orientierung auf der Reise, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen hochentwickelter Fahrzeuginformationssysteme sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder Anbieter von Navigationsgeräten sowie, vor allem im Hinblick auf zukünftige Lösungen, auch Endnutzer.

Industrieorientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrags von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Systeme für das Flottenmanagement und zur Bereitstellung von Informationen zu der Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht. Adressaten sind neben der Industrie auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierte Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.

Marktpositionierung.

Der derzeitige Fokus von Kapsch TrafficCom richtet sich auf betreiber-/infrastrukturorientierte ITS. Fahrzeugund benutzerorientierte ITS gewinnen weiter an Bedeutung. Kapsch TrafficCom beobachtet darüber hinaus kontinuierlich die Entwicklungen bei industrieorientierten ITS.

Intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen wird die Zukunft gehören.

In den vergangenen Jahren setzte eine Konvergenz des ITS-Marktes, ein zunehmendes Verschmelzen der einzelnen Marktsegmente ein. Kapsch TrafficCom geht heute davon aus, dass die Zukunft intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen gehören wird, und strebt dabei eine führende Rolle an.

Markttrends und -treiber.

Die Megatrends Mobilität, Urbanisierung und Klimaschutz beeinflussen und verändern auch den ITS-Markt.

Kapsch TrafficCom ist der Ansicht, dass folgende Themen die wichtigsten Trends und Treiber in den derzeit adressierten Märkten sind:

  • Mobilität
  • Urbanisierung
  • Klimaschutz
  • Ausbau und Finanzierung der Verkehrsnetze

Mobilität. Mit zunehmendem Wohlstand steigt der Wunsch nach Mobilität und die damit verbundenen Ansprüche an Verkehrssysteme nehmen zu. Mobilität wird vermehrt als Grundbedürfnis oder als Notwendigkeit gesehen. Die dafür entwickelten Verkehrssysteme variieren global betrachtet stark. So zeigt die Anzahl der Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner als Indikator zur Beurteilung des Entwicklungsstands das Aufholpotenzial in vielen Ländern an: Während es in den USA rund 800 sind, beträgt die Quote in südamerikanischen Ländern maximal 314 (Argentinien) und in Afrika liegt sie zum Teil deutlich darunter. Wenn der wirtschaftliche Aufholprozess der Schwellenländer wie China (154 Fahrzeuge/1.000 Einwohner) oder Brasilien (249 Fahrzeuge/1.000 Einwohner) weiter anhält, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Individualverkehr stark zunehmen wird.

Urbanisierung. Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2% der Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil der Stadtbevölkerung auf 60% steigen wird. Bis dahin wird die globale Mittelschicht um mehr als zwei Milliarden Menschen wachsen, vornehmlich in Schwellenländern. Da viele dieser Personen sich auch ein Auto leisten möchten, wird ein kräftiger Anstieg der Verkaufszahlen erwartet. Einige Analysten gehen für den Zeitraum 2017-2030 unter der Annahme einer anhaltenden Wachstumsdynamik von der Verdopplung der globalen Automobilflotte (2017: 1,2 Milliarden) aus. Diese Entwicklungen stellen die städtische Verkehrsinfrastruktur vor grundlegende Herausforderungen und erfordern Investitionen in intelligente, nachhaltig ausgelegte Verkehrssysteme und Mobilitätslösungen.

Klimaschutz. Mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs und der CO2 -Emissionen sind in Europa durch den Verkehrssektor verursacht, 20% allein durch den Straßenverkehr. 64% aller gefahrenen Kilometer sind heute im städtischen Umfeld. In Wien entfällt etwa ein Drittel der verkehrsbedingten CO2 -Emissionen alleine auf die Parkplatzsuche. Die Gesamtzahl der jährlich im städtischen Bereich gefahrenen Kilometer soll sich vom Jahr 2010 bis 2050 von 25,8 Billionen auf 67,1 Billionen beinahe verdreifachen. Stadtbewohner werden im Jahr 2050 demnach 106 Stunden pro Jahr in Staus verbringen. Neben den gesetzlichen Vorgaben für die Automobilindustrie zur Eindämmung des CO2 -Ausstoßes sind für substanzielle Verbesserungen ein geändertes Nutzerverhalten und vor allem intelligente Verkehrssteuerungssysteme nötig.

Ausbau und Finanzierung der Verkehrsnetze. Das Grundbedürfnis nach Mobilität, die wachsende Bevölkerung, die zunehmende Urbanisierung, aber auch das ansteigende Güterverkehrsaufkommen im globalen Wirtschaftsaustausch zeigen die Grenzen der heutigen Verkehrssysteme auf. Das Straßennetz muss ausgebaut werden – insbesondere in den Schwellenländern – und Autobahnen, die vor Jahrzehnten errichtet wurden, entsprechen den Ansprüchen nicht mehr. Die Bereitschaft und Möglichkeit der Regierungen, in den Ausbau der Verkehrsnetze zu investieren, steht unter anderem im Zusammenhang mit zuverlässigen Finanzierungsmöglichkeiten.

Nach Studien werden die globalen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im Zeitraum 2015-2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 5% wachsen. Dabei entfällt auf Investitionen in Straßen der größte Anteil. Die höchsten Wachstumsraten für Verkehrsinfrastruktur-Investitionen werden für Subsahara-Afrika prognostiziert, während in der APAC-Region mit Abstand die höchsten Investitionen getätigt werden.

In Anbetracht angespannter Staatshaushalte werden alternative Finanzierungsmodelle mit Beteiligung von Privatinvestoren in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Um einen wirtschaftlichen Betrieb von Autobahnen sicherzustellen, werden zudem Mautsysteme und Verkehrssteuerungssysteme in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.

Technologien und Konzepte.

Die Verkehrsindustrie durchlebt einen radikalen Wandel mit neuen Technologien und Konzepten wie Elektromobilität, Mobilität als Dienstleistung (Mobility as a Service, MaaS), vernetzten Fahrzeugen oder "Big Data"-basierte Anwendungen. Das führt zunehmend zu einer Konvergenz der ITS-Marktsegmente, die nach intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen verlangt.

neuen Finanzierungsmodellen.

Wartung und Ausbau des Straßennetzes verlangen nach

Verkehrsindustrie im radikalen Wandel.

2 Wirtschaftliche Lage von Kapsch TrafficCom.

2.1 Geschäftsverlauf.

Die Kapsch TrafficCom Group konnte im Wirtschaftsjahr 2017/18 den Umsatz um 6,9% von EUR 648,5 Mio. auf EUR 693,3 Mio. steigern. Hauptausschlaggebend dafür war das kräftige Wachstum (11,4%) des Segments Electronic Toll Collection (ETC), wodurch der Umsatzrückgang (-4,7%) im Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) mehr als kompensiert werden konnte.

Highlights des abgelaufenen Wirtschaftsjahres waren:

  • Im September 2017 erhielt das Gemeinschaftsunternehmen zwischen Kapsch TrafficCom und der sambischen Lamise Trading Limited von der Regierung Sambias einen landesweiten Konzessionsvertrag, der die Planung, Errichtung und den Betrieb von Systemen und Lösungen zur Verkehrsüberwachung, Geschwindigkeits- und Fahrzeugkontrolle sowie zur Registrierung von Fahrzeugen umfasst. Die unterschiedlichen Leistungsbestandteile werden in der Anlaufphase eines über 17 Jahre laufenden Vertrags Schritt für Schritt erbracht. In den ersten drei Jahren des Betriebs wird ein Umsatz des Gemeinschaftsunternehmens in der Größenordnung von EUR 90 Mio. bis EUR 110 Mio. erwartet.
  • Im Oktober 2017 hat Kapsch TrafficCom den Zuschlag für die Errichtung, die technische Ausstattung und den technischen Support des landesweiten Mautsystems für Lkws über 3,5 Tonnen sowie für die Einführung der eVignette für Pkws in Bulgarien erhalten. Dabei kommt das von Kapsch TrafficCom entwickelte satellitengestützte System der Fahrzeugerhebung und Mauteinhebung zum Einsatz. Das Projekt mit einer Laufzeit von 19 Monaten (ab Jänner 2018) umfasst die Lieferung und Errichtung von 500 Terminals für die Registrierung und Ausgabe der elektronischen Vignetten, 100 Kontrollfahrzeugen, 100 Weight-in-Motion-Anlagen, 100 Mautportalen sowie eines Datencenters und Backoffices. Die Infrastruktur muss binnen sieben Monaten errichtet werden. Der Auftragswert beträgt BGN 149,9 Mio. (rund EUR 76,6 Mio.).
  • Im US-Bundesstaat Maryland wurde Kapsch TrafficCom von der Verkehrsbehörde mit dem Ersatz und der Instandhaltung aller Straßenmautsysteme auf den von ihr verwalteten Kombi-, Kassen- und Expressspuren beauftragt. Der Vertrag beinhaltet den Austausch aller Mautgeräte bis 2020 sowie sechs Jahre Betrieb und Wartung. Darüber hinaus existiert eine Option, den Vertrag um weitere vier Jahre zu verlängern. Das Projektvolumen des Basisvertrags beträgt mehr als EUR 55 Mio.
  • In Polen, wo Kapsch TrafficCom das landesweite Mautsystem betreibt, endet der bestehende Vertrag mit November 2018. Obwohl ein Ausschreibungsprozess für den Ausbau und Betrieb des landesweiten Lkw-Mautsystem bereits im Gange war, entschloss sich die polnische Regierung dazu, das Mautsystem in Zukunft von einer staatlichen Stelle betreiben zu lassen. Folglich wurde die Ausschreibung gestoppt. Das Management rechnet damit, dass trotz eines staatlichen Betriebs gewisse Leistungen fremdvergeben werden. Das Unternehmen bemüht sich, auch weiterhin in Polen tätig zu sein.
  • Der Vertrag über den Betrieb eines landesweiten Mautsystems in Tschechien wurde mit Kapsch TrafficCom 2016 um weitere bis zu drei Jahre (d. h. bis Ende 2019) verlängert. Im Mai 2018 hob die tschechische Wettbewerbsbehörde die Ausschreibung auf. Kapsch TrafficCom wird versuchen, weiterhin ein starker Partner für die tschechische Regierung bei der Einhebung der Lkw-Maut zu bleiben.
  • Im Juli 2017 übernahm Kapsch TrafficCom die restlichen Anteile an dem mexikanischen Verkehrstelematik-Unternehmen Simex. Seit 2012 hält Kapsch TrafficCom bereits 33% an der Gesellschaft. Mit mehr als 30 Jahren Marktpräsenz sowie 255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu den bedeutenden Unternehmen im mexikanischen Markt für intelligente Verkehrssysteme.
  • Außerdem erwarb Kapsch TrafficCom 2017 einen Minderheitsanteil an Traffic Technology Services, USA. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Software-Lösungen im Bereich vernetzte Fahrzeuge. Zudem konnte der Minderheitsanteil an ParkJockey Global, Inc, USA, erhöht werden. Diese Gesellschaft erbringt intelligente Parklösungen für Parkhäuser und sonstige Stellplätze abseits des Straßenraums.
  • 2017 wurde in Kolumbien die Kapsch TrafficCom S.A.S. gegründet und Anfang 2018 wurde in Norwegen eine Mantelgesellschaft gekauft und in Kapsch TrafficCom Norway AS umbenannt.

2.2 Ertragslage.

Der Umsatz von Kapsch TrafficCom erreichte im Wirtschaftsjahr 2017/18 EUR 693,3 Mio. und lag damit EUR 44,8 Mio. (6,9%) über dem Vorjahreswert.

Auf die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) entfielen 63,7 % der Umsätze. Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) erwirtschaftete 30,2% des Konzernumsatzes. Die Region APAC (Asien-Pazifik) steuerte 6,1% zu den Umsätzen bei.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) von Kapsch TrafficCom betrug EUR 50,1 Mio. und lag damit 16,7% unter dem Vorjahr (EUR 60,1 Mio.). Die EBIT-Marge ging auf 7,2% zurück (Vorjahr: 9,3%). Positiv wirkte sich im Vorjahr ein Einmaleffekt ("Badwill") von EUR 3,0 Mio. (Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis für das Transportation-Geschäft von Schneider Electric und dem erworbenen Nettovermögen gemäß Kaufpreisallokation) aus. Das (nur bedingt beeinflussbare) operative Währungsergebnis lag 2017/18 bei EUR -5,2 Mio. und somit um EUR 9,9 Mio. unter dem Wert des Vorjahres. Die Bereiche "Smart Urban Mobility" und "Vernetzte Fahrzeuge" sind als Investitionen in zukünftiges Wachstum zu verstehen und belasteten ebenfalls die Gruppenergebnisse.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) sank von EUR 77,8 Mio. im Vorjahr auf EUR 64,9 Mio.

Umsatz und Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) nach Segmenten.

Electronic Toll Collection (ETC). In diesem Segment werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen abgebildet, welche die elektronische Mauteinhebung zur Bezahlung der Mautgebühr ohne Anhalten an einer Mautstation umfassen, aber auch manuelle Mautsysteme. In der Regel sind dies Projekte, die von öffentlichen Stellen oder von privaten Konzessionären ausgeschrieben und vergeben werden. Es handelt sich dabei um Systeme auf einzelnen Straßenabschnitten oder auf landesweiten Straßennetzen. Nach der Errichtung erfolgen häufig Nachlieferungen von Komponenten für die Erweiterung bzw. Adaptierung der Systeme.

Umsatz. Im Wirtschaftsjahr 2017/18 stieg der Umsatz des Segments ETC von EUR 468,4 Mio. um 11,4 % auf EUR 521,6 Mio.

Der mit EUR 346,8 Mio. (2016/17: EUR 307,1 Mio.) größte Umsatzbeitrag konnte auch in diesem Finanzjahr in der Region EMEA mit den landesweiten Mautprojekten in Tschechien, Polen, Weißrussland, Österreich und Südafrika erwirtschaftet werden. Bei den Errichtungsprojekten trug vor allem der weitere Ausbau der Lkw-Mautsysteme in Österreich und Polen wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Auch das in diesem Jahr gewonnene Projekt zur Errichtung eines landesweiten Mautsystems in Bulgarien konnte bereits einen positiven Umsatzbeitrag beisteuern. Die Komponentenumsätze in der Region EMEA lagen etwa auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz in der Region Americas wurde im abgelaufenen Wirtschaftsjahr auf EUR 139,3 Mio. gesteigert (2016/17: EUR 122,4 Mio.). Unter anderem trugen die im Zuge der Übernahme des mexikanischen Verkehrstelematik-Unternehmens SIMEX erworbenen Projekte zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.

2017/18 kam es aufgrund des hohen Anteils an neuen Errichtungsprojekten im vorangegangenen Jahr zu einem Umsatzrückgang in der Region APAC auf EUR 35,5 Mio. (2016/17: EUR 39,0 Mio.). Insbesondere durch das Sydney-Harbour-Bridge-und-Tunnel-Errichtungsprojekt wurde, aufgrund des bereits im Vorjahr hohen Fertigstellungsgrades, in diesem Wirtschaftsjahr weniger Umsatz erwirtschaftet.

Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2017/18 wurde mit 12,7 Mio. Stück eine neue Rekordmarke hinsichtlich der Anzahl an verkauften On-Board Units erzielt (2016/17: 11,7 Mio. Stück). Steigerungen wurden insbesondere in den USA (über 7,4 Mio. Stück, nach 6,2 Mio. Stück im Vorjahr), Dänemark und Marokko verzeichnet, während die Verkaufszahlen in Norwegen, Chile und Russland gegenüber dem Vergleichszeitraum zurückgingen.

Segment Electronic Toll Collection (ETC).

ETC-Umsatz nach Regionen.

In EUR Mio. 2016/17 2017/18 +/-
Umsatz 468,4 521,6 11,4%
Errichtung 96,9 138,9 43,3%
Betrieb 269,0 278,1 3,4%
Komponenten 102,6 104,7 2,0%
EBIT 65,5 53,5 -18,3%

EBIT. Das operative Ergebnis sank im Periodenvergleich um 18,3% und erreichte einen Wert von EUR 53,5 Mio. (2016/17: EUR 65,5 Mio.). Der Rückgang stand im Zusammenhang mit den gesunkenen Ergebnisbeiträgen der Betriebsprojekte – insbesondere in der Region EMEA –, die durch höhere Ergebnisbeiträge bei den Komponentenverkäufen und den Errichtungsprojekten nicht kompensiert werden konnten. Zusätzlich belasteten die gesunkenen Umsätze bei den Errichtungsprojekten in der Region APAC das Ergebnis in diesem Segment.

Intelligent Mobility Solutions (IMS). In diesem Segment werden Projekte für Errichtung, Wartung und Betrieb von Systemen zur Verkehrsüberwachung, Verkehrssteuerung und Verkehrssicherheit abgebildet. Projekte zur Kontrolle von Nutzfahrzeugen und zur elektronischen Fahrzeugregistrierung sowie intelligente Parklösungen und Systeme zur intermodalen Mobilität werden ebenso diesem Segment zugeordnet wie auch Systeme und Dienstleistungen für die Betriebsüberwachung öffentlicher Verkehrsmittel und Umwelteinrichtungen.

Umsatz. Im Segment IMS ging im Wirtschaftsjahr 2017/18 der Umsatz leicht von EUR 180,0 Mio. auf EUR 171,6 Mio. zurück. Dies war im Wesentlichen auf das Auslaufen von Projekten außerhalb des Kerngeschäfts, die mit Akquisition des Transportation-Geschäfts von Schneider Electric im Jahr 2016 übernommen wurden und auf den Rückgang der Komponenten-Umsätze in der Region EMEA zurückzuführen.

In der Region EMEA wurden Umsatzerlöse in Höhe von EUR 95,1 Mio. erzielt, im Vergleich zu EUR 100,6 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung war vor allem auf die gesunkenen Komponentenverkäufe in Österreich zurückzuführen und konnte durch den Start des Projekts zur Errichtung eines Verkehrsmanagement-Systems in Sambia nicht kompensiert werden.

Einen kleinen Umsatzrückgang von EUR 72,9 Mio. auf EUR 69,8 Mio. gab es auch in der Region Americas. Dieser resultierte hauptsächlich aus dem Umsatzrückgang bei den Betriebsprojekten in Brasilien.

In der Region APAC konnte der Umsatz von EUR 6,5 Mio. leicht auf EUR 6,8 Mio. gesteigert werden, wobei dies vor allem durch die Betriebsprojekte in Neuseeland erreicht wurde.

Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS).

In EUR Mio. 2016/17 2017/18 +/-
Umsatz 180,0 171,6 -4,7%
Errichtung 87,5 83,4 -4,7%
Betrieb 80,4 78,9 -1,8%
Komponenten 12,1 9,3 -23,3%
EBIT -5,4 -3,4 36,3%

EBIT. Das operative Ergebnis betrug EUR -3,4 Mio. und war besser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (2016/17: EUR -5,4 Mio.). Zu dieser Ergebnisverbesserung trug im Wesentlichen die positive Entwicklung der Betriebsprojekte in der Region Americas bei. Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, da der Wegfall des positiven Einmaleffekts ("Badwill") von EUR 2,1 Mio. aus der KTT-Akquisition in diesem Segment mehr als kompensiert werden konnte.

Umsatz nach Regionen.

IMS-Umsatz nach Regionen.

In EUR Mio. 2016/17 2017/18 +/-
EMEA 407,7 441,9 8,4%
Errichtung 64,1 104,7 63,2%
Betrieb 294,7 291,6 -1,1%
Komponenten 48,8 45,6 -6,6%
Americas 195,4 209,1 7,0%
Errichtung 91,8 96,3 4,9%
Betrieb 48,7 57,2 17,5%
Komponenten 54,8 55,5 1,3%
APAC 45,4 42,3 -6,9%
Errichtung 28,4 21,3 -25,1%
Betrieb 5,9 8,1 37,5%
Komponenten 11,1 12,8 16,1%
Gesamt 648,5 693,3 6,9%

Wesentliche Positionen der Gesamtergebnisrechnung.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen erhöhten sich entsprechend dem Umsatzverlauf um EUR 37,7 Mio. auf EUR 279,8 Mio. (2016/17: EUR 242,1 Mio.). Die Quote für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen stieg von 37,3% auf 40,4%.

Der Personalaufwand stieg, auch aufgrund des gestiegenen durchschnittlichen Personalstands (+360 Personen auf 5.134 Personen), um 6,1% bzw. EUR 13,7 Mio. auf EUR 237,9 Mio. (2016/17: EUR 224,2 Mio.). Die Personalquote (Personalaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) war mit 34,3% im Vergleich zum Vorjahr (34,6%) nahezu unverändert.

Der Aufwand für planmäßige Abschreibungen sank um EUR 2,9 Mio. auf EUR 14,8 Mio. (2016/17: EUR 17,7 Mio.). Im Wirtschaftsjahr gab es keine außerplanmäßigen Abschreibungen oder Wertminderungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entsprachen dem Vorjahresniveau (EUR 134,9 Mio. im Vergleich zu 2016/17 mit EUR 134,4 Mio.). Das Verhältnis der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu den Umsatzerlösen sank im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 20,7% auf 19,5%. Besondere Anstiege wurden bei den operativen Währungsverlusten sowie den EDV-Aufwendungen verzeichnet, während die Rechts- und Beratungsaufwendungen zurückgingen.

Das anteilige operative Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen betreffend dem Joint Venture in Sambia wurde im Wirtschaftsjahr im EBIT gezeigt und betrug EUR 0,5 Mio. (2016/17: n/a).

Das Finanzergebnis verschlechterte sich von EUR 0,4 Mio. im Vorjahr auf EUR -5,2 Mio. Wesentlicher Grund dafür war ein Rückgang der Fremdwährungsgewinne um EUR -4,6 Mio., vor allem im Zusammenhang mit dem US-Dollar (USD) und dem Südafrikanischen Rand (ZAR).

Das Ergebnis aus anderen Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen betrug EUR -0,7 Mio. (2016/17: EUR 0,1 Mio.) und resultierte aus dem Ergebnis sowie der Abwertung der Beteiligung an Simex, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko, infolge des Kaufs der restlichen Anteile.

Das Ergebnis vor Steuern sank infolge dieser Entwicklungen um 27,1 % auf EUR 44,2 Mio. (2016/17: EUR 60,6 Mio.).

Das Periodenergebnis ging um 34,3% auf EUR 28,0 Mio. zurück. Den Anteilseignern der Gesellschaft zuzurechnen ist ein Ergebnis von EUR 28,7 Mio., dies entspricht einem Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR 2,21 (2016/17: EUR 3,35).

2.3 Vermögenslage.

Die Bilanzsumme von Kapsch TrafficCom zum 31. März 2018 lag bei EUR 621,1 Mio. und somit um EUR 27,6 Mio. unter dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres (EUR 648,8 Mio.).

Vor allem bedingt durch laufende Abschreibungen gingen bei den "Langfristigen Vermögenswerten" sowohl das "Sachanlagevermögen" um EUR 1,7 Mio. auf EUR 21,4 Mio. (Vorjahr: EUR 23,1 Mio.) als auch die "Immateriellen Vermögenswerte" um EUR 1,2 Mio. auf EUR 70,8 Mio. (Vorjahr: EUR 72,0 Mio.) zurück. Dem gegenüber stand ein deutlicher Anstieg bei den Anteilen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen um EUR 5,4 Mio. auf EUR 7,5 Mio., welcher auf den Erwerb von 50% an der Intelligent Mobility Solutions Ltd., Sambia, sowie auf den Erwerb der restlichen Anteile an Simex, Mexiko, die damit in die vollkonsolidierten Unternehmen umgegliedert wurde, zurückzuführen ist.

Bei den "Sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen" gab es einen Anstieg um EUR 4,8 Mio. auf EUR 23,2 Mio. (Vorjahr: EUR 18,4 Mio.). Dies ist im Wesentlichen bedingt durch den Erwerb von Minderheitenanteilen an der Traffic Technology Services Inc., USA, sowie weiterer Minderheitenanteile an der ParkJockey Global Inc., USA. Insgesamt erhöhten sich die "Langfristigen Vermögenswerte" um EUR 7,5 Mio. auf EUR 135,7 Mio. (Vorjahr: EUR 128,2 Mio.).

Die "Vorräte" blieben mit EUR 38,9 Mio. (Vorjahr: EUR 39,3 Mio.) fast unverändert.

Die "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte" gingen seit dem 31. März 2017 um EUR 7,5 Mio. auf EUR 254,4 Mio. (Vorjahr: EUR 261,9 Mio.) zurück.

Der Bestand an "Liquiden Mitteln" ging um EUR 29,5 Mio. auf EUR 181,8 Mio. (Vorjahr: EUR 211,3 Mio.) zurück. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass im abgelaufenen Wirtschaftsjahr die Unternehmensanleihe plangemäß zurückgezahlt wurde und neue Finanzverbindlichkeiten nicht in gleichen Umfang aufgenommen wurden.

Unternehmensanleihe planmäßig getilgt.

Auf der Passivseite der Bilanz gab es die größte Veränderung bei den Finanzverbindlichkeiten. Aufgrund der erwähnten planmäßigen Tilgung der Unternehmensanleihe sanken die "Kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten" um EUR 71,2 Mio. Im Wesentlichen durch die Aufnahme eines neuen Kredits in Höhe von EUR 50,0 Mio. und mit einer Laufzeit von 6 Jahren stiegen die "Langfristigen Finanzverbindlichkeiten" um EUR 44,3 Mio. auf EUR 141,8 Mio. Die günstige Refinanzierung der Unternehmensanleihe wurde damit erreicht.

Die "Langfristigen Rückstellungen" gingen geringfügig um EUR 1,1 Mio. auf EUR 8,9 Mio. zurück. Die "Sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten" sanken gegenüber dem Vorjahr deutlich um EUR 6,2 Mio. auf EUR 4,3 Mio. Dies hing vor allem mit der Umgliederung einer langfristigen Forderung aus dem Kauf der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, in Höhe von EUR 3,5 Mio. in die kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie der Earn-Out Zahlung von EUR 3,0 Mio. aus dem Kauf der Kapsch Telematic Services spol. s.r.o., Tschechien, zusammen.

Die "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" betrugen EUR 58,3 Mio. (Vorjahr: EUR 55,9 Mio.) und stiegen damit geringfügig um EUR 2,3 Mio. Die "Sonstigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen" stiegen um EUR 9,3 Mio. auf EUR 112,8 Mio. (Vorjahr: EUR 103,5 Mio.). Zudem gingen die "Kurzfristigen Rückstellungen" deutlich auf EUR 9,6 Mio. (Vorjahr: EUR 17,6 Mio.) zurück, was mit der Reduktion der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA zusammenhängt.

Das Eigenkapital lag trotz Akquisitionen und Dividendenzahlung über dem Vorjahreswert.

Das Eigenkapital zum 31. März 2018 lag bei EUR 229,9 Mio. und somit um EUR 2,6 Mio. über dem Wert zum Ende des letzten Geschäftsjahres. Der Anstieg basierte auf dem Gesamtergebnis in Höhe von EUR 22,0 Mio. vermindert um die Dividendenzahlung in Höhe von EUR 19,5 Mio. Die Eigenkapitalquote stieg von 35,0% auf 37,0%.

Trotz der Dividendenzahlung weist die Bilanz ein Nettoguthaben in Höhe von EUR 16,2 Mio. aus.

Das Nettoumlaufvermögen sank zum 31. März 2018 auf EUR 239,2 Mio. (31. März 2017: EUR 247,9 Mio.)

2.4 Finanzlage.

Der Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit betrug im Berichtszeitraum EUR 41,8 Mio. (Vorjahr: EUR 55,0 Mio.). Der Wert vor Änderung des Nettoumlaufvermögens ging mit EUR 56,1 Mio. (Vorjahr: EUR 94,9 Mio.) zwar aufgrund des Rückgangs bei den "Langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen" sowie dem Anstieg bei den langfristigen Forderungen deutlich zurück, allerdings führten die Veränderungen des Nettoumlaufvermögens zu einem deutlich höheren Zahlungseingang als im Vorjahreszeitraum. Einerseits konnten die "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte" um EUR 12,0 Mio. reduziert werden (Vorjahr: Erhöhung um EUR 6,2 Mio.). Andererseits stiegen die "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten" um insgesamt EUR 5,1 Mio. (Vorjahr: Rückgang um EUR 14,0 Mio.). Der Rückgang der kurzfristigen Rückstellungen um EUR 8,1 Mio. konnte den deutlich positiven cashmäßigen Effekten des Nettoumlaufvermögens nur noch geringfügig entgegenwirken.

Während die Zinserträge und Zinszahlungen jeweils auf dem Vorjahresniveau blieben, stiegen die Zahlungen für Ertragsteuern auf EUR 22,0 Mio. (Vorjahr: EUR 16,5 Mio.) an, wobei ein wesentlicher Teil aufgrund der österreichischen Gruppenbesteuerung an die KAPSCH Group bezahlt wurde.

Der Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit betrug im Wirtschaftsjahr 2017/18 EUR -20,0 Mio. und war damit deutlich positiver als im Vorjahr (EUR -37,9 Mio.). Dies hängt vor allem damit zusammen, dass 2016/17 Zahlungen in Höhe von EUR -22,8 Mio. (netto, nach Abzug der "Liquiden Mittel" der erworbenen Gesellschaften) für den Erwerb von KTT sowie einiger anderer Unternehmen enthalten waren. Im heurigen Wirtschaftsjahr liegt diese Position lediglich bei EUR -1,0 Mio. Dies hängt mit dem vollständigen Erwerb der Simex, Mexiko, zusammen, an der der Konzern zuvor nur 33% hielt. Im Gegensatz dazu stiegen heuer die Zahlungen für den Erwerb von Wertpapieren und Beteiligungen sowie von sonstigen langfristigen Finanzanlagen auf EUR -6,4 Mio. an sowie Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften auf EUR -4,0 Mio. an. Die Nettoinvestitionen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen mit EUR -8,8 Mio. wieder etwas unter dem Wert des Vorjahres von EUR -12,3 Mio.

Free Cashflow EUR 33,1 Mio.

Der Free Cashflow (Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit minus Nettoinvestitionen) war mit EUR 33,1 Mio. erneut positiv, lag aber dennoch etwas unter dem Vorjahreswert von EUR 42,6 Mio., im Wesentlichen bedingt durch die Entwicklung des Geldflusses aus betrieblicher Tätigkeit. Die etwas geringeren Investitionen entlasteten den Free Cashflow hingegen im Vorjahresvergleich.

Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug EUR -46,9 Mio. (Vorjahr: EUR 49,6 Mio.). Insbesondere durch die planmäßige Rückführung der Unternehmensanleihe im November 2017 wurden die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um EUR -79,9 Mio. sowie durch die Dividendenzahlung um EUR -19,5 Mio. reduziert. Dem entgegen wirkte die "Zunahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten" mit EUR 50,0 Mio., die auf die Aufnahme eines neuen langfristigen Kredits zurückzuführen ist.

Der Finanzmittelbestand ging zwar um EUR 29,5 Mio. zurück, lag aber mit EUR 181,8 Mio. zum 31. März 2018 (31. März 2017: EUR 211,3 Mio.) auf einem Niveau, das auch für die zukünftigen projekt- und akquisitionsbedingten Herausforderungen Bewegungsspielraum bietet.

3 Sonstige Unternehmensangaben.

3.1 Forschung und Entwicklung.

Etablierte Struktur mit:

Solution Centers

Corporate-Technology-Funktion

Die etablierte Struktur mit Solution Centers und einer Corporate-Technology-Funktion sorgt für eine straffe Ausrichtung der Innovationsprozesse.

Solution Centers umfassen ein spezielles Markt-/Lösungs-Segment. Sie haben den Auftrag, Produkte und Lösungen für ihren Verantwortungsbereich zu definieren, zu entwickeln und in enger Abstimmung mit den Vertriebsregionen auch zu vermarkten. Außerdem sollen die Vertriebsregionen bei der reibungslosen Umsetzung von kundenspezifischen Lösungen unterstützt werden.

Corporate Technology ist eine funktionsübergreifende Organisation, die die Solution Centers unterstützt. Das wichtigste Ziel ist die Identifizierung und Evaluierung erfolgversprechender neuer Technologien. Das ist ein Schlüsselfaktor, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Außerdem entwickelt und integriert Corporate Technology Lösungen, die auf Produkten und Lösungen von mehreren Solution Centers basieren, und stellt ihnen Werkzeuge, Prozesse sowie gemeinsame Dienste und Module ebenso zur Verfügung wie Unterstützung bei IPR-Angelegenheiten.

Fokussierte Patentstrategie:

  • Patent Monitoring
  • Handlungsfreiheit
  • Verbesserte Marktkenntnisse

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 optimierte Kapsch TrafficCom das Patentportfolio weiter, indem sich das Unternehmen auf jene Bereiche fokussierte, die von hoher strategischer Bedeutung sind. Das aktuelle Patentportfolio umfasst 197 Patentfamilien mit mehr als 1.443 Einzelpatenten. Im letzten Wirtschaftsjahr wurden vier neue Patentfamilien im Mautbereich zur Anmeldung eingereicht.

Um in Zukunft dem Risiko von Patentverletzungen durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen sowie in neue Geschäftsfelder entgegenzuwirken, wurde eine verpflichtende Patentanalyse in den Entwicklungsprozess aufgenommen. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass vor dem Beginn der Entwicklungsarbeit die relevante Patentlandschaft und etwaige bestehende Rechte am geistigen Eigentum geprüft werden. Zusätzlich wurde das weltweite Patentüberwachungssystem (Patent Monitoring) weiter ausgebaut. Dabei werden Patentanmeldungen von Mitbewerbern sowie in relevanten Technologiesegmenten analysiert, um einen besseren Überblick über die Strategien der Mitbewerber zu gewinnen.

Kapsch TrafficCom unterhält bedeutende Entwicklungsstandorte in Österreich, Schweden, Argentinien, den USA, Kanada und Spanien. Weitere Entwicklungsressourcen liegen in Italien, Südafrika und Chile. Mit Stand 31. März 2018 arbeiteten bei Kapsch TrafficCom 761 Ingenieure (Vorjahr: 714), die mit Forschung und Entwicklung beschäftigt waren. Die Entwicklungsaufwendungen von Kapsch TrafficCom im Wirtschaftsjahr 2017/18 betrugen rund EUR 103,0 Mio. (Vorjahr: rund EUR 85,4 Mio.), das entspricht rund 15% (Vorjahr: rund 13%) des Konzernumsatzes. Die Entwicklungsaufwendungen teilen sich wie folgt auf: Die Aufwendungen für kundenspezifische Entwicklungen betrugen EUR 59,8 Mio. (Vorjahr: EUR 44,2 Mio.), die Aufwendungen für Produktmanagement, IPR-Management, Entwicklungsunterstützung und generische Entwicklungen betrugen in Summe EUR 43,3 Mio. (Vorjahr: EUR 41,1 Mio.).

3.2 Nichtfinanzielle Informationen.

Die Kapsch TrafficCom Group erstellt einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht, der die gesetzlichen Anforderungen gemäß § 267a UGB erfüllt. Er ist Teil des Geschäftsberichts 2017/18.

3.3 Risikobericht.

Risikomanagement.

Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).

Das Projektrisikomanagement umfasst sowohl externe Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte und setzt jeweils bei der Angebots- bzw. Initiierungsphase an. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen, wodurch die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen wird.

Das Enterprise Risk Management (ERM) analysiert neben den wesentlichen projektbezogenen Risiken von Kapsch TrafficCom auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken und berichtet vierteljährlich an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und die erste Berichtsebene. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit

Risikomanagement beinhaltet die Identifikation und Analyse von Risiken und Chancen.

Risiken sowie das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.

Die wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.

Branchenspezifische Risiken.

Volatilität des Auftragseingangs. Ein wichtiger Anteil der Umsätze von Kapsch TrafficCom wird im Segment Electronic Toll Collection (ETC) erzielt. Dieses Segment beinhaltet Projekte zur Errichtung von landesweiten, regionalen oder streckenbezogenen Mautsystemen sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. Die Vergabe dieser Projekte samt deren Betrieb erfolgt meist auf Basis von Ausschreibungen. Die letztendliche Auftragserteilung an Kapsch TrafficCom unterliegt somit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereichs. Ausschreibungen derartiger Großprojekte können beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen werden. Ebenso besteht das Risiko, dass Kapsch TrafficCom aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist.

Die erfolgreiche Akquise eines einzelnen landesweiten Errichtungsauftrags im Segment ETC kann bereits einen starken Einfluss auf die Umsatzentwicklung von Kapsch TrafficCom sowohl im aktuellen als auch in den folgenden Wirtschaftsjahren haben.

Die Erschließung neuer und zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom kompatibler Geschäftsbereiche hat neben dem angestrebten Umsatzwachstum auch die Glättung von Umsatzspitzen und somit eine stabilere Umsatzentwicklung zum Ziel. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch weitere Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die Erhöhung des Umsatzanteils aus dem Betriebsgeschäft (technischer und kommerzieller Betrieb von in der Regel zuvor vom Unternehmen errichteten Systemen) erreicht werden. Letzteres wird zumeist langfristig beauftragt und zeichnet sich folglich durch besser planbare Umsätze aus. In den vergangenen Wirtschaftsjahren konnte auch der Umsatz mit Errichtungsprojekten kleineren Umfangs kontinuierlich gesteigert werden. Wertvolle Beiträge dazu kamen aus den geografischen Regionen USA und Australien sowie aus dem Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS).

Risiken der Projektabwicklung. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist Kapsch TrafficCom meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und intelligenten Verkehrslösungen häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt, die innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein temporärer Mangel an qualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse zu leisten. Oft sind auch Vertragsklauseln an wesentliche Terminüberschreitungen gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben können. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projekts könnte auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass Kapsch TrafficCom Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht bei manchen Projekten auch das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Zahlungsflüsse und Umsätze des Betriebsprojekts.

Kapsch TrafficCom setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA (International Project Management Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagement-Projekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für Kapsch TrafficCom unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können aus einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentgangs von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind, oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Geografische Diversifikation und Erweiterung des Produktportfolios tragen zur Stabilisierung und Steigerung der Umsätze bei.

Technische Herausforderungen und enge Zeitpläne bedingen typische Projektrisiken.

Ein permanenter und durchgängiger Innovationsprozess unterstützt die starke Marktposition von Kapsch TrafficCom.

Das internationale Wachstum eröffnet neue Chancen, beinhaltet aber auch Risiken.

Finanzrisiken entstehen aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Krediten. Ausreichende Liquidität erhöht die Flexibilität, auch kurzfristig zu agieren.

Strategische Risiken.

Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln. Kapsch TrafficCom verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position im Bereich der Technologie beizubehalten, investiert Kapsch TrafficCom einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen entsprechend den Anforderungen des Marktes allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition von Kapsch TrafficCom abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition von Kapsch TrafficCom haben. Darüber hinaus kann sich jedes Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition auswirken. Kapsch TrafficCom legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können aber auch neu entwickelte Systeme, Komponenten, Lösungen oder Dienstleistungen die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Eines der strategischen Ziele von Kapsch TrafficCom besteht darin, sowohl organisch als auch durch ausgewählte Akquisitionen oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen international zu wachsen. Im Zuge dieser anorganischen Wachstumsmaßnahmen gilt es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen sowie die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt-Know-how umzusetzen.

Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist Kapsch TrafficCom in einigen Ländern einem erhöhten politischen Risiko ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte von Kapsch TrafficCom eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Kapsch TrafficCom bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

Finanzrisiken.

Währungsrisiko. Kapsch TrafficCom verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Eurozone. Damit ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, diese Risiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten so weit wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlungsflussterminen kann eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone in die Konzernwährung Euro unterliegt Kapsch TrafficCom auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachteilige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position von Kapsch TrafficCom gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostenstruktur basierende Produkte und Lösungen außerhalb der Eurozone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (zum Beispiel Euribor) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko, welches – sofern wesentlich – durch geeignete Finanzinstrumente abgesichert wird.

Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit von Kapsch TrafficCom zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten wie etwa die Errichtung eines landesweiten Mautsystems bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch einen großen Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Kapsch TrafficCom unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa im Zusammenhang mit der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien oder Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben.

Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko. Kapsch TrafficCom ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden von Kapsch TrafficCom sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagement-Systeme. Kapsch TrafficCom tritt allerdings auch als Subauftragnehmer gegenüber Dritten (Konzessionären, Generalunternehmern etc.) bei Projekten der öffentlichen Hand auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird nach Bedarf geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt Kapsch TrafficCom Angebote von öffentlichen Institutionen wie der OeKB (Oesterreichische Kontrollbank AG), EKN (Exportkreditnämnden; Schwedische Kammer für Exportgarantien) und MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency) in Anspruch, um sich mit Hilfe von Garantien gegen das Ausfallsrisiko abzusichern. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstituten mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Ein Ausfall oder Wertberichtigungsbedarf von Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben.

Personalrisiko.

Der Erfolg von Kapsch TrafficCom hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Kapsch TrafficCom setzt attraktive Maßnahmen wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken. Eine periodische Mitarbeiterbefragung unterstützt das Management, dabei aktuelle Anliegen, Sorgen und Wünsche sowie die allgemeine Stimmungslage zu erheben.

Rechtliche Risiken.

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Mobilitätslösungen, bei Akquisitionen und Kooperationen sowie rund um das Thema Kapitalmarkt sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Es kann einen erheblichen administrativen, technischen und kommerziellen Aufwand erfordern, alle Anforderungen für die Regelkonformität zu erfassen, zu überwachen und umzusetzen. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten bzw. erfüllt werden, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue IMS-Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko der Verletzung von Patenten oder allgemein von Intellectual Property Rights (IPR), was finanzielle Schäden aus Klagen sowie aus Gerichts- und Vergleichsverfahren zur Folge haben könnte. Kapsch TrafficCom versucht diesem Risiko so weit wie möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

IT-Risiken.

Als Technologiekonzern ist Kapsch TrafficCom typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Kapsch TrafficCom hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT Security Application Method (CRISAM®) eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat Kapsch TrafficCom die in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) betriebenen Mautsysteme nach ISO 20000 (IT-Service-Management analog zu ITIL®) zertifiziert und forciert die Ausrollung von CRISAM® als IT Risk Management Tool innerhalb der Gruppe.

Kapsch TrafficCom setzt attraktive Maßnahmen, um dem Personalrisiko entgegenzuwirken.

Chancen.

Die frühzeitige Identifizierung von Chancen eröffnet Potenziale.

Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz von Kapsch TrafficCom befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, durch frühzeitige Chancenidentifizierung die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren:

Durch den zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte und die wachsende Notwendigkeit der Entlastung von staatlichen Budgets ergibt sich die Chance zur Erschließung neuer Mautmärkte, besonders in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch die Chance zur Ausweitung der Aktivitäten in bereits erschlossenen Märkten.

Die weltweite Verkehrszunahme und die damit einhergehenden Belastungen für Umwelt und Menschen eröffnen im Bereich Mobilitätslösungen Chancen, da beispielsweise Mauteinhebung, Road Pricing, die Einrichtung von Umweltzonen oder Zufahrtsbeschränkungen vermehrt als Steuerungselemente in der Umwelt- und Verkehrspolitik eingesetzt werden. Sowohl im Segment ETC als auch im IMS-Segment eröffnen sich damit Chancen, das Portfolio entsprechend den neuen Anforderungen weiterzuentwickeln und zu vermarkten.

Ansprüche hinsichtlich der Produktivitätserhöhung von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebs sowie der steigende Komfortanspruch der Reisenden eröffnen darüber hinaus Chancen durch die Erweiterung der Funktionalitäten bestehender Systeme. Dabei bieten sich Chancen, neue Kunden zu gewinnen oder mit neuen Konzepten sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Endkunden zu bedienen. Hervorzuheben sind hier Chancen in den Bereichen "Tolling as a Service", Parkraumbewirtschaftung und intermodale Mobilität.

Sonstige Chancen. Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und den Erwerb neuer Technologien mittels Unternehmensakquisition eröffnen sich für Kapsch TrafficCom Chancen der Effizienz- und Performancesteigerung in Kundensystemen sowie des technologischen Vorsprungs gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation.

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand von Kapsch TrafficCom gefährden könnten. Durch die zunehmende geografische Diversifizierung und die kontinuierliche Erweiterung des Produkt- und Lösungsportfolios durch ausgewählte neue IMS-Lösungen konnte das Geschäftsmodell von Kapsch TrafficCom breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müssen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und bei einzelnen Großprojekten wird dadurch laufend reduziert.

Die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems wird durch die Interne Revision geprüft.

Kapsch TrafficCom hat vor vielen Jahren begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert. Die Interne Revision stellt durch Prüfungen insbesondere in den Tochtergesellschaften der Kapsch TrafficCom AG sicher, dass ein zuverlässiges und funktionsfähiges Kontrollsystem implementiert wird.

3.4 Internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.

Wie im Vorjahr wurde auch im Wirtschaftsjahr 2017/18 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele verbessert, und deren Einhaltung und Effizienz wurde mittels lokaler Prüfungen vor Ort durch die Interne Revision nachgeprüft. Die einheitliche Erhebung erlaubt eine verbesserte Maßnahmensteuerung und dient als Grundlage für Prüfungen der Leistungsfähigkeit lokaler IKS.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen, auf den International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen dar.

Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (Internal Control and Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission, COSO).

Die Erfassung der Geschäftsfälle von Kapsch TrafficCom erfolgt mit unterschiedlichen Softwarelösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die einzelnen Gesellschaften liefern monatlich an die Konzernzentrale Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung. Diese Daten werden dann quartalsweise in das zentrale Konsolidierungssystem (Hyperion Financial Management) eingepflegt. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene von Kapsch TrafficCom AG überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung nach IFRS.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budgetund Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich. Um die Geschäftsführungen der Tochterunternehmen hierbei besser unterstützen zu können, wurde im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG die Funktion eines IKS-Verantwortlichen eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS zentral in der gesamten Kapsch TrafficCom Group zu standardisieren und laufend weiterzuentwickeln sowie die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu initiieren und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats zu berichten.

Das interne Kontrollsystem ist jeweils lokal implementiert und wird zentral überwacht.

3.5 Angaben nach § 267 UGB i.V.m. § 243a Abs. 1 UGB.

Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt EUR 13,0 Mio. Es ist in 13,0 Mio. Stück nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Es bestehen keine Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. März 2018 rund 63,3% der Anteile. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung, der ALUK-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, jeweils Privatstiftungen nach dem österreichischen Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Diese sind jeweils Mitgliedern der Familie Kapsch zurechenbar. Es gab zum Stichtag 31. März 2018 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10% der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und die Änderung der Satzung der Gesellschaft. Bei der Gesellschaft besteht derzeit weder ein genehmigtes Kapital noch ein bedingtes Kapital, das den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt. Marktübliche "Change of Control"-Klauseln, die gegebenenfalls zu einer Vertragsbeendigung führen können, betreffen Finanzierungsvereinbarungen, wie das Schuldscheindarlehen und die im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossene Finanzierung in Höhe von EUR 50 Mio. sowie einen Projektvertrag. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.

3.6 Corporate-Governance-Bericht.

Gemäß C-Regel 61 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wird darauf hingewiesen, dass der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht im Internet unter http://kapsch.net/ktc/ir/Corporate-Governance abgerufen werden kann.

4 Ausblick und Ziele.

Ausblick 2018/19:

Umsatz +10% EBIT +10%

Mittelfristig (rund 4 Jahre):

EBIT-Marge >10%

Umsatz. Im Wirtschaftsjahr 2018/19 soll der Umsatz um rund 10% gesteigert werden, wobei die Geschäftsdynamik im Laufe des Jahres tendenziell zunehmen wird. Positive Faktoren sind zum Beispiel der Aufbau des landesweiten Mautsystems in Bulgarien, das dynamische Geschäft in den USA sowie Umsätze im Zusammenhang mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen in Sambia.

EBIT. Im Hinblick auf die Profitabilität im Wirtschaftsjahr 2018/19 erwartet das Unternehmen einen EBIT-Anstieg um ebenfalls rund 10%.

Mittelfristige Ziele. Kapsch TrafficCom plant in beiden Segmenten zu wachsen. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, die EBIT-Marge der Gruppe auf ein Niveau von nachhaltig über 10% zu heben. Dafür soll das EBIT im ETC-Geschäft klar über 10% gehalten und jenes im IMS-Geschäft kontinuierlich verbessert werden. Bei gutem Umfeld erscheint aus heutiger Sicht ein IMS-EBIT von bis zu 8% machbar.

Wien, am 4. Juni 2018

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstands

Mitglied des Vorstands

André Laux

Alexander Lewald Mitglied des Vorstands

Bestätigungsvermerk. Bericht zum Konzernabschluss.

Prüfungsurteil.

Wir haben den Konzernabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der konsolidierten Bilanz zum 31. März 2018, der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung, der konsolidierten Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie der konsolidierten Geldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil.

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

    1. Wertminderungstest für Firmenwert
    1. Schätzungen und Annahmen in der Ertragsrealisierung bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

  • Sachverhalt
  • Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
  • Verweis auf weitergehende Informationen

1 Wertminderungstest für Firmenwert.

Sachverhalt.

Im Konzernabschluss werden in den "Immateriellen Vermögenswerten" Firmenwerte in Höhe von TEUR 47.630 ausgewiesen, die im Wesentlichen mit TEUR 11.783 der ZGE ETC-Americas und mit TEUR 21.316 der ZGE ETC-EMEA zugeordnet wurden. Der Konzern führt mindestens einmal jährlich und darüber hinaus bei Vorliegen von Anhaltspunkten einen Wertminderungstest (Impairment Test nach IAS 36) durch.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Marktentwicklung und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzelner Großaufträge im Planungszeitraum. Dies betrifft insbesondere Mauterrichtungsprojekte im Segment ETC, wo der Auftragseingang sehr volatil ist und die Vergabe der Projekte in der Regel auf Basis von Ausschreibungen erfolgt, was regelmäßig mit gewissen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Darüber hinaus bestehen in der Bewertung erhebliche Ermessensspielräume, insbesondere in Bezug auf den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate für die ewige Rente. Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Firmenwerte.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie des herangezogenen Berechnungsmodells unter Einbeziehung von internen Bewertungsspezialisten beurteilt.

Dabei haben wir zunächst ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie den Wertminderungsprozess (Identifizierung und Definition von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, Ermittlung des erzielbaren Betrages, Analyse der Werthaltigkeit, Ermittlung von Diskontierungszinssatz und Wachstumsrate sowie Berechnungsmodell) erlangt.

Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen mit der vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung übereinstimmen und die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (wie Umsatz, Aufwendungen, Projektplanung, Investitionen, Veränderungen im Working Capital) analysiert und kritisch gewürdigt. Die Annahmen in Bezug auf Diskontierungszinssatz und Wachstumsrate wurden anhand von externen Markt- und Branchendaten überprüft sowie das Berechnungsmodell rechnerisch nachvollzogen. Weiters haben wir die Angemessenheit der Angaben im Anhang zum Wertminderungstest beurteilt. Dies umfasste insbesondere auch die Sensitivitätsanalysen, die zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Umsatz- und Ergebnisannahmen sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten ermittelt wurden.

Das von der Gesellschaft eingesetzte Bewertungsmodell ist geeignet, um einen IFRS-konformen Werthaltigkeitstest (Impairment Test nach IAS 36) durchzuführen. Die der Bewertung zugrundeliegenden Annahmen und Bewertungsparameter sind angemessen.

Die von den relevanten Standards geforderten Anhangsangaben sind vollständig und angemessen.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben des Konzerns zu Firmenwerten finden sich in Erläuterung 16 "Immaterielle Vermögenswerte" und Erläuterung 40.4.1 "Firmenwerte" unter Abschnitt 40 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

2 Schätzungen und Annahmen in der Ertragsrealisierung bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen.

Sachverhalt.

Der überwiegende Anteil der im Geschäftsjahr ausgewiesenen Umsatzerlöse und Ergebnisbeiträge des Konzerns stammt aus dem Projektgeschäft. Die Forderungen aus Auftragsfertigung zum 31. März 2018 belaufen sich auf TEUR 76.966 und die Verbindlichkeiten auf TEUR 31.486. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden TEUR 300.320 an Umsätzen aus Fertigungsaufträgen erzielt. Der Konzern wendet bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen die Teilgewinnrealisierung nach IAS 11 an, wobei der Fertigstellungsgrad aus dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtkosten für den jeweiligen Auftrag ermittelt wird. Dies erfordert eine laufende Einschätzung und Aktualisierung der aus den Aufträgen resultierenden Kosten sowie der Risiken aus der Projektabwicklung, die sich aus technischen Problemen, zeitlichen Verzögerungen oder Problemen mit Sublieferanten oder sonstigen externen Rahmenbedingungen ergeben können und die Marge des Auftrags beeinflussen. Weiters können aus diesen Projekten auch Schadenersatz- oder Vertragsstrafen resultieren, die bei der Projektbewertung zu berücksichtigen sind und eine Risikoeinschätzung erfordern. Bei den Großaufträgen des Konzerns handelt es sich regelmäßig um technisch komplexe Einzelaufträge, denen jeweils spezifische Auftragsbedingungen zugrunde liegen und die daher in Bezug auf Umsatzrealisierung und Projektrisiken einzeln zu würdigen sind.

Auf Grund der wesentlichen Auswirkungen der Großprojekte, insbesondere während der Errichtungsphase, auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der erheblichen Schätzungen, die mit der Bilanzierung dieser Aufträge verbunden sind, resultiert das Risiko, dass der Umsatz aus dem Projektgeschäft, das Konzernergebnis und projektbezogene Bilanzposten wesentlich falsch dargestellt sind.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Im Rahmen unseres risikobasierten Prüfungsansatzes haben wir ein Verständnis über die für die Projektbilanzierung relevanten Prozesse und internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen überprüft. Dies betraf vor allem interne Kontrollen in Zusammenhang mit der Freigabe der Auftragskalkulation beim Abschluss neuer Verträge, Billigung der laufenden Nachkalkulation und Statusberichte zu Großprojekten. Bei unseren Detailprüfungshandlungen haben wir für die aus Konzernsicht größten Fertigungsaufträge die Auftragsbewertungen nach IAS 11 angefordert und anhand der Planerlöse und -kosten sowie der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten und abgerechneten Erlöse die Ermittlung der Erlösabgrenzungen nach IAS 11 nachvollzogen. Wir nahmen stichprobenartig Einsicht in Projektanträge, Kundenverträge, Aufsichtsratsprotokolle, das Projektbudgetierungstool sowie Detailkostenaufstellungen für einzelne wesentliche Projekte und haben Gespräche mit den Projektmanagern und dem Management zum Projektverlauf, Projektrisiken und den Planungsannahmen durchgeführt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit der Schätzungen lag ein besonderer Fokus auf der Überprüfung der regelmäßigen Aktualisierung der Planannahmen, insbesondere für die Planauftragskosten bis zur Fertigstellung und die Planmarge des Projekts. Dabei haben wir auf historische Erfahrungswerte betreffend die Genauigkeit von Schätzungen von in der Vergangenheit abgewickelten Großprojekten zurückgegriffen. Wir haben die Angemessenheit der Angaben zu Schätzungsunsicherheiten überprüft und die Berechnung der Sensitivitätsangaben bei Margenabweichung der wesentlichen Projekte um 10% nachvollzogen.

Die angewendeten Bewertungsverfahren und die zugrunde liegenden Annahmen zur Bewertung der Fertigungsaufträge sind angemessen. Die von den relevanten Standards geforderten Anhangsangaben sind vollständig und angemessen.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben des Konzerns zu Fertigungsaufträgen finden sich in der Erläuterung

3.1 "Teilgewinnrealisierung bei Auftragsfertigung" unter Abschnitt 3 "Wesentliche Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung", in den Erläuterungen 21 "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte" und 28 "Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen" sowie in der Erläuterung 40.10 "Fertigungsaufträge" unter Abschnitt 40 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses.

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage

der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen.

Bericht zum Konzernlagebericht.

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil.

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung.

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Sonstige Informationen.

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO.

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 6. September 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 22. Februar 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Jahr 2006 Konzernabschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer.

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Pessenlehner.

Wien, den 4. Juni 2018

PwC Wirtschaftsprüfung GmbH

gez.:

Mag. Peter Pessenlehner Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung und Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter. Gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wien, am 4. Juni 2018

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstands

André Laux Mitglied des Vorstands

Alexander Lewald Mitglied des Vorstands

Jahresabschluss. Kapsch TrafficCom AG zum 31. März 2018.

Bilanz zum 31. März 2018
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017/18
Anhang für das Geschäftsjahr 2017/18
Lagebericht zum 31. März 2018
Bestätigungsvermerk
Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Bilanz zum 31. März 2018

Aktiva

31.3.2018 31.3.2017
EUR EUR TEUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus
abgeleitete Lizenzen 8.941.797,20 7.310
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 704.524,59
9.646.321,79 7.310
II. Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 990.940,49 1.462
2. technische Anlagen und Maschinen 105.688,50 153
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung 1.475.889,12 1.424
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 804.139,48 0
3.376.657,59 3.039
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 153.421.287,67 149.146
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
54.592.657,36 40.161 53.489
3. Beteiligungen 41.311.760.29 17.325.986,37 11.683
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 1.530.207,90 $\mathbf{0}$
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.530.207,90 0
5. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 4.375,00
226.874.514,30 214.322
239.897.493,68 224.671
B. Umlaufvermögen
$\mathbf{L}$ Vorräte
1. Waren 5.129.396,34 5.362
2. noch nicht abrechenbare Leistungen 23.334.157,43 1.201
3. geleistete Anzahlungen 5.539.943,65 5.831
34.003.497,42 12.394
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.363.867,30 4.859
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0.00 0
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
1.562.913,32 95.875.853,53 6.533 139.543
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 309.741,25 140
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 309.741,25 140
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 6.756.265,55 5.818
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0
121.305.727,63 150.360
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 79.154.582,08 102.555
234.463.807,13 265.309
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.066.232,93 1.262
D. Aktive latente Steuern 2.319.364,91 2.579
477.746.898,65 493.821

Bilanz zum 31. März 2018

Passiva

31.3.2018 31.3.2017
EUR EUR TEUR TEUR
A. Eigenkapital
eingefordertes und eingezahltes Grundkapital
I.
13.000.000,00 13.000
gezeichnetes Grundkapital 13.000.000,00 13.000
II. Kapitalrücklagen
gebundene 117.400.000,00 117.400
III. Bilanzgewinn
davon Gewinnvortrag
116.989.805.92 147.445.071,14 92.965 136.490
277.845.071,14 266.890
B. Investitionszuschüsse 57.773,12 134
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 5.280.185,00 5.246
2. sonstige Rückstellungen 10.724.004,62 15.479
16.004.189,62 20.725
D. Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
40.850.026.89
142.989.837,88
108.801
97.271
1. Anleihen und Schuldscheindarlehen 74.923.837,88 146.451
davon konvertibel 0.00 $\Omega$
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
0.00
74.923.837,88
70.818
75.633
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 72.853.462,56 26.425
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 4.997.462,56 4.997
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 67.856.000,00 21.428
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
1.113.330.41 1.113.330,41 81 81
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0.00 $\Omega$
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.988.235,93 2.409
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
2.988.235,93
0.00
2.409
Ω
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 27.765.879,05 25.876
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 27.765.879,05 25.876
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 4.195.118,94 0 4.830
6. sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
67.502,10 60
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 718.563,31 672
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
3.985.118,94
210.000.00
4.620
210
183.839.864,77 206.072
477.746.898,65 493.821

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017/18

2017/18 2016/17
EUR EUR TEUR TEUR
1. Umsatzerlöse 151.384.691,32 160.967
2. Veränderung des Bestands an noch nicht
abrechenbaren Leistungen 22.133.260,76 $-1.836$
3. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen 1.666,67
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.496.551,67 4.690
c) übrige 8.167.956,96 9.534
10.666.175,30 14.226
4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstel-
lungsleistungen
a) Materialaufwand -31.124.736,29 $-14.949$
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -51.685.012,17 $-50.309$
-82.809.748,46 $-65.258$
5. Personalaufwand
a) Löhne $-64.626,36$ $-284$
b) Gehälter -28.617.002,22 $-26.840$
c) soziale Aufwendungen $-8.097.873,16$ $-8.716$
davon Aufwendungen für Altersversorgung $-145.588.78$ $-158$
davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche $-1.287$
Mitarbeitervorsorgekassen
davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
-677.749,04
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -7.059.524,39 $-7.079$
-36.779.501,74 $-35.840$
6. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen -3.628.619,78 $-3.657$
7. sonstige betriebliche Aufwendungen -47.801.419,90 $-38.050$
davon Steuern, soweit sie nicht unter Z 16 fallen $-246.308,66$ $-276$
8. Zwischensumme aus Z 1 bis 7 13.164.837,50 30.552
9. Erträge aus Beteiligungen 22.172.087,62 23.316
davon aus verbundenen Unternehmen 22.172.087,62 23.316 4.727
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5.005.892,73 5.177.472,29 4.563
davon aus verbundenen Unternehmen
11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
50.013,51 2.241
Finanzanlagen
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen
$-1.026.240,71$ $-5.967$
davon Abschreibungen $-1.026.240,71$ $-5.967$
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.346.401,69 $-4.118$
14. Zwischensumme aus Z 9 bis 13 23.026.931,02 20.199
15. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 8 und Z 14) 36.191.768,52 50.751
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -5.736.503,30 $-7.226$
davon an den Gruppenträger weiterverrechnet $-5.339.941.69$ $-9.737$
davon latente Steuern -259.311,99 2.579
17. Ergebnis nach Steuern 30.455.265,22 43.525
18. Jahresüberschuss 30.455.265,22 43.525
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 116.989.805,92 92.965
20. Bilanzgewinn 147.445.071,14 136.490

Anhang für das Geschäftsjahr 2017/18

A. Allgemeine Grundsätze

Auf den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. März 2018 wurden die Rechnungslegungsbestimmungen des Unternehmensgesetzbuches in der geltenden Fassung angewandt.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Bilanzierung und Bewertung wurde den allgemein anerkannten Grundsätzen Rechnung getragen. Dabei wurden die im § 201 Abs. 2 UGB kodifizierten Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ebenso beachtet wie die Gliederungs- und Bewertungsvorschriften für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der §§ 195 bis 211 und 222 bis 235 UGB. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsprinzip Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, hat das Unternehmen diese bei den Schätzungen berücksichtigt.

B. Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft ist eine 63,291%ige Tochtergesellschaft der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH. Wien, und steht dadurch mit ihrer Gesellschafterin sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Konzernverhältnis.

Die DATAX HandelsgmbH, Wien, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird beim Handelsgericht Wien hinterlegt.

Die Gesellschaft stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Hinsichtlich der Angabe zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde von der Schutzklausel gemäß § 242 UGB Gebrauch gemacht

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.

1. Anlagevermögen

Die Bewertung der ausschließlich entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten, vermindert um die der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden planmäßigen linearen Abschreibungen.

Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten bis EUR 400 wurden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll abgeschrieben.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene EDV-Software wird unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren abgeschrieben.

Von verbundenen Unternehmen wurden im Berichtsjahr immaterielle Vermögensgegenstände um EUR 3.805.753,07 (Vorjahr: TEUR 0,--) erworben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen wurden planmäßig linear auf folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern abgeschrieben: Jahre

vanv
Investitionen in fremden Gebäuden $2 - 12$
technische Anlagen und Maschinen $2 - 5$
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung $2 - 15$

Eine außerplanmäßige Abschreibung wurde im Geschäftsjahr nicht vorgenommen.

Die Abschreibung für Zugänge erfolgt nach Maßgabe des Zeitpunktes ihrer Inbetriebnahme.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Zeitwerten zum Bilanzstichtag bewertet. Abschreibungen bzw. Zuschreibungen werden nur im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung bzw. Werterholung vorgenommen.

Zuschreibungen zum Anlagevermögen

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt maximal auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

2. Umlaufvermögen

2.1 Vorräte

Die Bewertung der mittels elektronischer Datenverarbeitung erfassten Bestände an Waren erfolgte nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die Fremdwährungsbewertung der Vorräte erfolgte zum Anschaffungskurs. Soweit erforderlich, wurden Abwertungen auf gesunkene Wiederbeschaffungskosten vorgenommen. Bei Waren mit verminderter Verwendbarkeit bzw. Absatzmöglichkeit wurde ein prozentueller Abschlag von den Anschaffungsbzw. Herstellungskosten vorgenommen, der aus der jeweiligen Umschlagshäufigkeit abgeleitet wurde.

Die Bewertung der noch nicht abrechenbaren Leistungen erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, welche Einzelkosten und auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten umfassen.

Bei langfristigen Aufträgen wurden keine Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten aktiviert, direkt zurechenbare Fremdkapitalzinsen werden projektabhängig aktiviert. Zum Stichtag gibt es keine noch nicht abrechenbaren Leistungen, bei denen Fremdkapitalzinsen aktiviert wurden. Soziale Aufwendungen wurden nicht einbezogen. Für Verluste aus schwebenden Geschäften aus den Projekten wird durch Abschreibung des betreffenden Vermögensgegenstandes oder Rückstellungen vorgesorgt.

2.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wurden zu Nennwerten angesetzt. Bei der Bewertung der Forderungen wurden erkennbare Risken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder besonders niedrig verzinsliche Forderungen werden abgezinst.

Forderungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs oder mit dem niedrigeren Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

2.3 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Die auf Fremdwährung lautenden Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Entstehungskurs oder dem niedrigeren Kurs zum Bilanzstichtag bilanziert.

3. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

4. Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden auf Differenzen, die zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten bestehen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, angesetzt.

Eine Saldierung der aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern wurde vorgenommen, da eine Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche mit den tatsächlichen Steuerschulden rechtlich möglich war.

5. Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden unter Bedachtnahme auf den Vorsichtsgrundsatz in Höhe des voraussichtlichen Anfalles gebildet.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder erfolgt unter Anwendung der AFRAC-Stellungnahme 27 "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" (Juni 2016) nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode.

Für Jubiläumsgeldrückstellungen wurde ein Zinssatz von 1,45 % (Vorjahr: 1,45%) und für die Abfertigungsrückstellung ein Zinssatz von 1,35 % (Vorjahr: 1,35%) verwendet. für Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 2,5 % (Vorjahr: 2,5 %) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche Pensionseintrittsalter gemäß den gesetzlichen Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln Pagler & Pagler AVÖ 2008-P (Vorjahr: AVÖ 2008-P) zugrunde gelegt. Fluktuationsabschläge werden abhängig von der Dienstzugehörigkeit ermittelt.

Sämtliche Änderungen der Personalrückstellungen (inkl. Zinsaufwand) werden zur Gänze im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet.

6. Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht mit dem Erfüllungsbetrag.

Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Kursgewinne und -verluste aus der Fremdwährungsbewertung werden zur Gänze im operativen Ergebnis (sonstiger betrieblicher Ertrag oder sonstiger betrieblicher Aufwand) erfasst.

D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Entwicklung des Anlagevermögens:

Anschaffungskosten
1.4.2017
Stand
Zugänge Abgänge 31.3.2018
Stand
EUR
El
EUR EUR EUR
2. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus
Immaterielle Vermögensgegenstände
abgeleitete Lizenzen
19.343.039,02
$\overline{5}$
704.524.59
4.259.340,64
5,809,48
0,00
23.596.570,18
704.524.59
19.343.039,02 4.963.865,23 5.809,48 24.301.094,77
Sachanlagen 5.197.786,98 ooo 0,00 5.197.786,98
1. Investitionen in fremden Gebäuden
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Ges
2.314.533,66 42.764,48 0,00 2.357.298,14
Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung
6.374.217,80 493.591.83 90.779,73 6.777.029,90
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau $\overline{0}$ 804.139,48 0.001 804.139.48
13.886.538,44 1.340.495,79 90.779,73 15.136.254,50
$\equiv$ ndenen Unternehmen
Finanzanlagen
154.813.677,46 4.288.403,74 13.125,00 159.088.956,20
verbundene Unternehmen
1. Anteile an verbun
2. Ausleihungen an v
3. Beteiligungen
4. Ausleihungen an l
53.488.456,05 1.104.201,31 0,00 54.592.657,36
17.649.952,78 6.668.919,63 0,00 24.318.872,41
i Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 0.00 1.530.207,90 0,00 1.530.207,90
5. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 4.375.00 oo
o
$\overline{0}$ 4375.00
225.956.461.29 13.591.732.58 13, 125.00 239.535.068,87
259.186.038,75 19.896.093,60 109.714,21 278.972.418,14
kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
Stand Stand Stand Stand
1.4.2017 Zugänge Abgänge 31.3.2018 31.3.2018 31.3.2017
EUR EUR
U
EUR EUR EUR EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus
abgeleitete Lizenzen 12.033.223,45 2.627.359,01 5.809,48 14.654.772.98 8.941.797,20 7.309.815,57
geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
$\overline{\mathbf{N}}$
oo
O
co
C
C
C
0.00 704.524.59 00
0
12.033.223,45 2.627.359.01 5809,48 14.654.772.98 9.646.321,79 7.309.815.57
Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 3.735.804,87 471.041,62 $\overline{0}$ 4.206.846.49 990.940.49 1.461.982.11
2. technische Anlagen und Maschinen 2.160.973,16 90.636,48 0,00 2.251.609,64 105.688,50 153.560,50
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung 4.950.258.87 439.582.67 88.700,76 5.301.140.78 1,475,889,12 1,423,958,93
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau $\overline{\mathrm{SO}}$ ool
O
ool
O
ooi
O
804.139.48 0.00
10.847.036,90 1.001.260,77 88.700,76 11.759.596.91 3.376.657,59 3.039.501.54
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5 667 668 53 0,00 0,00 5.667.668,53 153.421.287.67 149.146.008,93
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen ooo oo
o
0,00 oo
O
54.592.657,36 53.488.456,05
Beteiligungen 5.966.645,33 1.026.240,71 $\overline{0}$ 6.992.886,04 17.325.986,37 11.683.307,45
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht ool
O
$\overline{0}$ 0,00 0,00 1.530.207,90 0,00
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens
ю,
$rac{1}{2}$ $\overline{0}$ 0.00 0.00 4.375,00 4.375,00
11.634.313.86 1.026.240.71 0,00 12.660.554.57 226.874.514.30 214.322.147.43
34.514.574.21 4.654.860,49 94.510,24 39.074.924,46 239.897.493,68 224.671.464.54

Die finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen:

im folgenden
Geschäftsjahr
in den folgenden
5 Geschäftsjahren
EUR Vorjahr
TEUR
EUR Voriahr
TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasing-
verträgen
3.991.951,10 6.546 17.447.365,09 19.712

Finanzanlagen

Ausleihungen

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen haben in Höhe von EUR 13.280.897,07 (Vorjahr: TEUR 13.328) eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Zusatzangaben gemäß § 238 Z 2 UGB

Werte per 31.03.2018 Höhe des
Anteils
Höhe des
Eigenkapitals
Ergebnis des
Geschäftsjahres
FN
% TEUR TEUR
a) Anteile an verbundenen Unternehmen
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden 100,00 30.334 5.913 1)
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires,
Argentinien 95,00 1.898 $-837$ 1)
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien 100,00 10.880 6.786 1)
Kapsch Components GmbH, Wien 100,00 121 6 1)
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande 100,00 104.246 537 1)
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien 93,00 30.173 12.891 2)
Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o.,
Prag, Tschechische Republik 100,00 1.682 782 1)
KTC Italy S.r.l., Bologna, Italien 100,00 -98 -542 1)
Kapsch Telematic Technologies Bulgaria EAD, Sofia,
Bulgarien 100,00 105 $-23$ 1)
Kapsch TrafficCom Ltd., Manchester, Großbritannien 100,00 953 6 1)
Artibrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien
Kapsch TrafficCom Russia o.o.o., Moskau, Russland
100,00
100,00
51
472
0 1)
Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien 100,00 0 $-214$ 1)
1)
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich 30,19 251 43 $\left\langle \right\rangle$
ETC (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 25,00 $-19.502$ $-1.640$ 1)
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd.,
Kapstadt, Südafrika 100,00 10.571 66 1)
Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Astana, Kasachstan 100,00 68 1)
KTS Beteiligungs GmbH (vormals Jibesoev GmbH) Wien 100,00 1.068 627 3)
Transport Telematic Systems LLC, Abu Dhabi, Vereinigte
Arabische Emirate 49,00 56 1)
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weissrussland 99,00 6.713 3.937 1)
Kapsch TrafficCom Lietuva, Lithuania 51,00 27 2 1)
Kapsch TrafficCom KGZ, Kyrgyzstan 100,00 10 3 1)
Kapsch TrafficCom Transportation S.A.U., Madrid, 100,00 12.201 2.294 1)
tolltickets GmbH, Rosenheim, Deutschland 65,00 -483 $-506$ 1)
Fluidtime Mobility Software GmbH, Wien, Österreich
SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V., Mexiko
75,50 21 $-713$ 1)
City, Mexiko 52,11 5.591 591
b) Beteiligungen
Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen 15.41 44.115 $-8.642$ 3)
Traffic Technology Service Inc. Beaverton, USA 14,67 3.815 $-596$ 3)
Intelligent Mobility Solutions Limited Lusaka, Sambia 50,00 3.479 983 1)

1) Werte zum 31. März 2018 (IFRS)

2) Werte zum 31. März 2018 (UGB)

3) Werte zum 31. Dezember 2017

Im Zusammenhang mit dem Erwerb des 3%-Anteils an der Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, besteht ein noch offener variabler Kaufpreisanteil, der vom EBIT der KTS-Gruppe, bereinigt um Minderheitenanteile, der Geschäftsjahre 2015-2018 abhängt und sich auf max. EUR 3.5 Mio. beläuft (spätestens im Juli 2018 fällig zur Zahlung).

Bei dem Erwerb von 75,5 % an der FLUIDTIME Data Services GmbH, Wien, wurde ein variabler Kaufpreis vereinbart, bei dem der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 (bzw. bei Umstellung des Bilanzstichtages zum 31. März 2020) herangezogen wird und der vom Umsatz und Jahresergebnis abhängig ist. Der variable Kaufpreis beläuft sich auf max. EUR 715.000,00.

Mit Kaufvertrag vom 28. Juni 2016 erwarb die Kapsch TrafficCom AG zwei Call-Optionen zum Kauf von weiteren je 10% Gesellschaftsanteilen an der tolltickets GmbH, Rosenheim, Deutschland.

Für die Berechnung des Kaufpreises der Gesellschaftsanteile, welche durch Ausübung der jeweiligen Option vom Käufer erworben werden, ist eine Berechnungsformel auf Basis des EBIT der tolltickets GmbH. Rosenheim. Deutschland, des jeweiligen Referenzgeschäftsjahres vertraglich vereinbart.

Beim Erwerb von 50 % der Anteile an der Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia, wurde ein variabler Kaufpreis in Höhe von USD 4.675.000 (EUR 3.794.334,88) vereinbart, der vom Gewinn eines weiteren Konzessionsvertrags in Sambia abhängig ist.

In Bezug auf die Anteile an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, wurde im Geschäftsjahr 2017/18 aufgrund der weiteren nachteiligen Kursentwicklung das Vorliegen einer dauernden Wertminderung festgestellt und eine Abschreibung in Höhe von EUR 1.026.240,71 auf den Kurswert zum Bilanzstichtag vorgenommen.

Umlaufvermögen

Vorräte

Die geleisteten Anzahlungen betreffen in Höhe von EUR 4.845.743,82 (Vorjahr: TEUR 5.384) Anzahlungen an verbundene Unternehmen.

In den Vorräten wurden Wertberichtigungen in Höhe von EUR 7.230.374,82 (Vorjahr: TEUR 8.608) gebildet.

Forderungen

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 62.372.489,65 (Vorjahr: TEUR 97.521), Darlehensforderungen in Höhe von EUR 29.871.799,05 (Vorjahr: TEUR 36.092) und Dividendenforderungen in Höhe von EUR 3.631.564,83 (Vorjahr: TEUR 5.930).

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forschungsprämien, Forderungen gegenüber dem Finanzamt, abgegrenzte Forderungen und sonstige Forderungen.

In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 5.145.595,36 (Vorjahr: TEUR 5.391) enthalten, welche erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen aus Abfertigungsrückstellungen, offenen Siebteln aus Abschreibungen sowie aus dem Anlagevermögen und beinhalten auch die Beträge der Tochtergesellschaft Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien, deren steuerliches Ergebnis der Kapsch TrafficCom AG, Wien, zuzurechnen ist.

Die latenten Steuern enthalten langfristige temporäre Differenzen in Höhe von EUR 2.242.210,22 (Vorjahr: TEUR 2.454).

Passiva

Eigenkapital

Angaben zum Grundkapital

Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 13.000.000,00. Das Grundkapital ist vollständig einbezahlt. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13,000,000 Stück. Die Aktien sind auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

Genehmigtes Kapital

Das genehmigte Kapital beläuft sich zum Stichtag 31. März 2018 auf EUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

Vorschlag Ergebnisverwendung

Die Gesellschaft beabsichtigt, EUR 19.500.000 (Vorjahr: TEUR 19.500) auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Ausschüttungsgesperrter Betrag

Der Bilanzgewinn ist in Höhe der aktiven latenten Steuern von EUR 2.319.364,91 (Voriahr: TEUR 2.579) gemäß § 235 UGB ausschüttungsgesperrt.

Investitionszuschüsse

Die Kapsch TrafficCom AG, Wien, hat einen Investitionszuschuss für die Adaptierung des Standorts im Euro Plaza vom Vermieter erhalten. Dieser ist im Posten Investitionszuschüsse enthalten und betrifft folgende Posten des Anlagevermögens:

Stand
1.4.2017
Verbrauch Stand
31.3.2018
EUR EUR EUR
Investitionen in fremden Gebäuden 134.453,79 76.680.67 57.773,12

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten folgende Posten:

31.3.2018
EUR
31.3.2017
TEUR
offene Projektkosten und -risiken 5.296.447,69 10.062
ausstehende Eingangsrechnungen (exkl. Projekte) 792.391,39 199
Personalrückstellungen (inklusive Urlaubsrückstellungen
in Höhe von EUR 1.891.765,96; Vorjahr: TEUR 1.646) 4.242.202.52 3.572
Garantien und Haftungen für Fertigungsmängel sowie
Serien- und Systemfehler 264.611,25 302
übrige Rückstellungen 128.351,77 1.344
10.724.004,62 15.479

Verbindlichkeiten

Von den Verbindlichkeiten haben Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 31.500.000,00 (Vorjahr: TEUR 31.500) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 16.068.000,00 (Vorjahr: TEUR 7.140) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Im Juni 2016 wurden fünf Schuldscheindarlehen mit folgenden Beträgen begeben:

EUR 26.000.000,-- 5 Jahre mit 1,22% Fixzins EUR 4.500.000,-- 5 Jahre mit einem variablem Zinssatz EUR 23.000.000,-- 7 Jahre mit einem variablem Zinssatz EUR 8.500.000,-- 10 Jahre mit 2,26% Fixzins sowie USD 14.500.000,-- 5 Jahre mit einem variablem Zinssatz

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit Ausnahme der Steuerumlage in Höhe von EUR 5.662.605,14 (Vorjahr: TEUR 9.464) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von EUR 3.520.153,30 (Vorjahr: TEUR 3.721) Aufwendungen, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Dingliche Sicherheiten

Der ausgewiesene Exportförderungskredit in Höhe von EUR 1.425.462,56 sowie die Beteiligungsfinanzierung in Höhe von EUR 21.428.000.-- sind wechselmäßig besichert.

Eventualverbindlichkeiten

31.3.2018
EUR
31.3.2017
EUR
Haftungsübernahmen für Tochtergesellschaften 57.756.928,34 54.014.437,11
Bankgarantien für die Vertragserfüllung von
Großprojekten 73.897.419,95 76.725.420,04
Zahlungsgarantien 477.702,14 407.826,30
Performance Bonds 264.201.202.18 292.554.275,80
sonstige Garantien (Haftungsrücklässe, Biet-
garantien und Bürgschaften) 571.773,77 812.050,61
396.905.026.38 424.514.009,86

Weiters wurden für Exportgeschäfte bzw. Projekte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, im Auftragswert von EUR 39,0 Mio. (Vorjahr: EUR 42,1 Mio.) Erfüllungsgarantien durch die Kapsch TrafficCom AG, Wien, übernommen.

Gegenüber der Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika, besteht eine Rangrücktrittserklärung in Höhe von EUR 13.280.897.07.

Mit 1. bzw. 2. April 2018 hat die Gesellschaft Erklärungen gegenüber der Tochtergesellschaften Kapsch Telematic Services Sp. Z.o.o., Warschau, Polen, sowie deren Tochtergesellschaft Kapsch Road Services Sp. Z.o.o., Warschau, Polen, abgegeben, wonach sie diesen Gesellschaften die finanzielle Unterstützung für einen Zeitraum von mind. 15 Monaten ab Erklärungsdatum zusagt.

Derivative Finanzinstrumente

Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen und sind in den folgenden Bilanzposten erfasst:

Kategorie Umfang in EUR beizulegender Zeitwert Buchwert Bilanzposten
Art des Finanzinstruments Nominale Anzahl positiver negativer
währungsabhängige
Produkte
Devisentermingeschäfte 1.030.000 GBP 12.178,61 n/a n/a
Devisentermingeschäfte 450,000 GBP 851,77 sonstige Rück-
851,77 stellungen
zinssatzabhängige Produkte
Interest Rate Swap 7.500.000 USD 153.935.54 n/a n/a

Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Marktwert.

E. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Tätigkeitsbereiche: 2017/18
EUR
2016/17
TEUR
Electronic Toll Collection (ETC)
Intelligent Mobility Solutions (IMS)
140.076.447,29
11.308.244,03
151.384.691,32
146.473
14.494
160.967
Geografische Märkte: 2017/18
EUR
2016/17
TEUR
Inland
Europäische Union
andere Länder
34.487.499,81
82.592.709,44
34.304.482,07
151.384.691,32
30.434
89.276
41.257
160.967

Im Posten Gehälter sind Aufwände aus der Veränderung von Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Höhe von EUR 220.504,63 (Vorjahr: Ertrag TEUR 76) enthalten.

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind ausgewiesen:

2017/18
EUR
2016/17
TEUR
Abfertigungsaufwendungen 342.063,67 950
Beiträge an Mitarbeitervorsorgekassen 335.685,37 337
677.749,04 1.287

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf EUR 209.398,00 (Vorjahr: TEUR 234) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:

2017/18
FUR
2016/17
TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses
andere Bestätigungsleistungen
53.230,00
88.846,00
54
138
sonstige Leistungen 67.322,00 42
209.398,00 234

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Gesellschaft ist Mitglied einer steuerlichen Gruppe, steuerlicher Gruppenträger ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH. Wien. Gemäß § 9 Abs. 1 KStG wird das steuerlich maßgebende Ergebnis des jeweiligen Gruppenmitglieds dem steuerlich maßgeblichen Ergebnis des beteiligten Gruppenmitglieds bzw. Gruppenträgers im betreffenden Wirtschaftsjahr zugerechnet. Das zusammengefasste Ergebnis der Gruppe wird beim Gruppenträger der Einkommensermittlung gemäß § 7 Abs. 2 KStG zugrunde gelegt und versteuert. Die Steuerumlageverrechnung erfolgt im Wege der Belastungsmethode.

Die Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen belaufen sich auf EUR 5.662.605,14 (Vorjahr: TEUR 9.464), der für die latenten Steuern relevante Steuersatz ist 25 %.

F. Sonstige Angaben

Angaben über Organe und Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres 2017/18 betrug 420, davon 414 Angestellte und 6 Arbeiter (Vorjahr: 408 Angestellte, 17 Arbeiter).

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 2017/18 EUR 2.255.155,59 (Vorjahr: TEUR 2.175), die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder beliefen sich auf EUR 112.133,87 (Vorjahr: TEUR 125).

Für die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Aufsichtsratsvergütungen (inklusive Reisekosten) in Höhe von EUR 122.458,81 (Vorjahr: TEUR 122) als Aufwand erfasst.

Vorstand und Aufsichtsrat setzen sich aus folgenden Personen zusammen:

Vorstand

Mag. Georg Kapsch (Vorsitzender) André Laux Ing. Dr. Alexander Lewald

Aufsichtsrat

Dr. Franz Semmernegg (Vorsitzender) Dr. Kari Kapsch (Stellvertreter des Vorsitzenden) Dipl.-Betriebsw. (FH) Sabine Kauper Dr. Harald Sommerer

Vom Betriebsrat delegiert:

Ing. Christian Windisch Martin Gartler

Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Mit 9. Mai 2018 erfolgte ein weiterer Kapitalzuschuss in Höhe von USD 15 Mio. an die Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, zur Finanzierung der Tochtergesellschaften in den USA.

Am 18. Mai 2018 wurde ein 1-%-Anteil an der Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia, gekauft.

Die Kapsch TrafficCom Group wurde Anfang Mai 2018 informiert, dass die tschechische Wettbewerbsbehörde UOHS die Ausschreibung für ein landesweites Lkw-Mautsystem in Tschechien gestoppt hat. Die Kapsch TrafficCom Group betreibt das derzeitige Mautsystem und wird ihre Verpflichtungen weiterhin erfüllen. Der bestehende Mautvertrag hat eine Laufzeit bis maximal Ende 2019.

Wien, den 4. Juni 2018

Mag. Georg Kapsch

Der Vorstand:

aux André Laux

f. Lendel

Ing. Dr. Alexander Lewald

Lagebericht

Kapsch TrafficCom AG, Wien per 31. März 2018

1 Allgemeine wirtschaftliche Lage

Weltwirtschaft

Die globale Konjunktur präsentierte sich 2017 dynamischer als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr beschleunigte sich die Expansion der Weltwirtschaft von 3,2 % auf 3,7 %. Bemerkenswert ist dabei, dass die gestiegene Dynamik sowohl in den führenden Industriestaaten als auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern feststellbar war. Dem Welthandel verlieh dieser breite Aufschwung einen deutlichen Schub: Während sich das globale Handelsvolumen 2016 nur um 1,3 % ausgeweitet hatte, lag der Zuwachs 2017 bei robusten 3.6 %. Im längerfristigen Vergleich stellt dies den höchsten Wert seit 2011 dar, trotz zuletzt vermehrt protektionistischer Tendenzen. Hinsichtlich 2018 erwarten die Wirtschaftsforscher eine anhaltend gute Entwicklung. Gemäß aktueller Prognose des Internationalen Währungsfonds soll die Weltwirtschaft um 3,9 % wachsen, und die Welthandelsorganisation geht von einem Plus von 3.2 % bei den international gehandelten Güter- und Dienstleistungsvolumina aus.

USA

In den USA kletterte das BIP-Wachstum 2017 wieder über die 2-Prozent-Marke. Trotz bestehender Unsicherheiten über den Kurs der neuen Regierung hielt die inzwischen drittlängste Expansionsphase in der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte somit an und dürfte sich auch 2018 fortsetzen. Einen positiven, wenn auch nur kurzfristigen Effekt erwarten Ökonomen von der Ende 2017 verabschiedeten Steuerreform. Insbesondere die Investitionsbereitschaft der Unternehmen dürfte auf die Senkung der Körperschaftssteuer von 35 % auf 21 % reagieren. Vor diesem Hintergrund soll die Wirtschaftsleistung in den USA im Jahr 2018 um 2.7% zulegen.

Schwellen- und Entwicklungsländer

In den Schwellen- und Entwicklungsländern stieg die aggregierte Wirtschaftsleistung 2017 um 4,7 %. Die größte Dynamik ging dabei einmal mehr vom aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsraum aus. So blieb etwa in China die für das Berichtsjahr prognostizierte Wachstumsabschwächung aus: Hatte sich das BIP des regionalen Schwergewichts 2016 noch um 6,7 % ausgeweitet, so festigte sich das Wachstum 2017 dank starker externer Nachfrage auf 6,8 %. In den ASEAN-5-Staaten (Indonesien, Malaysia, Thailand, Vietnam und die Philippinen) wies die Wirtschaftsleistung 2017 ein Plus in Höhe von 5,3 % auf, während in Indien das Vorjahresniveau wegen der Nachwirkungen der Bargeldreform nicht ganz gehalten werden konnte. Auch für 2018 gilt Asien als globaler Wachstumstreiber, wobei von den geopolitischen Spannungen im Osten der Region ein gewisses Abwärtsrisiko ausgeht.

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) war primär von der langsamen Erholung in Russland geprägt. Nach zwei Jahren schaffte es die größte Volkswirtschaft der Region aus der Rezession und verzeichnete ein noderates Wachstum von 1.8 %. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete der stetige Anstieg der Ölpreise in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres. Zur weiteren Stabilisierung des globalen Ölmarktes verlängerten die OPEC und zehn weitere Nicht-OPEC-Förderstaaten, darunter Russland, ihr Abkommen zur Produktionsdrosselung bis Ende 2018. Obwohl die Preisentwicklung auch den erdölexportierenden MENAP-Staaten (Mittlerer Osten und Nordafrika, Afghanistan und Pakistan) zugutekam, fiel die konjunkturelle Bilanz 2017 in dieser Region insgesamt wenig erfreulich aus. Entgegen dem allgemeinen Trend schwächte sich das Wachstum in der MENAP-Region mangels notwendiger haushaltspolitscher Anpassungen auf 2,5 % ab.

Lateinamerika kehrte 2017 auf den Wachstumspfad zurück. Hauptgrund dafür war das Ende der zweijährigen Rezessionsphase in Brasilien, der größten regionalen Volkswirtschaft. Solide Expansionsraten von über 2 % wiesen zudem Argentinien und Mexiko auf, auch wenn die Wirtschaft in letzterem Land unter der ungewissen Zukunft des NAFTA-Abkommens leidet. Von der fortschreitenden Erholung der Rohstoffmärkte im Berichtsjahr profitierten neben den Ländern Lateinamerikas auch die Staaten Subsahara-Afrikas. Das Wachstum in dieser Region stieg 2017 auf 2,7 %, lag jedoch wegen politischer Unsicherheiten weiterhin unter seinem Potenzial.

Europa

Europas Wirtschaft stand 2017 im Zeichen einer breiten Erholung und dürfte die Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise weitgehend hinter sich gelassen haben. Die aggregierte Wirtschaftsleistung der EU-28 lag um 2.4 % über dem Niveau des Vorjahres. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die gestiegene Konsumbereitschaft der privaten Haushalte, aber auch die
Investitionen der Unternehmen zogen dank verbesserter Geschäftsperspektiven wieder an. Zufriedens nicht nur die Bilanz in den großen Volkswirtschaften wie Deutschland (+2,2 %) und Frankreich (+1,8 %) aus, sondern auch in den Ländern der südlichen Peripherie. Erfreulich entwickelte sich auch der europäische Arbeitsmarkt: Während die Arbeitslosenrate in der Hochphase der Schuldenkrise noch über 12 % betrug, lag sie zu Jahresbeginn 2018 bei nur mehr knapp über 7 %.

Die Wirtschaft im Euroraum wuchs 2017 mit 2,4 % genauso stark wie in der Europäischen Union insgesamt. Die positive Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden hielt auch in den ersten Monaten 2018 unvermindert an, auch wenn der ungewisse Ausgang der laufenden Brexit-Verhandlungen und die Sezessionsbewegung in Spanien als mögliche Konjunkturrisiken Euroraum belief sich 2017 auf 1,5 % und lag somit neuerlich unter dem angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2%. Angesichts dessen hielt die EZB an ihrer expansiven Geldpolitik fest und stellte vorerst kein Ende der Niedrigzinsphase in Aussicht. Die Halbierung der monatlichen Anleihekäufe zu Jahresbeginn 2018 wird jedoch als erstes Signal für eine geldpolitische Trendwende gewertet.

In der Region Mittel- und Südosteuropa nahm die Konjunktur 2017 ebenfalls merklich an Fahrt auf, begünstigt durch steigende Löhne und Haushaltseinkommen. Im Ländervergleich der Wachstumsraten schnitten Rumänien (+6,9%), Polen (+4,6%) und Slowenien (+4,6 %) besonders gut ab, wohingegen die Erholung in der krisengeplagten Ukraine nur schleppend voranschritt.

Österreich

In Österreich stieg das Bruttoinlandsprodukt um 2,9 %, was dem stärksten Zuwachs seit 2007 entspricht. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete der Außenhandel, der von dem insgesamt günstigeren Konjunkturumfeld profitierte. Für das Jahr 2018, gehen die Wirtschaftsforscher von einem BIP-Wachstum in Höhe von 3,2% aus. Die durchschnittliche heimische Teuerungsrate lag bei 2,1 % und somit klar über dem Referenzwert der Eurozone. Für 2018 wird ein Inflationslevel von 1,9 % erwartet. Die Arbeitslosenquote gemäß Eurostat-Definition sank 2017 unter die 6-Prozent-Marke. 2018 dürfte sich dieser positive Trend fortsetzen. Das Budgetdefizit ging auf 0,8 % des BIP zurück.

Markt für intelligente Verkehrssysteme $1.1$

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für intelligente Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems, ITS). Das sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug, Benutzer und Industrie unterstützen und optimieren.

Kundensegmente

Kapsch TrafficCom untergliedert den ITS-Markt nach Kundensegmenten und den wesentlichen Adressaten. Kapsch TrafficCom hat ein eigenes Verständnis und eine eigene Sicht des ITS-Marktes entwickelt, um ihre Marktpositionierung und deren Weiterentwicklung zu definieren. Dabei wurde der ITS-Markt in vier Kundensegmente untergliedert und die jeweils wesentlichen Adressaten identifiziert:

Betreiber-/Infrastrukturorientierte ITS umfassen neben elektronischer Mauteinhebung und fortschrittlichen Verkehrsmanagementsystemen auch Applikationen für die städtische Zugangsregelung und die Parkraumbewirtschaftung. Adressaten sind Regierungen und deren Behörden, Straßen- und Mautbetreiber sowie Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS entwickeln, um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur in Hinblick auf Sicherheit, Performance und Umwelt zu sichern.

Fahrzeugorientierte ITS zielen auf die Fahrzeugtelematik wie die Ferndiagnose oder Fahrzeugassistenzsysteme ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen, sowie die Verkehrssicherheit. Zu diesem Feld zählen ebenfalls Systeme zur Interaktion in Echtzeit zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V) bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure; V2I) in Echtzeit, im Englischen kollektiv V2X abgekürzt, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom auf der 5,9-GHz-Technologie basieren werden. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer.

Benutzerorientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, zur besseren Orientierung auf der Reise, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen hochentwickelter Fahrzeuginformationssysteme sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder Anbieter von Navigationsgeräten, und vor allem in Hinblick auf zukünftige Lösungen auch Endnutzer.

Industrieorientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrags von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Systeme für das Flottenmanagement und zur Bereitstellung von Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht.

Adressaten sind neben der Industrie auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierte Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.

Marktpositionierung

Der derzeitige Fokus von Kapsch TrafficCom richtet sich auf betreiber-/infrastrukturorientierte ITS. Fahrzeug- und benutzerorientierte ITS gewinnen weiter an Bedeutung. Kapsch TrafficCom beobachtet darüber hinaus kontinuierlich die Entwicklungen bei industrieorientierten ITS.

In den vergangenen Jahren setzte eine Konvergenz des ITS-Marktes, ein zunehmendes Verschmelzen der einzelnen Marktsegmente ein. Kapsch TrafficCom geht heute davon aus, dass die Zukunft intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen gehören wird und strebt dabei eine führende Rolle an.

Markttrends und -treiber

Kapsch TrafficCom ist der Ansicht, dass folgende Themen die wichtigsten Trends und Treiber in den derzeit adressierten Märkten sind:

Mobilität. Mit zunehmendem Wohlstand steigt der Wunsch nach Mobilität und die damit verbundenen Ansprüche an Verkehrssysteme nehmen zu. Mobilität wird vermehrt als Grundbedürfnis oder als Notwendigkeit gesehen. Die dafür entwickelten Verkehrssysteme varijeren global betrachtet stark. So zeigt die Anzahl der Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner als Indikator zur Beurteilung des Entwicklungsstands das Aufholpotenzial in vielen Ländern: Während es in den USA rund 800 sind, beträgt die Quote in südamerikanischen Ländern maximal 314 (Argentinien) und in Afrika liegt er zum Teil deutlich darunter. Wenn der wirtschaftliche Aufholprozess der Schwellenländer wie China (154 Fahrzeuge/1.000 Einwohner) oder Brasilien (249 Fahrzeuge/1.000 Einwohner) weiterhin anhält, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Individualverkehr stark zunehmen wird.

Urbanisierung. Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2 % der Weltbevölkerung, bei Ariten der Merischerr, die in Statien leben, minnit zu. Waren es im Jahr 1000 lediglich z. 8 der
Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Prog zwei Milliarden Menschen wachsen, vornehmlich in Schwellenländern. Da viele dieser Personen sich auch ein Auto leisten möchten, wird ein kräftiger Anstieg der Verkaufszahlen erwartet. Einige Analysten gehen für den Zeitraum 2017-2030 unter der Annahme einer anhaltenden Wachstumsdynamik von der Verdopplung der globalen Automobilflotte (2017: 1,2 Milliarden) aus. Diese Entwicklungen stellen die städtische Verkehrsinfrastruktur vor grundlegende Herausforderungen und erfordern Investitionen in intelligente, nachhaltig ausgelegte Verkehrssysteme und Mobilitätslösungen.

Klimaschutz. Mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen sind in Europa durch den Verkehrssektor verursacht, 20 % allein durch den Straßenverkehr. 64 % aller gefahrenen Kilometer sind heute im städtischen Umfeld. In Wien entfällt etwa ein Drittel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen alleine auf die Parkplatzsuche. Die Gesamtzahl der jährlich im städtischen Bereich gefahrenen Kilometer soll sich vom Jahr 2010 bis 2050 von 25,8 Billionen auf 67,1 Billionen beinahe verdreifachen. Stadtbewohner werden im Jahr 2050 demnach 106 Stunden pro Jahr in Staus verbringen. Neben den gesetzlichen Vorgaben für die Automobilindustrie zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes sind für substanzielle Verbesserungen ein geändertes Nutzerverhalten und vor allem intelligente Verkehrssteuerungssysteme nötig.

Ausbau und Finanzierung der Verkehrsnetze. Das Grundbedürfnis nach Mobilität, die wachsende Bevölkerung, die zunehmende Urbanisierung, aber auch das ansteigende Güterverkehrsaufkommen im globalen Wirtschaftsaustausch zeigen die Grenzen der heutigen Verkehrssysteme auf. Das Straßennetz muss ausgebaut werden - insbesondere in den Schwellenländern - und Autobahnen, die vor Jahrzehnten errichtet wurden, entsprechen den Ansprüchen nicht mehr. Die Bereitschaft und Möglichkeit der Regierungen, in den Ausbau der Transportnetze zu investieren, steht unter anderem im Zusammenhang mit zuverlässigen Finanzierungsmöglichkeiten.

Nach Studien werden die globalen Investitionen in die Transportinfrastruktur im Zeitraum 2015-2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 5 % wachsen. Dabei entfällt auf Investitionen in Straßen der größte Anteil. Die höchsten Wachstumsraten für Transportinfrastruktur-Investitionen werden für Subsahara-Afrika prognostiziert, während in der APAC-Region mit Abstand die höchsten Investitionen getätigt werden

In Anbetracht angespannter Staatshaushalte werden alternative Finanzierungsmodelle mit Beteiligung von Privatinvestoren in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Um einen wirtschaftlichen Betrieb von Autobahnen sicherzustellen, werden zudem Mautsysteme und Verkehrssteuerungssysteme in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.

Technologien und Konzepte

Die Transportindustrie durchlebt einen radikalen Wandel mit neuen Technologien und Konzepten wie Elektromobilität, Mobilität als Dienstleistung (Mobility as a Service, MaaS), vernetzte Fahrzeuge, "Big Data"-basierte Anwendungen usw. Das führt zunehmend zu einer Konvergenz der ITS-Marktsegmente, die nach intelligenten, ganzheitlichen Mobilitätslösungen verlangt.

$\overline{2}$ Wirtschaftliche Lage der Kapsch TrafficCom AG

$2.1$ Ausgangslage

Die Kapsch TrafficCom AG erzielte im Wirtschaftsjahr 2017/18 einen Umsatz von EUR 151,4 Mio. und lag damit um 6,0 % unter dem Vorjahreswert (2016/17: EUR 161,0 Mio.). Der Umsatz wurde zu 92,5 % im Segment Electronic Toll Collections (ETC) erwirtschaftet, das das Kerngeschäft mit Mauteinhebungen widerspiegelt. Das Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS), trug im Berichtsjahr 7,5 % bei.

In Österreich werden rund 2.200 km Autobahnen und Schnellstraßen im vollelektronischen Betrieb für LKW über 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht bemautet. Dafür wurden seitens Kapsch TrafficCom seit 2004 die komplette zentrale und straßenseitige Infrastruktur für knapp 490 Mautstationen und mittlerweile rund 1 Mio. On-Board Units (GO-Boxen) geliefert. Die durchschnittlich erzielte Mauttransaktionsrate lag in Österreich wieder auf dem hohen Vorjahresniveau von 99,8 %. Am 27. September 2011 konnte mit der ASFINAG Maut Service GmbH eine grundsätzliche Einigung über die Verlängerung des noch laufenden Betriebs- und Wartungsvertrages für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in Österreich bis zum Jahresende 2018 erzielt werden, wobei die Verlängerung bis Juni 2018 bereits final durch die ASFINAG Maut Service GmbH bestätigt wurde

Am 29. November 2016 erhielt Kapsch TrafficCom AG von der ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) den Zuschlag für die Errichtung und den technischen Betrieb der .GO Maut 2.0 – Mauttechnik" (landesweites Mautsystem für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen). Der Vertrag umfasst auch den technischen Betrieb für zehn Jahre mit der Möglichkeit einer Verlängerung für fünf Mal ein Jahr. Es wird die straßenseitige Infrastruktur modernisiert und die Zentrale (RSE-Proxy) auf den neusten technologischen Stand gebracht. Dabei wird auf neue technologische Maßstäbe gesetzt. Für die straßenseitige Kontrolle reicht künftig eine Kontrollbrücke, die neben Funkbaken und Kameras für Kennzeichenauswertung auch ein optisches Fahrzeugklassifizierungssystem beinhaltet. Dabei kann bei laufendem Verkehr Fahrzeugklasse und Achsenzahl der mautpflichtigen Fahrzeuge mit noch besserer Genauigkeit ermittelt werden. Bei der Umsetzung wird auf größtmögliche heimische Wertschöpfung gesetzt.

Kapsch TrafficCom AG erhielt von der niederländischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Rijkswaterstaat am 18. August 2015 und von der englischen Behörde für Straßenbau und -betrieb Highways England am 7. Oktober 2015 den Auftrag zur Lieferung des Advanced Traffic Management Systems DYNAC für das grenzübergreifende Programm "CHARM". Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprogramm der englischen und niederländischen Behörden. Das Ziel ist eine umfassende Modernisierung und Konsolidierung des Verkehrsmanagements auf den Autobahnen innerhalb von 26 Monaten. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt rund 60 Mio. EUR und umfasst auch Serviceleistungen für einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren nach der erfolgreichen Implementierung des Systems.

Im Oktober 2017 hat Kapsch TrafficCom AG den Zuschlag für die Errichtung, die technische Ausstattung und den technischen Support des landesweiten Mautsystems für Lkw über 3,5 Tonnen sowie über die Einführung der E-Vignette für Pkw in Bulgarien erhalten. Das Projekt mit einer Laufzeit von 19 Monaten umfasst die Lieferung und Errichtung von 500 Terminals für die Registrierung und Ausgabe der elektronischen Vignetten, 100 Kontrollfahrzeugen, 100 Weight-in-Motion-Anlagen, 100 Mautportalen sowie eines Daten-Centers und Back Offices. Die Infrastruktur muss binnen sieben Monaten errichtet werden. In Bulgarien kommt das von Kapsch TrafficCom entwickelte satellitengestützte System der Fahrzeugerhebung und Mauteinhebung zum Einsatz.

In Polen, wo die Kapsch TrafficCom Group das landesweite Mautsystem betreibt, endet der bestehende Vertrag mit November 2018. Obwohl ein Ausschreibungsprozess für den Ausbau und Betrieb des landesweiten Lkw-Mautsystems bereits im Gange war. entschloss sich die polnische Regierung dazu, das Mautsystem in Zukunft von einer staatlichen Stelle betreiben zu lassen. Folglich wurde die Ausschreibung gestoppt. Das Management rechnet damit, dass trotz eines staatlichen Betriebs gewisse Leistungen fremdvergeben werden. Der Konzern bemüht sich, auch weiterhin in Polen tätig zu sein.

Der Vertrag über den Betrieb eines landesweiten Mautsystems in Tschechien wurde mit der Kapsch TrafficCom Group 2016 um weitere bis zu drei Jahre (d. h. bis Ende 20019) verlängert. Im Mai 2018 hob die tschechische Wettbewerbsbehörde die Ausschreibung auf. Die KapschTrafficCom Group wird versuchen, weiterhin ein starker Partner für die tschechische Regierung bei der Einhebung der Lkw-Maut zu bleiben.

Folgende wesentliche gesellschaftsrechtlichen Änderungen und Ereignisse sind im Wirtschaftsjahr 2017/18 eingetreten:

Im Juli 2017 übernahm die Kapsch TrafficCom AG die restlichen Anteile an dem mexikanischen Verkehrstelematik-Unternehmen Simex. Seit 2012 hält die Enkelgesellschaft Kapsch TrafficCom Canada Inc., Kanada bereits 33 % an der Gesellschaft. Mit mehr als 30 Jahren Marktpräsenz sowie 255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu den bedeutenden Unternehmen im mexikanischen Markt für intelligente Verkehrssysteme.

2017 wurde in Kolumbien die Kapsch TrafficCom S.A.S. gegründet sowie Anfang 2018 wurde in Norwegen eine Mantelgesellschaft gekauft und in Kapsch TrafficCom Norway AS umbenannt.

$2.2$ Ertragslage

Der Umsatz der Kapsch TrafficCom AG erreichte im Geschäftsjahr 2017/18 151,4 Mio. EUR und lag damit um 6,0 % unter dem Vorjahreswert von 161,0 Mio. EUR. Im Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS) reduzierte sich der Umsatz von EUR 14,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 11,3 Mio. Im Segment Electronic Toll Collection (ETC) betrug der Umsatz EUR 140,1 Mio. (Vorjahr EUR 146,5 $M$ io.).

Der Personalaufwand von EUR 36,8 Mio. stieg gegenüber dem Vorjahr (EUR 35,8 Mio.) um EUR 1,0 Mio. Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl verringerte sich von 425 auf 420 im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 47,8 Mio. EUR stiegen um 9,8 Mio. EUR (Vorjahr EUR 38,1 Mio.),

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) der Kapsch TrafficCom AG beträgt im Berichtsjahr EUR 13,2 Mio. verglichen mit EUR 30.6 Mio. im Voriahr.

Das Finanzergebnis von EUR 23,0 Mio. (Vorjahr: EUR 20,2 Mio.) ist im Wesentlichen auf die Beteiligungsergebnisse zurückzuführen.

$2.3$ Vermögenslage

Die Bilanzsumme von EUR 477,7 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2018 reduzierte sich gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 um EUR 16,1 Mio. (31. März 2017: EUR 493,8 Mio.).

Das Eigenkapital lag mit EUR 277,8 Mio. über dem Vergleichswert zum 31. März 2017 von EUR 266,9 Mio. Die Eigenkapitalquote der Kapsch TrafficCom AG erhöhte sich auf Grund der niedrigeren Bilanzsumme von 54,0 % zum 31. März 2017 auf 58,2 % zum 31. März 2018.

Aktivseitig stiegen die Vorräte von EUR 12.4 Mio. auf EUR 34.0 Mio. auf Grund noch nicht abrechenbarer Leistungen.

Die Konzernforderungen (inkl. Ausleihungen) verringerten sich von EUR 193,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 150,5 Mio. im Berichtsjahr 2017/2018.

Die flüssigen Mittel von EUR 102,6 Mio. reduzierten sich auf EUR 79,2 Mio. unter anderem dadurch dass im November 2017 eine Anleihe über EUR 70,8 Mio. getilgt wurde.

Auf der Passivseite der Bilanz stieg das langfristige Fremdkapital von EUR 103,1 Mio. im Vorjahr auf EUR 149,4 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2018.

Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten von EUR 5,0 Mio. im Vorjahr blieben mit EUR 5,0 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2018 unverändert. Die Konzernverbindlichkeiten erhöhten sich um EUR 1,9 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (EUR 25,9 Mio.). Die sonstigen Verbindlichkeiten sanken aufgrund der Tilgung der Unternehmensanleihe von EUR 75,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 5,1 Mio. zum Stichtag 31. März 2018.

$2.4$ Finanzlage

Der Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich auf EUR 20,5 Mio. nach EUR 61 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit ist im Geschäftsjahr 2017/18 mit TEUR - 41 deutlich geringer als im Vorjahr (EUR -83,5 Mio.), was auf hohe Beträge aus Unternehmenskäufen sowie Kapitalerhöhungen bei Töchtern im Vorjahr zurückzuführen ist.

Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit mit EUR -43,9 Mio. (Vorjahr EUR 66,6 Mio.) ergab sich durch die Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten, die Auszahlung der Dividende sowie der Aufnahme eines Betriebsmittelkredites. In Summe sank der Finanzmittelbestand von EUR 102,6 Mio. zum 31. März 2017 auf EUR 79,2 Mio. zum 31. März 2018.

$\overline{\mathbf{3}}$ Sonstige Unternehmensangaben

$3.1$ Forschung und Entwicklung.

Die etablierte Struktur mit Solution Centers und einer Corporate-Technology-Funktion sorgt für eine straffe Ausrichtung der Innovationsprozesse

Solution Centers umfassen ein spezielles Markt-/Lösungs-Segment. Sie haben den Auftrag, Produkte und Lösungen für ihren Verantwortungsbereich zu definieren, sie zu entwickeln und auch in enger Abstimmung mit den Vertriebsregionen zu vermarkten. Außerdem sollen die Vertriebsregionen bei der reibungslosen Umsetzung von kundenspezifischen Lösungen unterstützt werden.

Corporate Technology ist eine funktionsübergreifende Organisation, welche die Solution Centers unterstützt. Das wichtigste Ziel ist die Identifizierung und Evaluierung erfolgversprechender neuer Technologien. Das ist ein Schlüsselfaktor, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Außerdem entwickelt und integriert Corporate Technology Lösungen, die aus Produkten und Lösungen von mehreren Solution Centers aufgebaut werden und stellt ihnen Werkzeuge, Prozesse sowie gemeinsame Dienste und Module ebenso zur Verfügung wie Unterstützung bei IPR-Angelegenheiten.

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 optimierte die Kapsch TrafficCom Group das Patent-Portfolio weiter, indem sich der Konzern auf iene Bereiche fokussierte, die von hoher strategischer Bedeutung sind. Das aktuelle Patent-Portfolio umfasst 197 Patentfamilien mit mehr als 1.443 Einzelpatenten. Im letzten Wirtschaftsjahr wurden vier neue Patentfamilien im Mautbereich zur Anmeldung eingereicht.

Um in Zukunft dem Risiko von Patentverletzungen durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen sowie in neue Geschäftsfelder entgegenzuwirken, wurde eine verpflichtende Patentanalyse in den Entwicklungsprozess aufgenommen. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass vor dem Beginn der Entwicklungsarbeit die relevante Patentlandschaft und etwaige bestehende Rechte am geistigen Eigentum geprüft werden. Zusätzlich wurde das weltweite Patentüberwachungssystem (Patent Monitoring) weiter ausgebaut. Dabei werden Patentanmeldungen von Mitbewerbern sowie relevanter Technologiesegmente analysiert, um einen besseren Überblick über die Strategien der Mitbewerber zu gewinnen.

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 investierte die Kapsch TrafficCom AG rund 36.2 Mio. EUR in Forschung und Entwicklung (Voriahr: rund 37.9 Mio. EUR).

$3.2$ Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeitsmanagement

Kapsch TrafficCom AG fühlt sich den zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit nicht zuletzt aufgrund des Unternehmensgegenstands in besonderer Weise verpflichtet. Mit unseren Produkten und Lösungen leisten wir einen aktiven Beitrag zur umwelt- und ressourcenschonenden Gestaltung von Verkehrssystemen und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft. Darüber hinaus arbeiten wir auch in unserem eigenen Wirkungsbereich konsequent daran, unseren Ressourcenverbrauch und etwaige Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

Systematische Nachhaltigkeitsorientierung

Kapsch TrafficCom AG versteht Nachhaltigkeit als kontinuierlichen Prozess. Während der vergangenen Jahre wurde damit begonnen, alle diesbezüglichen Agenden zu systematisieren. Im Jahr 2017 wurde der fünfte Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht; er steht auf der Website des Unternehmens (www.kapschtraffic.com) in der Rubrik "Investor Relations".

Der Nachhaltigkeitsbericht erfüllt die Anforderungen für Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI) nach GRI 3.1 Anwendungslevel C und stellt unseren Fortschrittsbericht für den United Nations Global Compact (UNGC) dar.

Der Bericht informiert ausführlich über die zentralen Handlungsfelder:

  • Nachhaltige Absicherung des Unternehmenserfolgs
  • Produkte mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft
  • Schonung von Umwelt und Ressourcen
  • Kompetentes Team
  • Gesellschaftliche Verantwortung

Für jedes Handlungsfeld wurden Kennzahlen zur Erfolgsmessung sowie Ziele für die Folgeperiode definiert. Alle diesbezüglichen Agenden werden von einem Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert, der direkt an den Vorstand berichtet. Nachstehend werden ausgewählte Handlungsfelder näher beschrieben.

Innovative Produkte mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft

Die Produkte und Lösungen für Intelligent Transportation Systems von Kapsch TrafficCom AG leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Sie ermöglichen es den Verkehrsteilnehmern, rasch, effizient und ressourcenschonend an ihr Ziel zu kommen. Damit diese Ansprüche auch in Zukunft bestmöglich erfüllt werden können, investiert Kapsch TrafficCom AG in hohem Ausmaß in Forschung und Entwicklung.

Ein umfangreicher Leitfaden soll gewährleisten, dass Umwelt-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesundheits- und Sicherheitsaspekte in der Entwicklung und dem Design der Produkte bestmöglich und strukturiert berücksichtigt werden. Die Inhalte des Leitfadens sind in die Pflichtenhefte bzw. Projektausschreibungen einzubeziehen.

Qualität

Die hohen Standards für Qualität. Sicherheit und Prozesse nehmen in allen Unternehmenseinheiten der Kapsch TrafficCom AG einen hohen Stellenwert ein. Kapsch TrafficCom AG definiert ihre Prozesse in einem integrierten HSSEQ-Managementsystem (Health-Safety-Security-Environment-Quality). Die Basis dafür bilden Zertifizierungen nach ISO 9001: Qualitätsmanagement (seit 2002) sowie nach OHSAS 18001: Arbeitssicherheitsmanagement und ISO 14001: Umweltmanagement (seit 2005).

Kapsch TrafficCom AG hat die erforderlichen Maßnahmen zur Absicherung der damit verbundenen Standards in den internen Prozessen verankert und kontrolliert diese laufend. Das Zertifikat nach ISO 27001 definiert das notwendige Informationssicherheitsmanagement. Mit ISO 20000 für IT-Service-Management wird im Bereich des technischen Betriebs eine hohe Servicequalität sichergestellt.

Der eingerichtete HSSEQ-Circle trifft sich einmal pro Quartal, um den Status der Ziele und Maßnahmen aus den Bereichen Health & Safety, Qualität, Umwelt und Informationssicherheit mit den Bereichen zu besprechen, sowie Maßnahmen zu implementieren, um weitere Verbesserungen zu gewährleisten

Schonung von Umwelt und Ressourcen

Mit der Geschäftstätigkeit sind der Verbrauch von Rohstoffen und der Ausstoß von klimarelevanten Emissionen verbunden. Kapsch TrafficCom AG arbeitet intensiv daran, diese Auswirkungen kontinuierlich zu minimieren. Der Großteil dieser Effekte resultiert aus der Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaft Kapsch Components, die sich für die Produktion verantwortlich zeichnet, sowie aus dem Fuhrpark der gesamten Unternehmensgruppe.

Attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber

Die durchschnittliche Beschäftigtenanzahl der Kapsch TrafficCom AG betrug im Geschäftsjahr 2017/2018 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 425). Per 31. März 2018 waren 428 (Vorjahr 420) Mitarbeiter beschäftigt.

Der Personal- und Organisationsentwicklung kommt in der Kapsch TrafficCom AG eine hohe Bedeutung zu, denn Qualifikationen und Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden als entscheidende Voraussetzungen für den Unternehmenserfolg gesehen. Neben fachlicher Aus- und Weiterbildung werden auch soziale Kompetenzen in den Schulungsprogrammen der Kapsch TrafficCom AG vermittelt. Darüber hinaus werden ein Job Rotation-Programm, ein maßgeschneidertes Angebot für Nachwuchsführungskräfte sowie jährliche Mitarbeitergespräche angeboten.

Die Kapsch TrafficCom AG zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppenunternehmen in Österreich Beiträge gemäß einem festgelegten Beitragsschema in eine externe Pensionskasse ein. Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jeweiligen Einkommen und von der Umsatzrentabilität des Unternehmens ab.

Die Kapsch TrafficCom AG ist sich des Beitrags der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg bewusst und sieht daher eine Ergebnisbeteiligung im Gesamtausmaß von maximal 5 % des Ergebnisses vor Steuern der Kapsch TrafficCom Group vor. Landesspezifische Obergrenzen sollen sicherstellen, dass die Verteilung auf Kaufkraftparität basiert. Die Verteilung erfolgt pro Kopf und einkommensunabhängig und ist mit EUR 1.500 pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter begrenzt.

Frauen werden bei Kapsch TrafficCom AG insbesondere durch ein flexibles Arbeitszeitmodell dabei unterstützt, Beruf und Familie
miteinander zu vereinbaren. Zudem bestehen Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Fachhoc auf eine Erhöhung der Frauenquote bei Kapsch TrafficCom AG abzielen. Die Kapsch TrafficCom AG nimmt auch an Programmen zur Frauenförderung in der Technik teil, zum Beispiel an "FIT Frauen in die Technik" oder "FemTech". Zur generellen Sicherstellung der Chancengleichheit für Frauen ist außerdem ein Gremium für Gleichbehandlung eingerichtet.

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

Neben gesetzlichen Vorgaben und internen Richtlinien definiert der Verhaltenskodex der Kapsch Group für alle Unternehmenseinheiten – und somit auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kapsch TrafficCom AG – verbindliche Grundsätze für ethisches, moralisches und rechtlich korrektes Handeln. Der Verhaltenskodex ist auf der Website www.kapsch.net zu finden

Darüber hinaus werden im Rahmen des internen Risikomanagements alle Geschäftseinheiten, auf die Kapsch TrafficCom AG wesentlichen Einfluss hat, hinsichtlich ihrer Korruptionsrisiken untersucht. Ein System aus internen Richtlinien gibt einen Handlungsrahmen vor, der Korruptionsrisiken vorbeugen soll.

In Übereinstimmung mit den Unternehmenswerten übernimmt die Kapsch TrafficCom AG gesellschaftliche Verantwortung, die weit über ihren operativen Wirkungsbereich hinausgeht und vorwiegend über die Kapsch Group organisiert wird. Die Schwerpunkte dieses Engagements gegenüber der Gesellschaft bilden die Gesundheits- und Entwicklungsförderung sowie die Unterstützung von Bildungs-, Kunst- und Kultureinrichtungen. Nachstehend wird eine Auswahl von unterstützten Projekten und Initiativen vorgestellt.

Förderung von Bildungseinrichtungen und Sozialprojekten

Die Kapsch Group engagiert sich seit jeher für den Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Forschungs- bzw. Bildungseinrichtungen. Beispielsweise fördern wir das "Universitäre Gründerservice Wien" und den "INiTS Award". Diese Auszeichnung prämiert Abschlussarbeiten und Dissertationen, die sich in der Unternehmenspraxis umsetzen lassen. Um den Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in Zukunft abdecken zu können, fördern wir in erster Linie technisch und naturwissenschaftlich orientierte Institutionen und Projekte. Dazu zählen unter anderem das Institut für Elektrotechnik und informationstechnik an der TU Wien, die FH Technikum Wien, die FH Campus Wien und die FHWien mit dem Masterstudium
"Executive Management". Mit der Veranstaltungsreihe Kapsch Karrierelounge werden zudem seit mehreren Jahren eingeladen, sich technischen Fragestellungen im Rahmen von Projektarbeiten oder Spezialvorträgen zu widmen.

Kapsch TrafficCom schätzt und fördert die Arbeit von karitativen Institutionen wie dem Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP). Diese unabhängige Privatinitiative leistet - ausgehend von Österreich - einen bedeutenden Beitrag zur globalen Bekämpfung von Armut. Das ICEP unterstützt ausbildungsorientierte Projekte, welche die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern langfristig verbessern.

Seit Jahren unterstützt die Kapsch Group auch die Aktivitäten der "Ärzte ohne Grenzen", einer international anerkannten und
weltweit agierenden Organisation, die medizinisch unzureichend versorgten Menschen hilft. Seit 201 Fördervertrag zwischen der St. Anna Kinderkrebsforschung und der Kapsch Group: Unterstützt wird die Forschungsarbeit im Rahmen des Projektes "Next Generation Sequencing". Ziel dieses Projekts ist es, Informationen über das menschliche Erbgut zu
erhalten und damit Erkenntnisse über die genetischen Veränderungen, die mit dem Krankheitsverlauf sind, zu gewinnen. Kapsch unterstützt dieses komplexe Projekt mit der Überzeugung, dass damit die Heilungschancen bei Krebserkrankungen von Kindern deutlich gesteigert werden können.

Die Kapsch Group nimmt ihre gesellschaftspolitische Verantwortung aktiv wahr und fördert lokal, regional und global ausgewählte kulturelle und soziale Projekte und Institutionen. Dabei ist Kapsch die Bedeutung der Nachhaltigkeit und Langfristigkeit dieser Unterstützung wohl bewusst. So besteht beispielsweise seit dem Jahr 1992 eine Generalpartnerschaft mit dem Wiener Konzerthaus, das mit unkonventionellen Programmen laufend neue Publikumsschichten erschließt, ohne dadurch langjährige Freunde des Hauses zu verlieren. Das Festival "Wien modern" – eines der weltweit renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik – wird seit 1989 gefördert.

Mit der Auslobung des Kapsch Contemporary Art Prize in Kooperation mit dem mumok Wien wurde im Jahr 2016 eine Initiative zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler gestartet, die den Nachwuchstalenten einen ersten Auftritt vor internationalem Publikum ermöglicht.

$3.3$ Risikobericht

Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).

Das Projektrisikomanagement umfasst sowohl externe Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte und setzt jeweils bei der Angebots- bzw. Initiierungsphase an. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen, wodurch die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen wird.

Das Enterprise Risk Management (ERM) analysiert neben den wesentlichen projektbezogenen Risiken der Kapsch TrafficCom auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken und berichtet vierteljährlich an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und die erste Berichtsebene. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.

Die wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.

Branchenspezifische Risiken.

Volatilität des Auftragseingangs

Ein wichtiger Anteil der Umsätze der Kapsch TrafficCom wird im Segment Electronic Toll Collection (ETC) erzielt. Dieses Segment beinhaltet Projekte zur Errichtung von landesweiten, regionalen oder streckenbezogenen Mautsystemen sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. Die Vergabe dieser Projekte samt deren Betrieb erfolgt meist auf Basis von Ausschreibungen. Die letztendliche Auftragserteilung an Kapsch TrafficCom unterliegt somit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereichs. Ausschreibungen derartiger Großprojekte können beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen werden. Ebenso besteht das Risiko, dass Kapsch TrafficCom aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist.

Bereits erfolgreiche Akquise eines einzelnen, landesweiten Errichtungsauftrages im Segment ETC kann einen starken Einfluss auf die Umsatzentwicklung der Kapsch TrafficCom, sowohl im aktuellen, als auch in den folgenden Wirtschaftsjahren haben.

Die Erschließung neuer und zum Kerngeschäft der Kapsch TrafficCom kompatibler Geschäftsbereiche hat neben dem angestrebten Umsatzwachstum auch die Glättung von Umsatzspitzen und somit eine stabilere

Umsatzentwicklung zum Ziel. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch weitere Verbreiterung des Kundenund Produktportfolios sowie durch die Erhöhung des Umsatzanteils aus dem Betriebsgeschäft (technischer und kommerzieller Betrieb von in der Regel zuvor vom Unternehmen errichteten Systemen) erreicht werden. Letzteres wird zumeist langfristig beauftragt und zeichnet sich folglich durch besser planbare Umsätze aus. In den vergangenen Wirtschaftsjahren konnte auch der Umsatz mit Errichtungsprojekten kleineren Umfangs kontinuierlich gesteigert werden. Wertvolle Beiträge dazu kamen aus den geografischen Regionen USA und Australien sowie aus dem Segment Intelligent Mobility Solutions (IMS).

Risiken der Projektabwicklung

Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist Kapsch TrafficCom meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und intelligenten Verkehrslösungen häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt, die innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein temporärer Mangel an qualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei
Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werde Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse zu leisten. Oft sind auch Vertragsklauseln an wesentliche Terminüberschreitungen gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben können. Eine signifikante Verzögerung bei gekoppen, die eine vorzeitige vertragsbeeindigung durch der Kunden zur Folge haben Konnen. Eine ognimitatie Versigbeurg zu
einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Kapsch TrafficCom Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht in manchen Projekten auch das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Zahlungsflüsse und Umsätze des Betriebsprojekts.

Kapsch TrafficCom setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA (International-Project-Management-Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen

Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagementprojekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für Kapsch TrafficCom unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Tertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentgangs von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Gärantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind, oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Strategische Risiken

Innovationsfähigkeit

Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln. Kapsch TrafficCom verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten, investiert Kapsch TrafficCom einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen entsprechend den Anforderungen des Marktes allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition der Kapsch TrafficCom haben. Darüber hinaus kann sich jedes Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition auswirken. Kapsch TrafficCom legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können aber auch neu entwickelte Systeme, Komponenten, Lösungen oder Dienstleistungen die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums.

Eines der strategischen Ziele der Kapsch TrafficCom besteht darin, sowohl organisch als auch durch ausgewählte Akquisitionen oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen international zu wachsen. Im Zuge dieser anorganischen Wachstumsmaßnahmen gilt es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen sowie die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt-Know-how umzusetzen.

Länderrisiko

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist Kapsch TrafficCom in einigen Ländern einem erhöhten politischen Risiko ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur .
Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte der Kapsch TrafficCom eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Kapsch TrafficCom bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Kapsch TrafficCom verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Euro-Zone. Damit ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, diese Risiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten sowiet wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls
abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlun eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Euro-Zone in die Konzernwährung Euro unterliegt Kapsch TrafficCom auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachteilige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position der Kapsch TrafficCom gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostens Produkte und Lösungen außerhalb der Euro-Zone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko

Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (z. B. Euribor) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko, welches - sofern wesentlich - durch geeignete Finanzinstrumente abgesichert wird.

Liquiditätsrisiko

Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kapsch TrafficCom zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa die Errichtung eines landesweiten Mautsystems, bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch einen großen Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum
Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) o Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Kapsch TrafficCom unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa im Zusammenhang mit der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien oder Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzier Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom haben.

Dem Liguiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko

Kapsch TrafficCom ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden der Kapsch TrafficCom sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagementsysteme. Kapsch TrafficCom tritt allerdings auch als Subauftragnehmer gegenüber Dritten (Konzessionären, Generalunternehmern etc.) bei Projekten der öffentlichen Hand auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird nach Bedarf geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt Kapsch TrafficCom Angebote von öffentlichen Institutionen, wie OeKB (Oesterreichische Kontrollbank AG), EKN (Exportkreditnämnden; Schwedische Kammer für Exportgarantien) und MIGA
(Multilateral Investment Guarantee Agency) in Anspruch, um sich mit Hilfe von Garantien gegen das Ausfalls Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstitute mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Ein Ausfall oder Wertberichtigungsbedarf von Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom haben.

Personalrisiko

Der Erfolg der Kapsch TrafficCom hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Kapsch TrafficCom setzt attraktive Maßnahmen wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken. Eine periodische Mitarbeiterbefragung unterstützt das Management, aktuelle Anliegen, Sorgen und Wünsche sowie die allgemeine Stimmungslage zu erheben.

Rechtliche Risiken

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Mobilitätslösungen, bei Akquisitionen und Kooperationen sowie rund um das Thema Kapitalmarkt sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Es kann einen erheblichen administrativen, technischen und kommerziellen Aufwand erfordern, alle Anforderungen für die Regelkonformität zu erfassen, zu überwachen und umzusetzen. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten bzw. erfüllt werden, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue IMS-Geschäftsfelder, erhöht sich tendenziell das Risiko der Verletzung von Patenten oder allgemein von Intellectual Property Rights (IPR), welches finanzielle Schäden aus Klagen sowie aus Gerichts- und Vergleichsverfahren zur Folge haben könnte. Kapsch TrafficCom versucht diesem Risiko soweit wie möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

IT-Risiken

Als Technologiekonzern ist Kapsch TrafficCom typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Kapsch TrafficCom AG hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application Method CRISAM eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat Kapsch TrafficCom AG die in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) betriebenen Mautsysteme nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) .IT-Service-Management" zertifiziert und forciert die Ausrollung von CRISAM als IT Risk Management Tool innerhalb der Gruppe.

Chancen

Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz der Kapsch TrafficCom befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, durch frühzeitige Chancenidentifizierung die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren:

Durch den zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte und die wachsende Notwendigkeit der Entlastung von staatlichen Budgets ergibt sich die Chance der Erschließung neuer Mautmärkte, besonders in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch die Chance der Ausweitung der Aktivitäten in bereits erschlossenen Märkten.

Die weltweite Verkehrszunahme und die damit einhergehenden Belastungen für Umwelt und Menschen eröffnen im Bereich Mobilitätslösungen Chancen, da beispielsweise Mauteinhebung, Road Pricing, die Einrichtung von Umweltzonen oder
Zufahrtsbeschränkungen vermehrt als Steuerungselement in der Umwelt- und Verkehrspolitik eingesetzt werden. So Segment ETC als auch bei IMS eröffnen sich damit Chancen, das Portfolio entsprechend den neuen Anforderungen weiterzuentwickeln und zu vermarkten.

Der Anspruch auf Erhöhung der Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebs sowie der steigende Komfortanspruch der Reisenden eröffnen darüber hinaus Chancen durch die Erweiterung der Funktionalitäten bestehender Systeme. Dabei bieten sich Chancen neue Kunden zu gewinnen oder mit neuen Konzepten sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Endkunden zu bedienen. Hervorzuheben sind hier Chancen in den Bereichen "Tolling as a Service", Parkraumbewirtschaftung und intermodale Mobilität.

Sonstige Chancen

Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und den Erwerb neuer Technologien durch Unternehmensakquisition eröffnen sich für Kapsch TrafficCom Chancen der Effizienz- und Performance-

Steigerung in Kundensystemen sowie des technologischen Vorsprungs gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch TrafficCom gefährden könnten. Durch die zunehmende geografische Diversifizierung und die kontinuierliche Verbreiterung des Produkt- und Lösungsportfolios mit ausgewählten neuen IMS-Lösungen konnte das Geschäftsmodell der Kapsch TrafficCom breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müssen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und einzelnen Großprojekten wird dadurch laufend reduziert.

$3.4$ Internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.

Kapsch TrafficCom AG hat vor vielen Jahren begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert. Die Interne Revision stellt durch Prüfungen insbesondere in den Tochtergesellschaften der Kapsch TrafficCom AG sicher, dass ein zuverlässiges und funktionsfähiges Kontrollsystem implementiert wird.

Wie im Vorjahr wurde auch im Wirtschaftsjahr 2017/18 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele verbessert, und deren Einhaltung und Effizienz wurden durch lokale Prüfungen vor Ort durch die Interne Revision nachgeprüft. Die einheitliche Erhebung erlaubt eine verbesserte Maßnahmensteuerung und dient als Grundlage für Prüfungen der Leistungsfähigkeit lokaler IKS.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen $d$ ar

Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).

Die Erfassung der Geschäftsfälle der Kapsch TrafficCom erfolgt mit unterschiedlichen Softwarelösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die einzelnen Gesellschaften liefern monatlich an die Konzernzentrale Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung. Diese Daten werden dann quartalsweise in das zentrale Konsolidierungssystem (Hyperion Financial Management) eingepflegt. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene in der Kapsch TrafficCom AG überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung nach IFRS.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich. Um die Geschäftsführungen der Tochterunternehmen hierbei besser unterstützen zu können, wurde im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG die Funktion eines IKS-Verantwortlichen eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe, das IKS zentral in der gesamten Kapsch TrafficCom zu standardisieren und laufend weiterzuentwickeln sowie die Verbesserung gefundener Schwachstellen zu initiieren und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu berichten.

$3.5$ Angaben nach § 267 UGB iVm § 243a Abs. 1 UGB.

Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt EUR 13,0 Mio. Es ist in 13,0 Mio. Stück nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Es bestehen keine Beschränkungen betreffend der Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. März 2018 rund 63,3 % der Anteile. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung, der ALUK-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, jeweils Privatstiftungen nach dem österreichischen Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Diese sind jeweils Mitgliedern der Familie Kapsch zurechenbar. Es gab zum Stichtag 31. März 2018 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und die Änderung der Satzung der Gesellschaft. Bei der Gesellschaft besteht derzeit weder ein genehmigtes Kapital noch ein bedingtes Kapital, welches den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt. Marktübliche "Change of Control"-Klauseln, die gegebenenfalls zu einer Vertragsbeendigung führen können, betreffen Finanzierungsvereinbarungen, insbesondere das Schuldscheindarlehen, sowie einen Projektvertrag. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.

3.6. Corporate Governance Bericht.

Gemäß C-Regel 61 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wird darauf hingewiesen, dass der Corporate-Governance-Bericht im Internet unter www.kapschtraffic.com in der Rubrik "IR/Corporate Governance/Corporate Governance" abgerufen werden kann

Ausblick und Ziele. $\overline{4}$

Im Wirtschaftsjahr 2018/19 soll der Umsatz weiter gesteigen werden. Positive Faktoren sind zum Beispiel der Aufbau des landesweiten Mautsystems in Bulgarien.

Die Kapsch TrafficCom AG plant in beiden Segmenten zu wachsen. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, die EBIT-Marge der Gruppe auf ein Niveau von nachhaltig über 10 % zu heben. Dafür soll das EBIT im ETC-Geschäft klar über

Wien, am 4. Juni 2018 Georg Kapsch
Vorsitzender des Vorstands

André Laux Mitglied des Vorstands

Alexander Lewald
Mitglied des Vorstands

dré fau

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. März 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. März 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

  • Sachverhalt
  • Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
  • Verweis auf weitergehende Informationen

Werthaltigkeit von Beteiligungen

Sachverhalt

Die Kapsch TrafficCom AG, Wien, hat als Holdinggesellschaft wesentliche Anteile an verbundenen Unternehmen (Buchwerte in Höhe von TEUR 153.421) zum 31. März 2018. Weiters besteht eine Beteiligung in Höhe von TEUR 10.657 an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, die an der Börse Oslo, Norwegen, notiert.

Gemäß § 204 Abs. 2 UGB sind Beteiligungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßig abzuschreiben.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Marktentwicklung und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzelner Großaufträge im Planungszeitraum. Darüber hinaus bestehen in der Bewertung erhebliche Ermessensspielräume, insbesondere in Bezug auf den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate für die ewige Rente. Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Beteiligungen.

Die gesetzlichen Vertreter sind der Auffassung, dass dauerhafte Wertminderungen bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen zum 31. März 2018 nicht gegeben sind und daher keine außerplanmäßige Abschreibung erforderlich ist.

In Bezug auf die Anteile an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, wurde im Geschäftsjahr 2017/18 aufgrund der weiteren nachteiligen Kursentwicklung das Vorliegen einer dauernden Wertminderung festgestellt und eine Abschreibung in Höhe von TEUR 1.026 auf den Kurswert zum Bilanzstichtag vorgenommen.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben im Zusammenhang mit der Beurteilung der Werthaltigkeit der Beteiligungen die entsprechenden Bewertungsmodelle geprüft. Dabei haben wir die von den gesetzlichen Vertretern verwendete Bewertungsmethode überprüft sowie die verwendeten Parameter (geplante Zahlungsströme und Diskontierungszinsätze) beurteilt. Wir haben untersucht, ob die verwendeten Modelle den anerkannten Bewertungsgrundsätzen entsprechen und ob die verwendeten Annahmen plausibel und angemessen sind.

In Bezug auf die Anteile an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, haben wir das Vorliegen einer dauernden Wertminderung auf Grund der Kursentwicklung der letzten Monate überprüft und den Kurswert anhand der Depotauszüge und Kursdaten nachvollzogen.

Die von der Gesellschaft eingesetzten Bewertungsmodelle sind für die Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen geeignet. Die der Bewertung zu Grunde liegenden Annahmen und Bewertungsparameter sind angemessen.

• Verweis auf weitergehende Informationen

Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Anhang der Kapsch TraffiCCom AG, Wien, Abschnitt D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz unter "Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen".

2. Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung von Projekten

Sachverhalt

Ein wesentlicher Teil der Umsätze im Geschäftsjahr stammt aus dem Projektgeschäft. Die noch nicht abrechenbaren Leistungen zum 31. März 2018 belaufen sich auf TEUR 23.334 und die projektbezogenen Rückstellungen auf TEUR 5.296. Insbesondere für Mauterrichtungsaufträge ist eine laufende Einschätzung und Aktualisierung der aus den Aufträgen resultierenden Kosten sowie der Risiken aus der Projektabwicklung, die sich aus technischen Problemen, zeitlichen Verzögerungen oder Problemen mit Sublieferanten oder sonstigen externen Rahmenbedingungen ergeben können und die Marge des Auftrags beeinflussen, erforderlich. Weiters können aus diesen Projekten auch Schadenersatz- oder Vertragsstrafen resultieren, die bei der Projektbewertung zu berücksichtigen sind und eine Risikoeinschätzung erfordern. Bei den Großaufträgen des Konzerns handelt es sich regelmäßig um technisch komplexe Einzelaufträge, denen jeweils spezifische Auftragsbedingungen zugrunde liegen und die daher in Bezug auf Umsatzrealisierung und Projektrisiken einzeln zu würdigen sind.

Auf Grund der wesentlichen Auswirkungen der Großprojekte, insbesondere während der Errichtungsphase, auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und der erheblichen Schätzungen, die mit der Bilanzierung dieser Aufträge verbunden sind, resultiert das Risiko, dass der Umsatz aus dem Projektgeschäft, das Ergebnis und projektbezogene Bilanzposten wesentlich falsch dargestellt sind.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unseres risikobasierten Prüfungsansatzes haben wir ein Verständnis über die für die Projektbilanzierung relevanten Prozesse und internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen überprüft. Dies betraf vor allem interne Kontrollen in Zusammenhang mit der Freigabe der Auftragskalkulation beim Abschluss neuer Verträge, Billigung der laufenden Nachkalkulation und Statusberichte zu Großprojekten. Bei unseren Detailprüfungshandlungen haben wir für die größten Fertigungsaufträge die Projektbewertungen angefordert und anhand der Planerlöse und -kosten sowie der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten und abgerechneten Erlöse die Ermittlung der Abgrenzungen nachvollzogen. Wir nahmen stichprobenartig Einsicht in Projektanträge, Kundenverträge, Aufsichtsratsprotokolle, das Projektbudgetierungstool sowie Detailkostenaufstellungen für einzelne wesentliche Projekte und haben Gespräche mit den Projektmanagern und dem Management zum Projektverlauf, Projektrisiken und den Planungsannahmen durchgeführt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit der Schätzungen lag ein besonderer Fokus auf der Überprüfung der regelmäßigen Aktualisierung der Planannahmen, insbesondere für die Planauftragskosten bis zur Fertigstellung und die Planmarge des Projekts. Dabei haben wir auf historische Erfahrungswerte betreffend die Genauigkeit von Schätzungen von in der Vergangenheit abgewickelten Großprojekten zurückgegriffen.

Die angewendeten Bewertungsverfahren und die zugrunde liegenden Annahmen zur Projektbewertung sind angemessen.

Verweis auf weitergehende Informationen

Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Anhang der Kapsch TrafficCom AG, Wien, Abschnitt C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden "2.1 Vorräte" und "5. Rückstellungen" sowie Abschnitt D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz unter "Rückstellungen".

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 6. September 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 8. Februar 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Pessenlehner.

Wien, den 4. Juni 2018

PwC W tschaftsprüfung GmbH enlahner Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018.

Als Mitglieder des Vorstands erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entsteht und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 4. Juni 2018

Georg Kapsch Vorsitzender des Vorstands

Mitglied des Vorstands

André Laux

Alexander Lewald Mitglied des Vorstands

Disclaimer.

Bestimmte Aussagen in diesem Geschäftsbericht sind "zukunftsgerichtete Aussagen". Diese Aussagen, die die Worte "glauben", "beabsichtigen", "erwarten" und Begriffe ähnlicher Bedeutung enthalten, spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Gesellschaft wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen können. Die Leserin/der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Kapsch TrafficCom AG ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.

Dieser Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und unter gewissenhafter Prüfung sämtlicher Daten erstellt. Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu geringfügigen Rechendifferenzen kommen.

Um zu signalisieren, dass im Geschäftsbericht Personenbezeichnungen auf Frauen und Männer Bezug nehmen, wurde teilweise eine geschlechtergerechte Formulierung (zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) verwendet. Aus Gründen der Lesbarkeit wurde an einzelnen Stellen nur die männliche Form angeführt, stets sind aber Männer wie Frauen angesprochen.

Impressum.

Medieninhaber und Hersteller: Kapsch TrafficCom AG Verlags- und Herstellungsort: Wien, Österreich Redaktionsschluss: 13. Juni 2018

Kapsch TrafficCom

Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligenten Verkehrssystemen in den Bereichen Mauteinhebung, Verkehrsmanagement, Smart Urban Mobility, Verkehrssicherheit und vernetzte Fahrzeuge. Kapsch TrafficCom deckt mit durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden aus einer Hand ab: von Komponenten über Design bis zur Errichtung und dem Betrieb von Systemen. Die Mobilitätslösungen von Kapsch TrafficCom helfen dabei, den Straßenverkehr in Städten und auf Autobahnen sicherer, zuverlässiger, effizienter und komfortabler zu machen sowie die Umweltbelastung zu reduzieren.

Eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten in mehr als 50 Ländern rund um den Globus hat Kapsch TrafficCom zu einem international anerkannten Anbieter intelligenter Verkehrssysteme gemacht. Als Teil der Kapsch Group verfügt Kapsch TrafficCom mit Hauptsitz in Wien, Österreich, über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und notiert seit 2007 im Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG). Die aktuell mehr als 5.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten im Wirtschaftsjahr 2017/18 einen Umsatz von rund EUR 693,3. Mio.

www.kapsch.net

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.